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OEFB Corner 0321

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UNIQA ÖFB CUP<br />

TEXT ANDREAS TERLER<br />

Professioneller<br />

Riesentöter<br />

Nach nur etwas mehr als sechs<br />

Minuten trauten die rund 350 Zuschauer<br />

am Sportplatz in Kalsdorf<br />

ihren Augen kaum. Rene Mihelic<br />

fängt einen missglückten Pass der<br />

Altacher aus der Abwehr im Mittelfeld<br />

ab, sieht im Augenwinkel,<br />

dass Gästekeeper Tino Casali etwas zu weit<br />

vor seinem Tor steht und zieht aus rund 40<br />

Metern per Halbvolley ansatzlos ab. Verfolgt<br />

von erstaunten Blicken auf dem Rasen und<br />

der Tribüne segelt der Ball in hohem Bogen<br />

über die Defensivreihe und den Torhüter der<br />

Vorarlberger und landet tatsächlich im Netz.<br />

Es ist ein Prachttreffer, dessen Entstehung<br />

den Cup-Slogan „Glaube, Wille, Mut” perfekt<br />

in sich vereint.<br />

„So ein Tor ist mir noch nie gelungen,<br />

es war sicher das schönste in meiner Karriere“,<br />

erzählt Mihelic, der in seiner Laufbahn<br />

immerhin bereits Tore und Titel in Slowenien,<br />

Ungarn und Indien bejubeln durfte. Als nach<br />

der Pause Jason Appiah die Führung der<br />

Kalsdorfer sogar noch erhöhen kann, nimmt<br />

die Cup-Sensation immer konkretere Formen<br />

an. Der Anschlusstreffer von Atdhe<br />

Nuhiu in der Schlussphase kommt für die<br />

Gäste zu spät, der David aus der Regionalliga<br />

Mitte setzt sich gegen den Goliath aus<br />

der Bundesliga verdient mit 2:1 durch. „Wir<br />

sind als Team aufgetreten, haben uns gut<br />

positioniert und stark verteidigt“, nennt der<br />

frühere slowenische Teamspieler Mihelic<br />

drei Gründe für den überraschenden Erfolg.<br />

Es sind Tugenden, die der Klub aus der<br />

rund 8000 Einwohner zählenden Marktgemeinde<br />

südlich von Graz nicht zum ersten<br />

Mal gegen einen großen Gegner an den Tag<br />

zu legen vermochte. Besonders gern erinnern<br />

sich Fans und Funktionäre an den 12. Juni<br />

2006 zurück, als die Kalsdorfer in der ersten<br />

Ein Traumtor leitete in Runde eins<br />

im UNIQA ÖFB Cup die Sensation<br />

durch den SC Kalsdorf gegen Altach<br />

ein. Nicht zum ersten Mal musste<br />

ein Bundesligaklub im Süden von<br />

Graz früh die Segel streichen. Die<br />

nächste Challenge für den Regionalligisten:<br />

FC Red Bull Salzburg.<br />

Cup-Runde den SK Sturm unter dem damaligen<br />

Trainer und nunmehrigen ÖFB-Teamchef<br />

Franco Foda mit 1:0 aus dem Bewerb<br />

werfen konnten. 2013 und 2014 erreichte<br />

das Team unter Christian Peintinger sogar<br />

zweimal hintereinander das Achtelfinale,<br />

unter anderem durch einen 2:1-Sieg gegen<br />

den damals regierenden Bundesliga-Meister<br />

Austria Wien.<br />

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