13.09.2021 Aufrufe

cav – Prozesstechnik für die Chemieindustrie 09.2021

Die Fachzeitschrift cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie. Weitere Themen sind IT-Technologien, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und Prozessanalysentechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Ex-Schutz, Anlagensicherheit, Arbeitsschutz, Instandhaltung, Standortmanagement und Energiemanagement.

Die Fachzeitschrift cav - Prozesstechnik für die Chemieindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die chemische und pharmazeutische Industrie. Weitere Themen sind IT-Technologien, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und Prozessanalysentechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Ex-Schutz, Anlagensicherheit, Arbeitsschutz, Instandhaltung, Standortmanagement und Energiemanagement.

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09-2021<br />

32 TITEL<br />

ALLROUNDER UNTER DEN<br />

MOTORDOSIERPUMPEN<br />

44 EXPLOSIONSSCHUTZ<br />

SPANNUNGSVERSORGUNG<br />

IN ATEX-ZONE 2<br />

48 VIRTUELLER ASSISTENT<br />

DIE VERPACKUNGSLINIE<br />

IMMER IM BLICK<br />

58 CYBERSICHERHEIT<br />

NETZWERKE IN DER<br />

PRODUKTION SCHÜTZEN<br />

10 TREND<br />

CIRCULAR<br />

ECONOMY<br />

PROZESSTECHNIK FÜR DIE CHEMIEINDUSTRIE<br />

WWW.PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE/CHEMIE


Made in<br />

Germany<br />

ATEX<br />

2014/34/EU<br />

Geprüfte<br />

Qualität<br />

Sicher und<br />

zuverlässig<br />

Manuelle Handpumpen<br />

Elektrische Fasspumpen<br />

Druckluft-Fasspumpen<br />

Dickstoffdosierpumpen<br />

Kreiselpumpen<br />

Magnetkreiselpumpen<br />

Druckluft-Membranpumpen<br />

Exzenterschneckenpumpen<br />

Abfüllanlagen<br />

Pumpenzubehör<br />

CODE<br />

„<strong>cav</strong>“<br />

*gültig bis 31.10.2021<br />

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D-85521 Ottobrunn<br />

Tel.: +49 (0) 89 - 66 66 33 400<br />

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www.jesspumpen.de


<strong>cav</strong> EDITORIAL BUNGARTZ<br />

MEISTERWERKE<br />

Hoffnungsträger<br />

Schwere Brände in Südeuropa, Temperaturen bis an <strong>die</strong> 60 °C in Kanada,<br />

Sturzfluten in Deutschland <strong>–</strong> das Wetter spielt in <strong>die</strong>sem Sommer<br />

total verrückt. Die Auswirkungen sind fatal: Menschen verlieren<br />

ihre Häuser durch Feuer und Wasser. Probleme, <strong>die</strong> wir uns in den<br />

letzten 150 Jahren mit der Nutzung fossiler Rohstoffe als Treibstoff<br />

<strong>für</strong> unseren Wohlstand selbst eingehandelt haben.<br />

Doch es gibt Hoffnung: Das Problem wurde erkannt und es wurden<br />

Meilensteine definiert. Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral werden.<br />

Einige Bundesländer wie Baden-Württemberg oder Bayern<br />

möchten es bereits bis 2040 schaffen. Doch der Weg dahin ist steinig.<br />

Viele der benötigten Technologien stecken noch in den Kinderschuhen<br />

und müssen in den nächsten Jahren extrem schnell weiterentwickelt<br />

werden, um <strong>die</strong> Klimawende zu schaffen.<br />

Einer <strong>die</strong>ser Bausteine zur Klimawende ist <strong>die</strong> Circular Economy,<br />

der wir in <strong>die</strong>ser Ausgabe das Trendthema gewidmet haben. Im Artikel<br />

„Neues Leben <strong>für</strong> alten Kunststoff“ ab Seite 10 beschäftige ich<br />

mich mit dem Thema Kunststoffrecycling. Der Artikel gibt einen<br />

Überblick über <strong>die</strong> verschiedenen Methoden und zeigt auf, welche<br />

neuen Ansätze es aktuell bei Covestro, einem der führenden Polymerhersteller<br />

Deutschlands, gibt. Im anschließenden Artikel<br />

„Kohlenstoff im Kreislauf führen“ erläutern <strong>die</strong> beiden Autoren<br />

Michael Carus und Ferdinand Kähler vom Hürther nova-Institut den<br />

aktuellen Stand der kohlenstoffbasierten Chemie und wie in Zukunft<br />

<strong>die</strong> Dekarbonisierung <strong>die</strong>ses Bereiches erreicht werden kann.<br />

Ihren Trendbeitrag lesen Sie ab Seite 14.<br />

Einen großen Teil des vorliegenden Heftes nimmt das Fokusthema<br />

„Pumpen, Kompressoren, Antriebe“ mit dem Titelbeitrag „Dosier -<br />

lösungen <strong>für</strong> Flüssigkeiten“ ein. Darüber hinaus gibt es zahlreiche<br />

interessante technische Lösungen innerhalb des Fokusthemas zu<br />

entdecken. Ich wünsche Ihnen jetzt viel Spaß beim Lesen unserer<br />

September-Ausgabe.<br />

DIE LEHRE<br />

DER GELEERTEN<br />

Vertreter der wegweisenden Spezialkreiselpumpen<br />

aus der Sammlung Bungartz,<br />

Fertigung in Serie<br />

Es ist eine Kunst, Tank- oder Kesselwagen<br />

bis aufs Letzte zu entleeren.<br />

Dem zeitgenössischen Opus VKG<br />

gelingt <strong>die</strong>s vortrefflich.<br />

Die trockenlaufsichere Kreiselpumpe<br />

ist detailreich gearbeitet. Form und<br />

Funktion werden eins. Das Objekt<br />

dominiert das Geschehen, vor allem<br />

bei der Begegnung mit Flüssiggasen.<br />

Eine lohnende Investition!<br />

Dr. Bernd Rademacher, Redakteur<br />

Mehr unter 0211 57 79 05 - 0 und:<br />

www.bungartz.de/meisterwerke4<br />

<strong>cav</strong> 09-2021 3


<strong>cav</strong> INHALT 09-2021<br />

32 Titel Doseuro-Motordosierpumpen<br />

arbeiten<br />

zuverlässig auch unter<br />

rauen Bedingungen.<br />

Die Kolbendosier-, Hydraulikmembran-<br />

oder<br />

mechanischen Membranpumpen<br />

eignen sich <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Dosierung empfindlicher<br />

Flüssigkeiten und<br />

chemischer Produkte.<br />

14 Die <strong>Chemieindustrie</strong><br />

muss bis 2050 ihren<br />

Kohlenstoffbedarf durch<br />

erneuerbaren Kohlenstoff<br />

decken.<br />

42 Im Interview erklärt<br />

Geschäftsführer Oliver<br />

Schleicher, warum er vermehrt<br />

Anfragen zu elektrischen<br />

Antrieben in<br />

Prozessanlagen erhält.<br />

over CAV Doseuro.indd 1 13/07/21 08:43<br />

TREND CIRCULAR ECONOMY<br />

10 Neues Leben <strong>für</strong> alten Kunststoff<br />

Kunststoffabfall ist eine wertvolle Ressource<br />

14 Kohlenstoff im Kreislauf führen<br />

Wie kann der weltweite Bedarf in Zukunft gedeckt<br />

werden?<br />

MSR-TECHNIK, PROZESSAUTOMATISIERUNG<br />

44 Spannungsversorgung in Atex-Zone 2<br />

Elektronischer Sicherungsautomat verhindert<br />

Funkenbildung<br />

46 Exakte Werte unter extremen Bedingungen<br />

Drehflügelmessgerät bewährt sich bei über 1000 °C<br />

FOKUS: PUMPEN, KOMPRESSOREN, ANTRIEBE<br />

26 Digitale Pumpenpioniere<br />

IoT-Lösung ermöglicht Live-Überwachung<br />

mechanischer Pumpen<br />

28 Für heiße Pflaster geeignet<br />

Moderne Wärmeträgerpumpe <strong>für</strong> industrielle<br />

Anwendungen bis 450 °C<br />

30 Smartes Dosiermanagement<br />

Dosierpumpenüberwachung per Cloud und<br />

Remote-App<br />

32 TITEL Allrounder unter den Motordosierpumpen<br />

Dosieren von sauren und basischen Flüssigkeiten<br />

34 Eine gute Alternative<br />

Wenn Seitenkanalpumpen an ihre Grenzen stoßen<br />

35 PRODUKTE<br />

38 Für ein Mehr an Effizienz<br />

Intelligente Verbundsteuerung von Druckluftkompressoren<br />

40 Ölfreie Druckluft <strong>für</strong> <strong>die</strong> Labore<br />

Bergische Universität Wuppertal installiert neue<br />

Druckluftaufbereitungsanlagen<br />

42 Wasserstoff ist eines der Zukunftsthemen<br />

Individuelle Antriebssysteme <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Prozesstechnik</strong><br />

VERPACKEN, KENNZEICHNEN, LAGERN<br />

48 Der digitale Helfer in der Hosentasche<br />

Virtueller Assistent <strong>für</strong> Betreiber von Verpackungslinien<br />

50 Präzise Etikettierung auf kleinstem Raum<br />

Vollautomatische Kennzeichnung von Gebinden<br />

aller Art<br />

52 Ecological Packaging als Gesamtkonzept<br />

UN-zugelassene IBCs und Kunststofffässer mit<br />

hochqualitativem Rezyklat<br />

VERFAHREN<br />

54 Hoher Feststoffanteil im oszillierenden Reaktor<br />

Macht Bioraffinerien effizienter<br />

56 Recycling von Kohlenstoff<br />

Fermentative Herstellung von n-Oktanol aus Abgasen<br />

BETRIEBSMANAGEMENT<br />

58 Produktionsnetzwerke vor Cyber-Angriffen schützen<br />

OT-Sicherheit in der chemischen Industrie<br />

60 Das ERP im Fokus<br />

Erfolgsfaktoren <strong>für</strong> mehr Resilienz<br />

4 <strong>cav</strong> 09-2021


56 Lanzatech und BASF<br />

konnten mithilfe biotechnologischer<br />

Methoden<br />

erstmals n-Oktanol aus<br />

gasförmigen Kohlenstoffquellen<br />

herstellen.<br />

60 Die Resilienz von<br />

Unternehmen basiert<br />

stark auf digitalisierten<br />

Prozessen mit hoher Datenintegrität.<br />

Das rückt<br />

das ERP in den Fokus.<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

4 Inhalt<br />

6 <strong>cav</strong> News<br />

9 Exklusiv auf prozesstechnik-online.de<br />

9 Gewinner Top-Produkt des Monats Juli<br />

17, 63 PRODUKTE<br />

53 Messevorschau Fachpack<br />

64 Partner <strong>für</strong> <strong>die</strong> chemische Industrie<br />

66 Literatur, Broschüren, E-Me<strong>die</strong>n<br />

66 Inserentenverzeichnis<br />

67 Termine<br />

67 So erreichen Sie <strong>die</strong> Redaktion<br />

68 Vorschau<br />

68 Impressum<br />

WWW.PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE/CHEMIE<br />

Mehr Nachrichten, Fakten, Produkte,<br />

Lösungen rund um <strong>die</strong> <strong>Prozesstechnik</strong><br />

in der chemischen Industrie finden Sie<br />

auf unserem Internet-Portal!<br />

MANCHE<br />

DENKEN,<br />

STAPELQUALITÄT<br />

UND HOHER<br />

DURCHSATZ<br />

SCHLIESSEN<br />

SICH AUS.<br />

WIR DENKEN<br />

ANDERS.<br />

<strong>cav</strong> 09-2021 beumer.com 5


<strong>cav</strong><br />

NACHRICHTEN<br />

Bottroper Familienunternehmen mit Wachstumsschub<br />

SEEPEX WIRD TEIL VON INGERSOLL RAND<br />

Premiere in Karlsruhe<br />

SOLIDS REGIO DAYS<br />

Bild: Easyfairs<br />

Bild Seepex<br />

Seepex-Führungsteam: v.l.n.r. Alexander Kuppe,<br />

Dr. Bernd Groß, Dr. Christian Hansen und Ulli<br />

Seeberger, Chairman und Inhaber von Seepex<br />

Der Bottroper Spezialist <strong>für</strong> Exzenterschneckenpumpen, Pumpensysteme<br />

und digitale Lösungen Seepex schließt sich Ingersoll Rand<br />

an. Mit dem Erwerb von Seepex verfolgt Ingersoll Rand <strong>die</strong> Strategie,<br />

innerhalb des Segments Precision and Science Technology (PST)<br />

das Angebot an Pumpentechnologien und den Zugang zu stark<br />

wachsenden Märkten wie Wasser, Abwasser und Lebensmitteltechnologie<br />

zu stärken.<br />

Im Januar 2020 hat Ulli Seeberger, bis dahin alleiniger Geschäfts -<br />

führer und Eigentümer des Unternehmens, sein Führungsteam<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> zukünftige Entwicklung aufgestellt. Zu Geschäftsführern<br />

wurden Dr. Bernd Groß, Dr. Christian Hansen und Alexander Kuppe<br />

bestellt. In der Geschäftsführung wird es keine Veränderungen geben,<br />

mit der Ausnahme, dass Ulli Seeberger als Vorsitzender und<br />

Mitglied der Geschäftsführung im Rahmen des Verkaufs ausscheiden<br />

wird. Dr. Bernd Groß, Dr. Christian Hansen und Alexander<br />

Kuppe werden weiterhin <strong>für</strong> das weltweite Seepex-Geschäft verantwortlich<br />

sein.<br />

Die Solids Regio Days starten am 6. Oktober<br />

2021 in Karlsruhe als kompakte Tagesveranstaltungen<br />

Solids Regio Days <strong>–</strong> so heißt das neue kompakte<br />

Veranstaltungsformat von Easyfairs.<br />

Die Solids Regio Days starten im Herbst<br />

2021. Die erste Veranstaltung findet am<br />

6. Oktober in Karlsruhe statt; <strong>die</strong> nächste<br />

folgt am 30. November in Chemnitz. Die<br />

eintägigen Branchentreffs bringen <strong>die</strong> Wertschöpfungskette<br />

der Schüttguttechnik direkt<br />

in industriestarke Regionen, also vor <strong>die</strong><br />

Haustür der potenziellen Anwender. Sie bieten<br />

Ausstellern und Besuchern zwischen den<br />

turnusmäßigen Messeterminen in Dortmund<br />

Plattformen <strong>für</strong> planbare und sichere<br />

persönliche Kontakte.<br />

Geplant wird mit rund 60 Ausstellern und<br />

um <strong>die</strong> 700 regionalen Fachbesuchern je<br />

Standort. Ein Beleg <strong>für</strong> <strong>die</strong> Akzeptanz des<br />

kompakten Veranstaltungskonzepts ist, dass<br />

bereits mehr als <strong>die</strong> Hälfte der Stände in<br />

Karlsruhe gebucht sind.<br />

<strong>cav</strong> NACHRICHTEN TICKER<br />

zu entwickeln. Lyondellbasell<br />

einem gesamten Investitionsvolu-<br />

stellte im April 2021 <strong>die</strong> Circulen-<br />

men von rund 1,1 Mio. Euro und<br />

Bild: Lyondellbasell<br />

Neste und Lyondellbasell<br />

kooperieren<br />

Lyondellbasell wird langfristig<br />

den von Neste vollständig aus<br />

Produktfamilie vor.<br />

Bild: Lauda<br />

Lauda erweitert Firmensitz<br />

dessen Bezugsbeginn sind <strong>für</strong><br />

März 2022 avisiert.<br />

Atlas Copco stärkt<br />

Pumpengeschäft<br />

Atlas Copco hat CPC Pumps<br />

International Inc. übernommen.<br />

Das Unternehmen ist auf einsatzkritische<br />

Kreiselpumpen speziali-<br />

Bild: VTU<br />

VTU und T&G kooperieren<br />

Die VTU-Gruppe und der Automatisierungsspezialist<br />

T&G kooperieren<br />

im Bereich Cyber Security.<br />

Herbert Andert, Division Manager<br />

erneuerbaren und biobasierten<br />

Mit einer symbolischen Grund-<br />

siert. CPC Pumps beschäftigt 110<br />

Automation & Industrial Digitali -<br />

Quellen hergestellten Rohstoff<br />

steinlegung feierte Lauda vor Kur-<br />

Mitarbeiter und hat seinen Sitz in<br />

sation bei VTU, sieht in <strong>die</strong>ser<br />

Neste RE beziehen. Durch ihre<br />

zem den offiziellen Baubeginn <strong>für</strong><br />

Burlington in Ontario, Kanada,<br />

Kooperation viel Potenzial: „T&G<br />

Zusammenarbeit tragen beide<br />

<strong>die</strong> Aufstockung eines bestehen-<br />

mit Nordamerika als Hauptmarkt.<br />

ist <strong>für</strong> uns der ideale Partner <strong>für</strong><br />

Unternehmen dazu bei, den euro-<br />

den Bürogebäudes am Firmensitz<br />

Im Geschäftsjahr 2020 erzielte<br />

Cyber Security, da T&G ein brei-<br />

päischen Markt <strong>für</strong> nachhaltige<br />

in Lauda-Königshofen. Die Fertig-<br />

das Unternehmen einen Umsatz<br />

tes Verständnis <strong>für</strong> unsere Kunden<br />

Polymere und Chemieprodukte<br />

stellung des Bauobjektes mit<br />

von rund 38 Mio. Euro.<br />

und deren Bedürfnisse mitbringt.“<br />

6 <strong>cav</strong> 09-2021


Druckflexibilität<br />

advanced<br />

3D<br />

Regelung<br />

Schalteffizienz<br />

Regeleffizienz<br />

Druckluft 4.0<br />

SIGMA AIR MANAGER ® 4.0<br />

<br />

advanced <br />

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www.kaeser.com<br />

<strong>cav</strong> 09-2021 7


<strong>cav</strong><br />

NACHRICHTEN<br />

Die 10 größten Chemiemärkte der Welt<br />

DEUTSCHLAND WIEDER AUF PLATZ DREI<br />

Bild: Chemdata International, VCI<br />

Erstmals seit Langem liegt Deutschland<br />

wieder auf Platz 3 der weltweiten<br />

Chemiemärkte vor Japan<br />

Die chemisch-pharmazeutische Industrie<br />

konnte <strong>für</strong> das Jahr 2021 einen Branchenumsatz<br />

von 226 Mrd. Euro erzielen. Damit<br />

hat sich Deutschland im vergangenen Jahr<br />

erstmals seit Langem wieder vor Japan<br />

(195 Mrd. Euro) auf dem dritten Platz der<br />

zehn größten Chemieländer positioniert.<br />

Spitzenreiter bleibt <strong>–</strong> mit gehörigem Abstand<br />

<strong>–</strong> China mit einem Jahresumsatz 2021<br />

von 2063 Mrd. Euro. Insgesamt entfallen auf<br />

<strong>die</strong> zehn größten Chemieländer 75 % der<br />

weltweiten Chemie- und Pharmaumsätze.<br />

Der Standort Deutschland und <strong>die</strong> deutschen<br />

Chemieunternehmen profitieren von der<br />

globalen Chemienachfrage <strong>–</strong> über Exporte<br />

und auch über Investitionen. Deutsche Chemieunternehmen<br />

sind längst Global Player<br />

und investieren weltweit. Gleichzeitig steigt<br />

aber auch <strong>die</strong> Konkurrenz aus dem Ausland<br />

und der Wettbewerbsdruck nimmt zu.<br />

Bei den Top 10 der Chemieverbraucher liegt<br />

Deutschland mit einem Wert von 148 Mrd.<br />

Euro auf Platz 4. Und auch beim Pro-Kopf-<br />

Verbrauch chemisch-pharmazeutischer<br />

Erzeugnisse ist Deutschland ganz vorne mit<br />

dabei. Weitere Daten und Fakten zu den<br />

Chemiemärkten bietet <strong>die</strong> VCI-Publikation<br />

Chemiemärkte weltweit.<br />

Akquisition stärkt Engagement in der <strong>Prozesstechnik</strong><br />

WEIDMÜLLER ÜBERNIMMT PARTNER EMPHATEC<br />

Bild: Weidmüller<br />

Emphatec <strong>–</strong> der kanadische Spezialist <strong>für</strong><br />

Verbindungstechnik <strong>–</strong> erweitert künftig mit<br />

der Expertise seines Teams das Produktportfolio<br />

von Weidmüller<br />

Der Detmolder Elektronikspezialist Weidmüller<br />

setzt seine Wachstumsstrategie im<br />

Bereich Automation in der Verbindungstechnik,<br />

der Kommunikation und Digitalisierung<br />

fort. Mit der Übernahme seines langjährigen<br />

kanadischen Partners Emphatec,<br />

der sich auf individuelle Konnektivitätslösungen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Prozessindustrie spezialisiert<br />

hat, erweitert Weidmüller sein Produktportfolio<br />

im Bereich SPS-Schnittstellen und<br />

Migrationslösungen <strong>für</strong> explosionsgefähr -<br />

dete Bereiche. In Zukunft agiert der kanadische<br />

Verbindungstechnikspezialist als Kom-<br />

petenzzentrum Klippon Engineering. Das<br />

Kompetenzzentrum wurde 2021 von Weidmüller<br />

neu aufgestellt und verantwortet ab<br />

sofort <strong>die</strong> Weiterentwicklung des bestehenden<br />

weltweiten Netzwerks <strong>für</strong> Engineeringund<br />

Dienstleistungskompetenz <strong>für</strong> <strong>die</strong> Prozessindustrie.<br />

Mit eigenem Vertriebsteam,<br />

Applikationsexperten sowie angegliederten<br />

Produktions- und Montagestandorten werden<br />

künftig produkt- und anwendungs -<br />

spezifische Lösungen entwickelt, zertifiziert<br />

und realisiert.<br />

<strong>cav</strong> NACHRICHTEN TICKER<br />

wichtigsten Geschäftsbereich, der<br />

Fachpack Trendradar 2021 mit<br />

GmbH kooperieren beim Thema<br />

Steigtechnik.<br />

allen Auswertungen und Ergeb-<br />

physikalisches Schäumen mit<br />

nissen der Stu<strong>die</strong> steht auf<br />

Kohlendioxid (CO 2 ): Gemeinsam<br />

packaging-360.com/whitepaper/<br />

erproben <strong>die</strong> beiden Unterneh-<br />

Foto: Munk<br />

Neue Firmenstruktur<br />

Die Günzburger Steigtechnik<br />

GmbH macht sich fit <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunft<br />

unter dem Dach der Munk<br />

Bild: Thomas Geiger <strong>–</strong><br />

Nürnbergmesse<br />

Fachpack-Trendradar 2021<br />

trendradar-2021 zum Download<br />

bereit.<br />

men unter Praxisbedingungen<br />

Optimierungs- und neue Einsatzmöglichkeiten<br />

des von Linde mit<br />

Kooperationspartnern entwickelten<br />

Verfahrens Plastinum Foam<br />

Injection Moulding. Mit dem<br />

Group. Es bleibt zwar alles in der<br />

Um empirisch fun<strong>die</strong>rte Ergebnis-<br />

Verfahren lassen sich erhebliche<br />

Hand der Familie Munk, <strong>die</strong>se<br />

tritt nun aber sichtbar mit ihrem<br />

se zu Trends in der Verpackungstechnik<br />

zu erhalten, hat <strong>die</strong> Fach-<br />

Bild: Linde<br />

Material- und Gewichtsein -<br />

sparungen erzielen. Am 23. und<br />

Namen auf. Der Zukunftsprozess<br />

erfolgt aus einer Position der<br />

Stärke heraus: Rund 10 Mio. Euro<br />

pack in <strong>die</strong>sem Jahr bereits zum<br />

zweiten Mal den Fachpack-Trend -<br />

radar in Zusammenarbeit mit<br />

Linde und Wirth gehen<br />

gemeinsam neue Wege<br />

24. September werden <strong>die</strong> Ergebnisse<br />

der Kooperation im<br />

Rahmen eines Innovationstags<br />

fließen derzeit in den Ausbau des<br />

Vend Consulting erarbeitet. Das<br />

Linde und der Kunststofftechnik-<br />

vorgestellt.<br />

Günzburger Hauptsitzes mit dem<br />

umfassende Whitepaper zum<br />

Spezialist Wirth Werkzeugbau<br />

8 <strong>cav</strong> 09-2021


PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE<br />

EXKLUSIV<br />

SIEGER<br />

TOP-PRODUKT JULI 2021<br />

pto auf Linkedin<br />

Alle Trends im Blick<br />

Die Redaktion von <strong>Prozesstechnik</strong>-online<br />

(pto) ist auch auf Linkedin vertreten. Hier<br />

berichten wir über aktuelle Trends aus der<br />

<strong>Prozesstechnik</strong>. Themen wie Maintenance<br />

4.0, 5G in der Prozessindustrie oder Cloudlösungen<br />

werden dort ebenso behandelt wie<br />

aktuelle Nachrichten, Messeberichte oder<br />

Events. Lesen Sie <strong>die</strong> Meinung von Experten<br />

zu ausgewählten Themen und verpassen Sie<br />

keines unserer Expertenvideos. Folgen Sie<br />

uns auf Linkedin und seien Sie mit uns<br />

immer auf dem Laufenden.<br />

www.prozesstechnik-online.de/linkedin<br />

Quergerätselt<br />

Was <strong>für</strong> eine Holländerin<br />

Margaretha legte eine unvergleichliche<br />

Karriere hin und drehte sich ihr Leben so<br />

zurecht, wie sie gerade wollte. Besonders<br />

hilfreich war dabei ihr dunkler Teint, der ihr<br />

ein exotisches Aussehen verlieh. Berühmtheit<br />

erlangte sie jedoch auf andere Weise.<br />

Schon eine Idee, welche berühmte Person<br />

wir suchen? Nein? Lesen Sie doch den kompletten<br />

Rätseltext online. Zu gewinnen gibt<br />

es <strong>die</strong>smal ein Jahresabonnement der Zeitschrift<br />

„bdw“, ein Buch „Kräuter aus dem<br />

Garten“ und ein Exit-Spiel.<br />

www.prozesstechnik-online.de/raetsel<br />

Bild: matttilda <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />

Schlauchpumpen mit hoher<br />

Lebensdauer<br />

Die Qdos-Conveying-Wave-Technologie<br />

(CWT) von Watson-Marlow Fluid Technology<br />

erweitert <strong>die</strong> Möglichkeiten des<br />

peristaltischen Förderprinzips. Bei Qdos-<br />

CWT-Pumpen wird <strong>die</strong> peristaltische<br />

Förderung nicht durch einen klassischen<br />

Pumpenschlauch, sondern durch den<br />

Einsatz einer als „Fluid Contact Element“<br />

bezeichneten Baugruppe erzeugt. Das robuste<br />

Design bietet eine hohe Dosiergenauigkeit<br />

über <strong>die</strong> gesamte Lebensdauer.<br />

TOP-PRODUKT<br />

Bild: Watson Marlow<br />

DES MONATS SEPTEMBER 2021<br />

ABSTIMMEN UND GEWINNEN!<br />

Bild: Denios<br />

Bild: COG<br />

Bild: Minebea Intec<br />

Bild: Lauda<br />

Webapplikation <strong>für</strong><br />

Gefahrstofflager<br />

Dichtungswerkstoffe<br />

<strong>für</strong> H 2 -Anwendungen<br />

Vernetzte Wäge -<br />

technik über OPC UA<br />

Wartungsfreie<br />

Destillierapparate<br />

Denios connect bindet Auffangwannen<br />

und Gefahrstofflager in<br />

das Unternehmensnetzwerk ein<br />

und ermöglicht eine 24-h-Fernüberwachung<br />

in Echtzeit. Es<br />

lassen sich so z. B. Temperaturschwankungen,<br />

Probleme mit<br />

der Lüftung, offenstehende<br />

Türen oder der Austritt von<br />

Gasen sofort erkennen.<br />

Die Dichtungswerkstoffreihe<br />

H 2 Seal von COG wurde speziell<br />

<strong>für</strong> H 2 -Anwendungen entwickelt<br />

und umfasst zwei leistungsstarke<br />

Werkstoffe <strong>–</strong> einen blauen FKM<br />

und einen blauen EPDM Compound.<br />

Beide Werkstoffe haben<br />

ihre Eignung <strong>für</strong> den Einsatz in<br />

der Wasserstofftechnologie bei<br />

externen Prüfungen bewiesen.<br />

Minebea Intec hat mit miOPC<br />

eine Lösung ent wickelt, um vorhandenes<br />

Wäge-Equipment auf<br />

den neuen OPC-UA-Standard zu<br />

heben. Die Software-Lösung<br />

wird als OPC-UA-Server auf<br />

einem PC installiert oder über<br />

einen Mini-PC dezentral mit der<br />

entsprechenden Waage verbunden.<br />

Die Destillierapparate Puridest<br />

von Lauda produzieren hoch -<br />

reines, gasarmes, keim- und<br />

pyrogenfreies Destillat mit sehr<br />

niedrigem Leitwert. Das Destillat<br />

entspricht den Bestimmungen<br />

internationaler Arzneibücher.<br />

Die Geräte destillieren auch<br />

Rohwasser, scheiden Schmutzstoffe<br />

ab und töten Keime.<br />

WÄHLEN SIE IHR TOP-PRODUKT UNTER WWW.PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE/TOP-PRODUKT<br />

<strong>cav</strong> 09-2021 9


<strong>cav</strong> TREND CIRCULAR ECONOMY<br />

Bild: Matthias Krüttgen <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />

Kunststoffabfall ist eine wertvolle Ressource<br />

NEUES LEBEN FÜR<br />

ALTEN KUNSTSTOFF<br />

Kunststoffe sind heutzutage unverzichtbar. Sie sind leicht, stabil und resistent.<br />

Doch gerade Letzteres stellt auch das Problem des universellen Werkstoffes<br />

dar. Viel zu oft enden Kunststoffprodukte als Abfall und sammeln<br />

sich in den Weltmeeren als riesige Teppiche. Das muss sich ändern, denn<br />

gebrauchter Kunststoff ist in der Zukunft eine wertvolle Ressource.<br />

10 <strong>cav</strong> 09-2021


Kunststoffe sind der Werkstoff unserer Zeit: im Kampf gegen den<br />

Klimawandel, <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklung neuer Mobilitätskonzepte oder<br />

um unsere Städte lebenswerter zu machen. Doch um eine wirklich<br />

nachhaltige Zukunft zu erreichen und unsere Umwelt langfristig zu<br />

schützen, müssen sich unsere Einstellung zum Konsum und unser<br />

Verständnis von Abfall ändern. Seit 1970 hat sich der weltweite Ressourcenverbrauch<br />

mehr als verdreifacht. Die natürlichen Ressourcen<br />

<strong>für</strong> das gesamte Jahr 2020 waren bereits nach acht Monaten erschöpft.<br />

Gleichzeitig geht <strong>die</strong> Menschheit oft nicht nachhaltig mit<br />

den Produkten um. Laut einer wissenschaftlichen Stu<strong>die</strong> wurden<br />

nur rund 9 % aller zwischen 1950 und 2015 hergestellten Kunststoffe<br />

recycelt <strong>–</strong> 600 Millionen von 6,3 Milliarden Tonnen.<br />

Produzieren, kurz verbrauchen, entsorgen <strong>–</strong> <strong>die</strong>ses Muster hat ausge<strong>die</strong>nt,<br />

vor allem bei Kunststoffen. Sie müssen mehr und länger<br />

genutzt werden. Und am Ende ihres Lebens sollten sie systematisch<br />

und effektiv wiederverwendet und recycelt werden.<br />

Das Covestro-Verfahren zum Recycling von Matratzenschaum spaltet den<br />

verwendeten PU-Schaum wieder in seine Bestandteile<br />

Bild: Covestro<br />

Bessere Recyclingsysteme erforderlich<br />

Auf dem Weg zu einer effektiven und ressourceneffizienten Kreislaufwirtschaft<br />

bleibt jedoch noch viel zu tun. So müssen zum Beispiel<br />

<strong>die</strong> weltweiten Abfall- und Recyclingsysteme verbessert oder<br />

überhaupt erst eingerichtet werden. Derzeit haben etwa zwei Milliarden<br />

Menschen <strong>–</strong> also rund ein Viertel der Weltbevölkerung <strong>–</strong> keinen<br />

Zugang zu einer regelmäßigen Abfallentsorgung. Doch der<br />

Wandel kann nur gelingen, wenn alle Marktteilnehmer eng zusammenarbeiten.<br />

Die Kunststoffindustrie kann und will dabei eine entscheidende<br />

Rolle spielen, zum Beispiel in der Alliance to End Plastic<br />

Waste, einem weltweiten Zusammenschluss von Unternehmen, in<br />

dem beispielsweise BASF, Covestro und Henkel Mitglied sind.<br />

Als einer der Pioniere der Kreislaufwirtschaft will Covestro das Recycling<br />

von Kunststoffen fördern. In mehr als 20 Projekten arbeiten<br />

<strong>die</strong> Experten des Unternehmens an innovativen Technologien, um<br />

sie möglichst schnell zur Marktreife zu bringen. Damit soll insbesondere<br />

der Carbon Footprint von Produktionsprozessen und Produkten<br />

reduziert und ein Beitrag zum Klima- und Umweltschutz<br />

geleistet werden. Zugleich will Covestro mit Kunden und Partnern<br />

neue zirkuläre Geschäftsmodelle entwickeln.<br />

Der Newcomer: Chemisches Recycling<br />

Matratzen sorgen <strong>für</strong> einen bequemen Schlaf, doch am Ende ihres<br />

Lebens werden sie meist verbrannt oder landen in Deponien <strong>–</strong> ein<br />

Schicksal, das sie mit vielen anderen Kunststoffprodukten teilen.<br />

Etwa 15 bis 20 kg beträgt <strong>die</strong> durchschnittliche Menge an Poly -<br />

urethanschaum in einer Matratze. Doch es gibt einen Hoffnungsschimmer:<br />

das chemische Recycling. Die Technologie steckt zwar<br />

noch in den Kinderschuhen, ermöglicht aber <strong>die</strong> Wiederverwertung<br />

solcher Materialien. Beim chemischen Recycling werden Schaumstoffe<br />

und andere Kunststoffe in ihre Moleküle und Ausgangsstoffe<br />

aufgespalten, um daraus neue Produkte herzustellen.<br />

Für bestimmte Kunststoffe <strong>–</strong> meist handelt es sich um Verbundwerkstoffe<br />

<strong>–</strong> ist das chemische Recycling sogar <strong>die</strong> einzig sinnvolle Verwertungsmethode.<br />

Es muss daher weiter ausgebaut und gefördert<br />

werden. Dazu sind natürlich auch <strong>die</strong> richtigen politischen und<br />

rechtlichen Rahmenbedingungen notwendig. Ziel muss es sein, das<br />

chemische Recycling zu einem festen Bestandteil der Kunststoff-<br />

Wertschöpfungskette zu machen <strong>–</strong> bei allen Vor- und Nachteilen,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong>se Technologie mit sich bringt.<br />

Pilotanlage <strong>für</strong> PU-Schaum-Recycling<br />

Seit Kurzem betreibt Covestro am Standort Leverkusen auch eine Pilotanlage<br />

<strong>für</strong> das Weichschaum-Recycling, um <strong>die</strong> bisher erzielten<br />

Wasserflaschen aus Polycarbonat sind besonders einfach mechanisch zu<br />

recyceln<br />

positiven Laborergebnisse zu verifizieren. Mit <strong>die</strong>sem Projekt zum<br />

chemischen Recycling von PU-Matratzenschaum ist das Unternehmen<br />

dem Ziel eines Recyclingkreislaufs einen bedeutenden Schritt<br />

nähergekommen. „Das Projekt ist Teil eines langfristigen strategischen<br />

Programms, um Covestro vollständig auf <strong>die</strong> Kreislaufwirtschaft<br />

auszurichten und eine treibende Kraft in der Wertschöpfung<br />

zu sein“, sagt Dr. Klaus Schäfer, Chief Technology Officer von Covestro.<br />

„Die Entwicklung <strong>die</strong>ser innovativen Recyclingtechnologie<br />

und <strong>die</strong> Investition in <strong>die</strong> Pilotanlage sind weitere Meilensteine, um<br />

Materialkreisläufe zu schließen. Damit wollen wir fossile Ressourcen<br />

in der Produktion ersetzen, den CO 2 -Fußabdruck unserer Materialien<br />

reduzieren und Lösungen <strong>für</strong> den Umgang mit Kunststoffabfällen<br />

schaffen. Zugleich gelingt uns so der Nachweis, dass Polyurethane<br />

recycelbar sind.“<br />

Schaumstoff-Recycling der nächsten Stufe<br />

„Unser Ziel ist es, chemische Recyclingprozesse <strong>für</strong> Post-Consumer-<br />

Weichschaumstoffe zu industrialisieren, um letztlich beide Rohstoffe<br />

aus dem Recycling von Matratzenschaum zu vermarkten“, erklärt<br />

Karin Clauberg, Venture Manager Flexible Foam Chemolysis bei Covestro.<br />

„Mit unserer Technologie wollen wir ein hochreines, hochwertiges<br />

Recycling-Polyol liefern, das <strong>die</strong> Kundenspezifikationen erfüllt,<br />

und ein recyceltes Toluol-Diamin oder TDA, das sich <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Weiterverarbeitung zu Toluol-Diisocyanat eignet. Dieses Isocyanat,<br />

kurz TDI, wird zusammen mit dem Polyol <strong>für</strong> <strong>die</strong> Herstellung von<br />

Weichschaumstoffen verwendet.“<br />

Bild: Covestro<br />

<strong>cav</strong> 09-2021 11


<strong>cav</strong> TREND CIRCULAR ECONOMY<br />

KREISLAUFWIRTSCHAFT:<br />

SO FUNKTIONIERT‘S<br />

Bild: Trueffelpix <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />

Kreislaufwirtschaft<br />

kontra lineare Wirtschaft:<br />

Wiederverwenden<br />

statt wegwerfen<br />

Die Kreislaufwirtschaft ist ein Schlagwort, das heute aus<br />

Unternehmensberichten und Leitbildern nicht mehr<br />

wegzudenken ist. Doch was genau ist das eigentlich? In<br />

Wahrheit ist <strong>die</strong> Kreislaufwirtschaft weit mehr als ein<br />

Schlagwort <strong>–</strong> es ist eine Systemphilosophie, bei der wir<br />

nichts mehr wirklich wegwerfen. Stattdessen werden Materialien<br />

durch Wiederverwendung oder Recycling erhalten,<br />

was der Gesellschaft und der Umwelt zugute kommt.<br />

Der beste Weg, <strong>die</strong> Kreislaufwirtschaft zu verstehen, ist<br />

ein Blick auf unser aktuelles Modell, dem <strong>die</strong> Welt seit<br />

der ersten industriellen Revolution folgt: <strong>die</strong> „lineare<br />

Wirtschaft“. Es handelt sich dabei um ein „Nehmen-<br />

Herstellen-Entsorgen“-Modell: <strong>die</strong> Gewinnung von Ressourcen,<br />

<strong>die</strong> zur Herstellung von Gütern verwendet<br />

werden, und das anschließende Wegwerfen des Abfallprodukts.<br />

Dies ist nicht nur eine Verschwendung natürlicher<br />

Ressourcen, sondern beschert uns auch ein großes<br />

Abfallproblem und führt zu immer höheren Treibhausgasemissionen.<br />

Kurz gesagt: Die Kreislaufwirtschaft entkoppelt <strong>die</strong> wirtschaftliche<br />

Aktivität vom Ressourcenverbrauch, der dem<br />

Planeten schadet, indem bei jedem Schritt Abfall aus<br />

dem System entfernt wird. Dabei beginnt <strong>die</strong> Kreislaufwirtschaft<br />

bereits beim Design der Produkte, indem auf<br />

ein einfaches Recycling geachtet wird. Es gilt, überflüssige<br />

Verpackungen zu reduzieren und den Kunden mehr<br />

nachhaltige Optionen zu bieten. Gleichzeitig müssen<br />

Produkte leicht zu reparieren bzw. aufzubereiten sein,<br />

um ihre Lebensdauer zu verlängern und so Abfall zu reduzieren.<br />

Durch <strong>die</strong> Erfassung aller unserer Abfälle und<br />

<strong>die</strong> Wiederverwertung von so viel wie möglich können<br />

wir den Materialwert der Produkte zurückgewinnen<br />

und verhindern, dass <strong>die</strong>se in <strong>die</strong> Umwelt gelangen. Sobald<br />

der Materialwert von Produkten durch Recycling<br />

zurückgewonnen wurde, kann <strong>die</strong>ses Rohmaterial wieder<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Herstellung neuer Produkte verwendet werden,<br />

wodurch der Einsatz neuer natürlicher Ressourcen<br />

reduziert wird.<br />

Die Umsetzung einer Kreislaufwirtschaft kommt also<br />

nicht nur der Umwelt zugute, sondern sichert auch <strong>die</strong><br />

langfristige wirtschaftliche Lebensfähigkeit und fördert<br />

damit unsere Gesellschaft. Experten schätzen, dass <strong>die</strong><br />

Kreislaufwirtschaft in Europa bis 2030 ein zusätzliches<br />

jährliches Wachstum von 0,6 % bringen und <strong>die</strong><br />

CO 2 -Emissionen um 48 % reduzieren wird.<br />

Bild: Covestro<br />

Covestro hat einen Fahrzeugscheinwerfer entwickelt, der <strong>für</strong> das<br />

Recycling optimiert ist<br />

Darüber hinaus hat Covestro in Zusammenarbeit mit den Unternehmen<br />

Recticel und Redwave <strong>–</strong> einem Geschäftsbereich der Wolfgang<br />

Binder GmbH <strong>–</strong> und als Teil des PUReSmart-Forschungsprojekts eine<br />

intelligente Sortierlösung entwickelt, um <strong>die</strong> verschiedenen PU-<br />

Schaumstoffe aus Post-Consumer-Matratzen effizient zu trennen.<br />

Die Software nutzt Machine-Learning-Algorithmen <strong>für</strong> eine korrekte<br />

Erkennung der verschiedenen Schaumstofftypen und ermöglicht<br />

so einen sauberen Materialeingang <strong>für</strong> den anschließenden Recyclingprozess.<br />

Diese Entwicklung ist ein weiterer Baustein der Digitalisierungsstrategie<br />

mit den damit verbundenen neuen Möglichkeiten<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> gesamte Chemie- und Kunststoff-Wertschöpfungskette.<br />

Der Klassiker: Mechanisches Recycling hat viel zu bieten<br />

Das mechanische Recycling ist der Klassiker unter den Recyclingmethoden.<br />

Prädestiniert hier<strong>für</strong> ist zum Beispiel der Kunststoff<br />

Polycarbonat. Er ist besonders leicht, bruchsicher, perfekt formbar<br />

und ein wahres Multitalent <strong>–</strong> von Brillengläsern über Scheinwerfer<br />

bis hin zu Stadiondächern. Und er hat noch einen weiteren Vorteil:<br />

Er ist leicht zu recyceln. Das gebrauchte Produkt wird, nachdem es<br />

sortiert, gereinigt und getrennt wurde, zu Granulat zerkleinert. Dieses<br />

Granulat wird dann geschmolzen und zu neuem Kunststoff verarbeitet.<br />

Viele so hergestellte Produkte sind bereits auf dem Markt,<br />

darunter Polycarbonat-Blends <strong>für</strong> IT-Anwendungen (z. B. Laptop-<br />

Gehäuse) mit bis zu 75 % Rezyklatanteil.<br />

In China beispielsweise hat Covestro bereits im Jahr 2000 eine Kooperation<br />

mit zwei Unternehmen geschlossen, <strong>die</strong> sich darauf konzentriert,<br />

aus gebrauchten Polycarbonat-Wasserflaschen hochwertige<br />

neue Kunststoffteile herzustellen. Der Getränkehersteller Nongfu<br />

Spring nimmt <strong>die</strong> Flaschen zurück und liefert sie an das Recyclingunternehmen<br />

Ausell, wo sie zu Granulat verarbeitet werden.<br />

Schließlich stellt Covestro Vorprodukte <strong>für</strong> Elektronik- und Haushaltsgeräte<br />

sowie Autoteile her. Ziel ist es, eine Million solcher<br />

19-Liter-Gallonen pro Jahr zu recyceln.<br />

Neue Wege: Produkte <strong>für</strong> das Recycling gestalten<br />

Mit Schrauben, Dutzenden von Einzelteilen und unterschiedlichen<br />

Kunststoffen sind Autoscheinwerfer meist sehr komplex. Das macht<br />

es nicht einfach, sie am Ende ihres Lebens zu recyceln. Covestro hat<br />

12 <strong>cav</strong> 09-2021


ein Konzept entwickelt, das <strong>die</strong>s möglich macht <strong>–</strong> mit nur einem<br />

einzigen Kunststofftyp und wenigen Komponenten. Dies ist ein Beispiel<br />

<strong>für</strong> einen neuen Ansatz in der Wirtschaft: Produkte von vornherein<br />

<strong>für</strong> ein bestmögliches Recycling zu gestalten.<br />

Der Musterscheinwerfer ist nicht nur leicht, was zum Beispiel <strong>die</strong><br />

Reichweite von Elektrofahrzeugen erhöht oder den Abgasausstoß in<br />

Verbrennerfahrzeugen senkt. Er besteht auch aus deutlich weniger<br />

Bauteilen als herkömmliche Modelle. Und er basiert auf nur einem<br />

Material: dem leicht recycelbaren Polycarbonat.<br />

Leitfaden <strong>für</strong> <strong>die</strong> Elektroindustrie<br />

Auch in anderen Branchen wird mehr und mehr auf <strong>die</strong> Verwendung<br />

von recycelten Materialien in Endprodukten geachtet. Dies gilt<br />

zum Beispiel <strong>für</strong> <strong>die</strong> Hersteller von Elektro- und Elektronikgeräten<br />

sowie Haushaltsgeräten. Für sie hat Covestro beispielsweise das Circular<br />

Design Guidebook herausgegeben, eine Broschüre, <strong>die</strong> in Zusammenarbeit<br />

mit dem Beratungsunternehmen Renato lab entwickelt<br />

wurde, um Designern und Entwicklern zu helfen, ihre Produkte<br />

zirkulärer zu gestalten.<br />

Das Buch zeigt, welche Materialien am besten verwendet werden,<br />

um Produkte so ressourceneffizient und nachhaltig wie möglich zu<br />

gestalten. Außerdem geht es um zirkuläres Denken in Bezug auf Lieferketten<br />

und Geschäftsmodelle sowie <strong>die</strong> Steigerung der Ressourcenproduktivität.<br />

Fazit<br />

Unternehmen wie Covestro arbeiten mit Hochdruck an Lösungen <strong>für</strong><br />

das Kunststoffrecycling. Auch wenn viele Prozesse noch in den Kinderschuhen<br />

stecken, sind erste Ansätze durchaus erkennbar. Insgesamt<br />

wird es allerdings noch sehr großer Anstrengungen bedürfen,<br />

bis wir von einer vollständigen Kreislaufwirtschaft sprechen können.<br />

Für viele Depolymerisationsprozesse sind beispielsweise enorme<br />

Energiemengen nötig, <strong>die</strong> klimaneutral zur Verfügung gestellt werden<br />

müssen. Es macht schließlich wenig Sinn, Erdgas zu verheizen,<br />

um Kunststoffe wieder in ihre Ausgangsstoffe aufzuspalten.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Kunststoffrecycling<br />

DR. BERND RADEMACHER<br />

Redakteur<br />

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<strong>cav</strong> 09-2021 13


<strong>cav</strong> TREND CIRCULAR ECONOMY<br />

Bild: lazyllama <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />

Wie kann der weltweite Bedarf in Zukunft gedeckt werden?<br />

KOHLENSTOFF IM<br />

KREISLAUF FÜHREN<br />

Der Chemiesektor hat einen dauerhaften und steigenden Bedarf an Kohlenstoff,<br />

der in seinen Produkten gebunden ist. Heute sind insgesamt<br />

450 Mio. t Kohlenstoff in Chemikalien und Polymeren enthalten, <strong>die</strong> meist<br />

aus fossilen Ressourcen stammen. Der Chemiesektor steckt aktuell in der<br />

größten Transformation seit der industriellen Revolution. Es gilt, den Bedarf<br />

bis 2050 durch erneuerbaren Kohlenstoff zu decken.<br />

14 <strong>cav</strong> 09-2021


Bild: nova-Institut<br />

Bild: nova-Institut<br />

Carbon Capture, Biomasse und Recycling sind <strong>die</strong> Säulen einer<br />

nachhaltigen Zukunft der chemischen Industrie<br />

Globaler Kohlenstoffbedarf <strong>für</strong> organische<br />

Chemikalien und abgeleitete Materialien<br />

nach Art des Ausgangsmaterials (total 2021<br />

rund 450 Mio. t, Referenz 2015<strong>–</strong>2020)<br />

Die Klimakrise beschleunigt sich in einem noch nie da gewesenen<br />

Tempo. Die globale Erwärmung, Treibhausgasemissionen und <strong>die</strong><br />

Abholzung der Wälder führen zu Ernährungsunsicherheit, globalen<br />

Gesundheitsproblemen und dem Verlust der biologischen Vielfalt.<br />

92 % der Auswirkungen der globalen Erwärmung werden durch<br />

kohlenstoffhaltige Treibhausgasemissionen verursacht, 80 % sind<br />

fossilen Ursprungs. Es ist offensichtlich geworden, dass wir <strong>die</strong> Folgen<br />

unserer heutigen Produktionsweisen <strong>für</strong> den Planeten nicht länger<br />

ignorieren können. Um den Energiesektor bis 2050 zu dekarbonisieren<br />

und <strong>die</strong> Erreichung der Ziele des Pariser Abkommens sicherzustellen,<br />

ist es <strong>für</strong> <strong>die</strong> Industrie unerlässlich, vollständig aus<br />

der Nutzung fossiler Energieträger auszusteigen.<br />

Dekarbonisierung der kohlenstoffbasierten Chemie?<br />

Insgesamt werden 89 % des aus dem Boden gewonnenen Kohlenstoffs<br />

<strong>für</strong> Energie und Kraftstoffe genutzt, während 11 % <strong>für</strong> Zement,<br />

Chemikalien und Folgeprodukte eingesetzt werden. Der Prozess<br />

der Dekarbonisierung des Energiesektors und der Ausbau der<br />

erneuerbaren Energien ist in vielen Ländern im Gange. Es ist jedoch<br />

unmöglich, auf Kohlenstoff im Sektor der Chemikalien und Folgeprodukte<br />

zu verzichten. Diese Produkte umgeben uns in vielfältiger<br />

Weise und <strong>die</strong> meisten von ihnen enthalten Kohlenstoff.<br />

Die Menge an (gebundenem) Kohlenstoff in <strong>die</strong>sen Produkten wurde<br />

vom nova-Institut nun erstmalig berechnet. Kohlenwasserstoffe<br />

(z. B. Öl und Gas, aber auch Biomasse und Rezyklate) werden sowohl<br />

zur Energiegewinnung <strong>für</strong> Prozessenergie eingesetzt als auch<br />

als Ausgansstoff <strong>für</strong> <strong>die</strong> Produkte selbst. Letzteres wird auch „gebundener<br />

Kohlenstoff“ genannt und verursacht derzeit ca. zwei<br />

Drittel des Kohlenstoffbedarfs der <strong>Chemieindustrie</strong>. Der jährliche<br />

Bedarf an gebundenem Kohlenstoff beträgt 450 Mio. t (Mt), von<br />

denen 85 % aus fossilen Ressourcen, 10 % aus Biomasse und nur<br />

5 % aus dem Recycling stammt.<br />

Steigende Nachfrage nach Kohlenstoff<br />

Die Nachfrage nach gebundenem Kohlenstoff wird in Zukunft noch<br />

weiter steigen. Eine Zunahme der Bevölkerung, höhere Einkommen<br />

und eine wachsende Mittelschicht werden den Bedarf an Produkten<br />

und damit auch an Kohlenstoff antreiben. Bis 2050 wird <strong>die</strong> Nachfrage<br />

nach gebundenem Kohlenstoff, der in organischen Chemikalien<br />

enthalten ist, auf 1000 Mt pro Jahr ansteigen. Um einen langfristigen<br />

und nachhaltigen Wandel zu schaffen, können nur drei<br />

Quellen von erneuerbarem Kohlenstoff <strong>die</strong> Nutzung des fossilen<br />

Kohlenstoffs ersetzen: Biomasse, Recycling und CCU (Carbon Capture<br />

and Utilisation; abgeschiedenes CO 2 aus Industrieprozessen<br />

oder der Atmosphäre).<br />

Transformation der chemischen Industrie<br />

Die chemische Industrie ist ein Schlüssel <strong>für</strong> eine Vielzahl von anderen<br />

Industrien und Produkten. Sie ist eine hochgradig vernetzte, integrierte<br />

Industrie und wurde über Jahrzehnte in vielerlei Hinsicht<br />

optimiert. Für den Ersatz von fossilen Rohstoffen gibt es zwei verschiedene<br />

Strategien, <strong>die</strong> beide <strong>für</strong> <strong>die</strong> Transformation wichtig sind<br />

und parallel entwickelt werden sollten.<br />

Strategie 1: Drop-in<br />

Die Drop-in-Strategie nutzt bestehende Strukturen der chemischen<br />

Industrie, wie z. B. Raffinerien und Chemieparks, um <strong>die</strong> Rohstofftransformation<br />

auf der Ebene der Einsatzstoffe einzuleiten. Anstelle<br />

von Naphtha, Methan, Ethan, Propan, Methanol aus fossilen Quellen<br />

wie Öl, Erdgas und Kohle können <strong>die</strong>se Rohstoffe auch aus Biomasse,<br />

CO 2 und chemischem Recycling gewonnen werden. Das Endprodukt<br />

bleibt das gleiche, während der Rohstoff erneuerbar wird und<br />

<strong>die</strong> bestehenden Prozesse und <strong>die</strong> Infrastruktur weitgehend erhalten<br />

bleiben. In <strong>die</strong>sem Fall können große Mengen an zusätzlichem, fossilem<br />

Kohlenstoff schnell ersetzt werden.<br />

Strategie 2: Dediziert<br />

Die dedizierte Strategie baut völlig neue Strukturen mit neuen Verfahren<br />

auf, um neue Rohstoffe zu erzeugen, etwa durch Biotechnologie,<br />

Holz- oder Elektrochemie. Diese Produkte nutzen oft Biomasse<br />

oder CO 2 effizienter und weisen Eigenschaften auf, <strong>die</strong> in keinem<br />

petrochemischen Pendant zu finden sind. Zu den dedizierten Strategien<br />

gehört der Ersatz von petrochemischen Kunststoffverpackungen<br />

durch Verpackungen aus Papier, Zellulose oder Naturfasern.<br />

Beide Strategien müssen verfolgt werden<br />

Beide Strategien sind notwendig, um <strong>die</strong> Transformation zu erreichen.<br />

Während <strong>die</strong> erste Strategie vor allem <strong>für</strong> Grundchemikalien<br />

geeignet ist, könnte <strong>die</strong> zweite <strong>für</strong> Spezialanwendungen mit kleineren<br />

Produktionsmengen eingesetzt werden. Um <strong>die</strong> Drop-in-Strategie<br />

umzusetzen, müssten <strong>die</strong> über Jahrzehnte optimierten Anlagen<br />

der chemischen Großindustrie, Chemieparks, integrierten Standorte<br />

und Erdölraffinerien an <strong>die</strong> neuen Rohstoffe und Zwischenprodukte<br />

des erneuerbaren Kohlenstoffs angepasst werden. Dies erfordert er-<br />

<strong>cav</strong> 09-2021 15


<strong>cav</strong> TREND CIRCULAR ECONOMY<br />

werden. Außerdem könnten Biomasseströme, <strong>die</strong> heute <strong>für</strong> Biokraftstoffe<br />

genutzt werden, im Zuge der Elektromobilität frei werden.<br />

Insgesamt wird <strong>die</strong> Biomasse allein jedoch nicht ausreichen, um genügend<br />

erneuerbaren Kohlenstoff bereitzustellen. Daher ist eine<br />

dritte Quelle <strong>für</strong> erneuerbaren Kohlenstoff notwendig: CO 2 .<br />

Globaler Kohlenstoffbedarf <strong>für</strong> Chemikalien und Folgeprodukte im Vergleich:<br />

2050 muss der Großteil des Kohlenstoffs über Recycling im Kreislauf<br />

geführt werden<br />

hebliche Investitionen in strukturelle Veränderungen sowie <strong>die</strong> Entwicklung<br />

und Integration neuer Technologien (z. B. Elektrochemie).<br />

Die dezi<strong>die</strong>rte Strategie ist stark von Forschung und Innovation geprägt,<br />

da es oft um <strong>die</strong> Schaffung neuer Produktionswege (z. B. biotechnologische<br />

Entwicklungen) <strong>für</strong> Produkte mit verschiedenen<br />

neuen und verbesserten Eigenschaften geht.<br />

Recycling<br />

Die heute überwiegenden, mechanischen Recyclingverfahren sind<br />

hinsichtlich der Art der nutzbaren Abfallströme und in der Qualität<br />

der Rezyklate beschränkt. Mit dem chemischen Recycling hingegen<br />

können praktisch alle Abfallfraktionen, insbesondere gemischte, recycelt<br />

und in hochwertige Einsatzstoffe umgewandelt werden. In<br />

Europa warten <strong>die</strong> Investoren darauf, dass <strong>die</strong> Politik mit klaren<br />

Rahmenbedingungen den Startschuss gibt, um <strong>die</strong> notwendigen<br />

großen Investitionen zu tätigen.<br />

Beim mechanischen und chemischen Recycling verbleiben große<br />

Teile des Kohlenstoffs (aber nicht alle) im Kreislauf. Neben dem Recycling<br />

werden daher andere Quellen <strong>für</strong> erneuerbaren Kohlenstoff<br />

benötigt, um Lücken im Kreislauf zu schließen und <strong>die</strong> Verluste zu<br />

minimieren. Diese Quellen erneuerbaren Kohlenstoffs stammen aus<br />

Biomasse und der direkten CO 2 -Nutzung.<br />

Biomasse<br />

Die Biomasse unterteilt sich in primäre Biomasse von Feldern und<br />

Wäldern und in sekundäre Biomasse, <strong>die</strong> aus biogenen Abfällen und<br />

Nebenströmen stammt (z. B. aus der Land- und Forstwirtschaft, der<br />

Lebensmittel-, Futtermittel- und <strong>Chemieindustrie</strong>, der Holz- und<br />

Papierproduktion sowie aus privaten Haushalten). Die Nutzung <strong>die</strong>ser<br />

„organischen Abfälle“ wird ein Schlüssel <strong>für</strong> den Übergang zu<br />

einer biobasierten Kreislaufwirtschaft sein.<br />

Die Verwertung von Biomasse ist vor allem dort sinnvoll, wo funktionale<br />

und komplexe molekulare Einheiten der Biomasse nach der<br />

chemischen Umwandlung erhalten bleiben und weiter genutzt werden<br />

können. Dies gilt z. B. <strong>für</strong> <strong>die</strong> Oleochemie, <strong>für</strong> Naturkautschuk<br />

und Lignin sowie <strong>für</strong> zahlreiche neuartige biobasierte Komponenten<br />

wie organische Säuren und Furan-basierte Produkte. Die industrielle<br />

Biotechnologie kann dabei helfen, komplexe Moleküle in<br />

kurzen und schonenden Verfahren und mit maßgeschneiderten Produktionsorganismen<br />

herzustellen. Lignin zum Beispiel, ein Nebenprodukt<br />

der Holzverarbeitung, wird bisher wenig genutzt, könnte<br />

aber in Zukunft zur Herstellung von Aromaten und Asphalt eingesetzt<br />

werden.<br />

Konflikte in der Landnutzung können gemindert werden, indem<br />

hocheffiziente Nutzpflanzen bzw. deren Nebenprodukte genutzt<br />

Bild: nova-Institut<br />

Direkte Nutzung von CO 2<br />

Carbon Capture and Utilisation bietet eine breite Palette von Anwendungen,<br />

bei denen CO 2 als Ausgangsstoff <strong>für</strong> Chemikalien, Polymere,<br />

Kraftstoffe, Mineralien und sogar Proteine verwendet werden<br />

kann. Durch <strong>die</strong> Kombination von CO 2 mit grünem Wasserstoff<br />

können verschiedene Zwischen- und Endprodukte hergestellt werden,<br />

wie z. B. Methan und Methanol, und über <strong>die</strong> Fischer-Tropsch-<br />

Reaktion kann aus CO 2 und Wasserstoff synthetisches Naphtha hergestellt<br />

werden. Aus synthetischem Naphtha lassen sich auch<br />

Grundchemikalien <strong>für</strong> <strong>die</strong> Produktion von höherwertigen Chemikalien<br />

und Polymeren sowie langkettigen Wachsen mit hohem Reinheitsgrad<br />

ableiten. Einige Chemikalien werden standardmäßig direkt<br />

aus CO 2 synthetisiert, wie z. B. Harnstoff und diverse Polymere<br />

(z. B. Polyurethane und Polycarbonate).<br />

Um den Kohlenstoff im CO 2 chemisch nutzbar zu machen, sind<br />

große Mengen Energie in Form von Wasserstoff notwendig. Aus<br />

ökologischer Sicht bedeutet <strong>die</strong>s, dass <strong>für</strong> CCU-Prozesse nur erneuerbare<br />

Energien oder vorhandene Prozessenergie genutzt werden<br />

können. Aus <strong>die</strong>sem Grund muss es in Zukunft einen massiven,<br />

weltweiten Ausbau der erneuerbaren Energien geben.<br />

Fazit<br />

Seit dem Beginn der industriellen Revolution hat sich <strong>die</strong> Menschheit<br />

<strong>für</strong> ihre Entwicklung fast ausschließlich auf billige, fossile Kohlenstoffquellen<br />

wie Kohle und Erdöl verlassen. Heute können wir<br />

zum ersten Mal <strong>die</strong> Produktion von Chemikalien und Folgeprodukten<br />

von der Verwendung von frischem fossilem Kohlenstoff entkoppeln.<br />

Alle heutigen Chemikalien und Folgeprodukte können mit erneuerbarem<br />

Kohlenstoff aus Biomasse, abgeschiedenem CO 2 oder<br />

Recycling hergestellt werden. Um den Bedarf der Chemie und ihrer<br />

Folgeprodukte zu decken, muss <strong>die</strong> Produktion von erneuerbarem<br />

Kohlenstoff bis 2050 jedoch um den Faktor 15 gesteigert werden.<br />

Diese äußerst anspruchsvolle Aufgabe erfordert eine sektorübergreifende<br />

Zusammenarbeit von Industrie, Regierungen und Verbrauchern.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: nova-Institut<br />

AUTOR:<br />

FERDINAND KÄHLER<br />

Wissenschaftler <strong>für</strong> Nachhaltigkeit,<br />

nova-Institut<br />

AUTOR:<br />

MICHAEL CARUS<br />

CEO und Gründer,<br />

nova-Institut<br />

16 <strong>cav</strong> 09-2021


<strong>cav</strong><br />

PRODUKTE<br />

Analysatoren <strong>für</strong> <strong>die</strong> Wasseraufbereitung<br />

Mischen, Trocknen und Coaten im Labor<br />

Yokogawa hat seine Palette an<br />

Analysatoren der Oprex-Familie<br />

<strong>für</strong> Wasseraufbereitungsanlagen<br />

erweitert. Zu den neuen Analysatoren<br />

zählen der Trübungsdetektor<br />

TB820D mit 90°-Streulichtwinkel,<br />

der Analysator <strong>für</strong><br />

freies Chlor FC800D (Messung<br />

ohne Reagenzien), der Restchlor-Analysator<br />

RC800D (Messung<br />

mit Reagenzien), der Flüssigkeitsanalysator<br />

FLXA402T <strong>für</strong><br />

Trübungs- und Chlormessungen<br />

Bild: Yokogawa<br />

und der Pulsgenerator PG400<br />

mit Selbstreinigung.<br />

Die Analysatoren arbeiten mit<br />

Durchlicht- und Streulichtmessverfahren.<br />

Der Trübungsdetektor<br />

TB820D wie auch <strong>die</strong> Analysatoren<br />

FC800D und RC800D verfügen<br />

über Selbstdiagnosefunktionen,<br />

der RC800D meldet zudem,<br />

wenn keine Messflüssigkeit<br />

vorhanden ist. Darüber hinaus<br />

können an den Flüssigkeitsanalysator<br />

FLXA402T auch<br />

andere Sencom-4.0-Sensoren<br />

angeschlossen werden (pH,<br />

Leitfähigkeit). Die ermittelten<br />

Werte können drahtlos an eine<br />

Cloud übermittelt werden. Der<br />

Flüssigkeitsanalysator FLXA402T<br />

lässt sich gleichzeitig mit zwei<br />

Trübungsdetektoren und Chlorsensoren<br />

betreiben.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Yokogawa<br />

Die Diosna F+E-Serie umfasst High-Shear-Mischer, Wirbelschichttrockner<br />

und Coater. Der Labormischer P 1-6 <strong>für</strong><br />

den Tischeinsatz ist <strong>für</strong> Chargengrößen von 0,25 bis 6 l<br />

ausgelegt. Er stellt neben Trockenmischungen auch Feuchtgranulate<br />

her und ist eine gute Basis <strong>für</strong> <strong>die</strong> Produktentwicklung.<br />

Das Baukastenprinzip ermöglicht <strong>die</strong> Nachrüstung<br />

individueller Komponenten. Der größere, fahrbare<br />

Laborprozessor P/VAC<strong>–</strong>10 <strong>für</strong> Chargen von 0,25 bis 10 l<br />

fungiert nicht nur als Mischer-Granulator, sondern ermöglicht<br />

auch das Vakuumtrocknen diverser Feuchtgranulate.<br />

Ergänzt werden <strong>die</strong> Labormischer durch das Tischgerät Minilab<br />

RC und den mobilen Midilab RC. Mit den Modulen<br />

Trommel-Coater- und Wirbelschicht-Modul decken <strong>die</strong>se<br />

Geräte einen weiten Bereich der Tablettenherstellung ab.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Diosna<br />

Bild: Diosna<br />

WIE SICHER, REIN UND ZUVERLÄSSIG<br />

IST IHRE PROZESSLUFT IN SENSIBLEN<br />

BEREICHEN WIRKLICH?<br />

LET’S TALK<br />

Dirk Koob, Geschäftsführer AERZEN Deutschland GmbH & Co. KG<br />

+49 5154 815666 dirk.koob@aerzener.de<br />

Vor allem bei sensiblen Gütern muss <strong>die</strong> pneumatische Förderung absolut risikofrei sein. Nur so<br />

bleiben Reinheit und Qualität erhalten. Aber nicht nur <strong>die</strong> Verschmutzung des Schüttguts,<br />

sondern auch eine Kontamination des gesamten Systems hätte fatale Folgen. Vertrauen Sie auf<br />

AERZEN Gebläse und Verdichter-Aggregate: ölfrei gemäß ISO 8573-1 (Ölfreiheit Klasse O), dazu<br />

äußerst robust und langlebig. AERZEN bietet Ihnen <strong>für</strong> jede Anwendung das richtige Produkt<br />

<strong>–</strong> drei Technologien, maximal zuverlässig.<br />

www.aerzen.com<br />

<strong>cav</strong> 09-2021 17


<strong>cav</strong><br />

PRODUKTE<br />

Zellenradschleusen <strong>für</strong> bis zu 1000 °C<br />

Siebkorbfilter <strong>für</strong> Rohrleitungsbauten<br />

Bild: Neue Jäger Maschinenbau<br />

Die Hochtemperaturzellenradschleusen<br />

von Neue Jäger Maschinenbau<br />

ermöglichen es, bis<br />

zu 1000 °C heiße Schüttgüter<br />

und Partikel in der <strong>Prozesstechnik</strong><br />

sicher und zuverlässig zu<br />

fördern und zu dosieren. Einzelne<br />

Bausteine <strong>die</strong>ser Zellenradschleusen<br />

werden aus besonders<br />

hitzeresistenten Materialien angefertigt<br />

und sind bereits in der<br />

Standardausführung <strong>für</strong> Förderguttemperaturen<br />

bis 450 °C zugelassen,<br />

wobei der Antrieb<br />

über einen direkt angeflanschten<br />

Getriebemotor mit Motorlaterne<br />

erfolgt. Für höhere Temperaturen<br />

bis 1000 °C gibt es <strong>die</strong><br />

HTS-Zellenradschleusen mit einem<br />

da<strong>für</strong> geeigneten Getriebemotor<br />

mit Kettenantrieb. Die<br />

Gehäuse sind als Schweißkonstruktion<br />

in Stahl oder Edelstahl<br />

(Werkstoffvarianten: 1.0570<br />

(Stahl), 1.4571 (V4A), 1.4828<br />

und 1.5415 (16Mo3)) ausgeführt<br />

und mit rundem oder<br />

eckigem Ein- und Auslauf erhältlich.<br />

HTS-Zellenradschleusen<br />

sind optional mit Schleißleisten<br />

aus Federstahl und mit<br />

Drehzahlwächter erhältlich. Die<br />

Nennförderleistung beträgt 0,45<br />

bis 320 m 3 /h bei 100 % Füllgrad,<br />

Zellenraddurchmesser sind<br />

von 100 bis 630 mm möglich.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Neue Jäger<br />

Die Filtration Division von<br />

Eaton hat zur Ergänzung seiner<br />

manuellen Siebkorbfilter eine<br />

neue Reihe von Siebkorbfiltern<br />

in sechs Standardgrößen entwickelt.<br />

Die 72X-Simplex-Siebkorbfilterreihe<br />

<strong>für</strong> Rohrleitungsbauten<br />

entspricht der Druckgeräterichtlinie<br />

(DGRL) mit Abdichtungs-<br />

und Oberflächengüteeigenschaften,<br />

<strong>die</strong> älteren Modellen<br />

überlegen sind. Die Siebkorbfilterreihe<br />

ist gemäß der<br />

DGRL CE-gekennzeichnet und<br />

entspricht den Regelwerken<br />

EN13445 und AD 2000 <strong>für</strong><br />

Druckbehälter.<br />

Die Simplex-Siebkorbfilter 72X<br />

bieten eine vollständige bypassfreie<br />

Filtration, <strong>die</strong> Prozessan -<br />

lagen schützt. Typische Anwendungen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Siebkorbfilter<br />

sind chemische, petrochemische<br />

und Wasserleitungen, bei denen<br />

eine vorübergehende Abschaltung<br />

zur Reinigung oder <strong>für</strong> einen<br />

Austausch möglich ist.<br />

Simplex-Siebkorbfilter 72X sind<br />

standardmäßig aus duktilem<br />

Gusseisen gefertigt und eignen<br />

sich <strong>für</strong> Anwendungen bis<br />

10 bar bei Betriebstemperaturen<br />

bis 120 °C. Bei Bedarf ist eine<br />

Ausführung aus Edelstahl<br />

(CF8M) <strong>für</strong> einen Druck bis<br />

16 bar erhältlich.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Eaton<br />

Bild: Eaton<br />

Durchflussmessung im Zyklusbetrieb<br />

Wechselstrom-Industriesauger<br />

Nivus stattet seine Nivuflow-Reihe mit der Möglichkeit des<br />

Zyklus- oder Intervallbetriebs aus. Betreiber von dauerhaft<br />

betriebenen Messstellen ohne Anbindung ans Stromnetz profitieren<br />

von der Möglichkeit des Energiesparbetriebs, da <strong>die</strong> autarke<br />

Stromversorgung in Dimensionierung und Aufwand kleiner<br />

gestaltet werden kann. Bei einem Messintervall von 15 min<br />

werden im Vergleich zur Dauermessung über 90 % der Energie<br />

eingespart. Für besondere Ereignisse schaltet das Messsystem<br />

in den Ereignisbetrieb. Dieser gestattet kürzere Messzyklen<br />

oder den Dauerbetrieb. Der Betreiber kann damit bei kritischen<br />

Ereignissen hoch aufgelöste Messdaten generieren.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Nivus<br />

18 <strong>cav</strong> 09-2021<br />

Bild: Nivus<br />

Mit der Baureihe R01A stellt<br />

Ruwac eine runderneuerte Serie<br />

von Wechselstromsaugern <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Industrie vor. Unverändert<br />

gegenüber der Vorgängerbau -<br />

reihe sind <strong>die</strong> robuste Bauweise<br />

und das modulare Konzept, das<br />

eine Anpassung des Saugers an<br />

individuelle Bedingungen erlaubt.<br />

Das gilt <strong>für</strong> <strong>die</strong> Antriebsleistung<br />

ebenso wie <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Staubklasse des Filters. Hier<br />

kann sich der Anwender zwischen<br />

Taschen- und Zellenfiltern<br />

der Klassen L und M entscheiden.<br />

Optional lässt sich ein Reststaubfilter<br />

der Staubklasse H<br />

integrieren. Zu den Merkmalen<br />

der Baureihe R01A gehört, dass<br />

bei Saugern mit mehreren Gebläsen<br />

einzelne Gebläse zu- bzw.<br />

abgeschaltet werden können.<br />

Somit kann der Anwender <strong>die</strong><br />

Saugleistung (und somit den<br />

Energieverbrauch) an den aktuellen<br />

Bedarf anpassen. Bei den<br />

Entsorgungssystemen kann zwischen<br />

Staubfilterbeutel, Entsorgungswanne<br />

mit Deckel und<br />

Einlegetüte gewählt werden.<br />

Der R01A ist in vier Grundmodellen<br />

mit Motorleistungen von<br />

2,0 bis 3,6 kW lieferbar. Alle<br />

Sauger sind auch in staubex -<br />

plosionsgeschützter Ausführung<br />

(Zone 21 und 22) erhältlich.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Ruwac<br />

Bild: Ruwac


Kompakte Infrarotkamera<br />

Bild: Optris<br />

Die Infrarotkamera Optris Xi<br />

410 vereint <strong>die</strong> Vorteile von Infrarotkameras<br />

und Infrarotthermometern.<br />

Sie verfügt über eine<br />

Ethernet-Schnittstelle und kann<br />

bequem über PoE mit Strom<br />

versorgt werden. Selbst bei großen<br />

Entfernungen zum PC ermöglicht<br />

<strong>die</strong>s eine einfache Installation.<br />

Mit der integrierten<br />

Auto-Hotspot-Finder-Funktion<br />

können bewegte Objekte zuverlässig<br />

vermessen werden. Bei einer<br />

Unterbrechung der Netzwerkverbindung<br />

oder einem<br />

Problem am PC übernimmt <strong>die</strong><br />

Kamera <strong>die</strong> Aufgabe selbstständig.<br />

Die IR-Kamera sorgt zudem<br />

<strong>für</strong> eine gründliche und zuverlässige<br />

Alarmierung, wenn ein<br />

Problem erkannt wird. Diese Eigenschaften<br />

prädestinieren sie<br />

<strong>für</strong> alle sicherheitsrelevanten<br />

Anwendungen im Bereich des<br />

vorbeugenden Brandschutzes<br />

und der Zustandsüberwachung<br />

von Maschinen und Anlagen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Optris<br />

Ultraschallsensoren mit 8 m Reichweite<br />

Telemecanique Sensors baut sein Ultraschall-Portfolio weiter<br />

aus: Die Sensoren der Baureihe XX sind ab sofort mit einer<br />

Reichweite von bis zu 8 m erhältlich. Die XX-Sensoren eignen<br />

sich insbesondere <strong>für</strong> <strong>die</strong> Detektion weit entfernter Objekte und<br />

<strong>die</strong> Füllstandsüberwachung von Schuttgütern oder Flüssigkeiten.<br />

Sie verfügen über eine Wiederholgenauigkeit von 0,1 %<br />

und sind in der Bauform M30 mit 43 mm Sensorkopf erhältlich.<br />

Ein besonderes Augenmerk bei der Entwicklung der Ultraschallsensoren<br />

galt der Erweiterung der Erfassungsmöglichkeiten. So<br />

wurde der Erfassungswinkel auf ± 35 ° erhöht, wodurch komplexe<br />

Oberflächen aber auch kleinste Objekte mit einer Breite<br />

von 1 mm sicher erfasst werden können.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Telemecanique<br />

NIR-Sensor <strong>für</strong> <strong>die</strong> Prozesssteuerung<br />

Der Prozesssensor NIR-Online<br />

X-Sential von Büchi überwacht<br />

grundlegende Parameter wie<br />

Feuchte-, Fett- und Proteingehalt<br />

in Herstellungsprozessen.<br />

Das Sensor-Spektrometer enthält<br />

dank Diodenarray-Technologie<br />

keine beweglichen Teile und ist<br />

Bild: Büchi<br />

äußerst robust. Der X-Sential<br />

lässt sich einfach in bestehende<br />

Qualitätskontrollen integrieren.<br />

Das nickelbeschichtete Aluminiumgehäuse<br />

bietet Schutz vor<br />

Staub und Wasser (IP69/X9K).<br />

Für Anwender, <strong>die</strong> kein Premium-Spektrometer<br />

benötigen, ist<br />

der Sensor eine kostengünstige<br />

Wahl. Qualitätsparameter <strong>für</strong><br />

Rohstoffe und Endprodukte<br />

können großflächig analysiert<br />

und Prozesse in Echtzeit angepasst<br />

werden.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Buechi<br />

Bild: Telemecanique Sensors<br />

FLUX Fass- und<br />

Containerpumpen<br />

Unschlagbar vielseitig,<br />

unschlagbar leistungsstark<br />

Sie wollen Fluide aus IBCs, Fässern,<br />

Kanistern oder Tanks fördern? Ob in<br />

der Industrie oder im Hygienebereich,<br />

mit den ALLSTARS von FLUX lassen<br />

sich auch entzündliche, aggressive,<br />

toxische oder nicht selbst fließfähige<br />

Me<strong>die</strong>n sicher fördern.<br />

Aber überzeugen<br />

Sie sich selbst.<br />

Unsere Mitarbeiter<br />

beraten Sie gerne.<br />

Akku-<br />

Pumpe<br />

MADE IN<br />

GERMANY<br />

Talweg 12 · D-75433 Maulbronn<br />

Tel. +49 7043 101-0 · info@flux-pumpen.de<br />

www.flux-pumps.com<strong>cav</strong> 09-2021 21


<strong>cav</strong><br />

PRODUKTE<br />

Glasfaserleitungen <strong>für</strong> Profinet-Netzwerke<br />

Halbautomatisierter Vakuumförderer<br />

Bild: Lapp<br />

Für <strong>die</strong> schnelle Kommunikation<br />

in Profinet-Netzwerken bietet<br />

Lapp zwei neue GOF-Glasfaserleitungen.<br />

Das Hitronic GOF<br />

Duplex PNB ist ein hoch flammwidriges<br />

Breakoutkabel und eignet<br />

sich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Schaltschranksowie<br />

<strong>die</strong> strukturierte Gebäudeverkabelung<br />

innerhalb von Profinet-Netzwerken.<br />

Sowohl <strong>die</strong><br />

Einzelkabel im Inneren wie auch<br />

der Außenmantel sind aus halogenfreien<br />

Materialien hergestellt<br />

und reduzieren <strong>die</strong> Gefahr von<br />

Brandfortleitung, hoher Rauchdichte<br />

und toxischen Rauchgasen<br />

im Brandfall. Für <strong>die</strong> Zugentlastung<br />

sorgen nichtmetal -<br />

lische Aramidgarne, und durch<br />

<strong>die</strong> Verwendung von metall -<br />

freien Werkstoffen im Inneren<br />

der Leitung treten keine elektromagnetischen<br />

Störungen auf.<br />

Die Hitronic GOF Duplex PNC<br />

ist noch härter im Nehmen. Die<br />

Glasfaserleitung <strong>für</strong> Profinet<br />

steht auf permanente Bewegung.<br />

Das Breakoutkabel vereint<br />

Schleppketten-, Torsions- und<br />

Wechselbiegeeigenschaften und<br />

eignet sich <strong>für</strong> bewegte Anwendungen,<br />

Vibration oder Torsion.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Lapp<br />

Der halbautomatisierte Förderer<br />

piFlow-p-Smart-CCO von Piab<br />

ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> kontinuierliche Produktion<br />

ausgelegt. Er ermöglicht<br />

<strong>die</strong> Aufnahme von Material<br />

z. B. aus einer Sackentladestation<br />

oder direkt aus einem Fass mittels<br />

Förderrohr. Für <strong>die</strong> Förderung<br />

eines bestimmten Produktes<br />

zur Verpackung, zum Sieben,<br />

Mahlen oder Dosieren sind weniger<br />

Zyklen erforderlich. Dank<br />

seiner Doppelsensorlösung<br />

schöpft der Förderer in jedem<br />

Bild: Piab<br />

Zyklus das gesamte Förderchargenvolumen<br />

aus. Der obere Sensor<br />

misst <strong>die</strong> Menge im Förderer<br />

und unterbricht den Fördervorgang,<br />

sobald <strong>die</strong>ser <strong>die</strong> maximale<br />

Füllhöhe erreicht. Der untere<br />

Sensor schließt <strong>die</strong> Bodenklappe,<br />

sobald der Förderer leer ist.<br />

Dies führt zu einem sofortigen<br />

Neustart des Fördervorgangs.<br />

Der obere Sensor fungiert auch<br />

als Schutz vor Überfüllung.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Piab<br />

Überwachung von Gaswäschern<br />

Bild: Sensotech<br />

Bei einer Vielzahl industrieller Prozesse kommen umweltschädliche, ätzende<br />

oder giftige Gase zum Einsatz. Gaswäscher <strong>die</strong>nen der Reinigung <strong>die</strong>ser Gase,<br />

doch ihre Effektivität ist von der exakten Dosierung der Waschflüssigkeit (beispielsweise<br />

Natronlauge) abhängig. Herkömmliche Messverfahren gelangen<br />

schnell an ihre Grenzen. Das Prozessmesssystem Liquisonic von Sensotech analysiert<br />

in Echtzeit <strong>die</strong> Konzentration der Waschflüssigkeit und <strong>die</strong> des Salzes.<br />

Dies ermöglicht ein exaktes Nachdosieren und Einstellen der Waschflüssigkeit.<br />

Kritische Situationen, bei denen giftige und umweltschädliche Gase austreten<br />

könnten, lassen sich durch Liquisonic früh erkennen, sodass Gegenmaßnahmen<br />

rechtzeitig eingeleitet werden können.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Sensotec<br />

Lumistar Leuchte<br />

USL 07-LED-EX<br />

Umgebungstemperatur bis 60°C<br />

• 1130 Lumen<br />

• Großer Lichtaustritt<br />

• Optimierte<br />

Schraubglas-Öffnung<br />

• Schutzart: IP 65 und IP 67<br />

• Einfache Montage<br />

DANKE<br />

Für über 70 Jahre Engagement und<br />

Vertrauen. Bitte helfen Sie uns<br />

auch weiterhin notleidene Kinder<br />

und Familien zu unterstützen.<br />

2019/1<br />

info@lumiglas.de | www.lumiglas.de<br />

sos-kinderdoerfer.de<br />

22 <strong>cav</strong> 09-2021<br />

Unbenannt-1 1 24.08.21 13:14


Industrieller 5G-Router verfügbar<br />

Der 5G-Router Scalance<br />

MUM856-1 von Siemens ver -<br />

bindet lokale Industrieanwendungen<br />

mit öffentlichen 5G-, 4G<br />

(LTE)- und 3G (UMTS)-Mobilfunknetzen.<br />

Damit können An -<br />

lagen, Maschinen und Steuerelemente<br />

über ein öffentliches<br />

5G-Netz flexibel und mit hohen<br />

Datenraten aus der Ferne überwacht<br />

und gewartet werden.<br />

Durch <strong>die</strong> robuste Ausführung<br />

im IP65-Gehäuse ist der Router<br />

Bild: Siemens<br />

auch außerhalb des Schaltschranks<br />

einsetzbar, etwa in der<br />

Produktion oder in Außenan -<br />

lagen. Zur Anbindung von Ethernet-basierten<br />

Subnetzen und<br />

Automatisierungsgeräten unterstützt<br />

Scalance MUM856-1 das<br />

Release 15 des 5G-Standards. Das<br />

Gerät ermöglicht Übertragungsraten<br />

von bis zu 1000 Mbit/s im<br />

Downlink und bis zu 500 Mbit/s<br />

im Uplink. Dank IPv6-Unterstützung<br />

können <strong>die</strong> Geräte auch an<br />

moderne Kommunikationsnetze<br />

angebunden werden. Zur Kontrolle<br />

des Datenverkehrs und<br />

zum Schutz gegen nicht autorisierte<br />

Zugriffe tragen verschiedene<br />

Sicherheitsfunktionen bei. Ist<br />

kein 5G-Netz verfügbar, schaltet<br />

das Gerät automatisch auf 4Goder<br />

3G-Netze um.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Siemens<br />

Einfacheres Handling von IO-Link Devices<br />

Mit einem Webserver-Update<br />

<strong>für</strong> seine I/O-Module optimiert<br />

Turck <strong>die</strong> Integration und das<br />

Handling von IO-Link Devices.<br />

Das Update erleichtert durch intuitives<br />

Design, kontextbasierte<br />

Hilfen sowie smarte Software-<br />

Komponenten wie dem IODD-<br />

Konfigurator Inbetriebnahme<br />

und Wartung von IO-Link Devices<br />

ohne Zusatzsoftware. Der<br />

IODD-Konfigurator erlaubt u. a.<br />

<strong>die</strong> Klartextanzeige relevanter<br />

Parameter oder <strong>die</strong> grafische<br />

Darstellung der Messkurven von<br />

Sensoren. Über <strong>die</strong> herstellerübergreifende<br />

Datenbank IODDfinder<br />

hat der Anwender Zugriff<br />

auf alle verfügbaren IO-Link<br />

Devices. Der IODD-Konfigurator<br />

ist auf den aktuellen Firmware-<br />

Versionen der IP67-IO-Link<br />

Master TBEN-Lx-8IOL,<br />

TBEN-S2-4IOL sowie der IP20-<br />

Variante FEN20-4IOL einsetzbar.<br />

Ergänzend unterstützt Turck das<br />

Engineering mit der Simple IO-<br />

Link Device Integration. Die Geräte<br />

können damit über Drop-<br />

Down-Felder integriert werden.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Turck<br />

Bild: Turck<br />

<strong>cav</strong> 09-2021 23


<strong>cav</strong><br />

PRODUKTE<br />

3-D-Blick ins Lager<br />

Der Linde Warehouse Navigator hilft kleinen und mittelständischen Unternehmen,<br />

sämtliche Lagerprozesse digital zu organisieren. Die modulare Lösung,<br />

bestehend aus Lagerverwaltungs- sowie Kommissionier- und Staplerleitsystem,<br />

verspricht dauerhafte Zeit- und Kostenersparnisse und wartet mit besonderen<br />

Optionen auf: Eine dreidimensionale Ansicht visualisiert das Lager inklusive der<br />

Waren in Echtzeit und weist den Fahrern <strong>die</strong> schnellste Route zum Zielort. Dabei<br />

dokumentiert <strong>die</strong> Software automatisch <strong>die</strong> Bewegungen der Ladungsträger<br />

über wechselnde Ablageorte hinweg.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Linde<br />

Kompakter R&D-<br />

Mischer<br />

Dinnissen hat den Pegasus-<br />

R&D-Mischer entsprechend den<br />

Anforderungen eines Chemieunternehmens<br />

entwickelt, das<br />

auf dem Gebiet der erneuerbaren<br />

Energien forscht. In der Maschine<br />

sollte eine Charge 24 h<br />

lang kontinuierlich mit genau<br />

1 g Additiven gemischt und dabei<br />

Temperatur und Feuchtigkeit<br />

kontrolliert werden. Gefordert<br />

war eine kleine, aber effiziente<br />

Mischkammer.<br />

Im entsprechend <strong>die</strong>sen Anforderungen<br />

entstandenen Pegasus-R&D-Mischer<br />

kann das Rohmaterial<br />

kontinuierlich über einen<br />

längeren Zeitraum in Bewegung<br />

gehalten werden. Das System<br />

verspricht den Nutzen eines<br />

zuverlässigen Analyseergebnisses<br />

und <strong>die</strong> Möglichkeit, in kleineren<br />

Chargen zu testen. Weitere<br />

Merkmale sind <strong>die</strong> kompakte,<br />

mobile Bauweise, <strong>die</strong> präzise<br />

Mischtechnologie und <strong>die</strong> präzise<br />

Temperaturkontrolle.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Dinnissen<br />

Bild: Dinnissen<br />

Bild: Linde<br />

Flexible Thermostate <strong>für</strong> anspruchsvolle Temperieraufgaben<br />

In gewohnter JULABO Premiumqualität sorgen DYNEO Laborthermostate mit intuitiver<br />

Steuerung <strong>für</strong> eine verlässliche Temperierung interner und externer Applikationen.<br />

Dank breitem Zubehör-Portfolio sind sie <strong>für</strong> unterschiedlichste,individuelle Anforderungen<br />

einsetzbar und bieten dem Anwender maximale Flexibilität in jeder Situation.<br />

Präzision garantiert.<br />

Alle Modelle entdecken<br />

www.julabo.com/dyneo<br />

24 <strong>cav</strong> 09-2021


Schnellere Implementierung dank MTP<br />

Schraubenspindelpumpen<br />

Emerson hat einen neuen MTP-<br />

Prozessautomatisierungsstandard<br />

<strong>für</strong> seine Leitsysteme entwickelt,<br />

der den Module Type<br />

Package(MTP)-Standard der<br />

Namur sowohl <strong>für</strong> Prozessleitsysteme<br />

(DCS) als auch <strong>für</strong> speicherprogrammierbare<br />

Steuerungen<br />

(SPS) unterstützt. Der Standard<br />

wird dazu beitragen, <strong>die</strong><br />

Fertigungsumgebung modularer<br />

und flexibler zu gestalten. Dies<br />

ermöglicht den Anwendern<br />

wiederum <strong>die</strong> Verkürzung ihrer<br />

Markteinführungszeit.<br />

Durch <strong>die</strong> Integration von MTP<br />

in <strong>die</strong> Automatisierungssysteme<br />

Delta-V und Pacsystems müssen<br />

Anwender oder Systemintegratoren<br />

nicht in zusätzliche Engineering-<br />

oder spezielle Integrationstools<br />

investieren. Die MTP-<br />

Tools von Emerson erstellen auf<br />

native Weise eine Konfigurationsdatei<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> mit Pacsystems<br />

verbundene SPS- und AMS-Ausrüstung<br />

zur Prognose des Maschinenzustands,<br />

<strong>die</strong> automatisch<br />

in das Delta-V-Prozessleitsystem<br />

integriert wird. Sowohl<br />

Pacsystems- als auch Delta-<br />

V-Systeme ermöglichen <strong>die</strong><br />

Integration mit Komponenten<br />

oder Systemen der Prozessleitebene<br />

von Drittanbietern, <strong>die</strong><br />

MTP ebenfalls unterstützen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Emerson<br />

Pumpen <strong>für</strong> Chemie & Pharma<br />

Mehr Prozesssicherheit <strong>für</strong> Ihre Produktion<br />

Höchste Flexibilität mit breitem<br />

Volumen- und Viskositätsbereich<br />

Nahezu pulsationsfrei bei<br />

geringem Kavitationsrisiko <strong>für</strong><br />

unterschiedliche Viskositäten<br />

Wartungsarm, verschleißfest,<br />

<strong>für</strong> 24/7-Betrieb bestens<br />

geeignet<br />

Pharma-Ausführungen <strong>für</strong><br />

höchste Hygieneansprüche<br />

Schraubenspindeln <strong>für</strong><br />

schonende, gleichmäßige und<br />

abriebfreie Förderung!<br />

Konstruktion und Produktion:<br />

MADE IN<br />

GERMANY<br />

Bild: Emerson<br />

Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme:<br />

Tel. 04101 7958-140 · E-Mail: sales@jung-process-systems.de<br />

www.hyghspin.de<br />

AN-JPS-21-0027 AZ <strong>cav</strong> Chemie_Pharma 92x133mm_rz.indd 1 15.07.21 12:01<br />

Kondensatableiter aus Edelstahl<br />

DICHTUNGSTECHNIK<br />

<br />

EBE Engineering hat sein bewährtes Ecoflow-Venturidüsen-<br />

Kondensatableiterprogramm weiter ausgebaut und um eine<br />

Ausführung im Vollgussgehäuse in DN 40 und DN 50 ergänzt.<br />

Damit können jetzt auch besonders hohe Dampfdurchflussmengen<br />

mit <strong>die</strong>ser Technologie bewältigt werden. Das modulare<br />

Konzept, das bei den kleineren Flanschgrößen von DN 15<br />

bis DN 25 schon zum Einsatz kommt, sorgt bei der neuen<br />

DN 40- und DN 50-Flanschausführung <strong>für</strong> höchste Flexibilität.<br />

So können größere austauschbare Düsendurchmesser verwendet<br />

und Durchflussmengen von bis zu mehreren Tonnen Kondensat<br />

pro Stunde erreicht werden. Die Typen DN 40 und<br />

DN 50 sind zudem aus austenitischem Edelstahl 1.4408 gegossen.<br />

Dieses antimagnetische Material bietet eine hohe Beständigkeit<br />

gegenüber aggressiven, säurehaltigen Me<strong>die</strong>n und ist<br />

bestens <strong>für</strong> den Einsatz in der chemischen Industrie sowie<br />

allen anderen Standardumgebungen geeignet.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: EBE Engineering<br />

COG SETZT ZEICHEN:<br />

Das größte<br />

O-Ring-Lager weltweit.<br />

Bild: EBE Engineering<br />

<br />

<strong>cav</strong> www.COG.de<br />

09-2021 25


<strong>cav</strong> FOKUS PUMPEN, KOMPRESSOREN, ANTRIEBE<br />

IoT-Lösung ermöglicht Live-Überwachung mechanischer Pumpen<br />

Digitale Pumpenpioniere<br />

Mit Tim-IoT steht eine digitale Lösung zur Verfügung, <strong>die</strong> eine ortsunabhängige<br />

Echtzeitüberwachung und vorausschauende Wartung von pneumatischen<br />

Doppelmembranpumpen ermöglicht. Anlagenbetreiber profitieren von einer<br />

deutlich höheren Prozesssicherheit, einer Minimierung von Stillständen sowie<br />

einer Kosten ersparnis aufgrund besserer Planbarkeit.<br />

Moderne Anlagen sind hochkomplexe<br />

Systeme. Zahlreiche ihrer Parameter werden<br />

bereits heute überwacht <strong>–</strong> zumeist mit Ausnahme<br />

der Pumpen. Dabei sind sie häufig<br />

das Herzstück einer Anlage und somit ein<br />

entscheidendes Element in der Prozesskette.<br />

Ausfälle können deshalb zu erheblichen<br />

wirtschaftlichen Verlusten führen. In Bezug<br />

auf Wartungszeitpunkte oder einen Austausch<br />

mussten sich Anwender bis dato auf<br />

Erfahrungswerte verlassen. Insbesondere <strong>für</strong><br />

pneumatische Doppelmembranpumpen<br />

konnten bisher kaum Betriebsdaten erhoben<br />

werden. Der Neuenkirchener Pumpenspezialist<br />

Timmer hat sich mit seiner IoT-<br />

Lösung Tim-IoT <strong>die</strong>ser Herausforderung<br />

gestellt. Sie ermöglicht das Auslesen und <strong>die</strong><br />

statistische Auswertung umfassender Pumpendaten.<br />

Der Systemaufbau von Tim-IoT ist<br />

denkbar einfach: Die Pumpe muss zunächst<br />

über einen intelligenten Sensor verfügen,<br />

der seit dem 1. Mai 2021 bereits in den<br />

meisten Timmer-Doppelmembranpumpen<br />

standardmäßig integriert ist. Anschließend<br />

Tim-IoT ermöglicht das Auslesen und <strong>die</strong> statistische Auswertung umfassender Pumpendaten und ist<br />

unter anderem integrierbar in Doppelmembranpumpen und elektrischen Kolbenpumpen von Timmer<br />

Bilder: Timmer<br />

wird der Sensor mit der Tim-IoT-Smartbox<br />

verknüpft, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Daten an <strong>die</strong> Cloud überträgt.<br />

Die Visualisierung und Auswertung<br />

der Daten erfolgen auf frei wählbaren<br />

Endgeräten wie etwa PC, Smartphone oder<br />

Tablet.<br />

So einfach der Aufbau, so komplex <strong>die</strong> Technik<br />

im Inneren. Denn <strong>die</strong> Timmer-Lösung<br />

arbeitet besonders präzise: Jede Hundertstelsekunde<br />

wird ein Messpunkt gesetzt, also<br />

eine Information erzeugt. Im Gegensatz<br />

zum Vorgehen mittels Big Data, bei dem<br />

häufig sämtliche <strong>die</strong>ser großen Datenmengen<br />

übertragen werden, setzt Timmer auf<br />

Edge-Computing. Die Daten aus der Pumpe<br />

wertet das System vorab in der Tim-IoT-<br />

Smartbox aus, bündelt sie und sendet anschließend<br />

nur <strong>die</strong> wichtigsten Informationen<br />

in <strong>die</strong> Cloud. Das spart Ressourcen, indem<br />

der Datentransfer erheblich reduziert<br />

wird. Mit dem Einsatz des Edge-Computings<br />

gehen <strong>die</strong> Vorteile großer Datenmengen jedoch<br />

nicht verloren, im Gegenteil. Die Flexibilität<br />

der Lösung erlaubt Anwendern<br />

auch den Zugriff auf umfassende Statusberichte<br />

durch sogenannte Momentaufnahmen.<br />

Sie erzeugen eine 20-sekündige Aufzeichnung<br />

mit rund 2 000 Messpunkten.<br />

Tritt ein Fehler auf oder ein Schwellwert<br />

wird überschritten, speichert das System<br />

sogar <strong>die</strong> vollständigen Messdaten rückwirkend<br />

und benachrichtigt den Betreiber.<br />

Mithilfe <strong>die</strong>ser Funktion können Anwender<br />

Abweichungen hundertstelsekundengenau<br />

analysieren.<br />

Individuelle Kontrolle<br />

Wann eine Benachrichtigung erfolgen soll<br />

und welche Parameter besonderer Beobachtung<br />

bedürfen, ist individuell über <strong>die</strong> Benutzeroberfläche<br />

einstellbar. Anlagenbetrei-<br />

26 <strong>cav</strong> 09-2021


Tim-IoT besteht aus einem intelligenten<br />

Sensor zur Datenerfassung und der Tim-IoT-<br />

Smartbox. Diese verbindet <strong>die</strong> Pumpe mit<br />

der Tim-IoT-Cloud-Plattform.<br />

Der intelligente Sensor ist seit dem 1. Mai 2021 bereits in den meisten Timmer-Doppelmembranpumpen<br />

standardmäßig integriert<br />

ber sind in der Lage, zahlreiche Toleranzen<br />

und Kausalitäten festzulegen und <strong>die</strong>se mit<br />

Benachrichtigungen bei Über- oder Unterschreiten<br />

bestimmter Werte zu versehen.<br />

Das betrifft zum Beispiel präzise Schwellwerte<br />

<strong>für</strong> eine Vielzahl an Parametern <strong>–</strong> unter<br />

anderem <strong>für</strong> Druck, Frequenz, Durchfluss<br />

und Frequenzverhältnis. Je mehr Werte<br />

definiert sind, desto engmaschiger ist das<br />

Überwachungsgitter <strong>für</strong> das Laufverhalten<br />

der Pumpe. Schlägt ein Wert über <strong>die</strong> festgelegte<br />

Toleranz aus, erhält der Betreiber unmittelbar<br />

eine Benachrichtigung. Darüber<br />

hinaus verfügt Tim-IoT über weitere nützliche<br />

Tools wie etwa eine Wartungsplanung,<br />

einen Wartungskalender sowie eine nutzerfreundliche<br />

Verwaltung von Serviceberichten<br />

und pumpenspezifischen Dokumentationen.<br />

Timmer legt mit seiner Stand-alone-Lösung<br />

großen Wert auf Datenschutz, der auch von<br />

der Industrie explizit gefordert ist. Dieser<br />

Aspekt findet nicht nur Berücksichtigung in<br />

der Datenübertragungsmöglichkeit per separatem<br />

LTE-Router, der unabhängig vom<br />

Firmennetzwerk arbeitet. Es betrifft auch<br />

<strong>die</strong> Prozesse insgesamt: Das System erhält<br />

ausschließlich <strong>die</strong> Daten der Pumpe und hat<br />

darüber hinaus keinerlei Einblick in andere<br />

Parameter oder Prozesse. Anhand der reinen<br />

Pumpendaten kann Timmer zwar durch sich<br />

verändernde Informationen Hinweise darauf<br />

geben, dass es in der Prozesskette möglicherweise<br />

Fehler gibt. Das Gesamtbild, das<br />

<strong>für</strong> ein Verständnis und <strong>die</strong> Interpretation<br />

der gesamten Arbeitskette erforderlich ist,<br />

hat aber nur der Anwender selbst. Dennoch<br />

können selbst <strong>die</strong> reinen Pumpeninformationen<br />

bereits entscheidend sein, um Fehler<br />

aufzudecken und somit beispielsweise Produktionsstillstände<br />

zu verhindern.<br />

Zuverlässiges Echtzeit-Monitoring<br />

Mithilfe aussagekräftiger Daten können Anlagenbetreiber<br />

ihre Prozesse in der Praxis<br />

effizienter organisieren und fun<strong>die</strong>rte Entscheidungen<br />

treffen. Parameter wie Pumpenfrequenz,<br />

Anzahl der Hübe oder Druckverläufe<br />

sind permanent sichtbar. Vorhersagen<br />

zum Verschleiß und Planungen von Instandsetzungsmaßnahmen<br />

werden deutlich<br />

präziser <strong>–</strong> das stellt <strong>die</strong> optimale Nutzung<br />

der Pumpen über <strong>die</strong> gesamte Lebensdauer<br />

sicher. Die statistische Auswertung der Betriebsdaten<br />

erleichtert zudem <strong>die</strong> Kalkulation<br />

von Betriebskosten und <strong>die</strong> Optimierung<br />

der Anlagennutzung. Denn häufig warten<br />

Betreiber alle Pumpen gleichzeitig, obwohl<br />

einige davon nur einen Bruchteil ihrer maximalen<br />

Laufzeit erreicht haben <strong>–</strong> das kostet<br />

langfristig bares Geld. Darüber hinaus minimiert<br />

<strong>die</strong> vorausschauende Wartung Stillstände<br />

und Schäden, während Prozessstabilität<br />

und Maschinenverfügbarkeit steigen.<br />

Mittels der Gesundheitsdaten wie dem<br />

durchschnittlichen Frequenzbereich, der<br />

Hubanzahl und den Betriebsstunden, lassen<br />

sich zudem präzise Rückschlüsse auf <strong>die</strong><br />

notwendige Dimensionierung der Pumpe<br />

ziehen. Dabei müssen <strong>die</strong>se Werte immer in<br />

Relation zueinander betrachtet werden. Ist<br />

<strong>die</strong> Pumpe beispielsweise relativ neu, lief allerdings<br />

konstant im sehr hohen Frequenzbereich,<br />

dann sinkt nicht nur <strong>die</strong> Lebensdauer.<br />

Es ist zudem ein Indikator da<strong>für</strong>, dass<br />

eine größere Pumpe <strong>für</strong> den Prozess mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit besser geeignet ist.<br />

Spätestens <strong>die</strong> Corona-Pandemie hat deutlich<br />

aufgezeigt, dass das alte <strong>–</strong> aber in der<br />

Praxis noch häufig anzutreffende <strong>–</strong> Modell<br />

der handschriftlich festgehaltenen Pumpenund<br />

Wartungsinformationen auf einem Flatterband<br />

echte Probleme verursachen kann.<br />

Hierzu ein konkretes Beispiel: Ein Timmer-<br />

Kunde wartet entlang seiner jahrelangen Erfahrungswerte<br />

halbjährlich seine Pumpen.<br />

Aufgrund der Corona-Pandemie und ihrer<br />

betriebswirtschaftlichen Folgen war seine<br />

Anlage jedoch nicht immer voll ausgelastet<br />

und stand sogar mehrere Tage still. Das<br />

machte seine Referenzdaten obsolet <strong>–</strong> sämtliche<br />

über <strong>die</strong> Jahre erarbeiteten Erfahrungswerte<br />

waren innerhalb weniger Monate dahin.<br />

Der Anlagenbetreiber weiß zwar, dass<br />

<strong>die</strong> Pumpe vor einem halben Jahr gewartet<br />

wurde. Wie viele Stunden sie seitdem im<br />

Einsatz war, weiß er aufgrund des unregelmäßigen<br />

Betriebs allerdings nicht. Dieser<br />

und weitere Praxisfälle verdeutlichen den<br />

Nutzen des Monitorings: Ist <strong>die</strong> Pumpe prozessrelevant,<br />

muss sie <strong>für</strong> einen sicheren<br />

und wirtschaftlichen Betrieb überwacht<br />

werden.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Timmer<br />

AUTOR:<br />

FREDERIC ENGELS<br />

Verkaufsingenieur,<br />

Timmer<br />

<strong>cav</strong> 09-2021 27


<strong>cav</strong> FOKUS PUMPEN, KOMPRESSOREN, ANTRIEBE<br />

Moderne Wärmeträgerpumpe <strong>für</strong> industrielle Anwendungen bis 450 °C<br />

Für heiße Pflaster geeignet<br />

Über viele Jahre lag sowohl <strong>für</strong> Pumpen als auch <strong>für</strong> Wärmeträgerflüssigkeiten <strong>die</strong><br />

Einsatzgrenze bei 400 °C. Neu entwickelte Silikonöle deuten in ersten Versuchen<br />

an, dass sie einen Temperaturbereich bis 500 °C abdecken können. Die ungekühlte<br />

Wärmeträgerpumpe NMX kann <strong>die</strong>sen Temperaturbereich mithilfe von Samarium-<br />

Cobalt-Magneten mitgehen.<br />

Wärme und Kälte spielen in vielen industriellen<br />

Prozessen eine wesentliche Rolle bei<br />

der Umsetzung oder zum Erreichen spezieller<br />

Qualitätsmerkmale. Dazu <strong>die</strong>nen Prozesse,<br />

in denen Wärmeträgerflüssigkeiten <strong>die</strong><br />

Energiezufuhr oder Abfuhr übernehmen.<br />

Mit den handelsüblichen Produkten lassen<br />

sich derzeit Temperaturen von knapp oberhalb<br />

400 °C realisieren.<br />

Spätestens mit der Anwendung der synthetischen<br />

Wärmeträgerflüssigkeiten mussten <strong>die</strong><br />

Wellendichtungssysteme infrage gestellt<br />

werden. Zunehmend kamen Magnetkupplungspumpen<br />

zur Anwendung. Besonderes<br />

Augenmerk muss dabei auf <strong>die</strong> eingebauten<br />

Magnetwerkstoffe und <strong>die</strong> Lagerung der Antriebswelle<br />

gelegt werden.<br />

Zum Schutz vor Überhitzung der empfindlichen<br />

Bauteile wurde das Prinzip der Wärmesperre<br />

von den Pumpen mit Wellendichtung<br />

übernommen. Zwischen Pumpe und<br />

Magnetantrieb wird ein Bauteil gesetzt, das<br />

ebenfalls den Wärmeübergang von der heißen<br />

Pumpe auf den Magnetantrieb verhindert.<br />

Durch <strong>die</strong>se Bauweise arbeitet <strong>die</strong><br />

Magnetkupplung im „dead-end“ und muss<br />

durch verschiedene Maßnahmen betriebsfähig<br />

gehalten werden:<br />

• Die Rotation der Magnetkupplung erzeugt<br />

sowohl Reibungswärme als auch Induktionswärme<br />

bei Verwendung von metallischen<br />

Spalttöpfen. Diese Wärmeenergie<br />

muss durch Konvektion (kleinere Pumpen)<br />

oder Wärmetauscher (große Pumpen)<br />

abgeführt werden.<br />

• Für <strong>die</strong> Kühlung der Magnetkupplung und<br />

<strong>die</strong> Schmierung der Gleitlagerung muss<br />

<strong>die</strong> Kupplung mit Wärmeträgerflüssigkeit<br />

gefüllt werden. Dies geschieht durch Entlüftungsventile.<br />

Die Entlüftung muss in regelmäßigen<br />

Abständen wiederholt werden<br />

da sich aus der Wärmeträgerflüssigkeit<br />

gasförmige Bestandteile abscheiden und<br />

das Öl aus dem Bauraum verdrängen.<br />

• Die Wärmesperre schützt gleichzeitig <strong>die</strong><br />

Wälzlagerung des Pumpenantriebs vor<br />

Die ungekühlte Wärmeträgerpumpe NMX eignet sich <strong>für</strong> Temperaturen bis 450 °C<br />

Bilder: Dickow<br />

Überhitzung. Das angestrebte Temperaturniveau<br />

verhindert dabei aber <strong>die</strong> vollständige<br />

Ausnutzung der technischen Grenzen<br />

des Magnetwerkstoffes.<br />

Pumpen nach <strong>die</strong>sem Stand der Technik dürfen<br />

hinsichtlich des Betriebs, der Be<strong>die</strong>nung<br />

und der Umwelt bereits als sehr sicher betrachtet<br />

werden. Die praktischen Erfahrungen<br />

zeigen jedoch, dass der erforderliche<br />

Wartungsaufwand derartiger Pumpen vom<br />

Betreiber oft nicht ausreichend geleistet<br />

werden kann. Es folgt im schlechtesten Fall<br />

eine extreme Überhitzung der Magnetkupplung<br />

und am Ende deren Beschädigung.<br />

Abhilfe schaffen SmCo-Magnete<br />

Neue Entwicklungen haben SmCo-Magnete<br />

hervorgebracht, <strong>die</strong> <strong>die</strong>se Temperaturgrenze<br />

deutlich zu höheren Temperaturen verschieben.<br />

Mit Kupplungen aus dem neuen Samarium-Cobalt-Hochtemperaturmagneten<br />

können deren Vorteile wie hohe Remanenz<br />

(Energiedichte) und hohe Koerzitivfeldstärke<br />

(Widerstand gegen Entmagnetisierung)<br />

auch <strong>für</strong> Temperaturen bis 450 °C genutzt<br />

werden. Eine Wärmesperre ist mit den neuen<br />

Magnetwerkstoffen nicht mehr erforderlich.<br />

Dadurch entfällt <strong>die</strong> Notwendigkeit zur<br />

Entlüftung. Das ist ein ganz entscheidender<br />

Vorteil beim Betrieb derartiger Maschinen<br />

in Prozessen, <strong>die</strong> eine regelmäßige Wartung<br />

an den Pumpen schlecht zulassen. Alle notwendigen<br />

Spülbohrungen in der Pumpe<br />

sind so angelegt, dass Gasabscheidungen aus<br />

dem Öl selbsttätig aus der Magnetkupplung<br />

abgeführt werden und zur Druckseite der<br />

Pumpe gelangen. Darüber hinaus ist <strong>die</strong><br />

Gleitlagerung der Pumpe so konstruiert,<br />

dass <strong>die</strong> sehr unterschiedliche Wärmeausdehnung<br />

zwischen den Stahlteilen und den<br />

keramischen Bauteilen der Gleitlagerung<br />

vollständig kompensiert wird.<br />

28 <strong>cav</strong> 09-2021


Wartungsarme Pumpe<br />

Wärmeträgerflüssigkeiten haben bei hohen<br />

Temperaturen sehr schlechte Schmiereigenschaften.<br />

Bei Magnetkupplungspumpen<br />

müssen Gleitlager eingesetzt werden, <strong>die</strong><br />

von der Wärmeträgerflüssigkeit geschmiert<br />

werden. Besonders empfindlich sind <strong>die</strong><br />

Axiallager. Die NMX gleicht den Achsschub<br />

selbsttätig vollständig aus. Die Anlaufscheiben<br />

werden nur <strong>für</strong> Start- und Stop benötigt.<br />

Zwischen <strong>die</strong> Magnetkupplung und <strong>die</strong><br />

Wälzlagerung der Pumpe ist ein Lüfter eingebaut<br />

worden. Dieser stellt sicher, dass <strong>die</strong><br />

Temperatur der Wälzlagerung deutlich unterhalb<br />

kritischer Temperaturen liegt.<br />

Durch <strong>die</strong> direkte Durchspülung des Magnetraumes<br />

sind auch alle üblichen Optionen<br />

<strong>für</strong> Magnetkupplungspumpen wie interne<br />

oder externe Filter problemlos integrierbar.<br />

Die Pumpe NMX ist wartungsarm. Als einzige<br />

Wartungsaufgabe bleibt der Ölwechsel<br />

des Pumpenantriebs alle 16 000 h. Die inneren<br />

Bauteile der Pumpe sind verschleißfrei,<br />

benötigen deshalb keinen Service und reduzieren<br />

<strong>die</strong> TCO (total cost of ownership) erheblich.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Dickow<br />

Schnittbild einer NMX mit direkter Durchströmung der Magnetkupplung<br />

AUTOR:<br />

RAINER LANDOWSKI<br />

Vertriebsleiter,<br />

Dickow Pumpen<br />

Thermografie einer NMX mit 350-°C-Vorlauftemperatur. Die Temperatur<br />

an den Wälzlagern liegt deutlich unterhalb von 100 °C.<br />

NACHGEFRAGT<br />

BEI JÖRG BORNEMANN<br />

Jörg Bornemann ist Geschäftsführer der<br />

Dickow Pumpen GmbH<br />

Herr Bornemann, Dickow feiert<br />

in <strong>die</strong>sem Jahr seinen 111.<br />

Geburtstag. Eine schöne Zahl.<br />

Allerdings lassen sich Jubiläen<br />

in Coronazeiten nur schlecht<br />

feiern. Wie traurig macht es Sie,<br />

dass Ihr Fest <strong>die</strong>ses Jahr ins<br />

Wasser fällt?<br />

Bornemann: Sehr. Wir hatten<br />

uns bereits im Vorjahr auf unser<br />

Fest im Herbst 2020 zum<br />

110-jährigen Unternehmensjubiläum<br />

vorbereitet und mussten<br />

uns im vergangenen Sommer<br />

schweren Herzens <strong>für</strong> eine Verschiebung<br />

um ein Jahr entscheiden.<br />

Das war sehr schade, da<br />

wir bereits sehr stark in Planungslaune<br />

waren. Jetzt hat es<br />

uns wieder erwischt und wir<br />

mussten erneut verschieben.<br />

Das ist wirklich schade. Was<br />

planen Sie jetzt <strong>für</strong> 2022?<br />

Bornemann: Wir haben unser<br />

Fest nun auf den 16. September<br />

2022 verschoben und hoffen,<br />

dass wir dann unbeschwert mit<br />

unseren Familien und unseren<br />

Geschäftspartnern feiern können.<br />

Unsere aktiven Feuerwehrleute<br />

im Betrieb finden das<br />

112-jährige Jubiläum von der<br />

Zahl her ohnehin passender.<br />

Was erwartet <strong>die</strong> Besucher bei<br />

Ihrer Jubiläumsfeier?<br />

Bornemann: Unsere Pläne <strong>für</strong><br />

das Jubiläumsfest bleiben unverändert<br />

bestehen. Wir werden in<br />

einem großen Eventstadel in unserem<br />

Landkreis mit gutem Essen<br />

und Trinken und vielen<br />

Überraschungen, u. a. beehrt<br />

uns ein sehr bekannter Comedian<br />

und eine tolle Band, feiern.<br />

Aber mehr verrate ich dazu<br />

nicht! Und wir werden<br />

natürlich einen Shuttle-Verkehr<br />

einrichten, damit jeder das Fest<br />

genießen kann und niemand<br />

mehr mit dem Auto fahren<br />

muss.<br />

2022 gibt es wieder <strong>die</strong><br />

Achema? Nehmen Sie teil?<br />

Bornemann: Ja, auch unsere<br />

Teilnahme auf der Achema 2022<br />

haben wir geplant, allerdings<br />

mit einem reduzierten Umfang.<br />

<strong>cav</strong> 09-2021 29


<strong>cav</strong> FOKUS PUMPEN, KOMPRESSOREN, ANTRIEBE<br />

Dosierpumpenüberwachung per Cloud und Remote-App<br />

Smartes Dosiermanagement<br />

Die Pandemie hat vor Augen geführt, wie wichtig globale und lokale Möglichkeiten<br />

der Fernüberwachung sind. Um Kunden mit Remote-Services zu be<strong>die</strong>nen und den<br />

Anlagenbetrieb hinsichtlich Inbetriebnahme und Wartung zu optimieren, gewinnt <strong>die</strong><br />

Dosierpumpenüberwachung per Cloud und Remote-App an Relevanz. Die plattformbasierte<br />

Dosierpumpen-Paketlösung Smart Digital Chempairing Suite ermöglicht<br />

attraktive digitale Geschäftsmodelle <strong>für</strong> <strong>die</strong> Distribution von Chemikalien.<br />

Die vergangenen Monate haben allen<br />

Beteiligten der Prozessindustrie <strong>–</strong> dem<br />

Produzenten ebenso wie dem Anlagenbauer<br />

und Komponentenanbieter <strong>–</strong> eindringlich<br />

gezeigt, welche Bedeutung der digitale<br />

Wandel, eine hohe Flexibilität und stabile<br />

Lieferketten haben. Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund<br />

wurden anlässlich der virtuellen Achema<br />

Pulse 2021 Teams aufgerufen, im Rahmen<br />

der Achema Innovation Challenge-Lösungen<br />

<strong>für</strong> den Einsatz von digitalen Methoden und<br />

künstlicher Intelligenz (KI) in der Prozessindustrie<br />

zu entwickeln. So besteht beispielsweise<br />

eine von Evonik initiierte<br />

Challenge darin, das Dosieren von Chemi -<br />

kalien <strong>für</strong> eine optimale Klärschlammbehandlung<br />

zu überwachen.<br />

Eine Aufgabenstellung, mit der sich auch<br />

Grundfos beschäftigt. Denn Stu<strong>die</strong>n zeigen,<br />

dass Dosierpumpen in 30 % der Fälle Chemikalien<br />

wie Desinfektionsmittel oder Korrosionsinhibitoren<br />

nicht wie erforderlich<br />

zugeben, weil sich <strong>die</strong> Chemikalientanks<br />

leeren, oder ein technischer Defekt dazu<br />

führt, dass <strong>die</strong> Pumpe stoppt (in beiden Fällen<br />

ohne das Anlagen- oder Wartungspersonal<br />

zu informieren). Solche Ausfallzeiten<br />

führen zu verfehlten Behandlungszielen<br />

(Sicht des Betreibers) und zu Verlusten beim<br />

Chemikalienumsatz (Sicht des Händlers).<br />

Chemikalienhandel 4.0: Smarte Dosierpumpen ermöglichen zusammen mit der App Chempairing<br />

Suite attraktive Mehrwert<strong>die</strong>nste und Services<br />

Bilder: Grundfos<br />

Die Lösung von Grundfos: Das analog-digitale<br />

Komplettpaket Smart Digital Chempairing<br />

Suite: Es umfasst bewährte Technik<br />

(Dosierpumpen der Baureihe Smart Digital<br />

DDA mit Schrittmotorantrieb) und darüber<br />

hinaus mit der App Chempairing Suite auch<br />

ein umfassendes Remote-Access-Tool (Fernzugriff).<br />

Optional lässt sich einstellen, ob<br />

nur Daten aus der Pumpe gelesen oder auch<br />

<strong>die</strong> Pumpe über <strong>die</strong> Cloud fernbe<strong>die</strong>nt<br />

werden soll.<br />

Per Fernzugriff<br />

Für viele Betreiber sind vor allem <strong>die</strong> per<br />

Fernbe<strong>die</strong>nung verfügbaren Features attraktiv,<br />

weil auf <strong>die</strong>se Weise zeitintensive Serviceeinsätze<br />

eingespart werden. Hintergrund:<br />

Manche Dosierprozesse benötigen<br />

von Zeit zu Zeit eine Nachjustierung der gewünschten<br />

Konzentration oder es müssen<br />

aufgrund von problematischen Dosierme<strong>die</strong>n<br />

spezielle Funktionen aktiviert werden.<br />

Technische Basis ist <strong>die</strong> in der Dosierpumpe<br />

integrierte Dosierüberwachung Flow Control;<br />

sie stellt detaillierte Einzelmeldungen<br />

über das Cloud Gateway zur Verfügung, sodass<br />

Dosierfehler schnell und sicher aus der<br />

Ferne zu erkennen sind. Dies sorgt im Fehlerfall<br />

<strong>für</strong> eine schnelle Behebung des Problems<br />

und gewährleistet eine hohe Anlagenverfügbarkeit.<br />

Direkt detektierbare Dosierfehler<br />

sind:<br />

• Luftblasen (durch ausgasende Me<strong>die</strong>n)<br />

• Ansaugprobleme (Kavitation)<br />

• Über- und Unterdruck (z. B. durch<br />

Schlauchbruch)<br />

• defektes Saug- oder Druckventil (z. B.<br />

durch abrasiven Verschleiß)<br />

• Abweichung vom Soll-Dosiervolumenstrom<br />

• Vorleer- und Leermeldung des Gebindes<br />

30 <strong>cav</strong> 09-2021


Smart-Digital-Dosierpumpen der Baureihe<br />

DDA mit der integrierten Dosierüber -<br />

wachung Flow Control stellen detaillierte<br />

Einzelmeldungen über das Cloud Gateway<br />

von Grundfos zur Verfügung<br />

Mit den ermittelten Trenddaten des Chemieverbrauchs kann der Betreiber <strong>die</strong> Gebindegröße optimieren<br />

Zusätzlich misst Flow Control den realen<br />

Dosiervolumenstrom, indem es den Füllgrad<br />

jedes einzelnen Dosierhubs über das<br />

aufgenommene Hublängen-Druckdiagramm<br />

in der Dosierpumpe berechnet. Somit unterscheidet<br />

sich <strong>die</strong>se Art der Dosiervolumen-<br />

Strommessung deutlich von der ungenau -<br />

eren mathematischen Berechnung über<br />

Hubanzahl x Hubvolumen über <strong>die</strong> Zeit, da<br />

bei <strong>die</strong>ser Berechnung eventuell eingeschlossene<br />

Luft, Kavitation oder Gegendruckschwankungen<br />

keine Berücksichtigung<br />

finden.<br />

Die Dosierpumpe erfasst zudem über den<br />

Puls- oder Analogeingang <strong>die</strong> Signale des<br />

externen Prozessvolumen-Stromsensors (das<br />

kann ein klassischer Wasserzähler mit Kontaktausgang<br />

oder ein Volumenstromsensor<br />

mit Analogausgang sein). Mittels App kann<br />

<strong>die</strong> Pulsrate oder das Analogprofil <strong>die</strong>ser externen<br />

Durchflusssensoren eingegeben werden;<br />

das System ermittelt so den externen<br />

Prozessvolumenstrom und stellt auf <strong>die</strong>se<br />

Weise <strong>die</strong> Parameter Volumen (ml/m³) oder<br />

Massenkonzentration (mg/l) zur Verfügung.<br />

Die Dosierpumpe ermittelt darüber hinaus<br />

eine Vielzahl weiterer Daten, <strong>die</strong> in der<br />

Cloud sinnvoll nutzbar sind:<br />

• Zeitzähler <strong>für</strong> Betrieb, Bereitschaft, Warnung<br />

und Alarm (zur systematischen Anlagenoptimierung<br />

im Feld)<br />

• Produkt- und Seriennummer (zur eindeutigen<br />

Identifikation der Dosieranlage)<br />

• Typenschlüssel mit Materialcode (<strong>für</strong> eine<br />

Materialbeständigkeitsüberprüfung in<br />

Kombination mit der Information über <strong>die</strong><br />

angebundene Chemikalie)<br />

• Wartungserinnerung und Bestellnummer<br />

Ersatzteilset (zur Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit)<br />

Service as a Service<br />

Am Auslesen solcher Daten ist insbesondere<br />

<strong>die</strong> Chemikaliendistribution interessiert.<br />

Hintergrund: Viele Betreiber fühlen sich mit<br />

der Überwachung bzw. den laufenden Betrieb<br />

einer Dosieranlage überfordert, können<br />

kein geschultes Personal <strong>für</strong> solche Aufgaben<br />

bereitstellen und würden einen Komplettservice<br />

beispielsweise durch den Chemikalienhändler<br />

begrüßen.<br />

Mussten zur permanenten Erfassung des Gebindefüllstands<br />

bisher eine externe (zusätzliche)<br />

Sensorik verwendet werden, ist das nun<br />

mit der App als interne Lösung verfügbar:<br />

Über <strong>die</strong> in der Grundfos-Cloud hinterlegte<br />

Chemikaliendatenbank ist das jeweilige Bruttovolumen<br />

des Gebindes verfügbar; es wird<br />

als Guthaben in <strong>die</strong> App übertragen. Aufgrund<br />

der realen Dosiermengenmessung per<br />

Dosierpumpe kann so <strong>die</strong> zugegebene Chemikalienmenge<br />

vom Guthaben subtrahiert<br />

und als Ganglinie angezeigt werden. Diese<br />

permanente Ermittlung des Gebindefüllstands<br />

eignet sich insbesondere <strong>für</strong> den Einsatz<br />

von Einweggebinden.<br />

Rätselt man bei traditionellen Ganglinien über<br />

<strong>die</strong> Ursache einer deutlichen Abweichung, so<br />

heftet bei der Chempairing Suite ein digitaler<br />

Notizzettel (Einzelmeldungen der Dosierpumpe<br />

oder andere Ereignisse) zu dem jeweiligen<br />

Ereignis an der x-Achse des Trendliniendiagramms.<br />

Somit lässt sich sehr schnell ein<br />

Zusammenhang zwischen abweichenden Daten<br />

und Ereignissen herstellen, um so <strong>für</strong><br />

schnelle Abhilfemaßnahmen zu sorgen.<br />

Per Remote Access sind folgende Zugriffe<br />

verfügbar:<br />

• Regelungsart der Dosierpumpe (mengenproportionale<br />

Dosierung mittels Kontaktoder<br />

Analogeingang)<br />

• Start/Stopp der Dosierpumpe<br />

• Status und Veränderung von Dosierfunktionen<br />

(Flow Control)<br />

Nicht zuletzt bietet <strong>die</strong> Systemlösung beim<br />

erstmaligen Anschluss eines Chemikaliengebindes<br />

bzw. beim Gebindewechsel einen<br />

implementierten Arbeitsschutz: Damit <strong>die</strong><br />

Pumpe das Gebinde akzeptiert, wird mithilfe<br />

des QR- oder Barcodes von Dosierpumpe<br />

und Gebinde in der Gebindedatenbank<br />

überprüft, ob <strong>die</strong>se Kombination frei gegeben<br />

ist.<br />

Übrigens: Mit den Trenddaten über den<br />

Chemikalienverbrauch kann der Händler <strong>die</strong><br />

Gebindegröße und damit <strong>die</strong> Servicekosten<br />

<strong>für</strong> seinen Kunden optimieren.<br />

In den seltensten Fällen erlauben industrielle<br />

Betreiber den direkten Zugang ins Firmennetzwerk,<br />

um Daten der zu überwachenden<br />

Dosieranlage in <strong>die</strong> Cloud zu übertragen<br />

oder zu empfangen. Deshalb nutzt<br />

<strong>die</strong> Chempairing Suite ein Gateway mit Mobilfunkübertragung<br />

(Low Power Wide Area<br />

Network, LPWAN, mit End-to-End-Verschlüsselung)<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Grundfos<br />

AUTORIN:<br />

ANNA HOFMANN<br />

Senior Sales Developer<br />

Digital / DACH,<br />

Grundfos<br />

<strong>cav</strong> 09-2021 31


<strong>cav</strong> FOKUS PUMPEN, KOMPRESSOREN, ANTRIEBE<br />

Bilder: FPZ<br />

Dosieren von chemischen, sauren und basischen Flüssigkeiten<br />

ALLROUNDER UNTER DEN<br />

MOTORDOSIERPUMPEN<br />

Doseuro-Motordosierpumpen arbeiten zuverlässig auch unter rauen<br />

Bedingungen. Die Kolbendosier-, Hydraulikmembran- und mechanischen<br />

Membranpumpen bieten durch Individualisierung eine große Anwendungsvielfalt.<br />

In anspruchsvollen Applikationen sorgen das Justswitchon- System<br />

und <strong>die</strong> Rapida-2.0-Baureihe <strong>für</strong> optimale Dosierergebnisse.<br />

32 <strong>cav</strong> 09-2021


Vorkonfiguriertes Justswitchon-Panel mit zwei parallel arbeitenden<br />

Dosierpumpen<br />

Vertikale Rührwerke zum Mischen von Chemikalien<br />

Die Doseuro-Pumpen und Systeme zur Dosierung chemischer,<br />

saurer und basischer Flüssigkeiten gehören seit 2017 zur<br />

FPZ Gruppe. Alle Doseuro-Kolbendosier-, Hydraulikmembran- oder<br />

mechanischen Membranpumpen sind standardmäßig mit 4-poligen<br />

Elektromotoren ausgestattet, <strong>die</strong> den Unel-Mec-Standards entsprechen<br />

und mit Motorleistungen von 0,09 bis 4,0 kW bei europäischen<br />

Standarddrehstromspannungen von 230/400 V bei 50 Hz erhältlich<br />

sind. Die Motoren gibt es zudem in vielen alternativen Spezifikationen,<br />

einschließlich anderer Spannungen und Frequenzen,<br />

Isolationsstandards und in explosionsgeschützter, Atex-konformer<br />

Ausführung. Auf Anfrage werden auch Hochdruckpumpen und<br />

komplette Dosiersysteme, elektrische Rührwerke und vollautomatische<br />

Anlagen zum Lösen und Mischen von Polyelektrolyten, sowohl<br />

<strong>für</strong> Pulver als auch <strong>für</strong> Emulsion, gefertigt.<br />

Die Dosiermenge ist über einen manuell gesteuerten Exzenter-Mechanismus<br />

mit Federrückstellung oder positiver Rückstellung gemäß<br />

API-Standard 675 voll einstellbar. Eine automatische Verstellung<br />

ist mittels Servo-Steuermotoren, pneumatischer Steuerung oder<br />

Motorfrequenzsteuerung möglich, bei Bedarf über eine Profibus-<br />

Schnittstelle. Das Untersetzungssystem, bestehend aus einer Endlosschraube,<br />

<strong>die</strong> mit einem Schneckenrad gekoppelt ist, macht das Getriebe<br />

robust und langlebig. Um eine höhere Dosiergenauigkeit und<br />

Einsparungen bei den Chemikalienkosten zu gewährleisten, hat Doseuro<br />

das Justswitchon (JSO)-System und <strong>die</strong> Rapida-2.0-Dosierpumpe<br />

entwickelt.<br />

Komplette Dosierlösung<br />

Das Justswitchon-Panel ist ein vorgefertigtes System, das Einzeloder<br />

Doppeldosierpumpen sowie <strong>die</strong> Einlass- und Auslassverrohrung<br />

auf einem robusten PP-Rahmen (1,5 cm) umfasst. Die Einlassverrohrung<br />

ist mit einem Absperrkugelhahn, einem Y-Filter und<br />

einem Kalibriertopf ausgestattet, an der Auslassverrohrung sitzen<br />

Absperrkugelhähne, Pulsationsdämpfer, ein Gegendruckventil, ein<br />

Überdruckventil und ein Manometer mit Isolator. Diese vorkonfi -<br />

gurierte Lösung ist einfach zu installieren und sofort einsatzbereit.<br />

Pumpe mit digitalem Be<strong>die</strong>nfeld<br />

Die Rapida 2.0-Dosierpumpe ist mit einem digitalen Be<strong>die</strong>nfeld mit<br />

sechs Tasten ausgerüstet und bietet <strong>die</strong> Möglichkeit, den tatsächlichen<br />

Verbrauch von chemischen Produkten zu messen und <strong>die</strong><br />

Pumpeneinstellungen sofort zu ändern. Alternativ kann sie auch<br />

über ein 0/4...20-mA- oder 0/2...10-V-Signal, Modbus RTU oder<br />

Profibus gesteuert werden. Die Pumpe besitzt einen Drehstrom-<br />

Asynchron-Elektromotor und eine Umrichterplatine und ist so konzipiert,<br />

dass <strong>die</strong> Motordrehzahl variiert werden kann. Sie kann mit<br />

einer Leistung von 0,25 bis 0,75 kW arbeiten und hat eine Grundfrequenz<br />

von 6 bis 60 Hz, <strong>die</strong> auf bis zu 100 Hz erweitert werden<br />

kann. Der Motor verfügt über einen Zeitsteuerungsmodus, der es<br />

ermöglicht, den Start zu verzögern und eine bestimmte Arbeitsperiode<br />

zu definieren, eine flexible Verwaltung der Beschleunigungsund<br />

Verzögerungsrampe, einen Arbeitsstundenzähler und einen Korrekturfaktor<br />

der Durchflusskurve. Die Motorfunktionen sind durch<br />

einen passwortgesteuerten Zugang gesichert.<br />

Doseuro-Dosierpumpen werden <strong>für</strong> eine Vielzahl von Applikationen<br />

verwendet. Beispielsweise lassen sich chemische Produkte <strong>für</strong> das<br />

Cleaning-in-Place und Sterilisation-in-Place dosieren. Die Pumpen<br />

werden auch zur Dosierung empfindlicher Flüssigkeiten eingesetzt,<br />

<strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Produktion von Wirkstoffen, Pharmazeutika, Antibiotika,<br />

organischen Säuren, Aminosäuren und Enzymen notwendig sind.<br />

Die Doseuro-Produkte arbeiten auch unter rauen Bedingungen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: FPZ<br />

AUTOR:<br />

FERDINAND RUCKER<br />

Country Manager DACH-Region,<br />

FPZ<br />

AUTOR:<br />

ANDREAS GÖTZ<br />

Product Specialist,<br />

FPZ<br />

<strong>cav</strong> 09-2021 33


<strong>cav</strong> FOKUS PUMPEN, KOMPRESSOREN, ANTRIEBE<br />

Wenn Seitenkanalpumpen an ihre Grenzen stoßen<br />

Eine gute Alternative<br />

Seitenkanalpumpen werden in der chemischen Industrie oder aber Tanklägern häufig<br />

eingesetzt, unter anderem, weil sie Multiphasenme<strong>die</strong>n gut fördern können und sich<br />

durch niedrige NPSH-Werte auszeichnen. Sie stoßen allerdings an ihre Grenzen,<br />

wenn das Medium verunreinigt ist oder höhere Viskositäten gefördert werden müssen.<br />

Eine gute Alternative stellt daher das Prinzip der Schraubenspindelpumpe dar.<br />

Bild: Jung Process Systems<br />

Die Blockbauweise der Hyghspin-Schraubenspindelpumpen gewährleistet einen sicheren Betrieb<br />

Seitenkanalpumpen eignen sich zur Förderung<br />

flüchtiger Me<strong>die</strong>n wie Lösemittel und<br />

Gase, beispielsweise bei der Entleerung von<br />

Tanks, Kesselwagen oder aber Lkws. Sie sind<br />

selbstansaugend und verfügen über eine<br />

steile Kennlinie, jedoch ist der Anwendungsbereich<br />

relativ schmal. Bei den meisten<br />

Me<strong>die</strong>n stellt <strong>die</strong>s kein Problem dar. Bei<br />

geschätzt zehn Prozent der Förderprodukte<br />

können allerdings Probleme auftreten, weil<br />

<strong>die</strong> Me<strong>die</strong>n abrasiv oder höher viskos sind.<br />

Mit Schraubenspindelpumpen lassen sich<br />

<strong>die</strong>se Schwierigkeiten bei annähernd gleichen<br />

Förderleistungen und NPSH-Werten<br />

einfach lösen.<br />

Der Volumenstrombereich bei der Schraubenspindeltechnologie<br />

ist wesentlich breiter,<br />

mindestens um den Faktor zehn. Eine<br />

Regelung zu geringen Volumenströmen ist<br />

zudem unkritisch, das Kavitationsrisiko<br />

steigt zu niedrigen Fördermengen hin nicht<br />

und zu höheren hin nur gering an. Die<br />

Hyghspin-Schraubenspindelpumpen von<br />

Jung Process Systems erreichen Förderleistungen<br />

bis zu 300 m 3 /h und einen Förderdruck<br />

bis zu 35 bar. Die Pumpen sind wie<br />

<strong>die</strong> Seitenkanalpumpen selbstansaugend, sie<br />

können aber auch viskose Me<strong>die</strong>n ohne Probleme<br />

fördern. Hierbei ergeben sich verbesserte<br />

hydraulische Wirkungsgrade. In Verbindung<br />

mit der einfachen Regelbarkeit<br />

mithilfe eines Frequenzumformers können<br />

Betriebskosten eingespart werden. Zudem<br />

ist <strong>die</strong> Fördercharakteristik nahezu pulsationsfrei.<br />

Produkten mit abrasiven Bestandteilen<br />

oder Feststoffen wird durch Ausführungen<br />

mit einem erhöhten Verschleißschutz<br />

Rechnung getragen, was sich ebenfalls positiv<br />

auf <strong>die</strong> Kosten sowie auf den Wartungsaufwand<br />

auswirkt.<br />

Technologische Vorteile<br />

Die Schraubenspindelpumpen lassen sich<br />

hervorragend reinigen, sodass Vermischun-<br />

gen vermieden werden. Viskose Me<strong>die</strong>n lassen<br />

sich zudem einfach durch Wasser ausschieben.<br />

Das Risiko von Verunreinigungen<br />

ist praktisch gleich null. Mit doppeltwirkender<br />

gesperrter Gleitringdichtung können <strong>die</strong><br />

Hyghspin-Modelle auch als technisch dichte<br />

Pumpe ausgeführt werden. Sie halten <strong>die</strong><br />

Anforderungen nach Atex oder TA-Luft sowie<br />

<strong>die</strong> Lösemittelbeständigkeit ein.<br />

Die Pumpen werden in kupplungssicherer<br />

Blockbauweise angeboten, mobile Aggregate<br />

verbreitern zusätzlich <strong>die</strong> Einsatzmöglichkeiten.<br />

Eine platzsparende vertikale Aufstellung<br />

ist ebenfalls möglich. Aufgrund der<br />

technologischen Vorteile und weil <strong>die</strong><br />

Schraubenspindelpumpe flexibler und unempfindlicher<br />

ist, treten seltener Betriebsausfälle<br />

auf.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Jung Process Systems<br />

34 <strong>cav</strong> 09-2021


Trockene Schrauben-Vakuumpumpen<br />

Druckluft mieten statt Kompressor kaufen<br />

Die Schrauben-Vakuumpumpen Dryvac DV 500 und<br />

DV 800 verdichten trocken, also ohne Betriebsmittel im<br />

Verdichtungsraum. Durch ihr Schraubendesign mit speziell<br />

abgestimmter variabler Steigung arbeiten sie mit geringem<br />

Stromverbrauch äußerst effizient. Verglichen mit<br />

ölgeschmierten Vakuumpumpen ist der Wartungsaufwand<br />

gering. Die robuste Schrauben-Vakuumpumpe zeichnet<br />

sich über<strong>die</strong>s durch eine hohe Partikel- und Kondensatverträglichkeit<br />

aus. Die Dryvac DV 500 und 800 sind mit<br />

einem einfach anpass- und vernetzbaren Frequenzumrichter<br />

sowie IE3-Motoren ausgestattet. Auch ein Monitoring<br />

über eine Cloudplattform ist einfach realisierbar.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Leybold<br />

Bild: Leybold<br />

Statt einen neuen Kompressor<br />

zu kaufen, bietet Oltrogge <strong>die</strong><br />

Möglichkeit, Druckluft ganz<br />

einfach zu mieten <strong>–</strong> Service,<br />

Wartung und Reparatur sind inklusive.<br />

Das Unternehmen bietet<br />

hier Lösungen <strong>für</strong> alle Größenordnungen<br />

<strong>–</strong> von der kleinen<br />

Kompaktanlage mit 5,5 kW bis<br />

hin zur vollumfänglichen<br />

Druckluftstation. Diese können<br />

einfach <strong>für</strong> einen monatlichen<br />

Festpreis <strong>–</strong> ohne versteckte Zusatzkosten<br />

<strong>–</strong> gemietet werden.<br />

So erhalten Oltrogge-Kunden<br />

Bild: Oltrogge/ Atlas Copco<br />

eine zuverlässige Druckluftversorgung<br />

in der individuell passenden<br />

Größenordnung <strong>–</strong> flexibel,<br />

unkompliziert und optimal<br />

auf den tatsächlichen Bedarf abgestimmt.<br />

Die jeweilige Druckluftstation<br />

ist auf dem neuesten Stand der<br />

Technik und umfasst je nach Bedarf<br />

neben Kompressor und<br />

Druckbehälter auch Kältetrockner,<br />

Filtration und Kondensat-<br />

Aufbereitung. Um seinen Kunden<br />

eine ständige Verfügbarkeit<br />

der Druckluft <strong>für</strong> eine reibungslose<br />

Produktion zu garantieren,<br />

sorgt Oltrogge <strong>für</strong> den Full-<br />

Service. Die turnusmäßige Wartung<br />

und Reparaturen sind im<br />

Mietpreis inklusive.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Oltrogge<br />

ALLES EINE SACHE<br />

DER EINSTELLUNG<br />

SCT AutoAdjust<br />

Mit SCT AutoAdjust ganz einfach <strong>die</strong> Statorklemmung einer Exzenterschneckenpumpe automatisiert auf den<br />

optimalen Betriebspunkt einstellen. Per Fernzugriff aus der Leitwarte, lokal über den SEEPEX Pump Monitor<br />

oder der App werden Lebenszykluskosten auf Knopfdruck reduziert.<br />

Beste Förderleistung und Produktivität<br />

durch stets optimalen Betriebspunkt<br />

Effizienzsteigerungen durch sofortige<br />

Anpassung an veränderte Prozessbedingungen<br />

Einfache Integration in <strong>die</strong> Prozessinfrastruktur<br />

Senkung der Stillstandszeiten durch<br />

vorausschauende Wartung via<br />

Cloud-Anbindung<br />

Verlängerte Lebensdauer durch<br />

Nachstellung der Statorklemmung<br />

SEEPEX GmbH<br />

T +49 2041 996-0<br />

www.seepex.com<br />

<strong>cav</strong> 09-2021 35


<strong>cav</strong> FOKUS PUMPEN, KOMPRESSOREN, ANTRIEBE<br />

Doppelspritzenpumpe<br />

Für das pulsationsfreie Fördern<br />

von geringen Flüssigkeitsvolumina<br />

haben sich Spritzenpumpen<br />

in der Atomspektroskopie,<br />

der chemischen Industrie oder<br />

Forschung sowie in der Medizintechnik<br />

bewährt. Spetec hat<br />

eine Doppelspritzenpumpe entwickelt,<br />

bei der eine einfache<br />

Spindel mit versetzter Kraftübertragung<br />

zu den Spritzendrückern,<br />

<strong>die</strong> von einem Schrittmotor<br />

angetrieben wird, den<br />

gleichzeitigen Antrieb von zwei<br />

getrennten Spritzen ermöglicht.<br />

Während <strong>die</strong> erste Spritze entleert<br />

wird, kann <strong>die</strong> zweite<br />

Bild: Spetec<br />

Spritze vollständig aufgefüllt<br />

werden. So können auch große<br />

Fördervolumina pulsationsfrei<br />

über lange Zeiträume konstant<br />

gefördert werden, ohne Spritzen<br />

ständig auswechseln zu müssen.<br />

Es können fertig konfektionierte<br />

Spritzen aus Polypropylen mit<br />

5 ml, 20 ml und 50 ml eingesetzt<br />

werden, der Halter der einzelnen<br />

Spritzen erlaubt aber<br />

auch den Einsatz von maßgeschneiderten<br />

Spritzen mit einem<br />

Außendurchmesser von 9 bis<br />

34 mm. Bei jeder Spritze können<br />

<strong>die</strong> Flussraten über einen<br />

Bereich von sechs Größenordnungen<br />

mittels mitgelieferter<br />

Software (alternativ direkt mit<br />

der Lab View Software) variiert<br />

werden. So können Flussraten,<br />

je nach Spritzenvolumen, von<br />

0,03 nl/s bis zu 760 μl/s einfach<br />

vorgegeben werden.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Spetec<br />

Robuste Schlauchpumpen<br />

Bild: Axflow<br />

Die selbstansaugenden, trockenlaufsicheren Schlauchpumpen<br />

der Realax-Baureihe RP fördern abrasive Flüssigkeiten<br />

in Heavy-Duty-Anwendungen mit bis zu 72000 l/h. Sie<br />

werden <strong>für</strong> Schlämme, Schlicker, Wasser mit abrasiven Feststoffen<br />

oder scherempfindliche Flüssigkeiten eingesetzt,<br />

<strong>die</strong> in großen Volumina und bei gleichbleibend hohem<br />

Druck zu fördern sind. Mit einer Ansaughöhe von über<br />

9 m und einem Betriebsdruck von bis zu 15 bar arbeiten<br />

<strong>die</strong> Pumpen zuverlässig und dosiergenau. Die integrierte<br />

Rotorlagerung sorgt <strong>für</strong> hohe Stabilität. Das massive Gussgehäuse<br />

verfügt über eine Korrosionsschutzlackierung. Der<br />

Normmotor und das Standardgetriebe sowie leicht zugängliche<br />

Gehäusekomponenten erleichtern <strong>die</strong> Wartung.<br />

Für den Austausch einer bestehenden Pumpe kann der Sockel<br />

<strong>für</strong> eine reibungslose Integration angepasst werden.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Axflow<br />

Mit Pumpenset Spezialchemikalien abfüllen<br />

Vielseitige Gaspumpenserie<br />

Spezialchemikalien werden oftmals<br />

in kleinen Losgrößen und<br />

in wechselnden Mengen abgefüllt.<br />

Sondermann liefert da<strong>für</strong><br />

flexible Abfüllsysteme. Sie bestehen<br />

aus fahrbaren Konsolen mit<br />

Schutzhaube, in der alle notwendigen<br />

Komponenten kompakt<br />

verbaut sind. Dazu gehört<br />

eine selbstansaugende magnetisch<br />

gekoppelte Kreiselpumpe,<br />

<strong>die</strong> der Be<strong>die</strong>ner über einen integrierten<br />

Frequenzumrichter<br />

stufenlos in der Drehzahl und<br />

Förderleistung regeln und so<br />

einfach an verschiedene Füllmengen<br />

anpassen kann. Die Abfüllmenge<br />

erfasst ein Flüssigkeitsmengenmesser<br />

mit integrierter<br />

Dosierelektronik, in der<br />

<strong>die</strong> gewünschten Abfüllmengen<br />

hinterlegt sind. Pumpe und<br />

Magnetventil sind getrennt voneinander<br />

geschaltet. Damit ist<br />

eine hohe Abfüllgenauigkeit bei<br />

kleinen Gebinden ebenso gegeben<br />

wie eine schnelle Befüllung.<br />

Sondermann stattet das System<br />

auf Wunsch mit einer Funkfernbe<strong>die</strong>nung<br />

aus.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Sondermann<br />

Bild: Sondermann<br />

Die Gas-Membranpumpen der<br />

Serie N630 fördern und verdichten<br />

Gase und Dämpfe und<br />

erzeugen ein Vakuum, ohne das<br />

Medium zu verunreinigen. Die<br />

Gaspumpenserie N 630 umfasst<br />

Ex- und Nicht-Ex-Versionen.<br />

Vorteile der Pumpen sind<br />

Robustheit, Langlebigkeit und<br />

lange Standzeit.<br />

Jede der Ex- und Nicht-Ex-Versionen<br />

ist als einköpfige, zweiköpfige<br />

parallel oder zweiköpfige<br />

seriell verschaltete Version<br />

verfügbar. Diese stehen jeweils<br />

auch mit zusätzlicher Doppelmembrane<br />

<strong>für</strong> Anwender bereit,<br />

<strong>die</strong> keinerlei Kompromisse bei<br />

der Dichtigkeit machen können<br />

und wollen. Dies sind typischerweise<br />

Anwendungen mit Edelgasen<br />

oder gefährlichen Gasen.<br />

Eine ebenfalls optional zurüstbare<br />

Wasserkühlung erweitert<br />

das Einsatzfeld der Nicht-Ex-<br />

Versionen auf Umgebungs- und<br />

Me<strong>die</strong>ntemperaturen von bis zu<br />

+60 °C. Die Nicht-Ex-Ausführungen<br />

sind ausgestattet mit<br />

EPDM- bzw. PTFE-beschichteter<br />

Membrane, <strong>die</strong> Ex-Ausführung<br />

mit PTFE-beschichteter Membrane.<br />

Die Pumpenserie N 630<br />

erreicht eine Förderrate von bis<br />

zu 68 l/min, ein Endvakuum<br />

von bis zu 25 mbar abs. sowie<br />

einen Druck bis zu 12 bar g. Die<br />

Schutzart des Pumpenteils ist<br />

IP20. Der Motor hat <strong>die</strong> Schutzart<br />

IP55, ist mit 50 und 60 Hz<br />

einsetzbar und <strong>für</strong> den Betrieb<br />

mit Frequenzumrichter ausgelegt.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: KNF<br />

Bild: KNF<br />

36 <strong>cav</strong> 09-2021


Kompakte Membranpumpe<br />

Pfeiffer Vacuum hat mit der MVP 030-3 C<br />

DC eine Korrosivgas-Version von Membranpumpen<br />

auf den Markt gebracht, <strong>die</strong> über<br />

ein Gasballastventil und sehr gute Chemikalien-<br />

und Kondensatverträglichkeit verfügt.<br />

Die Membranpumpen erledigen ihre Arbeit<br />

Bild: Pfeiffer Vacuum<br />

nicht nur zuverlässig, sondern auch leise<br />

und vibrationsarm. Der Geräuschpegel liegt<br />

unterhalb von 45 dB(A). Durch <strong>die</strong> kompakte<br />

Bauweise und das geringe Gewicht<br />

passen sie sehr gut in kleine Analysesysteme,<br />

Massenspektrometer und Turbopumpstände.<br />

Das effiziente, bürstenlose DC-Antriebssystem<br />

erlaubt <strong>die</strong> Anpassung der<br />

Drehzahl an <strong>die</strong> Anforderungen der jeweiligen<br />

Anwendung. Im automatischen Boost-<br />

Modus läuft <strong>die</strong> Pumpe mit Überdrehzahl<br />

an. Dadurch können <strong>die</strong> Hochlaufzeiten der<br />

angeschlossenen Systeme verkürzt werden,<br />

was Anwendern eine schnellere Inbetriebnahme<br />

der Anlagen ermöglicht. Die weltweite<br />

Einsatzmöglichkeit der Pumpe ist<br />

durch den DC-Antrieb gewährleistet.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Pfeiffer Vacuum<br />

Kompromisslose Hygiene<br />

mit NETZSCH-Pumpen<br />

Schonende Förderung von<br />

hygienischen Produkten<br />

Warmregenerierter Adsorptionstrockner<br />

Die warmregenerierten Adsorptionstrockner der DAV-<br />

2-Baureihe von Boge ermöglichen besonders trockene<br />

Druckluft bei einem Drucktaupunkt von 40 °C (optional<br />

-70 °C) und erreichen so <strong>die</strong> Reinheitsklassen 2.2.2<br />

(Partikel, Feuchte und Öl) bzw. 2.1.2 gemäß ISO<br />

8573-1: 2010. Die Durchflussleistungen betragen 450<br />

bis 7302 m 3 /h bei einem maximalen Betriebsdruck von<br />

bis zu 11 bar. Standardmäßig sind <strong>die</strong> Trockner mit thermoisoliertem<br />

Behältermantel und Berührungsschutz<br />

ausgestattet. Überwachung, Analyse und Auswertung<br />

der Parameter erfolgt per SPS-Steuerung mit 7-Zoll-<br />

Touchscreen und zahlreichen Schnittstellen. Über eine<br />

USB-Schnittstelle lassen sich Software-Upgrades aufspielen<br />

und <strong>die</strong> gespeicherten Messdaten abrufen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Boge Kompressoren<br />

Bild: Boge<br />

Pumpen entsprechend EHEDG-,<br />

QHD-, 3A- und GOST-R-Richtlinien<br />

konstruiert, gefertigt und geprüft<br />

FDA-zertifizierte Elastomere<br />

Produkt- und Reinigungstemperatur<br />

bis 150° C<br />

Explosionsschutz nach ATEX<br />

CIP- und SIP-fähig<br />

Jahrzehntelanges Know-how <strong>für</strong><br />

kompromisslose Hygiene<br />

Kompakte Container-Druckluftstation<br />

Bild: Kaerser<br />

Die kompakte Bauweise der Container-<br />

Druckluftstation Contain-Air von Kaeser ist<br />

mit einem Schraubenkompressor der CSGoder<br />

DSG-Serie mit integriertem Rotationstrockner<br />

ausgestattet und liefert ölfrei verdichtete<br />

Druckluft bei gleichzeitig geringem<br />

Platzbedarf. Da der Container flexibel<br />

überall auf einem Betriebsgelände platziert<br />

werden kann (nur ein ebener Boden ist notwendig),<br />

ist zum Beispiel <strong>die</strong> Investition in<br />

einen eigenen Kompressorraum nicht erforderlich.<br />

Diese kompakte Druckluftstation<br />

liefert effizient und zuverlässig ölfreie verdichtete<br />

Druckluft mit einem Drucktaupunkt<br />

bis -30 °.C<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Kaeser<br />

NOTOS® Schraubenspindelpumpe,<br />

NEMO® Exzenterschneckenpumpe und T.Sano®<br />

Drehkolbenpumpe im hygienischen Design<br />

NETZSCH Pumpen & Systeme GmbH<br />

Geschäftsfeld Nahrung & Pharmazie<br />

Tel.: +49 8638 63-1030<br />

info.nps@netzsch.com<br />

www.netzsch.com<br />

<strong>cav</strong> 09-2021 37


<strong>cav</strong> FOKUS PUMPEN, KOMPRESSOREN, ANTRIEBE<br />

Intelligente Verbundsteuerung von Druckluftkompressoren<br />

Für ein Mehr an Effizienz<br />

Um ein Maximum an Effizienz zu erreichen, reicht es nicht aus, modernste<br />

Kompressortechnik einzusetzen. Vielmehr ist das perfekte Zusammenspiel von<br />

Kompressor und übergeordneter Steuerung der Garant <strong>für</strong> einen jederzeit<br />

optimalen Betrieb der Druckluftanlagen. Wie überzeugend <strong>die</strong>se Verbindung sein<br />

kann, zeigt der Druckluftspezialist Boge anhand der Kombination von Schrauben -<br />

kompressoren der Baureihe S-4 und der Verbundsteuerung Airtelligence provis 3.<br />

Verschleiß wird verringert und <strong>die</strong> Lebensdauer<br />

der Verdichter erhöht sich“, sagt<br />

Frank Hilbrink, Teamleiter Produkt-Management<br />

bei Boge. „Das zahlt sich aus, denn<br />

wir erreichen mit <strong>die</strong>sen Maßnahmen Effizienzgewinne<br />

von bis zu 15 %.“ Interne<br />

Druckverluste werden durch großzügig dimensionierte<br />

Bauteile, beispielsweise Kühler<br />

oder Rohrsysteme, deutlich reduziert. Das<br />

führt zu einer Senkung von Energieverbrauch<br />

und -kosten. Die Effizienz der Verdichterstufe<br />

ist zudem wesentlich davon abhängig,<br />

wie viel Öl eingespritzt wird. Boge<br />

stellt <strong>für</strong> jede der verfügbaren Hauptantriebsleistungen<br />

unter Berücksichtigung der<br />

unterschiedlichen Höchstdrücke <strong>die</strong> optimale<br />

Öleinspritzmenge ein, um so einen<br />

hohen Wirkungsgrad zu erzielen. Für eine<br />

variable Einstellung und Anpassung der Liefermenge<br />

an den aktuellen Druckluftbedarf<br />

sorgt <strong>die</strong> stufenlose Drehzahlregelung der<br />

öleinspritzgekühlten Schraubenkompressoren.<br />

So erreicht Boge eine Minimierung von<br />

Schaltvorgängen und Leerlaufverlusten.<br />

Energie wird zusätzlich eingespart.<br />

Der ölgeschmierte S-4-Schraubenkompressor von 55 bis 110 kW ist auch mit<br />

integriertem Trockner verfügbar. Anwender profitieren von sehr niedrigen<br />

Druckverlusten und einer hohen Zuverlässigkeit.<br />

Der Druckluftspezialist Boge stellt seit Jahren<br />

zusätzlich zur Zuverlässigkeit und Qualität<br />

vor allem <strong>die</strong> Effizienz und Wirtschaftlichkeit<br />

der Kompressoren in den Mittelpunkt<br />

seiner Forschung und Produktentwicklung.<br />

Ein Beispiel <strong>für</strong> <strong>die</strong> ständige<br />

Überprüfung bewährter Technologie zum<br />

Erreichen neuer Meilensteine in puncto Effizienz<br />

ist <strong>die</strong> S-4-Baureihe. Die Schraubenkompressoren<br />

der Leistungsklassen von 55<br />

bis 160 kW verfügen über eine Verdichterstufe<br />

aus eigener Entwicklung <strong>für</strong> einen<br />

wartungsfreien Betrieb mit hohem Wirkungsgrad.<br />

Diese „IntegrateDrive“-Verdichterstufe<br />

ist unempfindlich in staubiger Atmosphäre<br />

und arbeitet verlustarm. Durch<br />

<strong>die</strong> Vergrößerung der Verdichterstufe und<br />

damit geringere Drehzahlen erzielt Boge<br />

optimale Umfangsgeschwindigkeiten. „Der<br />

Bilder: Boge<br />

Intelligente Steuerung<br />

Um ein Plus an Effizienz zu gewinnen, ist<br />

jedoch nicht nur <strong>die</strong> Kompressortechnik<br />

ausschlaggebend. Auch der Einbindung einzelner<br />

Kompressoren in das Druckluftnetz<br />

und der übergreifenden Steuerung kommt<br />

eine große Bedeutung zu. Es gilt, das Druckluftmanagement<br />

so flexibel und effektiv wie<br />

möglich zu gestalten. Dies gelingt Boge mit<br />

der Verbundsteuerung Airtelligence provis 3.<br />

Während sich mit herkömmlichen Steuerungen<br />

nur eine bestimmte Anzahl an Kompressoren<br />

und Zubehörkomponenten regeln<br />

lässt, verwaltet <strong>die</strong> intelligente Verbund -<br />

steuerung beliebig viele Kompressoren,<br />

Trockner, andere Komponenten und sogar<br />

ganze Druckluftnetze <strong>–</strong> vorausschauend und<br />

verbrauchsabhängig. Zahlreiche Funktionen<br />

und ein 15,6 “ großes Display sorgen <strong>für</strong><br />

eine übersichtliche Darstellung des Druckverlaufs,<br />

der Betriebszustände und anderer<br />

Parameter. Durch <strong>die</strong> Kommunikation über<br />

Ethernet auf der Basis von Modbus TCP kann<br />

dabei ein schneller Datenaustausch zwischen<br />

mehreren Teilnehmern gleichzeitig erfolgen.<br />

Mit der Airtelligence provis 3 lassen sich individuelle<br />

Profile erstellen, beispielsweise<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> perfekte Auslegung an einzelnen Wochentagen,<br />

zu bestimmten Tageszeiten oder<br />

an Wochenenden. Regel algorithmen legen<br />

<strong>die</strong> ideale Konstellation von Kompressoren<br />

<strong>für</strong> einen bestimmten Betriebspunkt fest.<br />

Noch vor dem Erreichen der Druckgrenze<br />

wird der passende Kompressor aktiviert und<br />

38 <strong>cav</strong> 09-2021


Die Verbundsteuerung Airtelligence provis 3<br />

ermöglicht ein flexibles und effektives<br />

Druckluftmanagement<br />

Die intelligente Steuerung Airtelligence provis 3 verwaltet beliebig viele Kompressoren,<br />

Trockner, andere Komponenten und sogar ganze Druckluftnetze <strong>–</strong> vorausschauend und<br />

verbrauchsabhängig<br />

der Anlagendruck innerhalb eines definierten<br />

Druckbandes geregelt. Die Steuerung<br />

lässt sich aber auch auf Maschinenpriorität,<br />

Liefermenge oder Laufzeitoptimierung programmieren.<br />

Mit dem Softwaremodul Airlogic<br />

3 bietet Boge ein Höchstmaß an Flexibilität,<br />

da Zuluft-, Umluft- und Abluftklappen<br />

status- oder temperaturabhängig gesteuert<br />

werden können. Die zusätzliche Option pro-<br />

FU ermöglicht den Betrieb mehrerer frequenzgeregelter<br />

Kompressoren bei gleicher<br />

prozentualer Belastung. So lassen sich Energieverluste<br />

vermeiden, was sich positiv auf<br />

<strong>die</strong> Effizienz des ganzen Druckluftsystems<br />

auswirkt. „Bei Boge ist Effizienzsteigerung<br />

Programm“, sagt Juliana Sträter, Produktmanagerin<br />

von Boge. „Wir erzielen mit unserer<br />

Airtelligence provis 3 beispielsweise durch<br />

<strong>die</strong> Reduzierung des Druckbandes um 1 bar<br />

bereits Energiekosteneinsparungen von bis<br />

zu 10 %.“ Durch ein integriertes Energie-<br />

Reporting lassen sich <strong>die</strong> Kosten jeder angeschlossenen<br />

Komponente detailliert aufschlüsseln.<br />

Die Kombination macht’s<br />

Gerade <strong>für</strong> den Dreischichtbetrieb in Branchen<br />

wie der Chemie- und Pharmaindustrie<br />

eignen sich <strong>die</strong> Boge-Kompressoren bestens.<br />

In Anwendungsbereichen mit staubbelasteter<br />

oder verschmutzter Luft spielen <strong>die</strong><br />

Druckluftmaschinen ihre Vorteile aus. Durch<br />

den Direktantrieb und <strong>die</strong> gekapselten mechanischen<br />

Bauteile sind sie wenig störanfällig.<br />

Sie bieten eine hohe Druckluftqualität,<br />

Prozesssicherheit sowie einen zuverlässigen<br />

Betrieb und lassen sich mit der Verbundsteuerung<br />

präzise regeln. Anwender<br />

profitieren von einer Laufzeitoptimierung,<br />

reduzieren Hochlauf- sowie Nachlaufphasen<br />

und vermeiden Leerlaufkosten. Ungünstige<br />

Maschinenkonstellationen sind passé und es<br />

gibt keine Überverdichtung. Der Druck liegt<br />

innerhalb des definierten Druckbandes und<br />

ist somit stets präzise eingestellt. Dabei integriert<br />

<strong>die</strong> Airtelligence provis 3 auch Kompressoren<br />

unterschiedlicher Hersteller sowie<br />

<strong>die</strong> zugehörige Peripherie und sogar komplette<br />

Druckluftnetze.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Boge Kompressoren<br />

AUTORIN:<br />

ANJA EHRMANN<br />

Fachjournalistin<br />

Besuchen Sie uns in Friedrichshafen<br />

Fakuma 2021, 12. <strong>–</strong> 16.10.2021<br />

HALLE A6 | STAND 6202<br />

Die MAAG Group ist Partner der Industrie weltweit. Unsere<br />

integrierten Lösungen <strong>für</strong> Pumpen- und Filtrationssysteme<br />

sowie Pelletizing-, Pulvermühlen- und Recyclingsysteme<br />

zeichnen sich durch hervorragende Leistungen <strong>für</strong> anspruchsvolle<br />

Kundenanforderungen aus.<br />

NEXT LEVEL<br />

SOLUTIONS<br />

Integrated Systems for Industrial and<br />

Chemical Applications<br />

<strong>cav</strong> 09-2021 39


<strong>cav</strong> FOKUS PUMPEN, KOMPRESSOREN, ANTRIEBE<br />

Bergische Universität Wuppertal installiert neue Druckluftaufbereitungsanlagen<br />

Ölfreie Druckluft <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Labore<br />

Autosampler, Sterilisatoren, Rheometer et cetera <strong>–</strong> viele Laboranwendungen<br />

brauchen Druckluft. Angesichts der sensiblen Umgebung sollte das Risiko von<br />

Öleinträgen unbedingt minimiert werden. Die Bergische Universität Wuppertal geht<br />

auf Nummer sicher und hat sämtliche Druckluftstationen mit Aufbereitungstechnik<br />

von Beko Technologies ausgestattet. Wichtigster Bestandteil der Anlagen ist jeweils<br />

ein katalytischer Konverter Bekokat <strong>für</strong> konstant ölfreie Druckluft.<br />

Die Bergische Universität Wuppertal betreibt<br />

zur Versorgung der Gebäude auf dem<br />

Campus inklusive ihrer Laboreinrichtungen<br />

sechs Druckluftstationen mit ölgeschmierten<br />

Schraubenkompressoren. Von <strong>die</strong>sen<br />

Anlagen aus wird ein großes Druckluftnetz<br />

gespeist, das sich über das gesamte Areal<br />

der Universität erstreckt. Damit <strong>die</strong> hochwertigen<br />

Laborgeräte unversehrt bleiben<br />

Der katalytische Konverter Bekokat ist jeweils das zentrale<br />

Element der neuen Druckluftaufbereitungsanlagen<br />

und <strong>die</strong> teilweise sehr sensiblen Langzeitmessungen<br />

der Fakultäten nicht beeinflusst<br />

werden, muss <strong>die</strong> Druckluft absolut ölfrei<br />

und auch trocken sein. Jede der sechs<br />

Druckluftstationen hat ihre eigene Auf -<br />

bereitungslinie. Die Labore nutzen bei<br />

speziellen Anforderungen noch eine zusätzliche<br />

Endstellenfiltration und/oder<br />

-trocknung.<br />

Bild:Beko Technologies<br />

Aufbereitungskonzept nach Maß<br />

Die Druckluftaufbereitung der sechs Druckluftstationen<br />

wurde früher jeweils mit einem<br />

Kältetrockner und einer Doppelfiltration<br />

geleistet. „Nachdem in einer der weniger<br />

sensiblen Laboranlagen eine Ölverunreinigung<br />

mit glücklicherweise glimpflichen<br />

Folgen aufgetreten war, wollten wir <strong>die</strong> Sicherheit<br />

proaktiv erhöhen und <strong>die</strong> komplette<br />

Aufbereitung optimieren“, berichtet Joachim<br />

Conrad vom Technischen Gebäudemanagement<br />

der Bergischen Universität Wuppertal.<br />

Nun sollte <strong>die</strong> <strong>für</strong> sensible Anwendungen<br />

prädestinierte Katalysetechnik zum<br />

Einsatz kommen, <strong>die</strong> konventionelle Systeme<br />

<strong>für</strong> ölfreie Druckluft wie den Einsatz ölfreier<br />

Kompressoren oder von Aktivkohle an<br />

Wirksamkeit übertrifft. Nach einer Vor-Ort-<br />

Analyse konzipierte Joachim Conrad zusammen<br />

mit Experten von Beko Technologies<br />

ein maßgeschneidertes Aufbereitungskonzept<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> sechs Druckluftstationen. Die<br />

Universität wollte <strong>die</strong> Aufbereitungstechnik<br />

zunächst <strong>für</strong> zwei Druckluftstationen beschaffen,<br />

bei denen aufgrund ihrer Typologie<br />

der dringlichste Handlungsbedarf gesehen<br />

wurde. Nach einer öffentlichen Ausschreibung<br />

gingen <strong>die</strong> Beko-Technologies-<br />

Komponenten im April 2019 in Betrieb.<br />

Bei den beiden modernisierten Druckluftstationen<br />

erfolgt <strong>die</strong> Aufbereitung nach dem<br />

gleichen Muster. Nach den ölgeschmierten<br />

Kompressoren ist jeweils ein Wasserabscheider<br />

Cleapoint W mit höchsten Abscheideraten<br />

installiert. Dann folgt ein Kältetrockner<br />

Drypoint RA, der als einzige der Komponenten<br />

bereits in der alten Aufbereitung integriert<br />

war. Bei der Kältetrockner-Serie<br />

40 <strong>cav</strong> 09-2021


Drypoint RA wurde der Druckabfall aus<br />

Energieeffizienzgründen auf ein absolutes<br />

Minimum gesenkt. Wesentliche Elemente<br />

sind dabei der strömungsoptimierte Wärmetauscher,<br />

ein Demister zur sicheren Abscheidung<br />

und großzügig dimensionierte<br />

Bauteile, <strong>die</strong> <strong>für</strong> einen geringen Druckabfall<br />

von durchschnittlich 0,16 bar im Volllastbetrieb<br />

sorgen. Anschließend erreicht eine<br />

Feinfiltrationseinheit Clearpoint 3Eco<br />

energies parend mit minimalem Differenzdruck<br />

eine überdurchschnittlich gute<br />

Abscheide leistung.<br />

Katalytischer Konverter<br />

Herzstück der neuen Druckluftaufbereitung<br />

ist der katalytische Konverter Bekokat. Das<br />

System wandelt <strong>die</strong> in der Druckluft vorhandenen<br />

Kohlenwasserstoffe in einem einzigen<br />

Verfahrensschritt durch Totaloxidation<br />

in Kohlendioxid und Wasser um. Dazu wird<br />

ein spezielles Granulat im Druckbehälter auf<br />

eine Temperatur von circa 150 °C erhitzt<br />

und <strong>die</strong> an der Oberfläche des Granulats<br />

vorbeiströmende Druckluft komplett zu<br />

Kohlendioxid und Wasser umgewandelt. Aus<br />

dem Bekokat tritt vollständig entölte und<br />

keimfreie Druckluft aus. Das bei der Abkühlung<br />

der Druckluft nach dem Konverter anfallende<br />

Kondensat ist ebenfalls ölfrei und<br />

kann ohne Aufbereitung in <strong>die</strong> Kanalisation<br />

eingeleitet werden. Ein integrierter Wärmetauscher<br />

sorgt <strong>für</strong> maximale Energieeffizienz.<br />

Dem Bekokat nachgeschaltet sind ein<br />

ölfreier Staubfilter Clearpoint 3Eco und ein<br />

ölfrei-gereinigter Kältetrockner Drypoint RA<br />

<strong>für</strong> ein konstantes Feuchtigkeitsniveau unter<br />

5,95 g/m³ Wassergehalt. Die Aufbereitung<br />

wird durch einen ölfreien Feinstfilter der<br />

Clearpoint-3Eco-Serie zur Herausfilterung<br />

von Partikeln bis 0,01 μm abgerundet.<br />

Die Bergische Universität Wuppertal erreicht<br />

durch das neue Aufbereitungsverfahren<br />

konstant ölfreie Druckluft mit einem<br />

maximalen Restölgehalt von kaum mehr<br />

messbaren 0,003 mg/m³. Darüber hinaus<br />

ist <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Labore aufbereitete Druckluft<br />

steril. Die Druckluftklasse 1.4.1 nach<br />

ISO8573-1 und <strong>die</strong> Sterilität der Luft sind<br />

durch den TÜV Nord und ein Vali<strong>die</strong>rungszertifikat<br />

bestätigt und können jederzeit<br />

temporär und stationär nachgemessen<br />

werden.<br />

Die zusätzlichen dezentralen Druckluftaufbereitungen<br />

in den Laboren sind weiterhin<br />

im Einsatz, weil sich <strong>die</strong> früher entstandene<br />

Kontaminierung in den Rohrleitungen des<br />

Druckluftnetzes nur langsam abbaut. Die<br />

Typologie der Druckluftaufbereitung: <strong>die</strong> Katalysetechnik Bekokat eingerahmt durch zwei<br />

Feinfilter Clearpoint 3Eco sowie <strong>die</strong> Kältetrockner Drypoint RA<br />

Die Labore der Uni Wuppertal profitieren von besonders hochwertiger ölfreier Druckluft<br />

Wechselintervalle der Filtereinsätze werden<br />

sich jedoch deutlich verlängern, was <strong>die</strong> Instandhaltungskosten<br />

senkt.<br />

Mehr Prozesssicherheit<br />

„Die guten Erfahrungen mit den Beko Technologies-Systemen<br />

haben uns veranlasst, <strong>die</strong><br />

Erneuerung der weiteren vier Druckluftstationen<br />

umgehend umzusetzen“, sagt Joachim<br />

Conrad. Im August 2020 wurden auch<br />

<strong>die</strong>se Aufbereitungsanlagen installiert, womit<br />

das konzipierte Projekt vollumfänglich<br />

abgeschlossen war. Joachim Conrad bilanziert:<br />

„Das Katalyseverfahren mit Bekokat<br />

bietet unseren Laboren den größten Schutz<br />

vor Öl in der Druckluft. Mit der Investition<br />

in <strong>die</strong> neuen Anlagen steigern wir <strong>die</strong> Prozesssicherheit<br />

und vermeiden hohe Kosten,<br />

<strong>die</strong> bereits ein einziger Fehler an einem<br />

sensiblen Punkt der Labore verursachen<br />

würde.“<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Beko Technologies<br />

AUTOR:<br />

RAINER STÜTZEL<br />

Manager Corporate Identity<br />

& Relations Marketing,<br />

Beko Technologies<br />

Bild: Beko Technologies<br />

Bild: Bergische Universität Wuppertal<br />

<strong>cav</strong> 09-2021 41


<strong>cav</strong> FOKUS PUMPEN, KOMPRESSOREN, ANTRIEBE<br />

Bild: CEDS Duradrive<br />

Oliver Schleicher ist Geschäftsführer der CEDS Duradrive GmbH in Salzbergen<br />

Individuelle Antriebssysteme <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Prozesstechnik</strong><br />

Wasserstoff ist eines<br />

der Zukunftsthemen<br />

Aktuell erhält CEDS Duradrive in Salzbergen vermehrt Anfragen zu elektrischen<br />

Antrieben in Anlagen, <strong>die</strong> mit Wasserstoff arbeiten. Zum Know-how rund um Explosionsschutz<br />

und Atex-Zulassung kann das Unternehmen mit individuell ausgelegten<br />

Elektromotoren und Antriebssträngen punkten <strong>–</strong> nicht zuletzt aufgrund der Fertigungstiefe<br />

von 100 %. Je früher <strong>die</strong> Antriebsspezialisten dabei in <strong>die</strong> Anlagenentwicklung<br />

eingebunden werden, desto besser, sagt Geschäftsführer Oliver Schleicher.<br />

Herr Schleicher, CEDS Duradrive will mit seinen Antriebslösungen<br />

jetzt auch prozesstechnische Anlagen adressieren <strong>–</strong> welches<br />

Angebot können Sie machen?<br />

Oliver Schleicher: Insbesondere im Zusammenhang mit den Diskussionen<br />

um erneuerbare Energien und der Verwendung von Wasserstoff<br />

als Energieträger erhalten wir mittlerweile viele Anfragen <strong>–</strong><br />

betreffend den Antrieb von Verdichtern und Generatoren in prozesstechnischen<br />

Anlagen, <strong>die</strong> mit Wasserstoff arbeiten. Naheliegend<br />

spielen dann Themen wie Explosionsschutz und Atex-Zulassung eine<br />

wichtige Rolle <strong>–</strong> hier können wir unser Know-how einbringen,<br />

gerade auch im Zusammenhang mit kundenspezifischen Anfragen.<br />

Zusammen mit einem großen deutschen Automatisierungs-Unternehmen<br />

sind wir beispielsweise an einem Projekt beteiligt, bei dem<br />

es um Wasserstoffgeneratoren und <strong>die</strong> Ansteuerung von Ventilen mit<br />

Motoren von uns geht. Hier sehen wir Potenzial <strong>–</strong> Wasserstoff ist<br />

ein Zukunftsthema <strong>–</strong> und denken, dass wir mit der Verbindung aus<br />

Branchen-Know-how plus Fertigungstiefe in der <strong>Prozesstechnik</strong><br />

punkten können. Anfang des Jahres sind wir mit dem Angebot explosionsgeschützter<br />

Motoren gestartet und konnten bereits zwei<br />

große Projekte gewinnen. Einige unserer Mitarbeiter besitzen zudem<br />

eine Atex-Zertifizierung und können dann auch Abnahmen im<br />

Prüflabor vornehmen.<br />

Sie betonen <strong>die</strong> Punkte kundenspezifische Lösung und Fertigungstiefe<br />

<strong>–</strong> das CEDS im Firmennamen steht ja <strong>für</strong> Customised Electrical<br />

Drive Systems. Was steckt dahinter?<br />

Schleicher: Wann immer ein Anwender einen spezifischen Motor<br />

benötigt, sei es das Leistungsspektrum betreffend oder <strong>die</strong> Baugröße,<br />

können wir ihm eine Lösung bieten. Möglich machen das eine<br />

erfahrene Entwicklungsabteilung mit derzeit 15 Ingenieuren <strong>–</strong> mit<br />

einer sehr großen Fachkompetenz und langjähriger Entwicklungserfahrung<br />

<strong>–</strong> und eine Fertigungstiefe von 100 % am Standort Salzber-<br />

42 <strong>cav</strong> 09-2021


gen hier in Deutschland. Das erlaubt es uns, etwa einen Motor <strong>für</strong><br />

einen Wasserstoffgenerator genauso auf <strong>die</strong> Kundenwünsche abzustimmen<br />

wie einen Pitchmotor <strong>für</strong> Windkraftanlagen <strong>–</strong> davon haben<br />

wir weit über 6000 im Feld. Damit decken wir ein großes<br />

Spektrum an Elektromotoren ab, vom Motor aus dem Baukasten bis<br />

hin zu ganzen individuellen Antriebssträngen inklusive Getriebe <strong>–</strong><br />

und das von Stückzahl 1 bis hin zu Serien mit rund 1000 Motoren.<br />

„Anfang des Jahres sind wir mit dem<br />

Angebot explosionsgeschützter Motoren<br />

gestartet und konnten bereits zwei große<br />

Projekte gewinnen.“<br />

Welche Unterstützung kann der Anwender insbesondere engineeringseitig<br />

von CEDS Duradrive auf der Suche nach seiner speziellen<br />

Lösung erhalten?<br />

Schleicher: Eines meiner Ziele ist, <strong>die</strong>se Unterstützung zu stärken <strong>–</strong><br />

ein erster Schritt war <strong>die</strong> Realisierung eines Omnichannel-Vertriebs.<br />

Unsere Außen<strong>die</strong>nstmitarbeiter haben nun einerseits eine regionale<br />

Verantwortung, andererseits sind sie aber auch Spezialisten <strong>für</strong> bestimmte<br />

Branchen <strong>–</strong> beispielsweise <strong>die</strong> <strong>Prozesstechnik</strong> oder maritime<br />

Anwendungen. Indem wir <strong>die</strong>ses Know-how bündeln, können<br />

wir <strong>die</strong> Anforderungen einzelner Branchen bestmöglich erfüllen.<br />

Diesen Punkt möchte ich auch mit Blick auf <strong>die</strong> Internationalisierung<br />

vorantreiben. Da ich selbst in Shanghai gelebt habe, wollen<br />

wir CEDS Duradrive auch im chinesischen Markt positionieren <strong>–</strong><br />

insbesondere auch <strong>für</strong> deutsche Maschinen- und Anlagenbauer vor<br />

Ort Unterstützung anbieten. Dazu wollen wir mittelfristig auch Produktionskapazitäten<br />

aufbauen. Ziel ist darüber hinaus, auch den USamerikanischen<br />

Markt zu be<strong>die</strong>nen <strong>–</strong> hier haben wir kürzlich mit<br />

einem Distributor einen Vertrag geschlossen, damit wir in den USA<br />

eine ständige Vertretung haben, welche <strong>für</strong> uns Vertrieb und einen<br />

umfassenden Service vor Ort anbieten kann.<br />

Wenn Sie sowohl <strong>die</strong> Engineering-Dienstleistung stärken und<br />

gleichzeitig auch Serien bis rund 1000 Stück auflegen wollen <strong>–</strong><br />

wie lassen sich dann <strong>die</strong> Kosten in den Griff bekommen?<br />

Schleicher: An der Stelle kommt unser Baukastensystem zum Zuge,<br />

das uns eine sehr hohe Flexibilität ermöglicht <strong>–</strong> gerade mit Blick<br />

auf höhere Stückzahlen. Auf <strong>die</strong>se Weise können wir modular <strong>die</strong> jeweils<br />

beste Lösung zusammenstellen <strong>–</strong> und zusammen mit dem<br />

Branchen-Know-how im Vertrieb <strong>die</strong> Kosten in den Griff bekommen.<br />

Von Vorteil ist dabei immer, wenn wir in einer frühen Phase<br />

der Anlagenentwicklung bereits mit einbezogen sind <strong>–</strong> dann lassen<br />

sich auch ganz neue Konzepte miteinander diskutieren.<br />

Sie erwähnten das spezifische Branchen-Know-how <strong>–</strong> können Sie<br />

rund um <strong>die</strong> <strong>Prozesstechnik</strong> weitere Zielbranchen adressieren?<br />

Schleicher: Wir kommen traditionell aus dem Bereich Werkzeugmaschinen<br />

<strong>–</strong> hier erwirtschaften wir rund 30 % unseres Umsatzes<br />

<strong>–</strong>, aber Know-how besitzen wir auch in zahlreichen weiteren Bereichen.<br />

Da ist zum einen der Bereich Food, Beverage und Logistik zu<br />

nennen <strong>–</strong> einer unserer größten Kunden ist hier der Abfüllspezialist<br />

Krones, zudem besitzen wir viel Erfahrung im Container-Handling<br />

mit Straddle Carriern. Unter dem Oberbegriff ‚Green Drive Solutions‘<br />

fassen wir des Weiteren alle Lösungen zusammen, <strong>die</strong> Themen<br />

wir erneuerbare Energien sowie Nachhaltigkeit adressieren.<br />

Wasserstoff hat Zukunft. Allerdings ändern sich aufgrund der<br />

Eigenschaften des Stoffes <strong>die</strong> Anforderungen an <strong>die</strong> Technik<br />

Damit schließt sich ja dann durchaus auch wieder der Kreis mit<br />

Blick auf <strong>die</strong> Lebensmittelindustrie...<br />

Schleicher: ...oder Pharmaindustrie, etwa bei den Aufgaben Mischen<br />

oder Dosieren, ganz generell dem Abfüllen von fluiden Stoffen.<br />

Unsere Antriebe finden sich hier bereits in Anlagen zum Abfüllen<br />

von Ölen oder auch Zahnpasta, was nebenbei bemerkt dann auch<br />

<strong>die</strong> Ausführung in Edelstahl erfordert, um FDA-konform zu sein.<br />

Welche Rolle spielt denn bei all dem <strong>die</strong> in den Antrieben integrierbare<br />

Sensorik <strong>–</strong> welche Daten lassen sich gewinnen und lässt<br />

sich damit auch ein Schlagwort wie das Industrial Internet of<br />

Things <strong>–</strong> oder kurz IIoT <strong>–</strong> mit Leben füllen? Können Sie hier speziell<br />

auch auf Ihr Know-how in vorangegangenen Positionen zurückgreifen?<br />

Schleicher: So ist es <strong>–</strong> und <strong>die</strong>sen Bereich wollen wir natürlich weiter<br />

ausbauen. Denn der smarte, der intelligente Motor kann gerade<br />

über <strong>die</strong> nun mögliche einfache Vernetzung enorme Datenmengen<br />

bereitstellen. Die Sensoren können dazu integriert im Motor sitzen<br />

oder huckepack auf dem Gehäuse. Viel wichtiger ist: Daten der Motoren<br />

lassen sich so auslesen und zentralisiert zum Beispiel in einer<br />

Cloud speichern <strong>–</strong> und ermöglichen auf <strong>die</strong>se Weise <strong>die</strong> permanente<br />

Überwachung (Condition Monitoring) nicht nur der Antriebe<br />

selbst, sondern auch einer kompletten Fertigungsanlage.<br />

Das ist <strong>für</strong> uns zudem der Einstieg in das Thema IIoT, denn gerade<br />

das frühzeitige Erkennen von Störungen vermeidet zahlreiche<br />

Nachteile <strong>–</strong> vor allem kann <strong>die</strong> Produktionsanlage produktiv weiterarbeiten.<br />

Auf Basis solcher Daten können wir auch Wartungspakete<br />

anbieten und etwa Künstliche Intelligenz (KI) dazu nutzen, Wartungszyklen<br />

abhängig von den auftretenden Belastungen zu definieren.<br />

Anbieten können wir auch das Erstellen von Prognosen im Rahmen<br />

eines Wartungsvertrages, <strong>die</strong> angeben, wann ein Motor ausfallen<br />

wird und welche Maßnahmen sich dementsprechend präventiv<br />

ergreifen lassen. Ich bin davon überzeugt, dass neben Energieeffizienz<br />

und Nachhaltigkeit das Thema des smarten Elektromotors den<br />

Weg in <strong>die</strong> Zukunft weist. Konzeptionell haben wir dazu schon einiges<br />

in der Schublade, können unseren Kunden aber auch heute<br />

schon Lösungen anbieten.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: CEDS Duradrive<br />

DAS INTERVIEW FÜHRTE FÜR SIE:<br />

MICHAEL CORBAN<br />

Chefredakteur elektroAutomation/KEM<br />

Bild: magann <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />

<strong>cav</strong> 09-2021 43


<strong>cav</strong><br />

MSR-TECHNIK, PROZESSAUTOMATISIERUNG<br />

Elektronischer Sicherungsautomat verhindert Funkenbildung<br />

Spannungsversorgung<br />

in Atex-Zone 2<br />

Mit der Dezentralisierung sowie der Modularisierung in Chemieanlagen ändert sich<br />

auch <strong>die</strong> Spannungsversorgung der Anlagen. Spielte bei den zentralen Lösungen der<br />

Platzbedarf eher eine untergeordnete Rolle, ändert sich <strong>die</strong>ses jetzt durch den<br />

dezentralen Ansatz, bei dem künftig kleine, modulare Schaltschränke zum Einsatz<br />

kommen. Das hat nicht nur Einfluss auf das Raumangebot, sondern auch auf <strong>die</strong><br />

Anforderungen an <strong>die</strong> verwendeten Geräte.<br />

Waren bisher lange Zuleitungen notwendig,<br />

um <strong>die</strong> Sensoren und Aktoren zu versorgen,<br />

führen <strong>die</strong> Schaltschränke im Feld bei<br />

modular aufgebauten Chemieanlagen zu einer<br />

deutlichen Verkürzung der Anschlussleitungen.<br />

Dies spart Geld und verringert den<br />

Verdrahtungsaufwand. Da<strong>für</strong> ist allerdings in<br />

<strong>die</strong>sen Bereichen <strong>die</strong> Beachtung des Explosionsschutzes<br />

notwendig. Dort entstehen oder<br />

entweichen oftmals Gase oder Flüssigkeiten,<br />

<strong>die</strong> brennbar sind und bei einer entsprechenden<br />

Konzentration zu einer Explosion<br />

führen können. Dabei ist schon ein kleiner<br />

Funke ausreichend, der über eine genügend<br />

hohe Leistung verfügt. Solch eine Gefährdung<br />

von Menschen und Sachwerten gilt es,<br />

beispielweise durch <strong>die</strong> Kapselung der elektrischen<br />

Geräte, zu verhindern. Diese Lösung<br />

ist allerdings sehr aufwendig und daher teuer.<br />

Eine preiswertere Lösung ist <strong>die</strong> Vermeidung<br />

eines derartigen Funkens, beispielsweise<br />

durch den elektronischen Sicherungsautomaten<br />

ESX10 von E-T-A.<br />

Funkenfreie Trennung des Lastkreises<br />

Bei <strong>die</strong>sem Sicherungsautomaten trennt der<br />

integrierte Power-Mosfet den Lastkreis ohne<br />

Funkenbildung. Die Elektronik des Sicherungsautomaten<br />

erfasst den fließenden<br />

Strom und schaltet automatisch den Lastkreis<br />

ab. Diese Funktion ist unabhängig von<br />

der jeweiligen Ursache und gilt <strong>für</strong> einen<br />

Kurzschluss ebenso wie <strong>für</strong> eine Überlastung<br />

des Verbrauchers. Dabei entspricht der<br />

Sicherungsautomat den Gesetzen, Verordnungen<br />

und Normen zum sicheren Betrieb<br />

von Anlagen. Der Sicherungsautomat wird<br />

der Atex-Richtlinie der Europäischen Union<br />

zur Verwendung von Komponenten, Geräten<br />

und Schutzsystemen in explosionsgeschützten<br />

Bereichen gerecht. Diese Zulassung ermöglicht<br />

im Speziellen <strong>die</strong> Verwendung <strong>für</strong><br />

„Ex II 3G Ex ec IIC T4 Gc“ und „Ex II 3G ec<br />

nC IIC T4 Gc“ in der Atex-Zone 2. Die<br />

höchstzulässige Oberflächentemperatur beträgt<br />

135 °C und gilt <strong>für</strong> <strong>die</strong> Stoffe Gas,<br />

Nebel und Dämpfe. Das Gerät hat darüber<br />

hinaus <strong>die</strong> Zertifizierung nach IECEx <strong>für</strong> internationale<br />

Anwendungen sowie nach NEC<br />

(National Electrical Code) <strong>für</strong> den amerikanischen<br />

Markt.<br />

Das Stromverteilungssystem Modul 18plus sorgt <strong>für</strong> eine<br />

übersichtliche und kompakte 24-V(DC)-Stromverteilung<br />

Bilder: E-T-A Elektrotechnische Apparate<br />

Flexibler Einsatz gewährleistet<br />

Der ESX10 ist in zwei verschiedenen Ausführungen<br />

verfügbar. Bei der ersten Variante<br />

ist das Gerät direkt auf <strong>die</strong> Hutschiene zu<br />

montieren. Das bietet dem Anwender den<br />

Vorteil, dass er einzelne Geräte schnell und<br />

einfach montieren und verwenden kann. Bei<br />

der zweiten Variante handelt es sich um eine<br />

steckbare Version. Mit <strong>die</strong>ser lässt sich das<br />

bestehende System schnell und mühelos<br />

durch das zusätzliche Stecken von weiteren<br />

Sicherungsautomaten ergänzen. Die Grundlage<br />

da<strong>für</strong> bietet das Stromverteilungssystem<br />

Modul 18plus. Es sorgt <strong>für</strong> eine übersichtliche<br />

und kompakte 24-V(DC)-Stromverteilung.<br />

Das System besteht aus drei verschiedenen<br />

Modulen. Den Anfang bildet das Einspeisemodul.<br />

Es verfügt über Push-in-Klemmen<br />

und ermöglicht den Anschluss von Leitungen<br />

mit einem Querschnitt von bis zu<br />

44 <strong>cav</strong> 09-2021


Das modulare Kompaktsystem beinhaltet<br />

elektrische Anschlüsse mit schraublosen<br />

Push-in-Anschlussklemmen<br />

Der elektronische Sicherungsautomat ESX10<br />

schützt <strong>die</strong> angeschlossenen Lasten vor<br />

Überstrom<br />

Durch <strong>die</strong> Steckbarkeit bietet der ESX10<br />

eine schnelle und flexible Montage<br />

16 mm². Das lässt <strong>die</strong> Einspeisung einer<br />

Stromstärke von max. 80 A zu. Damit wird<br />

das System den Anforderungen <strong>für</strong> den<br />

Großteil der Applikationen gerecht. An das<br />

Einspeisemodul sind bis zu 30 Anschlussmodule<br />

anreihbar. Auf <strong>die</strong>se steckt der Anwender<br />

<strong>die</strong> elektronischen Sicherungsautomaten.<br />

Das bedeutet, dass das Stromverteilungssystem<br />

<strong>die</strong> entsprechende Anzahl von<br />

Stromkreisen absichern kann. Jedes Modul<br />

ist <strong>für</strong> einen Laststrom von 20 A ausgelegt.<br />

Der große Vorteil <strong>die</strong>ses steckbaren Systems<br />

ist, dass der Elektrokonstrukteur eine Standardapplikation<br />

definieren kann und aufgrund<br />

der speziellen Anforderungen der jeweiligen<br />

Applikation eine unterschiedliche<br />

Anzahl von Sicherungsautomaten gesteckt<br />

wird. Ebenso ist <strong>die</strong> spätere Erweiterung der<br />

Anlage problemlos möglich. Durch <strong>die</strong><br />

Steckbarkeit der Sicherungsautomaten ist<br />

eine Abschaltung der Gesamtanlage nicht<br />

erforderlich. Diese Option bietet dem Konstrukteur<br />

bei der Planung der Anlage einen<br />

gewissen Gestaltungsspielraum und erleichtert<br />

<strong>die</strong> Inbetriebnahme. Das Signalmodul,<br />

das das gesamte Stromverteilungssystem abschließt,<br />

meldet den Status der Sicherungsautomaten<br />

an <strong>die</strong> übergeordneten Steuerungssysteme<br />

weiter. Da<strong>für</strong> werden alle Statusinformationen<br />

der Sicherungsautomaten<br />

erfasst und zu einer Sammelmeldung<br />

„Schließer“ zusammengefasst. Das ermöglicht<br />

<strong>die</strong> sofortige Fehlererfassung und<br />

-meldung. Beim Öffnen des Schaltschranks<br />

kann das Wartungspersonal dann sofort anhand<br />

der roten LED des Sicherungsautomaten<br />

ESX10 den betroffenen Stromkreis ermitteln<br />

und <strong>die</strong> notwendigen Maßnahmen<br />

ergreifen.<br />

Hohe Anlagenverfügbarkeit<br />

Der elektronische Sicherungsautomat ESX10<br />

schützt <strong>die</strong> angeschlossenen Lasten vor<br />

Überstrom und schaltet ebenso bei einem<br />

Kurzschluss auf der Leitung ab. Im Gegensatz<br />

zu einem mechanischen Schutzschalter<br />

gewährleistet <strong>die</strong>ser eine funkenlose Abschaltung,<br />

was besonders im Ex-Bereich<br />

sehr wichtig ist. Darüber hinaus bietet er<br />

noch weitere Vorteile zu einem mechanischen<br />

Schutzschalter. Der ESX10 benötigt<br />

den 7,5- bis 15-fachen Nennstrom des<br />

Schutzschalters <strong>für</strong> eine schnelle, magnetische<br />

Abschaltung. Wird ein üblicher C6A-Sicherungsautomat<br />

zugrunde gelegt, beträgt<br />

der notwendige Abschaltstrom zwischen 45<br />

und 90 A. Diese Höhe überschreitet in der<br />

Regel den von einem Netzteil maximal zur<br />

Verfügung gestellten Nennstrom. Bei einem<br />

Kurzschluss würde somit das Netzteil abschalten<br />

und <strong>die</strong> gesamte Spannungsversorgung<br />

der angeschlossenen Lasten nicht<br />

mehr gewährleisten. Der elektronische Sicherungsautomat<br />

ESX10 begrenzt im ersten<br />

Schritt den fließenden Laststrom und schaltet<br />

ihn dann ab. Das vermeidet eine Überlastung<br />

des Netzteils und schaltet nur den betroffenen<br />

Lastkreis ab. Dieses gewährleistet<br />

den sicheren Betrieb der Verbraucher und<br />

deren Absicherung in der Atex-Zone 2.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: E-T-A<br />

AUTOR:<br />

THOMAS KRAMER<br />

Business Development<br />

Manager, E-T-A Elektrotechnische<br />

Apparate<br />

DAS MOBILE ATEX VAKUUMSYSTEM.<br />

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<strong>cav</strong> 09-2021 45


<strong>cav</strong><br />

MSR-TECHNIK, PROZESSAUTOMATISIERUNG<br />

Drehflügelmessgerät bewährt sich bei über 1000 °C<br />

Exakte Werte unter<br />

extremen Bedingungen<br />

In industriellen Umsatz- und Lagerungsprozessen muss der Füllstand kontinuierlich<br />

überwacht werden. Als robuste Überfüllsicherung kann das Drehflügelmessgerät<br />

MBA800 verwendet werden, das sich auch <strong>für</strong> extreme Bedingungen eignet, wie das<br />

Einsatzbeispiel in einer norddeutschen Biogasanlage beweist.<br />

Organische Abfälle, sogenannte Substrate,<br />

werden in Biogasanlagen von Bakterien unter<br />

Ausschluss von Sauerstoff abgebaut. Dabei<br />

werden Stickstoff, Methan, Kohlenstoffdioxid<br />

und sogar Sauerstoff produziert. Zuerst<br />

werden dazu in einer Vorgrube Substrate<br />

angemischt und anschließend in luftdichten<br />

Boxen als sogenannte Fermenter zur<br />

anaeroben Vergärung verschlossen. Durch<br />

Entweichung bleibt ein Gärrest zurück, der<br />

als Kompost oder Dünger <strong>für</strong> <strong>die</strong> Landwirtschaft<br />

genutzt werden kann. Das Biogas<br />

selbst wird in einem Gasspeicher gesichert.<br />

Die Vorteile einer solchen Biogasanlage sind,<br />

dass ungenutzte organische Abfälle nachhaltig<br />

verwertet werden und <strong>die</strong> genutzte Energie<br />

somit aus regenerativen Quellen <strong>für</strong> einen<br />

regionalen Umkreis kommt. Da<strong>für</strong> werden<br />

durchschnittlich rund 3000 m 3 trockene<br />

Hackschnitzel im Jahr benötigt. Die Unabdingbarkeit<br />

zuverlässiger Füllstandmesstechnik<br />

<strong>für</strong> solche Prozesse hat auch ein<br />

norddeutsches Unternehmen erkannt, das<br />

großteils Altholzspähne in Biomethan verwandelt<br />

und in das Gasversorgungsnetz einspeist<br />

bzw. mittels eines Verbrennungsmotors<br />

Strom erzeugt. In den großen Behältern<br />

<strong>die</strong>ser Biogasanlage herrschen im Reformerkessel<br />

und Pufferspeicher während des Gärprozesses<br />

Temperaturen von 1100 °C und<br />

ein entsprechend hoher Druck. Keine einfachen<br />

Bedingungen <strong>für</strong> ein Messgerät, von<br />

dem präzise Ergebnisse und Langlebigkeit<br />

erwartet werden. Letztendlich fiel <strong>die</strong> Wahl<br />

auf den Drehflügelmesser MBA800.<br />

Funktionsweise des MBA800<br />

Die digitale Drehflügelserie MBA800 erfüllt<br />

<strong>die</strong> Atex-Richtlinien 94/9/EG. Die Serie gehört<br />

zur Gerätekategorie 2D (Zone 21), <strong>die</strong><br />

angetriebene Welle kann auch in Zone 20<br />

eingesetzt werden, wenn <strong>die</strong> Geräte über einen<br />

Prozessanschluss in eine entsprechende<br />

Trennwand eingebaut werden. Der Antrieb<br />

der Drehflügel verfügt über eine Rutschkupplung,<br />

<strong>die</strong> den Anwendungsspielraum<br />

erheblich erweitert. Der Drehflügel misst<br />

unabhängig davon, ob das Schüttgut leicht<br />

oder schwer ist, ob es permanent auf das<br />

Paddel fällt oder ob das Gerät direkt im<br />

Schüttstrom eingebaut ist. Fällt zum Beispiel<br />

bei horizontalem Einbau Schüttgut auf den<br />

Flügel, hält er inne und wechselt seine Drehung<br />

in <strong>die</strong> Gegenrichtung, bis erneut<br />

Schüttgut auf das Paddel fällt. Dieses Hinund<br />

Herschwenken des Flügels erfolgt so<br />

lange, bis der Flügel in beide Drehrichtungen<br />

gleichzeitig blockiert ist. Erst dann wird<br />

ein Signal ausgelöst. Dadurch wird ein wartungsfreier<br />

Betrieb in nahezu allen Schüttgütern<br />

ermöglicht.<br />

Die digitale Drehflügelserie MBA800 erfüllt <strong>die</strong> Atex-Richtlinien 94/9/EG <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Zone 21, <strong>die</strong> angetriebene Welle kann auch in Zone 20 eingesetzt werden<br />

Bilder: MBA<br />

Antrieb via Schrittmotor<br />

Die Einsatzgebiete der Messgeräte reichen<br />

von Becherwerken und Vorratssilos über<br />

Fülltrichter bis hin zu Schiffsbeladern und<br />

Übergabestationen. Die Grundlage der individuell<br />

konstruierten Messgeräte ist immer<br />

der bewährte Drehflügel. Als Antrieb <strong>die</strong>nt<br />

beim MBA800 anstelle eines Synchronmotors<br />

ein Schrittmotor, der seine Zuverlässigkeit<br />

und Verschleißfreiheit bereits in der<br />

46 <strong>cav</strong> 09-2021


Durch verbesserte Software meldet der Drehflügelmesser MBA800 Störungen schneller<br />

Der kompakte MBA888 eignet sich <strong>für</strong> Anwendungen<br />

ohne große Produktwechsel<br />

Raumfahrt- und Automobilindustrie unter<br />

Beweis gestellt hat. Dieser Paradigmenwechsel<br />

erweitert den Anwendungsspielraum des<br />

MBA800 erheblich.<br />

Flexibilität versus Standard<br />

Anlagenbetreiber finden es oft reizvoll, dass<br />

sie Messgeräte immer wieder selbst neu einstellen<br />

und Verschiedenes mit ihnen ausprobieren<br />

können. Viele entscheiden sich nicht<br />

zuletzt deshalb <strong>für</strong> dem MBA800. Wenn <strong>die</strong><br />

Anlage, wie es häufig der Fall ist, auf absehbare<br />

Zeit allerdings keine Änderungen der<br />

Füllgüter und Endprodukte erwartet und<br />

<strong>die</strong>se einheitlich sind, erweist sich <strong>die</strong> kleinere<br />

und kompaktere Alternative MBA888<br />

als ganz genauso gut und stabil wie der<br />

MBA800. Zwar sind beim MBA888 <strong>die</strong> Einstellungen<br />

nicht so flexibel veränderbar, jedoch<br />

hat auch nicht jeder Betreiber ein besonderes<br />

Faible <strong>für</strong> technische Spielereien.<br />

Störung schnell mitgeteilt<br />

Darüber hinaus wurde <strong>die</strong> Software auf der<br />

Platine im Gerätegehäuse überarbeitet. In<br />

trockenem Schüttgut kann es passieren, dass<br />

sich der wichtige Flügel des Messgeräts verhakt<br />

bzw. eingeklemmt wird. Bisher wurde<br />

innerhalb von zwei bis drei Sekunden ein<br />

Signal ausgelöst, worauf sofortige Maßnahmen<br />

ergriffen werden können, um den reibungslosen<br />

Betrieb wiederherzustellen.<br />

Durch <strong>die</strong> Softwareverbesserung ist es nun<br />

gelungen, das Erkennen eines solchen Störfalls<br />

und damit <strong>die</strong> Zeit, bis das Störsignal<br />

ausgelöst wird, noch einmal zu halbieren.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: MBA Instruments<br />

AUTOR:<br />

JENS KIRSTEIN<br />

Vertriebsleiter,<br />

MBA Instruments<br />

NACHGEFRAGT<br />

BEI FRANK WENGLER<br />

Frank Wengler ist leitender Produkt -<br />

manager bei MBA Instruments<br />

Bild: MBA<br />

Herr Wengler, Qualität ist das<br />

A und O in der <strong>Prozesstechnik</strong>.<br />

Wie erfüllen Sie <strong>die</strong>sen Anspruch?<br />

Wengler: Garant <strong>für</strong> <strong>die</strong> Qualität<br />

unserer Produkte ist vor allem<br />

<strong>die</strong> Tatsache, dass wir alle Geräte<br />

von A bis Z am Standort Quickborn<br />

bei Hamburg herstellen. So<br />

können wir auch auf Kundenwünsche<br />

zeitnah und gezielt<br />

reagieren. Der gegenseitige Austausch<br />

mit dem Kunden ist dabei<br />

der erste Schritt zur erfolgreichen<br />

Umsetzung. Wir haben<br />

den Anspruch, jedem Kunden<br />

sein eigenes, präzise auf <strong>die</strong> individuelle<br />

Anwendung abgestimmtes<br />

Messgerät zu liefern<br />

Muss es immer <strong>die</strong> individuelle<br />

Beratung des Kunden sein? Es<br />

gibt doch Onlinetools.<br />

Wengler: Eigentlich schon. Mithilfe<br />

unseres Online-Produktkonfigurators<br />

lässt sich zwar auf<br />

der Website von MBA Instruments<br />

das richtige Gerät <strong>für</strong> eine<br />

individuelle Anforderung<br />

finden. Von der Betriebsspannung<br />

über das Schaltverhalten<br />

bis zu Maximaltemperatur und<br />

Behälterdruck helfen genaue<br />

Angaben dabei, <strong>die</strong> passende<br />

Messtechnik auszuwählen. Weitere<br />

Details werden dann aber<br />

per E-Mail und im persönlichen<br />

Gespräch geklärt.<br />

Der Kunde ist also immer bei<br />

der Konzeption einer Lösung<br />

mit im Boot?<br />

Wengler: Ja. Werden Messinstrumente<br />

in Anwendungen eingesetzt,<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> sie nicht gedacht<br />

sind, stößt auch anschließend<br />

jede Gerätemodernisierung an<br />

ihre Grenze. Daher konzipieren<br />

wir stets gemeinsam mit unseren<br />

Kunden <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunft.<br />

<strong>cav</strong> 09-2021 47


<strong>cav</strong><br />

VERPACKEN, KENNZEICHNEN, LAGERN<br />

Virtueller Assistent <strong>für</strong> Betreiber von Verpackungslinien<br />

Der digitale Helfer in der<br />

Hosentasche<br />

Die Beumer Group treibt <strong>die</strong> Digitalisierung weiter voran, um so <strong>die</strong> eigene Zukunftsfähigkeit<br />

zu sichern. Dazu setzt der Systemanbieter auf <strong>die</strong> Unterstützung von<br />

Start-ups, um ganz besondere Herausforderungen zu meistern und dem Anwender<br />

deutliche Mehrwerte zu bieten. Ein Beispiel ist ein virtueller Assistent <strong>für</strong> Produktionsstätten,<br />

mit dessen Hilfe sich Ausfallzeiten reduzieren und <strong>die</strong> Verfügbarkeit der<br />

Verpackungsanlagen erhöhen lässt.<br />

Die Beumer Group ist ein klassischer Maschinen-<br />

und Anlagenbauer. In den vergangenen<br />

Jahren hat sich der Systemlieferant<br />

zum Komplettanbieter <strong>für</strong> Hochleistungs-<br />

Verpackungslinien entwickelt. Mit dem<br />

Stretchhaubenverfahren erhalten Anwender<br />

selbst <strong>für</strong> schwierige Fälle eine effiziente<br />

Möglichkeit. Die Hochleistungs-Verpackungsanlage<br />

Beumer Stretch Hood A überzieht<br />

<strong>die</strong> palettierten Ladeeinheiten mit einer<br />

hochdehnbaren Stretchhaube. Im Bereich<br />

Consumer Goods können das neben<br />

Ziegeln oder Glaswaren auch Waschmittelkartons,<br />

Farbeimer oder chaotisch palettierte<br />

Einheiten sein. Die Ware ist so beim Umschlag<br />

und bei einer Außenlagerung sicher<br />

vor Umwelteinflüssen wie Sonne, Schmutz<br />

und Nässe geschützt. Betreiber können <strong>die</strong><br />

Produkte in einwandfreiem Zustand zu den<br />

Abnehmern transportieren.<br />

Aber auch eine Beumer Stretch Hood kann<br />

während der Schicht plötzlich stoppen. Eine<br />

Warnleuchte blinkt, und auf dem Display<br />

erscheint ein Fehlercode. Für Be<strong>die</strong>ner und<br />

Servicetechniker treten dann erst einmal<br />

Fragen auf: Wo finde ich das Handbuch <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong>se Maschine? Wo sind <strong>die</strong> Check- und<br />

<strong>die</strong> Ersatzteillisten? Und gibt es zu dem aktuellen<br />

Problem einen Fehlerbehebungs-<br />

Leitfaden?<br />

Mit Unterstützung von außen<br />

Um so ein Szenario zu vermeiden und dem<br />

Betreiber schnelle Hilfe anbieten zu können,<br />

treibt Beumer <strong>die</strong> Digitalisierung im eigenen<br />

Haus voran und gründete dazu <strong>die</strong><br />

Beam GmbH. Mit dem autark aufgestellten<br />

Company Builder versucht der Anlagen -<br />

bauer spezielle Probleme seiner Kunden gemeinsam<br />

mit Gründerteams zu lösen. In<br />

<strong>die</strong>sem Fall war der Ausgangspunkt <strong>die</strong> Frage,<br />

wie man das Service-Personal unterstützen<br />

kann, sodass <strong>die</strong> Mitarbeiter Stillstände<br />

schnell wieder beheben können. Beumer hat<br />

sich mit <strong>die</strong>sem Anliegen auch an angehende<br />

Unternehmensgründer gewandt. So entstand<br />

<strong>die</strong> Elara Digital GmbH in Berlin. Die<br />

beiden Gründer Akram Alraai und Dominik<br />

Adamowski entwickelten in der Folge mit<br />

Unterstützung der Beam einen virtuellen<br />

Assistenten.<br />

Wie lässt sich eine Hochleistungs-Verpackungsanlage Beumer Stretch<br />

Hood A bei ungeplantem Maschinenausfall schnell wieder zum Laufen<br />

bringen?<br />

Bild: Beumer<br />

Umfassende Bestandsaufnahme<br />

In ihren Gesprächen mit Betreibern gingen<br />

Alraai und Adamowski zunächst der Frage<br />

nach, warum es häufig so lange dauert, bis<br />

der Mitarbeiter bei einem Maschinenausfall<br />

alle Informationen parat hat. Dabei machten<br />

sie <strong>die</strong> Hauptursachen <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Zeitfresser<br />

fest. „Häufig fehlt Predictive Maintenance,<br />

also eine vorausschauende Wartung“, stellt<br />

Adamowski fest. „Das heißt: Die Techniker<br />

48 <strong>cav</strong> 09-2021


Bild: Beumer<br />

Die beiden Gründer Akram Alraai (rechts) und Dominik Adamowsk mit ihrem Start-up Elara<br />

Digital unterstützen Servicetechniker mit ihrem virtuellen Assistenten<br />

reparieren Defekte und tauschen fehlerhafte<br />

Komponenten meist erst bei akutem Bedarf<br />

oder in festen Intervallen, jedoch nicht in<br />

Zeitabständen, <strong>die</strong> auf Erfahrungswerten beruhen.“<br />

Da<strong>für</strong> erforderlich seien in der Regel<br />

Hilfsmittel wie Internet of Things oder<br />

Big-Data-Analysen. Die Implementierung<br />

sei vielen Firmen zu komplex und zu aufwendig.<br />

Es kommt häufig vor, dass Arbeitsaufträge,<br />

Fehlerbehebungsleitfäden oder<br />

Checklisten handschriftlich erstellt und mühevoll<br />

ausgefüllt werden.<br />

Nicht nur, dass damit zum Beispiel Fehler<br />

durch eine unleserliche Handschrift entstehen<br />

<strong>–</strong> <strong>die</strong>se Dokumente müssen auch noch<br />

eingescannt werden, um sie digital abzulegen.<br />

„Die Unternehmen wünschen sich in<br />

der Instandhaltung ein System zur einfachen<br />

Auftragsbearbeitung“, beschreibt Alraai.<br />

„Elektronische Wartungspläne oder Checklisten<br />

sollen nicht erst aufs Papier, sondern<br />

unmittelbar ins System gebracht werden.“<br />

In den Gesprächen erfuhren <strong>die</strong> beiden<br />

auch, wie sich das Thema Instandhaltung<br />

gerade in der Corona-Pandemie verändert<br />

hat. Um <strong>die</strong> Abstandsregeln einzuhalten,<br />

stellten viele der Firmen auf Schichtbetrieb<br />

um. Damit ist pro Schicht <strong>die</strong> Personaldecke<br />

dünner und somit stehen auch weniger Mitarbeiter<br />

<strong>für</strong> eine schnelle Reparatur zur Verfügung.<br />

Hin zu mehr Effizienz<br />

Hier setzte Elara an. Arbeits- und Wartungsaufträge<br />

lassen sich mit unserer Software<br />

einfach und schnell digital erstellen und<br />

dem richtigen Mitarbeiter zuweisen,“, führt<br />

Alraai aus. Mit seinem Smartphone kann<br />

<strong>die</strong>ser dann auch schon mit der Arbeit beginnen:<br />

Er scannt an der Maschine oder Anlage<br />

den QR-Code und hat sofort Zugriff<br />

auf alle relevanten Daten, zum Beispiel <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Inspektion oder zur Behebung von Störungen.<br />

„Um das benötigte Dokument noch<br />

rascher zu finden, kann er <strong>die</strong>ses auch per<br />

Sprachbefehl aufrufen“, sagt Adamowski.<br />

Bei einem unerwarteten Problem in der<br />

Produktion greifen Mitarbeiter gern auf<br />

Leitfäden zur Störungsbeseitigung zu. Sind<br />

<strong>die</strong>se nicht vorhanden, lassen sich auch Fotos<br />

und Videos hochladen. Das erleichtert<br />

es, das Problem zu diagnostizieren und anschließend<br />

zu lösen. Die Software erfasst alle<br />

auftretenden Störungen und kann sie mitteilen.<br />

Der Mitarbeiter hat damit das komplette<br />

Know-how auf seinem Smart phone.“<br />

Der Instandhaltungsleiter überblickt mit der<br />

Webanwendung alle Maschinen und Mitarbeiter,<br />

<strong>die</strong> gerade im Einsatz sind. Auf seinem<br />

Display kann er zudem alle Kennzahlen<br />

abrufen, um <strong>die</strong> Aktivitäten im Betrieb zu<br />

ermitteln. Berichte und Protokolle lassen<br />

sich über <strong>die</strong> App mithilfe künstlicher Intelligenz<br />

in verschiedenen Sprachen generieren<br />

und exportieren. So kann <strong>die</strong> Übertragung<br />

in bereits existierende Systeme problemlos<br />

erfolgen.<br />

Geteiltes Wissen ist mehr Wissen<br />

Über den virtuellen Assistenten hinaus bietet<br />

Elara auf ihrer Plattform eine Wissensdatenbank<br />

<strong>für</strong> Instandhaltungsteams. Damit<br />

sollen dem Anwender unter anderem <strong>die</strong> digitalen<br />

Informationen der Hersteller wie<br />

Handbücher oder Tutorials zugänglich gemacht<br />

werden. Die Plattform verfügt über<br />

Arbeits- und Wartungsaufträge lassen sich<br />

mit der Elara-Software einfach und schnell<br />

digital erstellen und dem richtigen Mitarbeiter<br />

zuweisen<br />

eine Schnittstelle, über <strong>die</strong> sich <strong>die</strong> Dokumente<br />

hochladen lassen. Maschinenbe<strong>die</strong>ner<br />

können ihre Berichte über Fehler und<br />

deren Behebung ebenfalls hochladen und<br />

freigeben. So wird <strong>die</strong> Wissensdatenbank<br />

kontinuierlich mit praktisch anwendbarem<br />

Know-how gefüllt. Dabei spielt natürlich<br />

auch <strong>die</strong> Datensicherheit eine wichtige Rolle:<br />

Die Daten sind anonymisiert, geschützt<br />

und werden auf Servern in Deutschland gespeichert.<br />

So kann jeder Nutzer auf Checklisten,<br />

Handbücher oder Leitfäden zugreifen<br />

und profitiert von einem großen Pool an<br />

Kenntnissen und Wissen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Beumer<br />

AUTOR:<br />

DR. JOHANNES<br />

STEMMER<br />

Director Digital<br />

Transformation,<br />

Beumer Group<br />

Bild: Elara<br />

<strong>cav</strong> 09-2021 49


<strong>cav</strong><br />

VERPACKEN, KENNZEICHNEN, LAGERN<br />

Vollautomatische Kennzeichnung von Gebinden aller Art<br />

Präzise Etikettierung auf<br />

kleinstem Raum<br />

Mit Industrierobotern verbindet man vor allem Kraft. Doch sie haben noch weitere<br />

Stärken: Präzision und Ausdauer. Aufgaben immer und immer wieder mit der<br />

gleichen Genauigkeit ausführen ohne davon zu ermüden − kein Problem! Warum<br />

also nicht <strong>die</strong> mühselige und monotone, gleichzeitig aber enorm wichtige exakte<br />

Etikettierung von Produkten durch einen Roboter erledigen lassen?<br />

Das dachten sich auch <strong>die</strong> Experten von<br />

de Man Automation + Service und ent -<br />

wickelten <strong>die</strong> modulare Etikettierzelle MEZ,<br />

<strong>die</strong> sich durch ihre besonders kompakte<br />

Bauart sowie hohe Präzision und Flexibilität<br />

auszeichnet. Die Zelle besteht aus einem<br />

modernen Gehäuse mit gepulvertem Stahlrahmen<br />

und Makrolonscheiben und beinhaltet<br />

einen über Kopf montierten Roboter,<br />

ein Saugmodul <strong>für</strong> <strong>die</strong> Etiketten, ausziehbare<br />

Schubladen mit Platz <strong>für</strong> bis zu insgesamt<br />

acht Drucker und Etikettenspender, Abnahmevorrichtungen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Etiketten, <strong>die</strong><br />

Leichtfördertechnik <strong>für</strong> <strong>die</strong> Produktzu-/abführung<br />

(Höhe 800 mm, mit Drive Rollen),<br />

Spannvorrichtungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Produkte sowie<br />

natürlich <strong>die</strong> gesamte Steuerungstechnik<br />

samt Be<strong>die</strong>nterminal. Die Drucker werden<br />

im Normalfall kundenseitig gestellt, können<br />

auf Wunsch aber auch mitgeliefert werden.<br />

Alle Arten von Gebinden, wie z. B. Kanister<br />

oder Kartons, können in der MEZ etikettiert<br />

werden. Die gesamte Zelle misst inklusive<br />

ausgezogener Schubladen und der Signal -<br />

ampel nur circa 3300x2160x2480 mm<br />

(LxBxH) und eignet sich damit auch <strong>für</strong> beengte<br />

Platzverhältnisse bzw. zur Integration<br />

in bestehende Verpackungsstraßen.<br />

Vereinzelt und fixiert<br />

Um einen Etikettierauftrag zu starten, wählt<br />

der Anlagenbe<strong>die</strong>ner am HMI PC zunächst<br />

den zu etikettierenden Artikel aus. Einer Artikelnummer<br />

sind stets ein Produkt und <strong>die</strong><br />

zugehörigen Etiketten zugeordnet. In dem<br />

Etikettierschema ist rezeptartig <strong>die</strong> Klebe -<br />

reihenfolge der einzelnen Etiketten hinterlegt.<br />

Nach der Auswahl der Artikelnummer<br />

laufen <strong>die</strong> Produkte auf der Fördertechnik in<br />

<strong>die</strong> Zelle ein und werden dabei so vereinzelt,<br />

dass der Roboter alle vier Seiten problemlos<br />

erreichen kann. An der Bearbeitungsposition<br />

wird das Produkt durch bewegliche<br />

Anschläge fixiert, um ein sauberes<br />

Ergebnis beim Aufbringen der Etiketten zu<br />

erzielen. Als Roboter kommt das Modell<br />

RS 007L von Kawasaki zum Einsatz. Auf<br />

Wunsch kann <strong>die</strong> Zelle auch mit zwei Robotern<br />

zur Erhöhung der Taktleistung oder mit<br />

einem anderen Roboterfabrikat geliefert<br />

werden. Der Roboter entnimmt nun gemäß<br />

dem angewählten Programm mit einem Unterdrucksauger<br />

<strong>die</strong> einzelnen Etiketten von<br />

den Abnahmevorrichtungen und klebt <strong>die</strong>se<br />

an den zuvor definierten Stellen auf. Sind alle<br />

Etiketten angebracht, wird <strong>die</strong> Fixierung<br />

gelöst und das Produkt aus der Zelle gefördert.<br />

Gleichzeitig läuft das nächste in Position<br />

und wird fixiert. Die Zykluszeit liegt bei<br />

circa 4 bis 5 s pro Etikett. Die Etikettenspender<br />

sind auf Schubladen festgeschraubt, um<br />

einen schnellen Zugriff und einfachen Austausch<br />

der Rollen zu gewährleisten. Aus<br />

Sicherheitsgründen werden <strong>die</strong> Schubladen<br />

abgefragt, um einen Eingriff in den Gefahrenbereich<br />

durch eine ausgezogene Schublade<br />

zu verhindern.<br />

Präzise und flexibel etikettieren auf kleinstem Raum? Kein Problem dank der modularen<br />

Etikettierzelle MEZ<br />

Biler: de Man Automation + Service<br />

Etikettierschemen selber anlegen<br />

Als zentrale Steuerung kommt eine<br />

S7 1510SP-F zum Einsatz. Sie kontrolliert<br />

das Feldbussystem (Profinet) und versorgt<br />

<strong>die</strong> Robotersteuerung mit Daten. Die SPS<br />

bekommt ihrerseits Produkt- und Steuerdaten<br />

von der HMI, einem PC mit einem SQL-<br />

Server als Datenbank. Für <strong>die</strong> Fernwartung<br />

50 <strong>cav</strong> 09-2021


wird der PC in das Firmennetz integriert,<br />

der Zugang erfolgt über ein VPN per VNC.<br />

So kann jederzeit ein schneller Support bei<br />

auftretenden Störungen gewährleistet werden.<br />

Be<strong>die</strong>nt wird <strong>die</strong> Zelle durch einen<br />

großen Touch-Bildschirm, als Oberfläche<br />

<strong>die</strong>nt <strong>die</strong> bewährte und übersichtliche de-<br />

Man-Visualisierung. Alle relevanten Be<strong>die</strong>nelemente<br />

befinden sich direkt auf dem<br />

Hauptschirm, der Nutzer kann sich hier anhand<br />

einer schematischen Darstellung einen<br />

schnellen Überblick über den Status aller<br />

Anlagenteile verschaffen und komplexe<br />

Komponenten detaillierter anzeigen lassen.<br />

Die Be<strong>die</strong>nung erfolgt intuitiv und wie von<br />

Smartphones gewohnt per „Klick“. Die Anlage<br />

wird mit vier vorinstallierten Etikettierprogrammen<br />

ausgeliefert. Weitere Programme<br />

können nach einer separaten Schulung<br />

vom Anwender dank des de-Man-Etikettierschemengenerators<br />

selbstständig angelegt<br />

werden. Er ermöglicht mit seinem ein -<br />

fachen Aufbau und der intuitiven Nutzerführung<br />

auch Laien das Anlegen und Op -<br />

timieren von Etikettierschemen. Die Schutzschiebetüren<br />

aus Makrolon gestatten sowohl<br />

den direkten Einblick als auch den schnellen<br />

Zugriff in <strong>die</strong> Etikettierzelle. Sie können erst<br />

geöffnet werden, wenn <strong>die</strong> gefahrbringenden<br />

Bewegungen sicher gestoppt sind. Eine<br />

Signalampel signalisiert in der Produktionshalle<br />

weithin sichtbar den Betriebszustand<br />

der Zelle.<br />

Standard und trotzdem individuell<br />

Die eingesetzte modulare Etikettierzelle MEZ<br />

ist Teil der M-Serie von de Man. Der Automatisierungsspezialist<br />

bietet eine Reihe vorgeplanter<br />

modularer Roboterzellen <strong>für</strong> verschiedene<br />

Anwendungen: Den MKA <strong>für</strong> das<br />

Aufrichten von Kartons, <strong>die</strong> MPZ <strong>für</strong> das<br />

Packen von Waren in Kartons, <strong>die</strong> MRZ <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Palettierung sowie <strong>die</strong> MEZ <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Etikettierung. Alle Zellen werden gesteuert<br />

vom Materialflussrechner MFR. Die M-Serie<br />

zeichnet sich aus durch eine kompakte<br />

Grundfläche, starke Flexibilität sowie hohe<br />

Präzision und Geschwindigkeit. Alle Zellen<br />

können individuell an <strong>die</strong> spezifischen Anforderungen<br />

angepasst und durch Optionen<br />

Etiketten exakt und an verschiedenen Stellen<br />

auf Behälter aufkleben oder einlegen <strong>–</strong> auch<br />

<strong>die</strong>se Aufgabe lässt sich effizient mit einem<br />

Roboter automatisieren<br />

wie Kameratechnik oder zusätzliche Förderstrecken<br />

erweitert werden. Auch lassen sich<br />

alle Produkte der Serie miteinander zu einer<br />

kompletten Verpackungsstraße kombinieren.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: de Man Automation + Service<br />

AUTORIN:<br />

SANDRA FRIEDLEIN<br />

Marketing-Managerin,<br />

de Man Automation +<br />

Service<br />

Thomapren®-EPDM/PP-<br />

Schläuche <strong>–</strong> FDA konform<br />

www.rct-online.de<br />

Elastischer Pumpen-, Pharma- und<br />

Förderschlauch <strong>für</strong> höchste Ansprüche<br />

• High-Tech-Elastomer EPDM/PP: Temperaturbeständig<br />

bis +135 °C, UV-beständig, chemikalienresistent,<br />

niedrige Gaspermeabilität<br />

• Für Schlauchquetschventile und Peristaltikpumpen: Bis zu<br />

30 mal höhere Standzeiten gegenüber anderen Schläuchen<br />

• Biokompatibel und sterilisierbar: Zulassungen nach FDA,<br />

USP Class VI, ISO 10993, EU 2003/11/EG<br />

Reichelt<br />

Chemietechnik<br />

GmbH + Co.<br />

Englerstraße 18<br />

D-69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21 31 25-0<br />

Fax 0 62 21 31 25-10<br />

rct@rct-online.de<br />

<strong>cav</strong> 09-2021 51


<strong>cav</strong><br />

VERPACKEN, KENNZEICHNEN, LAGERN<br />

UN-zugelassene IBCs und Kunststofffässer mit hochqualitativem Rezyklat<br />

Ecological Packaging als<br />

Gesamtkonzept<br />

Die IBCs von Schütz verdanken ihre führende Position der hocheffizienten und<br />

umweltfreundlichen Kombination aus Mehrweg- und Einwegsystem. Die Kunststofffässer<br />

des Unternehmens bieten höchste Qualität und Sicherheit bei gleichzeitig<br />

niedrigem Einsatzgewicht. Mit seinen Green-Layer-Ausführungen verbessert der<br />

Hersteller <strong>die</strong> Ökobilanz beider Ver packungsarten noch einmal entscheidend.<br />

einer Vollkunststoffpalette beträgt der Rezyklat-Anteil<br />

am Kunststoff <strong>die</strong>ses IBCs 73 %.<br />

Die Green-Layer-Produkte von Schütz: links Spund- und Deckelfass, rechts der IBC, deren Mittelschicht<br />

über einen Rezyklat-Anteil von 40 % verfügt<br />

Mehrfachverwendung und Recycling waren<br />

stets das Kernkonzept der Schütz IBCs.<br />

Bei der Rekonditionierung im Rahmen des<br />

Schütz-Ticket-Service werden <strong>die</strong> Innenbehälter<br />

zurückgeholter IBCs aus dem Stahlkäfig<br />

entnommen und einem aufwendigen Recyclingprozess<br />

unterzogen. Sie werden dabei<br />

zerkleinert, gereinigt und schließlich regranuliert.<br />

Spezielle Entgasungsextruder sorgen<br />

dabei <strong>für</strong> eine geruchsarme, homogene<br />

Qualität. Das gewonnene HDPE-Rezyklat<br />

nutzt das Unternehmen im geschlossenen<br />

Kreislauf: Es fließt zu 100 % in <strong>die</strong> interne<br />

Herstellung von Verpackungskomponenten<br />

aus Kunststoff zurück <strong>–</strong> darunter Eckschoner<br />

und Paletten. Daher verfügen Schütz-IBCs<br />

schon immer über einen außergewöhnlich<br />

hohen Anteil an Rezyklat. Je nach Art der Palette<br />

liegt er zwischen 36 und 55 %.<br />

Zusätzliche CO 2 -Einsparung<br />

Mit den Green-Layer-IBCs wurde <strong>die</strong>se<br />

Quote nochmals gesteigert. Bei <strong>die</strong>sen Containern<br />

wird auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Produktion des<br />

Innenbehälters hochqualitatives Recycling-<br />

Material verwendet. Allein <strong>die</strong> Innenblase<br />

verfügt bei der Green-Layer-Ausführung<br />

über einen Rezyklat-Anteil von 40 %. Das<br />

entspricht einer zusätzlichen CO 2 -Einsparung<br />

von mindestens 8 kg pro IBC. Das<br />

recycelte HDPE wird ausschließlich in <strong>die</strong><br />

mittlere Schicht des Behälters extru<strong>die</strong>rt.<br />

Die innere und äußere Schicht bestehen<br />

auch bei <strong>die</strong>sen Verpackungen weiterhin aus<br />

neuem HDPE-Material. Somit ist gewähr -<br />

leistet, dass Füllprodukt und Umgebung nur<br />

mit Neumaterial in direkten Kontakt kommen<br />

<strong>–</strong> ein wesentlicher Beitrag zum Qualitätsschutz<br />

des Füllguts. Ausgestattet mit<br />

Bild: Schütz<br />

Mit UN-Zulassungen <strong>für</strong> Gefahrgut<br />

Ein weiterer Vorteil der Green-Layer-IBCS ist,<br />

dass sie über eine UN-Zulassung verfügen<br />

und sich daher auch <strong>für</strong> zahlreiche Anwendungen<br />

im Gefahrgutbereich eignen. Außerdem<br />

überzeugen <strong>die</strong> Container durch ihr<br />

einheitliches Erscheinungsbild. Die schwarze<br />

Außenschicht vermeidet Farbvarianzen, <strong>die</strong><br />

oftmals bei der Verwendung von Rezyklat in<br />

IBC-Innenbehältern auftreten. Sichtstreifen<br />

ermöglichen es dem Anwender, jederzeit<br />

den aktuellen Füllstand im IBC zu erkennen.<br />

Auch bei den Fässern nutzt Schütz <strong>die</strong> Mehrschicht-Extrusion.<br />

Das F1-Spundfass mit<br />

220 l und <strong>die</strong> S-DS1-Deckelfässer in den<br />

Größen 30 bis 220 l werden ebenfalls mit<br />

recyceltem HDPE in der mittleren Schicht als<br />

Green-Layer-Ausführungen produziert. Der<br />

Rezyklat-Anteil macht hier 40 % des Fasskörpers<br />

aus und <strong>die</strong> gesamte Produktserie verfügt<br />

über Gefahrgut-Zulassungen.<br />

Die Green-Layer-Produkte erfüllen schon<br />

jetzt <strong>die</strong> <strong>für</strong> Verpackungen zukünftig geltenden<br />

gesetzlichen Bestimmungen <strong>für</strong> den Einsatz<br />

von Rezyklat. Um <strong>die</strong> stabile Versorgung<br />

mit IBCs und Fässern mit wiedergewonnenem<br />

Kunststoffmaterial sicherstellen zu können,<br />

müssen Kunden jedoch aktiv mitwirken.<br />

Nur <strong>die</strong> ausreichende Versorgung mit<br />

Rezyklat über den Ticket-Service gewährleistet<br />

eine entsprechende Liefersicherheit . Die<br />

Markteinführung bedarf daher einer engen<br />

Abstimmung mit den Kunden und ist zunächst<br />

auf Europa beschränkt.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Schütz<br />

52 <strong>cav</strong> 09-2021


<strong>cav</strong><br />

PRODUKTE<br />

Falsche Etikettierung ausgeschlossen<br />

Dosenfüller mit vielen Zusatzfunktionen<br />

Bild: Bausch+Ströbel<br />

Die Etikettiermaschine ESF<br />

60100 <strong>für</strong> Flaschen und Vials ist<br />

mit zahlreichen Kontrollstationen<br />

ausgestattet, sodass ein<br />

falsch gedrucktes Etikett erst gar<br />

nicht auf Flasche oder Vial aufgebracht<br />

wird. Darüber hinaus<br />

zeichnet sie sich durch eine<br />

Leistung von über 20 000 Objekten<br />

pro Stunde und hohe Flexibilität<br />

aus. Etikettiert werden<br />

kleine 2R-Vials bis hin zu großen<br />

Liter-Flaschen. Auf dem<br />

modular aufgebauten Etikettenspender<br />

können zwei unterschiedliche<br />

Drucksysteme parallel<br />

eingerichtet werden, um eine<br />

Kennzeichnung auf verschiedenen<br />

Etikettenmaterialien ohne<br />

Umrüstung zu ermöglichen.<br />

Auch Druck und Etikettierung<br />

auf dem Flipcap ist möglich.<br />

Schon zu Beginn überprüft <strong>die</strong><br />

Anlage <strong>die</strong> Vials nach Farbe der<br />

Kappen und Füllstand. Vor dem<br />

Etikettieren sorgen zahlreiche<br />

Kontrollstationen da<strong>für</strong>, dass jedes<br />

Etikett mit richtiger Chargennummer,<br />

Co<strong>die</strong>rung etc. bedruckt<br />

ist <strong>–</strong> und <strong>die</strong>s bei voller<br />

Geschwindigkeit. Fehlerhafte<br />

Etiketten werden entfernt, nicht<br />

etikettierte Vials ausgeschleust.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Bausch+Stroebel<br />

Halle 2, Stand 119<br />

Die Dosenfüll- und Verschließmaschinen<br />

der Baureihe V-Matic<br />

von Swiss Can Machinery<br />

(SCM) arbeiten im Leistungsbereich<br />

von bis zu 100 Stück pro<br />

Minute und bieten <strong>die</strong> Option<br />

der Vakuumierung. Dabei können<br />

Behältnisse mit weniger als<br />

0,5 % Restsauerstoffgehalt realisiert<br />

werden. Anwendungsbereiche<br />

sind Milchpulver und Babynahrung,<br />

Nahrungsergänzungsmittel<br />

und Pharmazeutika. Die<br />

Anlagen erfüllen höchste Hygienestandards<br />

und besitzen alle<br />

entsprechenden Zulassungen<br />

bzw. Zertifikate.<br />

Auf der Messe werden interessante<br />

Zusatzfunktionen demonstriert,<br />

beispielsweise ein Reinigungssystem<br />

mit ionisierter Luft<br />

und rotierenden Düsen und <strong>die</strong><br />

Lasermarkierung von Dosen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: SCM<br />

Halle 3, Stand 525<br />

Bild: Swiss Can Machinery<br />

Großzeichendrucker <strong>für</strong> Umverpackungen<br />

Vielseitige Etikettendrucker<br />

Bild: Domino<br />

Der Großzeichendrucker Cx350i<br />

von Domino <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kennzeichnung<br />

von Umverpackungen ist<br />

mit der Piezo-Inkjet-Technologie<br />

(PIJ) ausgestattet. Die zuverlässige<br />

und nahezu wartungsfreie<br />

Direktdrucklösung wurde<br />

<strong>für</strong> den kostengünstigen Druck<br />

von qualitativ hochwertigen,<br />

GS1-konformen, maschinenlesbaren<br />

Codes auf Verpackungen,<br />

Kartons, Trays und anderen Sekundärverpackungen<br />

optimiert.<br />

Ein weiterer Vorteil des Großzeichendruckers<br />

ist <strong>die</strong> Industrie-4.0-Konnektivität.<br />

Der Drucker<br />

verfügt über Anschlussmöglichkeiten<br />

wie Ethernet/IP<br />

und lässt sich in werkseigene<br />

ERP- und MES-Systeme integrieren.<br />

Eine Alternative ist <strong>die</strong> Anbindung<br />

an <strong>die</strong> Domino-Cloud.<br />

Dies versetzt Anwender in <strong>die</strong><br />

Lage, ihren Drucker instand zu<br />

halten und Probleme frühzeitig<br />

mittels Ferndiagnose, Ereignisalarmen<br />

und Fernüberwachung<br />

zu vermeiden oder zu beheben.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Domino<br />

Halle 4, Stand 437<br />

In Ergänzung zu Druckaufkommen oder -breiten,<br />

Etikettengrößen und der Qualität des Druckbilds entscheidet<br />

insbesondere <strong>die</strong> Weiterverarbeitung von<br />

Etiketten nach dem Druck darüber, welcher Etikettendrucker<br />

zur Anwendung passt. Dank eines umfangreichen<br />

Zubehörs ist bei den industriellen Druckern der<br />

Serie Squix von cab beispielsweise das Auf- oder Ab -<br />

wickeln von Etikettenrollen oder <strong>die</strong> Übergabe von Etiketten<br />

nach dem Druck auf Objekte möglich. Bedruckte<br />

Etiketten lassen sich vereinzeln und in einer Sammelbox<br />

auffangen. Auch das Perforieren der Etiketten ist möglich,<br />

um <strong>die</strong>se dann zu einem späteren Zeitpunkt einfach<br />

von Hand zu trennen. Mit Scannern lassen sich <strong>die</strong><br />

Inhalte und <strong>die</strong> Lesbarkeit linearer 1D- oder 2D-Codes<br />

prüfen. Für spezifische Anforderungen, etwa beim<br />

Kontakt mit Lebensmitteln, auch in Reinräumen, werden<br />

Schutzgehäuse angeboten.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: cab<br />

Halle 4, Stand 308<br />

Bild: cab<br />

<strong>cav</strong> 09-2021 53


<strong>cav</strong><br />

VERFAHREN<br />

Macht Bioraffinerien effizienter<br />

Hoher Feststoffanteil im<br />

oszillierenden Reaktor<br />

Bisher werden oszillierende Reaktoren kommerziell in chemischen Prozessen mit<br />

geringen Feststoffgehalten eingesetzt. Das österreichische Forschungsinstitut<br />

AEE Intec erforscht nun den Einsatz der Reaktoren <strong>für</strong> biochemische Prozesse mit<br />

hohem Biomasseanteil wie <strong>die</strong> enzymatische Hydrolyse von Zellulose.<br />

Der oszillierende Reaktor ist in seinem<br />

Grundaufbau ein Rohrreaktor, der mit<br />

Einbauten ausgestattet ist. Eine Oszillationspumpe<br />

versetzt das Fluid, das durch den<br />

Reaktor strömt, in Schwingungen. An den<br />

Einbauten in der Röhre bilden sich Turbulenzen,<br />

<strong>die</strong> sich durch Amplitude und<br />

Oszillationsfrequenz der Pumpe steuern<br />

lassen. Der Volumenfluss durch den Reaktor<br />

erfolgt in Form einer überlagernden Pfropfenströmung.<br />

Die Fließgeschwindigkeit<br />

durch den Reaktor kann so von der Partikelgeschwindigkeit<br />

entkoppelt werden.<br />

Dadurch lässt sich ein langsamer Prozess<br />

kontinuierlich betreiben, während sicher -<br />

gestellt ist, dass <strong>die</strong> Einsatzstoffe durch <strong>die</strong><br />

Oszillationsbewegung sehr gut durchmischt<br />

werden.<br />

Flexibel skalierbar<br />

In den bisherigen Versuchen wurden doppelwandige<br />

Glasreaktoren eingesetzt, um<br />

<strong>die</strong> Strömungen im Inneren besser untersuchen<br />

zu können. Je nach geforderten Produktionsbedingungen<br />

sind aber auch andere<br />

Materialien möglich, z. B. Edelstahl. Je nach<br />

Anwendungsbereich sind verschiedene Baugrößen<br />

und Abmessungen des Reaktors<br />

möglich.<br />

Der Reaktor ist modular aus mehreren<br />

Rohrstücken aufgebaut. Die Länge des<br />

gesamten Reaktors ergibt sich aus der im<br />

Prozess benötigten Verweildauer und der<br />

Flussgeschwindigkeit. Letztere kann sehr<br />

langsam sein, da <strong>die</strong> Oszillationsbewegung<br />

<strong>die</strong> nötigen Turbulenzen erzeugt und <strong>die</strong><br />

Durchmischung selbst von dickflüssigen<br />

Suspensionen ermöglicht. Me<strong>die</strong>nspezifisch<br />

kann das Verhältnis von Flussgeschwindigkeit<br />

und Oszillation <strong>für</strong> eine optimale<br />

Rheologie optimiert werden. Neben der<br />

Länge kann man auch den Durchmesser an<br />

<strong>die</strong> Prozessanforderungen anpassen. Der<br />

Reaktor kann durch <strong>die</strong> parallele oder<br />

serielle Verschaltung der Rohrstücke einfach<br />

skaliert werden.<br />

Auf Basis der bisherigen rheologischen<br />

Testreihen hat AEE Intec mögliche Reaktorgrößen<br />

berechnet. In erster Näherung kann<br />

man damit rechnen, dass man <strong>für</strong> eine einstündige<br />

Verweilzeit und gleichzeitig gute<br />

Durchmischung einer hochviskosen Suspension<br />

einen Reaktor mit 7 cm Durchmesser<br />

und einer Länge von 20 m benötigt. In der<br />

Praxis ist natürlich noch eine genaue<br />

Dimensionierung nötig und eine Optimierung<br />

möglich.<br />

An den helixförmigen Einbauten im oszillierenden Reaktor bilden sich Turbulenzen, <strong>die</strong> <strong>für</strong> eine gute<br />

Durchmischung sorgen. Gleichzeitig schiebt sich <strong>die</strong> überlagernde Pfropfenströmung kontinuierlich<br />

durch <strong>die</strong> Röhre (hier mittels violetter Tinte dargestellt). So können Verweilzeit und Durchmischung jeweils<br />

<strong>für</strong> sich optimiert werden.<br />

Bilder: AEE Intec<br />

Hohe Ressourceneffizienz<br />

Der oszillierende Reaktor ermöglicht es, <strong>die</strong><br />

Vorteile eines Rohrreaktors auch <strong>für</strong> Prozesse<br />

mit langsamer Reaktionskinetik zu nutzen.<br />

Durch <strong>die</strong> Oszillation werden <strong>die</strong> Suspensionen<br />

optimal durchmischt und gleichzeitig<br />

langsam und kontinuierlich durch<br />

den Reaktor transportiert. Das funktioniert<br />

selbst bei hohen Feststoffkonzentrationen.<br />

Im Test mit suspen<strong>die</strong>rter α-Zellulose war<br />

im Vergleich zu herkömmlichen Reaktoren<br />

eine Steigerung der eingesetzten Konzentration<br />

um den Faktor 3,5 möglich <strong>–</strong> um <strong>die</strong>sen<br />

Faktor könnte das Prozessvolumen also<br />

bei gleichem Massenstrom kleiner ausfallen.<br />

Die hohen Feststoffkonzentrationen bedeuten<br />

auch, dass in vielen Fällen <strong>die</strong> Verdünnung<br />

und anschließende Aufkonzentrierung<br />

entfallen können.<br />

54 <strong>cav</strong> 09-2021


Im oszillierenden Reaktor in kontinuierlicher Fahrweise (OFB recirculating) ist <strong>die</strong> Glukoseproduktion<br />

deutlich höher als im Batchbetrieb (OFB Batch). Noch größer ist der Vorteil im<br />

Vergleich zum konventionellen Stirred Tank Reactor (STR), was auch daran liegt, dass letzterer<br />

bei deutlich niedrigeren Konzentrationen betrieben wird.<br />

Die optimierte Durchmischung zieht eine<br />

Reihe weiterer ökonomischer und ökologischer<br />

Vorteile nach sich. Im Test in enzymatischen<br />

Prozessen erbrachte der Reaktor<br />

ähnliche Ergebnisse wie herkömmliche Reaktoren<br />

mit 20 % geringerem Enzymeinsatz.<br />

Ein weiterer Effekt ist der bessere Wärmeübergang.<br />

Dieser wiederum ermöglicht es,<br />

eine bestimmte Zieltemperatur im Prozess<br />

auch mit niedriger Temperatur von Wärmequellen<br />

zu erreichen, zum Beispiel Abwärme<br />

oder Solarthermie.<br />

PHOSPHAT-DÜNGER<br />

AUS KLÄRSCHLAMMASCHE<br />

» Gebrauchsfertige Dünger durch<br />

Phosphorrückgewinnung aus<br />

lokalen Ressourcen.<br />

» Staubfreie, kompakte, gut<br />

rieselfähige Granulate mittels<br />

Wirbelschicht-Sprühgranulation.<br />

» Abfallfrei und konform zu<br />

DüMV und<br />

Regulation EG Nr. 2019/1009.<br />

Turbulenzen an helixförmigen Einbauten:<br />

Die Partikel prallen an den Einbauten ab<br />

und bilden einen sogenannten Swirl Flow<br />

um <strong>die</strong> Helix.<br />

Enzymatische Hydrolyse<br />

Ein wichtiges Beispiel <strong>für</strong> einen langsamen<br />

Prozess mit hohem Feststoffanteil ist <strong>die</strong> enzymatische<br />

Hydrolyse von Lignozellulose,<br />

bei der Zellulose zu ihren Einzelbausteinen,<br />

den Zuckern abgebaut wird. Die Zuckerlösungen<br />

wiederum sind Grundstoffe <strong>für</strong> eine<br />

Vielzahl von Downstream-Prozessen. Hier<br />

kommen <strong>die</strong> Vorteile des oszillierenden<br />

Reaktors zum Tragen: Ein optimal durchmischter<br />

Reaktor ermöglicht selbst bei<br />

hoher Feststoffbeladung einen effizienten<br />

Prozess. Das führt zu einer hohen Zuckerkonzentration<br />

im Produkt. Durch <strong>die</strong> gute<br />

Durchmischung ist es möglich, <strong>die</strong> Menge<br />

der teuren Enzyme zu reduzieren. Darüber<br />

hinaus entfallen <strong>die</strong> bisher übliche Verdünnung<br />

vor und <strong>die</strong> Aufkonzentrierung nach<br />

der Hydrolyse. Das spart Energiekosten. Die<br />

hohe Zuckerkonzentration hat zudem einen<br />

positiven Einfluss auf <strong>die</strong> weiteren Produkte.<br />

Die möglichen Anwendungen gehen jedoch<br />

deutlich weiter. Die Vorteile des oszillierenden<br />

Reaktors kommen auch in anderen<br />

Prozessen zum Tragen, in denen eine gute<br />

Durchmischung wichtig und bisher schwer<br />

erreichbar ist. Gemeinsam mit Partnerunternehmen<br />

untersucht AEE Intec, wie verschiedene<br />

Reaktionen durch <strong>die</strong> oszillierenden<br />

Reaktoren intensiviert werden können und<br />

wie das jeweils optimale Prozessdesign aussieht.<br />

Im Projekt Hipsters (High value<br />

Proteins via Sustainable Technologies from<br />

Residual Streams) erprobt AEE Intec zusammen<br />

mit der Technischen Universität Graz<br />

und interessierten Stakeholdern aus den<br />

Bereichen Anlagenbau, Produktion ionischer<br />

Flüssigkeiten und Nahrungs- und Futtermittelproduzenten<br />

den Einsatz des oszillierenden<br />

Reaktors <strong>für</strong> <strong>die</strong> Proteinextraktion mit<br />

hochwertigen Extraktionsmitteln. Eine<br />

weitere Anwendungsmöglichkeit sind<br />

katalytische Prozesse.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: AEE Intec<br />

AUTORIN:<br />

DR. BETTINA MUSTER<br />

Leiterin der Forschungsgruppen<br />

Wasser- und<br />

Prozesstechnologien,<br />

AEE Intec<br />

» Schadstoffreduzierung durch<br />

Schwermetallentfrachtung<br />

optional möglich.<br />

» Ganzheitlich aus einer Hand.<br />

Von der Rezepturentwicklung<br />

zur Produktionsanlage.<br />

» Praxistauglich! Verfügbar im<br />

industriellen Maßstab.<br />

» Ökologische Schließung des<br />

Nährstoffkreislaufs mit<br />

PHOS4green.<br />

Glatt. Integrated Process Solutions.<br />

phos4green.glatt.com<br />

<strong>cav</strong> 09-2021 55


<strong>cav</strong><br />

VERFAHREN<br />

Fermentative Herstellung von n-Oktanol aus Abgasen<br />

Recycling von Kohlenstoff<br />

Das amerikanische Start-up Lanzatech und BASF haben den ersten Meilenstein ihrer<br />

Entwicklungskooperation zur fermentativen Herstellung längerkettiger Alkohole<br />

erreicht. Erstmals konnten sie mithilfe biotechnologischer Methoden n-Oktanol aus<br />

gasförmigen Kohlenstoffquellen herstellen. n-Oktanol ist ein Rohstoff, der beispielsweise<br />

in der Kosmetikindustrie aber auch im Bereich der Geruchsstoffe eingesetzt<br />

werden kann.<br />

Kohlenstoff wird in praktisch allen Wertschöpfungsketten<br />

des BASF-Verbunds benötigt,<br />

um <strong>die</strong> gewünschten Produkte herzustellen.<br />

In den allermeisten Fällen stammt<br />

der Kohlenstoff dabei aus fossilen Quellen.<br />

Auf dem Verarbeitungsweg des Kohlenstoffs,<br />

beispielsweise vom Erdöl bis zum Polyamid,<br />

geht ein Teil davon als Prozessemissionen<br />

verloren. Das können Abgase sein, <strong>die</strong> Wasserstoff,<br />

Kohlenmonoxid und Kohlendioxid<br />

in unterschiedlichen Verhältnissen enthalten,<br />

oder es kann auch CO 2 direkt emittiert<br />

werden. Zudem benötigen <strong>die</strong> Produktionsprozesse<br />

Energie, in Form von Strom und<br />

Dampf, zu deren Erzeugung zumindest partiell<br />

fossile Energieträger eingesetzt und dabei<br />

zu CO 2 umgewandelt werden. Ziel der<br />

nachhaltigen Gestaltung der Produktionsprozesse<br />

ist es, <strong>die</strong>se Emissionen zu vermindern<br />

beziehungsweise sie in den Kohlenstoffkreislauf<br />

zurückzuführen.<br />

Zirkulärer Ansatz<br />

Um <strong>die</strong>ses Ziel zu erreichen, müssen <strong>die</strong> zumeist<br />

linearen chemischen Wertschöpfungsund<br />

Lieferketten durch einen zirkulären Ansatz<br />

der Kohlenstoffnutzung ergänzt und<br />

teilweise neu gestaltet werden. Das bedeutet,<br />

den Kohlenstoff nicht über <strong>die</strong> Einbahnstraße<br />

„Bohrloch <strong>–</strong> Produktion <strong>–</strong> Nutzung <strong>–</strong><br />

Entsorgung“ zu schicken, sondern im Kreislauf<br />

zu halten.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen BASF und<br />

der US-amerikanischen Firma Lanzatech<br />

leistet einen Beitrag zu <strong>die</strong>sem Ziel. Industrielle<br />

Abgase, <strong>die</strong> bisher verbrannt oder zur<br />

Erzeugung von Strom und Dampf genutzt<br />

werden, beziehungsweise CO 2 , das in <strong>die</strong><br />

Atmosphäre abgegeben wird, sollen als<br />

Rohstoff <strong>für</strong> <strong>die</strong> fermentative Synthese<br />

wichtiger Produkte <strong>für</strong> <strong>die</strong> BASF-Wertschöpfungsketten<br />

<strong>die</strong>nen. Dieser innovative<br />

Kohlenstoffrecycling-Ansatz mithilfe der<br />

von Lanzatech entwickelten Gasfermentation<br />

reduziert industrielle Kohlenstoffemissionen<br />

und trägt zur Defossilierung bei.<br />

Entwicklungskooperation<br />

Das gemeinsame Entwicklungsprojekt startete<br />

nach einer intensiven Vorbereitungsphase<br />

im Juni 2020 mit dem Ziel, <strong>die</strong> Grundla-<br />

Bild: BASF<br />

Lanzatech und BASF erreichen den ersten Meilenstein bei der stofflichen Nutzung von industriellen Abgasen <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

chemische Produktion<br />

56 <strong>cav</strong> 09-2021


Bild: Lanzatech<br />

Bild: BASF/Lanzatech<br />

Erste kommerzielle Gasfermentationsanlage<br />

zur Herstellung von Ethanol aus Abgasen<br />

der Stahlindustrie, SGLT, Shougang, China<br />

Schematische Darstellung der Gasfermentation als Plattformtechnologie<br />

gen zur Produktion von wertvollen Chemikalien<br />

wie n-Oktanol durch Gasfermentation<br />

zu legen. Gasfermentation ist ein biotechnologischer<br />

Syntheseschritt, der eine<br />

gasförmige Kohlenstoffquelle (CO bzw.<br />

CO 2 ) als Substrat sowie Wasserstoff als Energiequelle<br />

und Reduktionsäquivalent nutzt.<br />

Dabei setzen Mikroorganismen, beispielsweise<br />

bestimmte anaerobe Clostri<strong>die</strong>n-<br />

Stämme, den gasförmigen Kohlenstoff mit<br />

Wasserstoff zu bestimmten Produkten um.<br />

Allerdings stellen <strong>die</strong> Organismen üblicherweise<br />

nicht das gewünschte n-Oktanol her.<br />

Erster Meilenstein<br />

Lanzatech ist es jedoch gelungen, <strong>die</strong> Mikroorganismen<br />

mithilfe biotechnologischer<br />

Methoden so zu verändern, dass sie genau<br />

das tun. Dabei kommt ein spezieller Stoffwechselweg<br />

zum Einsatz, der an der University<br />

of South Florida entwickelt wurde: <strong>die</strong><br />

sogenannte reverse ß-Oxidation. Damit ist<br />

ein erster, wichtiger Meilenstein erreicht.<br />

Im Labormaßstab konnte n-Oktanol mittels<br />

Gasfermentation hergestellt werden. Gleichzeitig<br />

haben Wissenschaftler der BASF ein<br />

Verfahrenskonzept entwickelt, das eine kontinuierliche<br />

Herstellung und Reinigung des<br />

Produkts ermöglicht, denn n-Oktanol ist <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Mikroorganismen giftig. Das heißt, je<br />

mehr Wertprodukt entsteht, desto toxischer<br />

wird das Milieu, und letztendlich würden<br />

<strong>die</strong> Mikroorganismen zugrunde gehen. Das<br />

neue Verfahrenskonzept ermöglicht dennoch<br />

<strong>die</strong> kontinuierliche Herstellung von n-Oktanol<br />

durch <strong>die</strong> direkte Verknüpfung der Fermentation<br />

mit der Abtrennung und Aufreinigung<br />

von n-Oktanol <strong>–</strong> im Fachterminus<br />

in-situ product recovery genannt. Ziel dabei<br />

ist, das <strong>für</strong> <strong>die</strong> Mikroorganismen toxische<br />

n-Oktanol nahezu zeitgleich mit seiner Synthese<br />

aus dem Fermentationsmedium zu<br />

entfernen.<br />

Das Verfahren hat drei Vorteile: Erstens, es<br />

läuft bei niedrigen Drücken und Temperaturen<br />

(< 0,1 Mpa,


<strong>cav</strong><br />

BETRIEBSMANAGEMENT<br />

OT-Sicherheit in der chemischen Industrie<br />

Produktionsnetzwerke vor<br />

Cyber-Angriffen schützen<br />

Cyber-Angriffe nehmen in ihrer Verbreitung und Raffinesse zu. Dabei steht nicht nur<br />

<strong>die</strong> Büroinfrastruktur im Fokus, sondern auch <strong>die</strong> digitalen Produktionsnetzwerke,<br />

<strong>die</strong> sogenannte OT-Infrastruktur. Diese Situation erfordert einen ganzheitlichen<br />

Ansatz zur Absicherung der industriellen Abläufe, wie das Beispiel eines global<br />

aufgestellten Chemiekonzerns zeigt.<br />

Seit einigen Jahren führt <strong>die</strong> digitale Transformation<br />

zu immer mehr Vernetzung auf<br />

allen Ebenen der Produktion. Dadurch sind<br />

zunehmend mehr physische Geräte in Netzwerke<br />

eingebunden. Der Vorteil: Die Industrie<br />

kann das Potenzial der Machine-to-<br />

Machine-Kommunikation und des maschinellen<br />

Lernens nutzen und ihre Produktionsprozesse<br />

optimieren. Der Nachteil: Die<br />

automatisierte Vernetzung bringt hochkritische<br />

Produktionsumgebungen hervor. Diese<br />

abzusichern, ist eine geschäftskritische Aufgabe.<br />

Denn Cyber-Angriffe können den<br />

Stillstand ganzer Produktionsanlagen zur<br />

Folge haben und gehen somit mit einem<br />

hohen finanziellen Verlust einher.<br />

Tatsächlich zeigt <strong>die</strong> aktuelle Stu<strong>die</strong> „Cybersecurity-Level<br />

in OT“ des Research- und<br />

Analystenhauses Tech Consult GmbH, dass<br />

von den 26 % der Industrieunternehmen,<br />

<strong>die</strong> innerhalb der letzten zwölf Monate<br />

Hackerangriffe auf ihre Produktionsinfrastruktur<br />

verzeichneten, 57 % eine unmittelbare<br />

Unterbrechung der Produktion erlebten.<br />

Ein wirkungsvoller Schutz der digitalen<br />

Produktionsinfrastruktur (Operational Technology;<br />

OT) in Betrieben basiert auf zwei<br />

Säulen: Ein intelligentes Network Intrusion<br />

Detection System (IDS) visualisiert das OT-<br />

Netzwerk und entdeckt frühzeitig Angriffe<br />

und Anomalien. Eine automatisierte Plattform<br />

analysiert und bewertet kontinuierlich<br />

<strong>die</strong> Risiken in Übereinstimmung mit führenden<br />

OT-Cyber-Sicherheitsstandards.<br />

Absicherung der OT-Infrastruktur<br />

OT-Cyber-Angriffe in der Produktion von<br />

Gefahrstoffen in der chemischen Industrie<br />

können schwerwiegende Folgen haben. Es<br />

Bilder: Radiflow<br />

Die digitale Transformation führt auch in der chemischen Industrie zu immer mehr Vernetzung auf allen Ebenen der Produktion<br />

58 <strong>cav</strong> 09-2021


Weltweit tätige Unternehmen mit verteilten Standorten benötigen eine aus -<br />

sagekräftige Visualisierung ihrer OT-Infrastruktur<br />

drohen Umweltschäden und <strong>die</strong> Gefährdung<br />

von Menschenleben <strong>–</strong> vom Imageschaden<br />

ganz zu schweigen. Ein führender,<br />

weltweit tätiger Produzent von Spezialchemikalien<br />

mit Standorten in vielen verschiedenen<br />

Ländern sah sich einem besonders<br />

großen Sicherheitsrisiko ausgesetzt: Die Produktionslinien<br />

sind unternehmensweit miteinander<br />

vernetzt und Dutzende Anlagen<br />

laufen mit unterschiedlichen Systemtypen<br />

und Topologien. Das bestehende Cyber-<br />

Sicherheitssystem deckte zwar <strong>die</strong> IT-Netzwerke<br />

gut ab. Als <strong>die</strong>ses jedoch auf <strong>die</strong> OT-<br />

Netzwerke in der Produktion angewendet<br />

wurde, zeigten sich gefährliche Funktionslücken.<br />

Zum Beispiel konnte das System <strong>die</strong><br />

spezifischen Netzwerkprotokolle nicht verarbeiten.<br />

Zudem fehlten eine vollständige<br />

Erfassung und Transparenz aller Anlagen an<br />

jedem Standort.<br />

Das Unternehmen identifizierte <strong>die</strong> Anforderungen,<br />

um einen wirkungsvollen Schutz<br />

seiner verteilten OT-Netzwerke aufbauen zu<br />

können: Das zukünftige Cyber-Security-System<br />

sollte sämtliche OT-Assets kontinuierlich<br />

überwachen, OT-Cyber-Bedrohungen<br />

genauso wie Anomalien erkennen und aktiv<br />

vor ihnen warnen, Logikänderungen an allen<br />

industriellen Steuerungen verfolgen und<br />

schließlich OT-Cyber-Alarme an das Security<br />

Information and Event Management System<br />

(SIEM) melden.<br />

Zentral oder lokal überwacht<br />

Nach einem Auswahlprozess unter zwölf<br />

führenden Anbietern von OT-Sicherheitslösungen<br />

fiel <strong>die</strong> Entscheidung auf Radiflow.<br />

Das Unternehmen ist spezialisiert auf <strong>die</strong><br />

Cyber-Sicherheit kritischer industrieller Geschäftsabläufe.<br />

Die Antwort auf <strong>die</strong> spezifischen<br />

Herausforderungen basiert auf einem<br />

von Radiflow entwickelten Industrial Threat<br />

Detection System (iSID). Das Besondere: Das<br />

System kann an einem zentralen Standort<br />

eingesetzt werden und erkennt gleichzeitig<br />

Bedrohungen an beliebig vielen entfernten<br />

Standorten <strong>–</strong> oder alternativ lokal an jedem<br />

einzelnen Standort. Sogar eine Kombination<br />

aus beiden Lösungen ist möglich. Im Fall<br />

des Herstellers von Spezialchemikalien installierte<br />

Radiflow lokal in jeder Produktionsanlage<br />

eine iSID-Einheit. Da jede Anlage<br />

mehrere Subnetze umfasst, erhielt jedes<br />

Subnetz zusätzlich einen Radiflow iSAP<br />

Smart Collector. Dieses Gerät ermöglicht es,<br />

einen gespiegelten Strom des gesamten<br />

TCP/IP-Datenverkehrs an das lokale iSID zu<br />

senden. An jedem Standort installiert, empfangen<br />

<strong>die</strong> iSAP Smart Collectors den gesamten<br />

LAN-Verkehr vom lokalen Switch<br />

und filtern <strong>die</strong> Daten. Sie werden komprimiert,<br />

um <strong>die</strong> Überlastung des Netzwerks<br />

zu verhindern, und über VPN-Tunnel an das<br />

zentrale iSID gesendet. Dieses nutzt zudem<br />

<strong>die</strong> gesammelten TCP/IP-Daten, um ein<br />

Modell der Netzwerktopologie zu erstellen.<br />

Das Modell enthält alle Anlagen, Ports und<br />

Protokolle mit ihren vollständigen Eigenschaften<br />

und ordnet jeweils den entsprechenden<br />

Geschäftsprozess zu.<br />

Risikobewertung des Netzwerks<br />

Grundsätzlich ist eine aussagekräftige<br />

Visualisierung des OT-Netzwerkes <strong>für</strong> dessen<br />

Schutz unerlässlich. Das Ziel ist eine kontinuierliche<br />

und lückenlose Überwachung<br />

von Verhaltensänderungen im Netzwerk, um<br />

Anomalien im industriellen Betrieb zu erkennen<br />

und so früh wie möglich vor Bedrohungen<br />

zu warnen. Eine der größten Herausforderungen<br />

<strong>für</strong> CISOs und Entscheidungsträger<br />

in Unternehmen der Industrieautomation<br />

ist <strong>die</strong> Optimierung des OT-<br />

Sicherheitsbetriebs. Sie erfordert eine Priorisierung<br />

der Sicherheitsmaßnahmen, <strong>die</strong> unter<br />

Berücksichtigung von Budgetbeschränkungen<br />

und begrenzten zulässigen Betriebsausfallzeiten<br />

implementiert werden müssen.<br />

Erreicht wird <strong>die</strong>s durch <strong>die</strong> Risikobewertung<br />

des Netzwerks: <strong>die</strong> Summe der Wahrscheinlichkeit<br />

eines Angriffs <strong>–</strong> bezogen auf<br />

jede einzelne Geschäftseinheit <strong>–</strong>, gewichtet<br />

mit der Auswirkung <strong>–</strong> finanzieller Verlust<br />

oder anderer Schaden <strong>–</strong>, <strong>die</strong> ein Angriff verursacht.<br />

Der erste Schritt zur Optimierung<br />

besteht darin, <strong>die</strong> Angreifer und Angriffstechniken<br />

zu ermitteln, <strong>die</strong> das OT-Netzwerk<br />

bedrohen. Das Ergebnis ist eine ständig<br />

aktualisierte Risikobewertung sowie<br />

eine priorisierte Liste von Maßnahmen, <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong> Kosteneffizienz der OT-Sicherheitssysteme<br />

sicherstellen <strong>–</strong> größte Risikoreduzierung<br />

pro Euro, der <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bedrohungsabwehr<br />

ausgegeben wird <strong>–</strong>, ohne irrelevante oder<br />

überzogene Kosten <strong>für</strong> Sicherheitsmaßnahmen<br />

zu generieren.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Radiflow<br />

AUTOR:<br />

ILAN BARDA<br />

Gründer und CEO,<br />

Radiflow<br />

<strong>cav</strong> 09-2021 59


<strong>cav</strong><br />

BETRIEBSMANAGEMENT<br />

Erfolgsfaktoren <strong>für</strong> mehr Resilienz<br />

Das ERP im Fokus<br />

Die Pandemie hat mal wieder gezeigt, dass sich durch äußere Einflüsse <strong>die</strong> Nach -<br />

frage nach Produkten rasant verändern kann. Je resilienter ein Unternehmen dabei<br />

aufgestellt ist, umso flexibler kann es mit solchen schnellen Richtungswechseln<br />

umgehen. Resilienz speist sich wiederum aus weitgehend digitalisierten Prozessen<br />

und einer hohen Datenintegrität. Das rückt das ERP in den Fokus.<br />

Desinfektionsmittel waren im Frühjahr<br />

2020 zu Beginn der Pandemie plötzlich<br />

Mangelware. Für manche Chemieproduzenten<br />

tat sich so nicht trotz, sondern gerade<br />

wegen der Krise ein neuer Markt auf. Voraussetzung:<br />

Sie mussten über <strong>die</strong> erforderlichen<br />

Grundstoffe verfügen beziehungsweise<br />

<strong>die</strong>se verfügbar machen. Darüber hinaus<br />

galt es, möglichst schnell viele grundsätzliche<br />

Fragen zu klären: Lassen sich <strong>die</strong><br />

gefragten Produkte auf Basis der vorhandenen<br />

Infrastruktur und Prozesse überhaupt<br />

realisieren? Wenn ja, wie schnell und mit<br />

welchem Aufwand? Welche (neuen) Partnerschaften<br />

braucht es da<strong>für</strong>? Wie ändern sich<br />

<strong>die</strong> Lieferketten dadurch? Waren mit den<br />

neuen Produkten überhaupt Gewinne zu erzielen<br />

und in welcher Höhe?<br />

Umgehen mit abruptem Wechsel<br />

Grundsätzlich gilt: Je digitalisierter ein Unternehmen<br />

arbeitet und je integrierter <strong>die</strong> digitalen<br />

Systeme und Abläufe sind, umso schneller<br />

und agiler können Unternehmen mit solchen<br />

plötzlichen Kurswechseln umgehen.<br />

Doch wie sieht <strong>die</strong>s konkret <strong>für</strong> einen einzelnen<br />

Chemie- und Pharmaproduzenten aus?<br />

Das jeweilige ERP-System spielt hier eine entscheidende<br />

Rolle. Ein modernes, prozessorientiertes<br />

und flexibles ERP-System verwaltet<br />

einerseits alle relevanten Daten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Planung<br />

von Absätzen, <strong>für</strong> den Einkauf von Rohstoffen<br />

oder <strong>für</strong> Rezepturen. Durch eine zentrale<br />

Workflow-Engine verbindet es zudem<br />

<strong>die</strong> unternehmensinternen Abläufe, zum Beispiel<br />

zwischen Vertrieb, Produktion und Logistik.<br />

Auf <strong>die</strong>se Weise ermöglicht es, mit<br />

Stücklisten beziehungsweise Rezepturen zu<br />

operieren. Zudem synchronisiert es <strong>die</strong> Daten<br />

aus der Produktentwicklung mit Bezugs- und<br />

Lieferquellen beziehungsweise mit Lagerbeständen<br />

und vorhandenen Grundstoffen. Mithilfe<br />

künstlicher Intelligenz können zudem<br />

im gleichen Prozessschritt Absätze verlässlich<br />

prognostiziert werden.<br />

Bild: Nadya So <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />

Resilienz ist <strong>für</strong> Unternehmen in sich schnell verändernden Märkten besonders wichtig.<br />

Dazu benötigt es eine solide Datenintegrität.<br />

60 <strong>cav</strong> 09-2021


Bild: Sikov <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />

Die Begleitumstände der Covid-19-Pandemie haben wieder das ERP in den Fokus gerückt<br />

Online-Verkauf auf dem Vormarsch<br />

Doch nicht nur <strong>die</strong> nachgefragte Produktpalette<br />

hat sich wegen der Pandemie neu sortiert.<br />

Hinzu kommt, dass sich Vertrieb und<br />

Lieferketten deutlich in Richtung Online-<br />

Plattformen bewegen. Da <strong>die</strong> Geschäfte vor<br />

Ort oft schließen mussten, verlagerte sich<br />

der Verkauf in Richtung eigener Online-<br />

Shops und Verkaufsplattformen wie zum<br />

Beispiel Amazon Market Place, auf denen<br />

Chemieunternehmen ihre Produkte im Direktvertrieb<br />

vermarkten können. Zum anderen<br />

erlebten B2B-Handelsbörsen, zum Beispiel<br />

das Schweizer Start-up Kemiex, einen<br />

deutlichen Schub, auf denen (Vor-)Produkte<br />

gehandelt, neue Partnerbeziehungen aufgebaut<br />

und Lieferketten neu geknüpft werden.<br />

Doch wie lässt sich <strong>die</strong> Konnektivität zu <strong>die</strong>sen<br />

E-Commerce- und B2B-Plattformen auf<br />

Knopfdruck oder mit nur wenig Konfigurationen<br />

bewerkstelligen?<br />

Die eigentliche Herausforderung liegt dabei<br />

nicht in der bloßen technischen Anbindung<br />

an solche Plattformen. Vielmehr muss das<br />

ERP-System des Anbieterunternehmens über<br />

alle wesentlichen Informationen verfügen<br />

und <strong>die</strong>se dann auch verknüpft darstellen<br />

können. Dazu gehören zum Beispiel Stücklisten,<br />

Rezepturen, Wiederbeschaffungszeiten<br />

in Form von Vorlaufzeiten im Einkauf,<br />

Produktion, Lager, Qualitätskontrolle, innerbetrieblicher<br />

Transport, oder <strong>die</strong> Lieferzeiten<br />

von potenziell verfügbaren Lieferanten bzw.<br />

neue Logistikkanäle <strong>für</strong> das B2C-Geschäft.<br />

Diese Daten stammen zum Teil aus internen<br />

Systemen, zum Teil aber auch aus externen<br />

Quellen.<br />

Entsprechend muss das jeweilige ERP-System<br />

über sogenannte „Konnektoren“ verfügen,<br />

<strong>die</strong> externe Informationsquellen über<br />

geeignete Schnittstellen einbinden. Neben<br />

der technischen Anbindung über offene<br />

Standards wie zum Beispiel Rest ist eine<br />

einheitliche Semantik zum Austausch der<br />

Daten notwendig.<br />

Me<strong>die</strong>nbrüche überwinden<br />

Die ERP-Lösung GUS-OS Suite zum Beispiel<br />

realisiert solche Verbindungen über den<br />

GUS-OS Digital Hub Service. Dies ist ein<br />

cloudbasierter Dienst, der <strong>die</strong> Prozesse der<br />

ERP-Lösung über Rest-Schnittstellen auch<br />

außerhalb des Unternehmens zugänglich<br />

macht, um etwa Zulieferer, mobile Mitarbeiter<br />

und sogar Maschinen und IT-Systeme<br />

in <strong>die</strong> eigene ERP-Umgebung einzubinden.<br />

Dabei werden keine Stamm- oder Bewegungsdaten<br />

aus der Hand gegeben und keine<br />

sensiblen Daten in der Cloud gespeichert.<br />

Denn nur <strong>die</strong> Teile und Funktionen<br />

des ERP-Systems werden nach außen geöffnet,<br />

<strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kommunikation notwendig<br />

sind. Darüber hinaus erfolgt <strong>die</strong> gesamte<br />

Kommunikation verschlüsselt.<br />

Allerdings sieht <strong>die</strong> Realität in Unternehmen<br />

ohne ein modernes ERP-System noch<br />

oft ganz anders aus: So existieren insbesondere<br />

zwischen den einzelnen Abteilungen<br />

im Unternehmen weiterhin zahlreiche Me<strong>die</strong>nbrüche<br />

<strong>–</strong> etwa zwischen Produktion,<br />

Labor und Qualitätssicherung. Zum Teil erfolgt<br />

der Datenfluss sogar noch auf Papierbasis.<br />

Dies zeigen zum Beispiel auch <strong>die</strong> stetig<br />

zunehmenden Abmahnungen etwa seitens<br />

der FDA (Food & Drug Administration),<br />

deren Inspektoren mangelhafte Datenflüsse<br />

mit vielen Me<strong>die</strong>nbrüchen immer<br />

mehr in den Fokus rücken. Prozessorientierte<br />

ERP-Systeme leisten an <strong>die</strong>ser Stelle Abhilfe,<br />

indem sie Me<strong>die</strong>nbrüche schließen<br />

und abteilungsübergreifende Abläufe zuverlässig<br />

digitalisieren.<br />

Qualitätsmanagement im Fokus<br />

In <strong>die</strong>sem Zusammenhang haben Unternehmen<br />

zuletzt auch verstärkt ins Qualitätsmanagement<br />

investiert <strong>–</strong> zum einen in da<strong>für</strong><br />

maßgeschneiderte Spezialsysteme, aber auch<br />

in deren Anbindung an ihr jeweiliges ERP-<br />

System, bei dem alle wesentlichen Daten zusammenlaufen.<br />

In der Regel sind Pharmaund<br />

Chemieproduzenten von zahlreichen<br />

nationalen und internationalen Regularien<br />

betroffen. In Folge müssen <strong>die</strong> verantwortlichen<br />

Mitarbeiter schnell reagieren können,<br />

wenn sich in den vorgegebenen QM-Prozessen<br />

etwas ändert.<br />

So müssen sie vor allem Abweichungen von<br />

den Vorgaben erkennen und <strong>die</strong>se dann<br />

Capa-Maßnahmen (Capa, Corrective actions,<br />

preventive actions) zuordnen können. Zu<br />

solchen Anomalitäten zählen zum Beispiel<br />

OOS-(Out of Specification-)Ergebnisse,<br />

chargenbezogene Abweichungen oder Reklamationen.<br />

Diese Zuordnung bedarf einer<br />

strukturierten und zentralen Datenbasis, <strong>die</strong><br />

zuvorderst das jeweilige ERP-System liefern<br />

kann.<br />

Ähnliches trifft auf das Thema Kostenkontrolle<br />

zu: Moderne ERP-Systeme verfügen<br />

mittlerweile über eine voll integrierte, nach<br />

<strong>cav</strong> 09-2021 61


<strong>cav</strong><br />

BETRIEBSMANAGEMENT<br />

Um externe Informationsquellen einbinden zu können, bedarf es geeigneter Schnittstellen.<br />

Die ERP-Lösung GUS-OS Suite zum Beispiel realisiert solche Verbindungen über den<br />

GUS-OS Digital Hub Service.<br />

Bild: GUS<br />

auch prozessorientiert vorgeht, ist in der Lage,<br />

alle wesentlichen Produktions- und Vertriebsprozesse<br />

schnell und flexibel in Beziehung<br />

zueinander zu setzen und zu verändern<br />

<strong>–</strong> und zwar abteilungsübergreifend.<br />

Dies gelingt nur, wenn vor allem auch <strong>die</strong><br />

Verantwortlichen im Unternehmen nicht<br />

mehr in einzelnen Funktionen oder Abteilungen<br />

denken, sondern übergreifend in zusammenhängenden<br />

Unternehmensprozessen.<br />

Nicht zuletzt ist es unabdingbar, dass<br />

das jeweilige ERP-System <strong>die</strong> Branchenspezifika<br />

der Prozess- und der <strong>Chemieindustrie</strong><br />

abbildet, zum Beispiel branchenspezifische<br />

Berechtigungsmatrizen oder Compliance-<br />

Regeln. All <strong>die</strong>s verbessert in der Folge auch<br />

<strong>die</strong> Integrität und Verwendbarkeit der Daten.<br />

GoB/GoBs/GDPdU geprüfte und nach<br />

IDW880 testierte Finanzbuchhaltung inklusive<br />

Anlagenbuchhaltung sowie Liquiditätsplanung.<br />

Ziel ist <strong>die</strong> sofortige Verfügbarkeit<br />

aller Kosten <strong>–</strong> von der Deckungsbeitragsüber<br />

<strong>die</strong> Chargenkostenkalkulation bis hin<br />

zur flexiblen Kostenrechnung. Schließlich<br />

bedeutet Resilienz von Unternehmen nicht<br />

zuletzt auch, genau beziffern zu können,<br />

was geplante Produktionsänderungen am<br />

Ende einerseits kosten und welchen Mehrwert<br />

sie andererseits bringen.<br />

RESILIENZ:<br />

• Prozessorientierung: Workflowsteuerung<br />

mit mehrstufigen<br />

Freigabeprozessen sowie<br />

deren Dokumentation<br />

• Durchgängige Transparenz:<br />

von der einzelnen Maschine<br />

bis zur Gewinn- und Verlustrechnung,<br />

um ganzheitlich<br />

planen und Änderungen simulieren<br />

zu können<br />

• Integriertes QM: Verknüpfung<br />

aller qualitätsrelevanten Abläufe<br />

wie Lieferantenbewertungen,<br />

Laborprüfungen, Beschaffungsund<br />

Produktionsprozesse<br />

• Kostenkontrolle: Das ERP-System<br />

oder eine externe Lösung<br />

DIE TOP 5 ERFOLGSFAKTOREN<br />

Dashboards <strong>–</strong> prozessorientiert<br />

Mit Blick auf eine solche Gesamtsicht lässt<br />

sich eine wesentliche Anforderung an agile<br />

ERP-Systeme ableiten: Zur Steuerung und<br />

Überwachung der Prozesse durch <strong>die</strong> Anwender<br />

eignen sich zentrale Leitstände,<br />

Dashboards oder Cockpits, <strong>die</strong> alle Daten<br />

sammeln, kumulieren und <strong>für</strong> <strong>die</strong> jeweiligen<br />

Rollen und Zuständigkeiten im Unternehmen<br />

visualisieren. Von <strong>die</strong>ser verdichteten<br />

Darstellung gelangen <strong>die</strong> Nutzer dann<br />

per Drilldown zu den benötigten Detaildaten<br />

und -informationen. Dies ermöglicht<br />

nicht nur eine optimale Workflowanbindung,<br />

sondern auch eine nutzerzentrierte<br />

und bedürfnisorientierte Datendarstellung.<br />

Über <strong>die</strong> Verfügbarkeit und Visualisierung<br />

der Daten und Prozesse in Dashboards hinaus<br />

sollte ein ERP-Leitstand <strong>die</strong> Daten, Rollen<br />

und Zuständigkeiten jedoch nicht nur<br />

darstellen können. Es kommt auch auf deren<br />

Verknüpfung untereinander an, kurz: <strong>die</strong><br />

Prozesssicht. Denn nur wer statt rein beleg-<br />

in Verbindung damit bietet eine<br />

voll integrierte, nach GoB/<br />

GoBs/GDPdU geprüfte und<br />

nach IDW880 testierte Finanzbuchhaltung,<br />

<strong>die</strong> alle Kosten<br />

auf Knopfdruck verfügbar<br />

macht und eine flexible Kostenrechnung<br />

ermöglicht.<br />

• Zukunftssichere Technologien:<br />

durch stetige Weiterentwicklung<br />

der Lösungen zum<br />

Beispiel im Blick auf IoT, KI<br />

oder der sicheren und flexiblen<br />

Anbindung von Geschäftspartnern,<br />

Vertriebsplattformen<br />

etc.<br />

Integre Daten, transparente Prozesse<br />

Wie wichtig Datenintegrität und prozessorientiertes<br />

Denken und Handeln <strong>für</strong> resiliente<br />

und zuverlässige Produktionsprozesse heute<br />

sind, zeigt ganz aktuell der Impfstoffhersteller<br />

Biontech. Das Mainzer Unternehmen<br />

war und ist bei der Impfstoffentwicklung<br />

und -produktion den meisten etablierten<br />

Playern am Markt voraus. Der wichtigste<br />

Grund <strong>für</strong> <strong>die</strong>sen Vorsprung: Das Unternehmen<br />

fokussiert konsequent auf den reibungslosen<br />

Austausch von Daten und eine<br />

hohe Transparenz der Prozesse. So war Biontech<br />

zusammen mit seinem Partner Pfizer<br />

bislang auch in der Lage, innerhalb kurzer<br />

Zeit Liefertermine präzise zu kalkulieren<br />

und auch einzuhalten. Das Beispiel zeigt,<br />

wie Unternehmen mithilfe von Prozessorientierung<br />

und hoher Datenqualität handlungsfähig<br />

bleiben können, auch wenn sich<br />

Märkte, Produkte, Absatzkanäle oder Lieferketten<br />

wieder einmal abrupt ändern sollten.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: GUS<br />

AUTOR:<br />

TANER MEMET ALI<br />

Bereichsleiter Lösungs -<br />

architektur,<br />

GUS Deutschland<br />

AUTOR:<br />

OLAF BUCK<br />

Bereichsleiter Neukundenprojekte,<br />

GUS Deutschland<br />

62 <strong>cav</strong> 09-2021


<strong>cav</strong><br />

PRODUKTE<br />

Saubere Paletten bei der Pulverabfüllung<br />

Pilotventilbox <strong>für</strong> Entstaubungsanlagen<br />

Das optische Messsystem Valvodetect<br />

von Greif-Velox verhindert<br />

beim Abfüllen von Pulvern,<br />

dass immer wieder ganze Paletten<br />

durch den Produktaustritt<br />

einzelner fehlerhafter Säcke verunreinigt<br />

werden und so <strong>für</strong><br />

hohe Reklamationsaufwände<br />

sorgen. Valvodetect überprüft<br />

mittels Sensoren zum einen vor<br />

der Abfüllung, ob der Sack korrekt<br />

aufgenommen worden ist<br />

oder ob <strong>die</strong>s zum Beispiel durch<br />

einen Fehler an der Ventilöffnung<br />

nicht möglich war. Eine<br />

Bild: Greif-Velox<br />

weitere Überprüfung findet vor<br />

dem Verschweißvorgang statt:<br />

Sitzt der Sack nicht in der korrekten<br />

Position zu den Schweißsonotroden,<br />

ist möglicherweise<br />

eine unvollständige Verschweißung<br />

<strong>die</strong> Folge.<br />

Mithilfe von Valvodetect gelangen<br />

nur vollständig verschlossene<br />

Säcke auf <strong>die</strong> Palette. Auf <strong>die</strong>se<br />

Weise kommt es zu keinerlei<br />

Produktaustritt und damit zu<br />

keinen Kontaminationen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Greif-Velox<br />

Die kompakte Pilotventilbox HE 5700 von Hesch eignet sich<br />

<strong>für</strong> den Einsatz in allen Entstaubungsanlagen mit Pneumatik-Ventilen.<br />

Damit können <strong>die</strong> Pilotventile und <strong>die</strong> zugehörige<br />

Steuerung leicht installiert werden <strong>–</strong> aufwendige Sonderlösungen<br />

entfallen. Die Pilotventilbox passt sich in <strong>die</strong><br />

neue Generation modularer Ventilsteuerungen von Hesch<br />

ein. Sie beansprucht deutlich weniger Bauraum und lässt<br />

sich direkt in der Nähe der Abreinigungsventile montieren.<br />

Über eine LED-Anzeige im Deckel ist sofort erkennbar, ob<br />

<strong>die</strong> Ventilansteuerung ordnungsgemäß funktioniert. Die<br />

Pilotventilboxen sind mit vier oder zehn Pilotventilen im<br />

Kunststoff- oder im Aluminiumgehäuse erhältlich.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Hesch<br />

Bild: Hesch<br />

Intelligenter Funkenmelder<br />

Virtual Reality <strong>für</strong> Unternehmen<br />

Bild: Fagus Grecon<br />

Der seit Mitte <strong>die</strong>sen Jahres zertifizierte<br />

intelligente Funkenmelder<br />

Grecon DLD 1/9 bietet eine<br />

optimale Erkennungsleistung <strong>für</strong><br />

alle Zündquellen in jeder Umgebung.<br />

Dank intelligenter Detektionstechnologie<br />

IDT kann <strong>die</strong>ser<br />

Melder in anspruchsvollen Umgebungen<br />

mit und ohne Fremdlichteinfall<br />

eingesetzt werden.<br />

Der Melder DLD 1/9 erkennt<br />

Funken, Glimmnester und heiße,<br />

nicht glimmende Partikel und<br />

<strong>die</strong>s auch in Hochtemperaturprozessen.<br />

Der DLD 1/9 unterscheidet zwischen<br />

gefährlichen Zündquellen<br />

und ungefährlichem Fremdlicht.<br />

Der smarte Melder ist z. B. in der<br />

Lage zu erkennen, ob es sich um<br />

ein Signal handelt, das durch<br />

Lichteinfall durch kleinste, poröse<br />

Stellen im Rohr oder durch<br />

unbedachtes Öffnen einer Revisionsklappe<br />

handelt. Durch <strong>die</strong><br />

einstellbare Empfindlichkeit<br />

kann er an <strong>die</strong> jeweilige Anwendungs-<br />

und Einbausituation angepasst<br />

werden. Dadurch werden<br />

Täuschungsalarme vermieden.<br />

Der Melder kann an jede Grecon-Funkenmeldezentrale<br />

mit<br />

Touchdisplay angeschlossen werden.<br />

Seine Funktionsfähigkeit<br />

wird kontinuierlich überwacht<br />

und <strong>die</strong> Empfindlichkeit der eingesetzten<br />

Sensorik in vorgegebenen<br />

Abständen getestet. Einsatzgebiete<br />

sind Fallschächte, mechanische<br />

Förderer und pneumatische<br />

Förderleitungen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Fagus Grecon<br />

Die neue Version der Plattform<br />

VRdirect Studio enthält zahlreiche<br />

Neuerungen, mit denen<br />

sich Virtual-Reality-Anwendungen<br />

noch stärker im Unternehmenskontext<br />

integrieren lassen.<br />

So kann <strong>die</strong> Lösung über URLs,<br />

<strong>die</strong> beim Eintreten bestimmter<br />

Ereignisse versendet werden, individuelle<br />

Session-IDs übergeben.<br />

Dadurch können innerhalb<br />

einer Sitzung ausgelöste Ereignisse<br />

einwandfrei der Nutzungssession<br />

zugewiesen und an andere<br />

Anwendungen übergeben<br />

werden, z. B. an ein Analytics-<br />

Tool, einen Warenkorb oder ein<br />

Support-Chat-System. Besonders<br />

große Unternehmen, <strong>die</strong> entlang<br />

ihrer Prozesse eine Vielzahl<br />

von Systemen etabliert haben,<br />

können Virtual Reality dadurch<br />

viel effizienter nutzen. Auch <strong>die</strong><br />

Verknüpfung zwischen Virtual-<br />

Reality-Anwendungen wurde<br />

nun erleichtert: Über Deep-<br />

Links können Anwender einzelne<br />

Szenen oder andere Virtual-<br />

Reality-Projekte direkt ansteuern.<br />

So lassen sich nicht nur<br />

Szenensprünge innerhalb einer<br />

VR-Anwendung realisieren, sondern<br />

auch der Wechsel zu einer<br />

anderen Anwendung.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: VRdirect<br />

Bild: VRdirect<br />

<strong>cav</strong> 09-2021 63


<strong>cav</strong> präsentiert Ihnen Partner<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> chemische Industrie<br />

Hier finden Sie leistungsstarke Lieferanten, Dienstleister und kompetente lösungsorientierte<br />

Partner <strong>für</strong> <strong>die</strong> chemische Industrie!<br />

Werkstofftechnik<br />

Lagern<br />

Pharmatechnik<br />

Mischen Verbindungstechnik<br />

Fittings & Dichtungen<br />

Forschung + Innovation Fördertechnik<br />

Pumpen & Kompressoren<br />

Dienstleistung Regel- & Prozessleittechnik<br />

Reinigungstechnik Wasser- & Abwassertechnik<br />

Düsen- & Sprühsysteme Anlagen<br />

Ex-Schutz Messen & Analysieren<br />

Analgensicherheit Arbeitsschutz<br />

Weitere Fakten zu Unternehmen, Details zum Angebots- und Leistungsspektrum finden<br />

Sie im Firmenverzeichnis auf prozesstechnik-online.de.<br />

Scannen Unter folgendem Sie dazu Link den jeweiligen gelangen Sie QR-Code! zur Übersicht So gelangen aller Online-Firmenprofile.<br />

Sie direkt auf das Partnerprofil<br />

des Anbieters<br />

Bookmark! www.prozesstechnik-online.de/firmenverzeichnis<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

ARMATUREN<br />

ARMATUREN + FITTINGS<br />

Bauer Gear Motor GmbH<br />

www.bauergears.com<br />

Innovation seit 1927<br />

Die Ingenieure von Bauer Gear Motor entwickeln seit<br />

über 90 Jahren hochwertige, extrem zuverlässige und<br />

energieeffiziente Getriebemotoren welche über ein<br />

weltweites Vertriebsnetz angeboten werden.<br />

Unsere Produkte<br />

• Stirnrad- und Flachgetriebemotoren<br />

• Kegelrad- und Schneckengetriebemotoren<br />

• Hängebahngetriebemotoren und Aseptikantriebe<br />

• Kundenspezifische Lösungen <strong>für</strong> alle Applikationen<br />

Die Antriebslösungen von Bauer kommen weitläufig in<br />

allen bedeutenden Märkten in einer Vielzahl von Anwendungen<br />

zum Einsatz, wie z.B. Nahrungsmittel und Getränke,<br />

Energie, Abwasser, Beton, Metalle und Fördertechnik.<br />

SAMSON AKTIENGESELLSCHAFT<br />

www.samsongroup.com<br />

Intelligente Prozessautomatisierung<br />

SAMSON bietet System- und Produktlösungen <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Steuerung und Regelung von Me<strong>die</strong>n aller Art. Unsere<br />

Kernkompetenz ist <strong>die</strong> Stellventiltechnik. Hier setzen wir<br />

seit mehr als 100 Jahren Trends, treiben Entwicklungen<br />

voran und bringen Innovationen zur Marktreife.<br />

• Ventile<br />

• Regler ohne Hilfsenergie<br />

• Antriebe<br />

• Anbaugeräte<br />

• Signalumformer<br />

• Automationssysteme<br />

• Sensoren und Thermostate<br />

• Digitale Lösungen: SAM DIGITAL<br />

RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

www.rct-online.de<br />

Reichelt Chemietechnik steht <strong>für</strong> das Prinzip<br />

„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />

mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />

und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />

Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />

ca. 80 000 Artikel, <strong>die</strong> aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />

Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />

Labortechnik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />

Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />

Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />

64 <strong>cav</strong> 09-2021


<strong>cav</strong><br />

PARTNER FÜR DIE CHEMISCHE INDUSTRIE<br />

KÄLTE- & WÄRMETECHNIK<br />

KÄLTE- + WÄRMETECHNIK<br />

KÄLTE- + WÄRMETECHNIK<br />

JULABO GmbH<br />

www.julabo.com<br />

Mit über 50 Jahren Erfahrung, Können und Innovationskraft<br />

entwickelt und produziert <strong>die</strong> JULABO GmbH<br />

Temperiergeräte, <strong>für</strong> höchste Ansprüche in der<br />

Industrie, Forschung und Wissenschaft. Dabei setzt das<br />

Unternehmen immer wieder neue Maßstäbe und hat<br />

damit maßgeblich <strong>die</strong> Entwicklung im Bereich der<br />

Flüssigkeitstemperierung vorangetrieben.<br />

Qualifizierte Mitarbeiter, professionelle Fertigungstechnik<br />

sowie ein Höchstmaß an Qualität und Service<br />

bilden den Grundstein der Erfolgsgeschichte von<br />

JULABO. Inzwischen beschäftigt das Unternehmen am<br />

Produktionsstandort in Seelbach sowie an Niederlassungs-<br />

und Vertriebsstandorten weltweit mehr als 400<br />

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.<br />

L&R Kältetechnik GmbH & Co. KG<br />

www.lr-kaelte.de<br />

Wir sind ein inhabergeführtes Unternehmen mit herausragender<br />

Expertise in der Kältetechnik. L&R Kälteanlagen<br />

sind auf einen umweltschonenden Betrieb bei<br />

gleichzeitig höchstmöglicher Energieeffizienz ausgelegt.<br />

Wir arbeiten <strong>für</strong> Kunden in den Disziplinen:<br />

Kunststoff- und Kautschukindustrie<br />

Oberflächen- und Galvanotechnik<br />

Lebensmittelindustrie<br />

Chemie- und Pharmaindustrie<br />

Medizintechnik<br />

Metallverarbeitung<br />

Spezialtiefbau/Bergbau<br />

Will & Hahnenstein GmbH<br />

www.will-hahnenstein.de<br />

•Wärmekammern und Wärmeschränke, •Schmelzanlagen<br />

<strong>für</strong> Wachse, Fette, etc., •Temperöfen, •Paternoster-<br />

Öfen, •Umlufttrockner, Kammer- und Durchlauftrockner,<br />

•Klimaprüfschränke, •Vakuumtrocknungsanlagen,<br />

•Schmelzbehälter, Rührwerksbehälter mit Doppelmantel,<br />

•Hochleistungsschmelztrichter, •Prüfstande <strong>für</strong><br />

Druck und Temperaturbelastung, •Fassheizer (Elektro,<br />

Heisswasser/Dampf oder Thermalöl) <strong>für</strong> stehende,<br />

liegende Fässer aller Größen, •Industrietauchsieder und<br />

Heizregister, •Fasshebe- und Kippgeräte insb. Sonderausführungen<br />

(alle Größen, gem. ATEX, <strong>für</strong> Sonderbehälter<br />

und Bauteile), •Kipptraversen und Staplervorbaugeräte,<br />

•Horden- und Ofenbeschickungswagen,<br />

•Fasshähne, -schlüssel und Zubehör, •Fass-Rollböcke<br />

MESS- + ANALYSETECHNIK<br />

MISCHERSYSTEME<br />

PUMPEN + KOMPRESSOREN<br />

RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

www.rct-online.de<br />

Reichelt Chemietechnik steht <strong>für</strong> das Prinzip<br />

„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />

mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />

und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />

Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />

ca. 80 000 Artikel, <strong>die</strong> aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />

Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />

Labortechnik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />

Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />

Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />

U + A Ges. <strong>für</strong> Process Engineering mbH<br />

www.uape.de<br />

STATISCHE MISCHER + INJEKTOREN<br />

DN 3 bis DN 2500 mm aus<br />

Stählen und Kunststoffen<br />

<strong>für</strong> Mischaufgaben:<br />

Flüssig Flüssig<br />

Flüssig Gas<br />

Gas Gas<br />

Flüssig Fest<br />

Fest Fest<br />

Wärmeaustausch<br />

51674 Wiehl 02262 91341 info@uape.de<br />

RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

www.rct-online.de<br />

Reichelt Chemietechnik steht <strong>für</strong> das Prinzip<br />

„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />

mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />

und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />

Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />

ca. 80 000 Artikel, <strong>die</strong> aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />

Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />

Labortechnik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />

Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />

Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />

SCHÜTTGUT-HANDLING<br />

SICHERHEITSTECHNIK<br />

TRENNTECHNIK<br />

Hecht Technologie GmbH<br />

www.hecht.eu<br />

Als kompetenter Partner im sicheren Schüttgut-<br />

Handling steht unser Familienunternehmen <strong>für</strong><br />

passgenaue und effiziente Lösungen. HECHT.<br />

We Care.<br />

Seit über 40 Jahren sind wir auf dem nationalen<br />

und internationalen Markt der Schüttguttechnologie<br />

erfolgreich. Zu unseren Kunden gehören<br />

zahlreiche namhafte Unternehmen der Pharma-,<br />

Food- und Chemie-Industrie mit zum Teil extrem<br />

hohen Anforderungen in Sachen Hygiene und<br />

Containment. Sie alle schätzen <strong>die</strong> Qualität,<br />

Effizienz, Flexibilität und Sicherheit der HECHT-<br />

Systeme.<br />

REMBE® GmbH Safety + Control<br />

www.rembe.de<br />

REMBE® ist Spezialist <strong>für</strong> Explosionsschutz und<br />

Druckentlastung und beschäftigt ca. 250 Mitarbeiter<br />

weltweit. Das Unternehmen bietet Kunden Sicherheitskonzepte<br />

<strong>für</strong> Anlagen und Apparaturen.<br />

Sämtliche Produkte werden in Deutschland gefertigt<br />

und erfüllen <strong>die</strong> Ansprüche nationaler und internationaler<br />

Regularien. Zu den Abnehmern der<br />

REMBE®-Produkte zählen Marktführer diverser<br />

Industrien, unter anderem Öl- & Gas-, Nahrungsmittel-,<br />

Holz-, Chemie- und Pharmaindustrie sowie Petrochemie.<br />

REMBE® verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz,<br />

indem Consulting, Engineering und Service <strong>die</strong><br />

vorrangig selbst entwickelten und in Eigenfertigung<br />

hergestellten Produkte ergänzen.<br />

Alino Industrieservice GmbH<br />

www.alino-is.de<br />

· Koaleszenzabscheider/Flüssig-Flüssig-Trennung<br />

· Tröpfchenabscheider/Nebelabscheider<br />

mail@alino-is.de<br />

Tel.: +49 (0) 2157 / 8 95 79 91<br />

Fax: +49 (0) 2157 / 8 95 79 93<br />

Alino Industrieservice GmbH ist Anbieter vielfältiger<br />

Technologien zur Phasentrennung, der Tropfenabscheidung<br />

aus Prozessgasströmen und der damit<br />

verbundenen Filtertechnik.<br />

Optimierte Lösungen bei der Trennung von Öl-Wasser-<br />

Gemischen sowie bei der Tröpfchenabscheidung aus<br />

Prozessgasen.<br />

<strong>cav</strong> 09-2021 65


<strong>cav</strong><br />

LITERATUR, BROSCHÜREN, E-MEDIEN<br />

Online-Schulung mit Pumpenmodell<br />

Katalog <strong>für</strong> Normelemente aktualisiert<br />

Bungartz bietet mit der „Flotten<br />

Lotte“ einen Vorführstand mit<br />

einer laufenden Pumpe, der eine<br />

Online-Schulung in Echtzeit ermöglicht.<br />

Die vertikale Pumpe<br />

Bild: Bungartz<br />

vom Typ MPCVAN ist dabei als<br />

Stellvertreter <strong>für</strong> alle selbst -<br />

regelnden Pumpen von<br />

Bungartz zu sehen. Die magnetgekuppelte<br />

Kreiselpumpe kann<br />

zum Beispiel das Fördern aus<br />

dem Vakuum oder von Me<strong>die</strong>n<br />

mit großen Gasanteilen zeigen.<br />

Eine spezielle Streaming-Software<br />

ermöglicht <strong>die</strong> Einbindung<br />

des Vorführstands in Echtzeit. So<br />

wird durch verschiedene Interaktionswege<br />

(Chat/Mikrofon)<br />

eine aktive Kommunikation mit<br />

Fragen und Antworten möglich.<br />

Für Teilnehmer sind dabei nur<br />

ein Computer mit Internetzugang<br />

sowie ein Headset erforderlich.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Bungartz<br />

Die aktualisierte, um 150 Normen<br />

ergänzte Ausgabe 18.0 des<br />

Normelementekatalogs von<br />

Ganter unterstützt Konstrukteurinnen<br />

und Konstrukteure bei<br />

ihrer Arbeit. In dem Kompendium<br />

befinden sich über 60 000<br />

Bild: Ganter<br />

Normelemente, darunter Wellenkupplungen,<br />

innen liegende<br />

Mehrgelenkscharniere, unter<br />

Hygieneaspekten optimierte<br />

Normelemente oder solche aus<br />

detektierbaren bzw. antibakteriell<br />

wirkenden Werkstoffen.<br />

Wie gewohnt sind <strong>die</strong> Elemente<br />

in Form von Normblättern dargestellt,<br />

einschließlich Hinweisen<br />

zum Einbau und zur Anwendung.<br />

Für jedes Normelement<br />

stellt Ganter stets aktuelle 2-Dund<br />

3-D-Daten online bereit.<br />

Der Katalog lässt sich per Mail<br />

unter info@ganternorm.com<br />

oder via www.ganternorm.com/<br />

de/service/kataloge-anfordern<br />

kostenfrei bestellen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Ganter<br />

Dechema-Positionspapier Prozesssimulation<br />

Die Prozesssimulation gehört schon heute zu den wichtigsten Werkzeugen bei der Entwicklung, dem<br />

Betrieb und der Optimierung von Verfahren in der Prozessindustrie. Doch reichen <strong>die</strong> existierenden<br />

Werkzeuge aus, um den Ansprüchen der digitalisierten Industrie zu genügen? Das gerade erschienene<br />

Positionspapier „Prozesssimulation <strong>–</strong> Fit <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunft?“ beschreibt <strong>die</strong> derzeitige Situation und stellt<br />

zukünftige Herausforderungen dar. Zugleich formulieren <strong>die</strong> Autoren mögliche Lösungsansätze <strong>für</strong> eine<br />

zukünftige Simulationslandschaft als Bestandteil einer vernetzten Umgebung. Experten beschreiben <strong>die</strong><br />

Vor- und Nachteile gängiger Systeme und erläutern <strong>die</strong> Hürden, <strong>die</strong> eine übergreifende Integration in<br />

einem Unternehmen erschweren. Das Papier steht kostenfrei zum Download zur Verfügung: dechema.<br />

de/Positionspapier_Prozesssimulation<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: Dechema<br />

<strong>cav</strong><br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

Aerzener Maschinenfabrik GmbH, Aerzen 17<br />

Alino Industrieservice GmbH, Nettetal 65<br />

Bauer Gear Motor GmbH, Esslingen 64<br />

Beumer Group GmbH & Co.KG, Beckum 5<br />

Paul Bungartz GmbH & Co. KG, Düsseldorf 3<br />

Dr.-Ing. K. Busch GmbH, Maulburg 45<br />

C. Otto Gehrckens GmbH & Co. KG, Pinneberg 25<br />

Denios AG, Bad Oeynhausen 51<br />

Endress+Hauser (Deutschland) GmbH & Co. KG,<br />

Weil am Rhein 19<strong>–</strong>20<br />

FLUX-GERÄTE GmbH, Maulbronn 21<br />

FRISTAM Pumpen KG GmbH & Co., Hamburg 70<br />

FRISTAM Pumpen Schaumburg GmbH, Hamburg 13<br />

Glatt Ingenieurtechnik GmbH, Weimar 55<br />

Hecht Technologie GmbH, Pfaffenhofen 65<br />

Dr. Jeßberger GmbH, Ottobrunn 2<br />

JULABO GmbH, Seelbach 24, 65<br />

Jung Process Systems GmbH, Kummerfeld 25<br />

KAESER KOMPRESSOREN SE, Coburg 7<br />

KROHNE Messtechnik GmbH, Duisburg 23<br />

L & R Kältetechnik GmbH & Co. KG, Sundern 65<br />

Maag Pump Systems AG, CH-Oberglatt/Zürich 39<br />

NETZSCH Pumpen & Systeme GmbH,<br />

Waldkraiburg 37<br />

F.H. Papenmeier GmbH & Co. KG, Schwerte 22<br />

RCT Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.,<br />

Heidelberg 51, 64, 65<br />

REMBE GmbH Safety + Control, Brilon 65<br />

SAMSON AG Mess- und Regeltechnik, Frankfurt 64<br />

seepex GmbH, Bottrop 35<br />

U + A Gesellschaft <strong>für</strong> Process Engineering mbH,<br />

Wiehl 65<br />

Will & Hahnenstein GmbH, Herdorf 65<br />

Beilagen in <strong>die</strong>ser Ausgabe:<br />

Dieser Ausgabe liegen Prospekte folgender<br />

Firmen bei:<br />

MT-Messe & Event GmbH, Osterwieck<br />

Kern & Sohn GmbH, Balingen<br />

sowie einer Teilauflage ein Prospekt der Firma:<br />

easyFairs Deutschland GmbH, München<br />

Wir bitten unsere Leser um freundliche<br />

Beachtung.<br />

66 <strong>cav</strong> 09-2021


<strong>cav</strong> TERMINE OKTOBER BIS NOVEMBER<br />

HDT<br />

Seminar Grundlagen der Maschinen-<br />

und Anlagensicherheit,<br />

07. bis 8.10.2021, Essen<br />

Seminar Einsatzgebiete von<br />

Simulatoren in der Prozess -<br />

industrie, 26.10.2021, Essen<br />

Seminar Prozessdatenanalyse <strong>–</strong><br />

Zusammenhänge aus Betriebsdaten<br />

der <strong>Prozesstechnik</strong><br />

bewerten, 28. bis 29.10.2021,<br />

online<br />

Auskünfte: HDT <strong>–</strong> Haus der Technik<br />

e.V., Tel.: (0201) 18 031,<br />

hdt@hdt.de, www.hdt.de<br />

Dechema<br />

Seminar Werkstoffauswahl im<br />

chemischen Anlagen- und Apparatebau,<br />

14.10.2021, online<br />

Seminar Störungsbedingte<br />

Stoff- und Energiefreisetzungen,<br />

02. bis 03.11.2021, online<br />

Auskünfte: Dechema Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> chemische Technik und Biotechnologie<br />

e.V.,<br />

Tel.: (069) 75 64 0<br />

info@dechema.de,<br />

www.dechema.de<br />

TÜV Süd<br />

Seminar Tag des Explosionsschutzes,<br />

14. bis 15.10.2021,<br />

München<br />

Konferenz Predictive Maintenance,<br />

09. bis 10.11.2021,<br />

München und online<br />

Auskünfte: TÜV Süd,<br />

Tel.: (089) 57 91 23 88,<br />

akademie@tuvsud.com,<br />

www.tuvsud.com<br />

VDI<br />

Seminar Verzahnung und<br />

Abgrenzung von BetrSichV und<br />

MaschRL, 14. bis 15.10.2021,<br />

Düsseldorf<br />

Seminar Explosionsschutz: Die<br />

Umsetzung der Atex-Richtlinie<br />

2014/34/EU, 18. bis<br />

19.10.2021, Stuttgart<br />

Seminar Lagerung von Gefahrstoffen,<br />

28. bis 29.10.2021,<br />

Potsdam<br />

Auskünfte: VDI Wissensforum<br />

GmbH, Tel.: (0211) 62 14 201,<br />

wissensforum@vdi.de,<br />

www.vdi-wissensforum.de<br />

TAW<br />

Seminar Projektmanagement<br />

im Anlagenbau, 14. bis<br />

15.10.2021, Altdorf<br />

Auskünfte: Technische Akademie<br />

Wuppertal e.V.,<br />

Tel.: (0202) 74 95 111<br />

info@taw.de, www.taw.de<br />

GVT<br />

Seminar Zerkleinern und Dispergieren<br />

mit Rührwerkskugelmühlen,<br />

18. bis 20.10.2021,<br />

Braunschweig<br />

Auskünfte: GVT <strong>–</strong> Forschungs-<br />

Gesellschaft Verfahrens -<br />

Technik e.V.,<br />

Tel.: (069) 75 64 118,<br />

gvt-hochschulkurse@gvt.org,<br />

www.gvt.org<br />

GDCh<br />

Seminar Analytik von Geruchsstoffen,<br />

19. bis<br />

20.10.2021, Freising<br />

Seminar Grundlagenkurs<br />

Emulsionstechnologie am Beispiel<br />

von Hautpflegeprodukten,<br />

11. bis 12.11.2021, Rheinbach<br />

Seminar Strategisches Technologiemanagement,<br />

11. bis<br />

12.11.2021, online<br />

Auskünfte: GDCh <strong>–</strong> Gesellschaft<br />

Deutscher Chemiker e.V.,<br />

Tel.: (069) 79 17 364/291,<br />

fb@gdch.de, www.gdch.de<br />

Weitere Seminare und Veranstaltungen<br />

finden Sie unter<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

<strong>cav</strong><br />

SO ERREICHEN SIE DIE REDAKTION<br />

LUKAS LEHMANN<br />

Chefredakteur<br />

Tel. 0711 7594-290<br />

lukas.lehmann@konradin.de<br />

CLAUDIA BÄR<br />

Redakteurin<br />

Tel. 0711 7594-287<br />

claudia.baer@konradin.de<br />

URSULA FISELY-BUSTORFF<br />

Redakteurin<br />

Tel. 0711 7594-373<br />

ursula.fisely@konradin.de<br />

DANIELA HELD<br />

Redakteurin<br />

Tel. 0711 7594-284<br />

daniela.held@konradin.de<br />

DR. BERND RADEMACHER<br />

Redakteur<br />

Tel. 0711 7594-263<br />

bernd.rademacher@konradin.de<br />

ANGELIKA STOLL<br />

Redakteurin<br />

Tel. 0711 7594-300<br />

angelika.stoll@konradin.de<br />

BARBARA DIVIGGIANO<br />

Redaktionsassistentin<br />

Tel. 0711 7594-415<br />

barbara.diviggiano@konradin.de<br />

<strong>cav</strong> 09-2021 67


<strong>cav</strong><br />

VORSCHAU<br />

10-2021<br />

DER BUS KOMMT BIS IN DEN EX-BEREICH<br />

Ob Schlauchbahnhof, Farbkartuschen, Format- oder<br />

Werkzeugwechsel: RFID-Anwendungen mit<br />

vielen Schreib-Lese-Köpfen lassen sich jetzt<br />

dank Turcks HF-Busmodus besonders zeit -<br />

schonend realisieren <strong>–</strong> mit nur einer Leitung<br />

bis in Atex-Zone 1/21.<br />

MEHR TRANSPARENZ IM NETZWERK<br />

Kommunikationsprobleme, Leistungsverluste oder<br />

gar größere Netzwerkausfälle stellen stets einen<br />

Kostentreiber dar. Derartige Risiken steigen,<br />

je komplexer <strong>die</strong> Infrastrukturen werden. Die<br />

Frage ist also: Wie lässt sich mehr Transparenz<br />

schaffen, um eine hohe Verfügbarkeit des<br />

Netzwerks sicherzustellen?<br />

Bild: optimarc <strong>–</strong> shutterstock.com<br />

SICHERHEIT FÜR TANKANLAGEN<br />

Niveaumessung via Differenzdruckmessung<br />

SICHERE MODULARE AUTOMATION<br />

Flexibilität und Sicherheit in Prozessanlagen<br />

KLEIN ABER FEIN<br />

Gleitschieberstellventil mit Membranantrieb<br />

ISSN 0009<strong>–</strong>2800<br />

54. Jahrgang<br />

Herausgeberin<br />

Katja Kohlhammer<br />

Verlag<br />

Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />

Ernst-Mey-Straße 8,<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen<br />

Germany<br />

Geschäftsführer<br />

Peter Dilger<br />

Verlagsleiter<br />

Peter Dilger<br />

Chefredakteur<br />

Lukas Lehmann (le), Phone +49 711 7594-290<br />

Redaktion<br />

Claudia Bär(cb),<br />

Phone +49 711 7594-287<br />

Ursula Fisely-Bustorff (fi),<br />

Phone +49 711 7594-373<br />

Dipl.-Ing. Daniela Held (dh),<br />

Phone +49 711 7594-284<br />

Dr. Bernd Rademacher (br),<br />

Phone +49 711 7594-263<br />

Angelika Stoll (st),<br />

Phone +49 711 7594-300<br />

Redaktionsassistenz<br />

Barbara Diviggiano,<br />

Phone +49 711 7594-415, Fax -1415<br />

E-Mail: barbara.diviggiano@konradin.de<br />

Layout<br />

Jennifer Martins, Phone +49 711 7594-262<br />

Ana Turina, Phone +49 711 7594-273<br />

Birgit Ender (freie Mitarbeiterin)<br />

Gesamtanzeigenleiter<br />

Andreas Hugel, Phone +49 711 7594-472<br />

E-Mail: <strong>cav</strong>.anzeigen@konradin.de<br />

Auftragsmanagement<br />

Andrea Haab, Phone +49 711 7594-320<br />

E-Mail: andrea.haab@konradin.de<br />

Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 54 vom<br />

1.10.2020.<br />

Leserservice<br />

Phone +49 711 7252-209<br />

E-Mail: konradinversand@zenit-presse.de<br />

<strong>cav</strong> erscheint monatlich <strong>–</strong> ergänzt durch Sonderausgaben<br />

<strong>–</strong> und wird kostenlos nur an qualifizierte<br />

Empfänger geliefert.<br />

Bezugspreise<br />

Inland 83,00 € inkl. Versandkosten und MwSt.;<br />

Ausland 83,00 € inkl. Versandkosten, Einzelverkaufspreis<br />

8,40 € inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten.<br />

Auslandsvertretungen<br />

Großbritannien: Jens Smith Partnership, The Court,<br />

Long Sutton, GB-Hook, Hampshire RG29 1TA,<br />

Phone 01256 862589, Fax 01256 862182, E-Mail:<br />

jsp@trademedia.info; USA, Kanada: D.A. Fox Advertising<br />

Sales, Inc., Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th<br />

Floor, New York, NY 10001, Phone 212 8963881,<br />

Fax 212 6293988, E-Mail: detleffox@comcast.net<br />

Gekennzeichnete Artikel stellen <strong>die</strong> Meinung des<br />

Autors, nicht unbedingt <strong>die</strong> der Redaktion dar. Für<br />

unverlangt eingesandte Berichte keine Gewähr. Alle<br />

in <strong>cav</strong> erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt.<br />

Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten.<br />

Reproduktionen gleich welcher Art nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

Druck<br />

Konradin Druck GmbH,<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

Printed in Germany<br />

© 2021 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer<br />

68 <strong>cav</strong> 09-2021


Industrie<br />

Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />

www.prozesstechnik.tv<br />

TV<br />

Live-Stream<br />

19. + 20. Oktober 2021<br />

100% <strong>Prozesstechnik</strong> in 30 Minuten<br />

prozesstechnik-tv geht auf Sendung<br />

Wann?<br />

jeweils um 10 Uhr<br />

Wo?<br />

www.prozesstechnik.tv<br />

Und was erwartet Sie:<br />

Prominente Studiogäste im Interview<br />

News aus der Welt der <strong>Prozesstechnik</strong><br />

Innovationen <strong>für</strong> Chemie, Pharma, Food<br />

Offizieller Partner:<br />

Die Marken dahinter:<br />

<strong>cav</strong> 09-2021 69


www.fristam.de<br />

All unsere Kunden erreichen ihre Ziele auf<br />

demselben Weg: durch unsere Pumpen<br />

Haben Sie besondere Anforderungen an Ihre Pumpen? Dann fordern Sie uns gerne heraus! Als Spezialisten<br />

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-<br />

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Das Fristam Komplettprogramm: Egal was, wir pumpen das<br />

70 <strong>cav</strong> 09-2021

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