cav – Prozesstechnik für die Chemieindustrie 09.2021
Die Fachzeitschrift cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie. Weitere Themen sind IT-Technologien, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und Prozessanalysentechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Ex-Schutz, Anlagensicherheit, Arbeitsschutz, Instandhaltung, Standortmanagement und Energiemanagement.
Die Fachzeitschrift cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie. Weitere Themen sind IT-Technologien, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und Prozessanalysentechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Ex-Schutz, Anlagensicherheit, Arbeitsschutz, Instandhaltung, Standortmanagement und Energiemanagement.
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09-2021<br />
32 TITEL<br />
ALLROUNDER UNTER DEN<br />
MOTORDOSIERPUMPEN<br />
44 EXPLOSIONSSCHUTZ<br />
SPANNUNGSVERSORGUNG<br />
IN ATEX-ZONE 2<br />
48 VIRTUELLER ASSISTENT<br />
DIE VERPACKUNGSLINIE<br />
IMMER IM BLICK<br />
58 CYBERSICHERHEIT<br />
NETZWERKE IN DER<br />
PRODUKTION SCHÜTZEN<br />
10 TREND<br />
CIRCULAR<br />
ECONOMY<br />
PROZESSTECHNIK FÜR DIE CHEMIEINDUSTRIE<br />
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<strong>cav</strong> EDITORIAL BUNGARTZ<br />
MEISTERWERKE<br />
Hoffnungsträger<br />
Schwere Brände in Südeuropa, Temperaturen bis an <strong>die</strong> 60 °C in Kanada,<br />
Sturzfluten in Deutschland <strong>–</strong> das Wetter spielt in <strong>die</strong>sem Sommer<br />
total verrückt. Die Auswirkungen sind fatal: Menschen verlieren<br />
ihre Häuser durch Feuer und Wasser. Probleme, <strong>die</strong> wir uns in den<br />
letzten 150 Jahren mit der Nutzung fossiler Rohstoffe als Treibstoff<br />
<strong>für</strong> unseren Wohlstand selbst eingehandelt haben.<br />
Doch es gibt Hoffnung: Das Problem wurde erkannt und es wurden<br />
Meilensteine definiert. Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral werden.<br />
Einige Bundesländer wie Baden-Württemberg oder Bayern<br />
möchten es bereits bis 2040 schaffen. Doch der Weg dahin ist steinig.<br />
Viele der benötigten Technologien stecken noch in den Kinderschuhen<br />
und müssen in den nächsten Jahren extrem schnell weiterentwickelt<br />
werden, um <strong>die</strong> Klimawende zu schaffen.<br />
Einer <strong>die</strong>ser Bausteine zur Klimawende ist <strong>die</strong> Circular Economy,<br />
der wir in <strong>die</strong>ser Ausgabe das Trendthema gewidmet haben. Im Artikel<br />
„Neues Leben <strong>für</strong> alten Kunststoff“ ab Seite 10 beschäftige ich<br />
mich mit dem Thema Kunststoffrecycling. Der Artikel gibt einen<br />
Überblick über <strong>die</strong> verschiedenen Methoden und zeigt auf, welche<br />
neuen Ansätze es aktuell bei Covestro, einem der führenden Polymerhersteller<br />
Deutschlands, gibt. Im anschließenden Artikel<br />
„Kohlenstoff im Kreislauf führen“ erläutern <strong>die</strong> beiden Autoren<br />
Michael Carus und Ferdinand Kähler vom Hürther nova-Institut den<br />
aktuellen Stand der kohlenstoffbasierten Chemie und wie in Zukunft<br />
<strong>die</strong> Dekarbonisierung <strong>die</strong>ses Bereiches erreicht werden kann.<br />
Ihren Trendbeitrag lesen Sie ab Seite 14.<br />
Einen großen Teil des vorliegenden Heftes nimmt das Fokusthema<br />
„Pumpen, Kompressoren, Antriebe“ mit dem Titelbeitrag „Dosier -<br />
lösungen <strong>für</strong> Flüssigkeiten“ ein. Darüber hinaus gibt es zahlreiche<br />
interessante technische Lösungen innerhalb des Fokusthemas zu<br />
entdecken. Ich wünsche Ihnen jetzt viel Spaß beim Lesen unserer<br />
September-Ausgabe.<br />
DIE LEHRE<br />
DER GELEERTEN<br />
Vertreter der wegweisenden Spezialkreiselpumpen<br />
aus der Sammlung Bungartz,<br />
Fertigung in Serie<br />
Es ist eine Kunst, Tank- oder Kesselwagen<br />
bis aufs Letzte zu entleeren.<br />
Dem zeitgenössischen Opus VKG<br />
gelingt <strong>die</strong>s vortrefflich.<br />
Die trockenlaufsichere Kreiselpumpe<br />
ist detailreich gearbeitet. Form und<br />
Funktion werden eins. Das Objekt<br />
dominiert das Geschehen, vor allem<br />
bei der Begegnung mit Flüssiggasen.<br />
Eine lohnende Investition!<br />
Dr. Bernd Rademacher, Redakteur<br />
Mehr unter 0211 57 79 05 - 0 und:<br />
www.bungartz.de/meisterwerke4<br />
<strong>cav</strong> 09-2021 3
<strong>cav</strong> INHALT 09-2021<br />
32 Titel Doseuro-Motordosierpumpen<br />
arbeiten<br />
zuverlässig auch unter<br />
rauen Bedingungen.<br />
Die Kolbendosier-, Hydraulikmembran-<br />
oder<br />
mechanischen Membranpumpen<br />
eignen sich <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Dosierung empfindlicher<br />
Flüssigkeiten und<br />
chemischer Produkte.<br />
14 Die <strong>Chemieindustrie</strong><br />
muss bis 2050 ihren<br />
Kohlenstoffbedarf durch<br />
erneuerbaren Kohlenstoff<br />
decken.<br />
42 Im Interview erklärt<br />
Geschäftsführer Oliver<br />
Schleicher, warum er vermehrt<br />
Anfragen zu elektrischen<br />
Antrieben in<br />
Prozessanlagen erhält.<br />
over CAV Doseuro.indd 1 13/07/21 08:43<br />
TREND CIRCULAR ECONOMY<br />
10 Neues Leben <strong>für</strong> alten Kunststoff<br />
Kunststoffabfall ist eine wertvolle Ressource<br />
14 Kohlenstoff im Kreislauf führen<br />
Wie kann der weltweite Bedarf in Zukunft gedeckt<br />
werden?<br />
MSR-TECHNIK, PROZESSAUTOMATISIERUNG<br />
44 Spannungsversorgung in Atex-Zone 2<br />
Elektronischer Sicherungsautomat verhindert<br />
Funkenbildung<br />
46 Exakte Werte unter extremen Bedingungen<br />
Drehflügelmessgerät bewährt sich bei über 1000 °C<br />
FOKUS: PUMPEN, KOMPRESSOREN, ANTRIEBE<br />
26 Digitale Pumpenpioniere<br />
IoT-Lösung ermöglicht Live-Überwachung<br />
mechanischer Pumpen<br />
28 Für heiße Pflaster geeignet<br />
Moderne Wärmeträgerpumpe <strong>für</strong> industrielle<br />
Anwendungen bis 450 °C<br />
30 Smartes Dosiermanagement<br />
Dosierpumpenüberwachung per Cloud und<br />
Remote-App<br />
32 TITEL Allrounder unter den Motordosierpumpen<br />
Dosieren von sauren und basischen Flüssigkeiten<br />
34 Eine gute Alternative<br />
Wenn Seitenkanalpumpen an ihre Grenzen stoßen<br />
35 PRODUKTE<br />
38 Für ein Mehr an Effizienz<br />
Intelligente Verbundsteuerung von Druckluftkompressoren<br />
40 Ölfreie Druckluft <strong>für</strong> <strong>die</strong> Labore<br />
Bergische Universität Wuppertal installiert neue<br />
Druckluftaufbereitungsanlagen<br />
42 Wasserstoff ist eines der Zukunftsthemen<br />
Individuelle Antriebssysteme <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Prozesstechnik</strong><br />
VERPACKEN, KENNZEICHNEN, LAGERN<br />
48 Der digitale Helfer in der Hosentasche<br />
Virtueller Assistent <strong>für</strong> Betreiber von Verpackungslinien<br />
50 Präzise Etikettierung auf kleinstem Raum<br />
Vollautomatische Kennzeichnung von Gebinden<br />
aller Art<br />
52 Ecological Packaging als Gesamtkonzept<br />
UN-zugelassene IBCs und Kunststofffässer mit<br />
hochqualitativem Rezyklat<br />
VERFAHREN<br />
54 Hoher Feststoffanteil im oszillierenden Reaktor<br />
Macht Bioraffinerien effizienter<br />
56 Recycling von Kohlenstoff<br />
Fermentative Herstellung von n-Oktanol aus Abgasen<br />
BETRIEBSMANAGEMENT<br />
58 Produktionsnetzwerke vor Cyber-Angriffen schützen<br />
OT-Sicherheit in der chemischen Industrie<br />
60 Das ERP im Fokus<br />
Erfolgsfaktoren <strong>für</strong> mehr Resilienz<br />
4 <strong>cav</strong> 09-2021
56 Lanzatech und BASF<br />
konnten mithilfe biotechnologischer<br />
Methoden<br />
erstmals n-Oktanol aus<br />
gasförmigen Kohlenstoffquellen<br />
herstellen.<br />
60 Die Resilienz von<br />
Unternehmen basiert<br />
stark auf digitalisierten<br />
Prozessen mit hoher Datenintegrität.<br />
Das rückt<br />
das ERP in den Fokus.<br />
RUBRIKEN<br />
3 Editorial<br />
4 Inhalt<br />
6 <strong>cav</strong> News<br />
9 Exklusiv auf prozesstechnik-online.de<br />
9 Gewinner Top-Produkt des Monats Juli<br />
17, 63 PRODUKTE<br />
53 Messevorschau Fachpack<br />
64 Partner <strong>für</strong> <strong>die</strong> chemische Industrie<br />
66 Literatur, Broschüren, E-Me<strong>die</strong>n<br />
66 Inserentenverzeichnis<br />
67 Termine<br />
67 So erreichen Sie <strong>die</strong> Redaktion<br />
68 Vorschau<br />
68 Impressum<br />
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Mehr Nachrichten, Fakten, Produkte,<br />
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<strong>cav</strong> 09-2021 beumer.com 5
<strong>cav</strong><br />
NACHRICHTEN<br />
Bottroper Familienunternehmen mit Wachstumsschub<br />
SEEPEX WIRD TEIL VON INGERSOLL RAND<br />
Premiere in Karlsruhe<br />
SOLIDS REGIO DAYS<br />
Bild: Easyfairs<br />
Bild Seepex<br />
Seepex-Führungsteam: v.l.n.r. Alexander Kuppe,<br />
Dr. Bernd Groß, Dr. Christian Hansen und Ulli<br />
Seeberger, Chairman und Inhaber von Seepex<br />
Der Bottroper Spezialist <strong>für</strong> Exzenterschneckenpumpen, Pumpensysteme<br />
und digitale Lösungen Seepex schließt sich Ingersoll Rand<br />
an. Mit dem Erwerb von Seepex verfolgt Ingersoll Rand <strong>die</strong> Strategie,<br />
innerhalb des Segments Precision and Science Technology (PST)<br />
das Angebot an Pumpentechnologien und den Zugang zu stark<br />
wachsenden Märkten wie Wasser, Abwasser und Lebensmitteltechnologie<br />
zu stärken.<br />
Im Januar 2020 hat Ulli Seeberger, bis dahin alleiniger Geschäfts -<br />
führer und Eigentümer des Unternehmens, sein Führungsteam<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> zukünftige Entwicklung aufgestellt. Zu Geschäftsführern<br />
wurden Dr. Bernd Groß, Dr. Christian Hansen und Alexander Kuppe<br />
bestellt. In der Geschäftsführung wird es keine Veränderungen geben,<br />
mit der Ausnahme, dass Ulli Seeberger als Vorsitzender und<br />
Mitglied der Geschäftsführung im Rahmen des Verkaufs ausscheiden<br />
wird. Dr. Bernd Groß, Dr. Christian Hansen und Alexander<br />
Kuppe werden weiterhin <strong>für</strong> das weltweite Seepex-Geschäft verantwortlich<br />
sein.<br />
Die Solids Regio Days starten am 6. Oktober<br />
2021 in Karlsruhe als kompakte Tagesveranstaltungen<br />
Solids Regio Days <strong>–</strong> so heißt das neue kompakte<br />
Veranstaltungsformat von Easyfairs.<br />
Die Solids Regio Days starten im Herbst<br />
2021. Die erste Veranstaltung findet am<br />
6. Oktober in Karlsruhe statt; <strong>die</strong> nächste<br />
folgt am 30. November in Chemnitz. Die<br />
eintägigen Branchentreffs bringen <strong>die</strong> Wertschöpfungskette<br />
der Schüttguttechnik direkt<br />
in industriestarke Regionen, also vor <strong>die</strong><br />
Haustür der potenziellen Anwender. Sie bieten<br />
Ausstellern und Besuchern zwischen den<br />
turnusmäßigen Messeterminen in Dortmund<br />
Plattformen <strong>für</strong> planbare und sichere<br />
persönliche Kontakte.<br />
Geplant wird mit rund 60 Ausstellern und<br />
um <strong>die</strong> 700 regionalen Fachbesuchern je<br />
Standort. Ein Beleg <strong>für</strong> <strong>die</strong> Akzeptanz des<br />
kompakten Veranstaltungskonzepts ist, dass<br />
bereits mehr als <strong>die</strong> Hälfte der Stände in<br />
Karlsruhe gebucht sind.<br />
<strong>cav</strong> NACHRICHTEN TICKER<br />
zu entwickeln. Lyondellbasell<br />
einem gesamten Investitionsvolu-<br />
stellte im April 2021 <strong>die</strong> Circulen-<br />
men von rund 1,1 Mio. Euro und<br />
Bild: Lyondellbasell<br />
Neste und Lyondellbasell<br />
kooperieren<br />
Lyondellbasell wird langfristig<br />
den von Neste vollständig aus<br />
Produktfamilie vor.<br />
Bild: Lauda<br />
Lauda erweitert Firmensitz<br />
dessen Bezugsbeginn sind <strong>für</strong><br />
März 2022 avisiert.<br />
Atlas Copco stärkt<br />
Pumpengeschäft<br />
Atlas Copco hat CPC Pumps<br />
International Inc. übernommen.<br />
Das Unternehmen ist auf einsatzkritische<br />
Kreiselpumpen speziali-<br />
Bild: VTU<br />
VTU und T&G kooperieren<br />
Die VTU-Gruppe und der Automatisierungsspezialist<br />
T&G kooperieren<br />
im Bereich Cyber Security.<br />
Herbert Andert, Division Manager<br />
erneuerbaren und biobasierten<br />
Mit einer symbolischen Grund-<br />
siert. CPC Pumps beschäftigt 110<br />
Automation & Industrial Digitali -<br />
Quellen hergestellten Rohstoff<br />
steinlegung feierte Lauda vor Kur-<br />
Mitarbeiter und hat seinen Sitz in<br />
sation bei VTU, sieht in <strong>die</strong>ser<br />
Neste RE beziehen. Durch ihre<br />
zem den offiziellen Baubeginn <strong>für</strong><br />
Burlington in Ontario, Kanada,<br />
Kooperation viel Potenzial: „T&G<br />
Zusammenarbeit tragen beide<br />
<strong>die</strong> Aufstockung eines bestehen-<br />
mit Nordamerika als Hauptmarkt.<br />
ist <strong>für</strong> uns der ideale Partner <strong>für</strong><br />
Unternehmen dazu bei, den euro-<br />
den Bürogebäudes am Firmensitz<br />
Im Geschäftsjahr 2020 erzielte<br />
Cyber Security, da T&G ein brei-<br />
päischen Markt <strong>für</strong> nachhaltige<br />
in Lauda-Königshofen. Die Fertig-<br />
das Unternehmen einen Umsatz<br />
tes Verständnis <strong>für</strong> unsere Kunden<br />
Polymere und Chemieprodukte<br />
stellung des Bauobjektes mit<br />
von rund 38 Mio. Euro.<br />
und deren Bedürfnisse mitbringt.“<br />
6 <strong>cav</strong> 09-2021
Druckflexibilität<br />
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SIGMA AIR MANAGER ® 4.0<br />
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<strong>cav</strong> 09-2021 7
<strong>cav</strong><br />
NACHRICHTEN<br />
Die 10 größten Chemiemärkte der Welt<br />
DEUTSCHLAND WIEDER AUF PLATZ DREI<br />
Bild: Chemdata International, VCI<br />
Erstmals seit Langem liegt Deutschland<br />
wieder auf Platz 3 der weltweiten<br />
Chemiemärkte vor Japan<br />
Die chemisch-pharmazeutische Industrie<br />
konnte <strong>für</strong> das Jahr 2021 einen Branchenumsatz<br />
von 226 Mrd. Euro erzielen. Damit<br />
hat sich Deutschland im vergangenen Jahr<br />
erstmals seit Langem wieder vor Japan<br />
(195 Mrd. Euro) auf dem dritten Platz der<br />
zehn größten Chemieländer positioniert.<br />
Spitzenreiter bleibt <strong>–</strong> mit gehörigem Abstand<br />
<strong>–</strong> China mit einem Jahresumsatz 2021<br />
von 2063 Mrd. Euro. Insgesamt entfallen auf<br />
<strong>die</strong> zehn größten Chemieländer 75 % der<br />
weltweiten Chemie- und Pharmaumsätze.<br />
Der Standort Deutschland und <strong>die</strong> deutschen<br />
Chemieunternehmen profitieren von der<br />
globalen Chemienachfrage <strong>–</strong> über Exporte<br />
und auch über Investitionen. Deutsche Chemieunternehmen<br />
sind längst Global Player<br />
und investieren weltweit. Gleichzeitig steigt<br />
aber auch <strong>die</strong> Konkurrenz aus dem Ausland<br />
und der Wettbewerbsdruck nimmt zu.<br />
Bei den Top 10 der Chemieverbraucher liegt<br />
Deutschland mit einem Wert von 148 Mrd.<br />
Euro auf Platz 4. Und auch beim Pro-Kopf-<br />
Verbrauch chemisch-pharmazeutischer<br />
Erzeugnisse ist Deutschland ganz vorne mit<br />
dabei. Weitere Daten und Fakten zu den<br />
Chemiemärkten bietet <strong>die</strong> VCI-Publikation<br />
Chemiemärkte weltweit.<br />
Akquisition stärkt Engagement in der <strong>Prozesstechnik</strong><br />
WEIDMÜLLER ÜBERNIMMT PARTNER EMPHATEC<br />
Bild: Weidmüller<br />
Emphatec <strong>–</strong> der kanadische Spezialist <strong>für</strong><br />
Verbindungstechnik <strong>–</strong> erweitert künftig mit<br />
der Expertise seines Teams das Produktportfolio<br />
von Weidmüller<br />
Der Detmolder Elektronikspezialist Weidmüller<br />
setzt seine Wachstumsstrategie im<br />
Bereich Automation in der Verbindungstechnik,<br />
der Kommunikation und Digitalisierung<br />
fort. Mit der Übernahme seines langjährigen<br />
kanadischen Partners Emphatec,<br />
der sich auf individuelle Konnektivitätslösungen<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Prozessindustrie spezialisiert<br />
hat, erweitert Weidmüller sein Produktportfolio<br />
im Bereich SPS-Schnittstellen und<br />
Migrationslösungen <strong>für</strong> explosionsgefähr -<br />
dete Bereiche. In Zukunft agiert der kanadische<br />
Verbindungstechnikspezialist als Kom-<br />
petenzzentrum Klippon Engineering. Das<br />
Kompetenzzentrum wurde 2021 von Weidmüller<br />
neu aufgestellt und verantwortet ab<br />
sofort <strong>die</strong> Weiterentwicklung des bestehenden<br />
weltweiten Netzwerks <strong>für</strong> Engineeringund<br />
Dienstleistungskompetenz <strong>für</strong> <strong>die</strong> Prozessindustrie.<br />
Mit eigenem Vertriebsteam,<br />
Applikationsexperten sowie angegliederten<br />
Produktions- und Montagestandorten werden<br />
künftig produkt- und anwendungs -<br />
spezifische Lösungen entwickelt, zertifiziert<br />
und realisiert.<br />
<strong>cav</strong> NACHRICHTEN TICKER<br />
wichtigsten Geschäftsbereich, der<br />
Fachpack Trendradar 2021 mit<br />
GmbH kooperieren beim Thema<br />
Steigtechnik.<br />
allen Auswertungen und Ergeb-<br />
physikalisches Schäumen mit<br />
nissen der Stu<strong>die</strong> steht auf<br />
Kohlendioxid (CO 2 ): Gemeinsam<br />
packaging-360.com/whitepaper/<br />
erproben <strong>die</strong> beiden Unterneh-<br />
Foto: Munk<br />
Neue Firmenstruktur<br />
Die Günzburger Steigtechnik<br />
GmbH macht sich fit <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunft<br />
unter dem Dach der Munk<br />
Bild: Thomas Geiger <strong>–</strong><br />
Nürnbergmesse<br />
Fachpack-Trendradar 2021<br />
trendradar-2021 zum Download<br />
bereit.<br />
men unter Praxisbedingungen<br />
Optimierungs- und neue Einsatzmöglichkeiten<br />
des von Linde mit<br />
Kooperationspartnern entwickelten<br />
Verfahrens Plastinum Foam<br />
Injection Moulding. Mit dem<br />
Group. Es bleibt zwar alles in der<br />
Um empirisch fun<strong>die</strong>rte Ergebnis-<br />
Verfahren lassen sich erhebliche<br />
Hand der Familie Munk, <strong>die</strong>se<br />
tritt nun aber sichtbar mit ihrem<br />
se zu Trends in der Verpackungstechnik<br />
zu erhalten, hat <strong>die</strong> Fach-<br />
Bild: Linde<br />
Material- und Gewichtsein -<br />
sparungen erzielen. Am 23. und<br />
Namen auf. Der Zukunftsprozess<br />
erfolgt aus einer Position der<br />
Stärke heraus: Rund 10 Mio. Euro<br />
pack in <strong>die</strong>sem Jahr bereits zum<br />
zweiten Mal den Fachpack-Trend -<br />
radar in Zusammenarbeit mit<br />
Linde und Wirth gehen<br />
gemeinsam neue Wege<br />
24. September werden <strong>die</strong> Ergebnisse<br />
der Kooperation im<br />
Rahmen eines Innovationstags<br />
fließen derzeit in den Ausbau des<br />
Vend Consulting erarbeitet. Das<br />
Linde und der Kunststofftechnik-<br />
vorgestellt.<br />
Günzburger Hauptsitzes mit dem<br />
umfassende Whitepaper zum<br />
Spezialist Wirth Werkzeugbau<br />
8 <strong>cav</strong> 09-2021
PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE<br />
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TOP-PRODUKT JULI 2021<br />
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Alle Trends im Blick<br />
Die Redaktion von <strong>Prozesstechnik</strong>-online<br />
(pto) ist auch auf Linkedin vertreten. Hier<br />
berichten wir über aktuelle Trends aus der<br />
<strong>Prozesstechnik</strong>. Themen wie Maintenance<br />
4.0, 5G in der Prozessindustrie oder Cloudlösungen<br />
werden dort ebenso behandelt wie<br />
aktuelle Nachrichten, Messeberichte oder<br />
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Quergerätselt<br />
Was <strong>für</strong> eine Holländerin<br />
Margaretha legte eine unvergleichliche<br />
Karriere hin und drehte sich ihr Leben so<br />
zurecht, wie sie gerade wollte. Besonders<br />
hilfreich war dabei ihr dunkler Teint, der ihr<br />
ein exotisches Aussehen verlieh. Berühmtheit<br />
erlangte sie jedoch auf andere Weise.<br />
Schon eine Idee, welche berühmte Person<br />
wir suchen? Nein? Lesen Sie doch den kompletten<br />
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es <strong>die</strong>smal ein Jahresabonnement der Zeitschrift<br />
„bdw“, ein Buch „Kräuter aus dem<br />
Garten“ und ein Exit-Spiel.<br />
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Bild: matttilda <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />
Schlauchpumpen mit hoher<br />
Lebensdauer<br />
Die Qdos-Conveying-Wave-Technologie<br />
(CWT) von Watson-Marlow Fluid Technology<br />
erweitert <strong>die</strong> Möglichkeiten des<br />
peristaltischen Förderprinzips. Bei Qdos-<br />
CWT-Pumpen wird <strong>die</strong> peristaltische<br />
Förderung nicht durch einen klassischen<br />
Pumpenschlauch, sondern durch den<br />
Einsatz einer als „Fluid Contact Element“<br />
bezeichneten Baugruppe erzeugt. Das robuste<br />
Design bietet eine hohe Dosiergenauigkeit<br />
über <strong>die</strong> gesamte Lebensdauer.<br />
TOP-PRODUKT<br />
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DES MONATS SEPTEMBER 2021<br />
ABSTIMMEN UND GEWINNEN!<br />
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Bild: COG<br />
Bild: Minebea Intec<br />
Bild: Lauda<br />
Webapplikation <strong>für</strong><br />
Gefahrstofflager<br />
Dichtungswerkstoffe<br />
<strong>für</strong> H 2 -Anwendungen<br />
Vernetzte Wäge -<br />
technik über OPC UA<br />
Wartungsfreie<br />
Destillierapparate<br />
Denios connect bindet Auffangwannen<br />
und Gefahrstofflager in<br />
das Unternehmensnetzwerk ein<br />
und ermöglicht eine 24-h-Fernüberwachung<br />
in Echtzeit. Es<br />
lassen sich so z. B. Temperaturschwankungen,<br />
Probleme mit<br />
der Lüftung, offenstehende<br />
Türen oder der Austritt von<br />
Gasen sofort erkennen.<br />
Die Dichtungswerkstoffreihe<br />
H 2 Seal von COG wurde speziell<br />
<strong>für</strong> H 2 -Anwendungen entwickelt<br />
und umfasst zwei leistungsstarke<br />
Werkstoffe <strong>–</strong> einen blauen FKM<br />
und einen blauen EPDM Compound.<br />
Beide Werkstoffe haben<br />
ihre Eignung <strong>für</strong> den Einsatz in<br />
der Wasserstofftechnologie bei<br />
externen Prüfungen bewiesen.<br />
Minebea Intec hat mit miOPC<br />
eine Lösung ent wickelt, um vorhandenes<br />
Wäge-Equipment auf<br />
den neuen OPC-UA-Standard zu<br />
heben. Die Software-Lösung<br />
wird als OPC-UA-Server auf<br />
einem PC installiert oder über<br />
einen Mini-PC dezentral mit der<br />
entsprechenden Waage verbunden.<br />
Die Destillierapparate Puridest<br />
von Lauda produzieren hoch -<br />
reines, gasarmes, keim- und<br />
pyrogenfreies Destillat mit sehr<br />
niedrigem Leitwert. Das Destillat<br />
entspricht den Bestimmungen<br />
internationaler Arzneibücher.<br />
Die Geräte destillieren auch<br />
Rohwasser, scheiden Schmutzstoffe<br />
ab und töten Keime.<br />
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<strong>cav</strong> 09-2021 9
<strong>cav</strong> TREND CIRCULAR ECONOMY<br />
Bild: Matthias Krüttgen <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />
Kunststoffabfall ist eine wertvolle Ressource<br />
NEUES LEBEN FÜR<br />
ALTEN KUNSTSTOFF<br />
Kunststoffe sind heutzutage unverzichtbar. Sie sind leicht, stabil und resistent.<br />
Doch gerade Letzteres stellt auch das Problem des universellen Werkstoffes<br />
dar. Viel zu oft enden Kunststoffprodukte als Abfall und sammeln<br />
sich in den Weltmeeren als riesige Teppiche. Das muss sich ändern, denn<br />
gebrauchter Kunststoff ist in der Zukunft eine wertvolle Ressource.<br />
10 <strong>cav</strong> 09-2021
Kunststoffe sind der Werkstoff unserer Zeit: im Kampf gegen den<br />
Klimawandel, <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklung neuer Mobilitätskonzepte oder<br />
um unsere Städte lebenswerter zu machen. Doch um eine wirklich<br />
nachhaltige Zukunft zu erreichen und unsere Umwelt langfristig zu<br />
schützen, müssen sich unsere Einstellung zum Konsum und unser<br />
Verständnis von Abfall ändern. Seit 1970 hat sich der weltweite Ressourcenverbrauch<br />
mehr als verdreifacht. Die natürlichen Ressourcen<br />
<strong>für</strong> das gesamte Jahr 2020 waren bereits nach acht Monaten erschöpft.<br />
Gleichzeitig geht <strong>die</strong> Menschheit oft nicht nachhaltig mit<br />
den Produkten um. Laut einer wissenschaftlichen Stu<strong>die</strong> wurden<br />
nur rund 9 % aller zwischen 1950 und 2015 hergestellten Kunststoffe<br />
recycelt <strong>–</strong> 600 Millionen von 6,3 Milliarden Tonnen.<br />
Produzieren, kurz verbrauchen, entsorgen <strong>–</strong> <strong>die</strong>ses Muster hat ausge<strong>die</strong>nt,<br />
vor allem bei Kunststoffen. Sie müssen mehr und länger<br />
genutzt werden. Und am Ende ihres Lebens sollten sie systematisch<br />
und effektiv wiederverwendet und recycelt werden.<br />
Das Covestro-Verfahren zum Recycling von Matratzenschaum spaltet den<br />
verwendeten PU-Schaum wieder in seine Bestandteile<br />
Bild: Covestro<br />
Bessere Recyclingsysteme erforderlich<br />
Auf dem Weg zu einer effektiven und ressourceneffizienten Kreislaufwirtschaft<br />
bleibt jedoch noch viel zu tun. So müssen zum Beispiel<br />
<strong>die</strong> weltweiten Abfall- und Recyclingsysteme verbessert oder<br />
überhaupt erst eingerichtet werden. Derzeit haben etwa zwei Milliarden<br />
Menschen <strong>–</strong> also rund ein Viertel der Weltbevölkerung <strong>–</strong> keinen<br />
Zugang zu einer regelmäßigen Abfallentsorgung. Doch der<br />
Wandel kann nur gelingen, wenn alle Marktteilnehmer eng zusammenarbeiten.<br />
Die Kunststoffindustrie kann und will dabei eine entscheidende<br />
Rolle spielen, zum Beispiel in der Alliance to End Plastic<br />
Waste, einem weltweiten Zusammenschluss von Unternehmen, in<br />
dem beispielsweise BASF, Covestro und Henkel Mitglied sind.<br />
Als einer der Pioniere der Kreislaufwirtschaft will Covestro das Recycling<br />
von Kunststoffen fördern. In mehr als 20 Projekten arbeiten<br />
<strong>die</strong> Experten des Unternehmens an innovativen Technologien, um<br />
sie möglichst schnell zur Marktreife zu bringen. Damit soll insbesondere<br />
der Carbon Footprint von Produktionsprozessen und Produkten<br />
reduziert und ein Beitrag zum Klima- und Umweltschutz<br />
geleistet werden. Zugleich will Covestro mit Kunden und Partnern<br />
neue zirkuläre Geschäftsmodelle entwickeln.<br />
Der Newcomer: Chemisches Recycling<br />
Matratzen sorgen <strong>für</strong> einen bequemen Schlaf, doch am Ende ihres<br />
Lebens werden sie meist verbrannt oder landen in Deponien <strong>–</strong> ein<br />
Schicksal, das sie mit vielen anderen Kunststoffprodukten teilen.<br />
Etwa 15 bis 20 kg beträgt <strong>die</strong> durchschnittliche Menge an Poly -<br />
urethanschaum in einer Matratze. Doch es gibt einen Hoffnungsschimmer:<br />
das chemische Recycling. Die Technologie steckt zwar<br />
noch in den Kinderschuhen, ermöglicht aber <strong>die</strong> Wiederverwertung<br />
solcher Materialien. Beim chemischen Recycling werden Schaumstoffe<br />
und andere Kunststoffe in ihre Moleküle und Ausgangsstoffe<br />
aufgespalten, um daraus neue Produkte herzustellen.<br />
Für bestimmte Kunststoffe <strong>–</strong> meist handelt es sich um Verbundwerkstoffe<br />
<strong>–</strong> ist das chemische Recycling sogar <strong>die</strong> einzig sinnvolle Verwertungsmethode.<br />
Es muss daher weiter ausgebaut und gefördert<br />
werden. Dazu sind natürlich auch <strong>die</strong> richtigen politischen und<br />
rechtlichen Rahmenbedingungen notwendig. Ziel muss es sein, das<br />
chemische Recycling zu einem festen Bestandteil der Kunststoff-<br />
Wertschöpfungskette zu machen <strong>–</strong> bei allen Vor- und Nachteilen,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong>se Technologie mit sich bringt.<br />
Pilotanlage <strong>für</strong> PU-Schaum-Recycling<br />
Seit Kurzem betreibt Covestro am Standort Leverkusen auch eine Pilotanlage<br />
<strong>für</strong> das Weichschaum-Recycling, um <strong>die</strong> bisher erzielten<br />
Wasserflaschen aus Polycarbonat sind besonders einfach mechanisch zu<br />
recyceln<br />
positiven Laborergebnisse zu verifizieren. Mit <strong>die</strong>sem Projekt zum<br />
chemischen Recycling von PU-Matratzenschaum ist das Unternehmen<br />
dem Ziel eines Recyclingkreislaufs einen bedeutenden Schritt<br />
nähergekommen. „Das Projekt ist Teil eines langfristigen strategischen<br />
Programms, um Covestro vollständig auf <strong>die</strong> Kreislaufwirtschaft<br />
auszurichten und eine treibende Kraft in der Wertschöpfung<br />
zu sein“, sagt Dr. Klaus Schäfer, Chief Technology Officer von Covestro.<br />
„Die Entwicklung <strong>die</strong>ser innovativen Recyclingtechnologie<br />
und <strong>die</strong> Investition in <strong>die</strong> Pilotanlage sind weitere Meilensteine, um<br />
Materialkreisläufe zu schließen. Damit wollen wir fossile Ressourcen<br />
in der Produktion ersetzen, den CO 2 -Fußabdruck unserer Materialien<br />
reduzieren und Lösungen <strong>für</strong> den Umgang mit Kunststoffabfällen<br />
schaffen. Zugleich gelingt uns so der Nachweis, dass Polyurethane<br />
recycelbar sind.“<br />
Schaumstoff-Recycling der nächsten Stufe<br />
„Unser Ziel ist es, chemische Recyclingprozesse <strong>für</strong> Post-Consumer-<br />
Weichschaumstoffe zu industrialisieren, um letztlich beide Rohstoffe<br />
aus dem Recycling von Matratzenschaum zu vermarkten“, erklärt<br />
Karin Clauberg, Venture Manager Flexible Foam Chemolysis bei Covestro.<br />
„Mit unserer Technologie wollen wir ein hochreines, hochwertiges<br />
Recycling-Polyol liefern, das <strong>die</strong> Kundenspezifikationen erfüllt,<br />
und ein recyceltes Toluol-Diamin oder TDA, das sich <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Weiterverarbeitung zu Toluol-Diisocyanat eignet. Dieses Isocyanat,<br />
kurz TDI, wird zusammen mit dem Polyol <strong>für</strong> <strong>die</strong> Herstellung von<br />
Weichschaumstoffen verwendet.“<br />
Bild: Covestro<br />
<strong>cav</strong> 09-2021 11
<strong>cav</strong> TREND CIRCULAR ECONOMY<br />
KREISLAUFWIRTSCHAFT:<br />
SO FUNKTIONIERT‘S<br />
Bild: Trueffelpix <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />
Kreislaufwirtschaft<br />
kontra lineare Wirtschaft:<br />
Wiederverwenden<br />
statt wegwerfen<br />
Die Kreislaufwirtschaft ist ein Schlagwort, das heute aus<br />
Unternehmensberichten und Leitbildern nicht mehr<br />
wegzudenken ist. Doch was genau ist das eigentlich? In<br />
Wahrheit ist <strong>die</strong> Kreislaufwirtschaft weit mehr als ein<br />
Schlagwort <strong>–</strong> es ist eine Systemphilosophie, bei der wir<br />
nichts mehr wirklich wegwerfen. Stattdessen werden Materialien<br />
durch Wiederverwendung oder Recycling erhalten,<br />
was der Gesellschaft und der Umwelt zugute kommt.<br />
Der beste Weg, <strong>die</strong> Kreislaufwirtschaft zu verstehen, ist<br />
ein Blick auf unser aktuelles Modell, dem <strong>die</strong> Welt seit<br />
der ersten industriellen Revolution folgt: <strong>die</strong> „lineare<br />
Wirtschaft“. Es handelt sich dabei um ein „Nehmen-<br />
Herstellen-Entsorgen“-Modell: <strong>die</strong> Gewinnung von Ressourcen,<br />
<strong>die</strong> zur Herstellung von Gütern verwendet<br />
werden, und das anschließende Wegwerfen des Abfallprodukts.<br />
Dies ist nicht nur eine Verschwendung natürlicher<br />
Ressourcen, sondern beschert uns auch ein großes<br />
Abfallproblem und führt zu immer höheren Treibhausgasemissionen.<br />
Kurz gesagt: Die Kreislaufwirtschaft entkoppelt <strong>die</strong> wirtschaftliche<br />
Aktivität vom Ressourcenverbrauch, der dem<br />
Planeten schadet, indem bei jedem Schritt Abfall aus<br />
dem System entfernt wird. Dabei beginnt <strong>die</strong> Kreislaufwirtschaft<br />
bereits beim Design der Produkte, indem auf<br />
ein einfaches Recycling geachtet wird. Es gilt, überflüssige<br />
Verpackungen zu reduzieren und den Kunden mehr<br />
nachhaltige Optionen zu bieten. Gleichzeitig müssen<br />
Produkte leicht zu reparieren bzw. aufzubereiten sein,<br />
um ihre Lebensdauer zu verlängern und so Abfall zu reduzieren.<br />
Durch <strong>die</strong> Erfassung aller unserer Abfälle und<br />
<strong>die</strong> Wiederverwertung von so viel wie möglich können<br />
wir den Materialwert der Produkte zurückgewinnen<br />
und verhindern, dass <strong>die</strong>se in <strong>die</strong> Umwelt gelangen. Sobald<br />
der Materialwert von Produkten durch Recycling<br />
zurückgewonnen wurde, kann <strong>die</strong>ses Rohmaterial wieder<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Herstellung neuer Produkte verwendet werden,<br />
wodurch der Einsatz neuer natürlicher Ressourcen<br />
reduziert wird.<br />
Die Umsetzung einer Kreislaufwirtschaft kommt also<br />
nicht nur der Umwelt zugute, sondern sichert auch <strong>die</strong><br />
langfristige wirtschaftliche Lebensfähigkeit und fördert<br />
damit unsere Gesellschaft. Experten schätzen, dass <strong>die</strong><br />
Kreislaufwirtschaft in Europa bis 2030 ein zusätzliches<br />
jährliches Wachstum von 0,6 % bringen und <strong>die</strong><br />
CO 2 -Emissionen um 48 % reduzieren wird.<br />
Bild: Covestro<br />
Covestro hat einen Fahrzeugscheinwerfer entwickelt, der <strong>für</strong> das<br />
Recycling optimiert ist<br />
Darüber hinaus hat Covestro in Zusammenarbeit mit den Unternehmen<br />
Recticel und Redwave <strong>–</strong> einem Geschäftsbereich der Wolfgang<br />
Binder GmbH <strong>–</strong> und als Teil des PUReSmart-Forschungsprojekts eine<br />
intelligente Sortierlösung entwickelt, um <strong>die</strong> verschiedenen PU-<br />
Schaumstoffe aus Post-Consumer-Matratzen effizient zu trennen.<br />
Die Software nutzt Machine-Learning-Algorithmen <strong>für</strong> eine korrekte<br />
Erkennung der verschiedenen Schaumstofftypen und ermöglicht<br />
so einen sauberen Materialeingang <strong>für</strong> den anschließenden Recyclingprozess.<br />
Diese Entwicklung ist ein weiterer Baustein der Digitalisierungsstrategie<br />
mit den damit verbundenen neuen Möglichkeiten<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> gesamte Chemie- und Kunststoff-Wertschöpfungskette.<br />
Der Klassiker: Mechanisches Recycling hat viel zu bieten<br />
Das mechanische Recycling ist der Klassiker unter den Recyclingmethoden.<br />
Prädestiniert hier<strong>für</strong> ist zum Beispiel der Kunststoff<br />
Polycarbonat. Er ist besonders leicht, bruchsicher, perfekt formbar<br />
und ein wahres Multitalent <strong>–</strong> von Brillengläsern über Scheinwerfer<br />
bis hin zu Stadiondächern. Und er hat noch einen weiteren Vorteil:<br />
Er ist leicht zu recyceln. Das gebrauchte Produkt wird, nachdem es<br />
sortiert, gereinigt und getrennt wurde, zu Granulat zerkleinert. Dieses<br />
Granulat wird dann geschmolzen und zu neuem Kunststoff verarbeitet.<br />
Viele so hergestellte Produkte sind bereits auf dem Markt,<br />
darunter Polycarbonat-Blends <strong>für</strong> IT-Anwendungen (z. B. Laptop-<br />
Gehäuse) mit bis zu 75 % Rezyklatanteil.<br />
In China beispielsweise hat Covestro bereits im Jahr 2000 eine Kooperation<br />
mit zwei Unternehmen geschlossen, <strong>die</strong> sich darauf konzentriert,<br />
aus gebrauchten Polycarbonat-Wasserflaschen hochwertige<br />
neue Kunststoffteile herzustellen. Der Getränkehersteller Nongfu<br />
Spring nimmt <strong>die</strong> Flaschen zurück und liefert sie an das Recyclingunternehmen<br />
Ausell, wo sie zu Granulat verarbeitet werden.<br />
Schließlich stellt Covestro Vorprodukte <strong>für</strong> Elektronik- und Haushaltsgeräte<br />
sowie Autoteile her. Ziel ist es, eine Million solcher<br />
19-Liter-Gallonen pro Jahr zu recyceln.<br />
Neue Wege: Produkte <strong>für</strong> das Recycling gestalten<br />
Mit Schrauben, Dutzenden von Einzelteilen und unterschiedlichen<br />
Kunststoffen sind Autoscheinwerfer meist sehr komplex. Das macht<br />
es nicht einfach, sie am Ende ihres Lebens zu recyceln. Covestro hat<br />
12 <strong>cav</strong> 09-2021
ein Konzept entwickelt, das <strong>die</strong>s möglich macht <strong>–</strong> mit nur einem<br />
einzigen Kunststofftyp und wenigen Komponenten. Dies ist ein Beispiel<br />
<strong>für</strong> einen neuen Ansatz in der Wirtschaft: Produkte von vornherein<br />
<strong>für</strong> ein bestmögliches Recycling zu gestalten.<br />
Der Musterscheinwerfer ist nicht nur leicht, was zum Beispiel <strong>die</strong><br />
Reichweite von Elektrofahrzeugen erhöht oder den Abgasausstoß in<br />
Verbrennerfahrzeugen senkt. Er besteht auch aus deutlich weniger<br />
Bauteilen als herkömmliche Modelle. Und er basiert auf nur einem<br />
Material: dem leicht recycelbaren Polycarbonat.<br />
Leitfaden <strong>für</strong> <strong>die</strong> Elektroindustrie<br />
Auch in anderen Branchen wird mehr und mehr auf <strong>die</strong> Verwendung<br />
von recycelten Materialien in Endprodukten geachtet. Dies gilt<br />
zum Beispiel <strong>für</strong> <strong>die</strong> Hersteller von Elektro- und Elektronikgeräten<br />
sowie Haushaltsgeräten. Für sie hat Covestro beispielsweise das Circular<br />
Design Guidebook herausgegeben, eine Broschüre, <strong>die</strong> in Zusammenarbeit<br />
mit dem Beratungsunternehmen Renato lab entwickelt<br />
wurde, um Designern und Entwicklern zu helfen, ihre Produkte<br />
zirkulärer zu gestalten.<br />
Das Buch zeigt, welche Materialien am besten verwendet werden,<br />
um Produkte so ressourceneffizient und nachhaltig wie möglich zu<br />
gestalten. Außerdem geht es um zirkuläres Denken in Bezug auf Lieferketten<br />
und Geschäftsmodelle sowie <strong>die</strong> Steigerung der Ressourcenproduktivität.<br />
Fazit<br />
Unternehmen wie Covestro arbeiten mit Hochdruck an Lösungen <strong>für</strong><br />
das Kunststoffrecycling. Auch wenn viele Prozesse noch in den Kinderschuhen<br />
stecken, sind erste Ansätze durchaus erkennbar. Insgesamt<br />
wird es allerdings noch sehr großer Anstrengungen bedürfen,<br />
bis wir von einer vollständigen Kreislaufwirtschaft sprechen können.<br />
Für viele Depolymerisationsprozesse sind beispielsweise enorme<br />
Energiemengen nötig, <strong>die</strong> klimaneutral zur Verfügung gestellt werden<br />
müssen. Es macht schließlich wenig Sinn, Erdgas zu verheizen,<br />
um Kunststoffe wieder in ihre Ausgangsstoffe aufzuspalten.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Kunststoffrecycling<br />
DR. BERND RADEMACHER<br />
Redakteur<br />
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<strong>cav</strong> 09-2021 13
<strong>cav</strong> TREND CIRCULAR ECONOMY<br />
Bild: lazyllama <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />
Wie kann der weltweite Bedarf in Zukunft gedeckt werden?<br />
KOHLENSTOFF IM<br />
KREISLAUF FÜHREN<br />
Der Chemiesektor hat einen dauerhaften und steigenden Bedarf an Kohlenstoff,<br />
der in seinen Produkten gebunden ist. Heute sind insgesamt<br />
450 Mio. t Kohlenstoff in Chemikalien und Polymeren enthalten, <strong>die</strong> meist<br />
aus fossilen Ressourcen stammen. Der Chemiesektor steckt aktuell in der<br />
größten Transformation seit der industriellen Revolution. Es gilt, den Bedarf<br />
bis 2050 durch erneuerbaren Kohlenstoff zu decken.<br />
14 <strong>cav</strong> 09-2021
Bild: nova-Institut<br />
Bild: nova-Institut<br />
Carbon Capture, Biomasse und Recycling sind <strong>die</strong> Säulen einer<br />
nachhaltigen Zukunft der chemischen Industrie<br />
Globaler Kohlenstoffbedarf <strong>für</strong> organische<br />
Chemikalien und abgeleitete Materialien<br />
nach Art des Ausgangsmaterials (total 2021<br />
rund 450 Mio. t, Referenz 2015<strong>–</strong>2020)<br />
Die Klimakrise beschleunigt sich in einem noch nie da gewesenen<br />
Tempo. Die globale Erwärmung, Treibhausgasemissionen und <strong>die</strong><br />
Abholzung der Wälder führen zu Ernährungsunsicherheit, globalen<br />
Gesundheitsproblemen und dem Verlust der biologischen Vielfalt.<br />
92 % der Auswirkungen der globalen Erwärmung werden durch<br />
kohlenstoffhaltige Treibhausgasemissionen verursacht, 80 % sind<br />
fossilen Ursprungs. Es ist offensichtlich geworden, dass wir <strong>die</strong> Folgen<br />
unserer heutigen Produktionsweisen <strong>für</strong> den Planeten nicht länger<br />
ignorieren können. Um den Energiesektor bis 2050 zu dekarbonisieren<br />
und <strong>die</strong> Erreichung der Ziele des Pariser Abkommens sicherzustellen,<br />
ist es <strong>für</strong> <strong>die</strong> Industrie unerlässlich, vollständig aus<br />
der Nutzung fossiler Energieträger auszusteigen.<br />
Dekarbonisierung der kohlenstoffbasierten Chemie?<br />
Insgesamt werden 89 % des aus dem Boden gewonnenen Kohlenstoffs<br />
<strong>für</strong> Energie und Kraftstoffe genutzt, während 11 % <strong>für</strong> Zement,<br />
Chemikalien und Folgeprodukte eingesetzt werden. Der Prozess<br />
der Dekarbonisierung des Energiesektors und der Ausbau der<br />
erneuerbaren Energien ist in vielen Ländern im Gange. Es ist jedoch<br />
unmöglich, auf Kohlenstoff im Sektor der Chemikalien und Folgeprodukte<br />
zu verzichten. Diese Produkte umgeben uns in vielfältiger<br />
Weise und <strong>die</strong> meisten von ihnen enthalten Kohlenstoff.<br />
Die Menge an (gebundenem) Kohlenstoff in <strong>die</strong>sen Produkten wurde<br />
vom nova-Institut nun erstmalig berechnet. Kohlenwasserstoffe<br />
(z. B. Öl und Gas, aber auch Biomasse und Rezyklate) werden sowohl<br />
zur Energiegewinnung <strong>für</strong> Prozessenergie eingesetzt als auch<br />
als Ausgansstoff <strong>für</strong> <strong>die</strong> Produkte selbst. Letzteres wird auch „gebundener<br />
Kohlenstoff“ genannt und verursacht derzeit ca. zwei<br />
Drittel des Kohlenstoffbedarfs der <strong>Chemieindustrie</strong>. Der jährliche<br />
Bedarf an gebundenem Kohlenstoff beträgt 450 Mio. t (Mt), von<br />
denen 85 % aus fossilen Ressourcen, 10 % aus Biomasse und nur<br />
5 % aus dem Recycling stammt.<br />
Steigende Nachfrage nach Kohlenstoff<br />
Die Nachfrage nach gebundenem Kohlenstoff wird in Zukunft noch<br />
weiter steigen. Eine Zunahme der Bevölkerung, höhere Einkommen<br />
und eine wachsende Mittelschicht werden den Bedarf an Produkten<br />
und damit auch an Kohlenstoff antreiben. Bis 2050 wird <strong>die</strong> Nachfrage<br />
nach gebundenem Kohlenstoff, der in organischen Chemikalien<br />
enthalten ist, auf 1000 Mt pro Jahr ansteigen. Um einen langfristigen<br />
und nachhaltigen Wandel zu schaffen, können nur drei<br />
Quellen von erneuerbarem Kohlenstoff <strong>die</strong> Nutzung des fossilen<br />
Kohlenstoffs ersetzen: Biomasse, Recycling und CCU (Carbon Capture<br />
and Utilisation; abgeschiedenes CO 2 aus Industrieprozessen<br />
oder der Atmosphäre).<br />
Transformation der chemischen Industrie<br />
Die chemische Industrie ist ein Schlüssel <strong>für</strong> eine Vielzahl von anderen<br />
Industrien und Produkten. Sie ist eine hochgradig vernetzte, integrierte<br />
Industrie und wurde über Jahrzehnte in vielerlei Hinsicht<br />
optimiert. Für den Ersatz von fossilen Rohstoffen gibt es zwei verschiedene<br />
Strategien, <strong>die</strong> beide <strong>für</strong> <strong>die</strong> Transformation wichtig sind<br />
und parallel entwickelt werden sollten.<br />
Strategie 1: Drop-in<br />
Die Drop-in-Strategie nutzt bestehende Strukturen der chemischen<br />
Industrie, wie z. B. Raffinerien und Chemieparks, um <strong>die</strong> Rohstofftransformation<br />
auf der Ebene der Einsatzstoffe einzuleiten. Anstelle<br />
von Naphtha, Methan, Ethan, Propan, Methanol aus fossilen Quellen<br />
wie Öl, Erdgas und Kohle können <strong>die</strong>se Rohstoffe auch aus Biomasse,<br />
CO 2 und chemischem Recycling gewonnen werden. Das Endprodukt<br />
bleibt das gleiche, während der Rohstoff erneuerbar wird und<br />
<strong>die</strong> bestehenden Prozesse und <strong>die</strong> Infrastruktur weitgehend erhalten<br />
bleiben. In <strong>die</strong>sem Fall können große Mengen an zusätzlichem, fossilem<br />
Kohlenstoff schnell ersetzt werden.<br />
Strategie 2: Dediziert<br />
Die dedizierte Strategie baut völlig neue Strukturen mit neuen Verfahren<br />
auf, um neue Rohstoffe zu erzeugen, etwa durch Biotechnologie,<br />
Holz- oder Elektrochemie. Diese Produkte nutzen oft Biomasse<br />
oder CO 2 effizienter und weisen Eigenschaften auf, <strong>die</strong> in keinem<br />
petrochemischen Pendant zu finden sind. Zu den dedizierten Strategien<br />
gehört der Ersatz von petrochemischen Kunststoffverpackungen<br />
durch Verpackungen aus Papier, Zellulose oder Naturfasern.<br />
Beide Strategien müssen verfolgt werden<br />
Beide Strategien sind notwendig, um <strong>die</strong> Transformation zu erreichen.<br />
Während <strong>die</strong> erste Strategie vor allem <strong>für</strong> Grundchemikalien<br />
geeignet ist, könnte <strong>die</strong> zweite <strong>für</strong> Spezialanwendungen mit kleineren<br />
Produktionsmengen eingesetzt werden. Um <strong>die</strong> Drop-in-Strategie<br />
umzusetzen, müssten <strong>die</strong> über Jahrzehnte optimierten Anlagen<br />
der chemischen Großindustrie, Chemieparks, integrierten Standorte<br />
und Erdölraffinerien an <strong>die</strong> neuen Rohstoffe und Zwischenprodukte<br />
des erneuerbaren Kohlenstoffs angepasst werden. Dies erfordert er-<br />
<strong>cav</strong> 09-2021 15
<strong>cav</strong> TREND CIRCULAR ECONOMY<br />
werden. Außerdem könnten Biomasseströme, <strong>die</strong> heute <strong>für</strong> Biokraftstoffe<br />
genutzt werden, im Zuge der Elektromobilität frei werden.<br />
Insgesamt wird <strong>die</strong> Biomasse allein jedoch nicht ausreichen, um genügend<br />
erneuerbaren Kohlenstoff bereitzustellen. Daher ist eine<br />
dritte Quelle <strong>für</strong> erneuerbaren Kohlenstoff notwendig: CO 2 .<br />
Globaler Kohlenstoffbedarf <strong>für</strong> Chemikalien und Folgeprodukte im Vergleich:<br />
2050 muss der Großteil des Kohlenstoffs über Recycling im Kreislauf<br />
geführt werden<br />
hebliche Investitionen in strukturelle Veränderungen sowie <strong>die</strong> Entwicklung<br />
und Integration neuer Technologien (z. B. Elektrochemie).<br />
Die dezi<strong>die</strong>rte Strategie ist stark von Forschung und Innovation geprägt,<br />
da es oft um <strong>die</strong> Schaffung neuer Produktionswege (z. B. biotechnologische<br />
Entwicklungen) <strong>für</strong> Produkte mit verschiedenen<br />
neuen und verbesserten Eigenschaften geht.<br />
Recycling<br />
Die heute überwiegenden, mechanischen Recyclingverfahren sind<br />
hinsichtlich der Art der nutzbaren Abfallströme und in der Qualität<br />
der Rezyklate beschränkt. Mit dem chemischen Recycling hingegen<br />
können praktisch alle Abfallfraktionen, insbesondere gemischte, recycelt<br />
und in hochwertige Einsatzstoffe umgewandelt werden. In<br />
Europa warten <strong>die</strong> Investoren darauf, dass <strong>die</strong> Politik mit klaren<br />
Rahmenbedingungen den Startschuss gibt, um <strong>die</strong> notwendigen<br />
großen Investitionen zu tätigen.<br />
Beim mechanischen und chemischen Recycling verbleiben große<br />
Teile des Kohlenstoffs (aber nicht alle) im Kreislauf. Neben dem Recycling<br />
werden daher andere Quellen <strong>für</strong> erneuerbaren Kohlenstoff<br />
benötigt, um Lücken im Kreislauf zu schließen und <strong>die</strong> Verluste zu<br />
minimieren. Diese Quellen erneuerbaren Kohlenstoffs stammen aus<br />
Biomasse und der direkten CO 2 -Nutzung.<br />
Biomasse<br />
Die Biomasse unterteilt sich in primäre Biomasse von Feldern und<br />
Wäldern und in sekundäre Biomasse, <strong>die</strong> aus biogenen Abfällen und<br />
Nebenströmen stammt (z. B. aus der Land- und Forstwirtschaft, der<br />
Lebensmittel-, Futtermittel- und <strong>Chemieindustrie</strong>, der Holz- und<br />
Papierproduktion sowie aus privaten Haushalten). Die Nutzung <strong>die</strong>ser<br />
„organischen Abfälle“ wird ein Schlüssel <strong>für</strong> den Übergang zu<br />
einer biobasierten Kreislaufwirtschaft sein.<br />
Die Verwertung von Biomasse ist vor allem dort sinnvoll, wo funktionale<br />
und komplexe molekulare Einheiten der Biomasse nach der<br />
chemischen Umwandlung erhalten bleiben und weiter genutzt werden<br />
können. Dies gilt z. B. <strong>für</strong> <strong>die</strong> Oleochemie, <strong>für</strong> Naturkautschuk<br />
und Lignin sowie <strong>für</strong> zahlreiche neuartige biobasierte Komponenten<br />
wie organische Säuren und Furan-basierte Produkte. Die industrielle<br />
Biotechnologie kann dabei helfen, komplexe Moleküle in<br />
kurzen und schonenden Verfahren und mit maßgeschneiderten Produktionsorganismen<br />
herzustellen. Lignin zum Beispiel, ein Nebenprodukt<br />
der Holzverarbeitung, wird bisher wenig genutzt, könnte<br />
aber in Zukunft zur Herstellung von Aromaten und Asphalt eingesetzt<br />
werden.<br />
Konflikte in der Landnutzung können gemindert werden, indem<br />
hocheffiziente Nutzpflanzen bzw. deren Nebenprodukte genutzt<br />
Bild: nova-Institut<br />
Direkte Nutzung von CO 2<br />
Carbon Capture and Utilisation bietet eine breite Palette von Anwendungen,<br />
bei denen CO 2 als Ausgangsstoff <strong>für</strong> Chemikalien, Polymere,<br />
Kraftstoffe, Mineralien und sogar Proteine verwendet werden<br />
kann. Durch <strong>die</strong> Kombination von CO 2 mit grünem Wasserstoff<br />
können verschiedene Zwischen- und Endprodukte hergestellt werden,<br />
wie z. B. Methan und Methanol, und über <strong>die</strong> Fischer-Tropsch-<br />
Reaktion kann aus CO 2 und Wasserstoff synthetisches Naphtha hergestellt<br />
werden. Aus synthetischem Naphtha lassen sich auch<br />
Grundchemikalien <strong>für</strong> <strong>die</strong> Produktion von höherwertigen Chemikalien<br />
und Polymeren sowie langkettigen Wachsen mit hohem Reinheitsgrad<br />
ableiten. Einige Chemikalien werden standardmäßig direkt<br />
aus CO 2 synthetisiert, wie z. B. Harnstoff und diverse Polymere<br />
(z. B. Polyurethane und Polycarbonate).<br />
Um den Kohlenstoff im CO 2 chemisch nutzbar zu machen, sind<br />
große Mengen Energie in Form von Wasserstoff notwendig. Aus<br />
ökologischer Sicht bedeutet <strong>die</strong>s, dass <strong>für</strong> CCU-Prozesse nur erneuerbare<br />
Energien oder vorhandene Prozessenergie genutzt werden<br />
können. Aus <strong>die</strong>sem Grund muss es in Zukunft einen massiven,<br />
weltweiten Ausbau der erneuerbaren Energien geben.<br />
Fazit<br />
Seit dem Beginn der industriellen Revolution hat sich <strong>die</strong> Menschheit<br />
<strong>für</strong> ihre Entwicklung fast ausschließlich auf billige, fossile Kohlenstoffquellen<br />
wie Kohle und Erdöl verlassen. Heute können wir<br />
zum ersten Mal <strong>die</strong> Produktion von Chemikalien und Folgeprodukten<br />
von der Verwendung von frischem fossilem Kohlenstoff entkoppeln.<br />
Alle heutigen Chemikalien und Folgeprodukte können mit erneuerbarem<br />
Kohlenstoff aus Biomasse, abgeschiedenem CO 2 oder<br />
Recycling hergestellt werden. Um den Bedarf der Chemie und ihrer<br />
Folgeprodukte zu decken, muss <strong>die</strong> Produktion von erneuerbarem<br />
Kohlenstoff bis 2050 jedoch um den Faktor 15 gesteigert werden.<br />
Diese äußerst anspruchsvolle Aufgabe erfordert eine sektorübergreifende<br />
Zusammenarbeit von Industrie, Regierungen und Verbrauchern.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: nova-Institut<br />
AUTOR:<br />
FERDINAND KÄHLER<br />
Wissenschaftler <strong>für</strong> Nachhaltigkeit,<br />
nova-Institut<br />
AUTOR:<br />
MICHAEL CARUS<br />
CEO und Gründer,<br />
nova-Institut<br />
16 <strong>cav</strong> 09-2021
<strong>cav</strong><br />
PRODUKTE<br />
Analysatoren <strong>für</strong> <strong>die</strong> Wasseraufbereitung<br />
Mischen, Trocknen und Coaten im Labor<br />
Yokogawa hat seine Palette an<br />
Analysatoren der Oprex-Familie<br />
<strong>für</strong> Wasseraufbereitungsanlagen<br />
erweitert. Zu den neuen Analysatoren<br />
zählen der Trübungsdetektor<br />
TB820D mit 90°-Streulichtwinkel,<br />
der Analysator <strong>für</strong><br />
freies Chlor FC800D (Messung<br />
ohne Reagenzien), der Restchlor-Analysator<br />
RC800D (Messung<br />
mit Reagenzien), der Flüssigkeitsanalysator<br />
FLXA402T <strong>für</strong><br />
Trübungs- und Chlormessungen<br />
Bild: Yokogawa<br />
und der Pulsgenerator PG400<br />
mit Selbstreinigung.<br />
Die Analysatoren arbeiten mit<br />
Durchlicht- und Streulichtmessverfahren.<br />
Der Trübungsdetektor<br />
TB820D wie auch <strong>die</strong> Analysatoren<br />
FC800D und RC800D verfügen<br />
über Selbstdiagnosefunktionen,<br />
der RC800D meldet zudem,<br />
wenn keine Messflüssigkeit<br />
vorhanden ist. Darüber hinaus<br />
können an den Flüssigkeitsanalysator<br />
FLXA402T auch<br />
andere Sencom-4.0-Sensoren<br />
angeschlossen werden (pH,<br />
Leitfähigkeit). Die ermittelten<br />
Werte können drahtlos an eine<br />
Cloud übermittelt werden. Der<br />
Flüssigkeitsanalysator FLXA402T<br />
lässt sich gleichzeitig mit zwei<br />
Trübungsdetektoren und Chlorsensoren<br />
betreiben.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Yokogawa<br />
Die Diosna F+E-Serie umfasst High-Shear-Mischer, Wirbelschichttrockner<br />
und Coater. Der Labormischer P 1-6 <strong>für</strong><br />
den Tischeinsatz ist <strong>für</strong> Chargengrößen von 0,25 bis 6 l<br />
ausgelegt. Er stellt neben Trockenmischungen auch Feuchtgranulate<br />
her und ist eine gute Basis <strong>für</strong> <strong>die</strong> Produktentwicklung.<br />
Das Baukastenprinzip ermöglicht <strong>die</strong> Nachrüstung<br />
individueller Komponenten. Der größere, fahrbare<br />
Laborprozessor P/VAC<strong>–</strong>10 <strong>für</strong> Chargen von 0,25 bis 10 l<br />
fungiert nicht nur als Mischer-Granulator, sondern ermöglicht<br />
auch das Vakuumtrocknen diverser Feuchtgranulate.<br />
Ergänzt werden <strong>die</strong> Labormischer durch das Tischgerät Minilab<br />
RC und den mobilen Midilab RC. Mit den Modulen<br />
Trommel-Coater- und Wirbelschicht-Modul decken <strong>die</strong>se<br />
Geräte einen weiten Bereich der Tablettenherstellung ab.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Diosna<br />
Bild: Diosna<br />
WIE SICHER, REIN UND ZUVERLÄSSIG<br />
IST IHRE PROZESSLUFT IN SENSIBLEN<br />
BEREICHEN WIRKLICH?<br />
LET’S TALK<br />
Dirk Koob, Geschäftsführer AERZEN Deutschland GmbH & Co. KG<br />
+49 5154 815666 dirk.koob@aerzener.de<br />
Vor allem bei sensiblen Gütern muss <strong>die</strong> pneumatische Förderung absolut risikofrei sein. Nur so<br />
bleiben Reinheit und Qualität erhalten. Aber nicht nur <strong>die</strong> Verschmutzung des Schüttguts,<br />
sondern auch eine Kontamination des gesamten Systems hätte fatale Folgen. Vertrauen Sie auf<br />
AERZEN Gebläse und Verdichter-Aggregate: ölfrei gemäß ISO 8573-1 (Ölfreiheit Klasse O), dazu<br />
äußerst robust und langlebig. AERZEN bietet Ihnen <strong>für</strong> jede Anwendung das richtige Produkt<br />
<strong>–</strong> drei Technologien, maximal zuverlässig.<br />
www.aerzen.com<br />
<strong>cav</strong> 09-2021 17
<strong>cav</strong><br />
PRODUKTE<br />
Zellenradschleusen <strong>für</strong> bis zu 1000 °C<br />
Siebkorbfilter <strong>für</strong> Rohrleitungsbauten<br />
Bild: Neue Jäger Maschinenbau<br />
Die Hochtemperaturzellenradschleusen<br />
von Neue Jäger Maschinenbau<br />
ermöglichen es, bis<br />
zu 1000 °C heiße Schüttgüter<br />
und Partikel in der <strong>Prozesstechnik</strong><br />
sicher und zuverlässig zu<br />
fördern und zu dosieren. Einzelne<br />
Bausteine <strong>die</strong>ser Zellenradschleusen<br />
werden aus besonders<br />
hitzeresistenten Materialien angefertigt<br />
und sind bereits in der<br />
Standardausführung <strong>für</strong> Förderguttemperaturen<br />
bis 450 °C zugelassen,<br />
wobei der Antrieb<br />
über einen direkt angeflanschten<br />
Getriebemotor mit Motorlaterne<br />
erfolgt. Für höhere Temperaturen<br />
bis 1000 °C gibt es <strong>die</strong><br />
HTS-Zellenradschleusen mit einem<br />
da<strong>für</strong> geeigneten Getriebemotor<br />
mit Kettenantrieb. Die<br />
Gehäuse sind als Schweißkonstruktion<br />
in Stahl oder Edelstahl<br />
(Werkstoffvarianten: 1.0570<br />
(Stahl), 1.4571 (V4A), 1.4828<br />
und 1.5415 (16Mo3)) ausgeführt<br />
und mit rundem oder<br />
eckigem Ein- und Auslauf erhältlich.<br />
HTS-Zellenradschleusen<br />
sind optional mit Schleißleisten<br />
aus Federstahl und mit<br />
Drehzahlwächter erhältlich. Die<br />
Nennförderleistung beträgt 0,45<br />
bis 320 m 3 /h bei 100 % Füllgrad,<br />
Zellenraddurchmesser sind<br />
von 100 bis 630 mm möglich.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Neue Jäger<br />
Die Filtration Division von<br />
Eaton hat zur Ergänzung seiner<br />
manuellen Siebkorbfilter eine<br />
neue Reihe von Siebkorbfiltern<br />
in sechs Standardgrößen entwickelt.<br />
Die 72X-Simplex-Siebkorbfilterreihe<br />
<strong>für</strong> Rohrleitungsbauten<br />
entspricht der Druckgeräterichtlinie<br />
(DGRL) mit Abdichtungs-<br />
und Oberflächengüteeigenschaften,<br />
<strong>die</strong> älteren Modellen<br />
überlegen sind. Die Siebkorbfilterreihe<br />
ist gemäß der<br />
DGRL CE-gekennzeichnet und<br />
entspricht den Regelwerken<br />
EN13445 und AD 2000 <strong>für</strong><br />
Druckbehälter.<br />
Die Simplex-Siebkorbfilter 72X<br />
bieten eine vollständige bypassfreie<br />
Filtration, <strong>die</strong> Prozessan -<br />
lagen schützt. Typische Anwendungen<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Siebkorbfilter<br />
sind chemische, petrochemische<br />
und Wasserleitungen, bei denen<br />
eine vorübergehende Abschaltung<br />
zur Reinigung oder <strong>für</strong> einen<br />
Austausch möglich ist.<br />
Simplex-Siebkorbfilter 72X sind<br />
standardmäßig aus duktilem<br />
Gusseisen gefertigt und eignen<br />
sich <strong>für</strong> Anwendungen bis<br />
10 bar bei Betriebstemperaturen<br />
bis 120 °C. Bei Bedarf ist eine<br />
Ausführung aus Edelstahl<br />
(CF8M) <strong>für</strong> einen Druck bis<br />
16 bar erhältlich.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Eaton<br />
Bild: Eaton<br />
Durchflussmessung im Zyklusbetrieb<br />
Wechselstrom-Industriesauger<br />
Nivus stattet seine Nivuflow-Reihe mit der Möglichkeit des<br />
Zyklus- oder Intervallbetriebs aus. Betreiber von dauerhaft<br />
betriebenen Messstellen ohne Anbindung ans Stromnetz profitieren<br />
von der Möglichkeit des Energiesparbetriebs, da <strong>die</strong> autarke<br />
Stromversorgung in Dimensionierung und Aufwand kleiner<br />
gestaltet werden kann. Bei einem Messintervall von 15 min<br />
werden im Vergleich zur Dauermessung über 90 % der Energie<br />
eingespart. Für besondere Ereignisse schaltet das Messsystem<br />
in den Ereignisbetrieb. Dieser gestattet kürzere Messzyklen<br />
oder den Dauerbetrieb. Der Betreiber kann damit bei kritischen<br />
Ereignissen hoch aufgelöste Messdaten generieren.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Nivus<br />
18 <strong>cav</strong> 09-2021<br />
Bild: Nivus<br />
Mit der Baureihe R01A stellt<br />
Ruwac eine runderneuerte Serie<br />
von Wechselstromsaugern <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Industrie vor. Unverändert<br />
gegenüber der Vorgängerbau -<br />
reihe sind <strong>die</strong> robuste Bauweise<br />
und das modulare Konzept, das<br />
eine Anpassung des Saugers an<br />
individuelle Bedingungen erlaubt.<br />
Das gilt <strong>für</strong> <strong>die</strong> Antriebsleistung<br />
ebenso wie <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Staubklasse des Filters. Hier<br />
kann sich der Anwender zwischen<br />
Taschen- und Zellenfiltern<br />
der Klassen L und M entscheiden.<br />
Optional lässt sich ein Reststaubfilter<br />
der Staubklasse H<br />
integrieren. Zu den Merkmalen<br />
der Baureihe R01A gehört, dass<br />
bei Saugern mit mehreren Gebläsen<br />
einzelne Gebläse zu- bzw.<br />
abgeschaltet werden können.<br />
Somit kann der Anwender <strong>die</strong><br />
Saugleistung (und somit den<br />
Energieverbrauch) an den aktuellen<br />
Bedarf anpassen. Bei den<br />
Entsorgungssystemen kann zwischen<br />
Staubfilterbeutel, Entsorgungswanne<br />
mit Deckel und<br />
Einlegetüte gewählt werden.<br />
Der R01A ist in vier Grundmodellen<br />
mit Motorleistungen von<br />
2,0 bis 3,6 kW lieferbar. Alle<br />
Sauger sind auch in staubex -<br />
plosionsgeschützter Ausführung<br />
(Zone 21 und 22) erhältlich.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Ruwac<br />
Bild: Ruwac
Kompakte Infrarotkamera<br />
Bild: Optris<br />
Die Infrarotkamera Optris Xi<br />
410 vereint <strong>die</strong> Vorteile von Infrarotkameras<br />
und Infrarotthermometern.<br />
Sie verfügt über eine<br />
Ethernet-Schnittstelle und kann<br />
bequem über PoE mit Strom<br />
versorgt werden. Selbst bei großen<br />
Entfernungen zum PC ermöglicht<br />
<strong>die</strong>s eine einfache Installation.<br />
Mit der integrierten<br />
Auto-Hotspot-Finder-Funktion<br />
können bewegte Objekte zuverlässig<br />
vermessen werden. Bei einer<br />
Unterbrechung der Netzwerkverbindung<br />
oder einem<br />
Problem am PC übernimmt <strong>die</strong><br />
Kamera <strong>die</strong> Aufgabe selbstständig.<br />
Die IR-Kamera sorgt zudem<br />
<strong>für</strong> eine gründliche und zuverlässige<br />
Alarmierung, wenn ein<br />
Problem erkannt wird. Diese Eigenschaften<br />
prädestinieren sie<br />
<strong>für</strong> alle sicherheitsrelevanten<br />
Anwendungen im Bereich des<br />
vorbeugenden Brandschutzes<br />
und der Zustandsüberwachung<br />
von Maschinen und Anlagen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Optris<br />
Ultraschallsensoren mit 8 m Reichweite<br />
Telemecanique Sensors baut sein Ultraschall-Portfolio weiter<br />
aus: Die Sensoren der Baureihe XX sind ab sofort mit einer<br />
Reichweite von bis zu 8 m erhältlich. Die XX-Sensoren eignen<br />
sich insbesondere <strong>für</strong> <strong>die</strong> Detektion weit entfernter Objekte und<br />
<strong>die</strong> Füllstandsüberwachung von Schuttgütern oder Flüssigkeiten.<br />
Sie verfügen über eine Wiederholgenauigkeit von 0,1 %<br />
und sind in der Bauform M30 mit 43 mm Sensorkopf erhältlich.<br />
Ein besonderes Augenmerk bei der Entwicklung der Ultraschallsensoren<br />
galt der Erweiterung der Erfassungsmöglichkeiten. So<br />
wurde der Erfassungswinkel auf ± 35 ° erhöht, wodurch komplexe<br />
Oberflächen aber auch kleinste Objekte mit einer Breite<br />
von 1 mm sicher erfasst werden können.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Telemecanique<br />
NIR-Sensor <strong>für</strong> <strong>die</strong> Prozesssteuerung<br />
Der Prozesssensor NIR-Online<br />
X-Sential von Büchi überwacht<br />
grundlegende Parameter wie<br />
Feuchte-, Fett- und Proteingehalt<br />
in Herstellungsprozessen.<br />
Das Sensor-Spektrometer enthält<br />
dank Diodenarray-Technologie<br />
keine beweglichen Teile und ist<br />
Bild: Büchi<br />
äußerst robust. Der X-Sential<br />
lässt sich einfach in bestehende<br />
Qualitätskontrollen integrieren.<br />
Das nickelbeschichtete Aluminiumgehäuse<br />
bietet Schutz vor<br />
Staub und Wasser (IP69/X9K).<br />
Für Anwender, <strong>die</strong> kein Premium-Spektrometer<br />
benötigen, ist<br />
der Sensor eine kostengünstige<br />
Wahl. Qualitätsparameter <strong>für</strong><br />
Rohstoffe und Endprodukte<br />
können großflächig analysiert<br />
und Prozesse in Echtzeit angepasst<br />
werden.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Buechi<br />
Bild: Telemecanique Sensors<br />
FLUX Fass- und<br />
Containerpumpen<br />
Unschlagbar vielseitig,<br />
unschlagbar leistungsstark<br />
Sie wollen Fluide aus IBCs, Fässern,<br />
Kanistern oder Tanks fördern? Ob in<br />
der Industrie oder im Hygienebereich,<br />
mit den ALLSTARS von FLUX lassen<br />
sich auch entzündliche, aggressive,<br />
toxische oder nicht selbst fließfähige<br />
Me<strong>die</strong>n sicher fördern.<br />
Aber überzeugen<br />
Sie sich selbst.<br />
Unsere Mitarbeiter<br />
beraten Sie gerne.<br />
Akku-<br />
Pumpe<br />
MADE IN<br />
GERMANY<br />
Talweg 12 · D-75433 Maulbronn<br />
Tel. +49 7043 101-0 · info@flux-pumpen.de<br />
www.flux-pumps.com<strong>cav</strong> 09-2021 21
<strong>cav</strong><br />
PRODUKTE<br />
Glasfaserleitungen <strong>für</strong> Profinet-Netzwerke<br />
Halbautomatisierter Vakuumförderer<br />
Bild: Lapp<br />
Für <strong>die</strong> schnelle Kommunikation<br />
in Profinet-Netzwerken bietet<br />
Lapp zwei neue GOF-Glasfaserleitungen.<br />
Das Hitronic GOF<br />
Duplex PNB ist ein hoch flammwidriges<br />
Breakoutkabel und eignet<br />
sich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Schaltschranksowie<br />
<strong>die</strong> strukturierte Gebäudeverkabelung<br />
innerhalb von Profinet-Netzwerken.<br />
Sowohl <strong>die</strong><br />
Einzelkabel im Inneren wie auch<br />
der Außenmantel sind aus halogenfreien<br />
Materialien hergestellt<br />
und reduzieren <strong>die</strong> Gefahr von<br />
Brandfortleitung, hoher Rauchdichte<br />
und toxischen Rauchgasen<br />
im Brandfall. Für <strong>die</strong> Zugentlastung<br />
sorgen nichtmetal -<br />
lische Aramidgarne, und durch<br />
<strong>die</strong> Verwendung von metall -<br />
freien Werkstoffen im Inneren<br />
der Leitung treten keine elektromagnetischen<br />
Störungen auf.<br />
Die Hitronic GOF Duplex PNC<br />
ist noch härter im Nehmen. Die<br />
Glasfaserleitung <strong>für</strong> Profinet<br />
steht auf permanente Bewegung.<br />
Das Breakoutkabel vereint<br />
Schleppketten-, Torsions- und<br />
Wechselbiegeeigenschaften und<br />
eignet sich <strong>für</strong> bewegte Anwendungen,<br />
Vibration oder Torsion.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Lapp<br />
Der halbautomatisierte Förderer<br />
piFlow-p-Smart-CCO von Piab<br />
ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> kontinuierliche Produktion<br />
ausgelegt. Er ermöglicht<br />
<strong>die</strong> Aufnahme von Material<br />
z. B. aus einer Sackentladestation<br />
oder direkt aus einem Fass mittels<br />
Förderrohr. Für <strong>die</strong> Förderung<br />
eines bestimmten Produktes<br />
zur Verpackung, zum Sieben,<br />
Mahlen oder Dosieren sind weniger<br />
Zyklen erforderlich. Dank<br />
seiner Doppelsensorlösung<br />
schöpft der Förderer in jedem<br />
Bild: Piab<br />
Zyklus das gesamte Förderchargenvolumen<br />
aus. Der obere Sensor<br />
misst <strong>die</strong> Menge im Förderer<br />
und unterbricht den Fördervorgang,<br />
sobald <strong>die</strong>ser <strong>die</strong> maximale<br />
Füllhöhe erreicht. Der untere<br />
Sensor schließt <strong>die</strong> Bodenklappe,<br />
sobald der Förderer leer ist.<br />
Dies führt zu einem sofortigen<br />
Neustart des Fördervorgangs.<br />
Der obere Sensor fungiert auch<br />
als Schutz vor Überfüllung.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Piab<br />
Überwachung von Gaswäschern<br />
Bild: Sensotech<br />
Bei einer Vielzahl industrieller Prozesse kommen umweltschädliche, ätzende<br />
oder giftige Gase zum Einsatz. Gaswäscher <strong>die</strong>nen der Reinigung <strong>die</strong>ser Gase,<br />
doch ihre Effektivität ist von der exakten Dosierung der Waschflüssigkeit (beispielsweise<br />
Natronlauge) abhängig. Herkömmliche Messverfahren gelangen<br />
schnell an ihre Grenzen. Das Prozessmesssystem Liquisonic von Sensotech analysiert<br />
in Echtzeit <strong>die</strong> Konzentration der Waschflüssigkeit und <strong>die</strong> des Salzes.<br />
Dies ermöglicht ein exaktes Nachdosieren und Einstellen der Waschflüssigkeit.<br />
Kritische Situationen, bei denen giftige und umweltschädliche Gase austreten<br />
könnten, lassen sich durch Liquisonic früh erkennen, sodass Gegenmaßnahmen<br />
rechtzeitig eingeleitet werden können.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Sensotec<br />
Lumistar Leuchte<br />
USL 07-LED-EX<br />
Umgebungstemperatur bis 60°C<br />
• 1130 Lumen<br />
• Großer Lichtaustritt<br />
• Optimierte<br />
Schraubglas-Öffnung<br />
• Schutzart: IP 65 und IP 67<br />
• Einfache Montage<br />
DANKE<br />
Für über 70 Jahre Engagement und<br />
Vertrauen. Bitte helfen Sie uns<br />
auch weiterhin notleidene Kinder<br />
und Familien zu unterstützen.<br />
2019/1<br />
info@lumiglas.de | www.lumiglas.de<br />
sos-kinderdoerfer.de<br />
22 <strong>cav</strong> 09-2021<br />
Unbenannt-1 1 24.08.21 13:14
Industrieller 5G-Router verfügbar<br />
Der 5G-Router Scalance<br />
MUM856-1 von Siemens ver -<br />
bindet lokale Industrieanwendungen<br />
mit öffentlichen 5G-, 4G<br />
(LTE)- und 3G (UMTS)-Mobilfunknetzen.<br />
Damit können An -<br />
lagen, Maschinen und Steuerelemente<br />
über ein öffentliches<br />
5G-Netz flexibel und mit hohen<br />
Datenraten aus der Ferne überwacht<br />
und gewartet werden.<br />
Durch <strong>die</strong> robuste Ausführung<br />
im IP65-Gehäuse ist der Router<br />
Bild: Siemens<br />
auch außerhalb des Schaltschranks<br />
einsetzbar, etwa in der<br />
Produktion oder in Außenan -<br />
lagen. Zur Anbindung von Ethernet-basierten<br />
Subnetzen und<br />
Automatisierungsgeräten unterstützt<br />
Scalance MUM856-1 das<br />
Release 15 des 5G-Standards. Das<br />
Gerät ermöglicht Übertragungsraten<br />
von bis zu 1000 Mbit/s im<br />
Downlink und bis zu 500 Mbit/s<br />
im Uplink. Dank IPv6-Unterstützung<br />
können <strong>die</strong> Geräte auch an<br />
moderne Kommunikationsnetze<br />
angebunden werden. Zur Kontrolle<br />
des Datenverkehrs und<br />
zum Schutz gegen nicht autorisierte<br />
Zugriffe tragen verschiedene<br />
Sicherheitsfunktionen bei. Ist<br />
kein 5G-Netz verfügbar, schaltet<br />
das Gerät automatisch auf 4Goder<br />
3G-Netze um.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Siemens<br />
Einfacheres Handling von IO-Link Devices<br />
Mit einem Webserver-Update<br />
<strong>für</strong> seine I/O-Module optimiert<br />
Turck <strong>die</strong> Integration und das<br />
Handling von IO-Link Devices.<br />
Das Update erleichtert durch intuitives<br />
Design, kontextbasierte<br />
Hilfen sowie smarte Software-<br />
Komponenten wie dem IODD-<br />
Konfigurator Inbetriebnahme<br />
und Wartung von IO-Link Devices<br />
ohne Zusatzsoftware. Der<br />
IODD-Konfigurator erlaubt u. a.<br />
<strong>die</strong> Klartextanzeige relevanter<br />
Parameter oder <strong>die</strong> grafische<br />
Darstellung der Messkurven von<br />
Sensoren. Über <strong>die</strong> herstellerübergreifende<br />
Datenbank IODDfinder<br />
hat der Anwender Zugriff<br />
auf alle verfügbaren IO-Link<br />
Devices. Der IODD-Konfigurator<br />
ist auf den aktuellen Firmware-<br />
Versionen der IP67-IO-Link<br />
Master TBEN-Lx-8IOL,<br />
TBEN-S2-4IOL sowie der IP20-<br />
Variante FEN20-4IOL einsetzbar.<br />
Ergänzend unterstützt Turck das<br />
Engineering mit der Simple IO-<br />
Link Device Integration. Die Geräte<br />
können damit über Drop-<br />
Down-Felder integriert werden.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Turck<br />
Bild: Turck<br />
<strong>cav</strong> 09-2021 23
<strong>cav</strong><br />
PRODUKTE<br />
3-D-Blick ins Lager<br />
Der Linde Warehouse Navigator hilft kleinen und mittelständischen Unternehmen,<br />
sämtliche Lagerprozesse digital zu organisieren. Die modulare Lösung,<br />
bestehend aus Lagerverwaltungs- sowie Kommissionier- und Staplerleitsystem,<br />
verspricht dauerhafte Zeit- und Kostenersparnisse und wartet mit besonderen<br />
Optionen auf: Eine dreidimensionale Ansicht visualisiert das Lager inklusive der<br />
Waren in Echtzeit und weist den Fahrern <strong>die</strong> schnellste Route zum Zielort. Dabei<br />
dokumentiert <strong>die</strong> Software automatisch <strong>die</strong> Bewegungen der Ladungsträger<br />
über wechselnde Ablageorte hinweg.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Linde<br />
Kompakter R&D-<br />
Mischer<br />
Dinnissen hat den Pegasus-<br />
R&D-Mischer entsprechend den<br />
Anforderungen eines Chemieunternehmens<br />
entwickelt, das<br />
auf dem Gebiet der erneuerbaren<br />
Energien forscht. In der Maschine<br />
sollte eine Charge 24 h<br />
lang kontinuierlich mit genau<br />
1 g Additiven gemischt und dabei<br />
Temperatur und Feuchtigkeit<br />
kontrolliert werden. Gefordert<br />
war eine kleine, aber effiziente<br />
Mischkammer.<br />
Im entsprechend <strong>die</strong>sen Anforderungen<br />
entstandenen Pegasus-R&D-Mischer<br />
kann das Rohmaterial<br />
kontinuierlich über einen<br />
längeren Zeitraum in Bewegung<br />
gehalten werden. Das System<br />
verspricht den Nutzen eines<br />
zuverlässigen Analyseergebnisses<br />
und <strong>die</strong> Möglichkeit, in kleineren<br />
Chargen zu testen. Weitere<br />
Merkmale sind <strong>die</strong> kompakte,<br />
mobile Bauweise, <strong>die</strong> präzise<br />
Mischtechnologie und <strong>die</strong> präzise<br />
Temperaturkontrolle.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Dinnissen<br />
Bild: Dinnissen<br />
Bild: Linde<br />
Flexible Thermostate <strong>für</strong> anspruchsvolle Temperieraufgaben<br />
In gewohnter JULABO Premiumqualität sorgen DYNEO Laborthermostate mit intuitiver<br />
Steuerung <strong>für</strong> eine verlässliche Temperierung interner und externer Applikationen.<br />
Dank breitem Zubehör-Portfolio sind sie <strong>für</strong> unterschiedlichste,individuelle Anforderungen<br />
einsetzbar und bieten dem Anwender maximale Flexibilität in jeder Situation.<br />
Präzision garantiert.<br />
Alle Modelle entdecken<br />
www.julabo.com/dyneo<br />
24 <strong>cav</strong> 09-2021
Schnellere Implementierung dank MTP<br />
Schraubenspindelpumpen<br />
Emerson hat einen neuen MTP-<br />
Prozessautomatisierungsstandard<br />
<strong>für</strong> seine Leitsysteme entwickelt,<br />
der den Module Type<br />
Package(MTP)-Standard der<br />
Namur sowohl <strong>für</strong> Prozessleitsysteme<br />
(DCS) als auch <strong>für</strong> speicherprogrammierbare<br />
Steuerungen<br />
(SPS) unterstützt. Der Standard<br />
wird dazu beitragen, <strong>die</strong><br />
Fertigungsumgebung modularer<br />
und flexibler zu gestalten. Dies<br />
ermöglicht den Anwendern<br />
wiederum <strong>die</strong> Verkürzung ihrer<br />
Markteinführungszeit.<br />
Durch <strong>die</strong> Integration von MTP<br />
in <strong>die</strong> Automatisierungssysteme<br />
Delta-V und Pacsystems müssen<br />
Anwender oder Systemintegratoren<br />
nicht in zusätzliche Engineering-<br />
oder spezielle Integrationstools<br />
investieren. Die MTP-<br />
Tools von Emerson erstellen auf<br />
native Weise eine Konfigurationsdatei<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> mit Pacsystems<br />
verbundene SPS- und AMS-Ausrüstung<br />
zur Prognose des Maschinenzustands,<br />
<strong>die</strong> automatisch<br />
in das Delta-V-Prozessleitsystem<br />
integriert wird. Sowohl<br />
Pacsystems- als auch Delta-<br />
V-Systeme ermöglichen <strong>die</strong><br />
Integration mit Komponenten<br />
oder Systemen der Prozessleitebene<br />
von Drittanbietern, <strong>die</strong><br />
MTP ebenfalls unterstützen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Emerson<br />
Pumpen <strong>für</strong> Chemie & Pharma<br />
Mehr Prozesssicherheit <strong>für</strong> Ihre Produktion<br />
Höchste Flexibilität mit breitem<br />
Volumen- und Viskositätsbereich<br />
Nahezu pulsationsfrei bei<br />
geringem Kavitationsrisiko <strong>für</strong><br />
unterschiedliche Viskositäten<br />
Wartungsarm, verschleißfest,<br />
<strong>für</strong> 24/7-Betrieb bestens<br />
geeignet<br />
Pharma-Ausführungen <strong>für</strong><br />
höchste Hygieneansprüche<br />
Schraubenspindeln <strong>für</strong><br />
schonende, gleichmäßige und<br />
abriebfreie Förderung!<br />
Konstruktion und Produktion:<br />
MADE IN<br />
GERMANY<br />
Bild: Emerson<br />
Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme:<br />
Tel. 04101 7958-140 · E-Mail: sales@jung-process-systems.de<br />
www.hyghspin.de<br />
AN-JPS-21-0027 AZ <strong>cav</strong> Chemie_Pharma 92x133mm_rz.indd 1 15.07.21 12:01<br />
Kondensatableiter aus Edelstahl<br />
DICHTUNGSTECHNIK<br />
<br />
EBE Engineering hat sein bewährtes Ecoflow-Venturidüsen-<br />
Kondensatableiterprogramm weiter ausgebaut und um eine<br />
Ausführung im Vollgussgehäuse in DN 40 und DN 50 ergänzt.<br />
Damit können jetzt auch besonders hohe Dampfdurchflussmengen<br />
mit <strong>die</strong>ser Technologie bewältigt werden. Das modulare<br />
Konzept, das bei den kleineren Flanschgrößen von DN 15<br />
bis DN 25 schon zum Einsatz kommt, sorgt bei der neuen<br />
DN 40- und DN 50-Flanschausführung <strong>für</strong> höchste Flexibilität.<br />
So können größere austauschbare Düsendurchmesser verwendet<br />
und Durchflussmengen von bis zu mehreren Tonnen Kondensat<br />
pro Stunde erreicht werden. Die Typen DN 40 und<br />
DN 50 sind zudem aus austenitischem Edelstahl 1.4408 gegossen.<br />
Dieses antimagnetische Material bietet eine hohe Beständigkeit<br />
gegenüber aggressiven, säurehaltigen Me<strong>die</strong>n und ist<br />
bestens <strong>für</strong> den Einsatz in der chemischen Industrie sowie<br />
allen anderen Standardumgebungen geeignet.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: EBE Engineering<br />
COG SETZT ZEICHEN:<br />
Das größte<br />
O-Ring-Lager weltweit.<br />
Bild: EBE Engineering<br />
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<strong>cav</strong> www.COG.de<br />
09-2021 25
<strong>cav</strong> FOKUS PUMPEN, KOMPRESSOREN, ANTRIEBE<br />
IoT-Lösung ermöglicht Live-Überwachung mechanischer Pumpen<br />
Digitale Pumpenpioniere<br />
Mit Tim-IoT steht eine digitale Lösung zur Verfügung, <strong>die</strong> eine ortsunabhängige<br />
Echtzeitüberwachung und vorausschauende Wartung von pneumatischen<br />
Doppelmembranpumpen ermöglicht. Anlagenbetreiber profitieren von einer<br />
deutlich höheren Prozesssicherheit, einer Minimierung von Stillständen sowie<br />
einer Kosten ersparnis aufgrund besserer Planbarkeit.<br />
Moderne Anlagen sind hochkomplexe<br />
Systeme. Zahlreiche ihrer Parameter werden<br />
bereits heute überwacht <strong>–</strong> zumeist mit Ausnahme<br />
der Pumpen. Dabei sind sie häufig<br />
das Herzstück einer Anlage und somit ein<br />
entscheidendes Element in der Prozesskette.<br />
Ausfälle können deshalb zu erheblichen<br />
wirtschaftlichen Verlusten führen. In Bezug<br />
auf Wartungszeitpunkte oder einen Austausch<br />
mussten sich Anwender bis dato auf<br />
Erfahrungswerte verlassen. Insbesondere <strong>für</strong><br />
pneumatische Doppelmembranpumpen<br />
konnten bisher kaum Betriebsdaten erhoben<br />
werden. Der Neuenkirchener Pumpenspezialist<br />
Timmer hat sich mit seiner IoT-<br />
Lösung Tim-IoT <strong>die</strong>ser Herausforderung<br />
gestellt. Sie ermöglicht das Auslesen und <strong>die</strong><br />
statistische Auswertung umfassender Pumpendaten.<br />
Der Systemaufbau von Tim-IoT ist<br />
denkbar einfach: Die Pumpe muss zunächst<br />
über einen intelligenten Sensor verfügen,<br />
der seit dem 1. Mai 2021 bereits in den<br />
meisten Timmer-Doppelmembranpumpen<br />
standardmäßig integriert ist. Anschließend<br />
Tim-IoT ermöglicht das Auslesen und <strong>die</strong> statistische Auswertung umfassender Pumpendaten und ist<br />
unter anderem integrierbar in Doppelmembranpumpen und elektrischen Kolbenpumpen von Timmer<br />
Bilder: Timmer<br />
wird der Sensor mit der Tim-IoT-Smartbox<br />
verknüpft, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Daten an <strong>die</strong> Cloud überträgt.<br />
Die Visualisierung und Auswertung<br />
der Daten erfolgen auf frei wählbaren<br />
Endgeräten wie etwa PC, Smartphone oder<br />
Tablet.<br />
So einfach der Aufbau, so komplex <strong>die</strong> Technik<br />
im Inneren. Denn <strong>die</strong> Timmer-Lösung<br />
arbeitet besonders präzise: Jede Hundertstelsekunde<br />
wird ein Messpunkt gesetzt, also<br />
eine Information erzeugt. Im Gegensatz<br />
zum Vorgehen mittels Big Data, bei dem<br />
häufig sämtliche <strong>die</strong>ser großen Datenmengen<br />
übertragen werden, setzt Timmer auf<br />
Edge-Computing. Die Daten aus der Pumpe<br />
wertet das System vorab in der Tim-IoT-<br />
Smartbox aus, bündelt sie und sendet anschließend<br />
nur <strong>die</strong> wichtigsten Informationen<br />
in <strong>die</strong> Cloud. Das spart Ressourcen, indem<br />
der Datentransfer erheblich reduziert<br />
wird. Mit dem Einsatz des Edge-Computings<br />
gehen <strong>die</strong> Vorteile großer Datenmengen jedoch<br />
nicht verloren, im Gegenteil. Die Flexibilität<br />
der Lösung erlaubt Anwendern<br />
auch den Zugriff auf umfassende Statusberichte<br />
durch sogenannte Momentaufnahmen.<br />
Sie erzeugen eine 20-sekündige Aufzeichnung<br />
mit rund 2 000 Messpunkten.<br />
Tritt ein Fehler auf oder ein Schwellwert<br />
wird überschritten, speichert das System<br />
sogar <strong>die</strong> vollständigen Messdaten rückwirkend<br />
und benachrichtigt den Betreiber.<br />
Mithilfe <strong>die</strong>ser Funktion können Anwender<br />
Abweichungen hundertstelsekundengenau<br />
analysieren.<br />
Individuelle Kontrolle<br />
Wann eine Benachrichtigung erfolgen soll<br />
und welche Parameter besonderer Beobachtung<br />
bedürfen, ist individuell über <strong>die</strong> Benutzeroberfläche<br />
einstellbar. Anlagenbetrei-<br />
26 <strong>cav</strong> 09-2021
Tim-IoT besteht aus einem intelligenten<br />
Sensor zur Datenerfassung und der Tim-IoT-<br />
Smartbox. Diese verbindet <strong>die</strong> Pumpe mit<br />
der Tim-IoT-Cloud-Plattform.<br />
Der intelligente Sensor ist seit dem 1. Mai 2021 bereits in den meisten Timmer-Doppelmembranpumpen<br />
standardmäßig integriert<br />
ber sind in der Lage, zahlreiche Toleranzen<br />
und Kausalitäten festzulegen und <strong>die</strong>se mit<br />
Benachrichtigungen bei Über- oder Unterschreiten<br />
bestimmter Werte zu versehen.<br />
Das betrifft zum Beispiel präzise Schwellwerte<br />
<strong>für</strong> eine Vielzahl an Parametern <strong>–</strong> unter<br />
anderem <strong>für</strong> Druck, Frequenz, Durchfluss<br />
und Frequenzverhältnis. Je mehr Werte<br />
definiert sind, desto engmaschiger ist das<br />
Überwachungsgitter <strong>für</strong> das Laufverhalten<br />
der Pumpe. Schlägt ein Wert über <strong>die</strong> festgelegte<br />
Toleranz aus, erhält der Betreiber unmittelbar<br />
eine Benachrichtigung. Darüber<br />
hinaus verfügt Tim-IoT über weitere nützliche<br />
Tools wie etwa eine Wartungsplanung,<br />
einen Wartungskalender sowie eine nutzerfreundliche<br />
Verwaltung von Serviceberichten<br />
und pumpenspezifischen Dokumentationen.<br />
Timmer legt mit seiner Stand-alone-Lösung<br />
großen Wert auf Datenschutz, der auch von<br />
der Industrie explizit gefordert ist. Dieser<br />
Aspekt findet nicht nur Berücksichtigung in<br />
der Datenübertragungsmöglichkeit per separatem<br />
LTE-Router, der unabhängig vom<br />
Firmennetzwerk arbeitet. Es betrifft auch<br />
<strong>die</strong> Prozesse insgesamt: Das System erhält<br />
ausschließlich <strong>die</strong> Daten der Pumpe und hat<br />
darüber hinaus keinerlei Einblick in andere<br />
Parameter oder Prozesse. Anhand der reinen<br />
Pumpendaten kann Timmer zwar durch sich<br />
verändernde Informationen Hinweise darauf<br />
geben, dass es in der Prozesskette möglicherweise<br />
Fehler gibt. Das Gesamtbild, das<br />
<strong>für</strong> ein Verständnis und <strong>die</strong> Interpretation<br />
der gesamten Arbeitskette erforderlich ist,<br />
hat aber nur der Anwender selbst. Dennoch<br />
können selbst <strong>die</strong> reinen Pumpeninformationen<br />
bereits entscheidend sein, um Fehler<br />
aufzudecken und somit beispielsweise Produktionsstillstände<br />
zu verhindern.<br />
Zuverlässiges Echtzeit-Monitoring<br />
Mithilfe aussagekräftiger Daten können Anlagenbetreiber<br />
ihre Prozesse in der Praxis<br />
effizienter organisieren und fun<strong>die</strong>rte Entscheidungen<br />
treffen. Parameter wie Pumpenfrequenz,<br />
Anzahl der Hübe oder Druckverläufe<br />
sind permanent sichtbar. Vorhersagen<br />
zum Verschleiß und Planungen von Instandsetzungsmaßnahmen<br />
werden deutlich<br />
präziser <strong>–</strong> das stellt <strong>die</strong> optimale Nutzung<br />
der Pumpen über <strong>die</strong> gesamte Lebensdauer<br />
sicher. Die statistische Auswertung der Betriebsdaten<br />
erleichtert zudem <strong>die</strong> Kalkulation<br />
von Betriebskosten und <strong>die</strong> Optimierung<br />
der Anlagennutzung. Denn häufig warten<br />
Betreiber alle Pumpen gleichzeitig, obwohl<br />
einige davon nur einen Bruchteil ihrer maximalen<br />
Laufzeit erreicht haben <strong>–</strong> das kostet<br />
langfristig bares Geld. Darüber hinaus minimiert<br />
<strong>die</strong> vorausschauende Wartung Stillstände<br />
und Schäden, während Prozessstabilität<br />
und Maschinenverfügbarkeit steigen.<br />
Mittels der Gesundheitsdaten wie dem<br />
durchschnittlichen Frequenzbereich, der<br />
Hubanzahl und den Betriebsstunden, lassen<br />
sich zudem präzise Rückschlüsse auf <strong>die</strong><br />
notwendige Dimensionierung der Pumpe<br />
ziehen. Dabei müssen <strong>die</strong>se Werte immer in<br />
Relation zueinander betrachtet werden. Ist<br />
<strong>die</strong> Pumpe beispielsweise relativ neu, lief allerdings<br />
konstant im sehr hohen Frequenzbereich,<br />
dann sinkt nicht nur <strong>die</strong> Lebensdauer.<br />
Es ist zudem ein Indikator da<strong>für</strong>, dass<br />
eine größere Pumpe <strong>für</strong> den Prozess mit hoher<br />
Wahrscheinlichkeit besser geeignet ist.<br />
Spätestens <strong>die</strong> Corona-Pandemie hat deutlich<br />
aufgezeigt, dass das alte <strong>–</strong> aber in der<br />
Praxis noch häufig anzutreffende <strong>–</strong> Modell<br />
der handschriftlich festgehaltenen Pumpenund<br />
Wartungsinformationen auf einem Flatterband<br />
echte Probleme verursachen kann.<br />
Hierzu ein konkretes Beispiel: Ein Timmer-<br />
Kunde wartet entlang seiner jahrelangen Erfahrungswerte<br />
halbjährlich seine Pumpen.<br />
Aufgrund der Corona-Pandemie und ihrer<br />
betriebswirtschaftlichen Folgen war seine<br />
Anlage jedoch nicht immer voll ausgelastet<br />
und stand sogar mehrere Tage still. Das<br />
machte seine Referenzdaten obsolet <strong>–</strong> sämtliche<br />
über <strong>die</strong> Jahre erarbeiteten Erfahrungswerte<br />
waren innerhalb weniger Monate dahin.<br />
Der Anlagenbetreiber weiß zwar, dass<br />
<strong>die</strong> Pumpe vor einem halben Jahr gewartet<br />
wurde. Wie viele Stunden sie seitdem im<br />
Einsatz war, weiß er aufgrund des unregelmäßigen<br />
Betriebs allerdings nicht. Dieser<br />
und weitere Praxisfälle verdeutlichen den<br />
Nutzen des Monitorings: Ist <strong>die</strong> Pumpe prozessrelevant,<br />
muss sie <strong>für</strong> einen sicheren<br />
und wirtschaftlichen Betrieb überwacht<br />
werden.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Timmer<br />
AUTOR:<br />
FREDERIC ENGELS<br />
Verkaufsingenieur,<br />
Timmer<br />
<strong>cav</strong> 09-2021 27
<strong>cav</strong> FOKUS PUMPEN, KOMPRESSOREN, ANTRIEBE<br />
Moderne Wärmeträgerpumpe <strong>für</strong> industrielle Anwendungen bis 450 °C<br />
Für heiße Pflaster geeignet<br />
Über viele Jahre lag sowohl <strong>für</strong> Pumpen als auch <strong>für</strong> Wärmeträgerflüssigkeiten <strong>die</strong><br />
Einsatzgrenze bei 400 °C. Neu entwickelte Silikonöle deuten in ersten Versuchen<br />
an, dass sie einen Temperaturbereich bis 500 °C abdecken können. Die ungekühlte<br />
Wärmeträgerpumpe NMX kann <strong>die</strong>sen Temperaturbereich mithilfe von Samarium-<br />
Cobalt-Magneten mitgehen.<br />
Wärme und Kälte spielen in vielen industriellen<br />
Prozessen eine wesentliche Rolle bei<br />
der Umsetzung oder zum Erreichen spezieller<br />
Qualitätsmerkmale. Dazu <strong>die</strong>nen Prozesse,<br />
in denen Wärmeträgerflüssigkeiten <strong>die</strong><br />
Energiezufuhr oder Abfuhr übernehmen.<br />
Mit den handelsüblichen Produkten lassen<br />
sich derzeit Temperaturen von knapp oberhalb<br />
400 °C realisieren.<br />
Spätestens mit der Anwendung der synthetischen<br />
Wärmeträgerflüssigkeiten mussten <strong>die</strong><br />
Wellendichtungssysteme infrage gestellt<br />
werden. Zunehmend kamen Magnetkupplungspumpen<br />
zur Anwendung. Besonderes<br />
Augenmerk muss dabei auf <strong>die</strong> eingebauten<br />
Magnetwerkstoffe und <strong>die</strong> Lagerung der Antriebswelle<br />
gelegt werden.<br />
Zum Schutz vor Überhitzung der empfindlichen<br />
Bauteile wurde das Prinzip der Wärmesperre<br />
von den Pumpen mit Wellendichtung<br />
übernommen. Zwischen Pumpe und<br />
Magnetantrieb wird ein Bauteil gesetzt, das<br />
ebenfalls den Wärmeübergang von der heißen<br />
Pumpe auf den Magnetantrieb verhindert.<br />
Durch <strong>die</strong>se Bauweise arbeitet <strong>die</strong><br />
Magnetkupplung im „dead-end“ und muss<br />
durch verschiedene Maßnahmen betriebsfähig<br />
gehalten werden:<br />
• Die Rotation der Magnetkupplung erzeugt<br />
sowohl Reibungswärme als auch Induktionswärme<br />
bei Verwendung von metallischen<br />
Spalttöpfen. Diese Wärmeenergie<br />
muss durch Konvektion (kleinere Pumpen)<br />
oder Wärmetauscher (große Pumpen)<br />
abgeführt werden.<br />
• Für <strong>die</strong> Kühlung der Magnetkupplung und<br />
<strong>die</strong> Schmierung der Gleitlagerung muss<br />
<strong>die</strong> Kupplung mit Wärmeträgerflüssigkeit<br />
gefüllt werden. Dies geschieht durch Entlüftungsventile.<br />
Die Entlüftung muss in regelmäßigen<br />
Abständen wiederholt werden<br />
da sich aus der Wärmeträgerflüssigkeit<br />
gasförmige Bestandteile abscheiden und<br />
das Öl aus dem Bauraum verdrängen.<br />
• Die Wärmesperre schützt gleichzeitig <strong>die</strong><br />
Wälzlagerung des Pumpenantriebs vor<br />
Die ungekühlte Wärmeträgerpumpe NMX eignet sich <strong>für</strong> Temperaturen bis 450 °C<br />
Bilder: Dickow<br />
Überhitzung. Das angestrebte Temperaturniveau<br />
verhindert dabei aber <strong>die</strong> vollständige<br />
Ausnutzung der technischen Grenzen<br />
des Magnetwerkstoffes.<br />
Pumpen nach <strong>die</strong>sem Stand der Technik dürfen<br />
hinsichtlich des Betriebs, der Be<strong>die</strong>nung<br />
und der Umwelt bereits als sehr sicher betrachtet<br />
werden. Die praktischen Erfahrungen<br />
zeigen jedoch, dass der erforderliche<br />
Wartungsaufwand derartiger Pumpen vom<br />
Betreiber oft nicht ausreichend geleistet<br />
werden kann. Es folgt im schlechtesten Fall<br />
eine extreme Überhitzung der Magnetkupplung<br />
und am Ende deren Beschädigung.<br />
Abhilfe schaffen SmCo-Magnete<br />
Neue Entwicklungen haben SmCo-Magnete<br />
hervorgebracht, <strong>die</strong> <strong>die</strong>se Temperaturgrenze<br />
deutlich zu höheren Temperaturen verschieben.<br />
Mit Kupplungen aus dem neuen Samarium-Cobalt-Hochtemperaturmagneten<br />
können deren Vorteile wie hohe Remanenz<br />
(Energiedichte) und hohe Koerzitivfeldstärke<br />
(Widerstand gegen Entmagnetisierung)<br />
auch <strong>für</strong> Temperaturen bis 450 °C genutzt<br />
werden. Eine Wärmesperre ist mit den neuen<br />
Magnetwerkstoffen nicht mehr erforderlich.<br />
Dadurch entfällt <strong>die</strong> Notwendigkeit zur<br />
Entlüftung. Das ist ein ganz entscheidender<br />
Vorteil beim Betrieb derartiger Maschinen<br />
in Prozessen, <strong>die</strong> eine regelmäßige Wartung<br />
an den Pumpen schlecht zulassen. Alle notwendigen<br />
Spülbohrungen in der Pumpe<br />
sind so angelegt, dass Gasabscheidungen aus<br />
dem Öl selbsttätig aus der Magnetkupplung<br />
abgeführt werden und zur Druckseite der<br />
Pumpe gelangen. Darüber hinaus ist <strong>die</strong><br />
Gleitlagerung der Pumpe so konstruiert,<br />
dass <strong>die</strong> sehr unterschiedliche Wärmeausdehnung<br />
zwischen den Stahlteilen und den<br />
keramischen Bauteilen der Gleitlagerung<br />
vollständig kompensiert wird.<br />
28 <strong>cav</strong> 09-2021
Wartungsarme Pumpe<br />
Wärmeträgerflüssigkeiten haben bei hohen<br />
Temperaturen sehr schlechte Schmiereigenschaften.<br />
Bei Magnetkupplungspumpen<br />
müssen Gleitlager eingesetzt werden, <strong>die</strong><br />
von der Wärmeträgerflüssigkeit geschmiert<br />
werden. Besonders empfindlich sind <strong>die</strong><br />
Axiallager. Die NMX gleicht den Achsschub<br />
selbsttätig vollständig aus. Die Anlaufscheiben<br />
werden nur <strong>für</strong> Start- und Stop benötigt.<br />
Zwischen <strong>die</strong> Magnetkupplung und <strong>die</strong><br />
Wälzlagerung der Pumpe ist ein Lüfter eingebaut<br />
worden. Dieser stellt sicher, dass <strong>die</strong><br />
Temperatur der Wälzlagerung deutlich unterhalb<br />
kritischer Temperaturen liegt.<br />
Durch <strong>die</strong> direkte Durchspülung des Magnetraumes<br />
sind auch alle üblichen Optionen<br />
<strong>für</strong> Magnetkupplungspumpen wie interne<br />
oder externe Filter problemlos integrierbar.<br />
Die Pumpe NMX ist wartungsarm. Als einzige<br />
Wartungsaufgabe bleibt der Ölwechsel<br />
des Pumpenantriebs alle 16 000 h. Die inneren<br />
Bauteile der Pumpe sind verschleißfrei,<br />
benötigen deshalb keinen Service und reduzieren<br />
<strong>die</strong> TCO (total cost of ownership) erheblich.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Dickow<br />
Schnittbild einer NMX mit direkter Durchströmung der Magnetkupplung<br />
AUTOR:<br />
RAINER LANDOWSKI<br />
Vertriebsleiter,<br />
Dickow Pumpen<br />
Thermografie einer NMX mit 350-°C-Vorlauftemperatur. Die Temperatur<br />
an den Wälzlagern liegt deutlich unterhalb von 100 °C.<br />
NACHGEFRAGT<br />
BEI JÖRG BORNEMANN<br />
Jörg Bornemann ist Geschäftsführer der<br />
Dickow Pumpen GmbH<br />
Herr Bornemann, Dickow feiert<br />
in <strong>die</strong>sem Jahr seinen 111.<br />
Geburtstag. Eine schöne Zahl.<br />
Allerdings lassen sich Jubiläen<br />
in Coronazeiten nur schlecht<br />
feiern. Wie traurig macht es Sie,<br />
dass Ihr Fest <strong>die</strong>ses Jahr ins<br />
Wasser fällt?<br />
Bornemann: Sehr. Wir hatten<br />
uns bereits im Vorjahr auf unser<br />
Fest im Herbst 2020 zum<br />
110-jährigen Unternehmensjubiläum<br />
vorbereitet und mussten<br />
uns im vergangenen Sommer<br />
schweren Herzens <strong>für</strong> eine Verschiebung<br />
um ein Jahr entscheiden.<br />
Das war sehr schade, da<br />
wir bereits sehr stark in Planungslaune<br />
waren. Jetzt hat es<br />
uns wieder erwischt und wir<br />
mussten erneut verschieben.<br />
Das ist wirklich schade. Was<br />
planen Sie jetzt <strong>für</strong> 2022?<br />
Bornemann: Wir haben unser<br />
Fest nun auf den 16. September<br />
2022 verschoben und hoffen,<br />
dass wir dann unbeschwert mit<br />
unseren Familien und unseren<br />
Geschäftspartnern feiern können.<br />
Unsere aktiven Feuerwehrleute<br />
im Betrieb finden das<br />
112-jährige Jubiläum von der<br />
Zahl her ohnehin passender.<br />
Was erwartet <strong>die</strong> Besucher bei<br />
Ihrer Jubiläumsfeier?<br />
Bornemann: Unsere Pläne <strong>für</strong><br />
das Jubiläumsfest bleiben unverändert<br />
bestehen. Wir werden in<br />
einem großen Eventstadel in unserem<br />
Landkreis mit gutem Essen<br />
und Trinken und vielen<br />
Überraschungen, u. a. beehrt<br />
uns ein sehr bekannter Comedian<br />
und eine tolle Band, feiern.<br />
Aber mehr verrate ich dazu<br />
nicht! Und wir werden<br />
natürlich einen Shuttle-Verkehr<br />
einrichten, damit jeder das Fest<br />
genießen kann und niemand<br />
mehr mit dem Auto fahren<br />
muss.<br />
2022 gibt es wieder <strong>die</strong><br />
Achema? Nehmen Sie teil?<br />
Bornemann: Ja, auch unsere<br />
Teilnahme auf der Achema 2022<br />
haben wir geplant, allerdings<br />
mit einem reduzierten Umfang.<br />
<strong>cav</strong> 09-2021 29
<strong>cav</strong> FOKUS PUMPEN, KOMPRESSOREN, ANTRIEBE<br />
Dosierpumpenüberwachung per Cloud und Remote-App<br />
Smartes Dosiermanagement<br />
Die Pandemie hat vor Augen geführt, wie wichtig globale und lokale Möglichkeiten<br />
der Fernüberwachung sind. Um Kunden mit Remote-Services zu be<strong>die</strong>nen und den<br />
Anlagenbetrieb hinsichtlich Inbetriebnahme und Wartung zu optimieren, gewinnt <strong>die</strong><br />
Dosierpumpenüberwachung per Cloud und Remote-App an Relevanz. Die plattformbasierte<br />
Dosierpumpen-Paketlösung Smart Digital Chempairing Suite ermöglicht<br />
attraktive digitale Geschäftsmodelle <strong>für</strong> <strong>die</strong> Distribution von Chemikalien.<br />
Die vergangenen Monate haben allen<br />
Beteiligten der Prozessindustrie <strong>–</strong> dem<br />
Produzenten ebenso wie dem Anlagenbauer<br />
und Komponentenanbieter <strong>–</strong> eindringlich<br />
gezeigt, welche Bedeutung der digitale<br />
Wandel, eine hohe Flexibilität und stabile<br />
Lieferketten haben. Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund<br />
wurden anlässlich der virtuellen Achema<br />
Pulse 2021 Teams aufgerufen, im Rahmen<br />
der Achema Innovation Challenge-Lösungen<br />
<strong>für</strong> den Einsatz von digitalen Methoden und<br />
künstlicher Intelligenz (KI) in der Prozessindustrie<br />
zu entwickeln. So besteht beispielsweise<br />
eine von Evonik initiierte<br />
Challenge darin, das Dosieren von Chemi -<br />
kalien <strong>für</strong> eine optimale Klärschlammbehandlung<br />
zu überwachen.<br />
Eine Aufgabenstellung, mit der sich auch<br />
Grundfos beschäftigt. Denn Stu<strong>die</strong>n zeigen,<br />
dass Dosierpumpen in 30 % der Fälle Chemikalien<br />
wie Desinfektionsmittel oder Korrosionsinhibitoren<br />
nicht wie erforderlich<br />
zugeben, weil sich <strong>die</strong> Chemikalientanks<br />
leeren, oder ein technischer Defekt dazu<br />
führt, dass <strong>die</strong> Pumpe stoppt (in beiden Fällen<br />
ohne das Anlagen- oder Wartungspersonal<br />
zu informieren). Solche Ausfallzeiten<br />
führen zu verfehlten Behandlungszielen<br />
(Sicht des Betreibers) und zu Verlusten beim<br />
Chemikalienumsatz (Sicht des Händlers).<br />
Chemikalienhandel 4.0: Smarte Dosierpumpen ermöglichen zusammen mit der App Chempairing<br />
Suite attraktive Mehrwert<strong>die</strong>nste und Services<br />
Bilder: Grundfos<br />
Die Lösung von Grundfos: Das analog-digitale<br />
Komplettpaket Smart Digital Chempairing<br />
Suite: Es umfasst bewährte Technik<br />
(Dosierpumpen der Baureihe Smart Digital<br />
DDA mit Schrittmotorantrieb) und darüber<br />
hinaus mit der App Chempairing Suite auch<br />
ein umfassendes Remote-Access-Tool (Fernzugriff).<br />
Optional lässt sich einstellen, ob<br />
nur Daten aus der Pumpe gelesen oder auch<br />
<strong>die</strong> Pumpe über <strong>die</strong> Cloud fernbe<strong>die</strong>nt<br />
werden soll.<br />
Per Fernzugriff<br />
Für viele Betreiber sind vor allem <strong>die</strong> per<br />
Fernbe<strong>die</strong>nung verfügbaren Features attraktiv,<br />
weil auf <strong>die</strong>se Weise zeitintensive Serviceeinsätze<br />
eingespart werden. Hintergrund:<br />
Manche Dosierprozesse benötigen<br />
von Zeit zu Zeit eine Nachjustierung der gewünschten<br />
Konzentration oder es müssen<br />
aufgrund von problematischen Dosierme<strong>die</strong>n<br />
spezielle Funktionen aktiviert werden.<br />
Technische Basis ist <strong>die</strong> in der Dosierpumpe<br />
integrierte Dosierüberwachung Flow Control;<br />
sie stellt detaillierte Einzelmeldungen<br />
über das Cloud Gateway zur Verfügung, sodass<br />
Dosierfehler schnell und sicher aus der<br />
Ferne zu erkennen sind. Dies sorgt im Fehlerfall<br />
<strong>für</strong> eine schnelle Behebung des Problems<br />
und gewährleistet eine hohe Anlagenverfügbarkeit.<br />
Direkt detektierbare Dosierfehler<br />
sind:<br />
• Luftblasen (durch ausgasende Me<strong>die</strong>n)<br />
• Ansaugprobleme (Kavitation)<br />
• Über- und Unterdruck (z. B. durch<br />
Schlauchbruch)<br />
• defektes Saug- oder Druckventil (z. B.<br />
durch abrasiven Verschleiß)<br />
• Abweichung vom Soll-Dosiervolumenstrom<br />
• Vorleer- und Leermeldung des Gebindes<br />
30 <strong>cav</strong> 09-2021
Smart-Digital-Dosierpumpen der Baureihe<br />
DDA mit der integrierten Dosierüber -<br />
wachung Flow Control stellen detaillierte<br />
Einzelmeldungen über das Cloud Gateway<br />
von Grundfos zur Verfügung<br />
Mit den ermittelten Trenddaten des Chemieverbrauchs kann der Betreiber <strong>die</strong> Gebindegröße optimieren<br />
Zusätzlich misst Flow Control den realen<br />
Dosiervolumenstrom, indem es den Füllgrad<br />
jedes einzelnen Dosierhubs über das<br />
aufgenommene Hublängen-Druckdiagramm<br />
in der Dosierpumpe berechnet. Somit unterscheidet<br />
sich <strong>die</strong>se Art der Dosiervolumen-<br />
Strommessung deutlich von der ungenau -<br />
eren mathematischen Berechnung über<br />
Hubanzahl x Hubvolumen über <strong>die</strong> Zeit, da<br />
bei <strong>die</strong>ser Berechnung eventuell eingeschlossene<br />
Luft, Kavitation oder Gegendruckschwankungen<br />
keine Berücksichtigung<br />
finden.<br />
Die Dosierpumpe erfasst zudem über den<br />
Puls- oder Analogeingang <strong>die</strong> Signale des<br />
externen Prozessvolumen-Stromsensors (das<br />
kann ein klassischer Wasserzähler mit Kontaktausgang<br />
oder ein Volumenstromsensor<br />
mit Analogausgang sein). Mittels App kann<br />
<strong>die</strong> Pulsrate oder das Analogprofil <strong>die</strong>ser externen<br />
Durchflusssensoren eingegeben werden;<br />
das System ermittelt so den externen<br />
Prozessvolumenstrom und stellt auf <strong>die</strong>se<br />
Weise <strong>die</strong> Parameter Volumen (ml/m³) oder<br />
Massenkonzentration (mg/l) zur Verfügung.<br />
Die Dosierpumpe ermittelt darüber hinaus<br />
eine Vielzahl weiterer Daten, <strong>die</strong> in der<br />
Cloud sinnvoll nutzbar sind:<br />
• Zeitzähler <strong>für</strong> Betrieb, Bereitschaft, Warnung<br />
und Alarm (zur systematischen Anlagenoptimierung<br />
im Feld)<br />
• Produkt- und Seriennummer (zur eindeutigen<br />
Identifikation der Dosieranlage)<br />
• Typenschlüssel mit Materialcode (<strong>für</strong> eine<br />
Materialbeständigkeitsüberprüfung in<br />
Kombination mit der Information über <strong>die</strong><br />
angebundene Chemikalie)<br />
• Wartungserinnerung und Bestellnummer<br />
Ersatzteilset (zur Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit)<br />
Service as a Service<br />
Am Auslesen solcher Daten ist insbesondere<br />
<strong>die</strong> Chemikaliendistribution interessiert.<br />
Hintergrund: Viele Betreiber fühlen sich mit<br />
der Überwachung bzw. den laufenden Betrieb<br />
einer Dosieranlage überfordert, können<br />
kein geschultes Personal <strong>für</strong> solche Aufgaben<br />
bereitstellen und würden einen Komplettservice<br />
beispielsweise durch den Chemikalienhändler<br />
begrüßen.<br />
Mussten zur permanenten Erfassung des Gebindefüllstands<br />
bisher eine externe (zusätzliche)<br />
Sensorik verwendet werden, ist das nun<br />
mit der App als interne Lösung verfügbar:<br />
Über <strong>die</strong> in der Grundfos-Cloud hinterlegte<br />
Chemikaliendatenbank ist das jeweilige Bruttovolumen<br />
des Gebindes verfügbar; es wird<br />
als Guthaben in <strong>die</strong> App übertragen. Aufgrund<br />
der realen Dosiermengenmessung per<br />
Dosierpumpe kann so <strong>die</strong> zugegebene Chemikalienmenge<br />
vom Guthaben subtrahiert<br />
und als Ganglinie angezeigt werden. Diese<br />
permanente Ermittlung des Gebindefüllstands<br />
eignet sich insbesondere <strong>für</strong> den Einsatz<br />
von Einweggebinden.<br />
Rätselt man bei traditionellen Ganglinien über<br />
<strong>die</strong> Ursache einer deutlichen Abweichung, so<br />
heftet bei der Chempairing Suite ein digitaler<br />
Notizzettel (Einzelmeldungen der Dosierpumpe<br />
oder andere Ereignisse) zu dem jeweiligen<br />
Ereignis an der x-Achse des Trendliniendiagramms.<br />
Somit lässt sich sehr schnell ein<br />
Zusammenhang zwischen abweichenden Daten<br />
und Ereignissen herstellen, um so <strong>für</strong><br />
schnelle Abhilfemaßnahmen zu sorgen.<br />
Per Remote Access sind folgende Zugriffe<br />
verfügbar:<br />
• Regelungsart der Dosierpumpe (mengenproportionale<br />
Dosierung mittels Kontaktoder<br />
Analogeingang)<br />
• Start/Stopp der Dosierpumpe<br />
• Status und Veränderung von Dosierfunktionen<br />
(Flow Control)<br />
Nicht zuletzt bietet <strong>die</strong> Systemlösung beim<br />
erstmaligen Anschluss eines Chemikaliengebindes<br />
bzw. beim Gebindewechsel einen<br />
implementierten Arbeitsschutz: Damit <strong>die</strong><br />
Pumpe das Gebinde akzeptiert, wird mithilfe<br />
des QR- oder Barcodes von Dosierpumpe<br />
und Gebinde in der Gebindedatenbank<br />
überprüft, ob <strong>die</strong>se Kombination frei gegeben<br />
ist.<br />
Übrigens: Mit den Trenddaten über den<br />
Chemikalienverbrauch kann der Händler <strong>die</strong><br />
Gebindegröße und damit <strong>die</strong> Servicekosten<br />
<strong>für</strong> seinen Kunden optimieren.<br />
In den seltensten Fällen erlauben industrielle<br />
Betreiber den direkten Zugang ins Firmennetzwerk,<br />
um Daten der zu überwachenden<br />
Dosieranlage in <strong>die</strong> Cloud zu übertragen<br />
oder zu empfangen. Deshalb nutzt<br />
<strong>die</strong> Chempairing Suite ein Gateway mit Mobilfunkübertragung<br />
(Low Power Wide Area<br />
Network, LPWAN, mit End-to-End-Verschlüsselung)<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Grundfos<br />
AUTORIN:<br />
ANNA HOFMANN<br />
Senior Sales Developer<br />
Digital / DACH,<br />
Grundfos<br />
<strong>cav</strong> 09-2021 31
<strong>cav</strong> FOKUS PUMPEN, KOMPRESSOREN, ANTRIEBE<br />
Bilder: FPZ<br />
Dosieren von chemischen, sauren und basischen Flüssigkeiten<br />
ALLROUNDER UNTER DEN<br />
MOTORDOSIERPUMPEN<br />
Doseuro-Motordosierpumpen arbeiten zuverlässig auch unter rauen<br />
Bedingungen. Die Kolbendosier-, Hydraulikmembran- und mechanischen<br />
Membranpumpen bieten durch Individualisierung eine große Anwendungsvielfalt.<br />
In anspruchsvollen Applikationen sorgen das Justswitchon- System<br />
und <strong>die</strong> Rapida-2.0-Baureihe <strong>für</strong> optimale Dosierergebnisse.<br />
32 <strong>cav</strong> 09-2021
Vorkonfiguriertes Justswitchon-Panel mit zwei parallel arbeitenden<br />
Dosierpumpen<br />
Vertikale Rührwerke zum Mischen von Chemikalien<br />
Die Doseuro-Pumpen und Systeme zur Dosierung chemischer,<br />
saurer und basischer Flüssigkeiten gehören seit 2017 zur<br />
FPZ Gruppe. Alle Doseuro-Kolbendosier-, Hydraulikmembran- oder<br />
mechanischen Membranpumpen sind standardmäßig mit 4-poligen<br />
Elektromotoren ausgestattet, <strong>die</strong> den Unel-Mec-Standards entsprechen<br />
und mit Motorleistungen von 0,09 bis 4,0 kW bei europäischen<br />
Standarddrehstromspannungen von 230/400 V bei 50 Hz erhältlich<br />
sind. Die Motoren gibt es zudem in vielen alternativen Spezifikationen,<br />
einschließlich anderer Spannungen und Frequenzen,<br />
Isolationsstandards und in explosionsgeschützter, Atex-konformer<br />
Ausführung. Auf Anfrage werden auch Hochdruckpumpen und<br />
komplette Dosiersysteme, elektrische Rührwerke und vollautomatische<br />
Anlagen zum Lösen und Mischen von Polyelektrolyten, sowohl<br />
<strong>für</strong> Pulver als auch <strong>für</strong> Emulsion, gefertigt.<br />
Die Dosiermenge ist über einen manuell gesteuerten Exzenter-Mechanismus<br />
mit Federrückstellung oder positiver Rückstellung gemäß<br />
API-Standard 675 voll einstellbar. Eine automatische Verstellung<br />
ist mittels Servo-Steuermotoren, pneumatischer Steuerung oder<br />
Motorfrequenzsteuerung möglich, bei Bedarf über eine Profibus-<br />
Schnittstelle. Das Untersetzungssystem, bestehend aus einer Endlosschraube,<br />
<strong>die</strong> mit einem Schneckenrad gekoppelt ist, macht das Getriebe<br />
robust und langlebig. Um eine höhere Dosiergenauigkeit und<br />
Einsparungen bei den Chemikalienkosten zu gewährleisten, hat Doseuro<br />
das Justswitchon (JSO)-System und <strong>die</strong> Rapida-2.0-Dosierpumpe<br />
entwickelt.<br />
Komplette Dosierlösung<br />
Das Justswitchon-Panel ist ein vorgefertigtes System, das Einzeloder<br />
Doppeldosierpumpen sowie <strong>die</strong> Einlass- und Auslassverrohrung<br />
auf einem robusten PP-Rahmen (1,5 cm) umfasst. Die Einlassverrohrung<br />
ist mit einem Absperrkugelhahn, einem Y-Filter und<br />
einem Kalibriertopf ausgestattet, an der Auslassverrohrung sitzen<br />
Absperrkugelhähne, Pulsationsdämpfer, ein Gegendruckventil, ein<br />
Überdruckventil und ein Manometer mit Isolator. Diese vorkonfi -<br />
gurierte Lösung ist einfach zu installieren und sofort einsatzbereit.<br />
Pumpe mit digitalem Be<strong>die</strong>nfeld<br />
Die Rapida 2.0-Dosierpumpe ist mit einem digitalen Be<strong>die</strong>nfeld mit<br />
sechs Tasten ausgerüstet und bietet <strong>die</strong> Möglichkeit, den tatsächlichen<br />
Verbrauch von chemischen Produkten zu messen und <strong>die</strong><br />
Pumpeneinstellungen sofort zu ändern. Alternativ kann sie auch<br />
über ein 0/4...20-mA- oder 0/2...10-V-Signal, Modbus RTU oder<br />
Profibus gesteuert werden. Die Pumpe besitzt einen Drehstrom-<br />
Asynchron-Elektromotor und eine Umrichterplatine und ist so konzipiert,<br />
dass <strong>die</strong> Motordrehzahl variiert werden kann. Sie kann mit<br />
einer Leistung von 0,25 bis 0,75 kW arbeiten und hat eine Grundfrequenz<br />
von 6 bis 60 Hz, <strong>die</strong> auf bis zu 100 Hz erweitert werden<br />
kann. Der Motor verfügt über einen Zeitsteuerungsmodus, der es<br />
ermöglicht, den Start zu verzögern und eine bestimmte Arbeitsperiode<br />
zu definieren, eine flexible Verwaltung der Beschleunigungsund<br />
Verzögerungsrampe, einen Arbeitsstundenzähler und einen Korrekturfaktor<br />
der Durchflusskurve. Die Motorfunktionen sind durch<br />
einen passwortgesteuerten Zugang gesichert.<br />
Doseuro-Dosierpumpen werden <strong>für</strong> eine Vielzahl von Applikationen<br />
verwendet. Beispielsweise lassen sich chemische Produkte <strong>für</strong> das<br />
Cleaning-in-Place und Sterilisation-in-Place dosieren. Die Pumpen<br />
werden auch zur Dosierung empfindlicher Flüssigkeiten eingesetzt,<br />
<strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Produktion von Wirkstoffen, Pharmazeutika, Antibiotika,<br />
organischen Säuren, Aminosäuren und Enzymen notwendig sind.<br />
Die Doseuro-Produkte arbeiten auch unter rauen Bedingungen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: FPZ<br />
AUTOR:<br />
FERDINAND RUCKER<br />
Country Manager DACH-Region,<br />
FPZ<br />
AUTOR:<br />
ANDREAS GÖTZ<br />
Product Specialist,<br />
FPZ<br />
<strong>cav</strong> 09-2021 33
<strong>cav</strong> FOKUS PUMPEN, KOMPRESSOREN, ANTRIEBE<br />
Wenn Seitenkanalpumpen an ihre Grenzen stoßen<br />
Eine gute Alternative<br />
Seitenkanalpumpen werden in der chemischen Industrie oder aber Tanklägern häufig<br />
eingesetzt, unter anderem, weil sie Multiphasenme<strong>die</strong>n gut fördern können und sich<br />
durch niedrige NPSH-Werte auszeichnen. Sie stoßen allerdings an ihre Grenzen,<br />
wenn das Medium verunreinigt ist oder höhere Viskositäten gefördert werden müssen.<br />
Eine gute Alternative stellt daher das Prinzip der Schraubenspindelpumpe dar.<br />
Bild: Jung Process Systems<br />
Die Blockbauweise der Hyghspin-Schraubenspindelpumpen gewährleistet einen sicheren Betrieb<br />
Seitenkanalpumpen eignen sich zur Förderung<br />
flüchtiger Me<strong>die</strong>n wie Lösemittel und<br />
Gase, beispielsweise bei der Entleerung von<br />
Tanks, Kesselwagen oder aber Lkws. Sie sind<br />
selbstansaugend und verfügen über eine<br />
steile Kennlinie, jedoch ist der Anwendungsbereich<br />
relativ schmal. Bei den meisten<br />
Me<strong>die</strong>n stellt <strong>die</strong>s kein Problem dar. Bei<br />
geschätzt zehn Prozent der Förderprodukte<br />
können allerdings Probleme auftreten, weil<br />
<strong>die</strong> Me<strong>die</strong>n abrasiv oder höher viskos sind.<br />
Mit Schraubenspindelpumpen lassen sich<br />
<strong>die</strong>se Schwierigkeiten bei annähernd gleichen<br />
Förderleistungen und NPSH-Werten<br />
einfach lösen.<br />
Der Volumenstrombereich bei der Schraubenspindeltechnologie<br />
ist wesentlich breiter,<br />
mindestens um den Faktor zehn. Eine<br />
Regelung zu geringen Volumenströmen ist<br />
zudem unkritisch, das Kavitationsrisiko<br />
steigt zu niedrigen Fördermengen hin nicht<br />
und zu höheren hin nur gering an. Die<br />
Hyghspin-Schraubenspindelpumpen von<br />
Jung Process Systems erreichen Förderleistungen<br />
bis zu 300 m 3 /h und einen Förderdruck<br />
bis zu 35 bar. Die Pumpen sind wie<br />
<strong>die</strong> Seitenkanalpumpen selbstansaugend, sie<br />
können aber auch viskose Me<strong>die</strong>n ohne Probleme<br />
fördern. Hierbei ergeben sich verbesserte<br />
hydraulische Wirkungsgrade. In Verbindung<br />
mit der einfachen Regelbarkeit<br />
mithilfe eines Frequenzumformers können<br />
Betriebskosten eingespart werden. Zudem<br />
ist <strong>die</strong> Fördercharakteristik nahezu pulsationsfrei.<br />
Produkten mit abrasiven Bestandteilen<br />
oder Feststoffen wird durch Ausführungen<br />
mit einem erhöhten Verschleißschutz<br />
Rechnung getragen, was sich ebenfalls positiv<br />
auf <strong>die</strong> Kosten sowie auf den Wartungsaufwand<br />
auswirkt.<br />
Technologische Vorteile<br />
Die Schraubenspindelpumpen lassen sich<br />
hervorragend reinigen, sodass Vermischun-<br />
gen vermieden werden. Viskose Me<strong>die</strong>n lassen<br />
sich zudem einfach durch Wasser ausschieben.<br />
Das Risiko von Verunreinigungen<br />
ist praktisch gleich null. Mit doppeltwirkender<br />
gesperrter Gleitringdichtung können <strong>die</strong><br />
Hyghspin-Modelle auch als technisch dichte<br />
Pumpe ausgeführt werden. Sie halten <strong>die</strong><br />
Anforderungen nach Atex oder TA-Luft sowie<br />
<strong>die</strong> Lösemittelbeständigkeit ein.<br />
Die Pumpen werden in kupplungssicherer<br />
Blockbauweise angeboten, mobile Aggregate<br />
verbreitern zusätzlich <strong>die</strong> Einsatzmöglichkeiten.<br />
Eine platzsparende vertikale Aufstellung<br />
ist ebenfalls möglich. Aufgrund der<br />
technologischen Vorteile und weil <strong>die</strong><br />
Schraubenspindelpumpe flexibler und unempfindlicher<br />
ist, treten seltener Betriebsausfälle<br />
auf.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Jung Process Systems<br />
34 <strong>cav</strong> 09-2021
Trockene Schrauben-Vakuumpumpen<br />
Druckluft mieten statt Kompressor kaufen<br />
Die Schrauben-Vakuumpumpen Dryvac DV 500 und<br />
DV 800 verdichten trocken, also ohne Betriebsmittel im<br />
Verdichtungsraum. Durch ihr Schraubendesign mit speziell<br />
abgestimmter variabler Steigung arbeiten sie mit geringem<br />
Stromverbrauch äußerst effizient. Verglichen mit<br />
ölgeschmierten Vakuumpumpen ist der Wartungsaufwand<br />
gering. Die robuste Schrauben-Vakuumpumpe zeichnet<br />
sich über<strong>die</strong>s durch eine hohe Partikel- und Kondensatverträglichkeit<br />
aus. Die Dryvac DV 500 und 800 sind mit<br />
einem einfach anpass- und vernetzbaren Frequenzumrichter<br />
sowie IE3-Motoren ausgestattet. Auch ein Monitoring<br />
über eine Cloudplattform ist einfach realisierbar.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Leybold<br />
Bild: Leybold<br />
Statt einen neuen Kompressor<br />
zu kaufen, bietet Oltrogge <strong>die</strong><br />
Möglichkeit, Druckluft ganz<br />
einfach zu mieten <strong>–</strong> Service,<br />
Wartung und Reparatur sind inklusive.<br />
Das Unternehmen bietet<br />
hier Lösungen <strong>für</strong> alle Größenordnungen<br />
<strong>–</strong> von der kleinen<br />
Kompaktanlage mit 5,5 kW bis<br />
hin zur vollumfänglichen<br />
Druckluftstation. Diese können<br />
einfach <strong>für</strong> einen monatlichen<br />
Festpreis <strong>–</strong> ohne versteckte Zusatzkosten<br />
<strong>–</strong> gemietet werden.<br />
So erhalten Oltrogge-Kunden<br />
Bild: Oltrogge/ Atlas Copco<br />
eine zuverlässige Druckluftversorgung<br />
in der individuell passenden<br />
Größenordnung <strong>–</strong> flexibel,<br />
unkompliziert und optimal<br />
auf den tatsächlichen Bedarf abgestimmt.<br />
Die jeweilige Druckluftstation<br />
ist auf dem neuesten Stand der<br />
Technik und umfasst je nach Bedarf<br />
neben Kompressor und<br />
Druckbehälter auch Kältetrockner,<br />
Filtration und Kondensat-<br />
Aufbereitung. Um seinen Kunden<br />
eine ständige Verfügbarkeit<br />
der Druckluft <strong>für</strong> eine reibungslose<br />
Produktion zu garantieren,<br />
sorgt Oltrogge <strong>für</strong> den Full-<br />
Service. Die turnusmäßige Wartung<br />
und Reparaturen sind im<br />
Mietpreis inklusive.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Oltrogge<br />
ALLES EINE SACHE<br />
DER EINSTELLUNG<br />
SCT AutoAdjust<br />
Mit SCT AutoAdjust ganz einfach <strong>die</strong> Statorklemmung einer Exzenterschneckenpumpe automatisiert auf den<br />
optimalen Betriebspunkt einstellen. Per Fernzugriff aus der Leitwarte, lokal über den SEEPEX Pump Monitor<br />
oder der App werden Lebenszykluskosten auf Knopfdruck reduziert.<br />
Beste Förderleistung und Produktivität<br />
durch stets optimalen Betriebspunkt<br />
Effizienzsteigerungen durch sofortige<br />
Anpassung an veränderte Prozessbedingungen<br />
Einfache Integration in <strong>die</strong> Prozessinfrastruktur<br />
Senkung der Stillstandszeiten durch<br />
vorausschauende Wartung via<br />
Cloud-Anbindung<br />
Verlängerte Lebensdauer durch<br />
Nachstellung der Statorklemmung<br />
SEEPEX GmbH<br />
T +49 2041 996-0<br />
www.seepex.com<br />
<strong>cav</strong> 09-2021 35
<strong>cav</strong> FOKUS PUMPEN, KOMPRESSOREN, ANTRIEBE<br />
Doppelspritzenpumpe<br />
Für das pulsationsfreie Fördern<br />
von geringen Flüssigkeitsvolumina<br />
haben sich Spritzenpumpen<br />
in der Atomspektroskopie,<br />
der chemischen Industrie oder<br />
Forschung sowie in der Medizintechnik<br />
bewährt. Spetec hat<br />
eine Doppelspritzenpumpe entwickelt,<br />
bei der eine einfache<br />
Spindel mit versetzter Kraftübertragung<br />
zu den Spritzendrückern,<br />
<strong>die</strong> von einem Schrittmotor<br />
angetrieben wird, den<br />
gleichzeitigen Antrieb von zwei<br />
getrennten Spritzen ermöglicht.<br />
Während <strong>die</strong> erste Spritze entleert<br />
wird, kann <strong>die</strong> zweite<br />
Bild: Spetec<br />
Spritze vollständig aufgefüllt<br />
werden. So können auch große<br />
Fördervolumina pulsationsfrei<br />
über lange Zeiträume konstant<br />
gefördert werden, ohne Spritzen<br />
ständig auswechseln zu müssen.<br />
Es können fertig konfektionierte<br />
Spritzen aus Polypropylen mit<br />
5 ml, 20 ml und 50 ml eingesetzt<br />
werden, der Halter der einzelnen<br />
Spritzen erlaubt aber<br />
auch den Einsatz von maßgeschneiderten<br />
Spritzen mit einem<br />
Außendurchmesser von 9 bis<br />
34 mm. Bei jeder Spritze können<br />
<strong>die</strong> Flussraten über einen<br />
Bereich von sechs Größenordnungen<br />
mittels mitgelieferter<br />
Software (alternativ direkt mit<br />
der Lab View Software) variiert<br />
werden. So können Flussraten,<br />
je nach Spritzenvolumen, von<br />
0,03 nl/s bis zu 760 μl/s einfach<br />
vorgegeben werden.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Spetec<br />
Robuste Schlauchpumpen<br />
Bild: Axflow<br />
Die selbstansaugenden, trockenlaufsicheren Schlauchpumpen<br />
der Realax-Baureihe RP fördern abrasive Flüssigkeiten<br />
in Heavy-Duty-Anwendungen mit bis zu 72000 l/h. Sie<br />
werden <strong>für</strong> Schlämme, Schlicker, Wasser mit abrasiven Feststoffen<br />
oder scherempfindliche Flüssigkeiten eingesetzt,<br />
<strong>die</strong> in großen Volumina und bei gleichbleibend hohem<br />
Druck zu fördern sind. Mit einer Ansaughöhe von über<br />
9 m und einem Betriebsdruck von bis zu 15 bar arbeiten<br />
<strong>die</strong> Pumpen zuverlässig und dosiergenau. Die integrierte<br />
Rotorlagerung sorgt <strong>für</strong> hohe Stabilität. Das massive Gussgehäuse<br />
verfügt über eine Korrosionsschutzlackierung. Der<br />
Normmotor und das Standardgetriebe sowie leicht zugängliche<br />
Gehäusekomponenten erleichtern <strong>die</strong> Wartung.<br />
Für den Austausch einer bestehenden Pumpe kann der Sockel<br />
<strong>für</strong> eine reibungslose Integration angepasst werden.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Axflow<br />
Mit Pumpenset Spezialchemikalien abfüllen<br />
Vielseitige Gaspumpenserie<br />
Spezialchemikalien werden oftmals<br />
in kleinen Losgrößen und<br />
in wechselnden Mengen abgefüllt.<br />
Sondermann liefert da<strong>für</strong><br />
flexible Abfüllsysteme. Sie bestehen<br />
aus fahrbaren Konsolen mit<br />
Schutzhaube, in der alle notwendigen<br />
Komponenten kompakt<br />
verbaut sind. Dazu gehört<br />
eine selbstansaugende magnetisch<br />
gekoppelte Kreiselpumpe,<br />
<strong>die</strong> der Be<strong>die</strong>ner über einen integrierten<br />
Frequenzumrichter<br />
stufenlos in der Drehzahl und<br />
Förderleistung regeln und so<br />
einfach an verschiedene Füllmengen<br />
anpassen kann. Die Abfüllmenge<br />
erfasst ein Flüssigkeitsmengenmesser<br />
mit integrierter<br />
Dosierelektronik, in der<br />
<strong>die</strong> gewünschten Abfüllmengen<br />
hinterlegt sind. Pumpe und<br />
Magnetventil sind getrennt voneinander<br />
geschaltet. Damit ist<br />
eine hohe Abfüllgenauigkeit bei<br />
kleinen Gebinden ebenso gegeben<br />
wie eine schnelle Befüllung.<br />
Sondermann stattet das System<br />
auf Wunsch mit einer Funkfernbe<strong>die</strong>nung<br />
aus.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Sondermann<br />
Bild: Sondermann<br />
Die Gas-Membranpumpen der<br />
Serie N630 fördern und verdichten<br />
Gase und Dämpfe und<br />
erzeugen ein Vakuum, ohne das<br />
Medium zu verunreinigen. Die<br />
Gaspumpenserie N 630 umfasst<br />
Ex- und Nicht-Ex-Versionen.<br />
Vorteile der Pumpen sind<br />
Robustheit, Langlebigkeit und<br />
lange Standzeit.<br />
Jede der Ex- und Nicht-Ex-Versionen<br />
ist als einköpfige, zweiköpfige<br />
parallel oder zweiköpfige<br />
seriell verschaltete Version<br />
verfügbar. Diese stehen jeweils<br />
auch mit zusätzlicher Doppelmembrane<br />
<strong>für</strong> Anwender bereit,<br />
<strong>die</strong> keinerlei Kompromisse bei<br />
der Dichtigkeit machen können<br />
und wollen. Dies sind typischerweise<br />
Anwendungen mit Edelgasen<br />
oder gefährlichen Gasen.<br />
Eine ebenfalls optional zurüstbare<br />
Wasserkühlung erweitert<br />
das Einsatzfeld der Nicht-Ex-<br />
Versionen auf Umgebungs- und<br />
Me<strong>die</strong>ntemperaturen von bis zu<br />
+60 °C. Die Nicht-Ex-Ausführungen<br />
sind ausgestattet mit<br />
EPDM- bzw. PTFE-beschichteter<br />
Membrane, <strong>die</strong> Ex-Ausführung<br />
mit PTFE-beschichteter Membrane.<br />
Die Pumpenserie N 630<br />
erreicht eine Förderrate von bis<br />
zu 68 l/min, ein Endvakuum<br />
von bis zu 25 mbar abs. sowie<br />
einen Druck bis zu 12 bar g. Die<br />
Schutzart des Pumpenteils ist<br />
IP20. Der Motor hat <strong>die</strong> Schutzart<br />
IP55, ist mit 50 und 60 Hz<br />
einsetzbar und <strong>für</strong> den Betrieb<br />
mit Frequenzumrichter ausgelegt.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: KNF<br />
Bild: KNF<br />
36 <strong>cav</strong> 09-2021
Kompakte Membranpumpe<br />
Pfeiffer Vacuum hat mit der MVP 030-3 C<br />
DC eine Korrosivgas-Version von Membranpumpen<br />
auf den Markt gebracht, <strong>die</strong> über<br />
ein Gasballastventil und sehr gute Chemikalien-<br />
und Kondensatverträglichkeit verfügt.<br />
Die Membranpumpen erledigen ihre Arbeit<br />
Bild: Pfeiffer Vacuum<br />
nicht nur zuverlässig, sondern auch leise<br />
und vibrationsarm. Der Geräuschpegel liegt<br />
unterhalb von 45 dB(A). Durch <strong>die</strong> kompakte<br />
Bauweise und das geringe Gewicht<br />
passen sie sehr gut in kleine Analysesysteme,<br />
Massenspektrometer und Turbopumpstände.<br />
Das effiziente, bürstenlose DC-Antriebssystem<br />
erlaubt <strong>die</strong> Anpassung der<br />
Drehzahl an <strong>die</strong> Anforderungen der jeweiligen<br />
Anwendung. Im automatischen Boost-<br />
Modus läuft <strong>die</strong> Pumpe mit Überdrehzahl<br />
an. Dadurch können <strong>die</strong> Hochlaufzeiten der<br />
angeschlossenen Systeme verkürzt werden,<br />
was Anwendern eine schnellere Inbetriebnahme<br />
der Anlagen ermöglicht. Die weltweite<br />
Einsatzmöglichkeit der Pumpe ist<br />
durch den DC-Antrieb gewährleistet.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Pfeiffer Vacuum<br />
Kompromisslose Hygiene<br />
mit NETZSCH-Pumpen<br />
Schonende Förderung von<br />
hygienischen Produkten<br />
Warmregenerierter Adsorptionstrockner<br />
Die warmregenerierten Adsorptionstrockner der DAV-<br />
2-Baureihe von Boge ermöglichen besonders trockene<br />
Druckluft bei einem Drucktaupunkt von 40 °C (optional<br />
-70 °C) und erreichen so <strong>die</strong> Reinheitsklassen 2.2.2<br />
(Partikel, Feuchte und Öl) bzw. 2.1.2 gemäß ISO<br />
8573-1: 2010. Die Durchflussleistungen betragen 450<br />
bis 7302 m 3 /h bei einem maximalen Betriebsdruck von<br />
bis zu 11 bar. Standardmäßig sind <strong>die</strong> Trockner mit thermoisoliertem<br />
Behältermantel und Berührungsschutz<br />
ausgestattet. Überwachung, Analyse und Auswertung<br />
der Parameter erfolgt per SPS-Steuerung mit 7-Zoll-<br />
Touchscreen und zahlreichen Schnittstellen. Über eine<br />
USB-Schnittstelle lassen sich Software-Upgrades aufspielen<br />
und <strong>die</strong> gespeicherten Messdaten abrufen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Boge Kompressoren<br />
Bild: Boge<br />
Pumpen entsprechend EHEDG-,<br />
QHD-, 3A- und GOST-R-Richtlinien<br />
konstruiert, gefertigt und geprüft<br />
FDA-zertifizierte Elastomere<br />
Produkt- und Reinigungstemperatur<br />
bis 150° C<br />
Explosionsschutz nach ATEX<br />
CIP- und SIP-fähig<br />
Jahrzehntelanges Know-how <strong>für</strong><br />
kompromisslose Hygiene<br />
Kompakte Container-Druckluftstation<br />
Bild: Kaerser<br />
Die kompakte Bauweise der Container-<br />
Druckluftstation Contain-Air von Kaeser ist<br />
mit einem Schraubenkompressor der CSGoder<br />
DSG-Serie mit integriertem Rotationstrockner<br />
ausgestattet und liefert ölfrei verdichtete<br />
Druckluft bei gleichzeitig geringem<br />
Platzbedarf. Da der Container flexibel<br />
überall auf einem Betriebsgelände platziert<br />
werden kann (nur ein ebener Boden ist notwendig),<br />
ist zum Beispiel <strong>die</strong> Investition in<br />
einen eigenen Kompressorraum nicht erforderlich.<br />
Diese kompakte Druckluftstation<br />
liefert effizient und zuverlässig ölfreie verdichtete<br />
Druckluft mit einem Drucktaupunkt<br />
bis -30 °.C<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Kaeser<br />
NOTOS® Schraubenspindelpumpe,<br />
NEMO® Exzenterschneckenpumpe und T.Sano®<br />
Drehkolbenpumpe im hygienischen Design<br />
NETZSCH Pumpen & Systeme GmbH<br />
Geschäftsfeld Nahrung & Pharmazie<br />
Tel.: +49 8638 63-1030<br />
info.nps@netzsch.com<br />
www.netzsch.com<br />
<strong>cav</strong> 09-2021 37
<strong>cav</strong> FOKUS PUMPEN, KOMPRESSOREN, ANTRIEBE<br />
Intelligente Verbundsteuerung von Druckluftkompressoren<br />
Für ein Mehr an Effizienz<br />
Um ein Maximum an Effizienz zu erreichen, reicht es nicht aus, modernste<br />
Kompressortechnik einzusetzen. Vielmehr ist das perfekte Zusammenspiel von<br />
Kompressor und übergeordneter Steuerung der Garant <strong>für</strong> einen jederzeit<br />
optimalen Betrieb der Druckluftanlagen. Wie überzeugend <strong>die</strong>se Verbindung sein<br />
kann, zeigt der Druckluftspezialist Boge anhand der Kombination von Schrauben -<br />
kompressoren der Baureihe S-4 und der Verbundsteuerung Airtelligence provis 3.<br />
Verschleiß wird verringert und <strong>die</strong> Lebensdauer<br />
der Verdichter erhöht sich“, sagt<br />
Frank Hilbrink, Teamleiter Produkt-Management<br />
bei Boge. „Das zahlt sich aus, denn<br />
wir erreichen mit <strong>die</strong>sen Maßnahmen Effizienzgewinne<br />
von bis zu 15 %.“ Interne<br />
Druckverluste werden durch großzügig dimensionierte<br />
Bauteile, beispielsweise Kühler<br />
oder Rohrsysteme, deutlich reduziert. Das<br />
führt zu einer Senkung von Energieverbrauch<br />
und -kosten. Die Effizienz der Verdichterstufe<br />
ist zudem wesentlich davon abhängig,<br />
wie viel Öl eingespritzt wird. Boge<br />
stellt <strong>für</strong> jede der verfügbaren Hauptantriebsleistungen<br />
unter Berücksichtigung der<br />
unterschiedlichen Höchstdrücke <strong>die</strong> optimale<br />
Öleinspritzmenge ein, um so einen<br />
hohen Wirkungsgrad zu erzielen. Für eine<br />
variable Einstellung und Anpassung der Liefermenge<br />
an den aktuellen Druckluftbedarf<br />
sorgt <strong>die</strong> stufenlose Drehzahlregelung der<br />
öleinspritzgekühlten Schraubenkompressoren.<br />
So erreicht Boge eine Minimierung von<br />
Schaltvorgängen und Leerlaufverlusten.<br />
Energie wird zusätzlich eingespart.<br />
Der ölgeschmierte S-4-Schraubenkompressor von 55 bis 110 kW ist auch mit<br />
integriertem Trockner verfügbar. Anwender profitieren von sehr niedrigen<br />
Druckverlusten und einer hohen Zuverlässigkeit.<br />
Der Druckluftspezialist Boge stellt seit Jahren<br />
zusätzlich zur Zuverlässigkeit und Qualität<br />
vor allem <strong>die</strong> Effizienz und Wirtschaftlichkeit<br />
der Kompressoren in den Mittelpunkt<br />
seiner Forschung und Produktentwicklung.<br />
Ein Beispiel <strong>für</strong> <strong>die</strong> ständige<br />
Überprüfung bewährter Technologie zum<br />
Erreichen neuer Meilensteine in puncto Effizienz<br />
ist <strong>die</strong> S-4-Baureihe. Die Schraubenkompressoren<br />
der Leistungsklassen von 55<br />
bis 160 kW verfügen über eine Verdichterstufe<br />
aus eigener Entwicklung <strong>für</strong> einen<br />
wartungsfreien Betrieb mit hohem Wirkungsgrad.<br />
Diese „IntegrateDrive“-Verdichterstufe<br />
ist unempfindlich in staubiger Atmosphäre<br />
und arbeitet verlustarm. Durch<br />
<strong>die</strong> Vergrößerung der Verdichterstufe und<br />
damit geringere Drehzahlen erzielt Boge<br />
optimale Umfangsgeschwindigkeiten. „Der<br />
Bilder: Boge<br />
Intelligente Steuerung<br />
Um ein Plus an Effizienz zu gewinnen, ist<br />
jedoch nicht nur <strong>die</strong> Kompressortechnik<br />
ausschlaggebend. Auch der Einbindung einzelner<br />
Kompressoren in das Druckluftnetz<br />
und der übergreifenden Steuerung kommt<br />
eine große Bedeutung zu. Es gilt, das Druckluftmanagement<br />
so flexibel und effektiv wie<br />
möglich zu gestalten. Dies gelingt Boge mit<br />
der Verbundsteuerung Airtelligence provis 3.<br />
Während sich mit herkömmlichen Steuerungen<br />
nur eine bestimmte Anzahl an Kompressoren<br />
und Zubehörkomponenten regeln<br />
lässt, verwaltet <strong>die</strong> intelligente Verbund -<br />
steuerung beliebig viele Kompressoren,<br />
Trockner, andere Komponenten und sogar<br />
ganze Druckluftnetze <strong>–</strong> vorausschauend und<br />
verbrauchsabhängig. Zahlreiche Funktionen<br />
und ein 15,6 “ großes Display sorgen <strong>für</strong><br />
eine übersichtliche Darstellung des Druckverlaufs,<br />
der Betriebszustände und anderer<br />
Parameter. Durch <strong>die</strong> Kommunikation über<br />
Ethernet auf der Basis von Modbus TCP kann<br />
dabei ein schneller Datenaustausch zwischen<br />
mehreren Teilnehmern gleichzeitig erfolgen.<br />
Mit der Airtelligence provis 3 lassen sich individuelle<br />
Profile erstellen, beispielsweise<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> perfekte Auslegung an einzelnen Wochentagen,<br />
zu bestimmten Tageszeiten oder<br />
an Wochenenden. Regel algorithmen legen<br />
<strong>die</strong> ideale Konstellation von Kompressoren<br />
<strong>für</strong> einen bestimmten Betriebspunkt fest.<br />
Noch vor dem Erreichen der Druckgrenze<br />
wird der passende Kompressor aktiviert und<br />
38 <strong>cav</strong> 09-2021
Die Verbundsteuerung Airtelligence provis 3<br />
ermöglicht ein flexibles und effektives<br />
Druckluftmanagement<br />
Die intelligente Steuerung Airtelligence provis 3 verwaltet beliebig viele Kompressoren,<br />
Trockner, andere Komponenten und sogar ganze Druckluftnetze <strong>–</strong> vorausschauend und<br />
verbrauchsabhängig<br />
der Anlagendruck innerhalb eines definierten<br />
Druckbandes geregelt. Die Steuerung<br />
lässt sich aber auch auf Maschinenpriorität,<br />
Liefermenge oder Laufzeitoptimierung programmieren.<br />
Mit dem Softwaremodul Airlogic<br />
3 bietet Boge ein Höchstmaß an Flexibilität,<br />
da Zuluft-, Umluft- und Abluftklappen<br />
status- oder temperaturabhängig gesteuert<br />
werden können. Die zusätzliche Option pro-<br />
FU ermöglicht den Betrieb mehrerer frequenzgeregelter<br />
Kompressoren bei gleicher<br />
prozentualer Belastung. So lassen sich Energieverluste<br />
vermeiden, was sich positiv auf<br />
<strong>die</strong> Effizienz des ganzen Druckluftsystems<br />
auswirkt. „Bei Boge ist Effizienzsteigerung<br />
Programm“, sagt Juliana Sträter, Produktmanagerin<br />
von Boge. „Wir erzielen mit unserer<br />
Airtelligence provis 3 beispielsweise durch<br />
<strong>die</strong> Reduzierung des Druckbandes um 1 bar<br />
bereits Energiekosteneinsparungen von bis<br />
zu 10 %.“ Durch ein integriertes Energie-<br />
Reporting lassen sich <strong>die</strong> Kosten jeder angeschlossenen<br />
Komponente detailliert aufschlüsseln.<br />
Die Kombination macht’s<br />
Gerade <strong>für</strong> den Dreischichtbetrieb in Branchen<br />
wie der Chemie- und Pharmaindustrie<br />
eignen sich <strong>die</strong> Boge-Kompressoren bestens.<br />
In Anwendungsbereichen mit staubbelasteter<br />
oder verschmutzter Luft spielen <strong>die</strong><br />
Druckluftmaschinen ihre Vorteile aus. Durch<br />
den Direktantrieb und <strong>die</strong> gekapselten mechanischen<br />
Bauteile sind sie wenig störanfällig.<br />
Sie bieten eine hohe Druckluftqualität,<br />
Prozesssicherheit sowie einen zuverlässigen<br />
Betrieb und lassen sich mit der Verbundsteuerung<br />
präzise regeln. Anwender<br />
profitieren von einer Laufzeitoptimierung,<br />
reduzieren Hochlauf- sowie Nachlaufphasen<br />
und vermeiden Leerlaufkosten. Ungünstige<br />
Maschinenkonstellationen sind passé und es<br />
gibt keine Überverdichtung. Der Druck liegt<br />
innerhalb des definierten Druckbandes und<br />
ist somit stets präzise eingestellt. Dabei integriert<br />
<strong>die</strong> Airtelligence provis 3 auch Kompressoren<br />
unterschiedlicher Hersteller sowie<br />
<strong>die</strong> zugehörige Peripherie und sogar komplette<br />
Druckluftnetze.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Boge Kompressoren<br />
AUTORIN:<br />
ANJA EHRMANN<br />
Fachjournalistin<br />
Besuchen Sie uns in Friedrichshafen<br />
Fakuma 2021, 12. <strong>–</strong> 16.10.2021<br />
HALLE A6 | STAND 6202<br />
Die MAAG Group ist Partner der Industrie weltweit. Unsere<br />
integrierten Lösungen <strong>für</strong> Pumpen- und Filtrationssysteme<br />
sowie Pelletizing-, Pulvermühlen- und Recyclingsysteme<br />
zeichnen sich durch hervorragende Leistungen <strong>für</strong> anspruchsvolle<br />
Kundenanforderungen aus.<br />
NEXT LEVEL<br />
SOLUTIONS<br />
Integrated Systems for Industrial and<br />
Chemical Applications<br />
<strong>cav</strong> 09-2021 39
<strong>cav</strong> FOKUS PUMPEN, KOMPRESSOREN, ANTRIEBE<br />
Bergische Universität Wuppertal installiert neue Druckluftaufbereitungsanlagen<br />
Ölfreie Druckluft <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Labore<br />
Autosampler, Sterilisatoren, Rheometer et cetera <strong>–</strong> viele Laboranwendungen<br />
brauchen Druckluft. Angesichts der sensiblen Umgebung sollte das Risiko von<br />
Öleinträgen unbedingt minimiert werden. Die Bergische Universität Wuppertal geht<br />
auf Nummer sicher und hat sämtliche Druckluftstationen mit Aufbereitungstechnik<br />
von Beko Technologies ausgestattet. Wichtigster Bestandteil der Anlagen ist jeweils<br />
ein katalytischer Konverter Bekokat <strong>für</strong> konstant ölfreie Druckluft.<br />
Die Bergische Universität Wuppertal betreibt<br />
zur Versorgung der Gebäude auf dem<br />
Campus inklusive ihrer Laboreinrichtungen<br />
sechs Druckluftstationen mit ölgeschmierten<br />
Schraubenkompressoren. Von <strong>die</strong>sen<br />
Anlagen aus wird ein großes Druckluftnetz<br />
gespeist, das sich über das gesamte Areal<br />
der Universität erstreckt. Damit <strong>die</strong> hochwertigen<br />
Laborgeräte unversehrt bleiben<br />
Der katalytische Konverter Bekokat ist jeweils das zentrale<br />
Element der neuen Druckluftaufbereitungsanlagen<br />
und <strong>die</strong> teilweise sehr sensiblen Langzeitmessungen<br />
der Fakultäten nicht beeinflusst<br />
werden, muss <strong>die</strong> Druckluft absolut ölfrei<br />
und auch trocken sein. Jede der sechs<br />
Druckluftstationen hat ihre eigene Auf -<br />
bereitungslinie. Die Labore nutzen bei<br />
speziellen Anforderungen noch eine zusätzliche<br />
Endstellenfiltration und/oder<br />
-trocknung.<br />
Bild:Beko Technologies<br />
Aufbereitungskonzept nach Maß<br />
Die Druckluftaufbereitung der sechs Druckluftstationen<br />
wurde früher jeweils mit einem<br />
Kältetrockner und einer Doppelfiltration<br />
geleistet. „Nachdem in einer der weniger<br />
sensiblen Laboranlagen eine Ölverunreinigung<br />
mit glücklicherweise glimpflichen<br />
Folgen aufgetreten war, wollten wir <strong>die</strong> Sicherheit<br />
proaktiv erhöhen und <strong>die</strong> komplette<br />
Aufbereitung optimieren“, berichtet Joachim<br />
Conrad vom Technischen Gebäudemanagement<br />
der Bergischen Universität Wuppertal.<br />
Nun sollte <strong>die</strong> <strong>für</strong> sensible Anwendungen<br />
prädestinierte Katalysetechnik zum<br />
Einsatz kommen, <strong>die</strong> konventionelle Systeme<br />
<strong>für</strong> ölfreie Druckluft wie den Einsatz ölfreier<br />
Kompressoren oder von Aktivkohle an<br />
Wirksamkeit übertrifft. Nach einer Vor-Ort-<br />
Analyse konzipierte Joachim Conrad zusammen<br />
mit Experten von Beko Technologies<br />
ein maßgeschneidertes Aufbereitungskonzept<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> sechs Druckluftstationen. Die<br />
Universität wollte <strong>die</strong> Aufbereitungstechnik<br />
zunächst <strong>für</strong> zwei Druckluftstationen beschaffen,<br />
bei denen aufgrund ihrer Typologie<br />
der dringlichste Handlungsbedarf gesehen<br />
wurde. Nach einer öffentlichen Ausschreibung<br />
gingen <strong>die</strong> Beko-Technologies-<br />
Komponenten im April 2019 in Betrieb.<br />
Bei den beiden modernisierten Druckluftstationen<br />
erfolgt <strong>die</strong> Aufbereitung nach dem<br />
gleichen Muster. Nach den ölgeschmierten<br />
Kompressoren ist jeweils ein Wasserabscheider<br />
Cleapoint W mit höchsten Abscheideraten<br />
installiert. Dann folgt ein Kältetrockner<br />
Drypoint RA, der als einzige der Komponenten<br />
bereits in der alten Aufbereitung integriert<br />
war. Bei der Kältetrockner-Serie<br />
40 <strong>cav</strong> 09-2021
Drypoint RA wurde der Druckabfall aus<br />
Energieeffizienzgründen auf ein absolutes<br />
Minimum gesenkt. Wesentliche Elemente<br />
sind dabei der strömungsoptimierte Wärmetauscher,<br />
ein Demister zur sicheren Abscheidung<br />
und großzügig dimensionierte<br />
Bauteile, <strong>die</strong> <strong>für</strong> einen geringen Druckabfall<br />
von durchschnittlich 0,16 bar im Volllastbetrieb<br />
sorgen. Anschließend erreicht eine<br />
Feinfiltrationseinheit Clearpoint 3Eco<br />
energies parend mit minimalem Differenzdruck<br />
eine überdurchschnittlich gute<br />
Abscheide leistung.<br />
Katalytischer Konverter<br />
Herzstück der neuen Druckluftaufbereitung<br />
ist der katalytische Konverter Bekokat. Das<br />
System wandelt <strong>die</strong> in der Druckluft vorhandenen<br />
Kohlenwasserstoffe in einem einzigen<br />
Verfahrensschritt durch Totaloxidation<br />
in Kohlendioxid und Wasser um. Dazu wird<br />
ein spezielles Granulat im Druckbehälter auf<br />
eine Temperatur von circa 150 °C erhitzt<br />
und <strong>die</strong> an der Oberfläche des Granulats<br />
vorbeiströmende Druckluft komplett zu<br />
Kohlendioxid und Wasser umgewandelt. Aus<br />
dem Bekokat tritt vollständig entölte und<br />
keimfreie Druckluft aus. Das bei der Abkühlung<br />
der Druckluft nach dem Konverter anfallende<br />
Kondensat ist ebenfalls ölfrei und<br />
kann ohne Aufbereitung in <strong>die</strong> Kanalisation<br />
eingeleitet werden. Ein integrierter Wärmetauscher<br />
sorgt <strong>für</strong> maximale Energieeffizienz.<br />
Dem Bekokat nachgeschaltet sind ein<br />
ölfreier Staubfilter Clearpoint 3Eco und ein<br />
ölfrei-gereinigter Kältetrockner Drypoint RA<br />
<strong>für</strong> ein konstantes Feuchtigkeitsniveau unter<br />
5,95 g/m³ Wassergehalt. Die Aufbereitung<br />
wird durch einen ölfreien Feinstfilter der<br />
Clearpoint-3Eco-Serie zur Herausfilterung<br />
von Partikeln bis 0,01 μm abgerundet.<br />
Die Bergische Universität Wuppertal erreicht<br />
durch das neue Aufbereitungsverfahren<br />
konstant ölfreie Druckluft mit einem<br />
maximalen Restölgehalt von kaum mehr<br />
messbaren 0,003 mg/m³. Darüber hinaus<br />
ist <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Labore aufbereitete Druckluft<br />
steril. Die Druckluftklasse 1.4.1 nach<br />
ISO8573-1 und <strong>die</strong> Sterilität der Luft sind<br />
durch den TÜV Nord und ein Vali<strong>die</strong>rungszertifikat<br />
bestätigt und können jederzeit<br />
temporär und stationär nachgemessen<br />
werden.<br />
Die zusätzlichen dezentralen Druckluftaufbereitungen<br />
in den Laboren sind weiterhin<br />
im Einsatz, weil sich <strong>die</strong> früher entstandene<br />
Kontaminierung in den Rohrleitungen des<br />
Druckluftnetzes nur langsam abbaut. Die<br />
Typologie der Druckluftaufbereitung: <strong>die</strong> Katalysetechnik Bekokat eingerahmt durch zwei<br />
Feinfilter Clearpoint 3Eco sowie <strong>die</strong> Kältetrockner Drypoint RA<br />
Die Labore der Uni Wuppertal profitieren von besonders hochwertiger ölfreier Druckluft<br />
Wechselintervalle der Filtereinsätze werden<br />
sich jedoch deutlich verlängern, was <strong>die</strong> Instandhaltungskosten<br />
senkt.<br />
Mehr Prozesssicherheit<br />
„Die guten Erfahrungen mit den Beko Technologies-Systemen<br />
haben uns veranlasst, <strong>die</strong><br />
Erneuerung der weiteren vier Druckluftstationen<br />
umgehend umzusetzen“, sagt Joachim<br />
Conrad. Im August 2020 wurden auch<br />
<strong>die</strong>se Aufbereitungsanlagen installiert, womit<br />
das konzipierte Projekt vollumfänglich<br />
abgeschlossen war. Joachim Conrad bilanziert:<br />
„Das Katalyseverfahren mit Bekokat<br />
bietet unseren Laboren den größten Schutz<br />
vor Öl in der Druckluft. Mit der Investition<br />
in <strong>die</strong> neuen Anlagen steigern wir <strong>die</strong> Prozesssicherheit<br />
und vermeiden hohe Kosten,<br />
<strong>die</strong> bereits ein einziger Fehler an einem<br />
sensiblen Punkt der Labore verursachen<br />
würde.“<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Beko Technologies<br />
AUTOR:<br />
RAINER STÜTZEL<br />
Manager Corporate Identity<br />
& Relations Marketing,<br />
Beko Technologies<br />
Bild: Beko Technologies<br />
Bild: Bergische Universität Wuppertal<br />
<strong>cav</strong> 09-2021 41
<strong>cav</strong> FOKUS PUMPEN, KOMPRESSOREN, ANTRIEBE<br />
Bild: CEDS Duradrive<br />
Oliver Schleicher ist Geschäftsführer der CEDS Duradrive GmbH in Salzbergen<br />
Individuelle Antriebssysteme <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Prozesstechnik</strong><br />
Wasserstoff ist eines<br />
der Zukunftsthemen<br />
Aktuell erhält CEDS Duradrive in Salzbergen vermehrt Anfragen zu elektrischen<br />
Antrieben in Anlagen, <strong>die</strong> mit Wasserstoff arbeiten. Zum Know-how rund um Explosionsschutz<br />
und Atex-Zulassung kann das Unternehmen mit individuell ausgelegten<br />
Elektromotoren und Antriebssträngen punkten <strong>–</strong> nicht zuletzt aufgrund der Fertigungstiefe<br />
von 100 %. Je früher <strong>die</strong> Antriebsspezialisten dabei in <strong>die</strong> Anlagenentwicklung<br />
eingebunden werden, desto besser, sagt Geschäftsführer Oliver Schleicher.<br />
Herr Schleicher, CEDS Duradrive will mit seinen Antriebslösungen<br />
jetzt auch prozesstechnische Anlagen adressieren <strong>–</strong> welches<br />
Angebot können Sie machen?<br />
Oliver Schleicher: Insbesondere im Zusammenhang mit den Diskussionen<br />
um erneuerbare Energien und der Verwendung von Wasserstoff<br />
als Energieträger erhalten wir mittlerweile viele Anfragen <strong>–</strong><br />
betreffend den Antrieb von Verdichtern und Generatoren in prozesstechnischen<br />
Anlagen, <strong>die</strong> mit Wasserstoff arbeiten. Naheliegend<br />
spielen dann Themen wie Explosionsschutz und Atex-Zulassung eine<br />
wichtige Rolle <strong>–</strong> hier können wir unser Know-how einbringen,<br />
gerade auch im Zusammenhang mit kundenspezifischen Anfragen.<br />
Zusammen mit einem großen deutschen Automatisierungs-Unternehmen<br />
sind wir beispielsweise an einem Projekt beteiligt, bei dem<br />
es um Wasserstoffgeneratoren und <strong>die</strong> Ansteuerung von Ventilen mit<br />
Motoren von uns geht. Hier sehen wir Potenzial <strong>–</strong> Wasserstoff ist<br />
ein Zukunftsthema <strong>–</strong> und denken, dass wir mit der Verbindung aus<br />
Branchen-Know-how plus Fertigungstiefe in der <strong>Prozesstechnik</strong><br />
punkten können. Anfang des Jahres sind wir mit dem Angebot explosionsgeschützter<br />
Motoren gestartet und konnten bereits zwei<br />
große Projekte gewinnen. Einige unserer Mitarbeiter besitzen zudem<br />
eine Atex-Zertifizierung und können dann auch Abnahmen im<br />
Prüflabor vornehmen.<br />
Sie betonen <strong>die</strong> Punkte kundenspezifische Lösung und Fertigungstiefe<br />
<strong>–</strong> das CEDS im Firmennamen steht ja <strong>für</strong> Customised Electrical<br />
Drive Systems. Was steckt dahinter?<br />
Schleicher: Wann immer ein Anwender einen spezifischen Motor<br />
benötigt, sei es das Leistungsspektrum betreffend oder <strong>die</strong> Baugröße,<br />
können wir ihm eine Lösung bieten. Möglich machen das eine<br />
erfahrene Entwicklungsabteilung mit derzeit 15 Ingenieuren <strong>–</strong> mit<br />
einer sehr großen Fachkompetenz und langjähriger Entwicklungserfahrung<br />
<strong>–</strong> und eine Fertigungstiefe von 100 % am Standort Salzber-<br />
42 <strong>cav</strong> 09-2021
gen hier in Deutschland. Das erlaubt es uns, etwa einen Motor <strong>für</strong><br />
einen Wasserstoffgenerator genauso auf <strong>die</strong> Kundenwünsche abzustimmen<br />
wie einen Pitchmotor <strong>für</strong> Windkraftanlagen <strong>–</strong> davon haben<br />
wir weit über 6000 im Feld. Damit decken wir ein großes<br />
Spektrum an Elektromotoren ab, vom Motor aus dem Baukasten bis<br />
hin zu ganzen individuellen Antriebssträngen inklusive Getriebe <strong>–</strong><br />
und das von Stückzahl 1 bis hin zu Serien mit rund 1000 Motoren.<br />
„Anfang des Jahres sind wir mit dem<br />
Angebot explosionsgeschützter Motoren<br />
gestartet und konnten bereits zwei große<br />
Projekte gewinnen.“<br />
Welche Unterstützung kann der Anwender insbesondere engineeringseitig<br />
von CEDS Duradrive auf der Suche nach seiner speziellen<br />
Lösung erhalten?<br />
Schleicher: Eines meiner Ziele ist, <strong>die</strong>se Unterstützung zu stärken <strong>–</strong><br />
ein erster Schritt war <strong>die</strong> Realisierung eines Omnichannel-Vertriebs.<br />
Unsere Außen<strong>die</strong>nstmitarbeiter haben nun einerseits eine regionale<br />
Verantwortung, andererseits sind sie aber auch Spezialisten <strong>für</strong> bestimmte<br />
Branchen <strong>–</strong> beispielsweise <strong>die</strong> <strong>Prozesstechnik</strong> oder maritime<br />
Anwendungen. Indem wir <strong>die</strong>ses Know-how bündeln, können<br />
wir <strong>die</strong> Anforderungen einzelner Branchen bestmöglich erfüllen.<br />
Diesen Punkt möchte ich auch mit Blick auf <strong>die</strong> Internationalisierung<br />
vorantreiben. Da ich selbst in Shanghai gelebt habe, wollen<br />
wir CEDS Duradrive auch im chinesischen Markt positionieren <strong>–</strong><br />
insbesondere auch <strong>für</strong> deutsche Maschinen- und Anlagenbauer vor<br />
Ort Unterstützung anbieten. Dazu wollen wir mittelfristig auch Produktionskapazitäten<br />
aufbauen. Ziel ist darüber hinaus, auch den USamerikanischen<br />
Markt zu be<strong>die</strong>nen <strong>–</strong> hier haben wir kürzlich mit<br />
einem Distributor einen Vertrag geschlossen, damit wir in den USA<br />
eine ständige Vertretung haben, welche <strong>für</strong> uns Vertrieb und einen<br />
umfassenden Service vor Ort anbieten kann.<br />
Wenn Sie sowohl <strong>die</strong> Engineering-Dienstleistung stärken und<br />
gleichzeitig auch Serien bis rund 1000 Stück auflegen wollen <strong>–</strong><br />
wie lassen sich dann <strong>die</strong> Kosten in den Griff bekommen?<br />
Schleicher: An der Stelle kommt unser Baukastensystem zum Zuge,<br />
das uns eine sehr hohe Flexibilität ermöglicht <strong>–</strong> gerade mit Blick<br />
auf höhere Stückzahlen. Auf <strong>die</strong>se Weise können wir modular <strong>die</strong> jeweils<br />
beste Lösung zusammenstellen <strong>–</strong> und zusammen mit dem<br />
Branchen-Know-how im Vertrieb <strong>die</strong> Kosten in den Griff bekommen.<br />
Von Vorteil ist dabei immer, wenn wir in einer frühen Phase<br />
der Anlagenentwicklung bereits mit einbezogen sind <strong>–</strong> dann lassen<br />
sich auch ganz neue Konzepte miteinander diskutieren.<br />
Sie erwähnten das spezifische Branchen-Know-how <strong>–</strong> können Sie<br />
rund um <strong>die</strong> <strong>Prozesstechnik</strong> weitere Zielbranchen adressieren?<br />
Schleicher: Wir kommen traditionell aus dem Bereich Werkzeugmaschinen<br />
<strong>–</strong> hier erwirtschaften wir rund 30 % unseres Umsatzes<br />
<strong>–</strong>, aber Know-how besitzen wir auch in zahlreichen weiteren Bereichen.<br />
Da ist zum einen der Bereich Food, Beverage und Logistik zu<br />
nennen <strong>–</strong> einer unserer größten Kunden ist hier der Abfüllspezialist<br />
Krones, zudem besitzen wir viel Erfahrung im Container-Handling<br />
mit Straddle Carriern. Unter dem Oberbegriff ‚Green Drive Solutions‘<br />
fassen wir des Weiteren alle Lösungen zusammen, <strong>die</strong> Themen<br />
wir erneuerbare Energien sowie Nachhaltigkeit adressieren.<br />
Wasserstoff hat Zukunft. Allerdings ändern sich aufgrund der<br />
Eigenschaften des Stoffes <strong>die</strong> Anforderungen an <strong>die</strong> Technik<br />
Damit schließt sich ja dann durchaus auch wieder der Kreis mit<br />
Blick auf <strong>die</strong> Lebensmittelindustrie...<br />
Schleicher: ...oder Pharmaindustrie, etwa bei den Aufgaben Mischen<br />
oder Dosieren, ganz generell dem Abfüllen von fluiden Stoffen.<br />
Unsere Antriebe finden sich hier bereits in Anlagen zum Abfüllen<br />
von Ölen oder auch Zahnpasta, was nebenbei bemerkt dann auch<br />
<strong>die</strong> Ausführung in Edelstahl erfordert, um FDA-konform zu sein.<br />
Welche Rolle spielt denn bei all dem <strong>die</strong> in den Antrieben integrierbare<br />
Sensorik <strong>–</strong> welche Daten lassen sich gewinnen und lässt<br />
sich damit auch ein Schlagwort wie das Industrial Internet of<br />
Things <strong>–</strong> oder kurz IIoT <strong>–</strong> mit Leben füllen? Können Sie hier speziell<br />
auch auf Ihr Know-how in vorangegangenen Positionen zurückgreifen?<br />
Schleicher: So ist es <strong>–</strong> und <strong>die</strong>sen Bereich wollen wir natürlich weiter<br />
ausbauen. Denn der smarte, der intelligente Motor kann gerade<br />
über <strong>die</strong> nun mögliche einfache Vernetzung enorme Datenmengen<br />
bereitstellen. Die Sensoren können dazu integriert im Motor sitzen<br />
oder huckepack auf dem Gehäuse. Viel wichtiger ist: Daten der Motoren<br />
lassen sich so auslesen und zentralisiert zum Beispiel in einer<br />
Cloud speichern <strong>–</strong> und ermöglichen auf <strong>die</strong>se Weise <strong>die</strong> permanente<br />
Überwachung (Condition Monitoring) nicht nur der Antriebe<br />
selbst, sondern auch einer kompletten Fertigungsanlage.<br />
Das ist <strong>für</strong> uns zudem der Einstieg in das Thema IIoT, denn gerade<br />
das frühzeitige Erkennen von Störungen vermeidet zahlreiche<br />
Nachteile <strong>–</strong> vor allem kann <strong>die</strong> Produktionsanlage produktiv weiterarbeiten.<br />
Auf Basis solcher Daten können wir auch Wartungspakete<br />
anbieten und etwa Künstliche Intelligenz (KI) dazu nutzen, Wartungszyklen<br />
abhängig von den auftretenden Belastungen zu definieren.<br />
Anbieten können wir auch das Erstellen von Prognosen im Rahmen<br />
eines Wartungsvertrages, <strong>die</strong> angeben, wann ein Motor ausfallen<br />
wird und welche Maßnahmen sich dementsprechend präventiv<br />
ergreifen lassen. Ich bin davon überzeugt, dass neben Energieeffizienz<br />
und Nachhaltigkeit das Thema des smarten Elektromotors den<br />
Weg in <strong>die</strong> Zukunft weist. Konzeptionell haben wir dazu schon einiges<br />
in der Schublade, können unseren Kunden aber auch heute<br />
schon Lösungen anbieten.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: CEDS Duradrive<br />
DAS INTERVIEW FÜHRTE FÜR SIE:<br />
MICHAEL CORBAN<br />
Chefredakteur elektroAutomation/KEM<br />
Bild: magann <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />
<strong>cav</strong> 09-2021 43
<strong>cav</strong><br />
MSR-TECHNIK, PROZESSAUTOMATISIERUNG<br />
Elektronischer Sicherungsautomat verhindert Funkenbildung<br />
Spannungsversorgung<br />
in Atex-Zone 2<br />
Mit der Dezentralisierung sowie der Modularisierung in Chemieanlagen ändert sich<br />
auch <strong>die</strong> Spannungsversorgung der Anlagen. Spielte bei den zentralen Lösungen der<br />
Platzbedarf eher eine untergeordnete Rolle, ändert sich <strong>die</strong>ses jetzt durch den<br />
dezentralen Ansatz, bei dem künftig kleine, modulare Schaltschränke zum Einsatz<br />
kommen. Das hat nicht nur Einfluss auf das Raumangebot, sondern auch auf <strong>die</strong><br />
Anforderungen an <strong>die</strong> verwendeten Geräte.<br />
Waren bisher lange Zuleitungen notwendig,<br />
um <strong>die</strong> Sensoren und Aktoren zu versorgen,<br />
führen <strong>die</strong> Schaltschränke im Feld bei<br />
modular aufgebauten Chemieanlagen zu einer<br />
deutlichen Verkürzung der Anschlussleitungen.<br />
Dies spart Geld und verringert den<br />
Verdrahtungsaufwand. Da<strong>für</strong> ist allerdings in<br />
<strong>die</strong>sen Bereichen <strong>die</strong> Beachtung des Explosionsschutzes<br />
notwendig. Dort entstehen oder<br />
entweichen oftmals Gase oder Flüssigkeiten,<br />
<strong>die</strong> brennbar sind und bei einer entsprechenden<br />
Konzentration zu einer Explosion<br />
führen können. Dabei ist schon ein kleiner<br />
Funke ausreichend, der über eine genügend<br />
hohe Leistung verfügt. Solch eine Gefährdung<br />
von Menschen und Sachwerten gilt es,<br />
beispielweise durch <strong>die</strong> Kapselung der elektrischen<br />
Geräte, zu verhindern. Diese Lösung<br />
ist allerdings sehr aufwendig und daher teuer.<br />
Eine preiswertere Lösung ist <strong>die</strong> Vermeidung<br />
eines derartigen Funkens, beispielsweise<br />
durch den elektronischen Sicherungsautomaten<br />
ESX10 von E-T-A.<br />
Funkenfreie Trennung des Lastkreises<br />
Bei <strong>die</strong>sem Sicherungsautomaten trennt der<br />
integrierte Power-Mosfet den Lastkreis ohne<br />
Funkenbildung. Die Elektronik des Sicherungsautomaten<br />
erfasst den fließenden<br />
Strom und schaltet automatisch den Lastkreis<br />
ab. Diese Funktion ist unabhängig von<br />
der jeweiligen Ursache und gilt <strong>für</strong> einen<br />
Kurzschluss ebenso wie <strong>für</strong> eine Überlastung<br />
des Verbrauchers. Dabei entspricht der<br />
Sicherungsautomat den Gesetzen, Verordnungen<br />
und Normen zum sicheren Betrieb<br />
von Anlagen. Der Sicherungsautomat wird<br />
der Atex-Richtlinie der Europäischen Union<br />
zur Verwendung von Komponenten, Geräten<br />
und Schutzsystemen in explosionsgeschützten<br />
Bereichen gerecht. Diese Zulassung ermöglicht<br />
im Speziellen <strong>die</strong> Verwendung <strong>für</strong><br />
„Ex II 3G Ex ec IIC T4 Gc“ und „Ex II 3G ec<br />
nC IIC T4 Gc“ in der Atex-Zone 2. Die<br />
höchstzulässige Oberflächentemperatur beträgt<br />
135 °C und gilt <strong>für</strong> <strong>die</strong> Stoffe Gas,<br />
Nebel und Dämpfe. Das Gerät hat darüber<br />
hinaus <strong>die</strong> Zertifizierung nach IECEx <strong>für</strong> internationale<br />
Anwendungen sowie nach NEC<br />
(National Electrical Code) <strong>für</strong> den amerikanischen<br />
Markt.<br />
Das Stromverteilungssystem Modul 18plus sorgt <strong>für</strong> eine<br />
übersichtliche und kompakte 24-V(DC)-Stromverteilung<br />
Bilder: E-T-A Elektrotechnische Apparate<br />
Flexibler Einsatz gewährleistet<br />
Der ESX10 ist in zwei verschiedenen Ausführungen<br />
verfügbar. Bei der ersten Variante<br />
ist das Gerät direkt auf <strong>die</strong> Hutschiene zu<br />
montieren. Das bietet dem Anwender den<br />
Vorteil, dass er einzelne Geräte schnell und<br />
einfach montieren und verwenden kann. Bei<br />
der zweiten Variante handelt es sich um eine<br />
steckbare Version. Mit <strong>die</strong>ser lässt sich das<br />
bestehende System schnell und mühelos<br />
durch das zusätzliche Stecken von weiteren<br />
Sicherungsautomaten ergänzen. Die Grundlage<br />
da<strong>für</strong> bietet das Stromverteilungssystem<br />
Modul 18plus. Es sorgt <strong>für</strong> eine übersichtliche<br />
und kompakte 24-V(DC)-Stromverteilung.<br />
Das System besteht aus drei verschiedenen<br />
Modulen. Den Anfang bildet das Einspeisemodul.<br />
Es verfügt über Push-in-Klemmen<br />
und ermöglicht den Anschluss von Leitungen<br />
mit einem Querschnitt von bis zu<br />
44 <strong>cav</strong> 09-2021
Das modulare Kompaktsystem beinhaltet<br />
elektrische Anschlüsse mit schraublosen<br />
Push-in-Anschlussklemmen<br />
Der elektronische Sicherungsautomat ESX10<br />
schützt <strong>die</strong> angeschlossenen Lasten vor<br />
Überstrom<br />
Durch <strong>die</strong> Steckbarkeit bietet der ESX10<br />
eine schnelle und flexible Montage<br />
16 mm². Das lässt <strong>die</strong> Einspeisung einer<br />
Stromstärke von max. 80 A zu. Damit wird<br />
das System den Anforderungen <strong>für</strong> den<br />
Großteil der Applikationen gerecht. An das<br />
Einspeisemodul sind bis zu 30 Anschlussmodule<br />
anreihbar. Auf <strong>die</strong>se steckt der Anwender<br />
<strong>die</strong> elektronischen Sicherungsautomaten.<br />
Das bedeutet, dass das Stromverteilungssystem<br />
<strong>die</strong> entsprechende Anzahl von<br />
Stromkreisen absichern kann. Jedes Modul<br />
ist <strong>für</strong> einen Laststrom von 20 A ausgelegt.<br />
Der große Vorteil <strong>die</strong>ses steckbaren Systems<br />
ist, dass der Elektrokonstrukteur eine Standardapplikation<br />
definieren kann und aufgrund<br />
der speziellen Anforderungen der jeweiligen<br />
Applikation eine unterschiedliche<br />
Anzahl von Sicherungsautomaten gesteckt<br />
wird. Ebenso ist <strong>die</strong> spätere Erweiterung der<br />
Anlage problemlos möglich. Durch <strong>die</strong><br />
Steckbarkeit der Sicherungsautomaten ist<br />
eine Abschaltung der Gesamtanlage nicht<br />
erforderlich. Diese Option bietet dem Konstrukteur<br />
bei der Planung der Anlage einen<br />
gewissen Gestaltungsspielraum und erleichtert<br />
<strong>die</strong> Inbetriebnahme. Das Signalmodul,<br />
das das gesamte Stromverteilungssystem abschließt,<br />
meldet den Status der Sicherungsautomaten<br />
an <strong>die</strong> übergeordneten Steuerungssysteme<br />
weiter. Da<strong>für</strong> werden alle Statusinformationen<br />
der Sicherungsautomaten<br />
erfasst und zu einer Sammelmeldung<br />
„Schließer“ zusammengefasst. Das ermöglicht<br />
<strong>die</strong> sofortige Fehlererfassung und<br />
-meldung. Beim Öffnen des Schaltschranks<br />
kann das Wartungspersonal dann sofort anhand<br />
der roten LED des Sicherungsautomaten<br />
ESX10 den betroffenen Stromkreis ermitteln<br />
und <strong>die</strong> notwendigen Maßnahmen<br />
ergreifen.<br />
Hohe Anlagenverfügbarkeit<br />
Der elektronische Sicherungsautomat ESX10<br />
schützt <strong>die</strong> angeschlossenen Lasten vor<br />
Überstrom und schaltet ebenso bei einem<br />
Kurzschluss auf der Leitung ab. Im Gegensatz<br />
zu einem mechanischen Schutzschalter<br />
gewährleistet <strong>die</strong>ser eine funkenlose Abschaltung,<br />
was besonders im Ex-Bereich<br />
sehr wichtig ist. Darüber hinaus bietet er<br />
noch weitere Vorteile zu einem mechanischen<br />
Schutzschalter. Der ESX10 benötigt<br />
den 7,5- bis 15-fachen Nennstrom des<br />
Schutzschalters <strong>für</strong> eine schnelle, magnetische<br />
Abschaltung. Wird ein üblicher C6A-Sicherungsautomat<br />
zugrunde gelegt, beträgt<br />
der notwendige Abschaltstrom zwischen 45<br />
und 90 A. Diese Höhe überschreitet in der<br />
Regel den von einem Netzteil maximal zur<br />
Verfügung gestellten Nennstrom. Bei einem<br />
Kurzschluss würde somit das Netzteil abschalten<br />
und <strong>die</strong> gesamte Spannungsversorgung<br />
der angeschlossenen Lasten nicht<br />
mehr gewährleisten. Der elektronische Sicherungsautomat<br />
ESX10 begrenzt im ersten<br />
Schritt den fließenden Laststrom und schaltet<br />
ihn dann ab. Das vermeidet eine Überlastung<br />
des Netzteils und schaltet nur den betroffenen<br />
Lastkreis ab. Dieses gewährleistet<br />
den sicheren Betrieb der Verbraucher und<br />
deren Absicherung in der Atex-Zone 2.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: E-T-A<br />
AUTOR:<br />
THOMAS KRAMER<br />
Business Development<br />
Manager, E-T-A Elektrotechnische<br />
Apparate<br />
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<strong>cav</strong> 09-2021 45
<strong>cav</strong><br />
MSR-TECHNIK, PROZESSAUTOMATISIERUNG<br />
Drehflügelmessgerät bewährt sich bei über 1000 °C<br />
Exakte Werte unter<br />
extremen Bedingungen<br />
In industriellen Umsatz- und Lagerungsprozessen muss der Füllstand kontinuierlich<br />
überwacht werden. Als robuste Überfüllsicherung kann das Drehflügelmessgerät<br />
MBA800 verwendet werden, das sich auch <strong>für</strong> extreme Bedingungen eignet, wie das<br />
Einsatzbeispiel in einer norddeutschen Biogasanlage beweist.<br />
Organische Abfälle, sogenannte Substrate,<br />
werden in Biogasanlagen von Bakterien unter<br />
Ausschluss von Sauerstoff abgebaut. Dabei<br />
werden Stickstoff, Methan, Kohlenstoffdioxid<br />
und sogar Sauerstoff produziert. Zuerst<br />
werden dazu in einer Vorgrube Substrate<br />
angemischt und anschließend in luftdichten<br />
Boxen als sogenannte Fermenter zur<br />
anaeroben Vergärung verschlossen. Durch<br />
Entweichung bleibt ein Gärrest zurück, der<br />
als Kompost oder Dünger <strong>für</strong> <strong>die</strong> Landwirtschaft<br />
genutzt werden kann. Das Biogas<br />
selbst wird in einem Gasspeicher gesichert.<br />
Die Vorteile einer solchen Biogasanlage sind,<br />
dass ungenutzte organische Abfälle nachhaltig<br />
verwertet werden und <strong>die</strong> genutzte Energie<br />
somit aus regenerativen Quellen <strong>für</strong> einen<br />
regionalen Umkreis kommt. Da<strong>für</strong> werden<br />
durchschnittlich rund 3000 m 3 trockene<br />
Hackschnitzel im Jahr benötigt. Die Unabdingbarkeit<br />
zuverlässiger Füllstandmesstechnik<br />
<strong>für</strong> solche Prozesse hat auch ein<br />
norddeutsches Unternehmen erkannt, das<br />
großteils Altholzspähne in Biomethan verwandelt<br />
und in das Gasversorgungsnetz einspeist<br />
bzw. mittels eines Verbrennungsmotors<br />
Strom erzeugt. In den großen Behältern<br />
<strong>die</strong>ser Biogasanlage herrschen im Reformerkessel<br />
und Pufferspeicher während des Gärprozesses<br />
Temperaturen von 1100 °C und<br />
ein entsprechend hoher Druck. Keine einfachen<br />
Bedingungen <strong>für</strong> ein Messgerät, von<br />
dem präzise Ergebnisse und Langlebigkeit<br />
erwartet werden. Letztendlich fiel <strong>die</strong> Wahl<br />
auf den Drehflügelmesser MBA800.<br />
Funktionsweise des MBA800<br />
Die digitale Drehflügelserie MBA800 erfüllt<br />
<strong>die</strong> Atex-Richtlinien 94/9/EG. Die Serie gehört<br />
zur Gerätekategorie 2D (Zone 21), <strong>die</strong><br />
angetriebene Welle kann auch in Zone 20<br />
eingesetzt werden, wenn <strong>die</strong> Geräte über einen<br />
Prozessanschluss in eine entsprechende<br />
Trennwand eingebaut werden. Der Antrieb<br />
der Drehflügel verfügt über eine Rutschkupplung,<br />
<strong>die</strong> den Anwendungsspielraum<br />
erheblich erweitert. Der Drehflügel misst<br />
unabhängig davon, ob das Schüttgut leicht<br />
oder schwer ist, ob es permanent auf das<br />
Paddel fällt oder ob das Gerät direkt im<br />
Schüttstrom eingebaut ist. Fällt zum Beispiel<br />
bei horizontalem Einbau Schüttgut auf den<br />
Flügel, hält er inne und wechselt seine Drehung<br />
in <strong>die</strong> Gegenrichtung, bis erneut<br />
Schüttgut auf das Paddel fällt. Dieses Hinund<br />
Herschwenken des Flügels erfolgt so<br />
lange, bis der Flügel in beide Drehrichtungen<br />
gleichzeitig blockiert ist. Erst dann wird<br />
ein Signal ausgelöst. Dadurch wird ein wartungsfreier<br />
Betrieb in nahezu allen Schüttgütern<br />
ermöglicht.<br />
Die digitale Drehflügelserie MBA800 erfüllt <strong>die</strong> Atex-Richtlinien 94/9/EG <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Zone 21, <strong>die</strong> angetriebene Welle kann auch in Zone 20 eingesetzt werden<br />
Bilder: MBA<br />
Antrieb via Schrittmotor<br />
Die Einsatzgebiete der Messgeräte reichen<br />
von Becherwerken und Vorratssilos über<br />
Fülltrichter bis hin zu Schiffsbeladern und<br />
Übergabestationen. Die Grundlage der individuell<br />
konstruierten Messgeräte ist immer<br />
der bewährte Drehflügel. Als Antrieb <strong>die</strong>nt<br />
beim MBA800 anstelle eines Synchronmotors<br />
ein Schrittmotor, der seine Zuverlässigkeit<br />
und Verschleißfreiheit bereits in der<br />
46 <strong>cav</strong> 09-2021
Durch verbesserte Software meldet der Drehflügelmesser MBA800 Störungen schneller<br />
Der kompakte MBA888 eignet sich <strong>für</strong> Anwendungen<br />
ohne große Produktwechsel<br />
Raumfahrt- und Automobilindustrie unter<br />
Beweis gestellt hat. Dieser Paradigmenwechsel<br />
erweitert den Anwendungsspielraum des<br />
MBA800 erheblich.<br />
Flexibilität versus Standard<br />
Anlagenbetreiber finden es oft reizvoll, dass<br />
sie Messgeräte immer wieder selbst neu einstellen<br />
und Verschiedenes mit ihnen ausprobieren<br />
können. Viele entscheiden sich nicht<br />
zuletzt deshalb <strong>für</strong> dem MBA800. Wenn <strong>die</strong><br />
Anlage, wie es häufig der Fall ist, auf absehbare<br />
Zeit allerdings keine Änderungen der<br />
Füllgüter und Endprodukte erwartet und<br />
<strong>die</strong>se einheitlich sind, erweist sich <strong>die</strong> kleinere<br />
und kompaktere Alternative MBA888<br />
als ganz genauso gut und stabil wie der<br />
MBA800. Zwar sind beim MBA888 <strong>die</strong> Einstellungen<br />
nicht so flexibel veränderbar, jedoch<br />
hat auch nicht jeder Betreiber ein besonderes<br />
Faible <strong>für</strong> technische Spielereien.<br />
Störung schnell mitgeteilt<br />
Darüber hinaus wurde <strong>die</strong> Software auf der<br />
Platine im Gerätegehäuse überarbeitet. In<br />
trockenem Schüttgut kann es passieren, dass<br />
sich der wichtige Flügel des Messgeräts verhakt<br />
bzw. eingeklemmt wird. Bisher wurde<br />
innerhalb von zwei bis drei Sekunden ein<br />
Signal ausgelöst, worauf sofortige Maßnahmen<br />
ergriffen werden können, um den reibungslosen<br />
Betrieb wiederherzustellen.<br />
Durch <strong>die</strong> Softwareverbesserung ist es nun<br />
gelungen, das Erkennen eines solchen Störfalls<br />
und damit <strong>die</strong> Zeit, bis das Störsignal<br />
ausgelöst wird, noch einmal zu halbieren.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: MBA Instruments<br />
AUTOR:<br />
JENS KIRSTEIN<br />
Vertriebsleiter,<br />
MBA Instruments<br />
NACHGEFRAGT<br />
BEI FRANK WENGLER<br />
Frank Wengler ist leitender Produkt -<br />
manager bei MBA Instruments<br />
Bild: MBA<br />
Herr Wengler, Qualität ist das<br />
A und O in der <strong>Prozesstechnik</strong>.<br />
Wie erfüllen Sie <strong>die</strong>sen Anspruch?<br />
Wengler: Garant <strong>für</strong> <strong>die</strong> Qualität<br />
unserer Produkte ist vor allem<br />
<strong>die</strong> Tatsache, dass wir alle Geräte<br />
von A bis Z am Standort Quickborn<br />
bei Hamburg herstellen. So<br />
können wir auch auf Kundenwünsche<br />
zeitnah und gezielt<br />
reagieren. Der gegenseitige Austausch<br />
mit dem Kunden ist dabei<br />
der erste Schritt zur erfolgreichen<br />
Umsetzung. Wir haben<br />
den Anspruch, jedem Kunden<br />
sein eigenes, präzise auf <strong>die</strong> individuelle<br />
Anwendung abgestimmtes<br />
Messgerät zu liefern<br />
Muss es immer <strong>die</strong> individuelle<br />
Beratung des Kunden sein? Es<br />
gibt doch Onlinetools.<br />
Wengler: Eigentlich schon. Mithilfe<br />
unseres Online-Produktkonfigurators<br />
lässt sich zwar auf<br />
der Website von MBA Instruments<br />
das richtige Gerät <strong>für</strong> eine<br />
individuelle Anforderung<br />
finden. Von der Betriebsspannung<br />
über das Schaltverhalten<br />
bis zu Maximaltemperatur und<br />
Behälterdruck helfen genaue<br />
Angaben dabei, <strong>die</strong> passende<br />
Messtechnik auszuwählen. Weitere<br />
Details werden dann aber<br />
per E-Mail und im persönlichen<br />
Gespräch geklärt.<br />
Der Kunde ist also immer bei<br />
der Konzeption einer Lösung<br />
mit im Boot?<br />
Wengler: Ja. Werden Messinstrumente<br />
in Anwendungen eingesetzt,<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> sie nicht gedacht<br />
sind, stößt auch anschließend<br />
jede Gerätemodernisierung an<br />
ihre Grenze. Daher konzipieren<br />
wir stets gemeinsam mit unseren<br />
Kunden <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunft.<br />
<strong>cav</strong> 09-2021 47
<strong>cav</strong><br />
VERPACKEN, KENNZEICHNEN, LAGERN<br />
Virtueller Assistent <strong>für</strong> Betreiber von Verpackungslinien<br />
Der digitale Helfer in der<br />
Hosentasche<br />
Die Beumer Group treibt <strong>die</strong> Digitalisierung weiter voran, um so <strong>die</strong> eigene Zukunftsfähigkeit<br />
zu sichern. Dazu setzt der Systemanbieter auf <strong>die</strong> Unterstützung von<br />
Start-ups, um ganz besondere Herausforderungen zu meistern und dem Anwender<br />
deutliche Mehrwerte zu bieten. Ein Beispiel ist ein virtueller Assistent <strong>für</strong> Produktionsstätten,<br />
mit dessen Hilfe sich Ausfallzeiten reduzieren und <strong>die</strong> Verfügbarkeit der<br />
Verpackungsanlagen erhöhen lässt.<br />
Die Beumer Group ist ein klassischer Maschinen-<br />
und Anlagenbauer. In den vergangenen<br />
Jahren hat sich der Systemlieferant<br />
zum Komplettanbieter <strong>für</strong> Hochleistungs-<br />
Verpackungslinien entwickelt. Mit dem<br />
Stretchhaubenverfahren erhalten Anwender<br />
selbst <strong>für</strong> schwierige Fälle eine effiziente<br />
Möglichkeit. Die Hochleistungs-Verpackungsanlage<br />
Beumer Stretch Hood A überzieht<br />
<strong>die</strong> palettierten Ladeeinheiten mit einer<br />
hochdehnbaren Stretchhaube. Im Bereich<br />
Consumer Goods können das neben<br />
Ziegeln oder Glaswaren auch Waschmittelkartons,<br />
Farbeimer oder chaotisch palettierte<br />
Einheiten sein. Die Ware ist so beim Umschlag<br />
und bei einer Außenlagerung sicher<br />
vor Umwelteinflüssen wie Sonne, Schmutz<br />
und Nässe geschützt. Betreiber können <strong>die</strong><br />
Produkte in einwandfreiem Zustand zu den<br />
Abnehmern transportieren.<br />
Aber auch eine Beumer Stretch Hood kann<br />
während der Schicht plötzlich stoppen. Eine<br />
Warnleuchte blinkt, und auf dem Display<br />
erscheint ein Fehlercode. Für Be<strong>die</strong>ner und<br />
Servicetechniker treten dann erst einmal<br />
Fragen auf: Wo finde ich das Handbuch <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong>se Maschine? Wo sind <strong>die</strong> Check- und<br />
<strong>die</strong> Ersatzteillisten? Und gibt es zu dem aktuellen<br />
Problem einen Fehlerbehebungs-<br />
Leitfaden?<br />
Mit Unterstützung von außen<br />
Um so ein Szenario zu vermeiden und dem<br />
Betreiber schnelle Hilfe anbieten zu können,<br />
treibt Beumer <strong>die</strong> Digitalisierung im eigenen<br />
Haus voran und gründete dazu <strong>die</strong><br />
Beam GmbH. Mit dem autark aufgestellten<br />
Company Builder versucht der Anlagen -<br />
bauer spezielle Probleme seiner Kunden gemeinsam<br />
mit Gründerteams zu lösen. In<br />
<strong>die</strong>sem Fall war der Ausgangspunkt <strong>die</strong> Frage,<br />
wie man das Service-Personal unterstützen<br />
kann, sodass <strong>die</strong> Mitarbeiter Stillstände<br />
schnell wieder beheben können. Beumer hat<br />
sich mit <strong>die</strong>sem Anliegen auch an angehende<br />
Unternehmensgründer gewandt. So entstand<br />
<strong>die</strong> Elara Digital GmbH in Berlin. Die<br />
beiden Gründer Akram Alraai und Dominik<br />
Adamowski entwickelten in der Folge mit<br />
Unterstützung der Beam einen virtuellen<br />
Assistenten.<br />
Wie lässt sich eine Hochleistungs-Verpackungsanlage Beumer Stretch<br />
Hood A bei ungeplantem Maschinenausfall schnell wieder zum Laufen<br />
bringen?<br />
Bild: Beumer<br />
Umfassende Bestandsaufnahme<br />
In ihren Gesprächen mit Betreibern gingen<br />
Alraai und Adamowski zunächst der Frage<br />
nach, warum es häufig so lange dauert, bis<br />
der Mitarbeiter bei einem Maschinenausfall<br />
alle Informationen parat hat. Dabei machten<br />
sie <strong>die</strong> Hauptursachen <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Zeitfresser<br />
fest. „Häufig fehlt Predictive Maintenance,<br />
also eine vorausschauende Wartung“, stellt<br />
Adamowski fest. „Das heißt: Die Techniker<br />
48 <strong>cav</strong> 09-2021
Bild: Beumer<br />
Die beiden Gründer Akram Alraai (rechts) und Dominik Adamowsk mit ihrem Start-up Elara<br />
Digital unterstützen Servicetechniker mit ihrem virtuellen Assistenten<br />
reparieren Defekte und tauschen fehlerhafte<br />
Komponenten meist erst bei akutem Bedarf<br />
oder in festen Intervallen, jedoch nicht in<br />
Zeitabständen, <strong>die</strong> auf Erfahrungswerten beruhen.“<br />
Da<strong>für</strong> erforderlich seien in der Regel<br />
Hilfsmittel wie Internet of Things oder<br />
Big-Data-Analysen. Die Implementierung<br />
sei vielen Firmen zu komplex und zu aufwendig.<br />
Es kommt häufig vor, dass Arbeitsaufträge,<br />
Fehlerbehebungsleitfäden oder<br />
Checklisten handschriftlich erstellt und mühevoll<br />
ausgefüllt werden.<br />
Nicht nur, dass damit zum Beispiel Fehler<br />
durch eine unleserliche Handschrift entstehen<br />
<strong>–</strong> <strong>die</strong>se Dokumente müssen auch noch<br />
eingescannt werden, um sie digital abzulegen.<br />
„Die Unternehmen wünschen sich in<br />
der Instandhaltung ein System zur einfachen<br />
Auftragsbearbeitung“, beschreibt Alraai.<br />
„Elektronische Wartungspläne oder Checklisten<br />
sollen nicht erst aufs Papier, sondern<br />
unmittelbar ins System gebracht werden.“<br />
In den Gesprächen erfuhren <strong>die</strong> beiden<br />
auch, wie sich das Thema Instandhaltung<br />
gerade in der Corona-Pandemie verändert<br />
hat. Um <strong>die</strong> Abstandsregeln einzuhalten,<br />
stellten viele der Firmen auf Schichtbetrieb<br />
um. Damit ist pro Schicht <strong>die</strong> Personaldecke<br />
dünner und somit stehen auch weniger Mitarbeiter<br />
<strong>für</strong> eine schnelle Reparatur zur Verfügung.<br />
Hin zu mehr Effizienz<br />
Hier setzte Elara an. Arbeits- und Wartungsaufträge<br />
lassen sich mit unserer Software<br />
einfach und schnell digital erstellen und<br />
dem richtigen Mitarbeiter zuweisen,“, führt<br />
Alraai aus. Mit seinem Smartphone kann<br />
<strong>die</strong>ser dann auch schon mit der Arbeit beginnen:<br />
Er scannt an der Maschine oder Anlage<br />
den QR-Code und hat sofort Zugriff<br />
auf alle relevanten Daten, zum Beispiel <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Inspektion oder zur Behebung von Störungen.<br />
„Um das benötigte Dokument noch<br />
rascher zu finden, kann er <strong>die</strong>ses auch per<br />
Sprachbefehl aufrufen“, sagt Adamowski.<br />
Bei einem unerwarteten Problem in der<br />
Produktion greifen Mitarbeiter gern auf<br />
Leitfäden zur Störungsbeseitigung zu. Sind<br />
<strong>die</strong>se nicht vorhanden, lassen sich auch Fotos<br />
und Videos hochladen. Das erleichtert<br />
es, das Problem zu diagnostizieren und anschließend<br />
zu lösen. Die Software erfasst alle<br />
auftretenden Störungen und kann sie mitteilen.<br />
Der Mitarbeiter hat damit das komplette<br />
Know-how auf seinem Smart phone.“<br />
Der Instandhaltungsleiter überblickt mit der<br />
Webanwendung alle Maschinen und Mitarbeiter,<br />
<strong>die</strong> gerade im Einsatz sind. Auf seinem<br />
Display kann er zudem alle Kennzahlen<br />
abrufen, um <strong>die</strong> Aktivitäten im Betrieb zu<br />
ermitteln. Berichte und Protokolle lassen<br />
sich über <strong>die</strong> App mithilfe künstlicher Intelligenz<br />
in verschiedenen Sprachen generieren<br />
und exportieren. So kann <strong>die</strong> Übertragung<br />
in bereits existierende Systeme problemlos<br />
erfolgen.<br />
Geteiltes Wissen ist mehr Wissen<br />
Über den virtuellen Assistenten hinaus bietet<br />
Elara auf ihrer Plattform eine Wissensdatenbank<br />
<strong>für</strong> Instandhaltungsteams. Damit<br />
sollen dem Anwender unter anderem <strong>die</strong> digitalen<br />
Informationen der Hersteller wie<br />
Handbücher oder Tutorials zugänglich gemacht<br />
werden. Die Plattform verfügt über<br />
Arbeits- und Wartungsaufträge lassen sich<br />
mit der Elara-Software einfach und schnell<br />
digital erstellen und dem richtigen Mitarbeiter<br />
zuweisen<br />
eine Schnittstelle, über <strong>die</strong> sich <strong>die</strong> Dokumente<br />
hochladen lassen. Maschinenbe<strong>die</strong>ner<br />
können ihre Berichte über Fehler und<br />
deren Behebung ebenfalls hochladen und<br />
freigeben. So wird <strong>die</strong> Wissensdatenbank<br />
kontinuierlich mit praktisch anwendbarem<br />
Know-how gefüllt. Dabei spielt natürlich<br />
auch <strong>die</strong> Datensicherheit eine wichtige Rolle:<br />
Die Daten sind anonymisiert, geschützt<br />
und werden auf Servern in Deutschland gespeichert.<br />
So kann jeder Nutzer auf Checklisten,<br />
Handbücher oder Leitfäden zugreifen<br />
und profitiert von einem großen Pool an<br />
Kenntnissen und Wissen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Beumer<br />
AUTOR:<br />
DR. JOHANNES<br />
STEMMER<br />
Director Digital<br />
Transformation,<br />
Beumer Group<br />
Bild: Elara<br />
<strong>cav</strong> 09-2021 49
<strong>cav</strong><br />
VERPACKEN, KENNZEICHNEN, LAGERN<br />
Vollautomatische Kennzeichnung von Gebinden aller Art<br />
Präzise Etikettierung auf<br />
kleinstem Raum<br />
Mit Industrierobotern verbindet man vor allem Kraft. Doch sie haben noch weitere<br />
Stärken: Präzision und Ausdauer. Aufgaben immer und immer wieder mit der<br />
gleichen Genauigkeit ausführen ohne davon zu ermüden − kein Problem! Warum<br />
also nicht <strong>die</strong> mühselige und monotone, gleichzeitig aber enorm wichtige exakte<br />
Etikettierung von Produkten durch einen Roboter erledigen lassen?<br />
Das dachten sich auch <strong>die</strong> Experten von<br />
de Man Automation + Service und ent -<br />
wickelten <strong>die</strong> modulare Etikettierzelle MEZ,<br />
<strong>die</strong> sich durch ihre besonders kompakte<br />
Bauart sowie hohe Präzision und Flexibilität<br />
auszeichnet. Die Zelle besteht aus einem<br />
modernen Gehäuse mit gepulvertem Stahlrahmen<br />
und Makrolonscheiben und beinhaltet<br />
einen über Kopf montierten Roboter,<br />
ein Saugmodul <strong>für</strong> <strong>die</strong> Etiketten, ausziehbare<br />
Schubladen mit Platz <strong>für</strong> bis zu insgesamt<br />
acht Drucker und Etikettenspender, Abnahmevorrichtungen<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Etiketten, <strong>die</strong><br />
Leichtfördertechnik <strong>für</strong> <strong>die</strong> Produktzu-/abführung<br />
(Höhe 800 mm, mit Drive Rollen),<br />
Spannvorrichtungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Produkte sowie<br />
natürlich <strong>die</strong> gesamte Steuerungstechnik<br />
samt Be<strong>die</strong>nterminal. Die Drucker werden<br />
im Normalfall kundenseitig gestellt, können<br />
auf Wunsch aber auch mitgeliefert werden.<br />
Alle Arten von Gebinden, wie z. B. Kanister<br />
oder Kartons, können in der MEZ etikettiert<br />
werden. Die gesamte Zelle misst inklusive<br />
ausgezogener Schubladen und der Signal -<br />
ampel nur circa 3300x2160x2480 mm<br />
(LxBxH) und eignet sich damit auch <strong>für</strong> beengte<br />
Platzverhältnisse bzw. zur Integration<br />
in bestehende Verpackungsstraßen.<br />
Vereinzelt und fixiert<br />
Um einen Etikettierauftrag zu starten, wählt<br />
der Anlagenbe<strong>die</strong>ner am HMI PC zunächst<br />
den zu etikettierenden Artikel aus. Einer Artikelnummer<br />
sind stets ein Produkt und <strong>die</strong><br />
zugehörigen Etiketten zugeordnet. In dem<br />
Etikettierschema ist rezeptartig <strong>die</strong> Klebe -<br />
reihenfolge der einzelnen Etiketten hinterlegt.<br />
Nach der Auswahl der Artikelnummer<br />
laufen <strong>die</strong> Produkte auf der Fördertechnik in<br />
<strong>die</strong> Zelle ein und werden dabei so vereinzelt,<br />
dass der Roboter alle vier Seiten problemlos<br />
erreichen kann. An der Bearbeitungsposition<br />
wird das Produkt durch bewegliche<br />
Anschläge fixiert, um ein sauberes<br />
Ergebnis beim Aufbringen der Etiketten zu<br />
erzielen. Als Roboter kommt das Modell<br />
RS 007L von Kawasaki zum Einsatz. Auf<br />
Wunsch kann <strong>die</strong> Zelle auch mit zwei Robotern<br />
zur Erhöhung der Taktleistung oder mit<br />
einem anderen Roboterfabrikat geliefert<br />
werden. Der Roboter entnimmt nun gemäß<br />
dem angewählten Programm mit einem Unterdrucksauger<br />
<strong>die</strong> einzelnen Etiketten von<br />
den Abnahmevorrichtungen und klebt <strong>die</strong>se<br />
an den zuvor definierten Stellen auf. Sind alle<br />
Etiketten angebracht, wird <strong>die</strong> Fixierung<br />
gelöst und das Produkt aus der Zelle gefördert.<br />
Gleichzeitig läuft das nächste in Position<br />
und wird fixiert. Die Zykluszeit liegt bei<br />
circa 4 bis 5 s pro Etikett. Die Etikettenspender<br />
sind auf Schubladen festgeschraubt, um<br />
einen schnellen Zugriff und einfachen Austausch<br />
der Rollen zu gewährleisten. Aus<br />
Sicherheitsgründen werden <strong>die</strong> Schubladen<br />
abgefragt, um einen Eingriff in den Gefahrenbereich<br />
durch eine ausgezogene Schublade<br />
zu verhindern.<br />
Präzise und flexibel etikettieren auf kleinstem Raum? Kein Problem dank der modularen<br />
Etikettierzelle MEZ<br />
Biler: de Man Automation + Service<br />
Etikettierschemen selber anlegen<br />
Als zentrale Steuerung kommt eine<br />
S7 1510SP-F zum Einsatz. Sie kontrolliert<br />
das Feldbussystem (Profinet) und versorgt<br />
<strong>die</strong> Robotersteuerung mit Daten. Die SPS<br />
bekommt ihrerseits Produkt- und Steuerdaten<br />
von der HMI, einem PC mit einem SQL-<br />
Server als Datenbank. Für <strong>die</strong> Fernwartung<br />
50 <strong>cav</strong> 09-2021
wird der PC in das Firmennetz integriert,<br />
der Zugang erfolgt über ein VPN per VNC.<br />
So kann jederzeit ein schneller Support bei<br />
auftretenden Störungen gewährleistet werden.<br />
Be<strong>die</strong>nt wird <strong>die</strong> Zelle durch einen<br />
großen Touch-Bildschirm, als Oberfläche<br />
<strong>die</strong>nt <strong>die</strong> bewährte und übersichtliche de-<br />
Man-Visualisierung. Alle relevanten Be<strong>die</strong>nelemente<br />
befinden sich direkt auf dem<br />
Hauptschirm, der Nutzer kann sich hier anhand<br />
einer schematischen Darstellung einen<br />
schnellen Überblick über den Status aller<br />
Anlagenteile verschaffen und komplexe<br />
Komponenten detaillierter anzeigen lassen.<br />
Die Be<strong>die</strong>nung erfolgt intuitiv und wie von<br />
Smartphones gewohnt per „Klick“. Die Anlage<br />
wird mit vier vorinstallierten Etikettierprogrammen<br />
ausgeliefert. Weitere Programme<br />
können nach einer separaten Schulung<br />
vom Anwender dank des de-Man-Etikettierschemengenerators<br />
selbstständig angelegt<br />
werden. Er ermöglicht mit seinem ein -<br />
fachen Aufbau und der intuitiven Nutzerführung<br />
auch Laien das Anlegen und Op -<br />
timieren von Etikettierschemen. Die Schutzschiebetüren<br />
aus Makrolon gestatten sowohl<br />
den direkten Einblick als auch den schnellen<br />
Zugriff in <strong>die</strong> Etikettierzelle. Sie können erst<br />
geöffnet werden, wenn <strong>die</strong> gefahrbringenden<br />
Bewegungen sicher gestoppt sind. Eine<br />
Signalampel signalisiert in der Produktionshalle<br />
weithin sichtbar den Betriebszustand<br />
der Zelle.<br />
Standard und trotzdem individuell<br />
Die eingesetzte modulare Etikettierzelle MEZ<br />
ist Teil der M-Serie von de Man. Der Automatisierungsspezialist<br />
bietet eine Reihe vorgeplanter<br />
modularer Roboterzellen <strong>für</strong> verschiedene<br />
Anwendungen: Den MKA <strong>für</strong> das<br />
Aufrichten von Kartons, <strong>die</strong> MPZ <strong>für</strong> das<br />
Packen von Waren in Kartons, <strong>die</strong> MRZ <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Palettierung sowie <strong>die</strong> MEZ <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Etikettierung. Alle Zellen werden gesteuert<br />
vom Materialflussrechner MFR. Die M-Serie<br />
zeichnet sich aus durch eine kompakte<br />
Grundfläche, starke Flexibilität sowie hohe<br />
Präzision und Geschwindigkeit. Alle Zellen<br />
können individuell an <strong>die</strong> spezifischen Anforderungen<br />
angepasst und durch Optionen<br />
Etiketten exakt und an verschiedenen Stellen<br />
auf Behälter aufkleben oder einlegen <strong>–</strong> auch<br />
<strong>die</strong>se Aufgabe lässt sich effizient mit einem<br />
Roboter automatisieren<br />
wie Kameratechnik oder zusätzliche Förderstrecken<br />
erweitert werden. Auch lassen sich<br />
alle Produkte der Serie miteinander zu einer<br />
kompletten Verpackungsstraße kombinieren.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: de Man Automation + Service<br />
AUTORIN:<br />
SANDRA FRIEDLEIN<br />
Marketing-Managerin,<br />
de Man Automation +<br />
Service<br />
Thomapren®-EPDM/PP-<br />
Schläuche <strong>–</strong> FDA konform<br />
www.rct-online.de<br />
Elastischer Pumpen-, Pharma- und<br />
Förderschlauch <strong>für</strong> höchste Ansprüche<br />
• High-Tech-Elastomer EPDM/PP: Temperaturbeständig<br />
bis +135 °C, UV-beständig, chemikalienresistent,<br />
niedrige Gaspermeabilität<br />
• Für Schlauchquetschventile und Peristaltikpumpen: Bis zu<br />
30 mal höhere Standzeiten gegenüber anderen Schläuchen<br />
• Biokompatibel und sterilisierbar: Zulassungen nach FDA,<br />
USP Class VI, ISO 10993, EU 2003/11/EG<br />
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Chemietechnik<br />
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Englerstraße 18<br />
D-69126 Heidelberg<br />
Tel. 0 62 21 31 25-0<br />
Fax 0 62 21 31 25-10<br />
rct@rct-online.de<br />
<strong>cav</strong> 09-2021 51
<strong>cav</strong><br />
VERPACKEN, KENNZEICHNEN, LAGERN<br />
UN-zugelassene IBCs und Kunststofffässer mit hochqualitativem Rezyklat<br />
Ecological Packaging als<br />
Gesamtkonzept<br />
Die IBCs von Schütz verdanken ihre führende Position der hocheffizienten und<br />
umweltfreundlichen Kombination aus Mehrweg- und Einwegsystem. Die Kunststofffässer<br />
des Unternehmens bieten höchste Qualität und Sicherheit bei gleichzeitig<br />
niedrigem Einsatzgewicht. Mit seinen Green-Layer-Ausführungen verbessert der<br />
Hersteller <strong>die</strong> Ökobilanz beider Ver packungsarten noch einmal entscheidend.<br />
einer Vollkunststoffpalette beträgt der Rezyklat-Anteil<br />
am Kunststoff <strong>die</strong>ses IBCs 73 %.<br />
Die Green-Layer-Produkte von Schütz: links Spund- und Deckelfass, rechts der IBC, deren Mittelschicht<br />
über einen Rezyklat-Anteil von 40 % verfügt<br />
Mehrfachverwendung und Recycling waren<br />
stets das Kernkonzept der Schütz IBCs.<br />
Bei der Rekonditionierung im Rahmen des<br />
Schütz-Ticket-Service werden <strong>die</strong> Innenbehälter<br />
zurückgeholter IBCs aus dem Stahlkäfig<br />
entnommen und einem aufwendigen Recyclingprozess<br />
unterzogen. Sie werden dabei<br />
zerkleinert, gereinigt und schließlich regranuliert.<br />
Spezielle Entgasungsextruder sorgen<br />
dabei <strong>für</strong> eine geruchsarme, homogene<br />
Qualität. Das gewonnene HDPE-Rezyklat<br />
nutzt das Unternehmen im geschlossenen<br />
Kreislauf: Es fließt zu 100 % in <strong>die</strong> interne<br />
Herstellung von Verpackungskomponenten<br />
aus Kunststoff zurück <strong>–</strong> darunter Eckschoner<br />
und Paletten. Daher verfügen Schütz-IBCs<br />
schon immer über einen außergewöhnlich<br />
hohen Anteil an Rezyklat. Je nach Art der Palette<br />
liegt er zwischen 36 und 55 %.<br />
Zusätzliche CO 2 -Einsparung<br />
Mit den Green-Layer-IBCs wurde <strong>die</strong>se<br />
Quote nochmals gesteigert. Bei <strong>die</strong>sen Containern<br />
wird auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Produktion des<br />
Innenbehälters hochqualitatives Recycling-<br />
Material verwendet. Allein <strong>die</strong> Innenblase<br />
verfügt bei der Green-Layer-Ausführung<br />
über einen Rezyklat-Anteil von 40 %. Das<br />
entspricht einer zusätzlichen CO 2 -Einsparung<br />
von mindestens 8 kg pro IBC. Das<br />
recycelte HDPE wird ausschließlich in <strong>die</strong><br />
mittlere Schicht des Behälters extru<strong>die</strong>rt.<br />
Die innere und äußere Schicht bestehen<br />
auch bei <strong>die</strong>sen Verpackungen weiterhin aus<br />
neuem HDPE-Material. Somit ist gewähr -<br />
leistet, dass Füllprodukt und Umgebung nur<br />
mit Neumaterial in direkten Kontakt kommen<br />
<strong>–</strong> ein wesentlicher Beitrag zum Qualitätsschutz<br />
des Füllguts. Ausgestattet mit<br />
Bild: Schütz<br />
Mit UN-Zulassungen <strong>für</strong> Gefahrgut<br />
Ein weiterer Vorteil der Green-Layer-IBCS ist,<br />
dass sie über eine UN-Zulassung verfügen<br />
und sich daher auch <strong>für</strong> zahlreiche Anwendungen<br />
im Gefahrgutbereich eignen. Außerdem<br />
überzeugen <strong>die</strong> Container durch ihr<br />
einheitliches Erscheinungsbild. Die schwarze<br />
Außenschicht vermeidet Farbvarianzen, <strong>die</strong><br />
oftmals bei der Verwendung von Rezyklat in<br />
IBC-Innenbehältern auftreten. Sichtstreifen<br />
ermöglichen es dem Anwender, jederzeit<br />
den aktuellen Füllstand im IBC zu erkennen.<br />
Auch bei den Fässern nutzt Schütz <strong>die</strong> Mehrschicht-Extrusion.<br />
Das F1-Spundfass mit<br />
220 l und <strong>die</strong> S-DS1-Deckelfässer in den<br />
Größen 30 bis 220 l werden ebenfalls mit<br />
recyceltem HDPE in der mittleren Schicht als<br />
Green-Layer-Ausführungen produziert. Der<br />
Rezyklat-Anteil macht hier 40 % des Fasskörpers<br />
aus und <strong>die</strong> gesamte Produktserie verfügt<br />
über Gefahrgut-Zulassungen.<br />
Die Green-Layer-Produkte erfüllen schon<br />
jetzt <strong>die</strong> <strong>für</strong> Verpackungen zukünftig geltenden<br />
gesetzlichen Bestimmungen <strong>für</strong> den Einsatz<br />
von Rezyklat. Um <strong>die</strong> stabile Versorgung<br />
mit IBCs und Fässern mit wiedergewonnenem<br />
Kunststoffmaterial sicherstellen zu können,<br />
müssen Kunden jedoch aktiv mitwirken.<br />
Nur <strong>die</strong> ausreichende Versorgung mit<br />
Rezyklat über den Ticket-Service gewährleistet<br />
eine entsprechende Liefersicherheit . Die<br />
Markteinführung bedarf daher einer engen<br />
Abstimmung mit den Kunden und ist zunächst<br />
auf Europa beschränkt.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Schütz<br />
52 <strong>cav</strong> 09-2021
<strong>cav</strong><br />
PRODUKTE<br />
Falsche Etikettierung ausgeschlossen<br />
Dosenfüller mit vielen Zusatzfunktionen<br />
Bild: Bausch+Ströbel<br />
Die Etikettiermaschine ESF<br />
60100 <strong>für</strong> Flaschen und Vials ist<br />
mit zahlreichen Kontrollstationen<br />
ausgestattet, sodass ein<br />
falsch gedrucktes Etikett erst gar<br />
nicht auf Flasche oder Vial aufgebracht<br />
wird. Darüber hinaus<br />
zeichnet sie sich durch eine<br />
Leistung von über 20 000 Objekten<br />
pro Stunde und hohe Flexibilität<br />
aus. Etikettiert werden<br />
kleine 2R-Vials bis hin zu großen<br />
Liter-Flaschen. Auf dem<br />
modular aufgebauten Etikettenspender<br />
können zwei unterschiedliche<br />
Drucksysteme parallel<br />
eingerichtet werden, um eine<br />
Kennzeichnung auf verschiedenen<br />
Etikettenmaterialien ohne<br />
Umrüstung zu ermöglichen.<br />
Auch Druck und Etikettierung<br />
auf dem Flipcap ist möglich.<br />
Schon zu Beginn überprüft <strong>die</strong><br />
Anlage <strong>die</strong> Vials nach Farbe der<br />
Kappen und Füllstand. Vor dem<br />
Etikettieren sorgen zahlreiche<br />
Kontrollstationen da<strong>für</strong>, dass jedes<br />
Etikett mit richtiger Chargennummer,<br />
Co<strong>die</strong>rung etc. bedruckt<br />
ist <strong>–</strong> und <strong>die</strong>s bei voller<br />
Geschwindigkeit. Fehlerhafte<br />
Etiketten werden entfernt, nicht<br />
etikettierte Vials ausgeschleust.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Bausch+Stroebel<br />
Halle 2, Stand 119<br />
Die Dosenfüll- und Verschließmaschinen<br />
der Baureihe V-Matic<br />
von Swiss Can Machinery<br />
(SCM) arbeiten im Leistungsbereich<br />
von bis zu 100 Stück pro<br />
Minute und bieten <strong>die</strong> Option<br />
der Vakuumierung. Dabei können<br />
Behältnisse mit weniger als<br />
0,5 % Restsauerstoffgehalt realisiert<br />
werden. Anwendungsbereiche<br />
sind Milchpulver und Babynahrung,<br />
Nahrungsergänzungsmittel<br />
und Pharmazeutika. Die<br />
Anlagen erfüllen höchste Hygienestandards<br />
und besitzen alle<br />
entsprechenden Zulassungen<br />
bzw. Zertifikate.<br />
Auf der Messe werden interessante<br />
Zusatzfunktionen demonstriert,<br />
beispielsweise ein Reinigungssystem<br />
mit ionisierter Luft<br />
und rotierenden Düsen und <strong>die</strong><br />
Lasermarkierung von Dosen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: SCM<br />
Halle 3, Stand 525<br />
Bild: Swiss Can Machinery<br />
Großzeichendrucker <strong>für</strong> Umverpackungen<br />
Vielseitige Etikettendrucker<br />
Bild: Domino<br />
Der Großzeichendrucker Cx350i<br />
von Domino <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kennzeichnung<br />
von Umverpackungen ist<br />
mit der Piezo-Inkjet-Technologie<br />
(PIJ) ausgestattet. Die zuverlässige<br />
und nahezu wartungsfreie<br />
Direktdrucklösung wurde<br />
<strong>für</strong> den kostengünstigen Druck<br />
von qualitativ hochwertigen,<br />
GS1-konformen, maschinenlesbaren<br />
Codes auf Verpackungen,<br />
Kartons, Trays und anderen Sekundärverpackungen<br />
optimiert.<br />
Ein weiterer Vorteil des Großzeichendruckers<br />
ist <strong>die</strong> Industrie-4.0-Konnektivität.<br />
Der Drucker<br />
verfügt über Anschlussmöglichkeiten<br />
wie Ethernet/IP<br />
und lässt sich in werkseigene<br />
ERP- und MES-Systeme integrieren.<br />
Eine Alternative ist <strong>die</strong> Anbindung<br />
an <strong>die</strong> Domino-Cloud.<br />
Dies versetzt Anwender in <strong>die</strong><br />
Lage, ihren Drucker instand zu<br />
halten und Probleme frühzeitig<br />
mittels Ferndiagnose, Ereignisalarmen<br />
und Fernüberwachung<br />
zu vermeiden oder zu beheben.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Domino<br />
Halle 4, Stand 437<br />
In Ergänzung zu Druckaufkommen oder -breiten,<br />
Etikettengrößen und der Qualität des Druckbilds entscheidet<br />
insbesondere <strong>die</strong> Weiterverarbeitung von<br />
Etiketten nach dem Druck darüber, welcher Etikettendrucker<br />
zur Anwendung passt. Dank eines umfangreichen<br />
Zubehörs ist bei den industriellen Druckern der<br />
Serie Squix von cab beispielsweise das Auf- oder Ab -<br />
wickeln von Etikettenrollen oder <strong>die</strong> Übergabe von Etiketten<br />
nach dem Druck auf Objekte möglich. Bedruckte<br />
Etiketten lassen sich vereinzeln und in einer Sammelbox<br />
auffangen. Auch das Perforieren der Etiketten ist möglich,<br />
um <strong>die</strong>se dann zu einem späteren Zeitpunkt einfach<br />
von Hand zu trennen. Mit Scannern lassen sich <strong>die</strong><br />
Inhalte und <strong>die</strong> Lesbarkeit linearer 1D- oder 2D-Codes<br />
prüfen. Für spezifische Anforderungen, etwa beim<br />
Kontakt mit Lebensmitteln, auch in Reinräumen, werden<br />
Schutzgehäuse angeboten.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: cab<br />
Halle 4, Stand 308<br />
Bild: cab<br />
<strong>cav</strong> 09-2021 53
<strong>cav</strong><br />
VERFAHREN<br />
Macht Bioraffinerien effizienter<br />
Hoher Feststoffanteil im<br />
oszillierenden Reaktor<br />
Bisher werden oszillierende Reaktoren kommerziell in chemischen Prozessen mit<br />
geringen Feststoffgehalten eingesetzt. Das österreichische Forschungsinstitut<br />
AEE Intec erforscht nun den Einsatz der Reaktoren <strong>für</strong> biochemische Prozesse mit<br />
hohem Biomasseanteil wie <strong>die</strong> enzymatische Hydrolyse von Zellulose.<br />
Der oszillierende Reaktor ist in seinem<br />
Grundaufbau ein Rohrreaktor, der mit<br />
Einbauten ausgestattet ist. Eine Oszillationspumpe<br />
versetzt das Fluid, das durch den<br />
Reaktor strömt, in Schwingungen. An den<br />
Einbauten in der Röhre bilden sich Turbulenzen,<br />
<strong>die</strong> sich durch Amplitude und<br />
Oszillationsfrequenz der Pumpe steuern<br />
lassen. Der Volumenfluss durch den Reaktor<br />
erfolgt in Form einer überlagernden Pfropfenströmung.<br />
Die Fließgeschwindigkeit<br />
durch den Reaktor kann so von der Partikelgeschwindigkeit<br />
entkoppelt werden.<br />
Dadurch lässt sich ein langsamer Prozess<br />
kontinuierlich betreiben, während sicher -<br />
gestellt ist, dass <strong>die</strong> Einsatzstoffe durch <strong>die</strong><br />
Oszillationsbewegung sehr gut durchmischt<br />
werden.<br />
Flexibel skalierbar<br />
In den bisherigen Versuchen wurden doppelwandige<br />
Glasreaktoren eingesetzt, um<br />
<strong>die</strong> Strömungen im Inneren besser untersuchen<br />
zu können. Je nach geforderten Produktionsbedingungen<br />
sind aber auch andere<br />
Materialien möglich, z. B. Edelstahl. Je nach<br />
Anwendungsbereich sind verschiedene Baugrößen<br />
und Abmessungen des Reaktors<br />
möglich.<br />
Der Reaktor ist modular aus mehreren<br />
Rohrstücken aufgebaut. Die Länge des<br />
gesamten Reaktors ergibt sich aus der im<br />
Prozess benötigten Verweildauer und der<br />
Flussgeschwindigkeit. Letztere kann sehr<br />
langsam sein, da <strong>die</strong> Oszillationsbewegung<br />
<strong>die</strong> nötigen Turbulenzen erzeugt und <strong>die</strong><br />
Durchmischung selbst von dickflüssigen<br />
Suspensionen ermöglicht. Me<strong>die</strong>nspezifisch<br />
kann das Verhältnis von Flussgeschwindigkeit<br />
und Oszillation <strong>für</strong> eine optimale<br />
Rheologie optimiert werden. Neben der<br />
Länge kann man auch den Durchmesser an<br />
<strong>die</strong> Prozessanforderungen anpassen. Der<br />
Reaktor kann durch <strong>die</strong> parallele oder<br />
serielle Verschaltung der Rohrstücke einfach<br />
skaliert werden.<br />
Auf Basis der bisherigen rheologischen<br />
Testreihen hat AEE Intec mögliche Reaktorgrößen<br />
berechnet. In erster Näherung kann<br />
man damit rechnen, dass man <strong>für</strong> eine einstündige<br />
Verweilzeit und gleichzeitig gute<br />
Durchmischung einer hochviskosen Suspension<br />
einen Reaktor mit 7 cm Durchmesser<br />
und einer Länge von 20 m benötigt. In der<br />
Praxis ist natürlich noch eine genaue<br />
Dimensionierung nötig und eine Optimierung<br />
möglich.<br />
An den helixförmigen Einbauten im oszillierenden Reaktor bilden sich Turbulenzen, <strong>die</strong> <strong>für</strong> eine gute<br />
Durchmischung sorgen. Gleichzeitig schiebt sich <strong>die</strong> überlagernde Pfropfenströmung kontinuierlich<br />
durch <strong>die</strong> Röhre (hier mittels violetter Tinte dargestellt). So können Verweilzeit und Durchmischung jeweils<br />
<strong>für</strong> sich optimiert werden.<br />
Bilder: AEE Intec<br />
Hohe Ressourceneffizienz<br />
Der oszillierende Reaktor ermöglicht es, <strong>die</strong><br />
Vorteile eines Rohrreaktors auch <strong>für</strong> Prozesse<br />
mit langsamer Reaktionskinetik zu nutzen.<br />
Durch <strong>die</strong> Oszillation werden <strong>die</strong> Suspensionen<br />
optimal durchmischt und gleichzeitig<br />
langsam und kontinuierlich durch<br />
den Reaktor transportiert. Das funktioniert<br />
selbst bei hohen Feststoffkonzentrationen.<br />
Im Test mit suspen<strong>die</strong>rter α-Zellulose war<br />
im Vergleich zu herkömmlichen Reaktoren<br />
eine Steigerung der eingesetzten Konzentration<br />
um den Faktor 3,5 möglich <strong>–</strong> um <strong>die</strong>sen<br />
Faktor könnte das Prozessvolumen also<br />
bei gleichem Massenstrom kleiner ausfallen.<br />
Die hohen Feststoffkonzentrationen bedeuten<br />
auch, dass in vielen Fällen <strong>die</strong> Verdünnung<br />
und anschließende Aufkonzentrierung<br />
entfallen können.<br />
54 <strong>cav</strong> 09-2021
Im oszillierenden Reaktor in kontinuierlicher Fahrweise (OFB recirculating) ist <strong>die</strong> Glukoseproduktion<br />
deutlich höher als im Batchbetrieb (OFB Batch). Noch größer ist der Vorteil im<br />
Vergleich zum konventionellen Stirred Tank Reactor (STR), was auch daran liegt, dass letzterer<br />
bei deutlich niedrigeren Konzentrationen betrieben wird.<br />
Die optimierte Durchmischung zieht eine<br />
Reihe weiterer ökonomischer und ökologischer<br />
Vorteile nach sich. Im Test in enzymatischen<br />
Prozessen erbrachte der Reaktor<br />
ähnliche Ergebnisse wie herkömmliche Reaktoren<br />
mit 20 % geringerem Enzymeinsatz.<br />
Ein weiterer Effekt ist der bessere Wärmeübergang.<br />
Dieser wiederum ermöglicht es,<br />
eine bestimmte Zieltemperatur im Prozess<br />
auch mit niedriger Temperatur von Wärmequellen<br />
zu erreichen, zum Beispiel Abwärme<br />
oder Solarthermie.<br />
PHOSPHAT-DÜNGER<br />
AUS KLÄRSCHLAMMASCHE<br />
» Gebrauchsfertige Dünger durch<br />
Phosphorrückgewinnung aus<br />
lokalen Ressourcen.<br />
» Staubfreie, kompakte, gut<br />
rieselfähige Granulate mittels<br />
Wirbelschicht-Sprühgranulation.<br />
» Abfallfrei und konform zu<br />
DüMV und<br />
Regulation EG Nr. 2019/1009.<br />
Turbulenzen an helixförmigen Einbauten:<br />
Die Partikel prallen an den Einbauten ab<br />
und bilden einen sogenannten Swirl Flow<br />
um <strong>die</strong> Helix.<br />
Enzymatische Hydrolyse<br />
Ein wichtiges Beispiel <strong>für</strong> einen langsamen<br />
Prozess mit hohem Feststoffanteil ist <strong>die</strong> enzymatische<br />
Hydrolyse von Lignozellulose,<br />
bei der Zellulose zu ihren Einzelbausteinen,<br />
den Zuckern abgebaut wird. Die Zuckerlösungen<br />
wiederum sind Grundstoffe <strong>für</strong> eine<br />
Vielzahl von Downstream-Prozessen. Hier<br />
kommen <strong>die</strong> Vorteile des oszillierenden<br />
Reaktors zum Tragen: Ein optimal durchmischter<br />
Reaktor ermöglicht selbst bei<br />
hoher Feststoffbeladung einen effizienten<br />
Prozess. Das führt zu einer hohen Zuckerkonzentration<br />
im Produkt. Durch <strong>die</strong> gute<br />
Durchmischung ist es möglich, <strong>die</strong> Menge<br />
der teuren Enzyme zu reduzieren. Darüber<br />
hinaus entfallen <strong>die</strong> bisher übliche Verdünnung<br />
vor und <strong>die</strong> Aufkonzentrierung nach<br />
der Hydrolyse. Das spart Energiekosten. Die<br />
hohe Zuckerkonzentration hat zudem einen<br />
positiven Einfluss auf <strong>die</strong> weiteren Produkte.<br />
Die möglichen Anwendungen gehen jedoch<br />
deutlich weiter. Die Vorteile des oszillierenden<br />
Reaktors kommen auch in anderen<br />
Prozessen zum Tragen, in denen eine gute<br />
Durchmischung wichtig und bisher schwer<br />
erreichbar ist. Gemeinsam mit Partnerunternehmen<br />
untersucht AEE Intec, wie verschiedene<br />
Reaktionen durch <strong>die</strong> oszillierenden<br />
Reaktoren intensiviert werden können und<br />
wie das jeweils optimale Prozessdesign aussieht.<br />
Im Projekt Hipsters (High value<br />
Proteins via Sustainable Technologies from<br />
Residual Streams) erprobt AEE Intec zusammen<br />
mit der Technischen Universität Graz<br />
und interessierten Stakeholdern aus den<br />
Bereichen Anlagenbau, Produktion ionischer<br />
Flüssigkeiten und Nahrungs- und Futtermittelproduzenten<br />
den Einsatz des oszillierenden<br />
Reaktors <strong>für</strong> <strong>die</strong> Proteinextraktion mit<br />
hochwertigen Extraktionsmitteln. Eine<br />
weitere Anwendungsmöglichkeit sind<br />
katalytische Prozesse.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: AEE Intec<br />
AUTORIN:<br />
DR. BETTINA MUSTER<br />
Leiterin der Forschungsgruppen<br />
Wasser- und<br />
Prozesstechnologien,<br />
AEE Intec<br />
» Schadstoffreduzierung durch<br />
Schwermetallentfrachtung<br />
optional möglich.<br />
» Ganzheitlich aus einer Hand.<br />
Von der Rezepturentwicklung<br />
zur Produktionsanlage.<br />
» Praxistauglich! Verfügbar im<br />
industriellen Maßstab.<br />
» Ökologische Schließung des<br />
Nährstoffkreislaufs mit<br />
PHOS4green.<br />
Glatt. Integrated Process Solutions.<br />
phos4green.glatt.com<br />
<strong>cav</strong> 09-2021 55
<strong>cav</strong><br />
VERFAHREN<br />
Fermentative Herstellung von n-Oktanol aus Abgasen<br />
Recycling von Kohlenstoff<br />
Das amerikanische Start-up Lanzatech und BASF haben den ersten Meilenstein ihrer<br />
Entwicklungskooperation zur fermentativen Herstellung längerkettiger Alkohole<br />
erreicht. Erstmals konnten sie mithilfe biotechnologischer Methoden n-Oktanol aus<br />
gasförmigen Kohlenstoffquellen herstellen. n-Oktanol ist ein Rohstoff, der beispielsweise<br />
in der Kosmetikindustrie aber auch im Bereich der Geruchsstoffe eingesetzt<br />
werden kann.<br />
Kohlenstoff wird in praktisch allen Wertschöpfungsketten<br />
des BASF-Verbunds benötigt,<br />
um <strong>die</strong> gewünschten Produkte herzustellen.<br />
In den allermeisten Fällen stammt<br />
der Kohlenstoff dabei aus fossilen Quellen.<br />
Auf dem Verarbeitungsweg des Kohlenstoffs,<br />
beispielsweise vom Erdöl bis zum Polyamid,<br />
geht ein Teil davon als Prozessemissionen<br />
verloren. Das können Abgase sein, <strong>die</strong> Wasserstoff,<br />
Kohlenmonoxid und Kohlendioxid<br />
in unterschiedlichen Verhältnissen enthalten,<br />
oder es kann auch CO 2 direkt emittiert<br />
werden. Zudem benötigen <strong>die</strong> Produktionsprozesse<br />
Energie, in Form von Strom und<br />
Dampf, zu deren Erzeugung zumindest partiell<br />
fossile Energieträger eingesetzt und dabei<br />
zu CO 2 umgewandelt werden. Ziel der<br />
nachhaltigen Gestaltung der Produktionsprozesse<br />
ist es, <strong>die</strong>se Emissionen zu vermindern<br />
beziehungsweise sie in den Kohlenstoffkreislauf<br />
zurückzuführen.<br />
Zirkulärer Ansatz<br />
Um <strong>die</strong>ses Ziel zu erreichen, müssen <strong>die</strong> zumeist<br />
linearen chemischen Wertschöpfungsund<br />
Lieferketten durch einen zirkulären Ansatz<br />
der Kohlenstoffnutzung ergänzt und<br />
teilweise neu gestaltet werden. Das bedeutet,<br />
den Kohlenstoff nicht über <strong>die</strong> Einbahnstraße<br />
„Bohrloch <strong>–</strong> Produktion <strong>–</strong> Nutzung <strong>–</strong><br />
Entsorgung“ zu schicken, sondern im Kreislauf<br />
zu halten.<br />
Die Zusammenarbeit zwischen BASF und<br />
der US-amerikanischen Firma Lanzatech<br />
leistet einen Beitrag zu <strong>die</strong>sem Ziel. Industrielle<br />
Abgase, <strong>die</strong> bisher verbrannt oder zur<br />
Erzeugung von Strom und Dampf genutzt<br />
werden, beziehungsweise CO 2 , das in <strong>die</strong><br />
Atmosphäre abgegeben wird, sollen als<br />
Rohstoff <strong>für</strong> <strong>die</strong> fermentative Synthese<br />
wichtiger Produkte <strong>für</strong> <strong>die</strong> BASF-Wertschöpfungsketten<br />
<strong>die</strong>nen. Dieser innovative<br />
Kohlenstoffrecycling-Ansatz mithilfe der<br />
von Lanzatech entwickelten Gasfermentation<br />
reduziert industrielle Kohlenstoffemissionen<br />
und trägt zur Defossilierung bei.<br />
Entwicklungskooperation<br />
Das gemeinsame Entwicklungsprojekt startete<br />
nach einer intensiven Vorbereitungsphase<br />
im Juni 2020 mit dem Ziel, <strong>die</strong> Grundla-<br />
Bild: BASF<br />
Lanzatech und BASF erreichen den ersten Meilenstein bei der stofflichen Nutzung von industriellen Abgasen <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
chemische Produktion<br />
56 <strong>cav</strong> 09-2021
Bild: Lanzatech<br />
Bild: BASF/Lanzatech<br />
Erste kommerzielle Gasfermentationsanlage<br />
zur Herstellung von Ethanol aus Abgasen<br />
der Stahlindustrie, SGLT, Shougang, China<br />
Schematische Darstellung der Gasfermentation als Plattformtechnologie<br />
gen zur Produktion von wertvollen Chemikalien<br />
wie n-Oktanol durch Gasfermentation<br />
zu legen. Gasfermentation ist ein biotechnologischer<br />
Syntheseschritt, der eine<br />
gasförmige Kohlenstoffquelle (CO bzw.<br />
CO 2 ) als Substrat sowie Wasserstoff als Energiequelle<br />
und Reduktionsäquivalent nutzt.<br />
Dabei setzen Mikroorganismen, beispielsweise<br />
bestimmte anaerobe Clostri<strong>die</strong>n-<br />
Stämme, den gasförmigen Kohlenstoff mit<br />
Wasserstoff zu bestimmten Produkten um.<br />
Allerdings stellen <strong>die</strong> Organismen üblicherweise<br />
nicht das gewünschte n-Oktanol her.<br />
Erster Meilenstein<br />
Lanzatech ist es jedoch gelungen, <strong>die</strong> Mikroorganismen<br />
mithilfe biotechnologischer<br />
Methoden so zu verändern, dass sie genau<br />
das tun. Dabei kommt ein spezieller Stoffwechselweg<br />
zum Einsatz, der an der University<br />
of South Florida entwickelt wurde: <strong>die</strong><br />
sogenannte reverse ß-Oxidation. Damit ist<br />
ein erster, wichtiger Meilenstein erreicht.<br />
Im Labormaßstab konnte n-Oktanol mittels<br />
Gasfermentation hergestellt werden. Gleichzeitig<br />
haben Wissenschaftler der BASF ein<br />
Verfahrenskonzept entwickelt, das eine kontinuierliche<br />
Herstellung und Reinigung des<br />
Produkts ermöglicht, denn n-Oktanol ist <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Mikroorganismen giftig. Das heißt, je<br />
mehr Wertprodukt entsteht, desto toxischer<br />
wird das Milieu, und letztendlich würden<br />
<strong>die</strong> Mikroorganismen zugrunde gehen. Das<br />
neue Verfahrenskonzept ermöglicht dennoch<br />
<strong>die</strong> kontinuierliche Herstellung von n-Oktanol<br />
durch <strong>die</strong> direkte Verknüpfung der Fermentation<br />
mit der Abtrennung und Aufreinigung<br />
von n-Oktanol <strong>–</strong> im Fachterminus<br />
in-situ product recovery genannt. Ziel dabei<br />
ist, das <strong>für</strong> <strong>die</strong> Mikroorganismen toxische<br />
n-Oktanol nahezu zeitgleich mit seiner Synthese<br />
aus dem Fermentationsmedium zu<br />
entfernen.<br />
Das Verfahren hat drei Vorteile: Erstens, es<br />
läuft bei niedrigen Drücken und Temperaturen<br />
(< 0,1 Mpa,
<strong>cav</strong><br />
BETRIEBSMANAGEMENT<br />
OT-Sicherheit in der chemischen Industrie<br />
Produktionsnetzwerke vor<br />
Cyber-Angriffen schützen<br />
Cyber-Angriffe nehmen in ihrer Verbreitung und Raffinesse zu. Dabei steht nicht nur<br />
<strong>die</strong> Büroinfrastruktur im Fokus, sondern auch <strong>die</strong> digitalen Produktionsnetzwerke,<br />
<strong>die</strong> sogenannte OT-Infrastruktur. Diese Situation erfordert einen ganzheitlichen<br />
Ansatz zur Absicherung der industriellen Abläufe, wie das Beispiel eines global<br />
aufgestellten Chemiekonzerns zeigt.<br />
Seit einigen Jahren führt <strong>die</strong> digitale Transformation<br />
zu immer mehr Vernetzung auf<br />
allen Ebenen der Produktion. Dadurch sind<br />
zunehmend mehr physische Geräte in Netzwerke<br />
eingebunden. Der Vorteil: Die Industrie<br />
kann das Potenzial der Machine-to-<br />
Machine-Kommunikation und des maschinellen<br />
Lernens nutzen und ihre Produktionsprozesse<br />
optimieren. Der Nachteil: Die<br />
automatisierte Vernetzung bringt hochkritische<br />
Produktionsumgebungen hervor. Diese<br />
abzusichern, ist eine geschäftskritische Aufgabe.<br />
Denn Cyber-Angriffe können den<br />
Stillstand ganzer Produktionsanlagen zur<br />
Folge haben und gehen somit mit einem<br />
hohen finanziellen Verlust einher.<br />
Tatsächlich zeigt <strong>die</strong> aktuelle Stu<strong>die</strong> „Cybersecurity-Level<br />
in OT“ des Research- und<br />
Analystenhauses Tech Consult GmbH, dass<br />
von den 26 % der Industrieunternehmen,<br />
<strong>die</strong> innerhalb der letzten zwölf Monate<br />
Hackerangriffe auf ihre Produktionsinfrastruktur<br />
verzeichneten, 57 % eine unmittelbare<br />
Unterbrechung der Produktion erlebten.<br />
Ein wirkungsvoller Schutz der digitalen<br />
Produktionsinfrastruktur (Operational Technology;<br />
OT) in Betrieben basiert auf zwei<br />
Säulen: Ein intelligentes Network Intrusion<br />
Detection System (IDS) visualisiert das OT-<br />
Netzwerk und entdeckt frühzeitig Angriffe<br />
und Anomalien. Eine automatisierte Plattform<br />
analysiert und bewertet kontinuierlich<br />
<strong>die</strong> Risiken in Übereinstimmung mit führenden<br />
OT-Cyber-Sicherheitsstandards.<br />
Absicherung der OT-Infrastruktur<br />
OT-Cyber-Angriffe in der Produktion von<br />
Gefahrstoffen in der chemischen Industrie<br />
können schwerwiegende Folgen haben. Es<br />
Bilder: Radiflow<br />
Die digitale Transformation führt auch in der chemischen Industrie zu immer mehr Vernetzung auf allen Ebenen der Produktion<br />
58 <strong>cav</strong> 09-2021
Weltweit tätige Unternehmen mit verteilten Standorten benötigen eine aus -<br />
sagekräftige Visualisierung ihrer OT-Infrastruktur<br />
drohen Umweltschäden und <strong>die</strong> Gefährdung<br />
von Menschenleben <strong>–</strong> vom Imageschaden<br />
ganz zu schweigen. Ein führender,<br />
weltweit tätiger Produzent von Spezialchemikalien<br />
mit Standorten in vielen verschiedenen<br />
Ländern sah sich einem besonders<br />
großen Sicherheitsrisiko ausgesetzt: Die Produktionslinien<br />
sind unternehmensweit miteinander<br />
vernetzt und Dutzende Anlagen<br />
laufen mit unterschiedlichen Systemtypen<br />
und Topologien. Das bestehende Cyber-<br />
Sicherheitssystem deckte zwar <strong>die</strong> IT-Netzwerke<br />
gut ab. Als <strong>die</strong>ses jedoch auf <strong>die</strong> OT-<br />
Netzwerke in der Produktion angewendet<br />
wurde, zeigten sich gefährliche Funktionslücken.<br />
Zum Beispiel konnte das System <strong>die</strong><br />
spezifischen Netzwerkprotokolle nicht verarbeiten.<br />
Zudem fehlten eine vollständige<br />
Erfassung und Transparenz aller Anlagen an<br />
jedem Standort.<br />
Das Unternehmen identifizierte <strong>die</strong> Anforderungen,<br />
um einen wirkungsvollen Schutz<br />
seiner verteilten OT-Netzwerke aufbauen zu<br />
können: Das zukünftige Cyber-Security-System<br />
sollte sämtliche OT-Assets kontinuierlich<br />
überwachen, OT-Cyber-Bedrohungen<br />
genauso wie Anomalien erkennen und aktiv<br />
vor ihnen warnen, Logikänderungen an allen<br />
industriellen Steuerungen verfolgen und<br />
schließlich OT-Cyber-Alarme an das Security<br />
Information and Event Management System<br />
(SIEM) melden.<br />
Zentral oder lokal überwacht<br />
Nach einem Auswahlprozess unter zwölf<br />
führenden Anbietern von OT-Sicherheitslösungen<br />
fiel <strong>die</strong> Entscheidung auf Radiflow.<br />
Das Unternehmen ist spezialisiert auf <strong>die</strong><br />
Cyber-Sicherheit kritischer industrieller Geschäftsabläufe.<br />
Die Antwort auf <strong>die</strong> spezifischen<br />
Herausforderungen basiert auf einem<br />
von Radiflow entwickelten Industrial Threat<br />
Detection System (iSID). Das Besondere: Das<br />
System kann an einem zentralen Standort<br />
eingesetzt werden und erkennt gleichzeitig<br />
Bedrohungen an beliebig vielen entfernten<br />
Standorten <strong>–</strong> oder alternativ lokal an jedem<br />
einzelnen Standort. Sogar eine Kombination<br />
aus beiden Lösungen ist möglich. Im Fall<br />
des Herstellers von Spezialchemikalien installierte<br />
Radiflow lokal in jeder Produktionsanlage<br />
eine iSID-Einheit. Da jede Anlage<br />
mehrere Subnetze umfasst, erhielt jedes<br />
Subnetz zusätzlich einen Radiflow iSAP<br />
Smart Collector. Dieses Gerät ermöglicht es,<br />
einen gespiegelten Strom des gesamten<br />
TCP/IP-Datenverkehrs an das lokale iSID zu<br />
senden. An jedem Standort installiert, empfangen<br />
<strong>die</strong> iSAP Smart Collectors den gesamten<br />
LAN-Verkehr vom lokalen Switch<br />
und filtern <strong>die</strong> Daten. Sie werden komprimiert,<br />
um <strong>die</strong> Überlastung des Netzwerks<br />
zu verhindern, und über VPN-Tunnel an das<br />
zentrale iSID gesendet. Dieses nutzt zudem<br />
<strong>die</strong> gesammelten TCP/IP-Daten, um ein<br />
Modell der Netzwerktopologie zu erstellen.<br />
Das Modell enthält alle Anlagen, Ports und<br />
Protokolle mit ihren vollständigen Eigenschaften<br />
und ordnet jeweils den entsprechenden<br />
Geschäftsprozess zu.<br />
Risikobewertung des Netzwerks<br />
Grundsätzlich ist eine aussagekräftige<br />
Visualisierung des OT-Netzwerkes <strong>für</strong> dessen<br />
Schutz unerlässlich. Das Ziel ist eine kontinuierliche<br />
und lückenlose Überwachung<br />
von Verhaltensänderungen im Netzwerk, um<br />
Anomalien im industriellen Betrieb zu erkennen<br />
und so früh wie möglich vor Bedrohungen<br />
zu warnen. Eine der größten Herausforderungen<br />
<strong>für</strong> CISOs und Entscheidungsträger<br />
in Unternehmen der Industrieautomation<br />
ist <strong>die</strong> Optimierung des OT-<br />
Sicherheitsbetriebs. Sie erfordert eine Priorisierung<br />
der Sicherheitsmaßnahmen, <strong>die</strong> unter<br />
Berücksichtigung von Budgetbeschränkungen<br />
und begrenzten zulässigen Betriebsausfallzeiten<br />
implementiert werden müssen.<br />
Erreicht wird <strong>die</strong>s durch <strong>die</strong> Risikobewertung<br />
des Netzwerks: <strong>die</strong> Summe der Wahrscheinlichkeit<br />
eines Angriffs <strong>–</strong> bezogen auf<br />
jede einzelne Geschäftseinheit <strong>–</strong>, gewichtet<br />
mit der Auswirkung <strong>–</strong> finanzieller Verlust<br />
oder anderer Schaden <strong>–</strong>, <strong>die</strong> ein Angriff verursacht.<br />
Der erste Schritt zur Optimierung<br />
besteht darin, <strong>die</strong> Angreifer und Angriffstechniken<br />
zu ermitteln, <strong>die</strong> das OT-Netzwerk<br />
bedrohen. Das Ergebnis ist eine ständig<br />
aktualisierte Risikobewertung sowie<br />
eine priorisierte Liste von Maßnahmen, <strong>die</strong><br />
<strong>die</strong> Kosteneffizienz der OT-Sicherheitssysteme<br />
sicherstellen <strong>–</strong> größte Risikoreduzierung<br />
pro Euro, der <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bedrohungsabwehr<br />
ausgegeben wird <strong>–</strong>, ohne irrelevante oder<br />
überzogene Kosten <strong>für</strong> Sicherheitsmaßnahmen<br />
zu generieren.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Radiflow<br />
AUTOR:<br />
ILAN BARDA<br />
Gründer und CEO,<br />
Radiflow<br />
<strong>cav</strong> 09-2021 59
<strong>cav</strong><br />
BETRIEBSMANAGEMENT<br />
Erfolgsfaktoren <strong>für</strong> mehr Resilienz<br />
Das ERP im Fokus<br />
Die Pandemie hat mal wieder gezeigt, dass sich durch äußere Einflüsse <strong>die</strong> Nach -<br />
frage nach Produkten rasant verändern kann. Je resilienter ein Unternehmen dabei<br />
aufgestellt ist, umso flexibler kann es mit solchen schnellen Richtungswechseln<br />
umgehen. Resilienz speist sich wiederum aus weitgehend digitalisierten Prozessen<br />
und einer hohen Datenintegrität. Das rückt das ERP in den Fokus.<br />
Desinfektionsmittel waren im Frühjahr<br />
2020 zu Beginn der Pandemie plötzlich<br />
Mangelware. Für manche Chemieproduzenten<br />
tat sich so nicht trotz, sondern gerade<br />
wegen der Krise ein neuer Markt auf. Voraussetzung:<br />
Sie mussten über <strong>die</strong> erforderlichen<br />
Grundstoffe verfügen beziehungsweise<br />
<strong>die</strong>se verfügbar machen. Darüber hinaus<br />
galt es, möglichst schnell viele grundsätzliche<br />
Fragen zu klären: Lassen sich <strong>die</strong><br />
gefragten Produkte auf Basis der vorhandenen<br />
Infrastruktur und Prozesse überhaupt<br />
realisieren? Wenn ja, wie schnell und mit<br />
welchem Aufwand? Welche (neuen) Partnerschaften<br />
braucht es da<strong>für</strong>? Wie ändern sich<br />
<strong>die</strong> Lieferketten dadurch? Waren mit den<br />
neuen Produkten überhaupt Gewinne zu erzielen<br />
und in welcher Höhe?<br />
Umgehen mit abruptem Wechsel<br />
Grundsätzlich gilt: Je digitalisierter ein Unternehmen<br />
arbeitet und je integrierter <strong>die</strong> digitalen<br />
Systeme und Abläufe sind, umso schneller<br />
und agiler können Unternehmen mit solchen<br />
plötzlichen Kurswechseln umgehen.<br />
Doch wie sieht <strong>die</strong>s konkret <strong>für</strong> einen einzelnen<br />
Chemie- und Pharmaproduzenten aus?<br />
Das jeweilige ERP-System spielt hier eine entscheidende<br />
Rolle. Ein modernes, prozessorientiertes<br />
und flexibles ERP-System verwaltet<br />
einerseits alle relevanten Daten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Planung<br />
von Absätzen, <strong>für</strong> den Einkauf von Rohstoffen<br />
oder <strong>für</strong> Rezepturen. Durch eine zentrale<br />
Workflow-Engine verbindet es zudem<br />
<strong>die</strong> unternehmensinternen Abläufe, zum Beispiel<br />
zwischen Vertrieb, Produktion und Logistik.<br />
Auf <strong>die</strong>se Weise ermöglicht es, mit<br />
Stücklisten beziehungsweise Rezepturen zu<br />
operieren. Zudem synchronisiert es <strong>die</strong> Daten<br />
aus der Produktentwicklung mit Bezugs- und<br />
Lieferquellen beziehungsweise mit Lagerbeständen<br />
und vorhandenen Grundstoffen. Mithilfe<br />
künstlicher Intelligenz können zudem<br />
im gleichen Prozessschritt Absätze verlässlich<br />
prognostiziert werden.<br />
Bild: Nadya So <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />
Resilienz ist <strong>für</strong> Unternehmen in sich schnell verändernden Märkten besonders wichtig.<br />
Dazu benötigt es eine solide Datenintegrität.<br />
60 <strong>cav</strong> 09-2021
Bild: Sikov <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />
Die Begleitumstände der Covid-19-Pandemie haben wieder das ERP in den Fokus gerückt<br />
Online-Verkauf auf dem Vormarsch<br />
Doch nicht nur <strong>die</strong> nachgefragte Produktpalette<br />
hat sich wegen der Pandemie neu sortiert.<br />
Hinzu kommt, dass sich Vertrieb und<br />
Lieferketten deutlich in Richtung Online-<br />
Plattformen bewegen. Da <strong>die</strong> Geschäfte vor<br />
Ort oft schließen mussten, verlagerte sich<br />
der Verkauf in Richtung eigener Online-<br />
Shops und Verkaufsplattformen wie zum<br />
Beispiel Amazon Market Place, auf denen<br />
Chemieunternehmen ihre Produkte im Direktvertrieb<br />
vermarkten können. Zum anderen<br />
erlebten B2B-Handelsbörsen, zum Beispiel<br />
das Schweizer Start-up Kemiex, einen<br />
deutlichen Schub, auf denen (Vor-)Produkte<br />
gehandelt, neue Partnerbeziehungen aufgebaut<br />
und Lieferketten neu geknüpft werden.<br />
Doch wie lässt sich <strong>die</strong> Konnektivität zu <strong>die</strong>sen<br />
E-Commerce- und B2B-Plattformen auf<br />
Knopfdruck oder mit nur wenig Konfigurationen<br />
bewerkstelligen?<br />
Die eigentliche Herausforderung liegt dabei<br />
nicht in der bloßen technischen Anbindung<br />
an solche Plattformen. Vielmehr muss das<br />
ERP-System des Anbieterunternehmens über<br />
alle wesentlichen Informationen verfügen<br />
und <strong>die</strong>se dann auch verknüpft darstellen<br />
können. Dazu gehören zum Beispiel Stücklisten,<br />
Rezepturen, Wiederbeschaffungszeiten<br />
in Form von Vorlaufzeiten im Einkauf,<br />
Produktion, Lager, Qualitätskontrolle, innerbetrieblicher<br />
Transport, oder <strong>die</strong> Lieferzeiten<br />
von potenziell verfügbaren Lieferanten bzw.<br />
neue Logistikkanäle <strong>für</strong> das B2C-Geschäft.<br />
Diese Daten stammen zum Teil aus internen<br />
Systemen, zum Teil aber auch aus externen<br />
Quellen.<br />
Entsprechend muss das jeweilige ERP-System<br />
über sogenannte „Konnektoren“ verfügen,<br />
<strong>die</strong> externe Informationsquellen über<br />
geeignete Schnittstellen einbinden. Neben<br />
der technischen Anbindung über offene<br />
Standards wie zum Beispiel Rest ist eine<br />
einheitliche Semantik zum Austausch der<br />
Daten notwendig.<br />
Me<strong>die</strong>nbrüche überwinden<br />
Die ERP-Lösung GUS-OS Suite zum Beispiel<br />
realisiert solche Verbindungen über den<br />
GUS-OS Digital Hub Service. Dies ist ein<br />
cloudbasierter Dienst, der <strong>die</strong> Prozesse der<br />
ERP-Lösung über Rest-Schnittstellen auch<br />
außerhalb des Unternehmens zugänglich<br />
macht, um etwa Zulieferer, mobile Mitarbeiter<br />
und sogar Maschinen und IT-Systeme<br />
in <strong>die</strong> eigene ERP-Umgebung einzubinden.<br />
Dabei werden keine Stamm- oder Bewegungsdaten<br />
aus der Hand gegeben und keine<br />
sensiblen Daten in der Cloud gespeichert.<br />
Denn nur <strong>die</strong> Teile und Funktionen<br />
des ERP-Systems werden nach außen geöffnet,<br />
<strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kommunikation notwendig<br />
sind. Darüber hinaus erfolgt <strong>die</strong> gesamte<br />
Kommunikation verschlüsselt.<br />
Allerdings sieht <strong>die</strong> Realität in Unternehmen<br />
ohne ein modernes ERP-System noch<br />
oft ganz anders aus: So existieren insbesondere<br />
zwischen den einzelnen Abteilungen<br />
im Unternehmen weiterhin zahlreiche Me<strong>die</strong>nbrüche<br />
<strong>–</strong> etwa zwischen Produktion,<br />
Labor und Qualitätssicherung. Zum Teil erfolgt<br />
der Datenfluss sogar noch auf Papierbasis.<br />
Dies zeigen zum Beispiel auch <strong>die</strong> stetig<br />
zunehmenden Abmahnungen etwa seitens<br />
der FDA (Food & Drug Administration),<br />
deren Inspektoren mangelhafte Datenflüsse<br />
mit vielen Me<strong>die</strong>nbrüchen immer<br />
mehr in den Fokus rücken. Prozessorientierte<br />
ERP-Systeme leisten an <strong>die</strong>ser Stelle Abhilfe,<br />
indem sie Me<strong>die</strong>nbrüche schließen<br />
und abteilungsübergreifende Abläufe zuverlässig<br />
digitalisieren.<br />
Qualitätsmanagement im Fokus<br />
In <strong>die</strong>sem Zusammenhang haben Unternehmen<br />
zuletzt auch verstärkt ins Qualitätsmanagement<br />
investiert <strong>–</strong> zum einen in da<strong>für</strong><br />
maßgeschneiderte Spezialsysteme, aber auch<br />
in deren Anbindung an ihr jeweiliges ERP-<br />
System, bei dem alle wesentlichen Daten zusammenlaufen.<br />
In der Regel sind Pharmaund<br />
Chemieproduzenten von zahlreichen<br />
nationalen und internationalen Regularien<br />
betroffen. In Folge müssen <strong>die</strong> verantwortlichen<br />
Mitarbeiter schnell reagieren können,<br />
wenn sich in den vorgegebenen QM-Prozessen<br />
etwas ändert.<br />
So müssen sie vor allem Abweichungen von<br />
den Vorgaben erkennen und <strong>die</strong>se dann<br />
Capa-Maßnahmen (Capa, Corrective actions,<br />
preventive actions) zuordnen können. Zu<br />
solchen Anomalitäten zählen zum Beispiel<br />
OOS-(Out of Specification-)Ergebnisse,<br />
chargenbezogene Abweichungen oder Reklamationen.<br />
Diese Zuordnung bedarf einer<br />
strukturierten und zentralen Datenbasis, <strong>die</strong><br />
zuvorderst das jeweilige ERP-System liefern<br />
kann.<br />
Ähnliches trifft auf das Thema Kostenkontrolle<br />
zu: Moderne ERP-Systeme verfügen<br />
mittlerweile über eine voll integrierte, nach<br />
<strong>cav</strong> 09-2021 61
<strong>cav</strong><br />
BETRIEBSMANAGEMENT<br />
Um externe Informationsquellen einbinden zu können, bedarf es geeigneter Schnittstellen.<br />
Die ERP-Lösung GUS-OS Suite zum Beispiel realisiert solche Verbindungen über den<br />
GUS-OS Digital Hub Service.<br />
Bild: GUS<br />
auch prozessorientiert vorgeht, ist in der Lage,<br />
alle wesentlichen Produktions- und Vertriebsprozesse<br />
schnell und flexibel in Beziehung<br />
zueinander zu setzen und zu verändern<br />
<strong>–</strong> und zwar abteilungsübergreifend.<br />
Dies gelingt nur, wenn vor allem auch <strong>die</strong><br />
Verantwortlichen im Unternehmen nicht<br />
mehr in einzelnen Funktionen oder Abteilungen<br />
denken, sondern übergreifend in zusammenhängenden<br />
Unternehmensprozessen.<br />
Nicht zuletzt ist es unabdingbar, dass<br />
das jeweilige ERP-System <strong>die</strong> Branchenspezifika<br />
der Prozess- und der <strong>Chemieindustrie</strong><br />
abbildet, zum Beispiel branchenspezifische<br />
Berechtigungsmatrizen oder Compliance-<br />
Regeln. All <strong>die</strong>s verbessert in der Folge auch<br />
<strong>die</strong> Integrität und Verwendbarkeit der Daten.<br />
GoB/GoBs/GDPdU geprüfte und nach<br />
IDW880 testierte Finanzbuchhaltung inklusive<br />
Anlagenbuchhaltung sowie Liquiditätsplanung.<br />
Ziel ist <strong>die</strong> sofortige Verfügbarkeit<br />
aller Kosten <strong>–</strong> von der Deckungsbeitragsüber<br />
<strong>die</strong> Chargenkostenkalkulation bis hin<br />
zur flexiblen Kostenrechnung. Schließlich<br />
bedeutet Resilienz von Unternehmen nicht<br />
zuletzt auch, genau beziffern zu können,<br />
was geplante Produktionsänderungen am<br />
Ende einerseits kosten und welchen Mehrwert<br />
sie andererseits bringen.<br />
RESILIENZ:<br />
• Prozessorientierung: Workflowsteuerung<br />
mit mehrstufigen<br />
Freigabeprozessen sowie<br />
deren Dokumentation<br />
• Durchgängige Transparenz:<br />
von der einzelnen Maschine<br />
bis zur Gewinn- und Verlustrechnung,<br />
um ganzheitlich<br />
planen und Änderungen simulieren<br />
zu können<br />
• Integriertes QM: Verknüpfung<br />
aller qualitätsrelevanten Abläufe<br />
wie Lieferantenbewertungen,<br />
Laborprüfungen, Beschaffungsund<br />
Produktionsprozesse<br />
• Kostenkontrolle: Das ERP-System<br />
oder eine externe Lösung<br />
DIE TOP 5 ERFOLGSFAKTOREN<br />
Dashboards <strong>–</strong> prozessorientiert<br />
Mit Blick auf eine solche Gesamtsicht lässt<br />
sich eine wesentliche Anforderung an agile<br />
ERP-Systeme ableiten: Zur Steuerung und<br />
Überwachung der Prozesse durch <strong>die</strong> Anwender<br />
eignen sich zentrale Leitstände,<br />
Dashboards oder Cockpits, <strong>die</strong> alle Daten<br />
sammeln, kumulieren und <strong>für</strong> <strong>die</strong> jeweiligen<br />
Rollen und Zuständigkeiten im Unternehmen<br />
visualisieren. Von <strong>die</strong>ser verdichteten<br />
Darstellung gelangen <strong>die</strong> Nutzer dann<br />
per Drilldown zu den benötigten Detaildaten<br />
und -informationen. Dies ermöglicht<br />
nicht nur eine optimale Workflowanbindung,<br />
sondern auch eine nutzerzentrierte<br />
und bedürfnisorientierte Datendarstellung.<br />
Über <strong>die</strong> Verfügbarkeit und Visualisierung<br />
der Daten und Prozesse in Dashboards hinaus<br />
sollte ein ERP-Leitstand <strong>die</strong> Daten, Rollen<br />
und Zuständigkeiten jedoch nicht nur<br />
darstellen können. Es kommt auch auf deren<br />
Verknüpfung untereinander an, kurz: <strong>die</strong><br />
Prozesssicht. Denn nur wer statt rein beleg-<br />
in Verbindung damit bietet eine<br />
voll integrierte, nach GoB/<br />
GoBs/GDPdU geprüfte und<br />
nach IDW880 testierte Finanzbuchhaltung,<br />
<strong>die</strong> alle Kosten<br />
auf Knopfdruck verfügbar<br />
macht und eine flexible Kostenrechnung<br />
ermöglicht.<br />
• Zukunftssichere Technologien:<br />
durch stetige Weiterentwicklung<br />
der Lösungen zum<br />
Beispiel im Blick auf IoT, KI<br />
oder der sicheren und flexiblen<br />
Anbindung von Geschäftspartnern,<br />
Vertriebsplattformen<br />
etc.<br />
Integre Daten, transparente Prozesse<br />
Wie wichtig Datenintegrität und prozessorientiertes<br />
Denken und Handeln <strong>für</strong> resiliente<br />
und zuverlässige Produktionsprozesse heute<br />
sind, zeigt ganz aktuell der Impfstoffhersteller<br />
Biontech. Das Mainzer Unternehmen<br />
war und ist bei der Impfstoffentwicklung<br />
und -produktion den meisten etablierten<br />
Playern am Markt voraus. Der wichtigste<br />
Grund <strong>für</strong> <strong>die</strong>sen Vorsprung: Das Unternehmen<br />
fokussiert konsequent auf den reibungslosen<br />
Austausch von Daten und eine<br />
hohe Transparenz der Prozesse. So war Biontech<br />
zusammen mit seinem Partner Pfizer<br />
bislang auch in der Lage, innerhalb kurzer<br />
Zeit Liefertermine präzise zu kalkulieren<br />
und auch einzuhalten. Das Beispiel zeigt,<br />
wie Unternehmen mithilfe von Prozessorientierung<br />
und hoher Datenqualität handlungsfähig<br />
bleiben können, auch wenn sich<br />
Märkte, Produkte, Absatzkanäle oder Lieferketten<br />
wieder einmal abrupt ändern sollten.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: GUS<br />
AUTOR:<br />
TANER MEMET ALI<br />
Bereichsleiter Lösungs -<br />
architektur,<br />
GUS Deutschland<br />
AUTOR:<br />
OLAF BUCK<br />
Bereichsleiter Neukundenprojekte,<br />
GUS Deutschland<br />
62 <strong>cav</strong> 09-2021
<strong>cav</strong><br />
PRODUKTE<br />
Saubere Paletten bei der Pulverabfüllung<br />
Pilotventilbox <strong>für</strong> Entstaubungsanlagen<br />
Das optische Messsystem Valvodetect<br />
von Greif-Velox verhindert<br />
beim Abfüllen von Pulvern,<br />
dass immer wieder ganze Paletten<br />
durch den Produktaustritt<br />
einzelner fehlerhafter Säcke verunreinigt<br />
werden und so <strong>für</strong><br />
hohe Reklamationsaufwände<br />
sorgen. Valvodetect überprüft<br />
mittels Sensoren zum einen vor<br />
der Abfüllung, ob der Sack korrekt<br />
aufgenommen worden ist<br />
oder ob <strong>die</strong>s zum Beispiel durch<br />
einen Fehler an der Ventilöffnung<br />
nicht möglich war. Eine<br />
Bild: Greif-Velox<br />
weitere Überprüfung findet vor<br />
dem Verschweißvorgang statt:<br />
Sitzt der Sack nicht in der korrekten<br />
Position zu den Schweißsonotroden,<br />
ist möglicherweise<br />
eine unvollständige Verschweißung<br />
<strong>die</strong> Folge.<br />
Mithilfe von Valvodetect gelangen<br />
nur vollständig verschlossene<br />
Säcke auf <strong>die</strong> Palette. Auf <strong>die</strong>se<br />
Weise kommt es zu keinerlei<br />
Produktaustritt und damit zu<br />
keinen Kontaminationen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Greif-Velox<br />
Die kompakte Pilotventilbox HE 5700 von Hesch eignet sich<br />
<strong>für</strong> den Einsatz in allen Entstaubungsanlagen mit Pneumatik-Ventilen.<br />
Damit können <strong>die</strong> Pilotventile und <strong>die</strong> zugehörige<br />
Steuerung leicht installiert werden <strong>–</strong> aufwendige Sonderlösungen<br />
entfallen. Die Pilotventilbox passt sich in <strong>die</strong><br />
neue Generation modularer Ventilsteuerungen von Hesch<br />
ein. Sie beansprucht deutlich weniger Bauraum und lässt<br />
sich direkt in der Nähe der Abreinigungsventile montieren.<br />
Über eine LED-Anzeige im Deckel ist sofort erkennbar, ob<br />
<strong>die</strong> Ventilansteuerung ordnungsgemäß funktioniert. Die<br />
Pilotventilboxen sind mit vier oder zehn Pilotventilen im<br />
Kunststoff- oder im Aluminiumgehäuse erhältlich.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Hesch<br />
Bild: Hesch<br />
Intelligenter Funkenmelder<br />
Virtual Reality <strong>für</strong> Unternehmen<br />
Bild: Fagus Grecon<br />
Der seit Mitte <strong>die</strong>sen Jahres zertifizierte<br />
intelligente Funkenmelder<br />
Grecon DLD 1/9 bietet eine<br />
optimale Erkennungsleistung <strong>für</strong><br />
alle Zündquellen in jeder Umgebung.<br />
Dank intelligenter Detektionstechnologie<br />
IDT kann <strong>die</strong>ser<br />
Melder in anspruchsvollen Umgebungen<br />
mit und ohne Fremdlichteinfall<br />
eingesetzt werden.<br />
Der Melder DLD 1/9 erkennt<br />
Funken, Glimmnester und heiße,<br />
nicht glimmende Partikel und<br />
<strong>die</strong>s auch in Hochtemperaturprozessen.<br />
Der DLD 1/9 unterscheidet zwischen<br />
gefährlichen Zündquellen<br />
und ungefährlichem Fremdlicht.<br />
Der smarte Melder ist z. B. in der<br />
Lage zu erkennen, ob es sich um<br />
ein Signal handelt, das durch<br />
Lichteinfall durch kleinste, poröse<br />
Stellen im Rohr oder durch<br />
unbedachtes Öffnen einer Revisionsklappe<br />
handelt. Durch <strong>die</strong><br />
einstellbare Empfindlichkeit<br />
kann er an <strong>die</strong> jeweilige Anwendungs-<br />
und Einbausituation angepasst<br />
werden. Dadurch werden<br />
Täuschungsalarme vermieden.<br />
Der Melder kann an jede Grecon-Funkenmeldezentrale<br />
mit<br />
Touchdisplay angeschlossen werden.<br />
Seine Funktionsfähigkeit<br />
wird kontinuierlich überwacht<br />
und <strong>die</strong> Empfindlichkeit der eingesetzten<br />
Sensorik in vorgegebenen<br />
Abständen getestet. Einsatzgebiete<br />
sind Fallschächte, mechanische<br />
Förderer und pneumatische<br />
Förderleitungen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Fagus Grecon<br />
Die neue Version der Plattform<br />
VRdirect Studio enthält zahlreiche<br />
Neuerungen, mit denen<br />
sich Virtual-Reality-Anwendungen<br />
noch stärker im Unternehmenskontext<br />
integrieren lassen.<br />
So kann <strong>die</strong> Lösung über URLs,<br />
<strong>die</strong> beim Eintreten bestimmter<br />
Ereignisse versendet werden, individuelle<br />
Session-IDs übergeben.<br />
Dadurch können innerhalb<br />
einer Sitzung ausgelöste Ereignisse<br />
einwandfrei der Nutzungssession<br />
zugewiesen und an andere<br />
Anwendungen übergeben<br />
werden, z. B. an ein Analytics-<br />
Tool, einen Warenkorb oder ein<br />
Support-Chat-System. Besonders<br />
große Unternehmen, <strong>die</strong> entlang<br />
ihrer Prozesse eine Vielzahl<br />
von Systemen etabliert haben,<br />
können Virtual Reality dadurch<br />
viel effizienter nutzen. Auch <strong>die</strong><br />
Verknüpfung zwischen Virtual-<br />
Reality-Anwendungen wurde<br />
nun erleichtert: Über Deep-<br />
Links können Anwender einzelne<br />
Szenen oder andere Virtual-<br />
Reality-Projekte direkt ansteuern.<br />
So lassen sich nicht nur<br />
Szenensprünge innerhalb einer<br />
VR-Anwendung realisieren, sondern<br />
auch der Wechsel zu einer<br />
anderen Anwendung.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: VRdirect<br />
Bild: VRdirect<br />
<strong>cav</strong> 09-2021 63
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Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />
Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />
64 <strong>cav</strong> 09-2021
<strong>cav</strong><br />
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Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />
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Handling steht unser Familienunternehmen <strong>für</strong><br />
passgenaue und effiziente Lösungen. HECHT.<br />
We Care.<br />
Seit über 40 Jahren sind wir auf dem nationalen<br />
und internationalen Markt der Schüttguttechnologie<br />
erfolgreich. Zu unseren Kunden gehören<br />
zahlreiche namhafte Unternehmen der Pharma-,<br />
Food- und Chemie-Industrie mit zum Teil extrem<br />
hohen Anforderungen in Sachen Hygiene und<br />
Containment. Sie alle schätzen <strong>die</strong> Qualität,<br />
Effizienz, Flexibilität und Sicherheit der HECHT-<br />
Systeme.<br />
REMBE® GmbH Safety + Control<br />
www.rembe.de<br />
REMBE® ist Spezialist <strong>für</strong> Explosionsschutz und<br />
Druckentlastung und beschäftigt ca. 250 Mitarbeiter<br />
weltweit. Das Unternehmen bietet Kunden Sicherheitskonzepte<br />
<strong>für</strong> Anlagen und Apparaturen.<br />
Sämtliche Produkte werden in Deutschland gefertigt<br />
und erfüllen <strong>die</strong> Ansprüche nationaler und internationaler<br />
Regularien. Zu den Abnehmern der<br />
REMBE®-Produkte zählen Marktführer diverser<br />
Industrien, unter anderem Öl- & Gas-, Nahrungsmittel-,<br />
Holz-, Chemie- und Pharmaindustrie sowie Petrochemie.<br />
REMBE® verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz,<br />
indem Consulting, Engineering und Service <strong>die</strong><br />
vorrangig selbst entwickelten und in Eigenfertigung<br />
hergestellten Produkte ergänzen.<br />
Alino Industrieservice GmbH<br />
www.alino-is.de<br />
· Koaleszenzabscheider/Flüssig-Flüssig-Trennung<br />
· Tröpfchenabscheider/Nebelabscheider<br />
mail@alino-is.de<br />
Tel.: +49 (0) 2157 / 8 95 79 91<br />
Fax: +49 (0) 2157 / 8 95 79 93<br />
Alino Industrieservice GmbH ist Anbieter vielfältiger<br />
Technologien zur Phasentrennung, der Tropfenabscheidung<br />
aus Prozessgasströmen und der damit<br />
verbundenen Filtertechnik.<br />
Optimierte Lösungen bei der Trennung von Öl-Wasser-<br />
Gemischen sowie bei der Tröpfchenabscheidung aus<br />
Prozessgasen.<br />
<strong>cav</strong> 09-2021 65
<strong>cav</strong><br />
LITERATUR, BROSCHÜREN, E-MEDIEN<br />
Online-Schulung mit Pumpenmodell<br />
Katalog <strong>für</strong> Normelemente aktualisiert<br />
Bungartz bietet mit der „Flotten<br />
Lotte“ einen Vorführstand mit<br />
einer laufenden Pumpe, der eine<br />
Online-Schulung in Echtzeit ermöglicht.<br />
Die vertikale Pumpe<br />
Bild: Bungartz<br />
vom Typ MPCVAN ist dabei als<br />
Stellvertreter <strong>für</strong> alle selbst -<br />
regelnden Pumpen von<br />
Bungartz zu sehen. Die magnetgekuppelte<br />
Kreiselpumpe kann<br />
zum Beispiel das Fördern aus<br />
dem Vakuum oder von Me<strong>die</strong>n<br />
mit großen Gasanteilen zeigen.<br />
Eine spezielle Streaming-Software<br />
ermöglicht <strong>die</strong> Einbindung<br />
des Vorführstands in Echtzeit. So<br />
wird durch verschiedene Interaktionswege<br />
(Chat/Mikrofon)<br />
eine aktive Kommunikation mit<br />
Fragen und Antworten möglich.<br />
Für Teilnehmer sind dabei nur<br />
ein Computer mit Internetzugang<br />
sowie ein Headset erforderlich.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Bungartz<br />
Die aktualisierte, um 150 Normen<br />
ergänzte Ausgabe 18.0 des<br />
Normelementekatalogs von<br />
Ganter unterstützt Konstrukteurinnen<br />
und Konstrukteure bei<br />
ihrer Arbeit. In dem Kompendium<br />
befinden sich über 60 000<br />
Bild: Ganter<br />
Normelemente, darunter Wellenkupplungen,<br />
innen liegende<br />
Mehrgelenkscharniere, unter<br />
Hygieneaspekten optimierte<br />
Normelemente oder solche aus<br />
detektierbaren bzw. antibakteriell<br />
wirkenden Werkstoffen.<br />
Wie gewohnt sind <strong>die</strong> Elemente<br />
in Form von Normblättern dargestellt,<br />
einschließlich Hinweisen<br />
zum Einbau und zur Anwendung.<br />
Für jedes Normelement<br />
stellt Ganter stets aktuelle 2-Dund<br />
3-D-Daten online bereit.<br />
Der Katalog lässt sich per Mail<br />
unter info@ganternorm.com<br />
oder via www.ganternorm.com/<br />
de/service/kataloge-anfordern<br />
kostenfrei bestellen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Ganter<br />
Dechema-Positionspapier Prozesssimulation<br />
Die Prozesssimulation gehört schon heute zu den wichtigsten Werkzeugen bei der Entwicklung, dem<br />
Betrieb und der Optimierung von Verfahren in der Prozessindustrie. Doch reichen <strong>die</strong> existierenden<br />
Werkzeuge aus, um den Ansprüchen der digitalisierten Industrie zu genügen? Das gerade erschienene<br />
Positionspapier „Prozesssimulation <strong>–</strong> Fit <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunft?“ beschreibt <strong>die</strong> derzeitige Situation und stellt<br />
zukünftige Herausforderungen dar. Zugleich formulieren <strong>die</strong> Autoren mögliche Lösungsansätze <strong>für</strong> eine<br />
zukünftige Simulationslandschaft als Bestandteil einer vernetzten Umgebung. Experten beschreiben <strong>die</strong><br />
Vor- und Nachteile gängiger Systeme und erläutern <strong>die</strong> Hürden, <strong>die</strong> eine übergreifende Integration in<br />
einem Unternehmen erschweren. Das Papier steht kostenfrei zum Download zur Verfügung: dechema.<br />
de/Positionspapier_Prozesssimulation<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: Dechema<br />
<strong>cav</strong><br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
Aerzener Maschinenfabrik GmbH, Aerzen 17<br />
Alino Industrieservice GmbH, Nettetal 65<br />
Bauer Gear Motor GmbH, Esslingen 64<br />
Beumer Group GmbH & Co.KG, Beckum 5<br />
Paul Bungartz GmbH & Co. KG, Düsseldorf 3<br />
Dr.-Ing. K. Busch GmbH, Maulburg 45<br />
C. Otto Gehrckens GmbH & Co. KG, Pinneberg 25<br />
Denios AG, Bad Oeynhausen 51<br />
Endress+Hauser (Deutschland) GmbH & Co. KG,<br />
Weil am Rhein 19<strong>–</strong>20<br />
FLUX-GERÄTE GmbH, Maulbronn 21<br />
FRISTAM Pumpen KG GmbH & Co., Hamburg 70<br />
FRISTAM Pumpen Schaumburg GmbH, Hamburg 13<br />
Glatt Ingenieurtechnik GmbH, Weimar 55<br />
Hecht Technologie GmbH, Pfaffenhofen 65<br />
Dr. Jeßberger GmbH, Ottobrunn 2<br />
JULABO GmbH, Seelbach 24, 65<br />
Jung Process Systems GmbH, Kummerfeld 25<br />
KAESER KOMPRESSOREN SE, Coburg 7<br />
KROHNE Messtechnik GmbH, Duisburg 23<br />
L & R Kältetechnik GmbH & Co. KG, Sundern 65<br />
Maag Pump Systems AG, CH-Oberglatt/Zürich 39<br />
NETZSCH Pumpen & Systeme GmbH,<br />
Waldkraiburg 37<br />
F.H. Papenmeier GmbH & Co. KG, Schwerte 22<br />
RCT Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.,<br />
Heidelberg 51, 64, 65<br />
REMBE GmbH Safety + Control, Brilon 65<br />
SAMSON AG Mess- und Regeltechnik, Frankfurt 64<br />
seepex GmbH, Bottrop 35<br />
U + A Gesellschaft <strong>für</strong> Process Engineering mbH,<br />
Wiehl 65<br />
Will & Hahnenstein GmbH, Herdorf 65<br />
Beilagen in <strong>die</strong>ser Ausgabe:<br />
Dieser Ausgabe liegen Prospekte folgender<br />
Firmen bei:<br />
MT-Messe & Event GmbH, Osterwieck<br />
Kern & Sohn GmbH, Balingen<br />
sowie einer Teilauflage ein Prospekt der Firma:<br />
easyFairs Deutschland GmbH, München<br />
Wir bitten unsere Leser um freundliche<br />
Beachtung.<br />
66 <strong>cav</strong> 09-2021
<strong>cav</strong> TERMINE OKTOBER BIS NOVEMBER<br />
HDT<br />
Seminar Grundlagen der Maschinen-<br />
und Anlagensicherheit,<br />
07. bis 8.10.2021, Essen<br />
Seminar Einsatzgebiete von<br />
Simulatoren in der Prozess -<br />
industrie, 26.10.2021, Essen<br />
Seminar Prozessdatenanalyse <strong>–</strong><br />
Zusammenhänge aus Betriebsdaten<br />
der <strong>Prozesstechnik</strong><br />
bewerten, 28. bis 29.10.2021,<br />
online<br />
Auskünfte: HDT <strong>–</strong> Haus der Technik<br />
e.V., Tel.: (0201) 18 031,<br />
hdt@hdt.de, www.hdt.de<br />
Dechema<br />
Seminar Werkstoffauswahl im<br />
chemischen Anlagen- und Apparatebau,<br />
14.10.2021, online<br />
Seminar Störungsbedingte<br />
Stoff- und Energiefreisetzungen,<br />
02. bis 03.11.2021, online<br />
Auskünfte: Dechema Gesellschaft<br />
<strong>für</strong> chemische Technik und Biotechnologie<br />
e.V.,<br />
Tel.: (069) 75 64 0<br />
info@dechema.de,<br />
www.dechema.de<br />
TÜV Süd<br />
Seminar Tag des Explosionsschutzes,<br />
14. bis 15.10.2021,<br />
München<br />
Konferenz Predictive Maintenance,<br />
09. bis 10.11.2021,<br />
München und online<br />
Auskünfte: TÜV Süd,<br />
Tel.: (089) 57 91 23 88,<br />
akademie@tuvsud.com,<br />
www.tuvsud.com<br />
VDI<br />
Seminar Verzahnung und<br />
Abgrenzung von BetrSichV und<br />
MaschRL, 14. bis 15.10.2021,<br />
Düsseldorf<br />
Seminar Explosionsschutz: Die<br />
Umsetzung der Atex-Richtlinie<br />
2014/34/EU, 18. bis<br />
19.10.2021, Stuttgart<br />
Seminar Lagerung von Gefahrstoffen,<br />
28. bis 29.10.2021,<br />
Potsdam<br />
Auskünfte: VDI Wissensforum<br />
GmbH, Tel.: (0211) 62 14 201,<br />
wissensforum@vdi.de,<br />
www.vdi-wissensforum.de<br />
TAW<br />
Seminar Projektmanagement<br />
im Anlagenbau, 14. bis<br />
15.10.2021, Altdorf<br />
Auskünfte: Technische Akademie<br />
Wuppertal e.V.,<br />
Tel.: (0202) 74 95 111<br />
info@taw.de, www.taw.de<br />
GVT<br />
Seminar Zerkleinern und Dispergieren<br />
mit Rührwerkskugelmühlen,<br />
18. bis 20.10.2021,<br />
Braunschweig<br />
Auskünfte: GVT <strong>–</strong> Forschungs-<br />
Gesellschaft Verfahrens -<br />
Technik e.V.,<br />
Tel.: (069) 75 64 118,<br />
gvt-hochschulkurse@gvt.org,<br />
www.gvt.org<br />
GDCh<br />
Seminar Analytik von Geruchsstoffen,<br />
19. bis<br />
20.10.2021, Freising<br />
Seminar Grundlagenkurs<br />
Emulsionstechnologie am Beispiel<br />
von Hautpflegeprodukten,<br />
11. bis 12.11.2021, Rheinbach<br />
Seminar Strategisches Technologiemanagement,<br />
11. bis<br />
12.11.2021, online<br />
Auskünfte: GDCh <strong>–</strong> Gesellschaft<br />
Deutscher Chemiker e.V.,<br />
Tel.: (069) 79 17 364/291,<br />
fb@gdch.de, www.gdch.de<br />
Weitere Seminare und Veranstaltungen<br />
finden Sie unter<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
<strong>cav</strong><br />
SO ERREICHEN SIE DIE REDAKTION<br />
LUKAS LEHMANN<br />
Chefredakteur<br />
Tel. 0711 7594-290<br />
lukas.lehmann@konradin.de<br />
CLAUDIA BÄR<br />
Redakteurin<br />
Tel. 0711 7594-287<br />
claudia.baer@konradin.de<br />
URSULA FISELY-BUSTORFF<br />
Redakteurin<br />
Tel. 0711 7594-373<br />
ursula.fisely@konradin.de<br />
DANIELA HELD<br />
Redakteurin<br />
Tel. 0711 7594-284<br />
daniela.held@konradin.de<br />
DR. BERND RADEMACHER<br />
Redakteur<br />
Tel. 0711 7594-263<br />
bernd.rademacher@konradin.de<br />
ANGELIKA STOLL<br />
Redakteurin<br />
Tel. 0711 7594-300<br />
angelika.stoll@konradin.de<br />
BARBARA DIVIGGIANO<br />
Redaktionsassistentin<br />
Tel. 0711 7594-415<br />
barbara.diviggiano@konradin.de<br />
<strong>cav</strong> 09-2021 67
<strong>cav</strong><br />
VORSCHAU<br />
10-2021<br />
DER BUS KOMMT BIS IN DEN EX-BEREICH<br />
Ob Schlauchbahnhof, Farbkartuschen, Format- oder<br />
Werkzeugwechsel: RFID-Anwendungen mit<br />
vielen Schreib-Lese-Köpfen lassen sich jetzt<br />
dank Turcks HF-Busmodus besonders zeit -<br />
schonend realisieren <strong>–</strong> mit nur einer Leitung<br />
bis in Atex-Zone 1/21.<br />
MEHR TRANSPARENZ IM NETZWERK<br />
Kommunikationsprobleme, Leistungsverluste oder<br />
gar größere Netzwerkausfälle stellen stets einen<br />
Kostentreiber dar. Derartige Risiken steigen,<br />
je komplexer <strong>die</strong> Infrastrukturen werden. Die<br />
Frage ist also: Wie lässt sich mehr Transparenz<br />
schaffen, um eine hohe Verfügbarkeit des<br />
Netzwerks sicherzustellen?<br />
Bild: optimarc <strong>–</strong> shutterstock.com<br />
SICHERHEIT FÜR TANKANLAGEN<br />
Niveaumessung via Differenzdruckmessung<br />
SICHERE MODULARE AUTOMATION<br />
Flexibilität und Sicherheit in Prozessanlagen<br />
KLEIN ABER FEIN<br />
Gleitschieberstellventil mit Membranantrieb<br />
ISSN 0009<strong>–</strong>2800<br />
54. Jahrgang<br />
Herausgeberin<br />
Katja Kohlhammer<br />
Verlag<br />
Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />
Ernst-Mey-Straße 8,<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen<br />
Germany<br />
Geschäftsführer<br />
Peter Dilger<br />
Verlagsleiter<br />
Peter Dilger<br />
Chefredakteur<br />
Lukas Lehmann (le), Phone +49 711 7594-290<br />
Redaktion<br />
Claudia Bär(cb),<br />
Phone +49 711 7594-287<br />
Ursula Fisely-Bustorff (fi),<br />
Phone +49 711 7594-373<br />
Dipl.-Ing. Daniela Held (dh),<br />
Phone +49 711 7594-284<br />
Dr. Bernd Rademacher (br),<br />
Phone +49 711 7594-263<br />
Angelika Stoll (st),<br />
Phone +49 711 7594-300<br />
Redaktionsassistenz<br />
Barbara Diviggiano,<br />
Phone +49 711 7594-415, Fax -1415<br />
E-Mail: barbara.diviggiano@konradin.de<br />
Layout<br />
Jennifer Martins, Phone +49 711 7594-262<br />
Ana Turina, Phone +49 711 7594-273<br />
Birgit Ender (freie Mitarbeiterin)<br />
Gesamtanzeigenleiter<br />
Andreas Hugel, Phone +49 711 7594-472<br />
E-Mail: <strong>cav</strong>.anzeigen@konradin.de<br />
Auftragsmanagement<br />
Andrea Haab, Phone +49 711 7594-320<br />
E-Mail: andrea.haab@konradin.de<br />
Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 54 vom<br />
1.10.2020.<br />
Leserservice<br />
Phone +49 711 7252-209<br />
E-Mail: konradinversand@zenit-presse.de<br />
<strong>cav</strong> erscheint monatlich <strong>–</strong> ergänzt durch Sonderausgaben<br />
<strong>–</strong> und wird kostenlos nur an qualifizierte<br />
Empfänger geliefert.<br />
Bezugspreise<br />
Inland 83,00 € inkl. Versandkosten und MwSt.;<br />
Ausland 83,00 € inkl. Versandkosten, Einzelverkaufspreis<br />
8,40 € inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten.<br />
Auslandsvertretungen<br />
Großbritannien: Jens Smith Partnership, The Court,<br />
Long Sutton, GB-Hook, Hampshire RG29 1TA,<br />
Phone 01256 862589, Fax 01256 862182, E-Mail:<br />
jsp@trademedia.info; USA, Kanada: D.A. Fox Advertising<br />
Sales, Inc., Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th<br />
Floor, New York, NY 10001, Phone 212 8963881,<br />
Fax 212 6293988, E-Mail: detleffox@comcast.net<br />
Gekennzeichnete Artikel stellen <strong>die</strong> Meinung des<br />
Autors, nicht unbedingt <strong>die</strong> der Redaktion dar. Für<br />
unverlangt eingesandte Berichte keine Gewähr. Alle<br />
in <strong>cav</strong> erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich<br />
geschützt.<br />
Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten.<br />
Reproduktionen gleich welcher Art nur mit schriftlicher<br />
Genehmigung des Verlages.<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />
Druck<br />
Konradin Druck GmbH,<br />
Leinfelden-Echterdingen<br />
Printed in Germany<br />
© 2021 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer<br />
68 <strong>cav</strong> 09-2021
Industrie<br />
Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />
www.prozesstechnik.tv<br />
TV<br />
Live-Stream<br />
19. + 20. Oktober 2021<br />
100% <strong>Prozesstechnik</strong> in 30 Minuten<br />
prozesstechnik-tv geht auf Sendung<br />
Wann?<br />
jeweils um 10 Uhr<br />
Wo?<br />
www.prozesstechnik.tv<br />
Und was erwartet Sie:<br />
Prominente Studiogäste im Interview<br />
News aus der Welt der <strong>Prozesstechnik</strong><br />
Innovationen <strong>für</strong> Chemie, Pharma, Food<br />
Offizieller Partner:<br />
Die Marken dahinter:<br />
<strong>cav</strong> 09-2021 69
www.fristam.de<br />
All unsere Kunden erreichen ihre Ziele auf<br />
demselben Weg: durch unsere Pumpen<br />
Haben Sie besondere Anforderungen an Ihre Pumpen? Dann fordern Sie uns gerne heraus! Als Spezialisten<br />
<br />
-<br />
<br />
<br />
<br />
Das Fristam Komplettprogramm: Egal was, wir pumpen das<br />
70 <strong>cav</strong> 09-2021