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Udo Schnelle: Einführung in die Evangelische Theologie Leseprobe

Dieses Buch des international anerkannten Exegeten Udo Schnelle führt in die Grundfragen, die Grundlagen und in die Fächer der Evangelischen Theologie ein: Warum Theologie an der Universität? Weshalb Theologie und nicht Religion? Welche Bedeutung hat die Bibel? Was verbindet die einzelnen Fächer der Theologie und gibt es ein gemeinsames Zentrum? Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Frage nach dem Ort und der Leistungsfähigkeit von Theologie im Kontext neuzeitlichen Denkens. Es zeigt sich, dass Vernunft sowie Offenbarung, Glaube und Mythos keine Gegensätze darstellen, sondern unterschiedliche Bereiche der Wirklichkeit erfassen.

Dieses Buch des international anerkannten Exegeten Udo Schnelle führt in die Grundfragen, die Grundlagen und in die Fächer der Evangelischen Theologie ein: Warum Theologie an der Universität? Weshalb Theologie und nicht Religion? Welche Bedeutung hat die Bibel? Was verbindet die einzelnen Fächer der Theologie und gibt es ein gemeinsames Zentrum? Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Frage nach dem Ort und der Leistungsfähigkeit von Theologie im Kontext neuzeitlichen Denkens. Es zeigt sich, dass Vernunft sowie Offenbarung, Glaube und Mythos keine Gegensätze darstellen, sondern unterschiedliche Bereiche der Wirklichkeit erfassen.

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3.<br />

Die Grundlagen: Die Schrift<br />

als lebendiges Zeugnis<br />

des Wortes Gottes<br />

Axiome bestimmen <strong>in</strong> jedem wissenschaftlichen Arbeitsfeld <strong>die</strong> Fragestellungen,<br />

<strong>die</strong> Methodik und auch <strong>die</strong> Ergebnisse. Wie jede andere<br />

Wissenschaft basiert auch <strong>die</strong> evangelische <strong>Theologie</strong> auf Grundlagen<br />

undGrundentscheidungen: Die Basis und der Ausgangspunkt evangelischer<br />

<strong>Theologie</strong> ist Gottes heilvolles Handeln an Israel und <strong>in</strong> Jesus<br />

Christus, so wie es <strong>in</strong> der Bibel/der Heiligen Schrift beschrieben und<br />

niedergeschrieben ist. Deshalb ist <strong>die</strong> Bibel <strong>die</strong> Grundlage für alle Aussagen<br />

über den christlichen Gott und jede Form christlicher <strong>Theologie</strong><br />

muss sich an den Schriften der Bibel orientieren und sich von ihr messen<br />

lassen. Dieses Axiom ist sachlich und historisch begründet. Sachlich,<br />

weil bereits im Neuen Testament der Bezug auf das Alte Testament konstitutiv<br />

ist 90 und <strong>die</strong> Schriften,<br />

<strong>die</strong> später das Neue Testament<br />

bilden, das Christusgeschehen<br />

sachgemäß entfalten und von<br />

Die Bibel/<strong>die</strong> Heilige Schrift<br />

als Axiom der <strong>Theologie</strong><br />

Anfang an e<strong>in</strong>en normativen Anspruch erheben (vgl. Gal 1,6–9) und e<strong>in</strong>e<br />

besondere Stellung haben. Historisch, weil mit der Kanonsbildung <strong>die</strong>jenigen<br />

Schriften zur Grundlage und Norm erklärt wurden, <strong>die</strong> dem<br />

Ursprungsgeschehen am nächsten stehen. Auf den frühkirchlichen<br />

Konzilien wurden Festlegungen und Entscheidungen getroffen (vor<br />

allem Nicaea [325 n. Chr.] und Chalcedon [451 n. Chr.]), 91 <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Kirchen-<br />

und <strong>Theologie</strong>geschichte richtungsweisend und verb<strong>in</strong>dlich<br />

waren. Das Christentum orientiert sich seit fast 2000 Jahren zu Recht am<br />

Modell der normativen Ursprungszeit, denn historische und sachliche<br />

Kont<strong>in</strong>uität sowie Pluralität und Weiterentwicklung <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es<br />

90 Zur Rezeption des Alten Testaments im Neuen Testament vgl. Hans Hübner,<br />

Vetus Testamentum <strong>in</strong> Novo, I/2.II, Gött<strong>in</strong>gen 2003.1997.<br />

91 Vgl. hier Alois Grillmeier, Jesus der Christus im Glauben der Kirche I, Freiburg<br />

i. Br. 2 1982.

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