13.09.2021 Aufrufe

cav – Prozesstechnik für die Chemieindustrie 09.2021

Die Fachzeitschrift cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie. Weitere Themen sind IT-Technologien, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und Prozessanalysentechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Ex-Schutz, Anlagensicherheit, Arbeitsschutz, Instandhaltung, Standortmanagement und Energiemanagement.

Die Fachzeitschrift cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie. Weitere Themen sind IT-Technologien, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und Prozessanalysentechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Ex-Schutz, Anlagensicherheit, Arbeitsschutz, Instandhaltung, Standortmanagement und Energiemanagement.

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Bild: Lanzatech<br />

Bild: BASF/Lanzatech<br />

Erste kommerzielle Gasfermentationsanlage<br />

zur Herstellung von Ethanol aus Abgasen<br />

der Stahlindustrie, SGLT, Shougang, China<br />

Schematische Darstellung der Gasfermentation als Plattformtechnologie<br />

gen zur Produktion von wertvollen Chemikalien<br />

wie n-Oktanol durch Gasfermentation<br />

zu legen. Gasfermentation ist ein biotechnologischer<br />

Syntheseschritt, der eine<br />

gasförmige Kohlenstoffquelle (CO bzw.<br />

CO 2 ) als Substrat sowie Wasserstoff als Energiequelle<br />

und Reduktionsäquivalent nutzt.<br />

Dabei setzen Mikroorganismen, beispielsweise<br />

bestimmte anaerobe Clostri<strong>die</strong>n-<br />

Stämme, den gasförmigen Kohlenstoff mit<br />

Wasserstoff zu bestimmten Produkten um.<br />

Allerdings stellen <strong>die</strong> Organismen üblicherweise<br />

nicht das gewünschte n-Oktanol her.<br />

Erster Meilenstein<br />

Lanzatech ist es jedoch gelungen, <strong>die</strong> Mikroorganismen<br />

mithilfe biotechnologischer<br />

Methoden so zu verändern, dass sie genau<br />

das tun. Dabei kommt ein spezieller Stoffwechselweg<br />

zum Einsatz, der an der University<br />

of South Florida entwickelt wurde: <strong>die</strong><br />

sogenannte reverse ß-Oxidation. Damit ist<br />

ein erster, wichtiger Meilenstein erreicht.<br />

Im Labormaßstab konnte n-Oktanol mittels<br />

Gasfermentation hergestellt werden. Gleichzeitig<br />

haben Wissenschaftler der BASF ein<br />

Verfahrenskonzept entwickelt, das eine kontinuierliche<br />

Herstellung und Reinigung des<br />

Produkts ermöglicht, denn n-Oktanol ist <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Mikroorganismen giftig. Das heißt, je<br />

mehr Wertprodukt entsteht, desto toxischer<br />

wird das Milieu, und letztendlich würden<br />

<strong>die</strong> Mikroorganismen zugrunde gehen. Das<br />

neue Verfahrenskonzept ermöglicht dennoch<br />

<strong>die</strong> kontinuierliche Herstellung von n-Oktanol<br />

durch <strong>die</strong> direkte Verknüpfung der Fermentation<br />

mit der Abtrennung und Aufreinigung<br />

von n-Oktanol <strong>–</strong> im Fachterminus<br />

in-situ product recovery genannt. Ziel dabei<br />

ist, das <strong>für</strong> <strong>die</strong> Mikroorganismen toxische<br />

n-Oktanol nahezu zeitgleich mit seiner Synthese<br />

aus dem Fermentationsmedium zu<br />

entfernen.<br />

Das Verfahren hat drei Vorteile: Erstens, es<br />

läuft bei niedrigen Drücken und Temperaturen<br />

(< 0,1 Mpa,

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