Immo Magazin 2021 - Sommer
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WOHNEN<br />
Mehrheit der<br />
Deutschen<br />
offen für<br />
alternative<br />
Wohnformen<br />
Foto: © Worawut - stock.adobe.com<br />
Wohngemeinschaften, Familien-WGs, mehrere Generationen unter einem Dach:<br />
Für viele sind solche Wohnformen einer Umfrage zufolge vorstellbar.<br />
60 Prozent der Bundesbürger und -bürgerinnen<br />
sind offen für alternative Wohnformen.<br />
Verschiedene Generationen unter einem<br />
Dach, mit Freunden in einer WG oder mehrere<br />
Familien benachbart – gemeinsam mit anderen<br />
zu leben ist vor allem für die unter 35-Jährigen<br />
eine Option. 78 Prozent können sich das<br />
vorstellen. Sie würden am liebsten mit engen<br />
Freunden oder mit Geschwistern zusammenziehen.<br />
Die ältere Generation denkt vor allem an gemeinsames<br />
Wohnen mit den eigenen erwachsenen<br />
Kindern, auch wenn diese schon eine eigene<br />
Familie haben. Dies sind Ergebnisse der<br />
repräsentativen Studie „Wohnen nach Corona“<br />
der PSD Bank Nord eG, für die 1.000 Menschen<br />
in Deutschland ab 18 Jahren befragt wurden.<br />
Mit Kindern und Enkeln an einer Adresse –<br />
rund ein Viertel aller Deutschen könnte sich<br />
diese Wohnform vorstellen. Ebenso viele würden<br />
mit engen Freunden zusammenziehen.<br />
17 Prozent könnten sich für das Wohnen mit<br />
den eigenen Eltern begeistern, nur sechs Prozent<br />
mit den Schwiegereltern.<br />
Aber auch ein gemeinsames Projekt für die<br />
Wohngruppe ist für 17 Prozent der Deutschen<br />
attraktiv: Sie würden ein Gutshaus oder einen<br />
Resthof gemeinsam mit Gleichgesinnten bewirtschaften<br />
oder ein autofreies Wohnprojekt<br />
in der Stadt gründen.<br />
Der Weg zum Gemeinschaftswohneigentum<br />
sollte aus Sicht der Deutschen erleichtert<br />
werden: 76 Prozent der Bundesbürger wünschen<br />
sich eine Online-Suchbörse, über die<br />
sich Kaufinteressierte ein einer Wunschregion<br />
zusammenfinden und ein <strong>Immo</strong>bilienprojekt<br />
gemeinsam realisieren können.<br />
Zuhause und dabei nicht<br />
allein sein<br />
Von der Koexistenz versprechen sich die Deutschen<br />
vor allem gegenseitige Unterstützung.<br />
Das ist aus Sicht von 60 Prozent der Befragten<br />
der größte Vorzug alternativer Konzepte. Jeder<br />
Zweite sieht ein Plus auch darin, dass man<br />
mit vertrauten Personen anstatt mit fremden<br />
Nachbarn zusammenlebt.<br />
Ähnlich vorteilhaft sind aus Sicht der Deutschen<br />
die geringeren Wohn- und Lebenshaltungskosten,<br />
die entstehen, wenn man sich<br />
zusammentut. In Norddeutschland ist sogar<br />
51 Prozent diese Ersparnis wichtig.<br />
Verbunden durch ein<br />
gemeinsames Ziel<br />
Zusammenleben mit anderen bedeutet auch, in<br />
eine Gemeinschaft eingebunden zu sein. Für 38<br />
Prozent macht das alternative Wohnformen besonders<br />
attraktiv. 28 Prozent halten Unterstützung<br />
bei der Kinderbetreuung für vorteilhaft, 22<br />
Prozent empfinden ein gemeinsames Ziel, das<br />
die Wohngruppe verfolgt, als sehr positiv.<br />
Während für die jüngeren Befragten eher die<br />
geringeren Kosten ein wichtiges Argument für<br />
das Zusammenleben sind, begrüßen die älteren<br />
vor allem die gegenseitige Unterstützung.<br />
Mehr Schultern tragen größere Lasten<br />
Nicht nur haben die Bundesbürger erkannt,<br />
dass das gemeinsame Wohnen Kosten spart.<br />
Auch können finanzielle Belastungen in Gemeinschaft<br />
besser gestemmt werden, Risiken<br />
verteilen sich auf mehrere Schultern. „Gemeinsam<br />
laufen die Wohn-Partner weniger Gefahr,<br />
sich mit der Finanzierung zu übernehmen“,<br />
erläutert André Thaller, Vorstandsvorsitzender<br />
der PSD Bank Nord. „Zugleich werden größere<br />
Sprünge möglich. So manches <strong>Immo</strong>bilienprojekt<br />
lässt sich erst in Gemeinschaft überhaupt<br />
realisieren.“ (ots)<br />
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www.sz-immo.de | September <strong>2021</strong> 29