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trafik a nten zeitung August/2012

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iM BliCKPUNKt<br />

16<br />

destumsatzschwelle genauer zu<br />

beziffern – bedarf es guter sechs<br />

Monate.<br />

„Wir sind Chefs und wir<br />

machen…“ – Dagegen<br />

werden wir uns wehren<br />

„Für den Fall der Nichteinigung<br />

wird die Interessenvertretung<br />

der Trafika<strong>nten</strong> und Lottokollekta<strong>nten</strong><br />

alle ihr zur Verfügung<br />

stehenden Maßnahmen gegen<br />

diese angedachten branchenfeindlichen<br />

Verschlechterungen<br />

für eine ganze Berufsgruppe ergreifen“,<br />

gibt sich Trinkl kämpferisch,<br />

wobei er eine Störung<br />

oder Einbindung der Kunden,<br />

also etwa Streikmaßnahmen,<br />

ausschließt. Ihm bleiben also nur<br />

der Dialog und der Rechtsstreit.<br />

Um für Letzteren gerüstet zu<br />

sein, durchleuchten jetzt schon<br />

Juristen das Kartell-, Handelsvertreter-<br />

und Franchisenehmerrecht<br />

sowie diverse Paragraphen<br />

unter anderen anwendbaren<br />

Titeln auf Anwendbarkeit. Am<br />

wenigsten setzt der Bundeswirtschaftskämmerer<br />

Trinkl dabei<br />

auf einen kammerinternen Inter-<br />

essenausgleich, weil das Bündel<br />

der Verhandlungspartner auf<br />

der anderen Grünen-Tischseite<br />

ein zu großes ist: Lotterien, Banken,<br />

die Tankstellen mit Mineralölwirtschaftbackground<br />

und<br />

Handel mit den Großkonzernen<br />

als Rückenstärkung … Da verspricht<br />

sich Trinkl schon mehr<br />

von Gesprächen mit Republikvertretern.<br />

Etwa darüber, welche<br />

Verantwortung den Österreichischen<br />

Lotterien als monopolistischem<br />

Lizenznehmer gegenüber<br />

dem Vertriebsstellennetz<br />

zukommt.<br />

Mindestumsatz bleibt<br />

Erhalten bleiben soll das mit<br />

Lotterieumsätzen zu erzielende<br />

unterste Annahmestellen-Kriterium<br />

von 2.200 Euro pro Woche.<br />

„Ein allerdings nur schwacher<br />

Trost“, so Gabriele Karanz, denn:<br />

„Diese Hürde nehmen Tankstellen<br />

oder Supermärkte spielend.“<br />

Auch die dem Vernehmen nach<br />

wesentlich schlechteren Verträge<br />

für die neuen Vertriebspartner<br />

von 5 bis 7 Prozent wird sie nicht<br />

davon abschrecken, ein neues<br />

Zusatzgeschäft zu lukrieren. Und<br />

dass es nicht bei der Erweiterung<br />

um die bisherigen Instant-Vertriebspartner<br />

bleibt, sondern in<br />

Zukunft neue Bewerber hinzukommen<br />

kön<strong>nten</strong>, ist ebenfalls<br />

ein durchaus reales Szenario.<br />

Den Trafika<strong>nten</strong> springt derzeit<br />

nur der RfW (Ring freiheitlicher<br />

Wirtschaftstreibender) politisch<br />

bei, der in einer Presseaussendung<br />

„die unverhältnismäßige<br />

Ausweitung des Lottoannahmestellen-Netzes<br />

als Existenzgefährdung<br />

für die heimischen<br />

Trafika<strong>nten</strong>, darunter rund die<br />

Hälfte Behinderte“ bezeichnet.<br />

RfW-Bundesobmann Fritz<br />

Amann: „Nachdem der Glücksspielmonopolist<br />

Österreichische<br />

Lotterien seine Lizenz bis 2026<br />

in der Tasche hat, pfeift er auf<br />

die heimischen Trafika<strong>nten</strong>. Finanzministerin<br />

Fekter muss die<br />

bevorzugte Vergabe an Tabak<strong>trafik</strong>a<strong>nten</strong><br />

durchsetzen. Anknüpfungspunkt<br />

wäre hier der §<br />

16 Abs. 14 Glücksspielgesetz, der<br />

die Lotterien zu so einer Vorgangsweise<br />

verpflichtet.“<br />

Dass man es verabsäumt habe,<br />

vor der Lizenzvergabe durch das<br />

Finanzministerium offiziell eine<br />

bindende Zusage der Lotterien<br />

zugunsten der Trafika<strong>nten</strong> als<br />

Vertriebspartner zu verlangen,<br />

schreibt Amann einer zu engen<br />

politischen Verhaberung von<br />

Wirtschaftsbund und Lotterienvorstand<br />

zu. Peter HAUER<br />

neuseeland: unsichtbare<br />

tabakwaren per gesetz<br />

Bis 2025 soll die insel am anderen Ende der<br />

Welt frei von tabakrauch sein, wenn es nach<br />

dem Willen der regierung geht (Newzealand<br />

Herald, mh)<br />

Mit 23. Juli <strong>2012</strong><br />

trat in Neuseeland<br />

der display ban<br />

in Kraft: Mit diesem<br />

Datum müssen die Händler<br />

nicht nur dafür sorgen, dass<br />

Tabakprodukte außer Sicht der<br />

Kunden sind – sie dürfen nicht<br />

einmal mehr im Handelsnamen<br />

ihres Geschäfts Hinweise auf bei<br />

ihnen erhältliche Tabak waren<br />

geben.<br />

Drastische Strafen für<br />

tabakverkauf an unter<br />

18-Jährige<br />

Wird ein Händler dabei ertappt,<br />

Rauchwaren an unter 18-Jährige<br />

zu verkaufen, so droht ihm eine<br />

Strafe in einer Höhe von mindestens<br />

1.000 NZ $, die Maximalstrafe<br />

wurde von 2.000 auf<br />

existenzgefährdende 10.000<br />

neuseeländische Dollar angehoben.<br />

Astronomische Preise<br />

Deklariertes Ziel der staatlichen<br />

Stellen ist es, das Land bis 2025<br />

rauchfrei zu machen. Dabei<br />

liegt die Raucherquote in dem<br />

4,2 Mio. Einwohner zählenden<br />

Land mit rund 650.000 bekennenden<br />

Rauchern ohnehin schon<br />

unter dem OECD-Durchschnitt.<br />

Ein dem neuseeländischen Sender<br />

3news vorliegendes vertrauliches<br />

Konzeptpapier erwägt<br />

Packungspreise für Zigaretten<br />

von 100 NZ-Dollar (ca. 60 Euro)<br />

ab 2020, um das Ziel zu reali-<br />

Aus den Augen, aus dem Sinn? Ja, wenn es nach dem Willen<br />

der neuseeländischen Regierung geht. Die Zeit wird es zeigen<br />

sieren. Selbst offizielle Stellen<br />

geben jedoch zu, dass sowohl<br />

Ziel als auch Preisvorstellung<br />

„möglicherweise unrealistisch“<br />

sind und kolportieren Preise von<br />

rund 60 Dollar im Jahr 2025.<br />

Andere Modelle gehen von einer<br />

jährlichen Erhöhung der Tabaksteuer<br />

um 10 Prozent aus, womit<br />

bis 2024 ein Kleinverkaufspreis<br />

von 40 NZ $ (ca. 25 Euro) pro<br />

Packung erreicht wäre. Schon<br />

heute kosten 20 Zigaretten in<br />

Neuseeland dank einer 40-prozentigen<br />

Steuererhöhung seit<br />

April 2010 rund 15 NZ-Dollar.<br />

<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>August</strong>/<strong>2012</strong>

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