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asphalt 06/21

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

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6 Aktuell<br />

Im Gespräch<br />

Mit Start-ups<br />

attraktiver werden<br />

Start-up-Unternehmen versprechen intelligente Lösungen für drängende<br />

Fragen. Sie gelten als innovativ und verstehen sich dabei als Lösungsanbieter<br />

mit einem teilweise branchenfremden und damit unverstellten Blick<br />

auf die Herausforderungen. Wir sprachen mit Roland Riethmüller, dem<br />

Vorstandsvorsitzenden des Bundesverbandes Digitales Bauwesen (BDBau),<br />

über Start-ups im Asphaltstraßenbau, was sie erwarten und wo sie helfen<br />

können.<br />

<strong>asphalt</strong>: Herr Riethmüller, was ist eigentlich<br />

ein Start-up-Unternehmen?<br />

Riethmüller: Nun, eine „amtliche“ Definition<br />

für Start-ups gibt es nicht. Man kann sagen,<br />

dass ein Start-up-Unternehmen eine Unternehmensgründung<br />

ist, die ein skalierbares<br />

Geschäftsmodell mit einem hohen Innovationsgrad<br />

aufweist und auf schnelles Wachstum<br />

ausgerichtet ist. Im Gegensatz zu einer klassischen<br />

Existenzgründung erfolgt die Finanzierung<br />

nicht über Banken, sondern über dritte<br />

Geldgeber, die im Gegenzug Anteile am<br />

Start-up erhalten. Hinsichtlich des maximalen<br />

Alters gibt es geteilte Meinungen. Der Bundesverband<br />

Digitales Bauwesen erwartet gerade<br />

bei der Entwicklung neuer Technologien und<br />

Baustoffe einen sehr langen Zyklus und hat<br />

daher das Maximalalter auf zehn Jahre festgelegt.<br />

Es gibt aber auch Institutionen, die von<br />

maximal drei oder fünf Jahren sprechen bis ein<br />

Unternehmen nicht mehr als Start-up gilt.<br />

„Die ConstructionTech-Start-ups<br />

oder kurz ConTech-Start-ups<br />

helfen der Bauwirtschaft,<br />

effizienter zu werden.“<br />

Wie können Start-ups der Asphaltbranche<br />

helfen?<br />

Riethmüller: Die Bauwirtschaft und auch die<br />

Asphaltbranche arbeiten seit Jahren profitabel.<br />

Doch aufgrund der hohen Kapazitätsauslastung<br />

und Auftragsreichweite fehlte<br />

lange Zeit die Notwendigkeit zur Effizienzsteigerung.<br />

Mit steigendem Fachkräftemangel<br />

und coronabedingt wachsender Akzeptanz<br />

zur Digitalisierung findet ein schnelleres<br />

Umdenken in der Bauwirtschaft statt. Die<br />

Start-ups helfen dabei, neue Ideen und Technologien<br />

in den Betrieben zu etablieren und<br />

dabei Effizienzgewinne abzuschöpfen. Denn<br />

die meisten Baubetriebe und vor allem der<br />

Mittelstand sind Experten im Bereich Bauen,<br />

nicht jedoch im Bereich der digitalen Innovationen.<br />

Das übernehmen die Start-ups und<br />

bieten damit eine Symbiose, um die Bauwirtschaft<br />

einerseits in die Digitalisierung zu<br />

begleiten und andererseits auch attraktiver<br />

zu machen<br />

Haben Sie da Beispiele für uns?<br />

Riethmüller: Gerade in der Asphaltbranche<br />

gibt es schon zahlreiche Beispiele für Innovationen<br />

der Hersteller, wie beispielsweise<br />

GPS-gesteuerte Walzenzüge oder autonom<br />

arbeitende Verdichtungsmaschinen. Doch<br />

Start-ups sind in viel mehr Bereichen tätig. Ein<br />

Beispiel aus dem Tiefbau wäre OnDispatch.<br />

Das bayrische Start-up hilft bei der Effizienzsteigerung<br />

durch digitale Lieferscheine. Auch<br />

Schüttflix ist ein Beispiel für einen Effizienzgewinn<br />

im Betrieb. Per App können Schüttgüter<br />

bestellt und zeitlich und örtlich punktgenau<br />

geliefert werden. Bis Ende des Jahres<br />

wird die STRABAG das System bundesweit auf<br />

alle Baustellen ausrollen. Aber es gibt noch<br />

zahlreiche andere Beispiele, die zu nennen,<br />

hier den Rahmen sprengen würden.<br />

Sehen Sie eine steigende Akzeptanz im<br />

Straßenbau für neue Ideen?<br />

Riethmüller: Ja, ich sehe durchaus eine<br />

wachsende Akzeptanz. Aber die bemerken<br />

wir aktuell in allen Sparten des Hoch- und<br />

Roland Riethmüller: Mit<br />

steigendem Fachkräftemangel<br />

und coronabedingt wachsender<br />

Akzeptanz zur Digitalisierung<br />

findet ein schnelleres Umdenken<br />

in der Bauwirtschaft statt.<br />

(Quelle: Riethmüller)<br />

Tiefbaus. Die steigendende Komplexität der<br />

Bauprojekte, der hohe Qualitäts-, Kostenund<br />

Zeitdruck sowie der hohe Wettbewerb<br />

gerade in internationalen Projekten zwingen<br />

die Bauunternehmen, sich mit neuen Technologien<br />

zu beschäftigen. Gleichzeitig spielt<br />

uns die Corona-Krise in die Karten, da die<br />

Gesellschaft zunehmend lernt, digitale Tools<br />

effizient in der Arbeitswelt einzusetzen. Das<br />

erleichtert es den ConTech-Start-ups, ihre<br />

Innovationskraft nachhaltig zu platzieren.<br />

Was wünschen Sie sich von Straßenbauunternehmen?<br />

Riethmüller: Wir wünschen uns eine anhaltende<br />

Offenheit für Innovationen und eine<br />

weiter steigende Akzeptanz für die Zusammenarbeit<br />

mit ConTech-Start-ups. Die traditionellen<br />

Bauunternehmen beherrschen das<br />

Bauen, tun sich aber oftmals mit der Digitalisierung<br />

schwer. Start-ups gehen völlig neue<br />

Wege und verstehen sich dabei als Lösungsanbieter<br />

mit einem teilweise branchenfremden<br />

und damit unverstellten Blick auf die<br />

Herausforderungen. Wenn diese unterschiedlichen<br />

Kulturen aufeinanderprallen,<br />

entstehen Reibungsverluste. Der Bundesverband<br />

Digitales Bauwesen steht dabei gerne<br />

als Mittler zwischen den Welten zur Verfügung.<br />

Vielen Dank für das Gespräch! <br />

•<br />

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