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trafik a nten zeitung August/2012

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§4 entgelt:<br />

(1)Als Gegenleistung für die von<br />

der WE auf Grundlage dieser<br />

Vereinbarung erbrachten Leistungen<br />

hat WE Anspruch auf<br />

ein Entgelt in Höhe von maximal<br />

EUR 200.000 pro Jahr. Die<br />

tatsächlich Höhe des Entgelts<br />

hängt ab von der Anzahl der eingeladenen<br />

Trafika<strong>nten</strong>, der übermittelten<br />

Daten sowie der gebuchten<br />

Seiten in der Zeitschrift<br />

„Filterlos“ …, wobei von WE pro<br />

erschienenem Trafika<strong>nten</strong> nicht<br />

mehr als EUR 45, pro übermitteltem<br />

Datensatz je Trafikant<br />

nicht mehr als EUR 100, pro<br />

gebuchter Seite nicht mehr als<br />

EUR 1.500 und pro gebuchter<br />

1/4 DIN-A4-Seite nicht mehr<br />

als EUR 400 in Ansatz gebracht<br />

werden dürfen.“<br />

…<br />

(3)WE hat jeweils am Ende eines<br />

Kalenderjahres über die von ihr<br />

erbrachten Leistungen Rechnung<br />

zu legen. Das Entgelt ist<br />

binnen 21 Tagen nach ordnungsgemäßer<br />

Rechnungslegung zur<br />

Zahlung fällig.“<br />

Daran, dass die Wohlfahrtseinrichtung<br />

als Informationsabend-Ausrichter<br />

der ON<br />

MARKET-Veranstaltungen für<br />

den Personalaufwand, für die<br />

Adressierung der Einladungen<br />

und deren Versand eine wohlgemerkt<br />

angemessene und nachvollziehbareAufwandsentschädigung<br />

rückvergütet erhält, wird<br />

niemand etwas finden.<br />

Da schon mehr daran, dass<br />

ein „45-Euro-Kopfgeld“ pro<br />

Info-Veranstaltungsteilnehmer<br />

kassiert wird. Und Spekulationen<br />

über den Umfang und<br />

Inhalt eines Datensatzes, der<br />

dem Nutznießer 100 Euro wert<br />

ist, überlassen wir den Daten-<br />

schützern.<br />

<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>August</strong>/<strong>2012</strong><br />

Uns – die Österreichische Trafika<strong>nten</strong><strong>zeitung</strong><br />

– direkt ins Wettbewerbsverzerrungsmark<br />

trifft<br />

allerdings, dass über den Umweg<br />

des Kooperationsvereinbarungsparagraphen<br />

Nummer vier der<br />

ON MARKET ein Seiteninsertionsrabatt<br />

von fast 60 Prozent (!)<br />

und ein solcher für eine Viertelseite<br />

von 70 Prozent (!) gegenüber<br />

den „Filterlos“-Mediadaten<br />

gewährt wird. Einen solchen<br />

Nachlass, der den guten Sitten<br />

widerspricht und diese aushebelt,<br />

kann sich kein seriös kalkulierender<br />

Verlag leisten. Dies ist<br />

wohl im speziellen Fall nur im<br />

Zusammenhang mit dem Prämieninkasso<br />

pro erschienenem<br />

Trafika<strong>nten</strong> und übermitteltem<br />

Datensatz als Ergebnis einer<br />

Mischkalkulation zu verstehen,<br />

bei der in Summe pro Jahr unterm<br />

Strich 200.000 Euro (oder<br />

eine diesem Additionsergebnis<br />

sehr stark angenäherte Zahl) stehen.<br />

Sehr viele ähnliche Zusammenarbeitsabkommen<br />

dürften<br />

jedenfalls nicht existieren, sonst<br />

stünde die Wohlfahrt finanziell<br />

wohl besser da als jetzt offenbar<br />

wurde.<br />

Allerdings hat PM nach Informationen<br />

aus der WE – undichte<br />

Stellen gibt es offenbar nicht nur<br />

im Vatikan – von den 200.000<br />

Euro die Hälfte wegen nicht<br />

vertragskonformer Leistungserfüllung<br />

verweigert, was vom<br />

WE-Obmann für das laufende<br />

Jahr auch eingestanden wird<br />

und wesentlich mit zur aktuellen<br />

schwierigen finanziellen Lage<br />

der WE beigetragen hat.<br />

Der Austria-tabak-<br />

Kredit<br />

Die eine so aktuelle nicht ist.<br />

Sonst hätte die WE nicht schon<br />

vor Jahren einen Bittgang um<br />

einen 2-Millionen-Euro-JTI/<br />

Austria-Tabak-Kredit antreten<br />

müssen, um einerseits ihrer<br />

Wohlfahrtsaufgabe nachzukommen.<br />

Andererseits aber auch,<br />

um schließlich ON MARKET<br />

bei der Unternehmensgründung<br />

finanziell beistehen zu können.<br />

Das diesbezügliche Dementi „Es<br />

wurde von der WE kein Kredit<br />

(an ON MARKET – Anm. d.<br />

Red.) vergeben. 2009 wurden<br />

einige Projekte mitfinanziert,<br />

das Geld ist aber samt Zinsen<br />

vollständig an die WE zurückgeflossen“<br />

ist nicht einmal ein halbherziges,<br />

sondern vielmehr eine<br />

Bestätigung von Geldflüssen unter<br />

welchem Titel auch immer.<br />

Was – obwohl Geld bekanntlich<br />

kein Mascherl hat – den Verdacht<br />

nährt, dass JTI/Austria Tabak<br />

unwissentlich der für Philip<br />

Morris, den schärfsten Mitbewerber,<br />

tätigen ON MARKET<br />

Service GmbH die Geburtswehen<br />

finanziell erträglicher gestaltete,<br />

wobei als Hebamme die<br />

Wohlfahrtseinrichtung agierte.<br />

Eine durch und durch groteske<br />

Situation.<br />

iM BliCKPUNKt<br />

On-Market-Service-Geschäftsführer MMag. Dr. Peter Leimer<br />

und WE-Obmann KR Peter Trinkl sind offensichtlich doch mehr<br />

als nur Büronachbarn, wie unisono gerne beteuert wird: Um<br />

die Verquickungen und Geldflüsse zumindest aufklärungsbedürftig<br />

zu finden, ist keinerlei in solchen Fällen sonst gerne<br />

unterstellte Bösartigkeit vonnöten<br />

Bitte psssst!<br />

Dass weder die Wohlfahrtseinrichtung<br />

noch die ON<br />

MARKET Service GmbH ein<br />

besonderes Interesse einer Öffentlichmachung<br />

der Kooperationsvereinbarung<br />

hat, verwundert<br />

nicht. Und deshalb ist<br />

auch dem §7 „Vertraulichkeit“<br />

breitester Raum von fast einer<br />

DIN-A4-Seite gewidmet. Diese<br />

Anhäufung von Verschwiegenheitsklauseln<br />

ist jedenfalls ein<br />

sicheres Indiz dafür, dass die<br />

Vertragspartner selbst zumindest<br />

bezüglich der moralischen<br />

Rechtmäßigkeit ihres Handelns<br />

auf Basis dieser Vereinbarung<br />

ihre Zweifel haben.<br />

Und obwohl im §7 (4) die Verpflichtung<br />

zur Vertraulichkeit<br />

nicht nur für die Laufzeit der<br />

Vereinbarung (15. 9. 2009 bis<br />

31. 12. <strong>2012</strong>), sondern auch über<br />

diese hinaus unbefristet eingefordert<br />

wird, hat ein Exemplar<br />

dieser Vereinbarung den Weg in<br />

unsere Redaktion gefunden – die<br />

Post bringt bekanntlich jedem<br />

etwas. Peter HAUER<br />

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