RADAR Magazin Nr. 14: Macht mir ein Buch!
Das Buch macht keinen Lärm. Lesen auch nicht. Das Buch liebt die Stille. Es ist wortreich stumm. Es trotzt der Vergänglichkeit und bleibt. Im Büchergestell für immer, auf dem Nachttisch für den Verzehr oder als Vorwurf.
Diese RADAR-Ausgabe soll den Werdegang eines Buches aufzeigen und zugleich, gespiegelt von Beteiligten und Komplizen, Einblick in die Arbeit eines Verlages geben. Natürlich nicht irgendeines
Verlages, sondern des Christoph Merian Verlags, Botschafter und Kulturakteur der Christoph Merian Stiftung, der seit seiner Gründung 1976 wunderbare Bücher zu Architektur und Kunst, Kultur und Gesellschaft und zu Basel und seiner Geschichte herausgibt.
Das Buch macht keinen Lärm. Lesen auch nicht. Das Buch liebt die Stille. Es ist wortreich stumm. Es trotzt der Vergänglichkeit und bleibt. Im Büchergestell für immer, auf dem Nachttisch für den Verzehr oder als Vorwurf.
Diese RADAR-Ausgabe soll den Werdegang eines Buches aufzeigen und zugleich, gespiegelt von Beteiligten und Komplizen, Einblick in die Arbeit eines Verlages geben. Natürlich nicht irgendeines
Verlages, sondern des Christoph Merian Verlags, Botschafter und Kulturakteur der Christoph Merian Stiftung, der seit seiner Gründung 1976 wunderbare Bücher zu Architektur und Kunst, Kultur und Gesellschaft und zu Basel und seiner Geschichte herausgibt.
-x-mal hin und her, anspruchsvollesEditorial Design Dorothea Weishauptund Sinja Steinhauser von GroenlandbaselPixel um Pixel, alle Bilder der Weltin nur einer AufnahmeTom Bisig fotografiert für BuchprojekteEine wesentliche Rolle bei der Entstehung eines Buchesspielt die Gestaltung. Sie transportiert und unterstreichtden Inhalt und schafft idealerweise einen zusätzlichenZugang zum Thema. Dorothea Weishaupt und Sinja Steinhauservon Groenlandbasel arbeiten als visuelle Gestalterinnenfür Museen und Verlage. Ich treffe sie in einem Teilvon Basel, in dem mir scheint, als würde hier gleich dasPflaster aufbrechen und der Strand darunter sichtbar. Einegrosse Insel am Rande der Stadt.Warum heisst Ihre Firma Groenland, hat dasmit diesem Ort zu tun?Grönland ist die grösste Insel der Welt, reicht dasals Erklärung? Die Agentur wurde in Berlin gegründet,jetzt ist sie im Kleinbasel situiert und zweigeteilt,in visuelle Gestaltung und Grafik sowie Architekturund Szenografie.Wie gehen Sie vor, wenn Sie ein Buch gestaltensollen?Zuerst ist die Gestaltung eines Buches Teamarbeitbezüglich Konzept und Entwurf. Für die Umsetzungund die Kommunikation mit allen Beteiligten aberübernimmt eine von uns den Lead.Wollen wir Ihre Arbeit an einem fertigen Objektexemplifizieren? Ich habe in meinemBüchergestell ein Buch gefunden, das Siegestaltet haben, die Familiengeschichte derBasler Familien Stähelin, Staehelin und Stehelin.Dafür ist der Verlag an uns herangetreten. Wir arbeitenöfters mit dem CMV zusammen. Es gab einBriefing mit dem Kunden und dem Verlag, daraufhinhaben wir eine Offerte gemacht. Das war zweiJahre vor Erscheinen des Buchs.Beteiligt waren als Herausgeber die Angehörigender Familie Stähelin. Sie hatten die beiden TextautorenTobias Ehrenbold und Urs Hafner beauftragt.Der Verlag koordinierte die Abläufe und die Finanzierung.Groenland organisierte, unterstützt vomCMV, die Herstellung des Buchs. Für uns als Gestalterinnenwar vorderhand wichtig zu wissen, was füreine Art Buch es werden sollte. Eine Familiengeschichtesieht anders aus als etwa ein Kunstkatalog.Wie gingen Sie nach dem ersten Briefingvor?Wir machten Entwürfe für den Inhalt des Buches,für den Text- wie auch den Bildteil. Es sollte einBilder- und ein Lesebuch werden. Deshalb habenwir beispielsweise die Schrift der Bildlegenden gleichgross wie die des Textes gesetzt. Die Bilder solltenauch nicht übers Buch verteilt sein, sondern einenkompakten Bildteil ergeben. Dieser sollte ein bisschenan frühere Fotoalben erinnern, in denen eindünnes Trennpapier zwischen den Seiten lag. Alsohaben wir zwischen die Bilder ein fast durchsichtigesPapier platziert, auf dem die Bildlegenden stehen.Ich nehme an, dass es gerade bei einer privaten Herausgeberschaftauch zu Meinungsverschiedenheiten kommt.Wie geht man damit um?Die Herausgeber waren selbstverständlich bei derGestaltung involviert. Beim Buchcover etwa gabes grössere Diskussionen. Der Umschlag ist ja dasGesicht des Buches. Er ist auch für den Verlag sehrwichtig, weil er das Buch frühzeitig durch den Vertreterim Handel anbieten will. Wir wollten auf demUmschlag vorne einen Prägedruck, die Herausgeberjedoch lieber nicht. Daraufhin haben wir versucht,diese Idee mit einem Siebdruck optisch anklingenzu lassen. Auch das gelbe Einbandleinen wurde ausgiebigbesprochen.Ich habe mir das Werk aus historischem Interesse besorgtund ein kleines Kunstwerk erhalten. So ein schönes Buchliest sich viel besser. Arbeiten Sie jeweils auch eng mit derDruckerei zusammen?Mit dem endgültigen und lektorierten Text konntenwir alles durchgestalten. Danach sollte es nur nochKorrekturen in bescheidenem Ausmass geben. Wirhatten aber auch schon Projekte, da ging das x-malhin und her zwischen uns und den Auftraggebern.Da werden gelegentlich die Nerven schon arg strapaziert.Als Gestalterinnen bekommen wir von derDruckerei Andrucke und Proofs der Buchseiten undBilder zur Prüfung. Das letzte «Gut zum Druck»gibt aber der Verlag. Viele Bücher, Kunstbände zumBeispiel, sind so anspruchsvoll und delikat, dass wirden Druck noch zusätzlich vor Ort mitbegleiten.Ist es ein gutes Gefühl, ein fertiges Buch in der Hand zuhalten?Auf jeden Fall. Mit jedem Buch taucht man in einneues Universum ein. Wenn aus all den Ideen undEntwürfen ein Endprodukt entstanden ist, wirdman immer überrascht. Das ist ein sehr spannenderVorgang.Viele Publikationen des CMV sind reich bebildert. Bilderdokumentieren und veranschaulichen, können emotionaloder künstlerisch wirken und bestenfalls eine Geschichteerzählen. Tom Bisig ist auf Architekturfotografie spezialisiert.Man sagt ihm nach, dass er manchmal stundenlangauf den richtigen Lichteinfall wartet. Ich muss mich gleichzu Beginn unseres Gesprächs bei ihm entschuldigen, weilich ins Fettnäpfchen getreten bin und leichtfertig das Wort«Fötteli» gebraucht habe. Das hört er nicht so gerne.Tom Bisig, wie sind Sie zum Fotografierengekommen?Ich habe keine Ausbildung gemacht. Das hat sichso ergeben. Wenn jemand Architekturfotografiebraucht, dann meldet er sich bei mir. Für den CMVhabe ich beispielsweise die Fotos für den «ArchitekturführerBasel» gemacht. Daneben arbeite ichviel für die Denkmalpflege oder im Kunstbereich fürAusstellungskataloge.Ich stelle mir die Fotografie als umkämpftenMarkt vor. Wie kommen Sie an Aufträge?Werbung brauche ich eigentlich nicht, ich habeauch keine Homepage. Ich fotografiere jetzt seit25 Jahren professionell, saubere Arbeit machen, dasist alles. Selbstverständlich habe ich ein Netz anKunden und Interessenten. Das Renommee der Auftraggeberspielt keine Rolle für mich. Ich bin nieprominenten Namen hinterhergesprungen.Wie kollaboriert der Fotograf bei einemBuch? Bespricht er sich mit dem Verlag, derAutorin oder den Herausgebern, mit derGestaltung oder der Herstellung?Mit der Produktion eines Buches habe ich als Fotografziemlich wenig zu tun. Ich mache einen Vertragmit meinem Auftraggeber, dann beginne ich zuarbeiten. Ich sende dem Kunden üblicherweise keineBildauswahl, sondern nur bestellte Fotografien,allerhöchstens ein paar Varianten davon. Ich habenormalerweise auch keinen Einfluss auf die Gestaltung.Wie fotografiert man denn heutzutage?Wie läuft das ab?Ich arbeite mit einer digitalen Spiegelreflexkamera,je nachdem mit speziellen Objektiven wegen derPerspektive. Weil die Architektur ja nicht davonlaufenkann und still steht, fotografiere ich miteinem Stativ. Da hat man Zeit, die man für dieSuche des guten Bildbaus und des richtigen Bildausschnittsbraucht. Man kann alles viel bessereinstellen, auch die Belichtungszeit.Digital ist immer besser?Die digitale Fotografie erspart einem das Labor, dieEntwicklung der Fotos, es geht einfach alles vielschneller. Man hat sofort Resultate. In einem digitalenBild sind eigentlich alle Bilder der Welt enthalten.Wenn man die Geduld aufbringt, dieses FotoPixel um Pixel zu verändern, dann kann man so allemöglichen anderen Bilder erschaffen.Analoges Fotografieren ist also völlig out.Ich habe noch ein einziges analoges Fotoprojekt:Ich fotografiere regelmässig das Atelier des verstorbenenKünstlers Dieter Roth, um zu dokumentieren,was sich dort im Laufe der Zeit verändert.Das neue Projekt des CMV mit Ihnen als Fotograf ist einBuch mit dem Titel «Basel ungebaut». Da geht es um nichtverwirklichte Architektur in Basel. Wie fotografiert manGebäude, die es gar nicht gibt?Gute Frage. Ich weiss es auch noch nicht genau. Ichhabe ein Projekt im Kopf, etwas mit Spiegelungen,zum Beispiel an der Heuwaage, einem Platz, derständig eine Rolle spielt in dieser städtebaulichenDiskussion. Bilder erzählen ja immer etwas. Ich werdedieses Projekt ausarbeiten und dem Verlag vorschlagen.Der wird es akzeptieren oder verwerfen.Wobei ich schon denke, dass mein Projekt überzeugendgenug ist.Werden Ihnen ab und zu Fotos gestohlen, also ohne Erlaubnisoder missbräuchlich gebraucht?Ja, schon, aber ich habe eigentlich keine Zeit, demnachzugehen.C C CMMCMCCMM M6 7Y Y YXXYYXYZZ Z- 7 7 - 7 - - 8 8 8-- 9 9 - 9 - - 0101- kcalB = kcalB - B = B kcalB = B -- 2121- C = nay C = - nay C = nay C -- - - 4141- M M = atnega = M - atnega M = atnega M --6161- - - olleY w= Y w - Y = olle Y w = Y --8181- X = - X = X = X -- 0202- Z=Z Z=Z - Z=Z -- 22--- 32 32 - 32 --4242- 52 52 - 52 -
- Seite 1 und 2: Das Magazin der Christoph Merian St
- Seite 4: -Doris Tranter lektoriert auf Vertr
- Seite 10: -Buchhändler Jens Stocker ist zuve
- Seite 13 und 14: Diversität und TeilhabeZugang zu K
- Seite 16: AktuellDie britische Comic-Pionieri
-
x-mal hin und her, anspruchsvolles
Editorial Design Dorothea Weishaupt
und Sinja Steinhauser von Groenlandbasel
Pixel um Pixel, alle Bilder der Welt
in nur einer Aufnahme
Tom Bisig fotografiert für Buchprojekte
Eine wesentliche Rolle bei der Entstehung eines Buches
spielt die Gestaltung. Sie transportiert und unterstreicht
den Inhalt und schafft idealerweise einen zusätzlichen
Zugang zum Thema. Dorothea Weishaupt und Sinja Steinhauser
von Groenlandbasel arbeiten als visuelle Gestalterinnen
für Museen und Verlage. Ich treffe sie in einem Teil
von Basel, in dem mir scheint, als würde hier gleich das
Pflaster aufbrechen und der Strand darunter sichtbar. Eine
grosse Insel am Rande der Stadt.
Warum heisst Ihre Firma Groenland, hat das
mit diesem Ort zu tun?
Grönland ist die grösste Insel der Welt, reicht das
als Erklärung? Die Agentur wurde in Berlin gegründet,
jetzt ist sie im Kleinbasel situiert und zweigeteilt,
in visuelle Gestaltung und Grafik sowie Architektur
und Szenografie.
Wie gehen Sie vor, wenn Sie ein Buch gestalten
sollen?
Zuerst ist die Gestaltung eines Buches Teamarbeit
bezüglich Konzept und Entwurf. Für die Umsetzung
und die Kommunikation mit allen Beteiligten aber
übernimmt eine von uns den Lead.
Wollen wir Ihre Arbeit an einem fertigen Objekt
exemplifizieren? Ich habe in meinem
Büchergestell ein Buch gefunden, das Sie
gestaltet haben, die Familiengeschichte der
Basler Familien Stähelin, Staehelin und Stehelin.
Dafür ist der Verlag an uns herangetreten. Wir arbeiten
öfters mit dem CMV zusammen. Es gab ein
Briefing mit dem Kunden und dem Verlag, daraufhin
haben wir eine Offerte gemacht. Das war zwei
Jahre vor Erscheinen des Buchs.
Beteiligt waren als Herausgeber die Angehörigen
der Familie Stähelin. Sie hatten die beiden Textautoren
Tobias Ehrenbold und Urs Hafner beauftragt.
Der Verlag koordinierte die Abläufe und die Finanzierung.
Groenland organisierte, unterstützt vom
CMV, die Herstellung des Buchs. Für uns als Gestalterinnen
war vorderhand wichtig zu wissen, was für
eine Art Buch es werden sollte. Eine Familiengeschichte
sieht anders aus als etwa ein Kunstkatalog.
Wie gingen Sie nach dem ersten Briefing
vor?
Wir machten Entwürfe für den Inhalt des Buches,
für den Text- wie auch den Bildteil. Es sollte ein
Bilder- und ein Lesebuch werden. Deshalb haben
wir beispielsweise die Schrift der Bildlegenden gleich
gross wie die des Textes gesetzt. Die Bilder sollten
auch nicht übers Buch verteilt sein, sondern einen
kompakten Bildteil ergeben. Dieser sollte ein bisschen
an frühere Fotoalben erinnern, in denen ein
dünnes Trennpapier zwischen den Seiten lag. Also
haben wir zwischen die Bilder ein fast durchsichtiges
Papier platziert, auf dem die Bildlegenden stehen.
Ich nehme an, dass es gerade bei einer privaten Herausgeberschaft
auch zu Meinungsverschiedenheiten kommt.
Wie geht man damit um?
Die Herausgeber waren selbstverständlich bei der
Gestaltung involviert. Beim Buchcover etwa gab
es grössere Diskussionen. Der Umschlag ist ja das
Gesicht des Buches. Er ist auch für den Verlag sehr
wichtig, weil er das Buch frühzeitig durch den Vertreter
im Handel anbieten will. Wir wollten auf dem
Umschlag vorne einen Prägedruck, die Herausgeber
jedoch lieber nicht. Daraufhin haben wir versucht,
diese Idee mit einem Siebdruck optisch anklingen
zu lassen. Auch das gelbe Einbandleinen wurde ausgiebig
besprochen.
Ich habe mir das Werk aus historischem Interesse besorgt
und ein kleines Kunstwerk erhalten. So ein schönes Buch
liest sich viel besser. Arbeiten Sie jeweils auch eng mit der
Druckerei zusammen?
Mit dem endgültigen und lektorierten Text konnten
wir alles durchgestalten. Danach sollte es nur noch
Korrekturen in bescheidenem Ausmass geben. Wir
hatten aber auch schon Projekte, da ging das x-mal
hin und her zwischen uns und den Auftraggebern.
Da werden gelegentlich die Nerven schon arg strapaziert.
Als Gestalterinnen bekommen wir von der
Druckerei Andrucke und Proofs der Buchseiten und
Bilder zur Prüfung. Das letzte «Gut zum Druck»
gibt aber der Verlag. Viele Bücher, Kunstbände zum
Beispiel, sind so anspruchsvoll und delikat, dass wir
den Druck noch zusätzlich vor Ort mitbegleiten.
Ist es ein gutes Gefühl, ein fertiges Buch in der Hand zu
halten?
Auf jeden Fall. Mit jedem Buch taucht man in ein
neues Universum ein. Wenn aus all den Ideen und
Entwürfen ein Endprodukt entstanden ist, wird
man immer überrascht. Das ist ein sehr spannender
Vorgang.
Viele Publikationen des CMV sind reich bebildert. Bilder
dokumentieren und veranschaulichen, können emotional
oder künstlerisch wirken und bestenfalls eine Geschichte
erzählen. Tom Bisig ist auf Architekturfotografie spezialisiert.
Man sagt ihm nach, dass er manchmal stundenlang
auf den richtigen Lichteinfall wartet. Ich muss mich gleich
zu Beginn unseres Gesprächs bei ihm entschuldigen, weil
ich ins Fettnäpfchen getreten bin und leichtfertig das Wort
«Fötteli» gebraucht habe. Das hört er nicht so gerne.
Tom Bisig, wie sind Sie zum Fotografieren
gekommen?
Ich habe keine Ausbildung gemacht. Das hat sich
so ergeben. Wenn jemand Architekturfotografie
braucht, dann meldet er sich bei mir. Für den CMV
habe ich beispielsweise die Fotos für den «Architekturführer
Basel» gemacht. Daneben arbeite ich
viel für die Denkmalpflege oder im Kunstbereich für
Ausstellungskataloge.
Ich stelle mir die Fotografie als umkämpften
Markt vor. Wie kommen Sie an Aufträge?
Werbung brauche ich eigentlich nicht, ich habe
auch keine Homepage. Ich fotografiere jetzt seit
25 Jahren professionell, saubere Arbeit machen, das
ist alles. Selbstverständlich habe ich ein Netz an
Kunden und Interessenten. Das Renommee der Auftraggeber
spielt keine Rolle für mich. Ich bin nie
prominenten Namen hinterhergesprungen.
Wie kollaboriert der Fotograf bei einem
Buch? Bespricht er sich mit dem Verlag, der
Autorin oder den Herausgebern, mit der
Gestaltung oder der Herstellung?
Mit der Produktion eines Buches habe ich als Fotograf
ziemlich wenig zu tun. Ich mache einen Vertrag
mit meinem Auftraggeber, dann beginne ich zu
arbeiten. Ich sende dem Kunden üblicherweise keine
Bildauswahl, sondern nur bestellte Fotografien,
allerhöchstens ein paar Varianten davon. Ich habe
normalerweise auch keinen Einfluss auf die Gestaltung.
Wie fotografiert man denn heutzutage?
Wie läuft das ab?
Ich arbeite mit einer digitalen Spiegelreflexkamera,
je nachdem mit speziellen Objektiven wegen der
Perspektive. Weil die Architektur ja nicht davonlaufen
kann und still steht, fotografiere ich mit
einem Stativ. Da hat man Zeit, die man für die
Suche des guten Bildbaus und des richtigen Bildausschnitts
braucht. Man kann alles viel besser
einstellen, auch die Belichtungszeit.
Digital ist immer besser?
Die digitale Fotografie erspart einem das Labor, die
Entwicklung der Fotos, es geht einfach alles viel
schneller. Man hat sofort Resultate. In einem digitalen
Bild sind eigentlich alle Bilder der Welt enthalten.
Wenn man die Geduld aufbringt, dieses Foto
Pixel um Pixel zu verändern, dann kann man so alle
möglichen anderen Bilder erschaffen.
Analoges Fotografieren ist also völlig out.
Ich habe noch ein einziges analoges Fotoprojekt:
Ich fotografiere regelmässig das Atelier des verstorbenen
Künstlers Dieter Roth, um zu dokumentieren,
was sich dort im Laufe der Zeit verändert.
Das neue Projekt des CMV mit Ihnen als Fotograf ist ein
Buch mit dem Titel «Basel ungebaut». Da geht es um nicht
verwirklichte Architektur in Basel. Wie fotografiert man
Gebäude, die es gar nicht gibt?
Gute Frage. Ich weiss es auch noch nicht genau. Ich
habe ein Projekt im Kopf, etwas mit Spiegelungen,
zum Beispiel an der Heuwaage, einem Platz, der
ständig eine Rolle spielt in dieser städtebaulichen
Diskussion. Bilder erzählen ja immer etwas. Ich werde
dieses Projekt ausarbeiten und dem Verlag vorschlagen.
Der wird es akzeptieren oder verwerfen.
Wobei ich schon denke, dass mein Projekt überzeugend
genug ist.
Werden Ihnen ab und zu Fotos gestohlen, also ohne Erlaubnis
oder missbräuchlich gebraucht?
Ja, schon, aber ich habe eigentlich keine Zeit, dem
nachzugehen.
C C CM
MC
MC
CM
M M
6 7
Y Y YX
XY
YX
YZ
Z Z
- 7 7 - 7 - - 8 8 8
-
- 9 9 - 9 - - 01
01
- kcalB = kcalB - B = B kcalB = B -
- 21
21
- C = nay C = - nay C = nay C -
- - - 41
41
- M M = atnega = M - atnega M = atnega M -
-
61
61
- - - olle
Y w
= Y w - Y = olle Y w = Y -
-
81
81
- X = - X = X = X -
- 02
02
- Z=Z Z=Z - Z=Z -
- 2
2
-
-
- 32 32 - 32 -
-
42
42
- 52 52 - 52 -