cav – Prozesstechnik für die Chemieindustrie 09.2021
Die Fachzeitschrift cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie. Weitere Themen sind IT-Technologien, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und Prozessanalysentechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Ex-Schutz, Anlagensicherheit, Arbeitsschutz, Instandhaltung, Standortmanagement und Energiemanagement.
Die Fachzeitschrift cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie. Weitere Themen sind IT-Technologien, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und Prozessanalysentechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Ex-Schutz, Anlagensicherheit, Arbeitsschutz, Instandhaltung, Standortmanagement und Energiemanagement.
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Im oszillierenden Reaktor in kontinuierlicher Fahrweise (OFB recirculating) ist <strong>die</strong> Glukoseproduktion<br />
deutlich höher als im Batchbetrieb (OFB Batch). Noch größer ist der Vorteil im<br />
Vergleich zum konventionellen Stirred Tank Reactor (STR), was auch daran liegt, dass letzterer<br />
bei deutlich niedrigeren Konzentrationen betrieben wird.<br />
Die optimierte Durchmischung zieht eine<br />
Reihe weiterer ökonomischer und ökologischer<br />
Vorteile nach sich. Im Test in enzymatischen<br />
Prozessen erbrachte der Reaktor<br />
ähnliche Ergebnisse wie herkömmliche Reaktoren<br />
mit 20 % geringerem Enzymeinsatz.<br />
Ein weiterer Effekt ist der bessere Wärmeübergang.<br />
Dieser wiederum ermöglicht es,<br />
eine bestimmte Zieltemperatur im Prozess<br />
auch mit niedriger Temperatur von Wärmequellen<br />
zu erreichen, zum Beispiel Abwärme<br />
oder Solarthermie.<br />
PHOSPHAT-DÜNGER<br />
AUS KLÄRSCHLAMMASCHE<br />
» Gebrauchsfertige Dünger durch<br />
Phosphorrückgewinnung aus<br />
lokalen Ressourcen.<br />
» Staubfreie, kompakte, gut<br />
rieselfähige Granulate mittels<br />
Wirbelschicht-Sprühgranulation.<br />
» Abfallfrei und konform zu<br />
DüMV und<br />
Regulation EG Nr. 2019/1009.<br />
Turbulenzen an helixförmigen Einbauten:<br />
Die Partikel prallen an den Einbauten ab<br />
und bilden einen sogenannten Swirl Flow<br />
um <strong>die</strong> Helix.<br />
Enzymatische Hydrolyse<br />
Ein wichtiges Beispiel <strong>für</strong> einen langsamen<br />
Prozess mit hohem Feststoffanteil ist <strong>die</strong> enzymatische<br />
Hydrolyse von Lignozellulose,<br />
bei der Zellulose zu ihren Einzelbausteinen,<br />
den Zuckern abgebaut wird. Die Zuckerlösungen<br />
wiederum sind Grundstoffe <strong>für</strong> eine<br />
Vielzahl von Downstream-Prozessen. Hier<br />
kommen <strong>die</strong> Vorteile des oszillierenden<br />
Reaktors zum Tragen: Ein optimal durchmischter<br />
Reaktor ermöglicht selbst bei<br />
hoher Feststoffbeladung einen effizienten<br />
Prozess. Das führt zu einer hohen Zuckerkonzentration<br />
im Produkt. Durch <strong>die</strong> gute<br />
Durchmischung ist es möglich, <strong>die</strong> Menge<br />
der teuren Enzyme zu reduzieren. Darüber<br />
hinaus entfallen <strong>die</strong> bisher übliche Verdünnung<br />
vor und <strong>die</strong> Aufkonzentrierung nach<br />
der Hydrolyse. Das spart Energiekosten. Die<br />
hohe Zuckerkonzentration hat zudem einen<br />
positiven Einfluss auf <strong>die</strong> weiteren Produkte.<br />
Die möglichen Anwendungen gehen jedoch<br />
deutlich weiter. Die Vorteile des oszillierenden<br />
Reaktors kommen auch in anderen<br />
Prozessen zum Tragen, in denen eine gute<br />
Durchmischung wichtig und bisher schwer<br />
erreichbar ist. Gemeinsam mit Partnerunternehmen<br />
untersucht AEE Intec, wie verschiedene<br />
Reaktionen durch <strong>die</strong> oszillierenden<br />
Reaktoren intensiviert werden können und<br />
wie das jeweils optimale Prozessdesign aussieht.<br />
Im Projekt Hipsters (High value<br />
Proteins via Sustainable Technologies from<br />
Residual Streams) erprobt AEE Intec zusammen<br />
mit der Technischen Universität Graz<br />
und interessierten Stakeholdern aus den<br />
Bereichen Anlagenbau, Produktion ionischer<br />
Flüssigkeiten und Nahrungs- und Futtermittelproduzenten<br />
den Einsatz des oszillierenden<br />
Reaktors <strong>für</strong> <strong>die</strong> Proteinextraktion mit<br />
hochwertigen Extraktionsmitteln. Eine<br />
weitere Anwendungsmöglichkeit sind<br />
katalytische Prozesse.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: AEE Intec<br />
AUTORIN:<br />
DR. BETTINA MUSTER<br />
Leiterin der Forschungsgruppen<br />
Wasser- und<br />
Prozesstechnologien,<br />
AEE Intec<br />
» Schadstoffreduzierung durch<br />
Schwermetallentfrachtung<br />
optional möglich.<br />
» Ganzheitlich aus einer Hand.<br />
Von der Rezepturentwicklung<br />
zur Produktionsanlage.<br />
» Praxistauglich! Verfügbar im<br />
industriellen Maßstab.<br />
» Ökologische Schließung des<br />
Nährstoffkreislaufs mit<br />
PHOS4green.<br />
Glatt. Integrated Process Solutions.<br />
phos4green.glatt.com<br />
<strong>cav</strong> 09-2021 55