Umweltkalender 2012 - Stadt Werther
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Schlange, Schildkröte, Papagei & Co.<br />
– Kauf und Haltung von geschützten Tierarten –<br />
Mein Sohn wünscht sich schon seit Jahren<br />
ei e Eidechse als Haustier, die kleine<br />
Anne von nebenan hat zu Weihnachten<br />
einen Papagei geschenkt bekommen<br />
und meine Kollegin fand eine griechische<br />
Landschildkröte im Schuhkarton.<br />
Da sind wir schon mittendrin im<br />
„Artenschutz“. Diese – und viele andere<br />
Tierarten – unterliegen dem internationalen<br />
Artenschutz und dieser steckt enge<br />
Grenzen für den Kauf und die Haltung<br />
von solchen Tieren. Schon so mancher<br />
„Schildkröten-Käufer“ hat gegen Gesetze<br />
verstoßen, ohne es zu merken. Aber Unwissenheit<br />
schützt ja bekanntlich vor<br />
Strafe nicht! Wichtig ist hier, schon vor<br />
dem Kauf der Tiere die Herkunft zu kennen<br />
und diese dann auch durch entsprechende<br />
Nachweise belegen zu können.<br />
Auch eine Meldepflicht ist einzuhalten.<br />
Da stellt sich natürlich die Frage, warum<br />
Artenschutz mit diesen strengen<br />
Regeln? Warum sind bestimmte Tierarten<br />
geschützt, obwohl diese bei uns<br />
einfach nachgezüchtet werden können?<br />
Jedes Jahr wird nicht nur Elfenbein<br />
über die Ländergrenzen geschmuggelt,<br />
sondern z. B. auch Tau ende in Koffern<br />
verstaute Schildkröten. Darunter auch<br />
Foto: S.Rönnfeldt<br />
seltene Tiere, die in Ihrer Heimat vom<br />
Aussterben bedroht sind. Die Frankfurter<br />
Zöllner fanden schon Schildkröten im<br />
Kulturbeutel, Frösche in Filmdosen, Chamäleons<br />
in ausgehöhlten Büchern oder<br />
Papageieneier in der Unterhose. Noch<br />
dazu stirbt ein Großteil der „verpackten“<br />
Tiere vor ihrer Ankunft oder kurz danach.<br />
Also macht es doch Sinn, die Herkunft<br />
meines Haustieres zu kennen und die<br />
Meldepflicht einzuhalten! Als pflichtbewusster<br />
Tierhalter habe ich ja auch noch<br />
viele andere Aspekte vor dem Kauf zu be-<br />
denken. Wussten Sie, dass ein Papagei<br />
oder eine Schildkröte oft älter wird als<br />
sein Tierhalter? Dass die „süßen Kleinen“<br />
wachsen und immer mehr Platz<br />
und Pflege benötigen? So kann eine<br />
junge asser- oder Landschildkröte, als<br />
2 € Stück großes Baby gekauft, nach nur<br />
5 Jahren über 20 cm groß sein und große<br />
(Freiland-)Terrarien mit viel Auslauf und<br />
aufwendiger Wasserreinigung benötigen.<br />
Dass bestimmte Tiergruppen – wie<br />
z. B. Schlangen – nicht richtig zahm<br />
werden? Ein Papagei viel Ansprache<br />
und Raum zum Fliegen benötigt und<br />
deswegen lieber nicht alleine gehalten<br />
werden sollte? Aber das alles soll nicht<br />
von einem legalen Kauf und einer verantwortungsvollen<br />
Haltung von Tieren abhalten,<br />
denn Mensch und Natur können<br />
sich durch die Beobachtung und Haltung<br />
näher kommen. Ger de Kinder lernen<br />
die Verhaltensweisen von Tieren schnell<br />
und spielerisch kennen und bauen eine<br />
Beziehung auf, die später in die so wichtige<br />
Wertschätzung von Natur mündet.<br />
So dass nicht nur Kinderaugen leuchten,<br />
sondern auch die der erwachsen gewordenen<br />
Menschen, wenn mein Haustier<br />
mich nicht nur als „Ernährer“ betrachtet,<br />
sondern auch als vertrauten Gefährten.<br />
Quelle: Pressemitteilung LANUV, 12/2010<br />
Wer beantwortet Fragen? Wo muss ich<br />
anmelden?<br />
Informationen finden Sie auch im Internet<br />
unter www.kreis-guetersloh.de<br />
(Umwelt/Artenschutz/Handel und Haltung).<br />
Zuständig ist die Untere Landschaftsbehörde<br />
des Kreises Gütersloh<br />
(Tel.: 05241 / 85-2703).