13.09.2021 Aufrufe

cav – Prozesstechnik für die Chemieindustrie 09.2021

Die Fachzeitschrift cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie. Weitere Themen sind IT-Technologien, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und Prozessanalysentechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Ex-Schutz, Anlagensicherheit, Arbeitsschutz, Instandhaltung, Standortmanagement und Energiemanagement.

Die Fachzeitschrift cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie. Weitere Themen sind IT-Technologien, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und Prozessanalysentechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Ex-Schutz, Anlagensicherheit, Arbeitsschutz, Instandhaltung, Standortmanagement und Energiemanagement.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Tim-IoT besteht aus einem intelligenten<br />

Sensor zur Datenerfassung und der Tim-IoT-<br />

Smartbox. Diese verbindet <strong>die</strong> Pumpe mit<br />

der Tim-IoT-Cloud-Plattform.<br />

Der intelligente Sensor ist seit dem 1. Mai 2021 bereits in den meisten Timmer-Doppelmembranpumpen<br />

standardmäßig integriert<br />

ber sind in der Lage, zahlreiche Toleranzen<br />

und Kausalitäten festzulegen und <strong>die</strong>se mit<br />

Benachrichtigungen bei Über- oder Unterschreiten<br />

bestimmter Werte zu versehen.<br />

Das betrifft zum Beispiel präzise Schwellwerte<br />

<strong>für</strong> eine Vielzahl an Parametern <strong>–</strong> unter<br />

anderem <strong>für</strong> Druck, Frequenz, Durchfluss<br />

und Frequenzverhältnis. Je mehr Werte<br />

definiert sind, desto engmaschiger ist das<br />

Überwachungsgitter <strong>für</strong> das Laufverhalten<br />

der Pumpe. Schlägt ein Wert über <strong>die</strong> festgelegte<br />

Toleranz aus, erhält der Betreiber unmittelbar<br />

eine Benachrichtigung. Darüber<br />

hinaus verfügt Tim-IoT über weitere nützliche<br />

Tools wie etwa eine Wartungsplanung,<br />

einen Wartungskalender sowie eine nutzerfreundliche<br />

Verwaltung von Serviceberichten<br />

und pumpenspezifischen Dokumentationen.<br />

Timmer legt mit seiner Stand-alone-Lösung<br />

großen Wert auf Datenschutz, der auch von<br />

der Industrie explizit gefordert ist. Dieser<br />

Aspekt findet nicht nur Berücksichtigung in<br />

der Datenübertragungsmöglichkeit per separatem<br />

LTE-Router, der unabhängig vom<br />

Firmennetzwerk arbeitet. Es betrifft auch<br />

<strong>die</strong> Prozesse insgesamt: Das System erhält<br />

ausschließlich <strong>die</strong> Daten der Pumpe und hat<br />

darüber hinaus keinerlei Einblick in andere<br />

Parameter oder Prozesse. Anhand der reinen<br />

Pumpendaten kann Timmer zwar durch sich<br />

verändernde Informationen Hinweise darauf<br />

geben, dass es in der Prozesskette möglicherweise<br />

Fehler gibt. Das Gesamtbild, das<br />

<strong>für</strong> ein Verständnis und <strong>die</strong> Interpretation<br />

der gesamten Arbeitskette erforderlich ist,<br />

hat aber nur der Anwender selbst. Dennoch<br />

können selbst <strong>die</strong> reinen Pumpeninformationen<br />

bereits entscheidend sein, um Fehler<br />

aufzudecken und somit beispielsweise Produktionsstillstände<br />

zu verhindern.<br />

Zuverlässiges Echtzeit-Monitoring<br />

Mithilfe aussagekräftiger Daten können Anlagenbetreiber<br />

ihre Prozesse in der Praxis<br />

effizienter organisieren und fun<strong>die</strong>rte Entscheidungen<br />

treffen. Parameter wie Pumpenfrequenz,<br />

Anzahl der Hübe oder Druckverläufe<br />

sind permanent sichtbar. Vorhersagen<br />

zum Verschleiß und Planungen von Instandsetzungsmaßnahmen<br />

werden deutlich<br />

präziser <strong>–</strong> das stellt <strong>die</strong> optimale Nutzung<br />

der Pumpen über <strong>die</strong> gesamte Lebensdauer<br />

sicher. Die statistische Auswertung der Betriebsdaten<br />

erleichtert zudem <strong>die</strong> Kalkulation<br />

von Betriebskosten und <strong>die</strong> Optimierung<br />

der Anlagennutzung. Denn häufig warten<br />

Betreiber alle Pumpen gleichzeitig, obwohl<br />

einige davon nur einen Bruchteil ihrer maximalen<br />

Laufzeit erreicht haben <strong>–</strong> das kostet<br />

langfristig bares Geld. Darüber hinaus minimiert<br />

<strong>die</strong> vorausschauende Wartung Stillstände<br />

und Schäden, während Prozessstabilität<br />

und Maschinenverfügbarkeit steigen.<br />

Mittels der Gesundheitsdaten wie dem<br />

durchschnittlichen Frequenzbereich, der<br />

Hubanzahl und den Betriebsstunden, lassen<br />

sich zudem präzise Rückschlüsse auf <strong>die</strong><br />

notwendige Dimensionierung der Pumpe<br />

ziehen. Dabei müssen <strong>die</strong>se Werte immer in<br />

Relation zueinander betrachtet werden. Ist<br />

<strong>die</strong> Pumpe beispielsweise relativ neu, lief allerdings<br />

konstant im sehr hohen Frequenzbereich,<br />

dann sinkt nicht nur <strong>die</strong> Lebensdauer.<br />

Es ist zudem ein Indikator da<strong>für</strong>, dass<br />

eine größere Pumpe <strong>für</strong> den Prozess mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit besser geeignet ist.<br />

Spätestens <strong>die</strong> Corona-Pandemie hat deutlich<br />

aufgezeigt, dass das alte <strong>–</strong> aber in der<br />

Praxis noch häufig anzutreffende <strong>–</strong> Modell<br />

der handschriftlich festgehaltenen Pumpenund<br />

Wartungsinformationen auf einem Flatterband<br />

echte Probleme verursachen kann.<br />

Hierzu ein konkretes Beispiel: Ein Timmer-<br />

Kunde wartet entlang seiner jahrelangen Erfahrungswerte<br />

halbjährlich seine Pumpen.<br />

Aufgrund der Corona-Pandemie und ihrer<br />

betriebswirtschaftlichen Folgen war seine<br />

Anlage jedoch nicht immer voll ausgelastet<br />

und stand sogar mehrere Tage still. Das<br />

machte seine Referenzdaten obsolet <strong>–</strong> sämtliche<br />

über <strong>die</strong> Jahre erarbeiteten Erfahrungswerte<br />

waren innerhalb weniger Monate dahin.<br />

Der Anlagenbetreiber weiß zwar, dass<br />

<strong>die</strong> Pumpe vor einem halben Jahr gewartet<br />

wurde. Wie viele Stunden sie seitdem im<br />

Einsatz war, weiß er aufgrund des unregelmäßigen<br />

Betriebs allerdings nicht. Dieser<br />

und weitere Praxisfälle verdeutlichen den<br />

Nutzen des Monitorings: Ist <strong>die</strong> Pumpe prozessrelevant,<br />

muss sie <strong>für</strong> einen sicheren<br />

und wirtschaftlichen Betrieb überwacht<br />

werden.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Timmer<br />

AUTOR:<br />

FREDERIC ENGELS<br />

Verkaufsingenieur,<br />

Timmer<br />

<strong>cav</strong> 09-2021 27

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!