trafik a nten zeitung August/2012
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Made in Austria<br />
Nach dem Schließen des Zigarettenwerks in Hainburg wird von der tabakindustrie kaum noch<br />
in Österreich produziert. Neben tann-Papier ist das Cima-Werk in oberösterreich eine letzte<br />
Bastion. Cima geht es dafür gleich so gut, dass man in den vergangenen 1,5 Jahren die Belegschaft<br />
um mehr als die Hälfte aufgestockt hat. Wir hatten die Gelegenheit für einen Werksbesuch<br />
und ein ausführliches interview mit dem Geschäftsführer Christian Hinz. das Gespräch<br />
führte Matthias Hauptmann.<br />
Auf der Fahrt zum Cima-Werk habe ich mich schon ein wenig<br />
gewundert, dass dieses in einem kleinen Ort im Mühlviertel liegt<br />
– weitab von anderen Industrien und der üblichen Infrastruktur.<br />
Wie sind Sie denn aus Konzernsicht mit dem Standort zufrieden?<br />
Eines möchte ich gleich einmal vorausschicken: Cima ist unser bestes<br />
Werk! Bei Qualität, technischen Fähigkeiten sowie Motivation der<br />
Mitarbeiter, dem tollen Entwicklungspotenzial, dem hochkarätigen<br />
Maschinenpark und der allgemeinen Sauberkeit des Werkes liegen<br />
Geschäftsführer Christian Hinz: „Beim Standort im Mühlviertel<br />
überwiegen die Vorteile bei Weitem! Das Cima-Werk ist für<br />
unsere Produktentwicklung sehr wichtig – die gut ausgebildeten<br />
Mitarbeiter sind unser größtes Potenzial“<br />
wir hier ganz vorne. Wir haben zum Beispiel für die Magnetbüchel<br />
die Produktionsmaschine selbst entwickelt, da steckt auch viel Knowhow<br />
der Cima-Techniker drin. Zudem hat Cima in den vergangenen<br />
eineinhalb Jahren ein starkes Wachstum von 85 auf 130 Mitarbeiter<br />
hingelegt und produziert mittlerweile im 3-Schicht-Betrieb. Ober-<br />
österreich hat sich über die Jahre als Superstandort erwiesen: Die<br />
Entfernung von Linz ist nicht so schlimm, dafür haben wir den Vorteil,<br />
im ländlichen Gebiet einer von wenigen großen Arbeitgebern zu<br />
sein. Unsere Mitarbeiter zeichnen sich vielleicht auch deshalb durch<br />
eine hohe Firmentreue aus. Ganz allgemein finden wir hier in Österreich<br />
eine hohe Qualifikation vor, die wir im Betrieb noch weiter<br />
fördern: Jeder Mitarbeiter rotiert durch die Produktion, weshalb jeder<br />
mit jeder Maschine umgehen kann. So wird nicht nur Langeweile<br />
vermieden, es hilft auch beim Vermeiden von personellen Engpässen.<br />
Wir wissen unsere Mitarbeiter aber auch zu schätzen, wie man<br />
am Aufenthalts- und Erholungsbereich auf dem Werksdach vielleicht<br />
sieht. Bei all diesen Faktoren wundert es mich eigentlich, dass in Österreich<br />
keine Fabrikszigaretten mehr produziert werden – das Land<br />
hätte bessere Grundvoraussetzungen als Deutschland, wo hingegen<br />
wirklich große Werke stehen.<br />
Wie darf man sich ein Netzwerk aus Werken in Deutschland, dem<br />
französischen Elsass und Oberösterreich vorstellen?Wie kann das<br />
überhaupt funktionieren?<br />
Da ist natürlich eine ausgeklügelte Logistik gefragt. Die Gizeh-Zentrale<br />
in Deutschland hat ein Lager mit 5.000 internen Palettenplätzen,<br />
in ausgelagerten Bereichen sogar 6.000 und ist damit die Dreh-<br />
scheibe zwischen dem Cima- und dem Alpaci-Werk, das sich mit<br />
Filtern und Filterhülsen beschäftigt. Dazu kommt eine eigene<br />
Druckerei am deutschen Standort. Unsere Lkws fahren immer voll:<br />
Mit bedrucktem Produktionsmaterial wie Schachteln und Bücheln<br />
nach Österreich und zurück mit fertigen Produkten; im Fall von<br />
Cima also Drehpapiere und Filterhülsen. Bei den Filterhülsen fahren<br />
wir halt viel Volumen mit wenig Gewicht, weil hauptsächlich „Luft“<br />
transportiert wird, bei Produktionsmaterial und fertigen Papers sieht<br />
die Sache anders aus, da kommt rasch echtes Gewicht zusammen.<br />
<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>August</strong>/<strong>2012</strong>