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asphalt 06/21

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

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Schwerpunkt: Duopave<br />

15<br />

Im Gegensatz zu überregionalen Straßen gibt es kommunal<br />

grundsätzlich nicht nur geradeaus fahrende<br />

Fahrzeuge und hohe Geschwindigkeiten, sondern enge<br />

Radien, Ampeln, vergleichsweise eher langsamen oder<br />

ruhenden Verkehr oder stellenweise nur geringe bis sehr<br />

geringe Verkehrsaufkommen. Gerade diese wenig befahrenen<br />

Straßen (typische Wohn- und Anliegerstraßen)<br />

erreichen aber trotz – oder gerade wegen – der geringen<br />

Verkehrsbelastung oft nicht die angestrebten Nutzungsdauern.<br />

Aus wirtschaftlichen, volkswirtschaftlichen (kürzere<br />

Bau- und Sperrzeit) und stellweise auch politischen Gründen<br />

(„Anliegerbeiträge“) wird hierbei oftmals bei Erneuerungsmaßnahmen<br />

für Straßen mit geringem bis mittlerem<br />

Verkehrsaufkommen (ohne nennenswerten Schwerverkehr)<br />

die einschichtige Asphalttragdeckschicht AC 16<br />

TD gemäß ZTV/TL Asphalt-StB 07/13 als Bauweise gewählt.<br />

Die AC 16 TD zeigt – auch wenn fachtechnisch hergestellt<br />

– einen für Witterungseinflüsse ungünstigen Schichthohlraumgehalt<br />

(nicht wasserdicht) und eine eher offenporige<br />

Oberflächenstruktur auf. Darüber hinaus weist die<br />

Asphalttragdeckschicht konzeptbedingt eine nur relativ<br />

geringe Verformungsbeständigkeit und Widerstandsfähigkeit<br />

gegen Verformung und Verschleiß auf (zweckmäßiger<br />

Einsatzort: Rad- und Gehwege).<br />

Bei Straßen mit geringer Verkehrsbelastung hängt die<br />

Lebensdauer/Nutzungsdauer im Wesentlichen von der<br />

fortschreitenden Alterung des Asphalts (primär: Oxidation<br />

des Bitumens) ab. Eine stark gealterte Asphaltschicht<br />

verliert ihre visko-elastischen Eigenschaften, die sie benötigt,<br />

um gerade die bei tiefen Temperaturen auftretenden<br />

kryogenen Spannungen langfristig schadlos (rissfrei)<br />

abbauen zu können. Darüber hinaus führt eine zunehmende<br />

Versprödung des Mörtels zu einem zusätzlichen<br />

Verlust der Bindekraft (Adhäsion) zwischen Bitumen und<br />

Gestein, sodass es langfristig zwangsläufig zu Substanzverlusten<br />

kommt. Der Alterungsprozess wird in diesem<br />

Fall vorrangig von dem vorhandenen Bindemittelanteil<br />

respektive den Bindemittelfilmdicken um die Gesteinskörnungen<br />

und dem Hohlraumgehalt (Dichtheit) einer<br />

Asphaltschicht beeinflusst.<br />

Mittlerweile gibt es auf dem Markt alternative Bauweisen<br />

oder Abwandlungen zur klassischen Asphalttragdeckschicht<br />

mit 16 mm Größtkorn, die noch nicht<br />

Bestandteil des Technischen Regelwerks (FGSV) sind.<br />

Beispielsweise werden Asphalttragdeckschichten mit<br />

einem Größtkorn mit 11 mm (AC 11 TD) verbaut, die eine<br />

insgesamt geschlossenere Oberfläche bieten und vergleichsweise<br />

weniger anfällig für Witterungseinflüsse<br />

sind. Durch die Verringerung des Größtkorns wird die<br />

mögliche Schichtdicke allerdings stark limitiert, sodass<br />

bei Schichtdicken ab rund 5 cm die Gefahr für Verformungen,<br />

beispielsweise durch punktuell auftretende Lasten<br />

(stehender Müllwagen, Paketdienste, Umzugswagen<br />

etc.), signifikant ansteigen kann.<br />

In den Verkehrsbereichen, wo die Witterung einen<br />

größeren Einfluss auf die Nutzungsdauer einer Straße hat<br />

als die Verkehrsbelastung, werden somit Asphaltkonstruktionen<br />

benötigt, die einfach und nachhaltig (mit<br />

Asphaltgranulat) herzustellen, prozesssicher und dicht<br />

einzubauen und möglichst langlebig sind.<br />

Asphaltkonzept AC 16 Duopave<br />

(oder AC 16 TD „S“)<br />

Die Asphaltdecktragschicht AC 16 Duopave kombiniert<br />

die Funktion von Asphalttrag- und Asphaltdeckschicht in<br />

einer Schicht und gewährleistet mit Schichtstärken zwischen<br />

5 cm und 10 cm nach den bisherigen Erfahrungen<br />

die Anforderungen an eine ausreichende Tragfähigkeit<br />

bis zu einer Belastungsklasse BK1,8. Das Asphaltmischgutkonzept<br />

ist gekennzeichnet durch eine splittreiche Kornzusammensetzung<br />

mit hohem Grobkornanteil (s. Abb. 1).<br />

Hierdurch wird gerade im direkten Vergleich mit einer<br />

herkömmlichen Asphalttragdeckschicht gemäß ZTV<br />

Asphalt-StB 07/13 die Widerstandsfähigkeit gegen Verformung<br />

und Verschleiß deutlich verbessert. Durch den<br />

Abbildung 1:<br />

Bohrkernscheibe eines<br />

AC 16 Duopave<br />

Schicht<br />

(Art und Sorte)<br />

Verdichtungsgrad [ %]<br />

Hohlraumgehalt [Vol.-%]<br />

Ist Soll Abw. Ist Soll Abw.<br />

AC 16 Duopave 99,9 ≥ 98,0 - 2,9 ≤ 5,0 -<br />

AC 16 TD 97,5 ≥ 97,0 - 5,2 ≤ 6,5 -<br />

Tabelle 1: Auszug aus<br />

den Ergebnissen der<br />

Kontrolluntersuchungen<br />

der Wannestraße<br />

in Dortmund<br />

6|20<strong>21</strong>

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