25.08.2021 Aufrufe

OEFB Corner 0321

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

INTERVIEW<br />

IRENE FUHRMANN<br />

„Bin extrem dankbar“<br />

Irene Fuhrmann ist zwar erst ein Jahr im Amt, hat<br />

aber schon eine EM-Qualifikation zu Buche stehen<br />

und bereits 29 unterschiedliche Spielerinnen<br />

eingesetzt. Im CORNER-Interview zieht sie<br />

Bilanz und blickt nach vorn.<br />

INTERVIEW KEVIN BELL<br />

ÖFB CORNER: Sie sind seit etwas mehr<br />

als einem Jahr Teamchefin des Frauen-<br />

Nationalteams. Was geht Ihnen durch den<br />

Kopf, wenn Sie das hören?<br />

IRENE FUHRMANN: Dass ich extrem dankbar<br />

bin, wie das erste Jahr gelaufen ist. Das<br />

Zusammenspiel mit dem Staff und den Spielerinnen<br />

hat sehr gut funktioniert. Wir waren<br />

trotz aller Umstrukturierungen im Trainerteam<br />

schnell startklar, haben unsere Arbeit<br />

sehr gut gemacht und schlussendlich unser<br />

großes Ziel, die direkte Qualifikation für die<br />

EURO 2022, erreicht.<br />

Was war das Highlight Ihrer bisherigen<br />

Amtszeit?<br />

In der Nachbetrachtung ist das absolute<br />

Highlight sicher das 0:0 gegen Frankreich.<br />

Einerseits, weil wir uns ohne diesen Punkt<br />

nicht auf direktem Wege für die EM qualifiziert<br />

hätten, andererseits, weil die Französinnen<br />

Weltranglistendritte sind und zuvor<br />

13 Jahre lang in Qualifikationsspielen keinen<br />

Punkt abgegeben hatten.<br />

Auch an Ihr Debüt, den 5:0-Sieg in Kasachstan,<br />

werden Sie sich gern zurückerinnern,<br />

oder?<br />

Ja, es war gleichzeitig auch der erste<br />

Lehrgang nach der langen Coronapause. Es<br />

hat mich beeindruckt, wie das Team die<br />

erschwerten Rahmenbedingungen wie Zeitumstellung,<br />

Reisestrapazen, das strenge<br />

Präventionskonzept und die zahlreichen<br />

Ausfälle ausblenden konnte. Wir haben es<br />

geschafft, uns nur mit den Dingen zu beschäftigen,<br />

die wir beeinflussen konnten,<br />

und in dieser Höhe verdient gewonnen.<br />

War das emotionale Highlight dann die<br />

frohe Kunde von der direkten EM-Qualifikation,<br />

die das Team im Februar ereilte?<br />

Es war ein überwältigendes Gefühl und<br />

ist ein großer Erfolg für den gesamten Frauenfußball<br />

in Österreich. Dass wir mit sechs<br />

Siegen und einem Unentschieden bis zum<br />

Schluss zittern mussten, zeigt, wie eng der<br />

europäische Frauenfußball zusammengerückt<br />

ist. Es zeigt aber auch, dass wir konkurrenzfähig<br />

geblieben sind.<br />

Was war bisher Ihre größte Herausforderung<br />

als Teamchefin?<br />

Das Spannende am Trainerjob ist, dass<br />

man sich jeden Tag neuen Herausforderungen<br />

stellen muss. Ich bin ständig gefordert,<br />

mich aus meiner Komfortzone hinauszubewegen<br />

und Entscheidungen zu treffen.<br />

Vor allem Personalentscheidung hatten<br />

Sie bis jetzt einige zu treffen, denn die<br />

Liste der Ausfälle war so lang wie seit<br />

Jahren nicht mehr.<br />

Alle, die das Frauen-Nationalteam über<br />

die Jahre verfolgt haben, wissen, dass wir<br />

immer auf einen erfahrenen Stamm bauen<br />

konnten. Aufgrund der vielen Verletzungen<br />

waren aber zuletzt vermehrt junge und weniger<br />

erfahrene Spielerinnen gefordert, die<br />

es heranzuführen galt. Das ist uns nahezu<br />

perfekt gelungen. Wir haben in meinen bis-<br />

32<br />

CORNER 03/21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!