AN 2021 01
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KINDERBETREUUNGSEINRICHTUNG
„Dem Hang entlang und trotzdem freigespielt“
Die westliche Begrenzung des Grundstücks bildet exakt
die obere Böschungskante der „Murterrasse“, die
an dieser Stelle in einem steilen Abbruch eine Höhendifferenz
von acht Metern aufweist; nach Osten öffnet
sich die untere Ebene zu großen, landwirtschaftlich
genutzten Flächen; während südlich angrenzend
die Geländekante als Naturraum erhalten ist, wurde
sie in der nördlich angrenzenden Wohnbebauung
komplett überbaut.
In diesem Spannungsfeld zwischen Überbauung und
Naturraum sucht das Gebäude den guten Kompromiss,
um das reiche naturräumliche Angebot für die
neuen „Bewohner“ erlebbar zu machen.
Ein Versorgungsbauwerk dockt direkt an die Geländekante
an; sein Dach liefert als Parkdeck die nötigen
Parkierungs- und Zugangsflächen niveaugleich mit der
Vorfahrt; in seinem Inneren beherbergt es Haustechnik,
Lager und Carport. Das primär zweigeschossige
Hauptgebäude rückt um die benötigten Verkehrsflächen
für Zufahrt und Wirtschaftsabfahrt ab, folgt leicht
verschwenkt zum Versorgungsbau den Höhenschichten,
greift damit nur mehr im unteren Geschoss in die
bestehende Böschung ein und ermöglicht im Obergeschoss
zweiseitige Belichtung und Ausblick. Einfache
Gerätehütten an der östlichen Grundgrenze strukturieren
die offene Weite am Talboden. Aufgesetzte Gebäudeteile
auf Hauptgebäude und Parkdeck – Stiegenhaus,
Brücke, Vordach, Müllhaus – signalisieren
Verbindungen und Endpunkt.
Der Hauptzugang erfolgt witterungsgeschützt unter
einem Vordach und über eine Brücke ins großzügig
verglaste Stiegenhausentree mit wunderbarem Ausblick
über den Murboden und Ausgang – skywalk –
aufs begrünte Flachdach; ein Geschoss darunter liegt
der Kindergarten mit zwei Gruppen, auf „Talebene“
die eingruppige Kinderkrippe. Sowohl Kindergarten
als auch Kinderkrippe haben die gleiche Grundstruktur:
nach Osten orientierte Aufenthaltsräume, Mittelgang,
Nebenräume im Westen; Gangerweiterungen in
die Nebenraumzone sowie Verbindungen über Fenster,
Wandschlitze zum Gang brechen die Längsdynamik
und ermöglichen mannigfaltige Blickbeziehungen.
Einschnitte und Anbauten bereichern die ansonsten
geschlossene Gebäudehülle: ein Lichthof im Westen
bringt Tageslicht in Gänge und angrenzende Räume;
überdachte Balkone erweitern die Gruppenräume des
Kindergartens; Rücksprünge des untersten Geschosses
ermöglichen fließende Übergänge zum Außenraum.
Ein Wechselspiel zwischen kleinen Fensteröffnun-
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