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RADAR Magazin Nr. 14: Macht mir ein Buch!

Das Buch macht keinen Lärm. Lesen auch nicht. Das Buch liebt die Stille. Es ist wortreich stumm. Es trotzt der Vergänglichkeit und bleibt. Im Büchergestell für immer, auf dem Nachttisch für den Verzehr oder als Vorwurf. Diese RADAR-Ausgabe soll den Werdegang eines Buches aufzeigen und zugleich, gespiegelt von Beteiligten und Komplizen, Einblick in die Arbeit eines Verlages geben. Natürlich nicht irgendeines Verlages, sondern des Christoph Merian Verlags, Botschafter und Kulturakteur der Christoph Merian Stiftung, der seit seiner Gründung 1976 wunderbare Bücher zu Architektur und Kunst, Kultur und Gesellschaft und zu Basel und seiner Geschichte herausgibt.

Das Buch macht keinen Lärm. Lesen auch nicht. Das Buch liebt die Stille. Es ist wortreich stumm. Es trotzt der Vergänglichkeit und bleibt. Im Büchergestell für immer, auf dem Nachttisch für den Verzehr oder als Vorwurf.
Diese RADAR-Ausgabe soll den Werdegang eines Buches aufzeigen und zugleich, gespiegelt von Beteiligten und Komplizen, Einblick in die Arbeit eines Verlages geben. Natürlich nicht irgendeines
Verlages, sondern des Christoph Merian Verlags, Botschafter und Kulturakteur der Christoph Merian Stiftung, der seit seiner Gründung 1976 wunderbare Bücher zu Architektur und Kunst, Kultur und Gesellschaft und zu Basel und seiner Geschichte herausgibt.

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Die Rezension als kritische

Vermittlung Christoph Dieffenbacher

bespricht keine schlechten Bücher

Es gibt viele Wege, wie Leser:innen zum Buch kommen: auf

Empfehlung von Bekannten etwa oder über die ansprechende

Auslage einer Buchhandlung. Oftmals hören oder

lesen sie aber davon in der Zeitung, am Radio, im Fernsehen

oder auf einem Blog. Pressearbeit ist daher für einen

Verlag unerlässlich, um seine Bücher einer breiten Öffentlichkeit

vorzustellen. Christoph Dieffenbacher rezensiert

als freier Journalist für diverse Medien und bespricht gelegentlich

auch Bücher des CMV. Ich freue mich, dich kennenzulernen, Christoph,

du hast auch meinen letzten Roman

positiv besprochen. Stellst du dich kurz vor?

Ich bin 1958 in Göteborg in Schweden geboren und

in Schaffhausen aufgewachsen. Studiert habe ich

unter anderem in Berlin Germanistik (Arno Schmidt,

mittlere Phase), Geschichte und Kunstgeschichte.

Dann arbeitete ich als Journalist, unter anderem

bei der SDA, war im Pressedienst des Nationalfonds

und habe daraufhin längere Zeit für die Universität

Basel das Wissenschaftsmagazin betreut. Dort

habe ich als Redaktor über Wissenschaftsthemen

geschrieben und Texte von Forschenden bearbeitet.

Danach bist du nebenberuflich zum Rezensenten

geworden?

Ja, vor etwa fünf Jahren. Ich geniesse diese Art des

freien Schreibens, weil ich dabei mehr von mir selbst

einfliessen lassen kann. Für die Besprechung von

Büchern studiere ich meist Verlagsvorschauen und

melde mich dann für Rezensionsexemplare. Die Verlage

sind immer sehr kooperativ – es ist natürlich

in ihrem Interesse, dass ihre Bücher in den Medien

besprochen werden.

Wie kommst du als freier Journalist an Aufträge,

um deine Rezensionen unterzubringen?

Manchmal mache ich Vorschläge für Beiträge in

den Medien, für die ich schreibe. Aber ich bekomme

auch feste Aufträge. Meine Interessen sind ziemlich

vielseitig. Doch leider wird der Platz für die Kultur

in den Medien immer knapper, gerade auch in Sachen

Rezensionen.

Du kennst sicher das Gedicht von Goethe,

das so endet: «Schlagt ihn tot, den Hund!

Er ist ein Rezensent.»

Da scheint der junge Dichter aus einer gewissen

Eitelkeit vor nichts zurückgeschreckt zu sein – und

dabei hat Goethe im hohen Alter selbst noch Rezensionen

geschrieben.

Es gibt mittlerweile auch andere Formen von Kritik und

Rezension, etwa Literaturblogs und andere digitale Formate.

Was hältst du persönlich davon?

Im besten Fall können solche Formen ein neues, junges

Publikum ansprechen, um es für Bücher zu interessieren.

Ich selbst nutze sie eher wenig. Da

braucht es wohl ein digitales Verständnis, eine gewisse

Übersicht und einen regelmässigen Aufwand.

Du berichtest von Kulturpreisverleihungen, Jazz-Konzerten,

Theaterabenden und Ausstellungen, du rezensierst Romane

und Sachbücher – deine Bandbreite als Kulturjournalist

ist beeindruckend. Was muss für dich eine Buchkritik beinhalten?

Was ist für dich wichtig genug, um es der Leserschaft

mitzuteilen?

Ich sehe die Rezension eines Buches vor allem als

eine Art kritische Vermittlung. Da ist zuerst einmal

die Beschreibung dessen, was einen bei der Lektüre

erwartet, ohne allzu viel vom Inhalt zu verraten.

Dann versuche ich zu beschreiben, was der Anspruch

eines Autors, einer Autorin ist – und dann, ob und

wie er auch eingelöst wird. Dazu kommen meine

Eindrücke von der Atmosphäre, der Stimmung bei

einem Konzert, einem Buch, einer Ausstellung. Zusätzlich

recherchiere ich oft, was da noch ist, was

es zu einem Thema zu erfahren gibt, um dann alles

innerhalb der Rezension in einen Kontext, einen Zusammenhang

zu stellen.

Macht es Spass, auch mal ein Buch so richtig zu verreissen,

es in Grund und Boden zu stampfen?

Nein. Ich schreibe ehrlich gesagt lieber keine als

eine schlechte Rezension, also jedenfalls keinen

Verriss. Ich finde, es gibt schon zu viele schlechte

Bücher. Da halte ich es für besser, sie nicht noch

zusätzlich zu erwähnen. Und wenn Kritik, dann

versuche ich sie zu begründen oder auch mal zwischen

den Zeilen durchscheinen zu lassen.

- 7 - 7 - - 8 8

-

- 9 - 9 - - 01 01

- kcalB - = B kcalB = B - - 21 21

- C = - nay C = nay C - - - -

41 41

- M = - atnega M = atnega M - -

61 61

12

C C M MC

Y Y X YX

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