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Bühnenreif - Sep. 2021 - Ausgabe KR

Queen's Last Night und mehr Entdecken Sie unser aktuelles Programm in der "Bühnenreif".

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BÜHNENREIF!<br />

02<br />

„Nichts ist komischer<br />

als das Unglück.“<br />

Samuel Becketts „Endspiel“ heute.<br />

ENDSPIEL<br />

von Samuel Beckett<br />

Deutsche Übertragung von<br />

Elmar Tophoven<br />

Inszenierung<br />

Matthias Gehrt<br />

Bühne<br />

Gabriele Trinczek<br />

Kostüme<br />

Petra Wilke<br />

Musik<br />

York Ostermayer<br />

Dramaturgie<br />

Thomas Blockhaus<br />

Termine<br />

Sonntag,<br />

12. <strong>Sep</strong>tember <strong>2021</strong>,<br />

18 Uhr │ Wiederaufnahme<br />

Theater Krefeld,<br />

Große Bühne<br />

So. 19.09., Do. 30.09.,<br />

Di. 02.11., Sa. 06.11.<br />

um 18 Uhr,<br />

Fr. 03.12., Fr. 17.12.,<br />

Mi. 12.1.22<br />

Neues Stück aus<br />

dem Nahen Osten<br />

Ende, es ist zu Ende, es geht zu Ende, …“, so<br />

Clovs erste Worte in „Fin de Partie“ („Endspiel“),<br />

das Beckett 1956 schrieb. Clov wird vom<br />

blinden und<br />

gelähmten Hamm tagein tagaus als Diener schikaniert.<br />

Beide haben sich nach einer nicht genau<br />

bezeichneten Weltkatastrophe eingebunkert und füllen die<br />

wenige ihnen noch verbleibende Lebenszeit mit grotesk<br />

anmutenden Beziehungsspielchen. Sie schlagen die Zeit<br />

tot. Doch damit nicht genug: Beckett lässt Hamms gehasste<br />

Eltern beinamputiert in zwei Mülltonnen vegetieren. Dort<br />

schwelgen sie grotesk glücklich in alten Zeiten und lassen<br />

ihrem tiefen Hass auf Hamm seinen Lauf. Was für eine absurde<br />

Situation – die trotz aller Hoffnungslosigkeit einer<br />

gewissen „bösen“ Komik nicht entbehrt.<br />

Ist „Endspiel“ das Stück der Stunde in Zeiten der Corona-Pandemie?<br />

Geht es zu Ende? Mit uns? Mit allem? Wenn wir die<br />

Katastrophe nicht mehr aufhalten können, was sollen wir dann<br />

tun? Bleibt uns dann nur noch, zu spielen, unser Leben zu<br />

spielen? Angesichts der Unausweichlichkeit des Endes erscheint<br />

jede Ernsthaftigkeit lächerlich. Beckett ist gnadenlos,<br />

in jeder Beziehung.<br />

Schauspieldirektor Matthias Gehrt inszeniert Becketts bitterböse<br />

Endzeitkomödie in Zeiten der Corona-Pandemie. Nach<br />

„Warten auf Godot“ und „Glückliche Tage“ ist „Endspiel“ seine<br />

dritte Begegnung mit dem Autor. Neben Christoph Hohmann als<br />

Hamm und David Kösters als Clov spielen Katharina Kurschat<br />

(Nell) und Henning Kallweit (Nagg).<br />

In Krefeld war bisher nur eine Vorstellung von „Endspiel“ zu<br />

sehen. Nach der Premiere begann wegen zu hoher Corona-Inzidenzwerte<br />

ein monatelanger Lockdown. Die Wiederaufnahme mit<br />

anschließender Vorstellungsserie findet am 12. <strong>Sep</strong>tember im<br />

Theater Krefeld statt.<br />

In der Reihe „Außereuropäisches Theater“ ist der<br />

palästinensische Regisseur Bashar Murkus zu Gast.<br />

Mit Ur- und Erstaufführungen aus dem Iran, Libanon,<br />

Syrien und dem Irak ist der Nahe Osten<br />

ungeplanter Weise zu einem Schwerpunkt der<br />

Reihe „Außereuropäisches Theater“ geworden. Im<br />

zehnten Teil begegnen wir dem jungen palästinensischen<br />

Theatermacher Bashar Murkus. Er ist<br />

Regisseur und künstlerischer Leiter des Theaters Khashabi<br />

in Haifa, das er bald nach seinem Schauspiel- und Regiestudium<br />

im Jahr 2015 mit einem Kollektiv andrer Theatermacherinnen<br />

und Theatermacher zusammen gründete.<br />

Am Theater Krefeld und Mönchengladbach wird Bashar<br />

Murkus das Theaterstück „Heimaterde“ von Muataz Abu<br />

Saleh präsentieren – in Form einer Szenischen Lesung.<br />

Ein intensives, emotional herausforderndes Stück,<br />

das von einem maskierten Mann in Uniform und einer<br />

jungen Frau handelt: Der Soldat hat den Befehl, die<br />

Frau lebendig zu begraben. Wer aber ist sie? Und wer<br />

ist er? Eine grausame Situation, die wider Erwarten<br />

Platz lässt für einen tragikomischen Dialog dieser<br />

beiden Figuren.<br />

Hamm (Christoph Hohmann) und Clov (David Kösters) erwarten das Ende.<br />

SCHAUSPIEL<br />

Szene aus „Heimaterde“ mit Philipp<br />

Sommer, Katharina Kurschat und<br />

Bruno Winzen (v.l.)<br />

HEIMATERDE<br />

von Muataz Abu Saleh<br />

Aus dem Arabischen von Sandra Hetzl<br />

Szenische Lesung<br />

Einrichtung<br />

Bashar Murkus<br />

Ausstattung<br />

Milena Keller<br />

Dramaturgie<br />

Martin Vöhringer<br />

Termine<br />

02. Oktober <strong>2021</strong>, 20 Uhr<br />

Premiere<br />

Krefeld, Fabrik Heeder<br />

Mi. 13.10., So. 24.10., So. 21.11.,<br />

Di. 07.12., Fr. 07.01.

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