23.09.2021 Aufrufe

LÄUFT. Herbst 2021 – Frankfurter Laufshop

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

NUR<br />

4,90 €<br />

<strong>Herbst</strong> <strong>2021</strong> | Deutschland € 4,90 | Schweiz SFR 6,90 | Österreich € 5,40 | Luxemburg € 5,40<br />

IN KOOPERATION MIT<br />

DAS MAGAZIN VON LAUFEN.DE<br />

ES GEHT WIEDER LOS<br />

WIE LAUF-EVENTS<br />

TROTZ CORONA<br />

SPASS MACHEN<br />

GESÜNDER LEBEN, BESSER LAUFEN<br />

JETZT ZÄHLT,<br />

WAS DIR GUT TUT!<br />

LAUFSCHUHKAUF<br />

WESHALB ES AUCH IN<br />

DER PANDEMIE AUF DIE<br />

BERATUNG ANKOMMT<br />

SO WIRKT SPORT<br />

DER BESTE<br />

SCHUTZ<br />

VOR KREBS<br />

GROSSER TEST<br />

DIE 45 BESTEN<br />

LAUFSCHUHE<br />

FÜR DEN<br />

HERBST<br />

SPANNENDE REPORTAGEN<br />

GRENZERFAHRUNGEN<br />

IN NAMIBIA UND<br />

AM GROSSGLOCKNER<br />

ERNÄHRUNG<br />

WEIZEN<br />

VIEL BESSER<br />

ALS SEIN RUF<br />

DEIN LAUFPROFI VOR ORT<br />

FRANKFURTER LAUFSHOP<br />

GROSSE FRIEDBERGER STR. 37-39<br />

60313 FRANKFURT/MAIN<br />

Mitglied bei


Pünktlich zum 20-Jährigen Bestehen erstrahlt der<br />

<strong>Frankfurter</strong> <strong>Laufshop</strong> in neuem Glanz: Inhaber Jost<br />

Wiebelhaus freut sich auf viele Kunden. Herzstück<br />

ist das neue Bewegungsanalyse-System mit in die<br />

Laufbahn integrierter Druckmessplatte.<br />

20 Jahre <strong>Laufshop</strong><br />

Der <strong>Frankfurter</strong> <strong>Laufshop</strong> strahlt<br />

pünktlich zum 20-jährigen Bestehen<br />

in neuem Glanz. Moderner,<br />

heller, besser. Lass dich von<br />

unserem neuen Beratungssystem<br />

mit Druckmessplatte, Highspeed-Kamera<br />

und modernster<br />

Analyse-Software überzeugen.<br />

Seit nunmehr 20 Jahren ist der<br />

<strong>Frankfurter</strong> <strong>Laufshop</strong> eine feste<br />

Größe in der Laufszene der Mainmetroplole.<br />

Wir sind glücklich und<br />

ein bisschen stolz, so viele zufriedene<br />

Kunden zu haben, die seit<br />

Jahren immer wieder kommen.<br />

Ob zum Montags-Lauftreff, der<br />

nun wieder regelmäßig stattfindet,<br />

oder aber zu einer ausführlichen<br />

Beratung. Wir sind seit 20 Jahren<br />

für jede Läuferin und jeden<br />

Läufer da - egal, wie ambitioniert<br />

du bist. Im Frühjahr haben wir<br />

unser Geschäft komplett umgebaut<br />

- für noch mehr Service, noch<br />

mehr Produktauswahl und eine<br />

Beratung auf höchstem Niveau.<br />

Die neue Ladeneinrichtung mit<br />

modernen Warenträgern, neuem<br />

Bodenbelag und LED-Beleuchtung<br />

erhöht das Einkaufserlebnis. Das<br />

Herzstück des Umbaus ist aber die<br />

neue „Laufstilanalyse“ mit einer<br />

zwei Meter langen, dynamischen<br />

Druckmessplatte und einer Highspeed-Kamera.<br />

Integriert ist die<br />

Druckmessplatte in unsere 20<br />

Meter lange Tartanbahn.<br />

Du findest nicht nur das beste<br />

Laufequipment bei uns, sondern<br />

ein Beratungs- und Einkaufserlebnis,<br />

das kein Online-Händler<br />

bieten kann. Viele der neuesten<br />

Laufschuh-Modelle haben wir in<br />

diesem Magazin für dich getestet.<br />

Unser Team aus erfahrenen Läufer*innen<br />

freut sich auf dich!<br />

Über alle Aktionen rund um den<br />

<strong>Frankfurter</strong> <strong>Laufshop</strong> informieren<br />

wir übrigens auch ausführlich auf<br />

Instagram und Facebook.<br />

Viel Spaß beim Lesen und Laufen<br />

wünscht dein Team vom<br />

<strong>Frankfurter</strong> <strong>Laufshop</strong><br />

frankfurter.laufshop<br />

frankfurter_laufshop<br />

Herzstück der Beratung im <strong>Frankfurter</strong><br />

<strong>Laufshop</strong> ist das neue Bewegungsanalyse-System<br />

mit in die Laufbahn integrierter Druckmessplatte,<br />

Highspeed-Kamera und moderner<br />

Analyse-Software.<br />

Nicht wegzudenken aus der Laufszene in Frankfurt<br />

ist der Montagslauftreff vom <strong>Frankfurter</strong><br />

<strong>Laufshop</strong>: Jeden Montag um 19.30 Uhr starten<br />

fünf Tempogruppen. Die Teilnahme ist natürlich<br />

kostenlos.<br />

Mitglied bei<br />

Fotos: Isaac Papadopoulos<br />

Unsere Marken stehen für Top-Qualität!


Beratung hilft,<br />

Laufschuhe zu finden,<br />

die später nicht für<br />

Probleme sorgen<br />

Foto: Norbert Wilhelmi<br />

<strong>LÄUFT</strong>. UND<br />

EINE STARKE<br />

PARTNERSCHAFT, VON<br />

DER DU PROFITIERST.<br />

In der Pandemie haben sich mehr Läuferinnen und Läufer als vor Corona<br />

neue Laufschuhe zugelegt, ohne sich vorher fachkundig beraten<br />

zu lassen. Dieses Ergebnis einer großen Umfrage des Online-Portals<br />

laufen.de, das auch <strong>LÄUFT</strong>. herausgibt, überrascht nicht. Während<br />

der Corona-Lockdowns 2020 und <strong>2021</strong> mussten auch die Spezialgeschäfte<br />

zeitweise schließen, obwohl sie seit Jahrzehnten erste Anlaufstelle<br />

für Laufschuhberatung sind. Und auch wenn sich alle nach<br />

Kräften bemüht haben, Beratung telefonisch, online oder per Video in<br />

der Pandemie zu ermöglichen, ohne die Ausbreitung des Virus zu riskieren<br />

<strong>–</strong> es ist schlichtweg einfacher und für viele auch attraktiver, in<br />

ein Geschäft zu gehen und gemeinsam mit einer Expertin oder einem<br />

Experten das perfekt passende Modell zu finden.<br />

Wie wichtig es ist, dass dies jetzt angesichts einer durch die hohe<br />

Impfquote beherrschbar werdenden Covid-19-Situation wieder flächendeckend<br />

und dauerhaft möglich wird, zeigt eine andere Zahl aus<br />

der laufen.de-Umfrage: Der Anteil von Läuferinnen und Läufern, bei<br />

denen nach dem Kauf Probleme mit ihren neuen Laufschuhen oder<br />

Verletzungen entstanden sind, ist unter denen, die in der Pandemie<br />

ohne Beratung gekauft haben, um fast 50 Prozent erhöht! Das beweist:<br />

Wer sich vor dem Laufschuhkauf fachkundig beraten lässt,<br />

tut nicht nur etwas für mehr Laufspaß, sondern auch für seine Gesundheit.<br />

Die Mehrheit der Läuferinnen und Läufer hat das längst<br />

erkannt. Über zwei Drittel gaben in der Befragung an, sich generell<br />

—<br />

EDITORIAL<br />

—<br />

gern in <strong>Laufshop</strong>s beraten zu lassen. Neben der Möglichkeit, Laufschuhe<br />

vor dem Kauf anzuprobieren und testzulaufen, ist der Wunsch<br />

nach Beratung das wichtigste Motiv, Schuhe nicht online, sondern im<br />

stationären Handel zu kaufen. Natürlich gibt es daneben auch Läuferinnen<br />

und Läufer, die genau wissen, mit welchem Schuh sie für<br />

den gewünschten Zweck am besten klarkommen. Die bestellen das<br />

passende Modell dann schnell und bequem online. Aber: Das ist nicht<br />

die Mehrheit. Und deshalb sehen wir von SPORT 2000 uns durch<br />

die Umfrage (mehr dazu ab Seite 42) in unserem Konzept bestätigt:<br />

Mit unseren zahlreichen inhabergeführten <strong>Laufshop</strong>s, die unter dem<br />

Dach von DEIN-LAUFPROFI zusammengeschlossen sind, helfen wir<br />

mit der bestmöglichen Beratung und umfassendem Service dabei, so<br />

lange wie möglich gesund zu laufen. Das ist unser aktiver Beitrag zur<br />

Gesundheitsförderung. Denn gerade die vielen Menschen, die in den<br />

Corona-Zeiten mit dem Laufen begonnen haben, stellen auch viele<br />

Fragen zu ihrem neuen Hobby, die über die Laufschuhwahl hinausgehen:<br />

Was ist die richtige Dosis? Wo sind die schönsten Strecken?<br />

All‘ diese Fragen können die Fachhändler beantworten. Wer sich also<br />

beim Laufprofi seiner Wahl beraten lässt, bekommt viel mehr als nur<br />

neue und passende Laufschuhe.<br />

VON JÖRG<br />

SEIFERT<br />

—<br />

BEI SPORT 2000<br />

FÜR DEN BEREICH<br />

RUNNING VERANT-<br />

WORTLICH<br />

Seit mittlerweile mehr als drei Jahren kooperieren die Händler auch<br />

eng mit der Redaktion von <strong>LÄUFT</strong>. und laufen.de. Von dieser Zusammenarbeit<br />

profitierst du vor allem bei den Schuhtests im Magazin und<br />

bei unserem Online-Laufschuhfinder. Sowohl die Tests als auch das<br />

digitale Tool sollen dich inspirieren, ohne die Beratung zu ersetzen.<br />

Und immer fließt jede Menge Erfahrung von Journalisten UND Händlern<br />

in die Informationen ein, die wir für dich online und in diesem Magazin<br />

aufbereiten. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen. Und freue mich,<br />

wenn du dich bald von der persönlichen und kompetenten Laufprofi-Beratung<br />

sowie dem individuell zusammengestellten und vielfältigen<br />

Sortiment in einem Shop in deiner Nähe überzeugen lässt.<br />

WWW.DEIN-LAUFPROFI.DE


INHALT<br />

74 106<br />

100<br />

Titelbild: Sport2000/Thomas Kettner<br />

8 86<br />

92<br />

42 82<br />

20


EQUIPMENT & MODE<br />

GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG<br />

26<br />

Perfekt ausgerüstet in den <strong>Herbst</strong> und Winter<br />

Wärmende und wasserabweisende Jacken, die im<br />

Dunklen gut zu sehen sind, und weiteres Equipment,<br />

mit dem du perfekt durch die kalte Jahreszeit kommst<br />

32<br />

Der beste Schutz vor Krebs: So wirkt Sport<br />

Wie Sport vor Krebs schützen, aber auch Krankheitsverläufe<br />

günstig beeinflussen und Genesene<br />

vor neuem Tumorwachstums bewahren kann<br />

42<br />

46<br />

Laufschuhkauf: Weshalb es auch in der<br />

Pandemie auf die Beratung ankommt<br />

Wer mit Schuhen läuft, die perfekt passen, vermeidet<br />

Verletzungen und hat mehr Spaß am Laufen. Aber<br />

wie findet man die? Antworten gibt‘s ab Seite 42<br />

Die 45 besten Laufschuhe für den <strong>Herbst</strong><br />

Die Fachhändler von Sport 2000 und die Redaktion<br />

haben getestet: Das sind die aktuellen Top-Schuhe<br />

82<br />

92<br />

Weizen: Viel besser als sein Ruf<br />

Weizen ist nicht so schlecht, wie viele denken. Wenn<br />

man auf überzüchtete Sorten verzichtet, bietet das<br />

Getreide viele gesunde Inhaltsstoffe<br />

Die richtige Dosis: So viel Laufen ist gesund<br />

Laufen hält fit <strong>–</strong> und auch gesund. Aber wieviel muss<br />

man eigentlich laufen, um einen gesundheitlichen<br />

Nutzen zu haben? Dr. Matthias Marquardt verrät es<br />

94<br />

Stirnlampen im Test<br />

Elf Stirnlampen, mit denen du auch in der<br />

Dämmerung und im Dunkeln den Durchblick hast<br />

EVENTS & REISEN<br />

100<br />

Jetzt zählt, was dir gut tut:<br />

Gesünder leben, besser laufen<br />

Ayurveda ist kein modischer Wellness-Trend. Es<br />

ist eine über 4000 Jahre alte Lehre über das<br />

Wissen (Veda) vom Leben (Ayus). Ein Selbsttest<br />

8<br />

86<br />

106<br />

Grenzerfahrung am Großglockner<br />

Unser Chefredakteur Christian Ermert hat sich<br />

beim Großglockner-Ultratrail an sein erstes großes<br />

Lauf-Abenteuer in den Alpen gewagt <strong>–</strong> wie er sich<br />

dabei geschlagen hat<br />

Wie Lauf-Events trotz Corona Spaß machen<br />

Mit dem Generali Berliner Halbmaraton haben die<br />

großen Laufevents ihr Comeback gefeiert. Was im<br />

<strong>Herbst</strong> trotz Corona noch alles läuft<br />

Namibia: 1000 Kilometer durch die Wüste<br />

Ihre runden Geburtstage feierten Rafael Fuchsgruber<br />

und Tanja Schöneborn ganz besonders: In<br />

16 Tagen liefen sie 1000 Kilometer durch Namibia.<br />

Und erlebten zum 60. und 40. ein Laufabenteuer<br />

mit unbeschreiblichen Augenblicken<br />

38<br />

74<br />

98<br />

LÄUFER & LEUTE<br />

Zwei große Lieben gefunden<br />

2012 brach sich Maren Gross einen Lendenwirbel.<br />

Auf Anraten der Ärzte bewegte sie sich danach viel,<br />

fing an zu laufen und fand darin ihre große Leidenschaft.<br />

Und dabei auch ihre große Liebe Uwe<br />

Melat Kejeta: Gut für Gold<br />

In ihrem zweiten Marathon lief Melat Kejeta bei<br />

Olympia auf Platz sechs. Schon im nächsten Jahr<br />

kann sie bei der EM nach Gold greifen<br />

Skurriles aus der Läuferwelt<br />

Manchmal hat man beim Laufen diese Begegnungen,<br />

über die man Jahre später noch lacht oder den Kopf<br />

schüttelt. Wir haben die laufen.de-Community gefragt:<br />

Was ist euch schon Skurriles beim Laufen passiert?<br />

20<br />

TRAINING & FITNESS<br />

Perfekt vorbereitet auf den ersten Wettkampf<br />

Du hast dein erstes Rennen geplant?<br />

Die richtigen Tipps, damit du ganz entspannt deine<br />

Wettkampf-Premiere feiern kannst<br />

6<br />

14<br />

73<br />

AUSSERDEM<br />

Big Picture<br />

Szene-News<br />

Gesas Kolumne<br />

113<br />

114<br />

Frau Schmitt meint ...<br />

Impressum<br />

78<br />

Stark & stabil: Top-Übungen<br />

Ein starker und gut trainierter Body hilft dir,<br />

schneller, gesünder und mit mehr Spaß zu laufen:<br />

Sieben Übungen für den ganzen Körper<br />

= Titelthema<br />

facebook/laufen.de<br />

instagram/laufen.de


ELIUD KIPCHOGE: DIE LEBENDE LEGENDE<br />

HOLT ZWEITES OLYMPIA-GOLD<br />

Schon zu Lebzeiten hat der kenianische Marathonläufer Eliud Kipchoge absoluten Legendenstatus<br />

erreicht. 2016 lief er in Rio de Janeiro zu Olympia-Gold über die 42,195 Kilometer. 2018 stellte er<br />

in Berlin den bis heute gültigen Weltrekord von 2:01:39 Stunden auf. Ein Jahr später durchbrach er<br />

in Wien bei einem nicht regelkonformen Wettkampf als erster und bislang einziger Mensch im Marathonlauf<br />

in 1:59:40,2 Stunden die Zwei-Stunden-Marke. Und nun lief er in Sapporo, wo die Straßenlauf-Wettbewerbe<br />

der Olympischen Spiele von Tokio stattfanden, im Alter von 36 Jahren zum<br />

zweiten Olympia-Gold. Dabei dominierte der sympathische Ausnahmeathlet das Rennen scheinbar<br />

nach Belieben. Nur der Äthiopier Abebe Bikila (1960 & 1964) sowie Waldemar Cierpinski im Trikot<br />

der DDR (1976 & 1980) hatten es zuvor geschafft, zwei Olympiasiege im Marathonlauf zu feiern. Da<br />

die nächsten Olympischen Spiele bereits in drei Jahren in Paris stattfinden, wäre Eliud Kipchoge sogar<br />

ein dritter Olympiastart über die Marathonstrecke und vielleicht sogar eine weitere Goldmedaille<br />

zuzutrauen. Dann wäre er wohl endgültig der größte Läufer aller Zeiten. Foto: imago images/Xinhua<br />

6


BIG<br />

——<br />

PICTURE<br />

7 ——— <strong>LÄUFT</strong>.


8


› TRAILRUNNING<br />

—<br />

‹<br />

STRESSTEST<br />

AM<br />

GLETSCHER<br />

—<br />

Unser Chefredakteur Christian Ermert (kleines Foto) hat sich beim<br />

Großglockner-Ultratrail an sein erstes großes Lauf-Abenteuer<br />

in den Alpen gewagt. Und das nicht, ohne sich vorher Ratschläge<br />

vom späteren Sieger Daniel Jung zu holen. Ob er die am höchsten Berg<br />

Österreichs befolgt hat und wie die beiden aktuelle Entwicklungen<br />

in der Trailrunningszene diskutiert haben, liest du hier.<br />

Text: Christian Ermert | Fotos: GGUT/Harald Wisthaler, Philipp Reiter, Markus Frühmann


EVENTS & REISEN<br />

↦ Stress. Wenn man eins nicht erleben<br />

soll, bei einem Trailrun durch<br />

die majestätische Bergwelt der Alpen,<br />

dann das. Ich habe aber Stress.<br />

Im Anblick der faszinierenden Gletscher<br />

und der vielen über 3000 Meter<br />

hohen Gipfel am Großglockner gehen<br />

mir die Worte durch den Kopf, die mir<br />

Rosanna Buchauer am Tag vor dem<br />

Rennen mit auf den Weg gegeben hatte.<br />

„Als Einsteiger solltest du vor allem<br />

genießen und dich nicht unter Druck<br />

setzen“, hatte mir die Profiläuferin aus<br />

dem Dynafit-Team geraten. Sie sollte<br />

am Ende als dritte Frau das 57-Kilometer-Rennen<br />

beim Großglockner-Ultratrail<br />

nach gut sieben Stunden beenden.<br />

Ich werde am Ende in der gleichen Zeit<br />

die 35 Kilometer des „Einsteigerrennens“<br />

absolviert haben.<br />

Mit Genuss hat das, was ich da auf einem<br />

Teil des „Weißsee Gletscherwelt<br />

Trail“ veranstalte, aber nur bedingt zu<br />

tun. Obwohl die Landschaft rund um<br />

den höchsten Berg Österreichs fantastisch<br />

ist, fühle ich mich unter Druck<br />

gesetzt. Dafür kann allerdings keiner<br />

was <strong>–</strong> außer ich selbst. Nach wochenlangem<br />

Training mit vielen langen Läufen<br />

auf flachen Strecken in Köln am Rhein<br />

und vielen Intervalleinheiten, fühle ich<br />

mich fit genug für einen Lauf in den Alpen.<br />

Auch wenn der von 1483 Metern<br />

über dem Meer zunächst auf 2315 Meter<br />

führt, um dann die Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer 400 Höhenmeter bergab zu<br />

schicken, bevor nach einem weiteren<br />

Anstieg der mit 2639 Metern höchste<br />

Punkt der Strecke erreicht wird.<br />

HOCHGEFÜHL AUF<br />

DEN ALMWIESEN<br />

Dass ich tatsächlich fit genug bin, merke<br />

ich auf den ersten fast 1000 Höhenmetern<br />

bergauf. Die führen vom Enzingerboden,<br />

der Talstation der Seilbahn,<br />

mit der auch normale Touristen den<br />

Gletschern im Nationalpark Hohe Tauern<br />

nahekommen können, zur Mittelstation<br />

an der Rudolfshütte. Es ist zu<br />

steil zum Laufen, aber mit schnellen<br />

Gehschritten komme ich gut voran.<br />

Sobald es flacher wird, fühlt sich das<br />

Laufen über die Almhochflächen zu Füßen<br />

der Bergriesen wie Fliegen an. In<br />

diesem Hochgefühl komme ich schon<br />

nach einer guten Stunde gemeinsam<br />

mit vielen erfahrenen Trailrunnern an<br />

der Rudolfshütte an, wo die erste Verpflegungsstation<br />

eingerichtet ist.<br />

Doch dann geht’s bergab. „Technisch<br />

schwierig“ stand in der Streckenbeschreibung.<br />

Okay, beim Bergwandern<br />

bin ich auch bergab immer zügig unterwegs,<br />

dachte ich beim Lesen. Und<br />

jetzt das. Ein schmaler, kaum zu erkennender<br />

Pfad über große Felsen und Geröll,<br />

dazwischen immer wieder durch<br />

den vielen Regen des Sommers <strong>2021</strong><br />

aufgeweichte Grasstücke. Neben der<br />

Pfadspur sind entweder noch größere<br />

Felsen, tückisches Geröll oder kaum zu<br />

durchdringender Bewuchs. Überholen?<br />

Unmöglich. Und so habe ich das Gefühl,<br />

mit meinem langsamen Tempo das Feld<br />

des Rennens hinter mir zu stauen.<br />

BERGAB RAST DER PULS<br />

GENAUSO WIE BERGAUF<br />

Das will ich nicht. Also gebe ich Gas.<br />

Renne so schnell bergab, wie es irgendwie<br />

geht. Der Puls ist genauso hoch<br />

wie in den steilen Bergaufpassagen<br />

zuvor. Kann doch gar nicht sein, denke<br />

ich mir und renne weiter. Weil ich das<br />

nicht geübt habe, muss ich mich extrem<br />

konzentrieren. Doch dann passiert es.<br />

Über große Felsen geht es durch eine<br />

sumpfige Senke. Ich setze einen Schritt<br />

nicht richtig, rutsche am Stein ab und<br />

versinke mit dem einen Bein bis zum<br />

Knie im Schlamm, das andere schlage<br />

ich mir an dem Felsen blutig. Kurzer<br />

Schreck, nichts kaputt außer dem bisschen<br />

Haut am Knie und weiter geht’s.<br />

Lange, steile und schwierige<br />

Bergabpassagen muss man<br />

im Training langfristig trainieren.<br />

Nur dann kann man Downhills<br />

locker und schnell absolvieren.<br />

Einer der wichtigsten Tipps von Top-Trailrunnerin<br />

Rosanna Buchauer aus dem Dynafit-Team<br />

10


Irgendwie muss ich den zweiten Ratschlag<br />

verdrängen, den mir Rosanna<br />

Buchauer gegeben hatte: „Schnelle<br />

Downhills im Hochgebirge schafft man<br />

nur, wenn man das nicht nur übt, sondern<br />

auch mit dem übrigen Training unterstützt.<br />

Krafttraining gehört auf jeden<br />

Fall dazu. Aber am wichtigsten ist es,<br />

das Bergablaufen langsam zu steigern,<br />

sonst kann es zum Problem für die Knie<br />

werden.“ Geübt habe ich das nur einmal<br />

im Sommerurlaub im Bayerischen<br />

Wald, aber das ist mit dem Hochgebirge<br />

nicht zu vergleichen. Das bisschen<br />

Krafttraining daheim rettet mich jetzt<br />

auch nicht. Und zum langsam Steigern<br />

ist es längst zu spät. Nach den ersten<br />

400 Höhenmetern steil bergab warten<br />

noch gut 1800 weitere auf mich, bis ich<br />

wieder in Kaprun bin, wo auf 800 Metern<br />

über dem Meer das Ziel ist.<br />

Aber dann ist die erste Passage geschafft<br />

und es geht wieder bergauf <strong>–</strong><br />

von 2000 Metern auf den Höhepunkt<br />

der Strecke. Das Kapruner Törl ist mit<br />

2639 Metern fast so hoch wie der Watzmann.<br />

Und das ist immerhin der zweithöchste<br />

Berg in Deutschland. Aber<br />

bergauf kann ich. Das ist in der Höhe<br />

zwar anstrengend, aber beherrschbar.<br />

Und der Ausblick auf die Gletscherwelt<br />

der nördlichen Glocknergruppe belohnt<br />

für alle Strapazen.<br />

Jetzt weiß ich, was ein anderer Star<br />

der Szene meint, wenn er die Faszination<br />

des Trailrunnings beschreibt. Daniel<br />

Jung ist im Südtiroler Vinschgau<br />

aufgewachsen, wo er bis heute lebt.<br />

Schon als kleiner Junge hat er viel Zeit<br />

mit den Tieren der Familie auf Almen<br />

im Hochgebirge verbracht. „Da hieß<br />

es immer: Du bist noch jung, lauf‘ du<br />

den Tieren hinterher und bring sie am<br />

Abend wieder in den Stall“, erinnert er<br />

sich an die Worte seines Opas. „Dabei<br />

habe ich wahrscheinlich schon einige<br />

Grundlagen gelegt fürs Trailrunning“,<br />

sagt der 37-Jährige. Bis er 30 war, ist<br />

er Mountainbikerennen gefahren. Seit<br />

er sich vor sechseinhalb Jahren davon<br />

verabschiedet hat, ist er im Trailrunning<br />

kontinuierlich besser geworden<br />

und gehört schon lange zu den Besten.<br />

Am Großglockner gewann er das längste<br />

Rennen, das wegen in der Nacht<br />

drohender Gewitter von 110 auf 80 Kilometer<br />

verkürzt werden musste. Er<br />

brauchte für die 80 Kilometer mit 5500<br />

Höhenmetern im Aufstieg nur acht<br />

Stunden und 52 Minuten. War also auf<br />

der mehr als doppelt so langen Strecke<br />

keine zwei Stunden länger unterwegs<br />

als ich auf meinen 35 Kilometern.<br />

AUF DEN HÖHENWEGEN IST<br />

MAN EINS MIT DER NATUR<br />

Dabei trainiert er so ganz anders als<br />

man das von einem Hochleistungsathleten<br />

erwarten würde. „Ich habe<br />

keinen Plan, trainiere nach Lust und<br />

Laune und trinke auch mal ganz gern<br />

ein Bier oder einen Wein zur Pizza“,<br />

sagt er, „wenn ich mich gut fühle, mache<br />

ich länger, wenn nicht, höre ich früher<br />

auf.“ Länger heißt für ihn, dass er<br />

sechs, sieben oder noch mehr Stunden<br />

in den Bergen läuft. Dabei absolviert<br />

er oft an einem Tag Höhenwege, auf<br />

WAVE REBELLION<br />

RUN FAST. YOUR FAST.<br />

Mit Highspeed zur Bestzeit!<br />

Mizunos neuester High-Performance Racing-Schuh mit innovativer Glasfaser Wave Plate<br />

bietet die perfekte Kombination aus Dämpfung, Stabilität und Beschleunigung.<br />

mizuno.de


EVENTS & REISEN<br />

denen sonst Bergwanderer von Hütte<br />

zu Hütte gehen und dafür eine ganze<br />

Woche brauchen. „Die Höhenwege sind<br />

meine Passion. Die habe ich grade in<br />

der Corona-Pandemie ausgelebt, als es<br />

keine Wettkämpfe gab. Da ist man eins<br />

mit der Natur und kann alles selbst gestalten,<br />

das ist mir fast lieber als die<br />

Wettkämpfe“, sagt Daniel Jung. Für ihn<br />

ist Trailrunning in erster Linie ein Naturerlebnis<br />

<strong>–</strong> weit weg von Menschenmassen<br />

und Straßen. „Ich bin sehr gern<br />

allein in den Bergen unterwegs und genieße<br />

die Ruhe“, erklärt er.<br />

IRONMAN STEIGT<br />

INS TRAILRUNNING EIN<br />

Und so kann er den aktuellen Bestrebungen,<br />

den Trailsport stärker zu kommerzialisieren,<br />

nicht besonders viel<br />

abgewinnen. In diesem Jahr ist das<br />

deutsche Ironman-Unternehmen ins<br />

Trailrunning eingestiegen. Unter der<br />

Marke Ironman werden seit Jahren<br />

höchst erfolgreich viele große, aus 3,8<br />

Kilometern Schwimmen, 180 Kilometern<br />

Radfahren und dem abschließenden<br />

Marathon bestehende Triathlons<br />

weltweit betrieben. Das Mutterunternehmen<br />

aus den USA hat ein florierendes<br />

System aus Lizenzen für die<br />

Marke geschaffen und damit ein Qualifikationssystem<br />

in allen Alters- und<br />

Leistungsklassen für die Weltmeisterschaften<br />

beim Ironman-Triathlon in<br />

Hawaii etabliert.<br />

Etwas ähnliches plant Ironman jetzt in<br />

Kooperation mit den Veranstaltern des<br />

Ultratrails am Mont Blanc (UTMB). Die<br />

neue UTMB-World Series soll ab 2022<br />

zur bedeutendsten Trailrunning-Serie<br />

der Welt werden. Die Rennen am höchsten<br />

Berg Europas sollen künftig unter<br />

dem Titel „UTMB World Series Finals“<br />

zu einer Art Trailrunning-Weltmeisterschaft<br />

über 50, 100 und 160 Kilometer<br />

werden. Das sind die Distanzen, die traditionell<br />

beim UTMB angeboten werden.<br />

Die Qualifikation wird dann nur<br />

noch bei solchen Trailrunning-Events<br />

möglich sein, die das Label UTMB<br />

führen. „Die UTMB World Series wird<br />

damit die einzige Veranstaltungsreihe<br />

sein, über die die Läufer ihre Reise zum<br />

Mont Blanc in Frankreich antreten können,<br />

indem sie sich für das fulminante<br />

UTMB World Series Finale qualifizieren“,<br />

heißt es in einer Pressemitteilung<br />

der neuen Partner Ironman und UTMB.<br />

Die Rennen sollen auf allen sechs Kontinenten<br />

stattfinden. So könnte mehr<br />

Geld in den Sport fließen und Trailrunning<br />

könnte nach dem Vorbild des Triathlons<br />

mehr Aufmerksamkeit in der<br />

breiten Öffentlichkeit erhalten.<br />

Doch viele Trailrunner sehen das kritisch.<br />

Auch Daniel Jung: „Ich befürchte,<br />

dass das Trailrunning einen Teil seines<br />

Charmes verlieren könnte“, sagt er.<br />

„Wenn nicht so große finanzielle Interessen<br />

dahinterstecken, laufen die Leute<br />

mehr aus Leidenschaft und Passion in<br />

den Bergen. Mehr Geld kann dazu führen,<br />

dass sich das ändert.“<br />

NUR SEHR BEDINGT FÜRS<br />

FERNSEHEN GEEIGNET<br />

Dass sich bisher außer den klassischen<br />

Herstellern von Outdoor- und<br />

Lauf-Equipment kaum große Sponsoren<br />

fürs Trailrunning interessieren,<br />

liegt für Daniel Jung in der Natur der<br />

Sportart. „Wenn wir über 100 Kilometer<br />

in den Bergen laufen, sind auch<br />

die schnellsten länger als zwölf Stunden<br />

unterwegs. Wie will man so etwas<br />

übertragen?“, fragt er. Und in der Tat:<br />

Solche Rennen beispielsweise im Fernsehen<br />

zu zeigen, ist fast unmöglich. Der<br />

Start erfolgt meistens mitten in der<br />

Jubel auf dem Dach des Weißsee<br />

Gletscherwelt Trail: Das Kapruner<br />

Törl ist über 2600 Meter hoch<br />

80 Kilometer mit 5500<br />

Höhenmetern in weniger als neun<br />

Stunden: Daniel Jung gewann den<br />

Großglockner-Ultratrail in Kaprun<br />

Nacht in kleinen Bergorten. Dann sind<br />

die Athletinnen und Athleten stundenlang<br />

<strong>–</strong> teilweise im Dunkeln <strong>–</strong> in<br />

unwegsamem Gelände unterwegs. Wie<br />

soll man das filmen und TV-gerecht inszenieren?<br />

Man kann ja nicht <strong>–</strong> wie bei<br />

den großen Radrennen oder Triathlons<br />

<strong>–</strong> Motorräder mit Kameraleuten auf die<br />

Strecke schicken. Und so wird für die<br />

meisten Trail-Enthusiasten der Sport<br />

bleiben, was er ist <strong>–</strong> eine einzigartige<br />

Möglichkeit, großartige Naturerlebnisse<br />

mit der Erfahrung der eigenen körperlichen<br />

Grenzen zu kombinieren.<br />

Beim Großglockner-Ultratrail erlebe<br />

ich das dann auch selbst. Nach der<br />

Überschreitung des Kapruner Törls<br />

geht es noch fast 2000 Höhenmeter<br />

hinab nach Kaprun. Anfangs über<br />

steile Geröll- und Schneefelder, dann<br />

entlang von Stauseen und durch den<br />

Bergwald. Ich habe kurz hinter dem<br />

Dach meines Trailrun-Abenteuers am<br />

Kapruner Törl einfach neben dem Pfad<br />

gewartet, bis die meisten der schnellen<br />

Leute vorbei waren. Und dann den<br />

langen Weg ins Tal in dem Tempo absolviert,<br />

das meine vom ersten steilen,<br />

schnellen Abstieg geschundenen Beine<br />

noch hergaben. Zwar anstrengend,<br />

aber ganz ohne Stress und Druck. Genau<br />

wie es mir Rosanna Buchauer und<br />

Daniel Jung empfohlen hatten.<br />

12


FALKE · P.O.BOX 11 09 - D-57376 SCHMALLENBERG / GERMANY


—<br />

ANLAUF<br />

—<br />

Fotos: iStock/AspenPhoto, imago images/UPI Photo/Laci Perenyi, Reschenseelauf<br />

DEM FRUST DAVONLAUFEN<br />

—<br />

WIE GLÜCKLICH<br />

MACHT DER SPORT?<br />

—<br />

Mit dem linken Fuß aufgestanden, Arbeitsstress und Liebeskummer?<br />

„Don‘t worry, run happy“ <strong>–</strong> Laufschuhe an und Frust von der Couchpotatoe-Niveau. Zur Quantifizierung des Glückmoments ermitgegen<br />

selbst zum Stressor, sinkt der Glücksfaktor auf oder gar unter<br />

Seele laufen. Endorphine, Carabinoide, Serotonin und Dopamin telten die Forscher, dass der sportliche Zufriedenheitsbonus einem<br />

leisten gute Arbeit. Aber wie glücklich macht der Sport?<br />

jährlichen finanziellen Zugewinn von etwa 22.000 Euro entspricht.<br />

Der „Glücksmeter“ zur Messung seelischer Befindlichkeit ist noch Dieser geldwerte Glücksvergleich ist ungewöhnlich, aber die Vorstellung<br />

charmant: Wer Sport treibt wird <strong>–</strong> wenn auch nur virtuell <strong>–</strong> mit<br />

nicht erfunden. Wissenschaftler der Universitäten Oxford und Yale<br />

haben als Surrogat den schnöden Mammon ausgewählt. In einer 22 „Mille“ pro Jahr prämiert. Bei drei wöchentlichen, Einheiten würde<br />

über vier Jahre angelegten Befragungsstudie eruierten sie die Lebenssituation<br />

von über 1,2 Millionen US-Bürgern und -Bürgerinnehund<br />

an der Lauflust knabbern, liefert die gedachte Penunze den<br />

jedes Training mit 141 Euro vergütet. Sollte da mal der innere Schweinen<br />

aus allen 50 Bundesstaaten. Dabei wurden die Antworten zu Motivationsschub. Aber im Ernst: Ja, es ist nur eine Befragungsstudie<br />

emotionaler Verfassung, Stress und Depressionen mit Auskünften mit hohem Mogelpotenzial und die Frage nach Kausalität („glücklicher<br />

wegen des Sports“) oder Korrelation („glücklicher mit Sport“)<br />

über sportliche Aktivitäten, Bildungs- und finanziellen Status abgeglichen.<br />

Ergebnis: „Bewegungsvermeider“ haben etwa 50 Prozent nicht geklärt. Sicher kann Sport keine depressionsauslösenden Probleme<br />

beseitigen, aber bei der Bewältigung helfen, wenn es gelingt,<br />

mehr psychisch angeschlagene Zeit zu bewältigen. Als seelisches<br />

Anabolikum wirkt Sport aber nur in moderater Form mit 12 bis 22 monatlichen<br />

Einheiten von je 30- bis 60-minütiger Dauer. Wird Sport da-<br />

Dr. Stefan<br />

auch in schweren Zeiten die Bewegungsmotivation aufzubringen.<br />

Graf<br />

14


SEHEN, WIE GUT LAUFEN DIR TUT<br />

ASICS BIETET<br />

DEN MIND UPLIFTER AN<br />

Laufschuhhersteller Asics hat die Feel the Difference Test-<br />

Tour <strong>2021</strong> gestartet. Dabei geht es aber nicht nur darum, bei<br />

ausgewählten Fachhändlern das individuell passende Modell<br />

des Marktführers zu finden, sondern auch darum, sich<br />

zeigen zu lassen, dass das subjektive Gefühl „Laufen tut mir<br />

gut“ sich auch objektiv belegen lässt. Dazu hat Asics zusammen<br />

mit Wissenschaftlern mit dem Mind Uplifter eine Internet-Applikation<br />

entwickelt, die dir mittels eines Scans deines<br />

Gesichtes und ein paar einfachen Fragen zeigt, wie sich deine<br />

Stimmung durch ein Work-out verbessert hat. Termine und<br />

Infos auf asics.com<br />

REKORDLAUF IN DEN USA<br />

KONSTANZE KLOSTERHALFEN<br />

SCHNELLSTE EUROPÄERIN<br />

Konstanze Klosterhalfen hat sich in der Rekordspur zurückgemeldet.<br />

Die 24 Jahre alte Läuferin vom TSV Bayer 04 Leverkusen,<br />

die hauptsächlich in den USA trainiert, lief in Eugene<br />

(USA) über die selten gelaufene Zwei-Meilen-Distanz eine europäische<br />

Bestzeit von 9:18,16 Minuten. Über diese Strecke von<br />

knapp über 3,2 Kilometern werden allerdings keine offiziellen<br />

Rekorde geführt. Die Irin Sonia O’Sullivan hielt vor Konstanze<br />

Klosterhalfen die europäische Bestzeit. Sie war 1998 in Cork<br />

(Irland) 9:19,56 gelaufen. Die schnellste deutsche Läuferin über<br />

diese Strecke war bisher Luminita Zaituc, die 1996 in Aachen<br />

9:47,38 erreicht hatte. Konstanze Klosterhalfen hält nun die<br />

deutschen Rekorde beziehungsweise Bestzeiten über eine Meile<br />

(4:21,11), 3000 Meter (8:20,07), zwei Meilen (9:18,16), 5000<br />

Meter (14:26,76) und 10.000 Meter (31:01,71).<br />

12.782,75 KILOMETER ...<br />

... haben die Leichtathleten bei den Olympischen Spielen laufend<br />

zurückgelegt. 2045,75 Kilometer davon bei den Wettkämpfen<br />

im Olympiastadion von Tokio und 10.737 Kilometer<br />

bei den Straßenwettkämpfen in Sapporo.<br />

13,5 SEKUNDEN ...<br />

... benötigte die Niederländerin Sifan Hassan bei den Olympischen<br />

Spielen in Tokio für die letzten 100 Meter ihres<br />

10.000-Meter-Laufs zur Goldmedaille. Es war ihre zweite,<br />

nachdem sie zuvor schon Gold über 5000 Meter und Bronze<br />

über 1500 Meter gewonnen hatte. Sie bestritt in Tokio mit<br />

den Vorrunden insgesamt sechs Rennen, bei denen sie im<br />

1500-Meter-Vorlauf sogar einmal stürzte. Über 10.000 Meter<br />

gewann sie nach der furiosen Zielgerade in 29:55,32 Minuten<br />

Gold. Zum Vergleich: Die 1500-Meter-Siegerin Faith Kipyegon<br />

(Kenia) lief die letzten 100 Meter in 15,3 Sekunden und die<br />

800-Meter-Siegerin Athing Mu (USA) benötigte für die Zielgerade<br />

14,0 Sekunden. Dass sich Sifan Hassan den Sieg über<br />

10.000 Meter holte, war indes keine große Überraschung: Im<br />

Juni hatte sie im niederländischen Hengelo den Weltrekord<br />

über diese Distanz um 10,61 Sekunden auf 29:06,82 Minuten<br />

verbessert.<br />

RESCHENSEELAUF<br />

HOCHZEIT AUF DER<br />

LAUFSTRECKE<br />

Unverheiratet gestartet, als Ehepaar ins Ziel gelaufen: Claudia<br />

Weber und Thomas Wenning gaben sich während des Reschenseelaufs<br />

in Südtirol das Ja-Wort. Beide liefen nach 500<br />

Metern direkt ins Standesamt der Gemeinde Graun ein und<br />

wurden vom Bürgermeister Franz Prieth offiziell nach italienischem<br />

Gesetz standesamtlich getraut. Gleich im Anschluss<br />

ging es wieder auf die 15,3 Kilometer lange Laufstrecke rund<br />

um Südtirols größten See. Dies hat es so noch nie bei einer offiziellen<br />

Laufveranstaltung in Europa gegeben.<br />

15 ——— <strong>LÄUFT</strong>


In nur drei Wochen ließ<br />

Jost Wiebelhaus (Foto) im<br />

Frühjahr <strong>2021</strong> seinen <strong>Frankfurter</strong><br />

<strong>Laufshop</strong> umbauen.<br />

Wie auch andere Laufprofi-Händler<br />

in Deutschland<br />

nutzte er die Zeit der Corona<br />

bedingten Schließung zur<br />

Modernisierung seines<br />

Ladengeschäftes.<br />

20 JAHRE FRANKFURTER LAUFSHOP<br />

—<br />

MIT MUT UND<br />

HERZBLUT ZUM ERFOLG<br />

—<br />

Vor 20 Jahren wagte Jost Wiebelhaus den nicht nur ein gewiefter Geschäftsmann, sondern<br />

ein Mensch mit Weitblick ist, hat sich<br />

Schritt in die Selbstständigkeit. Der <strong>Frankfurter</strong><br />

<strong>Laufshop</strong> ist in der Mainmetropole sein Mut und das Herzblut, das er, seine Frau<br />

eine Institution, wenn es um die perfekte Daniela und die Mitarbeiter in das Geschäft<br />

Laufausrüstung geht. Und sein Montagslauftreff<br />

ist sogar weit über die Stadtgren-<br />

Der <strong>Frankfurter</strong> <strong>Laufshop</strong> läuft. Auch die<br />

gesteckt haben, ausgezahlt.<br />

zen hinaus bekannt.<br />

schwierige Corona-Zeit hat das Team gut<br />

Wenn sich die Passanten in der Große Friedberger<br />

Straße an der Konstablerwache in ambitionierter Läufer (3000 Meter in 9:27<br />

gemeistert. Der heute 50-Jährige war ein<br />

Frankfurt fragen, ob schon wieder Marathon min, 5000 Meter in 16:31 min, 10.000 Meter<br />

in der Stadt sei, dann muss es Montag sein. in 34:24 min.) als er entschied, sein Hobby<br />

Ab 19 Uhr tummeln sich am ersten Tag in der zum Beruf zu machen.<br />

Woche so viele Läufer vor dem <strong>Frankfurter</strong> Im Oktober 2001 eröffnete Wiebelhaus sein<br />

<strong>Laufshop</strong>, dass es nach einem Volkslauf erstes Ladenlokal in Frankfurt-Bornheim.<br />

ausschaut. 100, 150 oder sogar über 200 2002 startete er den mittlerweile legendären<br />

Montagslauftreff mit anfangs noch rund<br />

Läuferinnen und Läufer versammeln sich<br />

vor dem Eingang, um einfach nur eine Laufrunde<br />

durch Frankfurt zu drehen. „50 bis 60 im Mai 2003 erfolgte der Umzug in die In-<br />

zehn Teilnehmern. Das Geschäft lief. Schon<br />

Teilnehmer kommen immer und laufen in nenstadt. Dort an der Konstablerwache ist<br />

fünf Tempogruppen dann eine Stunde am der <strong>Frankfurter</strong> <strong>Laufshop</strong> auch heute beheimatet.<br />

Im gleichen Geschäftshaus eröffnet<br />

Main“, sagt Jost Wiebelhaus, „wenn wir<br />

prominente Athleten wie Jan Frodeno, Patrick<br />

Lange, Sebastian Kienle oder Dieter ten Falke-Sportshop als Pilotstore. „Als ein<br />

Wiebelhaus 2007 den deutschlandweit ers-<br />

Baumann zu Gast haben, dann sind es tatsächlich<br />

manchmal über 200.“<br />

ten wir die Gelegenheit und können unseren<br />

Internet-Cafe dort schließen musste, nutz-<br />

Jost Wiebelhaus erzählt das bescheiden, Kunden die komplette Sportkollektion von<br />

aber mit einem gewissen Stolz. Vor genau Falke anbieten“, so Wiebelhaus.<br />

20 Jahren wagte der gelernte Bankkaufmann<br />

und Diplom-Volkswirt den Schritt in es hat auch sein Privatleben verändert. Sei-<br />

Das Laufen bestimmt nicht nur seinen Job,<br />

die Selbständigkeit. Und weil Wiebelhaus ne heutige Frau Daniela war am Eröffnungstag<br />

als Kundin im Geschäft. Sie hatte seinen<br />

Flyer bei einem Lauf in Frankfurt gesehen<br />

und war neugierig auf den neuen Laden. Sie<br />

fand nicht nur den perfekten Laufschuh,<br />

sondern kurze Zeit später gleich den Mann<br />

fürs Leben. Im April 2002 liefen die beiden<br />

gemeinsam den Paris-Marathon (3:30 h),<br />

im <strong>Herbst</strong> folgte Berlin.<br />

Seit 16 Jahren sind die beiden glücklich verheiratet,<br />

ihre Zwillings-Jungs sind 15 Jahre<br />

alt. Auch wenn sie heute läuferisch nicht<br />

mehr so ambitioniert unterwegs sind wie vor<br />

knapp 20 Jahren <strong>–</strong> ein Leben ohne Laufen?<br />

Undenkbar!<br />

Die beiden sind auch im Geschäft ein Team.<br />

Als gelernte Steuerfachwirtin kümmert sich<br />

Daniela um die gesamte Buchhaltung und ist<br />

beim Textileinkauf bei den Ordermessen mit<br />

vor Ort. Schuheinkauf ist dagegen „Chefsache“.<br />

Jost Wiebelhaus macht da so schnell<br />

keiner etwas vor. Er hatte schon immer das<br />

Gespür für Trends, kauft mit Weitsicht ein<br />

und gilt ebenso als harter und zugleich fairer<br />

Verhandlungspartner der Lieferanten.<br />

Von Beginn an war der <strong>Frankfurter</strong> <strong>Laufshop</strong><br />

Mitglied des Sport 2000-Einkaufverbandes.<br />

Wiebelhaus gehört schon über zwölf Jahre<br />

lang als Experte zur Warenkommission und<br />

ist zudem im Beirat der Sport 2000.<br />

Er setze früh auf die sozialen Medien. Der<br />

Fotos: <strong>Frankfurter</strong> <strong>Laufshop</strong>, privat; Isaac Papadopulos; Norbert Wilhelmi<br />

s<br />

F<br />

L<br />

A<br />

16


_adv_j_EV<br />

ormat: 1/2, 215x145 mm<br />

äuft ...<br />

usgabe/ET: 3/18.06.<strong>2021</strong><br />

Instagram-Kanal des <strong>Frankfurter</strong> <strong>Laufshop</strong><br />

informiert seine Fans nahezu täglich über<br />

neue Produkte, spannende Events und Neuheiten<br />

aus der Laufszene. „Du kannst einen<br />

Laufladen nur mit großer Leidenschaft, guten<br />

Ideen und einem tollen Team im Rücken<br />

zum Erfolg führen“, sagt Jost Wiebelhaus. Er<br />

weiß, wovon er spricht. Schon immer hat er<br />

talentierte Läufer an seinen Laden gebunden.<br />

Mehr als ein geschickter Schachzug.<br />

Denn ambitionierte Läufer bringen eine große<br />

persönliche Erfahrung mit und sind authentisch<br />

in der Beratung.<br />

Der Ultraläufer Florian Neuschwander hat<br />

fünf Jahre lang im <strong>Frankfurter</strong> <strong>Laufshop</strong><br />

gearbeitet, bevor er in die Berge zog, um<br />

professioneller trainieren zu können. Aktuell<br />

arbeitet Aaron Bienenfeld, einer der<br />

talentiertesten deutschen Nachwuchsstraßenläufer<br />

im Shop. Gemeinsam haben die<br />

beiden zusammen mit Dennis Mickel und<br />

Thomas John im Jahr 2016 den bekannten<br />

Firmenlauf JP Morgan Corporate Challenge<br />

DHU<br />

in Frankfurt mit einer Schüßler Sekunde Salze Vorsprung<br />

Anschnitt ringsum 5mm<br />

vor dem Team der Commerzbank gewonnen.<br />

Auch Seminare, Lesungen und andere<br />

Sport 2000-Geschäftsführer<br />

Hermann-Josef Deters (re.) wünscht<br />

Wolfgang Schweigert (li.) viel Glück<br />

Events finden regelmäßig im Laden statt.<br />

Im Frühjahr hat sich Jost Wiebelhaus einen<br />

großen Traum erfüllt. Er hat in der Rekordzeit<br />

von nur drei Wochen den <strong>Frankfurter</strong><br />

<strong>Laufshop</strong> komplett umgebaut. Moderner,<br />

heller, schöner. Herzstück ist die neue, zwei<br />

Meter lange dynamische Druckmessplatte,<br />

die perfekte Analyseergebnisse in der<br />

Schuhberatung liefert. „Diese Messplatte<br />

und die Highspeed-Kamera mit Laufanalysesoftware<br />

waren eine große Investition,<br />

aber sie wird sich bezahlt machen, weil sie<br />

unseren Beratern hilft, den perfekten Laufschuh<br />

für jede Läuferin und jeden Läufer zu<br />

finden“, sagt Wiebelhaus und strahlt.<br />

Wieder einmal war er Visionär. Auch nach<br />

20 Jahren beweist er Mut und viel Herzblut.<br />

Wenn er gefragt wird, ob sich der Schritt in<br />

die Selbständigkeit vor 20 Jahren gelohnt<br />

hat, muss er nicht lange nachdenken: „Auf<br />

jeden Fall. Zum einem macht es Spaß, einen<br />

<strong>Laufshop</strong> mit tollen Mitarbeitern zusammen<br />

erfolgreich zu führen. Zum anderen habe<br />

ich über den <strong>Laufshop</strong> meine Frau kennengelernt<br />

<strong>–</strong> das nenne ich doppeltes Glück.“<br />

Norbert Hensen<br />

ABSOLUTE RUN NÜRNBERG<br />

NEUERÖFFNUNG<br />

Der fünfte Absolute Run Store hat am 2.<br />

Juli <strong>2021</strong> in Nürnbergs Innenstadt eröffnet.<br />

Inhaber sind Simone und Wolfgang<br />

Schweigert. Gemeinsam mit Konzeptgeber<br />

SPORT 2000 bieten sie auf rund<br />

300 Quadratmetern alle Produkte, die<br />

das Läuferherz begehrt. Absolute Run<br />

Finish Line Nürnberg befindet sich in<br />

bester Lage inmitten der Nürnberger Innenstadt.<br />

Als eins der ersten Laufsportgeschäfte<br />

in Franken wurde es bereits<br />

vor über 30 Jahren gegründet. Mit viel<br />

Herzblut wollen die neuen Inhaber die<br />

Tradition mit modernster Ladengestaltung<br />

fortführen. Sogar ein Café und einen<br />

Fitnessraum haben sie integriert. Zur Eröffnung<br />

im Juli kamen rund 80 geladene<br />

Gäste.<br />

ANZEIGE<br />

Erst fehlte mir die Motivation, dann fehlte mir die<br />

Kraft. Aber Übung macht bekanntlich die Meisterin:<br />

Heute seh ich im „Herabschauenden Hund“ nicht<br />

mehr aus wie ein sterbender Schwan.<br />

Erst durchatmen.<br />

Dann durchstarten.<br />

Ich bin Linda, 38 Jahre alt, und mache jetzt<br />

schon so lange Yoga, dass ich mir ein Leben<br />

ohne es gar nicht mehr vorstellen kann. Ich<br />

habe das Gleichgewicht, kann Positionen<br />

halten <strong>–</strong> und dabei auch noch entspannt<br />

atmen. Aber ich bin ehrlich: Das war nicht<br />

immer so.<br />

Ich war immer rund um die Uhr für meine<br />

Familie und meine zwei Jungs im Einsatz,<br />

aber habe ich dabei auch mal was für mich<br />

gemacht? Nein. Ich wusste, dass ich es<br />

ändern will, ich wusste nur nicht wie. Meine<br />

Schwester hat mir dann irgendwann vom<br />

Yoga vorgeschwärmt.<br />

Das ist nichts für mich, habe ich ihr dann<br />

direkt gesagt. Zum Glück war sie hartnäckig<br />

und hat mich einfach mal in einen Kurs<br />

mitgenommen.<br />

Und was soll ich sagen? Es tat weh.<br />

Und es tat gut. Zwar haben meine Arme<br />

nicht lange mitgemacht, aber ich konnte<br />

mich trotzdem voll auf mich und meinen<br />

Körper konzentrieren <strong>–</strong> bin dabei sogar<br />

zur Ruhe gekommen. Also doch genau das<br />

Richtige für mich.<br />

Nicht nur beim Yoga muss man kurz innehalten<br />

und tief einatmen, um dann entspannt<br />

weiterzumachen. Mit Schüßler-Salzen ist<br />

das genauso: Ich halte inne, um auf meinen<br />

Körper zu hören. Und wenn ich spüre, dass<br />

etwas nicht in Ordnung ist, nutze ich bei<br />

kleineren Beschwerden die sanfte Aktivierung<br />

durch die Schüßler-Salze, um meine<br />

Selbstheilungskräfte zu stärken. So bringe<br />

ich meine Gesundheit schnell wieder in ihr<br />

natürliches Gleichgewicht.<br />

Nach dem Mediziner Dr. Schüßler geben<br />

Schüßler-Salze den Zellen Impulse und<br />

fungieren wie ein Türöffner zur besseren<br />

Aufnahme und Verarbeitung von essenziellen<br />

Mineralstoffen. So kann man<br />

bei einer Vielzahl von Beschwerden die<br />

Gesundheit aktiv stärken.<br />

Wie Linda vertrauen unsere Kunden<br />

unserer 147-jährigen Erfahrung.<br />

Mehr unter www.schuessler.dhu.de.<br />

Das Original. Seit 1873.<br />

DHU Schüßler Salze 1<strong>–</strong>12 sind homöopathische Arzneimittel. Die Anwendung erfolgt<br />

ausschließlich aufgrund der langjährigen Verwendung in dieser Therapie.<br />

DHU Schüßler-Salz Nr.3 ® Ferrum phosphoricum Biochemisches Funktionsmittel D3<br />

[D6, D12], Magnesium phosphoricum D3 [D6, D12] Biochemisches Funktionsmittel<br />

Nr. 7. Anwendungsgebiete: Registrierte homöopathische Arzneimittel, daher ohne<br />

Angabe einer therapeutischen Indikation. Enthalten Lactose und Weizenstärke.<br />

Packungsbeilage beachten! Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage<br />

und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Deutsche Homöopathie-Union<br />

DHU-Arzneimittel GmbH & Co. KG, Karlsruhe<br />

s_adv_j_EV


ANLAUF<br />

↦ Nur die wenigsten Hobbyläufer<br />

werden jemals<br />

erfahren, was wirklich in<br />

ihnen steckt. Nicht, weil<br />

sie faul sind. Sondern,<br />

weil sie zu einseitig trainieren<br />

und Körper und<br />

Geist zu wenig Chancen<br />

geben, besser zu werden.<br />

5 TRAININGSBEREICHE<br />

—<br />

SO HOLST DU<br />

ALLES AUS DIR RAUS<br />

—<br />

Das Verständnis für die Wirkung<br />

von Trainingsformen ist dabei<br />

die Grundvoraussetzung, um das<br />

Training zu optimieren. Hierbei<br />

gilt es nicht zwingend, mehr zu<br />

trainieren, sondern klüger und<br />

umfassender. In diesem Beitrag<br />

stelle ich fünf Trainingsbereiche<br />

vor, die wir in der Laufcampus-<br />

Akademie schulen. Jeder dieser<br />

Bereiche bietet viele Ansätze,<br />

erfolgreich zu trainieren und die<br />

richtigen Reize zu setzen.<br />

Dauerlaufen optimiert den Energiestoffwechsel.<br />

Es geht darum,<br />

weniger Kohlenhydrate und<br />

mehr Fette in Bewegungsenergie<br />

umzuwandeln. Das bringt<br />

mehr Ausdauer und Schnelligkeit.<br />

Eine bessere Fettverbrennung<br />

macht Übergewichtige<br />

schlanker und Leistungssportler<br />

schneller und ausdauernder.<br />

Während unsere Kohlenhydratspeicher<br />

knapp sind, reichen die<br />

Fettdepots, um stundenlang laufen<br />

zu können. Vorausgesetzt,<br />

der Körper lernt durch abwechslungsreiches<br />

Dauerlauftraining,<br />

die Fette in Bewegungsenergie<br />

zu verstoffwechseln.<br />

Tempotraining, egal ob als Fahrtspiel<br />

oder Intervalltraining,<br />

stärkt vor allem das Herzkreislaufsystem.<br />

Ein leistungsfähigeres<br />

Herzkreislaufsystem kann bei<br />

einer niedrigeren Herzfrequenz mehr<br />

Blut pumpen und verbessert so die<br />

Belastungsreserve des Herzens. Ein<br />

niedrigerer Puls bei gleicher Belastung<br />

oder bei gleichem Puls mehr Geschwindigkeit<br />

sind die Ergebnisse effektiven<br />

Tempotrainings. Wer diese Effekte<br />

versteht, versteht auch, warum der<br />

Puls bei der Trainingssteuerung die<br />

beste Orientierung ist. So bleiben die<br />

Herzfrequenzbereiche für einige Jahre<br />

bestehen, die Pace hingegen <strong>–</strong> die<br />

Geschwindigkeit in Minuten pro Kilometer<br />

<strong>–</strong> wird bei Laufanfängern auch<br />

schon nach wenigen Wochen deutlich<br />

höher und kann auch bei schon erfahrenen<br />

Läufern Monat für Monat weiter<br />

verbessert werden.<br />

Regeneration wirkt direkt auf die Erneuerungsprozesse<br />

und sorgt so für<br />

den Formaufbau. Im Dauerlauf- und<br />

Tempotraining werden die Trainingsreize<br />

gesetzt. Durch Regenerationsmaßnahmen,<br />

vollwertige Ernährung<br />

muss hier an erster Stelle zu genannt<br />

werden, wird die Anpassung an diese<br />

Reize vorgenommen. Dies übernimmt<br />

vor allem der Aufbaustoffwechsel,<br />

der aus Nahrungsstoffen körpereigene<br />

Stoffe macht. Muskeln können nur<br />

wachsen und Knorpel sich erneuen,<br />

wenn sie über die Nahrung genug Baustoffe<br />

für die Erholung und Anpassung<br />

erhalten. So wird man leistungsfähiger.<br />

Athletiktraining sorgt vor allem für Stabilität<br />

und Beweglichkeit und erhält zunehmende<br />

Bedeutung, je schneller wir<br />

werden und je weiter wir laufen können.<br />

Eine bessere Athletik sorgt zum<br />

Beispiel durch eine bessere Elastizität<br />

für einen athletischeren Schritt und damit<br />

für mehr Raumgewinn bei gleichem<br />

Kraftaufwand. Wir werden schneller.<br />

Auch mehr Beweglichkeit kann für<br />

UNSER EXPERTE<br />

Andreas Butz<br />

ist selbst über 130-maliger<br />

Marathonläufer und Trainer<br />

der Trainer. Der Gründer der<br />

„Laufcampus-Akademie“ bildet<br />

Laufbegeisterte zu Laufund<br />

Personal Trainern aus.<br />

In <strong>LÄUFT</strong>. beschreibt er<br />

Trainingseinheiten, die er zu<br />

den besten überhaupt zählt.<br />

mehr Tempo sorgen, denn eine<br />

geringere Hüftsteifigkeit kann<br />

ebenso für längere Schritte sorgen.<br />

Und wer schon mal müde<br />

Marathonläufer auf den letzten<br />

Rennkilometern hat laufen sehen<br />

<strong>–</strong> mit rundem Rücken kraftlos<br />

nach vorne gebeugt <strong>–</strong> weiß,<br />

dass hier wertvolle Minuten verschenkt<br />

wurden, die man mit ein<br />

wenig Stabilitätstraining leicht<br />

einsparen kann.<br />

Mentaltraining schult die mentale<br />

Stärke. Das fängt beim Kampf<br />

gegen den inneren Schweinehund<br />

an und hört beim inneren<br />

Dialog bei Kilometer 35 eines<br />

Marathons noch lange nicht auf.<br />

Willenskraft kann man trainieren<br />

wie einen Muskel, man muss<br />

es nur tun.<br />

Die fünf Trainingsbereiche haben<br />

hinsichtlich ihrer Wirkung<br />

natürlich Schnittmengen. Doch<br />

wer erkennt, wo die größten<br />

Defizite und damit Chancen<br />

stecken, kann sich schon ab<br />

morgen professionelle Unterstützung<br />

holen, um künftig<br />

noch mehr aus seinen angeborenen<br />

Möglichkeiten herauszuholen.<br />

18


Weh tut es erst,<br />

wenn du nicht<br />

Trainieren<br />

kannst.<br />

MEHR POWER.<br />

WENIGER RÜCKSCHLÄGE.<br />

STÄRKT<br />

AKTIVIERT<br />

REGENERIERT<br />

#YOURPERFECTBODYGUARD<br />

tripleperform.de<br />

Täglich ein Beutel. Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung und eine gesunde Lebensweise sind wichtig. Pro tragen zu einer Zunahme an Muskelmasse<br />

bei. Vitamin C trägt zu einem normalen Energiestoffwechsel bei. Magnesium trägt zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei.<br />

Verantwortlich für den Inhalt der Anzeige: ATRO ProVita B.V, Handelsweg 24, 9563 TR Ter Apelkanaal, Niederlande<br />

Vertrieb in Deutschland durch: ATRO ProVita GmbH, Karl-Landsteiner-Straße 6, 69151 Neckargemünd


› DER ERSTE<br />

—<br />

WETTKAMPF ‹<br />

PERFEKT<br />

VORBEREITET<br />


Laufen macht Spaß. Deswegen<br />

schnüren wir regelmäßig die Laufschuhe.<br />

Und jetzt, wenn Laufveranstaltungen trotz<br />

Corona wieder möglich erscheinen, wollen<br />

sich viele zum ersten Mal auch mit anderen<br />

messen. Unser Experte Carsten Eich weiß<br />

alles rund um das Thema Wettkampf. Der<br />

Ex-Profi beantwortet die wichtigsten Fragen,<br />

die sich vor der Rennpremiere stellen.<br />

❶ ⇢ Ich bin bislang immer nur für mich<br />

gelaufen. Jetzt hätte ich aber doch einmal<br />

Lust, an einem Wettkampf teilzunehmen.<br />

Aber woher weiß ich, was die<br />

geeignete Streckenlänge für mich ist?<br />

Dein erster Wettkampf soll dir vor allem<br />

Spaß bringen und auf jeden Fall<br />

mit einem Erfolgserlebnis enden.<br />

Deswegen ist eine eher kürzere Wettkampfdistanz<br />

sinnvoll. Wenn du in den<br />

letzten Wochen eher unregelmäßig gelaufen<br />

bist, reicht eine Wettkampfdistanz<br />

von fünf Kilometern sicher aus.<br />

Warst du aber in den zurückliegenden<br />

Wochen regelmäßig zwei- bis dreimal<br />

pro Woche laufen, kannst du dich an<br />

einen Zehn-Kilometer-Lauf wagen.<br />

Auch wenn du schon längere Distanzen<br />

im Training zurückgelegt hast,<br />

würde ich dir zumindest beim ersten<br />

Wettkampf von einem Halbmarathon<br />

abraten. Lass dich erst einmal von der<br />

Zehn-Kilometer-Distanz begeistern:<br />

Dieser Wettkampf ist schon relativ<br />

lang und trotzdem kann man, wenn<br />

man will, auch richtig Gas geben. In<br />

ein paar Wochen oder im kommenden<br />

Frühjahr kannst du dich dann bei entsprechendem<br />

Training ans Abenteuer<br />

Halbmarathon wagen.<br />

Text: Carsten Eich | Fotos: iStock/jacoblund, Geber86, gpointstudio<br />

❷ ⇢ Wo finde ich überhaupt eine Übersicht<br />

über Wettkämpfe?<br />

Wenn du bisher noch keinen konkreten<br />

Wettkampf ins Auge gefasst<br />

hast, schau dich am besten mal im<br />

DLV-Laufkalender auf laufen.de um.<br />

Hier kannst du dich sowohl über Läufe<br />

in deiner Region informieren, findest<br />

aber auch Laufveranstaltungen<br />

in ganz Deutschland. Du kannst dort<br />

nach Ort, Zeitraum und Streckenlänge<br />

Hier findest du den<br />

DLV-Laufkalender<br />

mit rund 3000<br />

Wettkampfterminen


TRAINING & FITNESS<br />

suchen. Ist ein passender Wettkampf dabei, findest du alle<br />

notwendigen Informationen rund um diese Veranstaltung<br />

und kannst dich auch gleich beim Veranstalter anmelden.<br />

War bei deiner Suchanfrage noch nicht das richtige dabei,<br />

kannst du deine Suchkriterien anpassen, um mehr Alternativen<br />

angezeigt zu bekommen. Die deutsche Laufszene lebt<br />

von ihren unzähligen Veranstaltungen. Da ist mit Sicherheit<br />

auch für dich das Passende dabei.<br />

❸ ⇢ Was ist für den Anfang sinnvoller: Ein großer Wettkampf<br />

mit guter Stimmung und vielen Zuschauer, oder vielleicht erst<br />

mal was Kleines, um sich daran zu gewöhnen?<br />

Ich würde dir für den Anfang erst einmal nicht die ganz<br />

großen Laufveranstaltungen empfehlen. Natürlich ist da<br />

am meisten los und die Zuschauer können sehr motivierend<br />

wirken. Aber mehr Teilnehmer bedeutet auch mehr<br />

Zeit einplanen, damit am Wettkampftag alles funktioniert<br />

und oft ist vieles unübersichtlicher. Wie wäre es mit einem<br />

Stadt- oder Naturlauf bei dir in der Nähe? So hast du die<br />

Möglichkeit, dich vorab schon mal umzuschauen, auch eine<br />

längere Anreise fällt weg. Wenn dann noch Freunde bzw.<br />

deine Familie zur Unterstützung an der Strecke stehen,<br />

wird es sicher kein Motivationsproblem geben. Viele Abläufe<br />

an deinem ersten Wettkampftag werden ungewohnt sein.<br />

Da ist es sicher kein Nachteil, wenn nicht Tausende anderer<br />

Läufer auch gerade das gleiche wollen. Genieße bei deinem<br />

ersten Wettkampf erst einmal die liebevolle Organisation<br />

kleiner Vereine, hier findest du garantiert immer jemanden,<br />

der dir bei Fragen weiterhilft. Mit der Erfahrung mehrerer<br />

Laufveranstaltungen kannst du dich dann auch an die ganz<br />

großen Ziele heranwagen.<br />

❹ ⇢ Ich will beim Wettkampf nicht nur dabei sein, sondern<br />

auch ein Ziel haben. Wie setze ich mir ein realistisches Ziel?<br />

Realistische Ziele hängen stark von deinem bisher absolvierten<br />

Training und deinem regelmäßigen Trainingspensum<br />

ab. Läufst du eher kürzere Strecken, dann kann schon<br />

das Finishen eines Zehn-Kilometer-Wettkampfs ein herausforderndes<br />

Ziel sein. Ist die Distanz von acht bis zehn Kilometern<br />

am Stück für dich kein Problem mehr, kann das Ziel<br />

schon sein, unter 60:00 Minuten anzukommen. Für deinen<br />

allerersten Wettkampf würde ich allerdings von zu ehrgeizigen<br />

Zielen abraten, da du Erfahrungen sammeln musst.<br />

Der erste Wettkampf soll ja nicht der schnellste bleiben.<br />

❺ ⇢ Das Ziel habe ich jetzt. Aber wie erreiche ich es auch?<br />

Hast du noch sechs bis acht Wochen Zeit, kannst du dich für<br />

einen Fünf- oder Zehn-Kilometer-Lauf an einem Trainingsplan<br />

orientieren. Diese Pläne findest du in Laufbüchern<br />

oder online auf laufen.de. Wichtig sind vor allem auch mal<br />

unterschiedliche Trainingsreize. Ruhige Läufe, bei denen<br />

du dich gut unterhalten kannst, bilden den Grundstein deiner<br />

Leistungsfähigkeit. Aber wir wollen den Körper auch<br />

immer mal wieder vor neue Herausforderungen stellen,<br />

also probiere doch mal ein Fahrtspiel aus. Laufe zwei Kilometer<br />

locker ein, anschließend wechselst du immer wieder<br />

die Laufgeschwindigkeit, einfach mal 200 Meter schneller,<br />

dann 300 Meter langsam zur Erholung. Bei den Distanzen<br />

der schnellen bzw. langsamen Abschnitte gibt es keine festen<br />

Vorgaben, nur bitte keine Maximalsprints. In den Pausen<br />

solltest du immer weiterlaufen können, so dass du dich<br />

beim Laufen erholst und dein Puls wieder deutlich sinkt.<br />

❻ ⇢ Mein Training läuft. Trainiere ich bis zum Tag vor dem<br />

Wettkampf voll, damit meine Form nicht verloren geht?<br />

In den letzten Tagen vor dem Wettkampf solltest du dich<br />

in erster Linie erholen. Reduziere deinen Trainingsumfang<br />

und laufe nur noch kürzere Strecken im ruhigen Tempo. Gib<br />

deinem Körper einfach die Zeit, die er zur Verarbeitung der<br />

ganzen Trainingsreize der letzten Wochen benötigt. Nur ein<br />

vollständig regenerierter Körper kann im Wettkampf richtig<br />

Gas geben. Verzichte in der Woche vor dem Wettkampf<br />

auf Anstrengungen, achte auf deine Ernährung und auf ausreichend<br />

Schlaf.<br />

❼ ⇢ Der Wettkampf steht kurz bevor. Was muss ich alles mitnehmen?<br />

Wichtig sind deine Startunterlagen bzw. die Meldebestätigung.<br />

Damit kannst du deine Startnummer abholen. Auch<br />

deinen Ausweis solltest du dabeihaben. Informiere dich in<br />

Zeiten der Corona-Pandemie am besten auch im Voraus,<br />

ob du einen Nachweis für die „G“s benötigst, die verlangt<br />

werden. Also für geimpft, getestet oder genesen. Du solltest<br />

auf jeden Fall auch etwas zum Umziehen nach dem Rennen<br />

mitnehmen, schließlich wirst du auf der Strecke ordentlich<br />

ins Schwitzen kommen. Auch etwas zu trinken für vor dem<br />

Lauf kann nicht schaden. Falls du bei deiner Meldung einen<br />

eigenen Zeitmesschip angegeben haben solltest, kannst du<br />

diesen bereits am Schuh befestigen. Ansonsten bekommst<br />

du das Zeitmesssystem zusammen mit deiner Startnummer,<br />

entweder direkt auf der Startnummer oder als Chip<br />

für den Schnürsenkel.<br />

❽ ⇢ Was zieht man eigentlich zu einem Wettkampf an?<br />

Beim Wettkampf solltest du dich nicht zu warm anziehen.<br />

Durch die doch recht intensive Belastung auf der Strecke<br />

kommst du auf jeden Fall ins Schwitzen. Trage daher etwas<br />

Luftiges, es sollte möglichst auch nicht zu eng anliegen,<br />

denn sonst kann die Kleidung auf der Haut reiben. Bei<br />

großer Hitze kann eine Kopfbedeckung helfen. Du brauchst<br />

für deinen ersten Wettkampf noch keinen speziellen Wettkampfschuh,<br />

ziehe einfach deinen gut eingelaufenen Trainingsschuh<br />

an.<br />

❾ ⇢ Jeder redet vom Carboloading vor dem Wettkampf. Was<br />

esse ich denn nun in den Tagen davor und am Wettkampfmorgen?<br />

Kohlenhydrate sind eine wichtige Energieform für Sportler.<br />

Leider ist die Speicherkapazität in unserer Muskulatur<br />

recht begrenzt, so dass das gespeicherte Glykogen<br />

allein nicht für lange Ausdauerbelastungen ausreichen<br />

wird. Aber die Glykogen-Speicher sollten am Start schon<br />

voll sein. Also achte in den letzten Tagen auf speicherbare<br />

Kohlenhydrate aus Kartoffeln und Vollkornprodukten wie<br />

22


Das Wichtigste bei deinem ersten Wettkampf?<br />

Spaß! Genieße das Feeling, mit vielen anderen<br />

zu laufen. Schnellere Zeiten und längere Strecken<br />

kannst du dir später noch vornehmen<br />

Nudeln oder Backwaren. Auch Müsli oder Haferflocken<br />

sind gute Energielieferanten, ebenso wie Obst und Gemüse.<br />

Auf Zucker kannst du dagegen getrost verzichten, da unser<br />

Körper diese Energieform nicht lange speichern kann.<br />

Ernähre dich ausgewogen und achte auf Vollkornprodukte,<br />

dann bist du für einen Zehn-Kilometer-Wettkampf auf der<br />

sicheren Seite.<br />

❿ ⇢ Wie komme ich an meine Startnummer?<br />

Bei großen Läufen kann man bereits ein bis zwei Tage vor<br />

dem Wettkampf seine Startunterlagen abholen. Bei kleineren<br />

Läufen erfolgt die Ausgabe der Startunterlagen in der<br />

Regel bis circa eine Stunde vor dem jeweiligen Start, schau<br />

einfach mal in die Informationen deiner Meldebestätigung<br />

bzw. auf der Homepage des Veranstalters. Hier findest du<br />

auch alle Infos, welche Unterlagen bzw. Nachweise du bei<br />

der Startnummernausgabe vorlegen musst. Plane aber auf<br />

jeden Fall genügend Zeit ein, denn meist wollen zeitgleich<br />

auch noch ein paar andere Teilnehmer und Teilnehmerinnen<br />

ihre Startnummern abholen. Und Stress vor Wettkampf<br />

brauchst du sicher nicht.<br />

⓫ ⇢ Ich habe Angst, dass ich während des Laufs aufs Klo<br />

muss. Trinke ich deshalb in den Stunden vor dem Wettkampf<br />

besser nichts?<br />

Trinken solltest du auf jeden Fall noch etwas, da du auf der<br />

Strecke reichlich Flüssigkeit über den Schweiß verlieren<br />

wirst. Schaue rechtzeitig nach einer Toilette im Startbereich,<br />

um vor dem Start noch einmal die Blase zu entleeren.<br />

So sollte dann auf der Strecke auch kein Problem entstehen,<br />

da dein Körper die zugeführte Flüssigkeit an den Verpflegungsstellen<br />

auf der Strecke direkt zum Ausgleich von<br />

Defiziten nutzt. Solltest du unterwegs doch mal müssen,<br />

findest du oft im Bereich der Verpflegungsstellen ein WC.<br />

Trinken ist vor und während des Laufs aber wichtig, je höher<br />

die Temperaturen, desto mehr.<br />

⓬ ⇢ Wie plane ich die Stunden vor dem Wettkampf?<br />

Du solltest spätestens drei Stunden vor dem Start aufstehen<br />

und ein leichtes Frühstück zu dir nehmen. Verzichte hierbei<br />

auf schwerverdauliche Fette und zu viel Fruchtsäure,<br />

da diese unter Belastung auf den Magen schlagen können.<br />

Mache dich rechtzeitig auf den Weg zur Wettkampfstrecke.<br />

Bei größeren Veranstaltungen können die öffentlichen Verkehrsmittel<br />

sehr voll sein oder du findest nicht gleich einen<br />

Parkplatz in der Nähe des Veranstaltungsgeländes. Mit etwas<br />

Zeitpuffer bleibst du entspannt.<br />

⓭ ⇢ Wie lange vor dem Start sollte ich vor Ort sein? Und<br />

wann stelle ich mich am Start auf?<br />

Je nach Größe der Veranstaltung solltest du 60 bis 90 Minuten<br />

vor dem Start vor Ort sein. Hole zuerst deine Startnummer<br />

ab. Neben der Startnummer erhältst du auch einen<br />

Chip zur Zeitmessung, der entweder am Laufschuh befestigt<br />

werden muss oder bereits in die Startnummer integriert<br />

ist. Wenn du Wechselsachen dabei hast, kannst du diese<br />

meist unter Vorlage deiner Startnummer beim Veranstalter<br />

deponieren. Beachte aber, dass in der Regel keine Haftung<br />

23 ——— <strong>LÄUFT</strong>.


TRAINING & FITNESS<br />

Packe am besten bereits am Vortag alles<br />

Wichtige in deine Tasche. So gerätst du am<br />

Wettkampftag nicht in Stress, wenn du<br />

etwas nicht findest, und vergisst auch nichts<br />

für Wertgegenstände übernommen wird. Bei kleineren Läufen<br />

reicht es vollkommen, wenn du dich rund zehn Minuten<br />

vor dem Start hinter der Startlinie aufstellst. Bei größeren<br />

machst du das einfach ein wenig früher. Da bei nahezu allen<br />

Laufveranstaltungen eine Nettozeitmessung zum Einsatz<br />

kommt, bei der die Zeit für dich erst dann läuft, wenn<br />

du über die Startlinie gelaufen bist, spielt es keine Rolle,<br />

wenn du nicht ganz vorne stehst. Ganz im Gegenteil, gerade<br />

bei deinem ersten Wettkampf solltest du dich eher weiter<br />

hinten einreihen, damit du nach dem Startschuss nicht zu<br />

schnell losläufst. Bei manchen Läufen werden auch Blöcke<br />

für unterschiedliche Zielzeiten eingeteilt, hier bitte unbedingt<br />

in den richtigen Startblock einordnen.<br />

⓯ ⇢ Ich habe gehört, man soll auf keinen Fall zu schnell loslaufen.<br />

Wie schaffe ich es, mein richtiges Tempo anzuschlagen?<br />

Und was ist überhaupt mein richtiges Tempo?<br />

Kontrolliere deine Geschwindigkeit auf jeden Fall mit Hilfe<br />

einer Uhr. In der Regel sind alle Kilometerpunkte auf der gesamten<br />

Strecke markiert. Rechne dir vorab deine Zwischenzeiten<br />

an Hand deines Ziels aus und rechne entsprechend mit.<br />

Natürlich kannst du eine Laufuhr mit GPS-Distanz- und Geschwindigkeitsmessung<br />

nutzen. So hast du den Vorteil, dass<br />

dir immer deine aktuelle Pace angezeigt wird. Du solltest an<br />

den Kilometerpunkten aber auf jeden Fall deine Zwischenzeiten<br />

vergleichen, damit deine Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

passt. Sicher kannst du in deinem ersten Wettkampf et-<br />

was schneller als im Training laufen, gerade auf der ersten<br />

Hälfte solltest du es aber auch nicht übertreiben.<br />

⓰ ⇢ Wie viel sollte ich während des Laufs trinken?<br />

Das hängt natürlich sehr von der Streckenlänge und den<br />

Temperaturen ab. Bei einem Fünf-Kilometer-Lauf würde<br />

ich dir einen Becher (100 bis 150 Milliliter) empfehlen, bei<br />

einem Zehn-Kilometer-Lauf zwei. Falls du das Trinken beim<br />

Laufen noch nicht geübt hast, solltest du zum Trinken einfach<br />

kurz stehenbleiben. Aber bitte nicht direkt vorm Tisch<br />

der Verpflegungsstelle. Trinke im Ziel dann ruhig viel.<br />

⓱ ⇢ Wenn ich das Gefühl habe, ich kann viel schneller laufen<br />

als ich eigentlich geplant habe: Darf ich Gas geben?<br />

Sobald du die Halbzeit deines Laufs erreicht hast, kannst<br />

du auch etwas mehr Gas geben. Aber du solltest immer beachten,<br />

dass auch die letzten Kilometer noch sehr lang werden<br />

können. Daher das Tempo eher schrittweise erhöhen,<br />

um selbst zu fühlen, ob sich auch die neue Pace auf Dauer<br />

noch ganz gut anfühlt. Auf den letzten zwei Kilometern<br />

kannst du dann noch einmal richtig Gas geben, wenn es dir<br />

immer noch richtig gut geht. Ansonsten versuche einfach,<br />

dein Tempo zu halten und freu‘ dich auf deinen ersten Zieleinlauf.<br />

Heute läufst du ja auf jeden Fall eine neue Bestzeit,<br />

da es dein erster Wettkampf ist. Genieße also die letzten<br />

Meter und den Zieleinlauf in vollen Zügen, jetzt bist auch<br />

du ein Finisher!<br />

Unser Experte Carsten Eich<br />

Der Ex-Profi ist unser Trainingsfachmann. Er war über viele Jahre die deutsche Nummer eins auf der Straße. Seit<br />

1993 hält er mit 60:34 Minuten den deutschen Rekord im Halbmarathon. Nach seiner Karriere ist Carsten Eich der<br />

Laufszene auf vielfältige Weise verbunden. So leitet er die laufen.de-Running Camps auf Mallorca und an<br />

der portugiesischen Algarve. ↦ www.carsten-eich.de<br />

24


YOUR NEW<br />

COMFORT<br />

ZONE<br />

Und der Trail wird zum<br />

komfortabelsten Ort der Welt


EQUIPMENT & MODE<br />

—<br />

NEUE PRODUKTE<br />

—<br />

Fotos: Hersteller<br />

BROOKS<br />

+PERFEKTE SICHTBARKEIT IM DUNKELN<br />

Im Winter geht es bei Laufbekleidung nicht nur um Atmungsaktivität, gutes Feuchtigkeitsmanagment und perfekte Passform,<br />

sondern auch um gute Sichtbarkeit im Dunklen. All diese Anforderungen erfüllt die Run Visible-Kollektion von Brooks. Die verschiedenen<br />

Bekleidungsteile sind super angenehm zu tragen und fühlen sich immer trocken an. Außerdem sind sie extrem gut<br />

sichtbar, wenn es dunkel ist. An kritischen Bewegungszonen befinden sich reflektierende Details, die es Autofahrern ermöglichen,<br />

dich aus einer Entfernung von bis zu 180 Metern wahrzunehmen.<br />

BROOKS | Run Visible-Kollektion<br />

FÜR MEHR SPEED<br />

Der Wave Rebellion von Mizuno pusht<br />

dich zum Top-Speed und bietet gleichzeitig<br />

ausreichende Stabilität. Die<br />

neue Wave-Platte aus Glasfaser sorgt<br />

für einen effizienten und kraftvollen<br />

Abdruck und lässt leistungsorientierte<br />

Läufer noch höhere Geschwindigkeiten<br />

erreichen. Daneben sorgt die<br />

Mizuno Enerzy Lite-Technologie für<br />

Beschleunigung, hervorragende Energierückführung<br />

und optimale Dämpfung.<br />

Guter Grip dank G3-Sohle.<br />

MIZUNO | Wave Rebellion | 200,00 €<br />

WIE EIN TRAMPOLIN<br />

Im vergangenen Jahr begeisterte der<br />

Asics Novablast viele Läufer <strong>–</strong> jetzt<br />

kommt die zweite Auflage des Neutralschuhs,<br />

der vor allem durch seine<br />

ausgeprägte Reaktionsfreudigkeit<br />

begeistert. Erreicht wird diese durch<br />

die FF Blast-Technologie in der Sohle,<br />

die zudem für eine weiche Landung<br />

sorgt. Verstärkt wird dieser Effekt<br />

durch Flexkerben in der Außensohle.<br />

Der Fersenstabilisator unterstützt<br />

den Fuß und sorgt für Sicherheit.<br />

ASICS | Novablast 2 | 140,00 €<br />

BARFUSS-GEFÜHL<br />

Der beliebte Barfuß-Trainingsschuh<br />

Trail Glove 6 von Merrell bietet dir eine<br />

flache Sohle ohne Sprengung und einen<br />

breiten Vorfußleisten, wodurch<br />

ein bequemes, barfußähnliches Gefü hl<br />

entsteht. Fehlerhafte Bewegungsmuster<br />

und Haltungsschwächen können<br />

durch das Tragen von Barfußschuhen<br />

bewusster korrigiert werden. Der Trail<br />

Glove 6 ist mit recyceltem Mesh- und<br />

TPU-Obermaterial sowie einer griffigen<br />

Vibram-Sohle ausgestattet.<br />

MERRELL | Trail Glove 6 | 120,00 €<br />

26


UMWELTFREUNDLICH & FUNKTIONAL<br />

Mit der atmungsaktiven Marathon-Jkt-<br />

Jacke von Adidas hast du es während<br />

oder auch nach deinem Workout besonders bequem. Die Jacke<br />

ist super atmungsaktiv, sehr leicht und dabei nicht zu warm. Und<br />

es kommt noch besser: Produkte wie dieses sind Teil des Engagements<br />

von Adidas, der Umweltverschmutzung durch Plastikmüll<br />

ein Ende zu setzen. Dieses Produkt ist Teil der Primegreen-Serie,<br />

die verschiedene, funktionale Recyclingmaterialien umfasst. Gut<br />

für dich und die Umwelt. ADIDAS | Marathon Jkt | 150,00 €<br />

REGENERATION IM SCHLAF<br />

Eine gute Regeneration ist genauso wichtig wie gutes Training. Das<br />

Recovery Pillow von Blackroll sorgt dafür, dass du gut und entspannt<br />

schläfst. Memory-Schaum unterstützt durch seine ergonomische<br />

Form Kopf, Halswirbelsäule und Nacken <strong>–</strong> und das in allen<br />

Schlafpositionen! So beugst du Verspannungen vor. Belüftungskanäle<br />

verhindern, dass sich Feuchtigkeit im Material ansammelt. Das<br />

Kissen kann einfach zusammengerollt und transportiert werden, so<br />

dass du es überall mit hin nehmen kannst.<br />

BLACKROLL | Recovery Pillow | 89,90 €<br />

EINLEGESOHLE MIT<br />

GELD-ZURÜCK-GARANTIE<br />

Die Neutralstellung ist für jeden Fuß die ergonomisch<br />

beste und effizienteste Position, besonders wenn der<br />

Fuß beim Laufen stark beansprucht wird. Das patentierte<br />

Design der Solestar Neutral Run Einlegesohle<br />

stabilisiert den Fuß in der ergonomisch optimalen Position.<br />

Die stabilisierende Schale der Einlegesohle sorgt<br />

dafür, dass der Fuß in der Neutralstellung bleibt und<br />

schützt so Muskeln und Gelenke vor Überlastung. Ob<br />

auf Asphalt oder auf dem Trail, das Lauferlebnis wird<br />

durch die Einlegesohle deutlich angenehmer. Gleichzeitig<br />

entlastet die erhöhte Stabilität die Muskulatur und<br />

verbessert die Leistungsfähigkeit des Läufers und der<br />

Läuferin. Überzeugend: Wer nach sechs Wochen nicht<br />

zu 100 Prozent zufrieden ist, kann die Einlagen an den<br />

Hersteller einsenden und erhält den Kaufpreis zurück.<br />

SOLESTAR | Neutral Run | 39,00 €<br />

+PROTEINPULVER MIT KOLLAGEN<br />

Triple Preform ist ein Proteinpulver mit den drei verschiedenen bioaktiven Kollagen-Peptiden Bodybalance, Fortigel und Tendoforte, die vom<br />

Hersteller Atro Pro Vita entwickelt worden sind, um den Muskelaufbau zu unterstützen und um Sehnen, Bänder und Gelenke zu stärken. Die<br />

Kollagen-Peptide führen zu nachweislich optimal stimulierenden Zelleffekten für spezifische gesundheitliche Vorteile und sind außerdem hoch<br />

verdaulich, allergenfrei und gut verträglich. Hinzu kommen Zink, Magnesium und Vitamin C, das die Kollagen-Neubildung unterstützt und somit<br />

auch die stabile Funktion von Knorpel und Knochen. Außerdem tragen die Inhaltsstoffe Magnesium und Vitamin C zur Verringerung von Müdigkeit<br />

und Ermüdung bei.<br />

ATRO PRO VITA | Triple Perform | 45,90 € (Monatspackung) | 129,90 € (Dreimonats packung)<br />

MULTISPORTLER MIT AUSDAUER<br />

Unter Radsportlern ist die Marke Wahoo seit vielen Jahren ein Begriff. Nun mischen<br />

die Amerikaner den Markt der Multisport-Uhren auf. Die Elemnt Rival GPS bringt das<br />

benutzerorientierte Design und die Funktionalität, für die Wahoo-Produkte bekannt<br />

sind, ans Handgelenk. Leichtigkeit, gepaart mit hoher Benutzerfreundlichkeit und<br />

langer Batterielebensdauer zeichnen die Uhr aus. Mit schicker Keramik-Lünette und<br />

Ambient Light Sensor ausgestattet, der die Hintergrundbeleuchtung automatisch an<br />

die Umgebungslichtsituation anpasst, kommt die Elemnt Rival mit schickem Design<br />

daher. Barometrischer Höhenmesser, optische Herzfrequenz-Messung und Live-Tracking-Funktion<br />

sind ebenfalls dabei. Nach dem Training stehen die Daten in der Wahoo<br />

Companion App zur Verfügung und können automatisch auf Drittanbieter-Plattformen<br />

wie Training Peaks oder Strava hochgeladen werden. WAHOO | Elemnt Rival | 379,99€<br />

27 ——— <strong>LÄUFT</strong>.


EQUIPMENT & MODE<br />

4 ESSENTIALS FÜR<br />

DEN HERBST<br />

GORE WEAR<br />

+STAURAUMWUNDER<br />

Im <strong>Herbst</strong> noch einmal die letzten warmen Tage laufend in kurzen Hosen<br />

genießen <strong>–</strong> das macht mit der Ultimate 2 in 1 Shorts von Gore Wear<br />

besonders viel Spaß! Mit eng anliegenden Innenshorts und luftigen Außenshorts<br />

bietet sie die unterstützende Wirkung einer Tight und gleichzeitig<br />

den Style von Shorts. Zudem verfügt sie über Taschen im Bund und<br />

am Bein, in der du Nahrung oder anderes Equipment verstauen kannst.<br />

Durch das stark komprimierende Vier-Wege-Stretchmaterial bieten die<br />

Taschen sicheren Halt, sodass nichts wackelt und den Lauf beeinträchtigt.<br />

GORE WEAR | Ultimate 2 in 1 Shorts | 149,95 €<br />

VOLLSTÄNDIG REFLEKTIEREND<br />

Reflektierende Details an der Bekleidung sind dir im<br />

Winter nicht genug? Dann kann dir die Bright Jacket Be<br />

One von Diadora noch mehr bieten. Sie besitzt ein vollständig<br />

reflektierendes Obermaterial mit dem du gut<br />

sichtbar bist, wenn du angestrahlt wirst. Zudem verfügt<br />

sie über Primaloft-Wattierung mit unterschiedlichen<br />

Dichtezonen für optimale Temperaturregulierung an<br />

kühlen Tagen. In einer Tasche am Arm kannst du dein<br />

Mobiltelefon verstauen. DIADORA | Bright Jacket Be One | 150,00 €<br />

→ GEGEN SCHWEISS UND HITZE<br />

Die praktischen und modischen<br />

Stirnbänder von P.A.C.<br />

saugen Schweiß auf, kühlen<br />

den Kopf bei Anstrengung<br />

und halten das Gesicht frei<br />

von Haaren. Dazu bieten<br />

die atmungsaktiven Headbands noch<br />

weitere Features wie zum Beispiel Mückenabwehr<br />

mit einem wirksamen Repellent und<br />

ein schnell trocknendes, geruchshemmendes<br />

HighTech-Material.<br />

P.A.C. | Anti Mosquito Headband | 16,96 €<br />

→ SCHUTZ VOR KÄLTE UND WIND<br />

Der clevere Materialmix der Alpine<br />

Warm Hose von Dynafit hält dich<br />

auch dann warm, wenn es draußen<br />

richtig kalt ist. Winddichtes Dynashell<br />

Windproof-Material an der Vorderseite<br />

schützt vor kaltem Wind.<br />

Gebürstetes Stretch-Nylon auf der<br />

Rückseite der Multisport-Hose sorgt<br />

für optimale Bewegungsfreiheit und<br />

ausgezeichnete Atmungsaktivität.<br />

Zum Schutz vor Schnee ist die Tights am Unterschenkel<br />

mit einer Gamasche verstärkt.<br />

DYNAFIT | Alpine Warm Hose | 150 €<br />

FORME DEINEN KÖRPER<br />

Du willst neben dem Laufen noch mit anderem Training<br />

an deinem Körper arbeiten? Dann versuche es doch mal<br />

mit der App von Freeletics. Die Work-outs funktionieren<br />

nach den Grundprinzipien des Functional Trainings. Mit<br />

Cardio- und Kraftübungen trainierst du deinen ganze Körper<br />

<strong>–</strong> und das bei extrem hoher Intensität. Die Macher versprechen<br />

zudem einen sehr hohen Nachbrenneffekt, der<br />

die Kalorien auch in Ruhe vernichtet. Mehr als 300 Übungen<br />

und Videotutorials helfen dir dabei, dein Fitnessziel zu erreichen. Du<br />

arbeitest entweder mit deinem eigenen Körpergewicht oder zusätzlichen<br />

Geräten. Ergänzen kannst du deine individuellen Trainingspläne durch<br />

personalisierte Ernährungspläne. FREELETICS | ab 1,54 € pro Woche<br />

MINIMALISTISCHER KOMFORT<br />

Wenn du in den Bergen unterwegs bist, zählen Konfort<br />

und Funktionalität bei deiner Ausrüstung besonders.<br />

Die minimalistische und bequeme Laufweste Sense Pro<br />

5 von Salomon überzeugt mit präziser Passform, sodass<br />

sie keine Reibungsstellen verursacht. Du kannst alles<br />

wichtige verstauen, schnell darauf zugreifen und so<br />

schneller und weiter laufen. SALOMON | Sense Pro 5 | 140,00 €<br />

→ DER BEAT FÜR DEINEN LAUF<br />

Wenn es draußen kalt wird, heizen<br />

dir die Beats Studio Buds bei deinem<br />

Workout so richtig ein. Die kabellosen<br />

In-Ear-Kopfhörer überzeugen<br />

mit einem kraftvollem Sound, einem<br />

ebenso eleganten wie komfortablen Design<br />

und einem geringen Gewicht. Außerdem<br />

sind die Beats Studio Buds schweiß- und<br />

wasserbeständig.<br />

BEATS | Beats Studio Buds | 149,95 €<br />

→ SOCKEN AUS PAPIER<br />

Socken aus Papier? Genau!<br />

Die gibt es von der japanischen<br />

Sportmarke Goldwin. Die Socken<br />

sind besonders feuchtigkeitsab-<br />

sorbierend und haben rielle und geruchsneutralisierende<br />

antibakte-<br />

Eigenschaften. Die Textur der Papierfasern<br />

bietet eine einzigartige Steifheit, die das Trockengefühl<br />

fördert und somit das Kleben der<br />

Socken an den Füßen verhindert.<br />

GOLDWIN | Paper Fiber Arch Support<br />

Pile Socks | 20,00 €<br />

Fotos: Gore Wear/Philipp<br />

Reiter, Hersteller<br />

28


EUROPEAN CHAMPIONSHIPS<br />

MUNICH 2022<br />

BACK TO THE ROOFS<br />

ALLES ZUM<br />

EVENT HIER!<br />

9 EUROPAMEISTERSCHAFTEN & FESTIVAL<br />

11 <strong>–</strong> 21 AUGUST 22 | OLYMPIAPARK | MÜNCHEN<br />

MUNICH2022.COM


EQUIPMENT & MODE<br />

MOLLIG WARM<br />

Der Q Speed Sherpa Anorak sieht nicht nur warm aus <strong>–</strong> er ist<br />

es auch! Das Sherpa-Material im oberen Bereich ist dafür<br />

gemacht, den empfindlichen Oberkörper bei jedem Workout<br />

und bei niedrigen Temperaturen vor Auskühlen zu schützen.<br />

Kombiniert wird es mit Vapor Loft-Material im unteren<br />

Bereich, das zudem wasserabweisend ist. In den Kängurutaschen<br />

auf der Vorderseite kannst du Kleinigkeiten verstauen, die du während<br />

deines Laufs benötigst. NEW BALANCE | Q Speed Sherpa Anorak | 105,00 €<br />

TRAINIERE DEINE<br />

LAUFMUSKELN<br />

Zur richtigen Lauftechnik gehört auch<br />

eine gut trainierte Laufmuskulatur.<br />

Damit du dafür deine Ober- und Unterschenkelmuskulatur<br />

richtig trainieren<br />

kannst, gibt es jetzt das Loop<br />

Band Textil von Artzt vitality. Das<br />

Besondere: Das kleine Fitnessband<br />

besteht aus Textilfasern mit eingewebten<br />

Gummifäden. Dadurch fühlt<br />

sich die Oberfläche besonders weich<br />

an, ähnlich wie die eines Schweißbandes.<br />

Störendes Ziepen und Rötungen<br />

auf der Haut wie es beim Training mit<br />

herkömmlichen Bändern vorkommen<br />

kann, werden durch den Stoffmantel<br />

verhindert. Erhältlich in drei Stärken.<br />

ARTZT | Loop Band Textil | 14,95 €<br />

Kennst du Knochenschall-Kopfhörer? Bone Conduction heißt die Technologie, bei der<br />

der Schall in Form von Vibrationen direkt in das menschliche Ohr übertragen wird. Der<br />

große Vorteil für Läufer: Das Ohr bleibt frei und empfänglich für Umgebungsgeräusche.<br />

Mit dem Aeropex hebt AfterShokz das Klangerlebnis bei dieser Technologie auf<br />

ein neues Niveau. PremiumPitch 2.0+ und eine 30°-Abwinkelung des Transducers,<br />

die optimalen Sitz auf den Backenknochen garantiert, ermöglichen einen volleren<br />

Bass, größere Lautstärke und reduzierte Vibrationen.<br />

TIERISCH GUT<br />

+SICHERER HÖRGENUSS<br />

AFTER SHOKZ | Aeropex | 150,00 €<br />

Auf den aktivierenden Effekt der Kompressionssocken von CEP<br />

setzen viele Läufer und Läuferinnen. Sie sorgen für eine frischere,<br />

leistungsfähigere Muskulatur und eine beschleunigte Regeneration,<br />

weil die Muskeln intensiver durchblutet und damit auch<br />

besser mit Nährstoffen versorgt werden. Außerdem werden<br />

Laktat und andere Abbauprodukte schneller abtransportiert.<br />

Ganz neu kommen sie jetzt mit einem coolen Animal-Print im Tiger-Design daher,<br />

das sie zu einem wahren Blickfang macht. CEP | Animal Socks | 54,95 €<br />

SPEED AM BERG<br />

DYNAMSCH & LEICHT<br />

HYBRIDER DAUERLÄUFER<br />

Die Endorphin-Kollektion von Saucony<br />

ist um ein weiteres Modell reicher:<br />

den Endorphin Trail. Er kombiniert<br />

die Speedroll-Technologie mit einer<br />

großzügig dimensionierten, ultra-responsiven<br />

und federleichten PWWRUN<br />

PB-Dämpfung, die den Läufer mühelos<br />

nach vorne treibt. Hinzu kommen eine<br />

perfekte Passform, die griffige PWR-<br />

Trac-Außensohle sowie eine vielseitige,<br />

aufstiegs- und abstiegsfreundliche<br />

Stollenkonfiguration, so dass du auf<br />

allen Terrains gut unterwegs bist.<br />

SAUCONY | Endorphin Trail | 180,00 €<br />

Dynamisch, leicht und schnell <strong>–</strong> das<br />

sind Eigenschaften, die den Straßenlaufschuh<br />

Scott Pursuit ausmachen.<br />

Die Sohle ist mit einer Rocker-Geometrie<br />

ausgestattet, die eine dynamische<br />

Laufposition fördert und die<br />

Laufeffizienz erhöht. Die Zwischensohle<br />

ist zudem aus einem super<br />

leichten Schaumstoff. Beides zusammen<br />

unterstützt dich, wenn du länger<br />

und schneller unterwegs sein willst.<br />

Hinzu kommt ein besonders leichtes<br />

Obermaterial aus Mesh.<br />

SCOTT | Pursuit | 139,95 €<br />

Läufe zuerst über Asphalt und dann<br />

durch den Wald abseits befestigter<br />

Wege: Dafür gibt es den neuen Timp 3<br />

von Altra. Ein gut gedämpfter „Roadto-Trail-Schuh“<br />

für viele Kilometer. Der<br />

Timp 3 verzichtet auf eine Sprengung<br />

<strong>–</strong> Ferse und Vorfuß stehen also auf<br />

einer Höhe. Mit 29 Millimetern Dämpfungsmaterial<br />

unterm Fuß läuft er sich<br />

sehr komfortabel. Die Leistenform mit<br />

FootShape-Design und die überragende<br />

Zehenfreiheit sind weitere Komfort-Merkmale<br />

des Schuhs .<br />

ALTRA | Timp 3 | 160,00 €<br />

Fotos: Hersteller<br />

30


ANZEIGE<br />

—<br />

› BESONDERER SCHUTZ FÜR DIE ACHILLESSEHNE ‹<br />

EVERGREENS IM<br />

NEUEN GEWAND<br />

—<br />

Der Fresh Foam 860 v12 von New Balance ist ein<br />

wahres Multitalent, der alle Distanzen beherrscht.<br />

Zwei weitere Klassiker bekommen ein Farb-Update.<br />

↦ Der Fresh Foam 860 v12 gehört<br />

zu den beliebtesten stabilen<br />

Laufschuhen, die du bei deinem<br />

Fachhändler findest. In der neuen<br />

Version überzeugt der Laufschuh<br />

mit neuer Fersenkonstruktion, die<br />

nicht nur die Passform verbessert,<br />

sondern auch die Achillessehne<br />

entlastet. Ab November steht der<br />

Schuh bei deinem Fachhändler.<br />

Der Fresh Foam 860 v12 von New Balance<br />

ist ein leicht gestützter Laufschuh,<br />

der eine gute Stabilität bei hohem<br />

Komfort bietet. Den Support erhält<br />

der Läufer einerseits durch eine Mittelfußstütze,<br />

die dezent eingreift, um ein<br />

zu starkes Einknicken des Fußes beim<br />

Abrollen nach innen zu mindern. Viele<br />

Test-Daten wurden zudem von New<br />

Balance ausgewertet, um das Obermaterial<br />

so anzupassen, dass es genau dort<br />

Stabilität und Halt bietet, wo es für den<br />

Läufer besonders nötig ist. Herzstück<br />

des Schuhs bleibt die Mittelsohle aus<br />

Fresh Foam X Material, das für eine<br />

ultra-gefederte Dämpfung bei leichtem<br />

Tragegefühl steht. Das verstärkte<br />

Obermaterial aus Mesh schmiegt sich<br />

passgenau an den Fuß. Die neue Fersenkonstruktion<br />

verbessert den Sitz und<br />

entlastet gleichzeitig die Achillessehne.<br />

Der 860 überzeugt somit auch in der<br />

zwölften Auflage mit der gelungenen<br />

Kombination aus Komfort und Sicherheit.<br />

Er ist ebenso ideal für Einsteiger<br />

wie auch erfahrene Läufer, die einen<br />

Schuh fürs tägliche Training suchen,<br />

der jede Distanz mitmacht.<br />

Zwei weitere New Balance-Klassiker<br />

bekommen für den <strong>Herbst</strong> attraktive<br />

Farb-Updates. Der Fresh Foam 880 v11<br />

kommt im mittel-dunklen Cyan daher,<br />

während der noch stärker gedämpfte<br />

1080 v11 im grellen gelb ein Hingucker<br />

auf der Laufstrecke ist.<br />

Starke Dämpfung, angenehmer Komfort,<br />

tolles Abrollverhalten: Der Fresh Foam<br />

1080 v11 kommt im <strong>Herbst</strong> im grellen gelb<br />

in den Laufschuh-Fachhandel<br />

Neutralschuh mit angenehmer Mittelsohlendämpfung:<br />

Der Fresh Foam<br />

880 v11 bleibt der perfekte Allrounder mit<br />

Komfort auf jedem Untergrund<br />

31 ——— <strong>LÄUFT</strong>.


—<br />

LAUFEN<br />

GEGEN DEN<br />

KREBS<br />

—<br />

› SCHUTZ VOR SCHWEREN ERKRANKUNGEN ‹<br />

Sport ist gesund <strong>–</strong> klar. Aber er kann<br />

sogar vor Krebs schützen, Krankheitsverläufe<br />

günstig beeinflussenund vor neuem<br />

Tumorwachstums bewahren.Wie das funktioniert,<br />

weiß unser Experte Dr. Stefan Graf.<br />

Text: Dr. Stefan Graf | Fotos: iStock, microgen, Alessandro Biascioli<br />

32


33 ——— <strong>LÄUFT</strong>.


GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG<br />

↦ Es ist noch nicht lange her, da wurde<br />

besonders in der Akutphase schwerwiegender<br />

Erkrankungen grundsätzlich<br />

strikte Bettruhe verordnet. Ob Sportverletzung,<br />

Herzerkrankung oder auch<br />

Krebsleiden: Schonen und jeder körperlichen<br />

Belastung aus dem Wege zu gehen,<br />

galt als medizinischer Standard.<br />

Dieses Bild hat sich infolge des enormen<br />

Wissenszuwachses im Bereich der molekularen<br />

Stoffwechselprozesse grundlegend<br />

geändert. Insbesondere die enge<br />

Wechselwirkung zwischen regelmäßiger<br />

körperlicher Betätigung und der Regulierung<br />

körpereigener Entzündungsprozesse<br />

ist eine der bahnbrechenden<br />

Entdeckungen der letzten Jahre. Diese<br />

Entzündungsvorgänge bilden eine<br />

zentrale Komponente unseres Immunsystems<br />

und sind für die Abwehr von<br />

Krankheitserregern, die Beschleunigung<br />

von enzymatisch gesteuerten Immunreaktionen<br />

und für die Regeneration<br />

geschädigter Gewebe hoch relevant.<br />

Wird das Entzündungsgeschehen zu<br />

stark, werden körpereigene Strukturen<br />

geschädigt, ist es zu schwach, öffnet<br />

das Krankheitserregern Tür und Tor.<br />

In beiden Fällen drohen schwerwiegende<br />

Erkrankungen bis hin zu bösartigen<br />

Tumoren. Die korrekte Regulation des<br />

Entzündungsgeschehens ist somit ein<br />

Big Point für ein starkes Immunsystem<br />

und den Schutz vor schwerer Krankheit.<br />

Regelmäßiger Ausdauersport wie er<br />

durch Laufen mit individuell angepasster<br />

Belastung nahezu optimal praktikabel<br />

ist, hat sich im Verbund mit ergänzendem<br />

Krafttraining als eine der wirkungsvollsten<br />

Eigenmaßnahmen zur Stabilisierung<br />

ausbalancierter Entzündungsprozesse<br />

erwiesenen. Wie aktuelle Forschungsergebnisse<br />

zeigen, gehen die resultierenden<br />

Wirkungen so weit, dass vernünftig<br />

dosierter Sport vor Krebs schützen, den<br />

Verlauf einer Krebserkrankung günstig<br />

beeinflussen und nach einem überstandenen<br />

Krebsleiden das Risiko des Wiederauftretens<br />

deutlich verringern kann.<br />

Aber wie funktioniert das?<br />

Körperfett und Muskulatur<br />

beeinflussen Entzündungsprozesse<br />

In der Onkologie, die sich mit der Entstehung,<br />

Diagnose und Therapie von<br />

Krebserkrankungen befasst, gibt es heute<br />

eine deutliche Evidenz, dass Menge<br />

und Verteilung von Körperfett und Muskulatur<br />

einen großen Einfluss auf die<br />

körpereigenen Entzündungsprozesse<br />

und daraus resultierend auf die Genese<br />

von Krankheiten nimmt. Grundlage dieser<br />

neuen Sicht ist die Erkenntnis, dass<br />

sowohl das Fettgewebe <strong>–</strong> besonders das<br />

im Bauchraum eingelagerte Eingeweidefett<br />

<strong>–</strong> als auch die Skelettmuskeln hormonell<br />

hochaktive Strukturen darstellen.<br />

Die hier freigesetzten Botenstoffe<br />

werden als „Zytokine“ bezeichnet und in<br />

„Adipokine“ und „Myokine“ unterteilt.<br />

Ihre Wirkung auf das Entzündungsgeschehen<br />

ist insgesamt gegensätzlich.<br />

Grob vereinfacht gesagt wirken die „fettigen“<br />

Adipokine entzündungsfördernd,<br />

wohingegen die muskulären Myokine<br />

Entzündungsprozesse dämpfen.<br />

Die enge Beziehung zwischen Eingeweidefett,<br />

aktiven Muskeln und der<br />

Leistungsfähigkeit der körpereigenen<br />

Abwehrmaschinerie (Immunsystem) ist<br />

lange bekannt. Besondern das Übermaß<br />

an Bauchfett, das zwischen und in Leber,<br />

Nieren, Lungen und Herz deponiert<br />

ist, macht den Organismus anfälliger für<br />

diverse Stoffwechsel-, Herzkreislauf-,<br />

Infektions- und leider auch für verschiedenen<br />

Arten von Krebserkrankungen.<br />

Umgekehrt bietet eine gute Ausstattung<br />

mit regelmäßig aktivierten Muskeln einen<br />

deutlich besseren Schutz vor diesen<br />

Krankheiten. Bei der Entstehung<br />

all dieser vordergründig so verschieden<br />

anmutenden Leiden spielen aus dem Ruder<br />

laufende Entzündungsprozesse eine<br />

wichtige Rolle. Bei der Suche nach den<br />

zugrundeliegenden Mechanismen sind<br />

die entzündungsfördernden Adipokine<br />

aus dem Bauchfettgewebe einerseits<br />

und die entzündungsdämpfenden Myokine<br />

aus arbeitenden Muskeln anderseits<br />

erst in den letzten Jahren als zentrale<br />

Faktoren identifiziert worden.<br />

Positivwirkungen durch Myokine<br />

Seit die dänische Professorin Bente<br />

Klarlund Petersen vom Metabolismuszentrum<br />

der Universität Kopenhagen<br />

2007 den Namen „Myokine“ prägte,<br />

sind einige hundert, biochemisch sehr<br />

unterschiedliche Myokine identifiziert<br />

worden. Über den Blutkreislauf im ganzen<br />

Körper verteilt, entfalten sie eine<br />

ganze Reihe systemischer Positivwirkungen<br />

auf Stoffwechselprozesse. Und<br />

die bestimmen maßgeblich die sportliche<br />

Leistungsfähigkeit, die Stärke<br />

des Immunsystems und damit neben<br />

der Krankheitsabwehr auch die Effektivität<br />

der sportlichen Regeneration.<br />

Denn ähnlich wie die Bekämpfung von<br />

Krebszellen fällt auch das Aufspüren,<br />

Entsorgen und Erneuern von Gewebe-<br />

MUSKELN KÖNNEN VOR KREBS SCHÜTZEN<br />

Aktive Muskeln setzen Botenstoffe frei, die als Regulatoren körpereigener Entzündungsprozesse unsere Leistungsfähigkeit sowie die Stärke<br />

unseres Immunsystems bei der Krankheitsabwehr maßgeblich beeinflussen: Die Myokine (griech. mys: Muskel, kinesis: Bewegung)<br />

werden beim Laufen von allen großen Muskelgruppen ins Blut freigesetzt und hemmen das Ausufern von Entzündungsprozessen, die dem<br />

unkontrollierten Krebszellwachstum den Weg ebnen.<br />

ESKALIERENDE ENTZÜNDUNGEN AUS DEM FETT<br />

Einen überschießende Ausstoß entzündungsfördernder Botenstoffe aus dem Fettgewebe nennt man Zytokinsturm. Er gilt als mitentscheidende<br />

Ursache für schwere Covid-19-Verläufe. Auch für Krebserkrankungen scheinen verstärkte zytokininduzierte Entzündungen relevant.<br />

34


Wer regelmäßiges Lauftraining <strong>–</strong><br />

gerne mal auch mit intensiverer<br />

Belastung <strong>–</strong> mit Krafttraining kombiniert,<br />

sorgt dafür,dass Entzündungsprozesse<br />

im Körper ausbalanciert werden<br />

strukturen, die bei sportlicher Belastung<br />

„verbraucht“ werden, in den Aufgabenbereich<br />

des Immunsystems. Ein fein<br />

abgestimmtes Entzündungsgeschehen<br />

spielt hier wie dort <strong>–</strong> bei der Krebszellbekämpfung<br />

wie bei der muskulären<br />

Regeneration <strong>–</strong> eine ausschlaggebende<br />

Rolle. Den Myokinen fällt dabei eine<br />

wichtige Regulatorfunktion zu.<br />

Myokine schützen auch die Gelenke<br />

Die Tragweite der positiven Myokinwirkungen<br />

ist gegenwärtig nur in Ansätzen<br />

erfasst. Nachgewiesene Effekte betreffen<br />

den Energiestoffwechsel, das Muskelwachstum,<br />

die Regeneration und die<br />

Fettschmelze. Gerade für Laufbegeisterte<br />

ist die antientzündliche Myokinwirkung<br />

auch im Hinblick auf entzündliche<br />

Gelenkerkrankung wie Arthrose und Arthritis<br />

von Interesse. Eine gute ausgebildete,<br />

regelmäßig geforderte Muskulatur<br />

ist somit nicht nur mechanisch, sondern<br />

auch biochemisch via Myokinproduktion<br />

der beste Gelenkschutz.<br />

Das mag zwar weniger beeindruckend<br />

erscheinen als die Krebsschutzwirkung,<br />

trägt aber zur Widerlegung des weit<br />

verbreiteten Irrglaubens bei, Laufen sei<br />

„schlecht für die Gelenke“. Im Übrigen<br />

steigt die Produktionsrate der Myokine<br />

mit der Belastungshöhe an. Somit ist es<br />

sinnvoll, im Lauftraining durchaus auch<br />

mal mit mehr Tempo oder bergauf „Gas<br />

zu geben“ und auf jeden Fall regelmäßig<br />

Krafttraining zu betreiben. Vor chronischem<br />

Überpacen und stiefmütterlich<br />

praktizierter Regeneration sei aber gewarnt.<br />

Bewegung ist unerlässlich<br />

Muskeln brauchen tägliche Aktivierung,<br />

um die „Krebsschutz-Myokine“ freizusetzen.<br />

Und das heute so viele Menschen<br />

belastende Bauchfett benötigt neben<br />

einer bedarfsangepassten Ernährung<br />

unbedingt Bewegung, um es vom Aussenden<br />

schädlicher Signale abzuhalten. Die<br />

vom Eingeweidefett produzierten Adipokine<br />

setzen dem gesamten Organismus<br />

durch ihre stark entzündungsfördernde<br />

Wirkung mächtig zu. Das für das Immunsystem<br />

so maßgebliche inflammatorische<br />

Gleichgewicht gerät aus den Fugen.<br />

Gelenke und innere Organe neigen zu<br />

überschießenden Entzündungen, die zur<br />

Krebsgenese beitragen. Die Gefahr für<br />

solche schlimmen Verläufe steigt mit der<br />

im Bauchraum eingelagerten Fettmenge<br />

und dem Ausmaß des Bewegungsmangels.<br />

Doch wer meint, dass lediglich unter<br />

massivem Übergewicht (Adipositas) Leidende<br />

betroffen sind, der irrt. Auch sogenannte<br />

„Tofis“ sind gut beraten, sportlich<br />

in ihre Muskeln zu investieren.<br />

„Thin outside <strong>–</strong> fat inside (Tofi)“ beschreibt<br />

äußerlich gertenschlanke, oft<br />

mit idealem Body-Mass-Index ausgestattete<br />

Zeitgenossen, die aber aufgrund<br />

körperlich wenig aktiver Lebensweise<br />

ein sehr schlechtes Fett-Muskel-Verhältnis<br />

aufweisen. Ein Großteil ihres<br />

Körpergewichts macht das Eingeweidefett<br />

aus. Das bedeutet erhebliche Gefahr<br />

für die Ausbildung einer Fettleber und<br />

35 ——— <strong>LÄUFT</strong>.


GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG<br />

SO VIELE KREBSFÄLLE KÖNNEN VERMIEDEN WERDEN,<br />

WENN DIESE KREBSRISIKOFAKTOREN WEGFALLEN<br />

ALLE FAKTOREN ZUSAMMEN 37,4% (164.656)<br />

RAUCHEN<br />

19,3% (85.072)<br />

UNGESUNDE ERNÄHRUNGSGEWOHNHEITEN<br />

7,8% (34.162)<br />

ÜBERGEWICHT<br />

6,9% (30.567)<br />

BEWEGUNGSMANGEL<br />

6,1% (27.081)<br />

INFEKTION<br />

4,0% (17.633)<br />

Quelle: Ute Mons/Dt. Ärzteblatt<br />

HOHER ALKOHOLKONSUM<br />

UMWELTFAKTOREN (AUSWAHL)<br />

2,2% (9.588)<br />

1,2% (5.338)<br />

0% 10% 20% 30% 40%<br />

steigert das Risiko, im Laufe des Lebens<br />

eine Tumorerkrankung zu erleiden. Wenig<br />

Myokine und relativ viele Adipokine<br />

schaffen im Körper von Tofis ein gesundheitsfeindliches<br />

entzündliches Milieu.<br />

Aktuelle Forschungsarbeiten am Universitätsklinikum<br />

der Friedrich-Alexander-Universität<br />

Erlangen zeigten, dass<br />

sogar in fortgeschrittenen Stadien einer<br />

Prostata- oder Brustkrebserkrankung<br />

eine durch Muskelaktivierung erreichte<br />

Myokin-Freisetzung das Tumorwachstum<br />

bremsen kann, indem Krebszellen<br />

in den sogenannten „Programmierten<br />

Zelltod (Apoptose)“ getrieben werden.<br />

Die günstigen Effekte waren nach einer<br />

zwölfwöchigen Sport- und Ernährungstherapie<br />

signifikant.<br />

Stress begünstigt die<br />

Entstehung von Krebs<br />

Krebs ist immer eine mit starkem<br />

seelischem Leiden verbundene Erkrankung.<br />

Umgekehrt mehren sich<br />

die Befunde, dass Stress und andere<br />

länger andauernde psychische Belastungen<br />

über die kontinuierliche Ausschüttung<br />

von Stresshormonen die<br />

Entstehung von Krebs begünstigen<br />

können. Die ausgleichende Wirkung<br />

von antientzündlichen Myokinen und<br />

von besonders beim Laufen im Belohnungssystem<br />

des Gehirns wirksamen<br />

„Glückhormonen“ wie Serotonin und<br />

Dopamin kann hier einen Beitrag zur<br />

Krebsprävention leisten. Das gilt natürlich<br />

nur, wenn äußerer oder selbst<br />

auferlegter Leistungsdruck nicht<br />

selbst zum Stressor werden.<br />

Am Einfluss der individuellen Lebensweise<br />

auf das persönliche Risiko, im<br />

Laufe des Lebens an Krebs zu erkranken,<br />

lassen die wissenschaftlichen Daten<br />

heute keine Zweifel. Aber lässt sich das<br />

auch quantifizieren? In zwei voneinander<br />

unabhängigen Studien haben die Arbeitsgruppen<br />

von Farhad Islami von der<br />

American Cancer Society Atlanta sowie<br />

von Ute Mons vom Deutschen Krebsforschungszentrum<br />

Heidelberg erstmals<br />

einzelnen Lebensstilfaktoren konkrete<br />

Zahlen für deren Krebsschutzwirksamkeit<br />

zuordnen können.<br />

Mit regelmäßiger Bewegung<br />

Tausende Krebsfälle verhindern<br />

Die Ergebnisse beider Gruppen lieferten<br />

sehr ähnliche Werte. Demnach ließe sich<br />

insgesamt über eine gesundheitsförderliche<br />

Lebensweise die Zahl aller Krebserkrankungen<br />

um mindestens 37 Prozent<br />

und die Zahl der krebsbedingten Todesfälle<br />

sogar um 45 Prozent reduzieren. Für<br />

Laufbegeisterte ist es eine tolle Botschaft,<br />

dass der Faktor „regelmäßige Bewegung“<br />

allein über sechs Prozent aller Krebserkrankungen<br />

<strong>–</strong> das sind in Deutschland<br />

über 27.000 pro Jahr <strong>–</strong> verhindern<br />

könnte. Und da nur wenige Sportler und<br />

Sportlerinnen dem mit Abstand größten<br />

„Krebstreiber Rauchen“ anhängen, sinkt<br />

das Risiko um weitere fast 20 Prozent.<br />

Wer sich dazu noch gesund ernährt und<br />

auf zu hohen Alkoholkonsum verzichtet,<br />

ist in der richtigen Spur.<br />

VON UNSEREM EXPERTEN DR. STEFAN GRAF<br />

Der studierte Mediziner und Biologe hat lange in den Bereichen Herz-Kreislauf- und Stoffwechsel-Physiologie<br />

geforscht und gelehrt. Mittlerweile ist der Berliner als Autor vorwiegend in den Bereichen Sportphysiologie, -medizin und<br />

-ernährung tätig. Er berät Athleten in Ausdauer- und Spielsportarten und ist selbst seit frühester Kindheit bekennender<br />

„Sportjunkie“ <strong>–</strong> passionierter Läufer, ehemaliger Drittliga-Fußballer und Tennisspieler.<br />

36


Konzipiert<br />

für Läufer<br />

Thule Glide 2<br />

Ein Hochleistungs-Jogging-Buggy mit<br />

einem leichten, aerodynamischen Design,<br />

mit dem Sie und Ihr Kind Ihren Lauf auf<br />

jeder Strecke genießen können.


—<br />

ZWEI<br />

GROSSE LIEBEN<br />

GEFUNDEN<br />

—<br />

› NACH WIRBELBRUCH MIT DEM LAUFEN BEGONNEN ‹<br />

↦ Manchmal kann eine katastrophale<br />

Situation auch Startpunkt für<br />

etwas ganz Wunderbares sein. So<br />

bei Maren Gross. 2012 hat sie einen<br />

grippalen Infekt, will sich im Bad<br />

frischmachen und stürzt. „Ich habe<br />

mich auf dem Boden widergefunden<br />

und wusste, irgendetwas stimmt<br />

nicht“, erzählt die 50-Jährige aus<br />

dem Schwarzwald rückblickend.<br />

Da die Schmerzen aber nicht stark sind,<br />

steht sie kurze Zeit später doch wieder<br />

auf, läuft herum. Sicherheitshalber<br />

schaut sie doch bei ihrem Hausarzt<br />

vorbei, der <strong>–</strong> aus einer Ahnung heraus <strong>–</strong><br />

mit ihr ins Schopfheimer Krankenhaus<br />

fährt, wo sie geröntgt wird.<br />

Schockdiagnose: Wirbelbruch<br />

„Irgendwann kam ein Arzt zu mir, hat<br />

mich ganz sachte in den Arm genommen<br />

und meinte, ich solle mich ganz<br />

vorsichtig auf eine Trage mit Vakuummatratze<br />

legen. Da wusste ich, dass<br />

etwas nicht stimmt“, erzählt sie. Der<br />

dritte Lendenwirbel ist gebrochen,<br />

Maren Gross wird ins Lörracher Krankenhaus<br />

gebracht und am nächsten<br />

Tag operiert. Aus dem Becken wird<br />

Knochen genommen und damit der<br />

dritte Lendenwirbel aufgebaut, der zudem<br />

mit zwei Platten und vier Schrauben<br />

ruhiggestellt wird. Nach nur fünf<br />

Tagen darf sie das Krankenhaus verlassen,<br />

mit dem ärztlichen Rat: Be-<br />

wegen Sie sich! Vor ihrem Unfall war<br />

Maren Gross oft mit dem Mountainbike<br />

auf Trails im Wald unterwegs <strong>–</strong><br />

etwas, was sie sich nach ihrem Unfall<br />

nicht mehr traut, immerhin hat sie<br />

sich dabei schon einmal die Schulter<br />

gebrochen. Sowieso muss sie es ganz<br />

langsam angehen lassen. Sie fängt an,<br />

spazieren zu gehen. Für drei Kilometer<br />

braucht sie anfangs zwei Stunden.<br />

„Ich konnte damals nicht lange sitzen,<br />

nicht lange liegen, nicht lange stehen,<br />

nur Bewegung ging einigermaßen.<br />

Aber auch nicht lange am Stück“, erinnert<br />

sie sich. Aber es wird immer<br />

besser. Sie kann mit der Zeit längere<br />

Passagen gehen, sie wird schneller, die<br />

Runde größer. Irgendwann wird aus<br />

dem Spazieren Laufen.<br />

Neun Monate ist sie daheim und nimmt<br />

sich die Zeit, um wieder richtig gesund<br />

zu werden. Auch heute noch fühlt sie<br />

sich morgens nach dem Aufstehen<br />

steif und braucht ein paar Minuten,<br />

bis sie sich wieder richtig bewegen<br />

kann. Und die Platte ist noch immer<br />

drin. „Nach einem Jahr hätte ich sie<br />

mir entfernen lassen können“, erzählt<br />

sie. Eine Garantie, dass alles hält, gibt<br />

es allerdings nicht. Deshalb entscheidet<br />

sich Maren Gross, die Platte und<br />

Schrauben zu behalten. Auch wenn sie<br />

dadurch leichte Sensibilitätsstörungen<br />

hat, weil die Nerven nah an den<br />

Schrauben vorbeilaufen. „Aber daran<br />

habe ich mich gewöhnt.“<br />

Hartes Jahr 2012<br />

Nicht nur der Wirbelbruch macht<br />

2012 zu einem harten Jahr für Maren<br />

Gross. Sie hat auch eine Fehlgeburt<br />

und Zoff mit ihrem damaligen Chef.<br />

Sie beschließt, den Job zu wechseln.<br />

Und auch die Ehe mit ihrem depressiven<br />

Mann geht in die Brüche. Nachdem<br />

sie viele Jahre immer für ihn da<br />

war und auf vieles verzichtet hat,<br />

merkt sie nun: Sie muss auch an sich<br />

denken, sonst wird ihr irgendwann die<br />

Kraft ausgehen. „Ich weiß nicht, ob ich<br />

mich getrennt hätte, wenn das Laufen<br />

nicht gewesen wäre“, sagt Maren<br />

Gross heute. Das Laufen hat ihr Stärke<br />

und Selbstbewusstsein gegeben. Aus<br />

dem Miteinander mit anderen Läufern<br />

schöpft sie Energie und Gelassenheit.<br />

2017 zieht sie daheim aus, 2019 folgt<br />

die Scheidung. Alles sehr harmonisch,<br />

wie sie betont.<br />

Der Traum vom Halbmarathon<br />

Im Sommer 2016 ist sie wieder laufend<br />

unterwegs. Vom Belchengipfel<br />

läuft sie auf den Feldberg. 26 Kilometer<br />

in fünfeinhalb Stunden. Und denkt<br />

sich: Dann kann ich doch eigentlich<br />

auch einen Halbmarathon laufen. Wenig<br />

später lernt sie bei einem Vortrag<br />

Thomas Klingenberger kennen, der<br />

Leistungsdiagnostik und Trainingsberatung<br />

anbietet. „Wegen meiner Geschichte<br />

und meinem Alter dachte ich,<br />

es sei ganz sinnvoll, mit einem Coach<br />

38


Text: Anja Herrlitz, Fotos: Norbert Wilhelmi<br />

2012 brach sich Maren Gross einen Lendenwirbel.<br />

Auf Anraten der Ärzte bewegte sie sich danach viel, fing<br />

an zu laufen und fand darin ihre große Leidenschaft.<br />

Und auch ihre große Liebe lernte sie so kennen.


LÄUFER & LEUTE<br />

Mit dem Camper ist Maren<br />

Gross oft bei Wettkämpfen<br />

unterwegs: „Es ist super<br />

praktisch, man kann direkt<br />

nach dem Lauf duschen.“<br />

Zwei Menschen, eine<br />

Leidenschaft: Maren und<br />

Uwe teilen nicht nur ihr<br />

Leben, sondern auch die<br />

Liebe zum Laufen<br />

„Das Laufen hat mich zu<br />

einem anderen Menschen<br />

gemacht. Mein Selbstbewusstsein<br />

ist enorm gewachsen,<br />

ich bin zufriedener und gehe<br />

bewusster durchs Leben“<br />

zu trainieren und nicht einfach draufloszulaufen“,<br />

sagt sie. Sie lässt sich<br />

von einer Kardiologin durchchecken<br />

und beginnt dann im November unter<br />

Anleitung von Thomas Klingenberger<br />

mit dem Training.<br />

Schon wenig später ist sie beim Silvesterlauf<br />

in Britzingen am Start und<br />

läuft dort erstmals zehn Kilometer in<br />

einem Wettkampf. „Da hat sich für<br />

mich eine ganz neue Welt eröffnet“,<br />

erzählt sie, und man hört noch heute<br />

die Begeisterung in ihrer Stimme. „Es<br />

war so toll, mit so vielen Menschen da<br />

zu laufen.“ Und im nächsten Jahr steht<br />

sie bei Halbmarathons in Freiburg,<br />

Stuttgart und Halle an der Startlinie.<br />

Maren Gross hat das Lauffieber gepackt<br />

und sie ist es bis heute nicht losgeworden.<br />

Um schnelle Zeiten geht es<br />

ihr dabei nicht. „Ich bin Genussläuferin“,<br />

sagt sie. „Ich versuche, möglichst<br />

viel aufzusaugen. Wenn Leute an der<br />

Strecke stehen, werden sie abgeklatscht.“<br />

Immer wieder trifft sie beim<br />

Laufen andere, es entstehen Freundschaften,<br />

die lange Bestand haben.<br />

Und auch einen ganz besonderen Menschen<br />

hat sie durch das Laufen getroffen:<br />

Uwe, ihren neuen Partner. Beide<br />

sind 2017 bei einem kleinen Volkslauf<br />

in Sulzburg am Start. Sie kommen ins<br />

Gespräch, heute sind sie ein Paar.<br />

Gemeinsame Liebe zum Laufen<br />

„Für mich ist es etwas ganz Neues, einen<br />

Partner zu haben, der auch läuft“,<br />

erzählt Maren Gross begeistert. Uwe<br />

ist schon einige Marathons gelaufen<br />

und ist gerne bei Bergläufen am Start.<br />

„Wirklich zusammen laufen wir nicht<br />

unbedingt, weil er schneller läuft.“<br />

Aber die beiden haben einen Weg gefunden,<br />

wie sie trotzdem zusammen<br />

unterwegs sein können. Samstags<br />

fahren sie zusammen nach Schönau<br />

im Schwarzwald. Von dort laufen sie<br />

beide auf den Belchengipfel <strong>–</strong> Uwe<br />

läuft elf Kilometer, Maren nimmt eine<br />

Abkürzung und ist acht Kilometer unterwegs,<br />

sodass sie etwa gleich lange<br />

brauchen. „Oben trinken wir gemeinsam<br />

etwas und fahren dann mit dem<br />

Bus gemeinsam wieder runter.“ Außerdem<br />

haben die beiden einen Camper,<br />

mit dem sie <strong>–</strong> wenn nicht gerade<br />

wegen der Corona-Pandemie alles abgesagt<br />

wird <strong>–</strong> bei Wettkämpfen unterwegs<br />

sind.<br />

Es ist ein ganz anderes Leben als vor<br />

zehn Jahren, das Maren Gross heute<br />

führt. Auslöser war eine schlimme<br />

Verletzung. Gebracht hat diese<br />

ihr aber die Liebe zum Laufen und zu<br />

Uwe. Zwei Dinge, die sie auf keinen<br />

Fall mehr missen möchte.<br />

40


—<br />

AUF DIE<br />

BERATUNG<br />

KOMMT<br />

ES AN<br />

› PERFEKTE SCHUHE FÜR DEN HERBST FINDEN ‹<br />

—<br />

Wie fische ich eigentlich aus der Masse an<br />

Laufschuhen, die von den Herstellern angeboten werden,<br />

das Modell heraus, das am besten zu mir passt?<br />

Diese Frage stellt sich irgendwann so ziemlich jede Läuferin und<br />

jeder Läufer. Deshalb haben wir eine große Umfrage gestartet,<br />

mit der wir herausfinden wollten, wie Läuferinnen und Läufer<br />

ihre Laufschuhe auswählen und kaufen. Die Ergebnisse liest du<br />

auf den nächsten Seiten. Natürlich stellen wir in dieser<br />

Ausgabe auch die Modelle vor, die wir und die Fachhändler von<br />

DEIN-LAUFPROFI für die besten im <strong>Herbst</strong> <strong>2021</strong> halten. Und<br />

wir sagen, für wen diese 45 Laufschuhe geeignet sind.<br />

42


Text: Christian Ermert | Fotos: Adobe Stock/Vividz, Norbert Wilhelmi<br />

EQUIPMENT<br />

——<br />

MODE<br />

43 ——— <strong>LÄUFT</strong>.


EQUIPMENT & MODE<br />

Laufschuhe werden von den<br />

meisten mal online und mal im<br />

stationären Handel gekauft.<br />

Insgesamt überwiegen<br />

diejenigen, die ihre<br />

Laufschuhe immer oder<br />

meistens im stationären<br />

Handel erwerben.<br />

Das ergab eine große laufen.de-Umfrage<br />

unter mehr als 6000 Läuferinnen und Läufern<br />

↦ Mit Beratung im Fachhandel? Oder<br />

von zu Hause aus online? Wie kauft<br />

Deutschland Laufschuhe? Dazu hat laufen.de<br />

in den vergangenen Monaten seine<br />

User befragt. Die wichtigsten Ergebnisse<br />

liest du hier.<br />

Die Mehrheit der Läuferinnen und<br />

Läufer ist überzeugt, den perfekt passenden<br />

Laufschuh erst dann zu finden,<br />

wenn sie im Fachhandel kompetent<br />

beraten werden und vor dem Kauf<br />

spüren, wie sich der Schuh am Fuß<br />

anfühlt. Das gilt auch im Jahr zwei der<br />

Corona-Pandemie und nach vielen Wochen,<br />

in denen die <strong>Laufshop</strong>s genauso<br />

schließen mussten wie der Großteil<br />

des übrigen Einzelhandels. 64 Prozent<br />

der Läuferinnen und Läufer kaufen<br />

Laufschuhe immer oder meistens im<br />

stationären Handel. Das ergab eine<br />

Online-Umfrage unter mehr als 6000<br />

registrierten Usern von laufen.de, der<br />

großen deutschen Laufcommunity, deren<br />

Magazin <strong>LÄUFT</strong>. ist.<br />

Das Hauptmotiv für den Kauf vor Ort<br />

ist der Wunsch, die Schuhe anprobieren<br />

zu können. Danach folgt das Bedürfnis<br />

nach fachkundiger Beratung. Über 60<br />

Prozent der Befragten gaben an, sich<br />

generell vor dem Kauf von Laufschuhen<br />

gern beraten zu lassen. Durch Covid 19<br />

hat die Nutzung von Beratungsangeboten<br />

allerdings deutlich nachgelassen: In<br />

der Pandemie haben nur noch 47 Prozent<br />

der Befragten vor dem Laufschuhkauf<br />

tatsächlich Beratung in Anspruch<br />

genommen. Wichtigste Instanz für die<br />

Laufschuhberatung ist das geschulte<br />

Personal im Fachhandel: Fast 70 Prozent<br />

der Befragten gaben an, sich generell<br />

gern in <strong>Laufshop</strong>s beraten zu lassen.<br />

AMAZON SPIELT<br />

UNTERGEORDNETE ROLLE<br />

So kauft auch der Großteil der Läuferinnen<br />

und Läufer sowohl beim stationären<br />

Shopping von Laufschuhen als<br />

auch beim Online-Shopping vor allem<br />

im auf den Laufsport spezialisierten<br />

Fachhandel ein: Im stationären Handel<br />

beträgt der Anteil der <strong>Laufshop</strong>s<br />

52 Prozent, digital kaufen 42 Prozent<br />

der Befragten ihre Laufschuhe in den<br />

Online-Shops der Laufläden. Amazon<br />

spielt beim Online-Verkauf von Laufschuhen<br />

eine untergeordnete Rolle:<br />

Nur 10 Prozent der Befragten gaben<br />

an, Laufschuhe beim Online-Riesen zu<br />

bestellen. Das wichtigste Argument für<br />

den Online-Kauf von Laufschuhen sind<br />

die günstigen Preise und die große Produktauswahl.<br />

Die Corona-Pandemie<br />

hat allerdings dazu geführt, dass Laufschuhe<br />

verstärkt online gekauft werden.<br />

41 Prozent der Befragten gaben<br />

an, während Corona Laufschuhe vermehrt<br />

online gekauft zu haben. Noch<br />

mehr (55 %) haben ihr Einkaufsverhalten<br />

bei Laufschuhen in der Pandemie<br />

indes gar nicht verändert.<br />

Die Mehrheit der Läuferinnen und<br />

Läufer lässt sich ihr neues Paar Laufschuhe<br />

zwischen 100 und 150 Euro<br />

kosten. Nur jeder Zehnte gibt an,<br />

44


Laufschuhe für unter 100 Euro zu<br />

kaufen. In der gehobenen Preisklasse<br />

jenseits der 150 Euro greifen knapp<br />

12 Prozent der Befragten zu. Dabei<br />

gönnt sich die Mehrheit (51,9 %) der<br />

Läuferinnen und Läufer zwei bis drei<br />

Paar neue Laufschuhe pro Jahr.<br />

Die beliebteste Marke dabei ist Asics.<br />

Das japanische Unternehmen bezeichnet<br />

sich selbst seit Jahren als Marktführer<br />

bei Laufschuhen. Die laufen.de-Umfrage<br />

bestätigt das. Von den Antworten<br />

auf die Frage nach der beim Laufschuhkauf<br />

präferierten Marke entfallen 19,2<br />

Prozent auf Asics. Auf den Plätzen zwei<br />

und drei folgen Brooks (16,4 %) und Adidas<br />

(11,9 %). Auf Rang vier rangiert mit<br />

10,0 Prozent Nike als weltgrößter Produzent<br />

von Sportartikeln. laufen.de hat<br />

auch analysiert, wie sich die Markenpräferenz<br />

im Laufe einer Karriere als<br />

Hobbyläufer verändert. Dabei stellte<br />

sich heraus, dass die Dominanz der großen<br />

vier Marken geringer wird, je länger<br />

die Läuferinnen und Läufer schon aktiv<br />

sind und je mehr sie laufen. Bei den Erfahrenen<br />

können Marken wie New Balance,<br />

Saucony oder Hoka One One ihre<br />

Marktanteile genauso vergrößern wie<br />

bei den Vielläufern, die mehrmals pro<br />

Woche laufen.<br />

50 PROZENT MEHR PROBLEME<br />

BEI KAUF OHNE BERATUNG<br />

Bei der Untersuchung hat laufen.de<br />

auch ermittelt, wie groß der Anteil<br />

der Läuferinnen und Läufer ist, die<br />

von Verletzungen am Laufen gehindert<br />

werden: Über die Hälfte (54,9 %)<br />

gab an, in den vergangenen drei Jahren<br />

durch Blessuren am Laufen gehindert<br />

worden zu sein. Dass intensive<br />

Beratung beim Laufschuhkauf solche<br />

verletzungsbedingten Pausen verhindern<br />

kann, ließ sich allerdings nicht<br />

zweifelsfrei feststellen. Dafür sind<br />

die Faktoren, die neben unpassenden<br />

Laufschuhen Verletzungen auslösen<br />

können, zu vielfältig und individuell<br />

zu verschieden. Allerdings hat die<br />

Analyse ergeben, dass der Anteil von<br />

Läuferinnen und Läufern, bei denen<br />

nach dem Kauf Probleme mit ihren<br />

neuen Laufschuhen oder Verletzungen<br />

entstanden sind, unter denen, die in<br />

der Pandemie ohne Beratung gekauft<br />

haben, um fast 50 Prozent erhöht ist.<br />

DIE BELIEBTESTEN LAUFSCHUHMARKEN<br />

ASICS — 19,2<br />

BROOKS — 16,4<br />

ADIDAS — 11,9<br />

NIKE — 10,0<br />

SAUCONY — 8,7<br />

NEW BALANCE — 7,6<br />

HOKA ONE ONE — 6,7<br />

ON RUNNING — 4,2<br />

SALOMON — 4,1<br />

MIZUNO — 2,7<br />

TRUE MOTION — 1,8<br />

PUMA — 1,4<br />

UNDER ARMOUR — 0,9<br />

KARHU — 0,3<br />

DIADORA — 0,1<br />

ANDERE — 3,9<br />

0 20<br />

Quelle: Userbefragung laufen.de | Fragestellung: Von welchen Marken kaufst du hauptsächlich<br />

Laufschuhe? | Mehrfachantworten möglich | Angaben in Prozent aller Antworten (n = 15.245)<br />

Details zur Studie<br />

SO WURDEN DIE<br />

ERGEBNISSE ERMITTELT<br />

laufen.de hat über 6000 Läuferinnen und Läufer in zwei Wellen zum Thema Laufschuhkauf<br />

und Beratung online befragt. Die erste Welle mit dem Hauptfragebogen fand vom<br />

1. April bis 31. Mai <strong>2021</strong> statt. Die zweite Welle mit tiefergehenden Fragen zum Thema<br />

Laufschuhberatung vom 1. bis 31. Juli <strong>2021</strong>. Teilnehmen konnten registrierte User von<br />

laufen.de. Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern beider Wellen wurden je drei<br />

kostenlose Laufschuhflatrates (vier Paar nach Wahl für ein Jahr) verlost.<br />

Interesse an der kompletten, über 50 Seiten starken Auswertung der großen<br />

Umfrage zum Laufschuhkauf mit vielen weiteren Fakten, Zahlen, Grafiken und Details?<br />

Dann kontaktiere uns bitte per E-Mail: redaktion@laufen.de<br />

45 ——— <strong>LÄUFT</strong>.


EQUIPMENT & MODE<br />

› GROSSER LAUFSCHUHTEST<br />

—<br />

‹<br />

IN SECHS SCHRITTEN<br />

ZUM PASSENDEN SCHUH<br />

—<br />

SCHRITT 1 SCHRITT 2 SCHRITT 3<br />

WIE IST DEIN<br />

KÖRPERBAU?<br />

SCHAU DIR DEINE<br />

BEINE AN!<br />

KOMBINIERE<br />

SCHRITT 1 & 2!<br />

Bist du eher ein Strich in der Landschaft?<br />

Oder hast du breite Schultern<br />

und einen sehr athletischen Körperbau?<br />

Vielleicht hast du aber wie der<br />

durchschnittliche Wohlstandsmensch<br />

auch ein paar Rundungen mehr oder<br />

das eine oder andere Pfund zu viel? Das<br />

alles beeinflusst deine Laufschuhwahl.<br />

Leichte Läufer brauchen in der Regel<br />

weniger Dämpfung und Führung im<br />

Schuh als schwergewichtige oder muskulöse.<br />

Wer aber eine gute Rumpfmuskulatur<br />

hat, kann länger einen sauberen<br />

Laufstil aufrecht erhalten und kommt<br />

gut mit reaktiven Zwischensohlen klar.<br />

Deine Beinform ist ein wichtiges<br />

Kriterium bei der Laufschuhwahl.<br />

Vereinfacht gesagt neigen Läufer<br />

mit X-Beinstellung eher zu einem<br />

starken Einknicken nach innen in<br />

der Abrollbewegung (Überpronation).<br />

Ein führender Schuh kann die<br />

richtige Wahl sein. O-beinige Läufer<br />

und solche mit gerader Beinachse<br />

benötigen diese Unterstützung<br />

nicht. Auf den folgenden Seiten<br />

findest du Schuhe, die zu Läufern<br />

mit normaler Beinachse und zu<br />

solchen mit O- oder X-Beinstellung<br />

passen.<br />

Eigentlich ergäben sich ja aus den Kriterien<br />

Körperbau und Beinform neun<br />

mögliche Läufertypen. Da die Laufschuhhersteller<br />

aber nur sehr wenige<br />

Modelle anbieten, die speziell geeignet<br />

sind für Läufer mit O-Beinen, die bei der<br />

Abrollbewegung zum Abknicken nach<br />

außen (Supination) tendieren, haben<br />

wir die normale und die O-Beinstellung<br />

zusammengefasst. Und weil eine eventuelle<br />

X-Bein-Achse sehr entscheidend<br />

für die Laufschuhwahl ist, haben wir<br />

alle Läuferinnen und Läufer mit dieser<br />

Beinstellung zusammengefasst. Auf den<br />

nächsten Seiten findest du die Schuhe <strong>–</strong><br />

sortiert nach durch Körperform und Beinachse<br />

definierten Läufertypen, für die<br />

sie geeignet sind.<br />

ab Seite 48<br />

ab Seite 54<br />

ab Seite 60<br />

›6:30<br />

min/km<br />

ab Seite 64<br />

muskulösathletisch<br />

ein paar Kilo<br />

zu schwer<br />

schlank<br />

bis dünn<br />

normal<br />

X-Bein<br />

O-Bein<br />

46


SCHRITT 4 SCHRITT 5<br />

WO WILLST<br />

DU LAUFEN?<br />

Die Frage nach dem Untergrund, auf<br />

dem du mit deinen neuen Schuhen in<br />

erster Linie laufen willst, ist natürlich<br />

wichtig: Jedes Terrain benötigt<br />

eine gute Traktion. Weicher Boden<br />

verlangt ein stolliges Profil, steinige<br />

Pisten eine griffige, harte Außensohle.<br />

Und auf Asphalt gibt es durchaus<br />

große Unterschiede für die Rutschfestigkeit<br />

auf trockenem und nassem<br />

Belag.<br />

WIE SCHNELL<br />

WILLST DU LAUFEN?<br />

Das Lauftempo ist ein wichtiges Indiz<br />

dafür, ob du mit einem „schnellen“,<br />

weniger komfortablen Schuh zurecht<br />

kommen kannst. Kürzere Bodenkontaktzeiten<br />

sind einfacher mit einem<br />

agilen, direkten Laufschuh zu erzielen.<br />

Langsameren Läufern empfehlen<br />

wir komfortablere Schuhe.<br />

DIE<br />

<strong>–</strong> 45 <strong>–</strong><br />

BESTEN<br />

LAUFSCHUHE<br />

<strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><br />

FÜR DEN HERBST<br />

‹ 4:30<br />

min/km<br />

nur für<br />

Asphalt<br />

geeignet<br />

für Straßen<br />

und befestigte<br />

Naturwege<br />

4:30-5:30<br />

min/km<br />

5:30-6:30<br />

min/km<br />

für unbefestigte,<br />

steinige<br />

Trails und<br />

alpines<br />

Gelände<br />

für unbefestigte<br />

weiche<br />

Trails<br />

(Matsch,<br />

Wiesen etc.)<br />

› 6:30<br />

min/km<br />

SCHRITT 6<br />

WIE SCHWER<br />

BIST DU?<br />

Das Körpergewicht ist ein sehr entscheidender<br />

Faktor bei der Auswahl<br />

deines Laufschuhs. Das wird klar, wenn<br />

du bedenkst, dass dein Körper bei jedem<br />

Laufschritt bis zum dreifachen<br />

deines Gewichts abfangen muss. Deshalb<br />

kann man eigentlich nur sportlichen,<br />

muskulösen Leichtgewichten<br />

guten Gewissens empfehlen, mit kaum<br />

gedämpften Minimal- oder Wettkampfschuhen<br />

längere Strecken zu laufen.<br />

Generell gilt: Je schwerer der Läufer,<br />

desto mehr Dämpfung und Stabilität<br />

braucht er beim Laufschuh. Wir haben<br />

unsere Laufschuhe in die rechts gezeigten<br />

Läufergewichtsklassen eingeteilt.<br />

MÄNNER<br />

FRAUEN<br />

unter<br />

65 kg<br />

75 bis<br />

90 kg<br />

unter<br />

50 kg<br />

60 bis<br />

75 kg<br />

65 bis<br />

74 kg<br />

über<br />

90 kg<br />

50 bis<br />

59 kg<br />

über<br />

75 kg<br />

SO LIEST DU UNSEREN<br />

LAUFSCHUHTEST<br />

In unserem Schuhtest zeigen wir dir<br />

Schuhe, die zu dir passen. Deshalb<br />

findest du bei jedem Modell Hinweise<br />

zu den Einsatzgebieten, für die der<br />

Schuh unserer Ansicht nach optimal<br />

geeignet ist. Das heißt aber nicht, dass<br />

der jeweilige Schuh für andere Zwecke<br />

gar nicht infrage kommt. Wenn<br />

wir beispielsweise anzeigen, dass ein<br />

Schuh für ein Tempo von 5:30 bis 6:30<br />

Minuten optimal geeignet ist, kannst<br />

du mit dem Schuh natürlich auch<br />

schneller oder langsamer laufen.<br />

47 ——— <strong>LÄUFT</strong>.


›6:30<br />

min/km<br />

IDEALE SCHUHE FÜR LÄUFER*INNEN<br />

MIT X-BEINACHSE<br />

ALTRA<br />

PARADIGM 6<br />

ASICS<br />

GT 4000 2<br />

ASICS<br />

GEL-KAYANO LITE 2<br />

75 bis<br />

90 kg<br />

60 bis<br />

75 kg<br />

5:30-6:30<br />

min/km<br />

über<br />

90 kg<br />

über<br />

75 kg<br />

> 6:30<br />

min/km<br />

75 bis<br />

90 kg<br />

60 bis<br />

75 kg<br />

5:30-6:30<br />

min/km<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Wie die komplette Modell-Palette von Altra<br />

kommt auch der Paradigm 6 ohne Sprengung aus.<br />

Damit ermöglicht der US-Hersteller ein möglichst<br />

natürliches Laufgefühl. Du hast beim Paradigm 6<br />

eine 30 Millimeter dicke Mittelsohle unterm Fuß.<br />

Mit seiner stabilen Konstruktion (die US-Profiläuferin<br />

Kara Goucher war an der Entwicklung<br />

beteiligt) bietet die Ego Max-Zwischensohle viel<br />

Sicherheit. Die breite Auflagefläche unterstützt<br />

zusätzlich ein sauberes Abrollen. Wir würden es<br />

als sanfte „Stütze“ bezeichnen. Der Schuh wirkt<br />

immer noch recht leicht und reaktionsfreudig.<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Ein komfortabler und sehr stabiler Trainingsschuh<br />

für viele Laufkilometer. Er bietet Halt und eine gute<br />

Führung, Dynamik ist nicht seine Stärke. Läufer,<br />

die es etwas gemütlicher, aber dafür länger mögen,<br />

sind mit dem Asics GT 4000 2 perfekt aufgestellt.<br />

Er führt den Fuß sicher zum Abdruckpunkt <strong>–</strong><br />

auch wenn du dazu neigst, in der Abrollbewegung<br />

nach innen einzuknicken. Die angenehm breite<br />

Zehenbox und das Guidance-Trusstic-System, das<br />

die Abrollbewegung erleichtert, ermöglichen ein<br />

komfortables Laufgefühl, wobei die Stabil-Ikone<br />

dabei so sportlich und „leicht“ wirkt wie nie zuvor.<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Der Asics Gel-Kayano ist seit Jahren die Ikone<br />

in der Stbilitäts-Kategorie. Die Lite-Version ist <strong>–</strong><br />

wie der Name schon sagt <strong>–</strong> leichter und dynamischer<br />

als das „Original“. Der Gel-Kayano Lite 2<br />

überzeugt mit sehr komfortabler Dämpfung und<br />

einer breiteren Auflagefläche, die dem dem Läufer<br />

die gewünschte Führung beim Abrollen gibt.<br />

Insgesamt ist die zweite Auflage des Schuhs etwas<br />

weicher als der Vorgänger. Das multidirektionale<br />

Stretch-Mesh des Obermaterials passt<br />

sich dem Fuß hervorragend an und besteht zudem<br />

aus recycelten Materialien<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Großzügige Zehenfreiheit, hoher Komfort, leichter<br />

Support. Interessant für Läufer und Läuferinnen,<br />

die etwas Führung beim Abrollen brauchen.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Besonders geeignet für schwerere Läufer und<br />

Läuferinnen, die einen sehr komfortablen und<br />

stabilen Laufschuh bevorzugen.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Dynamischer Stabilschuh mit guten Dämpfungs-<br />

und Führungseigenschaften, der auch<br />

bei flotteren Läufen Sicherheit gibt.<br />

Gewicht Herren: 307 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 265 g (US 7,5)<br />

Sprengung: 0 mm | Preis: 170,00 €<br />

Gewicht Herren: 320 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 295 g (US 7,5)<br />

Sprengung: 10 mm | Preis: 160,00 €<br />

Gewicht Herren: 290 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 245 g (US 7,5)<br />

Sprengung: 10 mm (H) / 12 mm (D) | Preis: 180,00<br />

BEWERTUNG BEWERTUNG BEWERTUNG<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

WAS ZEICHNET DIESE SCHUH-MODELLE AUS?<br />

Sie bieten ein hohes Maß an Stabilität und Dämpfung. Denn wer zu den etwas schwereren Läufern und Läuferinnen<br />

gehört, kann das Plus an Komfort und Führung in der Regel gebrauchen. Das Gewicht alleine ist aber nicht entscheidend.<br />

Schwere, aber durchtrainierte Läufer und Läuferinnen, können auch deutlich weniger gut gedämpfte Schuhe tragen.


—<br />

DIESE EIGENSCHAFTEN<br />

DER SCHUHE BEWERTEN WIR<br />

—<br />

DÄMPFUNG<br />

Beim Laufen treten bei jedem Bodenkotakt Kräfte<br />

auf, die dem zwei- bis dreifachen des Körpergewichts<br />

entsprechen. Die Dämpfung des Schuhs<br />

soll diese Kräfte reduzieren. Die Mittelsohle übernimmt<br />

den größten Teil der Dämpfung. Das Material<br />

funktioniert dabei wie eine Feder: Es wird<br />

zusammengedrückt, nimmt die Aufprallenergie<br />

auf und ist <strong>–</strong> je nach Material und Konstruktion<br />

<strong>–</strong> in der Lage, einen Teil der Energie wieder zurückzugeben.<br />

Weicheres Material sorgt für eine<br />

bessere Verteilung der Aufprallenergie auf eine<br />

größere Fläche. Das Ergebnis: Mehr Komfort, den<br />

sich viele Läufer wünschen. Laufschuhe haben<br />

unterschiedliche Ausprägungen von Dämpfung <strong>–</strong><br />

wir bewerten diese von „gering“ bis „stark“. Das ist<br />

nicht mit guter oder schlechter Dämpfung gleichzusetzen.<br />

Für unterschiedliche Läufertypen und<br />

Anforderungen gibt es unterschiedliche Dämpfungssysteme.<br />

TRAKTION<br />

Das Zusammenspiel zwischen Laufuntergrund<br />

und Außensohle gewährleistet Rutschfestigkeit,<br />

Sicherheit und hat auch einen Anteil an<br />

der Leistung. Bei der Traktion spielt der sogenannten<br />

Reibungskoeffizient eine wichtige<br />

Rolle. Reibung ist bei Maschinen unerwünscht,<br />

da Energie verloren geht bzw. in Wärme umgewandelt<br />

wird. Bei Laufschuhen ist die Reibung<br />

zwischen Untergrund und Sohle aber zwingend<br />

notwendig. Ohne Reibung kommt man nicht<br />

weit. Es geht beim Laufschuh um den „gefühlten<br />

Grip“ auf unterschiedlichen Untergründen.<br />

Wie kommt die Außensohle mit bestimmten<br />

Situationen (trockene, nasse, weiche, steinige<br />

Untergründe) zurecht? Profil und Geometrie<br />

der Außensohle bestimmen die Traktion.<br />

Wir bewerten diese (von gering bis stark) für<br />

den bevorzugten Laufuntergrund des Schuhs.<br />

↦ Bei unseren Laufschuhtests bewerten<br />

wir die hier aufgeführten Eigenschaften<br />

der Modelle. Anhand dieser Bewertungen<br />

ermitteln wir dann, zu welchen Arten von<br />

Läufern das jeweilige Modell am besten<br />

passt. Hier erklären wir, was wir unter den<br />

fünf Eigenschaften verstehen.<br />

FÜHRUNG<br />

Während des Bodenkontakts soll der Schuh<br />

den Läufer unterstützen, um ein optimales<br />

Bewegungsmuster des Abrollens vom ersten<br />

Bodenkontakt bis hin zum Abdruck über den<br />

großen Zeh zu erreichen. Wie stark der Laufschuh<br />

in das individuelle Bewegungsmuster<br />

eingreift, ist von Modell zu Modell ganz unterschiedlich.<br />

Manche Läufer rollen ganz ohne<br />

Beeinflussung durch den Schuh optimal ab,<br />

andere brauchen Führung durch den Schuh.<br />

Es ist also wichtig, die Voraussetzungen des<br />

Läufers zu identifizieren, um mit einem passenden<br />

Schuh den individuellen Bedürfnissen<br />

nach Führung beim Abrollen gerecht zu werden.<br />

Wir bewerten den Parameter Führung in<br />

einer Dimension von „gering“ bis „extra“. Es<br />

geht nicht um gute oder schlechte Führung,<br />

sondern um das Ausmaß. Schuhe mit geringer<br />

Führung sind „neutral“ und greifen kaum<br />

in die natürliche Abrollbewegung ein, andere<br />

Laufschuhe verhindern ein zu starkes Einknicken<br />

des Fußes nach innen (Überpronationsbewegung)<br />

oder sind so konstruiert, dass<br />

ein Abrollen über den Fußaußenrand (Supinationsbewegung)<br />

nicht noch verstärkt wird.<br />

DYNAMIK<br />

Unter Dynamik verstehen wir die Eignung<br />

eines Schuhs für hohe Laufgeschwindigkeiten.<br />

Diese Dynamik entsteht dadurch, dass<br />

die Konstruktion des Schuhs die natürlichen<br />

Bewegungsachsen des Fußes möglichst wenig<br />

einschränkt. Oft wird auch eine geringe<br />

Sprengung (Höhenunterschied der Mittelsohle<br />

zwischen Vor- und Rückfuß in Millimetern) als<br />

Indiz für hohe Dynamik gewertet. Die Sprengung<br />

ist aber nur ein Merkmal von vielen. Es<br />

gibt sehr dynamische Schuhe mit einer großen<br />

Sprengung von 10 Millimetern und weniger dynamische,<br />

die nur 4 Millimeter Sprengung aufweisen.<br />

Wir bewerten die Dynamik von hoch<br />

bis gering <strong>–</strong> wobei eine geringe Dynamik dem<br />

Läufer viel Sicherheit bietet.<br />

BODENGEFÜHL<br />

Das sogenannte Bodengefühl drückt das Lauferlebnis<br />

in einem Laufschuh aus, wirkt sich<br />

aber auch auf Laufstil und Laufleistung aus. Im<br />

englischen heißt dieser Parameter „Transition“<br />

und drückt aus, wie sich das Abrollverhalten<br />

des Schuhs anfühlt <strong>–</strong> vom ersten Bodenkontakt<br />

bis zum Abdruck über das Großzehengelenk.<br />

Die Eigenschaften der Mittelsohle<br />

spielen beim Bodengefühl die wichtigste Rolle.<br />

Härtegrad, Widerstand und die Rückstelleigenschaften<br />

der verwendeten Materialien<br />

entscheiden über ein direktes, reaktives oder<br />

komfortables Bodengefühl beim Laufen. Es<br />

hat weniger mit der Dynamik des Laufschuhs<br />

zu tun, es beschreibt vielmehr, wie der Fuß (im<br />

Schuh) den Boden spürt. Es beschreibt das<br />

Gefühl während des Abrollvorgangs bis zum<br />

Abdruck vom Boden.<br />

49 ——— <strong>LÄUFT</strong>.


›6:30<br />

min/km<br />

IDEALE SCHUHE FÜR LÄUFER*INNEN<br />

MIT X-BEINACHSE<br />

BROOKS<br />

DEFYANCE 11<br />

BROOKS<br />

LEVITATE 5 GTS<br />

MIZUNO<br />

WAVE HORIZON 5<br />

75 bis<br />

90 kg<br />

60 bis<br />

75 kg<br />

5:30-6:30<br />

min/km<br />

75 bis<br />

90 kg<br />

60 bis<br />

75 kg<br />

5:30-6:30<br />

min/km<br />

über<br />

90 kg<br />

über<br />

75 kg<br />

> 6:30<br />

min/km<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Der Defyance 11 ist ein klassischer Neutralschuh,<br />

der aber durchaus auch für leichte Überpronierer<br />

geeignet ist <strong>–</strong> obwohl er ganz ohne Pronationsstütze<br />

auskommt. Aufgrund seiner relativ starken<br />

Dämpfung finden auch etwas schwerere Läufer<br />

und Läuferinnen mit ihm einen tollen Begleiter.<br />

Der Neutralschuh ist nur bei Laufspezialisten erhältlich.<br />

Die neue Generation hat im Vergleich zum<br />

Vorgänger einige Updates erhalten: Die verbesserte<br />

Dämpfung ermöglicht auch auf langen Strecken<br />

ein komfortables Lauferlebnis, und die neue<br />

Fersenkonstruktion gibt besseren Halt.<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Seit diesem Jahr macht es Brooks uns Läuferinnen<br />

und Läufern deutlich einfacher, die Modellpalette<br />

zu verstehen. Den Levitate 5 gibt es <strong>–</strong> siehe Seite<br />

56 <strong>–</strong> als neutralen Laufschuh. Und als GTS-Variante,<br />

was als Abkürzung für „go to support“ steht.<br />

Wie sein neutraler Bruder ist auch der Levitate 5<br />

GTS ein sehr federnder Schuh. Die DNA AMP-Mittelsohle<br />

ist in der Lage, viel Energie an den Läufer<br />

zurückzugeben. Das Plus an Führung erhält die<br />

GTS-Version dank dem GuideRails-System. Der<br />

Schuh hat sozusagen sanfte Leitplanken, die ein<br />

Wegknicken der Füße einschränken.<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Der Wave Horizon ist der bestgedämpfte Schuh<br />

von Mizuno. In seiner fünften Auflage sorgt das<br />

neue Zwischensohlenmaterial Enerzy zusammen<br />

mit der Xpop-Technologie für eine einzigartige<br />

Dämpfung. Mit Enerzy verlierst du weniger Energie<br />

und musst weniger Kraft aufwenden. Xpop<br />

vereint Dämpfung, Haltbarkeit und Energierückgewinnung<br />

für ein hohes Level an Komfort. Der<br />

Wave Horizon 5 liefert Läuferinnen und Läufern<br />

mit Überpronation optimale Stabilität. Zusätzlichen<br />

Halt bieten die stützenden Riemen des<br />

Mesh-Obermaterials im Mittelfußbereich.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Sowohl für Einsteiger wie auch für Läufer, die<br />

viele Laufkilometer im ruhigen Dauerlauftempo<br />

abspulen, ein empfehlenswertes Modell.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Ein Support-Schuh ohne eine klassische Mittelfußstütze.<br />

Funktioniert sehr gut und Spaß macht<br />

dieser „bouncy“ Schuh allemal.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Ein besonders stabiler und komfortabler Schuh,<br />

der sich vor allem für Läufe im Wohlfühltempo<br />

eignet.<br />

Gewicht Herren: 266 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 235 g (US 7,5)<br />

Sprengung: 10 mm | Preis: 140,00 €<br />

Gewicht Herren: 314 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 283 g (US 7,5)<br />

Sprengung: 8 mm | Preis: 170,00 €<br />

Gewicht Herren: 320 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 280 g (US 7,5)<br />

Sprengung: 10 mm | Preis: 170,00 €<br />

BEWERTUNG<br />

BEWERTUNG<br />

BEWERTUNG<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Führung<br />

kaum<br />

Dynamik<br />

gering<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

mittel<br />

reaktiv<br />

mittel<br />

extra<br />

hoch<br />

komfortabel<br />

stark<br />

Führung<br />

kaum<br />

Dynamik<br />

gering<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

mittel<br />

reaktiv<br />

mittel<br />

extra<br />

hoch<br />

komfortabel<br />

stark<br />

Führung<br />

kaum<br />

Dynamik<br />

gering<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

mittel<br />

reaktiv<br />

mittel<br />

extra<br />

hoch<br />

komfortabel<br />

stark<br />

50


DIE<br />

<strong>–</strong> 45 <strong>–</strong><br />

WAS ZEICHNET DIESE SCHUH-MODELLE AUS?<br />

Sie bieten ein Plus an Führung und zudem viel Komfort. Eine X-Beinstellung ist<br />

nicht zwangsläufig ein Beweis dafür, dass du einen gestützten Schuh benötigst,<br />

erhöht aber die Wahrscheinlichkeit. Am besten im Fachhandel beraten lassen.<br />

BESTEN<br />

LAUFSCHUHE<br />

<strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><br />

ON<br />

CLOUDSTRATUS<br />

FÜR DEN HERBST<br />

SAUCONY<br />

OMNI ISO 2<br />

Fotos: Norbert Wilhelmi<br />

65 bis<br />

74 kg<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Das „Laufen wie auf Wolken“ steht bei On und der<br />

einzigartigen Cloud-Technologie im Fokus. Mit zweiten, medial angeordneten Härte in der Mittelsohle.<br />

Damit wird das Einknicken nach innen<br />

dem Cloudstratus läuft es sich sehr gut und sehr<br />

—<br />

lange auf hartem Asphalt. Nicht ganz wie auf einer<br />

Wolke, da dieser Schuh durchaus gerne etwas ten Schuh von Saucony so wichtig. Ganz so<br />

verhindert. Das macht den Omni Iso 2 als stabils-<br />

viele<br />

Führung übernimmt. Die gute Dämpfung paart<br />

sich mit großer Stabilität. Der Fuß sitzt fest. Die<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Es gibt sie noch, die stabilen Laufschuhe mit einer<br />

Modelle, die viel Führung bieten, gibt es nicht<br />

mehr. Ganz klar eine Empfehlung für Läufer, die<br />

Zehen haben viel Bewegungsfreiheit. Seine neue diesen stabilen Komfort auch wirklich benötigen.<br />

doppellagige Cloud-Dämpfung in Kombination<br />

—<br />

Das Isofit-System tut dem Schuh sehr gut. Es besteht<br />

aus zwei Lagen. Die innere bietet den Kom-<br />

mit dem neuen Material Helion machen aus dem<br />

neuen Cloudstratus einen sehr guten Langstrecken-Schuh.<br />

In unserem großen Schuhtest findest du 45 zwischen Modelle, Fuß die und wir Schuh. für die besten der<br />

fort einer „Socke“, die äußere verstärkt den Halt<br />

Saison halten. Aber wie kommen wir eigentlich zu dieser Einschätzung? Wir<br />

TESTFAZIT stellen die & Laufschuhe FACTS vor, die von der Redaktion TESTFAZIT und & FACTS vom Sport-Fachhandel<br />

Wabenförmig gemeinsam das übereinander prädikat „besonders angelegte empfehlenswert“ Wer maximale erhalten. Unterstützung So profitierst von seinem<br />

Cloud-Tec-Elemente du nicht nur vom Wissen sorgen unserer für doppelte Running-Redakteure, Laufschuh verlangt, sondern weil nutzt er stark auch nach die innen<br />

Dämpfung Erfahrung und von ein zahlreichen Plus an Stabilität. Laufsport-Händlern einknickt, in sollte ganz den Deutschland. Omni Iso 2 kennenlernen. Unsere<br />

Schuhtests sind das Ergebnis einer Kooperation zwischen der Redaktion und<br />

Gewicht den Experten Herren: 305 von g DEIN (US 8,5) LAUFPROFI. Gewicht Herren: 315 g (US 9)<br />

Gewicht Insgesamt Damen: haben 270 g sich (US 7) mehr als 100 auf den Laufsport Gewicht Damen: spezialisierte 281 g (US 8) Fachhändler<br />

Sprengung: in ganz Deutschland 8 mm | Preis: 180,00 zusammengeschlossen, €<br />

Sprengung: um ihre Erfahrung 8 mm | Preis: 150,00 und Kompetenz<br />

€<br />

allen Läufern zur Verfügung zu stellen. So werden Monat für Monat fast alle<br />

neuen Modelle und Weiterentwicklungen der Hersteller auf Straßen, Wegen und<br />

BEWERTUNG<br />

BEWERTUNG<br />

Trails von dutzenden Testläufern unter die Lupe genommen.<br />

Jeder Testläufer trägt nach dem Test seine Eindrücke in ein Online-Bewertungsformular<br />

wenig ein. mittel Alle Kommentare stark und Bewertungen wenig werden mittel von unserer stark Re-<br />

Dämpfung<br />

Dämpfung<br />

daktion anschließend über viele Tage ausgewertet und dir hier präsentiert.<br />

Führung<br />

Führung<br />

kaum mittel<br />

extra<br />

kaum<br />

mittel extra<br />

Dynamik<br />

gering<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

Traktion<br />

gering<br />

50 bis<br />

59 kg<br />

mittel<br />

reaktiv<br />

mittel<br />

< 6:30<br />

min/km<br />

hoch<br />

komfortabel<br />

stark<br />

75 bis<br />

90 kg<br />

Dynamik<br />

gering<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

Traktion<br />

gering<br />

60 bis<br />

74 kg<br />

SO TESTEN<br />

UND BEWERTEN WIR<br />

IN KOOPERATION MIT:<br />

mittel<br />

reaktiv<br />

mittel<br />

< 6:30<br />

min/km<br />

hoch<br />

komfortabel<br />

stark<br />

DAS<br />

ONLINE<br />

MAGAZIN<br />

EATBETTER.<br />

FEELBETTER.<br />

PERFORMBETTER.<br />

#EATLIKEAPRO<br />

SUPERGOODFOOD.INFO<br />

65 ——— <strong>LÄUFT</strong>.


›6:30<br />

min/km<br />

IDEALE SCHUHE FÜR LÄUFER*INNEN<br />

MIT X-BEINACHSE<br />

NEW BALANCE<br />

FRESH FOAM 860 V12<br />

NEW BALANCE<br />

FRESH FOAM VONGO V5<br />

ON<br />

CLOUDSTRATUS<br />

75 bis<br />

90 kg<br />

60 bis<br />

75 kg<br />

5:30-6:30<br />

min/km<br />

75 bis<br />

90 kg<br />

60 bis<br />

75 kg<br />

5:30-6:30<br />

min/km<br />

über<br />

90 kg<br />

über<br />

75 kg<br />

> 6:30<br />

min/km<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Der Fresh Foam 860 v12 ist ein gestützter Laufschuh,<br />

der eine gute Stabilität vermittelt <strong>–</strong> ohne<br />

einen Kompromiss in Sachen Komfort. Den Support<br />

erhalten Läuferinnen und Läufer einerseits<br />

durch eine Mittelfußstütze. Andererseits aber<br />

auch durch das fest gestrickte Obermaterial. Die<br />

Zehenbox ist dabei angenehm weit. Herzstück des<br />

Schuhs ist die Mittelsohle aus Fresh Foam X, die<br />

dem Schuh ein geschmeidiges Abrollverhalten<br />

ermöglicht. Die neue Fersenkonstruktion sorgt für<br />

eine verbesserte Passform und entlastet gleichzeitig<br />

die Achillessehne.<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Der Fresh Foam Vongo v5 unterscheidet sich<br />

recht stark von seinem Vorgänger, da er die Konstruktion<br />

des beliebten Neutralschuhs 1080 v11<br />

übernommen hat <strong>–</strong> nur eben mit einem stützenden<br />

Element in der Mittelsohle. Das Zusammenspiel<br />

zwischen Dämpfung und Stabilität überzeugt.<br />

Die Abrolleigenschaft des neuen Vongo,<br />

der auf das reaktive Fresh Foam X-Material setzt,<br />

hat sich dadurch deutlich verbessert. Dank neuem<br />

Synthetic Mesh-Obermaterial passt sich das Upper<br />

optimal an den Fuß an. Die Passform ist sehr<br />

überzeugend.<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Beim ersten Blick auf die Mittelsohle zeigt sich das<br />

markante Merkmal des On Cloudstratus: die doppelte<br />

Cloudtec-Mittelsohle. Der Helion Foam der<br />

Mittelsohle bietet eine sehr großzügige Dämpfung.<br />

Ausreichend Stabilität liefert das gute Zusammenspiel<br />

zwischen der externen Fersenkappe<br />

und der individuell anpassbaren Schnürung.<br />

Auf eine gewisse Dynamik muss man trotz der<br />

hohen Dämpfung nicht verzichten. Dafür sorgt das<br />

On-typische Speedboard. Im Vorfuß bietet er ausreichend<br />

Bewegungsfreiheit und durch das verwendete<br />

Mesh kommt es zu keinen Druckstellen .<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Ein verlässlicher Begleiter für Laufeinsteiger,<br />

Genussläufer und Vielläufer, die zu leichter<br />

Überpronation neigen.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Der Mix aus Dämpfung, Stabilität und Abrollverhalten<br />

überzeugt. Auf auf langen Distanzen fühlt<br />

sich der Vongo v5 sehr wohl.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Großzügig gedämpfter Laufschuh für lange<br />

Distanzen. Interessante Option für alle, die ein<br />

sicheres Laufgefühl bevorzugen.<br />

Gewicht Herren: 310 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 264 g (US 7)<br />

Sprengung: 10 mm | Preis: 140,00 €<br />

Gewicht Herren: 280 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 222 g (US 7,5)<br />

Sprengung: 8 mm | Preis: 170,00 €<br />

Gewicht Herren: 305 g (US 8,5)<br />

Gewicht Damen: 248 g (US 7)<br />

Sprengung: 8 mm | Preis: 180,00 €<br />

BEWERTUNG BEWERTUNG BEWERTUNG<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

52


IDEALE SCHUHE FÜR LÄUFER*INNEN<br />

MIT NORMALER BEINACHSE ODER O-BEINEN<br />

ADIDAS<br />

SOLARCHARGE<br />

ALTRA<br />

TORIN 5<br />

BROOKS<br />

GHOST 14<br />

über<br />

90 kg<br />

über<br />

75 kg<br />

> 6:30<br />

min/km<br />

75 bis<br />

90 kg<br />

60 bis<br />

75 kg<br />

5:30-6:30<br />

min/km<br />

75 bis<br />

90 kg<br />

60 bis<br />

75 kg<br />

5:30-6:30<br />

min/km<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Bei diesem ganz neuen Modell haben Adidas<br />

und die Laufprofi-Händler gemeinsame Sache<br />

gemacht. Zu kaufen gibt es den Solarcharge nur<br />

beim Laufspezialisten. Er ist dem Adidas Solarglide<br />

recht ähnlich. 80 Prozent der Mittelsohle sind<br />

aus Boost-Material für responsive Dämpfung. Die<br />

Passform ist sehr angenehm, etwas breiter als<br />

man es von anderen Adidas-Modellen kennt. Am<br />

besten läuft er sich im lockeren Tempo, dank seiner<br />

Stable Strike-Technologie bietet er eine moderate<br />

Führung. Damit eignet er sich besonders gut<br />

für lange Distanzen.<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Der performanceorientierte Torin 5 ist die Weiterentwicklung<br />

des Torin 4.5 Plush. Dazu hat der<br />

US-Hersteller Altra die Dämpfung in der Zwischensohle<br />

noch etwas verbessert. Verantwortlich<br />

ist die neue Ego Max-Dämpfung. Besonders<br />

auf etwas längeren Distanzen spürt man das Mehr<br />

an Komfort. Das überarbeitete Polster im Schaftabschluss<br />

sorgt für eine angenehmere Passform<br />

und unterstütztv das gute Laufgefühl. Das angenehme,<br />

atmungsaktive Mesh-Obermaterial umschließt<br />

den Fuß sehr sicher. So hast du trotz der<br />

breiten Zehenbox viel Halt im Schuh.<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Die DNA Loft-Dämpfung erstreckt sich im Ghost<br />

14 über die gesamte Zwischensohle und bietet<br />

ein noch geschmeidigeres Laufgefühl. Die verbesserte<br />

Passform sorgt dafür, dass sich der Schuh<br />

bequem an fast jede Fußform anpasst. Wie vom<br />

Ghost schon gewohnt, bekam auch die 14. Variante<br />

viel Lob von allen Testern. Die Kombination aus<br />

softer Dämpfung und reaktiver Energierückführung<br />

funktioniert bei diesem Modell hervorragend.<br />

Interessant: Der Ghost 14 ist der erste CO2-neutrale<br />

Laufschuh bei Brooks. Damit setzt der Hersteller<br />

auch ein Statement in Sachen Nachhaltigkeit.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Ein Schuh für Viel- und Langläufer und -läuferinnen.<br />

Sehr sinnvolle Technologien. Bietet für<br />

einen Neutralschuh viel Stabilität.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Mit dem Torin 5 bietet Altra einen sehr komfortable<br />

Schuh für alle, die auf Sprengung verzichten<br />

und ihrem Vorfuß Raum geben wollen.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Die Kombination aus softer Dämpfung und Reaktionsfreudigkeit<br />

machen den Ghost 14 zu einem<br />

beliebten Neutralschuh zum fairen Preis.<br />

Gewicht Herren: 330 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 260 g (US 7,5)<br />

Sprengung: 10 mm | Preis: 150,00 €<br />

Gewicht Herren: 258 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 210 g (US 7,5)<br />

Sprengung: 0 mm | Preis: 160,00 €<br />

Gewicht Herren: 288 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 258 g (US 7,5)<br />

Sprengung: 12 mm | Preis: 140,00 €<br />

BEWERTUNG BEWERTUNG BEWERTUNG<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

54


SCOTT SPEED CARBON RC<br />

<strong>–</strong><br />

FASTER FOR LONGER


IDEALE SCHUHE FÜR LÄUFER*INNEN<br />

MIT NORMALER BEINACHSE ODER O-BEINEN<br />

BROOKS<br />

LEVITATE 5<br />

DIADORA<br />

MYTHOS BLUSHIELD<br />

HIP 6<br />

HOKA ONE ONE<br />

CLIFTON 8<br />

75 bis<br />

90 kg<br />

60 bis<br />

75 kg<br />

5:30-6:30<br />

min/km<br />

75 bis<br />

90 kg<br />

60 bis<br />

75 kg<br />

5:30-6:30<br />

min/km<br />

75 bis<br />

90 kg<br />

60 bis<br />

75 kg<br />

5:30-6:30<br />

min/km<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Energize <strong>–</strong> so heißt die Kategorie, in der Hersteller<br />

Brooks den Levitate 5 einordnet. Soll heißen,<br />

der Schuh ist gebaut, um dem Läufer ein maximal<br />

reaktives Laufgefühl mit hoher Energierückgabe<br />

zu vermitteln. Und das funktioniert bei Levitate<br />

5 wirklich top. Wer dieses leicht trampolinartige<br />

Laufen mag, wird auch diesen Schuh mögen. Die<br />

DNA AMP-Mittelsohle macht den „Energy Return“<br />

möglich. Gegenüber dem Vorgänger hat Brooks<br />

am Obermaterial gearbeitet. Das rundgestrickte<br />

Engineered Mesh kommt der Passform nochmals<br />

zu Gute.<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Der Zusatz „Hip“ im Namen bezieht sich <strong>–</strong> wie<br />

bei den anderen Modellen von Diadora <strong>–</strong> lediglich<br />

auf das Obermaterial. Das Upper des<br />

Hip 6 reflektiert leicht. Die innovative Blushield-Technologie<br />

des italienischen Herstellers<br />

ist das Herzstück des Schuhs. Sie gleicht Asymmetrien<br />

im Abrollverhalten aus. Das Ergebnis ist<br />

ein gut ausbalanciertes und komfortables Laufgefühl.<br />

Die Dämpfung ist gut abgestimmt und<br />

angenehm, ohne auf Reaktivität zu verzichten. Ein<br />

Schuh für nahezu alle Distanzen im Wohlfühltempo.<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Die Kombination aus einer leichten Bauweise und<br />

einem hohen Komfortlevel zeichnet den beliebten<br />

Clifton 8 von Hoka One One aus. Das verwendete<br />

Mesh-Obermaterial sitzt ohne Druckstellen angenehm<br />

am Fuß. Die Mittel sohle umschließt den Fuß<br />

im unteren Bereich sehr angenehm, wodurch man<br />

stets sicher im Laufschuh sitzt. Der Hersteller setzt<br />

dabei auf eine EVA-Dämpfung und liefert dadurch<br />

das typische weiche Laufgefühl der französischen<br />

Marke. Für ein dynamisches Abrollen sorgt die<br />

Early Meta-Rocker Gemometrie. Prima Allrounder<br />

für nahezu jede Distanz.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Das „Sprungwunder“. Der Schuh koppelt hohe<br />

Energie-Rückgabe mit einem reaktiven Laufgefühl<br />

und gutem Abrollverhalten.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Gut geeignet für Laufeinsteiger und geübte Läufer,<br />

die einen verlässlichen Schuh für viele Laufkilometer<br />

suchen.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Von kurzen entspannten Läufen bis hin zu langen<br />

Einheiten eine gute Wahl. Dank guter Dynamik<br />

sind auch Läufe im höheren Tempo möglich.<br />

Gewicht Herren: 295 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 272 g (UK 5)<br />

Sprengung: 8 mm | Preis: 170,00 €<br />

Gewicht Herren: 330 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 270 g (UK 5)<br />

Sprengung: 10 mm | Preis: 140,00 €<br />

Gewicht Herren: 250 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 215 g (US 7,5)<br />

Sprengung: 5 mm | Preis: 140,00 €<br />

BEWERTUNG BEWERTUNG BEWERTUNG<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

56


IDEALE SCHUHE FÜR LÄUFER*INNEN<br />

MIT NORMALER BEINACHSE ODER O-BEINEN<br />

KARHU<br />

FUSION ORTIX <strong>2021</strong><br />

MIZUNO<br />

WAVE RIDER 25<br />

NIKE<br />

AIR ZOOM PEGASUS 38<br />

75 bis<br />

90 kg<br />

60 bis<br />

75 kg<br />

< 6:30<br />

min/km<br />

75 bis<br />

90 kg<br />

60 bis<br />

75 kg<br />

5:30-6:30<br />

min/km<br />

75 bis<br />

90 kg<br />

60 bis<br />

75 kg<br />

5:30-6:30<br />

min/km<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Der Fusion Ortix <strong>2021</strong> von Karhu hat nun auch<br />

das Material Aerofoam Nova in der Mittelsohle.<br />

Das erhöht den Laufspaß und die Energierückführung.<br />

Der Fusion Ortix überzeugt mit seiner<br />

großen Bandbreite <strong>–</strong> er ist einsatzbereit für eine<br />

Laufrunde zwischen 5 und 50 Kilometern. Dabei<br />

hilft dir die Fulcrum-Technologie beim Abrollen.<br />

Sehr angenehm ist das nahtlose „Knit Upper“.<br />

Der Schuh ist im Bereich der Ferse etwas<br />

schmaler geworden, was den Halt des Fußes im<br />

Schuh nochmal verbessert. Die Zehenbox bietet<br />

ausreichend Platz.<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

1997 kam der erste Wave Rider auf den Markt <strong>–</strong><br />

wenn sich ein Schuh so lange behauptet, muss<br />

es ein guter sein! In der Jubiläumsausgabe besteht<br />

die komplette Mittelsohle aus dem neuen<br />

Dämpfungsmaterial Mizuno Enerzy, was für ein<br />

softeres Laufgefühl als beim Vorgänger sorgt. Es<br />

dämpft bei jedem Schritt angenehm und bietet<br />

gleichzeitig eine sehr gute Energierückgabe. Die<br />

Wave-Platte in der Mittel sohle sorgt für gute<br />

Stabilität. Das Mesh-Obermaterial sitzt gut und<br />

bietet ausreichend Bewegungsfreiheit für die<br />

Zehen.<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

In der Mittelsohle kommt bei dem Klassiker der<br />

reaktive React Foam zum Einsatz. Dieser bringt<br />

ein weiches Laufgefühl in einer leichten Bauweise<br />

mit sich. Somit besitzt der Laufschuh ein gutes<br />

Maß an Dämpfung. Für klassische Einheiten wie<br />

lockere Läufe oder Long Runs erhält man genau<br />

den passenden Komfort. Soll es dennoch mal etwas<br />

schneller werden, dann sorgt besonders das<br />

Air Zoom Pad für einen angenehmen Antrieb nach<br />

vorn. Bequem hineinschlüpfen und loslaufen <strong>–</strong><br />

eine der großen Stärken des Nike Pegasus <strong>–</strong> auch<br />

in der 38. Modell-Auflage.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Alltagstrainer mit guten Dämpfungs- und Führungseigenschaften<br />

für viele Laufeinheiten<br />

dank guter Verarbeitung.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Bewährter Schuh für alle mit neutraler Abrollbewegung.<br />

Er fühlt sich auch bei etwas höheren<br />

Laufgeschwindigkeiten richtig gut an.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Ausgewogener Laufschuh mit guter Dämpfung<br />

und erstaunlich viel Stabilität für lange Trainingsläufe<br />

und entspannte Einheiten.<br />

Gewicht Herren: 300 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 250 g (US 7,5)<br />

Sprengung: 6 mm | Preis: 150,00 €<br />

Gewicht Herren: 275 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 230 g (US 7,5)<br />

Sprengung: 12 mm | Preis: 150,00 €<br />

Gewicht Herren: 289 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 268 g (US 7,5)<br />

Sprengung: 10 mm | Preis: 120,00 €<br />

BEWERTUNG<br />

BEWERTUNG<br />

BEWERTUNG<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

57 ——— <strong>LÄUFT</strong>.


EQUIPMENT & MODE<br />

IDEALE SCHUHE FÜR LÄUFER*INNEN<br />

MIT NORMALER BEINACHSE ODER O-BEINEN<br />

NIKE<br />

VOMERO 16<br />

PUMA<br />

MAGNIFY NITRO<br />

SAUCONY<br />

TRIUMPH 19<br />

75 bis<br />

90 kg<br />

60 bis<br />

75 kg<br />

5:30-6:30<br />

min/km<br />

75 bis<br />

90 kg<br />

60 bis<br />

75 kg<br />

5:30-6:30<br />

min/km<br />

75 bis<br />

90 kg<br />

60 bis<br />

75 kg<br />

5:30-6:30<br />

min/km<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Den Fokus auf Komfort spürt man vom ersten<br />

Schritt an. Im Upper hat Nike großzügige Polsterungen<br />

verarbeitet. Diese finden sich im Fersenbereich<br />

sowie in der Zunge wieder. Spannend<br />

ist besonders die Mittelsohle, da Nike<br />

hier auf eine interessante Mischung an Dämpfungsmaterialien<br />

setzt. Das reaktionsfreudige<br />

ZoomX, bekannt beispielsweise vom Nike<br />

Vaporlfy Next%, wird mit einem EVA-Gemisch<br />

kombiniert, das für leichte Stabilität sorgt. Der<br />

Vomero <strong>–</strong> früher mal ein sehr weicher Schuh <strong>–</strong><br />

hat sich zum tollen Allrounder gemausert.<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Puma legt nach: Der brandneue Magnify Nitro<br />

ist das fünfte Modell aus der Nitro-Familie. Was<br />

alle vereint: eine mit einem Gasgemisch aufgeschäumte<br />

Mittelsohle, die extrem leicht und sehr<br />

responsiv ist. Dem Magnify Nitro haben die Entwickler<br />

38 Millimeter Mittelsohle unter der Ferse<br />

und 29 unterm Vorfuß spendiert. Damit ist dieses<br />

Modell extrem komfortabel. Vor allem auf langen<br />

Strecken punktet der Magnify. Wobei er erstaunlich<br />

agil daherkommt. Seine große Stärke ist aber<br />

das Wohlfühltempo. Die Ferse sitzt gut im Schuh,<br />

das Obermaterial ist angenehm und atmungsaktiv.<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Was uns gut gefällt: Saucony hat die Stärken des<br />

Triumph weiter verbessert. Mit dem luftigen Upper<br />

aus Mono-Mesh läuft man ab dem ersten Schnüren<br />

sehr komfortabel. Für eine bequeme Passform<br />

sorgen Verstärkungen in Form von Polsterungen<br />

im Schaft und in der Zunge. In der kompletten<br />

Mittelsohle und Topsole bietet das PWRRUN+<br />

ein sehr hohes Dämpfungslevel, bei dem jeder<br />

Schritt weich abgefedert wird. Trotzdem versinkt<br />

man nicht im Laufschuh, was Saucony durch einen<br />

gelungenen Mix aus Dämpfung und direktem<br />

Laufgefühl erreicht. .<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Einer der komfortabelsten Laufschuhe von<br />

Nike. Mit ihm lassen sich gut gedämpft im Training<br />

jede Menge Kilometer sammeln.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Ein auf Komfort ausgelegter Laufschuh mit toller<br />

Mittelsohle, der seine große Stärke im ruhigen<br />

Dauerlauftempo ausspielt.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Ein wahrer Dauerläufer. Durch seinen hohen<br />

Komfort bei extrem leichter Bauweise ist er für<br />

jede Distanz eine mehr als interessante Wahl.<br />

Gewicht Herren: 302 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 258 g (US 7,5)<br />

Sprengung: 10 mm | Preis: 150,00 €<br />

Gewicht Herren: 292 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 254 g (US 7,5)<br />

Sprengung: 9 mm | Preis: 140,00 €<br />

Gewicht Herren: 272 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 235 g (US 7)<br />

Sprengung: 8 mm | Preis: 170,00 €<br />

BEWERTUNG<br />

BEWERTUNG<br />

BEWERTUNG<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

58


MYTHOS<br />

BLUSHIELD<br />

HIP 6


IDEALE SCHUHE FÜR ATHLETISCHE LÄUFER*INNEN<br />

MIT NORMALER BEINACHSE ODER O-BEINEN<br />

ADIDAS<br />

ADIZERO BOSTON 10<br />

DIADORA<br />

BLUSHIELD VOLO<br />

HOKA ONE ONE<br />

BONDI X<br />

75 bis<br />

90 kg<br />

60 bis<br />

75 kg<br />

5:30-6:30<br />

min/km<br />

75 bis<br />

90 kg<br />

60 bis<br />

75 kg<br />

4:30-5:30<br />

min/km<br />

über<br />

90 kg<br />

über<br />

75 kg<br />

> 6:30<br />

min/km<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Du hast den Adidas adizero Boston 9 geliebt?<br />

Achtung, der neue Boston ist ein komplett anderer<br />

Schuh. Aber unsere Testerinnen und Tester<br />

waren beeindruckt. „Eine der besten Weiterentwicklungen<br />

in diesem Jahr“, schwärmte der<br />

eine. „Fühlt sich richtig schnell an“, eine andere<br />

Meinung. Das voluminöse Lightstrike Pro-Mittelsohlenmaterial<br />

und das fünfstrahlige Carbon-Element<br />

machen den 10er sehr dynamisch. Unter<br />

der kompletten Sohle hat er die bewährte Continental-Gummimischung<br />

für optimale Traktion auf<br />

Asphalt.<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Eine komplette Neuentwicklung des italienischen<br />

Herstellers. Wie der Name schon erahnen lässt,<br />

punktet auch der Volo mit der Blushield-Technologie,<br />

die Abroll-Asymmetrien ausgleichen kann<br />

und den Fuß enorm bequem „bettet“. Als Schuh<br />

für die etwas schnelleren Laufeinheiten konzipiert,<br />

kommt der neue Volo erstaunlich direkt daher.<br />

Der Fuß steht sehr sicher in dem Schuh. Und da<br />

er auch ausreichend Dämpfungsmaterial unterm<br />

Fuß hat, ist er prädestiniert als flotter Schuh für<br />

schwerere Läuferinnen und Läufer. Das sehr dünne<br />

Obermaterial lässt viel Luft an die Füße.<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Der Name Bondi steht bei Hoka One One für maximalen<br />

Dämpfungskomfort. Es ist besonders bei<br />

schwereren Läuferinnen und Läufern beliebt. Die<br />

volumige Mittelsohle mit über 30 mm Material<br />

unter der Fersen und die breite Auflagefläche<br />

machen den Bondi zu einem höchst komfortablen<br />

und auch recht stabilen Begleiter. In der Version<br />

Bondi X hat Hoka dem Modell nun eine Carbonplatte<br />

verpasst. Das macht den Schuh natürlich<br />

insgesamt dynamischer. Aber seine Charakteristik<br />

bleibt. Gut, dass auch schwere Läufertypen auf<br />

das Thema Carbon nicht verzichten müssen. .<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Dass der Boston trotz seiner Dynamik stabil abrollt,<br />

prädestiniert ihn als flotten Halbmarathonund<br />

Marathon-Wettkampfschuh.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Für mittellange Strecken super gut geeignet, Distanzen<br />

bis hin zum Halbmarathon funktionieren<br />

in diesem Modell.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Ein Carbonschuh für schwere, aber durchaus<br />

athletische Läufertypen, die damit vorwiegend<br />

ihre schnellen Läufe absolvieren sollten.<br />

Gewicht Herren: 286 g (US 9,5)<br />

Gewicht Damen: 242 g (US 7,5)<br />

Sprengung: 8,5 mm | Preis: 150,00 €<br />

Gewicht Herren: 290 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 240 g (US 5)<br />

Sprengung: 10 mm | Preis: 130,00 €<br />

Gewicht Herren: 300 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 257 g (US 7)<br />

Sprengung: 5 mm | Preis: 220,00 €<br />

BEWERTUNG<br />

BEWERTUNG<br />

BEWERTUNG<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

60


WAS ZEICHNET DIESE SCHUH-MODELLE AUS?<br />

Athletische Läufer und Läuferinnen sind meist keine absoluten Leichtgewichte. Sie sind muskulär gut ausgebildet, vielleicht<br />

auch regelmäßig im Fitnessstudion aktiv. Sie brauchen ein gewisses Maß an Dämpfung, mit normaler oder leichter O-Beinstellung<br />

aber keinen stark führenden Schuh. Sie kommen meist gut mit reaktiven Mittelsohlen zurecht.<br />

KARHU<br />

IKONI ORTIX <strong>2021</strong><br />

MIZUNO<br />

WAVE RIDER NEO 2<br />

NEW BALANCE<br />

880 V11<br />

75 bis<br />

90 kg<br />

60 bis<br />

75 kg<br />

5:30-6:30<br />

min/km<br />

75 bis<br />

90 kg<br />

60 bis<br />

75 kg<br />

5:30-6:30<br />

min/km<br />

75 bis<br />

90 kg<br />

60 bis<br />

75 kg<br />

5:30-6:30<br />

min/km<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Der für <strong>Herbst</strong>/Winter neu konzipierte Ikoni Ortix<br />

<strong>2021</strong> bleibt ein top-gedämpfter Allrounder, hat<br />

aber spürbar an Dämpfung, aber dank leichterem<br />

Mittelsohlenschaum nicht an Gewicht zugelegt.<br />

Überzeugt haben uns das softe Tragegefühl<br />

sowie das flüssige wie stabile Abrollverhalten.<br />

Ausgestattet mit einem Fulcrum-Element über<br />

die halbe Länge der Zwischensohle und einer<br />

etwas größeren Propulsion-Plate aus Nylon ist<br />

der Ikoni ideal für Neutralläufer und- läuferinnen<br />

sowie moderate Überpronierer und Überproniererinnen.<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Mit dem Wave Rider Neo hat Mizuno im vergangenen<br />

Jahr einen völlig neuen Laufschuh<br />

konzipiert. Leichter, schneller und reaktiver als<br />

der Klassiker Wave Rider. Die Überarbeitung<br />

des Modells ist moderat ausgefallen <strong>–</strong> und<br />

das ist gut so. Überzeugt der Schuh doch dank<br />

Enerzy-Mittelsohle mit einem tollen Mix aus<br />

Energierückgabe und Komfort. Die leichte Wave-Konstruktion<br />

vermittelt sanfte Stabilität. Innovativ<br />

ist die Insock-Konstruktion, die sich wie<br />

eine Socke dem Fuß anpasst und die Passform<br />

im Schuh erhöht.<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Der beliebte Neutralschuh ist der Allrounder<br />

schlechthin. Komfortable Dämpfung, super Passform,<br />

reaktives Fresh Foam X-Material in der<br />

Mittelsohle. Die Bandbreite, in der sich dieser<br />

Schuh einsetzen lässt, ist enorm groß. „Der kann<br />

eigentlich alles: flott, ruhig, kurz und lang“, schrieb<br />

ein Tester. Womit alles gesagt wäre. Zum Vorgänger-Modell<br />

hat sich nur die Fersenpartie samt<br />

Fersenspange etwas verändert. Der Schuh kommt<br />

damit noch etwas besser in die Abrollbewegung.<br />

Überzeugender Laufschuh für sehr viele Laufkilometer<br />

in fast jedem Tempo.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Ein besonders wertiger Laufschuh mit sinnvollen<br />

Technologien für alle, die einen Mix aus<br />

Komfort und Stabilität schätzen.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Flotter Neutralschuh mit neuen Features. Interessant<br />

für alle, die Wert auf Leichtigkeit<br />

legen, ohne auf Komfort verzichten zu wollen.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Fällt nicht sonderlich auf, aber tut genau das,<br />

was ein guter Laufschuh können muss: bequem<br />

viele Laufkilometer abspulen.<br />

Gewicht Herren: 272 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 227 g (US 7,5)<br />

Sprengung: 8 mm | Preis: 140,00 €<br />

Gewicht Herren: 265 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 225 g (US 7,5)<br />

Sprengung: 12 mm | Preis: 175,00 €<br />

Gewicht Herren: 298 g (US 9,5)<br />

Gewicht Damen: 246 g (US 7,5)<br />

Sprengung: 10 mm | Preis: 140,00 €<br />

BEWERTUNG BEWERTUNG BEWERTUNG<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

61 ——— <strong>LÄUFT</strong>.


IDEALE SCHUHE FÜR ATHLETISCHE LÄUFER*INNEN<br />

MIT NORMALER BEINACHSE ODER O-BEINEN<br />

ON<br />

CLOUDFLOW<br />

SAUCONY<br />

ENDORPHIN SPEED 2<br />

SAUCONY<br />

MÜNCHEN 4<br />

65 bis<br />

74 kg<br />

50 bis<br />

59 kg<br />

5:30-6:30<br />

min/km<br />

65 bis<br />

74 kg<br />

50 bis<br />

59 kg<br />

5:30-6:30<br />

min/km<br />

65 bis<br />

74 kg<br />

50 bis<br />

59 kg<br />

5:30-6:30<br />

min/km<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

On hat dem Cloudflow seinen ultraleichten Helion-Superfoam<br />

verpasst. Das Ergebnis ist ein<br />

schnelles, reaktives Laufgefü hl. Die Dämpfung der<br />

Clouds ist zwangsläufig eher moderat. Aber da der<br />

Cloudflow ein sehr schöner Lightweight-Trainer<br />

für flotte Trainingsläufe oder Wettkämpfe ist, ist<br />

maximaler Komfort nicht sein Aufgabe. Uns gefällt<br />

die nahtlose Verarbeitung und vor allem der<br />

Materialmix aus 70 Prozent recyceltem Polyester.<br />

On hat die Fersenkappe präzisiert, die nun etwas<br />

fester als beim Vorgänger ist. Der Schuh liegt noch<br />

enger am Fuß <strong>–</strong> sinnvoll bei schnellen Läufen.<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Der Endorphin Speed 2 gehört zu den drei Endorphin-Modellen,<br />

die Saucony seit 2020 auf die Straße<br />

gebracht. Anders als beim Pro 2, den eine Carbon-Platte<br />

antreibt, ist beim Speed 2 eine flexiblere<br />

Nylonplatte integriert. Auch die macht den Schuh<br />

sehr dynamisch, beansprucht aber die Muskulatur<br />

nicht so stark. Dennoch lassen sich mit dem Endorphin<br />

Speed 2 hohe Tempobereiche im Training und<br />

im Wettkampf gut laufen. Durch den Aufbau nach<br />

der Speedroll-Technologie treibt einen der Laufschuh<br />

bei jedem Schritt an. Passend dazu ist das<br />

Upper etwas minimalistischer gestaltet.<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Mit dem München 4 hat Saucony bereits die<br />

vierte Generation des beliebten Neutralschuhs<br />

auf den Markt gebracht. Ob Straße oder Waldboden<br />

<strong>–</strong> der Saucony München 4 punktet auf (fast)<br />

jedem Terrain. Die große Fangemeinde dieses<br />

neutralen Laufschuhs, den es exklusiv bei LAUF-<br />

PROFI-Händlern gibt, schätzt an ihm die ausgewogenen<br />

Komponenten, die zu einem Top-Allrounder<br />

machen. Der München 4 punktet mit<br />

reaktiver PWRRUN RS-Dämpfung, gutem Obermaterial,<br />

das den Schuh gut umschließt, und einer<br />

rundum gepolsterte Fersenkappe für viel Komfort.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Ein schneller Trainingsschuh, leicht und reaktiv<br />

mit einem sehr guten Grip auf harten Straßenbelägen.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Läuft sich trotz der Ausrichtung auf Tempo auch<br />

bei entspannteren Einheiten ohne Probleme.<br />

Somit ein idealer Allrounder für schnelle Läufer.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Der Saucony München 4 deckt eine große<br />

Bandbreite ab. Er ist sowohl für Laufanfänger<br />

als auch erfahrene Marathonläufer geeignet.<br />

Gewicht Herren: 258 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 210 g (US 7,5)<br />

Sprengung: 10 mm | Preis: 150,00 €<br />

Gewicht Herren: 257 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 213 g (US 7,5)<br />

Sprengung: 8 mm | Preis: 180,00 €<br />

Gewicht Herren: 262 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 240 g (US 8)<br />

Sprengung: 8 mm | Preis: 150,00 €<br />

BEWERTUNG BEWERTUNG BEWERTUNG<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

62


TORIN 5:<br />

KOMFORT AUF SCHRITT UND TRITT.<br />

PROBIER ES AUS UND ÜBERZEUG DICH SELBST.<br />

ENTDECKE DIE NEUE ART DES NATÜRLICHEN LAUFENS!<br />

ALTRARUNNING.EU


›6:30<br />

min/km<br />

IDEALE SCHUHE FÜR SCHLANKE LÄUFER*INNEN<br />

MIT NORMALER BEINACHSE ODER O-BEINEN<br />

ADIDAS<br />

ADIZERO ADIOS PRO 2<br />

ASICS<br />

GEL NIMBUS LITE 2<br />

ASICS<br />

MAGIC SPEED<br />

65 bis<br />

74 kg<br />

50 bis<br />

59 kg<br />

4:30-5:30<br />

min/km<br />

75 bis<br />

90 kg<br />

60 bis<br />

75 kg<br />

5:30-6:30<br />

min/km<br />

65 bis<br />

74 kg<br />

50 bis<br />

59 kg<br />

4:30-5:30<br />

min/km<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Beim neuen Adizero Adios Pro 2 setzt Adidas<br />

keine geschlossene Carbonplatte ein, sondern<br />

ein fünfstrahliges Element, das quasi wie eine<br />

Verlängerung der fünf Metatarsalköpfchen im<br />

Mittelfuß wirkt. In der Zwischensohle kommt das<br />

Dämpfungsmaterial „Lightstrike Pro“ zum Einsatz.<br />

Es bietet maximale Dämpfung und noch mehr<br />

Energierückführung. Das neue Celermesh-Upper<br />

sorgt für mehr Flexibilität und Atmungsaktivität.<br />

Der Schuh wurde an einigen Stellen verschlankt,<br />

sodass er noch leichter geworden ist. Die superleichte<br />

Außensohle bietet viel Grip.<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Für uns eines der besten Updates <strong>2021</strong>! Der<br />

Asics Gel-Nimbus Lite 2 macht enorm viel Spaß,<br />

wenn man nicht allzu viel Support von seinem<br />

Laufschuh erwartet. Er ist noch leichter geworden,<br />

vor allem aber lauffreudiger. Seine hohe<br />

Dynamik erhält der Schuh durch seine Flytefoam-Mittelsohle,<br />

die mit Cellulose Nanofiber<br />

noch softer, aber gleichzeitig haltbarerer geworden<br />

ist. Stabilität ist nicht seine Stärke, dafür<br />

drückt er gerne aufs Tempo. Zwar weniger Nimbus-Komfort,<br />

dafür aber deutlich mehr Laufspaß<br />

als zuvor.<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Der Asics Magic Speed ist kreiert für schnelle<br />

Trainingsläufe und Wettkämpfe. Bei der Mittelsohle<br />

setzt Asics auf das weiche FlyteFoam<br />

Blast-Material, das ein sehr dynamisches Laufgefühl<br />

vermittelt . Für den extra Push nach vorn sitzt<br />

unter dem Vorfuß eine Kohlenstoff-Platte, sodass<br />

es sich beim Abdruck keineswegs schwammig<br />

anfühlt und das Laufen bei hohem Tempo positiv<br />

unterstützt wird. Die Außensohle des Magic Speed<br />

besitzt eine langlebige Gummimischung und ist<br />

ideal für Läufe auf festen Untergründen, vor allem<br />

apshaltierten Beläge.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Der Schuh sollte nur von wirklich schnellen Athletinnen<br />

und Athleten mit durchtrainierter Muskulatur<br />

getragen werden, die Carbon beherrschen.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Asics hat eine softe Dämpfung mit hoher Dynamik<br />

verknüpft. Sehr gelungene Weiterentwicklung<br />

der leichten Nimbus-Version.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Konstruiert für Tempoeinheiten und Wettkämpfe.<br />

Trotz der Dynamik muss man auf einen gewissen<br />

Komfort nicht verzichten.<br />

Gewicht Herren: 225 g (US 9,5)<br />

Gewicht Damen: 225 g (US 9,5)<br />

Sprengung: 8,5 mm | Preis: 220,00 €<br />

Gewicht Herren: 259 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 220 g (US 7,5)<br />

Sprengung: 8 mm (H), 11 mm (D) | Preis: 180,00 €<br />

Gewicht Herren: 205 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 166 g (US 7,5)<br />

Sprengung: 5 mm | Preis: 160,00 €<br />

BEWERTUNG<br />

BEWERTUNG<br />

BEWERTUNG<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

64


›6:30<br />

min/km<br />

WAS ZEICHNET DIESE SCHUH-MODELLE AUS?<br />

Schlanke Läufer und Läuferinnen sind meist Leichtgewichte. Sie benötigen weniger Dämpfung. Und wenn sie eine normale<br />

oder leichte O-Beinstellung haben, auch keine zusätzliche Führung durch den Schuh. Über den Trainingszustand<br />

sagen Gewicht und Körperbau aber noch nichts aus. Dazu bitte die Pace-Angaben bei den Schuhen beachten.<br />

DIADORA<br />

MYTHOS BLUSHIELD<br />

FLY HIP 3<br />

NEW BALANCE<br />

FUEL CELL REBEL V2<br />

ON<br />

CLOUDBOOM ECHO<br />

65 bis<br />

74 kg<br />

50 bis<br />

59 kg<br />

4:30-5:30<br />

min/km<br />

65 bis<br />

74 kg<br />

50 bis<br />

59 kg<br />

4:30-5:30<br />

min/km<br />

65 bis<br />

74 kg<br />

50 bis<br />

59 kg<br />

< 4:30<br />

min/km<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Schon der Name „Fly“ verrät: Der Schuh kümmert<br />

sich darum, dass du schnell wieder in die Flugphase<br />

kommst. Der Absatz ist so konstruiert, dass<br />

die Abrollbewegung nach dem Fußaufsatz aktiv<br />

unterstützt wird. Der Mythos Blushield Fly Hip 3<br />

besitzt weniger Dämpfung, dafür mehr Reaktivität.<br />

Neben der Blushield-Technologie besitzt auch der<br />

Fly 3 die atmungsaktive Ortholite-Einlegesohle,<br />

die dafür sorgt, dass angenehmes Klima im Schuh<br />

herrscht. Die Bezeichnung „Hip“ steht für das reflektierende<br />

Obermaterial bei diesem flotten Modell.<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Das Zauberwort beim Rebel v2 heißt: Stickstoff.<br />

Die Hersteller haben ein Verfahren entwickelt,<br />

bei dem sich das Gasgemisch mit dem aufgeschäumten<br />

Material der Mittelsohle verbinden<br />

kann. Das Ergebnis ist eine gut gedämpfte und<br />

zugleich leichte und reaktive Mittelsohle, die<br />

ein schnelles Laufen fördert. Im Vergleich zum<br />

Vorgänger hat New Balance einiges an diesem<br />

Schuh verbessert. Der Rebel v2 hat eine richtige<br />

Außensohle, die den Grip auf festen Untergründen<br />

verbessert. Das nahtfreie Mesh-Obermaterial<br />

gibt dem Fuß viel Halt im Schuh.<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Mit dem Cloudboom Echo hat auch der Schweizer<br />

Laufschuhhersteller On einen Wettkampfschuh mit<br />

Carbon am Start. Ons spezielle CloudTec-Dämpfung<br />

sorgt für Komfort, das mit Carbonfasern<br />

durchzogene Speedboard macht ihn gemeinsam<br />

mit seinem geringen Gewicht zu einem guten<br />

Schuh für hohes Tempo. Für die Außensohle wurde<br />

eine neue Gummimischung entwickelt, die für starken<br />

Grip auch auf nassen Straßen sorgt. Das Besondere<br />

am Cloudboom Echo sind die sogenannten<br />

„Clouds“, die sich beim Aufprall zusammendrücken<br />

und beim Abstoß Energie zurückgeben.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Ein Schuh für schnellere Läufer, die mehr Reaktivität<br />

möchten, um bei flotten Trainingsläufen<br />

und im Wettkampf ihr Bestes zu geben.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Ein leichter Schuh für schnelle Läufe. Toller<br />

Kompromiss aus Leichtigkeit und angenehmer<br />

Dämpfung <strong>–</strong> Laufspaß garantiert!<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Ein Schuh für richtig schnelle Wettkämpfe und<br />

Trainingseinheiten dank einer mit Carbonfasern<br />

verstärkten Sohle.<br />

Gewicht Herren: 290 g (US 9,5)<br />

Gewicht Damen: 225 g (US 7)<br />

Sprengung: 10 mm | Preis: 130,00 €<br />

Gewicht Herren: 205 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 167 g (US 7,5)<br />

Sprengung: 6 mm | Preis: 140,00 €<br />

Gewicht Herren: 220 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 190 g (US 7,5)<br />

Sprengung: 8 mm | Preis: 250,00 €<br />

BEWERTUNG<br />

BEWERTUNG<br />

BEWERTUNG<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

65 ——— <strong>LÄUFT</strong>.


›6:30<br />

min/km<br />

IDEALE SCHUHE FÜR SCHLANKE LÄUFER*INNEN<br />

MIT NORMALER BEINACHSE ODER O-BEINEN<br />

SAUCONY<br />

ENDORPHIN PRO 2<br />

SCOTT<br />

SPEED CARBON RC<br />

TRUE MOTION<br />

SOLO<br />

65 bis<br />

74 kg<br />

50 bis<br />

59 kg<br />

4:30-5:30<br />

min/km<br />

65 bis<br />

74 kg<br />

50 bis<br />

59 kg<br />

4:30-5:30<br />

min/km<br />

65 bis<br />

74 kg<br />

50 bis<br />

59 kg<br />

4:30-5:30<br />

min/km<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Der Schuh hat nur ein Ziel: dich so schnell wie<br />

möglich von A nach B zu bringen. Beim Endorphin<br />

Pro 2 ist eine Carbonplatte in die Mittelsohle aus<br />

dem neuen PWRRUN PB-Material integriert, das<br />

eine der höchsten Rückstellfähigkeiten auf dem<br />

Markt hat. Mehr als 80 Prozent der Aufprallenergie<br />

kann das Material wieder abgeben. Mit zwei<br />

Laschen im Bereich der Schnürung am Schaft hat<br />

der Pro 2 mehr Halt als sein Vorgänger. Das Ergebnis:<br />

Fuß und Schuh bilden eine noch bessere<br />

Einheit, was beim schnellen Laufen sehr wichtig<br />

ist. Geblieben ist die Speedroll-Technologie.<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Mit dem neuen Speed Carbon RC nimmt es Scott<br />

mit den arrivierten Herstellern auf. Seit zehn Jahren<br />

baut Scott bereits Road-Modelle und stellt nun<br />

seinen bislang dynamischsten Laufschuh vor. Die<br />

Carbitex DFX-Carbonplatte, das Mittelsohlenmaterial<br />

Kinetic Light Foam in Kombination mit der<br />

ER2-Rocker-Geometrie machen aus dem Speed<br />

Carbon RC einen ebenso leichten wie effizient abrollenden<br />

Laufschuh, der in der Lage ist, dir Energie<br />

zurückzugeben. Das leichte Mesh-Gewebe mit<br />

TPU-Obermaterial sorgt für eine tolle Passform bei<br />

diesem Racer für schnelle Läufe.<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Die von True Motion bekannte U-Tech-Technologie<br />

treibt auch den Solo an. Die hoch reaktive<br />

Mittelsohle pusht dich dank der eingebauten<br />

Nylon-Glasfaserplatte (Speed MotionBridge) bei<br />

jedem Schritt nach vorne. Der deutsche Hersteller<br />

verzichtet bewusst auf Carbon als Material und<br />

setzt das weniger steife Nylon ein, um die Verletzungsanfälligkeit<br />

zu minimieren. Der Trampolineffekt<br />

und das gesunde Zentrieren durch die<br />

U-förmige Konstruktion vermeiden potenzielle<br />

Überlastungen. Gefallen hat uns besonders die<br />

anschmiegsame Passform.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Ein Laufschuh, der wahnsinnig viel Spaß macht,<br />

weil er vom ersten Schritt an schnell gelaufen<br />

werden will.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Der Spagt aus Komfort und Dynamik ist Scott mit<br />

diese Laufschuh extrem gut gelungen. Geeignet<br />

für schnelle Wettkämpfe und Tempotraining.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Eine sehr gute Alternative zu den vielen Schuhen<br />

mit Carbonfaserplatten am Markt. Besonders für<br />

Vor- und Mittelfußläufer geeignet.<br />

Gewicht Herren: 213 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 179 g (US 7)<br />

Sprengung: 8 mm | Preis: 220,00 €<br />

Gewicht Herren: 240 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 195 g (US 7,5)<br />

Sprengung: 5 mm | Preis: 180,00 €<br />

Gewicht Herren: 220 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 190 g (US 7,5)<br />

Sprengung: 8 mm | Preis: 160,00 €<br />

BEWERTUNG BEWERTUNG BEWERTUNG<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

66


DER NEUE ADIDAS SOLARCHARGE <strong>–</strong><br />

DER COOLE ALLROUNDER<br />

EXKLUSIV ERHÄLTLICH BEI


EQUIPMENT & MODE<br />

SCHUHE FÜR TRAILS UND LÄUFE<br />

ABSEITS DER FESTEN WEGE<br />

HOKA ONE ONE<br />

ZINAL<br />

MERRELL<br />

MTL LONG SKY<br />

MERRELL<br />

MTL SKYFIRE<br />

75 bis<br />

90 kg<br />

60 bis<br />

74 kg<br />

5:30-6:30<br />

min/km<br />

75 bis<br />

90 kg<br />

60 bis<br />

74 kg<br />

> 6:30<br />

min/km<br />

75 bis<br />

90 kg<br />

60 bis<br />

74 kg<br />

5:30-6:30<br />

min/km<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Das Rennen Sierre Zinal ist ein Mythos in der Trailrunning-Szene.<br />

Dass Hoka One One seine neue<br />

„Trail-Waffe“ nach diesem berühmten Rennen benannt<br />

hat, ist ein Fingerzeig, wofür dieser Trailschuh<br />

steht. Der Zinal ist ein wendiger Trailrunning-Schuh<br />

für etwas kürzere Strecken, der dir im Gelände<br />

Tempo und Agilität vermittelt. Er erinnert an das<br />

Straßenmodell Mach 4, das ebenfalls moderaten<br />

Komfort und Schnelligkeit in sich vereint. Der Zinal<br />

besteht aus recyceltem Garn, hat ein puristisches<br />

Mesh-Obermaterial und ist zum Schutz vor Geröll<br />

mit einer eingenähten Lasche ausgestattet.<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Der MTL Long Sky wurde gemeinsam mit Merrell<br />

Trail Running-Athleten speziell für lange, ausdauernde<br />

Rennen und Trainingseinheiten in anspruchsvollem<br />

Gelände entwickelt. Das leichte,<br />

atmungsaktive und reißfeste Obermaterial wurde<br />

mit einer aggressiven Vibram Megagrip-Laufsohle<br />

kombiniert, die vor allem im alpinen Gelände ihre<br />

Stärken ausspielt. Eine TPU-Fersenkappe sorgt<br />

für extra Stabilität. Die EVA-Zwischensohle hat<br />

eine leichte mediale Verstärkung, die vor allem auf<br />

langen Distanzen eine Überpronationsbewegung<br />

eindämmen soll.<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Auf den ersten Blick wirkt der MTL Skyfire ganz<br />

brav, aber am Berg zeigt er, was er drauf hat. Er<br />

packt aggressiv zu und macht einfach Spaß auf<br />

kurzen, schnellen Trails. Für lange Distanzen gibt<br />

es bessere Trailschuhe mit mehr Komfort, aber für<br />

Wettkämpfe, bei denen du ans Limit gehen willst,<br />

hat der MTL Skyfire viel zu bieten. Das atmungsaktive<br />

und abriebfeste Obermaterial sitzt sehr gut<br />

am Fuß und macht jede Bewegung mit. Die Rock<br />

Plate unterstützt den Vortrieb. Die Quantum Grip<br />

Laufsohle ist top, aber nicht ganz so stark wie die<br />

Vibram-Sohle des MTL Long Sky.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Für Trails jenseits der 3-Stunden-Marke macht<br />

dieser Schuh richtig viel Spaß. Er verzichtet auf<br />

allzu viel Schutz, ist dafür superleicht.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Aggressiver Geländegänger für lange Distanzen<br />

mit viel Grip auf nahezu jedem Terrain am<br />

Berg.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Eine Trail-Granate. Kilian Jornet rennt damit Ultratrails.<br />

Für Hobbyläufer eher für Tempoläufe im<br />

Gelände geeignet.<br />

Gewicht Herren: 242 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 190 g (US 7,5)<br />

Sprengung: 4 mm | Preis: 160,00 €<br />

Gewicht Herren: 275 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 240 g (US 7,5)<br />

Sprengung: 8 mm | Preis: 145,00 €<br />

Gewicht Herren: 245 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 205 g (US 7,5)<br />

Sprengung: 8 mm | Preis: 160,00 €<br />

BEWERTUNG<br />

BEWERTUNG<br />

BEWERTUNG<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

Führung<br />

kaum<br />

Dynamik<br />

gering<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

mittel<br />

mittel<br />

reaktiv<br />

mittel<br />

stark<br />

extra<br />

hoch<br />

komfortabel<br />

stark<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

Führung<br />

kaum<br />

Dynamik<br />

gering<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

mittel<br />

mittel<br />

reaktiv<br />

mittel<br />

stark<br />

extra<br />

hoch<br />

komfortabel<br />

stark<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

Führung<br />

kaum<br />

Dynamik<br />

gering<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

mittel<br />

mittel<br />

reaktiv<br />

mittel<br />

stark<br />

extra<br />

hoch<br />

komfortabel<br />

stark<br />

68


WAS ZEICHNET DIESE SCHUH-MODELLE AUS?<br />

Ein Schuh fürs Gelände benötigt drei Dinge: Viel Grip, besonderen Schutz für die Füße und ein robustere Konstruktion<br />

als ein vergleichbares Straßen-Modell. Und dann gibt es noch viele Unterschiede. Es gibt Forstwege, wurzelige Singletrails<br />

oder ausgesetztes Gelände. Wir sagen dir, welcher Trailschuh für welche Bedingungen geeignet ist<br />

NEW BALANCE<br />

FRESH FOAM HIERRO<br />

V6 GTX<br />

SALOMON<br />

ULTRA GLIDE<br />

SALOMON<br />

WILDCROSS 2<br />

über<br />

90 kg<br />

über<br />

74 kg<br />

> 6:30<br />

min/km<br />

75 bis<br />

90 kg<br />

60 bis<br />

74 kg<br />

5:30-6:30<br />

min/km<br />

75 bis<br />

90 kg<br />

60 bis<br />

74 kg<br />

5:30-6:30<br />

min/km<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Der Fresh Foam Hierro ist New Balances Lösung<br />

fürs Trailrunning. Die sechste Version gibt es<br />

nun auch in einer wasserfesten Variante mit Gore-Tex-Membran.<br />

Das macht den Schuh etwas<br />

schwerer, was aber beim Hierro v6 nicht so sehr<br />

ins Gewicht fällt, weil er ohnehin kein wendiger<br />

Trailschuh ist. Seine Aufgabe ist es, viel Sicherheit<br />

im Gelände zu bieten. Das macht er dank der stabilen<br />

Mittelsohle mit breiter Auflagefläche sehr zuverläsig.<br />

Die Außensohle von Vibram besteht aus<br />

einer Megagrip-Mischung, die exzellente Traktion<br />

gewährleistet.<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Im Gelände dahingleiten?! Das geht mit dem<br />

neuen Salomon UItra Glide. Die Trailspezialisten<br />

aus Annecy haben dem neuen Modell<br />

eine Rocker-Form verpasst. Gemeint ist damit<br />

die vorgebogene Mittelsohle, die das Abrollen<br />

erleichtert. In Kombination mit der Energy<br />

Surge-Zwischensohle hat uns das Laufgefühl<br />

überzeugt. Der Trail sollte nicht allzu technisch<br />

sein. Wenn es aber weite Strecken über Schotterpisten<br />

und laufbare Naturwege geht, punktet<br />

der sehr leichte Ultra Glide als komfortabler Begleiter<br />

mit gutem Grip.<br />

SO <strong>LÄUFT</strong> ER SICH<br />

Der Wildcross 2 ist der perfekte Einstieg ins Trailrunning.<br />

Guter Grip, sehr viel Halt im Bereich des<br />

Mittelfußes dank SensiFit-Seitenflügeln und angenehme<br />

Fersenführung geben dir die nötige<br />

Sicherheit auf dem Trail. Zehenschutzkappe und<br />

Schlammschutzrand sind sinnvolle Technologien,<br />

die deine Füße auch bei widrigen Bedingungen<br />

im Gelände schützen. Die Außensohle aus Contagrip<br />

hat grobe Stollen, die vor allem auf weichen<br />

Böden zupacken. Salomon-typisch ist das Kevlar<br />

Quicklace-System, mit dem du den Schuh sehr gut<br />

an deine Fußform anpassen kannst.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Ein komfortabler Trailschuh mit viel Trittsicherheit,<br />

der für viele Laufkilometer auf unwegsamem<br />

Terrain geeignet ist.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Ein leichter Geländegänger für lange Strecken<br />

auf gut laufbaren Trails mit überzeugender Rocker-Konstruktion.<br />

TESTFAZIT & FACTS<br />

Trailschuh mit starkem Grip und breitem Einsatzspektrum<br />

bis hin zu mittellangen Distanzen im<br />

Gelände.<br />

Gewicht Herren: 359 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 304 g (US 7,5)<br />

Sprengung: 8 mm | Preis: 160,00 €<br />

Gewicht Herren: 260 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 220 g (US 7,5)<br />

Sprengung: 6 mm | Preis: 140,00 €<br />

Gewicht Herren: 310 g (US 9)<br />

Gewicht Damen: 270 g (US 7,5)<br />

Sprengung: 8 mm | Preis: 130,00 €<br />

BEWERTUNG<br />

BEWERTUNG<br />

BEWERTUNG<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Dämpfung<br />

wenig<br />

mittel<br />

stark<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Führung<br />

kaum<br />

mittel<br />

extra<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Dynamik<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Bodengefühl<br />

direkt<br />

reaktiv<br />

komfortabel<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

Traktion<br />

gering<br />

mittel<br />

stark<br />

69 ——— <strong>LÄUFT</strong>.


EQUIPMENT & MODE<br />

› MEHR KOMFORT DURCH GUTE LAUFSOCKEN ‹<br />

—<br />

INNOVATION<br />

IM LAUFSCHUH<br />

—<br />

Laufsocken werden oft unterschätzt. Dabei sind sie das<br />

entscheidende Bindeglied zwischen Fuß und Schuh. Eine Socke<br />

muss aber nicht nur perfekt sitzen, sie ist auch sehr funktional.<br />

Text: Norbert Hensen | Fotos: Falke<br />

↦ Michael Meier, 54, ist seit 25<br />

Jahren Produktmanager beim deutschen<br />

Traditionshersteller Falke. Er<br />

verantwortet die Sportprodukte wie<br />

Unterwäsche und vor allem Socken,<br />

die Läufern helfen sollen, eine optimale<br />

Verbindung zwischen Fuß und<br />

Schuh herzustellen. Wir haben den<br />

Experten gefragt, was eine optimale<br />

Sportsocke ausmacht.<br />

„Im Idealfall sind Laufschuh und Socke<br />

eine Einheit. Leider ist das aber selten der<br />

Fall“, weiß Michael Meier. „Wir sehen immer<br />

wieder: Läuferinnen und Läufer müssen<br />

erst die Erfahrung machen, eine gute<br />

Socke zu tragen <strong>–</strong> erst dann spüren sie, was<br />

eine Laufsocke bewirken kann.“ Doch worauf<br />

kommt es an? Was macht eine perfekte<br />

Laufsocke aus. Michael Meier nimmt die<br />

wichtigsten Kriterien unter die Lupe und<br />

sagt wie innovativ Laufsocken sein können.<br />

PASSFORM<br />

Die Größe muss stimmen. Wirft eine Socke<br />

Falten, hat man damit keinen Spaß. Es gibt<br />

Druck oder Reibung und es können sich<br />

Blasen bilden. Eine „Onesize“ Größe kann<br />

nicht funktionieren. Bei Falke produzieren<br />

wir bewusst in kleinen Schritten. Unsere<br />

Socken sind jeweils für zwei Schuhgrößen<br />

geeignet. Kleine Größensprünge haben den<br />

Vorteil, dass sich die Socken nicht so sehr<br />

ausdehnen müssen <strong>–</strong> im Zweifel eher die<br />

kleinere Größe wählen.<br />

ZEHENBOX<br />

Bei einer konventionellen Socke ist die Zehenbox<br />

rundgestrickt. Der Bereich ist also<br />

innen und außen gleich lang. Das entspricht<br />

aber nicht unserer Fußform. Wir stricken<br />

die Socken so, dass der große Zeh mehr<br />

Platz hat und sich keine Falten bilden. Die<br />

Socke ist also innen länger als außen. Das<br />

machen die meisten Hersteller nicht.<br />

KOMFORT/POLSTERUNG<br />

Die Dicke einer Socke ist entscheidend für<br />

Komfort und Funktion. Wir machen die Socke<br />

da dicker, wo der Läufer mehr Polster<br />

braucht, und da dünner, wo keine Polsterung<br />

notwendig ist. Eine dünnere Socke<br />

hat die bessere Kraftübertragung. Wenn es<br />

weniger auf Geschwindigkeit und mehr auf<br />

Komfort ankommt <strong>–</strong> wie bei langen Läufen<br />

<strong>–</strong> sollte die Socke dicker sein.<br />

PRODUKTION NACH GESCHLECHT<br />

Bei Falke wird jede Socke in einer Damenund<br />

einer Herren-Variante gestrickt. Die<br />

meisten Hersteller produzieren Unisex-Socken.<br />

Ein Frauen-Fuß ist aber anders geformt<br />

und hat etwa 20-30 Prozent weniger<br />

Volumen bei gleicher Größe im Vergleich<br />

zum Herrenfuß. Wir benötigen in der Produktion<br />

unterschiedliche Zylinder, um das<br />

geringere Volumen stricken zu können.<br />

MATERIAL<br />

Laufschuhe sind an der Sohle nicht atmungsaktiv.<br />

Nur das Schuh-Obermaterial<br />

lässt Schweiß nach außen. Dort, wo der<br />

Schweiß entsteht, muss die Socke den<br />

Schweiß aufnehmen. Falke setzt direkt an<br />

der Fußsohle innen ein hydrophobes Material<br />

ein. Das nimmt keine Feuchtigkeit<br />

auf. Die darüberliegende zweite Lage kann<br />

sehr gut Feuchtigkeit aufnehmen und diese<br />

durch den Docht-Effekt nach oben transportieren,<br />

wo sie über das Mesh-Material<br />

des Schuhs nach außen gelangt. Wir setzen<br />

deshalb dort, wo viel Feuchtigkeit abtransportiert<br />

werden soll, Baumwolle ein. Unten<br />

an der Fußsohle ein Polypropylen-Material.<br />

Das führt dazu, dass der Fuß da trocken<br />

bleibt, wo Blasen entstehen könnten.<br />

FUNKTION<br />

Wir haben viel geforscht, um unsere Socken<br />

hochfunktional zu machen. Unsere<br />

Stabilizing-Socke verbessert die Propriozeption<br />

<strong>–</strong> Rezeptoren an Fuß und Knöchel<br />

werden schneller angesteuert, der Läufer<br />

kann schneller reagieren und ein Umknicken<br />

eventuell verhindern. Mit dem Falke<br />

Achilles gibt es ein medizinisches Produkt,<br />

dass die Achillessehne beim Sport massiert<br />

und damit die Durchblutung rund um die<br />

Sehne fördern kann. Unsere Kompressionsstrümpfe<br />

nach Kompressionsklasse 1<br />

sind so gestrickt, dass eine graduelle Kompression<br />

entsteht. Die Kompression ist<br />

am Knöchel am höchsten und nimmt nach<br />

oben ab. Dadurch steigt die Durchblutung<br />

<strong>–</strong> vor allem die Regeneration wird dadurch<br />

verbessert.<br />

70


ANZEIGE<br />

Ein Familienunternehmen mit über 125-jähriger Geschichte. Im vergangenen Jahr<br />

feierte das Traditionsunternehmen aus Schmallenberg Jubiläum.<br />

Mit innovativen und qualitativ hochwertigen Produkten gehört Falke zu den Besten<br />

der Branche. Produziert wird in Deutschland und eigenen Werken in Europa.<br />

Wer einmal bei der Sockenproduktion vor Ort war, erahnt, wieviel Technologie<br />

in einem so einfach aussehenden Produkt steckt. Hinzu kommt bei Falke der<br />

hohe Qualitätsanspruch. Keine Socke geht in den Verkauf ohne eine händische<br />

Qualitätskontrolle.<br />

DAS FALKE ERGONOMIC SPORT SYSTEM<br />

Falke hat erkannt, dass Ergonomie das durchgängige<br />

Gestaltungsprinzip für Sportbekleidung sein muss.<br />

Jede Sportart soll durch ergonomische Produktmerkmale<br />

unterstützt werden. Funktionsbekleidung muss den Ansprüchen<br />

der Sportler folgen, denen der Leistungssportler ebenso<br />

wie denen der Breitensportler. Und Sportbekleidung hat<br />

auch den ästhetischen Ansprüchen der Sportler zu genügen.<br />

Dazu gehört ein charakteristisches Design, das auf einer<br />

emotionalen Farb- und Formensprache basiert.<br />

Falke RU4 Laufsocke<br />

für Damen<br />

und Herren<br />

Falke Stabilizing<br />

Sportsocke für<br />

Damen und Herren<br />

Falke Achilles<br />

Sportsocke für<br />

Damen und Herren<br />

Falke Energizing Kompressionsstrumpf<br />

für<br />

Damen und Herren<br />

KOMFORT-<br />

WUNDER<br />

SCHÜTZT<br />

DIE BÄNDER<br />

HILFT<br />

DER SEHNE<br />

SCHNELLERE<br />

REGENERATION<br />

Mehr Komfort durch Technologie.<br />

Dafür stehen die Laufsocken des<br />

deutschen Traditionsherstellers<br />

Falke. Die Klassiker RU4 bzw. RU4<br />

Short gibt als hohe und kurze Variante.<br />

Beide kümmern sich um<br />

optimales Fußklima dank einzigartiger<br />

Materialeigenschaften durch<br />

Kombination hochwertigster Funktions-<br />

und Naturfasern. Druckstellen<br />

sind dank patentierter<br />

rechter und linker Fußspitze sowie<br />

Fußpolster passé. Und wer etwas<br />

weniger Komfort möchte, erhält<br />

mit der Laufsocke RU5 eine noch<br />

engere Verbindung zum Schuh.<br />

Die neue Falke Stabilizing Sportsocke<br />

schützt Läufer, die zum Umknicken<br />

neigen. Eine Kompression im<br />

Knöchelbereich zeichnet sie aus.<br />

Die Kompression im Bereich des<br />

Knöchels reizt die Rezeptoren,<br />

sodass der Körper schneller auf<br />

Unebenheiten reagieren kann. Der<br />

Körper erkennt schneller, dass ein<br />

Umknicken droht. Somit kann der<br />

Strumpf das Risiko von Bänderverletzungen<br />

minimieren. Die stabilisierende<br />

Funktion wird durch ein<br />

anatomisches Fußgewölbe und die<br />

rechte und linke Zehenbox nochmal<br />

verstärkt.<br />

Der Falke Achilles verfolgt die Wirkungsweise<br />

der Massage. Anatomisch<br />

angepasste Silikonnoppen<br />

massieren das Gewebe an beiden<br />

Seiten der Achillessehne. Die<br />

Durchblutung wird angeregt und<br />

die Sauerstoffversorgung des Gewebes<br />

verbessert. Dadurch können<br />

Beschwerden während des Sports<br />

reduziert werden. Diese Kombination<br />

aus sportlicher Betätigung<br />

und Massage führt zum größtmöglichen<br />

Nutzen. Der Laufstrumpf<br />

aus Lyocell sorgt zudem mit seiner<br />

schnellen Rücktrocknung für eine<br />

optimale Kühlung.<br />

Der Kompressionsstrumpf Falke<br />

Energizing ist eine gute Wahl für<br />

lange Läufe. Aber auch nach dem<br />

Sport hat der Strumpf einen hohen<br />

Nutzen. Durch den abgestimmten<br />

Druck auf die Waden üben die Arterien<br />

einen Gegendruck aus und<br />

erhalten so einen größeren Querschnitt.<br />

Es gelangt mehr Blut und<br />

damit auch mehr Sauerstoff in die<br />

Muskulatur. Die Kompression verläuft<br />

graduell und erleichtert somit<br />

den Blutrückfluss. Die Ermüdung<br />

der Muskulatur wird verzögert und<br />

gleichzeitig die Regeneration gefördert.<br />

71 ——— <strong>LÄUFT</strong>.


EQUIPMENT & MODE<br />

› ULTRALÄUFERIN<br />

—<br />

JUDITH HAVERS ‹<br />

„QUALITÄT<br />

ZAHLT SICH AUS“<br />

—<br />

Judith Havers läuft seit über 30 Jahren.<br />

Zuletzt rannte sie in einem Solo-Lauf 222 Kilometer am Stück.<br />

Sie weiß, wie wichtig die richtige Ausrüstung ist.<br />

↦ Ein Tag ohne Sport? Für Judith Havers<br />

schwer vorstellbar. „Eigentlich laufe ich<br />

täglich, an den Tagen nach Wettkämpfen<br />

nehme ich auch mal das Rad“, sagt Judith<br />

Havers. Es liegt ihr im Blut. Schon als Jugendliche<br />

rannte sie mit Leidenschaft <strong>–</strong> die<br />

800 Meter ihre Lieblingsstrecke.<br />

Heute ist das Laufen vor allem Genuss und<br />

Ausgleich zu ihrem Job als freiberufliche<br />

Online-Marketing-Spezialistin. Das Laufen<br />

gehört für Judith Havers zum Start in<br />

den Tag dazu. Wie Zähneputzen. „Wenn<br />

ich morgens durch Hamburg laufe, bin ich<br />

gut gelaunt. Wenn ich nicht laufe, bin ich<br />

nicht ich“, sagt sie.<br />

Laufen ist aber auch Herausforderung. Judith<br />

Havers kennt keine Limits, sie kann<br />

sich für Abenteuer auf zwei Beinen leicht<br />

begeistern. „Ich bin ein Bewegungsjunkie,<br />

konnte schon als Kind nicht stillsitzen“,<br />

erzählt die 44-Jährige. „Und wenn ich<br />

von außergewöhnlichen Lauf-Events lese,<br />

dann habe ich gleich Bilder im Kopf und<br />

will teilnehmen.“<br />

Oder sie liest von schönen Reisezielen<br />

und hat gleich eine Idee, wie sie das mit<br />

einem Lauf verbinden kann. Ihr „Corona-Projekt“<br />

war der Heidschnucken-Weg<br />

von Celle nach Hamburg. Den 222 Kilometer<br />

langen Fernwanderweg wollte Judith<br />

Havers eigentlich mit einem Bekannten<br />

gemeinsam laufen. „Das hat dann nicht<br />

geklappt, sodass ich schließlich allein auf<br />

die Strecke gegangen bin“, erzählt sie. Sie<br />

schaffte die Strecke in rund 40 Stunden.<br />

Ihren ersten Marathon lief sie 2009 in<br />

Hamburg. Es kamen Marathons in anderen<br />

europäischen Städten hinzu. Heute<br />

gehören Distanzen jenseits der 42,195 Kilometer<br />

zum festen Bestandteil ihres persönlichen<br />

Eventkalenders. „Irgendwann<br />

ist es eskaliert“, lacht Judith, „laufen ist<br />

so vielseitig <strong>–</strong> ich kann über die Alpen laufen<br />

oder durch Wüsten.“ Genau das tat sie<br />

dann auch.<br />

„Ich hatte mal den Plan, den Marathon<br />

unter drei Stunden laufen zu wollen. Aktuell<br />

reizt es mich mehr, Trailwettkämpfe<br />

in der Natur zu erleben und die Erlebnisse<br />

mit anderen zu teilen“, sagt die in Meppen<br />

geborene Läuferin. Im September <strong>2021</strong><br />

geht sie zum dritten Mal beim Transalpine<br />

Run an den Start. 2020 hat sie zum ersten<br />

Mal einen Ultralauf als Siegerin beendet.<br />

In der tunesischen Wüste siegte sie beim<br />

Ultra Mirage El Djerid über 100 Kilometer.<br />

„Ich dachte eine Zeit lang, ich kann<br />

jede Woche einen Ultra laufen.<br />

Dann kamen die Achillessehnenbeschwerden.<br />

Da wurde mir klar,<br />

niemand ist unverwundbar.“ Heute<br />

hört sie mehr denn je auf ihren<br />

Körper und achtet sehr darauf,<br />

ihm nur das Beste zu geben. „Ich<br />

ernähre mich gut, ausgewogen<br />

und gesund. Außerdem setze<br />

ich auf das bestmögliche Equipment“,<br />

sagt Judith Havers. Dazu<br />

gehört vor allem die Schuh- und<br />

auch die Sockenwahl. „Ich bin<br />

oft in rauem Gelände unterwegs,<br />

da ist extra Unterstützung<br />

für Füße und Sprunggelenke Gold<br />

wert.“ Früher hat sie sich in Sachen Laufschuhe<br />

beraten lassen und meist noch<br />

gute Socken mitgenommen. „Dann kam<br />

eine Zeit, da habe ich meine Schuhe selbst<br />

ausgesucht, meist nach Design, und bei<br />

den Socken gespart. Keine gute Idee“, sagt<br />

Judith Havers. Denn: „Qualität zahlt sich<br />

aus.“<br />

Sie läuft häufig und zudem lange Strecken.<br />

Die Füße sind das Fundament, auf dem ihr<br />

Sport aufbaut. „Seitdem ich lange Strecken<br />

laufe, bekommen meine Füße viel<br />

Aufmerksamkeit. Und das ist extrem wichtig.“<br />

So legt sie großen Wert darauf, rechte<br />

und linke Socken zu tragen. „Viele Hersteller<br />

können das aber gar nicht. Dann bringt<br />

es nichts, dass ein R und L auf den Socken<br />

steht. Da sollte man aufpassen, für welche<br />

Marke man sich entscheidet.“<br />

72


GESAS KOLUMNE<br />

GESA<br />

KRAUSE<br />

—<br />

DANKE, TOKIO<br />

—<br />

↦ Gesa Krause ist eine der populärsten<br />

deutschen Läuferinnen. Bei<br />

der Leichtathletik-WM in Doha begeisterte<br />

sie 2019 das Publikum mit<br />

Bronze über 3000 Meter Hindernis.<br />

In Tokio wurde sie bei den wegen<br />

Corona von 2020 auf <strong>2021</strong> verschobenen<br />

Olympischen Spielen Fünfte.<br />

In <strong>LÄUFT</strong>. gibt die 29-Jährige vom<br />

Verein Silvesterlauf Trier persönliche<br />

Einblicke. Diesmal schreibt sie<br />

darüber, wie sie die Olympischen<br />

Spiele erlebt hat, bei denen sie sich<br />

den Traum von einer Medaille noch<br />

nicht erfüllen konnte.<br />

Wenn jemand sagt, das seien keine<br />

richtigen Olympischen Spiele gewesen,<br />

dann hat er sie nicht erlebt. Ich kann nur<br />

sagen: Ich sehe das ganz anders. Tokio<br />

war hoch emotional. Es waren bloß<br />

Olympische Spiele unter ganz besonderen<br />

Umständen, aber das hat nichts an<br />

den Wettkämpfen und der Emotionalität<br />

verändert. Ich persönlich habe ein<br />

großes Glücksgefühl empfunden, dass<br />

sie in Japan stattfinden konnten. Wir<br />

Athleten machen den Sport, weil wir<br />

den Wettkampf untereinander suchen.<br />

Wir trainieren vier Jahre für Olympia,<br />

und nun mussten wir noch ein Jahr<br />

länger darauf warten. Deshalb spüre ich<br />

eine große Dankbarkeit, dass die Spiele<br />

möglich gemacht wurden.<br />

Sie waren sehr gut organisiert, die<br />

Atmosphäre im Dorf war gut <strong>–</strong> und man<br />

ist es ja gewohnt, fast jeden Tag getestet<br />

zu werden. Es sind halt außergewöhnliche<br />

Zeiten, und wir müssen das Beste<br />

daraus machen. Leid getan haben mir<br />

nur die Athleten, die in Quarantäne<br />

mussten. Im Olympischen Dorf war es<br />

nicht anders als bei den Spielen, die ich<br />

2012 in London und 2016 in Rio erlebt<br />

habe. Klar war Maske tragen angesagt<br />

und Hände desinfizieren <strong>–</strong> dazu die<br />

Covid-Tests, die ja schon fast zum Alltag<br />

gehören. All das ist Teil unserer neuen<br />

Realität.<br />

Selbstverständlich ist es schade, wenn<br />

man die Gesichter nicht sieht. Aber das<br />

ist derzeit auch in Dillenburg, Frankfurt<br />

oder Trier nicht anders, wenn man sich<br />

in Räumen aufhält. Auch wenn wir es<br />

uns für die Zukunft anders wünschen,<br />

unter den derzeitigen Umständen waren<br />

auch die Begegnungen mit Maske ein<br />

großes Glück.<br />

In der Kantine des Olympischen Dorfes<br />

waren Plexiglaswände zwischen den<br />

Tischen, tendenziell hat man eher<br />

nebeneinander gesessen und es galten<br />

Abstandsregeln, aber man konnte<br />

sich doch gut unterhalten. Draußen im<br />

Freien war alles fast normal, ich bin mit<br />

befreundeten Athletinnen aus den USA,<br />

Australien und Südafrika gemeinsam gejoggt.<br />

Selbstverständlich habe ich auch<br />

lieber Zuschauer, aber es hat dem Event<br />

keinen Abbruch getan.<br />

Die große Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft<br />

der Japaner war imponierend.<br />

Es war letztlich ein komplett schönes<br />

Event <strong>–</strong> auch wenn ich meinen Medaillentraum<br />

nicht erfüllen konnte. Es war<br />

nicht mein perfekter Tag, aber zum<br />

Glück habe ich hinten raus noch einiges<br />

mobilisieren können und als beste<br />

Europäerin mit Platz fünf mein bislang<br />

bestes Olympia-Ergebnis erreicht. Der<br />

Traum von einer Olympia-Medaille<br />

bleibt: Bis Paris sind es nur noch drei<br />

Jahre. Wenn man die Athleten fragt:<br />

Olympia ja oder nein unter diesen<br />

Umständen? Dann sagt jeder: Ja. Zudem<br />

hatte ich nie den Eindruck, die Japaner<br />

wollen diese Spiele nicht. Jemand, der<br />

sagt, das waren keine richtigen Olympische<br />

Spiele, der hat sie nicht erlebt.<br />

Gesa Krause<br />

Gesa Felicitas Krause wurde fünfmal in Folge von der laufen.de-Community zu Deutschlands „Läuferin des Jahres“ gewählt.<br />

Die 29-Jährige ist zweimalige Europameisterin und war zweimal WM-Dritte über 3000 Meter Hindernis. Sie lief bei Olympischen Spielen auf den<br />

fünften, sechsten und siebten Rang. Mit 9:03,30 Minuten hält sie den deutschen Rekord über 3000 Meter Hindernis.<br />

gesa-krause.de<br />

73 ——— <strong>LÄUFT</strong>.


› DIE PLÄNE VON MARATHON-STAR MELAT KEJETA ‹<br />

—<br />

GUT FÜR<br />

GOLD<br />

—<br />

↦ Vor acht Jahren kam Melat Kejeta<br />

als Asylbewerberin aus Äthiopien nach<br />

Deutschland. Zeitweise musste sie sich als<br />

Putzfrau durchschlagen. Im Sommer <strong>2021</strong><br />

lief sie für Deutschland auf Rang sechs im<br />

olympischen Marathon. Schon im nächsten<br />

Jahr kann sie nach dem EM-Gold greifen,<br />

das am 15. August 2022 im Rahmen der<br />

European Championships mit neun Sportarten<br />

in München vergeben wird. Die attraktive<br />

Marathonstrecke mit Start- und<br />

Ziel am Odeonsplatz verläuft entlang der<br />

schönsten Münchner Sehenswürdigkeiten.<br />

Vor zwei Jahren war der 28-Jährigen<br />

ein fantastisches Marathondebüt gelungen:<br />

Beim BMW Berlin-Marathon wurde<br />

sie in 2:23:57 Stunden auf Anhieb zur<br />

drittschnellsten deutschen Marathonläuferin<br />

aller Zeiten. Schnellere Zeiten<br />

erzielten überhaupt nur die deutsche<br />

Rekordlerin Irina Mikitenko (2:19:19 h<br />

in Berlin 2008) und Uta Pippig, die auf<br />

der allerdings nicht rekordkonformen<br />

Strecke in Boston 1994 eine Zeit von<br />

2:21:45 Stunden erreicht hatte.<br />

Vielleicht noch höher zu bewerten als<br />

ihre Berliner Leistung ist das Rennen,<br />

das Kejeta bei den Olympischen Spielen<br />

in Japan abgeliefert hat. In ihrem<br />

erst zweiten Marathonrennen lief sie<br />

bei fast 30 Grad nach 2:29:16 Stunden<br />

ins Ziel. Es ist die beste Olympia-Platzierung<br />

einer deutschen Marathonläuferin<br />

seit dem vierten Rang von Katrin<br />

Dörre-Heinig 1996 in Atlanta.<br />

Wenn sie bei ihrem nächsten Marathon<br />

auf einer schnellen Strecke läuft, sollte<br />

sie in der Lage sein, den deutschen<br />

Rekord von Irina Mikitenko (2:19:19 h)<br />

zu unterbieten und als zweite Deutsche<br />

unter 2:20 Stunden zu laufen.<br />

ELIUD KIPCHOGES TRAINER<br />

ERKANNTE FRÜH DAS<br />

POTENZIAL DER DEUTSCHEN<br />

Einer der Ersten, die das Potenzial der<br />

gebürtigen Äthiopierin erkannten, war<br />

kein Geringerer als Patrick Sang. Nachdem<br />

der Kenianer sie 2019 in einem<br />

zweimonatigen Höhentrainingslager in<br />

seinem Heimatland beobachtet hatte,<br />

schätzte er ihr Marathon-Leistungsvermögen<br />

schon damals auf 2:19 bis<br />

2:22 Stunden. Und Patrick Sang kennt<br />

sich aus. Schließlich ist der ehemalige<br />

Weltklasse-Hindernisläufer aus Eldoret<br />

auch der Mann hinter den großartigen<br />

Leistungen von Doppelolympiasieger,<br />

Weltrekordler und Unter-Zwei-Stunden-Marathonläufer<br />

Eliud Kipchoge.<br />

Wir hart sie kämpfen kann, zeigte Melat<br />

Kejeta bei Olympia: Auch nachdem<br />

sie aus der Spitzengruppe herausgefallen<br />

war, gab die 28-Jährige alles<br />

und machte auf den letzten Kilometern<br />

noch zwei Plätze gut. Das hat sie<br />

in Kenia und in ihrer Heimat Äthiopien<br />

gelernt. Trainingsläufe bis zu 40 Kilometern<br />

absolvierte sie dort in Höhen<br />

von über 2000 Metern <strong>–</strong> und das immer<br />

mit den stärksten Trainingspartnerinnen<br />

und -partnern, die sich weltweit<br />

finden lassen. Vor Olympia war<br />

sie in den Hügeln von Ngong in der<br />

Nähe von Kenias Hauptstadt Nairobi.<br />

Dort hat sie in der Gruppe mit der<br />

Marathon-Weltmeisterin Ruth Chep-<br />

ngetich trainiert. Ihr Wochenpensum<br />

waren um die 200 Kilometer.<br />

Sie hat sich sogar an Ugali gewöhnt,<br />

jenen legendären Maisbrei, der das<br />

Grundnahrungsmittel der Kenia-Läufer<br />

ist. Normalerweise bevorzugt sie<br />

Kartoffeln. Pellkartoffeln mit Spinat<br />

sind ihr Leibgericht, da ist sie schon<br />

sehr deutsch geworden, seitdem sie<br />

vor acht Jahren nach Deutschland gekommen<br />

ist. In Äthiopien hatte ihre<br />

Familie mit der politischen Situation<br />

zu kämpfen. Deshalb blieb sie nach einem<br />

Wettkampf in Italien, kam nach<br />

Deutschland und beantragte Asyl. Ihrem<br />

Antrag wurde stattgegeben. Auch<br />

mit dem Sport begann sie wieder, obwohl<br />

sie sich zwischenzeitlich als Putzfrau<br />

durchschlagen musste.<br />

FÜR DIE TRAININGSPLÄNE IST<br />

EX-BUNDESTRAINER WINFRIED<br />

AUFENANGER ZUSTÄNDIG<br />

Dann wurde der ehemalige Marathon-Bundestrainer<br />

Winfried Aufenanger<br />

auf sie aufmerksam. In ihrer neuen<br />

Heimat Kassel wird sie seitdem von ihm<br />

trainiert <strong>–</strong> auch wenn sie den Großteil<br />

des Jahres in Trainingslagern in Ostafrika<br />

verbringt, woran sie künftig nichts<br />

ändern wird. „Ja, ich werde während einer<br />

Marathonvorbereitung auch zukünftig<br />

längere Zeit in der Höhe in Äthiopien<br />

oder Kenia trainieren. Mein Trainer ist<br />

aber weiterhin Winfried Aufenanger,<br />

ihm verdanke ich meinen Erfolg“, sagt<br />

sie. Dass sie ein Faible für weite Distanzen<br />

besitzt, weiß sie schon seit ihren<br />

Teenagertagen. „In Äthiopien hat mein<br />

74


Text: Christian Ermert & Jörg Wenig | Fotos: Norbert Wilhelmi, imago images/von der Laage/Zuma/Gora<br />

LÄUFER<br />

——<br />

LEUTE<br />

Melat Kejeta ist erst zwei Marathons gelaufen. Und dennoch<br />

ist sie auf dem besten Weg, eine der besten deutschen<br />

Marathonläuferinnen der Geschichte zu werden. 2022 kann die<br />

Olympia-Sechste von Sapporo bei den Europameisterschaften<br />

in München ihre erste Goldmedaille bei einer großen<br />

internationalen Meisterschaft gewinnen.


LÄUFER & LEUTE<br />

KARRIERE-STATIONEN<br />

VON MELAT KEJETA<br />

2019 2020<br />

<strong>2021</strong><br />

BERLIN-MARATHON 2019<br />

⇢ Bei der Pressekonferenz kündigt<br />

sie an, ihren ersten Marathon auf Anhieb<br />

in 2:22 Stunden laufen zu wollen.<br />

Mit 2:23:57 hält sie fast Wort<br />

HALBMARATHON-WM 2020<br />

⇢ Im polnischen Gdynia holt sie die<br />

Silbermedaille und pulverisiert mit<br />

1:05:18 den deutschen Rekord<br />

OLYMPIA <strong>2021</strong><br />

⇢ Im Hitzerennen von Sapporo<br />

erkämpft sie sich einen starken<br />

sechsten Rang<br />

Coach mal zu mir gesagt: Du hast Marathon-Beine.“<br />

Seitdem träumt sie von den ganz großen Marathonrennen:<br />

„Ich möchte auch in der Zukunft sowohl bei großen<br />

Meisterschaften als auch bedeutenden City-Marathonläufen<br />

starten“, sagt sie ein paar Tage, nachdem sie von<br />

Olympia in Japan zurückgekehrt ist. „Es ist mein Traum,<br />

einmal ein großes Rennen wie Chicago, New York oder<br />

London zu gewinnen.“ Von Anfang an wollte sie viel<br />

mehr als nur dabei sein. Als Teenager hat sie in den Nuller-Jahren<br />

verfolgt, wie die Dibaba-Schwestern Tirunesh<br />

und Ejegayehu reihenweise Olympia- und WM-Medaillen<br />

für Äthiopien geholt haben. „Ich wollte immer so<br />

werden wie sie“, schwärmt sie noch heute. Sie ist auf dem<br />

besten Weg dahin. Vor allem, seit sie bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften<br />

vor knapp einem Jahr im<br />

polnischen Gdynia mit Silber überraschte und in 1:05:18<br />

Stunden einen deutschen Rekord sowie eine europäische<br />

Bestmarke für reine Frauenrennen aufstellte.<br />

ERST DEN REKORD, DANN DIE MEDAILLE?<br />

Bei Olympia in Tokio war sie dann sogar trotz des tollen<br />

sechsten Platzes ein wenig traurig. „Ich bin natürlich<br />

sehr zufrieden und denke, dass ich bei den Olympischen<br />

Spielen mit dem sechsten Platz eine sehr gute Leistung<br />

gezeigt habe. Aber ich wollte eine Medaille gewinnen. Es<br />

lief aber auch nicht ganz optimal. An den Tagen vor dem<br />

Rennen hatte ich Magenprobleme, da ich etwas nicht<br />

vertragen hatte. Während der ersten zwölf Kilometer,<br />

als das Tempo noch sehr verhalten war, schmerzte mei-<br />

BACK TO THE ROOFS<br />

DIE EUROPEAN CHAMPIONSHIPS 2022<br />

LEICHTATHLETIK-EM MIT MARATHON IN MÜNCHEN<br />

++ 9 EUROPAMEISTERSCHAFTEN ++ 176 MEDAILLENENTSCHEIDUNGEN ++ 4700 ATHLET:INNEN ++ 50 NATIONEN<br />

Der EM-Marathon, bei dem Melat Kejeta<br />

um Gold laufen kann, wird im August 2022<br />

im Rahmen der European Championships<br />

Munich 2022 ausgetragen. Die Leichtathletik-EM<br />

zählt zu den neun Europameisterschaften,<br />

die in München unter einem<br />

Dach stattfinden werden. Es ist die größte<br />

Sportveranstaltung in Bayerns Metropole<br />

seit den Olympischen Spielen 1972. Sie<br />

stellt die ehemaligen olympischen Austragungsorte<br />

in den Mittelpunkt des Events.<br />

Vom 11. bis 21. August 2022 gehen bei der<br />

zweiten Ausgabe der kombinierten Europameisterschaften,<br />

die erstmals 2018 in<br />

Berlin und Glasgow ausgetragen wurden,<br />

über 4700 Athletinnen und Athleten in den<br />

olympischen Sportarten Beachvolleyball,<br />

Kanu-Rennsport, Klettern, Leichtathletik,<br />

Radsport, Rudern, Tischtennis, Triathlon<br />

und Turnen an den Start. Die Europameisterschaften<br />

im Kanu-Rennsport und Rudern<br />

werden dabei durch paralympische<br />

Wettbewerbe vervollständigt. Europas<br />

Sportelite und 176 Medaillenentscheidungen<br />

garantieren spannende und hochkarätige<br />

Wettkämpfe. Übertragungspartner<br />

ist die Europäischen Rundfunkunion. Somit<br />

werden die Wettbewerbe in Deutschland in<br />

den Programmen von ARD und ZDF im TV<br />

zu sehen sein und europaweit in bis zu 56<br />

Länder ausgestrahlt.<br />

Neben sportlichen Höchstleistungen dürfen<br />

sich alle Beteiligten auf das Festival<br />

„The Roofs“ freuen. Das Festival der Vielfalt<br />

und Überraschung begleitet die European<br />

Championships mit einem Mix aus<br />

Musik, Kultur, Kunst, Food und vielem mehr<br />

und macht die Veranstaltung zu einem<br />

ganzheitlichen, unvergesslichen Erlebnis.<br />

Alle Infos zum Ticketverkauf gibt es auf<br />

www.munich2022.com und im „Back to<br />

the Roofs Letter“ der Veranstalter.<br />

76


ne Achillessehne. Als wir dann schneller liefen, wurde<br />

das besser. Aber am Ende tat die Sehne wieder weh“,<br />

blickt sie auf das Rennen zurück. Die Olympiamedaillen<br />

will sie in drei Jahren nachliefern: „2024 sind ja die<br />

nächsten Olympischen Spiele. In Paris möchte ich versuchen,<br />

die dieses Mal verpasste Medaille zu gewinnen.“<br />

Für die nähere Zukunft plant Melat Kejeta nach einer<br />

verdienten Pause mit kürzeren Straßenläufen, bevor<br />

schon im Dezember mit dem Rennen in Valencia der<br />

nächste Marathon geplant ist. Experten trauen ihr angesichts<br />

ihrer Halbmarathon-Bestzeit zu, den deutschen<br />

Rekord deutlich zu unterbieten, den Irina Mikitenko mit<br />

2:19:19 Stunden 2008 in Berlin aufgestellt hat. Sie selbst<br />

hat allerdings zunächst die 2:20 Stunden im Blick. „Ob<br />

es dann auch für einen deutschen Rekord reicht, müssen<br />

wir abwarten“, sagt sie, „dafür bräuchte ich sicherlich<br />

eine sehr schnelle Strecke und sehr gute Bedingungen.<br />

Mittelfristig habe ich den Rekord natürlich im Kopf.“<br />

Aber auch mit einer Zeit unter 2:20 Stunden wäre sie<br />

Anwärterin auf Europas Nummer eins im Marathon.<br />

Denn einen so schnellen Marathon sind mit der britischen<br />

Ex-Weltrekordlerin Paula Radcliffe, der in Kenia<br />

geborenen Israelin Lonah Chemtai Salpeter, der Russin<br />

Galina Bogomolova und eben Irina Mikitenko erst vier<br />

Europäerinnen gelaufen. Das lässt viel erwarten für<br />

den Europameisterschafts-Marathon von München,<br />

der am 15. August in der Stadt ausgetragen wird, wo<br />

Luminita Zaituc und Sonja Oberem 20 Jahre zuvor zu<br />

EM-Silber und -Bronze liefen.<br />

Foto: München Tourismus/Jan Saurer/<br />

Jetzt<br />

anmelden!<br />

AOK-TandemRun<br />

28GRAD Strandbad Wedel<br />

Samstag, 25.09.<strong>2021</strong> | Start 16:00 Uhr<br />

aok.de/nw/tandemrun<br />

AOK NordWest <strong>–</strong> Gesundheit in besten Händen.


› SO TRAINIERST DU<br />

—<br />

DEN GANZEN KÖRPER ‹<br />

—<br />

STARK<br />

UND<br />

STABIL<br />

—<br />

↦ Wer besser und schneller laufen will, muss einfach<br />

mehr laufen. Kann stimmen. Kann aber auch gehörig<br />

daneben gehen. Einseitiges Training wie immer nur<br />

Laufen fordert deinen Körper halt auch nur einseitig.<br />

Und das kann irgendwann zu Verletzungen führen.<br />

Viel besser ist es, deinen Körper vielseitig zu fordern<br />

und zu trainieren. Das kannst du machen, indem<br />

du ab und zu andere Sportarten wie Schwimmen<br />

oder Radfahren in dein Training einbaust.<br />

Oder, indem du regelmäßig Stabilitätstraining<br />

durchführst. Mit nur wenigen Übungen, kannst du<br />

deinen ganzen Körper stärken und zu einem stabilen<br />

Fundament für dein Lauftraining machen.<br />

Vor allem eine gut trainierte Rumpfmuskulatur ist<br />

für Läuferinnen und Läufer enorm wichtig. Sie verbessert<br />

die Laufökonomie, du benötigst weniger<br />

Kraft und kannst schneller laufen oder musst dich<br />

bei gleicher Geschwindigkeit weniger anstrengen.<br />

Und deine Haltung verbessert sich und du beugst<br />

Verletzungen vor.<br />

Wir haben sieben Übungen für dich zusammengestellt,<br />

mit denen du ganz einfach an deiner Kraft<br />

und Stabilität arbeiten kannst. Alles, was du dafür<br />

brauchst, ist ein Gymnastikball, der nicht besonders<br />

teuer ist und den du auch als Alternative zu<br />

deinem Bürostuhl nutzen kannst. Also: Ab auf den<br />

Ball und los geht es! ↦<br />

ALLE GERÄTE FÜR DIE ÜBUNGEN KANNST<br />

DU DIREKT AUF LAUFEN.DE BESTELLEN.<br />

SHOP.LAUFEN.DE<br />

78


Eine gute Ausdauer hilft dir beim Laufen <strong>–</strong> aber nicht allein.<br />

Mit einem starken und gut trainierter Körper läufst du schneller,<br />

gesünder und mit mehr Spaß. Sieben Übungen für dein<br />

Ganz-Körper-Training.<br />

Fotos: Artzt, iStock/littlehenrabi


TRAINING & FITNESS<br />

7 ÜBUNGEN FÜR STÄRKE UND STABILITÄT<br />

Wiederhole jede Übung <strong>–</strong> du<br />

kannst alle sieben oder nur ausgewählte<br />

machen <strong>–</strong> etwa 10- bis<br />

15-mal <strong>–</strong> wenn du dich fit fühlst,<br />

kannst du natürlich auch mehr<br />

Wiederholungen absolvieren. Die<br />

vollständige Übungsfolge kann einbis<br />

dreimal wiederholt werden. Die<br />

Endposition sollte immer einige Sekunden<br />

gehalten werden, bevor du<br />

dann langsam in die Ausgangsposition<br />

zurückkehrst.<br />

Zum Aufwärmen kannst du ein<br />

paar Minuten auf der Stelle marschieren.<br />

KRÄFTIGUNG UND KOORDINATION<br />

FÜR ARME UND SCHULTERGÜRTEL<br />

1<br />

A<br />

C<br />

B<br />

D<br />

LIEGESTÜTZVARIATION<br />

Knie dich vor den Ball (A). Rolle dich dann mit Schwung über den<br />

Ball in den Stütz (B). Stütze dich mit den Händen auf dem Boden ab,<br />

deine Arme sind gestreckt und zeigen von deiner Schulter senkrecht<br />

nach unten. Deine Beine sind gestreckt, sodass dein Körper von Kopf<br />

bis zu den Füßen eine Linie bildet. Führe nun einen Liegestütz aus<br />

(C) und strecke dann die Arme wieder. „Ziehe“ nun den Ball näher zu<br />

den Händen, indem du auf dem Ball in den Kniestand gehst (D). Von<br />

dort gehst du über die Stützposition (B) zurück in den Kniestand am<br />

Boden (A).<br />

KRÄFTIGUNG UND KOORDINATION FÜR DEN BAUCH<br />

2<br />

A<br />

B<br />

ABROLLEN<br />

Setze dich auf den Ball, deine Füße stehen mit leicht geöffneten<br />

Beinen vor dir auf dem Boden (A). Gehe nun langsam mit den Füßen<br />

nach vorne und rolle den Oberkörper dabei auf dem Ball ab (B), bis<br />

du schließlich nur noch mit den Schultern auf dem Ball aufliegst<br />

(C). Halte deinen Körper und deine Oberschenkel mit Anspannung<br />

der Muskulatur parallel zum Boden. Halte diese Position kurz und<br />

komme dann in den Sitz zurück (A).<br />

C<br />

KRÄFTIGUNG UND KOORDINATION FÜR DEN BAUCH<br />

3<br />

A<br />

SCHWEBESITZ<br />

B<br />

Lege dich auf den Rücken. Die Beine sind gebeugt. Beide Füße<br />

stehen am Boden. Der Ball wird mit gestreckten Armen über dem<br />

Oberkörper gehalten (A). Rolle dich nun langsam auf in Richtung<br />

Sitz, indem du den Ball nach vorne-oben schiebst (B). Im Sitz (nicht<br />

ganz aufrecht, sondern mit leichter Rückneigung) wirfst du den Ball<br />

etwas hoch, fängst ihn wieder (C) und kehrst dann langsam in die<br />

Ausgangsposition zurück (A).<br />

C<br />

80


A<br />

B<br />

KRÄFTIGUNG UND KOORDINATION<br />

FÜR DEN GANZEN KÖRPER<br />

UNTERARMSTÜTZ<br />

Knie dich vor den Ball (A). Legen dann beide Unterarme auf den<br />

Ball und stütze dich auf ihn. Strecke die Beine, deine Füße stützen<br />

mit den Fußspitzen und Ballen auf dem Boden auf. Die Körperrückseite<br />

bildet eine gerade Linie. Halte das Gleichgewicht in<br />

dieser Position (B).<br />

4<br />

KRÄFTIGUNG UND KOORDINATION FÜR DIE BEINE<br />

5<br />

BEINPRESSEE<br />

Lege dich auf den Rücken und klemme den Ball zwischen die Knie.<br />

Drücke nun den Ball mit beiden Beinen fest zusammen. Halte die<br />

Spannung kurz und löse sie dann wieder.<br />

KRÄFTIGUNG UND KOORDINATION FÜR DEN RÜCKEN<br />

6<br />

A<br />

B<br />

OBERKÖRPERHEBEN<br />

Knie dich vor den Ball und lege den Oberkörper ab. Die Hände befinden<br />

sich locker am Hinterkopf (A). Hebe den Oberkörper an. Der<br />

Blick bleibt weiter nach vorne-unten gerichtet (B). Gelingt dir diese<br />

Übung gut, kannst du den Oberkörper auch beim Anheben abwechselnd<br />

zur rechten und linken Seite drehen (C). Komme dann wieder<br />

in die Ausgangsstellung zurück (A).<br />

C<br />

KRÄFTIGUNG UND KOORDINATION FÜR DIE BEINE<br />

7<br />

A<br />

KNIEBEUGE MIT OBERKÖRPEREINSATZ<br />

Stelle dich vor den Ball und lege deine Handflächen auf den Ball. Die<br />

Knie und Hüfte sind dabei leicht gebeugt (A). Gehe nun langsam in die<br />

Kniebeuge (Gesäß wie zum Sitz absenken) und rolle den Ball gleichzeitig<br />

mit langen Armen leicht nach vorne (B). Achte darauf, dass die<br />

Knie hinter den Fußspitzen bleiben und komme dann wieder in die<br />

Ausgangsstellung zurück.<br />

B<br />

81 ——— <strong>LÄUFT</strong>.


—<br />

VIEL<br />

BESSER ALS<br />

SEIN RUF<br />

› SO GESUND IST WEIZEN ‹<br />

—<br />

↦ Kaum ein anderes Lebensmittel polarisiert<br />

mehr als der Weizen. Landwirte schätzen seit jeher<br />

den hohen Ertrag dieser Getreidesorte, Bäcker<br />

ihre hervorragenden Backeigenschaften. Andere<br />

betrachten den Weizen als größten Feind unserer<br />

Gesundheit. Was stimmt also, und worauf ist zu<br />

achten?<br />

Nach der Gerste ist Weizen die älteste Getreidesorte.<br />

Hervorgegangen aus einer Kreuzung aus Wildgräsern<br />

und verschiedenen Getreidesorten wurde Weizen<br />

bereits vor Jahrtausenden kultiviert und seither<br />

angebaut. Zu den verschiedenen Weizenarten zählen<br />

auch Dinkel oder Urgetreidesorten wie Emmer und<br />

Einkorn. Aus heutiger Verbrauchersicht ist dabei eines<br />

wichtig zu wissen: Weizen ist nicht gleich Weizen.<br />

Während industriell veredelter und überzüchteter<br />

Hochleistungsweizen und Hybride hauptsächlich<br />

Vorteile hinsichtlich des Ertrags bieten, sollten<br />

ernährungsbewusste Konsumenten diese Produkte<br />

eher meiden. Zu bevorzugen sind keimfähiger<br />

Sprießkornweizen, Dinkel oder Urgetreide. Wie immer<br />

sollte auch bei den Getreidesorten eine entsprechende<br />

Abwechslung auf dem Speiseplan stehen.<br />

Dabei sind Vollkornprodukte in jedem Fall zu bevorzugen.<br />

Die Vermahlung des vollen Korns sorgt für<br />

einen wesentlich höheren Nährstoffgehalt als bei<br />

Auszugsmehlen. Besonders interessant für Sportler<br />

ist es, dass Vollkornmehle nicht nur in Bezug auf den<br />

Mineralstoffgehalt und Ballaststoffanteil punkten,<br />

sondern durch die Vermahlung der Randschichten<br />

auch mehr und hochwertigeres Eiweiß enthalten sowie<br />

ein besseres Aminosäurenprofil liefern.<br />

Hinsichtlich der Verträglichkeit des Weizens sind, neben<br />

Qualität und biologischer Herkunft, vor allem die<br />

Verarbeitung und, damit in direktem Zusammenhang<br />

stehend, die dafür aufgewendete Zeit, von entscheidender<br />

Bedeutung. Der Teig für ein gesundes und<br />

bekömmliches Brot benötigt eine entsprechend lange<br />

Teigführung, idealerweise mit Sauerteig. Da gerade<br />

diese Ruhezeit heutzutage in den meisten Produktionsprozessen<br />

nicht mehr gegeben ist, klagen immer<br />

mehr Menschen über gesundheitliche Probleme in<br />

Verbindung mit Weizenkonsum. Ein weiteres Problem<br />

stellt die Verwendung von Backmischungen mitsamt<br />

der darin enthaltenen Zusatzstoffe wie Backbeschleunigern<br />

oder Enzymen dar. Sein Brot sollte man daher<br />

selbst backen oder in einer Backstube kaufen, die<br />

heute noch nach echter Handwerkstradition arbeitet.<br />

Aufgrund der steigenden Nachfrage nach diesen Produkten<br />

erleben diese aktuell eine wahre Renaissance,<br />

eine entsprechende Recherche im eigenen Umfeld<br />

lohnt sich also definitiv.<br />

Die Anschaffung einer eigenen Getreidemühle ist dabei<br />

das nächste Level. Frisch vermahlenes Getreide<br />

schmeckt nochmals deutlich besser als gekaufte und<br />

zwischengelagerte Produkte. Das macht nicht nur<br />

bei Brot und Brötchen einen echten Unterschied,<br />

auch Pfannkuchen oder Crêpes avancieren so garantiert<br />

bald auf der Lieblingsgerichte-Skala weit oben.<br />

Text: Marcus Schall | Fotos: SuperGoodFood, iStock/IakovKalinin<br />

82


Ist Weizen wirklich so schädlich,<br />

wie viele denken? Nein, meint unser Ernährungs-<br />

Experte Marcus Schall. Wenn man auf überzüchteten<br />

Weizen verzichtet und stattdessen andere Varianten bevorzugt,<br />

hat man mit Weizen ein vielfältig einsetzbares Getreide,<br />

das Sportlern gesunde Inhaltsstoffe bietet.<br />

+3 TOLLE REZEPTE MIT<br />

WEIZEN FINDEST DU AUF<br />

DEN FOLGENDEN SEITEN<br />

83 ——— <strong>LÄUFT</strong>.


GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG<br />

—<br />

KÖSTLICHES MIT<br />

WEIZEN<br />

—<br />

Schwarze-Johannisbeer-Muffins<br />

Zutaten (ca. 12 Stück)<br />

140 g Datteln, 160 ml Buttermilch, 130 g Butter, 3 Eier,<br />

220 g Sprießkornweizen, frisch gemahlen, 1 TL Backpulver,<br />

1 TL Natron, 1 Prise Salz, 200 g Schwarze Johannisbeeren<br />

⇢❶ Den Backofen auf 175° Celsius Ober-/Unterhitze<br />

vorheizen. ⇢❷ Die Datteln in kleine Stücke schneiden<br />

und für eine Stunde in der Buttermilch einweichen.<br />

Dann die Datteln entnehmen und mit etwas Butter-<br />

milch pürieren. Den Rest der Buttermilch beiseitestellen.<br />

⇢❸ Die (zimmerwarme) Butter verrühren, Eier<br />

und die pürierten Datteln unter Rühren zufügen. ⇢❹<br />

Sprießkornweizen, Backpulver und Natron sowie Salz<br />

mischen und zusammen mit der restlichen Buttermilch<br />

in den Teig rühren. ⇢❺ Mit dem Löffel die Schwarzen<br />

Johannisbeeren unter den Teig rühren und sofort in die<br />

mit Papierförmchen ausgelegte Muffinform geben. ⇢❻<br />

In den Backofen geben und etwa 18 bis 20 Minuten backen<br />

(Garprobe).<br />

BUCH<br />

TIPP<br />

Von unserem Experten Marcus Schall<br />

Mit seiner Agentur SuperGoodFood bietet Marcus Schall Beratung und Dienstleistung im Bereich „All-Natural<br />

Performance Nutrition“ an, der gesunden und leistungsfördernden Ernährung auf Basis von hochwertigen, natürlichen<br />

und besonders nährstoffreichen Lebensmitteln. Die individuelle Betreuung von Spitzensportlern aus<br />

verschiedenen Disziplinen bildet derzeit eines der Haupttätigkeitsfelder. Neben dem Deutschland-Achter betreut<br />

Marcus Schall Sportler wie Mario Götze, Eric Frenzel, Gina Lückenkemper, Maximilian Planer und Le Mans-Sieger<br />

Dirk Müller. Darüber hinaus ist er im Langstrecken-Motorsport aktiv. Mehr Infos unter:<br />

www.supergoodfood.info | https://www.instagram.com/super.good.food<br />

Marcus Schall, Super Good Food, 160 Seiten, gebunden, Südwest-Verlag, ISBN: 978-3-517-09513-4, 17,99 €<br />

84


Sprießkornweizenpfannkuchen mit Gemüsefüllung<br />

Zutaten (5-6 Stück)<br />

100 g Sprießkornweizen, frisch gemahlen, 130 ml Milch, 2 Eier,<br />

Öl zum Braten , 1 ½ Zucchini, 1 ½ Paprika, 1 kleine Zwiebel,<br />

1 Tomate, 1 Prise Steinsalz, Öl zum Braten, 1 EL Gorgonzola,<br />

1 EL Frischkäse, 1 kleines Bund Koriander<br />

⇢❶ Sprießkornweizen, Milch und Eier verrühren.<br />

Teig 10 Minuten quellen lassen. ⇢❷ Zwiebel von der<br />

Haut befreien und in kleine Stücke schneiden. Zucchini,<br />

Paprika und Tomate waschen. Zucchini in Stü-<br />

cke schneiden. Paprika halbieren, Kerne entfernen<br />

und ebenfalls in Stücke schneiden. Tomate in Stücke<br />

schneiden. ⇢❸ Zucchini, Zwiebeln und Paprika für<br />

einige Minuten in einer Pfanne mit Öl braten. Tomaten<br />

zugeben, für 2 bis 3 Minuten weiter dünsten, salzen.<br />

Gorgonzola und Frischkäse unterrühren und das<br />

Gemüse vom Herd nehmen. ⇢❹ Mit einer Kelle Teig<br />

in eine Pfanne geben und von jeder Seite 2 bis 3 Minuten<br />

bei mittlerer Temperatur braten. ⇢❺ Die Pfannkuchen<br />

mit dem Gemüse füllen. Den Koriander hacken<br />

und über die Pfannkuchen geben.<br />

Sprießkornweizen-Brötchen<br />

Zutaten (ca. 6 Stück)<br />

500 g Sprießkornweizen, frisch gemahlen, 10 g Steinsalz,<br />

½ Pck. Trockenhefe (bei kürzerer Gehzeit 1 Päckchen<br />

verwenden), ca. 450 ml Wasser<br />

⇢❶ Sprießkornweizen, Steinsalz und Hefe gut vermischen.<br />

Wasser zugeben und alles für 10 bis 15 Minuten<br />

kräftig mit der Hand durchkneten. Wenn der Teig zu<br />

weich ist, noch etwas Mehl hinzugeben, ist er zu fest,<br />

noch etwas Wasser. ⇢❷ Teig für 4 bis 5 Stunden abgedeckt<br />

ruhen lassen. Den Teig auf eine mit Mehl bestäubte<br />

Arbeitsfläche legen und nochmals kurz durchkneten.<br />

Wenn er zu weich ist, noch etwas Mehl zugeben. Den<br />

Teig abstechen und die Brötchen formen. Auf ein mit<br />

Backpapier ausgelegtes Backblech legen und nochmals<br />

30 Minuten ruhen lassen. ⇢❸ Im vorgeheizten Backofen<br />

für circa 22 Minuten bei 180° Celsius backen.<br />

85 ——— <strong>LÄUFT</strong>.


› DER LAUF-HERBST<br />

—<br />

<strong>2021</strong> ‹<br />

ES GEHT<br />

WIEDER LOS<br />

—<br />

Vor Corona hat Deutschland die letzten wirklich großen<br />

Laufevents im <strong>Herbst</strong> 2019 erlebt. Fast zwei Jahre ist das jetzt<br />

her. Dann stoppte die Pandemie alle Massenrennen. Mit dem<br />

Generali Berliner Halbmarathon und über 15.000<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmern feierten sie im August ihr<br />

Comeback. Und auch für den <strong>Herbst</strong> sind viele tolle<br />

Veranstaltungen für Geimpfte, Getestete und Genesene geplant.<br />

↦ Anfang August ging noch mal ein Corona-Schock<br />

durch die Laufszene: Der durch<br />

viele vom Frühjahr in den <strong>Herbst</strong> verschobene<br />

Events überfüllte Marathon-Veranstaltungskalender<br />

schien sich schon wieder zu lichten. Die<br />

Veranstaltungen in Frankfurt und Köln wurden<br />

abgesagt. Die Unwägbarkeiten bezüglich der<br />

Corona-Pandemie und mögliche höhere Fallzahlen<br />

waren der Grund für die beiden Absagen.<br />

Doch schon wenige Tage später hellte sich<br />

die Situation in Deutschland auf.<br />

Hohe Corona-Fallzahlen sind nicht mehr automatisch<br />

mit Lockdowns und dem Verbot<br />

von Großveranstaltungen verknüpft. Vielmehr<br />

erhaltene genesene, geimpfte und getestete<br />

Personen unabhängig von Inzidenzen<br />

ihre Freiheiten zurück. Das bedeutet: Laufveranstaltungen<br />

sind auch mit tausenden<br />

von Teilnehmerinnen und Teilnehmern wieder<br />

möglich. Den Auftakt machte im August<br />

bereits der Generali Berliner Halbmarathon:<br />

Mehr als 15.000 liefen durch die Straßen<br />

der Hauptstadt <strong>–</strong> alle genesen, geimpft oder<br />

durch einen frischen PCR-Test nachgewiesenermaßen<br />

nicht mit dem Corona-Virus infiziert.<br />

Und mit fast dem identischen Konzept<br />

sollen am 26. September noch einmal deutlich<br />

mehr Läuferinnen und Läufer beim BMW<br />

Berlin-Marathon starten. Die Veranstalter<br />

von der SCC Events GmbH planen mit 35.000.<br />

Die sollen dann einen fast normalen Marathon<br />

erleben. Auf den berühmten 42,195<br />

Kilometern vorbei an allen wichtigen Sehenswürdigkeiten<br />

der Hauptstadt, aber mit<br />

umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen,<br />

um eine Ausbreitung des Corona-Virus bei<br />

dem Event zu verhindern. Am einfachsten<br />

86


EVENTS<br />

——<br />

REISEN<br />

Text: Christian Ermert & Jörg Wenig | Fotos: SCC Events/Petko Beier, Norbert Wilhelmi<br />

LAUFKALENDER<br />

+GROSSE<br />

RENNEN IM<br />

HERBST <strong>2021</strong><br />

12.09.<br />

12.09.<br />

12.09.<br />

12.09.<br />

26.09.<br />

02.10.<br />

02.10.<br />

03.10.<br />

03.10.<br />

03.10.<br />

03.10.<br />

10.10.<br />

10.10.<br />

10.10.<br />

10.10.<br />

10.10.<br />

10.10.<br />

10.10.<br />

10.10.<br />

11.10.<br />

17.10.<br />

17.10.<br />

17.10.<br />

17.10.<br />

17.10.<br />

17.10.<br />

24.10.<br />

31.10.<br />

31.10.<br />

07.11.<br />

07.11.<br />

07.11.<br />

14.11.<br />

05.12.<br />

NOCH MEHR<br />

EVENTS IM DLV-<br />

LAUFKALENDER<br />

Im DLV-Laufkalender findest du seit fast 50 Jahren<br />

attraktive Laufveranstaltungen, die von den<br />

Leichtathletik-Verbänden in Deutschland offiziell genehmigt<br />

sind, sowie die besten Lauf-Events in Europa.<br />

Den digitalen Laufkalender des Deutschen Leichtathletik-Verbandes<br />

gibt es auf laufen.de. Du findest hier<br />

ganz einfach tausende Lauf-Events in deiner Nähe<br />

und an touristisch attraktiven Zielen, die in deinen<br />

Terminkalender passen. Hier findet jeder die Laufveranstaltung,<br />

die zu ihm passt. Du kannst die Events<br />

auch nach den Laufstrecken filtern, auf denen du laufen<br />

willst. Außerdem zeigt der Kalender<br />

dir mit einer Karte an, wo<br />

es günstige Übernachtungsmöglichkeiten<br />

in der Nähe von Start<br />

und Ziel gibt.<br />

Haspa Marathon Hamburg<br />

Volksbank Münster Marathon<br />

Wien-Marathon/Österreich<br />

Great North Run Newcastle/Großbritannien<br />

BMW Berlin-Marathon<br />

Rennsteiglauf Schmiedefeld<br />

Bienwald-Marathon Kandel<br />

swb-Marathon Bremen<br />

London-Marathon/Großbritannien<br />

Einstein-Marathon Ulm<br />

Kärnten-Marathon Feldkirchen/Österreich<br />

Generali Marathon München<br />

Chicago-Marathon/USA<br />

Prag-Marathon/Tschechische Republik<br />

Sparkassen 3-Länder-Marathon am<br />

Bodensee Bregenz/Österreich<br />

Rund um den Baldeneysee Essen<br />

Schwarzwald-Marathon Bräunlingen<br />

Magdeburg-Marathon<br />

S25 Berlin<br />

Boston-Marathon/USA<br />

Deutsche Post-Marathon Bonn<br />

Paris-Marathon/Frankreich<br />

Kärnten-Marathon/Österreich<br />

Amsterdam-Marathon/Niederlande<br />

Tokio-Marathon/Japan<br />

Oldenburg-Marathon<br />

Rotterdam-Marathon/Niederlande<br />

Vivawest-Marathon Ruhrgebiet<br />

Swiss-City-Marathon Luzern/Schweiz<br />

New York-Marathon/USA<br />

Istanbul-Marathon/Türkei<br />

Königsforst-Marathon Bergisch-Gladbach<br />

Athen-Marathon/Griechenland<br />

Valencia-Marathon/Spanien<br />

www.laufen.de/dlv-laufkalender


EVENTS & REISEN<br />

ist der Start für alle, die Ende September<br />

vollständig gegen Covid 19<br />

geimpft oder nach einer nachgewiesenen<br />

Erkrankung genesen sind. Sie<br />

müssen dann beim Check-in vor der<br />

Startunterlagenabholung auf der Marathonmesse<br />

ihren Immunitätsstatus<br />

nachweisen, erhalten ein individuelles<br />

Armband, mit dem sie sich fortan auf<br />

dem Veranstaltungsgelände bewegen<br />

können.<br />

Etwas komplizierter wird es für diejenigen,<br />

die keine vollständige Impfung<br />

nachweisen können und auch nicht von<br />

Covid-19 genesen sind: Für sie ist ein<br />

PCR-Test Pflicht, der bis nach dem Zieleinlauf<br />

gültig ist. Die Marathonmesse<br />

Expo wird <strong>–</strong> wie vor der Pandemie üblich<br />

<strong>–</strong> auf dem ehemaligen Flughafen<br />

Tempelhof stattfinden. Wer dahin will,<br />

muss einen negativen Coronaschnelltest<br />

vorweisen oder am Eingang ablegen.<br />

Auf dem Messegelände wird es<br />

die Möglichkeit geben, einen PCR-Test<br />

zu machen, dessen negatives Ergebnis<br />

bis zum Zieleinlauf beim 47. BMW Berlin-Marathon<br />

gültig ist.<br />

FÜNF MARATHON MAJORS<br />

IN DIESEM HERBST<br />

Der Nachweis erfolgt an kontrollierten<br />

Zugängen zum Veranstaltungsbereich<br />

mit einem individuellen Armband<br />

auf dem ein QR-Code angebracht sein<br />

wird, der den negativen Teststatus<br />

nachweist. Positiv getestete Menschen<br />

werden umgehend informiert und be-<br />

Beim Hamburg-Marathon<br />

dürfen nur Geimpfte starten<br />

geben sich in Quarantäne. Die Kosten<br />

für den PCR-Test muss jeder Teilnehmer<br />

oder jede Teilnehmerin zusätzlich<br />

zum Startgeld selbst tragen. Sie werden<br />

laut SCC-Geschäftsführer Jürgen<br />

Lock bei circa 50 Euro liegen.<br />

Der BMW Berlin-Marathon gehört zu<br />

gleich fünf World Marathon Majors,<br />

die coronabedingt alle im <strong>Herbst</strong> <strong>2021</strong><br />

ausgetragen werden: Tokio, Boston<br />

und London wichen von ihren gewohnten<br />

Frühjahrsterminen ab und finden<br />

jetzt im <strong>Herbst</strong> statt. Hinzu kommen<br />

Chicago und New York, die traditionell<br />

im <strong>Herbst</strong> ausgetragen werden.<br />

Der 50. New York-Marathon <strong>2021</strong> soll<br />

am 7. November mit 33.000 Läuferinnen<br />

und Läufern stattfinden. Ein negativer<br />

Coronatest oder die vollständige<br />

Impfung werden auch dort Voraussetzung<br />

fürs Mitlaufen sein. In New York<br />

bedeuten 33.000 eine Reduzierung der<br />

vor Corona üblichen Marathonzahlen<br />

um mehr als 20.000. Der New York-Marathon<br />

2019 war mit 53.640 Finishern<br />

als größter Marathon überhaupt in die<br />

Geschichte eingegangen. 2020 wurde<br />

er abgesagt, nachdem New York hart<br />

von Covid-19 getroffen wurde.<br />

London plant unterdessen am 3. Oktober<br />

sogar mit einem Rekordfeld von<br />

55.000 Starterinnen und Startern,<br />

nachdem die britische Regierung in<br />

Kooperation mit den Gesundheitsbehörden<br />

sowie ausgewählten Veranstaltern<br />

im April und Mai eine Reihe<br />

von Test-Events durchgeführt hatte,<br />

bei denen kaum Corona-Infektionen<br />

auftraten. Es gibt aber auch Veranstalter,<br />

die solche Konzepte nicht umsetzen<br />

können oder wollen. Für die war<br />

das Risiko zuletzt immer noch zu hoch,<br />

dass sie bei einer möglicherweise doch<br />

kurzfristigen Absage aufgrund hoher<br />

Corona-Fallzahlen auf den Kosten sitzen<br />

bleiben und im schlimmsten Fall <strong>–</strong><br />

sofern keine bestehende Versicherung<br />

einspringt <strong>–</strong> Insolvenz anmelden müssen.<br />

Insofern erklären sich die prominenten<br />

Absagen in Köln, Frankfurt und<br />

von einigen kleineren Läufen.<br />

ZU GERINGE TEILNEHMER-<br />

ZAHLEN MACHEN SORGEN<br />

Hinzu kommt allerdings auch, dass einige<br />

Veranstalter damit rechnen, dass<br />

zurzeit etliche Läuferinnen und Läufer<br />

aus Angst vor einer Infektion eher<br />

nicht bei einem Massenrennen starten<br />

wollen. Damit sich ein großer Stadtmarathon<br />

wirtschaftlich überhaupt rechnet,<br />

sind nach Aussagen mehrerer Veranstalter<br />

aber wiederum mindestens<br />

10.000 Teilnehmer und Teilnehmerinnen<br />

notwendig.<br />

Das erste große Rennen über die 42,195<br />

Kilometer in Deutschland seit <strong>Herbst</strong><br />

2019 ist der Haspa Marathon Hamburg<br />

am 12. September. Dort wird die Startberechtigung<br />

an eine vollständige Impfung<br />

gegen Covid-19 geknüpft. Ein entsprechender<br />

offiziell gültiger Nachweis<br />

(beglaubigter Eintrag im Impfpass<br />

oder digitaler Impfausweis) ist vor Ort<br />

im Rahmen der Startunterlagenausgabe<br />

zu erbringen. Die Kontrolle des<br />

Impfstatus ist eben deutlich einfacher<br />

zu organisieren als das in Berlin angewendete<br />

Testkonzept.<br />

Am selben Tag wie in Hamburg soll<br />

auch in Wien gelaufen werden. Die Veranstalter<br />

gaben Topläufer bekannt, die<br />

für das Rennen verpflichtet wurden.<br />

Auch das zeigt, dass die Organisatoren<br />

offenbar davon ausgehen können, dass<br />

ihr Rennen nicht mehr abgesagt wird.<br />

In Österreich gibt es seit dem 1. Juli<br />

keine Beschränkungen mehr bezüglich<br />

der Größen von Veranstaltungen.<br />

In enger Absprache mit den Verantwortlichen<br />

der Stadt haben die Wiener<br />

Veranstalter ein entsprechendes Hygienekonzept<br />

für ihr Zwei-Tage-Event<br />

entwickelt. Am Samstag werden eine<br />

88


Reihe von kürzeren Wettbewerben gestartet, darunter<br />

auch ein 10-Kilometer-Lauf. Insgesamt gibt es bisher<br />

24.900 Anmeldungen.<br />

FREIWILLIGE HELFER UND HELFERINNEN<br />

KÖNNTEN MANGELWARE WERDEN<br />

Auch in Münster und beim Generali München Marathon<br />

geht man davon aus, dass die Events stattfinden<br />

können. „Wir hatten gute Gespräche mit der Stadt,<br />

auch mit den für den Bereich Gesundheit Verantwortlichen“,<br />

sagte Race-Direktor Gernot Weigl. „Es gibt<br />

durchaus einen Hoffnungsschimmer. Wir wollen den<br />

Marathon starten und haben auch drei Zuschauerzonen<br />

geplant, um Hotspots an der Strecke zu kontrollieren.“<br />

Der Race-Direktor registriert allerdings auch noch ein<br />

anderes Problem infolge der Pandemie, auf das auch<br />

German Road Races (GRR) bereits hingewiesen hat:<br />

Die Unterstützung mit freiwilligen Helferinnen und<br />

Helfern durch die Vereine ist nicht mehr so stark wie<br />

früher. Gerade die vielen älteren Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter sind eher zurückhaltend.<br />

NEUE VERORDNUNG<br />

SORGT FÜR HOFFNUNG<br />

Auch der Volksbank Münster-Marathon findet statt.<br />

Die Grundlage dafür bildet die neue Corona-Schutzverordnung,<br />

die Nordrhein-Westfalen Mitte August<br />

bekannt gegeben hat. Die neue Verordnung ist geprägt<br />

von dem Grundsatz, dass Geimpften und Genesenen<br />

grundsätzlich alle Einrichtungen und Angebote wieder<br />

offenstehen, wie NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef<br />

Laumann erklärte: „Wir stehen an einer entscheidenden<br />

Schwelle zur Normalität. Ein immer größerer<br />

Teil der Gesellschaft ist geimpft und damit fast sicher<br />

vor schweren Krankheitsverläufen geschützt. Für<br />

diese Menschen darf der Staat keine deutlichen Einschränkungen<br />

mehr machen. Mit einer konsequenten<br />

Umsetzung der 3G-Regel tragen wir dieser Situation<br />

Rechnung <strong>–</strong> wir schützen die Ungeimpften, ohne die<br />

Geimpften einzuschränken.“ Beim Münster-Marathon<br />

müssen in Umsetzung der Verordnung ab dem Inzidenzwert<br />

von 35 alle Personen, die weder vollständig<br />

geimpft, noch genesen sind, eine negativen PCR- oder<br />

Antigen-Schnelltest vorlegen, der nicht älter als 48<br />

Stunden sein darf, um zum Start und in andere vom Veranstalter<br />

festgelegte Bereiche zu gelangen.<br />

So wurden in den Tagen vor Redaktionsschluss dieser<br />

Ausgabe von <strong>LÄUFT</strong>. immer mehr für den <strong>Herbst</strong> <strong>2021</strong><br />

geplante Laufveranstaltungen bestätigt, nachdem die<br />

Veranstalter Konzepte erarbeitet haben, mit denen sie<br />

dafür Sorge tragen können, dass mindestens nur geimpfte,<br />

getestete und genesene Personen an den Start gehen<br />

können. Und vieles spricht dafür, dass das noch lange<br />

Standard bei großen Laufveranstaltungen sein wird,<br />

denn es sieht ja nicht so als würde Covid-19 ganz verschwinden.<br />

Aber daran können wir uns ja gewöhnen und<br />

wieder mit Spaß gemeinsam bei großen Events laufen.


ANZEIGE<br />

—<br />

NEUE MODELLE<br />

FÜR MEHR TEMPO<br />

—<br />

Pünktlich zum Neubeginn der Laufevents diesen <strong>Herbst</strong> bringt adidas eine<br />

neue Laufschuhkollektion auf den Markt, in der alle Läuferinnen und<br />

Läufer das zu ihnen passende Modell finden. Wir stellen die neuen<br />

Modelle vor, die der perfekte Begleiter für deine <strong>Herbst</strong>rennen sein können.<br />

FÜR DIE REKORDJAGD:<br />

DER ADIZERO ADIOS PRO 2<br />

Der Carbonschuh von adidas ist bereits auf dem Weg zur Legende.<br />

Amanal Petros hat mit ihm im <strong>Herbst</strong> 2020 den deutschen<br />

Rekord im Marathon auf 2:07:18 Stunden gesteigert.<br />

Die Kenianerin Peres Jepchirchir ist mit ihm 2020 Halbmarathon-Weltmeisterin<br />

geworden und hat dabei den Weltrekord<br />

für Rennen, in denen Frauen unter sich sind, auf 1:05:16<br />

Stunden verbessert. <strong>2021</strong> wurde sie in ihm Marathon-Olympiasiegerin.<br />

Und auch Deutschlands große Marathonhoffnung<br />

Melat Kejeta hat den Schuh bei ihrem sechsten Platz<br />

beim Olympia-Marathon in Sapporo getragen, aber auch als<br />

sie im polnischen Gdynia sensationell WM-Zweite im Halbmarathon<br />

wurde und den deutschen Halbmarathonrekord<br />

auf 1:05:18 Stunden verbesserte. Diese Liste ließe sich weiter<br />

fortsetzen, aber jetzt kommt erstmal die <strong>–</strong> leicht überarbeitete<br />

<strong>–</strong> zweite Variante des Schuhs, die noch mal etwas<br />

leichter geworden ist, ohne dass dies die Funktionalität der<br />

zentralen Element einschränken würde.<br />

Entscheidendes Merkmal des Adizero Adios Pro bleiben die<br />

die Carbonelemente, die in der Mittelsohle verbaut sind. adidas<br />

setzt hier keine geschlossene Carbonplatte ein, sondern<br />

ein fünfstrahliges Element, das quasi wie eine Verlängerung<br />

der fünf Metatarsalköpfchen im Mittelfuß wirkt. adidas hat<br />

dieses Element Energyrods genannt. Es besteht aus fünf miteinander<br />

verbundenen und von Carbon durchzogenen Stäben,<br />

welche die Form der Mittelfußknochen imitieren. Diese Bauweise<br />

hilft den Athleten, ihre Laufökonomie zu optimieren.<br />

Neben den von Carbon durchzogenen Energyrods kommt<br />

bei der Zwischensohle des Adizero Adios Pro 2 das Dämpfungsmaterial<br />

Lightstrike Pro zum Einsatz. Es ist das bisher<br />

leichteste und reaktionsfreudigste Schaumstoffmaterial von<br />

adidas. Es bietet maximale Dämpfung und noch mehr Energierückführung.<br />

Die wichtigsten Verbesserungen der zweiten<br />

Generation des Schuhs fanden allerdings beim Obermaterial<br />

und der Außensohle statt: Das Celermesh-Upper<br />

sorgt weiter für Flexibilität und Atmungsaktivität, wurde<br />

allerdings an einigen Stellen verschlankt, sodass der Schuh<br />

leichter geworden ist.<br />

Die Außensohle ist aus einem leichten Gummi gefertigt. Sie<br />

bietet Dämpfung und Griffigkeit und ist gleichzeitig superleicht.<br />

Neu bei der zweiten Auflage ist die Traktionszone<br />

unter der Großzehe. Dort sorgt jetzt die unter anderen adidas-Modellen<br />

schon lange bewährte Gummimischung von<br />

Continental für einen noch besseren Abdruck unter allen<br />

Bedingungen.<br />

90


VERBOTEN SCHNELL:<br />

DER ADIZERO PRIME X<br />

Eins vorweg: Wer offizielle Rekorde aufstellen will oder<br />

sich in den Bestenlisten platzieren will, muss die Finger<br />

von diesem Schuh lassen. Der brandneue Prime X von<br />

adidas entspricht nicht den Regeln, die der Leichtathletik-Weltverband<br />

für Straßenlaufschuhe aufgestellt hat,<br />

die in offiziellen Wettkämpfen getragen werden. Schon die<br />

Höhe der Zwischensohle unter der Ferse sorgt dafür: Im<br />

Prime X ist so viel Lightstrike Pro-Schaum verbaut, dass<br />

er auf fünf Zentimeter Dämpfungsmaterial kommt, was<br />

für eine außergewöhnliche Reaktivität sorgt.<br />

adidas hat diesen Schuh für alle kreiert, die auf der<br />

Langstrecke über sich hinauswachsen wollen, ohne sich<br />

dabei irgendwelche Limits zu setzen. Von Hobbyläufern<br />

darf er natürlich auch im Rennen getragen werden. Wer<br />

mal austesten will, was mit den neuesten adidas-Innovation<br />

am Fuß möglich wird, ist beim Prime X mit der noch<br />

mal verbesserten Lightstrike Pro-Zwischensohle und der<br />

Energyrod-Carbon-Technologie genau richtig.<br />

FÜR JEDE GESCHWINDIGKEIT:<br />

DER ADIZERO BOSTON 10<br />

Wer den Boston bisher als klassischen<br />

Lightweight-Trainer kannte, der auch<br />

für schnelle Wettkämpfe super geeignet<br />

war, dürfte sich beim Blick auf die<br />

zehnte Auflage verwundert die Augen<br />

reiben. Der Boston des Jahres <strong>2021</strong><br />

hat mit den Vorgängermodellen nur<br />

noch den Namen gemeinsam. Es ist<br />

ein komplett neuer Laufschuh, bei dem<br />

vieles von dem zum Einsatz kommt,<br />

das auch den Adizero Adios Pro 2 so<br />

einzigartig macht. Er verfügt über<br />

das gleiche Lightstrike Pro-Mittelsohlematerial.<br />

Auch die Energyrods<br />

<strong>–</strong> jene fünfstrahligen Carbon-Elemente,<br />

die wie eine Verlängerung der<br />

Mittelfußknochen wirken und eine<br />

außergewöhnliche Dynamik erzeugen<br />

<strong>–</strong> kommen beim Boston zum Einsatz.<br />

In der Mittelsohlenkonstruktion ist<br />

aber auch robuster Lightstrike EVA-<br />

Schaum verbaut. Das sorgt für Langlebigkeit<br />

und Stabilität, die den Boston<br />

zu einem zuverlässigen und ausdauernden<br />

Begleiter bei allen Trainingsläufen<br />

machen. Gleichzeitig ist er aber<br />

auch ein toller Wettkampfschuh für<br />

alle, die zwar in ihrer individuell bestmöglichen<br />

Zeit laufen wollen, aber<br />

vom Tempo der Eliteläufer ein gutes<br />

Stück entfernt sind. Der Boston verfügt<br />

unter der kompletten Sohle über<br />

die bewährte Continental-Gummimischung,<br />

die für optimale Traktion auf<br />

jedem Untergrund und bei allen Bedingungen<br />

sorgt.<br />

91 ——— <strong>LÄUFT</strong>.


—<br />

SO VIEL<br />

LAUFEN HÄLT<br />

GESUND<br />

—<br />

› DIE OPTIMALE DOSIS ‹<br />

92


Laufen macht Spaß. Laufen hält fit <strong>–</strong> und<br />

auch gesund. Aber wieviel muss man eigentlich<br />

laufen, um einen gesundheitlichen Nutzen zu<br />

haben? Dr. Matthias Marquardt weiß, wie oft<br />

du laufen solltest, um typischen Volkskrankheiten<br />

vorzubeugen.<br />

Text: Dr. Matthias Marquardt | Foto: iStcok/mihtiander<br />

↦ Ewige Jugend, Krankheiten verhindern,<br />

„Risikoprävention“, Gesundheit<br />

und Unabhängigkeit erhalten <strong>–</strong> es gibt<br />

viele Argumente fü r das Laufen, wenngleich<br />

der Sport einen schalen Beigeschmack<br />

bekommt, wenn man es nur<br />

noch als technischen Akt zur Risikokontrolle<br />

versteht und nicht einfach mit Freude<br />

durch den Wald laufen kann.<br />

BUCHTIPP<br />

Dennoch muss man angesichts der<br />

heutigen Gesundheitssituation breiter<br />

Bevölkerungsschichten die Frage<br />

verstehen und auch beantworten, wie<br />

viel Sport denn nun eigentlich „nötig“<br />

ist. Das Körpergewicht allein ist nämlich<br />

nur ein vager Gradmesser fü r das<br />

gesundheitliche Risiko. Es gibt sogenannte<br />

dü nne Dicke und dicke Dü n-<br />

ne. Erstere sind fitte Menschen, die<br />

regelmäßig trainieren, aber dennoch<br />

ein paar Pfunde zu viel auf den Rippen<br />

haben. Ihr Risiko, an typischen Volkskrankheiten<br />

zu erkranken, ist aber<br />

ungleich geringer als das der dicken<br />

Dü nnen, die zwar schlank sind, jedoch<br />

ü berhaupt nicht trainieren.<br />

Wichtiger ist das körperliche Aktivitätsniveau,<br />

oder anders ausgedrü ckt,<br />

der Energieverbrauch. Diejenigen,<br />

die viel Energie verbrauchen und sich<br />

durch Treppensteigen, Spaziergänge,<br />

Radfahren, Laufen, Einkaufstaschen<br />

tragen, Gartenarbeit und andere Dinge<br />

viel bewegen, haben ein geringeres<br />

Risiko, an Volkskrankheiten wie Herzinfarkt,<br />

Diabetes mellitus und Schlaganfall<br />

zu erkranken. Man spricht von<br />

2000 Kilokalorien pro Woche, die man<br />

neben einem bewegten Leben (Treppensteigen,<br />

mit dem Rad zur Arbeit<br />

fahren usw.) verbrauchen sollte, um<br />

gesund zu bleiben.<br />

Das ist nicht ganz wenig, wird manch<br />

einer denken. Aber erfreulicherweise<br />

sind in diesen Bereichen die Effekte auf<br />

die Gesundheit am größten. Wer also<br />

statt nichts zu tun dreimal pro Woche<br />

läuft, der verringert sein Risiko fü r die<br />

Volkskrankheiten deutlich.<br />

Übermäßige Steigerungen hingegen<br />

scheinen keinen wesentlichen weiteren<br />

Erfolg zu bringen. Zumindest<br />

nicht fü r die Prophylaxe der gefährlichen<br />

Volkskrankheiten. Wer also<br />

meint, statt 30 Kilometer in der Woche<br />

80 oder gar 120 Kilometer in der<br />

Woche laufen zu mü ssen (ja, sowas<br />

gibt’s bei Marathonläufern recht häufig),<br />

der wird zwar fitter und schneller,<br />

aber sein Risiko fü r die Volkskrankheiten<br />

kann er gegenü ber dem Freizeitsportler<br />

und der Freizeitsportlerin<br />

nur noch in geringem Maß senken.<br />

Das ist doch eigentlich eine gute Nachricht:<br />

Schon mit wenig Training kannst<br />

du dein gesundheitliches Risiko minimieren.<br />

Umfangreicheres Training<br />

100 DINGE, DIE LÄUFER WISSEN MÜSSEN<br />

Läufer sind ausgemergelte Asketen. Gleichzeitig sind sie die besseren Liebhaber, weil sie eigentlich immer können<br />

<strong>–</strong> Sport steigert die Ausdauer. Das Doofe ist nur: Laufen macht die Gelenke kaputt. Diese Mythen rund ums<br />

Laufen sind nur ein paar von vielen. An den meisten ist nicht viel dran. Dr. Matthias Marquardt nimmt 100 von<br />

ihnen unter die Lupe und sagt, was wirklich stimmt. Und das in gewohnt unterhaltsamer und kurzweiliger Art.<br />

Dr. Matthias Marquardt: 100 Dinge, die Läufer wissen müssen. Der Faktencheck von Deutschlands tem Laufarzt und Bestsellerautor der »Laufbibel« <strong>–</strong> Spomedis-Verlag | 216 Seiten | 16,90<br />

bekanntes-<br />

€<br />

Unser Experte<br />

Dr. Matthias Marquardt ist einer der bekanntesten<br />

Sportmediziner in Deutschland. Der<br />

Internist hat sich auf Check-up-Medizin und<br />

die Behandlung von Sehnenerkrankungen bei<br />

Sportlern spezialisiert. Elf Bücher zu Fragen<br />

des Laufsports und der Sportmedizin hat er<br />

verfasst. Sein Buch „Die Laufbibel“ ist ein Bestseller<br />

und lässt kaum eine Frage zu Training,<br />

Ernährung und Gesundheit bei Läufern unbeantwortet.<br />

In seiner „Sprechstunde“ in unserem<br />

Magazin behandelt er auf unterhaltsame Art<br />

Themen, die ihm im Alltag in der eigenen Praxis<br />

in Hannover immer wieder begegnen.<br />

—<br />

www.doktor-marquardt.de<br />

www.marquardt-running.com<br />

macht Spaß und verhilft zu mehr Fitness,<br />

wesentlich gesü nder macht es<br />

aber nicht unbedingt.<br />

VIER TIPPS, UM KRANKHEITEN<br />

EINFACH VORZUBEUGEN<br />

❶ ⇢ Benutze niemals Aufzü ge,<br />

sondern immer die Treppe.<br />

❷ ⇢ Erledige kurze Strecken<br />

zu Fuß oder mit dem Rad.<br />

❸ ⇢ Treibe drei- bis viermal pro Woche<br />

eine Stunde Sport. Laufen ist ideal.<br />

❹ ⇢ Esse viel Obst und Gemü se, vermeide<br />

Frittiertes, Fertiggerichte und<br />

ü bermäßige Mengen an Sü ßigkeiten.<br />

93 ——— <strong>LÄUFT</strong>.


› STIRNLAMPEN FÜR<br />

—<br />

DEINEN NACHTLAUF ‹<br />

BRING‘<br />

LICHT INS<br />

DUNKEL!<br />

—<br />

↦ Wer auch im <strong>Herbst</strong> und Winter regelmäßig<br />

laufen geht, muss dies oft im Dunkeln<br />

tun, denn die Sonne geht später auf<br />

und früher unter. Damit du trotzdem gut<br />

siehst und auch gesehen wirst, kann dir<br />

eine Stirnlampe helfen.<br />

Eine Stirnlampe leuchtet den Weg vor<br />

dir aus. So kannst du sehen, wohin du<br />

läufst und welche möglichen Gefahren<br />

und Hindernisse lauern. Und gleichzeitig<br />

wirst auch du besser von anderen<br />

gesehen. Wichtig ist, dass die Lampe gut<br />

sitzt. Zwar fest und sicher, sodass sie<br />

nicht verrutscht oder du sie verlierst.<br />

Trotzdem aber nicht zu fest, damit sie<br />

nicht drückt und dich stört. Ein möglichst<br />

geringes Gewicht ist oft angenehmer.<br />

Wie hell deine Lampe leuchten soll,<br />

hängt auch von deinem Einsatzgebiet<br />

ab: Wer in der Dämmerung in der Stadt<br />

läuft, braucht nicht so eine leistungsstarke<br />

Lampe, wie jemand, der im Stockdunkeln<br />

im Wald unterwegs ist. Wer<br />

auch bei Regen laufen geht, sollte zudem<br />

darauf achten, dass die Stirnlampe<br />

wasserdicht ist, was über die IP-Klasse<br />

angegeben wird, die von IPX4 bis IPX8<br />

reicht. IPX4 bedeutet Spritzwasserschutz,<br />

IPX6 kann man kurz ins Wasser<br />

halten. Mit IPX8 könntest du abtauchen.


Wenn im <strong>Herbst</strong> und Winter die Tage kürzer werden, ist es oft<br />

schwierig, im Hellen zu laufen. Mit diesen Stirnlampen hast du auch<br />

in der Dämmerung und im Dunkeln den Durchblick.<br />

STIRNLAMPEN FÜR DEN EINSTIEG<br />

BLACK DIAMOND<br />

+FLARE<br />

Der Lauf dauert etwas länger als gedacht, die Strecke ist doch etwas<br />

dunkel als vermutet: Mit der Flare Headlamp von Black Diamond bist<br />

du für den Notfall gerüstet. Die 27 Gramm schwere Lampe bietet 40<br />

Lumen, ist kompakt und kann leicht verstaut und für den Notfal mitgenommen<br />

werden. Sie ist sehr robust und bietet IPX7. Mit einer Leuchtweite<br />

von 1 Meter ist sie allerdings eher nicht für Läufer gedacht, die<br />

im Stockdunklen wirklich den Weg ausleuchten müssen. Mit der energieschonendsten<br />

Einstellung leuchtet sie bis zu 18 Stunden. Der Betrieb<br />

erfolgt mit zwei Knopfzellen. → 25,00 €<br />

PETZL<br />

+AKTIC CORE<br />

Die Aktic Core-Stirnlampe von Petzl kommt mit einem Hybrid-Konzept<br />

daher. Das heißt du kannst sie entweder mit dem inkludierten Akku (wiederaufladbar<br />

mit mitgeliefertem USB-Kabel; Ladezeit 3 Stunden) oder mit<br />

normalen Alkali-Batterien, Lithium-Batterien oder Ni-MH-Akkus betreiben.<br />

Dabei bietet sie 450 Lumen und eine maximale Leuchtdistanz von 90<br />

Metern sowie eine maximale Leuchtdauer von 130 Stunden. Und das alles<br />

bei einem Gewicht von gerade einmal 75 Gramm. Mit einem Wert von<br />

IPX4 ist sie zumindest gegen Spritzwasser geschützt. Das reflektierende<br />

Kopfband garantiert noch mal bessere Sichtbarkeit. → 60,00 €<br />

BLACK DIAMOND<br />

+STORM 400<br />

Starke 400 Lumen Leuchtkraft sowie ein robustes wasser- und staubdichtes<br />

Gehäuse (IPX7) besitzt die Storm 400 vom Black Diamond. Sie<br />

bringt zusammen mit den vier AAA-Batterien 120 Gramm auf die Waage<br />

und kann den Weg vor dir bis zu 100 Meter weit ausleuchten <strong>–</strong> da<br />

übersieht man wirklich nichts. Überzeugend ist auch die Brenndauer<br />

der Storm 400, die bei niedriger Leuchtleistung bei bis zu 150 Stunden<br />

liegt. Per Fingertippen an das berührungssensitive Gehäuse wechselst<br />

du zwischen voller und gedimmter Beleuchtung. Mit Hilfe des Memory-Modus<br />

kannst du zudem die gewünschte Helligkeitseinstellung für<br />

das nächste Einschalten speichern. → 55,00 €<br />

FENIX<br />

+HL18R-T<br />

Bei der HL18R-T kannst du zwischen einem Spot- und einem Flutlicht<br />

wählen. In der Spotlicht-Variante verfügt die Lampe über bis zu 500<br />

Lumen <strong>–</strong> das macht schon ganz schön hell! Je nachdem, ob du sie<br />

mit Akku oder Batterien nutzt, leuchtet sie dann drei oder vier Stunden.<br />

Im Flutlichtmodus mit 30 Lumen erhöht sich die Brenndauer auf<br />

30 bis 43 Stunden, mit extra wenig Leuchtkraft sind sogar bis zu 300<br />

Stunden Leuchtdauer möglich. Bis zu 82 Meter (Flutlicht 12 m) weit<br />

leuchtet sie den Weg vor dir aus. 63,2 Gramm ohne Akku bringt die<br />

HL18R-T auf die Waage und bietet nach IPX6 einen guten Schutz gegen<br />

Wasser. → 54,90 €<br />

Fotos: Ledlenser, Fenix, Black Diamond, Lupine, Petzl<br />

LEDLENSER<br />

+NEO6R<br />

Gerade einmal 95 Gramm mit Akku bringt die Neo6R von Ledlenser auf<br />

die Waage <strong>–</strong> und bietet dir für einen fairen Preis trotzdem ganz schön<br />

viel. Der schwenkbare Lampenkopf leuchtet mit 240 Lumen und einer<br />

Leuchtweite von 30 Metern die Strecke optimal aus. Mit dem mitgelieferten<br />

Brustgurt kannst du sie auch als Brustlampe nutzen. So blendest<br />

du andere weniger <strong>–</strong> das ist vor allem praktisch, wenn du in einer Gruppe<br />

läufst. Sie bietet zwei Energie-Einstellungen: Energy Saving für lange<br />

Laufzeit und Constant Current für konstante Lichtleistung. Die wiederaufladbare<br />

NEO6R hat eine Leuchtdauer von bis zu 40 Stunden und bietet<br />

hohen Schutz gegen Staub und Wasser nach IPX7. → 49,90 €<br />

GUT ZU WISSEN:<br />

WAS BEDEUTET LUMEN?<br />

Lumen beschreibt die Menge an<br />

Licht, die eine Leuchtquelle<br />

abstrahlt. Je höher die Lumenzahl,<br />

desto heller die Lampe.<br />

95 ——— <strong>LÄUFT</strong>.


EQUIPMENT & MODE<br />

STIRNLAMPEN FÜR AMBITIONIERTE<br />

BLACK DIAMOND<br />

+ICON 700<br />

Bei maximaler Leuchtkraft leuchtet die Icon 700 von Black Diamond den<br />

Weg vor dir mit 700 Lumen aus. Sie bringt zudem eine Leuchtdistanz<br />

von bis zu 140 Metern und eine maximale Leuchtdauer von bis zu 190<br />

Stunden mit. Betrieben wird sie von 4 AA-Batterien. Zusammen mit ihnen<br />

bringt sie 236 Gramm auf die Waage. Es gibt allerdings auch einen<br />

separat erhältlichen Akku. Die PowerTap-Technologie macht es dir einfach,<br />

zwischen voller und gedimmter Leistung zu wechseln, ohne dass<br />

die Konzentration aufs Laufen verloren geht. Das Batteriefach kann abgenommen,<br />

mit einem längeren Kabel angeschlossen und anderweitig<br />

verstaut werden. Schutz von IPX7. → 100,00 €<br />

LUPINE<br />

+PENTA<br />

Mit einer Lupine-Lampe hast du Qualität „Made in Germany“: Die Lampen<br />

werden ausschließlich in Deutschland entwickelt und produziert.<br />

Der Großteil der Einzelkomponenten wird in Deutschland oder den europäischen<br />

Nachbarländern speziell für Lupines hohe Anforderungen<br />

an Leistung und Langlebigkeit gefertigt. Die Stirnlampe Lupine bietet bis<br />

zu 1100 Lumen, ihre Reichweite liegt bei bis zu 120 Metern. Ohne Stirnband<br />

und Akku wiegt sie 86 Gramm, das Gehäuse der Penta besteht aus<br />

schwarz-anodisiertem Aluminium. Was den Schutz vor Wasser betrifft<br />

verfügt sie über IPX8. Die Lampe besitzt einen integrierten Akku und<br />

leuchtet bis zu 120 Stunden. → 155,00 €<br />

LEDLENSER<br />

+NEO10R<br />

Mit starken 600 Lumen und einer Leuchtweite von bis zu 150 Metern<br />

bleiben wahrlich wenig Wünsche auf deinen Laufstrecken offen. Diese<br />

Power kann die dank Akkus wiederaufladbare Lampe bis zu zehn Stunden<br />

bringen. Bei weniger Leistung sind es sogar bis zu 120 Stunden.<br />

Die Lampe bringt mit Akku 179 Gramm auf die Waage und verfügt über<br />

IPX4. Der Lampenkopf ist schwenkbar, ein Rücklicht sorgt für gute<br />

Sichtbarkeit und dank mitgeliefertem Brustgurt kann die Lampe auch<br />

als Brustlampe genutzt werden. Die Akkubox lässt sich vom Band lösen<br />

und kann mit dem mitgelieferten Verlängerungskabel anderweitig verstaut<br />

werden. → 99,90 €<br />

FENIX<br />

+HM65R-T<br />

Auf phänomenale 1300 Lumen bringt es die Stirnlampe HM65R-T von<br />

Fenix im Spotlicht-Modus. Dabei leuchtet sie für vier Stunden 170 Meter<br />

weit. Im Flutlicht-Modus sind es immerhin 400 Lumen. In der energieschonendsten<br />

Einstellung läuft die Lampe bis zu 300 Stunden. Für<br />

den Betrieb kannst du entweder einen wiederaufladbaren Akku oder<br />

Batterien verwenden. Sie wiegt dank hochwertigen Aluminium-, Magnesium-<br />

und Kunststoffwerkstoffen ohne Akku 91 Gramm und ist sehr<br />

haltbar. Zudem überzeugt sie mit IPX8. Der Lampenkopf kann um 60<br />

Grad geneigt und der Lichtstrahl so genau so eingestellt werden, wie du<br />

ihn benötigst. → 99,90 €<br />

LUPINE<br />

+PIKO<br />

Wie auch die Stirnlampe Penta wird die Piko von Lupine in Deutschland<br />

entwickelt und produziert. Sie verfügt allerdings sogar über<br />

2100 Lumen und eine Reichweite von bis zu 210 Metern <strong>–</strong> und das<br />

bei der Größe einer Streichholzschachtel und einem Gewicht von gerade<br />

einmal 60 Gramm (ohne Akku und Stirnband)! Mit dem optional<br />

integrierten Bluetooth-Modul steuerst du die Piko R nicht mehr ausschließlich<br />

über den Taster direkt am Lampenkopf, sondern auch per<br />

Bluetooth-Fernbedienung oder kostenloser Handy-App. Über die App<br />

kannst du die Lampe auch individuell einstellen und dieses Setting<br />

speichern. Den Akku am Hinterkopf kannst du einfach austauschen.<br />

Mit dem Frontclick-Schnellwechselsystem kannst du die Lampe beispielsweise<br />

auch auf einen Helm montieren. Der IP-Wert liegt bei X8,<br />

die Leuchtdauer bei bis zu 160 Stunden. → 356,00 €<br />

PETZL<br />

+SWIFT RL<br />

Mit einer Leuchtkraft von 900 Lumen bei einem Gewicht von nur<br />

100 Gramm leuchtet dir die Swift RL von Petzl deine Laufstrecke gut<br />

und zuverlässig aus. Bei der mit Reactive Lighting-Technologie ausgestatteten<br />

Lampe misst ein Sensor die umgebende Helligkeit und<br />

passt die Leuchtkraft automatisch den Anforderungen des Benutzers<br />

an. Eine Midestleuchtdauer von 5 Stunden ist garantiert <strong>–</strong> maximal<br />

sind bis zu 100 Stunden möglich. Bei voller Power kannst du den<br />

Weg bis zu 150 Meter vor dir ausleuchten. Die mit Akku betriebene<br />

Lampe bietet IPX4. → 100,00 €<br />

96


ANZEIGE<br />

WEIL LAUFEN<br />

EINFACH<br />

SPASS MACHT.<br />

MIT<br />

50 EURO<br />

GUTSCHEIN<br />

Für deinen individuellen Trainingsplan<br />

Sabrina Mockenhaupt weiß, wie es läuft.<br />

DAS GROSSE<br />

FITNESS-<br />

LAUFBUCH<br />

Sabrina<br />

Mockenhaupt<br />

EIN BUCH VON<br />

» Wie du den inneren Schweinehund abhängst<br />

» Erfolgreiche Trainingsplanung<br />

» Die perfekte Vorbereitung auf Laufevents<br />

» Wie Läufer sich optimal ernähren<br />

» Der richtige Schuh für jeden Fuß<br />

» Wie du dauerhaft gesund bleibst<br />

Sabrina Mockenhaupt zählte fast zwei Jahrzehnte lang zu<br />

Deutschlands besten Läuferinnen. Sie gewann 45 deutsche<br />

Meistertitel und war bei drei Olympischen Spielen<br />

am Start. In ihrem großen Fitness-Laufbuch erklärt sie<br />

Schritt für Schritt, wie du leicht den Einstieg findest und<br />

ganz schnell in Form kommst. Laufen ist keine Wissenschaft.<br />

Deshalb gibt Sabrina Mockenhaupt praxisnahe<br />

und motivierende Tipps. In dem fachkundigen Ratgeber<br />

erfährst du auch, worauf du beim Kauf von Laufschuhen,<br />

Trainingscomputern und der übrigen Ausrüstung für den<br />

gesündesten Sport der Welt besonders achten solltest.<br />

04.02.2020 11:18:20<br />

JETZT BESTELLEN<br />

WWW.FITNESS-LAUFBUCH.DE<br />

GIBT'S AUCH ALS E-BOOK


› TIERISCHE BEGEGNUNGEN ‹<br />

—<br />

VON KAMELEN,<br />

RATTEN UND<br />

BUSSARDEN<br />

—<br />

Manchmal hat man beim Laufen diese Begegnungen, über die man<br />

Jahre später noch lacht oder den Kopf schüttelt. Wir haben<br />

die laufen.de-Community gefragt: Was ist euch schon Skurriles<br />

beim Laufen passiert? Die Antworten waren oft tierisch.<br />

Fotos: privat<br />

SABINE HAGEMANN,<br />

52 JAHRE, STRALSUND<br />

Mir ist bei einem Wettkampf in<br />

Nizza mal bei Kilometer 29 eine<br />

Ratte über den Fuß gelaufen. Da<br />

war ich schlagartig wieder fit!<br />

NADJA GRIMM,<br />

40 JAHRE,<br />

BENNINGEN<br />

AM NECKAR<br />

Ich war joggend auf dem Feld<br />

unterwegs, als dort auch eine sehr<br />

muskulöse Dame mit sehr muskulösem<br />

Hund war. Und als der nicht<br />

angeleinte Hund <strong>–</strong> ein großer Staffordshire<br />

Terrier <strong>–</strong> freudig auf mich<br />

zustürmte, rief die Besitzerin: „Der<br />

tut nix, der will nur spielen.“ Ich bin<br />

kurzerhand zu der Dame gerannt<br />

und ihr auf den Rücken gesprungen.<br />

„Keine Angst, ich tue nix, ich will<br />

nur spielen“, war mein Kommentar.<br />

Der Blick war unbezahlbar!<br />

SOPHIE GÜNTEK,<br />

45 JAHRE, JENA<br />

Bei minus 14 Grad und Sonne war ich auf meiner<br />

Laufstrecke an der Saale unterwegs. Es lag viel<br />

Schnee auf dem Radweg, als ein Radfahrer nur<br />

mit Shorts, Flip-Flops und Pullover an mir vorbeifuhr.<br />

Er fuhr zu einer flachen Stelle, entkleidete<br />

sich vollkommen und sprang in die Saale.<br />

98


LÄUFER & LEUTE<br />

KARL-HEINZ<br />

REGELER,<br />

56 JAHRE,BERLIN<br />

Ich lief an einem kleinen Zirkus vorbei,<br />

hinter einem Zelt standen zwei nicht<br />

angebundene Kamele. Ich habe sie wohl<br />

sehr erschreckt, als ich dicht an ihnen<br />

vorbeilief. Sie nahmen das zum Anlass,<br />

mich zu verfolgen. Glücklicherweise<br />

konnte ich mein Tempo noch erhöhen<br />

und bin über einen kleinen Bach in der<br />

Nähe gesprungen. Der Sprung über den<br />

Bach kam für die Kamele zum Glück<br />

nicht infrage, und so kehrten sie zu ihrem<br />

Zelt zurück. Der Zirkus kommt jedes<br />

Jahr an diesen Platz zurück, jetzt mache<br />

ich aber immer einen Bogen um ihn.<br />

MICHAEL MERK,<br />

31 JAHRE, KOHLBERG<br />

Ich lief gemütlich durch den Wald, auf einer Lichtung<br />

rannte ein Reh. Plötzlich drehte es ab und<br />

rannte voll in meine Richtung. Ich war so perplex,<br />

dass ich selbst auch weiterlief. Wir sind etwa 1,5<br />

Meter aneinander vorbeigeflitzt.<br />

KRISTIN DERKUM,<br />

35 JAHRE, BONN<br />

Auf meiner Laufstrecke versuchte ein Schäfer, ein paar<br />

Schafe von einer Wiese zur nächsten zu treiben. Ein Schaf lief<br />

allerdings auf ein offenes Feld. Und da der Schäfer nicht so<br />

mobil war und auf den Rest der Herde aufpassen musste, bin<br />

ich kurzerhand auf das Feld gelaufen und habe das Schaf wieder<br />

zurück zur Herde getrieben. War nicht ganz so einfach, da<br />

es immer wieder in andere Richtungen lief und der Untergrund<br />

sehr uneben war. Hat aber am Ende doch funktioniert.<br />

Es war eine lustige Aktion und willkommene Abwechslung.<br />

REBECCA JULIA<br />

KOCH, 48 JAHRE,<br />

LAER-HOLTHAUSEN<br />

HÜLYA DEUTZ,<br />

50 JAHRE, AACHEN<br />

Mir ist vor kurzem beim Laufen ein Mäusebussard von hinten<br />

gegen meinen Kopf geflogen. Ich kenne ihn seit Jahren. Ich weiß<br />

genau, auf welchem Baum er im Wald wohnt, aber so etwas habe<br />

ich noch nie mit ihm erlebt. Ich hatte Kopfhörer beim Laufen getragen,<br />

so dass sein Anflug auf meinen Kopf von mir unbemerkt<br />

passierte. Habe mich sehr erschreckt. Er hat mich nicht verletzt,<br />

nur meinen Haargummi abgerissen. Wahrscheinlich wollte er<br />

mich nur erschrecken und seinen Nachwuchs beschützen.<br />

Bei einem Volkslauf 2016 in<br />

Holthausen sind drei Pferde so<br />

erschrocken, als sie die bunte<br />

Läuferschar sahen, dass sie über<br />

die Zäune gesprungen sind. Sie<br />

konnten nur durch einen beherzten<br />

Läufer aufgehalten werden,<br />

der sich ihnen in den Weg stellte.<br />

99 ——— <strong>LÄUFT</strong>.


—<br />

SICH SELBST<br />

GUTES TUN<br />

—<br />

› FIT UND GESUND MIT AYURVEDA ‹<br />

Ayurveda ist kein modischer Wellness-Trend.<br />

Es ist eine über 4000 Jahre alte Lehre über das Wissen (Veda)<br />

vom Leben (Ayus), die sich von Indien aus weltweit verbreitet hat.<br />

<strong>LÄUFT</strong>.-Mitgründer Norbert Hensen hat zwei Monate lang nach<br />

ayurvedischen Prinzipen gelebt. Und sich fitter denn je gefühlt.<br />

↦ Eigentlich hatte ich keine Ahnung,<br />

worauf ich mich einlassen<br />

würde. Aber Neugier ist oft ein guter<br />

Ratgeber, um im Leben eine spannende<br />

Erfahrung zu machen. Was<br />

hat es mit Ayurveda auf sich? Fühlt<br />

man sich wirklich fitter und gesünder?<br />

Wie wirkt es sich auf die sportliche<br />

Leistung aus? Einen besseren<br />

Coach als Jonas Plass hätte ich mir<br />

bei meiner Reise zu mir selbst nicht<br />

vorstellen können.<br />

Achtsamkeit war nie meine ganz große<br />

Stärke. „Nein“ zu sagen auch nicht. So<br />

lernt man zwar viele Menschen kennen<br />

und ist Gast auf vielen Partys, aber über<br />

sich selbst erfährt man bisweilen nicht<br />

so viel. Dazu muss man sich mit den eigenen<br />

Bedürfnissen auseinandersetzen.<br />

Mit bald 50 Jahren keine schlechte Idee,<br />

dachte ich, als mir Jonas Plass von seinen<br />

Ausbildungen zum Yoga-Lehrer und<br />

Ayurveda-Coach erzählte. Die Neugier<br />

war da. Mehr noch. Ich witterte die<br />

Chance, mehr über mich, meinen Körper<br />

und meine Gewohnheiten zu erfahren.<br />

Zum Sport konnte ich mich schon immer<br />

gut motivieren. Aber ansonsten<br />

war ich wenig streng mit mir. Zu wenig<br />

Schlaf, zu viel unterwegs, zu viel Arbeit<br />

und beim Alkohol hab ich selten nein gesagt,<br />

wenn jemand nachschenken wollte.<br />

Meine Ernährung war nicht ungesund,<br />

aber auch nicht sehr konsequent.<br />

Gegessen habe ich, wenn der Hunger<br />

kam. Nicht gut. Das war mir nach dem<br />

ersten Gespräch mit Jonas klar.<br />

Ich kannte ihn noch als ehemaligen<br />

400-Meter-Läufer der deutschen Spitzenklasse.<br />

Gespannt hörte ich ihm zu,<br />

als er von seiner Zeit auf Bali <strong>–</strong> von<br />

seiner eigenen Reise zu sich selbst <strong>–</strong><br />

erzählte. Er hatte mich gepackt. Noch<br />

während unseres ersten Gesprächs<br />

war mir klar: Das will ich ausprobieren.<br />

Und mit einem Coach an meiner Seite,<br />

werde ich „das mit dem Ayurveda“<br />

durchziehen.<br />

WELCHES DOSHA IST<br />

VORHERRSCHEND?<br />

Nach der jahrtausende alten ayurvedischen<br />

Lehre besteht die Welt aus fünf<br />

Elementen: Raum, Luft, Feuer, Wasser<br />

und Erde. Im Ayurveda haben sich drei<br />

Haupt-Energiemuster herauskristallisiert.<br />

Im Sanskrit, der altindischen<br />

Sprache, werden sie Doshas genannt.<br />

Die Doshas entstehen durch das Zusammenkommen<br />

der Elemente:<br />

Raum & Wind -> Vata<br />

Feuer & ein wenig Wasser -> Pitta<br />

Wasser & Erde -> Kapha<br />

Diese stehen für bestimmte Energien,<br />

die wir mit unseren Sinnen wahrnehmen.<br />

Die Luft ist wie der Wind: immer<br />

in Bewegung, oft kühl, trocken und<br />

leicht. Feuer ist heiß, dampfend und ungestüm,<br />

das Wasser nass, frisch, aber<br />

auch schwer. Die Erde trägt uns, sie gibt<br />

Halt, ist oft weich. Die Elemente vereinen<br />

sich in uns. Vata ist trocken, kühl,<br />

leicht, fein, beweglich, nicht-schleimig<br />

bzw. klar, sowie rauh.<br />

Pitta ist etwas ölig, heiß, penetrierend,<br />

flüssiger Aggregat-Zustand, sauer, beweglich<br />

wie eine Flüssigkeit (fließend)<br />

und scharf. Kapha ist schwer, kühl,<br />

Text: Fotos: Norbert AdobeStock/Prostock-studio; Hensen | Fotos: Stock/Prostock-studio/Paul AdobeStock/DOC RABE Media; Prescott, AdobeStock Doc Rabe Media; imago images/von der Laage


weich, ölig, süß, fest und viskös bzw.<br />

schleimig.<br />

Es gibt Menschen, die sich sehr eindeutig<br />

einem dieser Doshas zuordnen lassen,<br />

die meisten sind aber Mischtypen,<br />

bei denen ein Dosha dominant ist.<br />

Ich war natürlich neugierig, wohin ich<br />

gehöre <strong>–</strong> aber so schnell geht das alles<br />

nicht. Jonas und ich verabredeten uns.<br />

„Zwei Stunden Zeit brauchen wir mindestens“,<br />

sagt er, „ich habe viele Fragen.“<br />

Ja, er hatte sehr viele Fragen. Es<br />

ging dabei um Lebens-Gewohnheiten,<br />

meine Schlafzeiten, um Probleme (wie<br />

Heuschnupfen und andere allergische<br />

Reaktionen auf bestimmte Nahrungsmittel),<br />

um Fragen zur Ernährung im<br />

allgemeinen, um Probleme mit Haut<br />

und Haaren, aber vor allem auch um<br />

Charakter-Eigenschaften. Natürlich<br />

ging es auch um mein Bewegungsverhalten:<br />

Welchen Sport betreibe ich,<br />

welche Probleme und Verletzungen<br />

hatte ich in der Vergangenheit? Die<br />

Achtsamkeit fing mit der Ehrlichkeit<br />

zu sich selbst bei der Beantwortung aller<br />

Fragen schon mal an.<br />

ERSTE VERÄNDERUNGEN<br />

NACH VIER WOCHEN<br />

„Bei dir überwiegt das Kapha, ziemlich<br />

eindeutig“, meinte Jonas. Ein bisschen<br />

Pitta sei auch im Spiel. Aber die<br />

Doshas haben auch ganz grundlegende<br />

Funktionen: Vata steht für Bewegung;<br />

Pitta für Aufspaltung und Energiefreisetzung;<br />

Kapha für Aufbau und Struktur.<br />

Kapha und Vata waren bei mir aus<br />

dem Gleichgewicht. Zu wenig Struktur,<br />

zu wenig Erholung, zu viel spontanes<br />

Handeln.<br />

„Wie lange brauche ich, um Veränderungen<br />

zu spüren“, war meine Frage.<br />

„Mindestens vier Wochen“, sagte Jonas.<br />

Ich solle mir lieber mehr Zeit geben,<br />

denn neue Strukturen müssen<br />

wachsen, man muss sie erst ins Leben<br />

integrieren. Vor allem aber muss man<br />

Veränderung wollen. Ich wollte. Fehlte<br />

also nur noch der Plan.<br />

Die eigene Erholung, die Zeit für sich<br />

selbst und das zu tun, was einem wirklich<br />

gut tut, sind wichtige Säulen im<br />

Ayurveda. Und das herauszufinden, ist<br />

eine Reise zu sich.<br />

Weil Jonas nun viel über mich wusste,<br />

konnte er mir helfen. Selten bin ich


GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG<br />

AYURVEDA KURZ ERKLÄRT<br />

In der Jahrtausende alten indischen „Wissenschaft vom Leben“<br />

geht es darum, möglichst lange und möglichst gesund und glücklich<br />

zu leben. Ayurveda empfiehlt hierfür ein Leben im Einklang mit der<br />

Natur <strong>–</strong> ein Leben entsprechend der eigenen Konstitution,<br />

der Jahres- und Tageszeiten.<br />

vor eins oder halb zwei eingeschlafen.<br />

Wenn ich auf sechs Stunden Schlaf gekommen<br />

bin, war das schon viel. Das<br />

Frühstück hatte ich mir in den vergangenen<br />

Jahren abgewöhnt und an<br />

stressigen Tagen, hab ich dann erst um<br />

14 oder 16 Uhr zum ersten Mal gegessen.<br />

Meine Hauptmahlzeit war abends.<br />

Natürlich wusste ich selbst, dass das<br />

auf Dauer nicht besonders gesund ist.<br />

Aber es hat ja funktioniert. Ich war nie<br />

krank, aber auch nicht gerade energiegeladen.<br />

ZU WENIG STRUKTUR,<br />

ZU WENIG SCHLAF!<br />

„Du brauchst Struktur. Vor allem mehr<br />

Schlaf, und du brauchst Zeit für dich, für<br />

deine Gedanken, für sanfte Bewegung<br />

oder Meditation“, meinte Jonas. Das<br />

sagt mir ein ehemaliger 400-Meter-Läufer,<br />

der über viele Jahre am Limit gepowert<br />

hat. Okay, dem glaube ich. Das hatte<br />

nichts Esoterisches, es war so leicht<br />

nachvollziehbar. Wir haben uns darauf<br />

geeinigt, dass mein Wecker um 6 Uhr<br />

klingelt und ich in den nächten Wochen<br />

das Licht um 23 Uhr ausmache. Jonas<br />

hätte es lieber gesehen, dass ich um 22<br />

Uhr schlafen gehen. Aber es hätte zu oft<br />

nicht funktioniert, also war 23 Uhr der<br />

Kompromiss.<br />

„Es gibt keine unumstößlichen Regeln<br />

im Ayurveda, man muss auch keine<br />

Angst haben, dass einem sämtliche Lebensfreuden<br />

genommen werden, es sind<br />

vielmehr die richtigen Empfehlungen<br />

und am Ende die viele Schräubchen, an<br />

denen sich drehen lässt, um das Wohlbefinden<br />

zu steigern“, sagt Jonas Plass.<br />

Die Zeit zwischen 6 und 8 Uhr gehörte<br />

fortan mir! Zwei Stunden am Morgen <strong>–</strong><br />

was soll ich da machen? Aufgrund meines<br />

Typs, meiner Allergie, die manchmal<br />

schon am frühen Morgen mit Niesen<br />

und Naseputzen einsetzte, und den Lebensmitteln,<br />

die mir gut tun, nahm mein<br />

Plan Formen an.<br />

Jonas gab mir meine Morgenroutine mit<br />

auf den Weg: 1. Nasendusche/-spülung;<br />

2. Zungenschaber; 3. Zähneputzen; 4.<br />

Gesicht waschen; 5. Sesamöl in die Nase<br />

tropfen; 6. ein Glas lauwarmes Wasser<br />

mit 1/2 Zitrone und etwas Honig trinken;<br />

7. Yoga und/oder Meditation; 8.<br />

Frühstück (etwas Obst wie Apfel, Ap-<br />

102


+AYURVEDA-CONSULTANT:<br />

JONAS PLASS<br />

Viele Jahre lang war Jonas Plass einer<br />

der besten deutschen 400-Meter-Läufer. Vom<br />

Basketball kam er erst mit 17 zur Leichtathletik.<br />

Das war 2004. Ein Jahr später wurde er bereits<br />

Zweiter bei den Deutschen Jugendmeisterschaften<br />

und ein Jahr später war er überraschend Deutscher<br />

Juniorenmeister.<br />

Die 400-Meter-Distanz lag dem 1,83 Meter großen<br />

und 74 Kilo leichten Sprinter. Ich war „etwas talentiert,<br />

aber vor allem ein Arbeitstier“, sagt Jonas Plass, der<br />

mit „viel Ehrgeiz und Willensstärke“ seinen Körper mit<br />

der Einstellung „jetzt erst recht“ herausgefordert hat.<br />

Achtsam war er dabei nicht immer. „Heute bin ich für<br />

diese Erfahrungen sehr dankbar, denn auch wenn es etwas<br />

abgedroschen klingt: Man lernt mehr aus den Fehlern, die<br />

man macht, als aus den Erfolgen.“<br />

Seine Karriere konnte sich sehen lassen. Deutscher Meister 2011,<br />

WM-Finale mit der deutschen 4x400-Meter-Staffel, EM-Bronze<br />

mit der Staffel und bei den Olympischen Spielen 2012 war er dabei.<br />

Danach sollte eigentlich Schluss mit der Schinderei als 400-Meter-Läufer<br />

sein. „Nachdem 2011 und 2012 so super waren, haben<br />

mein Trainer und ich dann noch zwei Jahre drangehängt. Und<br />

plötzlich war Olympia in Rio dann auch nur noch zwei Jahre entfernt.<br />

„Aber die Luft war raus …“ Die Deutschen Meisterschaften in<br />

Kassel 2016 waren der Abschluss des Kämpfers mit einer Bestzeit<br />

von 46,00 Sekunden über 400 Meter.<br />

2012 hatte er zum ersten Mal Yoga ausprobiert. „Ich hatte damals<br />

Rückenprobleme. Als ich regelmäßig Yoga in mein Training integriert<br />

habe, waren die Schmerzen weg.“<br />

Jonas Plass wollte mehr wissen. Ende 2018 zog es ihn nach Bali. Den<br />

ersten 200 Stunden Ausbildung im Tantrischen Hatha Yoga ließ er<br />

300 weitere Ausbildungseinheiten folgen. „Als Yogalehrer lernst<br />

du nie aus, aktuell bin ich in einer weiteren 300-stündigen Fortbildung“,<br />

erzählt Jonas Plass, der auf seinem Blog www.acebe.de<br />

nicht nur sein Wissen teilt, sondern selbst auch Yoga-Classes<br />

und Ayurveda-Coachings anbietet. Mit der Ayurveda-Lehre kam<br />

er ebenfalls auf Bali in Berührung, er schloss eine Ausbildung<br />

über 650 Stunden zum Ayurveda-Consultant ab.<br />

„Yoga und Ayurveda werden oft als Schwesterwissenschaften<br />

bezeichnet. Beide sind in den Verden verwurzelt und daher ist der<br />

,Sprung‘ von Yoga zu Ayurveda nicht sehr groß“, sagt Jonas Plass.<br />

„Es hat mich schon immer gereizt, neue Dinge auszuprobieren, zu<br />

lernen und permanent zu wachsen. Mein ‚Lebensstil‘ erlaubt es<br />

mir, dies auch weiterhin zu tun und mit anderen Leuten zu teilen.“<br />

Seit dem vergangenen Jahr ist Jonas Plass wieder in Deutschland.<br />

Ohne Corona wäre der 35-Jährige wohl länger auf Bali<br />

geblieben. Jetzt baut er in Bonn an seiner Zukunft. „Mit meinen<br />

Yogaklassen, Workshops, Beratungen und Fortbildungen helfe<br />

ich Menschen dabei, ein gesünderes, ausgeglicheneres und<br />

glücklicheres Leben zu führen.“<br />

Am 7. November bietet Jonas Plass einen eintägigen Workshop<br />

zum Thema Ayurveda & Sport an.<br />

www.acebe.de<br />

rikosen, Beeren, Mango, Pfirsich und/<br />

oder Erdbeeren mit Müsli und warmer<br />

Reis- oder Hafermilch).<br />

Mittags sollte meine Hauptmahlzeit<br />

sein, bestehend aus viel Gemüse, aber<br />

auch Fleisch und Ei durften dabei sein.<br />

Das Abendessen sollte leicht und relativ<br />

klein sein. Suppen und Eintöpfe kamen<br />

auf die Speisekarte. Gekocht habe ich<br />

immer schon gerne <strong>–</strong> das passte also.<br />

Dass ich aber morgens um 7:30 Uhr in<br />

der Küche stehe, um mein Mittag- und<br />

Abendessen vorzubereiten, nachdem<br />

ich vorher 25 Minuten Yoga-Übungen<br />

praktiziert habe, hätte ich mir nicht<br />

träumen lassen. Wenn man plötzlich<br />

Zeit hat, sich um sich selbst zu kümmern,<br />

ist vieles möglich!<br />

Laut Ayurveda besitzen alle Menschen<br />

eine Grundkonstitution. Befindet man<br />

sich zu lange und zu stark außer Balance,<br />

werden Krankheiten und Verletzungen<br />

provoziert, die Leistungsfähigkeit<br />

sinkt. So ist es mir über die Jahre passiert.<br />

MEHR ENERGIE, WENIGER<br />

ALLERGIE-SYMPTOME<br />

Schon nach zwei Wochen habe ich gemerkt,<br />

wie wach ich wieder bin. Wie<br />

mein Energie-Level steigt, wie viel fitter<br />

ich mich fühle. Nach vier Wochen hatte<br />

ich nebenbei gut drei Kilo abgenommen.<br />

Mittlerweile sind es fünf <strong>–</strong> und das<br />

bleibt so. Die positivste Veränderung<br />

hat etwas länger gedauert: Meine Allergien<br />

beeinflussen mein Leben nur noch<br />

selten. Keine tränenden Augen, keine<br />

Niesanfälle <strong>–</strong> und wenn ich doch mal<br />

reagiere, dann weiß ich, woran es gelegen<br />

hat. Ich habe viel über mich, meinen<br />

Körper, über Lebensmittel, die mir gut<br />

tun, und über mein Verhalten gelernt.<br />

Gerade für (ambitionierte) Sportler ist<br />

Ayurveda wertvoll: „Seine Grundkonstitution<br />

zu kennen und zu wissen, was<br />

Körper und Geist auf welche Art und<br />

Weise beeinflusst, kann immensen Einfluss<br />

auf Regeneration, Wohlbefinden<br />

und letztlich auf die Leistung nehmen.<br />

Ayurveda hilft dabei, das Leben zu<br />

strukturieren. Hier sehe ich noch viel<br />

Potential“, sagt Jonas Plass. Ich kann<br />

das nur bestätigen.<br />

Mittlerweile habe ich die „Regeln“ für<br />

mich etwas gelockert, aber grundlegende<br />

Dinge habe ich beibehalten. Ich gehe<br />

früher ins Bett, stehe immer um 6:15<br />

Uhr auf, esse regelmäßig und gesund.<br />

Ich fühle mich fitter, gesünder und bin<br />

leistungsfähiger. Die Begegnung mit<br />

Ayurveda hat mein Leben positiv verändert!<br />

103 ——— <strong>LÄUFT</strong>.


ANZEIGE<br />

—<br />

VORBEUGEN HILFT!<br />

LÄUFER BRAUCHEN<br />

GESUNDE FÜSSE<br />

—<br />

Laufen macht Spaß, vor allem mit Füßen, die die Belastung<br />

auch gut meistern. Wie es um die Pflege der unteren<br />

Extremitäten steht, zeigt eine Umfrage im Auftrag der<br />

Brand-Community GEHWOL GTC FootActives.<br />

↦ Nicht zuletzt, weil viele Aktive<br />

schon einmal Fußprobleme hatten,<br />

steht das Pflegen der Füße hoch<br />

im Kurs. Das ist eines von vielen<br />

spannenden Ergebnissen einer großen<br />

Umfrage zur Fußpflege unter<br />

Sportlern. Auch viele Leser von<br />

<strong>LÄUFT</strong>. hatten sich im Juni an der<br />

Befragung der GTC FootActives beteiligt.<br />

Es ist meistens noch etwas Luft nach<br />

oben. Ein Drittel der gut 260 Befragten<br />

Läuferinnen und Läufer rennt einfach<br />

los. Das Gros fängt aber schon<br />

vor dem Laufen mit der Sorgfalt für<br />

die Füße an. 50 Prozent der Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer kontrollieren<br />

vor dem Laufen die Schuhe<br />

und 45 Prozent wärmen sich auf. Ein<br />

Drittel dehnt die Muskeln, bevor es<br />

auf die Strecke geht. 15 Prozent der<br />

Lauf-Aktiven tragen vor dem Lauf<br />

eine schützende Creme auf, um Blasen<br />

und Wundlaufen vorzubeugen. In den<br />

Kommentaren wurden auch langsames<br />

Einlaufen, das Lauf-ABC, Laufsocken<br />

ohne Nähte oder regelmäßig Nagelpflege<br />

als Vorbeuge-Maßnahmen<br />

genannt.<br />

Bezogen auf die Vorsorge, greifen Athlet*innen<br />

vermehrt auf eine schützende<br />

Creme zurück (35 Prozent der<br />

50- bis 59-Jährigen und 34 Prozent<br />

der 40- bis 49-Jährigen). An der nicht<br />

repräsentativen Stichprobe nahmen<br />

262 Lauf-Fans teil, 59 Prozent Frauen<br />

und 41 Prozent Männer. Diverse haben<br />

nicht teilgenommen. Die Aktiven verteilen<br />

sich zwischen 30 und 59 Jahren<br />

relativ gleich. In den Altersgruppen<br />

von 20 und 29 Jahren und über 60 Jahren<br />

nahmen weniger Läufer*innen an<br />

der Umfrage teil.<br />

HÄUFIG PLAGEN FUSSPROBLEME<br />

Wer viel läuft, kann auch Probleme<br />

an den Füßen bekommen. Fast 75<br />

Prozent der Teilnehmer*innen haben<br />

damit schon Erfahrung gemacht. 27<br />

Prozent der Sportler*innen gaben an,<br />

dass sie bislang von Problemen an den<br />

Füßen verschont geblieben sind. Sowohl<br />

beim „ja“ (62 gegenüber 38 Prozent)<br />

als auch beim „nein“ (52 gegenüber<br />

48 Prozent) liegen die Frauen vor<br />

den Männern.<br />

Der Spitzenreiter der Fußprobleme ist<br />

ein „Klassiker“: Läufer*innen gaben<br />

mit 69 Prozent Blasen am häufigsten<br />

an. Dahinter folgen übermäßige Hornhaut<br />

(44 Prozent), wundgescheuerte<br />

Haut (26 Prozent), eingewachsene<br />

Nägel (25 Prozent), Nagelpilz oder<br />

Fußpilz (22 Prozent) und Hauteinrisse<br />

wie Schrunden und Rhagaden (20<br />

Prozent). In den Kommentaren wurden<br />

noch häufiger schwarze oder abgebrochene<br />

Nägel genannt, was wie<br />

bei Blasen, wundgescheuerter Haut<br />

und eingewachsenen Nägeln ebenfalls<br />

auf nicht passende Schuhe der Betroffenen<br />

hindeutet.<br />

Frauen gaben mit 61 Prozent häufiger<br />

Fußprobleme an als Männer (39<br />

Prozent). Fußgeruch und Fußschweiß<br />

allerdings dominieren bei den männlichen<br />

Joggern. Hühneraugen (88 Prozent),<br />

trockene Haut (80 Prozent),<br />

wundgescheuerte Haut und Schwielen<br />

(je 71 Prozent) sind bei den Frauen<br />

die häufigsten Probleme. Die 20- bis<br />

29-Jährigen (7 Prozent) und die über<br />

60-Jährigen (8 Prozent) sind am wenigsten<br />

von Problemen betroffen.<br />

Hier liegt die Altersgruppe der 40- bis<br />

49-Jährigen (35 Prozent) vorn. Es folgen<br />

die 50- bis 59-Jährigen (27 Prozent)<br />

und die 30- bis 39-Jährigen (23<br />

Prozent).<br />

MEHRHEIT PFLEGT DIE FÜSSE<br />

Athlet*innen kümmern sich auch außerhalb<br />

des Sports um ihre Füße. Allerdings<br />

ist hier insgesamt noch viel Luft<br />

nach oben. Bei den Maßnahmen liegen<br />

mit je 37 Prozent gleich auf die Pflege<br />

der Füße mit einem reichhaltigen<br />

Pflegeprodukt sowie das Eincremen<br />

Fotos: AdobeStock/Nobilior | Grafiken: Gehwol<br />

104


ei Fußproblemen. Auf ein Fußbad<br />

schwören 27 Prozent der Befragten<br />

und 20 Prozent cremen ihre Füße nach<br />

dem Sport ein. Nur 16 Prozent geben<br />

an, dass sie keine Fußpflege benötigen.<br />

Frauen (81 Prozent) lieben es, ihre<br />

Füße zu pflegen. Bei den Männern verzichten<br />

68 Prozent auf Fußpflege.<br />

Wenn Fußpflege, dann nutzen die Athlet*innen<br />

am liebsten klassische Pflegecremens<br />

(56 Prozent). Das gilt über<br />

alle Altersgruppen hinweg. Im Einzelnen<br />

aber ergeben sich Unterschiede in<br />

der Nutzung der Darreichungsformen.<br />

So lieben Männer Sprays (88 Prozent),<br />

Frauen Fußbutter (92 Prozent) und<br />

Fußpflegeschaum (90 Prozent).<br />

Für Frauen stehen bei den Gründen<br />

für die Fußpflege Wohlbefinden und<br />

Genuss im Vordergrund. 77 Prozent<br />

genießen daher das Eincremen und<br />

sehen gepflegte Füße (74 Prozent)<br />

als ein Muss an. Bei Männern sind<br />

die Gesunderhaltung (42 Prozent)<br />

und der Schutz vor Fußproblemen<br />

(41 Prozent) die Top-Themen. Die<br />

40- bis 49-Jährigen genießen vor allem<br />

das Eincremen, und auch bei den<br />

50-59-Jährigen steht Wellness im Vordergrund<br />

(38 Prozent). Andere Gründe<br />

sind über die Altersgruppen relativ<br />

gleich verteilt.<br />

NÄGEL IM FOKUS<br />

Wer joggt, pflegt sich die Nägel. Das<br />

zumindest tun 73 Prozent der Befragten.<br />

Das regelmäßige Eincremen mit<br />

einem Pflegeprodukt (54 Prozent)<br />

und das Entfernen von Hornhaut (52<br />

Prozent) folgen auf den Plätzen zwei<br />

und drei. Bei Frauen liegt vor allem<br />

Eincremen hoch im Kurs (71 Prozent),<br />

aber auch das Entfernen von Hornhaut<br />

(69 Prozent). Männer priorisieren<br />

mit der Nagelpflege (39 Prozent),<br />

dem Fußbad (38 Prozent) oder dem<br />

Einmassieren des Pflegeprodukts<br />

(36 Prozent) anders. Mit je 36 Prozent<br />

mögen die 50- bis 59-Jährigen<br />

das pflegende Fußbad und die 40- bis<br />

49-Jährigen den Massageeffekt beim<br />

Eincremen. In der Altersgruppe der<br />

30- bis 39-Jährigen liegt das regelmäßige<br />

Eincremen mit einem Pflegeprodukt<br />

vorn (je 27 Prozent), aber damit<br />

noch hinter den Angaben der beiden<br />

höheren Altersgruppen.<br />

Geht es darum, bei der Fußpflege professionelle<br />

Hilfe in Anspruch zu nehmen,<br />

zeigt sich ein geteiltes Bild. Laufbegeisterte<br />

nutzen mit 36 Prozent die<br />

professionelle Fußpflege regelmäßig<br />

oder zumindest bei Fußproblemen wie<br />

Schwielen oder Hühneraugen. Zwischen<br />

Frauen und Männern gibt es<br />

hier drastische Unterschiede. Frauen<br />

gehen zu 82 Prozent regelmäßig<br />

zur Fußpflege, während Männer das<br />

nur zu 18 Prozent tun. Auch im Alter<br />

zeigen sich Unterschiede. Die 40- bis<br />

49-Jährigen (60 Prozent) liegen bei<br />

der regelmäßigen oder problembezogenen<br />

Inanspruchnahme professioneller<br />

Fußpflege vor den 50- bis<br />

59-Jährigen (58 Prozent). Die 30- bis<br />

39-Jährigen folgen mit 46 Prozent.<br />

Grafik 1<br />

HATTEST DU SCHON MAL FUSSPROBLEME?<br />

Grafik 2<br />

WELCHE FUSSPROBLEME HATTEST DU?<br />

0 %<br />

44 %<br />

17 %<br />

Grafik 3<br />

69 %<br />

27 %<br />

ja<br />

73 %<br />

nein<br />

70 % übermäßige Hornhaut<br />

60 %<br />

50 %<br />

40 %<br />

30 %<br />

20 %<br />

10 %<br />

26 %<br />

20 %<br />

19 %<br />

25 %<br />

22 %<br />

12 %<br />

25 %<br />

ZUR FUSSPFLEGE NUTZE ICH AM LIEBSTEN...<br />

Fußbäder<br />

Peelings<br />

Pflegelotions<br />

Pflegesprays<br />

Fußbutter<br />

Pflegeschaum<br />

Pflegecremes<br />

0 %<br />

4 %<br />

3 %<br />

5 %<br />

5 %<br />

8 %<br />

10 %<br />

17 %<br />

20 %<br />

13 %<br />

6 %<br />

12 %<br />

30 %<br />

Schwielen<br />

Blasen<br />

wundgescheuerte Haut<br />

Einrisse in der Haut<br />

(Schrunden/Rhagaden)<br />

Hühneraugen<br />

eingewachsene Nägel<br />

Nagelpilz oder Fußpilz<br />

Dornwarze<br />

trockene Haut<br />

Fußgeruch<br />

Fußschweiß (übermäßig)<br />

Fußbrennen<br />

40 %<br />

50 %<br />

56 %<br />

60 %<br />

—<br />

WISSEN, WAS DEINEN<br />

FÜSSEN GUT TUT<br />

HIER KOMMST DU ZU<br />

DEN GTC FOOTACTIVES<br />

—<br />

105 ——— <strong>LÄUFT</strong>.


› 1000-KILOMETER-LAUF<br />

—<br />

DURCH DIE WÜSTE ‹<br />

SANDIGE<br />

GEBURTSTAGS-<br />

PARTY<br />

—<br />

Im Nationalpark Sossusvlei, in dem<br />

die weltgrößte Wanderdüne „Big<br />

Daddy“ mit 350 Metern imposanter<br />

Höhe beheimatet ist, startet der<br />

1000 Kilometer lange Lauf von Tanja<br />

Schönenborn und Rafael Fuchsgruber<br />

durch Namibia<br />

106<br />

Text: Norbert Hensen | Fotos: Paul Hartmann


EVENTS<br />

——<br />

REISEN<br />

↦ „Ich hatte mir meinen 40. Geburtstag<br />

mal ganz anders vorgestellt: eine<br />

nette Gartenparty mit gutem Essen<br />

und leckerem Wein; es wird getanzt,<br />

gelacht und bis in die Nacht gefeiert.<br />

Auch ein ‚Verwöhnwochenende‘ am<br />

Meer zu zweit wäre eine Option gewesen“,<br />

erzählt Tanja Schönenborn.<br />

Es kommt alles anders. Vor fünf Jahren<br />

hat sie mit dem Laufen begonnen,<br />

rund 30 Kilo dabei abgenommen. Ein<br />

Jahr später lernt sie Rafael Fuchsgruber<br />

kennen und lieben. Eine Begegnung,<br />

die ihr Leben verändert.<br />

Es ist fünf Uhr morgens als Tanja die<br />

Augen öffnet. Es ist der 3. Juni 2o21,<br />

Tag 13 eines verrückten Laufabenteuers.<br />

Und es ist ihr Geburtstag. Sie<br />

streckt sich, versucht, die Wehwehchen<br />

zu spüren. „Ich bewege meine<br />

Zehen, dann die Füße, die Beine<br />

und den Rest. Okay, es ist alles noch<br />

dran, und ich werde laufen können“<br />

sagt sie erleichtert. Seit knapp zwei<br />

Wochen fragt sie sich jeden Abend,<br />

wie sie es schaffen soll, am nächsten<br />

Tag überhaupt einen Kilometer<br />

zu laufen. Geschweige denn über 60.<br />

Doch dann erinnert sie sich an einen<br />

Spruch ihrer Mama. „Kind, morgen<br />

sieht die Welt wieder anders aus.“<br />

Recht hatte sie. Sie krabbelt aus dem<br />

Schlafsack. Rafael nimmt sie in den<br />

Arm, er gratuliert mit einem Kuss.<br />

Mit sechs Männern ist sie nun seit<br />

zwei Wochen in der Wüste unterwegs.<br />

Die Jungs singen ihr ein<br />

Ständchen, es gibt Kaffee und Müsli.<br />

Bruno Thomas spendiert ihr ein<br />

frisches Tape. Bruno ist der Doc im<br />

Team. Gute Seele und ein extrem<br />

lustiger Kerl. So jemanden braucht<br />

man im Team. Er war frührer selbst<br />

Am Anfang stand eine verrückte Idee. „Warum feiern<br />

wir unsere runden Geburtstage nicht dort, wo es am<br />

schönsten ist und laufen da?“, dachte sich Rafael Fuchgruber.<br />

Der erfahrene Wüstenläufer wurde am 26. Mai 60. Seine<br />

Freundin Tanja Schönenborn nur wenige Tage später 40<br />

Jahre alt. Für 100 Kilometer reisen Ultraläufer aber nicht<br />

nach Namibia. Also sollten es 1000 Kilometer werden. In nur<br />

17 Tagen. Über ein Laufabenteuer mit Leiden, Krisen,<br />

Zusammenhalt, Demut und unbeschreiblichen Augenblicken.


EVENTS & REISEN<br />

ein guter Läufer, danach Rennarzt bei<br />

vielen Ultratrails und Wüstenläufen. Er<br />

ist 75 Jahre alt und weitgereist. Er hat<br />

alle Leiden erlebt. Tanjas Blasen waren<br />

zu Beginn ein großes Problem. Aber<br />

sie hat auf die Zähne gebissen. Mittlerweile<br />

sind sie fast komplett abgeheilt.<br />

Dank Bruno. Neben Rafael und Bruno<br />

gehören auch Nel de Jager aus Windhoek<br />

und Hein zu den Gratulanten.<br />

Nel ist der Crewchef, er kennt Namibia<br />

wie die berühmte Westentasche, Hein<br />

sozusagen sein Assistent. Ein besonnener<br />

Mensch, der die Ruhe bewahrt,<br />

wenn es mal hitzig wird. Und das wird<br />

es bei so einem Projekt immer wieder.<br />

Paul Hartmann und Johannes Meier<br />

schlafen noch, als Tanja und Rafael<br />

heute aus dem Camp aufbrechen. Mit<br />

ihren Kameras begleiten sie das Projekt.<br />

Ihre Fotos und vor allem auch die<br />

Filmaufnahmen halten alles fest, was<br />

Tanja und Rafael erleben. Im kommenden<br />

Jahr wird es eine Doku über das<br />

Projekt in der ARD geben.<br />

Tanjas Geburtstags-Strecke führt die<br />

beiden an diesem Tag raus aus dem<br />

Messum-Krater in Richtung Brandbergmassiv,<br />

dem mit 2500 Meter<br />

höchsten Berg Namibias. Die Hitze ist<br />

erbarmungslos. Dazu fast windstill.<br />

Aber es ist wunderschön. Richtung<br />

Brandberg wird die Landschaft ganz<br />

anders als direkt im Krater. Wesentlich<br />

grüner. „Genau so habe ich mir Afrika<br />

immer vorgestellt“, sagt Tanja. Es fehlen<br />

nur noch ein paar wilde Tiere.<br />

LÖWENSPUREN AN EINEM<br />

GANZ BESONDEREN TAG<br />

Plötzlich tauchen Antilopenspuren auf.<br />

Eine ganze Herde muss hier lang gelaufen<br />

sein. Nicht schlimm, wären nicht<br />

auch Spuren von Löwen mittendrin.<br />

Rafael ist das nicht geheuer. Er kontaktiert<br />

Nel und bittet um Begleitschutz.<br />

Eigentlich halten die beiden Autos<br />

während der Etappen gebührenden<br />

Abstand zu Tanja und Rafael. Nur an<br />

den vereinbarten Verpflegungspunkten<br />

taucht die Crew auf. Aber wenn es<br />

brenzlig wird, kann Rafael das Team<br />

per Funk kontaktieren. Mit Begleitschutz<br />

laufen die beiden weiter. Die Löwen<br />

bleiben aus, die sengende Hitze ist<br />

dafür umso präsenter. „Warum tue ich<br />

mir das nur an? Andere feiern ihren 40.<br />

Geburtstag mit Freunden und Cocktails<br />

im Garten und ich renne durch<br />

die Hölle“, fragt sich Tanja. Die Hitze<br />

macht ihr mehr und mehr zu schaffen.<br />

Schritt für Schritt und Kilometer für<br />

Kilometer geht es weiter.<br />

Wie in Trance laufen sie im Sonnenuntergang<br />

dem letzten Camp entgegen.<br />

Es sind genau diese Momente, die<br />

Tanja glücklich machen. Und mit Stolz<br />

erfüllen, dass sie vor fünf Jahren zum<br />

ersten Mal die Laufschuhe schnürte<br />

und einfach loslief. Das hat ihr Leben<br />

verändert. Kurz Zeit später trennt sie<br />

sich von ihrem Partner, lernt Rafael<br />

kennen. Die beiden sind oft Vulkane.<br />

Brennen für dieselbe Sache. Sind leidenschaftlich<br />

in allem, was sie tun.<br />

Wenn Alphatiere sich begegnen wird es<br />

oft emotional <strong>–</strong> nicht nur in der Wüste.<br />

Der Tag ist wunderbar. Und bleibt<br />

Lauf-Statistik<br />

Länge: 1.000,01 km<br />

Zeit: 406 Std. und 44 Min. = 17 Tage reine Laufzeit<br />

Da wir an einem späten Nachmittag starten, sind das 18 Kalendertage.<br />

An Tag 19 folgt der Spendenlauf für die Mount Etjo Junior School.<br />

Tagesetappen<br />

Tag 1 <strong>–</strong> 14,86 km<br />

Tag 2 <strong>–</strong> 62,69 km<br />

Tag 3 <strong>–</strong> 61,87 km<br />

Tag 4 <strong>–</strong> 65,30 km<br />

Tag 5 <strong>–</strong> 51,10 km<br />

Tag 6 <strong>–</strong> 64,07 km<br />

Tag 7 <strong>–</strong> 60,82 km<br />

Tag 8 <strong>–</strong> 56,39 km<br />

Tag 9 <strong>–</strong> 63,01 km<br />

Tag 10 <strong>–</strong> 43,25 km<br />

Tag 11 <strong>–</strong> 61,70 km<br />

Tag 12 <strong>–</strong> 61,25 km<br />

Tag 13 <strong>–</strong> 62,94 km<br />

Tag 14 <strong>–</strong> 49,52 km<br />

Tag 15 <strong>–</strong> 56,74 km<br />

Tag 16 <strong>–</strong> 59,25 km<br />

Tag 17 <strong>–</strong> 61,59 km<br />

Tag 18 <strong>–</strong> 43,66 km<br />

Gesamt 1.000,01 km<br />

plus Tag 19 <strong>–</strong> 43,37 km Spendenlauf<br />

108


NAMIBIA <strong>2021</strong> - DAS PROJEKT<br />

Ein Krise war schuld. Eigentlich gleich mehrere. In zu kurzer Zeit. Im Januar 2020 wirft ein schwerer Bandscheibenvorfall<br />

Rafael Fuchsgruber aus der Bahn. Rein sportliches Leid. Damit wäre er klargekommen.<br />

Am 11. März 2020 war das letzte Konzert des Musik-Managers. Corona beendete danach seine berufliche<br />

Tätigkeit für mehr als ein Jahr <strong>–</strong> was er zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste. Im April folgte ein Stressbruch<br />

in der Hüfte. Als am 1. Mai 2020 seine Mutter Anja nach einem Fahrradsturz überraschend starb, läuft das<br />

Fass über. „Dass Sterben zum Leben gehört, war mir klar, aber dieses Paket an Niederlagen in vier Monaten<br />

war zu groß für mich. Ich fiel in eine depressive Phase“, sagt er. Er musste raus. Nach der Beerdigung<br />

seiner Mutter fuhr er nach Frankreich ans Meer, an die Urlaubsorte seiner Kindheit, um wieder atmen zu<br />

können. Dort entstand der Plan, 1000 Kilometer durch die Wüste zu laufen. Mit seiner Partnerin Tanja. Im<br />

Mai <strong>2021</strong> würde er 60 Jahre alt werden, Tanja wenige Tage später 40. Macht 100 in der Addition. Daraus<br />

wurden kurzerhand 1000. Also Kilometer. Seine Mutter war eine Reisende, wie Rafael. Sie wäre stolz gewesen,<br />

dachte er. Und Namibia hat es ihm schon immer angetan. Er brauchte wieder eine Aufgabe. Tanja<br />

dachte, dass er jetzt vollkommen durchgeknallt sei. Und sagte zu.<br />

friedlich. Als sich die Sonne hinter dem<br />

großen Bergmassiv verabschiedet,<br />

sind Tanja und Rafael im Camp. Ihre<br />

„Jungs“ haben ihnen einen Gabentisch<br />

aufgebaut. Mit Schokoladenriegeln darauf.<br />

Das Lagerfeuer knistert. Sieben<br />

Menschen sitzen um loderndes Feuer<br />

und genießen. „Als Nachtisch gab es<br />

den besten Geburtstagskuchen, den ich<br />

jemals hatte und haben werde“, erinnert<br />

sich Tanja. Keine Gartenparty und<br />

keine Cocktails. Aber sieben Freunde,<br />

die gerade gemeinsam ein unglaubliches<br />

Abenteuer erleben.<br />

Auch für Rafael, den erfahrenen Wüstenfuchs,<br />

der vor acht Jahren hier in<br />

Namibia ein Etappenrennen über 250<br />

Kilometer gewonnen hatte, ist dieses<br />

Abenteuer Neuland. 1000 Kilometer<br />

läuft man eigentlich nicht mal eben so.<br />

Er schon. „Ich laufe seit fast 20 Jahren<br />

fast täglich, wenn ich gerade nicht<br />

verletzt bin. Habe viele Ultraläufe in<br />

fast allen Wüsten der Erde bestritten,<br />

Jetzt Lauftrainer werden<br />

Freie Plätze bei folgenden Seminaren:<br />

Laufcampus Trainerschein C<br />

30. bis 31.08.<strong>2021</strong> 20. bis 21.01.2022<br />

21. bis 22.10.<strong>2021</strong> 21. bis 22.02.2022<br />

Leistungsdiagnostik<br />

06. bis 07.09.<strong>2021</strong> 22. bis 23.11.<strong>2021</strong><br />

25. bis 26.10.<strong>2021</strong> 31. 01. bis 01.02.2022<br />

Trainingsplanung<br />

08. bis 09.09.<strong>2021</strong> 26. bis 27.01.2022<br />

24. bis 25.11.<strong>2021</strong> auch (jederzeit) online möglich<br />

Gratis Broschüre<br />

online anfordern<br />

Athletiktraining<br />

13. bis 14.09.<strong>2021</strong> 28. bis 29.01.2022<br />

29. bis 30.10.<strong>2021</strong> 01. bis 02.04.2022<br />

Laufkurs- und Lauftreffkonzepte<br />

15. bis 16.09.<strong>2021</strong> 24. bis 25.01.2022<br />

27. bis 28.10.<strong>2021</strong> 04. bis 05.04.2022<br />

www.lauftrainer-ausbildung.com<br />

Die Laufcampus Akademie ist mit 12 Dozenten und über 20 Seminaren der führende private Anbieter<br />

für die Aus- und Weiterbildung von Lauftrainern und Personal Trainern mit Schwerpunkt Laufen.<br />

Zu Laufcampus Trainern lassen sich Läuferinnen und Läufer aller Leistungsklassen ausbilden, die ihr<br />

Wissen und ihre Laufleidenschaft auf nebenberuflicher Ebene mit anderen Läuferinnen und Läufern<br />

teilen möchten. Das Laufcampus Trainernetzwerk umfasst aktuell (Mai <strong>2021</strong>) über 600 Trainer im<br />

deutschsprachigen Raum. Melden Sie sich jetzt an.<br />

109 ——— <strong>LÄUFT</strong>.<br />

Laufcampus GmbH • Eifelring 28 • 53879 Euskirchen • +49 2251 813050


EVENTS & REISEN<br />

über Trainingskonzepte denke ich ehrlich<br />

gesagt nicht mehr so viel nach“,<br />

sagt der erfahrene Wüstenläufer. Ohnehin<br />

war die Vorbereitung sehr holprig.<br />

„Wir wussten lange Zeit gar nicht,<br />

ob der Lauf wegen Corona wie geplant<br />

stattfinden kann.“<br />

Es hat alles geklappt. Nach mehr als<br />

zehnmonatiger Vorarbeit hebt der<br />

Flieger am 18. Mai <strong>2021</strong> ab.<br />

SIEBEN MENSCHEN QUASSELN<br />

IN VERSCHIEDENEN SPRACHEN<br />

Die Landung in Windhoek ist butterweich.<br />

Die Knie auch schon ein bisschen,<br />

die Vorfreude trotzdem riesig.<br />

Nel de Jager, Crewchef, Navigator,<br />

Problemlöser und Koch, steht in der<br />

Eingangshalle in Windhoek, um die<br />

anderen abzuholen. Hein bzw. Heinrich,<br />

der sich in den nächsten Tagen<br />

als gute Seele des Teams herausstellen<br />

wird, ist auch dabei. Den Rest<br />

des Teams <strong>–</strong> Bruno, Paul und Johannes<br />

<strong>–</strong> hatten Tanja und Rafael schon<br />

am Flughafen in Frankfurt getroffen.<br />

Jetzt sind alle zusammen.<br />

Im Haus von Nel und seiner Frau Ute<br />

erlebt die Crew einen tollen Abend,<br />

bevor es in die Wüste geht. Sieben<br />

Menschen sitzen auf der Terrasse<br />

und quasseln durcheinander vor Aufregung<br />

<strong>–</strong> in vier verschiedenen Sprachen.<br />

Der Startpunkt für die 1000 Kilometer<br />

lange Nord-Süd-Passage durch die<br />

Namib ist die hinterste Ecke der Salzpfanne<br />

von Sossusvlei. Am Fuß von<br />

DAS BUCH ZUM ABENTEUER<br />

„Running Wild“ heißt das Buch, in dem Rafael Fuchsgruber<br />

2015 mit großer Offenheit seinen Weg vom alkoholabhängigen<br />

Partykönig zum Extremläufer dokumentierte.<br />

Mittlerweile ist der erfolgreiche Wüstenläufer, der in den<br />

vergangenen 15 Jahren mehrfach bei bekannten Wüstenläufen<br />

auf dem Treppchen landete, seit fast 20 Jahren trocken.<br />

Das Laufen hat sein Leben gerettet. „Running Wild in<br />

Afrika“ beschreibt den 1000 Kilometer langen Paarlauf der<br />

Extreme von Rafael und Tanja. Im Wechsel schreiben die<br />

beiden über die Vorbereitungen, die Schwierigkeiten und<br />

die vielen wunderbaren Momente ihres Abenteuers in Namibia.<br />

Das Buch erscheint am 9. September <strong>2021</strong> im Delius<br />

Klasing Verlag. (ISBN: 978-3667122544 | 29,90 Euro)<br />

„Big Daddy“, der riesigen Wanderdüne,<br />

geht es los. Es ist morgens um kurz<br />

nach sieben. Die Sonne geht gerade<br />

auf. Es ist schweinekalt. Und das Team<br />

nicht alleine im Nationalpark. „Seid<br />

ihr die, wo … die?“, sagt eine Stimme<br />

aus dem Off. Jochen heißt der Mann,<br />

der fragt, ob das die sind, die vorhaben<br />

einmal durch Namibia zu laufen. „Für<br />

eine Sekunde dachte ich, das Kamerateam<br />

will uns reinlegen“, sagt Rafael.<br />

„Tatsächlich hatte Jochen in Deutschland<br />

von einer Freundin gehört, dass<br />

Tanja und ich den Versuch der 1000<br />

Kilometerquerung im Nationalpark<br />

Sossusvlei starten wollen.“<br />

Die erste Etappe hat es in sich. Wind<br />

vom ersten Meter an. Von vorne natürlich.<br />

„Ich laufe für mein Leben gerne.<br />

Aber gehen finde ich wirklich blöd“,<br />

sagt Tanja. Und mehr als Gehen geht<br />

an diesem Tag kaum. „Rafael meinte,<br />

ich soll es als Übung nehmen, es<br />

hat keinen Sinn bei starkem Wind zu<br />

laufen. Wir gehen also. Über Stunden<br />

an einer geteerten Straße entlang. So<br />

hatte ich mir das nicht vorgestellt.“<br />

Abends der Schock bei Tanja. Blasen<br />

an beiden Füßen. Sie brennen plötzlich<br />

wie Feuer. Gut, dass Doc Bruno<br />

dabei ist. Er bekommt das einigermaßen<br />

hin. Aber die Schmerzen bleiben<br />

noch eine Weile. Tanjas Füße sind lädiert.<br />

Sie hat Sorgen, dass es schlimmer<br />

wird. Es wird schlimmer. „An<br />

einem Tag laufen wir entlang einer<br />

unendlichen Schotterstraße. Ich kann<br />

mich kaum noch daran erinnern, weil<br />

ich so große Schmerzen hatte. Mein<br />

kleiner Zeh des rechten Fußes ist<br />

mittlerweile von einer großen Blase<br />

umgeben, die aufplatzt. Der Zeh wird<br />

immer dicker und der Druck der Schuhe<br />

immer größer. Ich weine, als Rafael<br />

die erlösende Idee hat, den Schuh an<br />

der Stelle aufzuschneiden“, erinnert<br />

sich Tanja. An anderen Tagen fühlt es<br />

sich an, als hätte sich bei ihr ein heißes<br />

Drahtseil durchs Bein gebohrt. Dann<br />

ist die Achillessehne gereizt, dann das<br />

Schienbein. „Wieso ich? Wieso überhaupt?!<br />

Warum hat Rafael nix?“, fragt<br />

sich Tanja verzweifelt. „Was tue ich<br />

mir an?“<br />

Rafael schafft es immer wieder, sie<br />

zu beruhigen. „Die ersten Tage waren<br />

schwer, für uns beide. Körperlich<br />

ging es mir die ganze Zeit gut, aber<br />

für uns beide war das schon eine echte<br />

Herausforderung. Ab der Mitte des<br />

Rennens wurde Tanja von Tag zu Tag<br />

stärker. „Mit dem Lauf bin ich so tief<br />

ins kalte Wasser gesprungen, dass ich<br />

mich Tag für Tag und Kilometer für<br />

Kilometer rausstrampeln konnte. Geduld<br />

und Demut spielen ab sofort eine<br />

wichtige Rolle in meinem Leben“, sagt<br />

Tanja.<br />

SCHWIMME, WENN DU INS<br />

WASSER GESCHUBST WIRST<br />

Diese Erfahrung kennt Rafael. „Du<br />

musst die Wüste lieben.“ Das tut er.<br />

Seit 15 Jahren. Die Wüste hat ihn einiges<br />

gelehrt. Hier kamen ihm oft die<br />

besten Gedanken <strong>–</strong> über sich und übers<br />

Leben: „Zu einem relevanten Geburtstag<br />

eine Wüste zu durchqueren, kann<br />

ich nur empfehlen. Man ist so mit dem<br />

Thema ‚Überleben‘ beschäftigt, dass<br />

man über Jahreszahlen nicht nachdenkt.<br />

Viele Menschen denken über<br />

den Sinn des Lebens nach. Habe ich<br />

auch lange getan, habe aber aufgehört<br />

damit <strong>–</strong> aus Überzeugung. In der Namib<br />

habe ich ein Bild gefunden, das es<br />

in wenigen Worten beschreiben kann:<br />

Problematik: ins Wasser geschubst.<br />

Lösung: ich schwimme! Warum ich<br />

in der Wüste auf dieses Bild komme?<br />

Weil die Lösung gut ist und weil der<br />

Lösung vollkommen egal sein kann,<br />

was die Frage war.“<br />

Gelaufen wurde natürlich am Geburtstag<br />

auch. Die „Zebra Pan“ verlangt<br />

110


den beiden an diesem Tag alles ab. Es ist heiß, diesmal<br />

ohne Wind. Rafael genießt den besonderen Tag und Tanja<br />

kämpft. „Beim Sonnenuntergang merkt Rafael, dass das<br />

„Licht“ bei Tanja langsam ausgeht, sie bricht im Camp zusammen.<br />

Der Doc ist zur Stelle und peppelt sie wieder auf.<br />

Am Abend kommt Besuch aus Windhoek mit Ute de Jager<br />

und ihrer Freundin Anita. Es gibt ein Krönchen, Marzipan,<br />

Kuchen und Cola. „Einfach nur wunderschön, herzallerliebst<br />

und harmonisch“, erinnert sich Rafael.<br />

ES KRACHT IN DER WÜSTE, ABER RICHTIG<br />

Einige Tage nach Tanjas Geburtstag läuft es nicht rund. Die<br />

beiden geraten schon ziemlich früh aneinander. Seit nunmehr<br />

14 Tagen sind sie nonstop zusammen unterwegs. Nicht<br />

immer nebeneinander, aber miteinander. Heute kracht es.<br />

Und zwar laut.<br />

Tanja hat Schmerzen. Das war an vielen anderen Tagen auch<br />

so. Aber Rafael gibt ihr zur verstehen, dass sie sich mit ihren<br />

Gedanken und den dazu aufkommenden Gesprächen selber<br />

schadet. „Ich verstehe ihre Schmerzen und daraus resultierenden<br />

Sorgen, das Ziel nicht zu erreichen. Aber Bilder oder<br />

Gespräche zu Problemen ergeben Problemgespräche. Das<br />

ist nun mal so“, sagt Rafael. „Lösungen interessieren mich<br />

viel mehr als die Ursachen oder Wirkungen von Problemen.<br />

Was vom Laufen kommt, geht meist mit dem Laufen auch<br />

wieder weg.“ Rafael ist manchmal hart. Zu anderen, aber vor<br />

allem zu sich selbst. „Ich habe eine andere Form der Verarbeitung<br />

von Problemen oder Schmerzen und meine Kommunikation<br />

dazu fällt sparsam aus“, sagt er.<br />

Beide haben bis hierhin fast alles richtig gemacht <strong>–</strong> jetzt<br />

kurz vor dem Schluss sowas. Es wird laut <strong>–</strong> Tanja und Rafael<br />

stehen mitten in Namibia auf einer Schotterstraße und<br />

streiten wie die Kesselflicker. Tränen fließen. Von Wolke 7<br />

geht es ab in den Keller.<br />

Nel kommt mit dem Auto. Er hat schon von weitem gesehen,<br />

was los ist und möchte schlichten. Tanja beschließt die<br />

Flucht nach vorne. Der Abstand wird groß. Sie läuft sehr<br />

schnell. „Ich bin mindestens 15 Minuten nach ihr am Checkpoint.<br />

Kein Wort zu irgendjemandem. Ich bin so endgenervt,<br />

dass ich darüber nachdenke, ob 888 nicht eine viel schönere<br />

Zahl zum Aufhören ist ...“<br />

Es geht weiter. An dem Tag steht der Besuch einer Schule an.<br />

Tanja und Rafael machen gute Miene zum bösen Spiel. Später<br />

entschuldigen sich die beiden. Bei der Crew und bei sich<br />

selbst.<br />

Die zwei letzten Tage bis zum großen Ziel an der Juniorschool<br />

am Mount Etjo laufen harmonisch ab. Zu groß ist die Vorfreude<br />

und der Stolz auf das Geleistete. Der Moment des Ankommens<br />

an der 1000-Kilometer-Linie ist magisch. Aber nicht<br />

das Ende. Weitere 43 Kilometer sind aufgrund einer Spendenaktion<br />

zu bewältigen. Dann ist es geschafft.<br />

Tanja und Rafael haben längst noch nicht alles aufgearbeitet,<br />

was in 17 Tagen und auf mehr als 1000 Kilometern in<br />

der Wüste passiert ist. Das wird noch etwas dauern. Sie<br />

haben die wunderschönsten Geburtstage gefeiert, die man<br />

sich vorstellen kan. Und sie sind sich selbst ein Stück näher<br />

gekommen.


EVENTS & REISEN<br />

1<br />

DER FILM ZUM RENNEN. Die ARD sendet eine<br />

90-minütige Doku über den „Paarlauf der Extreme“.<br />

Die Sendung wird Anfang 2022 ausgestrahlt und ist<br />

danach in der ARD Mediathek abrufbar. Mehr Infos:<br />

rafaelfuchsgruber.de | tanja-schoenenborn.de<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

❶ ⇢ Schiffswrack in der<br />

Walfish-Bay<br />

❷ ⇢ Geschlafen wird in Dachzelten,<br />

meist unter beeindruckendem<br />

Sternenhimmel<br />

❸ ⇢ Geschafft: die 1000-Kilometer-Marke<br />

wird zelebriert<br />

❹ ⇢ Die Camps am Abend bringen<br />

das Team zusammen, die<br />

nächste Etappe wird geplant<br />

❺ ⇢ Besuch einer Schule an<br />

einem Tag, der für Tanja und<br />

Rafael sehr emotional ist<br />

112


—<br />

DIE GRENZEN<br />

DES GUCKENS<br />

—<br />

FRAU<br />

SCHMITT<br />

MEINT<br />

↦ Ich bin erleichtert. Die Olympischen<br />

Spiele 2020 konnten<br />

<strong>2021</strong> stattfinden. Hätte das nicht<br />

geklappt, hätten wir gar keine Rekorde<br />

gesehen <strong>–</strong> und was wäre der<br />

Sport ohne Rekorde?<br />

Die Amerikanerin Sydney McLaughlin<br />

lief 400 Meter Hürden in Weltrekordzeit,<br />

ebenfalls über 400 Meter Hürden<br />

brach der Norweger Karsten Warholm<br />

den bisherigeren Weltrekord. Elaine<br />

Thompson-Herah aus Jamaika lief nur<br />

einen enttäuschenden Olympia-Rekord<br />

über 100 Meter, aber immerhin<br />

besser als nichts.<br />

Als ich nachts einmal kurz aufwachte,<br />

winkte mir Eliud Kipchoge von meinem<br />

Handy aus zu, während er gerade<br />

in Sapporo ins Ziel lief. Ich muss beim<br />

Marathongucken im Bett zu vorgerückter<br />

Stunde wohl eingeschlafen<br />

sein. Kipchoge brauchte 2:08:38 Stunden,<br />

für ihn also ein gemütlicher Trab<br />

mit ausreichend Muße, Menschen<br />

in europäischen Betten zuzuwinken.<br />

Kein Rekord. Ich war ein bisschen<br />

enttäuscht. Da sind wohl viele „weit<br />

unter ihren Möglichkeiten geblieben“,<br />

obwohl „ein großer Sportartikelhersteller“,<br />

wie man in ARD und ZDF<br />

raunte, einen sogenannten Wunderschuh<br />

ersann, zu dem bereits alles<br />

gesagt wurde, aber eben noch nicht<br />

von allen. Während die Kamera auf<br />

dem Schuh ruhte, grübelte ich noch,<br />

um welchen Sportartikelhersteller<br />

es sich wohl handeln könnte. Durch<br />

intensive Recherchen bekam ich es<br />

schließlich heraus. „Es gibt keine<br />

Grenzen“ schreibt der große Sportartikelhersteller<br />

auf seiner Website,<br />

man könne alles schaffen, wenn man<br />

nur daran glaube. Und natürlich den<br />

richtigen Schuh trüge. Letzteres<br />

schreibt er nicht direkt, sondern mehr<br />

so subtil. Ich finde das toll. Denn wenn<br />

es keine Grenzen gibt, können die<br />

Menschen immer schneller werden.<br />

Das Schnellerwerden hört dann niemals<br />

auf. Irgendwann in Zukunft muss<br />

man zwangsläufig gar nicht mehr loslaufen,<br />

weil man so schnell geworden<br />

ist, dass man schon da ist, wenn man<br />

nur ans Loslaufen denkt. Das werden<br />

dann phantastische und auch absolut<br />

hygienische Veranstaltungen, denn sie<br />

sind sehr schnell zu Ende. Planungen,<br />

Streckensperrungen, TV-Übertragungen<br />

<strong>–</strong> alles wird unkomplizierter<br />

und günstiger. Leider werde ich das<br />

nicht mehr erleben, denn erfahrungsgemäß<br />

dauern die Grenzverschiebungen<br />

immer ein bisschen. Unlogisch<br />

eigentlich, denn Grenzen gibt es ja gar<br />

nicht. In jedem Fall werden wir bald<br />

viel mehr Slowmotions sehen, weil die<br />

Läufer einfach so schnell sind, dass<br />

wir den Lauf in Realtime immer verpassen.<br />

Endlich können wir dann mal<br />

5000-Meter-Läufe am Stück verfolgen,<br />

ohne durch die zweifellos atemberaubenden<br />

Bilder eines trinkenden<br />

Kugelstoßers unterbrochen zu werden.<br />

100-Meter-Läufe wirken auf mich<br />

schon länger so, als hätte jemand beim<br />

Filmen die 1,5-fache Geschwindigkeit<br />

eingestellt. Aber wenn es keine Grenzen<br />

gibt, fallen vielleicht auch bald die<br />

Grenzen des Guckens und man kann<br />

den blitzschnellen Läufern viel besser<br />

folgen. Möglicherweise helfen dabei ja<br />

Carbonbrillen eines großen Sportartikelherstellers.<br />

Heidi Schmitt<br />

Heidi Schmitt, Läuferin und Autorin aus Frankfurt, schreibt und läuft in stetigem Wechsel. Am liebsten über und bei Volksläufen in der Provinz, wo<br />

Läufer zwar selten mit einer Medaille, dafür aber mit Streuselkuchen belohnt werden. In <strong>LÄUFT</strong>. schreibt sie ganz offen, was sie denkt.<br />

Und wer mehr Frau Schmitt will, wird hier fündig:<br />

www.laufen-mit-frauschmitt.de


—<br />

VORSCHAU & IMPRESSUM<br />

—<br />

↦ Die wichtigsten Termine<br />

Das läuft im <strong>Herbst</strong> <strong>2021</strong><br />

Die nächste<br />

<strong>LÄUFT</strong>.<br />

erscheint am<br />

17. Dezember <strong>2021</strong><br />

bis dahin:<br />

www.laufen.de<br />

<strong>LÄUFT</strong>.<br />

DAS MAGAZIN VON LAUFEN.DE<br />

<strong>LÄUFT</strong>. und laufen.de<br />

sind Produkte der<br />

DLM RunMedia GmbH<br />

Friesenwall 32-36, D-50672 Köln<br />

Telefon: 0221/28 22 46-10, Fax: -04<br />

www.laufen.de<br />

Fotos: Norbert Wilhelmi, Swiss City Marathon<br />

26. SEPTEMBER<br />

BMW BERLIN-MARATHON<br />

Dreimal ist Kenensisa Bekele bislang in Berlin an den Start gegangen. Zweimal hat er dabei den<br />

Marathon-Weltrekord nur knapp verpasst. Nun kommt der äthiopische Laufstar erneut in die<br />

deutsche Hauptstadt <strong>–</strong> und alle Fans können sich erneut auf ein schnelles Rennen freuen. Für<br />

den 39-Jährigen, der dreimal Olympia-Gold über 5000 und 10.000 Meter gewann und auch die<br />

Weltrekorde auf diesen Strecken hielt, ist es vielleicht die letzte Chance, den Marathon-Weltrekord<br />

des Kenianers Eliud Kipchoge (2:01:39 h) zu knacken. Bis zu 35.000 weitere Starter freuen<br />

sich auf ein emotionales Rennen. Der Berlin-Marathon ist eines der ersten richtig großen Rennen<br />

nach der Corona-Pandemie. Lauf-Fans haben lange darauf gewartet. Und live gibt es das<br />

Event auch: Am 26. September ab 9:00 Uhr im Ersten oder im dritten Programm des RBB.<br />

16./17. OKTOBER<br />

KÄRNTEN-MARATHON<br />

Während der Berlin-Marathon durch sein Großstadt-Flair besticht,<br />

bietet dir der Kärnten-Marathon ein ganz anderes Erlebnis. Hier<br />

steht das Naturerlebnis im Vordergrund. Gelaufen wird am Ossiacher<br />

See, Start ist im altehrwürdigen Zentrum von Feldkirchen,<br />

das von den Ausläufern der Kärntner Nockberge und den Ossiacher<br />

Tauern umrahmt wird. www.internationaler-kaernten-marathon.at<br />

31. OKTOBER<br />

SWISS CITY MARATHON<br />

Luzern ist immer eine Reise wert. Die Stadt am Vierwaldstätter<br />

See bietet mit ihrer einzigartigen Berg- und Seenlandschaft jede<br />

Menge Schweiz auf kleinem Raum und ein riesiges Angebot an Erlebnissen<br />

<strong>–</strong> wie den SwissCityMarathon, bei dem du die wunderschöne<br />

Szenerie auf zehn Kilometern, beim Halbmarathon oder<br />

Marathon laufend erleben kannst. www.swisscitymarathon.ch<br />

WIR MACHEN <strong>LÄUFT</strong>. FÜR DICH, deshalb freuen wir uns über jede<br />

Zuschrift, durch die wir erfahren, wie dir unser Heft und unsere Webseite gefällt.<br />

Einfach per mail an: redaktion@laufen.de<br />

Redaktion<br />

E-Mail: redaktion@laufen.de<br />

Christian Ermert<br />

(Geschäftsführender Chefredakteur)<br />

Anja Herrlitz (CvD Print),<br />

Marleen Neumeier<br />

Mitarbeit<br />

Carsten Eich, Dr. Jens Enneper,<br />

Dr. Wolfgang Feil, Dr. Stefan Graf,<br />

Gesa Krause,<br />

Dr. Matthias Marquardt,<br />

Marcus Schall, Heidi Schmitt<br />

Grafik<br />

goodwillrun, Köln<br />

Andreas Arnold, Anne Johnen,<br />

Felicitas Danberg<br />

www.goodwillrun.de<br />

Fotos<br />

Norbert Wilhelmi, Andreas Schwarz,<br />

imago images, Adobe Stock, iStock,<br />

Sportart, Thinkstock<br />

Verlag & Anzeigen<br />

kontakt@dlm-runmedia.de<br />

Geschäftsführer<br />

Norbert Hensen<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Anzeigen<br />

Norbert Hensen<br />

E-Mail: werben@laufen.de<br />

Gültige Anzeigenpreisliste:<br />

Nr. 8 vom 1.12.2020<br />

Abonnenten-Service & Vertrieb<br />

PressUp GmbH<br />

Postfach 70 13 11, 22013 Hamburg<br />

Tel. 040 / 38 6666 <strong>–</strong> 336, Fax: - 299<br />

E-Mail: laufen.de@pressup.de<br />

Abopreis: Jahresabo (4 Ausgaben)<br />

17,60 € oder 6/8 Ausgaben (26,40 €<br />

/35,20 €). Lieferung an eine<br />

Adresse in Deutschland. Lieferung<br />

ins Ausland auf Anfrage<br />

Druck<br />

Westdeutsche Verlags- und<br />

Druckerei GmbH, Mörfelden<br />

Sag uns<br />

deine Meinung!


Falke SportShop <strong>–</strong> perFekte auSwahl<br />

Unser Geschäft finden Sie in direkter Nachbarschaft zum <strong>Frankfurter</strong> <strong>Laufshop</strong>! Auch hier finden Sie eine<br />

Auswahl an Sportbekleidung und Sportunterwäsche. Zudem bieten wir Ihnen ein großes Sortiment an<br />

Business-, Freizeit- sowie Sportsocken.<br />

Neue herbstkollektioN<br />

eiNgetroffeN!<br />

NEUE FrühjAhrSKoLLEKTIoN<br />

EINGETroFFEN!<br />

FALKE Sportshop<br />

Große Friedberger Straße 37<strong>–</strong>39<br />

(Nähe Konstablerwache)<br />

60313 Frankfurt, Tel.: 069 <strong>–</strong> 36 60 34 79<br />

www.FALKE-sportshop.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo <strong>–</strong> Fr: 10 <strong>–</strong> 19 Uhr<br />

Sa: 10 <strong>–</strong> 17 Uhr


ALLE TOP-MARKEN<br />

BEI DEINEM LAUFPROFI

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!