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E-Paper DB 4-21

E-Paper Dental Barometer Ausgabe 4-21

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DENTAL<br />

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BAROMETER<br />

Fachzeitschrift für Zahnmedizin und Zahntechnik<br />

Implantologie<br />

Unterkiefer-Totalprothese auf vier Locatoren<br />

Endodontie<br />

Endo-Revision – eine Bilderstrecke<br />

Early Childhood Caries<br />

Maßnahmen in Narkose und nachfolgendes Management<br />

AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


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EDITORIAL 3<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

die Endodontie ist das Teilgebiet der Zahnmedizin, welches in den meisten<br />

Praxen als fester Bestandteil implementiert ist und das an jeden Behandler<br />

enorme Herausforderungen stellt: Schließlich bedeutet Zahnmedizin in<br />

erster Linie „Zahnerhaltung“ und die Endodontie stellt einen Grundpfeiler<br />

in der Zahnerhaltung dar.<br />

Dr. Ronald Möbius beschreibt in seinem Artikel ab Seite 10, dass ein bis in<br />

das apikale Delta aufbereiteter, gut abgefüllter und konservierend einwandfrei<br />

versorgter Zahn keine Garantie auf einen langfristigen endodontischen<br />

Erfolg zwangsläufig nach sich zieht und somit der angestrebte Zahnerhalt<br />

nur durch Erfahrung des Behandlers und entsprechendes Equipment sowie<br />

ausreichend Zeit sichergestellt werden kann. In einem weiteren Interview<br />

aus unserer Serie zu den EDDY ® Spülspitzen, spricht ab Seite 14 Zahnarzt<br />

Ivan Vojinovic über seine Erfahrungen. Zahnarzt Georg Benjamin beschreibt<br />

in einer Bilderserie ab Seite 16 die Notwendigkeit von Endo-Revisionen im<br />

Vorfeld weiterer Behandlungen, sodass der präendodontische Aufbau bis<br />

zur definitiven Versorgung stabil bleibt.<br />

„Selbst randständige<br />

und bis zum Apex röntgensichtbare<br />

Wurzelfüllungen<br />

können Misserfolge<br />

zeigen, weil oft<br />

nur die Hauptkanäle<br />

aufbereitet und<br />

abgefüllt werden.“<br />

Mit einem Blick ins Nachbarland Österreich ab Seite 28 beenden wir vorerst<br />

die Artikelserie zur Tobacco Harm Reduction und zeigen, wie dort die<br />

„Harm Reduction“ (Risikominimierung) in der Zahn- und Allgemeinmedizin<br />

in die Seitenstettener Petition aufgenommen und Wege für deren<br />

interdisziplinäre Umsetzung vereinbart wurden. Mit Teil 5.3 ab Seite 32<br />

beendet Dr. Ronald Möbius, M.Sc. Parodontologie in dieser Ausgabe die<br />

Betrachtung des Einflusses von Vitamin D in Bezug auf die gleichen Ursachen<br />

des Hormons auf die Parodontitis und viele andere Erkrankungen, bevor es in<br />

Teil sechs um die Besonderheiten und News in der Applikation des Vitamins<br />

geht. Das Autorenteam um OA Dr. Julian Schmoeckel von der Universität<br />

Greifswald beleuchtet dieses Mal ab Seite 42 die Maßnahmen bei der ECC<br />

– Early Childhood Caries in Narkose und des nachfolgenden Managements.<br />

Wie Sie Firmenfeiern clever planen und wie sich Absagen von Mitarbeitern<br />

finanziell ungünstig auf die feiernden Kollegen auswirken können, zeigt<br />

Ihnen ab Seite 46 Markus Wagner, Steuerberater bei ETL ADVIMED Saarlouis.<br />

Viele weitere informative Beiträge aus den Bereichen Zahnmedizin, Steuern,<br />

Recht und aktuelle Meldungen im Marktplatz komplettieren unser<br />

Leseangebot für Sie.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre.<br />

Ihre Redaktion des Dental Barometer


4 INHALT<br />

3 Editorial<br />

66 Vorschau/Impressum<br />

Dossier Endodontie & Zahnerhaltung<br />

© Dr. med. Steffen Luczak<br />

6 Unterkiefer-Totalprothese auf Locatoren<br />

Eine implantatprothetische Rehabilitation eines 81-jährigen Patienten<br />

10 Endo- und PA-Therapie<br />

Bis in den apikalen Bereich erfolgte Wurzelkanalbehandlungen<br />

sind kein Garant<br />

für den langfristigen klinischen Erfolg<br />

14 Interview zum EDDY ® -System<br />

Zahnarzt Ivan Vojinovic spricht über seine<br />

Erfahrungen<br />

16 Endo-Revison – eine Bilderstrecke<br />

Zahnarzt Georg Benjamin zeigt in einer<br />

Bilderstrecke, wann Revisionen sinnvoll sind<br />

Zahnmedizin<br />

20 Klinische Erprobung<br />

Dr. Benjamin Kette, M.Sc. schreibt über<br />

seine Erfahrungen mit dem Plulpaüberkappungsmaterial<br />

BisiCAL<br />

© Racool_Studio / freepik<br />

32 Vitamin D – Teil 5.3<br />

Parodontitis und viele Erkrankungen haben die gleichen Ursachen<br />

24 Konservierende Zahnheilkunde<br />

Praktische Erfahrungen mit einem „einfarbigen“<br />

Chamäleon-Komposit<br />

28 Harm Reduction in Österreich<br />

Medizin und Zahnmedizin in der Seitenstettener<br />

Petition<br />

38 Patientenkommunikation<br />

Grundlagenwissen: motivieren und<br />

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63 „Aufgefrischt“<br />

Digitale Bildgebung: Bewegungsartefakte in der dentalen Radiologie<br />

treten häufig bei Kindern auf<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


INHALT<br />

5<br />

46 VIP-ZM Mitgliederseiten<br />

Wirtschaft<br />

58 Zahnzusatzversicherung<br />

Von den neuen Tarifen profitieren auch<br />

die Zahnarztpraxen!<br />

60 Steuern<br />

Betriebsveranstaltungen clever planen:<br />

Mitarbeiter-Absagen gehen zu Lasten der<br />

feiernden Kollegen<br />

© Prof. Dr. Johannes Georg Bischoff<br />

64 Marktplatz<br />

62 Steuern<br />

Abschreibungsfalle: Was steckt wirklich<br />

hinter der Kontoüberziehung?<br />

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6 IMPLANTOLOGIE<br />

1a<br />

3D-Planung<br />

Unterkiefer-Totalprothese auf vier Champions<br />

(R)Evolution Implantaten mit Locatoren<br />

Implantologie in der niedergelassenen Zahnarztpraxis ist auch ohne High-End-Chirurgie-Equipment erfolgreich<br />

möglich. Im folgenden Beitrag zeigt Ihnen Dr. med. Steffen Luczak aus Leipzig, wie er einem 81-jährigen<br />

Patienten die insuffiziente Unterkieferprothese mittels vier Champions (R)Evolution Implantaten auf Locatoren<br />

ersetzte und somit dem Patienten minimalinvasiv in kürzester Zeit zu neugewonnener Lebensqualität verhalf.<br />

Text /Bilder Dr. med. Steffen Luczak, Uwe Bräutigam<br />

Der 81-jährige Neupatient stellte sich mit dem Wunsch nach<br />

Zweitmeinung und Rehabilitation seiner insuffizienten Unterkieferprothese<br />

in unserer Praxis erstmalig am 30.03.20<strong>21</strong> vor.<br />

Die allgemeine Anamnese ergab einen medikamentös eingestellten<br />

Patienten, mit sonst guter, dem Alter entsprechender<br />

Allgemeingesundheit.<br />

Der Patient klagte über eine seit einigen Jahren sehr schlecht<br />

sitzende Unterkiefertotalprothese, die bislang durch zwei<br />

Wurzelstiftkappen auf den noch verbliebenen Zähnen 33 und<br />

43 gehalten wurde.<br />

Die Wurzelstiftkappe bei 33 war verloren gegangen, bei<br />

43 war das Friktionsteil der Wurzelstiftkappe extrem abgenutzt,<br />

hier gab es ebenfalls kaum noch Halt. Die Mobilität<br />

der Unterkiefer-Totalprothese verursachte ständig wiederkehrende<br />

Druckstellen. Außerdem war die Kaufunktion sehr eingeschränkt,<br />

was zu massivem Verlust der Lebensqualität und<br />

teils depressiver Stimmung beim Patienten führte.<br />

Anamnese<br />

Der 01 Befund war unauffällig und das Knochenangebot nach<br />

Palpation der entsprechenden Kieferregionen hervorragend.<br />

Der Patient wurde in diesem ersten Termin bereits umfassend<br />

über das OP-Prozedere und die ungefähren Kosten aufgeklärt.<br />

Die Planung war in regio 34, 32, 42 und 44 je ein Champions<br />

(R)Evolution Implantat möglichst subkrestal zu inserieren.<br />

Nach einer Einheilphase von mindestens acht Wochen<br />

werden diese dann mit Locatoren versorgt, auf welche die<br />

neu angefertigte Unterkieferprothese aufgeklickt wird.<br />

Das Ziel ist eine deutliche und vor allem langfristige Verbesserung<br />

des Haltes der Prothese und damit die Wiederherstellung<br />

der Kaufähigkeit. Nach der Beratung wurde mit<br />

dem Patienten ein Folgetermin für eine nochmalige ausführliche<br />

Beratung und den Kostenvoranschlag vereinbart und<br />

der Patient verließ zuversichtlich die Praxis.<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


IMPLANTOLOGIE<br />

7<br />

1b 2<br />

3D-Planung<br />

OPG post OP<br />

3<br />

Klinische Situation nach 8 Wochen Einheilung<br />

4<br />

PEEK Abformpfosten in situ<br />

Aufklärungs- und Planungsgespräch<br />

Am 20.04.20<strong>21</strong>, dem Folgetermin, wurde anhand einer DVT-<br />

Aufnahme gemeinsam mit dem Patienten das Prozedere<br />

noch einmal besprochen. Das DVT bestätigte die guten Knochenverhältnisse<br />

an den geplanten Insertionsstellen (Abb. 1a<br />

und b).<br />

Im ersten Schritt werden die vier Implantate inseriert und in<br />

der gleichen Sitzung der Wurzelrest bei 33 entfernt. 43 mit<br />

Wurzelstiftkappe soll noch bis zur Fertigstellung verbleiben,<br />

um für die derzeitige Prothese noch einen Rest an Halt zu<br />

gewährleisten. Anschließend wird die vorhandene Prothese<br />

an oberhalb der Implantate ausgeschliffen, damit diese belastungsfrei<br />

einheilen können.<br />

3. Die geschlossene Abformung erfolgt circa acht bis zehn<br />

Wochen nach Implantatinsertion mittels PEEK Abformpfosten<br />

4. Bissnahme mit laborgefertigter Bissschablone mit Wachswall<br />

5. Einprobe der neuen Locator-getragenen Prothese als<br />

Wachsaufstellung<br />

6. Einsetzen der finalen Prothese und Entfernung des noch<br />

vorhandenen Wurzelrestes bei 43<br />

7. Unterfüttern der neuen Prothese circa sechs bis acht<br />

Wochen nach Extraktion des Wurzelrestes 43<br />

Am Ende dieses zweiten Termins waren die Patientenfragen<br />

beantwortet, es wurde Informations- und Aufklärungsmaterial<br />

mitgegeben und ein Termin für die OP am 11.05.20<strong>21</strong><br />

vereinbart.<br />

Inhalte der Patientenaufklärung<br />

1. Transgingivale Insertion von vier Champions (R)Evolution<br />

Implantaten unter lokaler Betäubung ohne Lappenbildung,<br />

Anpassen beziehungsweise Ausschleifen der vorhandenen<br />

Prothesenbasis, um Belastungen der Shuttles<br />

beziehungsweise der Implantate während der Einheilphase<br />

zu vermeiden.<br />

2. Kontrolle der inserierten Implantate circa drei Wochen später,<br />

hier kann der Grad der Osseointegration bereits kontrolliert<br />

werden.<br />

Operation<br />

Am Tag der geplanten OP wurde die Behandlungsplanung<br />

nochmals kurz erläutert. Nachdem der Patient seine zweite<br />

Einwilligung zur OP erteilte, wurden die OP-Regionen örtlich<br />

mit Ubistesin 1:100 000 anästhesiert. Nach kurzem Warten<br />

erfolgte die Insertion von vier Champions (R)Evolution<br />

Implantaten Durchmesser 4 mm Länge 12 mm, beginnend in<br />

regio 34, dann 32, 42 und 44 gemäß üblichem Protokoll. Die<br />

jeweiligen Implantatlager wurden gemäß Championsprotokoll<br />

nach Einbringen der Bohrlöcher mit dem 3,8 mm Con- »<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


8<br />

IMPLANTOLOGIE<br />

5 6<br />

Abformung mit Abformpfosten Locatoren in situ vor Extraktion des 43<br />

7<br />

Finale Prothese seitliche Ansicht<br />

8<br />

Finale Prothese in situ<br />

9<br />

Metallgehäuse in der Prothesenbasis<br />

10<br />

Patritzen rot (niedriegste Abzugskraft)<br />

denser für 4 mm Implantate konditioniert.<br />

Während der circa 50-minütigen<br />

OP bestätigte der Patient mehrfach<br />

auf Nachfrage die Schmerzfreiheit der<br />

Operation.<br />

Im Anschluss an die Insertion der vier<br />

Implantate, welche alle mit einem<br />

Drehmoment von 50 Ncm leicht<br />

subkrestal inseriert worden sind (Abb.<br />

2), wurde der Wurzelrest bei 33 entfernt<br />

und die vorhandene Prothese<br />

nach einem Silikonabdruck an den<br />

entsprechenden Stellen ausgeschliffen,<br />

um während der circa achtwöchigen<br />

Einheilphase Druckbelastungen auf den Implantaten<br />

zu vermeiden. Vorbeugend wurde für 5 Tage Amoxicillin 1<br />

Mega 2 x 1 Tablette, verordnet. Bei Bedarf, beziehungsweise<br />

eventuellen Schmerzen durch die Extraktion des 33 und als<br />

Antiphlogistikum, wurde Ibuprofen 400 verordnet.<br />

11<br />

Champions LOC mit 5 mm<br />

Gingivahöhe<br />

Bei einem kurzfristigen Folgetermin waren noch Druckstellen<br />

durch die Unterkiefer-Totalprothese zu beseitigen. Der Patient<br />

hatte durch die Implantatinsertion keinerlei Schmerzen, Hämatome<br />

oder Schwellungen.<br />

Beim Routine-Check der Implantate, drei Wochen nach Insertion,<br />

waren die Shuttles alle noch zugänglich und die Festigkeit,<br />

sprich Osseointegration zu diesem Zeitpunkt der Implantate<br />

in Ordnung. Fühlbar ist dies durch gefühlvolles Checken der<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


IMPLANTOLOGIE<br />

9<br />

Festigkeit mit dem großen Einbringinstrument für die Implantate.<br />

Die Implantate sollten sich dabei anfühlen wie mit einer<br />

Schraubensicherung eingebrachte Schrauben, dürfen sich also<br />

nicht weiter eindrehen lassen. Eine Kontrolle der Befestigungsschraube<br />

im Implantat mit dem kleinen Sechskantschraubendreher,<br />

sollte sicherheitshalber ebenfalls erfolgen.<br />

Freilegung<br />

Am 06.07.20<strong>21</strong> erfolgte die Freilegung der Implantate zur<br />

Abformung. Diese waren nun zum Teil von Gingiva überwachsen<br />

und mussten nach örtlicher Anästhesie durch<br />

Stanzung freigelegt werden. Alle waren entzündungsfrei<br />

im Bereich der Gingiva (Abb. 3). Die PEEK-Abdruckpfosten<br />

wurden in die freigelegten Shuttles fest eingeklipst und<br />

die exakte Passung genauestens kontrolliert. Es folgte eine<br />

geschlossene Abformung mit individuellem Löffel und Impregum<br />

(Abb. 4 und 5). Bei diesem revolutionären System<br />

dient das Shuttle als Einbringhilfe, Einheilkappe beziehungsweise<br />

Gingivaformer und als Aufnahme für die Abformpfosten.<br />

Damit ist eine Kontamination des Implantatinneren<br />

nahezu ausgeschlossen und eine komplikationslose Einheilung<br />

gewährleistet. Die Shuttles werden erst bei Eingliederung<br />

der Lokatoren entfernt und verschließen bis dahin das<br />

Implantatinnere perfekt.<br />

Bissnahme<br />

Am 12.07.20<strong>21</strong> erschien der Patient zur Bissnahme in unserer<br />

Praxis. Diese erfolgte mit einer laborgefertigten Bissschablone,<br />

welche nur geringfügig angepasst werden musste.<br />

Anhand dieses Bissregistrats fertigte das Dentallabor Czinczoll<br />

aus Leipzig die neue Locator getragene Prothese. Nach<br />

circa einer halben Stunde verließ der Patient die Praxis bereits<br />

wieder. Es wurde ein Termin am 26.07.20<strong>21</strong> für die Einprobe<br />

der fast fertigen Prothese (Wachseinprobe) vereinbart und<br />

man konnte die Vorfreude des Patienten sehen.<br />

Finale prothetische Versorgung<br />

Am 02.08.20<strong>21</strong> war es endlich soweit. Voller Erwartung<br />

erschien unser Patient in der Praxis. Zunächst wurde ihm die<br />

finale Prothese präsentiert und es wurde nochmals Farbe<br />

und Sitz überprüft. Beides war sowohl für den Patienten, als<br />

auch den Behandler hervorragend gelungen. Nachdem die<br />

Metallgehäuse in der Prothese mit Friktionselementen mit<br />

geringster Abzugskraft (rot) versehen waren, wurde der noch<br />

verbliebene Wurzelrest bei 43 unter örtlicher Betäubung entfernt<br />

und mit dem Patienten das Entnehmen und Einsetzen<br />

der Prothese geübt (Abb. 7 und 8).<br />

Es empfiehlt sich anfangs, Friktionselemente mit der niedrigsten<br />

Abzugskraft einzusetzen, da erfahrungsgemäß der<br />

Zahnersatz recht festsitzt. Sollte dieser feste Halt später nachlassen,<br />

können diese Friktionselemente dann durch höhere<br />

Abzugskräfte ersetzt werden (Abb. 9, 10 und 11). Zum<br />

Abschluss der Versorgung wies der Behandler den Patienten<br />

noch in die richtige Pflege der Prothese und der Implantate<br />

ein, übergab ihm den Materialpass vom Labor und der Patient<br />

verließ überglücklich und zuversichtlich die Praxis. Es wurde<br />

ein Kontrolltermin vereinbart, bei dem an der Extraktionsstelle,<br />

wenn nötig, die Prothese noch unterfüttert wird.<br />

Fazit<br />

Implantologie ist unter gegebenen Voraussetzungen in jeder<br />

niedergelassenen Zahnarztpraxis möglich. Voraussetzungen<br />

sind die Fähigkeiten des Behandlers, das erforderliche Equipment<br />

sowie viel Empathie.<br />

Im beschriebenen Fall konnte dem 81-jährigen Patienten,<br />

minimalinvasiv und in kürzester Zeit, ein großes Stück Lebensqualität<br />

zurückgegeben werden und das auch noch bezahlbar.<br />

Der Patient ist überglücklich und strahlt nun ein deutlich<br />

besseres Selbstwertgefühl und mehr Optimismus aus.<br />

Einprobe<br />

Zur Einprobe stellte sich die Situation reizfrei dar. Die Shuttles<br />

wurden nun erstmals abgenommen und die Locatoren eingeschraubt<br />

(Abb. 6). Anschließend wurde die Wachsaufstellung<br />

eingesetzt und die Okklusion, Farbe und Sitz geprüft. Sowohl<br />

der Behandler als auch der Patient waren mit der Farbwahl<br />

mehr als zufrieden. Eine Nacharbeit war nicht erforderlich. Der<br />

noch verbliebene Wurzelrest 43 sollte am Tag der Fertigstellung<br />

der prothetischen Versorgung am 02.08.20<strong>21</strong> entfernt<br />

werden. Auch die Retentionsteile für die Locatoren werden<br />

an diesem Tag ausgewählt. Hierfür stehen drei Kunststoff-<br />

Retentionsteile mit jeweils verschiedenen Abzugskräften zur<br />

Verfügung. Der Patient war sichtlich zufrieden und freute sich<br />

auf die baldige Beendigung der Behandlung und seine neu<br />

gewonnene Lebensqualität.<br />

Dr. med. Steffen Luczak<br />

Zahnarzt<br />

—<br />

Schnorrstraße 22<br />

04229 Leipzig<br />

Tel.: +49 341 40 11 338<br />

E-Mail: dr.steffen-luczak@t-online.de<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


10<br />

ENDODONTIE<br />

9<br />

Bildunterschrift<br />

© adimas / stock.adobe.com<br />

Copyright<br />

Endo- und PA-Therapie<br />

Röntgenologisch bis in den apikalen Bereich erfolgte Wurzelbehandlungen sind nicht der Garant für einen<br />

klinischen Erfolg in der Therapie, wenn weite Teile des Endo Hohlraumsystems unberücksichtigt bleiben wie<br />

Dentinkanälchen, Seitenkanäle, zusätzliche Wurzelkanäle, Isthmen, Ramifikationen, apikales Delta.<br />

Text /Bilder Dr. Ronald Möbius, M.Sc. Parodontologie<br />

In den letzten 20 Jahren hat sich in der Endodontie sehr viel<br />

getan. Millionen von Wurzelbehandlungen werden jährlich<br />

durchgeführt und die Erfolgsraten haben sich wesentlich<br />

verbessert. 1 Dennoch gibt es Wurzelbehandlungen, die nicht<br />

zu dem gewünschten Ergebnis führen. Selbst randständige<br />

und bis zum Apex röntgensichtbare Wurzelfüllungen können<br />

Misserfolge zeigen, weil nur die Hauptkanäle aufbereitet<br />

und abgefüllt werden. 2 Die Dunkelziffer der nicht ausgeheilten<br />

Wurzelbehandlungen ist extrem hoch und erklärt<br />

das Herdgeschehen. 6 Oftmals ist auf den Röntgenbildern<br />

nach der Wurzelfüllung ein erweiterter Parodontalspalt oder<br />

eine leichte apikale Osteolyse zu sehen.<br />

Wenn der Patient beschwerdefrei und die Situation klinisch<br />

stumm ist, ist Abwarten die Regel getreu dem Glauben, die<br />

Wurzelbehandlung ist röntgenologisch lege artis bis Apex<br />

erfolgt also wird die Situation schon ausheilen. Maximal 70<br />

Prozent des Endo-Hohlraumsystems sind mechanisch aufzubereiten.<br />

7 30 Prozent bleiben selbst bei sorgfältigem Arbeiten<br />

unberücksichtigt. Wurzelkanalinfektionen unterscheiden<br />

sich erheblich von anderen Infektionen des Körpers.<br />

Bakterien im Wurzelkanal können weder durch die allgemeinen<br />

Abwehrmechanismen des Körpers noch durch systemische<br />

Antibiotikagabe eliminiert werden. Das liegt an der<br />

Situation, dass in nekrotischen Pulpen infolge der fehlenden<br />

Blutzirkulation weder Abwehrzellen noch Antibiotika in das<br />

Gebiet transportiert werden. Andererseits ist das Endodont<br />

ein offenes System mit vielen Verbindungen zum Parodont<br />

über Dentinkanälchen, Seitenkanäle und apikales Delta. 3<br />

Allein die Anzahl der akzessorischen Wurzelkanäle beträgt<br />

im koronalen Wurzelanteil 2 Prozent im mittleren Wurzelanteil<br />

9 Prozent und im unteren Drittel 17 Prozent. 5 Der Molar<br />

hat durchschnittlich 57.000 Dentintubuli von denen 23.000<br />

den Außenbereich erreichen und eine Gesamtöffnungsgröße<br />

von 2 mm haben. 5 Durch die ständige Therapie der<br />

Zahnfleischtasche gestaltet sich die Situation ungünstiger.<br />

Während die Tubuli Pulpa-nah einen Durchmesser von 3<br />

Mikrometer haben, ist dieser im Außenbereich nur 1 Mikrometer.<br />

5 Umso mehr Wurzeldentin abgetragen wird, umso<br />

größer werden diese Endo-Paro-Verbindungen durch die<br />

Vergrößerung des Durchmessers und Erhöhung der Anzahl<br />

der Tubuli. 7<br />

Zusammenfassend bestehen hierüber mehr Verbindungen<br />

zum Parodont als über die Hauptkanäle und diese Bereiche<br />

sind nicht mechanisch aufzubereiten. Mikroorganismen<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


ENDODONTIE<br />

11<br />

können sich folglich über diese Verbindungen von dem<br />

endodontalen in das parodontale Gewebe ausbreiten und<br />

umgekehrt. 4 In der Endo-Therapie müssen diese bakteriellen<br />

Rückzugsgebiete mit in die Therapie einbezogen werden.<br />

Bei einem Patienten mit gesunder parodontaler Situation<br />

und guter immunologischer Abwehrleistung stellt dies<br />

in der Regel kein Problem dar. Sobald Mikroorganismen in<br />

das gut durchblutete Parodontium gelangen, werden sie der<br />

Körperabwehr zugeführt und abgetötet oder über das Spülsystem<br />

mit der Sulkus Fluid Flow Rate herausgespült. Eine<br />

Ausbreitung der Infektion wird damit eingedämmt. 4<br />

Dadurch verschwindet die Ursache nicht und der Zahn mit<br />

dieser mikrobiellen Leckage bleibt eine tickende Zeitbombe.<br />

Genau hier setzen die Endogegner mit ihrem Herdgeschehen<br />

ein. Nur solange das intakte Parodontium mit guter Abwehrleistung<br />

die ständige mikrobielle Belastung inaktiviert, bleibt<br />

das System klinisch gesund. In einer parodontal vorgeschädigten<br />

Situation wird die Ausheilung sehr erschwert. Die oftmals<br />

angestrebte chirurgische Lösung muss als wenig erfolgreich<br />

definiert werden. Der Therapieerfolg für eine Wurzelspitzenresektion<br />

liegt nur bei 50 Prozent, da nur der apikale Bereich<br />

therapiert wird. Die orthograde Revision sollte stets vor der<br />

chirurgischen Revision stehen. 4<br />

Anwendung und besteht aus Lidocain, Prednisolon, Chloramphenicol,<br />

Jodoform und Eugenol. Sie ist immer die erste<br />

medikamentöse Einlage, egal ob der Zahn vital oder devital<br />

ist und ob es sich um einen Milchzahn oder bleibenden<br />

Zahn handelt. Die Einwirkzeit im Wurzelkanal sollte indikationsabhängig<br />

mindestens zwei Wochen und nicht länger<br />

als acht Wochen betragen. Der Zahn wird in dieser ersten<br />

Endo-Sitzung dicht verschlossen mit Harvard und einer Glasionomerfüllung,<br />

um einen sicheren Abschluss zur Mundhöhle<br />

zu erhalten.<br />

In einer zweiten Sitzung wird die Endo-Paste entfernt, der<br />

apikale Bereich mit Iso 30 eröffnet und Vitapex appliziert.<br />

In den Fällen mit periapikaler Beteiligung lässt sich Vitapex<br />

problemlos überfüllen, ohne periapikale Beteiligung sind die<br />

Knochenstrukturen so dicht, dass Vitapex kaum überpressbar<br />

ist. Dieser apikale Vitapex Puff wird für sechs Monate<br />

in situ belassen und der Zahn wieder fest verschlossen mit<br />

Harvard und Glasionomer. Vitapex ist eine Paste aus Calciumhydroxid,<br />

Jodoform und Silikon. Auch diese Paste diffundiert<br />

durch den Zahn wie die Endo-Paste. Beide Pasten<br />

haben eine sehr hohe Penetrationsfähigkeit. Bedingt durch<br />

das Silikon härtet das Calciumhydroxid nicht aus und wird<br />

vollständig resorbiert.<br />

Um auf Dauer Ruhe in das System zu bekommen, müssen<br />

die 30 Prozent des mechanisch nicht aufbereitbaren Anteils<br />

des Endo-Hohlraumsystems in die Therapie mit einbezogen<br />

werden. Das Milieu bestimmt die Keime und diese leben hier<br />

in einem Biofilm, den es zu verändern gilt. Dieses kann auf<br />

chemischem Wege erfolgen. Wir arbeiten mit einer Endo-<br />

Paste, die in den Kanal mit einem Lentulo eingebracht wird.<br />

Diese Endo-Paste funktioniert durch Diffusion und Penetration<br />

und durchwandert den gesamten Zahn mit all seinen<br />

Hohlsystemen bedingt durch den Diffusionsgradienten.<br />

Diese Endo-Paste ist seit über 35 Jahren in der klinischen<br />

esd_drittelQ_Dental-Barometer_20<strong>21</strong>-02.pdf 1 18.02.20<strong>21</strong> 10:50:04<br />

Vitapex<br />

• hat einen pH-Wert von 12,8<br />

• stimuliert die Bildung von Hartgewebe (apikales Delta<br />

und Kanaleingänge verkleinern/verschließen sich, Knochenneubildung<br />

wir angeregt)<br />

• wirkt antibakteriell und bakteriostatisch<br />

• desinfizierend<br />

• beruhigt akute Infektionen<br />

• neutralisiert Endotoxine<br />

• bindet nicht ab »<br />

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12 ENDODONTIE<br />

1 2 3<br />

Diagnostikaufnahme:<br />

Zahn 22 mit Karies profunda und periapikaler nach mesial<br />

tendierender parodontaler Beteiligung<br />

Verlaufskontrolle mit apikal überpresster Vitapexeinlage · Kontrollaufnahme nach Wurzelfüllung<br />

· Aufnahme 6 Monate nach Therapiebeginn<br />

· Periapikale Läsion ist ausgeheilt<br />

· Zahn ist vorbereitet für eine neue Kronenaufnahme<br />

mit Stiftversorgung<br />

Fallbeispiel<br />

Ein Patient suchte unsere Sprechstunde mit einer Karies profunda<br />

am Zahn 22 auf. Der Zahn war bereits devital und<br />

zeigte klinisch wie röntgenologisch deutliche Zeichen einer<br />

periapikalen Beteiligung. Es handelt sich um eine Endo-<br />

Paro-Läsion bei bestehender chronischer Parodontitis. Die<br />

vorhandene Krone blieb in situ und wurde trepaniert. Es<br />

erfolgte eine Kanalaufbereitung bis Apex Iso 25 ohne Überinstrumentierung<br />

mit elektrometrischer Wurzelkanallängenbestimmung.<br />

Zur Spülung kam eine CHX Druck-Saug-Spülung mittels<br />

RinsEndo (Dürr Dental) zur Anwendung. Nach erfolgter<br />

Kanaltrocknung mit Papierspitzen wurde mit einem Lentulo<br />

Step by Step die medikamentöse Einlage Endo-Paste<br />

in den Wurzelkanal eingebracht und der Kanal mit Harvard<br />

Unterfüllung und einer Glasionomerfüllung dicht verschlossen.<br />

Endo Paste diffundiert, penetriert durch den gesamten<br />

Zahn. Nach circa zwei bis vier Stunden schmeckt der Patient<br />

die Paste für drei bis sechs Tage, anschließend nur noch<br />

bei Belastung des Zahnes. Um eine ausreichende Wirkung<br />

zu erzielen, sollte die Endo-Paste bei kleinen Wurzeln ohne<br />

Aufbiss Beschwerden mindestens zwei Wochen bei größeren<br />

Wurzeln oder bereits periapikaler Beteiligung mit Aufbiss<br />

Beschwerden maximal acht Wochen in situ verbleiben.<br />

Nach zwei Wochen Wirkungsphase der Endo-Paste wurde<br />

die Kavität wieder eröffnet, der Kanal gesäubert mit Ultraschall<br />

und CHX RinsEndo-Spülungen. Anschließend erfolgte<br />

eine Kanalnachbereitung jetzt bis Iso 30 apikal durch den<br />

Apex und dann Step by Step größer nach koronal bis Iso<br />

40. Nach der Trocknung mit Papierspitzen wurde die Vitapex-Spritze<br />

bis zum apikalen Fünftel der Wurzelkanallänge<br />

eingeführt. Durch Applikation der Paste fließt diese bis<br />

zum Apex und darüber hinaus, wenn im periapikalen Knochenbereich<br />

Hohlräume bestehen. Nach dem Vollfüllen des<br />

Kanals erfolgte eine Harvard-Unterfüllung und eine Glasionomerfüllung<br />

zum sicheren Verschluss der Kavität. Vitapex<br />

wurde zur apikalen Ausheilung sechs Monate in situ belassen.<br />

Es wird vollständig resorbiert und regt die Knochenneubildung<br />

an. Je nachdem, wie groß der Defekt zu Therapiebeginn<br />

war, kann nach sechs Monaten in seltenen Fällen eine<br />

zweite Vitapex-Applikation mit einer erneuten Liegedauer<br />

von sechs Monate erforderlich sein.<br />

Nach einer 6-monatigen Ausheilzeit wird das Vitapex mit<br />

Ultraschall, Spülungen und Feilen aus dem Kanal entfernt.<br />

Dies ist problemlos möglich, da Vitapex nicht aushärtet. Es<br />

erfolgte eine Kanalnachbereitung bis Apex Iso 25 nur bis<br />

Apex, nicht durch den Apex, der sich wieder geschlossen<br />

hat. Ist der Apex offen, muss eine Röntgenaufnahme erfolgen<br />

und es kann, wie zuvor bereits erwähnt, eine zweite<br />

Vitapex-Einlage für sechs Monate erforderlich sein. Zur inneren<br />

Versiegelung des apikalen Bereichs wird nun nach Spülung<br />

und Trocknung eine Miniportion Vitapex in den Kanal<br />

appliziert und mit Papierspitzen wieder entfernt. Dabei<br />

bleibt eine Sealerschicht am Apexboden. Mehr sollte es<br />

auch nicht sein, Vitapex wird resorbiert und wenn die Hartgewebsbildung<br />

nicht schnell genug nachkommt, würde ein<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


ENDODONTIE 13<br />

Hohlraum verbleiben. Die eigentliche Wurzelfüllung erfolgt<br />

mit Guttapercha in lateraler Kondensation und sehr vereinfachter<br />

Form. Als Sealer nutzen wir Gangraena-Merz N, ein<br />

Sealer auf Calciumhydroxid-Basis.<br />

Es handelt sich hier um eine Endo-Paro-Läsion. Diese muss<br />

auch Endo und Paro therapiert werden. Während die Endo-<br />

Therapie gerade beschrieben wurde, erfolgte die PA-Therapie<br />

mit einem Kollagenase-Hemmer. Zu Therapiebeginn erfolgt<br />

eine geschlossene Kürettage mit deep scaling, root planing,<br />

CHX Taschenspülung, Blutungsstillung und der Applikation<br />

des Kollagenase-Hemmers auf die Gingiva in Bereich des<br />

Interdentalraumes mesial, distal. Der Kollagenase-Hemmer<br />

wandert selbstständig zum Knochen und inaktiviert hier<br />

reversibel die Osteoklasten. Dieses wird einmal pro Monat<br />

wiederholt, bis zur endodontischen Ausheilung. 8<br />

Zusammenfassung<br />

Endodontie ist ein sicheres Verfahren, deren Erfolgsrate<br />

heute mehr von der Erfahrung des Therapeuten als von<br />

den anatomischen Strukturen und Diagnosen abhängt.<br />

Endodontie kann sicher vom zahnärztlichen Generalisten<br />

behandelt werden. Voraussetzung ist einfach nur Geduld<br />

beim Aufsuchen der Kanäle und der Aufbereitung bis zum<br />

Apex sowie die vollständige Einbeziehung des gesamten<br />

Endo-Hohlraumsystems. Endo-Paro-Läsionen müssen auch<br />

in Endo- und Paro-Kombination therapiert werden.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie auf der Homepage<br />

www.moebius-dental.de oder auf Fortbildungsveranstaltungen,<br />

beispielsweise vom 19. bis 20. November 20<strong>21</strong> in<br />

Dresden. Die Ansprechpartnerin dort ist Frau Edda Anders<br />

LZÄK Sachsen, Fax +49 351 8066-106 oder per Mail an<br />

anders@lzk-sachsen.de.<br />

Das Literaturverzeichnis kann bei der Redaktion der Barometer<br />

Verlagsgesellschaft mbH angefordert werden.<br />

Dr. Ronald Möbius<br />

M.Sc. Parodontologie<br />

—<br />

Bergstraße 1c<br />

19412 Brüel<br />

Fax: +49 38483 31 539<br />

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14 ENDODONTIE<br />

Interview EDDY ® – die schallaktivierte<br />

Spülinnovation von VDW<br />

Im Zuge der Barometer Testphase wurden die EDDY ® Spülspitzen der Firma VDW GmbH von ihren<br />

Kollegen*innen ausführlich im Rahmen endodontischer Behandlungen getestet. Im folgenden<br />

Interview erfahren Sie von Zahnarzt Ivan Vojinovic aus dem Zahnmedizinischen Versorgungszentrum<br />

Smile Health in Dannstadt, welche Erfahrungen er mit diesem System gesammelt hat.<br />

Interview mit Zahnarzt Ivan Vojinovic Bilder VDW GmbH<br />

Endodontische Behandlungen<br />

in gekrümmten Kanälen stellen<br />

jeden Behandler vor enorme<br />

Herausforderungen. Wie beurteilen<br />

Sie die schallaktivierte<br />

Spülung der EDDY ® Spülspitzen<br />

mit Blick auf die Einfachheit in<br />

der Anwendung bei gekrümmten<br />

Kanälen?<br />

IVAN VOJINOVIC Endodontische<br />

Behandlungen in zum Teil stark gekrümmten Kanälen sind<br />

immer eine große Herausforderung. Da ist ein sehr gutes<br />

Equipment entscheidend für den Erfolg. Das Material, aus<br />

dem die EDDY ® Spülspitzen gefertigt sind, gestaltet die<br />

Handhabung sehr einfach und vermittelt uns Behandlern ein<br />

großes Gefühl von Sicherheit.<br />

Dieses gute Gefühl wird durch die enorme Elastizität der<br />

Spitzen noch einmal deutlich verstärkt, und es macht Spaß<br />

damit zu arbeiten.<br />

Wie effizient ist die Reinigungsleistung mit dem EDDY ® -<br />

System im Vergleich zu ihren bisherigen Methoden,<br />

und konnten Sie durch die Schallaktivierung auch in<br />

gekrümmten Kanälen einen Unterschied feststellen?<br />

IVAN VOJINOVIC Auf den ersten Blick – ich arbeite noch nicht<br />

so lange mit diesem System – ist die Reinigungsleistung<br />

besser gegenüber den bisherigen Methoden. Es bleibt aber<br />

abzuwarten, wie sich die Ergebnisse reproduzieren lassen,<br />

um hier eine verlässliche Aussage treffen zu können. Jedoch<br />

ist meines Erachtens nicht mit negativen Überraschungen<br />

zu rechnen, da ich von den bisherigen Ergebnissen schon<br />

sehr überzeugt bin. Vor allem in stark gekrümmten Kanälen<br />

ist es für uns Behandler ein spürbarer Unterschied zu<br />

beispielsweise metallischen Spitzen anderer Hersteller. Mit<br />

den EDDY ® Spülspitzen hat man das Gefühl, sie suchen sich<br />

ihren Weg selbst.<br />

Endodontische Behandlungen sind oft zeitintensiv.<br />

Welchen Nutzen bietet Ihnen die schallaktivierte Spülung<br />

mit EDDY ® in Ihrem Workflow?<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


ENDODONTIE<br />

15<br />

IVAN VOJINOVIC Meine bisherigen Antworten lassen es wahrscheinlich<br />

schon erahnen. Die Einfachheit der Anwendung,<br />

in Verbindung mit dem Sicherheitsgefühl, macht das Arbeiten<br />

deutlich effektiver und verkürzt die Behandlungszeit.<br />

Dies macht sich im Workflow spürbar positiv bemerkbar,<br />

und auch unsere Patienten empfinden die Behandlung als<br />

„angenehmer“.<br />

Zu welchem Zeitpunkt setzen Sie das EDDY ® -System ein?<br />

IVAN VOJINOVIC Direkt nach der Exstirpation beziehungsweise<br />

Trepanation kommen die EDDY ® Spülspitzen zum Einsatz,<br />

und das bei jeder Kanalanatomie. Mit den Spülspitzen<br />

erreicht man auf sehr bequeme Art und Weise eine sehr<br />

gute Reinigung der Kanäle vom Debris, in jeder Phase der<br />

Behandlung.<br />

Bezogen auf die vorangegangene Frage, welche Vorteile<br />

ergeben sich daraus für Sie?<br />

IVAN VOJINOVIC Nicht nur für uns Behandler ergeben sich<br />

enorme Vorteile. Auch unsere Patienten sind uns sehr dankbar,<br />

dass sie eine deutlich kürzere Behandlungszeit mit weniger<br />

unangenehmen Erfahrungen in Kauf nehmen müssen.<br />

Ich empfinde die meist sehr guten Ergebnisse bei der Reinigung<br />

als ideale Basis für die darauffolgende Kanalaufbereitung<br />

und bin überzeugt, dass diese guten bis sehr guten<br />

Resultate auch die beste Grundlage für eine periapikale Ausheilung<br />

und somit einen langfristigen Erfolg der endodontischen<br />

Behandlungen darstellen.<br />

Was gefällt Ihnen besonders bei der Verwendung der<br />

EDDY ® Spülspitzen?<br />

IVAN VOJINOVIC Neben dem schnellen Anbringen der Spitzen<br />

an die Einheit – anschrauben und fertig – ist die sichere<br />

Anwendung ein Punkt, der uns Behandlern die Angst vor zum<br />

Beispiel Brüchen der Spitzen im Kanal nimmt. Auch die sehr<br />

gute Reinigungsleistung sorgt für ein entspanntes Arbeiten,<br />

da man das Ergebnis gewissermaßen vorhersagen kann.<br />

Haben Sie EDDY ® auch in anderen Anwendungsbereichen<br />

verwendet, wie zum Beispiel zur Entfernung<br />

medikamentöser Einlagen oder zum Einbringen von<br />

Sealer in den Kanal?<br />

IVAN VOJINOVIC Da ich selbst das erste Mal mit dem EDDY ® -<br />

System gearbeitet habe und die Spitzen sehr grazil, aber<br />

eben auch für mein Empfinden sehr fragil sind, verwendete<br />

ich die EDDY ® Spülspitzen bisher erst einmal nur für die Reinigung<br />

und die Spülung der Kanäle. Ich denke aber, dass<br />

ich in Zukunft auch das Einbringen des Sealers in den Kanal<br />

beziehungsweise das Entfernen von medikamentösen Einlagen<br />

mit dem EDDY ® -System durchführen werde.<br />

Sie haben Eddy ausgiebig testen können. Würden Sie<br />

EDDY ® zukünftig weiterhin standardmäßig einsetzen?<br />

IVAN VOJINOVIC Wir sind durch die Möglichkeit dieser Testung<br />

auf dieses System aufmerksam geworden und die zuvor<br />

genannten Vorteile haben uns überzeugt, sodass wir das<br />

EDDY ® -System zukünftig auch dauerhaft in unserem ZMVZ<br />

einsetzen werden. Und wenn dann die Vorsicht in Bezug<br />

auf die Arbeitsschritte der Entfernung von medikamentösen<br />

Einlagen oder das Einbringen des Sealers verschwunden ist,<br />

wird EDDY ® sicher nicht mehr aus unserem endodontischen<br />

Behandlungsablauf wegzudenken sein.<br />

Hand aufs Herz: Gibt es einen Nachteil, der Ihnen<br />

aufgefallen ist?<br />

IVAN VOJINOVIC ZMVZ sind oft größere Strukturen, die neben<br />

einem zentralisierten Einkauf auch günstigere Preise an die<br />

Patienten weitergeben können. Der Einkaufspreis der EDDY ®<br />

Spülspitzen könnte hier eine Herausforderung sein. Aber das<br />

ist sicher eine Frage der Gesamtkalkulation, welche ich gern<br />

dem Management des ZMVZ überlasse.<br />

Nach all diesen Informationen interessiert uns noch<br />

eines: Würden Sie Ihren Kollegen*innen EDDY ® weiterempfehlen<br />

und wenn ja, warum?<br />

IVAN VOJINOVIC Minimalinvasive Zahnmedizin ist die Zukunft,<br />

beziehungsweise sie ist in vielen Bereichen der Zahnmedizin<br />

schon Alltag. EDDY ® mit all den genannten positiven Eigenschaften<br />

gehört zweifelsfrei in diese Kategorie und deswegen<br />

kann ich, mit den bisher gesammelten sehr guten Erfahrungen,<br />

dieses System meinen Kollegen*innen mit gutem<br />

Gewissen weiterempfehlen. Die EDDY ® Spülspitzen sind ein<br />

echter Gewinn für jede endodontisch behandelnde Praxis<br />

und machen es jedem auch nicht so erfahrenen Behandler<br />

leicht, gute und sehr gute nachhaltig erfolgreiche endodontische<br />

Behandlungen durchzuführen.<br />

Vielen Dank, Herr Vojinovic, für das ehrliche Gespräch und dass Sie<br />

sich die Zeit dafür genommen haben.<br />

Ivan Vojinovic<br />

Zahnarzt<br />

—<br />

MVZ Smile Health Dannstadt<br />

Seebachring 72<br />

67125 Dannstadt-Schauernheim<br />

Tel.: +49 6231 403 312<br />

E-Mail: info-dannstadt@smile-health.de<br />

www.smile-health-dannstadt.de<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


16<br />

ENDODONTIE<br />

9<br />

Bildunterschrift<br />

© edwardolive / stock.adobe.com<br />

Copyright<br />

Bilderstrecke einer Revision<br />

Revisionen sind aus der Zahnerhaltung gar nicht mehr wegzudenken. Gerade wenn noch weitere<br />

Behandlungen bis zur definitiven Versorgung anstehen, sollte der präendodontische Aufbau<br />

so gestaltet sein, dass der Zahn bis zur definitiven Versorgung stabilisiert wird.<br />

Text /Bilder Georg Benjamin<br />

Fall Bilderstrecke<br />

Die Patientin stellte sich mit leichten, unspezifisch persistierenden<br />

Beschwerden im ersten Quadraten vor - 15 und 17<br />

waren endodontisch versorgt. Klinisch war Zahn 15 im Vergleich<br />

zu den Nachbarzähnen leicht perkussionsempfindlich.<br />

Es wurde ein kleinvolumiges DVT (R100, Morita) erstellt, um<br />

die Prognose einer möglichen Revision von 17 und 15 einzuschätzen.<br />

Im DVT zeigte sich eine kleine apikale Aufhellung<br />

an 15.<br />

Nach Entfernung der alten Restauration wurde der palatinale<br />

Höcker komplett eingekürzt und der bukkale partiell.<br />

Es wurde ein Teil der bukkalen Lamelle belassen, damit man<br />

beim präendodontischen Aufbau eine Höhenkontrolle hat<br />

und dieser nicht zu hoch wird. Der Zahn wird zu einer Klasse<br />

I Restauration umgebaut, um dann mit einem glasfaserverstärktem<br />

Flow (everX Flow Dentin, GC Germany) die inneren<br />

Wände zu verstärken.<br />

Dieser präendodontische Aufbau wurde wie eine höckerfassende<br />

direkte Teilkrone gestaltet. Bei der Größe dieser Restauration<br />

ist mit einem<br />

suffizienten Kontaktpunkt<br />

nicht zu rechnen.<br />

Es macht aber Sinn, mit<br />

einem Spannring zu arbeiten,<br />

um einen leichten<br />

Kontaktpunkt zu erreichen.<br />

Die Wurzelfüllung<br />

wurde mit dem XP-endo ®<br />

Shaper (FKG) entfernt<br />

0<br />

und der Zahn wurde bis<br />

DVT Ausschnitt Zahn 15 - Es ist eine kleine ISO 35 mit Hyflex CM<br />

apikale Aufhellung erkennbar und die Länge (Coltende) aufbereitet<br />

konnte initial ermittelt werden<br />

und mit einem Kalzium<br />

Silikat Zement (BioRoot<br />

RCS, Septodont) in modifizierter Single-Cone-Technik abgefüllt.<br />

Beim postendodontischen Verschluss wurde aufgrund der<br />

Tiefe dieser Kavität das Bonding (G-Premio BOND, GC Germany)<br />

mit einem Dual Cure Activator (G-Premio BOND DCA)<br />

gemischt, damit eine Polymerisation auch in der Tiefe »<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


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bei Parodontitis<br />

1 2<br />

Initiale Ansicht von 15 - Es sind Randspalten<br />

und kleinere Risse in der Füllung ration und partielle Höckerreduktion<br />

Komplette Entfernung der alten Restau-<br />

erkennbar.<br />

Wiebke Ivens (geb. Volkmann),<br />

Geschäftsführerin hypo-A GmbH:<br />

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Entzündungen des<br />

Zahnhalteapparates effektiv<br />

bekämpft werden.“<br />

3<br />

Revision mit XP-endo®Shaper<br />

4<br />

Matrize mit Spannring - Bei diesem<br />

großen Approximalraum ist nicht mit<br />

einem suffizienten Kontaktpunkt zu<br />

rechnen.<br />

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18 ENDODONTIE<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

Wurzelfüllung<br />

Wurzelfüllung unter dem Mikroskop<br />

Postendodontischer Verschluss - erster<br />

Zweiter Schritt: glasfaserverstärktes Bulk<br />

Schritt: transparentes Flow für 0,5 mm<br />

Komposit Flow für 2 bis 4 mm<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

Dritter Schritt: everX Flow Dentinfarbe<br />

Letzter Schritt: Verschluss mit einem<br />

Finale Kontrolle<br />

Röntgenaufnahme der Wurzelfüllung<br />

2 mm<br />

Komposit<br />

erreicht wird. Die tiefen Bereiche wurden mit dem glasfaserverstärktem<br />

everX Flow Bulk aufgefüllt. Im sichtbaren<br />

Bereich wird mit everX Flow Dentin gearbeitet. Der okklusale<br />

Verschluss erfolgte mit G-ænial ® A'CHORD A3 (GC).<br />

Diskussion<br />

MOD-Kavitäten von endodontisch behandelten Zähnen<br />

haben eine viel höheres Frakturrisiko als MOD-Kavitäten mit<br />

Höckerübkuppelung (Frankenberger et al 2015). Daher sollte<br />

beim präendodontischen Aufbau schon auf eine Höckerfassung<br />

geachtet werden, besonders wenn noch weitere<br />

Behandlungen anstehen.<br />

Georg Benjamin<br />

Zahnarzt<br />

—<br />

· 2005 – 2010 Studium Universität Würzburg<br />

· 2011 – 2012 Assistenzzahnarzt Brieselang<br />

· Seit 2013 angestellter Zahnarzt mit<br />

Behandlungsschwerpunkt Endodontie<br />

· 2016 Beginn nationale und internationale<br />

Referententätigkeit<br />

· Seit 2020 angestellter Zahnarzt Dentalzentrum<br />

Bayreuth<br />

E-Mail: georgbenjamin@icloud.com<br />

www.saurezaehne.de<br />

Podcast: Saure Zähne Dental Podcast<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


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gleichzeitig die natürliche Anatomie des Kanals.<br />

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20<br />

KLINISCHE ERPROBUNG<br />

Ca 2+ Ca 2+<br />

Ca 2+<br />

Ca 2+ Ca 2+ BisiCAL<br />

BisiCAL<br />

Das Calciumpflaster für die Pulpa<br />

Zusammen mit der Firma bisico – Bielefelder<br />

Dentalsilicone GmbH & Co. KG haben wir fünf<br />

Zahnärzte*innen gesucht, welche vitalerhaltende<br />

Therapiemöglichkeiten mittels dem Produkt BisiCAL,<br />

einem bioaktiven, lichthärtenden, kunststoffmodifizierten<br />

Kalziumsilikat zur Pulpaüberkappung mit MTA-<br />

Füllstoffen, klinisch erproben und die Ergebnisse<br />

für Sie als Fall- beziehungsweise Erfahrungsberichte<br />

aufbereiten. Im Folgenden stellen wir Ihnen den<br />

ersten Fall dieser Klinischen Erprobung vor.<br />

© Racool_Studio / freepik<br />

Text Dr. Benjamin Kette, M.Sc.<br />

Bilder Dr. Benjamin Kette, M.Sc., bisico GmbH & Co. KG<br />

Ausgangssituation<br />

Der folgende Patient stellte sich als Neupatient ohne<br />

Beschwerden vor. Die Ausgangssituation (Abb. 1) zeigt die<br />

alten Füllungen mit gräulich schimmernden Sekundärkariesstellen<br />

an den Zähnen 24 bis 26. Die Zähne waren alle<br />

vital, perkussions– und palpationsunempfindlich, sondierungstiefenfrei<br />

und zeigten auch im Röntgenbild kein apikales<br />

Entzündungsgeschehen.<br />

Behandlung<br />

Nach der Entfernung der alten Füllungen (Abb. 2) stellte sich<br />

die Sekundärkaries großflächig dar. Bei vorsichtiger Entfernung<br />

der Karies wurde das Pulpenhorn des Zahns 26 eröffnet.<br />

Nach erfolgter Desinfektion und Blutstillung mittels<br />

2-prozentiger Natriumhypochloritspülung (Abb. 3) wurden<br />

die Zähne zur Füllungslegung mit Tofflemire Matrize unter<br />

relativer Trockenlegung vorbereitet (Abb. 4). Der spontane<br />

Blutungsstopp innerhalb von drei Minuten erlaubt uns hierbei,<br />

die direkte Pulpaüberkappung mittels lichthärtendem<br />

BisiCAL vorzunehmen. Andernfalls hätte man klassischerweise<br />

eine Wurzelkanalbehandlung durchführen müssen<br />

oder eine Pulpotomie, die neuerdings aufgrund von MTA<br />

und Biodentin wieder Anwendung finden kann.<br />

Nach Überprüfung der Trockenlegung haben wir BisiCAL<br />

direkt mit einem kleinen Kugelstopfer kleinflächig auf die<br />

eröffnete Pulpa aufgetragen (Abb. 5). Die 30-sekündige<br />

selektive Schmelzätzung mittels 37-prozentiger Phosphorsäure<br />

fand im Anschluss an den freiliegenden Kavitätenwänden<br />

statt, um den pulpennahen Dentinbereich beim<br />

Absprühen nicht zu gefährden. Das Dentin wurde mittels<br />

2-prozentiger Chlorhexamed Mundspülung eine Minute<br />

rewettet. Mithilfe des E-Bond LC wurden die Zähne adhäsiv<br />

konditioniert. BisiCAL ist so lagestabil, dass es nach der Lichthärtung<br />

nicht abgesprüht wird. Im weiteren Verlauf wurden<br />

die beiden Kompositrestaurationen an den Zähnen 24<br />

und 26 in Mehrschichttechnik geschichtet. Dabei wurden »<br />

Direkte Pulpenüberkappung<br />

Indirekte Pulpenüberkappung<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


KLINISCHE ERPROBUNG<br />

<strong>21</strong><br />

1<br />

Ausgangssituation alter Kompositfüllungen mit Sekundärkaries an den Zähnen 24-26<br />

2<br />

Entfernung der alten Restaurationen und Darstellung der Karies<br />

3<br />

Vollständige Kariesexkavation mit eröffneten Pulpenhörnchen. An Zahn 26 erfolgte<br />

Blutstillung und Desinfektion mittels 2-prozentigem Natriumhypochlorit.<br />

4<br />

Vorbereitung zur Füllungslegung an den Zähnen 24 und 26 nach relativer Trockenlegung<br />

5 6<br />

Direkte Überkappung mit BisiCAL MTA am Zahn 26 und erfolgter Applikation von<br />

E-Bond-LC<br />

Im Approximalraum gelegte Füllungen an den Zähnen 24 und 26, indirekte Überkappung<br />

am Zahn 25<br />

7<br />

8<br />

Röntgenabschlussbild der gelegten Füllungen an den Zähnen 24 bis 26 Fertig ausgearbeitete und polierte Kompositerestaurationen an den Zähnen 24 bis 26<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


22<br />

KLINISCHE ERPROBUNG<br />

zuerst die fehlenden Approximalwände wieder hergestellt<br />

und dann die Höcker aufgebaut und approximal bereits ausgearbeitet<br />

(Abb. 6).<br />

Distal am Zahn 25 verwendeten wir das BisiCAL ebenso als<br />

indirekte Überkappung – nur in umgekehrter Behandlungsreihenfolge.<br />

Zuerst wurde selektiv geätzt, dann rewettet und<br />

zuletzt überkappt. Anhand des Röntgenabschlussbildes (Abb.<br />

7) wurden nochmals die Randdichtigkeit der Restaurationen,<br />

mögliche Füllungsüberhänge sowie die Nähe der Restauration<br />

zum Nerv kontrolliert. Die Abbildung 8 zeigt die fertig<br />

ausgearbeiteten und polierten Restaurationen an den Zähnen<br />

24 bis 26. Der Patient ist seit der Behandlung schmerzfrei und<br />

sehr zufrieden mit seinen neuen Füllungen.<br />

Diskussion<br />

Die direkte Applikation des BisiCAL Pulpaüberkappungsmaterials<br />

mit MTA-Füllstoffen aus der Spritze erspart viel Zeit.<br />

Insbesondere die Lichthärtung spielt ihre Vorteile beim Handling<br />

im Vergleich zur chemischen Härtung anderer bekannter<br />

Produkte zur Vitalerhaltung der Zähne aus, wie zum Beispiel<br />

Kerr Life, Dycal oder MTA. Am besten erfolgte die Applikation<br />

über einen kleinen Kugelstopfer. Wäre die Applikationskanüle<br />

etwas schmaler oder die Konsistenz des Materials etwas visköser,<br />

ließe sich direkt mit der Applikationsspritze arbeiten.<br />

Durch die immer gleichbleibende Qualität des Materials ohne<br />

Anmischfehler seitens des Zahnarztes oder der Behandlungsassistenz<br />

wird das Behandlungsergebnis optimal gesichert.<br />

Die Fixierung durch die Lichthärtung ist perfekt, da es sich<br />

auch nach der Konditionierung der Zähne mittels Phosphorsäure<br />

nicht absprühen lässt.<br />

In der beschriebenen Behandlungsreihenfolge vermeidet<br />

man das Überätzen im pulpennahen Bereich und reduziert<br />

die postoperativen Beschwerden. BisiCAL vereinfacht und<br />

beschleunigt den ganzen Workflow im Umgang mit tiefer<br />

Füllungslegung und dem Versuch der Vitalerhaltung im routinierten<br />

Praxisalltag und sichert das Behandlungsergebnis.<br />

Die richtige Diagnose für die Anwendung einer Caries- oder<br />

Caries-profunda-Behandlung bleibt jedoch unabdingbar.<br />

Dr. Benjamin Kette, M.Sc.<br />

Zahnarzt<br />

—<br />

Zahnarztpraxis Dr. Elmar Mayer, M.Sc.<br />

Leibnizstraße 5 · 88471 Laupheim<br />

Tel.: +49 7392 91 14 44<br />

E-Mail: praxis@dr-elmar-mayer.de<br />

www.zahnzentrum-laupheim.de<br />

Produktinformation<br />

BisiCAL ist ein bioaktives, lichthärtendes, harzverstärktes Pulpaüberkappungsmaterial<br />

mit MTA-Füllstoffen. Durch die Freisetzung<br />

von Calciumionen fördert BisiCAL die Bildung von Tertiärdentin<br />

und gewährt einen sicheren Pulpaschutz. Der hohe<br />

pH-Wert wirkt bakterizid, unterstützt die Heilung und schützt<br />

vor Überempfindlichkeit. BisiCAL ist tolerant gegenüber Feuchtigkeit<br />

und weist eine gute Radioopazität auf. Dank seines<br />

thixotropen Verhaltens kann BisiCAL, selbst in sehr tiefen<br />

Kavitätenpräparationen, sehr präzise appliziert werden. BisCAL<br />

ist ein Ein-Komponenten-Material, Anmischzeiten und -fehler<br />

werden so vermieden. Via Lichthärtung erfolgt eine schnelle<br />

und kontrollierte Fixierung des Materials. Der hohe pH-Wert<br />

schafft ein bakterienfeindliches Milieu. Dank bioaktiver Füllstoffe<br />

wird durch die Freisetzung von Ca 2+ und OH − Ionen Tertiärdentin<br />

(Hydroxylapatit Ca 5 (PO 4 ) 3 (OH)) gebildet. Die Pulpa<br />

wird so geschützt und in der Heilung unterstützt.<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


96%<br />

DER PATIENTEN<br />

FREUEN SICH ÜBER<br />

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Die Verwendung der Oral-B iO führte bei 96 %<br />

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Die richtige Zahnbürste zu empfehlen kann Ihren Patienten<br />

deutlich zu einer Verbesserung der Mundgesundheit schon<br />

bis zum nächsten Kontrolltermin verhelfen.<br />

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*Quelle: Goyal CR, Adam R, Timm H, Grender J, Qaqish J. A 6-month<br />

randomized controlled trial evaluating a novel smart-connected oscillatingrotating<br />

toothbrush versus a smart-connected sonic toothbrush for the<br />

reduction of plaque and gingivitis. Am J Dent. 20<strong>21</strong> Feb;34(1):54-60<br />

© 20<strong>21</strong> P&G ORAL-28338<br />

**Basierend auf dem prozentualen Anteil von Zahnärzten, die Oral-B<br />

Zahnbürsten oder Zahnpasten verwenden; Umfragen einer repräsentativen,<br />

internationalen Stichprobe von Zahnärzten, die regelmäßig für P&G<br />

durchgeführt wird.


24<br />

KONSERVIERENDE ZAHNHEILKUNDE<br />

1<br />

Praktische Erfahrungen mit einem<br />

"einfarbigen" Chamäleon-Komposit<br />

Die Herausforderungen in der modernen direkten Füllungstherapie sind folgende: Versuchen Sie minimalinvasiv<br />

zu arbeiten, die Handhabung des Materials soll schnell und einfach sein, das Material hat eine geringe<br />

Polymerisationsschrumpfung, eine geringe Techniksensibilität und eine schnelle, unkomplizierte Farbauswahl.<br />

Text /Bilder Dr. med. dent. Tom Verhofstadt<br />

Der Trend ist eindeutig. Einige Dentalhersteller haben in den<br />

letzten Jahren ihre Farbpalette für Komposite reduziert. Die<br />

Einschränkung der Farbpalette hat auch ökologische Gründe,<br />

denn in der Praxis sind viele Kompositfarben nur selten indiziert<br />

und überschreiten daher irgendwann ihr Verfallsdatum.<br />

Aber statt einer reduzierten Komposit-Farbpalette nur noch<br />

eine Farbe? Ist dies möglich? Dieser Herausforderung, eine<br />

Kompositfarbe für alle Zahnfarben zu entwickeln, hat sich<br />

der japanische Hersteller TOKUYAMA DENTAL gestellt. Seit<br />

fast einem Jahr ist das innovative Komposit OMNICHROMA<br />

FLOW mit "1000 Farben Weiß ...alle in 1 Spritze" auf dem<br />

deutschen Markt. Als das Material Anfang 20<strong>21</strong> eingeführt<br />

wurde, hatten wir bereits in unserer Praxis ausgiebig vorab<br />

testen können. Nach Angaben des Herstellers benötigen Sie<br />

nur eine Universalfarbe, um die gesamte Farbskala von A1<br />

bis D4 Vita-Farbsystem mit einer Spritze Komposit abzudecken.<br />

OMNICHROMA FLOW ist ein idiochromatisches Komposit,<br />

basierend auf einem UDMA/TEGDMA-Monomer und<br />

einem 260 nm großen Silikat- und Zirkoniumfüllstoff. Es ist<br />

an der Zeit, die praktischen Erfahrungen von drei Zahnärzten<br />

mit diesem Komposit zu schildern. Die Ergebnisse geben nur<br />

die Meinung dieser Anwender wieder. Sie sind eine Orientierungshilfe<br />

und basieren nicht auf Repräsentativität.<br />

OMNICHROMA FLOW und<br />

OMNICHROMA FLOW Blocker<br />

OMNICHROMA FLOW von der japanischen Firma TOKUYAMA<br />

DENTAL ist ein lichthärtendes, röntgenopakes Komposit. Es<br />

eignet sich laut Hersteller für die direkte Restaurationstherapie,<br />

für Kompositverblendungen und Diastemakorrekturen.<br />

OMNICHROMA FLOW wird als einfarbiges Material in Spritzen<br />

angeboten. Nach Angaben von TOKUYAMA DENTAL<br />

wird das eigene Adhäsivsystem empfohlen, allerdings ist das<br />

Komposit auch vollständig kompatibel mit allen gängigen<br />

Adhäsivsystemen des Wettbewerbs. OMNICHROMA FLOW<br />

ist für die Lichthärtung mit Halogen- oder LED-Licht mit einer<br />

Wellenlänge von 400 bis 500 nm geeignet.<br />

Bei Keramikreparaturen, Zahnverfärbungen und großen<br />

Kavitäten der Klassen III und IV wird OMNICHROMA FLOW<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


Anzeige<br />

Blocker empfohlen und ist notwendig, um ein akzeptables<br />

ästhetisches Ergebnis zu erzielen. Andernfalls<br />

ist das ausgehärtete OMNICHROMA FLOW optisch<br />

dunkel und transparent, wenn es zum Beispiel bei<br />

einer großen Kavität nicht ausreichend von einer Kavitätenwand<br />

umgeben ist.<br />

Die Farbanpassung von OMNICHROMA FLOW basiert<br />

nach Angaben des Herstellers auf der Smart Chromatic<br />

Technology.<br />

Operieren<br />

lernst du<br />

mit den<br />

Händen.<br />

"Smart Chromatic Technology"<br />

Die atemberaubenden ästhetischen Eigenschaften<br />

des Komposits basieren auf der Materialtechnologie.<br />

TOKUYAMA DENTAL hat den anorganischen Füllstoffpartikeln<br />

im Komposit einen gleichen Kugeldurchmesser<br />

von exakt 260 nm gegeben. Dieses kugelförmige<br />

Material mit einem Füllstoffanteil von 79 Gew.-%<br />

ist so dicht und gleichmäßig angeordnet, dass diese<br />

spezielle Partikelgröße, -verteilung und -form in der<br />

Verbundmatrix dafür sorgt, dass das einfallende Licht<br />

im Rahmen eines physikalisch-lichtoptischen Effekts<br />

ausschließlich in einem rot-gelben Wellenlängenbereich<br />

zurückreflektiert wird. Nur in diesem ausgewählten<br />

Farbbereich des sichtbaren Lichts entsteht<br />

dieser Effekt und entspricht genau der Farbe des<br />

Zahns, genauer gesagt dem Lichtwellenbereich der<br />

natürlichen Zähne. Dadurch kommt es nicht zu einer<br />

"subtraktiven Farbmischung" des sichtbaren Lichts,<br />

sondern das Kompositmaterial kann selbständig die<br />

vorherrschende Zahnfarbe des umgebenden natürlichen<br />

Zahnmaterials in einer Art "Super-Chamäleon-<br />

Effekt" annehmen. Drei Zahnärzte dokumentierten<br />

Restaurationen im Front- und Molarenbereich und<br />

eine Diastemakorrektur im Frontbereich.<br />

Wie lauten die praktischen<br />

Tipps der Nutzer?<br />

• Die Schichtdicke sollte nicht zu tief sein, da sonst<br />

der Chamäleon-Effekt verschwindet. Klasse IV eignet<br />

sich besonders für Zähne mit heller Farbe.<br />

• Der OMNICHROMA FLOW Blocker sollte nicht zu<br />

dünn aufgetragen werden. Auch bei leichten Verfärbungen<br />

ist es am besten, einen Blocker zu verwenden.<br />

• Am besten wird der Blocker auch bei inzisalen/interdentalen<br />

Restaurationen verwendet.<br />

• Es ist nicht notwendig, Blocker für vestibuläre Restaurationen<br />

zu verwenden.<br />

• Amalgamtätowierungen und Endo-Kavitäten können<br />

mit einem Blocker abgedeckt werden. Der Farbunterschied<br />

hängt vom Grad der Verfärbung und<br />

der Tiefe der Kavität ab. »<br />

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26 KONSERVIERENDE ZAHNHEILKUNDE<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Ausgangssituation: Die Zähne haben die<br />

Füllung von Zahn 15 mit OMNICHROMA<br />

Perfekte Farbanpassung der Füllungen an<br />

Farbe A3.5 VITA.<br />

Blocker und OMNICHROMA. Beachten<br />

den Zähnen 15 und 16 nach Aushärtung<br />

Sie die undurchsichtige helle Farbe des<br />

und Politur.<br />

Materials vor dem Aushärten.<br />

6<br />

7<br />

8 9<br />

10<br />

11<br />

© Tokuyama<br />

12<br />

© XXX<br />

• Bei interdentalen Effekten fehlt der dentinfarbene Hintergrund.<br />

Das Gleiche gilt für Bulk-Fill-Komposite.<br />

• Es ist am besten, die Füllungsränder anzuschrägen, um keinen<br />

Blocker zu verwenden.<br />

• Das Material ist von weicher Konsistenz, so dass zur Erhaltung<br />

der okklusalen Morphologie zügig lichtgehärtet werden sollte.<br />

• Irrtümer bei der Farbwahl sind ausgeschlossen, da es nur<br />

eine Farbe gibt.<br />

• Das Material ist insbesonders im Molarenbereich geeignet.<br />

• Der Verbundwerkstoff ist leicht zu polieren.<br />

• Das Material haftet kaum an den verwendeten Instrumenten.<br />

• Das Komposit ist am effektivsten mit den VITA-Standardfarben<br />

A2, A3, B2, B3.<br />

• Seine Röntgentransparenz ist mit der der meisten Verbundwerkstoffe<br />

vergleichbar.<br />

Zahn 15 wurde distal mit OMNICHROMA FLOW Blocker und<br />

OMNICHROMA FLOW gefüllt. Die Zähne 16 und 17 wurden<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


KONSERVIERENDE ZAHNHEILKUNDE<br />

27<br />

zuvor mit herkömmlichen Kompositen behandelt. Beachten<br />

Sie die gleiche Röntgentransparenz der verschiedenen Kompositarten<br />

(Abb. 1). Das Komposit überzeugte die Testpersonen<br />

durch seine einfache Handhabung, Schnelligkeit und Wirkung.<br />

Im Durchschnitt wurden 20 Sekunden mit den folgenden Polymerisationslampen<br />

ausgehärtet: S.P.E.C. 3 LED von Coltène und<br />

VALO von Ultradent.<br />

Grenzen des Materials<br />

• Für hochästhetische Versorgungen im Frontzahnbereich ist<br />

ein wenig Übung nötig.<br />

• Bei großen Füllungen im Frontbereich mit wechselnden Farbverläufen<br />

ist es besser, ein System mit Schmelz- und Dentinmassen<br />

zu verwenden.<br />

• Ab dem VITA-Farbton A4 stößt das Material an seine ästhetischen<br />

Grenzen. Dunklere Farbtöne machen die Füllungen<br />

mitunter zu hell. Hier gegebenenfalls mit einem dunkleren<br />

Blocker behelfen.<br />

• Das Komposit lässt sich nur schwer an den VITA A1-Farbton<br />

anpassen.<br />

• Die Inzisalkanten der Frontzähne.<br />

Fall 1<br />

Ein 80-jähriger Patient stellt sich für eine Restauration von<br />

15 distal und 16 mesio-okklusal vor (Abb. 2 bis Abb. 4).<br />

Derselbe 80-jährige Patient erhält eine neue Versorgung<br />

36 mesial und vestibulär. Der Zahn hat die Farbe A4 VITA<br />

(Abb. 5). Mesial wurde es mit OMNICHROMA FLOW Blocker<br />

und OMNICHROMA FLOW gefüllt. Beachten Sie auch<br />

hier die hellere Farbe des Füllmaterials vor dem Aushärten.<br />

Die vestibulären Wurzeln sind nicht deutlich sichtbar.<br />

Sie wurden mit einem herkömmlichen Komposit gefüllt.<br />

Beachten Sie die Transluzenz des Materials und die schlechte<br />

Farbübereinstimmung von Zahn und Material (Abb. 6).<br />

Fall 2<br />

Füllung mit OMNICHROMA FLOW Blocker und OMNICHROMA<br />

FLOW nach Endo bei einer 24-jährigen Patientin. Beachten Sie<br />

erneut die hellere Farbe vor dem Aushärten (Abb. 7 bis 9).<br />

Fall 3<br />

Ein 64-jähriger Patient stellte sich wegen einer mesialen<br />

Zahnverfärbung an Zahn 12 und vestibulären Defekten<br />

an den Zähnen 13, 14 und 15 vor. Zahn 12 wurde mit<br />

OMNICHROMA FLOW Blocker und OMNICHROMA FLOW<br />

behandelt. Die Zähne 13, 14 und 15 wurden nur vestibulär<br />

mit OMNICHROMA FLOW behandelt.<br />

Beachten Sie die schöne Farbanpassung des Materials an die<br />

Zähne (Abb. 10 bis 12).<br />

Praktische Konsequenzen<br />

Die Anwender waren beeindruckt und überzeugt von der<br />

Einfachheit des Materials und seiner Handhabung. Der wichtigste<br />

Vorteil des Materials ist der Zeitgewinn durch den<br />

Wegfall der Farbauswahl sowie die geringere Auswahl des<br />

Materials und somit der schnelle Prozess zur Nach- beziehungsweise<br />

Neubestellung des Materials. Es ist sicherlich<br />

noch zu früh, um zu behaupten, dass man mit dieser einen<br />

Farbe alle direkten Frontzahnrestaurationen abdecken kann.<br />

Dazu braucht man eine größere Anzahl von Patientenfällen,<br />

vor allem mit ungewöhnlichen Zahnfarben. Wenn das Material<br />

auf den Zahn aufgetragen wird, haben Sie Angst, dass<br />

es aushärtet, weil das Komposit weißopak erscheint. Sie<br />

glauben, dass Sie die Restauration neu legen müssen, weil<br />

die Farbe nicht passt. Nach der Polymerisation entsteht der<br />

"Wow-Effekt", wenn das Füllungsmaterial auf dem Zahn<br />

nicht mehr zu erkennen ist und sich die Farbe der Füllung<br />

fast vollständig in den Zahn integriert hat. Das ist ein neues<br />

Gefühl. Keine Überraschungen mehr, keine Ausreden mehr,<br />

um die Farbe zu rechtfertigen.<br />

Sie können die Schönheit des Materials bewundern, aber die<br />

Form der Restauration wird bestimmt durch das handwerkliche<br />

Geschick des Zahnarztes! Das Material hat zweifelsohne<br />

eine große Zukunft in der täglichen Praxis im Bereich<br />

der konservierenden Füllungstherapie. Eine spannende<br />

Geschichte und ein Stoff, der Fantasie bietet, um in Zukunft<br />

verschiedene Füllkonzepte auszuprobieren.<br />

Dr. med. dent. Tom Verhofstadt<br />

Zahnarzt<br />

—<br />

Zahnarzt Winnekendonk<br />

Heiligenweg 29<br />

47626 Kevelaer-Winnekendonk<br />

Tel.: +49 2832 8152<br />

www.zahnarztwinnekendonk.de/<br />

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DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


28 TOBACCO HARM REDUCTION<br />

© Copyright<br />

Harm Reduction und Risikominderung<br />

am Beispiel Österreich – Medizin und<br />

Zahnmedizin in der Seitenstettener Petition<br />

Seit den 4. PRAEVENIRE Gesundheitstagen 2019 hat sich das österreichische Gesundheitsforum PRAEVENIRE<br />

dem Konzept der Harm Reduction und Risikominderung in Gipfelgesprächen und regionalen Diskussionsrunden<br />

gewidmet und sich zu diesem Thema mit Top-Expertinnen und -Experten unterschiedlicher Fachrichtungen<br />

ausgetauscht. Beim Kick-off-Event zur Seitenstettener Petition Mitte Mai 20<strong>21</strong> diskutierten namhafte<br />

Fachexpertinnen und Fachexperten, wie die Konzepte der Schadens- beziehungsweise Risikominderung im<br />

Gesundheitsbereich dazu beitragen können, die Versorgung von Patientinnen und Patienten zu optimieren.<br />

Text Mag. Dren Elezi, MA Bilder Different Marketing (4), Wilke (7), Wild und Team Salzburg (10), Peter Provaznik<br />

Schadensminderung in medizinische<br />

Behandlungspläne einbeziehen<br />

Konzepte der Harm Reduction und Risikominderung werden<br />

bei PRAEVENIRE bereits seit den 4. PRAEVENIRE Gesundheitstagen<br />

2019 im Rahmen von Gipfelgesprächen mit<br />

Top-Expertinnen und -Experten erörtert. Im Rahmen dieser<br />

Diskussionsrunden hat sich gezeigt, dass das Prinzip der<br />

Harm Reduction, also Schadensreduktion beziehungsweise<br />

der Risikominderung, für eine patientenorientierte Versorgungsoptimierung<br />

insbesondere dort von Belang ist, wo<br />

Schäden und Risiken generell oder in Einzelfällen nicht verhindert<br />

werden können und Ansätze von Harm Reduction<br />

und Risikominderung in Österreich im Gesundheitsbereich<br />

noch Potenzial zur Versorgungsoptimierung aufweisen. Ziel<br />

aus Sicht des PRAEVENIRE Gesundheitsforums ist es daher,<br />

das enorme Potenzial der Schadens- beziehungsweise Risikominderung<br />

für die Menschen besser nutzbar zu machen.<br />

Dieses Ziel möchte PRAEVENIRE nun mit der „Seitenstettener<br />

Petition zu Harm Reduction und Risikominderung“<br />

unterstützen, die von Expertinnen und Experten getragene<br />

Empfehlungen für die Gesundheitspolitik enthalten soll. Da<br />

der Ansatz insbesondere in Bezug auf Lebensstilrisiken und<br />

Suchtverhalten von besonderer Bedeutung ist, wird die Petition<br />

den Fokus auf fünf ausgewählte Themen legen: Bewegung,<br />

Ernährung, Alkohol, Tabak und Drogen.<br />

„Laut Studien haben Menschen in Österreich 57 Lebensjahre<br />

bei guter psychischer und physischer Gesundheit zu<br />

erwarten. In Europa liegt der Schnitt bei 64, in Schweden<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


TOBACCO HARM REDUCTION<br />

29<br />

zum Beispiel sind es sogar 73 Jahre und das bei gleicher<br />

Lebenserwartung. Diese Zahlen zeigen, dass wir in zu geringem<br />

Ausmaß schadensverhütend leben“, betonte ao. Univ.-<br />

Prof. Dr. Richard Crevenna (Abb. 1, Nr. 3), MSc, MSc, MBA,<br />

Vorstand der Universitätsklinik für Physikalische Medizin,<br />

Rehabilitation und Arbeitsmedizin an der Medizinischen<br />

Universität Wien, bei der Kick-off-Veranstaltung zur Seitenstettener<br />

Petition zu Harm Reduction und Risikominderung.<br />

Am Wissen rund um die Vorteile eines gesunden Lebensstils<br />

scheitere es nicht. „Wir wissen heute, dass ausreichende<br />

Bewegung im Zusammenspiel mit einem sinnvollen<br />

Ernährungsverhalten das Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko<br />

in Zusammenhang mit Krebs und kardiovaskulären Erkrankungen<br />

um bis zu 35 Prozent senken kann“, so Crevenna.<br />

Dieses Wissen gelte es umzusetzen, indem Menschen von<br />

Kindesbeinen an zur Aktivität ermutigt werden.<br />

Evidenz dazu, welche konkreten Wirkungen ein gesundheitsfördernder<br />

Lebensstil hat, gibt es auch im orthopädisch-traumatologischen<br />

Bereich, wie o. Univ.-Prof. Dr.<br />

Catharina Chiari (Abb. 1, Nr. 2), MSc, Vizepräsidentin der<br />

Österreichischen Gesellschaft für Orthopädie (ÖGO), schilderte:<br />

„Wir wissen aus Erfahrung, dass beispielsweise eine<br />

Rauchabstinenz vier bis sechs Wochen vor und nach einer<br />

Operation dazu führt, dass es wesentlich weniger Komplikationen<br />

wie Wundheilungsstörungen, schlechte Knochenheilung<br />

oder schlechtes Einheilen von Implantaten gibt. Das<br />

ist ein Bereich, wo es wissenschaftliche Belege und konkrete<br />

Ansätze gibt.“ Dieses Wissen müsse laut Chiari im Sinne der<br />

Patientenorientierung besser genutzt werden und aktiv in<br />

die Operations- und Behandlungsplanung mit einbezogen<br />

werden.<br />

Den Patienten individuell und<br />

ganzheitlich betrachten<br />

„Es geht um das Erkennen von Risiken, vor allem bei Verhaltensmustern,<br />

die mit einer hohen Wahrscheinlichkeit schädlich<br />

sind und damit um das Ändern von Gewohnheiten. Wir<br />

sollten unseren Patientinnen und Patienten glaubhaft vermitteln<br />

können, welches Verhalten zu welchen gesundheitlichen<br />

Folgen führt“, erklärte der Allgemeinmediziner MR Dr.<br />

Reinhold Glehr (Abb. 1, Nr. 5), der den Blickwinkel und die<br />

Rolle von Hausärztinnen und Hausärzten ins Spiel brachte.<br />

Dafür brauche es laut dem Experten evidenzbasierte Argumente<br />

und einen nötigen Anreiz, auf denen die ärztliche<br />

Kompetenz aufbaut und die zur Verhaltensänderung motivieren.<br />

Wie schwer diese Änderungen jedem Einzelnen fallen<br />

können, weiß man insbesondere im Bereich der Ernährung.<br />

Laut Dr. Marlies Gruber (Abb. 1, Nr. 7), Geschäftsführerin<br />

„forum. ernährung heute“, ist „das qualitative Angebot an<br />

Lebensmitteln in Österreich sehr gut. Die Balance zu finden<br />

zwischen Energieaufnahme durch Essen und Energieverbrauch<br />

durch Bewegung ist aber ein individuell komplexes<br />

Thema.“ Wichtig sei laut Gruber, dass dabei ein ebenso persönlicher<br />

wie ganzheitlicher Ansatz verfolgt wird: „Das Richtige“<br />

zu essen reicht als alleiniger Ansatz nicht. Beim Thema<br />

Übergewicht etwa kommen auch Faktoren wie Stress, Schlaf<br />

und Genuss mit in die Rechnung, ebenso wie biologische<br />

und genetische Prädispositionen.“ Für eine ganzheitlich orientierte<br />

Information plädierte auch Mag. Georg Jillich (Abb.<br />

1, Nr. 9), Präsident des Österreichischen Kneippbundes: „Es<br />

sollte unser aller Anliegen sein, Gesundheitskompetenz bei<br />

den Menschen herauszubilden. Dafür braucht es ein ausgewogenes<br />

Paket an evidenzbasierten Informationen, die<br />

gut kommuniziert werden müssen.“ Drei Ebenen seien laut<br />

Jillich entscheidend: Information, Motivation im Sinne von<br />

Bewusstseinsbildung in einfacher Sprache und das Schaffen<br />

von Erlebnissen.<br />

Risiken und Schäden reduzieren<br />

statt eliminieren<br />

Die Historie, begriffliche Bedeutung und zunehmende<br />

Wichtigkeit des Konzepts von Harm Reduction und Risikominderung<br />

beleuchtete Dr. Hans Haltmayer (Abb. 1, Nr. 8),<br />

Beauftragter für Sucht und Drogenfragen der Stadt Wien,<br />

der darauf verwies, dass der Begriff aus der Zeit der HIV-<br />

Epidemie komme. „Nachdem Suchtmittelabhängigkeit nicht<br />

einfach zu ändern ist“, so Haltmayer, „hat man erfolgreich<br />

dazu beigetragen, dass der Drogenkonsum zumindest nicht<br />

zur Infektion mit dem Virus führt.“ Diese Maßnahmen waren<br />

laut dem Experten der Grund, dass in Österreich in den<br />

1990er-Jahren die Rate von HIV-Erkrankungen bei Drogenabhängigen<br />

vergleichsweise niedrig war. „Das Prinzip von<br />

Harm Reduction und Risikominderung ist demnach nicht primär<br />

die Eliminierung von Schaden und Risiko, sondern deren<br />

Reduktion“, erklärte Haltmayer. Dabei appellierte er, dass<br />

man dieses Thema ideologiebefreit angehen müsse, denn<br />

„Wir sollten nicht werten, wie jemand lebt, sondern Menschen<br />

mit alternativen Angeboten für einen Weg gewinnen,<br />

der ihnen persönlich weniger schadet.“<br />

Dass es sich dabei um einen Weg mit vielen kleinen Schritten<br />

handelt, ist den Expertinnen und Experten bewusst. „Es hat<br />

keinen Sinn stur ein Ziel zu verfolgen, das nicht erreichbar<br />

ist. Wir werden wohl nie in einer Welt ohne Tabak, Alkohol,<br />

Zucker oder Gewalt leben. Das ist unrealistisch. Aber wir<br />

können den Konsum Schritt für Schritt reduzieren, indem<br />

wir sinnvolle Alternativen entwickeln und anbieten, die den<br />

Betroffenen machbar erscheinen. Damit ist schon sehr viel<br />

gewonnen“, betonte Prim. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Popp<br />

(Abb. 1, Nr. 11), Facharzt für Lungenheilkunde. Ein pragmatischer<br />

Ansatz, der auch von Hon. Prof. (FH) Dr. Bernhard<br />

Rupp (Abb. 1, Nr. 12), Leiter der Abteilung Gesundheitspolitik<br />

der Arbeiterkammer Niederösterreich, geteilt wurde:<br />

„Eine suchtfreie Gesellschaft ist eine Illusion. Ideologisieren<br />

hat keinen Sinn. Man muss akzeptieren, dass für viele<br />

Menschen ein kompletter Verzicht unvorstellbar ist, eine<br />

Reduktion oder ein Ersatz aber denkbar. Das ist die erfolgsversprechende<br />

Idee, um Menschen individuell dort abzuholen,<br />

wo sie ganz persönlich sind“, so Rupp. »<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


30 TOBACCO HARM REDUCTION<br />

Das sah auch Mag. Patrick Gasselich (Abb. 1, Nr. 4) so, Abgeordneter<br />

zum Wiener Landtag und Gemeinderat: „Wir sind<br />

dafür bereit, das Thema wird von Seiten der Politik besprochen.<br />

Das Wissen um seine Bedeutung ist vorhanden. Was es<br />

für die Umsetzung braucht, sind solche Gesprächsdiskussionen<br />

und Petitionen, damit wir von Expertinnen und Experten Fakten<br />

und Handlungsempfehlungen auf den Tisch bekommen,<br />

um weitere Schritte setzen zu können und auf Basis dieser<br />

auf politischer und gesetzlicher Ebene aktiv zu werden.“ Auch<br />

Mag. Martin Schaffenrath (Abb. 1, Nr. 13), MBA, MBA, MPA,<br />

Mitglied im Verwaltungsrat der Österreichischen Gesundheitskasse,<br />

ÖGK, signalisierte seine Bereitschaft: „Wir sprechen<br />

von einem Thema, das die ganze Gesellschaft betrifft. Da ist es<br />

natürlich wichtig, dass sich auch die Sozialversicherungsträger<br />

hier einbringen.“ Einig waren sich alle Expertinnen und Experten,<br />

dass man die Entstehung der Petition zu diesem wesentlichen<br />

Thema tatkräftig unterstützen will. „Wünschenswert<br />

wäre, dass daraus sehr konkrete Umsetzungen und eventuell<br />

Pilotprojekte erwachsen“, betonte Univ.-Prof. Dr. Michael<br />

Gnant (Abb. 1, Nr. 6), Präsident der Österreichischen Studiengruppe<br />

Brustkrebs und Darmkrebs, ABCSG. Laut Assoc.-<br />

Prof. Priv.-Doz. Dr. Martin Andreas (Abb. 1, Nr. 1), MBA, PhD,<br />

Programmleiter der Herzklappenchirurgie an der Univ.-Klinik<br />

für Herzchirurgie der Med Uni Wien, soll die Petition die ganzheitliche<br />

Betrachtung der Thematik unterstützen und die Situation<br />

der Betroffenen damit auch in den Fokus rücken. „Aber<br />

die klare Grundlage dazu müssen die wissenschaftlichen<br />

Fakten zu schädlichem Verhalten und etwaigen Alternativen<br />

sein. Strikte Evidenzbasierung und der wissenschaftliche State<br />

of the Art müssen Basis der Petition sein, die nun entstehen<br />

wird“, so Andreas.<br />

Schrittweiser Weg gemeinsam<br />

mit dem Patienten<br />

„Menschen, die mit einer Typ 2-Diabetes-Erkrankung konfrontiert<br />

werden, sind im Schnitt knapp über 50 Jahre alt. Ihnen<br />

jetzt zu erzählen, sie müssten sich ab heute nur noch gesund<br />

ernähren, viel bewegen und sofort mit dem Rauchen aufhören,<br />

bringt nicht viel. Es überfordert Patientinnen und Patienten.<br />

Lebensgewohnheiten auf einen Schlag zu ändern, wäre<br />

ja selbst für einen völlig gesunden Menschen eine Überforderung“,<br />

so Univ.-Prof. Dr. Susanne Kaser (Abb. 1, Nr. 10), Präsidentin<br />

der Österreichischen Diabetesgesellschaft, die ebenfalls<br />

von einem schrittweisen Prozess im Sinne der Harm Reduction<br />

und Risikominderung sprach. Es gehe eben nicht darum,<br />

Menschen alles Schädliche auszutreiben, sondern gemeinsam<br />

Ziele zu vereinbaren, die schrittweise erreicht werden und den<br />

Schaden reduzieren sollen. Dafür brauche es laut Kaser ausreichend<br />

Zeit, um Gewohnheiten zu ändern, sowie auch Zeit<br />

für Ärztinnen und Ärzte und für Patientinnen und Patienten,<br />

um miteinander zu kommunizieren. Zudem müssen auch die<br />

Rahmenbedingungen geschaffen werden — ein Auftrag für<br />

die Behörden, Institutionen und die Politik.<br />

Medizin und Zahnmedizin in der<br />

Seitenstettener Petition zu Harm<br />

Reduction und Risikominderung<br />

Mit der Petition hat sich das PRAEVENIRE Gesundheitsforum<br />

das Ziel gesetzt, den gesundheitspolitischen Diskurs<br />

und damit die Nutzbarmachung des Potenzials von Schadens-<br />

und Risikominderung für die Menschen in Österreich<br />

zu fördern. Die Petition bezieht sich auf die Themen Bewegung,<br />

Ernährung, Alkohol, Tabak und Drogen. In einem<br />

ersten Schritt soll das Thema in drei ausgewählten Feldern<br />

(Onkologie, Orthopädie, kardiovaskuläre Erkrankungen) diskutiert<br />

werden. Weitere Fachbereiche, darunter auch die<br />

Zahnmedizin sollen folgen, um den ganzheitlichen Ansatz<br />

möglichst breit zu berücksichtigen. Nach dem erfolgreichen<br />

Kick-off im Mai 20<strong>21</strong> wird nun intensiv mit den Expertinnen<br />

und Experten an der konkreten Ausarbeitung der Petition<br />

gearbeitet.<br />

Der nächste Impuls auf dem Weg zur Erarbeitung der<br />

PRAEVENIRE Petition zu Harm Reduction und Risikominderung<br />

ist im Rahmen der PRAEVENIRE Gipfelgespräche auf<br />

der alten Schafalm in Alpbach im August 20<strong>21</strong> geplant.<br />

Mag. Dren Elezi, MA<br />

PR Conultant<br />

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Tel.: +43 1 402 1341 58<br />

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32<br />

VITAMIN D<br />

© Racool_Studio / freepik<br />

Vitamin D – Teil 5.3: Parodontitis und viele<br />

Erkrankungen haben die gleichen Ursachen<br />

Die zusätzlichen Aufgaben, die ein gesunder Knochen erfüllt, neben seiner Halte- und Stützfunktion, werden<br />

beim negativen Knochenstoffwechsel auf Sparflamme gesetzt. Dazu gehören der Kalziumstoffwechsel, die<br />

Blutzell-, Immunzell- und Tumorkillerzellbildung. Hier ist die Verbindung zwischen sehr vielen Erkrankungen<br />

bis hin zum Tumorgeschehen und der Parodontitis, die den negativen Knochenstoffwechsel anzeigt.<br />

Text Dr. Ronald Möbius, M.Sc. Parodontologie<br />

Parodontitis ist gekennzeichnet durch Entzündung und Knochenabbau.<br />

Entzündungen werden ausgelöst durch Mikroorganismen.<br />

Es gibt keine Mikroorganismen, die parodontalen<br />

Knochen abbauen. Knochenabbau entsteht durch immunpathologische<br />

Prozesse, letztendlich durch zu viel aktivierte<br />

Osteoklasten. Unterschiedliche Ursachen, Mikroorganismen<br />

für Entzündungen und zu viele aktive Osteoklasten für den<br />

Knochenabbau brauchen auch unterschiedliche Therapien.<br />

Während die Therapie der parodontalen Entzündungen<br />

allgemein Kassenleistung ist und viele Therapie Varianten<br />

möglich sind, bleibt die Therapie des Knochenstoffwechsels<br />

unberücksichtigt. Die Therapie der parodontalen Entzündungen<br />

ist sehr wichtig, ist Voraussetzung und der erste<br />

Schritt aber ist nicht die Therapie des Knochenstoffwechsels.<br />

Es gibt nur einen Knochenstoffwechsel und nicht einen<br />

für das Parodontium, einen für die Wirbelsäule, einen für die<br />

Knie usw. Nein, nur einen Gesamtknochenstoffwechsel und<br />

der ist ausgeglichen oder nicht. Parodontitis ist folglich nur<br />

die zahnärztliche Beschreibung eines insgesamt negativen<br />

Knochenstoffwechsels. Einbrechen wird das System immer<br />

an der schwächsten Stelle. Beim negativen Knochenstoffwechsel<br />

verliert der Knochen an Qualität, Stabilität und das<br />

in einem Bereich mit den stärksten Muskeln. Aus diesem<br />

Grund sehen wir Zahnärzte die Folgen eines negativen Knochenstoffwechsel<br />

sehr früh.<br />

Knochen hat außer der Halte- und Stützfunktion weitere<br />

Aufgaben. Es stellt das Depot im Kalziumstoffwechsel und<br />

jede Blutzelle, Immunzelle und Tumorkillerzelle wird im Knochen<br />

gebildet. Wenn der Knochenstoffwechsel aber über<br />

eine längere Zeit negativ bleibt und der Knochen nicht mal<br />

mehr seine Halte- und Stützfunktion aufrechterhalten kann,<br />

dann erledigt er alle nachfolgenden Aufgaben auch nur<br />

noch auf Sparflamme. Völlig unterschätzt werden die Auswirkungen<br />

eines desolaten Kalziumstoffwechsels, der die<br />

Voraussetzung eines ausgeglichenen Knochenstoffwechsels<br />

darstellt. Knochen- und Kalziumstoffwechsel brauchen<br />

einen sehr hohen Vitamin D3-Spiegel für die optimale Funk-<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


VITAMIN D<br />

33<br />

tion. Der negative Knochenstoffwechsel hat eine reduzierte<br />

Blutzell-, Immunzell- und Tumorkillerzellbildung zur Folge.<br />

Hier liegt die Verbindung zwischen den Erkrankungen.<br />

26. Fettleber<br />

Vitamin D bremst die Ausschüttung des Hormons Leptin.<br />

Dieses Hormon gibt dem Körper das Signal, wenn er genügend<br />

Fett aufgenommen hat. Bei Vitamin D-Mangel fehlt<br />

Leptin, die „Fett-Bremse“ funktioniert nicht und es droht<br />

Übergewicht. Übergewicht produziert Fettpolster, in denen<br />

das fettlösliche Vitamin D verschwindet. Dadurch sinkt der<br />

Vitamin D-Spiegel weiter, ein Teufelskreis.<br />

Metaanalysen zeigten eine Verbindung zwischen Vitamin<br />

D-Mangel und dem Vorliegen einer Fettleber. 4 Die Fettleber<br />

basiert nicht auf einen zu hohen Fettkonsum, sondern der<br />

Kohlenhydratanteil in der Nahrung liegt höher, als für die<br />

Muskelaktivität erforderlich wäre. Zunächst hat die Leber<br />

Mechanismen parat, um sich zu wehren. Die erste „Notwehrreaktion“<br />

des Organs besteht darin, dass sie ihre Lipogenese<br />

aktiviert, worauf die überschüssigen Kohlenhydrate<br />

in Fette umgewandelt und über mehrere Zwischenstufen<br />

als Bauchfett abgelagert werden. Eine weitere Notwehrreaktion<br />

ist die Fettablagerung in Leberzellen. Da die Leber<br />

aber kein Fettspeicherorgan ist, wird ein Prozess mit fatalen<br />

Folgen in Gang gesetzt. Die Leber hat einen sehr wichtigen<br />

Part in der Vitamin D3-Herstellung und Aktivierung und der<br />

Spiegel sinkt durch die zunehmende Verfettung und sinkende<br />

Leberleistung immer weiter. Über die Zwischenstufe<br />

Leberzirrhose entwickelt sich aus der Fettleber schließlich<br />

ein hepatozelluläres Karzinom. 1<br />

27. Rachitis/Osteomalazie<br />

Beim Kind führt ein ausgeprägter Vitamin D-Mangel zur<br />

Rachitis, beim Erwachsenen zur Osteomalazie. Dabei geraten<br />

die Prozesse von Knochenneubildung und Knochenabbau<br />

aus dem Gleichgewicht. Der niedrige Vitamin D-Spiegel<br />

verringert die Kalziumaufnahme. Der niedrige Kalziumspiegel<br />

im Blut lässt den Parathormon-Spiegel ansteigen. Dieser<br />

fördert den Verlust von Phosphat über die Niere, dies wirkt<br />

muskelabbauend und führt zur Muskelschwäche. Die Folge<br />

ist eine unzureichende Bildung von Kalzium-Phosphat-Produkten,<br />

die der Knochen für seine Mineralisierung benötigt.<br />

Der Knochen wird nicht mehr ausreichend gehärtet und<br />

wird weicher, dies führt zu Knochenschmerzen. 5<br />

28. Osteoporose, Parodontose<br />

Ist eine Erkrankung mit unterschiedlichen Ursachen. Mangelnder<br />

Aufbau der Knochenmasse in jungen Jahren, Mangel<br />

an Sexualhormonen im fortgeschrittenen Alter, ungesunde<br />

Ernährung, zu wenig Sonne und Bewegungsmangel.<br />

Schleichende Entkalkung der Knochen mit steigender Bruchgefahr.<br />

Der Knochenschwund wird wesentlich beeinflusst<br />

durch Hormonschwäche (Testosteron, Östrogen), Alter, fehlende<br />

Bewegung, Untergewicht, Alkohol, Medikamente und<br />

vor allem längerer Vitamin D-Mangel. 13<br />

Die Hauptursache liegt im Kalziumparadoxon. Das aufgenommene<br />

Kalzium ist in der Menge zu gering und gelangt<br />

nicht dahin, wo es gebraucht wird in den Knochen, sondern<br />

bleibt in den Arterien und Weichgeweben hängen. 11<br />

Vitamin D ist der Schlüssel, der Kalzium die Tür öffnet und<br />

die Resorption erhöht. Vitamin K2 aktiviert den Transportmechanismus,<br />

damit das Kalzium aus den Arterien und<br />

den Weichgeweben zu den Knochen transportiert werden<br />

kann. 11<br />

29. Muskelschwäche<br />

Ohne Muskelaktivität gibt es keine Knochengesundheit,<br />

fehlende Belastung führt zum Knochenverlust. Je geringer<br />

der Vitamin D-Spiegel, je höher der Parathormon-Spiegel.<br />

Je höher der Parathormon-Spiegel, desto stärker der Verlust<br />

an Muskelkraft. 23<br />

30. Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

Sie sind die Todesursache Nummer 1. Jeder 2. Todesfall<br />

steht in diesem Zusammenhang. 7 Vitamin D ist ein wichtiger<br />

Schutzfaktor für die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Wer<br />

einen ständig hohen Vitamin D-Spiegel hat, ist bis ins hohe<br />

Lebensalter vor den Zivilisationskrankheiten einschließlich<br />

Herzinfarkt besser geschützt. Ein Vitamin D-Mangel<br />

erhöht das Risiko für koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt<br />

und Herztod schrittweise, je niedriger der Spiegel ist. 2 Vitamin<br />

D greift in den Kalziumstoffwechsel der Muskelzelle in<br />

der Gefäßwand ein, hemmt das gefäßverengende Hormon<br />

Angiotensin, reduziert die Entzündungsneigung und stoppt<br />

vorschnelle Blutgerinnung und unkontrollierte Zellwucherungen,<br />

woraus arteriosklerotische Ablagerungen entstehen<br />

können. 22<br />

Ein Vitamin D-Mangel führt zu einem Bluthochdruck, erhöht<br />

die Thromboseneigung und reduziert die Fähigkeit zur Auflösung<br />

dieser Gerinnsel. Die Blutfettwerte und das Verhältnis<br />

von LDL zu HDL-Cholesterin verschlechtern sich, die Entzündungsneigung<br />

nimmt zu, die Regenerationsfähigkeit der<br />

Gefäßwände nimmt ab und das unkontrollierte Wachstum<br />

der glatten Gefäßmuskelzellen nimmt zu. 22<br />

• erhöhter Parathormon-Spiegel ist ein Risikofaktor<br />

• dieser führt zur verstärkten Freisetzung von Tumornekrosefaktor<br />

alpha, Interleukin-6, wodurch die Gefäßwand<br />

geschädigt wird und es zu arteriosklerotischen Ablagerungen<br />

kommt Vitamin D-Mangel stört die Interleukin-10 »<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


34 VITAMIN D<br />

Synthese, dem Gegenspieler zum Tumornekrosefaktor<br />

alpha<br />

• Homocystein ist ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

und Gefäßkomplikationen. Die Blutgefäße werden<br />

spröde und altern vorzeitig. Im Herzmuskel wird der Energiehaushalt,<br />

der mitochondriale Stoffwechsel beeinträchtigt,<br />

die oxidative Belastung erhöht. Wie aktuelle Studien<br />

belegen, wirkt Vitamin D den schädigenden Effekten des<br />

Homocystein entgegen und drosselt die Produktion entzündungsfördernder<br />

Substanzen wie TNF-alpha. 6<br />

Vitamin D reduziert die arteriosklerotischen Prozesse. 8<br />

31. Bluthochdruck<br />

Je weiter entfernt man vom Äquator lebt, desto höher ist der<br />

Blutdruckwert. 12 Bei Patienten mit Bluthochdruck verringern<br />

sich beide Druckwerte um 6 mm Hg, wenn sie 3 × wöchentlich<br />

3 Monate lang mit UV-B-Licht bestrahlt werden. 9<br />

Ein erhöhter Blutdruck hängt vom Vitamin D-Spiegel ab. Bei<br />

Vitamin D-Mangel steigt bei Männern das Risiko um den<br />

Faktor 6 und bei Frauen um den Faktor 2,5. 14 In einer Studie<br />

konnte gezeigt werden, je höher der Vitamin D-Spiegel, je<br />

niedriger der Blutdruck. 15 Hypertonie löst keine Alarmsignale<br />

aus und verursacht lange Zeit keine Symptome. Anpassungsreaktionen<br />

im Gefäßsystem und ein vergrößertes Herz sind<br />

lebensgefährlich. Zuviel Säuren in der Nahrung, zu wenig<br />

Bewegung, zu wenig Lungenkraft, zu geringe und falsche<br />

Flüssigkeitsaufnahme führen dazu, dass das Blut ständig<br />

gepuffert werden muss, um in den erforderlichen pH-Wert<br />

Bereich von 7,37 bis 7,43 zu bleiben. Das Blut hat hierfür<br />

4 Puffersysteme. Auch Kalzium mit seinem pH-Wert von<br />

12,8 hat hier einen wesentlichen Anteil beizutragen, wobei<br />

Kalzium verbraucht wird und dem Kalziumstoffwechsel und<br />

dem Knochendepot nicht mehr zur Verfügung steht. 18<br />

Mit dem geringer werdenden freien Kalziumdepot kann das<br />

Blut nicht mehr ausreichend gepuffert werden und rutscht<br />

aus seinem optimalen pH-Wertbereich. Damit sinkt die Sauerstoffsättigung<br />

im Blut. Die Zellen benötigen aber ausreichend<br />

Sauerstoff zum Überleben für die Energiegewinnung<br />

in der Atmungskette der Mitochondrien. Der Körper versucht<br />

dies auszugleichen, indem er den Blutdruck erhöht. Dadurch<br />

fließt das Blut schneller. Es ist nicht mehr Sauerstoff im Blut,<br />

aber die Zelle ist öfter dran in der Versorgung und bekommt<br />

so ausreichend Sauerstoff. Irgendwann geht der Patient<br />

mit seinem zu hohen Blutdruck zum Arzt und bekommt ein<br />

Medikament zur Blutdrucksenkung, in der Regel Vasodilatation.<br />

Die Gefäße werden weit gestellt, der Blutdruck sinkt<br />

und die Zellen bekommen kein Sauerstoff mehr, das Herz<br />

hypertrophiert und die Krankheit nimmt ihren Verlauf. Vitamin<br />

D hoch dosiert mit Vitamin K2, Kalzium, Magnesium<br />

und Weitere reparieren das System und bringen den Blutdruck<br />

wieder in seinen Normalbereich. Bluthochdruck und<br />

Vitamin D-Mangel ist eine super lebensgefährliche Kombination<br />

hinsichtlich Schlaganfall und Herzinfarkt. Liegt beim<br />

Bluthochdruck der Vitamin D-Wert unter 15 ng/ml steigen<br />

die Risiken um 200 Prozent liegt der D-Wert unter 10 ng/ml<br />

um 230 Prozent. <strong>21</strong><br />

Eine Studie zeigt, dass die Erhöhung des D-Wertes um 10<br />

Prozent den diastolischen Druck um 0,29 und den systolischen<br />

Druck um 0,37 mm Hg senkt, sowie das Hochdruckrisiko<br />

um 8,1 Prozent verringert. Vitamin D ist die Alternative<br />

zu den üblichen Antihypertensiva. 20<br />

Vitamin D:<br />

• senkt die übermäßige Kalziumaktivität in den Gefäßzellen<br />

• verbessert die Elastizität der Gefäßwände<br />

• verringert die körpereigene Produktion des gefäßverengenden<br />

Hormons Renin<br />

• senkt den systolischen und diastolischen Blutdruck<br />

• verringert den oxydativen Gefäßstress<br />

• senkt den erhöhten Parathormon-Spiegel<br />

• verbessert Fließeigenschaften des Blutes<br />

32. periphere arterielle<br />

Verschlusserkrankung<br />

Auch hierbei (Raucherbein, Schaufensterkrankheit) zeigt<br />

sich eine Abhängigkeit vom Vitamin D-Spiegel. Es ist das<br />

unter 30. & 31. beschriebene Problem, welches die ausreichende<br />

Durchblutung verhindert. Mit abfallendem Spiegel<br />

steigt das Risiko um das 3,5-fache. 17<br />

33. Venenthrombosen<br />

Die Ursache liegt in dem unter 30. & 31. beschriebenen<br />

Mechanismus. Dazu kommt, dass durch den Vitamin<br />

D-Mangel die Funktion der Venenklappen beeinflusst wird.<br />

Diese schließen nicht vollständig und das Blut fließt bei<br />

jedem Pumpvorgang wieder zurück. Schwedische Frauen,<br />

die im Sommer Sonnenbäder nehmen und im Winter eine<br />

Sonnenbank nutzen, haben ein um 30 Prozent reduziertes<br />

Erkrankungsrisiko. 10<br />

34. Herzinsuffizienz<br />

Bei einer Herzschwäche ist der Hohlmuskel so geschwächt,<br />

dass er nicht mehr genügend Blut durch den Körper pumpen<br />

kann, um Organe und Muskulatur ausreichend zu<br />

versorgen. Die Patienten ermüden bereits nach geringster<br />

Anstrengung, der Puls jagt, die Luft wird knapp. Aufgrund<br />

der schlechten Durchblutung versagen die Nieren und können<br />

den Körper nicht mehr ausreichend Entwässern. Das<br />

Herz reagiert mit der Ausschüttung des Hormons ANP (atrial<br />

natriuretisches Peptid), welches die Flüssigkeitsausscheidung<br />

fördert. Eine erhöhte ANP-Konzentration im Blut ist<br />

ein verlässliches Zeichen für eine Herzinsuffizienz. 24<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


VITAMIN D<br />

35<br />

Seit vielen Jahren ist bekannt, dass Vitamin D die Ausschüttung<br />

des Entwässerungshormons ANP hemmt. Zittermann<br />

stellte in seinen klinischen Studien fest: Der Schweregrad<br />

der Herzinsuffizienz korreliert mit dem Ausmaß des Vitamin<br />

D-Mangels. Vitamin D erhöht die Kalzium-Aufnahme<br />

aus dem Darm. Es steht mehr Kalzium zur Verfügung. Auch<br />

das Herz braucht Kalzium. 1 Damit sich der Muskel zusammenziehen<br />

kann, muss die Kalziumkonzentration kurzfristig<br />

stark ansteigen. Dazu zapft das Herz ein innerzelluläres Kalziumspeicher<br />

an, den es bei Entspannung mit Hilfe kleiner<br />

Pumpen wieder füllt. Vitamin D erhöht die Aktivität dieser<br />

Pumpen. Wenn diese Pumpen nicht richtig funktionieren, ist<br />

nicht genug Kalzium im Speicher und der Herzmuskel kann<br />

sich nicht vollständig kontrahieren.<br />

Durch die Herzinsuffizienz kommt es zu Durchblutungsstörungen<br />

in der Haut, Leber, Niere. Dieses wirkt sich wiederum<br />

negativ auf die Vitamin D-Synthese aus. Ein Teufelskreis mit<br />

einer sich zuspitzenden Spirale. 25<br />

Einfluss von Vitamin D auf Herzinsuffizienz. 7<br />

• Pumpkraft des Herzens: wird gesteigert<br />

• Blutdruck:<br />

wird gesenkt<br />

• Herzmuskelleistung: gesteigert<br />

• Parathormon-Spiegel: gesenkt<br />

• IL-10-Spiegel:<br />

gesteigert<br />

• IL-6 und TNF-alpha: gesenkt<br />

35. Infektionen und Entzündungen<br />

Vitamin D spielt bei der Verständigung der Immunzellen<br />

eine wesentliche Rolle. Dies ist notwendig, um eindringende<br />

Mikroorganismen (einschließlich Viren) rechtzeitig erkennen<br />

zu können. Nur wenn Vitamin D in ausreichenden Maßen<br />

vorhanden ist, schütten die einzelnen Immunzellen verschiedene<br />

Botenstoffe aus, die auf andere Immunzellen reagieren.<br />

Fehlt dagegen Vitamin D, klappt die Kommunikation<br />

unter den Zellen nicht. Die Eindringlinge können sich ausbreiten<br />

und der Betreffende wird krank. Um den Infekt zu<br />

bekämpfen, benötigt der Körper eine Woche, für eine wirkungsvolle<br />

Therapie ist es häufig zu spät. Ist hingegen genügend<br />

Vitamin D vorhanden, wird rechtzeitig Alarm ausgelöst<br />

und der Infekt innerhalb von ein bis zwei Tagen beseitigt.<br />

Patienten mit einem niedrigen Vitamin D-Spiegel erkranken<br />

dreimal häufiger an Grippe als Patienten mit hohem Vitamin<br />

D-Spiegel. 16 Abwehrzellen bilden bei Kontakt mit den<br />

Zellwänden von Bakterien nicht nur Vitamin D-Rezeptoren,<br />

sondern sie produzieren auch das Enzym, welches das passive<br />

in das aktive Vitamin D umwandelt. Das aktive Vitamin<br />

D regt die Immunzellen an, körpereigene Stoffe Cathelicidin<br />

und Defensin zu produzieren. Dies sind körpereigene<br />

Antibiotika, die gegen Bakterien, Viren und Pilze wirken.<br />

Zusätzlich aktiviert Vitamin D auch die Killer- und Fresszellen.<br />

Diese Schutzreflexe sind im Bereich des Atmungstraktes<br />

besonders aktiv. 3<br />

36. Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation<br />

Schmelz ist vorwiegend anorganisch und besteht zu 95 Prozent<br />

aus Hydroxylapatit, einer Calcium-Phosphat-Verbindung.<br />

Beide Mineralionen müssen in allen 3 Schmelzreifungsphasen<br />

in ausreichender Menge vorhanden sein und zum Schmelzbildungsort<br />

transportiert werden. Während beim Phosphat<br />

ein Überangebot besteht, gestaltet sich Calcium schwierig.<br />

Ist nicht ausreichend Calcium vorhanden, wird zwar Schmelz<br />

gebildet, aber nicht ausreichend oder gar nicht mineralisiert<br />

und wir sehen klinisch das Bild MIH. Schmelzbildung und die<br />

nachfolgende Härtung / Mineralisation sind unterschiedliche<br />

Prozesse. 2 Fakten sind hierbei zu beachten:<br />

1. Ausreichende Calciumaufnahme<br />

Dazu muss ausreichend Calcium in der Nahrung vorhanden<br />

sein. Die Absorption ist von der Nahrungszusammensetzung,<br />

dem aufgenommenen Calcium und dem Vitamin D Status<br />

abhängig. Ein kleiner Teil erfolgt über passive Resorption,<br />

transepitheliale Mechanismen und transzelluläre Diffusion.<br />

Der große Teil wird aber aktiv aufgenommen mithilfe des calciumbindenden<br />

Proteins Calbindin, dessen Bildung von Vitamin<br />

D induziert wird. Vitamin D steigert die Aufnahme von<br />

Calcium aus dem Darm.<br />

2. Calcium Transport und Einbau im Zahn<br />

Vitamin D ist für die Bildung von Osteo-Gla-Protein (OPG)<br />

und Matrix-Gla-Protein (MGP) notwendig. Aktiviert werden<br />

diese beiden Proteine aber erst durch Vitamin K2. Das durch<br />

K2 aktivierte MGP sammelt das Calcium ein und transportiert<br />

es zu den Zähnen. K2 aktiviertes OGP ist für den Calcium<br />

Einbau erforderlich. Ohne OGP und MGP, die durch Vitamin<br />

D induziert gebildet und durch Vitamin K2 aktiviert werden,<br />

entsteht das klinische Bild der MIH, weil in der Schmelzmineralisation<br />

das Calcium nicht in ausreichender Menge vorhanden<br />

ist.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie auf der Homepage<br />

www.moebius-dental.de oder auf Fortbildungsveranstaltungen,<br />

beispielsweise vom 19. bis 20. November 20<strong>21</strong> in<br />

Dresden. Die Ansprechpartnerin dort ist Frau Edda Anders<br />

LZÄK Sachsen, Fax +49 351 8066-106 oder per Mail an<br />

anders@lzk-sachsen.de.<br />

Das Literaturverzeichnis kann bei der Redaktion der Barometer<br />

Verlagsgesellschaft mbH angefordert werden.<br />

Dr. Ronald Möbius<br />

M.Sc. Parodontologie<br />

—<br />

Bergstraße 1c<br />

19412 Brüel<br />

Fax: +49 38483 31 539<br />

E-Mail: info@moebius-dental.de<br />

www.moebius-dental.de<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


36<br />

ABRECHNUNG<br />

© katemangostar / freepik<br />

Die PAR-Richtlinie ist ab 01.07.20<strong>21</strong> gültig –<br />

Nun gilt es richtig zu planen<br />

Die ab 01.07.20<strong>21</strong> gültige PAR-Richtlinie und die dazugehörigen Formulare sind die neue Herausforderung<br />

in der zahnärztlichen Praxis. Die Formulare sind in vielen Praxen schon angekommen, die Software<br />

muss jedoch an vielen Stellen noch nachliefern. Dennoch können Sie die Anträge bereits an die<br />

GKV stellen, handschriftlich ausgefüllte Formulare werden von der GKV akzeptiert.<br />

Text Jana Brandt<br />

Für Sie gilt es jedoch umdenken, denn die neue PAR-Therapiestrecke<br />

birgt einige Änderungen im Ablauf der PAR-Therapie,<br />

beginnend mit den Anforderungen für den Antrag:<br />

Ablauf in der Zahnarztpraxis<br />

Befundung mittels 01, gegebenenfalls<br />

04*<br />

Wichtige Hinweise<br />

Nutzung des Anamnesebogen<br />

bezüglich Diabeteserkrankung<br />

(aktualisieren!)<br />

*Formular des PSI aushändigen und<br />

den Patienten erläutern<br />

Patient aufklären, sofern eine<br />

PAR-Therapie gemäß Richtlinie<br />

möglich ist<br />

Behandlungsnotwendigkeit gegeben Richtlinie beachten, Taschentiefen<br />

mesio-/distoapproximal mindestens<br />

4 mm<br />

Ab dem 01.07.20<strong>21</strong> ist keine Vorbehandlung<br />

mehr notwendig<br />

HbA1c-Wert und gegebenenfalls<br />

Tabakkonsum ermitteln<br />

Neuen PAR-Plan erstellen und alle<br />

Daten angeben – BEMA 4<br />

PAR-Plan an die GKV zur Genehmigung<br />

senden<br />

Kooperation Hausarzt/Facharzt<br />

Langzeitzuckerwert, kein Schnelltest<br />

Grading und Staging beachten<br />

Knochenabbauindex ermitteln<br />

Röntgenbild maximal 12 Monate alt<br />

Porto darf berechnet werden<br />

Genehmigung abwarten!<br />

Ablauf in der Zahnarztpraxis<br />

Notwendige konservierende/chirurgische<br />

Leistungen erbringen<br />

Nach Genehmigung<br />

Aufklärungsgespräch nach BEMA<br />

ATG und Mundhygieneunterweisung<br />

nach BEMA MHU<br />

Behandlung nach BEMA AIT a/b,<br />

gegebenenfalls BEMA 108<br />

Planung der Nachsorge nach BEMA<br />

111<br />

Wichtige Hinweise<br />

Diese müssen zu Beginn der AIT a/b<br />

beendet sein<br />

MHU und ATG können in einer<br />

Sitzung erfolgen<br />

MHU ist delegierfähig<br />

ATG ist nicht delegierfähig<br />

BEMA 108: nach Notwendigkeit,<br />

die BEMA 108 wird auf dem Antrag<br />

nicht mehr angegeben<br />

Nach Notwendigkeit, die Anzahl<br />

wird auf dem Antrag nicht mehr<br />

angegeben<br />

Abrechnung der erbrachten Leistungen.<br />

Nachfolgende Leistungen können dann monatlich abgerechnet werden!<br />

Nach 3 bis 6 Monaten nach 111<br />

erfolgt eine Befundevaluation nach<br />

BEMA BEV a<br />

Erfolgt ein offenes Verfahren<br />

Offenes Verfahren nach BEMA CPT<br />

a/b + 111<br />

Nach BEV a/b Start in die UPT nach<br />

Grad A - C<br />

Sie treffen die Entscheidung,<br />

offenes Verfahren ja/nein<br />

Anzeige an die GKV (keine Genehmigung)<br />

Nach 3 bis 6 Monaten nach 111<br />

erfolgt eine erneute Befundevaluation<br />

nach BEMA BEV b<br />

Keine zeitliche Vorgabe, nach BEV<br />

a/b kann sofort die UPT begonnen<br />

werden<br />

Ist die UPT nicht ausreichend, darf eine Verlängerung beantragt werden.<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


ABRECHNUNG<br />

37<br />

In der neuen Behandlungsstrecke sind für Sie mehrere neue<br />

BEMA-Positionen aufgenommen worden. Als ärztliche Leistung<br />

müssen ATG und BEV a/b besonders gut dokumentiert<br />

werden, hier haben Sie einen höheren Aufwand:<br />

ATG<br />

• Information des Versicherten über den Befund und die Diagnose<br />

• die Erörterung von gegebenenfalls bestehenden Therapiealternativen<br />

• Bedeutung zur Ermöglichung einer gemeinsamen Entscheidungsfindung<br />

über die nachfolgende Therapie<br />

• einschließlich der Unterstützenden Parodontitistherapie<br />

• die Information über die Bedeutung von gesundheitsbewusstem Verhalten<br />

zur Reduktion exogener und endogener Risikofaktoren<br />

• Information über Wechselwirkungen mit anderen Erkrankungen<br />

BEV a/b<br />

• Evaluation der parodontalen Befunde im Rahmen der systematischen Parodontitistherapie<br />

• Dokumentation des klinischen Befunds<br />

• Sondierungstiefen<br />

• Sondierungsblutung<br />

• Zahnlockerung<br />

• Furkationsbefall<br />

• Röntgenologischer Knochenabbau sowie die Angabe des Knochenabbaus<br />

in Relation zum Patientenalter (%/Alter)<br />

• Vergleich der erhobenen Befunddaten mit den Befunddaten des Parodontalstatus<br />

• Aufklärung des Patienten über den Nutzen der UPT-Maßnahmen<br />

• Absprache über das weitere Vorgehen mit dem Patienten<br />

Die nachfolgende UPT wird je nach Gradeinteilung mit dem<br />

Patienten abgesprochen. Der Patient muss eingehend an<br />

seine Mitwirkungspflicht erinnert werden. Für die nächsten 2<br />

Grad A – UPT 2 mal<br />

Termin nach BEV a bzw. b:<br />

1. UPT 1/A 2. UPT 2/A<br />

UPT a<br />

UPT b – nach Bedarf!<br />

UPT c – alle Zähne<br />

UPT e – 1 wurzelig*<br />

UPT f – mehrwurzelig*<br />

Abstand<br />

mindestens<br />

10 Monate<br />

wie 1. UPT 1/A<br />

zusätzlich<br />

UPT g im 2. Kalenderjahr<br />

* Sondierungstiefen von 4 mm oder mehr und Sondierungsbluten sowie an allen<br />

Stellen mit einer Sondierungstiefe von 5 mm oder mehr<br />

Grad B – UPT 4 mal<br />

Termin nach BEV a bzw. b:<br />

1. UPT 1/B 2. UPT 2/B<br />

UPT a<br />

UPT b – nach Bedarf!<br />

UPT c – alle Zähne<br />

UPT e – 1 wurzelig*<br />

UPT f – mehrwurzelig*<br />

Abstand<br />

mindestens 5<br />

Monate<br />

3. UPT 3/B 4. UPT 4/B<br />

wie 1. UPT 1/B zusätzlich<br />

UPT g im 2. Kalenderjahr?**<br />

UPT g im 2. Kalenderjahr?**<br />

Abstand<br />

mindestens 5<br />

Monate<br />

wie 1. UPT 1/B zusätzlich<br />

UPT d – 2. UPT<br />

wie 1. UPT 1/B zusätzlich<br />

UPT d – 4. UPT<br />

* Sondierungstiefen von 4 mm oder mehr und Sondierungsbluten sowie an allen<br />

Stellen mit einer Sondierungstiefe von 5 mm oder mehr<br />

** im 2. Kalenderjahr UPT g 1x möglich, ratsam in der letzten UPT (4/B) um einen<br />

Verlängerungsantrag begründen zu können<br />

Jahre ist er mit Einverständnis zur PAR-Therapie an die Zahnarztpraxis<br />

mittel UPT Ablauf gebunden:<br />

Grad C – UPT 6 mal<br />

Termin nach BEV a bzw. b:<br />

1. UPT 1/C 2. UPT 2/C<br />

UPT a<br />

UPT b – nach Bedarf!<br />

UPT c – alle Zähne<br />

UPT e – 1 wurzelig*<br />

UPT f – mehrwurzelig*<br />

Abstand<br />

mindestens<br />

3 Monate<br />

wie 1. UPT 1/C<br />

zusätzlich<br />

UPT d – 2. UPT<br />

3. UPT 3/C 4. UPT 4/C<br />

wie 1. UPT 1/C<br />

zusätzlich<br />

UPT d – 3. UPT<br />

Abstand<br />

mindestens<br />

3 Monate<br />

wie 1. UPT 1/C<br />

zusätzlich UPT g im<br />

2. Kalenderjahr?**<br />

5. UPT 5/C 6. UPT 6/C<br />

wie 1. UPT 1/C zusätzlich<br />

UPT d – 5. UPT<br />

UPT g im 2. Kalenderjahr?**<br />

Abstand<br />

mindestens<br />

3 Monate<br />

wie 1. UPT 1/C<br />

zusätzlich<br />

UPT d – 6. UPT<br />

UPT g im 2. Kalenderjahr?**<br />

* Sondierungstiefen von 4 mm oder mehr und Sondierungsbluten sowie an allen<br />

Stellen mit einer Sondierungstiefe von 5 mm oder mehr<br />

** im 2. Kalenderjahr UPT g 1x möglich, ratsam in der letzten UPT (6/C) um einen<br />

Verlängerungsantrag begründen zu können<br />

Leistungen an Ihre Mitarbeiter*innen, dass Sie die Arbeitsplatzbeschreibung<br />

in der Personalakte entsprechend erweitern<br />

und anpassen. Unter Umständen ist eine Schulung für<br />

die neuen BEMA-Positionen notwendig.<br />

Die neue PAR-Behandlungsstrecke erstreckt sich über einen<br />

langen Zeitraum. Wichtig ist hierbei die Mitarbeit des Patienten<br />

für die Zeit der UPT nach Abschluss der eigentlichen<br />

PAR-Therapie. Dies ist ein neuer Aspekt und erfordert in der<br />

Praxis viel Aufklärung, Zeit und Motivation. Die UPT ist in vielen<br />

Bereichen delegierfähig, sodass zahnärztliche MitarbeiterInnen<br />

stärker und selbstständiger in die Therapie einbezogen<br />

werden können.<br />

Das sollten Sie nutzen, denn aus wirtschaftlicher Sicht ergibt<br />

sich hier zusätzlich zur IP-Leistung eine stärkere Auslastung<br />

der Prophylaxe-Sprechstunde von geschultem Personal. Achten<br />

Sie darauf mit Beginn der UPT und der Delegation der<br />

Jana Brandt<br />

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DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


38<br />

PATIENTENKOMMUNIKATION<br />

Grundlagenwissen: motivieren und überzeugen –<br />

Ein psychologischer „Werkzeug-Koffer“<br />

Zur Füllungstherapie braucht man bestimmte Instrumente, unter anderem Winkelstück, Rosenbohrer, Heidemann-<br />

Spatel… Aber auch zur Patientenmotivation gehört ein spezielles Instrumentarium! Im folgenden Beitrag finden<br />

Sie zunächst Basisinformationen zur Überzeugung von Menschen. Leider lernen wir im Zahnmedizinstudium<br />

nichts über Psychologie. Dabei wäre dieses Thema in der täglichen Praxis eminent wichtig: Erstens überhaupt<br />

und zweitens im Zuge der inzwischen langandauernden Corona-Krise, welche negativ die Patientenmotivation<br />

beeinflusst. Drittens ganz aktuell im Rahmen der neuen PAR-Richtlinie, die entscheidenden Wert auf „sprechende<br />

Zahnmedizin“, Patientenüberzeugung und Adhärenz legt. Dieser Artikel ist der einleitende erste von drei Teilen.<br />

Text Dr. Dr. Bert L. Karl Grafiken slidesgo - de.freepik.com<br />

Rechtfertigung und Ziele<br />

Ist es überhaupt erlaubt, anständig und moralisch, den Patienten<br />

durch Einsatz psychologischer Techniken zu beeinflussen?<br />

Der Patient kommt aus eigenem Antrieb und Willen in die<br />

Praxis – und er will von sich aus behandelt, also auch beraten<br />

werden und Empfehlungen bekommen. Die gezielte Beeinflussung<br />

des Patientenverhaltens in dessen ureigenstem Interesse<br />

ist unbestrittene ärztliche Aufgabe. Früher als „Compliance“<br />

bezeichnet, spricht man heute von „Adhärenz“.<br />

Beispiele: Bessere Mundhygiene, Prophylaxemaßnahmen,<br />

Raucherentwöhnung, Gewichtsreduktion, gesunde Ernährung<br />

usw.<br />

Als Grundvoraussetzung gilt: Alle zahnärztlichen Empfehlungen<br />

müssen dem objektiven Wohl des Patienten dienen! Beispielsweise<br />

ist eine professionelle Zahnreinigung objektiv sehr<br />

nützlich für die Mundgesundheit, daher darf und soll sie auch<br />

gezielt empfohlen werden. Bei Senioren erhöht gut sitzender,<br />

funktionstüchtiger Zahnersatz die Lebenserwartung um<br />

Jahre, also sollte der Patient zu dem für ihn indizierten Zahnersatz<br />

motiviert und überzeugt werden. Hingegen ist der Einsatz<br />

psychologischer Techniken zur Umsatzgenerierung für<br />

den Zahnarzt als böswillige Manipulation abzulehnen!<br />

Freilich gilt aber auch: Alle Menschen bemühen sich, andere<br />

zu überreden/überzeugen (wenn man will: zu manipulieren),<br />

überall und den ganzen Tag: Wir wollen unsere Arbeitskollegin<br />

zur Mithilfe bewegen, der Ehepartner soll unseren<br />

Urlaubswunsch erfüllen, der Chef den Urlaub genehmigen,<br />

beim Flirten wollen wir überzeugend unsere Vorzüge darstellen,<br />

bei Kaufverhandlungen einen Rabatt herausschlagen. In<br />

all diesen Fällen kommen die nachfolgend dargestellten acht<br />

psychologischen Grundtechniken zum Einsatz.<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


PATIENTENKOMMUNIKATION<br />

39<br />

Dieser Beitrag verfolgt also drei wesentliche Ziele:<br />

1. Zunächst wollen wir im Zuge der zahnärztlichen Therapie<br />

unsere Patienten zur Optimierung oder Erhaltung ihrer<br />

Mundgesundheit motivieren. Wohlbemerkt: Motivieren –<br />

und nicht „über den Tisch ziehen“. Der Wille und die Entscheidungsfreiheit<br />

des selbstbestimmten Patienten sind zu<br />

respektieren!<br />

2. Der ab Teil 2 vorgestellte psychologische „Werkzeug-Koffer“<br />

– wie die genannten Beispiele andeuten – ist für alle<br />

Lebenslagen geeignet: Wann immer wir privat oder beruflich<br />

irgendetwas von unseren Mitmenschen wollen.<br />

3. Es geht um die Abwehr von Manipulationen: Der Leser<br />

kann kein Ladengeschäft betreten, ohne sofort meist<br />

gleich mehrere der beschriebenen psychologischen Techniken<br />

am eigenen Leibe zu erfahren. Wer also diese Techniken<br />

und ihren missbräuchlichen Einsatz kennt, wird sich<br />

weniger leicht zum Kaufen/Konsumieren verführen lassen.<br />

Adhärenz<br />

Die aktuelle, seit 1. Juli 20<strong>21</strong> gültige, PAR-Richtlinie legt<br />

höchsten Wert auf „Adhärenz“. Dieser Terminus war in der<br />

Zahnmedizin bisher weitgehend unbekannt. Adhärenz (lat.<br />

„Anheftung“) beschreibt die „Therapietreue“, also das Maß,<br />

inwieweit ein Patient die Therapieempfehlungen des Arztes<br />

befolgt. In der Praxis wird Adhärenz vielfach gleichbedeutend<br />

mit dem älteren Begriff „Compliance“ gebraucht. Compliance<br />

ist etwas verpönt, weil sie im Gegensatz zu der die<br />

„Augenhöhe“ betonenden Adhärenz von einer asymmetrischen<br />

Arzt-Patient-Beziehung ausgeht.<br />

Das ist aber meines Erachtens scheinheilig: Der Patient als Laie<br />

wünscht von sich aus eine möglichst umfassende Fachkompetenz<br />

des Arztes. Das Aufklärungsgespräch wird zwangsläufig<br />

immer, auch ungewollt, asymmetrisch sein, genauso wie das<br />

juristische Beratungsgespräch zwischen Rechtsanwalt und<br />

Mandant.<br />

Methodisch gehören zur Adhärenz unter anderem: Stärkung<br />

des Patienten-Selbstvertrauens, möglichst präzise Handlungsanweisungen<br />

und zum Beispiel Furchtappellationen (gezielte<br />

Hinweise auf Gesundheitsgefahren bei Nichtbefolgung der<br />

ärztlichen Empfehlungen). Die genannten Interventionen<br />

sind umso wirksamer, je überzeugender beispielsweise die<br />

zahnärztliche Fachkompetenz im Sinne der psychologischen<br />

Grundtechnik „Autoritätsprinzip“ vermittelt wird.<br />

Übrigens haben auch hochqualifizierte Parodontologen ihre<br />

liebe Not mit der Adhärenz, nachzulesen etwa in der ZM<br />

6/20<strong>21</strong> „Klinische Empfehlungen zur ersten Therapiestufe“<br />

(Sälzer et al.) Dort wird erfrischend ehrlich zugegeben, dass<br />

über das „Wie“ der Adhärenz-Erreichung keine Empfehlungen<br />

gegeben werden könnten: Es sei keine Evidenz vorhanden,<br />

denn „jeder psychologische Therapieansatz setzt ein<br />

spezielles Training voraus“. Dieses ist aber bei Zahnärzten<br />

bislang nur unzureichend vorhanden. Immerhin schlagen die<br />

Autoren zur Verhaltensbeeinflussung unter anderem die Technik<br />

des MI „Motivational Interviewing“ vor. Grundsätzlich<br />

gewiss nicht schlecht und MI funktioniert vielfach ganz gut,<br />

aber nachweislich schlecht etwa bei der Raucherentwöhnung<br />

(Burke et al., 2003) – gerade für PAR-Fälle oft interessant….<br />

Offenbar besteht also im Sinne der zitierten PAR-Richtlinie<br />

durchaus Bedarf, die Zahnärzteschaft bezüglich psychologischer<br />

Grundlagen zu informieren – wozu die kommenden<br />

Beiträge also mithelfen sollen.<br />

Grundlagen der Kommunikation<br />

Bevor wir an die Kunst der Motivation und Überzeugung<br />

gehen, soll als Grundvoraussetzung richtige Kommunikation<br />

kurz angesprochen werden. Tatsächlich konnte und kann der<br />

Verfasser immer wieder beobachten, wie bei der Kommunikation<br />

mit den Patienten, aber auch im Praxisteam, erschreckende<br />

Fehler passieren. (In einem späteren Beitrag geht der<br />

Autor ausführlich auf das Thema „Kommunikation in der<br />

Zahnarztpraxis“ ein). Hier nur ganz kurz: Die Kommunikation<br />

findet zum allergeringsten Teil über das gesprochene Wort<br />

statt. Ähnlich wie beim Eisberg beträgt der verbale Teil der<br />

Kommunikation „über der Oberfläche“ nur circa 10 Prozent,<br />

während 90 Prozent der Kommunikation nonverbal „unter<br />

der Oberfläche“ stattfinden. Viel wichtiger als die Sprache<br />

sind zum Beispiel: Tonfall, Gestik und Mimik, Körpersprache,<br />

Atmosphäre und Umgebung, Begleitumstände usw. Daher<br />

sollte man bei der Patientenkommunikation möglichst immer<br />

nonverbale Botschaften gezielt einsetzen und alle Sinne<br />

ansprechen.<br />

Hier eine beschränkte Auswahl<br />

einiger Kommunikations-Tipps<br />

„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.“<br />

Immer Bilder zeigen, durchaus selbst skizzieren (zum Beispiel<br />

eine Freiendbrücke).<br />

Noch wichtiger: „Haptisch“ arbeiten, das heißt dem Patienten<br />

Demo-Objekte zeigen und in die Hand geben(!) VMK-<br />

Krone, Brücke, Klammerprothese. Das ist auch sehr wirksam<br />

zur Abschreckung: „Ohne professionelle Zahnreinigung droht<br />

Ihnen möglicherweise bald das hier.“ und wir drücken dem<br />

Patienten eine OK-Totalprothese in die Hand.<br />

Man hüte sich vor Missverständnissen<br />

Was Sie meinen, ist das Eine. Was Sie sagen, ist das Zweite.<br />

Was der Patient hört, ist das Dritte. Und was er versteht, ist<br />

das Vierte. Im Zweifel nachfragen und Feedback einholen, ob<br />

Sie richtig verstanden wurden!<br />

Verständlichkeit<br />

Die Kommunikation zwischen Praxismitarbeitern und Patient<br />

wird erheblich erschwert durch typische Verständigungsschwierigkeiten.<br />

Häufig stammen Zahnarzt und noch häu- »<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


40<br />

PATIENTENKOMMUNIKATION<br />

figer Patient nicht aus dem deutschen Sprachgebiet und<br />

Deutsch ist eine sehr schwere Sprache. Sehr oft gebraucht<br />

der Mitarbeiter gedankenlos Fachausdrücke, die zwar für ihn<br />

geläufig und selbstverständlich sind, vom Patienten aber nicht<br />

verstanden werden. Man sage niemals „PZR“, sondern immer<br />

„Professionelle Zahnreinigung.“ Stets langsam und deutlich<br />

sprechen! Vergewissern Sie sich durch Zwischenfragen, ob<br />

Sie verstanden wurden!<br />

Fragetechniken<br />

Grundsatz: Wer fragt, führt.<br />

Fragen bedeuten automatisch<br />

Antworten - Es kommt<br />

eine Interaktion zustande.<br />

Keine langen Zahnarzt-<br />

Monologe, bei denen der<br />

Patient bald „aussteigt“.<br />

Unterscheide: Offene &<br />

geschlossene Fragen<br />

Offene Fragen oder W-Fragen:<br />

Sie beginnen grundsätzlich<br />

mit einem W-Fragewort:<br />

Wann – Warum<br />

– Wieviel – Was etc.<br />

„Offen“, weil der Patient beliebig ausführlich antworten<br />

kann. Offene Fragen sind angezeigt, wenn der Patient zum<br />

Reden gebracht werden soll. Ein schüchterner Patient oder<br />

ein Kind sollen „auftauen“. Der Patient kann sich frei äußern<br />

und fühlt sich dadurch akzeptiert/verstanden. Vorsicht bei<br />

sehr redseligen Patienten, die dann nicht mehr aufhören…<br />

Geschlossene Fragen: Sie können nur mit „Ja“ oder „Nein“<br />

beantwortet werden. Beispiele: „Wissen Sie, wie eine Krone<br />

aussieht?“ – „Putzen Sie Ihre Zähne nach dem Frühstück?“.<br />

Geschlossene Fragen sind gut, um:<br />

• bei redseligen Patienten das Gespräch straff zu führen,<br />

• den Patienten bei Bedarf festzunageln: „Wenn Ihnen viel<br />

an gesundem Zahnfleisch liegt, dann sollten Sie an der Professionellen<br />

Zahnreinigung sehr interessiert sein, oder?“<br />

• eine Bestätigung zu erhalten: „Habe ich die Professionelle<br />

Zahnreinigung verständlich erklärt?“<br />

Weitere Frage-Tipps<br />

• Vermeiden Sie Kettenfragen: „Wo und wann haben Sie<br />

welche Schmerzen?“<br />

• Lassen Sie dem Patienten ausreichend Zeit für eine überlegte<br />

Antwort!<br />

• Vermeiden Sie bohrende Fragen, zum Beispiel mehrfach<br />

wiederholtes „Warum?“<br />

• Zum Fragen gehört unbedingt aufmerksames Zuhören bei<br />

der Antwort: Dadurch verlangsamt man das Gespräch, was<br />

gut in Konflikt- oder Stresssituationen ist.<br />

• Fragen sind sehr gut als Reaktion auf unsachliche Attacken<br />

bei verärgerten Gesprächspartnern: Wer fragt, ist damit<br />

automatisch in der Offensive und führt.<br />

Gefühl besiegt Verstand<br />

Tatsächlich werden alle(!) unsere Entscheidungen eben nicht<br />

durch „Nachdenken“, sondern ganz entscheidend durch<br />

Gefühle beeinflusst.<br />

Schlussfolgerung: Man soll möglichst wenig an den Verstand,<br />

sondern immer an die Gefühle appellieren. Ziel ist es<br />

eben nicht, dass der Patient mit seinem Verstand ganz genau<br />

begreift, wie eine Teleskopprothese aussieht oder wie eine<br />

PZR exakt abläuft. Ziel ist es, dass sich der Patient gefühlsmäßig<br />

mit einer PZR beziehungsweise Teleskopprothese<br />

„anfreundet“.<br />

Psychologisch gilt: Die Motivation ist der Regisseur der Emotionen,<br />

sie verknüpft Emotion und Handeln. Aufgabe der<br />

Motivation ist es, Reize/Situationen emotional zu bewerten<br />

– also zu bewerten, welches Ziel zu verfolgen sich lohnt. Wer<br />

motivieren will, muss immer am Gefühl ansetzen! Das bedeutet:<br />

Weniger zahnmedizinische Details beschreiben, dafür<br />

mehr auf der Gefühlsebene sprechen, indem bewusst und<br />

gezielt „gefühlsbetonte“ Wörter verwendet werden: attraktiv,<br />

bequem, komfortabel, sicher, sauber, gesund, zufriedenstellend,<br />

um nur einige zu nennen.<br />

Unbedingt immer beachten<br />

• Den Patient so oft wie irgend möglich mit seinem Namen<br />

ansprechen. Nichts hört der Mensch so gerne wie seinen<br />

Namen!<br />

• Den Patienten so oft wie möglich loben. Komplimente sind<br />

bei allen Menschen überaus wirksam.<br />

• So oft wie möglich „weil“ sagen, also begründen. Jede Aussage<br />

und besonders jede Bitte wird unbewusst eher akzeptiert,<br />

wenn sie begründet wird. Dabei kommt es tatsächlich<br />

nur auf das Wörtchen „weil“ an, die folgende Begründung<br />

ist völlig nebensächlich und kann sogar schlicht unsinnig<br />

sein(!): „Frau Müller, bitte kommen Sie kurz mit zum Röntgen,<br />

weil wir eine Röntgenaufnahme brauchen.“ Diese<br />

Begründung ist ziemlich sinnfrei, aber psychologisch absolut<br />

ausreichend und wirksam.<br />

• Unbedingt zu vermeiden ist das Wort „müssen“. Bitte merken:<br />

Der Patient muss grundsätzlich gar nichts!<br />

• Man sage niemals: „Sie müssen jetzt zum Röntgen gehen.“,<br />

„Dreimal müssen Sie noch kommen, bis die Behandlung<br />

abgeschlossen ist.“, „Das müssen Sie an der Rezeption<br />

sagen.“<br />

• Niemals dem Patienten mehrminütige „schweigende“<br />

Behandlungsphasen zumuten: Stattdessen zwischendurch<br />

kleine Pausen, Mund ausspülen lassen. Begleitend stets<br />

erklären, was gerade gemacht wird: „Jetzt poliere ich noch<br />

gründlich Ihre Zähne.“<br />

• Wirklich niemals in Gegenwart des Patienten flüstern (mit<br />

der Assistenz oder einem Kollegen oder….), der Patient<br />

wird immer annehmen, man rede über ihn.<br />

Grundsatz: Nie „über den Kopf des Patienten hinweg sprechen“,<br />

also den Patienten womöglich mit offenem Mund<br />

flach liegen lassen, während sich der Arzt mit einer dritten<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


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Person bespricht. Sondern: Dabei den Patienten in aufrechte Position fahren<br />

und ihn ins Gespräch einbeziehen.<br />

Die vielleicht wichtigste Kommunikationsregel lautet: Gutes Reden besteht<br />

wesentlich aus Zuhören! Das gilt auch für das innerbetriebliche Mitarbeitergespräch:<br />

Oft erklärt dabei der Chef/die Chefin dem stummen Mitarbeiter<br />

über dreiviertel der Zeit, was von ihm/ihr erwartet wird. In einem guten<br />

Mitarbeitergespräch sollte 60 Prozent der Redezeit auf den Mitarbeiter<br />

entfallen!<br />

Körpersprache<br />

Sie ist ganz entscheidend (Eisberg-Modell). Hier nur in aller Kürze einige<br />

Tipps zum gezielten Einsatz der eigenen Körpersprache:<br />

• Augenhöhe! Wörtlich nehmen: Nicht „von oben herab“ mit dem Patienten<br />

reden.<br />

• Kein Eindringen in die „Intimdistanz“ des Patienten (besonders bei Kindern<br />

und Angstpatienten).<br />

• Zeigen Sie immer ihre Hände (versteckte Hände sind ein Beziehungskiller!)<br />

• Treten Sie selbstsicher und selbstbewusst auf! Aufrechte Haltung, Blickkontakt,<br />

Oberarme etwas vom Körper weg, Füße etwa schulterbreit<br />

auseinander.<br />

• Gesten der Zuwendung: Lächeln, im Wortsinne „Zuneigung!“, Handflächen<br />

zeigen.<br />

• Vermeiden Sie Distanz- und Abwehrgesten: Arme verschränkt, „Schutzschild“<br />

(besonders Frauen halten ein Papierblatt/einen Block/die Handtasche<br />

schützend vor den Oberkörper), „Schranke“ (Männer legen im<br />

Sitzen einen Fußknöchel auf das andere Knie: Waagrechter Unterschenkel<br />

als Barriere).<br />

Mit diesem Basiswissen haben Sie bereits viele wichtige Informationen für<br />

eine erfolgreiche Patientenkommunikation. In den beiden folgenden Teilen<br />

erfahren Sie dann in den acht Schritten des psychologischen „Werkzeug-Koffers“,<br />

wie Sie besser motovieren/überzeugen können. Bleiben Sie<br />

gespannt!<br />

Mehr<br />

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Dr. med. Dr. med. dent. Bert L. Karl<br />

Nach Studium der Medizin und Zahnmedizin war er 30<br />

Jahre hauptberuflich in eigener Zahnarztpraxis tätig, mit<br />

Schwerpunkt Zahnersatz. Nebenberuflich betrieb er eine<br />

allgemeinärztliche Privatpraxis. Zuletzt war er mehrere<br />

Jahre zahnärztlicher Leiter einer großen zahnärztlichen<br />

Tagesklinik. Von 1997 bis 2020 Tätigkeit als KZV-Gutachter<br />

für Zahnersatz und PAR. Seit 2002 leitet er als<br />

Dozent vielfältige zahnärztliche Fortbildungsseminare,<br />

hauptsächlich zu Themen der wirtschaftlichen Praxisführung<br />

und zum Generalthema „Psychologie in der<br />

Zahnarztpraxis“: unter anderem Patientenüberzeugung,<br />

Die zahnärztliche Führungsperson, Angstpatienten, Konflikte<br />

im Praxisteam, Aggression in der Zahnarztpraxis,<br />

Kommunikation und Körpersprache.<br />

—<br />

E-Mail: drbkarl@t-online.de<br />

Deutschlandweit<br />

in Ihrer Nähe


42<br />

EARLY CHILDHOOD CARIES<br />

1a<br />

1b<br />

Okklusale Ansicht von Oberkiefer (a) und Unterkiefer (b) vor der Reinigung der Zähne, vor dem Behandlungsstart am Tag der Narkose. (Fotos: Baider, Schmoeckel)<br />

Maßnahmen in Narkose bei ECC und<br />

nachfolgendes Management<br />

Die ECC (early childhood caries, frühkindliche Karies) stellt in Deutschland mit einer Prävalenz von rund 10<br />

bis 17 Prozent bei 3-Jährigen 1 ein relevantes Problem dar. Bei schweren Formen ist mitunter eine Behandlung<br />

in Narkose nötig. Neben den verschiedenen Behandlungsmaßnahmen in Narkose wie Zahnextraktionen,<br />

die häufig durchgeführt werden, wirft dies auch die Frage nach nachfolgendem Management auf.<br />

Text OA Dr. Julian Schmoeckel, M.Sc.; ZA Mohamed Baider, M.Sc; Prof. Dr. Christian H. Splieth<br />

Fall<br />

Ein 2½-jähriges Mädchen wurde von seinen Eltern in der Abteilung<br />

Kinderzahnheilkunde des Zentrums für Zahn-, Mund- und<br />

Kieferheilkunde (ZZMK) der Universitätsmedizin Greifswald<br />

mit dem Wunsch auf "Schmerzfreiheit" vorgestellt. Bei diesem<br />

kleinen Mädchen wurde nach einer Desensibilisierung über<br />

die Individualprophylaxe eine eingehende Diagnostik durchgeführt.<br />

Aufgrund diverser tief kariöser Zähne und akuter Zahnschmerzen<br />

bei mangelnder Kooperation(sfähigkeit) wurde eine<br />

zahnärztliche Behandlung in Narkose inklusive nachfolgendem<br />

Management durchgeführt und anschließend ein regelmäßiger<br />

Recall geplant.<br />

Erstvorstellung, Planung und Therapie<br />

Untersuchung und Beratung<br />

Eine intraorale Untersuchung bei Erstvorstellung ergab, dass<br />

im Oberkiefer alle Zähne bis auf die Milcheckzähne und<br />

2. Milchmolaren tief kariös zerstört waren und aufgrund der<br />

Schmerzanamnese die Diagnose diverser irreversibler Pulpitiden<br />

nahe lag (Abb. 1a). Im Unterkiefer wiesen nur die beiden<br />

1. Milchmolaren kavitierte kariöse Läsionen bis ins Dentin<br />

(ICDAS 5) auf, die vor der Reinigung klinisch wegen Plaquebedeckung<br />

nicht sichtbar waren (Abb. 1b), was die Bedeutung<br />

der Zahnreinigung vor der Untersuchung auf Karies unterstreicht.<br />

Zur Abschätzung der Kooperation und Desensibilisierung<br />

für eine potenzielle Behandlung wurden die Zähne mit<br />

einer Plaque-Anfärbelösung touchiert und mit einem rotierenden<br />

Bürstchen und hochdosiertem Fluoridgel gereinigt. Dazu<br />

wurden verschiedene Techniken der Verhaltensformung (wie<br />

Tell-Show-Do und Pausen-Hand) und der hypnotischen Kommunikation<br />

genutzt 2 . Außerdem wurden die Eltern zu Mundhygiene-<br />

und Ernährungsgewohnheiten befragt, beraten und<br />

instruiert. Dies erfolgte über die Technik der motivierenden<br />

Gesprächsführung, einem erfolgreichen und wissenschaftlich<br />

anerkanntem Beratungsansatz mit dem Ziel, die intrinsische<br />

Motivation zur Verhaltensänderung zu stärken. 3 Dabei wird<br />

nicht einfach nur rein sachlich die Information mitgeteilt, sondern<br />

durch gezielte offene Fragen und aktives Zuhören eine<br />

Diskrepanz beim Patienten/Elternteil zwischen IST- und SOLL-<br />

Zustand erzeugt und dadurch die Selbstwirksamkeit gestärkt.<br />

Die Eltern berichteten, dass sie die Nuckelflasche bereits seit<br />

einigen Monaten nicht mehr nutzten und die Zähne ihres Kindes<br />

nun täglich mit Kinderzahnpasta (500 ppm Fluorid) nachputzten.<br />

Durch das Anfärben der Zähne wurde die Menge<br />

der noch vorhandenen Plaque den Eltern deutlich visualisiert.<br />

Erst nach der Plaquentfernung (Nachputzen der Eltern + PZR<br />

mit rotierendem Bürstchen) konnten, wie bereits beschrieben,<br />

insbesondere die kariösen Läsionen auf den Kauflächen der<br />

1. Milchmolaren im Unterkiefer diagnostiziert werden.<br />

Therapieplanung<br />

Nach der Untersuchung erfolgte eine Beratung zu den Therapiezielen:<br />

Lebensqualität durch langfristig gesunde Zähne<br />

und ein vertrauensvolles Verhältnis zum Zahnarztbesuch! Die<br />

Entscheidung, die Zahnbehandlung in Narkose durchzufüh-<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


EARLY CHILDHOOD CARIES<br />

43<br />

2a<br />

2b<br />

Okklusale Ansicht von Oberkiefer (a) und Unterkierfer (b) direkt nach der Behandlung in der Narkose. (Fotos: Baider, Schmoeckel)<br />

3<br />

Kinderprothese im Oberkiefer auf dem Modell (Fotos: Baider, Schmoeckel)<br />

4a<br />

Frontale Ansicht (a) ...<br />

4b<br />

4c<br />

... sowie okklusale Ansicht von Oberkiefer (b) und Unterkierfer (c) zum Zeitpunkt des Einsetzens der Kinderprothese circa 3 Wochen nach der Narkose. (Fotos: Baider, Schmoeckel)<br />

ren, fiel nach ausführlicher Beratung und Abwägung der Vorund<br />

Nachteile über die geplante Behandlung in Narkose.. Den<br />

Eltern wurden neben der geplanten Behandlung der Zähne<br />

(Extraktion, Stahlkronen, gegebenenfalls Füllungen und Versiegelungen)<br />

die Vorteile (Lückenmanagement im Seitenzahngebiet,<br />

Ästhethik, Sprache) und Nachteile (Kosten, Kooperation<br />

& Mitarbeit nötig) einer Oberkieferprothese erklärt. Die Eltern<br />

sprachen sich dafür aus, dass Sie gerne kurz- bis mittelfristig<br />

im Oberkiefer eine Kinderprothese wünschten (nach Extraktion<br />

in ITN), sobald die Kooperation des Kindes dies zulasse. In<br />

der partizipativen Entscheidungsfindung zwischen Eltern und<br />

Zahnarzt wurde beschlossen, in privat zu bezahlenden Desensibilisierungsterminen<br />

die Mitarbeit des Kindes zu verbessern,<br />

um die Abformungen bei einem der Nachkontrollbesuche nach<br />

der Narkosebehandlung durchführen zu können. Die Mitarbeit<br />

bei diesem Behandlungsschritt sollte auch einen Hinweis auf<br />

ein potentielles späteres regelmäßiges Tragen der herausnehmbaren<br />

Apparaturen geben können.<br />

Zahnärztliche Maßnahmen in Narkose<br />

In der Narkosebehandlung wurden im Oberkiefer die Zähne<br />

54, 52, 51, 61, 62 sowie 64 extrahiert und die beiden Eckzähne<br />

mittels Frasaco-Stripkronen restauriert (Abb. 2a).<br />

Im Unterkiefer wurden die Milch-4er mit einer Stahlkrone<br />

versorgt (Abb. 2b). Alle sich zum Teil noch im Durchbruch<br />

befindlichen kariesfreien 2. Milchmolaren wurden mit Glasionomerzement<br />

(temporär) versiegelt (Abb. 2a/b).<br />

Maßnahmen nach ITN<br />

Bereits nach zwei Wochen nach ITN konnten bei dem Mädchen<br />

die Alginatabformungen im Oberkiefer erfolgen. Im<br />

Laufe einer Woche wurde die Kinderprothese anhand des<br />

Modells vom Dentallabor angefertigt (Abb. 3). Eine Woche »<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


44 EARLY CHILDHOOD CARIES<br />

später wurde die Oberkieferkinderprothese eingesetzt (Abb.<br />

4a/b). Ein Recallintervall von drei Monaten wurde empfohlen.<br />

Zudem sollte bereits in Anlehnung an die europäische<br />

Leitlinie zur Fluoridnutzung 4 [EAPD 2009] mit einer kleinen<br />

Menge Juniorzahnpasta ( > 1000 ppm Fluorid) geputzt/<br />

nachgeputzt werden, die auch aktuellen einheitliche Empfehlungen<br />

zur Kariesprävention im Säuglings- und frühen<br />

Kindesalter entsprechen 5 . Bei den Folgebesuchen wies das<br />

Kind weiterhin eine altersgerechte gute Mitarbeit auf, trug<br />

laut Aussage der Eltern die Prothese beziehungsweise den<br />

Lückenhalter täglich und war zufrieden mit dem Aussehen.<br />

Die Sprachentwicklung, insbesondere die Lage und Funktion<br />

der Zunge, konnten laut Aussage und Einschätzung der Mutter<br />

verbessert werden.<br />

Diskussion<br />

Behandlungsmaßnahmen in ITN und<br />

mögliche Alternativen<br />

Bei Kleinkindern stellt sich stets die Frage, ob alle geplanten<br />

und indizierten Behandlungen ambulant mit Lokalanästhesie<br />

ohne wesentliche Traumatisierung des Kindes durchführbar<br />

erscheinen oder unter Umständen nur in Narkose möglich sind.<br />

Das geringe Alter des Kindes bedingt in der Regel eine geringe<br />

Kooperationsfähigkeit. Die geringe Kooperation dieses Kindes<br />

bei einfachen Maßnahmen wie Zähne putzen ließ den Schluss<br />

zu, dass unter anderem multiple Extraktionen kaum ambulant<br />

möglich sein werden, außer mit “Fixierung“ des Kindes. Zudem<br />

besteht ein großer Umfang an nötigen Behandlungen mit sehr<br />

invasiven Maßnahmen wie Extraktionen. Daher war hier eine<br />

Indikation für eine zahnärztliche Behandlung in Narkose gegeben.<br />

Bei einer Behandlung in Narkose kann das gesamte Gebiss<br />

in einer Sitzung zahnärztlich behandelt werden; dabei sollte<br />

jedoch immer auch die Gesamtdauer berücksichtigt werden.<br />

Je nach Patient und Absprache mit dem Anästhesisten sollten<br />

Zahnbehandlungen bei Kindern in Narkose im Regelfall nicht<br />

wesentlich länger als circa 1,5 Stunden betragen. Nebenwirkungen<br />

wie Übelkeit und Erbrechen können nach einer Narkose<br />

auftreten. Schwerwiegendere Komplikationen (wie Herzstillstand<br />

oder allergischer Schock) sind jedoch äußerst selten,<br />

aber zwingend bei der Narkoseindikation und -aufklärung zu<br />

berücksichtigen. Ziel der Zahnbehandlung in Narkose ist es,<br />

zügig eine schmerzfreie und hygienefähige Mundhöhle zu<br />

schaffen, welche dem Kind eine den Umständen entsprechend<br />

bestmögliche Voraussetzung für die weitere Gebissentwicklung<br />

bietet. Zudem sollten später möglichst keine invasiven<br />

Zweitbehandlungen an Zähnen oder gar eine zweite Narkose<br />

benötigt werden, das heißt nur Therapieoptionen mit sehr<br />

niedrigen Misserfolgsraten sollten daher in Betracht gezogen<br />

werden.<br />

Extraktion<br />

Ein Erhalt von Zähnen, deren Verbleib in der Mundhöhle trotz<br />

Behandlung bis zum physiologischen Zahnwechsel unwahrscheinlich<br />

ist, sollte deshalb in der Regel nicht erfolgen. Bei<br />

Zähnen, die für die Gebissentwicklung sehr wichtig sind,<br />

kann es aber gerechtfertigt sein, einen größeren therapeutischen<br />

Aufwand zu betreiben. In diesem Fall wurden die tief<br />

kariösen Zähne 54, 52, 51, 61, 62, 64 extrahiert. Die Indikation<br />

zur Extraktion der zerstörten oberen Schneidezähne war<br />

aus unserer Sicht, neben der Schmerzanamnese, die klinisch<br />

offene Pulpa und auch die sichtbaren Fisteln vestibulär. Eine<br />

Behandlung mittels Pulpotomie beziehungsweise Pulpektomie<br />

und nachfolgender Stahlkronenversorgung wäre bei 54 und<br />

64 gegebenenfalls möglich gewesen, aber die Prognose für<br />

die beiden Zähne erschien uns bezüglich der Wertigkeit für<br />

die Gebissentwicklung nicht hoch genug, um das Risiko einzugehen,<br />

bei einem Misserfolg im ungünstigsten Fall dann eine<br />

zweite Narkose zur Zahnentfernung durchzuführen.<br />

Stahlkronen<br />

Im Unterkiefer wurden die 1. Milchmolaren mit Stahlkronen versorgt.<br />

Alternativ könnte auf Zahnebene betrachtet eine einflächige<br />

Läsion auch durch eine Füllung aus Kompomer/Komposit<br />

versorgt werden. Konfektionierte Stahlkronen gewährleisten<br />

jedoch in der Kinderzahnheilkunde einen besseren klinischen<br />

Erfolg im Vergleich zu Füllungen 6 , denn sie verringern das<br />

Risiko von Misserfolgen und folglich von Zweitbehandlungen<br />

deutlich 7 . Die Entscheidung für eine Kompomerfüllung anstelle<br />

einer Krone, insbesondere bei Kariesrisikokindern und bestehender<br />

Kariesaktivität wie in diesem Fall, hat häufigere Komplikationsraten<br />

sowie Nachbehandlungen zur Folge. Dies wird<br />

durch eine einfache Berechnung klar: Bei einer Annahme von<br />

(nur) 2 behandlungsbedürftigen Zähnen mit einer 80%igen<br />

2-Jahres-Erfolgsrate pro Milchzahnfüllung 8 im Gegensatz zur<br />

niedrig angesetzten Erfolgsquote von 90 Prozent pro Stahlkrone<br />

9 , beliefe sich der 2-Jahreserfolg auf Patientenebene bei<br />

den zwei Füllungen auf 64 Prozent und bei den Stahlkronen<br />

auf 81 Prozent. Bei einer Annahme von 4 behandlungsbedürftigen<br />

Zähnen beliefe sich der Vergleich des 2-Jahreserfolgs auf<br />

Patientenebene bei den Füllungen auf 0,8 4 = 0,41 (41 Prozent)<br />

versus immerhin noch 0,9 4 = 0,66 (66 Prozent) bei den Stahlkronen.<br />

Das bedeutet, dass selbst bei recht guten Erfolgsquoten<br />

auf Zahnebene die Misserfolgsrate auf Patientenebene<br />

eine relevante Größenordnung annimmt. Bei diesem Patienten<br />

wurden insgesamt invasiv 10 Milchzähne versorgt.<br />

Versiegelung<br />

Die zweiten Milchmolaren im Ober- und Unterkiefer wurden mit<br />

Glasionomerzement (GIZ) versiegelt, denn das Kariesrisiko bei<br />

diesem Kind wurde als sehr hoch eingestuft (Karieserfahrung<br />

bereits 10 dmft). Die Trockenlegung ist aufgrund der sich zum<br />

Teil noch sich im Durchbruch befindlichen Zähne (Schleimhautkapuze)<br />

als schwierig und zeitintensiv, so dass GIZ gewählt wurde,<br />

was eher als Übergangslösung angesehen werden sollte. Zudem<br />

ist zu berücksichtigen, dass Versiegelungen an Milchzähnen nicht<br />

über die gesetzliche Krankversicherung abrechnungsfähig sind.<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


EARLY CHILDHOOD CARIES<br />

45<br />

Lückenhalter und Kinderprothese<br />

Die Entscheidung zur Anfertigung einer Kinderprothese, insbesondere<br />

für die Oberkieferfront, beim Kleinkind sollte nach<br />

sorgfältiger Abwägung erfolgen. Auch wenn neben den Aspekten<br />

der Ästhetik mitunter die Sprache und die Kaufunktion verbessert<br />

werden können 10 , gelingt dies nur, sofern die Prothese<br />

auch tatsächlich getragen wird. Der ausdrückliche Wunsch und<br />

der Wille des Kindes, die Kinderprothese zu tragen, sind dafür<br />

sehr wichtig. Die Mitarbeit bei der Abformung ist ein möglicher<br />

Indikator dafür, ob ein größerer Fremdkörper im Mund potenziell<br />

toleriert wird. Laut Stellungnahme der DGZMK zur Indikation<br />

und Gestaltung von Lückenhaltern nach vorzeitigem Milchmolarenverlust<br />

wird ein Lückenhalter erst empfohlen, wenn sich<br />

nach Abwarten über sechs Monaten eine Lückeneinengung von<br />

> 1 mm ereignet. 11 Dies steht im Widerspruch zu der amerikanischen<br />

Leitlinie, die generell den Einsatz von Lückenhaltern<br />

zur Vermeidung von Platzeinengung empfiehlt. Studien zeigen,<br />

dass zudem der Hauptteil der Lückeneinengung in den ersten<br />

Monaten geschieht. 12,13 Ungenügende Evidenz liegt zurzeit<br />

darüber vor, bei welchen Patienten die Wahrscheinlichkeit für<br />

Lückeneinengung am größten ist und wann ein Lückenmanagement<br />

folglich zwingend erfolgen sollte. Bei grober Abwägung<br />

von Kosten und Nutzen sind die Kosten selbst bei einer<br />

Vielzahl an „unnötig präventiv“ eingesetzten Lückenhaltern für<br />

die Krankenkassen insgesamt geringer als bei den in der Regel<br />

sehr kostenintensiven KFO-Behandlungen nach Lückeneinengung<br />

für vergleichsweise wenige Patienten. Diesem Mädchen<br />

konnte über die Anfertigung einer Kinderprothese zugleich die<br />

Chance auf den Platzerhalt und die ästhetische Rehabilitation<br />

gegeben werden, sofern sie die Kinderprothese regelmäßig<br />

tragen wird.<br />

Präventive Maßnahmen und Recall bei<br />

Kindern nach Narkosebehandlung<br />

Präventionsmaßnahmen<br />

Das Kind wurde vom Erstbesuch an in der Individualprophylaxe<br />

betreut. Aspekte der spezifischen Ernährungsberatung bei<br />

ECC (hochfrequenten Konsum zuckerhaltiger Getränke unterlassen),<br />

Fluoridierung der Zähne mit hochdosierten Präparaten<br />

in der Praxis und eine höhere Fluoridnutzung beim häuslichen<br />

Zähneputzen sind wichtig. Die alleinige Beratung ist jedoch<br />

meist nicht nachhaltig. Daher sollte zum Beispiel die Beratungstechnik<br />

der motivierenden Gesprächsführung angewandt werden,<br />

denn sie stellt einen erfolgreichen und wissenschaftlich<br />

untersuchten Beratungsansatz dar. 3 Ziel ist es, die intrinsische<br />

Motivation zur Verhaltensänderung, also auch die Selbstwirksamkeit,<br />

zu stärken und dadurch beim Patienten bzw. bei den<br />

Eltern nachhaltig einen positiven Einfluss auszuüben.<br />

Kariesrisikoeinschätzung und Recall<br />

Eine regelmäßige und verhältnismäßig engmaschige Kontrolle<br />

sollte insbesondere bei Kindern nach Narkose erfolgen,<br />

um die intraorale Situation und auch die Mundhygiene<br />

zu kontrollieren und gegebenenfalls Remotivation zur Verbesserung<br />

anzubieten, sowie Fluoridapplikationen durchzuführen.<br />

Auch das frühzeitige Erkennen und die Behandlung<br />

neuer kariöser Läsionen sind wichtig, denn auch wenn<br />

vermeidbar, so ist das Auftreten neuer Karies bei Kariesrisikokindern<br />

zumindest wahrscheinlich. So stellt Karieserfahrung<br />

im Milchgebiss einen guten Vorhersagefaktor für<br />

Karieszuwachs im bleibenden Gebiss dar. 14 Der Vertrauensaufbau<br />

bzw. Abbau von Zahnarztangst durch regelmäßige<br />

einfache Prophylaxebesuche bei den Kindern kommt im Recall<br />

nach der Narkosebehandlung auch eine wichtige Rolle zu. Leider<br />

erscheinen oftmals „Narkosekinder“ nicht zum Recall in<br />

der Praxis, die die Narkosebehandlung durchgeführt hat, da<br />

mitunter der orale Zustand nun als „geheilt“ angesehen wird<br />

und/oder auch der lange Anfahrtsweg den Wechsel zu einer<br />

nähergelegenen Hauszahnarztpraxis begünstigt.<br />

Fazit<br />

Zahnbehandlungen in Narkose stellen nur einen ersten Schritt<br />

zum Ziel hoher oraler Lebensqualität dar, welche erst durch ein<br />

nachfolgendes langfristiges Management, das eine langfristig<br />

wirksame Kariesprophylaxe, aber auch ein Lückenmanagement<br />

umfasst, erreicht werden kann.<br />

Das Literaturverzeichnis kann bei der Redaktion der Barometer Verlags GmbH angefordert<br />

werden.<br />

Dr. Julian Schmoeckel<br />

Zahnarzt<br />

Oberarzt der Abteilung für Präventive<br />

Zahnmedizin und Kinderzahnheilkunde<br />

Universitätsmedizin Greifswald<br />

—<br />

Walther-Rathenau-Straße 42<br />

17475 Greifswald<br />

Tel: +49 3834 86 71 36<br />

E-Mail: julian.schmoeckel@uni-greifswald.de<br />

Mohamed A. Baider<br />

Zahnarzt<br />

Abteilung für Präventive<br />

Zahnmedizin und Kinderzahnheilkunde<br />

Universitätsmedizin Greifswald<br />

Prof. Dr. Christian H. Splieth<br />

Zahnarzt<br />

Leiter der Abteilung für Präventive<br />

Zahnmedizin und Kinderzahnheilkunde<br />

Universitätsmedizin Greifswald<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


46<br />

VIP-ZM MITGLIEDERSEITEN<br />

Implantologie-<br />

Curriculum<br />

© Robert © Robert Knetschke Knetschke / stock.adobe.com<br />

/ VIP-ZM e. V.<br />

Verein innovativ-praktizierender<br />

Zahnmediziner/-innen e.V.<br />

Mit Implantologie durchstarten<br />

Ihre Praxis mit dem Schwerpunkt „Implantologie”<br />

Text / Bilder VIP-ZM e. V.<br />

Zahnarztpraxen müssen eigentlich wie Unternehmen<br />

betrachtet werden, die Gewinne erwirtschaften müssen.<br />

Unter anderem, um den gesamten Praxisbetrieb samt Personalkosten<br />

aufrecht zu erhalten – und dies trotz Budgetierung,<br />

zunehmender kostenintensiver Bürokratie und selbst bei wegbrechenden<br />

Umsätzen, wie sie zum Beispiel 2020 durch die<br />

Coronapandemie verursacht wurden.<br />

Clinical Implant &<br />

Prosthetics Curriculum<br />

Um die steigenden Kosten abzufangen,<br />

bietet sich eine Spezialisierung<br />

an, denn so können Umsätze auch<br />

außerhalb der Budgetierung generiert<br />

werden und sichern langfristig den Praxiserfolg.<br />

Eine zukunftsträchtige Spezialisierung<br />

ist die hin zur implantologischen<br />

Praxis. Dieser Artikel zeigt Ihnen<br />

einen bewährten Weg zur Zahnarztpraxis<br />

mit dem Schwerpunkt „minimalinvasive<br />

Implantologie“, das Implantologie Curriculum „CIPC“<br />

(Clinical Implant & Prosthetics Curriculums), das der VIP-ZM<br />

e. V. gemeinsam mit CHAMPIONS-Implants und der Future<br />

Dental Academy anbietet. Grundlage dieses Curriculums sind<br />

die Erfahrungen von Prof. Dr. Dr. Jean-Pierre Bernard, Genf,<br />

der als weltweit erster „Implantologie-Professor” seinen Studenten<br />

die Grundlagen der Implantologie an Hand strukturiert<br />

konzipierter Lernmodule vermittelte. Dr. Nedjat hat diese<br />

Erfahrungen erfolgreich auf die bundesdeutsche Zahnärztelandschaft<br />

übertragen und bietet seit 2018 implantologische<br />

Curricula zusammen mit dem VIP-ZM e. V. an.<br />

CHAMPIONS-Implants scheint auf den ersten Blick nur einer<br />

von vielen Herstellern von Implantatsystemen zu sein, bei<br />

genauerem Hinsehen stellt man jedoch schnell Unterschiede<br />

zu anderen Herstellern fest. Während die Mitbewerber von<br />

CHAMPIONS lediglich ausgereifte Implantate samt Zubehör<br />

anbieten, offeriert CHAMPIONS zusätzlich eine Implantat-Philosophie<br />

mit ineinander greifenden und aufbauenden Komponenten:<br />

ein- und zweiteilige Premiumimplantate aus Titan und<br />

Keramik mit dem darauf abgestimmten<br />

minimalinvasiven Insertionsprotokoll<br />

„MIMI“, dass die gesamte Bandbreite<br />

implantologischer Indikationen<br />

abdeckt – von Sofort- und<br />

Spätimplantaten über Insertionen<br />

in extrem schmale Kieferkämme<br />

bis hin zu minimalinvasiv<br />

ausgeführten Sinuslift-OPs,<br />

dem IDS.<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


CIPC<br />

Das Implantologie-<br />

Curriculum mit<br />

Supervisionen in<br />

Ihrer Praxis mit<br />

Ihren Patienten<br />

VIP-ZM MITGLIEDERSEITEN<br />

VIP-ZM MITGLIEDERSEITEN 47<br />

Prof. Dr. Dr. Jean-Pierre Bernard Prof. (Assoc.) Dr. med. dent. Armin Nedjat<br />

(Entwickler des Curriculum-Konzeptes)<br />

Mit seinen Produkten „Smart Grinder“ und „PlasmaSafe“<br />

sowie den „Patent“ Keramikimplantaten vertiefen die Anwender<br />

ihr Alleinstellungsmerkmal hin zur biologischen Zahnmedizin.<br />

In diesem Artikel stellen wir Ihnen das Implantologie-Curriculum<br />

CIPC vor, mit dem Sie Ihre Hard Skills in Richtung<br />

minimalinvasiver Implantologie verstärken, geben Ihnen<br />

aber zusätzlich noch Tipps, wie Sie die Soft Skills Ihres Teams<br />

ausbauen. Das Verhalten Ihres Teams beeinflusst häufig die<br />

Entscheidungen von Patienten und ob Ihre Praxis als freundlich<br />

und kompetent bewertet wird oder nicht. Da Ihre ZFAs<br />

von der Begrüßung an der Rezeption über die Behandlung<br />

bis zur Verabschiedung weitaus mehr Kontakt zum Patienten<br />

haben als Sie als Behandler selbst, sollten Sie den „Faktor<br />

ZFA“ in Ihrem Praxiskonzept berücksichtigen.<br />

Werden Sie noch 20<strong>21</strong> „Experte Implantologie &<br />

Implantatprothetik CIPC”<br />

Implantologie samt der dazugehörigen Implantatprothetik<br />

nimmt zweifelsfrei einen immer wichtigeren Stellenwert in<br />

unseren Praxen ein und damit ist Implantologie auch die<br />

richtige Basis, wenn Sie sich mit Ihrer Praxis durch ein Alleinstellungsmerkmal<br />

von Ihren Kollegen vor Ort unterscheiden<br />

wollen. Aber es ist nicht der richtige Weg, sich langsam an<br />

Implantologie heranzutasten und zunächst nur gelegentlich<br />

bei ganz einfachen Fällen ein Implantat zu setzen. Das<br />

schafft bei Ihren Patienten kein Vertrauen. Sobald Sie sich als<br />

„Implantologe/-in“ bezeichnen, müssen Sie praktisch sämtliche<br />

implantologischen Indikationen lösen können – von<br />

Anfang an und immer mit Erfolg: Nur das schafft Vertrauen.<br />

Das CIPC-Curriculum ist der richtige Weg, Implantologie schnell<br />

und sicher in Ihre Praxis zu integrieren. Durch zwei entschei-»<br />

1<br />

Die aktuelle Studiengruppe CIPC 20<strong>21</strong><br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong><br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


48<br />

VIP-ZM MITGLIEDERSEITEN<br />

dende Eckpunkte unterscheidet sich dieses Curriculum von<br />

anderen Curricula:<br />

Nicht Theorie steht im Mittelpunkt Ihrer Ausbildung,<br />

sondern Praxis<br />

Unmittelbar nach dem dreitägigen Einführungsseminar<br />

implantieren Sie selbst in Ihrer eigenen Praxis unter Supervision<br />

eines erfahrenen Implantologen, Ihre Patienten. Innerhalb<br />

des ersten Jahres werden Sie selbst Implantate inserieren<br />

und prothetisch versorgen, einschließlich komplizierter<br />

Fälle wie Implantate in extrem schmalen Kieferkämmen oder<br />

Sinuslifte. In vielen Fällen wurden schon während des Curriculums<br />

hundert oder wesentlich mehr Implantate inseriert.<br />

Ihr Wissen und Ihre Erfahrung bilden die Grundlage Ihres<br />

beruflichen Erfolgs.<br />

Ihr im Studium erworbenes Wissen – vertieft durch jahrelange<br />

Berufserfahrung – bildet die Grundlage für Ihren Erfolg als<br />

Zahnarzt. Geräte in Ihrer Praxis werden Sie in Ihrem Beruf<br />

unterstützen, Ihnen aber nicht Entscheidungen abnehmen,<br />

die Sie trotzdem selbst verantworten müss(t)en. Ein typisches<br />

Beispiel ist das DVT: Lassen Sie sich von der Industrie nicht<br />

einreden, dass Implantologie nur mit DVT, forensisch und<br />

praktisch gesehen möglich sei. Sie ist ebenso gut mit konventioneller<br />

2D-Röntgentechnik möglich.<br />

Auch der Mythos der sicheren schablonengeführten Implantation<br />

löst sich schnell auf. Welche Knochenqualität Sie an<br />

der geplanten Insertionsregio erwartet, stellen Sie erst während<br />

der Insertion fest. Ohne Schablone können Sie jederzeit<br />

die Bohrrichtung den Knochengegebenheiten anpassen und<br />

sehen gleichzeitig den OP situs. Im Zuge des Curriculums werden<br />

Sie die CNIP-Navigation kennenlernen, die Ihnen obendrein<br />

in Verbindung mit den Champions Implantat Guides die<br />

Anatomie selbst kostenlos zur Verfügung stellt.<br />

Das VIP-ZM-Curriculum bildet die richtige Grundlage für den<br />

Strategiewechsel zur implantologischen Praxis mit Alleinstellungsmerkmal<br />

und wendet sich vor allem an Implantologie-<br />

Einsteiger. Wer bereits Erfahrungen mit Implantologie hat,<br />

findet bei der Future Dental Academy verschiedene Fortbildungsangebote<br />

– sowohl in Form von Präsenzveranstaltungen<br />

als auch als eLearning online.<br />

Der Name des Curriculums „CIPC“ beinhaltet es bereits: Es ist<br />

ein praktisches, klinisch orientiertes Curriculum, in dem jeder<br />

Teilnehmer Implantationen seiner eigenen Patienten in der<br />

eigenen Praxis plant und durchführt. Begleitet wird die Fortbildung<br />

über eine geschlossene WhatsApp-, Telegram- und<br />

Facebook-Gruppe, über die sich die Teilnehmer täglich austauschen.<br />

Die Grundlagen der Implantologie und Prothetik<br />

werden per eConferences vermittelt, die anfangs wöchentlich<br />

stattfinden (üblichweise mittwochs ab 18 Uhr) sowie in dreitägigen<br />

Wochenendblöcken, die innerhalb des Fortbildungsjahres<br />

zweimal stattfinden.<br />

Aufeinander abgestimmte<br />

Komponenten stehen für den<br />

Erfolg Ihres Curriculums<br />

Das CIPC-Konzept sieht für jeden Teilnehmer mindestens fünf<br />

Implantat-Supervisionen in dessen Praxis vor – im Durchschnitt<br />

kommt aber während der Fortbildung jeder CIPC-Teilnehmer<br />

auf etwa 70 Implantate, die er auch prothetisch versorgt<br />

und die er über seine Praxis abrechnet. Bei jedem der vergangenen<br />

Curricula gab es bisher immer Teilnehmer, die die<br />

Implantatmarke von 100 bereits im ersten Jahr deutlich übersprungen<br />

hatten. Alle Patienten werden sicher, erfolgreich,<br />

hochwertig und optimal mit Implantaten und dem dazugehörigen<br />

Zahnersatz versorgt, stets auf Grundlage gesicherter<br />

wissenschaftlicher Datenlage. Um am Curriculum teilnehmen<br />

zu können, muss die Praxis nicht technisch hoch aufgerüstet<br />

sein. Benötigt wird weder ein DVT, noch ein Mikromotor oder<br />

ein Piezosurgery und selbst in das Implantatsystem muss nicht<br />

investiert werden. Die geschulten Supervisoren verfügen allesamt<br />

über große implantologische und prothetische Erfahrungen<br />

und schaffen eine fantastisch kollegiale Atmosphäre, in<br />

der keine Fragen unbeantwortet bleiben.<br />

Diese Themen werden im Curriculum behandelt<br />

· Geschichte der Implantologie mit dem dazugehörigen<br />

Zahnersatz<br />

· Grundlagen<br />

· Team- und Behandlungseinheiten<br />

· Anamnese<br />

· Indikation und Kontraindikationen<br />

· Aufklärung und Forensik<br />

· Planung<br />

· Erstellung von Heil- und Kostenplänen<br />

· Abrechnung<br />

· Titan- und Zirkonimplantate<br />

· Konventionelle und minimalinvasive (MIMI) Insertionsprotokolle<br />

· Distraktion von Knochen<br />

· Sinuslift-Techniken<br />

· Ein- und zweiteilige Implantatsysteme<br />

· Fester oder herausnehmbarer Zahnersatz?<br />

· Wann: Sofortversorgung, Sofortbelastung und<br />

Spätbelastung?<br />

· Sofortimplantate (Extraktion und Implantation in nur<br />

einer Sitzung)<br />

· Primär- und Sekundärstabilität<br />

· Knochenersatzmaterialien (KEM) und Membranen<br />

· Autologe KEM wie PRF (PlasmaSafe) und Smart Grinder<br />

(„Re-Implantieren“ extrahierter, gemahlener und<br />

gereinigter Zähne)<br />

· Die richtige Auswahl der Implantatlängen und<br />

-durchmesser<br />

· Hybridarbeiten (natürlicher Pfeilerzahn mit Implantaten)<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


VIP-ZM MITGLIEDERSEITEN 49<br />

· CAD / CAM<br />

· Mögliche CEREC-Anbindung<br />

· Die richtige Auswahl von Abutments<br />

· Komplikationen und Trouble-Shooting<br />

· Marketing, Patienten-Infotage und Public Relations<br />

· Nachsorge des Patienten<br />

Mit dem erfolgreichen Abschluss des Curriculums erhalten Sie<br />

den Titel „Experte Implantologie & Implantatprothetik CIPC“,<br />

der schild- und adressfähig ist.<br />

Vertiefung der Soft Skills Ihres Teams<br />

Den Abschluss des Curriculums bildet ein Kolloquium, bei<br />

dem jeder Teilnehmer einige seiner Fälle vorstellt – danach<br />

erhalten Sie die schildfähige Urkunde „Experte Implantologie<br />

& Implantatprothetik CIPC” ausgehändigt. Mit diesen erweiterten<br />

Hard Skills sind Sie für Implantologie in Ihrer Praxis<br />

gerüstet, aber wie sieht es mit ihrem Team aus?<br />

2 3<br />

4 5<br />

Selbstverständlich muss Ihr gesamtes Praxisteam über eine<br />

fundierte Ausbildung verfügen, aber ein nachhaltiger Erfolg<br />

der Neuausrichtung Ihrer Praxis stellt sich erst ein, wenn Ihr<br />

Team über geeignete Soft Skills verfügt – die soziale Kompetenz<br />

– um die Neuausrichtung mitzutragen.<br />

Implantationen nach dem minimalinvasiven Insertionsprotokoll<br />

„MIMI“ stellen für Ihre ZFAs keine besondere Herausforderung<br />

dar, viele „MIMInologen“ arbeiten mit maximal einer<br />

ZFA am Stuhl, auch „Einzeltäter“ – völlig ohne Assistenz – sind<br />

keine Ausnahme. Das Insertionsprotokoll ist klar strukturiert,<br />

die benötigten Werkzeuge sind sehr reduziert, Insertionen<br />

von Titan- und Keramikimplantaten erfolgen nach ähnlichen<br />

Protokollen mit nahezu identischen Werkzeugen. Statt DVTs<br />

vor – oder gar im Anschluss der OP – sind lediglich Einzelröntgenbilder<br />

zur Kontrolle erforderlich. Sie sehen selbst, eine<br />

MIMI-Implantation stellt in der Vorbereitung und im Ablauf<br />

keine Herausforderung für Ihr Team dar.<br />

Neue Erwartungen<br />

Patienten haben heutzutage andere Erwartungen an<br />

„Ihren“ Zahnarzt als noch vor dreißig oder mehr Jahren. Es<br />

geht heute nicht mehr darum, lediglich eine Füllung machen<br />

zu lassen oder einen fehlenden Zahn zu ersetzen, Patienten<br />

wollen „sexy“ aussehen – auch noch mit sechzig, siebzig<br />

Jahren oder darüber hinaus: Sie erwarten ein Gesamtkonzept.<br />

Was moderne Zahnmedizin heute zu leisten vermag, wissen<br />

nur wenige Patienten – und noch weniger, was in ihrem<br />

persönlichen Fall möglich wäre. Welcher Patient weiß schon,<br />

dass man eine Zahnlücke mit einer Teilprothese, Brücke oder<br />

einem Implantat schließen kann. Hier besteht Handlungsbedarf<br />

seitens Ihres Teams, angestoßen durch Sie.<br />

Aber auch, bis zu welchem Alter sich Patienten Implantate<br />

setzen lassen können oder bis zu welchem Alter man schief<br />

stehende Zähne korrigieren kann, ist interessant für Ihre<br />

6 7<br />

8<br />

Abb. 1–8: Fall 1 – Sofortimplantat regio 16 (Champions (R)Evolution ø 4,5 mm, Länge 8<br />

mm) mit Smart Grinder und internem, direkten Sinuslift und Spätimplantation regio 36<br />

(Champions (R)Evolution ø 4,0 mm, Länge 10 mm).<br />

Patienten. Haben Hollywood-Stars bessere Gene und deshalb<br />

blendend weiße Zähne und muss ich mich mit meinen<br />

verfärbten Zähnen abfinden?<br />

Über diese Punkte Ihre Patienten aufzuklären und ihnen die<br />

Möglichkeiten der modernen Zahnheilkunde näher zu bringen,<br />

ist ein ganz wichtiger Teil der Arbeit Ihrer ZFAs – man<br />

könnte sie auch ganz modern „Patienten Manager“ nennen.<br />

Der ZFA Marketing-/Assistenzkurs<br />

Diese Soft Skills müssen Sie Ihrem Team nicht selbst vermitteln,<br />

sondern können dies der Future Dental Academy überlassen.<br />

Der ZFA Marketing-/Assistenzkurs ist auf Ihre Neuausrichtung<br />

zur Praxis für „minimalinvasive Implantologie“»<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


50<br />

VIP-ZM MITGLIEDERSEITEN<br />

9<br />

10<br />

11<br />

Abb. 9–13: Fall 2 – Sofortimplantate 16–26 und 36, 33, 32, 42, 43, 45 und 46<br />

(Champions (R)Evolution) mit Hybridschrauben „Georgis”, Smart Grinder und dem<br />

prothetischen KNORR-Konzept.<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

Abb. 14–16: Fall 3 – Spätimplantationen 12 und 22 (Champions (R)Evolution) nach vorangegangener Champions Smile Alignertherapie.<br />

17 18 19<br />

20<br />

<strong>21</strong><br />

22<br />

25<br />

Abb. 17–24: Fall 4 – Sofortimplantation<br />

25 und verzögertes<br />

Sofortimplantat regio 26.<br />

23 24<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


NEU BEI CHAMPIONS<br />

Kostenlose<br />

O nline-Schulung en<br />

E-LEARNING<br />

IMPLANTOLOGIE<br />

Das<br />

DentA(C)TION<br />

Konzept<br />

DentA(C)TION<br />

DentA(C)TION ist das Online-Schulungskonzept der<br />

Future Dental Academy. Jedes Modul besteht aus einem<br />

abgestimmten Workshop-Set und einem Video.<br />

Ihre Vorteile<br />

Moderne Fortbildungen von zu Hause – keine Anreise,<br />

keine Hotelkosten – Ihre Implantologie-Fortbildung<br />

DentA(C)TION ist für Sie komplett kostenlos. Für Modul A<br />

erhalten Sie bis zu drei Fortbildungspunkte.<br />

Die Module B bis H werden<br />

demnächst veröffentlicht.<br />

Die<br />

DentA(C)TION-Module<br />

A: Grundlagen des CHAMPIONS (R)Evolution ® -<br />

Implantatsystems: Chirurgie und Navigation mit den<br />

zweiteiligen Titanimplantaten<br />

B: CHAMPIONS (R)Evolution ® -Prothetik<br />

C: Das zweiteilige PATENT-Zirkonsystem von Zircon-Medical<br />

(Grundlagen, Chirurgie und Prothetik)<br />

D: Sofortimplantate – Tipps & Tricks<br />

E: Einteilige CHAMPIONS Kugelkopfimplantate aus Titan zur<br />

Fixierung von herausnehmbarem Zahnersatz<br />

F: Einteilige Vierkant-Implantate aus Titan (inklusive Zirkon<br />

Prep-Caps zum Divergenzausgleich und zur Profilgestaltung)<br />

G: Das Smart Grinder-Verfahren – autologes Knochenersatzmaterial<br />

aus extrahierten Zähnen Ihres Patienten<br />

H: Das CHAMPIONS Smile Aligner-Konzept – DentA(C)TION<br />

für das gesamte Praxisteam. Grundlagen, Präsentation,<br />

Ablauf, Abrechnung, Strippen und Attachment-Kleben<br />

Gleich teilnehmen<br />

Fortbildung „Modul A“ mit Workshop-Set für Neukunden<br />

anfordern unter:<br />

E-Mail: info@champions-implants.com<br />

Das Workshop-Set enthält ein OP-Tray, Winkelmodulatoren, Arbeitsmaterial zum<br />

Üben von minimalinvasiven Implantationen und horizontalen Distraktionen, zwei<br />

CHAMPIONS (R)Evolution-Implantate sowie Abformungspfosten – als Leihgabe<br />

mit für Sie kostenlosen Hin- und Rückversand.<br />

www.champions-implants.com


52<br />

VIP-ZM MITGLIEDERSEITEN<br />

VIP-ZM MITGLIEDERSEITEN<br />

26 27<br />

Abb. 26 und 27: Fall 5 – Interforaminale Implantation von vier einteiligen Kugelkopf-Implantaten (Grad 4) mit Sofortbelastung und Einarbeitung der MMT-Matrizen in die vorhandene<br />

Prothese.<br />

28<br />

29<br />

30<br />

31<br />

Abb. 28–31: Fall 6 – IDS Sinuslift (minimalinvasiv) unter Verwendung autologen Zahnmaterials zur Sinus-Augmentation mit Spätimplantation mit einem Patent Keramikimplantat<br />

ø 4,5 mm, Länge 9 mm.<br />

ausgerichtet und vermittelt Ihrem Team unter anderem<br />

Fachwissen über Assistenz beim Implantieren, Praxis-Marketing,<br />

Abrechnung, KFO-Aligner und Patientenberatung<br />

sowie weitere Möglichkeiten der modernen Zahnheilkunde.<br />

Fazit<br />

Das CIPC Curriculum zum „Experte Implantologie & Implantatprothetik“<br />

ist eine moderne Erfolgsgeschichte auf dem<br />

Gebiet der zahnärztlichen Fortbildung, die überwiegend<br />

„online“ von zuhause aus und der eigenen Praxis nachhaltig<br />

Begeisterung bei den Teilnehmern hervorruft – und dies<br />

bereits vor COVID-19!<br />

Das Motto: „Aus der Praxis – für die Praxis!“ wird jeden<br />

Tag gelebt und macht allen Implantologie-Einsteigern und<br />

auch Fortgeschrittenen Spaß und dies bei überschaubarem<br />

Curriculum-Preis.<br />

Fordern Sie bei Interesse weitere Informationen per E-Mail<br />

(info@vip-zm.de) an. Schreiben Sie sich für das Curriculum<br />

rechtzeitig ein, da aufgrund der Pandemie nur begrenzte<br />

Kapazitäten zur Verfügung stehen. Bei Interesse an einem<br />

ZFA-Marketing-/Assistenzkurs können Sie weitere Informationen<br />

unter anmeldung@future-dental-academy.com anfordern.<br />

VIP-ZM e. V.<br />

Verein innovativ-praktizierender<br />

Zahnmediziner/-innen<br />

Silvaner Straße 13a<br />

55129 Mainz<br />

info@vip-zm.de | www.vip-zm.de<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong><br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


VIP-ZM MITGLIEDERSEITEN<br />

VIP-ZM MITGLIEDERSEITEN 53<br />

Informationen<br />

Impressionen<br />

letzter Curricula<br />

Ort<br />

Für das CIPC-Curriculum sind 180 Stunden<br />

angesetzt, davon entfallen 120 Stunden auf<br />

Supervisionen in Ihrer Praxis und Online-<br />

Präsenzen.<br />

Zeit<br />

4. bis 8. Oktober. Einführungs- und<br />

Prothetikseminar. Dauer: In zwölf Monaten<br />

zum Implantologie-Experten<br />

Voraussetzungen<br />

Für die Teilnahme am CIPC-Curriculum müssen<br />

Sie weder über ein DVT, ein Piezosurgery oder<br />

einen Mikromotor verfügen, sondern es genügt<br />

ein grünes Winkelstück an der Einheit sowie ein<br />

OPG für die Planung.<br />

Workshops & Live-OPs<br />

Zielgruppe<br />

Implantologie-Einsteiger<br />

Kosten<br />

Die Teilnahmekosten für das einjährige CIPC-<br />

Curriculum inklusive PowerWeek betragen 3.900<br />

Euro*. Für die Supervisionen fallen zusätzlich 250<br />

Euro* pro Implantat an. (* In der Gebühr sind<br />

die Kosten für die ersten fünf Implantate bereits<br />

enthalten. Darüber hinaus kostet ein Implantat im<br />

Zuge des Curriculums 50 Euro (46,73 Euro +<br />

7 Prozent Mehrwertsteuer)).<br />

Fortbildungspunkte<br />

180 (die Veranstaltung entspricht den Leitsätzen<br />

und Empfehlungen der Kassenzahnärztlichen<br />

Bundesvereinigung (KZBV) vom 23.09.2005,<br />

einschließlich der Punktebewertungsempfehlung<br />

des Beirates Fortbildung der BZÄK und DGZMK).<br />

Zeit zum Kennenlernen<br />

Begeisterte Teilnehmer in den Kursen und bei Supervisionen<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong><br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


54<br />

VIP-ZM MITGLIEDERSEITEN<br />

VIP-ZM MITGLIEDERSEITEN<br />

Die PowerWeek – das kompakte<br />

Implantologie-Curriculum<br />

DentA(C)TION PowerWeek<br />

Montag:<br />

Einführung in die Implantologie, Grundlagen, Anamnese, Kostenvoranschläge<br />

und Abrechnung, Kontraindikationen, Chirurgie mit ein- und zweiteiligen<br />

Titansystemen, das Insertionsprotokoll „MIMI“, die CNIP-Navigation und<br />

Champions Implantat Guides, Live-OP und Hands-On-Workshop<br />

Dienstag:<br />

Chirurgie und Prothetik für das Zirkon-Implantatsystem „Patent“, Live-OP, Hands-<br />

On-Workshop<br />

Mittwoch:<br />

Horizontale Distraktion von schmalen Kieferkämmen nach dem Insertionsprotokoll<br />

„MIMI II“, IDS (Sinuslift), Sofortimplantate, Knochenersatzmaterial nach dem Smart<br />

Grinder-Verfahren, Live-OPs und Hands-On-Workshop<br />

Donnerstag: KFO-Aligner, Prothetik auf Champions (R)Evolution-Implantaten (inkl. Multi-Units),<br />

Live-Behandlung und Hands-On-Workshop<br />

Freitag:<br />

DentA(C)TION-Marketing<br />

Supervision<br />

WhatsApp-/Telegram-Gruppe<br />

Wichtiger Bestandteil des CIPC-Curriculums sind die<br />

Implantationen unter Supervision in ihrer eigenen<br />

Praxis. Vereinbaren Sie gleich in den ersten Tagen<br />

Termine dafür mit Ihrem Supervisor. Als Minimum<br />

ist die Insertion von fünf Implantaten je Teilnehmer<br />

vorgesehen, aber viele Teilnehmer der letztjährigen<br />

Curricula haben weitaus mehr Implantate inseriert,<br />

20 oder gar 70 sind keine Seltenheit. Dafür kommt der<br />

Supervisor auch gerne mehrfach in Ihre Praxis.<br />

Die geschlossene WhatsApp-/Telegram-Gruppe<br />

ist die zentrale Kommunikationsplattform für alle<br />

Teilnehmer auch untereinander und wird Sie über das<br />

gesamte Curriculum und darüber hinaus begleiten.<br />

Die Antwortzeiten betragen oft nur wenige Minuten,<br />

selbst an Wochenenden,<br />

an Feiertagen und auch abends.<br />

Facebook-Gruppe<br />

eConferences<br />

Während die WhatsApp-Gruppe mehr für Fragen und<br />

sofortige Antworten gedacht ist, werden über die<br />

Facebook-Gruppe vor allem generelle Informationen<br />

ausgetauscht. Auch diese Gruppe ist geschlossen und<br />

ausschließlich die Curriculum-Teilnehmer 20<strong>21</strong> sowie<br />

die Supervisoren können die Nachrichten lesen und<br />

darauf antworten.<br />

In den regelmäßig stattfindenden eConferences<br />

(Videokonferenzen) tragen die Teilnehmer ihre Fälle<br />

vor und besprechen Probleme. Einige eConferences<br />

sind speziellen Themen gewidmet. Teilnehmen<br />

können Sie mit Ihrem Desktop-Rechner, mit einem<br />

Tablet oder Ihrem Smartphone, alle eConferences<br />

werden aufgezeichnet und stehen Ihnen auch nach<br />

Ende des Curriculums als Referenz zur Verfügung.<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong><br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


Clinical Implant &<br />

Prosthetics Curriculum<br />

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Implantologie-<br />

Curriculum<br />

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100<br />

Absolventen<br />

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Werden Sie („schildfähiger“)<br />

Experte Implantologie &<br />

Implantatprothetik CIPC<br />

In Ihrer Praxis Keine Zusatzausrüstung 3.900 € Basispreis<br />

Implantieren Sie selbst!<br />

12 Monate begeisterte Teilnahme<br />

180 Fortbildungspunkte<br />

PDF Infoflyer mit<br />

Anmeldeformular<br />

POWERWEEKNEU<br />

Statements von<br />

Teilnehmern<br />

04. bis 8. Oktober 20<strong>21</strong><br />

www.vip-zm.de<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


56<br />

VIP-ZM MITGLIEDERSEITEN<br />

Ihre Vorteile<br />

von CIPC<br />

In Ihrer Praxis<br />

Implantieren Sie selbst!<br />

Statements<br />

der Teilnehmer<br />

Keine Zusatzausrüstung<br />

3.900 €* + 250 € Supervision/Implantat<br />

Zum Implantologie-Experten in 12 Monaten Schildfähiger Titel<br />

Dr. Walter Strössner<br />

Hof<br />

»Auch ich war ein Anfänger in der<br />

Implantologie – aber das minimalinvasive<br />

Konzept hat mich total überzeugt<br />

und deswegen bin ich jetzt auch voll<br />

dabei.«<br />

Dr. Nicole Armbrüster<br />

Kirchheimbolanden<br />

»… ich war in der Implantologie ein absoluter<br />

Anfänger – aber während des<br />

Curriculums habe ich ungefähr 30 bis 40<br />

Implantate gesetzt und mir macht es unwahrscheinlich<br />

Spaß ohne Angst davor.<br />

Der Supervisor war ja sehr oft bei uns<br />

in der Praxis – es war wirklich ein toller<br />

Kurs.«<br />

Dr. Marc Weber<br />

Paderborn<br />

»Mein Résumé zum CIPC-Curriculum<br />

fällt sehr positiv aus. Im letzten Jahr<br />

habe ich fast 50 Implantate eigenständig<br />

gesetzt. Bereits vor über zehn Jahren<br />

hatte ich ein Curriculum bei einer<br />

anderen Fachgesellschaft absolviert<br />

und dann leider in den letzten zehn Jahren<br />

den Anschluss an die Implantologie<br />

nicht geschafft, weil es mir viel zu komplex<br />

und zu aufwendig erschien. Mit<br />

diesem Curriculum bin ich sicher in der<br />

Implantologie geworden und dafür danke<br />

ich euch.«<br />

Dr. Lavinia Neuss-Zaar<br />

Pulheim<br />

»Allein während des Curriculums habe<br />

ich über 120 Implantate inseriert und<br />

heute – ein halbes Jahr nach Ende des<br />

Curriculums, kann ich auf über 240 inserierte<br />

und prothetisch versorgte Implantate<br />

zurückblicken.«<br />

Dr. Dieter Ahrens<br />

Emmelshausen<br />

»Es ist sagenhaft, was man in diesem einen<br />

Jahr an Implantationen gelernt hat<br />

und es war ein ganz tolles Miteinander<br />

mit den Kollegen und mit dem Team<br />

vom Curriculum. Jedem zu empfehlen<br />

und man sieht, dass es wirklich eine Art<br />

der Implantation ist, die man in den Praxisalltag<br />

ohne Weiteres einfügen kann.«<br />

Karl-Heinz Wattjes<br />

Hesel<br />

»Das CIPC-Curriculum sieht mindestens<br />

fünf selbst inserierte und versorgte<br />

Implantate vor, ich habe während des<br />

ersten Jahres ca. 140 Implantate inseriert,<br />

auch schwierige Fälle wie Sinuslift,<br />

Insertionen bei extrem schmalen<br />

Kieferkämmen. Zu Recht führe ich jetzt<br />

den Titel ›Experte Implantologie und<br />

Implantatprothetik CIPC‹.«<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


VIP-ZM MITGLIEDERSEITEN 57<br />

Technische Voraussetzungen<br />

an den Teilnehmer<br />

Für die Implantation:<br />

OPG<br />

grünes Winkelstück an Drehzahl regulierbarer<br />

Zahnarztstuhl-Einheit<br />

Sowie<br />

Die Mitgliedschaft bis Ende 2022 im VIP-ZM e. V.<br />

(149,– € Jahresbeitrag) sind bereits mit der Curriculum-<br />

Teilnahmegebühr abgegolten.<br />

Für den Ablauf der eConferences:<br />

ein Facebook-Account für die geschlossene Gruppe<br />

„CIPC-Curriculum“, Laptop/Desktop-PC mit Kamera,<br />

Mikrofon/Lautsprecher bzw. Headset für die<br />

Teilnahme an den eConferences<br />

OP-Tray<br />

Ein voll bestücktes OP-Tray erhält jeder<br />

Teilnehmer<br />

als Dauerleihgabe.<br />

Anmeldung<br />

Curriculum<br />

PER FAX: +49 (0) 6131 492 41 37<br />

PER E-MAIL: info@vip-zm.de<br />

ADRESSE: VIP-ZM e. V.<br />

Silvaner Straße 13 a<br />

55129 Mainz<br />

Interessent<br />

Titel | Vorname | Name<br />

Straße | Nr.<br />

PLZ | Ort<br />

Telefon | Fax<br />

E-Mail<br />

Qualifikation<br />

Zahnarzt/-ärztin Oralchirurg/-in MKG-Chirurg/-in<br />

Praxis-Ausstattung<br />

OPG grünes Winkelstück PC/Laptop mit Kamera & Headset<br />

Implantologische Erfahrung<br />

Ja Nein<br />

Implantologische Tätigkeit seit:<br />

(Jahr)<br />

Ungefähre Anzahl der bisher inserierten Implantate:<br />

Ort, Datum<br />

Unterschrift | Praxisstempel<br />

Mit Ihrer Abgabe des Formulars stimmen Sie zu, dass der VIP-ZM e.V. Ihre Daten zum Zwecke Ihrer<br />

Benachrichtigung und Abwicklung bezüglich des Curriculums 20<strong>21</strong> speichern und verwenden darf.<br />

Mit Ihrer Abgabe des Formulars stimmen Sie den Teilnahmebedingungen des Curriculums CIPC zu<br />

(einsehbar auf der Seite www.curriculum.vip-zm.de – Teilnahmebedingungen)<br />

In Kooperation mit:<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


58<br />

ZAHNZUSATZVERSICHERUNG<br />

9<br />

© KostaKostov / stock.adobe.com<br />

Zahnzusatzversicherungen:<br />

gut – besser – viel besser.<br />

Mehr Dynamik geht nicht.<br />

Volle Erstattung von zahnprophylaktischen Maßnahmen, 100 Prozent Absicherung von zahnerhaltenden<br />

Maßnahmen und 90 Prozent bis 100 Prozent Kostenübernahme für Zahnersatz – mit derart<br />

leistungsstarken Zahntarifen werben die Versicherer um Neukunden. Seit drei Jahren kommen in<br />

immer kürzeren Abständen neue Tarife auf den Markt. Auch für 20<strong>21</strong> sind noch weitere Tarife in<br />

Planung. Das freut die Versicherten und davon profitieren indirekt auch Zahnarztpraxen.<br />

Text Gabriele Bengel<br />

Zahnersatz-Absicherung früher und heute<br />

Vor etlichen Jahren gab es noch viele Zahntarife, die den Festzuschuss<br />

der gesetzlichen Krankenversicherung verdoppelt<br />

haben. Heute werden diese noch über Krankenkassen angeboten.<br />

Bei Fachleuten, Vermittlern und in Vergleichsportalen<br />

spielen derartige Tarife keine Rolle mehr. Der Trend geht eindeutig<br />

hin zu hochwertigen Produkten – heißt: prozentuale<br />

Absicherung der privatärztlich verrechneten Gesamtkosten<br />

abzgl. GKV-Leistung. Versicherer wie beispielsweise Barmenia,<br />

Gothaer und Bayerische bieten ihre neuen Zahntarife<br />

wahlweise mit 80 Prozent, 90 Prozent oder gar 100 Prozent<br />

Kostenerstattung für Inlays, Kronen, Brücken, Implantate<br />

inklusive augmentative Leistungen und Prothesen an.<br />

So findet jeder den passenden Schutz für seine Zähne – und<br />

seinen Geldbeutel. Die Beiträge der drei Varianten unterscheiden<br />

sich in den höheren Altersgruppen deutlich: ab Alter<br />

51 Jahre zahlen gesetzlich Versicherte für die 100 Prozent-<br />

Variante zwischen 50 Euro und 60 Euro im Monat, die 80<br />

Prozent-Variante kostet dagegen monatlich nur 30 Euro bis<br />

35 Euro.<br />

Zahnerhalt fast immer mitversichert<br />

Ein weiterer Trend ist hilfreich für Patienten: Viele Tarife beinhalten<br />

den kompletten Rund-um-Schutz. Zahnerhaltende<br />

Maßnahmen wie PZR, Kompositfüllungen, Wurzel- und Parodontitisbehandlungen<br />

sind automatisch versichert, sodass<br />

Ihr Patient keine Deckungslücke hat. Er muss sich dann keine<br />

Gedanken machen, ob er alle gewünschten Leistungen versichert<br />

hat oder nicht. Allerdings kann er bei diesen Tarifen<br />

auch nicht sagen, Füllungen möchte ich mitversichern – Wurzelbehandlungen<br />

dagegen nicht. Die hochwertigsten Zahntarife<br />

erstatten 100 Prozent inklusive eventueller GKV-Leistung.<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


ZAHNZUSATZVERSICHERUNG<br />

59<br />

Gibt es keinen Zuschuss der GKV, übernimmt die private<br />

Zahnzusatzversicherung die Gesamtkosten bis zum Höchstsatz<br />

der GOZ.<br />

Wettbewerb der Versicherer<br />

mit Zusatzleistungen<br />

Im Wettbewerb ist es immer wichtig, dass man ein Highlight<br />

oder ein Alleinstellungsmerkmal vorweisen kann. Deshalb<br />

überlegt jeder Versicherer, womit er alle anderen übertrumpfen<br />

kann. So zahlen Barmenia und Stuttgarter PZR und Prophylaxe<br />

voll – ohne Begrenzung auf einen Höchstbetrag. DKV<br />

und Barmenia geben einen Zuschuss zu Bleaching-Maßnahmen.<br />

Süddeutsche und Gothaer erstatten auch hochwertige<br />

Schienentherapien (auch DROS-Schienen). Bei der Bayerischen<br />

und der Gothaer gibt es einen Gutschein für eine elektrische<br />

Zahnbürste obendrein – um nur einige Beispiele zu nennen.<br />

Neue Zahntarife erleichtern den Wechsel<br />

Versicherer buhlen nicht nur um Neukunden, die bislang noch<br />

gar keine Zahnzusatzversicherung haben. Auch bereits versicherte<br />

Kunden (rund 16,4 Millionen Stand Ende 2019 laut<br />

Zahlenbericht des PKV-Verbandes) werden angelockt, indem<br />

man ihnen den Wechsel erleichtert. Barmenia, Bayerische<br />

und Stuttgarter beispielsweise reduzieren die Zeitspanne, in<br />

der Leistungshöchstbeträge gelten (Zahnstaffel), von vier auf<br />

zwei Kalenderjahre. Das bedeutet bei Barmenia und Stuttgarter<br />

konkret: im ersten Kalenderjahr stehen sofort 1.500 Euro<br />

zur Verfügung, in den ersten beiden Kalenderjahren insgesamt<br />

maximal 3.000 Euro. Ab dem dritten Jahr entfallen diese<br />

Leistungsbegrenzungen. Dabei spielt es keine Rolle, wie hoch<br />

die Absicherung im bisherigen Zahntarif war. Voraussetzung<br />

ist nur, dass Zahnersatz versichert war. Damit haben auch die<br />

vielen Patienten, die – vermittelt über Krankenkassen – einen<br />

Vertrag mit „Verdopplung Festzuschuss“ abgeschlossen<br />

haben, die Möglichkeit, nach relativ kurzer Zeit eine vollwertige<br />

Absicherung ohne Leistungshöchstbeträge zu bekommen.<br />

Der Münchener Verein geht noch einen Schritt weiter:<br />

kann der Antragsteller eine Vorversicherung mit mindestens<br />

80 Prozent Absicherung für Zahnersatz vorweisen, werden<br />

alle Jahre der Vorversicherung auf die Vier-Jahres-Staffel des<br />

Münchener Vereins angerechnet. Bestand die Vorversicherung<br />

also mindestens vier Jahre – gibt es in den ZahnGesund-<br />

Tarifen des Münchener Vereins keine Obergrenzen mehr.<br />

Neuer Sofortschutz in Aussicht<br />

Da viele Patienten leider erst dann an eine Zahnzusatzversicherung<br />

denken, wenn der Behandlungsbedarf schon festgestellt<br />

wurde, will ein Versicherer in Kürze einen Zahntarif auf<br />

den Markt bringen, der nicht nur für geplanten Zahnersatz<br />

leistet – wie der ERGO-Zahnersatz-Sofortschutz, den es schon<br />

seit etlichen Jahren gibt und der den Festzuschuss verdoppelt<br />

– sondern auch für geplante Füllungstherapien und Wurzelbehandlungen.<br />

Und zwar unabhängig davon, in welcher Praxis<br />

die Behandlung stattfindet. Sie müssen dazu nicht Partner<br />

eines bestimmten Netzwerkes sein.<br />

Vielleicht können wir Ihnen in der nächsten Ausgabe bereits<br />

mehr darüber berichten.<br />

Gabriele Bengel<br />

to:dent.ta GmbH<br />

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Tel.: +49 711 69 306 435<br />

E-Mail: gabriele.bengel@todentta.de<br />

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AUSGABE 5+6 4 I 20<strong>21</strong> 2020


60 STEUERN<br />

© rawpixel.com / freepik<br />

Betriebsveranstaltungen clever planen:<br />

Mitarbeiter-Absagen gehen zu<br />

Lasten der feiernden Kollegen<br />

Nach Monaten großer Einschränkungen hat der Sommer nun endlich die so dringend nötige<br />

Entspannung zurückgebracht. Gerade die Gesundheitsbranche stand während der Corona-Pandemie<br />

unter Dauerstress und es ist noch nicht absehbar, was die Wintermonate bringen werden.<br />

Um sich bei dem Team für das bemerkenswerte Engagement des letzten Jahres zu bedanken, lassen sich<br />

Praxisinhaber einiges einfallen. Wer seinen Mitarbeitern nicht lediglich finanzielle Vorteile wie beispielsweise<br />

eine steuerfreie Coronaprämie spendieren will, veranstaltet ein gemeinsames Event wie ein Spätsommer- oder<br />

Herbstfest, was sich darüber hinaus noch perfekt dazu eignet, den Zusammenhalt im Team zu stärken.<br />

Text Markus Wagner<br />

Damit das Ganze jedoch steuerlich nicht nach hinten losgeht,<br />

müssen solche Feste gut organisiert sein. Dabei ist<br />

vom schlichten Restaurantbesuch über Tagesausflüge bis<br />

hin zu mehrtägigen Reisen grundsätzlich alles möglich und<br />

denkbar. Den Mitarbeiter wird es freuen, wenn der Chef die<br />

Spendierhosen anhat. Die Sache hat aber leider auch eine<br />

Kehrseite. Denn auch der Fiskus will seinen Spaß haben und<br />

so sind derartige Betriebsveranstaltungen für Arbeitnehmer<br />

von diesen grundsätzlich als geldwerter Vorteil zu versteuern.<br />

Allerdings hat der Staat ein Einsehen. Denn nicht jede<br />

kleine Veranstaltung unterliegt der Besteuerung. Pro Jahr<br />

sind bis zu zwei Veranstaltungen von der Besteuerung ausgenommen,<br />

wenn der Freibetrag von 110 Euro je Veranstaltung<br />

nicht überschritten wird und die Veranstaltung grundsätzlich<br />

allen Praxisangehörigen offensteht. In diesem Fall<br />

besteht auch keine Sozialversicherungspflicht des Vorteils.<br />

Und nein: Der nicht ausgenutzte Freibetrag der ersten Veranstaltung<br />

kann leider nicht auf die zweite Veranstaltung<br />

übertragen werden.<br />

Wird der Freibetrag überschritten, kennt der Fiskus kein<br />

Pardon: Der übersteigende Betrag ist vom Arbeitnehmer<br />

zu versteuern und unterliegt der Sozialversicherungspflicht.<br />

Und gerade bei Tagesausflügen oder mehrtägigen Reisen<br />

kann der Freibetrag relativ schnell überschritten werden.<br />

Der Praxisinhaber kann sich in diesem Fall allerdings schützend<br />

vor seine Mitarbeiter stellen, indem er die Vorteile für<br />

die Arbeitnehmer mit 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag<br />

und ggf. Kirchensteuer pauschaliert. Es entstehen<br />

auch keine Sozialversicherungsbeiträge, allerdings nur dann,<br />

wenn die Pauschalierung im Lohnabrechnungszeitraum der<br />

Veranstaltung erfolgt!<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


STEUERN<br />

61<br />

Doch welche Kosten sind beim geldwerten Vorteil zu berücksichtigen<br />

und wie wird der geldwerte Vorteil überhaupt ermittelt?<br />

Denn das sind die Fragen, die der Praxisinhaber beantworten<br />

muss, wenn er den steuerlichen Freibetrag optimal<br />

ausnutzen, aber nach Möglichkeit nicht überschreiten will.<br />

Zunächst sind erst einmal alle Kosten zu berücksichtigen, die<br />

für die Veranstaltung anfallen, auch wenn es sich nur um eine<br />

abstrakte Bereicherung des Arbeitnehmers handelt. Lediglich<br />

die rechnerischen Selbstkosten des Arbeitgebers, beispielsweise<br />

für die Lohnbuchhaltung, für Energie- und Wasserverbrauch<br />

oder AfA sind nicht zu berücksichtigen. Kosten für die<br />

Anmietung von Räumen sind als entsprechender Vorteil mit<br />

zu berücksichtigen. Ebenso Reisekosten wie Fahrt- oder Übernachtungskosten<br />

aufgrund eines Betriebsausfluges oder der<br />

Anreise zu einer Veranstaltung außerhalb einer Betriebsstätte<br />

des Arbeitgebers.<br />

Können die Mitarbeiter auch Angehörige mit zur Feier bringen,<br />

dann sind die auf diese Angehörigen entfallenden Aufwendungen<br />

den jeweiligen Mitarbeitern zuzurechnen. Das ist mitunter<br />

problematisch, da für die Angehörigen kein zusätzlicher<br />

Freibetrag gewährt wird und durch die Verdoppelung des Vorteils<br />

beim einzelnen Arbeitnehmer der Freibetrag somit relativ<br />

schnell überschritten werden kann.<br />

Beispiel<br />

Für eine Betriebsveranstaltung fallen insgesamt Kosten in Höhe<br />

von 600 Euro an. An der Veranstaltung nehmen vier Arbeitnehmer<br />

teil; zwei von ihnen werden von ihrem Partner begleitet.<br />

Auf jeden der sechs Teilnehmer entfällt ein Kostenteil in Höhe<br />

von 100 Euro. Für die beiden Arbeitnehmer, die ohne Partner<br />

teilnehmen, handelt es sich somit um eine steuerfreie Betriebsveranstaltung.<br />

Den anderen beiden Teilnehmern wird der auf<br />

den Partner entfallende Anteil zugerechnet. Von den jeweils<br />

200 Euro sind 110 Euro steuerfrei und 90 Euro steuerpflichtiger<br />

Arbeitslohn.Ganz verrückt wird es, wenn Arbeitnehmer<br />

aus welchen Gründen auch immer, nicht an der Veranstaltung<br />

teilnehmen. Denn dann sind die Kosten nach der neuen<br />

höchstrichterlichen Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs auf<br />

die tatsächlichen Teilnehmer zu verteilen. Das kann mitunter<br />

heftige Konsequenzen haben – gerade bei kleinen Betrieben.<br />

Insbesondere Zahnarztpraxen sollten hier ganz genau planen.<br />

Denn auch wenn der einzelne Arbeitnehmer die entstandenen<br />

Kosten mitunter überhaupt nicht wertschätzen, geschweige<br />

denn konsumieren kann, entsteht im Zweifel ein rein rechnerischer<br />

geldwerter Vorteil, der zu versteuern ist.<br />

Beispiel<br />

Für eine Betriebsveranstaltung fallen insgesamt Kosten in<br />

Höhe von 600 Euro (Theaterbesuch mit anschließendem Buffet<br />

in einem Restaurant) an. Die Veranstaltung wird für sechs<br />

Mitarbeiter geplant. Ein Mitarbeiter kann allerdings krankheitsbedingt<br />

nicht teilnehmen.<br />

Auf jeden der sechs Mitarbeiter entfällt ein Kostenanteil in<br />

Höhe von 100 Euro. Allerdings sind die Gesamtkosten der<br />

Veranstaltung nur auf die tatsächlich teilnehmenden Mitarbeiter<br />

zu verteilen. Damit ergibt sich ein geldwerter Vorteil<br />

von jeweils 120 Euro, wovon lediglich 110 Euro steuerfrei und<br />

10 Euro steuerpflichtig sind.<br />

Abwandlung<br />

Wären vier Mitarbeiter ausgefallen, wären den beiden einzigen<br />

Teilnehmern jeweils 300 Euro zuzurechnen, wovon 190<br />

Euro zu versteuern wären, obwohl ein solcher Theaterbesuch<br />

sicher eine äußerst traurige Veranstaltung gewesen wäre.<br />

Kleinere Praxen sollten bei der Planung einer Betriebsveranstaltung<br />

daher unbedingt darauf achten, dass die Gesamtkosten<br />

bezogen auf den Freibetrag einen gewissen Puffer<br />

aufweisen, sodass unvorhergesehene Kosten nicht zum<br />

Überschreiten des Freibetrags und insoweit zur Besteuerung<br />

führen. Außerdem sollte die Zahl der geplanten Teilnehmer<br />

möglichst exakt mit den tatsächlichen Teilnehmern übereinstimmen.<br />

Tipp<br />

Die Praxis zeigt, dass es oftmals schwierig ist, die Zahl der<br />

Teilnehmer gegenüber dem Veranstalter nachträglich noch<br />

einmal herabzusetzen. Andererseits ist es meist aber noch<br />

möglich, einen oder zwei Mitarbeiter nachzumelden. Wer<br />

sichergehen will, der vereinbart mit dem Veranstalter bereits<br />

im Vorfeld eine Kopfpauschale, die um ein bis zwei Wackelkandidaten<br />

korrigiert werden kann, sodass tatsächlich nur<br />

die tatsächlichen Teilnehmer abgerechnet werden. Das spart<br />

nicht nur Kosten, sondern kann auch Ärger bei der Lohnabrechnung<br />

vermeiden.<br />

Markus Wagner<br />

Steuerberater im ETL ADVISION-Verbund<br />

Fachberater im ambulanten Gesundheitswesen<br />

(IHK), spezialisiert auf die Beratung<br />

von Zahnärzten<br />

—<br />

ETL ADVIMED Saarlouis<br />

Steuerberatungsgesellschaft<br />

Lilienthalstraße 9 · 66740 Saarlouis<br />

Tel.: +49 6831 173110<br />

E-Mail: advimed-saarlouis@etl.de<br />

www.etl.de/advimed-saarlouis<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


62<br />

STEUERN<br />

Abschreibungsfalle: Was steckt wirklich<br />

hinter der Kontoüberziehung?<br />

Man stelle sich eine Praxis mit ordentlichem Gewinn und gleichzeitigem Anstieg der Kontokorrentlinie<br />

vor. Wer käme da nicht auf die Idee, dass der Praxisinhaber zu viel Geld entnimmt? So einfach<br />

ist es aber nicht, denn das Problem kann ganz woanders liegen, wie folgender Fall zeigt.<br />

Text /Grafiken Prof. Dr. Johannes Georg Bischoff<br />

Seit sechs Jahren betreibt Dr. Dent seine Zahnarztpraxis. Er hatte<br />

sie 2013 von einem Kollegen übernommen und viel investiert.<br />

Mittlerweile liegen seine Einnahmen im Durchschnitt. Die Einnahmen<br />

der Praxis haben sich gut entwickelt. Dr. Dents Girokonto<br />

zeigt jedoch ein anderes Bild. Trotz ordentlicher Gewinne<br />

bewegt sich sein Kontostand stetig ins Minus (Grafik 1).<br />

Dr. Dent ist sich sicher, dass er nicht zu viel Geld entnimmt. Für<br />

den Lebensunterhalt seiner Familie gibt er bis zu 70.000 € pro<br />

Jahr aus. Dazu kommen Zahlungen an das Versorgungswerk,<br />

die Krankenversicherung und die Wohnungsmiete:<br />

Wohnungsmiete 18.000 €<br />

Krankenversicherung, Versorgungswerk 25.000 €<br />

Sonstige private Versicherungen 7.000 €<br />

Steuern (Voraus-/Nachzahlungen) <strong>21</strong>.000 €<br />

Summe 140.000 €<br />

Sein jährlicher Praxisgewinn liegt bei 150.000 €. Wohin verschwindet<br />

das restliche Geld? Dank der Auswertungen seines<br />

Steuerberaters kommt Dr. Dent dem Problem schnell auf die<br />

Spur: Um die Praxis zu übernehmen und zu renovieren, hatte<br />

er einen KfW-Kredit mit zehnjähriger Laufzeit aufgenommen.<br />

Da die übernommene Einrichtung kaum noch einen Wert hatte,<br />

wurde fast der gesamte Kaufpreis dem immateriellen Praxiswert<br />

zugeordnet und auf die maximal mögliche Abschreibungsdauer<br />

von fünf Jahren verteilt. Durch die Abschreibung wurde der steuerliche<br />

Gewinn in den ersten fünf Jahren gemindert. Die Steuerzahlungen<br />

fielen in den ersten fünf Jahren entsprechend niedrig<br />

aus. Nach Ablauf dieser Zeit, also ab dem Jahr 2019, entfiel diese<br />

Gewinnminderung. Daher musste Dr. Dent mehr Steuern zahlen,<br />

weshalb er weniger Geld auf dem Konto hatte als vorher.<br />

Das Darlehen musste er allerdings weiter tilgen (Grafik 2).<br />

Jährlich gehen bei einem Gewinn nach Steuern von 150.000 €<br />

von seinem Konto 165.000 € ab. Der Praxisgewinn reicht also<br />

nicht aus, um die Lebenshaltungskosten, Steuern, sonstige persönliche<br />

Belastungen und die Tilgung des Kredits zu bestreiten.<br />

Wie kommt Dr. Dent aus dieser Abschreibungsfalle wieder heraus?<br />

Das Angebot seiner Bank, seinen Kontokorrentkredit zu<br />

erhöhen, lehnt er ab. Mit Rücksicht auf seine Familie möchte er<br />

auch die Lebenshaltungskosten nicht senken. Erst eine Umfinanzierung<br />

mit Tilgungsstreckung löst sein Problem. Der Hausbankund<br />

der Kontokorrentkredit werden durch ein anderes Darlehen<br />

abgelöst. Die Tilgung wird so gewählt, dass sie sich auch bei Beibehaltung<br />

des bisherigen Lebensstandards aus der Ertragskraft<br />

der Praxis bedienen lässt. Die Finanzierung läuft zwar etwas länger,<br />

aber Dr. Dent spart dafür die hohen Kontokorrentzinsen. Für<br />

Dr. Dent ist die Sache jetzt noch einmal glimpflich ausgegangen.<br />

Grundsätzlich ist das aber ein Thema, das sich mit einer geeigneten<br />

Auswertung wie hier Grafik 2 gut steuern lässt. Steigt die<br />

Tilgungslast bei sinkenden Abschreibungen, muss gehandelt<br />

werden.<br />

Prof. Dr. Johannes Georg Bischoff<br />

Steuerberater & vereidigter Buchprüfer<br />

—<br />

Prof. Dr. Bischoff & Partner AG<br />

Steuerberatungsgesellschaft für Zahnärzte<br />

Theodor-Heuss-Ring 26 · 50668 Köln<br />

Tel. +49 2<strong>21</strong> 912 840-0<br />

E-Mail service@bischoffundpartner.de<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


63<br />

Aufgefrischt!<br />

Liebe Leserinnen und liebe Leser,<br />

im folgenden Beitrag zur digitalen Bildgebung von<br />

Zahnärztin Shorena Javakhishvile-Breitzke aus Berlin/<br />

Spandau geben wir Ihnen Einblicke zum Thema Bewegungsartefakte<br />

in der dentalen Radiologie, welche vor<br />

allem bei Kindern häufig auftreten.<br />

Text /Bilder Shorena Javakhishvile-Breitzke<br />

© fotogestoeber / stock.adobe.com<br />

Generell muss bei der Akquisition einer Röntgenaufnahme<br />

mit Artefakten, wie Aufhärtungen und Abschwächungen,<br />

gerechnet werden. In Abhängigkeit von der Expositionszeit<br />

lassen sich Patientenbewegungen in unterschiedlichen<br />

Ausprägungen beobachten. In diesen Fällen sind im Datensatz<br />

sogenannte Bewegungsartefakte vorzufinden, die die<br />

Bildqualität unter Umständen erheblich beeinflussen können<br />

(Abb. 1).<br />

1<br />

Bewegungsartefakt regio 16/17, 46/47<br />

2<br />

Ausgeprägte, tremorartige Artefakte<br />

Die Auswirkungen solcher Bewegungsartefakte auf die<br />

Bildqualität sind meist schwierig zu beurteilen – wichtig ist<br />

aber, diese als solche zu erkennen. Artefakte können wie<br />

folgt charakterisiert werden: doppelte Konturen, gestreift,<br />

verwackelt, verzerrt, verschleiert, verschwommen (Abb. 2).<br />

Die Diagnostik kann infolge von Bewegungsartefakten<br />

erschwert oder nicht möglich sein und diesbezügliche Wiederholungsaufnahmen<br />

erforderlich machen, welche aus<br />

strahlenhygienischen und psychlogischen Gründen unbedingt<br />

vermieden werden sollten. Resultierend kann aber unter<br />

Umständen eine immer noch zufriedenstellende Bildqualität<br />

nachgewiesen werden. Des Weiteren hängt die Ausprägung<br />

unmittelbar von Stärke, Dauer und Richtung der simulierten<br />

Bewegung ab.<br />

Im vorliegenden Fallbeispiel handelt es sich um eine tremorartige<br />

Bewegung, wie sie bei Kindern zu beobachten sein kann,<br />

da sie unter Anspannung Probleme haben können, den Kopf<br />

ruhig zu halten (Abb. 3).<br />

Von daher ist es wichtig, Kinder auf eine radiologische Untersuchung<br />

vorzubereiten und diese in einer entspannten Atmosphäre<br />

durchzuführen. Zudem sollte aus Strahlenschutzgründen<br />

die Indikation einer Röntgenaufnahme besonders streng<br />

bewertet werden.<br />

3<br />

Tremorartiger Bewegungsartefakt<br />

Shorena Javakhishvili-Breitzke<br />

Zahnärztin<br />

—<br />

Smile Health MVZ Spandau<br />

Pichelsdorfer Straße 75 · 13595 Berlin<br />

Tel.: +49 30 36 14 183<br />

E-Mail: info-spandau@smile-health.de<br />

www.smile-health.de<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


64 MARKTPLATZ<br />

Prophylaxepasten von wellsamed<br />

Zuverlässig reinigen, polieren und schützen<br />

Entdecken Sie die wellsaprophy Prophylaxepasten<br />

aus dem umfangreichen Prophylaxeangebot<br />

von wellsamed! Die Pasten bieten<br />

einen wirksamen Schutz gegen Karies und<br />

Parodontalerkrankungen und eignen sich<br />

zudem hervorragend für die Endpolitur natürlicher<br />

Zähne und Füllungen!<br />

Sie erhalten die Prophylaxepasten in zwei<br />

Reinigungsgraden, sodass Sie je nach Grad<br />

der Verunreinigung auf die jeweilige Patientensituation<br />

eingehen können. Durch die<br />

unterschiedliche farbliche Kennzeichnung der<br />

Tuben (blau = grob/RDA 250, gelb = extrafein/RDA<br />

40) wird eine sichere Anwendung<br />

gewährleistet. Mit der groben wellsaprophy<br />

Paste lassen sich leicht und schonend Verfärbungen,<br />

wie sie etwa durch Tee, Kaffee<br />

oder Tabak verursacht werden sowie selbst<br />

hartnäckige Plaque von den Zähnen entfernen.<br />

Nach der blau gekennzeichneten Reinigungspaste<br />

erfolgt stets eine abschließende<br />

Behandlung mit der gelben Polierpaste. Bei<br />

dieser Endpolitur sorgt die extrafeine wellsaprophy<br />

Paste für saubere, glatte Oberflächen<br />

bei natürlichen Zähnen und Füllungen.<br />

Zudem schützt sie vor neuerlichen Partikelanhaftungen<br />

an den Zähnen. wellsaprophy lässt<br />

sich mit jedem handelsüblichen Kelch und<br />

Bürstchen verwenden. Sie finden bei uns<br />

auch die wellsamed Prophy-Bürsten!<br />

Beide Prophylaxepasten sind gluten- und<br />

phthalatfrei. Natriumfluorid unterstützt die<br />

Remineralisierung und beugt Entzündungen<br />

des Zahnfleisches vor. Der frische Minz-<br />

Geschmack macht die Behandlung sehr<br />

angenehm und vermittelt dem Patienten<br />

nach der professionellen Zahnreinigung ein<br />

sauberes und frisches Mundgefühl.<br />

Die wellsamed Prophylaxepasten erhalten<br />

Zahnarztpraxen bei Oral Care Center (www.<br />

oral-care-center.de) bis zum 31.12.20<strong>21</strong> im<br />

Aktionsangebot.<br />

› wellsamed GmbH<br />

› Brahestr. 16 · 04347 Leipzig<br />

› Tel.: +49 341 27 139-120<br />

› E-Mail: info@wellsamed.com<br />

› www.wellsamed.com<br />

EndoPilot<br />

Jetzt mit DownPack- und BackFill-Funktion<br />

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Die Kunst der<br />

Präzision<br />

DownPack und BackFill-Funktion sind jetzt als Erweiterung im Endo-<br />

Pilot integriert. Dank des modular aufgebauten Konzepts erhält der<br />

Zahnarzt nun die zusätzliche Option, die warme vertikale Kondensationstechnik<br />

damit umzusetzen. Als Zubehör für die DownPack-<br />

Funktion dient das leichte, schlanke DownPack-Handstück, das den<br />

Blick auf die Behandlungsstelle schön frei lässt.<br />

Die Heizspitze kann auch einzeln zum sicheren und sauberen<br />

Abtrennen der Guttapercha bei Kaltfülltechniken eingesetzt werden.<br />

Schnelles Aufheizen, kurzer Gewebekontakt und zügiges<br />

Abkühlen sorgen für eine hohe Patientensicherheit. Bei der Back-<br />

Fill-Funktion sorgt die Pistole Obtura Max für optimale Kontrolle<br />

beim Füllprozess. Fließgeschwindigkeit und Temperatur lassen sich<br />

perfekt anpassen. Alle diese Eigenschaften vereinfachen die Prozesse,<br />

sodass die Hürde zum Goldstandard nicht mehr so hoch ist.<br />

Jetzt Muster<br />

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› Trophagener Weg 25 · 32657 Lemgo<br />

› Tel.: +49 5261 701 700<br />

› Fax: +49 5261 701 289<br />

› E-Mail: info@kometdental.de<br />

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DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


MARKTPLATZ<br />

65<br />

Prävention von Erosionen<br />

Neues Risiko-Assessment-<br />

Tool von CP GABA<br />

Jeder Dritte ist von Zahnhartsubstanzverlust<br />

betroffen 1 , der irreversibel ist. Die sogenannte<br />

Erosion wird durch das Einwirken<br />

starker Säuren hervorgerufen. Allerdings<br />

verläuft sie im Frühstadium asymptomatisch.<br />

Patient*innen sind auf Screenings<br />

und eine rechtzeitige Diagnose angewiesen.<br />

CP GABA hat gemeinsam mit der<br />

DGPZM (Deutsche Gesellschaft für Präventivzahnmedizin<br />

e. V.) ein Risiko-Assessment-Tool<br />

entwickelt, das für Patient*innen<br />

das Erosionsrisiko berechnet und ab August<br />

zahnärztlichen Praxen zur Verfügung steht.<br />

Zudem kann für den Zahnschmelzschutz<br />

das elmex ® Opti-schmelz PROFESSIONAL<br />

System, bestehend aus Zahnpasta und<br />

Mundspülung, empfohlen werden.<br />

Risiko-Assessment-Tool zur Prävention<br />

Mit dem Risiko-Assessment-Tool, das<br />

zahnärztliche Praxen ihren Patient*innen<br />

anbieten können, wollen CP GABA und die<br />

DGPZM die Aufmerksamkeit für die Zahnerkrankung<br />

steigern. Das Tool ist bequem<br />

über einen QR-Code (www.opti-schmelz.<br />

de) erreichbar. Es stellt den Patient*innen<br />

sechs Fragen zum Lebensstil und ihren<br />

Ernährungsgewohnheiten. Abschließend<br />

wird das Erosionsrisiko berechnet. Darüber<br />

hinaus erhalten Teilnehmende eine Produktempfehlung<br />

inklusive Online-Coupon<br />

und können eine E-Mail mit präventiven<br />

Tipps zur Reduzierung von Zahnschmelzverlust<br />

anfordern.<br />

Tischaufsteller mit dem QR-Code können<br />

zahnärztliche Praxen einmalig und solange<br />

der Vorrat reicht, bei CP GABA per E-Mail<br />

mit dem Betreff: „Opti-schmelz Tischaufsteller“,<br />

dem Namen der Praxis, der Praxisadresse<br />

sowie der Telefonnummer unter:<br />

cpgaba@accente.de kostenlos bestellen.<br />

(Mit der Bestellung wird die Einwilligung<br />

zur Speicherung und Verarbeitung der personenbezogenen<br />

Daten zum Zwecke der<br />

Bestellabwicklung gegeben und danach<br />

gelöscht). Die zahnärztlichen Empfehlungen<br />

werden mit der Abgabe von Zahnpastaproben<br />

von CP GABA unterstützt.<br />

Erosionsrisiko mit Mikroversiegelungs-<br />

Technologie reduzieren<br />

Mit seiner einzigartigen Mikroversiegelungs-Technologie<br />

macht das elmex ® Optischmelz<br />

PROFESSIONAL Mundpflege-System<br />

den Zahnschmelz widerstandsfähiger 2<br />

gegen Säureangriffe. So beinhaltet die<br />

elmex ® Opti-schmelz PROFESSIONAL Zahnpasta<br />

neben 1.400 ppm Fluorid aus Natriumfluorid<br />

und Aminfluorid die Wirkstoffe<br />

Zinnchlorid und Chitosan. Die Wirkstoffkombination<br />

aus Aminfluorid, Zinnchlorid<br />

und Chitosan remineralisiert die Zähne<br />

nicht nur, sondern schützt klinisch bestätigt<br />

vor Zahnschmelzerosion. Mit ihrer Hilfe<br />

wird eine zinnreiche Schicht auf den Zähnen<br />

gebildet, welche die Zahnoberfläche<br />

gleichmäßig bedeckt und bei Säureangriffen<br />

wie ein Schutzschild wirkt. Ergänzt wird<br />

das Mundpflege-System durch die elmex ®<br />

Opti-schmelz PROFESSIONAL Mundspülung<br />

mit 500 ppm Fluorid aus Natriumfluorid<br />

und Aminfluorid, die zusätzlich auch<br />

Zinnchlorid enthält.<br />

In-vivo-Erosions-Studie zeigt niedrigeren<br />

BEWE-Wert<br />

Ein Forschungsteam um Prof. Dr. Cornelia<br />

Frese, Poliklinik für Zahnerhaltungskunde<br />

der Klinik für Mund-, Zahn- und Kieferkrankheiten<br />

am Universitätsklinikum Heidelberg,<br />

untersuchte in einer vierjährigen<br />

randomisierten kontrollierten in-vivo-Studie<br />

(RCT) den präventiven Effekt des elmex ®<br />

Opti-schmelz PROFESSIONAL Systems<br />

(Zahnpasta und Mundspülung) mit Zinnchlorid,<br />

Aminfluorid und Natriumfluorid. 3<br />

Die Bewertungsgrundlage der Zahnerosion<br />

bildete das BEWE-System (Basic<br />

Erosive Wear Examination). Die Analyse<br />

zeigte einen deutlich positiven Effekt der<br />

untersuchten Produkte. Die Anwendung<br />

QR-Code scannen<br />

und direkt zur<br />

Website gelangen.<br />

des elmex ® Opti-schmelz PROFESSIONAL<br />

Mundpflege-Systems führte zu allen Zeitpunkten<br />

zu einem niedrigeren BEWE-Wert<br />

im Vergleich zur Kontrollgruppe. Bereits<br />

nach zwei Jahren war dieser im Schnitt um<br />

17,6 Prozent geringer.<br />

Ursachen für Erosion<br />

Die Ursachen des Erosionsprozesses können<br />

vielfältig sein. So beginnt dieser mitunter<br />

mit einer säurehaltigen Ernährung,<br />

aber auch die Einnahme bestimmter Medikamente,<br />

reduzierter Speichelfluss und<br />

Erkrankungen wie Reflux können den Zahnschmelz<br />

angreifen. Jedoch kann dies auch<br />

bei gesunder Ernährung passieren.<br />

Die Folgen fallen unterschiedlich aus: Manche<br />

Patient*innen sind mit dem Aussehen<br />

ihrer Zähne unzufrieden, andere können<br />

nur eingeschränkt kauen und essen, wiederum<br />

andere leiden unter schmerzempfindlichen<br />

Zähnen. Um das Risiko für diese vielfältigen<br />

Folgen zu reduzieren, braucht es<br />

zielgerichtete Erosionsprävention mit einer<br />

über die Remineralisierung hinausgehenden<br />

Technologie.<br />

1 – 3<br />

Die Literaturliste kann bei der Redaktion angefordert<br />

werden.<br />

› CP GABA GmbH<br />

› Beim Strohhause 17<br />

› 20097 Hamburg<br />

› Tel.: +49 800 725 66 54<br />

› E-Mail: cpgaba@gaba.com<br />

› www.colgatepalmolive.de<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 4 I 20<strong>21</strong>


66<br />

VORSCHAU/IMPRESSUM<br />

Die nächste Ausgabe erscheint am<br />

<strong>21</strong>. Oktober 20<strong>21</strong> mit folgenden Themen *<br />

© Dr. Möbius<br />

© Racool_Studio / freepik<br />

© fotogestoeber / stock.adobe.com<br />

Dossier – Prothetik & CAD/CAM<br />

Smarte Teleskoptechnik - mit deutlich reduzierten<br />

Arbeitsschritten zu einem perfekten ästhetischen<br />

Ergebnis<br />

Vitamin D – Teil 6<br />

Besonderheiten und News in der<br />

Vitamin D-Applikation<br />

Aufgefrischt<br />

Radiologisch-klinische Befunde aus der<br />

täglichen Praxis<br />

... und viele weitere interessante Beiträge der Zahnmedizin<br />

*Die Redaktion behält sich Änderungen der Themen und Termine vor.<br />

HERAUSGEBER / VERLAG<br />

Barometer Verlagsgesellschaft mbH<br />

Brahestraße 16 · D-04347 Leipzig<br />

GESCHÄFTSFÜHRER<br />

Uwe Bräutigam<br />

JURISTISCHE BERATUNG<br />

RA Jens Mauchnik (Leipzig)<br />

ZAHNMEDIZINISCHE BERATUNG<br />

Dr. med. dent. Rasmus Sperber,<br />

M.Sc. (Leipzig)<br />

HRB (LEIPZIG) 22482<br />

ISSN 1863 – 2858<br />

KONTAKT<br />

TELEFON +49 341 231 032-0<br />

FAX +49 341 231 032-11<br />

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redaktion@barometer-verlag.de<br />

VERLAGS-/REDAKTIONSLEITUNG<br />

Uwe Bräutigam (V.i.S.d.P.)<br />

TELEFON +49 341 231 032-0<br />

E-MAIL info@barometer-verlag.de<br />

REDAKTIONSASSISTENZ<br />

Carmen Zimmermann<br />

Telefon +49 341 231 032-14<br />

E-MAIL zimmermann@barometer-verlag.de<br />

LAYOUT UND GESTALTUNG<br />

Sophia Raigrotzky, Isabel Berger<br />

DRUCK<br />

Vogel Druck und Medienservice GmbH,<br />

Leibnizstraße 5 · D-97204 Höchberg<br />

ERSCHEINUNGSWEISE<br />

Das Dental Barometer erscheint 20<strong>21</strong> mit 6 Ausgaben<br />

in Deutschland. Es gilt die Mediadaten Preisliste<br />

Nr. 16 vom 01.01.20<strong>21</strong>. Es gelten die allgemeinen<br />

Geschäftsbedingungen der Barometer Verlagsgesellschaft<br />

mbH.<br />

ABONNEMENT<br />

Der Bezugspreis je Ausgabe beträgt € 5,60 zzgl. ges.<br />

MwSt. und Versandkosten. Der Jahresabonnementpreis<br />

beträgt derzeit (6 Ausgaben) jährlich € 33,60 zzgl.<br />

ges. MwSt. und Versandkosten. Das Jahresabonnement<br />

verlängert sich stillschweigend um ein weiteres<br />

Jahr, sollten Sie es nicht bis vier Wochen vor<br />

Ablauf schriftlich gekündigt haben. Der Gesamtbetrag<br />

eines Abonnements wird im Voraus in<br />

Rechnung gestellt.<br />

VERLAGS-/URHEBERRECHT<br />

Das Dental Barometer ist eine eingetragene<br />

Marke der Barometer Verlagsgesellschaft mbH.<br />

Sämtliche darin enthaltenen Beiträge sowie<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Verviel fältigungen jeglicher Art (auch außerhalb<br />

Deutschlands) sind untersagt und straf bar. Ein Nachdruck,<br />

auch auszugsweise, darf nur mit Genehmigung<br />

und schriftlicher Bestätigung des Ver lages<br />

vorgenommen werden. Einsendungen und deren<br />

Veröffentlichung an die Redak tion des Verlages<br />

und deren Autoren wird das Einverständnis zur<br />

Veröffentlichung auch nur teilweise vorausgesetzt.<br />

Für unverlangt eingesandte Manu skripte,<br />

Beiträge o. ä. über nimmt der Verlag keinerlei<br />

Haftung. Veröffentlichungen geben die Auffassung<br />

der Verfasser wieder, müssen jedoch<br />

nicht die Meinung des Verlages wiedergeben.<br />

Gekennzeichnete Anzeigen, Herstellerinformationen<br />

u. ä. befinden sich außerhalb der Verantwortung<br />

des Verlages. Hierfür wird keine Gewähr<br />

übernommen. Eine Haftung für Folgen aus unrichtigen<br />

bzw. fehlerhaften Darstellungen wird in<br />

jedem Fall ausgeschlossen.<br />

Der Gerichtsstand ist Leipzig.<br />

BEILAGEN DIESER AUSGABE<br />

Tokuyama Titellasche – (Vollauflage)<br />

Reemtsma GmbH – Sonderdruck „Tobacco Harm<br />

Reduction“ (Vollauflage)<br />

IDS 20<strong>21</strong> – Sonderbeilage (Vollauflage)<br />

MITGLIED DER<br />

DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 2020


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260615<br />

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Grün 260632 1,49 1,29 1,09 0,99<br />

Gelb 260633 1,49 1,29 1,09 0,99<br />

Pink 260634 1,49 1,29 1,09 0,99<br />

Orange 260635 1,49 1,29 1,09 0,99<br />

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Neon-Grün 260617 1,39 1,29 0,99 0,89<br />

Neon-Orange 260616 1,39 1,29 0,99 0,89<br />

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