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HOTELmagazin offline 03-2021

Die besten Hotels und Destinationen zum Wandern im goldenen Herbst sowie viele Informationen und Tipps rund um den Urlaub.

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MR. WHO<br />

22 22<br />

Sprechen Sie niemanden an, nur weil sie glauben, dass er es ist. Sie werden ihn doch nicht erkennen.<br />

Unser geheimnisvoller Mr. Who treibt sich in der Hotellerie und Gastronomie herum, schnüffelt diskret zwischen<br />

Lobby- und Sky-Bar herum, ermittelt verdeckt aus der Besenkammer heraus, spürt jedes noch so<br />

unbekannte Detail auf und bringt es pointiert und nicht immer ernst gemeint zu Papier.<br />

Übers Wandern ...<br />

Das Wandern war des Müllers Lust und könnte<br />

heut an seinem Wesen die Welt genesen. In Abwandlung<br />

der viel zitierten Zeile des deutschen<br />

Lyrikers von Emanuel Geibel (1815 - 1884) haben<br />

persönliche Empfindungen längst gezeigt, was<br />

heute auch die Wissenschaft bestätigt: Es fördert<br />

die Gesundheit und das Wohlbefinden. Wie nahezu jede körperliche<br />

Betätigung. Wobei das Wandern aber noch durch spezifische wohltuende,<br />

belebende und beruhigende Sinneseindrücke – etwa im Wald -<br />

bereichert wird. Ich meine, dass sich viele Erkrankungen so gar nicht<br />

erst zeigen – ja sogar weggewandert werden können. Stichwort Waldwellness!<br />

Im Wald ist keine Lautlosigkeit anzutreffen aber Ruhe. Es<br />

harft der Wind durch die Bäume, knackt ein Ast, murmelt ein Bach,<br />

summt ein Insekt – muss ja nicht unbedingt eine Gelse sein. Duft von<br />

Harz, Nadeln, Laub und Schwammerln umgibt uns, wie auch wohltuende<br />

Kühle im Hochsommer. Auf den Wiesen Licht, Blumenduft und<br />

Wärme (Besonders, wenn sie auch einmal frisch gedüngt ist). Und<br />

darauf reagieren unsere physiologischen Ausstattungen positiv (natürlich<br />

nicht bei Gelsen und Dünger) wie Hormone, Transmitter, Enzyme<br />

etc. Dafür hat uns die Evolution ausgestattet - nicht fürs stundenlange<br />

Sitzen im Auto, im Flieger, vor dem Laptop, beim Meeting.<br />

Es ist grob gesprochen die ganze zivilisatorische Errungenschaft wo ja<br />

doch die üblen Komponenten dominieren – Stressfaktoren, die negative<br />

Reaktionen hervorrufen etwa. Bewegung, besonders die beim<br />

Wandern, baut etwa das sehr schädliche Stresshormon Kortisol ab.<br />

Auch Wirtshausbesucher sollten daran denken. Was sie meinen Beobachtungen<br />

zur Folge oft nicht machen. So parkten beim renommierten<br />

Uferhaus in Orth an der Donau an einem herrlichen Sommertag<br />

über 100 Autos (möglichst nahe dem Eingang), saßen gewiss<br />

auch mindestens 150 Gäste auf der Terrasse und drinnen. Mir begegnete<br />

aber beim Gang durch die wunderschöne Au niemand und draußen<br />

an der Donau vielleicht 15 oder 20 Leute. Das änderte sich auch<br />

später nicht als ich zurückging. Die meisten die aus dem Wirtshaus<br />

herauskamen stiegen ins Auto und fuhren weg. Ich schätze, es waren<br />

70 oder 80 Prozent so unterwegs. Gewiss es gibt immer Verweigerer<br />

aber mindestens umkehren sollte sich das Verhältnis. Also maximal<br />

20 bis 30 Prozent Gehmuffel.<br />

In den Zeiten des Lockdowns, wo die Wirtshäuser zu waren, hatte<br />

sich das verändert. Bei uns wurde noch nie so viel gewandert und<br />

gelaufen. Aber kaum ist der vorbei, muss dann schon wieder einer<br />

kommen?<br />

Was da in der Au, in den Bergen, im Wald und den Almen geboten<br />

wird lässt sich nur erwandern, notfalls noch erradeln. Es muss nicht<br />

der Jakobsweg sein mit seinen hunderten Kilometern, aber so sechs<br />

bis zehntausend Schritt alle zwei, drei Tage wäre schon das Minimum<br />

wenn´s was bringen soll. So ein Schrittzähler ist übrigens eine nette<br />

Sache. „Aha, heute erst die 1200 Schritt zum Billa (ins Büro, etc)!“<br />

Später braucht man den dann gar nicht mehr verwenden. Man weiß<br />

- diese Runde 12.000, die andere 8.000 Schritte.<br />

Meine Ausführungen stehen im Gegensatz zum heutigen immer<br />

schneller und weiter, wovon auch die Berichterstattungen unseres<br />

Blattes teilweise handeln. Aber es ist eine Frage des sowohl als auch.<br />

Gerade von unserer Reiseberichterstatterin Edith aus tiefster Neigung,<br />

weiß ich, dass es ihr große Freude macht, hoch gelegene Almhütten<br />

in Großarl oder weniger hohe in der Tiefbrunnau im Schweiße<br />

heißer Sommertage zu erwandern. Und unser Chefredakteur erwandert<br />

zumindest die vielen Golfplätze in unserem schönen Land. Da<br />

kann schon einiges an Kilometern zusammen kommen.<br />

Ich selbst kann nicht aus dem Haus gehen ohne das bergauf oder<br />

bergab zu tun. Oft genug habe ich die Entscheidung darüber dem<br />

Hund überlassen, der da wieder seine eigenen Kriterien hat. Allerdings<br />

entscheidet er sich manchmal kurzsichtig für das Bergab – was<br />

ja dann irgendwann ein bergauf nach sich zieht, wenn er schon müde<br />

ist.<br />

© Philippsreuth<br />

Stichwort „Hund“. Hundehaltung erfordert regelmäßige Ausgänge.<br />

Bei uns – zweimal pro Tag, weil sie die restlichen Ausgänge allein im<br />

Garten besorgen kann. Wir müssen einfach raus. Ob bei Sonne – wenig<br />

beliebt, Kühle – da läuft sie so richtig gern, Regen motiviert sie<br />

weniger – oder bei Schnee – das liebt sie.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen liebe Leser ein gutes Schuhwerk<br />

um die vielen Eindrücke unserer Natur bewusst zu erleben.<br />

Nr. 3-21 SEPTEMBER I HOTELMAGAZIN OFFLINE

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