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MutundLiebe 402021 Neustart

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MUT&LIEBE / THEMA /<br />

Jahren nach dem Studium. Sie gewann Preise, ein Förder-Stipendium,<br />

arbeitete mit Galerien in Frankfurt<br />

zusammen. Dann kamen ihre Kinder auf die Welt. Sie<br />

hatte immer weniger Zeit für ihre Arbeit. Seit Beginn<br />

der Corona-Pandemie nun ist ihre eigene Kunst vollends<br />

in den Hintergrund getreten.<br />

„Die künstlerische Arbeit ist so kopf-einnehmend“, erklärt<br />

Lisa Marei Klein. Immer wieder im Laufe der vergangenen<br />

Jahre habe sie sich gefragt, wie sie dafür<br />

Zeit finden solle. Ihre künstlerische Arbeit ruht, das<br />

Ende ihres kreativen Schaffens bedeutet das allerdings<br />

nicht. Denn Lisa Marei Klein geht einen nächsten<br />

Schritt.<br />

Während sie Zeit mit ihren Kindern verbrachte, erprobte<br />

die Künstlerin natürlich auch mit ihnen kreative<br />

Techniken. Dabei stellte sie fest, dass das nicht nur<br />

den Kindern, sondern auch ihr selbst Spaß machte.<br />

Und so reifte in ihr langsam der Gedanke, dass von<br />

ihrer Lust an Kunst und Kreativität nicht allein ihre<br />

eigenen Kinder profitieren könnten.<br />

spaß und freiheit im umgang mit<br />

materialien vermitteln<br />

Im vergangenen Jahr leitete sie erstmals einen<br />

Kurs an der Jugendkunstschule. Dort gab sie einen<br />

Graffiti-Workshop, in dem Jugendliche das Sprayen<br />

für sich entdecken konnten. Im Frühsommer dieses<br />

Jahres dann übernahm Klein die Betreuung eines<br />

Kunst-Projekts in einem Kindergarten. Als sich der<br />

Alltag nach dem jüngsten Lockdown dann endlich<br />

etwas normalisierte, entschied sich die Künstlerin,<br />

die Arbeit mit Kindern in Zukunft in den Mittelpunkt<br />

ihres beruflichen Wirkens zu stellen.<br />

„Kinder haben einen so unverbrauchten Zugang zu<br />

Kunst“, erklärt Klein. „Und eine tolle Vorstellungskraft.“<br />

Die Arbeit mit ihnen gehe weit über das Didaktische<br />

hinaus. Nicht auf die Frage: 'Wie muss ich es machen,<br />

damit es richtig ist?' komme es an, sondern auf das<br />

'Was kann ich ausprobieren und was passt zusammen,<br />

damit etwas sinnhaft erscheint?' „Kindern den<br />

Spaß und die Freiheit im Umgang mit Materialien zu<br />

vermitteln ist klasse“, sagt Klein.<br />

Für das Angebot in Kindergärten schweben der Künstlerin<br />

zwei Formate vor. Mit einer Art „Werkel-Bude“ sei<br />

kreatives Ausprobieren draußen möglich. Genauso<br />

denkbar sei aber auch, mit einem Koffer voll Material<br />

und Werkzeug in die Einrichtung zu gehen und dort<br />

in den Gruppenräumen mit Mädchen und Jungen<br />

kreativ zu werden. „Wir könnten zu Themen arbeiten,<br />

die gerade im Kindergarten anstehen oder selbst welche<br />

setzen“, erläutert sie.<br />

Sie wolle Kinder begeistern, etwas auszuprobieren.<br />

Und letztlich sei sie damit gar nicht so weit weg von<br />

der eigenen künstlerischen Arbeit, findet Lisa Marei<br />

Klein. „Das ist nichts anderes. Ich habe ein Ziel im Kopf,<br />

doch der Weg dahin ist Ausprobieren.“<br />

Weitere Informationen und Anfragen:<br />

lisa_marei@web.de • www.lisamareiklein.de<br />

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SEPTEMBER / OKTOBER / NOVEMBER 2021

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