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asphalt 05/21

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

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56. Jahrgang<br />

5 |20<strong>21</strong><br />

A u g u s t<br />

Fachzeitschrift für Herstellung und Einbau von Asphalt<br />

Asphaltstraßentagung<br />

20<strong>21</strong><br />

Polymerbitumen-<br />

Schweißbahn<br />

Technisches<br />

Informationspapier<br />

NTA


© OpenStreetMap<br />

www.lignite-energy.de<br />

STANDORTKARTEN<br />

Übersichtlich | Präzise | Informativ<br />

Asphalt<br />

STANDORTKARTEN<br />

Baden-Württemberg<br />

Ausgabe | 20<strong>21</strong><br />

NEUES<br />

FORMAT<br />

NEUE<br />

DATEN<br />

Ausgabe | 2020<br />

Asphalt<br />

STANDORTKARTEN<br />

Adressregister<br />

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Legende: • Verwaltung (Firmensitz der Firma) | • Werk: Produktionsstätte der Firma (Mischanlagen)<br />

© Alle Rechte Stein-Verlag Baden-Baden GmbH. Reproduktionen, auch auszugsweise, sowie die Verwendung<br />

des Adressmaterials für kommerzielle Zwecke (Werbemailings etc.) sind nicht gestattet. Stand: 20<strong>21</strong><br />

Bestellungen unter www.stein-verlagGmbH.de<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Str. 1–3<br />

76473 Iffezheim, Tel.: +49 7229 606-0, Fax: +49 7229 606-10<br />

info@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de


Meinung<br />

3<br />

Strengere Begrenzungen<br />

für den Ausstoß von<br />

Luftschadstoffen<br />

Dr. Annett Schröter, Leiterin der DAV-Arbeitsgruppe Maschinen und Umwelt<br />

Foto: DAV<br />

Forderungen und Maßnahmen zur Klimaneutralität sind in aller Munde – darüber hinaus gibt es jedoch noch<br />

deutlich mehr Luftschadstoffe, die unser tägliches Leben beeinflussen. Der umweltgerechte Betrieb und<br />

dessen Überwachung an Asphaltmisch- und Recyclinganlagen wird wesentlich durch die Regelungen der<br />

TA Luft beeinflusst. Seit gut fünf Jahren haben wir regelmäßig über geplante Änderungen und die Aktivitäten<br />

des Deutschen Asphaltverbandes sowie der Arbeitsgruppe Maschinen und Umwelt dazu berichtet. Jetzt ist<br />

es vollbracht! Gerade noch rechtzeitig vor der Sommerpause hat der Bundesrat dem vorliegenden Entwurf<br />

unter der Maßgabe zugestimmt, dass noch ca. 200 redaktionelle Änderungen vorzunehmen sind. Mit<br />

Beschluss des Bundeskabinetts am 23. Juni 20<strong>21</strong> wird die Veröffentlichung der Neufassung im Herbst erwartet.<br />

Damit werden Ende des Jahres aktualisierte Vorschriften zum Schutz der Allgemeinheit und der Nachbarschaft<br />

vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen in Kraft treten. Ziel der allgemeinen<br />

Verwaltungsvorschrift ist es, den Behörden und damit letztendlich auch den Anlagenbetreibern<br />

bundeseinheitliche Vorgaben zur Beurteilung von Luftverunreinigungen im Rahmen von immissionsschutzrechtlichen<br />

Genehmigungsverfahren zu geben.<br />

In die Aktualisierung sind technische Entwicklungen der unterschiedlichen Anlagen, Richtlinien der europäischen<br />

Gemeinschaft, des Bodenschutz- und Naturschutzrechtes und nicht zuletzt der zahlreichen Industrieverbände,<br />

die sich rege am Änderungsverfahren beteiligt haben, eingegangen. Insgesamt kommt den Vorsorgemaßnahmen<br />

im Sinne des angestrebten hohen Schutzniveaus für die Umwelt eine besondere Bedeutung zu.<br />

Was bringen diese Regelungen nun für die Asphaltmischanlagen und deren Betreiber? Zuallererst: Sicherheit<br />

für geplante Investitionen, da nun die aktuellen genehmigungsrechtlichen Bewertungsmaßstäbe für<br />

die nächsten Jahre bekannt sind.<br />

Die reduzierten Emissionsgrenzwerte für Staub und Kohlenmonoxid sollten für gut gewartete Anlagen kein<br />

Problem darstellen. Überdachungen für feinkörnige Fraktionen und Asphaltgranulat dienen nicht nur als<br />

Feuchteschutz, sondern können als Dachfläche für Photovoltaik-Anlagen eine bedeutende Rolle in einem<br />

Gesamtkonzept auf dem Weg zur CO 2 -neutralen Anlage darstellen.<br />

Weiterhin sollen künftig die Temperaturverläufe von erhitztem Asphaltgranulat am Austritt der jeweiligen<br />

Trockentrommel überwacht werden, um eine Vermeidung erhöhter organischer Emissionen zu erreichen.<br />

Mit der Umstufung von Benzol innerhalb der Gruppen der karzinogenen Stoffe wird auch für Asphaltmischanlagen<br />

der künftig einzuhaltende Emissionsgrenzwert mit 0,5 mg/m³ verschärft.<br />

Weitere Änderungen betreffen neue oder geänderte Methodiken für die Schornsteinhöhenberechnung und<br />

Bestimmung von Immissionskennwerten und betreffen damit vor allem die Erstellung von Fachgutachten,<br />

wie sie in den Genehmigungsanträgen eingereicht werden.<br />

Alles in allem werden die geänderten Vorschriften Auswirkungen auf den Anlagenbetrieb und die technische<br />

Gestaltung der Asphaltmischanlagen haben. Stellen wir uns aber gemeinsam der Aufgabe, unsere<br />

Umwelt lebenswert zu erhalten.<br />

Bleiben wir dazu im Gespräch!<br />

Dr. Annett Schröter<br />

5|20<strong>21</strong>


4 Inhalt<br />

ZUM TITELBILD<br />

20<br />

Foto: Benninghoven<br />

BENNINGHOVEN-Paralleltrommel<br />

im Gegenstromprinzip<br />

mit Heißgaserzeuger<br />

Die einzigartige BENNINGHOVEN-Innovation<br />

trägt den in vielen Märkten angestrebten<br />

RC-Zugabemengen jenseits von 90 % Rechnung.<br />

Die Herausforderung dabei: das<br />

Recycling-Material auf die Verarbeitungtemperatur<br />

von 160 °C zu bringen, dabei die Emissionswerte<br />

im Normbereich zu halten und das<br />

Bitumen nicht zu verbrennen.<br />

Um noch höheren Recycling-Quoten Rechnung<br />

zu tragen und gleichzeitig den Ausstoß<br />

von Emissionen zu minimieren, geht<br />

BENNINGHOVEN einen eigenen Weg: die<br />

Erwärmung des Recycling-Materials im<br />

Gegenstrom, was zu höheren Material- und<br />

niedrigeren Abgastemperaturen führt.<br />

Der BENNINGHOVEN-Heißgaserzeuger ist<br />

somit ein wirkungsvoller Beitrag zu Energieeffizienz,<br />

Wirtschaftlichkeit und aktivem<br />

Umweltschutz. Auch als Retrofitlösung.<br />

Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong><br />

Ein neues Technisches Informationspapier des DAV<br />

bildet den aktuellen Stand zur Thematik Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong><br />

ab. Wir sprachen mit Dr. Peter Arnold,<br />

Labor- und Prüfstellenleiter bei der Matthias Heyer<br />

Straßenbaustoffe GmbH und Leiter der Ad-hoc-Gruppe,<br />

die das Technische Informationspapier erstellt hat.<br />

www.benninghoven.com<br />

Fachzeitschrift für Herstellung<br />

und Einbau von Asphalt<br />

Organ von:<br />

14<br />

Asphaltstraßentagung<br />

20<strong>21</strong><br />

Wir stellen das<br />

Programm vor und<br />

sprachen im Vorfeld<br />

mit Bernd Nolle, Leiter<br />

der Arbeitsgruppe 7 –<br />

Asphaltbauweisen.<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Nachrichten der European<br />

Asphalt Pavement<br />

Association (E.A.P.A.)<br />

www.EAPA.org<br />

Quelle: DAV/hin<br />

5|20<strong>21</strong>


Inhalt<br />

5<br />

5|20<strong>21</strong><br />

Meinung<br />

Strengere Begrenzungen für den Ausstoß<br />

von Luftschadstoffen 3<br />

Aktuell<br />

Nachrichten 6<br />

Spezial<br />

Tagung im Schatten der Temperatur 14<br />

Menschen<br />

„Wir sind die Branche, die die Lösungen umsetzt“ 18<br />

Christoph Feger neuer Bereichsleiter bei Storz 19<br />

Geschäftsführung verstärkt 19<br />

Intern<br />

„Da war von allen Beteiligten Ausdauer gefragt“ 20<br />

Asphaltanwendungen in der Praxis 22<br />

DAV sucht historische Straßenbaubilder 23<br />

Schwerpunkt:<br />

Abdichtungsaufbauten<br />

Performance-Vergleich verschiedener<br />

Abdichtungsaufbauten und Systeme<br />

Von Simon Diefenbacher und Oliver Zscherpe 24<br />

Technik<br />

24 Abdichtungs-<br />

aufbauten<br />

Im Rahmen einer<br />

Bachelorthesis wurde<br />

die Leistungsfähigkeit<br />

von sechs verschiedenen<br />

Modellen einer<br />

Polymerbitumen-<br />

Schweißbahn nach<br />

den TL-BEL-B, Teil 1<br />

verglichen.<br />

Quelle: DAV/hin<br />

Quelle: DAV/hin<br />

Von Simon Diefenbacher<br />

und Oliver Zscherpe<br />

Maximalrecycling erfordert<br />

modernste Technologie 32<br />

Optimaler Schichtenverbund im Sommer 36<br />

Erster elektrischer Brecher 38<br />

Kompaktes Multitalent 39<br />

Straßeninstandsetzung mit Kaltrecycling-Zug 40<br />

Fugenvergusskocher auch für Kantenund<br />

Nahtanspritzung 42<br />

Neue Tandemwalzen in GC-Ausführung 44<br />

Geogitter aus PET-Recycling-Garn 45<br />

Digitale Straßenbaulösungen 46<br />

Für die EU überarbeitet 47<br />

Einkaufsführer<br />

Wer bietet was? 48<br />

Zu guter Letzt<br />

Inserentenverzeichnis, Vorschau, Impressum 50<br />

Buchtipp: Das Schlagloch in der Fototasche 51<br />

5|20<strong>21</strong>


6 Aktuell<br />

Nordbau 20<strong>21</strong><br />

Bauen in Zeiten steigender Kosten<br />

Mit gutem Rückenwind laufen die<br />

Planungen für die Nordbau 20<strong>21</strong> auf<br />

Hochtouren. Der Termin für die 66.<br />

Nordbau in den Holstenhallen Neumünster<br />

in Schleswig-Holstein ist der<br />

8. bis 12. September. Mit fortschreitend<br />

guter Entwicklung der Pandemie<br />

können sich Bauwirtschaft und<br />

Bauherren auf Nordeuropas größte<br />

Kompaktmesse fürs Bauen freuen.<br />

Auf rund 69.000 m² Freigelände und<br />

über 20.000 m² Hallenfläche will die<br />

Nordbau ihre Stärke und Stellung<br />

als wichtigste Kompaktbaumesse im<br />

nördlichen Europa und dem gesamten<br />

Ostseeraum unter Beweis stellen.<br />

Soll im September wieder mit Leben gefüllt werden: 69.000 m² Freigelände und über 20.000 m²<br />

Hallenfläche will die Nordbau bespielen. (Quelle: DAV/hin)<br />

Die zurückgehenden Infektionszahlen, besonders<br />

in Schleswig-Holstein, bestätigen, da<br />

ist sich die Messeleitung in Neumünster sicher,<br />

dass es richtig war, an den Vorbereitungen zur<br />

Durchführung festgehalten zu haben. Traditionell<br />

Nachgefragt bei Wolfgerd Jansch,<br />

Leiter Messe Nordbau<br />

<strong>asphalt</strong>: Alles neu In Coronazeiten oder<br />

Business as usual?<br />

In der Phase der beherrschbaren Pandemie<br />

mit immer mehr Geimpften und den Möglichkeiten<br />

des Testens, wird es dennoch<br />

Schutz- und Hygienemaßnahmen geben.<br />

Zutritt gibt es für alle Personen auf das Messegelände<br />

mit dem Nachweis, dass sie genesen<br />

oder geimpft sind oder einen autorisierten<br />

Schnell- oder PCR-Test haben sowie zur<br />

Nachverfolgung für das Gesundheitsamt<br />

eine LucaApp nutzen. Eine Beschränkung<br />

der Besucheranzahl oder eine Einschränkung<br />

für die Aussteller wird es nach dem Stufenplan<br />

und den persönlichen Abstimmungsgesprächen<br />

mit dem Ministerpräsidenten und<br />

der Staatskanzlei nicht geben.<br />

Als Straßen- und Tiefbauer muss ich zur<br />

NordBau gehen, weil …<br />

… das Freigelände mit den Baumaschinen<br />

und Baugeräten sowie mit den Nutzfahrzeugen<br />

wieder ausgebucht ist. Zudem<br />

konnte auf Wunsch des Staatssekretärs im<br />

Umweltministerium das Sonderthema „Ein<br />

zweites Leben für Baustoffe – ressourcenschonend<br />

bauen im Hochbau und Tiefbau“<br />

mit einer ideengebenden Sonderschau in<br />

Halle 8 sowie zahlreichen Fortbildungsveranstaltungen<br />

der Verbände und des Landes<br />

Schleswig-Holstein in den Blickpunkt<br />

gerückt werden. Neben den Weiterentwicklungen<br />

der Baumaschinen und Geräte zeigt<br />

auch die Freie und Hansestadt Hamburg mit<br />

ihrem Projekt Circuit, dass dieses zukünftig<br />

beherrschende Thema Recycling von großem<br />

Interesse für alle Straßen- und Tiefbauer<br />

sein wird.<br />

Worauf wir uns am meisten freuen …<br />

… ist die Tatsache, dass von so vielen Seiten<br />

wie von den Ausstellern als auch von unserer<br />

Landesregierung und von den Verbänden<br />

und ihrer Mitglieder wieder so viel<br />

mehr Zuversicht herrscht, dass man sich auf<br />

der Plattform Nordbau mit dem Slogan<br />

„hier redet man miteinander“ wieder treffen<br />

kann. Wie hat es ein namhafter Aussteller<br />

der Baumaschinen im Vorwege uns<br />

gegenüber so treffend gesagt: „Meine Kunden<br />

und die Baumaschinenführer<br />

wollen ein<br />

Gerät anfassen,<br />

um zu beurteilenn<br />

über welche<br />

Stabilität<br />

es verfügt.“<br />

(Quelle: Messe<br />

Neumünster)<br />

5|20<strong>21</strong>


Aktuell<br />

7<br />

werden zahlreiche Seminare und Veranstaltungen<br />

das Messeformat ergänzen, wobei zwei Drittel der<br />

Tagungen von der Architekten- und Ingenieurkammer<br />

Schleswig-Holstein als offizielle Fortbildungsveranstaltung<br />

anerkannt sind. Zudem<br />

kooperiert die Nordbau schon mehr als 45 Jahre<br />

mit dem Partnerland Dänemark, welches die Fachmesse<br />

als Basis für den deutschen und europäischen<br />

Markt sieht.<br />

Mit dem diesjährigen Sonderthema „Ein zweites<br />

Leben für Baustoffe – ressourcenschonend<br />

bauen im Hochbau und Tiefbau” lenkt die Nordbau<br />

in Halle 8 nicht nur den Blick auf einen schonenden<br />

Umgang mit wertvollen Rohstoffen, die zurzeit<br />

knapper denn je sind, sondern bietet die Austauschplattform<br />

für alle Bauinteressierten und -verantwortlichen.<br />

Hohe Transportkosten sind weitere<br />

Faktoren, die die Bauwirtschaft insgesamt belasten.<br />

Auf Anregung der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes<br />

Bauen, dem Ministerium für Energiewende,<br />

Landwirtschaft, Umwelt und Digitalisierung Schleswig-Holstein<br />

wird in Zusammenarbeit mit der Technischen<br />

Hochschule Lübeck und zahlreichen Verbänden<br />

eine Sonderschau auf rund 400 m² mit<br />

beispielhaften Produkten, Lösungen, Studien und<br />

Neuheiten realisiert. Außerdem werden ergänzend<br />

dazu mehrere Seminare dieses Thema beleuchten.<br />

Die Thematik soll allen Baubeteiligten Möglichkeiten<br />

aufzeigen, wie Rohstoffsicherung, Vermeidung<br />

von Sondermüll, Verwendung regionaler Baustoffe,<br />

verringerte Transportkosten und Chancen des<br />

Recyclings gelingen können (siehe hierzu auch das<br />

Interview mit Torsten Conradt). <br />

•<br />

Nachgefragt bei Torsten<br />

Conradt, Direktor des Landesbetriebes<br />

Straßenbau und<br />

Verkehr Schleswig-Holstein<br />

<strong>asphalt</strong>: Welchen Part übernimmt<br />

der Landesbetrieb Straßenbau<br />

und Verkehr Schleswig-Holstein<br />

bei der Sonderschau<br />

„Ein zweites Leben für Baustoffe –<br />

ressourcenschonend bauen im Hochbau<br />

und Tiefbau“?<br />

Der LBV.SH ist seit Ende der Neunzigerjahre mit einem eigenen<br />

Messestand auf der Nordbau vertreten und präsentiert dabei die<br />

wichtigen Straßenbauprojekte in Schleswig-Holstein. Die Erhaltung<br />

der Bundes- und Landesstraßen stellt dabei einen<br />

wichtigen Informationsanteil.<br />

Was möchten Sie den Besuchern Ihres Stands zum Thema<br />

„Recycling im Straßenbau“ zeigen?<br />

Zusammen mit dem Bauindustrieverband Hamburg/Schleswig-Holstein<br />

soll gezielt die erfolgreiche Praxis des Recyclings im Straßenbau<br />

präsentiert werden. Grundsätzlich strebt der LBV.SH eine hohe Recyclingquote<br />

an und verwendet daher auch Ausbau<strong>asphalt</strong> und Asphaltgranulate<br />

zur Herstellung neuer Schichten. Der Einbau erfolgt in Trag-,<br />

Binder- und Deckschichten. In Splittmastixdeckschichten wird Recycling-Material<br />

nur in geringerem Umfang zugelassen. Lediglich in<br />

Offenporigen Asphalten wird kein Recycling-Material zugelassen.<br />

Welche neuen Wege geht der Landesbetrieb, um den Forderungen<br />

des Kreislaufwirtschaftsgesetzes gerecht zu werden<br />

(Stichwort: Rejuvenatoren)?<br />

Die Zugabe von Rejuvenatoren wird derzeit vom LBV.SH noch nicht<br />

gezielt ausgeschrieben, sodass noch keine entsprechenden Angaben<br />

gemacht werden können.<br />

(Quelle: LBV.SH)<br />

KURZMELDUNGEN<br />

Preissteigerungen<br />

Nachdem die Erzeugerpreise für Betonstahl<br />

in Stäben und Bitumen im Jahresdurchschnitt<br />

2020 um 7,5 % bzw. sogar um 19,2 %<br />

zurückgegangen sind, haben diese seit einigen<br />

Monaten wieder angezogen: Sie lagen<br />

(ohne MwSt.) im Juni 20<strong>21</strong> um 47,2 % bzw.<br />

28,3 % über dem Niveau von Dezember 2020.<br />

Wolff & Müller<br />

In den drei Geschäftsfeldern Bau, Baustoffe<br />

und Dienstleistungen hat Wolff & Müller insgesamt<br />

930 Mio. Euro erwirtschaftet. Während<br />

die Bereiche Baustoffe (30 Mio.) und<br />

Dienstleistungen (10 Mio.) konstant blieben,<br />

gingen die Bauleistungen aufgrund der<br />

Pandemie um 7,3 % zurück. Der Umsatz von<br />

890 Mio. Euro verteilt sich hier maßgeblich<br />

auf die Segmente Hoch- und Industriebau<br />

(340 Mio.), Tief- und Straßenbau (220 Mio.),<br />

Ingenieurbau (40 Mio.) sowie Baubeteiligungen<br />

(150 Mio.).<br />

Schwarzmüller-Gruppe<br />

Mit einem Halbjahresumsatz von <strong>21</strong>0 Mio.<br />

Euro hat die Schwarzmüller-Gruppe das<br />

Niveau vor Corona wieder erreicht. In den<br />

ersten sechs Monaten 20<strong>21</strong> wurden 5.348<br />

Fahrzeuge gebaut. Vorgesehen ist ein Plus<br />

von 10 % gegenüber 2020 mit einem<br />

Gesamtumsatz von 400 Mio. Euro (2020: 366<br />

Millionen Euro). Die Auftragseingänge sind<br />

sogar deutlich über Plan. Materialknappheit<br />

lasse eine höhere Auslastung aber derzeit<br />

nicht zu. 400 Mio. Euro wäre der bisher<br />

höchste Jahresumsatz.<br />

Vinci Energies<br />

Vinci Energies übernimmt die Kurz Leitungsbau<br />

GmbH mit Sitz in Stimpfach und einem<br />

weiteren Standort in Langfurth. Die 101 Mitarbeiter<br />

des Unternehmens erwirtschafteten<br />

2020 einen Umsatz von 12 Mio. Euro. Die Leistungen<br />

der Kurz Leitungsbau GmbH erstrecken<br />

sich über Planung, Beratung und Bau<br />

von Leitungen für Strom-, Gas-, Wasser-, Fernwärme-<br />

sowie Telekommunikationsnetze.<br />

Ausbildung<br />

Die Zahl der Auszubildenden im Baugewerbe<br />

steigt weiter. Im 2. Quartal 20<strong>21</strong> befanden sich<br />

knapp 40.000 junge Menschen in Ausbildung,<br />

das sind 4,9 % mehr als im Vorjahreszeitraum.<br />

Auch die Zahl der neuen Lehrlinge im ersten<br />

Ausbildungsjahr ist um 6,9 % gestiegen.<br />

5|20<strong>21</strong>


8 Aktuell<br />

E&E-Kongress 20<strong>21</strong><br />

Deutschland ist Europameister<br />

Der 7. Eur<strong>asphalt</strong> & Eurobitume Congress (E&E-Kongress) fand vom 15. bis 17. Juni statt und wurde zum<br />

ersten Mal als vollständig virtuelle Veranstaltung abgehalten. Der Kongress wurde während der drei Streaming-<br />

Tage von 800 Asphalt- und Bitumenprofis aus 48 Ländern besucht.<br />

Mitte Juni hatte der 7. E&E-Kongress seine virtuellen Pforten geöffnet. (Quelle: Screenshots EAPA)<br />

Wie bei einem richtigen Kongress konnte der Besucher wählen zwischen den Vortragssälen,<br />

der Ausstellung und einer „Networking Lounge“.<br />

In der Ausstellung konnten die Firmenvertreter direkt angeschrieben werden.<br />

Der E&E-Kongress, organisiert von EAPA und Eurobitume,<br />

sollte ursprünglich im Mai 2020 in Madrid stattfinden.<br />

Angesichts erheblicher Reisebeschränkungen und gesundheitlicher<br />

Sicherheitsvorkehrungen auf der ganzen Welt<br />

inmitten der globalen Pandemie wurde jedoch entschieden,<br />

dass die einzige verantwortungsvolle Option für den Kongress<br />

eine Verschiebung auf 20<strong>21</strong> und schließlich die<br />

Umwandlung in ein vollständig virtuelles Format wäre.<br />

Frank Michael Biel, Präsident von Eurobitume, kommentierte<br />

dies während der Eröffnungssitzung: „Das letzte Jahr<br />

war ungewöhnlich und wir alle standen aus vielen Gründen<br />

vor Herausforderungen. Indem wir uns jedoch angepasst<br />

und als Branche Lösungen gefunden haben, konnten wir<br />

sowohl gesellschaftlich als auch wirtschaftlich einen Beitrag<br />

leisten, auch wenn wir uns an eine andere Art des Lebens<br />

gewöhnen mussten.“ Und er fügte hinzu: „Durch die<br />

Umwandlung des Kongresses in ein virtuelles Format waren<br />

wir in der Lage, die wichtigsten Vorteile beizubehalten sowie<br />

neue einzuführen.“<br />

Die Asphalt- und Bitumen-Branche hat eindrucksvoll<br />

gezeigt, dass sie Neuerungen aufgeschlossen ist und Innovation,<br />

Nachhaltigkeit und Effizienz vorantreibt, um die Mobilitätslösungen<br />

der Zukunft zu forcieren, gemäß dem Kongress-Gesamtthema<br />

„Asphalt 4.0 für die Mobilität der Zukunft“.<br />

Juan José Potti, amtierender Präsident von EAPA und<br />

ASEFMA, erklärte: „Während des Kongresses hat mir besonders<br />

das sehr hohe Niveau der technischen Vorträge gefallen.<br />

Die technischen Sessions waren informativ und dynamisch<br />

dank der vielen Interaktionen in den Chats und sozialen<br />

Medien. Ich glaube, dass wir einen großen Schritt nach vorne<br />

für die Branche gemacht haben. Aus meiner Sicht ist es dringend<br />

notwendig, dass die digitale Transformation in unseren<br />

Aktivitäten Realität wird.“<br />

Insgesamt erreichte der Kongress 800 Teilnehmer aus fünf<br />

Kontinenten, darunter 97 Aussteller und Sponsoren aus 40<br />

Unternehmen in 36 virtuellen Ständen und mehr als 118 Redner<br />

in <strong>21</strong> Sessions. Dr. Carsten Karcher, Geschäftsführer EAPA,<br />

erläuterte gegenüber unserem Magazin: „Deutschland ist<br />

Europameister! Zumindest was die Anmeldungen zur Veranstaltung<br />

angeht. Aus keinem anderen Land kamen so viele<br />

Teilnehmer.“ In der Spitze waren es über 500 Teilnehmer, die<br />

online die Sitzungen des Fachprogramms besuchten, und bis<br />

zu 34.000 Besuche an den Ständen der Aussteller. Ein großer<br />

Mehrwert für alle Teilnehmer ist, dass die virtuelle Plattform<br />

noch für die nächsten drei Monate, bis zum 15. September,<br />

mit allen Inhalten auf Abruf zur Verfügung steht. Die verfügbaren<br />

Inhalte auf der Plattform schließen auch die Mitschnitte<br />

der Vorträge ein.<br />

•<br />

5|20<strong>21</strong>


Bleiben Sie auf<br />

dem Laufenden!<br />

8 x im Jahr ab 110,– Euro<br />

Fachzeitschrift für Herstellung und Einbau von Asphalt<br />

Die Fachzeitschrift „<strong>asphalt</strong>“ vertritt als offizielles Organ des<br />

Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. und seiner Regionalverbände<br />

sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die<br />

Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden sowie<br />

der damit verbundenen Industrie. Thematische Schwerpunkte der<br />

„<strong>asphalt</strong>“ sind praxisnahe Fachartikel, Berichte und Reportagen.<br />

• Wirtschaft und Politik mit<br />

Auswirkungen auf die<br />

Asphaltbranche<br />

• Entwicklungen und<br />

Tendenzen in der<br />

Verkehrspolitik<br />

• Neue Einbauverfahren<br />

• Neuerungen in der<br />

Maschinentechnik<br />

• Wiederverwendung<br />

• Lärmreduzierung<br />

• Interessante Bauvorhaben<br />

• Neue Regelwerke für die<br />

Asphaltbranche<br />

• Aus dem Asphaltmischwerk<br />

• Neues aus dem Prüflabor<br />

• Arbeitssicherheit und<br />

Gesundheitsschutz<br />

Offizielles<br />

Organ von:<br />

Für alle Bereiche wird umfassend über Forschung und Entwicklung,<br />

Unternehmen, Verbände, Institutionen und Personen sowie über<br />

Literatur und Veranstaltungen berichtet.<br />

Abonnement-Bestellung<br />

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Ich bestelle bis auf Widerruf (mindestens für 1 Jahr) die „<strong>asphalt</strong>“ zum Jahres-Abonnement-Preis von 110,– €<br />

(inkl. Versandkosten zzgl. ges. MwSt.) bzw. 119,– € für das Ausland (inkl. Versandkosten).<br />

Das Abonnement verlängert sich jeweils um ein Jahr, falls nicht sechs Wochen vor Ende des Bezugsjahres die<br />

Kündigung erfolgt.<br />

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10 Aktuell<br />

60 % der Unfälle an außerörtlichen Kreisverkehren ereignen sich während der Dämmerung oder bei Dunkelheit. (Quelle: Pixabay)<br />

Kreisverkehre<br />

Problematisch wird es in der Dämmerung<br />

Im Allgemeinen stellen Kreisverkehre im Zuge von Landstraßen eine verkehrssichere Knotenpunktform dar. Auffällig<br />

ist jedoch, dass sich ein Großteil der Unfälle an Kreisverkehren bei Dunkelheit ereignet. Im Auftrag der Bundesanstalt<br />

für Straßenwesen (Bast) wurden deshalb maßgebliche Faktoren auf die Erkennbarkeit von Kreisverkehren sowie<br />

Verbesserungsmaßnahmen untersucht. Im Resümee konnten entsprechende Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit<br />

bestimmt werden. Die Ergebnisse sollen bei der Aktualisierung der Entwurfsregelwerke einfließen.<br />

Kreisverkehre, die außerhalb bebauter Gebiete eingerichtet wurden,<br />

weisen im Vergleich zu Knotenpunkten mit und ohne Lichtsignalanlage<br />

im Allgemeinen eine hohe Verkehrssicherheit auf. Ein hoher Anteil<br />

von Fahrunfällen, insbesondere bei Dunkelheit, lässt allerdings darauf<br />

schließen, dass das Sicherheitspotenzial von Kreisverkehren auf Landstraßen<br />

noch nicht ausgeschöpft ist. Die Bast beauftragte deshalb die Professur<br />

für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik der Technischen<br />

Universität Dresden mit einer Untersuchung, wie die Verkehrssicherheit<br />

dieser Kreisverkehre weiter erhöht werden kann. Unter besonderer<br />

Berücksichtigung der Sichtbarkeit bei Nacht sollten die Anforderungen<br />

für eine optimierte Erkennbarkeit von außerörtlichen Kreisverkehren<br />

bestimmt werden. Die Ergebnisse sollten zudem in die Fortschreibung des<br />

Merkblatts für die Anlage von Kreisverkehren der Forschungsgesellschaft<br />

für Straßen- und Verkehrswesen einfließen können.<br />

Zugrunde gelegt wurde eine Literaturanalyse, bei der die Schwerpunkte<br />

auf die Verkehrssicherheit sowie auf wahrnehmungspsychologische<br />

Aspekte gelegt wurden. Im folgenden Arbeitsschritt erfolgte eine<br />

mehrstufige Analyse des Unfallgeschehens auf Basis der vom Statistischen<br />

Bundesamt veröffentlichten Daten. Ergänzend wurden elektronische<br />

Unfalldaten aus drei Bundesländern hinzugezogen. Zudem wurden für<br />

109 Kreisverkehre gestalterische und verkehrliche Merkmale in einer<br />

Datenbank aufbereitet. Unfallschwere und -struktur wurden untersucht<br />

und Sicherheitsgrade ermittelt. Anhand verallgemeinerter linearer<br />

Modelle Einflussgrößen bestimmt, die signifikant auf die Anzahl aller<br />

Unfälle, der Fahrunfälle und Abkommensunfälle bei unterschiedlichen<br />

Lichtverhältnissen wirken. Für diese Größen wurden auch die entsprechenden<br />

Unfall- und Unfallkostenraten ermittelt.<br />

Nachfolgend wurden die Streckengeometrie des Annäherungsbereiches<br />

und die Gestaltung der Kreisverkehre vermessen. Darüber hinaus fand<br />

an 32 Kreisverkehrszufahrten bei Tag und bei Nacht für je 2,5 Stunden eine<br />

Erhebung des Fahrverhaltens statt. Aus dem Geschwindigkeits- und Spurverhalten<br />

sollten unfallbegünstigende und unfallvermeidende Gestaltungsmerkmale<br />

abgeleitet werden. An neun Kreisverkehren wurden<br />

zudem ortsaufgelöste Leuchtdichteaufnahmen bei Dunkelheit durchgeführt.<br />

Abgeleitet werden sollten daraus Anregungen für eine Optimierung<br />

der nächtlichen Sicht- und Erkennbarkeitsverläufe. Die Auswertung der<br />

Unfallstruktur an außerörtlichen Kreisverkehren ergab, dass sich 60 % der<br />

dortigen Unfälle während der Dämmerung oder bei Dunkelheit ereigneten.<br />

Bei 40 % der Unfälle handelte es sich um Alleinunfälle ohne Beteiligung<br />

anderer Verkehrsteilnehmer. Die Alleinunfälle führten häufig zum Auffahren<br />

auf die Kreisinsel und wiesen die höchste Unfallschwere auf.<br />

Die Detailanalyse von 109 Kreisverkehren ergab, dass Zufahrten mit<br />

Abkröpfung und Verschwenkung im Annäherungsbereich geringere Unfallraten<br />

aufweisen als Zufahrten mit gestreckter Linienführung. Zufahrten mit<br />

breitem Fahrbahnteiler in dreieckiger Form weisen geringere Unfallraten<br />

auf als Zufahrten mit schmalem Fahrbahnteiler mit gerader Bordführung.<br />

Das beobachtete Geschwindigkeits- und Spurverhalten bestätigt die<br />

Erkenntnisse der Unfallanalyse im Hinblick auf die Linienführung im Annäherungsbereich<br />

und die Form des Fahrbahnteilers. Anhand der lichttechnischen<br />

Analysen konnte gezeigt werden, dass durch retroreflektierende<br />

Markierungsnägel auf den Bordsteinen der Fahrbahnteiler und der Kreisinsel<br />

die Erkennbarkeit von außerörtlichen Kreisverkehren bei Dunkelheit<br />

verbessert werden kann.<br />

Folgerungen<br />

Durch die Untersuchung konnten unfallbegünstigende Faktoren ermittelt<br />

und gestalterische Empfehlungen gegeben werden, um die Sicherheit<br />

an Kreisverkehren auf Landstraßen weiter zu erhöhen. Dies betrifft<br />

vor allem die Gestaltung des Annäherungsbereichs, der Zufahrt und des<br />

Fahrbahnteilers sowie die Beleuchtung. Auf Basis der Ergebnisse konnten<br />

Textbausteine formuliert werden, die zur Fortschreibung des Regelwerkes<br />

verwendet werden sollen.<br />

•<br />

5|20<strong>21</strong>


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Herstellung von<br />

Sekundärsplit<br />

mit Ausbau<strong>asphalt</strong>.<br />

Bernhard Kunz hat sich über längere Zeit national wie<br />

auch international intensiv mit der Aufbereitung von<br />

Altbelag befasst. Seit 2018 sind die GIPO- Brechanlagen<br />

im Einsatz und schaffen revolutionäre Arbeit.<br />

Die kostbaren Splitte können so wieder aus dem Altbelag<br />

gewonnen werden und gelangen in den Kreislauf<br />

zurück. Mit dieser Anlagentechnik ermöglichen<br />

wir neue Perspektiven.<br />

Pius Imholz, Verkauf, GIPO AG<br />

Bernhard Kunz, Geschäftsführer,<br />

BHZ Baustoff Verwaltungs AG<br />

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T +41 41 874 81 10


12 Aktuell<br />

Pavement Management System<br />

Neue Möglichkeiten<br />

zur Restwertbestimmung<br />

ermittelt. Aufbauend auf diesen Ergebnissen<br />

wurden PMS-Rechenläufe mit Variation der Restnutzungsdauer<br />

aufgrund der unterschiedlichen<br />

Materialkombinationen durchgeführt.<br />

Viele Strecken des Bundesfernstraßennetzes unterliegen einer steigenden Verkehrsbelastung, von der zum<br />

Zeitpunkt des Baus noch nicht ausgegangen werden konnte. (Quelle: DAV/hin)<br />

Angesichts der steigenden Verkehrsbelastung<br />

ist die Erhaltung der<br />

Qualität von Bundesfernstraßen von<br />

großer Bedeutung. Im Auftrag der<br />

Bundesanstalt für Straßenwesen<br />

(Bast) wurde deshalb untersucht,<br />

wie sich die Bewertung der strukturellen<br />

Substanz des Oberbaus von<br />

Verkehrsflächen optimieren lässt. Die<br />

Ergebnisse zur Restwertabschätzung<br />

im Pavement Management System<br />

(PMS) bilden eine gute Grundlage<br />

für eine weitergehende Erforschung<br />

des Themas.<br />

Viele Strecken des Bundesfernstraßennetzes<br />

unterliegen einer steigenden Verkehrsbelastung,<br />

von der zum Zeitpunkt des Baus noch<br />

nicht ausgegangen werden konnte. Durch ein<br />

netzweites und strukturiertes Erhaltungsmanagement<br />

soll eine ausreichende Qualität der<br />

Bundesfernstraßen gewährleistet werden. In diesem<br />

Rahmen soll das Verfahren nach den Richtlinien<br />

zur Bewertung der strukturellen Substanz<br />

des Oberbaus von Verkehrsflächen in Asphaltbauweisen<br />

(FGSV RSO Asphalt 2014E) so aufbereitet<br />

werden, dass eine netzweite Anwendung<br />

erfolgen kann. Die Bast beauftragte deshalb das<br />

Institut für Verkehr und Infrastruktur an der Hochschule<br />

Karlsruhe mit einer Untersuchung zur<br />

Verwendung des RSO-Asphalt-Prinzips auf Netzebene.<br />

Die realitätsnähere Ermittlung des strukturellen<br />

Substanzwertes könnte künftig dazu<br />

beitragen, die Qualität der Ergebnisse der rechnergestützten<br />

Erhaltungsplanung netzweit und<br />

objektscharf zu erhöhen. Durch den zielgerichteten<br />

und wirtschaftlichen Einsatz der verfügbaren<br />

Erhaltungsmittel soll in der Folge der Straßenzustand<br />

langfristig verbessert werden.<br />

Untersuchungsmethode<br />

Als Arbeitsgrundlage wurde zunächst eine ausführliche<br />

Literaturanalyse zu Themen rund um die<br />

Restwertabschätzung im Pavement Management<br />

System (PMS) durchgeführt. Auf dieser Basis konnten<br />

zwei Grundmodelle zur Berücksichtigung der<br />

RSO Asphalt in einem PMS entwickelt werden. In<br />

einem weiteren Schritt wurden sogenannte allgemeingültige<br />

Materialeigenschaften ermittelt.<br />

Diese dienten als Grundlage für die RSO-Berechnungen<br />

eines aus rund 500 realen Abschnitten<br />

bestehenden synthetischen Analysenetzes, das<br />

zuvor definiert wurde. Auf der Grundlage der<br />

Arbeitspapiere zur Systematik der Straßenerhaltung<br />

(AP 9/S) und der RSO Asphalt wurden für das<br />

Analysenetz Nutzungs- und Restnutzungsdauern<br />

Ergebnisse<br />

Im Rahmen des Forschungsvorhabens konnte die<br />

Einbindung der RSO Asphalt in ein PMS ermöglicht<br />

und erstmalig angewendet werden. Dabei wurde<br />

nachgewiesen, dass das Verfahren nach den RSO<br />

Asphalt grundsätzlich in den PMS-Algorithmus<br />

integriert werden kann. Im Rahmen der Testrechnungen<br />

wurden plausible Ergebnisse erzeugt.<br />

Aufgrund der geringen Anzahl an realen Beprobungsstrecken<br />

war es im vorgegebenen Rahmen<br />

jedoch nicht möglich, das Verfahren zu validieren.<br />

Mit der Analyse der vorhandenen Materialkenndaten<br />

und darauf aufbauend mit den Vergleichsrechnungen<br />

konnte aber die zu erwartende Bandbreite<br />

der im Straßennetz vorhandenen Materialien in<br />

Bezug auf die Nutzungsdauer beziehungsweise<br />

Restnutzungsdauer aufgezeigt werden.<br />

Durch die Vergleichsrechnungen nach den RSO<br />

Asphalt und dem AP 9/S wurden die Vor- und Nachteile<br />

beider Verfahren dokumentiert. Erwartungsgemäß<br />

ist bei Anwendung der RSO Asphalt eine<br />

differenzierte und damit realitätsnähere Bewertung<br />

der Nutzungs- beziehungsweise Restnutzungsdauern<br />

von Asphaltbauweisen zu erzielen.<br />

Eine objektspezifische Bewertung der strukturellen<br />

Substanz von Asphaltbefestigungen kann nach<br />

den RSO Asphalt erfolgen. Für die realitätsnahe<br />

Ermittlung des strukturellen Substanzwertes auf<br />

Netzebene ist es dagegen erforderlich, eine statistisch<br />

hinreichende Anzahl beprobter Strecken zu<br />

analysieren. Nur unter dieser Voraussetzung kann<br />

eine Verifizierung der netzweit anzuwendenden<br />

Materialkennwerte vorgenommen werden.<br />

Folgerungen<br />

Die Ergebnisse haben das grundsätzliche Vorgehen<br />

zur Verwendung des RSO-Asphalt-Prinzips<br />

auf Netzebene veranschaulicht. Noch<br />

offene Problemstellungen wurden identifiziert.<br />

Das präsentierte Vorgehen zur netzweiten<br />

Substanzbewertung soll parallel zu anderen<br />

in Bearbeitung befindlichen Ansätzen<br />

weiterverfolgt werden.<br />

•<br />

5|20<strong>21</strong>


Aktuell<br />

13<br />

CO 2 -Preis<br />

Wie geht es weiter?<br />

Die Einführung der CO 2 -Bepreisung für Brennstoffe in Form eines nationalen<br />

Emissionszertifikatehandels ist das zentrale Instrument des umfangreichen<br />

Maßnahmenpakets zur Erreichung ihrer Klimaziele für 2030.<br />

Damit soll ein finanzieller Anreiz zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen<br />

gesetzt werden. Welche Folgen hat das für die Asphaltbranche?<br />

Von Christoph R. E. Maas<br />

Der nationale Emissionszertifikatehandel gilt vorrangig für die Bereiche Mobilität sowie<br />

Wärme und betrifft Unternehmen als auch private Haushalte. Das nationale Emissionshandelssystem<br />

(nEHS) startete im Januar 20<strong>21</strong> zunächst mit einem jährlich steigenden Festpreis<br />

pro Tonne ausgestoßenem CO 2 . Ab 2026 sollen CO 2 -Zertifikate dann per Auktion versteigert<br />

werden. Grundsätzlich unterliegen alle Brennstoffe, die auch nach dem Energiesteuergesetz<br />

(§ 1 Abs. 2 und 3 EnergieStG) erfasst sind, dem Zertifikatehandel.<br />

Der eingeführte CO 2 -Preis soll den Strompreis deutlich absenken. Dies geschieht über eine<br />

Senkung der sogenannten EEG-Umlage (Erneuerbare-Energien-Gesetz). Die EEG-Umlage wird<br />

von Privathaushalten sowie kleinen und mittelständischen Unternehmen zur Finanzierung<br />

der Energiewende gezahlt und wäre ohne den Ausbruch der Corona-Pandemie um 1,7 bis 2,0<br />

Cent/kWh gesunken. Für die Jahre 20<strong>21</strong> und 2022 wurde die EEG-Umlage deshalb über Bundesmittel<br />

eingefroren. Ohne diesen Eingriff und der Nichteinführung des CO 2 -Preises wäre die<br />

Abgabe auf fast zehn Cent/kWh gestiegen (in 2020 lag die EEG-Umlage bei 6,756 Cent/kWh).<br />

Für 2023 und 2024 strebt die Bundesregierung, zur Entlastung<br />

der Haushalte, ein Absenken der EEG-Umlage auf unter fünf<br />

Cent/kWh pro Kilowattstunde an. Um dies zu realisieren, sollen<br />

Einnahmen aus dem nationalen Emissionshandel für Wärme und<br />

Verkehr sowie Mittel aus dem Energie- und Klimafonds verwendet<br />

werden.<br />

Um Ökostrom wettbewerbsfähiger zu machen, soll die<br />

EEG-Umlage mittelfristig weiter sinken. Sie wird in den kommenden<br />

Jahren einen größeren finanziellen Einfluss auf die Energierechnung<br />

von Gewerbetreibenden haben. Um diese Zusatzkosten<br />

zu minimieren, ist eine individuellen Energiekostenanalyse<br />

zu empfehlen. <br />

•<br />

AUTOR<br />

Dipl.-jur.<br />

Christoph R. E. Maas<br />

Ampere AG<br />

Telefon: 030 - 28 39 33 364<br />

E-Mail: christoph.maas@<br />

ampere.de<br />

Top 5<br />

Rank List der 5 meistgelesenen<br />

Artikel der letzten Asphaltausgabe<br />

1. Seite 42<br />

3D-Fräsen<br />

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Performance-Prüfungen<br />

Bitumen und Asphalt<br />

3. Seite 30<br />

Bestehende Mischanlagen<br />

erneuern<br />

4. Seite 36<br />

Mikrodosierer mit<br />

kompaktem Design<br />

5. Seite 6<br />

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5|20<strong>21</strong>


Die FGSV-Asphaltstraßentagung 20<strong>21</strong> findet im Gewandhaus zu Leipzig statt. (Quelle: Gewandhaus)<br />

Bernd Nolle: „Asphalt kann nicht nur einen Beitrag zum<br />

Klimaschutz leisten, er tut es bereits seit Langem.“ (Quelle: DAV/hin)<br />

Asphaltstraßentagung 20<strong>21</strong><br />

Tagung im Schatten der Temperatur<br />

Leipzig ist nicht nur berühmt für seine Geschichte, sondern auch für seine<br />

lebendige Gegenwart. Für die Asphaltbranche wird sich mit der sächsischen<br />

Metropole nun auch das erste große Branchenevent nach der Corona-Pandemie<br />

verbinden: die Asphaltstraßentagung 20<strong>21</strong>. Eine passende Atmosphäre,<br />

wenn es um die entscheidenden Zukunftsthemen des Baustoffes Asphalt<br />

geht. Wie schon in den Vorjahren können sich die Teilnehmer des alle zwei<br />

Jahre stattfindenden Events auf interessante Vorträge, einige ausgewählte<br />

Firmenpräsentationen und den Fachaustausch mit Kollegen freuen.<br />

Insgesamt zwölf Vorträge gegliedert in die drei<br />

Fachthemenblöcke „Herausforderungen“, „Technisches<br />

Regelwerk“ und „Forschung“ – das ist die<br />

Asphaltstraßentagung 20<strong>21</strong> in Leipzig. Ob es für<br />

Unternehmen, wie in den Jahren zuvor, auch möglich<br />

sein wird, durch das Auslegen von Prospekten<br />

auf sich aufmerksam zu machen, stand zum Redaktionsschluss<br />

dieser Ausgabe noch nicht fest.<br />

Wir sprachen im Vorfeld mit Bernd Nolle, Leiter<br />

der Arbeitsgruppe 7 – Asphaltbauweisen, über die<br />

Asphaltstraßentagung 20<strong>21</strong> und die zukünftigen<br />

Aufgaben der FGSV.<br />

Sehr geehrter Herr Nolle, das Warten hat ein<br />

Ende. Endlich wieder eine reale Asphaltveranstaltung.<br />

Wird die Asphaltstraßentagung 20<strong>21</strong><br />

als reine Präsenzveranstaltung durchgeführt<br />

oder ist ein hybrides Format geplant?<br />

Die Corona-Neuinfektionen sind auf einem niedrigen<br />

Niveau und steigen hoffentlich bis zur<br />

Asphaltstraßentagung nicht stark an. Bund und<br />

Länder haben sich auf Öffnungsschritte geeinigt,<br />

die eine Präsenzveranstaltung, mit einer Deckelung<br />

der Teilnehmerzahlen und natürlich unter<br />

Einhaltung geltender Hygienemaßnahmen, möglich<br />

machen. Daraufhin haben wir bei allen Mitgliedern<br />

der Arbeitsgruppe 7 „Asphaltbauweisen“<br />

und bei allen Teilnehmern der letzten<br />

Asphaltstraßentagung nachgefragt, ob sie sich<br />

eine Präsenzveranstaltung vorstellen könnten,<br />

gerne daran teilnehmen würden und auch teilnehmen<br />

dürften. Die Rückmeldungen waren<br />

überaus positiv. Offensichtlich freuen sich alle<br />

Kolleginnen und Kollegen darauf, sich endlich<br />

wieder treffen und austauschen zu können.<br />

Die Asphaltstraßentagung soll daher als reine<br />

Präsenzveranstaltung durchgeführt werden und<br />

wir sind zuversichtlich, dass die Corona-Zahlen das<br />

auch im September zulassen.<br />

Hat(te) die Pandemie große Auswirkungen<br />

auf die Branche des Asphaltstraßenbaus?<br />

Diese Frage muss eigentlich an die Bauverbände<br />

gestellt werden. Aber mein persönlicher Eindruck<br />

ist, dass seit März 2020 die Ausschreibungstätigkeit<br />

nicht wesentlich nachgelassen hat. Unter großem<br />

Aufwand haben Bauunternehmen, Baustoffproduzenten<br />

und -lieferanten ihre Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter geschützt, indem Hygienekonzepte<br />

erarbeitet und vor allem konsequent umgesetzt<br />

wurden. Deshalb konnten viele Bauvorhaben letztendlich<br />

realisiert werden, worüber wir alle sehr<br />

glücklich sein können.<br />

Wo sehen Sie die Schwerpunkte der<br />

Asphaltstraßentagung 20<strong>21</strong>?<br />

Ein wesentlicher Schwerpunkt sind natürlich die<br />

Fachgespräche zwischen den Kolleginnen und<br />

Kollegen am Rande der Veranstaltung und bei der<br />

Abendveranstaltung. Dieser fachliche Austausch<br />

fehlt uns allen seit mittlerweile fast eineinhalb Jahren.<br />

Bei den Vorträgen liegen die Schwerpunkte<br />

5|20<strong>21</strong>


Spezial<br />

15<br />

Programm Asphaltstraßentagung 20<strong>21</strong><br />

Dienstag, <strong>21</strong>. September 20<strong>21</strong><br />

12:00 Uhr Willkommensimbiss<br />

13:00 Uhr Eröffnung, Begrüßung, Preisverleihung,<br />

Übersichtsvortrag<br />

Dipl.-Ing. Bernd Nolle<br />

TPA GmbH, Stuttgart<br />

Leiter der FGSV-Arbeitsgruppe „Asphaltbauweisen‘‘<br />

Dir.‘in Dipl.-Ing. Elfriede Sauerwein-Braksiek<br />

Vorsitzende der Forschungsgesellschaft für Straßenund<br />

Verkehrswesen e. V.<br />

Burkhard Jung<br />

Oberbürgermeister der Stadt Leipzig (angefragt)<br />

Preisverleihung<br />

Verleihung der Lüer-Nadel 2020<br />

Dir.‘in Dipl.-Ing. Elfriede Sauerwein-Braksiek<br />

Themenschwerpunkte der Arbeitsgruppe<br />

Asphaltbauweisen<br />

Dipl.-Ing. Bernd Nolle<br />

Leiter der FGSV-Arbeitsgruppe „Asphaltbauweisen‘‘<br />

HERAUSFORDERUNGEN<br />

Leitung:<br />

Dr.-Ing. Knut Johannsen<br />

EUROVIA Services GmbH<br />

Materialprüfungsanstalt, Bottrop<br />

14:00 Uhr Asphalt im Klimawandel –<br />

Erkenntnisse und Herausforderungen<br />

Dipl.-Ing. Volker Schäfer<br />

Schäfer Consult, Oldenburg<br />

14:30 Uhr Wiederverwendung von Asphalt – Erfordernisse<br />

zur Weiterentwicklung<br />

Dipl.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Hans Schmidt<br />

Basalt-Actien-Gesellschaft<br />

Zentralabteilung Technik Asphalt, Köln<br />

15:00 Uhr Arbeitsplatzgrenzwert für Dämpfe und Aerosole<br />

aus Bitumen – Bedeutung und Aktivitäten<br />

Dipl.-Ing. (FH) Martin Ziegenberg<br />

Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V., Berlin<br />

15:30 Uhr Temperaturabgesenkter Asphalt – Verfahren,<br />

Chancen, Risiken<br />

Dipl.-Ing. André Täube<br />

Deutscher Asphaltverband (DAV) e. V., Bonn<br />

16:00 Uhr Kaffeepause<br />

Leitung:<br />

Technisches Regelwerk I<br />

MR Dipl.-Ing. Gernot Rodehack<br />

Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und<br />

Verkehr, München<br />

16:45 Uhr Technisches Regelwerk 2.0 Interaktives<br />

Arbeitspapier zur Qualitätssicherung bei der<br />

Herstellung von Asphaltschichten<br />

Dipl.-Ing. Jörn Mehlhase<br />

Die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Ost,<br />

Halle (Saale)<br />

17:15 Uhr Temperaturabgesenkter Asphalt – das neue<br />

Merkblatt<br />

Dr.-Ing. Verena Rosauer<br />

Gutachten und Beratung zum Straßenbau, Essen<br />

17:45 Uhr Durchführung von Erprobungsstrecken mit<br />

temperaturabgesenktem Walz<strong>asphalt</strong> (ARS 09/<strong>21</strong>)<br />

Dipl.-Ing. Stefan Kübler<br />

Bundesministerium für Verkehr und digitale<br />

Infrastruktur, Bonn<br />

19:30 Uhr Abendveranstaltung im Restaurant Glashaus<br />

im Clarapark<br />

Karl-Tauchnitz-Str. 26, 04107 Leipzig<br />

(bitte gesondert buchen, Teilnehmerzahl begrenzt)<br />

Mittwoch, 22. September 20<strong>21</strong><br />

8:30 Uhr Willkommenskaffee<br />

Leitung:<br />

Technisches Regelwerk II<br />

MR Dipl.-Ing. Gernot Rodehack<br />

Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau<br />

und Verkehr, München<br />

9:00 Uhr Fortschreibung des Regelwerkes Asphalt -<br />

grundlegende Änderungen auf der Zielgeraden<br />

Prof. Dr.-Ing. Hans-Hermann Weßelborg<br />

FB Bauingenieurwesen, Verkehrswegebau<br />

der Fachhochschule Münster<br />

FORSCHUNG<br />

Leitung:<br />

Prof. Dr.-Ing. Ulf Zander<br />

Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt),<br />

Bergisch Gladbach<br />

10:00 Uhr Möglichkeiten und Grenzen des Georadarverfahrens<br />

bei Asphalt<br />

Dr.-Ing. Daniel Gogolin<br />

Ingenieurgesellschaft PTM Dortmund mbH, Dortmund<br />

10:30 Uhr Tetrachlorethen (Per) als Lösemittel für<br />

die Extraktion von Asphalt<br />

Ltd. Akad. Dir. Dr.-Ing. Thomas Wörner<br />

MPA Bau, Abteilung Baustoffe der Technischen<br />

Universität München<br />

11:00 Uhr Kaffeepause<br />

11:45 Uhr Prüfverfahren zur Beurteilung des Kälteverhaltens<br />

von Bitumen<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Martin Radenberg<br />

Lehrstuhl für Verkehrswegebau der Ruhr-Universität<br />

Bochum<br />

12:15 Uhr Baustoff- und strukturoptimierte Asphaltbefestigungen<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Frohmut Wellner<br />

Institut für Stadtbauwesen und Straßenbau<br />

der Technischen Universität Dresden<br />

12:45 Uhr Schlusswort<br />

Dipl.-Ing. Bernd Nolle<br />

Leiter der FGSV-Arbeitsgruppe „Asphaltbauweisen‘‘<br />

5|20<strong>21</strong>


16 Spezial<br />

– wie aus dem Programm zu ersehen – bei den<br />

Themen Dämpfe und Aerosole aus Bitumen, Wiederverwendung<br />

(Nachhaltigkeit) und natürlich<br />

Fortschreibung Technisches Regelwerk.<br />

Die Aussetzung des Arbeitsplatzgrenzwertes<br />

für Dämpfe und Aerosole aus Bitumen endet<br />

voraussichtlich Ende 2024. Welche Aktivitäten<br />

laufen derzeit (in der FGSV), um dem Rechnung<br />

zu tragen?<br />

In der Tat sehe ich die Reduzierung von Dämpfen<br />

und Aerosolen bei der Heißverarbeitung von Bitumen<br />

als eine der größten Herausforderungen an,<br />

die die Asphaltbranche zu meistern hat. Das schlägt<br />

sich, wie gesagt, ja auch schon in dem Programm<br />

der Asphaltstraßentagung nieder.<br />

Die FGSV hat darauf unter anderem durch die<br />

Gründung der Ad-hoc-Gruppe 7.03 „Umweltaspekte“,<br />

unter Leitung von Dr. Verena Rosauer,<br />

reagiert. Frau Dr. Rosauer ist auch als Referentin auf<br />

der Asphaltstraßentagung dabei. In der Ad-hoc-<br />

Gruppe 7.03 geht es in diesem Zusammenhang<br />

darum, frühzeitig aufkommende Themen zu erkennen<br />

und angehen zu können. Des Weiteren werden<br />

aktuell die „Technischen Lieferbedingungen für<br />

viskositätsverändernde Bindemittel im Straßenbau“<br />

(TL VBit-StB) erstellt, um die „Empfehlungen<br />

zur Klassifikation von viskositätsveränderten Bindemitteln“<br />

(E KvB) in der Hierarchie der technischen<br />

Regelwerke auf eine höhere Ebene zu heben.<br />

Und schlussendlich muss es darum gehen, die<br />

Erkenntnisse aus den Erprobungsstrecken, sobald<br />

diese Erkenntnisse vorliegen, umzusetzen.<br />

Dazu gleich eine Nachfrage: Wie verläuft die bisherige<br />

Umsetzung entsprechender Versuchsstrecken<br />

in den einzelnen Bundesländern?<br />

Die Ausschreibungen laufen und die ersten Baumaßnahmen<br />

werden umgesetzt. Ich persönlich<br />

würde mir noch mehr Maßnahmen wünschen, um<br />

möglichst viele bau- und messtechnische Daten zu<br />

sammeln. Diese Erkenntnisse und Werte brauchen<br />

wir ganz dringend. Aber die Kapazitäten zur Durchführung<br />

der Messungen sind leider begrenzt.<br />

Die Produktion von Trichlorethen (Tri) endet in<br />

Kürze. Ab wann werden wir mit einem anderen<br />

Lösemittel extrahieren (müssen) und was gibt<br />

es vertraglich zu beachten?<br />

Das Forschungsvorhaben zum Vergleich der Bindemitteleigenschaften<br />

nach Extraktion mit Tri und<br />

Tetrachlorethen (Per) ist abgeschlossen und der<br />

Bericht sollte in Kürze vorliegen. Die Ergebnisse<br />

sehen sehr gut aus, sodass der Verwendung nichts<br />

im Wege stehen sollte. Aktuell läuft die Vergabe<br />

eines Ringversuches zur Ermittlung der Verfahrenspräzision<br />

für die Asphaltprüfnormen bei Verwendung<br />

von Per. Dieser Ringversuch sollte innerhalb<br />

weniger Monate durchführbar sein. Die Ergebnisse<br />

müssen dann noch in den TP Asphalt-StB<br />

verankert werden. Danach steht einer Verwendung<br />

von Per auch für vertragsrelevante Prüfungen<br />

nichts mehr im Wege.<br />

Klimaschutz wird immer wichtiger; kann<br />

Asphalt da einen Beitrag leisten?<br />

Asphalt kann nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz<br />

leisten, er tut es bereits seit Langem.<br />

Asphalt kann so viel zur Umweltentlastung im Straßenverkehr<br />

tun, dass ich hier nur ein paar Beispiele<br />

nennen will: So können beim Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong><br />

neben der Reduzierung der Dämpfe<br />

und Aerosole u. a. auch bei der Produktion die<br />

CO 2 -Emissionen reduziert werden. Durch die<br />

100 %-ige Wiederverwendbarkeit trägt Asphalt<br />

ganz entscheidend zur Ressourcenschonung bei.<br />

Und unsere photokatalytischen Asphaltdeckschichten<br />

und unser aufgehellter Asphalt beeinflussen<br />

das Stadtklima positiv. Vergessen werden<br />

darf dabei natürlich auch der wasserdurchlässige<br />

Asphalt nicht, der hilft, der fortschreitenden Flächenversiegelung<br />

entgegenzutreten. Sie sehen,<br />

Asphalt bietet viele Ansatzpunkte, unsere Umweltund<br />

Klimafragen zu beantworten.<br />

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in der<br />

Arbeitsgruppe „Asphaltbauweisen“?<br />

Das Thema Nachhaltigkeit spielt selbstverständlich<br />

eine sehr große Rolle. Durch die Wiederverwendung<br />

ist die Asphaltbauweise eine der nachhaltigsten<br />

Bauweisen überhaupt. Wir müssen aber Sorge<br />

dafür tragen, dass das auch künftig so bleibt.<br />

Wann kommt das neue Technische Regelwerk<br />

für den Asphaltstraßenbau, insbesondere TL<br />

und ZTV Asphalt-StB? Und welche wesentlichen<br />

Neuerungen dürfen wir da erwarten?<br />

Diese Frage war natürlich zu erwarten. Wir haben<br />

uns zum Ziel gesetzt, dass das neue Regelwerkspaket<br />

zur Bausaison 2023 zur Verfügung steht. Das<br />

klingt nach einem noch langen Zeitraum, aber es<br />

ist zu berücksichtigen, dass die Regelwerke noch in<br />

die Bund-Länder-Umfrage müssen und die Rückmeldungen<br />

dann zu diskutieren, zu bewerten und<br />

umzusetzen sind. Und ich rechne mit sehr vielen<br />

Rückmeldungen! Danach müssen die Regelwerke<br />

auch noch zur Notifizierung nach Brüssel, bevor sie<br />

in Druck gehen können.<br />

Auch nur die wichtigsten Änderungen hier aufzuzählen,<br />

würde den Rahmen dieses Interviews<br />

sprengen. Es werden erhebliche Änderungen sein,<br />

die einen umfangreichen Schulungsaufwand erfordern<br />

werden. Hinsichtlich der Details verweise ich<br />

auf den Vortrag von Prof. Weßelborg auf der<br />

Asphaltstraßentagung.<br />

Sind noch weitere tangierende Regelwerke in<br />

Überarbeitung?<br />

Unsere Regelwerke greifen ja wie Zahnräder ineinander.<br />

Insofern ist natürlich eine ganze Reihe von<br />

Regelwerken betroffen: Die ZTV Asphalt-StB und die<br />

ZTV BEA-StB werden beispielsweise zu einer neuen<br />

ZTV Asphalt-StB – mit den beiden Teilen Neubau und<br />

Erhaltung. Die TL AG-StB werden fortgeschrieben.<br />

Die neue TP Bitumen-StB mit den Bitumenprüfungen<br />

als einzelnen Teilen entsteht, analog der TP<br />

Asphalt-StB. Die E KvB werden in eine TL VBit-StB<br />

DAV-Mitgliederversammlung<br />

Traditionell vor der FGSV-Asphaltstraßentagung finden die Mitgliederversammlungen des Deutschen Asphaltverbandes<br />

(DAV) und des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) statt. Diese werden am Tag vor dem Start der<br />

FGSV-Veranstaltung am Montag, 20. September, im Radisson Blu Hotel Leipzig im Salon Saturn abgehalten. Um<br />

12 Uhr geht es los mit einem kleinen Imbiss. Ab 13 Uhr finden dann nacheinander zunächst die Mitgliederversammlung<br />

des DAV und dann die des DAI statt. Im Anschluss lädt der Verband zu einem Festvortrag ein, für den<br />

Heinrich Strößenreuther gewonnen werden konnte. Der Geschäftsführer der Agentur für clevere Städte und<br />

Vorsitzender der Klima Union ist aus den Medien bekannter Aktivist und wird zum Thema „Auf die Jahre, auf die<br />

es ankommt: Das sich schließende klimapolitische Handlungsfenster“ referieren. DAI und DAV lassen den Abend<br />

mit ihren Gästen im stimmungsvollen Ambiente des Thüringer Hofs zu Leipzig in der Burgstraße ausklingen.<br />

Heinrich Strößenreuther wird den<br />

traditionellen Festvortrag halten.<br />

(Quelle: Heinrich Strößenreuther)<br />

5|20<strong>21</strong>


Spezial<br />

17<br />

überführt, um für die viskositätsveränderten Bitumen<br />

ein R1-Regelwerk zur Verfügung zu haben, auf<br />

das die TL Asphalt-StB dann Bezug nehmen können.<br />

Anfang des Jahres hat die Autobahn GmbH des<br />

Bundes ihren Betrieb aufgenommen, wie lassen<br />

sich die Erfahrungen mit ihr in den ersten Monaten<br />

zusammenfassen?<br />

Der Zeitraum ist aus meiner Sicht noch zu kurz, um<br />

dazu eine klare Aussage treffen zu können.<br />

Aus Sicht der FGSV kann ich sagen, dass der<br />

Übergang reibungslos verlaufen ist, da viele Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter in den Gremien der<br />

FGSV, die bisher für den Bund oder die Straßenbaubehörden<br />

der Länder tätig waren, jetzt bei der<br />

Autobahn GmbH tätig sind und diese Kolleginnen<br />

und Kollegen somit bereits in die Erarbeitung der<br />

Technischen Regelwerke eingebunden sind.<br />

Ich gehe daher auch davon aus, dass die Autobahn<br />

GmbH, die in den paritätisch besetzten Gremien<br />

der FGSV erarbeiteten Regelwerke zur Grundlage<br />

ihrer Bauverträge macht.<br />

Herr Nolle, vielen Dank für das Gespräch! <br />

•<br />

Termine<br />

Messen, Ausstellungen & Veranstaltungen<br />

September 20<strong>21</strong><br />

2.–3.9. Nürnberg<br />

DAV-Regionalversammlung Bayern<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

20.9. Leipzig<br />

DAV-Mitgliederversammlung<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

<strong>21</strong>.–22.9. Leipzig<br />

FGSV-Asphaltstraßentagung<br />

www.fgsv.de<br />

30.9. Fulda<br />

6. Straßenbautag der Länder<br />

Hessen–Thüringen–Bayern<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Oktober 20<strong>21</strong><br />

29.10. Warnemünde<br />

DAV-Regionalversammlung Nord<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

November 20<strong>21</strong><br />

9.11. Mannheim/Weinheim<br />

DAV-Informationsveranstaltung<br />

„Asphaltanwendungen in der Praxis“<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

11.11. Augsburg<br />

DAV-Informationsveranstaltung<br />

„Asphaltanwendungen in der Praxis“<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

30.11. Linstow<br />

DAV-Informationsveranstaltung<br />

„Asphaltanwendungen in der Praxis“<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Dezember 20<strong>21</strong><br />

7.12. Chemnitz<br />

DAV-Regionalversammlung Mitte<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Vorschau 2022<br />

19.–20.1. Bochum<br />

2. Seminar DSR Bitumenprüfung<br />

in Bochum<br />

www.anton-paar.com<br />

16.–18.2. Berchtesgaden<br />

<strong>21</strong>. Deutsche Asphalttage<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

4.–6.4. Willingen<br />

DAV/DAI-Asphaltseminar<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

5.–7.5. Karlsruhe<br />

RecyclingAKTIV & TiefbauLIVE<br />

www.tiefbaulive.com<br />

24.–30.10. München<br />

Bauma<br />

www.bauma.de<br />

Vorschau 2023<br />

23.–26.8. Homberg/Nieder-Ofleiden<br />

Steinexpo<br />

www.steinexpo.eu


18 Menschen<br />

Tim-Oliver Müller neuer Hauptgeschäftsführer<br />

„Wir sind die Branche, die die Lösungen umsetzt“<br />

Wo wollen Sie besondere Schwerpunkte in Ihrer Arbeit setzen?<br />

Als Verband hat man im Wesentlichen zwei Blickwinkel. Zum einen gilt<br />

es, die Marktnotwendigkeiten der Mitglieder in politische Initiativen zu<br />

übersetzen, um das wirtschaftliche Umfeld gestalten zu können. Zum<br />

anderen muss ein Verband den Mitgliedern mit Blick auf Initiativen aus<br />

dem politischen Bereich und deren Auswirkungen beratend zur Seite<br />

stehen und im Dialog überlegen, welche Akzente aus Sicht der Branche<br />

gesetzt werden können. Thematisch werden wir uns besonders mit den<br />

drei Kernthemen Umwelt/Klima, Digitalisierung und Fachkräfte auseinandersetzen.<br />

Hierbei ist es mir wichtig, dass wir vor allem in Angeboten<br />

denken. Angebote, die wir unseren Ansprechpartnern in Politik und Verwaltung<br />

machen können, um deren Ziele zu unterstützen. Dabei werden<br />

wir natürlich herausstellen, was wir im Gegenzug benötigen.<br />

Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer Bauindustrie (Quelle: HDB)<br />

Das Präsidium der Bauindustrie hat Tim-Oliver Müller zum neuen Hauptgeschäftsführer<br />

der Bauindustrie berufen. Müller studierte in Berlin<br />

strategisches Management mit der Spezialisierung auf Vertrags-, Risikound<br />

Netzwerkmanagement. Nach seinem Studium war er ab 2011 in unterschiedlichen<br />

Positionen im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie<br />

tätig, zuletzt als Leiter des Geschäftsbereichs Wirtschaft, Recht und Digitalisierung.<br />

Anfang 2020 wechselte er zu VINCI in Deutschland und sammelte<br />

als Leiter Business Development weitreichende Praxiserfahrungen in einem<br />

Mitgliedsunternehmen. Wir sprachen mit ihm über seine neue Aufgabe.<br />

Was fasziniert Sie an der Baubranche?<br />

Mein Vater war damals für das ein oder andere Großbauvorhaben verantwortlich,<br />

weshalb ich als Kind viel Zeit auf Baustellen verbracht habe.<br />

Ich konnte somit miterleben, wie aus vielen kleinen Schritten am Ende<br />

ein großes Bauwerk entsteht – Bauwerke, die entweder über Jahrhunderte<br />

ihren Platz in unserem Alltag haben, oder jene, die für Veränderungen<br />

unserer Gesellschaft und für die Art und Weise stehen, wie wir künftig<br />

leben und arbeiten wollen. Es ist am Ende der Bau, der unsere Umwelt<br />

und Nachbarschaften maßgeblich gestaltet und daher bei fast allen<br />

momentan gesellschaftlich relevanten Themen einen enormen Beitrag<br />

leisten kann. Ob Mobilitäts- oder Energiewende, moderne Bildungseinrichtungen<br />

oder Wohnungsbau und Stadtentwicklung im Lichte des<br />

demographischen Wandels: Wir sind die Branche, die die Lösungen<br />

umsetzt und auch viele Ideen hat, wie die Ziele gemeinsam noch besser<br />

erreicht werden können.<br />

Wie wichtig ist Ihnen die Zusammenarbeit mit anderen Verbänden?<br />

Die Zusammenarbeit, mehr noch: die Partnerschaft mit anderen Verbänden<br />

ist ein zentraler Erfolgsfaktor unseres Handelns. Zum einen, da wir,<br />

und das ist keine Plattitüde, gemeinsam mehr erreichen können. So ist<br />

beispielsweise der Investitionshochlauf der Bundesregierung im Bereich<br />

der Verkehrswege auch auf eine starke Allianz aus Bauverbänden und<br />

Nutzervertretern, wie dem Maschinenbau, den Kollegen aus dem ÖPNV<br />

und Mobilitätsbereich, zurückzuführen. Viele Lösungen sind nur machbar,<br />

wenn wir in Wertschöpfungsketten denken. Es ist daher meine persönliche<br />

Auffassung, dass uns Kooperationen mit anderen Verbänden<br />

nur bereichern können. Hierzu zähle ich selbstverständlich den DAV als<br />

natürlich Partner.<br />

Was braucht es, um aus Ihrer Sicht die Baubranche noch zukunftsfähiger<br />

zu machen?<br />

Als Baubranche müssen wir uns immer auf neue Anforderungen unserer<br />

Auftraggeber einstellen, die sowohl politischer als auch technologischer<br />

oder aber finanzieller Natur sein können. Somit beweist die<br />

Branche seit jeher eine große Anpassungsfähigkeit. Die vielen ingenieurtechnischen<br />

Meisterleistungen auf Deutschlands Baustellen sind<br />

der eindeutige Beweis. Zudem sind wir durch Veränderungen geprägt,<br />

die aus einem gesamtwirtschaftlichen Transformationsprozess entstehen.<br />

Denken Sie an den Fachkräftemangel oder die Digitalisierung.<br />

Letztere wird künftig Markteintrittsbarrieren senken oder neue<br />

Geschäftsmodelle ermöglichen. Eine Chance und Risiko zugleich. Denn<br />

schon heute sehen wir neue Marktakteure, sei es aus dem Start-up-<br />

Bereich oder Technologieunternehmen, die die Chancen der Digitalisierung<br />

am Bau für sich nutzen wollen. Zukunftsfähig bedeutet daher,<br />

die hohe Anpassungsfähigkeit in eine mindestens ebenso große Wandlungsfähigkeit<br />

zu übersetzen, damit wir die Veränderung gewinnbringend<br />

für uns nutzen können.<br />

Am 1. Juli war Ihr erster Arbeitstag als Hauptgeschäftsführer.<br />

Was haben Sie getan?<br />

Urlaub. Da bereits der Familienurlaub geplant war, war mein erster<br />

Arbeitstag erst am 12. Juli. Und natürlich wollte ich meinen Urlaub auch<br />

nicht absagen. Das Thema Work-Life-Balance ist für mich sehr wichtig.<br />

Denn ohne Ausgleich durch Erholung, kann man einer solchen Aufgabe<br />

nicht mit der nötigen Energie und Ruhe entgegentreten. <br />

•<br />

5|20<strong>21</strong>


Menschen<br />

19<br />

Großprojekte<br />

Christoph Feger neuer Bereichsleiter bei Storz<br />

Christoph Feger ist seit Juli neuer Leiter des<br />

Bereichs Großprojekte beim Tuttlinger<br />

Verkehrswegebau-Unternehmen J. Friedrich<br />

Storz Verkehrswegebau GmbH & Co. KG. Er<br />

folgt in dieser Funktion Karsten Roth, der zu<br />

Jahresbeginn die Leitung der Niederlassung<br />

Christoph Feger, neuer Leiter des Geschäftsbereichs<br />

Großprojekte bei Storz. (Quelle: Storz/Mahrholdt)<br />

Donaueschingen übernommen hat, den<br />

Bereich Großprojekte aber noch weiterhin<br />

führte. Feger war bislang als technischer Leiter<br />

Großprojekte Stellvertreter seines Vorgängers.<br />

„Mit dieser Personalentscheidung zeigen<br />

wir Kontinuität und sichern die Kompetenz in<br />

diesem wichtigen Bereich“, sagt dazu Storz-Geschäftsführer<br />

Markus Elsen. „Immerhin verantwortet<br />

der Bereich Großprojekte komplexe und<br />

umfangreiche Maßnahmen wie beispielsweise<br />

die Storz-Beteiligungen am Bau des Tunnels<br />

Waldsiedlung bei Konstanz, des Brandberg-Tunnels<br />

bei Winden im Elztal und den<br />

Neubau der B 28 bei Rottenburg. Diese Bauprojekte<br />

stellen jeweils Auftragswerte in Höhe<br />

vieler Millionen Euro dar.“<br />

Feger bezeichnet sich selbst als „Storz-<br />

Eigengewächs“. Der 36-jährige gebürtige<br />

Fridinger hat bei diesem Unternehmen „von<br />

der Pike auf“ gelernt. Nach der Mittleren Reife<br />

und einer Ausbildung zum Zimmerer sowie<br />

dem Erwerb der Fachhochschulreife hat Feger<br />

an der HTWG Konstanz einen Bachelor in<br />

Bauingenieurwesen erworben. Später schloss<br />

er an der Akademie der Hochschule Biberach<br />

berufsbegleitend ein MBA-Studium (Unternehmensführung<br />

Bau) erfolgreich ab. Bereits während<br />

seines Studiums absolvierte er Praxis-<br />

Semester bei Storz und arbeitete als Werkstudent.<br />

Nach seinem ersten Abschluss 2010 übernahm<br />

er Aufgaben der Bau- und Projektleitung<br />

sowie der Abrechnung in der Niederlassung<br />

Tuttlingen. 2017 folgte, für das Projekt Tunnel<br />

Waggershausen in Friedrichshafen, der Wechsel<br />

zur Niederlassung Ravensburg.<br />

Seit 2018 ist Feger im Geschäftsbereich<br />

Großprojekte tätig. Zunächst hatte er die Projektleitung<br />

für die Baumaßnahmen am Tunnel<br />

Waldsiedlung in Konstanz inne. 2020 wurde er<br />

zum technischen Leiter des Bereichs Großprojekte<br />

ernannt, dessen Führung er jetzt übernommen<br />

hat.<br />

•<br />

Nadler Straßentechnik GmbH<br />

Geschäftsführung verstärkt<br />

Nadler Straßentechnik GmbH hat den langjährigen Mitarbeiter<br />

Matthias Geißler zum Geschäftsführer Vertrieb bestellt. Als studierter<br />

Betriebswirt und mit Fachkenntnissen ausgestattet, hat er im Unternehmen<br />

bereits viele verantwortungsvolle Aufgaben gemeistert und<br />

wesentlich zum Erfolg des Unternehmens beigetragen. Neben den Aufgaben<br />

im Vertrieb ist er darüber hinaus als Dozent im Rahmen von Schulungen,<br />

Seminaren oder Symposien in ganz Deutschland aktiv und<br />

geschätzt. Geschäftsführer Thomas Nadler berichtet: „Mit dieser Entscheidung<br />

und neuen Strukturen innerhalb unseres Unternehmens werden<br />

wir den Interessen unserer Kunden und allen zukünftigen Herausforderungen<br />

noch besser begegnen.“ Das Familienunternehmen ist seit<br />

über 20 Jahren als Anbieter von Baustoffen und Geräten rund um die<br />

Themen Straßenneubau, Straßenunterhalt und Schachtrahmenregulierung<br />

tätig. Das Unternehmen<br />

wächst kontinuierlich<br />

und ist mit<br />

über 70 Mitarbeitern<br />

deutschlandweit erfolgreich<br />

aktiv. •<br />

Nadler-Geschäftsführer<br />

Thomas Nadler (links)<br />

und Matthias Geißler<br />

(Quelle: Nadler Straßenbautechnik)<br />

5|20<strong>21</strong>


20 Intern<br />

Dr. Peter Arnold: „Das Technische Informationspapier verschafft einen<br />

Einblick in die verschiedenen Verfahren für NTA. Die Zielsetzungen sowie individuelle<br />

technische und wirtschaftliche Kriterien sind ausschlaggebend, für welches<br />

Verfahren man sich entscheidet.“ (Quelle: DAV/hin)<br />

Technisches Informationspapier<br />

„Da war von allen Beteiligten<br />

Ausdauer gefragt“<br />

Ein neues Technisches Informationspapier des Deutschen Asphaltverbandes<br />

bildet den aktuellen Stand zur Thematik Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong> ab. Das<br />

von Mitgliedern der Arbeitsgruppe Asphalttechnik erarbeitete Papier soll<br />

fortlaufend aktualisiert und angepasst werden, da die Entwicklungen<br />

in diesem Bereich sehr dynamisch verlaufen. Wir sprachen mit Dr. Peter<br />

Arnold, Labor- und Prüfstellenleiter bei der Matthias Heyer Straßenbaustoffe<br />

GmbH und Leiter der Ad-hoc-Gruppe, die das Technische Informationspapier<br />

erstellt hat.<br />

Herr Dr. Arnold, Sie haben eine Ad-hoc-<br />

Gruppe zur Erstellung eines Technischen<br />

Informationspapiers (TIP) „Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong>“<br />

geleitet. Wie kam es zu deren<br />

Gründung?<br />

Das Thema Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong>, kurz NTA,<br />

hat in den letzten Jahren international an Bedeutung<br />

gewonnen. In Deutschland ist temperaturabgesenktes<br />

Walz<strong>asphalt</strong>mischgut eher die<br />

Ausnahme, obwohl das „Merkblatt für Temperaturabsenkung<br />

von Asphalt“ der FGSV, kurz MTA,<br />

bereits seit gut anderthalb Jahrzehnten als<br />

Grundlage zur Umsetzung von Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong><br />

vorliegt. Bereits im Jahr 2009 erschien<br />

zudem der Leitfaden des Deutschen Asphaltverbandes<br />

(DAV) „Temperaturabgesenkte Asphalte“.<br />

Aktuelle Entwicklungen des Umwelt- und des<br />

Gesundheits-/Arbeitsschutzes veranlassten die<br />

Arbeitsgruppe Asphalttechnik (AG AT) des DAV<br />

erneut das Thema zu behandeln. Hierfür wurde<br />

aus der AG AT heraus eine Bearbeitergruppe<br />

gebildet. Sehr schnell kam dann die Idee auf, ein<br />

Technisches Informationspapier zu verfassen. Die<br />

Recherchen der Gruppe wurden durch eine aktuelle<br />

Bachelorarbeit am Lehrstuhl für Verkehrswegebau<br />

der Ruhr-Universität Bochum unterstützt.<br />

Was ist der Inhalt des TIP?<br />

Einleitend wird ein wenig Historie betrieben,<br />

NTA definiert und es werden verfahrensunabhängige<br />

(allgemeine) Aspekte von NTA erläutert.<br />

Danach werden die derzeit national und<br />

international angewendeten Verfahren und<br />

deren Wirkmechanismen vorgestellt und kurz<br />

auf Aspekte des Regelwerks eingegangen.<br />

Abschließend wird dargestellt, wie die Ausschreibung<br />

von NTA erfolgen kann.<br />

An wen wendet sich das Papier?<br />

Primär richtet sich das TIP an die Mitglieder des<br />

DAV, die hierdurch einen Überblick zum Thema<br />

NTA erhalten. Aber natürlich gehen wir davon<br />

aus, dass das Papier auch über diesen Kreis hi -<br />

naus wahrgenommen wird, da es über www.<br />

<strong>asphalt</strong>.de öffentlich zugänglich ist, beispielsweise<br />

von ausschreibenden Stellen, vor dem<br />

Hintergrund des Allgemeinen Rundschreibens<br />

ARS 09/20<strong>21</strong> ,,Durchführung von Erprobungsstrecken<br />

bei Baumaßnahmen an Bundesfernstraßen<br />

zum Einsatz von temperaturabgesenk-<br />

5|20<strong>21</strong>


Intern<br />

<strong>21</strong><br />

tem Walz<strong>asphalt</strong> in Verbindung mit Absaugeinrichtungen<br />

am Straßenfertiger‘‘ des Bundesministeriums<br />

für Verkehr und digitale Infrastruktur<br />

(BMVI).<br />

Wo lagen die größten Schwierigkeiten bei<br />

der Erstellung des Papiers?<br />

Die Schlussbearbeitung musste unter Pandemiebedingungen<br />

mittels Videokonferenzen und<br />

E-Mail-Korrespondenz erfolgen, um Ergänzungs-<br />

und Änderungswünsche der Mitglieder<br />

des DAV zu berücksichtigen. Da war von allen<br />

Beteiligten Ausdauer gefragt. Ein weiterer<br />

Aspekt war, dass weniger aktuelles Datenmaterial<br />

aus Deutschland zur Verfügung stand als<br />

erwartet. Dies greift ja auch das ARS 09/20<strong>21</strong> auf.<br />

Wie beurteilen Sie die Eignung der einzelnen<br />

Technologien im Hinblick auf die Temperaturabsenkung,<br />

hebt sich eine von den<br />

anderen ab?<br />

Das Technische Informationspapier verschafft<br />

einen Einblick in die verschiedenen Verfahren<br />

für NTA. Die Zielsetzungen sowie individuelle<br />

technische und wirtschaftliche Kriterien sind<br />

ausschlaggebend, für welches Verfahren man<br />

sich entscheidet. Elementar ist dabei die Erprobung<br />

in der Praxis, von der Asphaltmischanlage<br />

bis zur fertigen Konstruktion. Im Ergebnis kann<br />

dies bedeuten, dass sich die Verfahren sortenund<br />

anwendungsbezogen ergänzen oder eine<br />

Kombination der Verfahren gewählt wird.<br />

Zudem werden wir diesbezüglich in der<br />

nächsten Zeit über neue praxisrelevante<br />

Erkenntnisse verfügen, wie beispielsweise aus<br />

dem AIF-Forschungsvorhaben „Verfahrenstechnische,<br />

bautechnische und energetische<br />

Eignung der Schaumbitumentechnologie zur<br />

Herstellung von Warm<strong>asphalt</strong> unter Mitverwendung<br />

von Asphaltgranulat“ des Deutschen<br />

Asphaltinstitutes (DAI), welches derzeit von der<br />

Ruhr-Universität Bochum und Mitgliedsunternehmen<br />

des DAV bearbeitet wird.<br />

Können Sie etwas zur Bedeutung von Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong><br />

im europäischen Ausland<br />

sagen?<br />

Die Bedeutung von NTA entwickelt sich in<br />

einigen europäischen Ländern aus dem<br />

Nischendasein heraus, hat aber noch nicht den<br />

in den USA vorherrschenden Marktanteil<br />

erreicht. Wobei die National Asphalt Pavement<br />

Association (NAPA) der USA darauf hinweist,<br />

dass die Anwendung von NTA-Verfahren sehr<br />

oft nicht für eine relevante Temperaturabsenkung<br />

genutzt wird. Aber dies kennen wir ja<br />

auch aus unseren eigenen Erfahrungen in<br />

Deutschland, wo der Einsatz viskositätsverändernder<br />

Zusätze bzw. viskositätsveränderter<br />

Bindemittel nicht immer mit einer Temperaturabsenkung<br />

einherging. Dies wird bei den Baumaßnahmen<br />

im Rahmen des ARS 09/20<strong>21</strong><br />

hoffentlich anders sein.<br />

Wo stehen wir mit der NTA-Technologie in<br />

fünf und in zehn Jahren?<br />

Das hängt von den Erfahrungen ab, die wir mit<br />

NTA in den nächsten Jahren machen und welche<br />

äußeren Einflüsse dies beschleunigen.<br />

Wären beispielsweise die Zielsetzungen hinsichtlich<br />

Umweltschutz und der Einhaltung von<br />

Arbeitsplatzgrenzwerten nur mit NTA erreichbar,<br />

so wird diese Richtung wohl eingeschlagen.<br />

Die fünf Jahre Zeit haben wir übrigens im Hinblick<br />

auf den Arbeitsplatzgrenzwert für Dämpfe<br />

und Aerosole aus Bitumen nicht mehr.<br />

Auf der anderen Seite sind fünf Jahre wenig,<br />

um hinreichend bautechnische Fragestellungen<br />

zu klären und hieraus bauvertragliche<br />

Regelungen abzuleiten. Maßgabe muss mindestens<br />

die Gleichwertigkeit hinsichtlich der<br />

Gebrauchseigenschaften und der Dauerhaftigkeit<br />

der Konstruktion sein. Etablieren wird sich<br />

NTA nur dann, wenn es keine „Schönwetterbauweise“<br />

ist. Es bleibt abzuwarten, ob die Rahmenbedingungen<br />

dann in zehn Jahren dazu<br />

führen, dass nur noch NTA eingesetzt wird oder<br />

Das neue Technische Informationspapier<br />

des Deutschen Asphaltverbandes enthält<br />

neben einer allgemeinen Einführung,<br />

die u. a. auf die technischen Hintergründe<br />

eingeht und eine Definition des<br />

Begriffs „Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong>“<br />

liefert, Informationen über die Wiederverwendbarkeit,<br />

die Auswirkung auf den<br />

Umwelt- und Gesundheitsschutz, die<br />

Herstellung, den Transport sowie den<br />

Einbau und die Verdichtung von entsprechenden<br />

Asphaltmischgütern. Im<br />

Anschluss werden die Prozesse zur<br />

Temperaturabsenkung – vorgestellt und<br />

erläutert. Das Papier kann sofort unter<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de kostenlos heruntergeladen<br />

werden oder Sie folgen dem<br />

QR-Code.<br />

sogar Asphaltmischgut mit weniger als 100° C<br />

Temperatur beim Abladen an der Einbaustelle<br />

zum Einsatz kommt. Klar ist, dass das volle<br />

Absenkpotenzial der Asphaltmischguttemperatur<br />

nur unter entsprechenden Bedingungen<br />

und kontrollierten Prozessen nutzbar sein wird.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

•<br />

Ausgabe 6/20<strong>21</strong><br />

Ihre Ansprechpartnerin für eine gezielte Werbung<br />

in der <strong>asphalt</strong><br />

Susanne Grimm-Fasching<br />

Tel.: +49 8364 986079<br />

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Mobil: +49 162 9094328<br />

susanne.grimm@stein-verlagGmbH.de<br />

Anzeigenschluss:<br />

25.08.20<strong>21</strong><br />

Erscheinungstermin:<br />

28.09.20<strong>21</strong><br />

5|20<strong>21</strong>


22 Intern<br />

DAV-Informationsveranstaltungen<br />

Asphaltanwendungen in der Praxis<br />

Der Deutsche Asphaltverband (DAV) e.V. setzt im November und Dezember seine Informationsveranstaltungsreihe<br />

für Vertreter von Ingenieurbüros, Kommunen und Gemeinden fort. Wie schon bei den vorangegangenen Staffeln<br />

stehen die Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen unter dem Motto „Asphaltanwendungen in der Praxis“.<br />

Im Fokus der DAV-Informationsveranstaltungen stehen vor allem kommunale<br />

Verkehrsflächen aus Asphalt (Quelle: DAV/hin)<br />

Die DAV-Informationsveranstaltungen unterrichten im Herbst u. a. über die<br />

korrekte Ausführung von Nähten, Anschlüssen und Fugen. (Quelle: DAV/hin)<br />

Ziel der traditionellen Veranstaltungsreihe ist es, mittels vier Vorträgen<br />

praktische Tipps für die Planung, Ausschreibung und die Ausführung<br />

von Asphaltarbeiten zu geben. Im Fokus der Herbststaffel 20<strong>21</strong><br />

stehen die Themen Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong>, Fugen im Asphaltstraßenbau,<br />

Asphalteinlagen sowie die richtige Arbeitsschutzkleidung<br />

auf der Baustelle. Die Tagungen finden am 9.11. (Mannheim),<br />

11.11. (Augsburg), 30.11. (Linstow) und 7.12. (Chemnitz) statt.<br />

Bunter Themenstrauß<br />

Vier Vorträge werden pro Tagesveranstaltung gehalten. Die Vortragsthemen<br />

wurden wie schon bei den vorherigen Informationsveranstaltungen<br />

auf Grundlage immer wiederkehrender Fragen herausgearbeitet<br />

und sollten in ähnlicher Form bereits 2020 durchgeführt werden. „Leider<br />

mussten wir fast alle Veranstaltung im letzten Herbst aufgrund der Covid-<br />

19-Pandemie absagen“, erläutert André Täube, Geschäftsführer DAV,<br />

„Deshalb bieten wir in diesem Jahr die Möglichkeit, das Versäumte nachzuholen.“<br />

Unverändert bleiben auch der hohe Praxisbezug und der<br />

Ablauf des Seminars. Beispiel Fugen im Asphaltstraßenbau: Nicht ordnungsgemäß<br />

ausgeführte Nähte, Anschlüsse und Fugen können zu einer<br />

Schwachstelle für die geschlossene Asphaltdecke werden. Das hat unter<br />

Umständen Risse, Aufbrüche und Schlaglöcher zur Folge.<br />

Das Thema Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong> hat in den letzten Jahren<br />

immer größere Bedeutung gewonnen. Sei es als Einbauhilfe, zur Reduzierung<br />

der CO 2 -Emissionen oder aus Sicht des Arbeitsschutzes. Der<br />

Vortrag will die Möglichkeiten und Verfahren dieser Bauweise erörtern.<br />

Den ganz speziellen Anforderungen im kommunalen Straßenbau<br />

wendet sich ein anderes Thema auf den Herbstveranstaltungen des<br />

DAV zu. Denn Asphalteinlagen, wie beispielsweise Asphaltbewehrungsgitter,<br />

können auf kommunale Verkehrsflächen einen Beitrag im Rahmen<br />

von Erneuerung und Instandhaltung von Asphaltstraßen leisten. Der<br />

Vortrag zu Asphalteinlagen erläutert, wo diese Bauweise von Nutzen sein<br />

kann – und wo nicht – und welche Kriterien beachtet werden müssen.<br />

Auf Deutschlands Straßen fahren mittlerweile über 47 Mio. Fahrzeuge.<br />

Der Verkehr wird dabei oft hektisch und gefährlich. Wer in diesem<br />

Bereich arbeitet, braucht deshalb Warnschutzkleidung nach EN<br />

ISO 20471. Sie dient als Lebensversicherung und soll sicherstellen, dass<br />

der Träger bei allen möglichen Lichtverhältnissen gesehen und als<br />

Mensch erkennbar wird. Der Beitrag zur richtigen Arbeitskleidung richtet<br />

seinen Blick auf diesen sehr wichtigen Bereich des Arbeitsalltags<br />

und stellt Vorschriften und Konzepte vor.<br />

Als Vortragende konnten kompetente Vertreter aus Forschung und<br />

Praxis gewonnen werden. Je nach Veranstaltungsort kommen teilweise<br />

unterschiedliche Referenten zum Einsatz. Nähere Informationen zu den<br />

Veranstaltungen des DAV im November und Dezember finden Sie im<br />

Internet unter www.<strong>asphalt</strong>.de.<br />

•<br />

Termine auf einen Blick<br />

9.11. in Mannheim | 11.11. in Augsburg<br />

30.11. in Linstow | 7.12. in Chemnitz<br />

5|20<strong>21</strong>


Aktuelle Themen und Termine für Ihre<br />

Schüttgut- und Rohstoffwerke<br />

Webinare für Ihre Branche - immer aktuell<br />

17.08.20<strong>21</strong> Start 10 Uhr<br />

30 min // kostenfrei<br />

Abfahrtkontrolle des<br />

LKW per App<br />

24.08.20<strong>21</strong> Start 10 Uhr<br />

(Quelle: Hinrichs)<br />

30 min // kostenfrei<br />

BauleiterApp -<br />

die grüne App für die<br />

Bauwirtschaft<br />

Jubiläum<br />

DAV sucht historische<br />

Straßenbaubilder<br />

Asphaltstraßenbau kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Zwischen den<br />

Teerkochern von einst und der modernen Bohlentechnik von heute liegen viele<br />

Jahrzehnte, in denen die Einbautechnik vorangetrieben wurde. Der Deutsche Asphaltverband<br />

(DAV) hat dazu seinen Beitrag geleistet, indem er Forschungen initiiert hat und<br />

neue Entwicklungen in der Maschinentechnik unterstützt hat. Auf den <strong>21</strong>. Deutschen<br />

Asphalttagen vom 16. bis 18. Februar 2022 in Berchtesgaden möchte der Verband die<br />

technischen Entwicklungen beim Straßenbau in einer kleinen Ausstellung aufzeigen.<br />

Deshalb ruft der DAV dazu auf, entsprechendes Fotomaterial an die Geschäftsstelle in<br />

Bonn per Post oder per E-Mail an hinrichs@<strong>asphalt</strong>.de zu schicken. Eingeschickte Fotos<br />

werden dem Einsender selbstverständlich wieder zurückgeschickt.<br />

•<br />

Anwendertrainings zu WDV2020TEAM<br />

starten ab September:<br />

28.-29.09.20<strong>21</strong> Grundkurs<br />

WDV2020TEAM Angebot-Auftrag & Preispflege<br />

<strong>05</strong>.-06.10.20<strong>21</strong> Grundkurs<br />

WDV2020TEAM Vertrieb-Kundenpflege<br />

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24 Schwerpunkt: Abdichtungsaufbauten<br />

Die Versuche fanden<br />

in einer Tiefgarage<br />

in Regensburg statt.<br />

Quelle: DAV/hin<br />

Feldversuch<br />

Performance-Vergleich<br />

verschiedener Abdichtungsaufbauten<br />

und Systeme<br />

Im Rahmen einer Bachelorthesis am Institut für Werkstoffe im Bauwesen der<br />

Universität Stuttgart wurde im Auftrag der Leonhard Weiss GmbH & Co. KG in<br />

einem groß angelegten Vergleich die Leistungsfähigkeit von sechs verschiedenen<br />

Modellen einer Polymerbitumen-Schweißbahn nach den TL-BEL-B, Teil 1 verglichen.<br />

Um die Modelle unter Realbedingungen zu testen, wurde mit Hilfe der<br />

Überprüfung der Abreißfestigkeit in einem Performance-Vergleich die Haftfähigkeit<br />

(Adhäsion & Kohäsion) für die Polymerbitumen-Schweißbahnen in unterschiedlich<br />

aufgebauten Abdichtungssystemen gemessen. Hier kamen sowohl<br />

eine neu konzipierte Behandlung der Betonoberfläche als auch ein Niedertemperaturguss<strong>asphalt</strong><br />

als Vergleichsmöglichkeiten zu den bisher gängigen Varianten<br />

zum Einsatz. Die bauliche Durchführung der Abdichtungssysteme erfolgte dabei<br />

grundsätzlich nach den ZTV-ING, Teil 7 Brückenbeläge – Abschnitt 1 Brückenbeläge<br />

auf Beton mit einer Dichtungsschicht aus einer Bitumen-Schweißbahn.<br />

Von Simon Diefenbacher und Oliver Zscherpe<br />

5|20<strong>21</strong>


Schwerpunkt: Abdichtungsaufbauten<br />

25<br />

Der Schutz der Bewehrung des Stahlbetons vor Korrosion<br />

durch das Eindringen von Wasser stellt einen<br />

essenziellen Faktor bei der Instandhaltung von Brückenbauwerken<br />

dar. Polymerbitumen-Schweißbahnen nach<br />

den TL-BEL-B, Teil 1 bilden dabei als Dichtungsschicht in<br />

Kombination mit einer Betonbehandlung und einer<br />

Schutzschicht aus Guss<strong>asphalt</strong> das Abdichtungssystem.<br />

Aufgrund der besonders intensiven Verkehrsbelastung<br />

auf Brücken wird das Abdichtungssystem durch<br />

starke, senkrecht zum Abdichtungssystem verlaufende<br />

dynamische Druck- und Zugkräfte sowie waagerecht verlaufende<br />

Scherkräfte beansprucht.<br />

Daher ist eine hohe Standfestigkeit innerhalb der Polymerbitumen-Schweißbahn<br />

(Kohäsion) sowie eine sehr<br />

gute Haftung (Adhäsion) zwischen den einzelnen Schichten<br />

im System notwendig.<br />

Um diese im Abdichtungsverbund auf der Baustelle<br />

zu überprüfen, werden die Einwirkungen mittels der Prüfung<br />

der Abreißfestigkeit simuliert und die Widerstandsfähigkeit<br />

gegen die mechanische Einwirkung ausgewertet.<br />

Die Idee zu dieser Arbeit entstand aufgrund der<br />

geplanten Änderung zur Behandlung der Betonoberfläche<br />

in der noch unveröffentlichten Neufassung der ZTV-<br />

ING, Teil 7 Brückenbeläge – Abschnitt 1 Brückenbeläge<br />

auf Beton mit einer Dichtungsschicht aus einer Polymerbitumen-Schweißbahn.<br />

In dieser wird zukünftig nur noch eine Versiegelung<br />

als Behandlung der Betonoberfläche beschrieben und die<br />

Grundierung nicht mehr aufgeführt sein, da sie aufgrund<br />

des einlagigen Aufbaus keinen vollständigen Porenschluss<br />

gewährleisten kann und somit, wegen der Gefahr<br />

der Blasenbildung aufgrund von Dampfdruck aus der<br />

Betonunterlage, für die Abdichtung als weniger geeignet<br />

eingestuft wird. Andererseits ist davon auszugehen, dass<br />

eine Grundierung aufgrund der Material- und Oberflächeneigenschaften<br />

der Abstreuung Vorteile hinsichtlich<br />

des Haftverbundes und des Schubverhaltens der<br />

Schweißbahn besaß.<br />

Aus diesem Grund wurde zu Testzwecken eine<br />

Behandlung der Betonoberfläche in Form einer doppellagigen<br />

Grundierung konzipiert, welche dieselben Oberflächeneigenschaften<br />

besitzt, jedoch einen vollständigen<br />

Porenschluss ermöglicht. Hier konnten Erkenntnisse<br />

gewonnen werden, wie sich diese Behandlungsmethode<br />

im Vergleich zur Versiegelung sowie dem einlagigen<br />

Grundierungsaufbau in der Adhäsion mit den Polymerbitumen-Schweißbahnen<br />

verhält.<br />

Außerdem wurde in den Versuchsaufbau ein Vergleich<br />

des Haftverhaltens der Polymerbitumen-Schweißbahnen<br />

mit der Guss<strong>asphalt</strong>schutzschicht für verschiedene Einbautemperaturen<br />

integriert. Diese Untersuchung sollte<br />

erste Erkenntnisse liefern, ob durch den 2019 vom Ausschuss<br />

für Gefahrenstoffe (AGS) des Bundesministeriums<br />

für Arbeit und Soziales festgelegten neuen Arbeitsplatzgrenzwert<br />

von 1,5 mg/m 3 für Dämpfe und Aerosole bei<br />

der Heißverarbeitung von Bitumenprodukten, der mit<br />

großer Wahrscheinlichkeit zu einer Absenkung der Ein<br />

bautemperatur beim Guss<strong>asphalt</strong>einbau führen wird,<br />

Auswirkungen auf den Haftverbund zwischen der<br />

Guss<strong>asphalt</strong>-Schutzschicht und der Polymerbitumen-Schweißbahn<br />

zu befürchten sind. Hierfür wurde<br />

jeweils eine Bahn jedes Polymerbitumen-Schweißbahnmodells<br />

mit Guss<strong>asphalt</strong> der Sorte AS-IC 40 0/8 bei einer<br />

üblichen Einbautemperatur von etwa <strong>21</strong>5 °C eingebaut.<br />

Dem gegenübergestellt wurde auf den restlichen sechs<br />

Testflächen ein für den Einbau bei 190° C konzipierter<br />

Guss<strong>asphalt</strong> AS-IC 40 0/8 modifiziert verwendet.<br />

Versuchsaufbau<br />

Mögliche Bauweisen zur Abdichtung von Brücken im<br />

Zuge der Bundesfernstraßen sind in den ZTV-ING, Teil<br />

7 Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und<br />

Richtlinien für Ingenieurbauten – Brückenbeläge festgelegt.<br />

Die Untersuchungen in dieser Arbeit beschränkten<br />

sich auf die Bauweise nach Abschnitt 1 der ZTV-ING.<br />

Aufbau des Abdichtungssystems in Anlehnung an ZTV-ING, Teil 7 –<br />

Abschnitt 1 [2003], S. 3.<br />

Zugspannungen in der Dichtungsschicht vor dem rollenden Rad (rote Pfeile)<br />

in Anlehnung an Altkrüger et al. [2004], S. 9, Abbildung 1.<br />

5|20<strong>21</strong>


26 Schwerpunkt: Abdichtungsaufbauten<br />

In diesem Regelwerk besteht das Abdichtungssystem eines<br />

Brückenbelags aus einer behandelten Betonoberfläche,<br />

einer Dichtungsschicht aus einer Lage Bitumen-Schweißbahn<br />

sowie einer Schutzschicht aus Guss <strong>asphalt</strong>.<br />

Sowohl die Zusammensetzung der einzelnen Schichten<br />

als auch deren Kombination untereinander können unzählige<br />

Abdichtungssysteme ergeben, weshalb im Feldversuch<br />

das Verhalten von Adhäsion und Kohäsion der eingesetzten<br />

Polymerbitumen-Schweißbahnen für die unterschiedlichen<br />

Kombinationen der Abdichtung geprüft wurde.<br />

Wie auch bei den folgenden Aufbauten wird die<br />

Beton unterlage üblicherweise vom Auftraggeber<br />

gestellt. Deshalb ergaben sich in diesem Versuch insgesamt<br />

36 Kombinationen aus einer Betonunterlage, drei<br />

Methoden zur Behandlung der Betonoberfläche, sechs<br />

verschiedenen Polymerbitumen-Schweißbahnen und<br />

zwei mit unterschiedlichen Einbautemperaturen eingebauten<br />

Guss<strong>asphalt</strong>en als Schutzschicht.<br />

Angelegt wurden die Probeflächen im Zuge einer<br />

Baumaßnahme in einer Tiefgarage in Regensburg. Hier<br />

führte Leonhard Weiss Abdichtungs- und Guss<strong>asphalt</strong>arbeiten<br />

aus, von denen für die Erstellung der Testflächen<br />

auf einer der Parkebenen etwa 220 m 2 , aufgeteilt<br />

in drei anein anderliegenden Parkbuchten, zur Verfügung<br />

standen. In diesem Umfeld gelten die Regeln zur<br />

Abdichtung nach DIN 18532. Da jedoch die Abdichtungsbauweise<br />

1a von Teil 2 dieser Norm exakt dem<br />

selben Aufbau wie in Abschnitt 1 der ZTV-ING, Teil 7<br />

entspricht, war dieser Ort für die Untersuchungen regeltechnisch<br />

vollkommen in Ordnung.<br />

Nachdem die Betonunterlage mit dem Kugelstrahlgerät<br />

vorbereitet war, konnten die drei verschiedenen<br />

Behandlungsmethoden in Form einer Grundierung, Versiegelung<br />

sowie einer doppellagig hergestellten Grundierung<br />

lagenweise aufgetragen werden. Jeweils zwei<br />

Bahnen der sechs verschiedenen Modelle der Polymerbitumen-Schweißbahnen<br />

wurden vollflächig und ohne<br />

Überlappung an ihrem vorgesehenen Ort aufgeschweißt.<br />

Um das Abdichtungssystem zu vervollständigen,<br />

wurden die Flächen mit einer Schutzschicht aus<br />

einer der beiden Guss<strong>asphalt</strong>sorten in einer Schichtdicke<br />

von etwa 4 cm überbaut.<br />

Versuchsdurchführung<br />

Um die Standfestigkeit innerhalb sowie den Haftverbund<br />

zwischen den einzelnen Schichten zu testen, wurden<br />

nach Aufbringung jeder neuen Schicht Abreißfestigkeitsprüfungen<br />

durchgeführt. Außerdem wurden Unterschiede<br />

und Auffälligkeiten der Schichten beim Einbau<br />

Aufbau der Testflächen inklusive<br />

aller Messungen.<br />

5|20<strong>21</strong>


Schwerpunkt: Abdichtungsaufbauten<br />

27<br />

Abreißfestigkeit der Dichtungsschicht – Prüfprinzip in Anlehnung an<br />

TP-BEL-B, Teil 1 [1999], S. 15, Bild 4a<br />

Abreißfestigkeit der Schutzschicht – Prüfprinzip in Anlehnung an TP-BEL-B,<br />

Teil 1 [1999], S. 16, Bild 4b.<br />

beschrieben und bewertet. Nicht näher beschrieben,<br />

aber ausgeführt wurden die laut Regelwerk notwendigen<br />

Prüfungen der Betonfeuchte, Rautiefe sowie der<br />

Abreißfestigkeit der vorbereiteten Betonunterlage.<br />

Prüfung der Abreißfestigkeit<br />

der behandelten Betonoberfläche<br />

Um den Haftverbund zwischen vorbereiteter Betonunterlage<br />

und den drei verschiedenen Behandlungsmethoden<br />

zu überprüfen, wurden jeweils drei Abreißfestigkeitsprüfungen<br />

pro Schichtaufbau durchgeführt. Da aus Gründen<br />

der Kompatibilität mit den verwendeten Polymerbitumen-Schweißbahnen<br />

zwei unterschiedliche Epoxidharzgemische<br />

aufgetragen wurden, geschah dieser Vorgang<br />

für beide Flächen. Die Durchführung erfolgte dabei gemäß<br />

den Regelungen, welche in der ZTV-ING, Teil 1 Allgemeines<br />

– Abschnitt 3 Prüfungen während der Ausführung festgelegt<br />

sind. Die Messergebnisse der Einzelprüfungen durften<br />

hierbei nicht unterhalb von 1,0 N/mm 2 liegen und es ist ein<br />

Mittelwert von mindestens 1,5 N/mm 2 zu erreichen.<br />

Die Auswertung ergab, dass mit beiden verwendeten<br />

Epoxidharzen sowie für alle Behandlungsmethoden der<br />

Betonoberflächen (Versiegelung, Grundierung, doppellagige<br />

Grundierung) die Grenzwerte eingehalten wurden.<br />

Vergleich des Aufschweißverhaltens<br />

Das Verhalten der Polymerbitumen-Schweißbahnen beim<br />

Aufschweißen mit dem Handbrenner ist wichtig, um eine<br />

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28 Schwerpunkt: Abdichtungsaufbauten<br />

Schutzschicht inklusive deren Messungen.<br />

qualitativ hochwertige Abdichtung herstellen zu können.<br />

Ist der Ablauf beim Einbau fehlerhaft, können Hohlstellen,<br />

Lufteinschlüsse und im Extremfall lose Stellen in der Dichtungsschicht<br />

entstehen. Dies kann zur Folge haben, dass<br />

sowohl der Zusammenhalt des Abdichtungssystems<br />

gestört ist als auch die abdichtenden Aufgaben beeinträchtigt<br />

sind. Das unterschiedliche Aufschweißverhalten<br />

lässt sich durch zwei Einflussfaktoren begründen.<br />

Zum einen innerhalb der verschiedenen Polymerbitumen-Schweißbahnmodelle,<br />

da die Hersteller unterschiedliche<br />

Rezepturen für das Bitumen und innerhalb<br />

des vorgegebenen regeltechnischen Rahmens unterschiedliche<br />

Bahndicken verwenden. Zum anderen haben<br />

sich beim Aufschweißen der Polymerbitumen-Schweißbahnen<br />

Unterschiede bezüglich der Einbaugeschwindigkeit<br />

und Komplexität bei der Arbeitsausführung durch die<br />

Beschaffenheit der jeweiligen behandelten Betonoberfläche<br />

herausgestellt. Um eine fundierte Aussage über<br />

das Verhalten der Polymerbitumen-Schweißbahnen und<br />

den behandelten Betonoberflächen während dem Aufschweißen<br />

treffen zu können, wurde der gesamte Einbauprozess<br />

beobachtet und die Erkenntnisse entsprechend<br />

notiert. Außerdem wurden die ausführenden Arbeitskräfte<br />

befragt und deren Eindrücke festgehalten. Die<br />

Ergebnisse sind in den beiden Tabellen aufgeführt.<br />

Prüfung der Abreißfestigkeit von Dichtungsschicht<br />

und behandelter Betonunterlage<br />

Die Prüfung der Verklebung der Polymerbitumen-Schweißbahnen<br />

orientierte sich an der Grundkörperprüfung<br />

der Abreißfestigkeit der Dichtungsschicht<br />

nach den technischen Prüfvorschriften für Brückenbeläge<br />

auf Beton mit Dichtungsschicht aus einer Bitumen-Schweißbahn<br />

nach den ZTV-BEL-B, Teil 1.<br />

Durch die unten aufgeführte Anordnung der Prüfstellen<br />

ergaben sich 36 Bereiche mit 18 unterschiedlichen<br />

Schichtaufbauten aus den Varianten der Behandlung der<br />

5|20<strong>21</strong>


Schwerpunkt: Abdichtungsaufbauten<br />

29<br />

Betonoberfläche und Modellen der Polymerbitumen-Schweißbahn.<br />

Um eine repräsentative Analyse der<br />

Kombinationen zu liefern, wurden in jedem Bereich drei<br />

Prüfstempel geklebt und die Abreißfestigkeit gemessen.<br />

Die Temperatur der Polymerbitumen-Schweißbahn während<br />

der Prüfung der Abreißfestigkeit bestimmt den<br />

mindestens zu erreichenden Grenzwert. Für Prüfungen<br />

am Verbundkörper liegt dieser bei einer Temperatur von<br />

8 °C bei 0,7 N/mm 2 , während er bei einer Temperatur von<br />

23 °C bei 0,4 N/mm 2 liegt. Zwischenwerte können durch<br />

Interpolation bestimmt werden.<br />

Es ergab sich bei keiner der Prüfungen auf sämtlichen<br />

Modellen der Polymerbitumen-Schweißbahnen<br />

eine Unterschreitung der geforderten Abreißfestigkeit.<br />

Die Mindestanforderungen für die Prüfung am Verbundkörper<br />

wurden in allen Fällen erfüllt. Jedoch stellten<br />

sich bei den ermittelten Werten deutliche Unterschiede<br />

heraus. Das höchste Ergebnis erzielte die Polymerbitumen-Schweißbahn<br />

VI mit einem Mittelwert der<br />

Abreißfestigkeit von 1,832 N/mm 2 auf der doppellagigen<br />

Grundierung.<br />

Auch auf der einlagigen Grundierung mit 1,791 N/mm 2<br />

sowie auf der Versiegelung mit 1,586 N/mm 2 wurden<br />

Werte erreicht, welche sonst auf keiner der anderen Bitumen-Schweißbahnmodelle<br />

erzielt werden konnten. Die<br />

zweithöchsten Werte erreichte Polymerbitumen-Schweißbahn<br />

I mit Abreißfestigkeiten im Mittel zwischen 1,559 und<br />

1,473 N/mm 2 . Die Polymerbitumen-Schweißbahn II und<br />

III erzielten Abreißfestigkeitswerte zwischen 1,430 und<br />

1,365 N/mm 2 bzw. 1,327 und 1,228 N/mm 2 .<br />

Die Testbahnen der Polymerbitumen-Schweißbahnmodelle<br />

IV und V erreichten im Vergleich zu den anderen<br />

Modellen geringere Werte für die Abreißfestigkeit,<br />

aber lagen trotz allem in jeder Messung über dem zu<br />

erreichenden Mindestwert. Grundsätzlich stellte sich<br />

bei allen Prüfungen an jeder Bahn ein Kohäsionsbruch<br />

innerhalb der Polymerbitumen-Schweißbahn heraus.<br />

Die Bruchstelle lag dabei in allen Fällen oberhalb der<br />

Trägereinlage. Im Vergleich der im Mittel erreichten<br />

Werte der Abreißfestigkeit zwischen den drei unterschiedlichen<br />

Behandlungsmethoden der Betonoberfläche<br />

und den Polymerbitumen-Schweißbahnen wurde<br />

bei vier von sechs Modellen das beste Ergebnis auf der<br />

einlagigen Grundierung erzielt.<br />

Polymerbitumen-Schweißbahn IV erreichte die besten<br />

Werte auf der Versiegelung, wohingegen Modell VI das<br />

beste Ergebnis auf der zweilagigen Grundierung erzielte.<br />

Bei den Modellen I, II, III und IV lag die Differenz zwischen<br />

dem höchsten und dem geringsten erzielten Mittelwert<br />

der behandelten Betonoberfläche bis 0,1<br />

N/mm 2 . Für Modell V nur marginal höher bei 0,102<br />

N/mm 2 . Der größte Unterschied zwischen den verschiedenen<br />

Behandlungsmethoden innerhalb einer Polymerbitumen-Schweißbahn<br />

lag für Modell VI bei 0,246 N/mm 2 .<br />

Dies war gleichwohl auch die Polymerbitumen-Schweißbahn<br />

mit den insgesamt höchsten erzielten Werten.<br />

Prüfung der Abreißfestigkeit der<br />

Schutzschicht auf der Dichtungsschicht<br />

Untersucht und verglichen wurde, wie sich der Haftverbund<br />

im Abdichtungssystem sowie zwischen Polymerbitumen-Schweißbahn<br />

und Guss<strong>asphalt</strong>schutzschicht bei<br />

unterschiedlichen Einbautemperaturen des Guss<strong>asphalt</strong>es<br />

verhält.<br />

Hierbei orientierte sich die Versuchsdurchführung an<br />

der Grundkörperprüfung der Abreißfestigkeit der Schutzund<br />

Deckschicht nach den technischen Prüfvorschriften<br />

Fertiger Schichtaufbau<br />

(Quelle: Diefenbacher)


30 Schwerpunkt: Abdichtungsaufbauten<br />

für Brückenbeläge auf Beton mit Dichtungsschicht aus<br />

einer Bitumen-Schweißbahn nach den ZTV-BEL-B, Teil 1.<br />

Durch den Einbau von zwei Guss<strong>asphalt</strong>en mit unterschiedlicher<br />

Einbautemperatur entstanden nun 36 verschiedene<br />

Bereiche, bestehend aus einer Variante der<br />

behandelten Betonoberfläche, Modell der Polymerbitumen-Schweißbahn<br />

sowie Art und Einbautemperatur der<br />

Guss<strong>asphalt</strong>schutzschicht.<br />

Um eine repräsentative Analyse der Kombinationen<br />

zu liefern, wurden in jedem Bereich zwei Prüfstempel<br />

geklebt und die Abreißfestigkeit gemessen. Wie für die<br />

Testreihe zwischen Schweißbahn und Behandlungsmethode<br />

der Betonunterlage wurden die Ergebnisse zusammengefasst<br />

sowie der Trennfall im System dokumentiert.<br />

Ebenfalls analog wurde vor jeder Prüfung die Temperatur<br />

an der Oberfläche gemessen und mit ihr der mindestens<br />

zu erreichende Grenzwert.<br />

Vergleicht man jeweils diesen Wert mit den Messergebnissen,<br />

so wurden die Mindestanforderungen für alle<br />

Prüfungen am Verbundkörper erfüllt. Wie schon bei der<br />

Prüfung der verschiedenen Polymerbitumen-Schweißbahnen<br />

auf den drei Varianten der Behandlungen der<br />

Betonoberfläche konnte festgestellt werden, dass die<br />

abschließende Abstreuung der Oberfläche bei der ein-<br />

oder zweilagigen Grundierung im Vergleich zur Versiegelung<br />

die besseren Ergebnisse in der Abreißfestigkeit der<br />

Abdichtungssysteme generierte.<br />

Für die doppellagige Grundierung unter einer Lage<br />

Polymerbitumen-Schweißbahn und einer Schutzschicht<br />

aus Guss<strong>asphalt</strong>, welche mit einer Temperatur von 190 °C<br />

eingebaut wurde, konnte in vier von sechs Fällen der<br />

beste Mittelwert innerhalb einer Testreihe erzielt werden.<br />

Je einmal erreichten die Prüfungen bei der einlagigen<br />

Grundierung sowie der Versiegelung den im Mittel<br />

höchsten Wert der Abreißfestigkeit. Unter einer Schutzschicht<br />

aus Guss<strong>asphalt</strong> mit einer Einbautemperatur von<br />

<strong>21</strong>5 °C wurde dieses Erscheinungsbild ebenfalls deutlich.<br />

Hier erreichten in je drei Fällen die einlagige bzw. doppellagige<br />

Grundierung den höchsten Mittelwert, während<br />

die Versiegelung in keinem Fall das beste Ergebnis<br />

erzielte. Jedoch waren, wie auch schon in der vorangegangenen<br />

Testreihe, die Unterschiede der Abreißfestigkeiten<br />

zwischen den Varianten der behandelten Betonoberfläche<br />

im gesamten Abdichtungssystem als geringfügig<br />

einzustufen. Bei den während den Versuchen ermittelten<br />

Werten stellten sich weiterhin deutliche Unterschiede<br />

in den Abreißfestigkeiten der verschiedenen<br />

Schweißbahnmodelle heraus.<br />

Abreißfestigkeit der Abdichtungssysteme bei 190 °C Einbautemperatur<br />

5|20<strong>21</strong>


Schwerpunkt: Abdichtungsaufbauten<br />

31<br />

Polymerbitumen-Schweißbahn II erzielte auf der doppellagigen<br />

Grundierung sowohl unterhalb einer Guss<strong>asphalt</strong>schicht<br />

mit Einbautemperatur von <strong>21</strong>5 °C als auch 190 °C<br />

jeweils einen Wert von 1,508 N/mm 2 . Selbiges schaffte die<br />

Polymerbitumen-Schweißbahn III mit einem Mittelwert der<br />

Abreißfestigkeit von 1,506 N/mm 2 auf der doppellagigen<br />

Grundierung unterhalb einer Schicht aus Guss<strong>asphalt</strong>, welche<br />

mit 190 °C eingebaut wurde. Hier wurde bei allen Messungen<br />

die Höchstzugkraft des Prüfgerätes erreicht.<br />

Die Polymerbitumen-Schweißbahn VI erreichte sehr<br />

konstante Werte zwischen 1,<strong>21</strong>3 N/mm 2 und 1,375<br />

N/mm 2 . Ebenfalls noch konstante Werte im Mittel von über<br />

1 N/mm 2 wurden für das Schweißbahnmodell I erreicht.<br />

Vergleicht man die Ergebnisse aller Testbahnen, so<br />

lässt sich wieder ein klarer Abstand der erzielten Werte<br />

zu den Polymerbitumen-Schweißbahnmodellen IV und V<br />

erkennen. Bei Polymerbitumen-Schweißbahnmodell V<br />

wurden Mittelwerte von 0,831 N/mm 2 und 0,973 N/mm 2<br />

festgestellt, während für Modell IV die geringsten Ergebnisse<br />

mit Mittelwerten zwischen 0,640 N/mm 2 und<br />

0,876 N/mm 2 erzielt wurden.<br />

Für die meisten Prüfungen stellte sich in den Polymerbitumen-Schweißbahnmodellen<br />

I, II, III und VI ein reiner<br />

Kohäsionsbruch oberhalb der Trägereinlage ein. In wenigen<br />

Fällen wurde in Teilbereichen zusätzlich die Dichtungsbahn<br />

innerhalb der unteren Klebeschicht an der<br />

Grenze zur behandelten Betonoberfläche eingerissen<br />

oder der Kohäsionsbruch stellte sich an dieser Grenze mit<br />

einem Einriss oberhalb der Trägereinlage ein. Bei Polymerbitumen-Schweißbahn<br />

IV wurde eine Häufung der<br />

Einrisse in der unteren Klebeschicht festgestellt.<br />

Für den Vergleich der Einflussnahme der Guss<strong>asphalt</strong>einbautemperatur<br />

auf das Haftverhalten im Abdichtungssystem<br />

wurden die jeweils erzielten Mittelwerte der identischen<br />

Schichtaufbauten, welche sich lediglich durch die<br />

Einbautemperatur des Guss<strong>asphalt</strong>es unterscheiden,<br />

gegenübergestellt.<br />

In 13 Bereichen lag die Abreißfestigkeit bei einer Temperatur<br />

des Guss<strong>asphalt</strong>es von 190 °C höher als bei dem<br />

mit <strong>21</strong>5 °C eingebauten System. Gegenüber dazu erreichte<br />

in vier Fällen ein Schichtaufbau mit bei <strong>21</strong>5 °C eingebautem<br />

Guss<strong>asphalt</strong> ein höheres Ergebnis. Bei einem Bereich<br />

wurde ein ausgeglichenes Ergebnis erzielt. Dabei waren<br />

die gemessenen Unterschiede jedoch gering und lagen<br />

in zwölf von 18 Fällen unter 0,1 N/mm 2 .<br />

Fazit und Ausblick<br />

Die Bestimmung der Abreißfestigkeit zwischen den einzelnen<br />

Schichten des Abdichtungssystems von Brückenbelägen<br />

ist ein wichtiger Indikator für dessen Belastbarkeit<br />

und Dauerhaftigkeit. Die durchgeführten Untersuchungen<br />

an den Polymerbitumen-Schweißbahnen<br />

ergaben, dass alle untersuchten Modelle die geforderten<br />

Mindestwerte an die Abreißfestigkeit erreichten und<br />

somit für den Einsatz als Dichtungsschicht für Brückenbeläge<br />

auf Beton nach den ZTV-ING, Teil 7 – Abschnitt<br />

1 grundsätzlich geeignet sind. Jedoch stellten sich bei<br />

den Werten deutliche Unterschiede in der Belastbarkeit<br />

der einzelnen Abdichtungssysteme ein.<br />

Während die Bahnen I, II, III und VI einen insgesamt<br />

guten Eindruck hinterließen und Abreißfestigkeitswerte<br />

deutlich über dem Grenzwert erreichten, lagen die<br />

Ergebnisse der Abreißfestigkeitsprüfung bei den Bahnen<br />

IV und V nur geringfügig über den Mindestanforderungen.<br />

Insbesondere bei der Bahn IV könnten schon<br />

geringe Schwankungen in der Produktion oder Ungenauigkeiten<br />

beim Einbau dazu führen, dass die geforderten<br />

Grenzwerte unterschritten werden.<br />

Die zu Testzwecken entwickelte doppellagige Grundierung<br />

erreichte ähnlich gute Ergebnisse hinsichtlich der<br />

Abreißfestigkeit wie die klassisch aufgebaute Grundierung.<br />

Beide Varianten erzielten den aufgrund ihrer größeren<br />

spezifischen Oberfläche und Materialeigenschaften<br />

der Abstreuung erwarteten Vorteil in der Adhäsion<br />

gegenüber der Versiegelung. Auch ergaben sich<br />

keinerlei Auffälligkeiten in der Adhäsion des schichthaften<br />

Epoxidharzaufbaus. Damit ist die doppellagige<br />

Grundierung eine mögliche Alternative zur Versiegelung<br />

und vereint neben deren Vorteil der Dampfdiffusionsdichtigkeit<br />

zusätzlich den verbesserten Schubverbund<br />

einer abgestreuten Oberfläche.<br />

Zwar erreichte auch die Versiegelung mehr als ausreichende<br />

Ergebnisse, sodass sich die Frage gestellt<br />

werden muss, ob der erhöhte Materialverbrauch sowohl<br />

an Epoxidharz als auch an Abstreumaterial einen Einsatz<br />

der doppellagigen Grundierung rechtfertigt. Vermutlich<br />

haben aber auch die optimalen Bedingungen der Testfläche<br />

und der Fakt, dass in diesem Umfeld mit allergrößter<br />

Sorgfalt gearbeitet werden konnte, dafür<br />

gesorgt, dass der Unterschied zu den beiden Grundierungen<br />

so gering ausfiel.<br />

Der im Hinblick auf den bis 2024 einzuhaltenden<br />

Arbeitsplatzgrenzwert von 1,5 mg/m 3 für Dämpfe und<br />

Aerosole bei der Heißverarbeitung von Bitumenprodukten<br />

durchgeführte Vergleich zwischen einer Guss<strong>asphalt</strong>schutzschicht<br />

mit einer aktuell gängigen Einbautemperatur<br />

von <strong>21</strong>5 °C und einer reduzierten Einbautemperatur<br />

von 190 °C ergab keine Verschlechterung im Haftverbund<br />

zu den Polymerbitumen-Schweißbahnen. Für weitere<br />

Aufschlüsse hinsichtlich der Fragestellungen<br />

• Auswirkungen einer Absenkung der Einbautemperatur<br />

des Guss<strong>asphalt</strong>es der Schutzschicht auf den Schichtenverbund<br />

zur Polymerbitumen-Schweißbahn<br />

• Verbesserung des Schichtenverbundes zwischen der<br />

Polymerbitumen-Schweißbahn und der Behandlung der<br />

Betonoberfläche durch eine zweilagige Grundierung<br />

wird aktuell ein Feldversuch unter Praxisbedingungen auf<br />

der Untersuchungsfläche der duraBASt, der sich an die hier<br />

vorgestellten Untersuchungen mehr oder minder anlehnt<br />

und in dem die Einflüsse der Witterung auf die Systeme<br />

einbezogen werden, von der BASt ausgeschrieben. •<br />

AUTOREN<br />

Simon Diefenbacher<br />

Oliver Zscherpe<br />

Leonhard Weiss GmbH & Co. KG<br />

Bauwerksinstandsetzung und<br />

Guss<strong>asphalt</strong><br />

Ohmstraße 9<br />

71642 Ludwigsburg<br />

5|20<strong>21</strong>


32 Technik<br />

Benninghoven<br />

Maximalrecycling erfordert<br />

modernste Technologie<br />

Asphalt in der geforderten Qualität und Quantität zum richtigen Zeitpunkt bereitzustellen, ist bereits eine anspruchsvolle<br />

Aufgabe, die eine perfekt aufeinander abgestimmte Anlagentechnik voraussetzt. Wenn es zusätzlich<br />

um die Erfüllung von hohen Recycling-Quoten bei gleichzeitiger Einhaltung niedriger Emissionswerte geht, führt<br />

an der Benninghoven-Technologie Heißgaserzeuger praktisch kein Weg vorbei. Denn damit können Betreiber<br />

Alt<strong>asphalt</strong> zu 100 % in neues Mischgut verwandeln und halten dabei die neue deutsche Norm TA Luft ein. Diese<br />

wurde an den fortgeschrittenen Stand der Technik angepasst und vom Bundeskabinett am 23. Juni 20<strong>21</strong> nach<br />

mehrjähriger Beratung verabschiedet.<br />

Auf der obersten Plattform in 43 m Höhe erstrahlt das Schwarzwälder<br />

Kinzigtal in seiner ganzen Pracht: die neue BA RPP 4000 misst<br />

insgesamt 55 m und ist auch vom Boden betrachtet eine mächtige<br />

Erscheinung. Die neue Asphaltmischanlage des mittelständischen Bauunternehmens<br />

Knäble GmbH Straßenbau aus Biberach (Baden) ist in<br />

vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Eine der Besonderheiten: Die BA RPP<br />

4000 ersetzt eine Anlage vom Typ Benninghoven TBA 3000, die zehn<br />

Jahre zuverlässig das Mischgut für die beiden Asphaltkolonnen von<br />

Knäble produziert hat. Eine für Asphaltmischanlagen kurze Zeitspanne.<br />

Die meisten Asphaltmischanlagen haben einen Lebenszyklus von 30<br />

bis 40 Jahren.<br />

Warum also hat das traditionsreiche Straßenbauunternehmen in<br />

neue Technik investiert und nicht etwa in eine Retrofit-Lösung? „Retrofit<br />

war in der Tat der Startpunkt der Planung. Am Ende waren es vor<br />

5|20<strong>21</strong>


02<br />

01<br />

03<br />

Bild 1: Benninghoven-Flaggschiff BA RPP 4000<br />

im Schwarzwald: eine echte Investition in<br />

die Zukunft – vor allem dank hoher Recycling-Quoten<br />

bei gleichzeitiger Einhaltung<br />

der neuen TA Luft.<br />

Bild 2: Der Brenner feuert in den Heißgaserzeuger<br />

und erwärmt die Umluft intensiv. Diese<br />

heiße Luft erhitzt den Ausbau<strong>asphalt</strong> in<br />

der Recyclingtrommel, indirekt und materialschonend.<br />

Das auf seine Endtemperatur<br />

erhitzte Material gelangt in die Vorratssilos,<br />

von wo es aus dem Mischer zugeführt wird.<br />

Bild 3: Die Containersektionen sind innen großzügig<br />

gestaltet und begehbar. Sie bieten damit<br />

ideale Voraussetzungen für Service- und Wartungsarbeiten.<br />

(Quelle: Wirtgen Group)<br />

allem das Marktumfeld sowie unsere Anforderungen an die Technik<br />

und ihre Leistung, die für eine neue Anlage sprachen“, erläutert Nicolas<br />

Knäble, Geschäftsführer in vierter Generation. Ein weiterer Vorteil dieser<br />

Vorgehensweise: Das Unternehmen hat keinen einzigen Tag Produktionsausfall<br />

verzeichnet. Die „alte“ TBA 3000 produzierte so lange<br />

das benötigte Asphaltmischgut, bis die Benninghoven-Monteure für<br />

die BA RPP 4000 nach Installation und Prüfung grünes Licht für den<br />

Wechsel gaben.<br />

Garantiert Einhaltung der TA Luft<br />

Die Investition ist für das mittelständische Straßenbauunternehmen von<br />

großer strategischer Bedeutung. So lassen sich mit der Recycling-Technologie<br />

– dem Benninghoven-Heißgaserzeuger – 90 + X % Ausbau<strong>asphalt</strong><br />

in neues Heißmischgut verwandeln. Diese Möglichkeit ist deshalb wichtig,<br />

weil sich das Bundesland Baden-Württemberg, in dem Knäble tätig ist,<br />

für Maximalrecycling stark macht. Das bedeutet, dass die gesetzlich zulässigen<br />

Zugabemengen an Ausbau<strong>asphalt</strong> bei der Herstellung von neuem<br />

Mischgut voll ausgeschöpft werden. „Die Wiederverwendung von Baustoffen<br />

spart Energie und ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz“, sagt<br />

Landesverkehrsminister Winfried Hermann. Die Maßgabe hat bereits<br />

dazu geführt, dass Baden-Württemberg im Jahr 2018 2,5 Mio. t Asphalt<br />

wiederverwendet hat. Dies entspricht 23 % der in Deutschland wiederverwerteten<br />

Menge und liegt weit über dem Durchschnitt.<br />

Zusätzlich ist inzwischen die überarbeitete „Technische Anleitung zur<br />

Reinhaltung der Luft“ (TA Luft) verabschiedet. Die darin definierten strengen<br />

Grenzwerte lassen sich mit der Technologie Recyclingtrommel im<br />

Gegenstromprinzip mit Heißgaserzeuger einhalten, was Benninghoven<br />

als einziger Anbieter am Markt garantiert. Damit sind die Anlagen vom<br />

Typ BA RPP wie geschaffen für die Anforderungen von Knäble. RPP steht<br />

für Recycling Priority Plant, also eine Anlage, die den Recycling-<br />

Materialfluss priorisiert und die mehrheitlich Asphalt mit höheren<br />

Recycling-Anteilen herstellt.<br />

Größere Mischleistung<br />

Zur umfassenden Integration der nachhaltigen Recycling-Technologie<br />

kam der Wunsch nach einer höheren Mischleistung von 320 t/h statt<br />

zuvor 240 t/h und einer anwenderfreundlicheren Technik, sodass am<br />

Ende die Entscheidung für eine neue BA RPP 4000 stand. Dazu gehören<br />

auch zwei EVO-JET-3-Brenner – je einer für die Weißmineral-Trockentrommel<br />

und für die Recyclingtrommel –, die neben Öl und Kohlenstaub auch<br />

Erdgas mit einem hohen Wirkungsgrad verfeuern können. Dadurch kann<br />

Knäble zukünftig flexibel auf Marktschwankungen der Energiepreise<br />

reagieren und stets den günstigsten Brennstoff einsetzen.<br />

Zusammengenommen macht dies die neue Asphaltmischanlage für<br />

Knäble zu einer echten Investition in die Zukunft. Der traditionsreiche<br />

Familienbetrieb aus dem mittleren Schwarzwald beschäftigt rund 150<br />

Mitarbeiter. Zwei eigene Asphaltkolonnen verarbeiten den Großteil des<br />

hergestellten Mischguts auf Straßenbaustellen in der Region mit Vögele-<br />

Beschickern und -Asphaltfertigern sowie Hamm-Walzen. Auch eine<br />

Kleemann-Siebanlage und Wirtgen-Fräsen gehören zum Fuhrpark.<br />

5|20<strong>21</strong>


34 Technik<br />

Neue Technik statt Retrofit: Die neue Anlage BA RPP 4000 und die alte TBA 3000 (links) stehen derzeit noch nebeneinander auf dem Gelände.<br />

Heißgaserzeuger definiert den Stand<br />

der Recycling-Technik<br />

Hohe Recycling-Quoten bei gleichzeitig niedrigen Emissionen lassen sich<br />

nur im Gegenstromprinzip mit Heißgaserzeuger erzielen. Der Grund:<br />

Durch die Erwärmung des Ausbau<strong>asphalt</strong>s muss das zugefügte Weißmineral<br />

nicht überhitzt in den Mischprozess gegeben werden, um auf das<br />

notwendige Temperaturniveau zu kommen, das bei Warm<strong>asphalt</strong> bei<br />

140 °C bis 180 °C liegt. Dadurch spart das Verfahren neben Emissionen<br />

auch viel Energie ein.<br />

Möglich macht das Verfahren der Einsatz des Heißgaserzeugers: Während<br />

bei Direktbefeuerung das mit Bitumen behaftete Ausbau-Material<br />

„verbrennen“ würde, erhitzt es der Heißgaserzeuger lediglich indirekt und<br />

bringt es so schonend auf die optimale Verarbeitungstemperatur. Zugleich<br />

senkt das Verfahren die Emissionen unter das von der TA Luft geforderte<br />

Niveau – beispielsweise indem die im Abgasstrom enthaltenen Kohlenwasserstoffe<br />

zum Großteil mitverbrannt werden. Bei der Anlage von Knäble<br />

beweist eine kontinuierliche Emissionsmessung am Kamin der Anlage die<br />

Einhaltung der Grenzwerte zu jedem Zeitpunkt. „Gegenüber dem Betrieb<br />

der alten Anlage ist unsere durchschnittliche Recycling-Quote von 25 % auf<br />

60 % gestiegen“, berichtet Myriam Knäble, Ehefrau des Geschäftsführers,<br />

stolz. „Und mit dem Heißgaserzeuger sparen wir 770 t CO 2 pro Jahr.“<br />

Die alte und die neue Benninghoven-Anlage im Vergleich<br />

TBA 3000 BA RPP 4000<br />

Mischleistung 240 t/h 320 t/h<br />

Mischerkapazität 3 t 4 t<br />

Absiebung 6-fach 6-fach<br />

Recycling-Technologien<br />

Multivariable Zugabe<br />

Multivariable Zugabe<br />

Recyclingtrommel<br />

mit Heißgaserzeuger<br />

Kapazität Verladesilos 197 t in 4 Kammern 440 t in 4 Kammern<br />

Insbesondere vor dem Hintergrund der Einführung von CO 2 -Zertifikaten<br />

in Deutschland ist das ein immenser Vorteil. Denn seit diesem Jahr<br />

müssen Unternehmen Emissionsrechte – besser als CO 2 -Zertifikate<br />

bekannt – erwerben. Pro Tonne CO 2 , die bei der Verbrennung von Heizöl,<br />

Erdgas, Benzin und Diesel freigesetzt wird, fallen zunächst 25 Euro an.<br />

Während der Einführungsphase bis 2025 werden die Preise für Emissionszertifikate<br />

staatlich festgelegt. Der Preis für eine Tonne CO 2 wird 20<strong>21</strong><br />

bei 25 Euro liegen und bis 2025 schrittweise auf 55 Euro pro Tonne steigen.<br />

2026 sollen die Zertifikate erstmals in einem Preiskorridor von 55<br />

bis 65 Euro versteigert werden. Danach sollen die CO 2 -Zertifikate voraussichtlich<br />

frei am Markt gehandelt werden. Die Bepreisung von CO 2 ist Teil<br />

des Klimaschutzprogramms 2030 der Bundesregierung. Die anfallenden<br />

Kosten geben Energieanbieter an ihre Kunden weiter. Deshalb sind<br />

zukünftig Unternehmen noch stärker im Vorteil, die energieeffizient und<br />

damit emissionsarm und umweltfreundlich agieren.<br />

Der Heißgaserzeuger ist eine ausgereifte Lösung, die in vielen Regionen<br />

Europas auf dem Vormarsch ist. „Bei der Herstellung von Asphalttragschicht-Mischgut<br />

haben wir bereits 96 % erreicht. Die erzielte Qualität<br />

bei der Sanierung der Ortsdurchfahrt der Bundesstraße B33 in<br />

Haslach ist einwandfrei“, berichtet Nicolas Knäble, Geschäftsführer der<br />

Knäble GmbH. „Die Zeiten, in denen die Verarbeitung von Ausbau<strong>asphalt</strong><br />

eine Herausforderung darstellten, gehören der Vergangenheit<br />

an. Wir müssen nun vielmehr im Blick behalten, dass wir für unsere<br />

Aufträge, die mit Recycling-Anteil umgesetzt werden sollen, genug<br />

Material vorrätig haben. Deshalb nehmen wir gezielt an Ausschreibungen<br />

teil, bei denen wir Ausbau<strong>asphalt</strong> gewinnen, damit uns das<br />

‚schwarze Gold‘ nicht ausgeht.“<br />

Clevere Optionen<br />

Asphalt mit einem Recycling-Anteil herzustellen, beherrschen mittlerweile<br />

viele Asphaltmischanlagen. Die heutigen Anforderungen im Straßenbau<br />

werden aber immer anspruchsvoller. So möchten Auftraggeber<br />

dem Asphalt spezielle Eigenschaften verleihen, sei es in der Farbgebung,<br />

bei der Elastizität beziehungsweise der Stabilität. Diese Eigenschaften<br />

5|20<strong>21</strong>


Technik<br />

35<br />

Gute Laune, gute Arbeit: Mit der Kommandozentrale in einem separaten<br />

Gebäude schafft Knäble ganzjährig beste Arbeitsbedingungen.<br />

werden mit Zugabestoffen erreicht. Für deren Dosierung hat Knäble drei<br />

separate, vollautomatisierte Systeme integriert. Alle drei sind automatisiert<br />

und damit extrem anwenderfreundlich. Knäble verfügt über eine<br />

Doppel-Dosiereinheit für Pulver und Granulat, über eine separate Schüttgut-Zugabe,<br />

zum Beispiel für Trinidad oder Gummigranulat sowie über<br />

eine Multivariable Recyclingzugabe, die bis zu 40 % Ausbau<strong>asphalt</strong> kalt<br />

in den Prozess zugeben kann – oder alternativ nicht verklebende Schüttgüter.<br />

Die Flexibilität für Knäble ist dadurch groß.<br />

„Diese Optionen bringen die Effizienz und Produktivität auf ein neues<br />

Level“, sagt Nicolas Knäble. „Auf unserer alten Anlage mussten zwei Männer<br />

mehrere 15 kg schwere Säcke pro Charge in den Mischer zugeben.“<br />

Der Mischer der alten Anlage TBA 3000 kann alle 45 Sekunden 3 t Asphaltmischgut<br />

produzieren. „Bei Rezepten mit Trinidad oder Gummigranulat,<br />

damals also noch per Sackzugabe, konnten wir die maximal mögliche<br />

Mischleistung von 240 t/h nicht annähernd erreichen, da diese Spezialrezepte<br />

beispielsweise durch längere Quellzeiten eine Chargenzeit von<br />

mindestens 60 Sekunden bedingen. Durch den hohen Automatisierungsgrad<br />

und den 4-t-Mischer erreichen wir nun bis zu 320 t/h, und auch<br />

bei Spezialrezepten mit längerer Chargendauer ergeben sich hohe<br />

Mischleistungen.“<br />

Auch sonst hat Knäble viel für erstklassige Arbeitsbedingungen für den<br />

Mischmeister und das gesamte Team getan. So transportiert ein Aufzug<br />

Mitarbeiter samt Materialien nach oben, wodurch sich sämtliche Kontrollgänge<br />

und Wartungsarbeiten komfortabel durchführen lassen. Die Kommandozentrale<br />

der Asphaltmischanlage mit dem Leitsystem BLS 3000 von<br />

Benninghoven als Herzstück ist in einem separaten, ganzjährig wohltemperierten<br />

Gebäude untergebracht. Von dort aus können die Mitarbeiter<br />

über ein Kamerasystem sämtliche relevanten Punkte der Anlage im Blick<br />

behalten, ohne ihre Arbeitsplätze zu verlassen. „Wenn man sieht, was hier<br />

entstanden ist, ist es fast schon schade, dass ich demnächst in Rente gehen<br />

darf“, bedauert der Mischmeister Reinold Helmut.<br />

Kontakt: www.wirtgen-group.com<br />

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36 Technik<br />

Nadler Straßentechnik<br />

Optimaler Schichtenverbund im Sommer<br />

Speziell für die heißen Sommermonate hat die Nadler Straßentechnik<br />

GmbH kürzlich Asphacal TC Kalkmilch auf den Markt gebracht. Die hochkonzentrierte<br />

Kalkhydratsuspension für den Straßenneubau reduziert bzw.<br />

verhindert den Austrag der Bitumenemulsion durch Anhaftungen an den<br />

Reifen des Baustellenverkehrs. Die Haftschicht bleibt intakt, der ganzheitliche<br />

Schichtenverbund wird gewährleistet.<br />

Asphacal TC Kalkmilch ist verarbeitungsfreundlich:<br />

Die verdünnte Suspension<br />

kann mit geeignetem Verarbeitungsgerät, beispielsweise<br />

einer Spritzrampe, aufgetragen<br />

werden. Für Kleinbaustellen empfiehlt sich der<br />

Einsatz der Sprühbox Emu 600 von Amtec.<br />

Diese mobile Sprühanlage für wassergebundene<br />

Emulsionen hat eine integrierte Mischanlage<br />

inklusive Spül- und Reinigungsverfahren.<br />

Alle Austrag-, Pump- und Mischfunktionen<br />

erfolgen durch die integrierte Motorpumpe. Im<br />

Fahrbetrieb wird die Sprühanlage mit Funksteuerung<br />

bedient. Die Ausbringeinheit<br />

besteht aus einzelnen zuschaltbaren Sprühbalken.<br />

Die Sprühbox Emu 600 ist geeignet, um<br />

600 l Wasser, etwa Emulsion, aufzunehmen.<br />

Nach Aufbringen von Asphacal TC Kalkmilch<br />

kann diese sofort befahren werden. In anderen<br />

europäischen Ländern kommt die Kalkmilch<br />

bereits seit 25 Jahren erfolgreich zum Einsatz.<br />

Baustellenbericht Strabag<br />

Ihren Nutzen hat die Asphacal TC Kalkmilch<br />

kürzlich bei der Strabag AG Direktion Mitte-West,<br />

Bereich Rheinhessen, Gruppe Asphalt,<br />

unter Beweis gestellt. Beim Einbau von Asphaltbinder-<br />

und -deckschicht auf der A60 Mainz–<br />

Ingelheim wurde die Kalkmilch auf die Bitumenemulsion<br />

aufgetragen. Zum Einsatz kam die<br />

Amtec-Sprühbox Emu 600. Die Ergebnisse der<br />

Schichtenverbund-Prüfungen, durchgeführt<br />

durch die TPA Gesellschaft für Qualitätssicherung<br />

und Innovation, liegen vor und belegen,<br />

dass Asphacal TC Kalkmilch keinerlei negativen<br />

Einfluss auf den Schichtenverbund hat.<br />

Bauleiter Marcel Janke von Strabag in<br />

Sprendlingen berichtet: „Unser erster Baustelleneinsatz<br />

mit der Kalkmilch hat uns<br />

überzeugt. Die Kalkmilch verhindert den<br />

Abtrag der Bitumenemulsion gerade in den<br />

heißen Sommermonaten, sodass weitere<br />

Nacharbeiten während des Asphalteinbaus<br />

entfallen. Das Aufbringen erfolgt analog<br />

dem Anspritzen der Bitumenemulsion und ist<br />

somit einfach in der Handhabung. Ein weiterer<br />

Vorteil liegt darin, dass durch die starke<br />

Reduzierung von Anhaftungen der Bitumenemulsion<br />

auf den Reifen der Thermofahrzeuge<br />

der Baustellenausfahrtsbereich und<br />

die nahe liegenden Straßenabschnitte<br />

nahezu frei von Emulsionseinträgen bleiben.<br />

Wir erwarten uns durch den Einsatz der Kalkmilch<br />

eine Erhöhung der Qualität im Schichtenverbund<br />

bei einem geringeren Verbrauch<br />

von Ressourcen. Die anfänglichen Zweifel<br />

über einen negativen Einfluss auf den Schichtenverbund<br />

haben sich durch die positiven<br />

Ergebnisse der untersuchten Bohrkerne nicht<br />

bestätigt.“<br />

Kontakt: www.strassentechnik.de<br />

01<br />

02<br />

03<br />

Bild 01<br />

Bild 02<br />

Bild 03<br />

Auftragen der Asphacal TC Kalkmilch mit der Sprühbox Emu 600 von Amtec<br />

Fertig angespritzte Oberfläche mit Asphacal TC Kalkmilch<br />

Oberfläche links unbehandelt / rechts vorbehandelt mit Asphacal TC<br />

Kalkmilch (Quelle: Nadler Straßentechnik)<br />

5|20<strong>21</strong>


Technik<br />

37<br />

Mehr als 24.000<br />

Käufe allein über unsere App<br />

Zahlen lügen nicht. Der Markt ist<br />

wie geschaffen für Verkäufer.<br />

Stetig steigende Preise für<br />

Gebrauchtmaschinen<br />

und LKW.<br />

74% mehr<br />

Bieterregistrierungen<br />

als im Jahr 2019<br />

35% mehr<br />

Aufrufe der Webseite<br />

als im Jahr 2019<br />

Internationale<br />

Bieter mit mehr<br />

als 40 Mrd. Euro<br />

zugelassener Kaufkraft<br />

Der Markt für Maschinen ist heiß umkämpft – die Nachfrage der Käufer ist hoch und die<br />

Preise steigen. Und Verkäufer, die ihre Maschinen bei Ritchie Bros verkaufen, profitieren<br />

von hohen Erlösen. Seitdem wir 2020 begonnen haben, ausschließlich Online-Auktionen<br />

abzuhalten, ist die Beteiligung der Käufer gleichbleibend rekordverdächtig – bei gleichzeitig<br />

hoher Nachfrage und herausragenden Ergebnissen für die Verkäufer.<br />

Bei uns finden Sie eine globale Käuferschaft, Events, Dienstleistungen und eine<br />

beispiellose Nachfrage nach Ihren Maschinen.<br />

35% mehr<br />

Webseitenaufrufe der Webseite<br />

als im Jahr 2019<br />

Internationale Bieter mit<br />

mehr als 40 Mrd. Euro<br />

zugelassener Kaufkraft<br />

74% mehr<br />

Bieterregistrierungen<br />

als im Jahr 2019<br />

Mehr als 24.000<br />

Käufe allein über unsere App<br />

26% mehr als im Jahr 2019<br />

Mehr Gebote und stärkere Konkurrenz unter Bietern<br />

weil unsere Bieter mehr Zeit haben, in unseren Online-Auktionen<br />

Gebote abzugeben<br />

rbauction.de/sell<br />

5|20<strong>21</strong>


38 Technik<br />

Gipo<br />

Erster elektrischer Brecher<br />

Auf ihrem Standort im Recyclingpark Neckartal in Stuttgart wird Fischer Weilheim eine neue Gipo-Anlage<br />

einsetzen – eine mehr als zukunftsweisende Entscheidung, denn bei der Giporec R 131 FDR Giga E handelt es sich<br />

um die erste rein elektrisch betriebene mobile Brech- und Siebanlage von Gipo in Deutschland.<br />

Nachhaltig, effektiv und sehr beeindruckend: die Giporec R 131 FDR Giga E<br />

an ihrem neuen Standort im Recyclingpark Neckartal. (Quelle: Gipo AG; Thomas<br />

Einberger, argum)<br />

Sie sieht schon beeindruckend aus, die neue Giporec R 131 FDR Giga<br />

E: Ganz in Orange – übrigens die Hausfarbe von Fischer Weilheim –<br />

und das auf einer komplett neu <strong>asphalt</strong>ierten Fläche vor den grau-blauen<br />

Lüra-Stahlwänden. Das allein ist schon eine überaus interessant wirkende<br />

Kombination. Hinter den Stellwänden verbergen sich mächtige Travertin-Wände,<br />

und damit wird klar, wir befinden uns in einem alten Steinbruch,<br />

und zwar dem ehemaligen Lauster-Steinbruch in Stuttgart-Münster,<br />

dem neuen Recyclingpark Neckartal. Drei in der Region bekannte<br />

Familienunternehmen haben sich dafür zusammengetan, die Karle Recycling<br />

GmbH, die Degenkolbe Recycling GmbH und die Fischer Weilheim<br />

GmbH. Die drei Unternehmen betreiben auf den unterschiedlichen Ebenen<br />

des ehemaligen Steinbruchs neben einem Wertstoffhof für Privathaushalte<br />

und Gewerbe auch Papier- und Kunststoffrecycling sowie eine<br />

Recyclingschotterproduktion – und mittendrin die neue Giporec.<br />

Recyclingschotterproduktion, das ist das Stichwort für Fischer Weilheim<br />

und ihren Aufgabenbereich im Recyclingpark. Mit Hans-Jörg<br />

Fischer, geschäftsführender Gesellschafter, und seinem Neffen Christoph<br />

Fischer, Gesellschafter und stellvertretender Leiter der Personal- und<br />

Gerätedisposition, begrüßen uns die dritte und vierte Generation des<br />

Unternehmens.<br />

„Der Erdbau, Rückbau und Abbruch, die dazu notwendigen Transporte,<br />

Verwertungs- und Entsorgungslösungen und natürlich Recycling<br />

sind unsere wesentlichen Schwerpunktthemen, die wir in unserer Unternehmensgruppe<br />

immer im ganzheitlichen Sinne bearbeiten“, so Hans-<br />

Jörg Fischer. Ganz schön breit aufgestellt, da passt der Recyclingpark in<br />

der Neckartalstraße hervorragend ins Portfolio. „Das stimmt, diese Fläche<br />

ist die einzige immissionsschutzrechtlich genehmigte Fläche in Stuttgart,<br />

wo es unter vielen Auflagen möglich ist, in unmittelbarer Stadtnähe<br />

Recycling zu betreiben. Und das wollen wir auf jeden Fall auch unter den<br />

besten Bedingungen machen.“<br />

Mit der Übergabe der neuen Giporec kann jetzt die nächste Stufe des<br />

Regelbetriebes starten, für Hans-Jörg und Christoph Fischer mindestens<br />

fast genauso wichtig wie die Genehmigung des Platzes. „Mit Gipo verbindet<br />

uns schon eine sehr lange und auch sehr positive Geschichte“, so Hans-<br />

Jörg Fischer. „Schon seit Anfang der 1990er-Jahre hatten wir mehrere<br />

Gipo-Brecher und Siebanlagen im Einsatz, mit denen wir immer sehr zufrieden<br />

waren. Die letzte war eine Giporec R 150, die fast 11.000 Betriebsstunden<br />

hatte, aber bei den räumlich engen Baustellen einfach zu groß geworden<br />

war. Als es um die Entscheidung für eine Neuanschaffung ging, sind<br />

wir zur Steinexpo gefahren, um uns möglichst umfassend zu informieren.<br />

Wir haben uns verschiedene Anlagen angeschaut, sie auch getestet – aber<br />

letzten Endes sind wir doch wieder bei Gipo geblieben.“<br />

Und was war der ausschlaggebende Faktor? Auch da sind sich Hans-<br />

Jörg und Christoph Fischer einig: „Eigentlich ist es die Summe vieler<br />

Faktoren. Wie wir ist Gipo ein Familienunternehmen, das passt von der<br />

Größe und der Philosophie. Und wir brauchten kein Produkt von der<br />

Stange, sondern eine ganz individuelle Lösung, die uns Gipo nicht nur<br />

realisieren, sondern kostenseitig auch vernünftig darstellen konnte. Wir<br />

schätzen zudem die Betreuung und den Service, der uns schon in der<br />

Vergangenheit nie im Stich gelassen hat. Das ist eine partnerschaftliche<br />

Verbindung, die uns über die Lösung unserer Aufgabenstellung hinaus<br />

begleitet.“<br />

Die Aufgabenstellung im Recyclingpark war in der Tat nicht ganz<br />

einfach: Relativ kleine Platzverhältnisse lassen keine großen Lagerflächen<br />

zu, sowohl für die Inputmaterialien wie auch für den Output. Daher<br />

transportiert ein neu installiertes Förderband das fertig gebrochene<br />

Material von der Aufbereitungsfläche über 100 m zwei Ebenen höher zur<br />

eigentlichen Output-Lagerfläche. Dabei werden 25 Höhenmeter mit<br />

einer Steigung von 20 Grad überwunden und miteinander verbunden.<br />

Das überwiegend von eigenen Baustellen stammende Material, dessen<br />

Analysewerte vor Anlieferung schon vorliegen müssen, wird auf den<br />

Baustellen grob vorsortiert oder vorbereitet, die endgültige Aufbereitung<br />

zu Recyclingschotter geschieht dann mit der Gipo.<br />

Mit der Giporec R 131 FDR Giga E gibt es nun in Deutschland den<br />

ersten elektrischen Prallbrecher. Hans-Jörg Fischer: „Wir denken jetzt<br />

schon an die nächste Generation, und wir wollen keine halben Sachen!“<br />

Das stimmt absolut, wie auch Gipo-Vertriebsmitarbeiter Marco Cammarata<br />

anmerkt: „Wir sind auf die Wünsche von Fischer Weilheim komplett<br />

eingegangen, dort, wo es technisch absolut nicht vertretbar gewesen<br />

wäre, haben wir gemeinsam andere Lösungen gefunden.“<br />

In Stuttgart ging es noch um ganz andere Anforderungen, wie<br />

Fischer-Mitarbeiter Björn Fentroß berichtet: „Mit der auf unseren Wunsch<br />

hin installierten Zwei-Deck-Vorabsiebung wird durch das Ausscheiden<br />

von verschleißintensivem Feinmaterial die Qualität des Endproduktes<br />

5|20<strong>21</strong>


Technik<br />

39<br />

Bei der offiziellen Übergabe (von links nach rechts): Hans-Jörg Fischer, Marco<br />

Cammarata, Christoph Fischer, Björn Fentroß, Robin Laube (stellvertretender<br />

Betriebsleiter des Recyclingparks).<br />

wesentlich verbessert. Wichtig waren uns auch die zwei Windsichter im<br />

Überkornkreislauf und im Unterdeck, und nicht zu vergessen: Wahrscheinlich<br />

ist es die erste Anlage in Deutschland, deren Eisenaustrag sich<br />

rechts neben der Maschine befindet. Etwas anderes haben die Platzverhältnisse<br />

halt nicht zugelassen.“<br />

Und was leistet die „E“ sonst noch? Wesentliche Ausstattungsmerkmale<br />

des Brechers sind die Gipo-Prallmühle P 131 mit einem Prallmühlen-Einlauf<br />

von 1.270 auf 920 mm und einem Rotordurchmesser von<br />

1.200 mm und der Brecheraustrag mit der erprobten Vibrations-Austragsrinne.<br />

Das breite Brecheraustragsband von 1.400 mm verhindert<br />

Materialstauungen unter dem Rotor und an den Übergabestellen. Das<br />

gebrochene Material wird von der 2-Deck-Siebmaschine mit einer Siebfläche<br />

von 1.500 auf 5.500 mm abgesiebt. Das Überkorn kann wahlweise<br />

seitlich ausgetragen oder zurückgeführt werden. Das Förderband zur<br />

Überkornrückführung ist als Haldenband auf einer stabilen Drehkonsole<br />

180 Grad hydraulisch schwenkbar und kann damit auch zur Haldenaufschüttung<br />

genutzt werden. Mit dem Raupenantrieb kann die<br />

Anlage sehr mobil verfahren werden, wobei der Haupteinsatzort der<br />

Recyclingpark sein wird.<br />

Das einfache An- und Abkuppeln der Siebeinheit an die Brechanlage<br />

erfolgt mit Hilfe eines Hydraulikzylinders ohne fremdes Hebegerät. Dank<br />

der guten Zugänglichkeit ist ein einfaches und schnelles Wechseln der<br />

Siebbeläge möglich. Das bekannte Gipo-Materialflusskonzept vermeidet<br />

eine Verengung des Materialstroms, die Systembreiten der Förderelemente<br />

„öffnen“ sich dazu in der Materialflussrichtung.<br />

Beim Direktantrieb des Prallbrechers handelt es sich um einen Elektromotor<br />

mit 200 kW mit Frequenzumformer für die stufenlose Drehzahlverstellung.<br />

Der Elektroantrieb für die Nebenantriebe erzielt eine<br />

Leistung von 160 kW. Das Einsatzgewicht mit Siebanlage beträgt rund<br />

80 Tonnen.<br />

Übrigens, um eine durchweg nachhaltige Produktionskette des Recyclingschotters<br />

zu gewährleisten, wird der Gipo-Brecher zukünftig mit der<br />

elektrischen Energie einer Photovoltaikanlage betrieben, die auf dem<br />

Dach der alten Vierkranhalle eingerichtet werden soll. Durch die Versorgung<br />

des Elektrobrechers über Photovoltaik-Strom können jährlich etwa<br />

87 t CO 2 eingespart werden.<br />

Kontakt: www.gipo.ch<br />

Fliegl<br />

Kompaktes Multitalent<br />

Mit dem Tandem-Drei-Seiten-Kippanhänger TSK 140 zeigt Fliegl, welche<br />

Bandbreite an Fahrzeugen der Hersteller im Portfolio hat. Mit einer Nutzlast<br />

von nahezu 11 t eignet sich der kompakte Anhänger auch für den Transport<br />

größerer Baumaschinen. Mit einer Länge von 5.000 und einer Breite von<br />

2.420 mm bietet die Pritsche Platz für zehn Europaletten.<br />

Die robusten Auffahrrampen aus Aluminium<br />

bieten eine Tragkraft von 8.000 kg<br />

pro Paar, damit können selbst größere Baumaschinen<br />

sicher verladen werden. Während<br />

der Fahrt lagern die 3,44 m langen Rampen<br />

unterhalb der Ladefläche in abschließbaren<br />

Staufächern. Zur optimalen Ladungssicherung<br />

sind zehn Schwerlastzurrösen mit je 5 t<br />

Zugkraft in den 4 mm starken Stahlblechboden<br />

eingelassen. Spanngurte und weiteres<br />

Zubehör finden im Werkzeugkasten auf der<br />

rechten und damit straßenabgewandten<br />

Fahrzeugseite Platz. Dank einem über die<br />

gesamte Fahrzeugbreite reichenden Spritzlappen<br />

wirbelt kein Schmutz auf.<br />

Wie der Boden ist auch der gesamte Bordwandaufbau<br />

aus robustem Stahl gefertigt; die<br />

Der kompakte Anhänger eignet sich auch zum<br />

Transport größerer Baumaschinen.<br />

durchgehenden Seitenwände lagern in sechs<br />

Scharnieren, sie lassen sich abklappen und<br />

bieten eine unten liegende Zentralverriegelung<br />

– mit nur einem Handgriff ist der TSK 140<br />

bereit zum Abkippen. Die geteilte Rückwand<br />

ist bei diesem Fahrzeug als Zwei-Flügel-Tür<br />

ausgelegt, pendelnd gelagert, ebenfalls mit<br />

Zentralverriegelung.<br />

„Wir haben einen 18-Tonner als Zugfahrzeug,<br />

natürlich mit Ladekran, damit wir beispielsweise<br />

Paletten direkt beim Kunden abladen<br />

können“, sagt Windrich. Der Nebenantrieb<br />

des Lkw erzeugt den Druck für die<br />

hydraulische Mehrkolbenpresse, die das Dreiseitenkippwerk<br />

bewegt. Eine durchgehende<br />

Kippwelle sorgt für Stabilität; ebenso wie die<br />

klappbaren Stützen am Heck sowie der Stützfuß<br />

mit Zweiganggetriebe an der Front. Um<br />

bei Bedarf schnell ein anderes Zugfahrzeug<br />

nutzen zu können, lässt sich der Zugholm mit<br />

Hilfe einer Spindel um 300 mm in der Höhe<br />

verstellen.<br />

Kontakt: www.fliegl.com<br />

5|20<strong>21</strong>


40 Technik<br />

Wirtgen<br />

Straßeninstandsetzung mit<br />

Kaltrecycling-Zug<br />

Die Landstraße ER361 durch den Ort Monsanto, etwa 100 km nördlich von<br />

Lissabon, musste auf 2,7 km in beiden Fahrtrichtungen strukturell erneuert<br />

werden. Die ausschreibende Behörde, Infrastructuras de Portugal, hatte für die<br />

Instandsetzung rund zwölf Wochen eingeplant. Die Straßenbauexperten der<br />

Firma Pragosa erledigten den Job im Kaltrecycling-Verfahren in vier Tagen.<br />

Das Herzstück des Kaltrecycling-Zuges ist der<br />

neue Wirtgen W 380 CR, der auf dieser Baustelle<br />

seinen ersten Einsatz für Pragosa hatte. Er ist<br />

in der Lage, die alten Schichten der Straße in einem<br />

Übergang zu recyceln. Ein Vögele Fertiger sorgt<br />

für lagegerechten Einbau und mehrere Hamm-<br />

Walzen nehmen die Endverdichtung vor.<br />

Die Zeit ist ein weiterer Faktor des Kaltrecycling<br />

in-place, wie diese Anwendung genannt wird. Eine<br />

Verkürzung der Bauzeit von zwölf Wochen auf vier<br />

Tage war nur möglich, weil so gut wie kein Material<br />

transportiert werden musste. Die eigentliche Baustellenplanung<br />

hatte vorgesehen, dass beide Fahrspuren<br />

54 cm tief ausgehoben und von Grund auf<br />

erneuert werden. Daraus ergab sich ein Materialaufkommen<br />

von 7.500 m³, das von der Baustelle<br />

hätte wegtransportiert und durch entsprechend<br />

neues ersetzt werden müssen. Inklusive aller zugehörigen<br />

Arbeiten ergab sich durch den Materialaustausch<br />

das geplante Baufenster von zwölf<br />

Wochen. Kaltrecycling in-place macht den Materialaustausch<br />

überflüssig, da das vorhandene<br />

Material vor Ort (= in-place) wiederverwendet<br />

werden kann. Unter Zugabe von Kalk und Schaumbitumen<br />

als Bindemittel und der Verwendung<br />

aller bestehenden Materialen wird ein neuer,<br />

hochwertiger Baustoff an Ort und Stelle produziert.<br />

Das neue Bituminös-Stabilisierte Material<br />

(BSM) dient als neues „Rückgrat“ der viel befahrenen<br />

Straße und ist nach Abschluss eines Bauabschnittes<br />

sofort wieder befahrbar.<br />

Flexibilität durch anpassbare<br />

Arbeitsbreiten<br />

Die Spurbreite variierte bei der Baustelle<br />

zwischen 2,75 m und 3,25 m. Der Kaltrecycler<br />

01<br />

5|20<strong>21</strong>


Technik<br />

41<br />

W 380 CR wurde daher statt mit seiner Standard-<br />

Arbeitsbreite von 3,8 m mit einem Fräsaggregat<br />

von 3,2 m Arbeitsbreite eingesetzt. Das MCS-<br />

System machte die Umrüstung sogar auf der<br />

Baustelle möglich.<br />

Das Mix-Design für die neue BSM-Schicht und<br />

die Proben der vorhandenen Straßenstruktur hat<br />

die Universität Minho durchgeführt. Dabei wurde<br />

festgestellt, dass die Basis der Straße noch so weit<br />

tragfähig war, dass eine BSM-Schicht plus eine<br />

neue Asphaltdeckschicht eine langlebige Alternative<br />

zum herkömmlichen, kostenintensiven<br />

Neuaufbau darstellte..<br />

02<br />

Zur Herstellung der neuen BSM-Schicht sollten<br />

7 kg Kalk pro Quadratmeter beigemischt werden.<br />

Der Kalk wurde vor dem Mischprozess direkt<br />

auf die alte Fahrbahn aufgetragen. Der Streumaster<br />

SW 5 RC an einem John-Deere-Traktor sorgte<br />

hier mit seinem besonders präzisen Streuwerk für<br />

die ideale Verteilung. Dank sauberer Austragung<br />

und angepasster Streubreiteneinstellung war<br />

dabei besondere Streugenauigkeit sichergestellt,<br />

was die Kosten so gering wie möglich hielt.<br />

Schaumbitumen-Rezeptur<br />

03<br />

Der W 380 CR fräste im Anschluss 16 cm tief durch<br />

die beschädigte Asphaltschicht. „Die Arbeitstiefe<br />

des Kaltrecyclers betrug 16 cm, um eine BSM-<br />

Schicht mit einer ausreichenden Tragfähigkeit<br />

herzustellen“, sagt Mike Marshall, Recycling-Experte<br />

bei Wirtgen. Unter Zugabe von nur 2,6 %<br />

Schaumbitumen und Wasser wurde der Kalk<br />

direkt mit eingemischt. Im Downcut-Verfahren<br />

wurde aus dem vorhandenen Material aus<br />

Asphaltdeckschicht und Teilen des Asphaltbinders<br />

mit den Zuschlagstoffen der neue homogene<br />

Unterbau gemischt. Die enorme Motorleistung<br />

des CR gepaart mit der hocheffizienten und<br />

leistungsstarken Schaumbitumenleiste ermöglichte<br />

einen Vorschub von 5 m/min. Dabei produzierte<br />

der CR rund 320 t hochwertiges BSM-Mischgut<br />

pro Stunde. „Als Bindemittel wurde Schaumbitumen<br />

gewählt. Es bietet viele Vorteile hinsichtlich<br />

Verarbeitbarkeit und Kosteneffizienz. Darüber<br />

hinaus ergibt sich durch die Kaltaufbereitung eine<br />

deutliche CO₂-Reduktion“, erläutert Marshall.<br />

Das flexibel verstellbare Ladeband des<br />

W 380 CR transportierte die 320 t BSM in den<br />

Bunker des folgenden SUPER 1900-3i von Vögele.<br />

Bei seiner maximalen Leistungsfähigkeit von bis<br />

zu 900 t/h konnte der Fertiger hier besonders<br />

kraftstoffsparend im Eco-Modus arbeiten.<br />

Dem Asphaltfertiger folgten zum Abschluss<br />

der Baumaßnahme drei Hamm-Straßenbauwalzen.<br />

Eine HD+ 110i-Tandemwalze mit Glattmantelbandagen<br />

sorgte für die erste Versiegelung<br />

und Sicherung der sauber eingebauten<br />

Lage. Im Anschluss nahmen zwei GRW-18-Gummiradwalzen<br />

die Endverdichtung vor.<br />

Ökologische Straßeninstandsetzung<br />

Die Vorteile für die Umwelt liegen beim Kaltrecycling<br />

auf der Hand. Nach Angaben von Pragosa<br />

wurden rund 98 % der CO₂-Emissionen im Vergleich<br />

zum herkömmlichen Bauverfahren eingespart.<br />

Das lag hauptsächlich an der Wiederverwendung<br />

des Baumaterials vor Ort, das auf<br />

dieser Baustelle mit rund 1.500 Lkw-Fahrten<br />

hätte an- und abtransportiert werden müssen.<br />

Daneben entfielen die Deponiekosten für die<br />

Entsorgung und die Abbaukosten des neuen<br />

Materials. Es wurden also zusätzlich natürliche<br />

Ressourcen geschont und Kosten gespart.<br />

Kontakt: www.wirtgen-group.com<br />

04 <strong>05</strong><br />

Bild 01<br />

Bild 02<br />

Bild 03<br />

Bild 04<br />

Bild <strong>05</strong><br />

In Monsanto recycelte der Wirtgen W380<br />

CR mit Heckverladung die Fahrbahn 16<br />

cm tief unter Zugabe von Schaumbitumen<br />

und vorgestreutem Kalk.<br />

Der heckmontierte Bindemittelstreuer<br />

SW 5 RC verteilt die erforderliche Menge<br />

Kalk vor dem Kaltrecycling-Zug.<br />

Ausfräsen, Aufbereiten, Einbauen und<br />

Verdichten – ökologische Straßensanierung<br />

mit Technik der Wirtgen Group.<br />

Die ersten Verdichtungsübergänge<br />

erfolgten mit der Tandemwalze HD+<br />

110i von Hamm.<br />

Vorarbeiter Pedro Silva vom Bauunternehmen<br />

Pragosa und Wirtgen<br />

Recycling-Experte Mike Marshall (links)<br />

(Quelle: Wirtgen)<br />

5|20<strong>21</strong>


01<br />

Schäfer-Technic<br />

Fugenvergusskocher auch für<br />

Kanten- und Nahtanspritzung<br />

Schwerpunkt der 1990 gegründeten Firma MOT Röbel GmbH ist die Sanierung von Straßen im Großraum Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Berlin/Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Das Spektrum reicht mit Dienstleistungen von Oberflächenbehandlungen,<br />

über Sanierungsbeschichtungen und Heißbitumen auf Betonverkehrsflächen bis hin zur<br />

Kanten- und Nahtanspritzung im Neubau. Verlegeleistungen von Asphalteinlagen ergänzen das Leistungsspektrum.<br />

Beim Maschinenpark vertraut man auf die Schäfer-Technic GmbH, wie beispielsweise bei der jüngsten Investition,<br />

einem Fugenvergusskocher.<br />

Der Fugenvergusskocher Typ LS 500 F-KA ist eine leistungsstarke<br />

Maschine und wird auch zur Kanten- und Nahtanspritzung eingesetzt.<br />

„Wir haben uns die Maschine individuell und optimal für unsere<br />

Zwecke zusammengestellt“, erklärt Geschäftsführer Sebastian Schulz und<br />

ergänzt: „Neben der Qualität der Maschine ist uns auch der gute und<br />

schnelle Service von Schäfer-Technic wichtig.“ Das Tandemfahrgestell der<br />

Baumaschine verfügt über verstärkte Achsen und Reifen für mehr Tragfähigkeit.<br />

Das Chassis ist nach unten offen gestaltet. Überschwappendes<br />

Material kann so keinen Schaden anrichten. Die Zugdeichsel ist höhenverstellbar.<br />

Das hydrostatisch angetriebene Laufrad an der Deichsel wird auch<br />

hydraulisch gelenkt und höhenverstellt. Das Bitumen kann in der Maschine<br />

bei Bedarf bereits in der Nacht vor dem nächsten Einsatz elektrisch vorgewärmt<br />

werden. Bei kurzen Anfahrten vom Betriebshof zum Einsatzort<br />

bedeutet das eine schnellere Einsatzbereitschaft auf der Baustelle.<br />

Für einen störfreien Betrieb sind auch die Vergussschläuche und<br />

Spritzdüsen beheizbar. Die Kanten-/Nahtspritzeinrichtung ist seitlich<br />

5|20<strong>21</strong>


Technik<br />

43<br />

02<br />

in Fahrtrichtung links montiert. Ein Anschluss für eine Handlanze ist<br />

ebenso vorhanden wie ein Kompressor mit Luftkessel zum Ausblasen<br />

der Vergussschläuche und Spritzdüsen am Arbeitsende. Der 3-fach-<br />

Spritzbalken ist pneumatisch schaltbar und hydraulisch verstellbar, die<br />

Einzeldüsen sind vorwählbar. Die Vergusspumpe ist servicefreundlich<br />

und schnell zugänglich außen am Tank angebaut, wie auch der separate<br />

Bitumenfilter.<br />

Eine typische Baustelle war kürzlich die Sanierung der stark befahrenen<br />

Ortsdurchfahrt von Mirow in Mecklenburg-Vorpommern. Um die<br />

Zufahrten für die Anlieger offen zu halten, wurde die Ortsdurchfahrt<br />

abschnittsweise und jeweils nur in eine Fahrtrichtung erneuert. Die Mot<br />

Röbel GmbH hatte den Auftrag, die Mittelnaht für einen guten Verbund<br />

mit Heißbitumen anzuspritzen. Eine Aufgabe, die durch den erfahrenen<br />

Maschinisten Uwe Zaren schnell und qualitativ hochwertig, auch wegen<br />

des benutzerfreundlichen Fugenvergusskochers, ausgeführt wurde.<br />

Mehr als zehn Jahre arbeitet er nun schon mit verschiedenen Baumaschinen<br />

von Schäfer-Technic. „Die meisten unserer Mitarbeiter haben eine<br />

lange bis sehr lange Betriebszugehörigkeit. Deren Erfahrung und Kompetenz,<br />

kombiniert mit guter Technik, lässt uns erfolgreich als mittelständisches<br />

Unternehmen am Markt agieren“, erklärt Geschäftsführer Schulz.<br />

Anfangs inhabergeführt, gehört die Mot Röbel GmbH mit ihren drei<br />

Betriebsstätten heute zu einem dänischen Straßenbaukonzern und<br />

bleibt so für die Zukunft gut aufgestellt.<br />

Kontakt: www.schaefer-technic.com<br />

03<br />

SCHÜTTGUTBOXEN AUS STAHL<br />

Bild 01<br />

Bild 02<br />

Bild 03<br />

Bild 04<br />

Sanierung der Ortsdurchfahrt in Mirow. Der Maschinist<br />

hat von seinem Fahrersitz aus einen guten Blick auf das<br />

Geschehen.<br />

Die Vergusspumpe ist servicefreundlich und schnell<br />

zugänglich außen am Tank angebaut, wie auch der<br />

separate Bitumenfilter.<br />

Uwe Zaren schätzt die Zuverlässigkeit und Präzision des<br />

Vergusskochers.<br />

Der 3-fach-Spritzbalken ist pneumatisch schaltbar und<br />

die Einzeldüsen sind vorwählbar. (Quelle: Schäfer-Technic)<br />

04<br />

• Höchste Stabilität<br />

• 2,0m-8,0m Höhe und mehr<br />

• Keine Abplatzungen<br />

• Brandschutz bis EI 240<br />

• Schnelle, einfache Montage<br />

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www.rms-luera.de


44 Technik<br />

Caterpillar<br />

Neue Tandemwalzen in GC-Ausführung<br />

Caterpillar bringt drei neue kompakte Tandem-Walzen in der Klasse bis 3 t<br />

auf den Markt. Die neuen Modelle der GC-Serie werden von einem Motor<br />

angetrieben, der zur Erfüllung der EU-Abgasnorm Stufe V keine Nachbehandlung<br />

benötigt. Die Walzen eignen sich für Boden- und Asphaltarbeiten,<br />

beispielsweise auf Parkplätzen, Einfahrten, städtischen Straßen,<br />

im Landschaftsbau und auf kleinen Baustellen.<br />

Arbeitsfläche und den Bandagenrand. Das optionale<br />

Verdichtungsmess-System (CMV) verbessert<br />

die Verdichtungsqualität, vermeidet unnötige<br />

Überfahrten und erhöht die Materialkonsistenz.<br />

Die neuen Modelle der GC-Serie sind mit einer<br />

Wassertankanzeige ausgestattet, die eine kontinuierliche<br />

Überwachung vom Fahrerplatz aus ermöglicht,<br />

sodass der Tank nicht leer laufen kann. Besser<br />

positionierte Düsen an den Sprühbalken verbessern<br />

die Wasserabdeckung auf der Trommel, um eine<br />

Materialaufnahme zu verhindern. Der neuartige<br />

Sprühtestmodus des Wassersystems erleichtert das<br />

Testen und Einstellen des Düsenwinkels, um eine<br />

korrekte Bandagenabdeckung zu gewährleisten.<br />

Verbesserter Service und Sicherheit<br />

Die drei Tandem-Walzen CB2.5 GC, CB2.7 GC und die neue Kombiwalze CC2.7 GC zeichnen sich u. a.<br />

aus durch leichte Wartung.<br />

Die kompakten und wendigen Cat-Walzenzüge<br />

der GC-Serie sind auch für die Vermietung konzipiert.<br />

Angetrieben von einem turbogeladenen Cat<br />

C1.7T-Motor mit 18 kW (25 PS) erfüllen alle drei<br />

Modelle die EU-Abgasnorm Stufe V ohne Nachbehandlungssystem,<br />

was die Wartung vereinfacht und<br />

die Servicekosten senkt. Die fortschrittliche Hydraulik<br />

und die exklusive Power-Management-Software<br />

sorgen dafür, dass der kleinere Motor die gleiche<br />

Leistung wie sein Vorgänger erbringt. Die neue automatische<br />

Leerlaufabschaltung hilft, Kraftstoff und<br />

Maschinenstunden zu sparen.<br />

Die überarbeiteten Bedienelemente verfügen<br />

über Wippschalter und ein gut ablesbares Cat-Display,<br />

das auch unerfahrene Bediener schnell erlernen<br />

können. Die automatische Vibrationskontrolle<br />

stoppt die Vibration, wenn der Fahrhebel in der<br />

Neutralstellung ist, um Markierungen zu vermeiden.<br />

Die optional verfügbaren beidseits angebrachten<br />

Doppelfahrhebel erhöhen den Bedienkomfort.<br />

Mit Verdichtungsbreiten von 1.000 mm<br />

bis 1.300 mm verfügen alle neuen Cat-Tandem-<br />

Walzen über große Bandagendurchmesser von<br />

720 mm für glatte Oberflächen. Verstärkte 14 mm<br />

dicke Bandagen sorgen für mehr Haltbarkeit und<br />

eine höhere Verdichtungsleistung durch das<br />

höhere Gewicht. Der Bandagenversatz der Walzen<br />

von 50 mm verbessert die Verdichtungsleistung<br />

beim Walzen neben Bordsteinen. Ein schmales Rahmendesign<br />

ermöglicht eine bessere Sicht auf die<br />

Mit Verdichtungsbreiten von 1.000 mm bis 1.300<br />

mm verfügen alle neuen Cat-Tandem-Walzen über<br />

große Bandagendurchmesser von 720 mm für<br />

glatte Oberflächen. Fotos: Caterpillar/Zeppelin<br />

Um Servicetechniker bei der schnellen Diagnose<br />

bestehender und potenzieller Probleme zu unterstützen,<br />

ist die neue Baureihe der Universalverdichter<br />

jetzt standardmäßig mit der Cat-ET-Diagnosesoftware<br />

(Electronic Technician) ausgestattet.<br />

Bei Anschluss an das elektronische Steuermodul<br />

(ECM) greift Cat ET auf Diagnoseinformationen zu,<br />

wie etwa die Anzeige von Statusparametern, die<br />

Anzeige aktiver Diagnosecodes, die Anzeige protokollierter<br />

Diagnosecodes sowie Diagnosetests<br />

und -kalibrierung, um die Identifizierung von<br />

Maschinenproblemen zu unterstützen.<br />

Das Cat-Flottenmanagement im Standard<br />

erfasst wichtige Betriebsdaten, Fehlercodes und<br />

Informationen zum Maschinenstandort, um die<br />

Effizienz des Flottenmanagements zu steigern. Die<br />

optionale Remote-Fehlerbehebung analysiert<br />

Maschinendaten in Echtzeit zur Diagnose von Fehlercodes,<br />

ohne die Maschinenproduktivität zu<br />

beeinträchtigen, und spart möglicherweise eine<br />

Servicefahrt zum Einsatzort. Die optionale Remote-<br />

Flash-Funktion ermöglicht die Aktualisierung der<br />

Maschinensoftware.<br />

Die neuen Cat-Walzenzüge sind jetzt serienmäßig<br />

mit einem breiten, orangefarbenen Sicherheitsgurt<br />

ausgestattet. Rutschhemmende Trittstufen<br />

und eine Plattform tragen zur Verbesserung der<br />

Betriebssicherheit bei. Ein Anwesenheitssensor im<br />

Sitz verhindert ein unbeabsichtigtes Betätigen der<br />

Walze, wenn der Bediener nicht sitzt. Mehrere optionale<br />

LED-Beleuchtungspakete verbessern die<br />

Sichtverhältnisse auf der Baustelle.<br />

Kontakt: www.zeppelin-cat.de<br />

5|20<strong>21</strong>


Technik<br />

45<br />

Huesker Synthetic GmbH<br />

Geogitter aus PET-Recycling-Garn<br />

Das Geogitter Fortrac T ist ab sofort auch in der Ecoline verfügbar.<br />

Zuvor hatte Huesker bereits die Asphaltbewehrung Hatelit C eco,<br />

ebenfalls aus PET-Recycling-Garnen, in der Ecoline eingeführt.<br />

Fortrac-Geogitter zeigen Verbundflexibilität, die für eine<br />

optimale Bodenverzahnung sorgt, sie sind belastbar und<br />

halten hohen Zugkräften stand. (Quelle: Huesker)<br />

Die verwendeten Garne der Ecoline sind zu 100 % PET-Recyclingmaterial. Sie<br />

leisten durch den Verzicht auf primäre Rohstoffe einen wertvollen Beitrag für<br />

nachhaltiges Bauen durch Ressourcenschonung und CO 2 -Emissionseinsparungen.<br />

Die Geogitter der Ecoline erfüllen dieselben hohen Qualitätsstandards wie das<br />

Ursprungsprodukt aus Originalfasern. Fortrac T Eco wird aus hochmodulen Polyestergarnen<br />

hergestellt und hält Zugkräften bis 1.600 kN/m stand. Die Verbundflexibilität<br />

sorgt für optimale Bodenverzahnungseffekte. Die Kreuzungspunkte sind frei<br />

von Schwachstellen, da es keine produktionsbedingten molekularen Strukturveränderungen<br />

gibt. Fortrac-Geogitter werden, unter anderem, bei der Errichtung von<br />

Steilböschungen, Stützkonstruktionen, Erdfallüberbrückungen oder auch zur Bewehrung<br />

über vertikalen Traggliedern eingesetzt.<br />

Kontakt: www.huesker.de<br />

Gemeinsam mit<br />

REaktivASPHALT.green<br />

Kalt verbaut für Umwelt und Mensch.<br />

Erfinder- und Pioniergeist seit 1925.<br />

Ökologisch<br />

Ökonomisch<br />

Nachhaltig<br />

CO 2 -Reduktion


46 Technik<br />

Einbautemperaturen per Smartphone überwachen: Nutzer von Witos<br />

Paving Docu und Witos Paving Plus können mit der Jobsite Temp App jetzt<br />

alle relevanten Temperaturdaten in Echtzeit verfolgen.<br />

Auch Walzenfahrer können die Jobsite Temp App nutzen: zum Beispiel,<br />

um sich die Distanz zum Straßenfertiger anzeigen zu lassen.<br />

Vögele<br />

Digitale Straßenbaulösungen<br />

Einbautemperaturen in Echtzeit auf dem Smartphone, automatisch generierte<br />

Einbau- und Logistikkonzepte und weitere Zusatzfunktionen: Mit zahlreichen<br />

anwenderfreundlichen Neuerungen passt Vögele sein digitales Dokumentations-<br />

und Prozessoptimierungstool jetzt noch genauer an die Anforderungen<br />

von Planern, Bauleitern und Einbauteams an.<br />

Neue Funktion von WITOS Paving Plus: Nach Eingabe<br />

der relevanten Planungsdaten können Planer und<br />

Bauleiter eine Vorlage für ein Einbau- und Logistikkonzept<br />

erstellen und als editierbares Dokument<br />

ausgeben lassen.<br />

Digitale Prozessoptimierungslösungen steigern<br />

die Qualität und Effizienz im Straßenbau<br />

erheblich, sind aber häufig auch komplex.<br />

Der Straßenfertiger-Hersteller Vögele bietet deshalb<br />

seit einigen Jahren ein dreistufiges Baukastensystem<br />

mit unterschiedlichem Funktionsumfang<br />

an. Die drei praxisnahen Tools sind genau<br />

auf die Anforderungen von verschiedenen Baumaßnahmen<br />

und Nutzern abgestimmt und lassen<br />

sich teilweise miteinander kombinieren oder<br />

erweitern: Mit dem kontaktlosen Messsystem<br />

Roadscan können Anwender die Einbautemperatur<br />

flächendeckend überwachen, mit dem<br />

Dokumentationstool Witos Paving Docu lassen<br />

sich Maschinen- und Prozessdaten erfassen und<br />

auswerten und mit der High-End-Lösung Witos<br />

Paving Plus sämtliche Einbauprozesse planen<br />

und in Echtzeit optimieren. Mit zahlreichen Neuerungen<br />

erweitert Vögele die drei Lösungen jetzt<br />

um praktische Zusatzfunktionen und steigert<br />

gleichzeitig die Anwenderfreundlichkeit.<br />

Einbautemperaturen per App<br />

Ein wichtiger Baustein ist dabei die neue App<br />

Jobsite Temp: Nutzer von Witos Paving Docu<br />

und Witos Paving Plus, die zusätzlich das Temperatur-Messsystem<br />

Roadscan einsetzen, können<br />

sich per QR-Code mit dem Fertiger verbinden<br />

und die Anwendung aktivieren. Mit der<br />

Jobsite Temp App haben jetzt neben dem Fertiger-Fahrer<br />

auch andere Baustellen-Akteure<br />

wie Einbaumeister und Walzenfahrer Zugriff auf<br />

alle relevanten Angaben. Außer den Einbautemperaturen<br />

in Echtzeit kann sich beispielsweise<br />

der Polier weitere Daten wie die aktuelle Einbau-Geschwindigkeit,<br />

die Bohlenbreite sowie<br />

die Stationierung des Asphaltfertigers anzeigen<br />

lassen. Um nachvollziehen zu können, wo welcher<br />

Lkw entlädt, kann er außerdem die Positionen<br />

der Lkw inklusive der entsprechenden<br />

Lieferscheininformation einblenden.<br />

Walzenfahrer haben ebenfalls die Möglichkeit,<br />

die eigene Position sowie die Distanz<br />

zum Straßenfertiger einzusehen und Sperrzonen<br />

zu definieren. „Mit der Jobsite Temp<br />

App haben Einbauteams einen umfassenden<br />

Echtzeit-Überblick über sämtliche Temperatur-Daten“,<br />

sagt Dr. Stephan Weller, Leiter<br />

Softwareprodukte bei der Joseph Vögele AG.<br />

„Außerdem ist die mobile Lösung mit klaren<br />

Symbolen und einer einfachen Menüführung<br />

genau auf die Bedürfnisse der Nutzer abgestimmt.<br />

Auf Baustellen will sich schließlich<br />

niemand mit erklärungsbedürftigen Funktionen<br />

aufhalten.“ App und Fertiger sind per<br />

WLAN miteinander vernetzt, sodass der<br />

Informationsaustausch zwischen dem Temperaturmesssystem<br />

Roadscan und dem<br />

Smartphone auch ohne Mobilfunkverbindung<br />

funktioniert. Der Asphaltfertiger baut<br />

5|20<strong>21</strong>


Technik<br />

47<br />

dazu ein WLAN-Netz mit einem Radius von etwa<br />

50 bis 80 m auf und agiert als Server.<br />

Automatische Korrekturen<br />

Vögele hat auch das Temperaturmesssystem selbst<br />

weiter verbessert. Die Infrarotkamera des Roadscan<br />

misst die Einbautemperaturen hinter der Bohle<br />

flächendeckend über eine Breite von bis zu 10 m.<br />

Um bei der Thermobild-Darstellung Störungen<br />

durch bewegliche Objekte zu vermeiden, hat<br />

Vögele jetzt eine automatische Korrektur entwickelt:<br />

Das Roadscan-System vergleicht bis zu vier<br />

Aufnahmen einer Position und erkennt so bewegliche<br />

Hindernisse, wie sie beispielsweise durch das<br />

Scannen von fahrenden Walzen verursacht werden.<br />

Diese Fehlmessungen werden direkt aus der<br />

Thermobild-Darstellung entfernt. Bauleiter und<br />

Einbaumeister erhalten damit eine wirklichkeitsgetreue<br />

Übersicht über die Einbautemperaturen.<br />

Außerdem hat Vögele die Kalibrierung des<br />

Streckenzählers optimiert: Der Abgleich zwischen<br />

dem GPS-Empfänger des Roadscans und dem<br />

Streckenzähler erfolgt jetzt alle 2 m automatisch.<br />

„Das vermeidet Fehler und spart zusätzlichen Aufwand“,<br />

sagt Weller. „Fahrer und Einbaumeister<br />

können sich so noch besser auf den eigentlichen<br />

Einbau konzentrieren.“<br />

Zusätzliche Funktionen<br />

Auch das Dokumentationstool Witos Paving Docu bietet<br />

neue praktische Features, mit denen die Nutzer<br />

Einbaudaten und -fortschritte noch besser überwachen<br />

können: Einbauteams haben die Möglichkeit,<br />

Auftrags-Zielwerte wie Zieltonnagen, Einbaustrecken<br />

oder -flächen direkt in die Baustellen-App einzugeben<br />

und den Fortschritt nachzuverfolgen. Außerdem können<br />

sie sich Lieferscheine bereits entladener Lkw in<br />

einer entsprechenden Lkw-Historie anzeigen lassen.<br />

Vögele hat außerdem die Prozessoptimierungslösung<br />

Witos Paving Plus erweitert und erleichtert<br />

Planern und Bauleitern damit die Bewerbung bei<br />

Ausschreibungen: Nach Eingabe der relevanten Planungsdaten<br />

im Control Modul können sie eine Vorlage<br />

für ein Einbau- und Logistikkonzept erstellen<br />

und als editierbares Dokument ausgeben lassen. Das<br />

spart Zeit und Aufwand und gibt den Verantwortlichen<br />

dennoch die Möglichkeit, Angaben oder<br />

Anmerkungen individuell zu ergänzen. „Alle Neuerungen<br />

und Entwicklungen rund um unsere digitalen<br />

Straßenbaulösungen haben letztendlich ein Ziel:<br />

Wir wollen Planern, Bauleitern und Einbauteams<br />

Arbeit abnehmen und sie mit verlässlichen, verständlichen<br />

und transparenten Informationen bestmöglich<br />

unterstützen“, sagt Weller.<br />

Kontakt: www.wirtgen-group.com<br />

Schwarzmüller<br />

Für die EU überarbeitet<br />

Die Pflicht, eine EU-Vorschrift zu erfüllen, wurde von Schwarzmüller zum<br />

Anlass genommen, den Tieflader zu überarbeiten. Bei allen aktuellen Bestellungen<br />

kommt mit dem vorgeschriebenen Unterfahrschutz eine neue<br />

Rampe zum Einsatz. In weiteren Details wird der Hersteller seinem Ruf<br />

gerecht, flexible Tieflader zu bauen.<br />

EU-weit gilt ab September 20<strong>21</strong> auch für Tieflader die neue Verordnung zum Unterfahrschutz<br />

bei Nutzfahrzeugen. Dieser muss doppelt so viel Kräfte wie bisher aufnehmen<br />

können, um bei einem Unfall niedrigere Fahrzeuge noch besser vor dem gefährlichen Unterfahren<br />

zu schützen. Die gesetzliche Änderung war der Ausgangspunkt, um die Tieflader<br />

auch an anderen Stellen zu optimieren. „Wir interpretieren den Tieflader als Multifunktionsfahrzeug<br />

für den Transport sperriger, schwerer Güter. Die steigende Nachfrage gibt uns<br />

recht“, erläuterte CEO Roland Hartwig das Konzept der Fahrzeuggruppe. Bei Schwarzmüller<br />

sind die Tieflader in der Lage, neben schweren Baumaschinen Holzleimbinder und Stahlträger,<br />

aber auch Container und Sondermaschinen zu transportieren. Und das alles bis zu<br />

60 t Gesamtgewicht.<br />

Die Wandelbarkeit der Fahrzeuge hat zur Folge, dass sich die Einsatzzeiten um bis zu 40 %<br />

erhöhen. Das aktuelle Heck weist einen charakteristischen Schwarzmüller-Look auf. Über dem<br />

überarbeiteten Quer-Formrohr, das als Unterfahrschutz Auffahrkräfte von bis 10 t aufnimmt,<br />

sitzt die neue Rampe. Sie ist als Baukastensystem konstruiert und lässt sich auch nachträglich<br />

sehr einfach verändern. Die Rampe ist leicht und der Form nach schmal gehalten, den Boden<br />

kann man jederzeit von hart auf weich, Gummi oder Gitterrost umrüsten. Die Ladefläche ist<br />

standardmäßig mit Douglasie belegt, weil sie leistungsfähiger als Fichte ist.<br />

Harthölzer und Gummibeläge sind selbstverständlich auch erhältlich. Ein hydraulisch<br />

absenkbares Tiefbett erweitert die Einsatzmöglichkeiten ebenso wie seitlich ausziehbare<br />

Ladungsträger. Hydraulische Unterstützung gibt es auch für den Betrieb der Rampen. Zur<br />

Standardausstattung zählen Feuerverzinkung, automatisch klappbarer Stützfuß an der<br />

Rampe und LED-Beleuchtung. Eine Vielzahl von Achs- und Lenksystemen steht zur Auswahl.<br />

Steckrungen für den Holztransport oder eine Twistlock-Verriegelung für den Behältertransport<br />

sind Optionen. Die Fahrzeuge sind in 2- bis 5-achsiger Ausführung und in Deichsel-,<br />

Zentralachs- und Sattelanhängervariante erhältlich, um die Bandbreite der Transportmöglichkeiten<br />

zu erhöhen.<br />

Kontakt: www.schwarzmueller.com<br />

Auslöser für die Überarbeitung des Tiefladers war eine neue EU-Vorschrift. (Quelle: Schwarzmüller)<br />

5|20<strong>21</strong>


48 Einkaufsführer – Wer bietet was?<br />

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Fax +49 6<strong>05</strong>3 6189-14<br />

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Tel. +49 5258 991515<br />

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Einkaufsführer – Wer bietet was?<br />

49<br />

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Fax +49 531-374530<br />

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– Asphalt und Bitumen<br />

– Beton, Mörtel und Zement<br />

– Boden und Gestein<br />

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• allgemeine Laborgeräte / Zubehör<br />

• Service / Reparaturen<br />

Eckardt & Sohn GmbH<br />

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Tel. 025<strong>21</strong>/93 60-0 · Fax 025<strong>21</strong>/93 60-20<br />

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und Kies, Transportbeton.<br />

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Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Straße 1–3, D-76473 Iffezheim<br />

Tel.: +49 7229 606-0, info@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de<br />

Weitere Informationen im Onlineshop unter shop.stein-verlagGmbH.de<br />

5|20<strong>21</strong>


50 Zu guter Letzt<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

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Deutsche Vialit Gesellschaft mbH, 53227 Bonn-Beuel Seite 45<br />

E-MAK Makine Insaat Ticaret, Osmangazi/BURSA, TÜRKEI Seite 19<br />

GIPO AG, 6462 Seedorf, SCHWEIZ Seite 11<br />

MAP GmbH, 68804 Altlußheim Seite 27<br />

PRAXIS EDV – Betriebswirtschaft und Software-Entwicklung AG,<br />

99869 Pferdingsleben Seite 23<br />

Ritchie Bros. Deutschland GmbH, 49716 Meppen Seite 37<br />

RMS GmbH, 46485 Wesel Seite 43<br />

schäfer-technic gmbh, 70736 Fellbach Seite 13<br />

Wirtgen Group, 53578 Windhagen Titel + Seite 4<br />

Ausblicke auf die nächste Ausgabe<br />

Vorschau <strong>asphalt</strong> 6|20<strong>21</strong><br />

Untergeordneter Straßenbau<br />

Der kommunale, regionale und ländliche<br />

Verkehrswegebau leistet einen erheblichen<br />

Beitrag zum Thema Mobilität in<br />

Deutschland. Dieser ist beim Bau und<br />

bei der Erhaltung allerdings von vielen<br />

Besonderheiten geprägt (Quelle: gogolin)<br />

Farbiger Asphalt<br />

In Horstmar kam ein ockerfarbener<br />

Asphaltbelag zum Einsatz, der weithin<br />

sichtbar der Dorfstraße einen völlig<br />

neuen Ausdruck gibt. Das Ergebnis<br />

kann sich sehen lassen.<br />

(Quelle: Heitkamp und Hülscher)<br />

Foto: Fotolia (centrodigitale.com)<br />

IMPRESSUM<br />

Chefredakteur<br />

Bernd Hinrichs<br />

Leiter Öffentlichkeitsarbeit DAV<br />

Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V.<br />

Ennemoserstraße 10<br />

53119 Bonn<br />

Tel.: +49 228 97965-19<br />

hinrichs@<strong>asphalt</strong>.de<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Herausgeber<br />

Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V.<br />

Ennemoserstraße 10<br />

53119 Bonn<br />

Tel.: +49 228 97965-0<br />

dav@<strong>asphalt</strong>.de<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Redaktion<br />

Andreas Stahl<br />

Verlagsanschrift<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />

Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />

76473 Iffezheim<br />

Tel.: +49 7229 606-0<br />

<strong>asphalt</strong>@stein-verlagGmbH.de<br />

www.stein-verlagGmbH.de<br />

Geschäftsleitung<br />

Dr.-Ing. Friedhelm Rese<br />

Herstellung/Layout<br />

Ines Merkel, Michel Drexel<br />

Tel.: +49 7229 606-23<br />

ines.merkel@stein-verlagGmbH.de<br />

Anzeigenverkauf<br />

Grimm Kommunikation<br />

Susanne Grimm-Fasching<br />

Tel.: +49 8364 9860-79<br />

Fax: +49 8364 9847-32<br />

Mobil: +49 162 9094328<br />

susanne.grimm@<br />

stein-verlagGmbH.de<br />

Fachzeitschrift für Herstellung<br />

und Einbau von Asphalt<br />

Organ von:<br />

Anzeigen- u. Vertriebskoordination<br />

Anke Schmale<br />

Tel.: +49 7229 606-24<br />

anke.schmale@stein-verlagGmbH.de<br />

Anzeigenpreise<br />

Preisliste Nr. 7 gültig ab 01.01.20<strong>21</strong><br />

Technische Herstellung<br />

W. Kohlhammer Druckerei<br />

GmbH + Co. KG, Stuttgart<br />

Bezugspreis<br />

Jahresabonnement<br />

Inland: 110,00 €, inkl. Versand kosten<br />

und zzgl. ges. MwSt.;<br />

Ausland: 119,00 €, inkl. Versandkosten.<br />

Bei Vorlage der Immatrikulationsbescheinigung<br />

erhalten Studenten 50 %<br />

Rabatt auf den Zeitungs nettopreis. Die<br />

Mitglieder des Deutschen Asphaltverbandes<br />

(DAV) e.V. erhalten die Zeitschrift<br />

als Mitglieder-Abonnement.<br />

Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag<br />

enthalten.<br />

Erscheinungsweise<br />

8 Ausgaben im Jahr 20<strong>21</strong>:<br />

1 (Februar/März), 2 (April), 3 (Mai),<br />

4 (Juni), 5 (August), 6 (September/<br />

Oktober), 7 (November), 8 (Dezember)<br />

Mit Namen des Verfassers ge kennzeichnete<br />

Beiträge sind nicht unbedingt die<br />

Meinung der Re daktion. Die Redaktion<br />

über nimmt keine Haftung für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte. Sie<br />

behält sich die redaktionelle<br />

Bearbeitung eingesandter Manuskripte<br />

und Leserbriefe ausdrücklich vor. Nachdruck,<br />

auch aus zugsweise, nur mit<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

Alle Rechte © Stein-Verlag<br />

Baden-Baden GmbH, Iffezheim<br />

20<strong>21</strong> (56. Jahrgang)<br />

ISSN 0945-6228<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Nachrichten der<br />

European Asphalt Pavement Association (E.A.P.A.)<br />

www.EAPA.org<br />

5|20<strong>21</strong>


Zu guter Letzt<br />

51<br />

Street Art<br />

Das Schlagloch in der Fototasche<br />

Manchmal muss es etwas Besonderes sein: ein besonderes<br />

Buch fürs Jubiläum, als Dankeschön oder zum<br />

Abschied. In unserer Rubrik „Buchtipp“, stets auf der<br />

letzten Seite des Heftes, stellen wir Ihnen immer einen<br />

besonderen Tipp vor. Dieses Mal der Fotobildband<br />

„Street Art“ von Andreas Buck.<br />

Für Auto- oder Fahrradfahrer sind sie ein absolutes Ärgernis – für<br />

Andreas Buck sind sie wunderschön. Schlaglöcher! Vom Frost in die<br />

Fahrbahndecke gesprengte Unebenheiten sowie von Wind und Wetter<br />

gezeichnete Fahrbahnmarkierungen faszinieren den Fachjournalist –<br />

kreativer Perspektivenwechsel ist sein Ticket zum Besuch neuer Welten.<br />

Die Idee, Unscheinbares fotografisch in Szene zu setzen, reizt Buck seit<br />

vielen Jahren. Entsprechend umfangreich ist sein Schlagloch-Bildarchiv.<br />

Buck, der zunächst nur einzelne Motive sammelte, entwickelte sich<br />

schrittweise zum Produzent komplexer Fotoserien, die er jetzt in seinem<br />

Bildband Street Art vorstellt. Neben der Abbildung von Schlaglöchern,<br />

Farbbahnmarkierungen oder gusseisernen Straßenkappen veranschaulichen<br />

Bucks Fotographien aber auch, wie die Natur ihren Platz im<br />

Straßenkörper behauptet.<br />

Street Art<br />

ISBN 978-3-926341150<br />

Buch und Bild Verlag<br />

79,50 Euro<br />

Im Fokus:<br />

Die Branche.<br />

Das Ziel:<br />

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