Umweltkalender 2012 - Stadt Werther

NABU kürt die Dohle zum Vogel des Jahres 2012
Schlau, schlauer, Dohle könnte die Steigerung
für Intelligenz bei Vögel heißen.
Welche Ursachen sind dafür verantwortlich?
Dazu gibt es verschiedene Untersuchungen
und unterschiedliche Theorien.
Dabei werden die artspezifische Intelligenz
und die durch evolutionären Druck
entwickelte In elligenz unterschieden.
Beeinflusst wird sie auch vom Lebensraum,
der Umwelt und der Art der Fressfeinde.
Foto: Bernhard Walter
Dohlen bekommen oft erst nach zwei
Jahren Nachwuchs. Hält ihre Verbindung
länger als 6 Monate, gilt dieses „Ja-Wort“
ewig. Dohlen sind Allesfresser mit Vorliebe
für Insekten. Langstreckenflüge in
nahrungsreiche Lebensräume sind daher
nicht nötig. Sie nutzen die Zeit intensiv
zum Ausprobieren, Experimentieren und
Spielen. Auch das fördert die Intelligenz.
Dohlen sind sehr anpassungsfähig bei
der Wahl ihres Nestst ndortes. Haupt-
sache dunkel, einigermaßen trocken
und nicht zugig sollte es sein. In Kaninchenbauten,
verlassenen Elsternnestern
und auch Spechthöhlen wird genistet.
Manche Paare investieren viel Arbeit in
den Nestbau. So können beispielsweise
Schornsteine bis 5 Meter hoch mit Zweigen
verfüllt werden. Ein Nest war sogar
mit 58 neuwertigen Wäscheklammern
bestückt. Alte Nester werden wieder benutzt,
jedoch zuvor von Vogelkot befreit.
Dohlen können in Kolonien brüten und
haben Gemeinschaftsschlafplätze. Sie
sind sehr sozial. In einer Kolonie gibt es
zudem eine klare Rangordnung. Außerdem
sind sie sehr wachsam und warnen
bei Gefahr. Behinderte oder verletzte Koloniemitglieder
werden von anderen gefüttert.
So sammeln Dohlen z. B. Insekten
von Weidevieh. Hartschalige Früchte werden
aus großer Höhe auf feste Untergründe
fallen gelassen, um an den nahrhaften
Kern zu gelangen. Ist Brotrinde zu hart,
wird sie eingeweicht.
Lokal ist in den letzten Jahrzehnten eine
starke Abnahme er Bestände durch
Brutplatzverluste und Verfolgung aufgetreten.
Geräumige Dohlenkästen helfen
das Nistplatzangebot zu erw itern.
Die Grundfläche sollte mindestens
25 x 25 cm, die Höhe 50 cm und die Einflugöffnung
einen Durchmesser von 8 cm
betragen. Die Kästen sollten möglichst 10
Meter hoch aufgehängt werden.
Der NABU hat die Dohle zum Vogel
des Jahres 2012 gewählt, da er auf die
starken Bestandseinbrüche aufmerksam
machen möchte. Außerdem soll
für mehr Toleranz dieser intelligenten
Vogelart geworben werden.
Weitere Informationen erhalten Sie im
Internet unter www.nabu.de oder
www.gebaeudebrueter.de