RADAR Magazin Nr. 14: Macht mir ein Buch!
Das Buch macht keinen Lärm. Lesen auch nicht. Das Buch liebt die Stille. Es ist wortreich stumm. Es trotzt der Vergänglichkeit und bleibt. Im Büchergestell für immer, auf dem Nachttisch für den Verzehr oder als Vorwurf. Diese RADAR-Ausgabe soll den Werdegang eines Buches aufzeigen und zugleich, gespiegelt von Beteiligten und Komplizen, Einblick in die Arbeit eines Verlages geben. Natürlich nicht irgendeines Verlages, sondern des Christoph Merian Verlags, Botschafter und Kulturakteur der Christoph Merian Stiftung, der seit seiner Gründung 1976 wunderbare Bücher zu Architektur und Kunst, Kultur und Gesellschaft und zu Basel und seiner Geschichte herausgibt.
Das Buch macht keinen Lärm. Lesen auch nicht. Das Buch liebt die Stille. Es ist wortreich stumm. Es trotzt der Vergänglichkeit und bleibt. Im Büchergestell für immer, auf dem Nachttisch für den Verzehr oder als Vorwurf.
Diese RADAR-Ausgabe soll den Werdegang eines Buches aufzeigen und zugleich, gespiegelt von Beteiligten und Komplizen, Einblick in die Arbeit eines Verlages geben. Natürlich nicht irgendeines
Verlages, sondern des Christoph Merian Verlags, Botschafter und Kulturakteur der Christoph Merian Stiftung, der seit seiner Gründung 1976 wunderbare Bücher zu Architektur und Kunst, Kultur und Gesellschaft und zu Basel und seiner Geschichte herausgibt.
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Förderprojekt ELYS Boulderloft
Förderprojekt ELYS Boulderloft
Weil es gruselig ist und
man sit Nix.
Wie aus Kinderträumen neue
Begegnungsorte entstehen
Finlay träumt von einem bunten Boden. Lilly wünscht sich ein Höhlenlabyrinth
mit unterschiedlich grossen Gängen und gemütlichen Nischen. Am
besten mit einer Rutschbahn oder Schanze, ergänzt Lasse. Oder einem
Schaumstoffbecken zum Reinspringen, spinnt Laurin weiter. Hauptsache,
es entsteht ein Ort, der viel Abenteuer und Action verspricht, da sind sich
die vier einig. Diese und ähnliche Wünsche äusserten die Kinder letzten
Herbst an einem Mitwirkungsprozess des Kinderbüros, bei dem es um die
Planung der Bewegungslandschaft Felsly ging. Im Frühsommer wurde sie
nun im ELYS Boulderloft in der Bewegungslandschaft eröffnet. Gingen die
Wünsche in Erfüllung?
Kurz vorneweg: Ja, gingen sie. Aber fangen wir von
vorne an und beginnen mit der Frage, wie es überhaupt
zu diesem Mitwirkungsprozess gekommen ist.
Im Gebiet Volta Nord auf dem Lysbüchel-Areal werden
derzeit bis zu 3’000 neue Arbeitsplätze und Wohnraum
für rund 2’000 Personen geschaffen. Im neuen, noch
nicht mit der Stadt vernetzten Quartier entstehen öffentliche
Grünflächen, Naturschutzflächen und ein
grosser Quartierplatz. Während der Grossteil des Areals
abgerissen wird, bleibt die alte Coop-Lagerhalle an der Elsässerstrasse
215 als kulturelles Herzstück bestehen. In dieser Liegenschaft
entstand unter anderem eine 1’300 Quadratmeter grosse Boulderhalle,
die «ELYS Boulderloft».
Neben der sportlichen Nutzung der Halle wollte der
Verein Felsly auf 350 m 2 im Vorbereich der Boulderhalle
einen generationenübergreifenden Begegnungsort
schaffen, die «Bewegungslandschaft Felsly». Sie soll
die Bewegung und Gesundheit von Kindern im Kindergarten-
und Primarschulalter fördern und einen urbanen
Bewegungs- und Begegnungsraum insbesondere
für Familien im neuen Quartier schaffen.
Auf Empfehlung der Christoph Merian Stiftung, die
das Projekt mit CHF 500’000 förderte, hat der Verein
die Bewegungslandschaft gemeinsam mit Kindern
entwickelt. Dies geschah in einem vom Kinderbüro
Basel geleiteten Mitwirkungsprozess, in dem die verantwortlichen
Mitarbeitenden des Vereins Felsly beim
Planen der Kinderbeteiligung begleitet wurden. Die
Planung geschah in Form von Beratungen wie auch
über die Erarbeitung von passenden Methoden. Kinder
im Primarschulalter wurden aktiv von der Planung
bis zur Umsetzung miteinbezogen. Während der Planungswoche
war eine Mitarbeitende des Kinderbüros
vor Ort und unterstützte den Verein.
Gemeinsam mit einer Gruppe junger Expertinnen
und Experten wurden während einer Herbstferienwoche
verschiedenste Spielangebote in der Region
Basel getestet und bewertet, dann auf diesen Erfahrungen
basierend Modelle gebaut. Die Erkenntnisse
waren vielfältig: Die Kinder wünschten sich einen Ort,
wo sich Freundinnen und Freunde treffen, wo sie sich
gemeinsam bewegen, entdecken und austauschen
können, wo sie Neues lernen und sich untereinander
messen können. Ein Ort, der von allen genutzt werden kann und
kostenlos zugänglich ist. Auch die Ansprüche an die Bewegungslandschaft
waren breit gefächert: Sie sollte mehrere Levels und Schwierigkeitsstufen
haben, Labyrinthe, Gänge und Nischen aufweisen,
und es sollte dunkle und helle Ecken geben. Eine Zipline, eine Rutschbahn
und Schanzen wurden erwähnt. Es sollte klettern, balancieren,
springen, schwingen, fallen, bauen und zerstören möglich sein.
Die erhobenen Daten wertete das Kinderbüro aus und verfasste
einen Empfehlungsbericht zuhanden des Planungsbüros. Aus
diesen Daten entstand ein Planentwurf, den Kinder
und Planungsfachpersonen gemeinsam diskutierten.
Nach der definitiven Zusicherung der Kinder erteilte
der Verein Felsly erste Aufträge für den Bau.
Mit der Entwicklung und dem Aufbau dieser adaptiven
Bewegungslandschaft – von Kindern für Kinder – nahm
der Verein Felsly im vergangenen Herbst eines seiner
wichtigsten Projekte in Angriff. Am 4. Juni war es so
weit: Die Bewegungslandschaft eröffnete unter dem
Motto «Wald und Fels». Das neue Angebot bietet einen
Identifikationspunkt für das entstehende Quartier
Volta Nord, vernetzt es mit der Stadt Basel und leistet
einen wertvollen Beitrag zum sozialen Zusammenhalt.
Es ist ein Ort entstanden, wo sich Kinder mit verschiedensten
Hintergründen begegnen, bewegen und weiterentwickeln.
Ein Ort mit viel Abenteuer und Action,
bunt und erlebnisreich. Genauso, wie es sich die Kinder
gewünscht haben.
Sandra Engeler
Projektleiterin Abteilung Soziales CMS
Weiterführende Informationen: www.felsly.ch