DER MAINZER - Das Magazin für Mainz und Rheinhessen - Nr. 372
DER MAINZER, das Magazin für Mainz und Rheinhessen bietet Artikel zu aktuellen Themen aus Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Freizeit, Kultur und Sport. Außerdem: Restauranttests, Einkaufstipps sowie Veranstaltungshinweise!
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© Nathalie Zimmermann<br />
gestellt werden. Der Lebensraum<br />
Straße reiche von Hauswand zu<br />
Hauswand – aber nicht <strong>für</strong> diejenigen,<br />
die kein eigenes Auto<br />
nutzten. Die müssten mit dem<br />
Lebensraum von der Hauswand<br />
bis zum Bordstein auskommen.<br />
Obwohl alle Bürger:innen Steuern<br />
<strong>für</strong> die Unterhaltung des gesamten<br />
Lebensraums Straße bezahlen,<br />
denn die Kfz-Steuer ist<br />
keine zweckgeb<strong>und</strong>ene Steuer,<br />
mit der nur der Erhalt <strong>und</strong> Ausbau<br />
von Straßen finanziert wird.<br />
Deshalb solle dieser Lebensraum<br />
auch allen zur uneingeschränkten<br />
Nutzung zur Verfügung stehen.<br />
Simon Wehr meint, das<br />
Auto werde als ein Baustein von<br />
Mobilität fortbestehen, aber die<br />
dominierende Rolle stehe ihm<br />
nicht mehr zu. Die Umgestaltung<br />
des städtischen Raums werde<br />
nicht von jetzt auf gleich funktionieren,<br />
es gehe ums Ausprobieren<br />
<strong>und</strong> darum, mit allen<br />
Stadtbewohner:innen über die<br />
Stadt der Zukunft zu diskutieren,<br />
um auf einen gemeinsamen Nenner<br />
zu kommen.<br />
Stellschrauben auf diesem<br />
Weg seien vorhanden, sagt Wehr<br />
<strong>und</strong> nennt die Stellplatzabgabe,<br />
sowie Parkhäuser <strong>und</strong> ein Bewohnerparksystem,<br />
in dem die<br />
Nutzer:innen einen »gerechten«<br />
Beitrag <strong>für</strong> ihren Autoabstellplatz<br />
bezahlen. Außerdem gebe es<br />
Möglichkeiten der gemeinschaftlichen<br />
Nutzung bei Lastenrädern<br />
<strong>und</strong> Rollern, sowie Carsharing,<br />
was das Teilen von öffentlichen<br />
Parkflächen beinhalte.<br />
Simon Wehr glaubt nicht, dass<br />
eine <strong>Mainz</strong>er Stadtregierung die<br />
Stadt in diesem Sinne komplett<br />
umbauen werde, aber die Anzahl<br />
der autofreien Flächen wachse<br />
allmählich, wie am Maria-Einsmann-Platz,<br />
am Dr. Gisela-<br />
Thews-Platz <strong>und</strong> an den großen<br />
Außengastronomie-Flächen zu<br />
sehen ist: »Es werden immer<br />
mehr solcher autofreien Flächen<br />
entstehen, aber <strong>Mainz</strong> wird deshalb<br />
noch lange keine autofreie<br />
Stadt.«<br />
| SoS<br />
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