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trafik a nten zeitung August/2012

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Was ist an dem Vorwurf dran, der Start der OMS wäre durch ein<br />

WE-Darlehen in Höhe von 300.000 Euro finanziert worden?<br />

Trinkl: Es wurde von der WE kein Kredit vergeben. 2009 wurden einige<br />

Projekte mitfinanziert, das Geld ist aber samt Zinsen vollständig<br />

an die WE zurückgeflossen.<br />

Und die steckengebliebene Branchenkampagne „Österreicher machen<br />

das“, für welche die teure Agentur Rosam beauftragt wurde?<br />

Durch hohe Kosten und den teilweisen Ausfall der Gegenfinanzierung<br />

durch die Industrie soll die WE auf Ausständen von rund<br />

100.000 Euro sitzen geblieben sein, die von Rosam jetzt eingeklagt<br />

würden. Die gar nicht zum Zug gekommene Agentur Headquarter<br />

soll gar 54.000 Euro einklagen. Wie kommentieren Sie diesen Fall?<br />

Trinkl: Der Zahlungsstopp der Zigarettenindustrie an die WE stimmt.<br />

Über die offenen 100.000 Euro wird mit Rosam verhandelt, von einer<br />

Klage kann nicht die Rede sein. Die nicht zum Zug gekommene<br />

Agentur Headquarter hat spät, aber doch, eine Rechnung in Höhe<br />

von 54.000 Euro gestellt. Beide Beträge wurden deshalb vorsorglich<br />

als Rückstellung in der Bilanz 2011 ausgewiesen.<br />

Was ist mit der kolportierten 2-Millionen-Leihe von tobaccoland<br />

an die WE, die nicht zurückgezahlt werden kann?<br />

Trinkl: Kreditgeber ist erstens einmal JTI/Austria Tabak und nicht<br />

tobaccoland. Die Gelder sind als zinsenfreie Kredite für Trafikeinrichtungen<br />

an die Trafika<strong>nten</strong> geflossen und werden nach Ablauf der<br />

Frist an den Geldgeber zurückfließen.<br />

„ich habe mich zu lange auf führende<br />

Angestellte verlassen.“<br />

Warum sieht die WE-Bilanz 2011 denn derart tiefrot aus?<br />

Trinkl: Ich habe den Fehler gemacht, mich zu lange auf führende Angestellte<br />

zu verlassen. Beim Aufräumen wurden dann die Leichen im<br />

Keller gefunden und nun – im Auftrag des Delegiertentages – radikale<br />

Wertberichtigungen gemacht und für wirklich alle Eventualitäten<br />

unter Annahme des jeweils schlimmsten Falles Rückstellungen gebildet:<br />

langfristige Fehlkalkulationen, offene Rechnungen, laufende<br />

Verfahren – all dies ist berücksichtigt. Die Wirtschaftsprüfer haben<br />

uns im Zusammenhang mit der Bilanz 2011 ja auch bestätigt, dass der<br />

Vorstand durchwegs statutenkonform gehandelt hat.<br />

Karanz: Beispielsweise ist uns durch die Nichtberücksichtigung der<br />

Versandkosten für Rauchringe ein Schaden von rund 280.000 Euro<br />

entstanden. Der damit befasste und mittlerweile fristlos entlassene<br />

Mitarbeiter hat die Preise nicht erhöht, sondern die Kosten einfach<br />

dem Verein zugeschlagen. De facto bedeutet das, dass die Trafika<strong>nten</strong><br />

iNtErViEW<br />

Nutznießer dieses Vorgehens waren und die Rauchringe mit „Zuschuss“<br />

der WE bezogen haben, wodurch sich das Minus der WE natürlich<br />

vergrößert hat. Es hat sich aber nie ein Funktionär aus der WE<br />

„selbst bedient“, wie immer wieder behauptet wird.<br />

Wie sieht es für das Jahr <strong>2012</strong> und die Folgejahre 2013/14 aus?<br />

Trinkl: Das ursprüngliche Budget <strong>2012</strong> hat einen Gewinn von viertausend<br />

Euro vorgesehen. Mit Stand 30. Juni <strong>2012</strong> muss – auf Basis<br />

von Trends und Annahmen – von einem Minus in Höhe von 66.000<br />

Euro ausgegangen werden. Persönlich denke ich aber, dass wir schon<br />

das laufende Jahr mit einer schwarzen Null abschließen können. Die<br />

Budgets der Folgejahre 2013/14 wurden noch nicht vom Wirtschaftsprüfer<br />

untersucht, hier sollten sich aber die bereits vor dem Delegiertentag<br />

gemachten Weichenstellungen eindeutig positiv auswirken.<br />

In welche Richtungen wurden die Weichen denn gestellt? Wie sieht<br />

das im Detail aus?<br />

Trinkl: Wir haben uns sehr genau angeschaut, wo Einsparungspotenzial<br />

liegt. Im Zuge der Sanierungsüberlegungen haben wir uns im<br />

Frühjahr <strong>2012</strong> jeden einzelnen Posten mit der Grundfrage „Haben<br />

wir das Geld dafür?“ vorgenommen.<br />

KR Trinkl: „Für die WE rechne ich <strong>2012</strong> mit einer schwarzen<br />

Null“<br />

<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>August</strong>/<strong>2012</strong> 5

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