Nagelprodukt-Allergien (DE)

IKON.IQ NAILS
NAIL DESIGN EXCELLENCE
STOCKHOLM
ALLERGIEN DURCH NAGELPRODUKTE
FAKTENBASIERTE
INFORMATIONEN
FÜR NAGELSTUDIOS UND STUDIOKUNDEN
Ein Leitfaden mit Informationen über Allergien, die von Nagelprodukten
hervorgerufen werden können, wie man sie vermeidet
und wie man ein sicheres Nagelstudio auswählt.

Was ist eine
Kontaktallergie?
—
Eine Kontaktallergie ist eine Reaktion
des Immunsystems, das versucht,
uns vor potenziell schädlichen
Substanzen zu schützen. Dabei kann
es sich um Flüssigkeiten oder Feststoffe
handeln. Diese Substanzen,
die Allergene oder Sensibilisatoren
genannt werden, kommen meistens
in der Natur vor! Beispiele für Allergene
sind Nickel, Latex, Bienengift,
Pollen etc.
Obwohl das Immunsystem gute
Absichten hat, geht es dabei leider
nicht sehr klug vor! Es kann nämlich
von synthetischen (künstlichen) Stoffen
ausgetrickst werden, die es für
die potenziell schädliche natürliche
Substanz hält.
—
Allergien tauchen nicht über
Nacht auf, sondern entstehen
über Monate oder Jahre
hinweg. Sobald eine Allergie
auftritt, bleibt sie lebenslang bestehen. Das
Immunsystem vergisst das Allergen nie. Selbst
wenn über längere Zeit kein Hautkontakt
mit dem Allergen besteht, kann bereits der
kleinste Hautkontakt die allergische Reaktion
wieder auslösen.
Noch schlimmer ist, dass das Immunsystem
nach dem Auftreten einer Allergie
in Alarmbereitschaft ist, wodurch
wesentlich einfacher und schneller
Allergien gegen andere Allergene
entstehen können.
Es ist ein weit verbreitetes Missverständnis,
dass Nagelprodukte Allergien auslösen.
Das stimmt nicht. Eine Allergie
ist eine Reaktion auf einen oder mehrere
Inhaltsstoffe des verwendeten Nagelprodukts.
Es beginnt mit übermäßigem Kontakt!
Bevor eine Allergie auftritt, muss langer,
wiederholter Hautkontakt mit dem
Allergen bestehen. In dieser Zeit des
übermäßigen Kontakts treten Hautirritationen,
Rötungen oder Entzündungen auf.
—
Erst wenn diese Symptome ignoriert
werden, kann eine Allergie
entstehen. Allergien sind somit
vollkommen vermeidbar.
Eine Allergie kann nicht
durch chemische Dämpfe
auslöst werden
Chemische Dämpfe von Nagelprodukten
können keine Allergien
auslösen. Das Einatmen von
Dämpfen oder Staub kann aber
andere Lungenkrankheiten,
wie Asthma, chemische Lungenentzündungen
und chronisch
obstruktive Lungenerkrankungen
(COPD) hervorrufen. CPOD kann
lebensbedrohlich sein.
—

So vermeiden
Sie Allergien
—
Laut der britischen Dermatologenvereinigung
sind das die
drei wichtigsten Inhaltsstoffe von
Nagelprodukten, die bei Hautkontakt
Allergien verursachen:
• 2-Hydroxyethylmethacrylat
(HEMA)
• 2-Hydroxypropylmethacrylat
(2-HPMA)
• Ethylacrylat
—
Bedenken Sie, dass übermäßiger
Kontakt, der eine Allergie auslösen
kann, nur dann gegeben ist, wenn
langer, wiederholter Hautkontakt mit
nicht ausgehärteten oder zu wenig
ausgehärteten Nagelprodukten bzw.
Staub von Nagelprodukten besteht.
Hautkontakt zu vermeiden, hat daher
oberste Priorität!
Nitrilhandschuhe
Tragen Sie Nitrilhandschuhe. Diese
sollten der EU-Richtlinie für Chemikalienbeständigkeit
EN 374-3 oder
höher entsprechen. Falls Sie sich nicht
sicher sind, entscheiden Sie sich für
mindestens 0,19 mm dicken Handschuhe.
Falls Ihre Handschuhe dünner
sind, ziehen Sie zwei Handschuhe
übereinander an. Handschuhe mit
längeren Bündchen schützen besser.
Entsorgen Sie die Handschuhe nach
jedem Kunden.
Hautschutzcreme
Tragen Sie als zusätzliche Schutzschicht
unter den Handschuhen und auf Ihre
Arme eine Hautschutzcreme auf. Das
ist allerdings KEINE Alternative zu
Nitrilhandschuhen. Da Sie
wahrscheinlich ohnehin Handcreme
verwenden, sollten Sie
sich für Hautschutzcreme
entscheiden, die
auch Ekzemen durch
häufiges Händewaschen
vorbeugt.
Verwendung der
richtigen UV-Lampe
Laut der britischen Dermatologenvereinigung
hat die Anzahl der gemeldeten
Allergien gegen Nagelprodukte
epidemische Ausmaße erreicht.
Der Hauptgrund dafür ist die Verwendung
der falschen UV-Lampe für
die Gele und Gellacke, was zu wenig
ausgehärteten Gelstaub zur Folge hat.
Nicht jeder Staub ist sichtbar. Falls
Sie eine e-Feile verwenden, entsteht
auch unsichtbarer Staub, der in der
Luft schwebt. Mit jedem Kunden steigt
die Staubbelastung im Salon. Dieser
unsichtbare Staub landet auf ungeschützter
Haut, zum Beispiel an der
Brust, am Hals und im Gesicht und
kann an diesen Stellen unerwünschte
Reaktionen auslösen.
Sauberkeit
Halten Sie den Tisch sauber und staubfrei
und tauschen Sie das Einweghandtuch
nach jedem Kunden
aus. Ansonsten kann es, wie im
Foto auf der linken Seite zu sehen,
vor allem im Sommer leicht
passieren, dass ein nackter Arm den
Staub berührt und eine Allergie entsteht.
Falls Sie den Monomerpinsel an einem
Pad abwischen, achten Sie darauf,
Ihren Arm nicht darauf abzulegen.
Kunden
Vermeiden Sie beim Auftragen Kontakt
mit der Haut um den Nagel.
Abwischen der Inhibitionsschicht
Beginnen Sie beim Abwischen der
Inhibitionsschicht des Gels oder Gellacks
immer mit dem kleinen Finger
und wischen Sie von der Nagelhaut in
Richtung Free Edge, um zu verhindern,
dass Reinigungsflüssigkeit und
gelöstes, ungehärtetes Gel mit der
Haut der Kunden in Kontakt kommt.
Wischen Sie die restlichen Finger
vom Ringfinger bis zum Daumen ab.
Verwenden Sie danach ein frisches Pad
für die andere Hand und wiederholen
Sie diese Schritte.
Was sollten Sie tun, wenn
Sie glauben, eine Allergie zu
haben?
1. Gehen Sie zu einem Hautarzt.
Dieser kann testen, auf welche
Inhaltsstoffe Sie reagieren.
2. Finden Sie Produkte, die diese
Stoffe nicht enthalten.
3. Ändern Sie Ihr Verhalten.
4. Tragen Sie mindestens 0,19 mm
dicke Nitrilhandschuhe oder zwei
Handschuhe übereinander.
5. Verwenden Sie nur Gele/Gellacke
einer Marke und die dafür
empfohlene UV-Lampe.
6. Investieren Sie in ein Luftfiltersystem
mit HEPA-Staubfilternund
einem mindestens 1 kg schweren
Aktivkohlefilter. Das ist billiger,
als eine neue Ausbildung zu
machen und alle Ihre Nagelprodukte
entsorgen zu müssen.

So finden Sie ein
sicheres Nagelstudio
Achten Sie auf Warnsignale!
1. Riecht es im Salon nach Chemikalien?
2. Werden dieselben Nagelfeilen und Instrumente für
mehrere Kunden verwendet?
3. Werden Ausbildungsnachweise gut sichtbar
präsentiert?
4. Sind die Arbeitsflächen sauber und staubfrei?
5. Wurden Sie gebeten, sich die Hände zu waschen?
6. Wurden Ihre Hände nach dem Waschen mit
Handdesinfektionsmittel besprüht?
7. Hat sich der/die Nageldesigner/in die Hände
gewaschen?
8. Trägt der/die Nageldesigner/in Handschuhe?
9. Verwendet der/die Nageldesigner/in Gel, Acryl oder
Gellack aus Markenfläschchen oder -behältern?
10. Haben Sie Schmerzen, nachdem die Kunstnägel
angebracht wurden?
Risiken für die
Gesundheit:
1. Hepatitis
2. E. coli
3. Staphylococcus aureus
4. TB
5. HIV 1
6. Hepatitis C
7. MRSA
Über uns
Die Kampagne „Say No To Allergies“ (Sag Nein zu Allergien) ist eine marken- und produktunabhängige
Kampagne, die von Iryna und Bob Giblett als Reaktion auf die jüngste Aussage der britischen Dermatologenvereinigung
ins Leben gerufen wurde. Diese veröffentlichte, dass „Allergien gegen Nagelprodukte
epidemische Ausmaße erreicht haben“. Das Ziel der Kampagne ist es, Nagelstudios und ihren Kunden
faktenbasierte Information zur Verfügung zu stellen, damit beide fundierte Entscheidungen treffen können.
Iryna ist eine erfahrene Nageldesignerin, Wettbewerbsjurorin und Wettbewerbssiegerin mit einem abgeschlossenen
Studium in Chemie und Biologie. Bevor sie Nageldesignerin wurde, arbeitete Iryna als Mikrobiologin
in einem staatlichen Gesundheitslabor in Kiew, Ukraine.
Bob ist ein Ingenieur, der ebenfalls in der Nagelbranche tätig ist. Er schreibt Artikel für Nagelmagazine und
postet regelmäßig auf Facebook, wo er Informationen über die Vermeidung von Allergien gegen Nagelprodukte
und die europäische Richtlinie über kosmetische Mittel veröffentlicht.
Weitere Unterstützung und Beratung erhalten Nagelfachleute in der folgenden Facebook-Gruppe:
https://www.facebook.com/groups/nail.product.allergies/
www.saynotoallergies.today