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KACHEN #28 (Herbst 2021) Deutsch Ausgabe

Willkommen bei KACHEN, Luxemburgs Premium Food- und Lifestyle-Magazin. Hier können Sie einen ersten Blick in das Heft werfen. Sollten Sie Interesse am gesamten Inhaltes des Heftes haben, können Sie es entweder digital oder als Papier-Magazin hier bestellen. KACHEN ist auch im Zeitschriftenhandel erhältlich.

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DEUTSCHE<br />

AUSGABE<br />

HERBST<br />

HERBSTZAUBER<br />

Wild & Pilze<br />

55<br />

SAISONALE<br />

REZEPTE<br />

No. 28<br />

SAISONAL GENIESSEN WELLBEING<br />

TRAUBEN, CHICORÉE<br />

DOSSIER: QUINOA<br />

ALLES IN EINEM TOPF: CURRYS<br />

WIEDER BEISAMMEN<br />

ZEIT FÜR COCKTAILS<br />

NEU: <strong>KACHEN</strong> MIT KIDS<br />

CHAKRAS<br />

TREND: VAMPIR-LIFTING<br />

BARBERSHOPS<br />

12 €


LIGHT & SHADOW<br />

DER STANDMIXER <strong>2021</strong> IN LIMITIERTER AUFLAGE<br />

Lassen Sie sich von der Schönheit von Licht & Schatten verzaubern.<br />

Light & Shadow inspiriert in jedem Moment und hat einen festen Platz in Ihrer Küche verdient.<br />

www.kitchenaid.lu


EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

spüren Sie ihn auch, den frischen Wind? Nein, ich meine<br />

nicht den <strong>Herbst</strong>wind, der uns sicher auch bald wieder<br />

um die Ohren wehen wird. Ich meine die allgemeine<br />

Aufbruchsstimmung nach der (hoffentlich) überstandenen<br />

Pandemie. Was vor dem Sommer noch als laues Lüftchen<br />

zu verspüren war, frischt auf und wird hoffentlich<br />

bald zu einer steifen Brise, die die Wirtschaft vorantreibt!<br />

Hoffen wir, dass wir tatsächlich das Schlimmste hinter<br />

uns haben, und vor allem, dass wir aus der überstandenen<br />

Krise stärker und schlauer herausgehen.<br />

Auch das <strong>KACHEN</strong>-Team ist im Aufwind, haben wir doch<br />

etliche Projekte, die lange auf Eis lagen, jetzt endlich<br />

realisieren können. Sie dürfen also gespannt sein, was wir<br />

alles für Sie in petto haben!<br />

Es gibt endlich ein Datum für die Verleihung des BLOG<br />

AWARD 2020 (20. Oktober) und wir arbeiten an einem<br />

Live-Stream des Events, damit unsere 8.000 Leser (!), die<br />

online für ihre Lieblings-Influencer abgestimmt hatten,<br />

den feierlichen Abschluss auch online mitverfolgen<br />

können. Der <strong>KACHEN</strong>-Club geht an den Start, mit einem<br />

ersten Leser-Event Anfang Dezember und die <strong>KACHEN</strong><br />

Tasty-Box kommt! Dies wird eine mit lokalen und regionalen<br />

Leckereien gefüllte Überraschungsbox sein, die<br />

Sie, liebe Leser, bestellen und abonnieren können! Mehr<br />

zu alldem bereits in diesem Heft.<br />

Aber auch im Heft gibt es einige Neuerungen, die Sie<br />

gleich beim Durchblättern entdecken werden. „<strong>KACHEN</strong><br />

mit Kids“ ist eine neue Rubrik, die ab sofort ihren festen<br />

Platz in unserem Heft hat. Unsere Weinbegleitungstipps<br />

und eine neue Cocktailserie werden die Genießer-Herzen<br />

sicher erfreuen. Außerdem haben wir uns mit Thermomix<br />

zusammengetan, um auch denjenigen unter unseren<br />

Lesern, die stolze Besitzer ein solches Zaubergerätes sind,<br />

unsere Rezepte zugänglich zu machen. Ab sofort befindet<br />

sich neben einigen Rezepten eine Ikone, die besagt, dass<br />

es für dieses Rezept eine Thermomix-Variante auf unserer<br />

Webseite www.kachen.lu gibt. Last but not least arbeiten<br />

wir mit Hochdruck an der <strong>KACHEN</strong>-Rezepte-App, die<br />

noch mehr tolle Rezepte, Tipps, Tricks und News für Sie<br />

bereithalten und Ihnen so das Leben leicht und köstlich<br />

machen wird. Überhaupt kann ich nur jedem empfehlen,<br />

auf www.kachen.lu unseren wöchentlichen Newsletter zu<br />

abonnieren, um immer auf dem Laufenden zu sein, was<br />

bei <strong>KACHEN</strong> aber auch allgemein in der Luxemburger<br />

Genießer-Szene passiert, denn das ist so einiges!<br />

Ich freue mich sehr über die Partnerschaft mit „We’re<br />

smart world“, die unser Heft letztes Jahr als „World media<br />

of the year“ ausgezeichnet hatte. Ab sofort ist <strong>KACHEN</strong><br />

der weltexklusive Medienpartner dieser innovativen<br />

Initiative, die jährlich die besten pflanzlichen Restaurants<br />

weltweit kürt und sich für eine pflanzliche Ernährung<br />

einsetzt, die längst weit mehr ist als „nur“ Trend,<br />

sondern ein smarter Beitrag zu unserer Umwelt und der<br />

Zukunft unseres Planeten (und nicht zuletzt auch unserer<br />

Gesundheit). Diese Partnerschaft kommt nicht von ungefähr,<br />

denn <strong>KACHEN</strong> ist inzwischen in mehreren europäischen<br />

Ländern erhältlich (<strong>Deutsch</strong>land, Österreich,<br />

Belgien) und geht mit diesem Heft auch in den Niederlanden<br />

an den Start.<br />

Sie sehen, Ihr kleines luxemburgisches Magazin wird<br />

langsam, aber sicher zum global Player und trägt alles<br />

Schöne und Gute aus Luxemburg in die Welt hinaus, und<br />

darauf sind wir nicht wenig stolz!<br />

Ihnen wünsche ich einen erfrischenden, energiegeladenen<br />

und genussvollen <strong>Herbst</strong>.<br />

Bleiben Sie gesund,<br />

Bibi Wintersdorf<br />

und das gesamte <strong>KACHEN</strong>-Team<br />

3<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


INHALT<br />

20<br />

37<br />

26<br />

55<br />

96<br />

62<br />

71<br />

100<br />

94<br />

4<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


INHALT<br />

MAGAZIN<br />

TEAM — 7<br />

RESTAURANT & SHOP NEWS — 8<br />

NEWS — 10<br />

PRODUKTNEWS — 12<br />

BÜCHER — 14<br />

BLOG AWARD — 168<br />

REZEPTE<br />

WILDE WELT — 16<br />

Wild auf Wild: Rezepte von David Albert<br />

ES IST PILZSAISON — 24<br />

Leckere Pilzrezepte<br />

BACK TOGETHER — 34<br />

Nehmt Platz, Glückspilze<br />

ÜBER LAND & MEER — 46<br />

Fünf Currys<br />

FOODOSKOP — 174<br />

REZEPTVERZEICHNIS — 176<br />

IMPRESSUM — 177<br />

VEGAN — 52<br />

Für unterwegs<br />

VEGAN — 58<br />

Boxemännchen von Julie Jager<br />

LUXEMBURG<br />

TYPISCH LUXEMBURGISCH — 94<br />

Zwetschgentorte von Anne Lommel<br />

GROSSMUTTERS REZEPT — 96<br />

Waffelhörnchen von Françoise Kremer<br />

MY LUXEMBOURG — 100<br />

Soufflé mit Kachkéis von Fabrice Salvador<br />

RESTAURANTPORTRAIT — 102<br />

Um Plateau:<br />

Eine Geschichte des guten Geschmacks<br />

CHEFPORTRAIT — 104<br />

In der Schule des Lebens:<br />

Baptiste Heugens<br />

STEP BY STEP — 60<br />

Saftiger Kürbiskuchen von Ursula Schersch<br />

GLUTENFREI — 62<br />

Twix von Eloïse Jennes<br />

DOSSIER<br />

Quinoa, das Superkorn der Inkas — 64<br />

Bertrands Quinoa-Rezepte — 68<br />

KNOWLEDGE BITES — 72<br />

Bitterer Geschmack, aber gerne!<br />

SAISONGEMÜSE — 74<br />

Chicorée<br />

SAISONOBST — 80<br />

Trauben<br />

CHEF–MASTERCLASS — 106<br />

Heilbutt in Gravlax, Jod-Vinaigrette<br />

& Liebstöckel<br />

EXPAT REZEPT — 110<br />

Francesco Micillo: Ein Italiener in Luxemburg<br />

Focaccia<br />

VEGETARISCH — 86<br />

Süßkartoffel-Toast von Sandrine Pingeon<br />

<strong>KACHEN</strong> MAT KANNER — 88<br />

<strong>Herbst</strong>-Basteleien mit Heike<br />

MADE IN LUXEMBOURG — 114<br />

Frëschkëscht: Frisch und regional<br />

5<br />

INSPIRATION<br />

KUNST — 116<br />

Palo - Pascal Loschetter<br />

KÜNSTLER — 118<br />

Vier Künstler im Überlick<br />

MUST HAVES — 120<br />

Happy Halloween<br />

KULTUR — 124<br />

Comedy-Abend für den guten Zweck<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


INHALT<br />

HAPPY HOUR<br />

WINZERFAMILIE — 126<br />

Maison viticole Schmit-Fohl in Ahn<br />

SHAKE IT BABY! — 130<br />

Cocktails by Wengler<br />

DOSSIER — 134<br />

Ouzo, der berühmteste aller Griechen<br />

130<br />

NACHHALTIG<br />

WELLBEING<br />

<strong>KACHEN</strong> ON TOUR<br />

IM GARTEN — 140<br />

Stadtnatur in der Erntekiste<br />

GREEN KITCHEN — 142<br />

Die Wurm-WG<br />

INFO INTOX — 144<br />

Plastikverschmutzung in Zahlen<br />

LEIDENSCHAFTLICH — 146<br />

Slow Lunchbox<br />

ACHTSAM LEBEN — 148<br />

Entdecken Sie die Chakras & ihre Kraft<br />

TRENDS — 150<br />

Vampir-Lifting, der Beauty-Trend<br />

SCHÖNHEIT — 152<br />

Ran an den Bart<br />

KOLUMNE — 154<br />

Hilft der Nutri-Score gegen Übergewicht?<br />

WEB TALK — 158<br />

Hilfe, ich hab’ Fomomo!<br />

LUXEMBURG — 160<br />

Das Fruchtfeuerwerk von Beaufort<br />

REPORTAGE — 172<br />

Expo 2020 in Dubai<br />

152<br />

160<br />

6<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


TEAM<br />

MITARBEITER<br />

MARION FINZI<br />

Nachdem sie mehrere Jahre<br />

als Anwältin praktiziert hatte,<br />

trieb sie der Wunsch nach<br />

Abwechslung nach der Geburt<br />

ihres ersten Kindes dazu, sich<br />

wieder ihrer größten Leidenschaft<br />

zuzuwenden. Begeistert<br />

von guten Geschichten<br />

und vernarrt in die Kunst des<br />

Schreibens arbeitet sie seither<br />

als freiberufliche Journalistin.<br />

Sie liebt es, vom Leben anderer<br />

Menschen zu hören, von ihren<br />

Projekten und ihren Erfolgen<br />

zu erfahren und diese in ihren<br />

Artikeln in einem schlichten<br />

und oft humorvollen Stil darzustellen.<br />

Sie ist auch Autorin<br />

von zwei zeitgenössischen<br />

Romanen.<br />

RAYMOND CLEMENT<br />

Zu den früheren Motiven des<br />

Luxemburger Fotografen<br />

gehörten Jazzmusiker wie<br />

Duke Ellington, Miles Davies<br />

und Herbie Hancock sowie<br />

Sängerinnen wie Ella Fitzgerald<br />

und Miriam Makeba.<br />

Clement galt als einer der<br />

weltweit besten Jazzfotografen.<br />

Doch heute zieht es<br />

den Naturliebhaber auch in die<br />

wildromantischen Täler, die<br />

Wälder und an die Seen seines<br />

Heimatlandes Luxemburgs. Für<br />

Kachen on Tour setzt Raymond<br />

Clement in dieser <strong>Ausgabe</strong><br />

die Burg Beaufort und die<br />

Cassero-Produktion ins<br />

rechte Licht.<br />

ENIA HAECK<br />

Als sie vor zwei Jahren nach<br />

ihrem Grafikstudium in Brüssel<br />

zum Team stieß, kam sie praktisch<br />

frisch von der Schulbank.<br />

Mit Kreativität und Energie<br />

eroberte sie sich schnell einen<br />

festen Platz im Grafikteam<br />

und hält seither alle mit ihrer<br />

quirligen und immer positiven<br />

Art bei Laune. Ob Layouts,<br />

Illustrationen oder Fotografie,<br />

sie nimmt gerne neue Herausforderungen<br />

an. Ihr Style?<br />

Manchmal etwas Dada und<br />

übertrieben, manchmal reiner<br />

Minimalismus. Ob ganz clean<br />

oder eher chaotisch, in beiden<br />

Welten fühlt sie sich wohl.<br />

Ihr Motto? Weniger ist mehr!<br />

Jedoch trifft das Motto nicht<br />

immer auf sie zu, wenn es<br />

ums Essen geht.<br />

FOTO<br />

Ramunas<br />

Astrauskas<br />

7<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


RESTAURANT & SHOP NEWS<br />

8<br />

© JEFF POITIERS<br />

LA BARAQUE<br />

MIZU<br />

15, Rue Aldringen — L-1118 Luxemburg<br />

Tel. +352 / 27 49 59 80 0<br />

10, Rue Sigismond — L-2537 Luxemburg<br />

Tel. +352 / 26 68 43 43<br />

labaraque.lu<br />

mizu.lu<br />

„LA BARAQUE“, die neueste Frittenbude der Stadt,<br />

bietet köstliche hausgemachte Pommes frites auf<br />

5-Sterne-Niveau. Man muss kein Belgier sein, um eine<br />

„Friterie“ zu eröffnen, aber es könnte durchaus hilfreich<br />

sein. Stéphanie Jauquet, die treibende Kraft hinter<br />

Cocottes, Tempo Bar Où Manger und Um Plateau, hat<br />

im Herzen der Hauptstadt ein neues Konzept eingeführt.<br />

Sie bringt die „Fritkot“-Kultur nach Luxemburg<br />

und bietet alles, was die in weißes Rinderfett getauchten<br />

Kartoffeln auszeichnet, ergänzt von einem gewissen<br />

5-Sterne-Etwas. Die Pommes werden mit neu<br />

interpretierten Klassikern wie „américain“, Thunfisch-<br />

Mayo, Frikadellen, Vol-au-vent und unzähligen weiteren<br />

kreativen und köstlichen Belägen serviert. Aber<br />

auch Puristen kommen auf ihre Kosten, wenn sie ihre<br />

Pommes frites einfach mit frischen, hausgemachten<br />

Saucen bekommen. Zudem wird alles in biologisch<br />

abbaubaren Verpackungen serviert. „LA BARAQUE“<br />

ist ein Pommes-Konzept, bei dem sich Geschmack und<br />

Aroma, Know-how und Persönlichkeit verbinden, ein<br />

Treffpunkt zwischen Fast Food und Casual Dining, bei<br />

dem die Pommes vom Chefkoch zubereitet und auf eine<br />

neue und aufregende Art angeboten werden.<br />

MIZU ist eine innovative Pop-up-Bar auf dem Dach des<br />

Graace Hotels, die hochwertige japanische Tees anbietet.<br />

Die große Auswahl an Matcha-, Sencha-, Genmaicha-<br />

und Houjicha-Tees stammt von kleinen, familiengeführten<br />

Teeplantagen. MIZU, zu deutsch „Wasser“, bietet<br />

einen atemberaubenden Blick auf die Umgebung sowie<br />

ein friedliches und entspannendes Ambiente, in dem man<br />

abschalten und der täglichen Hektik entfliehen kann. Der<br />

wunderschöne Dachgarten, der das Gefühl von Ruhe und<br />

Stadtflucht noch verstärkt, wurde vom Infiiorata Flower<br />

Shop gestaltet. Das Gesamtkonzept ist von der japanischen<br />

Teekultur inspiriert, legt aber auch Wert auf lokale<br />

und regionale Produkte. So gibt es eine Vielzahl an pflanzlichen<br />

Produkten und Snacks von Alavita. MIZU lädt auch<br />

zu einem Bummel durch den angeschlossenen Laden<br />

ein, in dem ein großes Teesortiment sowie eine Auswahl<br />

an Büchern und Zeitschriften der Buchhandlung Alinea<br />

angeboten werden. MIZU – den Moment genießen.<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


RESTAURANT & SHOP NEWS<br />

L‘ATELIER STEFFEN<br />

HYDE<br />

Royal Hamilius Grand-Rue — L-1660 Luxemburg<br />

Tel. +352 / 39 96 50 1<br />

steffen.lu<br />

hyde.lu<br />

Atelier Steffen, die neue Qualitätsmarke mit frischen<br />

und saisonalen Produkten, eröffnet voraussichtlich<br />

im November <strong>2021</strong> eine zweite Take-away-Filiale im<br />

Zentrum von Luxemburg-Stadt, im Royal Hamilius.<br />

An der Ecke Avenue Monterey und Boulevard Royal<br />

gelegen, befindet sich das Lokal in unmittelbarer<br />

Nähe des Einkaufszentrums. Das Geschäft bietet 45<br />

modulare Sitzgelegenheiten im ersten Stock und eine<br />

gemütliche Bar. Die Inneneinrichtung ist primär mit<br />

floralen Elementen gestaltet und bietet den künftigen<br />

Kunden ein idyllisches grünes Ambiente. Das Konzept<br />

des Ladens zielt darauf ab, eine kindliche Melancholie<br />

voller Emotionen zu wecken, perfekt für einen Moment<br />

der Entspannung alleine, zu zweit, mit der Familie oder<br />

mit Freunden. Das Geschäft wird eine breite Palette<br />

an frischen Produkten anbieten, darunter Sandwiches,<br />

Salate, warme und kalte Gerichte, Suppen, Desserts<br />

usw. Und für diejenigen, die nicht im Restaurant essen<br />

wollen, bietet das Atelier Steffen eine große Auswahl<br />

an Gerichten zum Mitnehmen an.<br />

Hyde ist ein vielversprechender neuer Pizza-Foodtruck,<br />

der die authentischen neapolitanischen Pizzen direkt<br />

auf die Straßen Luxemburgs bringt. Diese jüngste<br />

Kreation ist eine Zusammenarbeit von Stéphane<br />

Rodrigues und Jade Leboeuf sowie den Inhabern<br />

des namhaften Restaurants Chiggeri in Luxemburg-<br />

Stadt, Joao Ramos und Sandra Totaro. In der Küche<br />

des Foodtrucks liegt alles in den erfahrenen Händen<br />

zweier bestens geeigneter Köche aus Neapel. Mit ihrem<br />

umfangreichen Wissen und ihrer langjährigen geballten<br />

Erfahrung werden ihre typischen neapolitanischen<br />

Pizzen mit großer Sicherheit zum neuen Renner in der<br />

Stadt werden. Ab September rollt der Foodtruck dann<br />

durch die Straßen in und um Luxemburg-Stadt.<br />

9<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


NEWS<br />

BIOG<br />

Cellulose statt Plastik<br />

So viel wie nötig, so wenig wie möglich:<br />

Dieses Leitmotiv gilt für BIOG in Bezug auf die<br />

Verpackungen. Ein Durchbruch ist der Marke der Bio-<br />

Bauere-Genossenschaft Lëtzebuerg und des Bio-<br />

Großhändlers BIOGROS jüngst bei der Verpackung<br />

von Obst und Gemüse gelungen. Dank der Umstellung<br />

auf gartenkompostierbare Cellulose ist diese nun<br />

plastikfrei. Bereits seit dreizehn Jahren arbeitet BIOG<br />

unermüdlich an Alternativlösungen für Plastik.<br />

Seit 2008 war der Kunststoff PLA im Einsatz, der<br />

aus regenerativen Rohstoffen gewonnen wird. Nun<br />

wurde er durch die neue Cellulose-Folie ersetzt.<br />

biog.lu<br />

LES JARDINS D’ANAÏS<br />

Paul Cabayé, der neue Küchenchef<br />

Nach dem Rücktritt von Küchenchef Christophe Quentin<br />

übernimmt Küchenchef Paul Cabayé die Zügel des<br />

berühmten Restaurants Les Jardins d‘Anaïs, das mitten<br />

im historischen Clausen-Viertel liegt. Seit zehn Jahren<br />

gestaltet Paul Cabayé seine berufliche Laufbahn mit<br />

viel Ehrgeiz und Engagement. Ausgebildet in namhaften<br />

Küchen, hat dieser leidenschaftliche Nachwuchskoch<br />

bereits vier Auszeichnungen in verschiedenen<br />

europäischen Wettbewerben gewonnen, zuletzt den<br />

Cuisinier d‘Or in Bern. Seit diesem Sommer freuen sich<br />

die Jardins d‘Anaïs, ihren Gästen den neuen Chefkoch<br />

und vor allem seine Kochkünste vorstellen zu können.<br />

jardinsdanais.lu<br />

„VISIT LUXEMBOURG“<br />

Ihr persönlicher Reisebegleiter<br />

Das Großherzogtum bietet ein vielfältiges und sich stets<br />

erweiterndes Angebot an spannenden touristischen<br />

Attraktionen. Die „VisitLuxembourg“-App bietet alle<br />

gewünschten Informationen direkt aus der Tasche.<br />

In den sechs Kategorien Kultur, Natur, Gastronomie<br />

& Nachtleben, Sport & Aktivitäten, Führungen<br />

und „Made in Luxembourg“ sowie weiteren zwanzig<br />

Unter-kategorien bietet die App dem Nutzer einen<br />

umfassenden Überblick über das aktuelle Angebot im<br />

Land. Für extra Komfort und Individualisierung ermöglicht<br />

die App sogar die Kontaktaufnahme und Buchung<br />

von teilnehmenden Attraktionen und zeigt optimale<br />

Verkehrsverbindungen an.<br />

visitluxembourg.com<br />

10<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


VERFEINERN SIE<br />

IHRE KÜCHE.<br />

ALLES UNTER<br />

KONTROLLE MIT<br />

TEMPCONTROL<br />

Lassen Sie sich inspirieren.<br />

Als Gourmet überraschen Sie gerne Ihre Freunde<br />

und Familie mit Ihren kulinarischen Köstlichkeiten.<br />

Aber neben der Präsentation eines perfekten<br />

Gerichts möchten Sie auch die Gesellschaft Ihrer<br />

Gäste genießen. Dank unseres Induktionskochfelds<br />

mit TempControl haben Sie die komplette Kontrolle<br />

über den Garprozess, denn Sie können damit die<br />

Temperatur perfekt einstellen. Das bedeutet, dass<br />

Ihre Gerichte nicht mehr anbrennen können und Sie<br />

behalten immer die Kontrolle.


PRODUKTNEWS<br />

KITCHENAID<br />

Neue Cordless-Kollektion<br />

Die neue Cordless-Kollektion von KitchenAid befreit Sie<br />

von lästigen und beengenden Kabeln und bietet Ihnen<br />

die Möglichkeit, köstliche Speisen zuzubereiten, wo,<br />

wann und wie Sie wollen. Die neue kabellose Produktreihe<br />

ist mit einem aufladbaren Lithium-Ionen-Akku<br />

ausgestattet und bietet eine optimale Laufzeit und<br />

Leistung. Die neue kabellose Produktlinie, vom<br />

Zerkleinerer bis zum Stabmixer, bietet mühelosen Stil<br />

und grenzenlose Kreativität - überall in der Küche.<br />

Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf!<br />

kitchenaid.lu<br />

VINSMOSELLE<br />

100 Jahre Caves de Grevenmacher<br />

Im Jahr 1921 schlossen sich 25 Winzer zusammen und<br />

gründeten am 4. September 1921 offiziell die erste<br />

Winzergenossenschaft in Grevenmacher. Nach diesem<br />

Zusammenschluss wurden in den folgenden Jahren fünf<br />

weitere Winzergenossenschaften gegründet, aus denen<br />

die heutigen Domaines Vinsmoselle hervorgegangen sind.<br />

Zu Ehren dieses Jubiläums bietet Ihnen Domaines<br />

Vinsmoselle einen exklusiven Wein an: den „Rulänner“<br />

Sonderedition zum 100-jährigen Bestehen der Winzergenossenschaft<br />

Grevenmacher - einen Pinot Gris Grand<br />

Premier Cru Grevenmacher Fels. Dieser Pinot Gris zeichnet<br />

sich durch seine prägnante gelbe Farbe mit goldenen<br />

Reflexen aus. In der Nase ist er sehr expressiv, man findet<br />

rauchige Aromen und gelbe Früchte. Am Gaumen bietet<br />

er eine schöne Finesse, Eleganz und Kraft sowie Aromen<br />

von Quitte und Mirabelle, die am Gaumen verweilen.<br />

vinsmoselle.lu<br />

BOTANIETS<br />

Der erste 0,0 % Gin<br />

The King of Zero. Botaniets, ausschließlich von Wengler<br />

Châteaux et Domaines eingeführt, ist der erste 0,0%-ige<br />

Gin, der ganz ohne Alkohol destilliert wurde. Ein Genuss<br />

für alle, die ein alkoholfreies Getränk mit hochwertigen<br />

natürlichen Zutaten und fachkundigen Destillationstechniken<br />

erleben wollen. Hergestellt wird dieser einzigartige,<br />

in Belgien produzierte Gin aus einem Aufguss von<br />

Rosmarin, frischem Ingwer und einer Mischung aus neun<br />

Kräutern. Ganz ohne Alkohol erfrischt er mit seinem<br />

köstlichen Kräutergeschmack.<br />

wengler.lu<br />

12<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


ENTDECKT<br />

UNSE E WELT!<br />

NÄCHSTE AUSGABE: 20. OKTOBER <strong>2021</strong><br />

REESENMAG.LU


BÜCHER<br />

KÜCHENSEELE<br />

Von der Geborgenheit des Kochens<br />

— Valerie Hammacher —<br />

Kennen Sie das Gefühl, wenn Sie der<br />

Geruch oder der Geschmack eines<br />

Gerichts sofort in Ihre Kindheit oder an<br />

einen besonderen Moment in Ihrem<br />

Leben zurückversetzt? Für Valerie<br />

Hammacher ist das die Magie des<br />

Kochens. In Küchenseele erzählt die<br />

Fotografin nun mit 85 Familienrezepten<br />

und äußerst stimmungsvollen<br />

Bildern von ihrer besonderen Beziehung<br />

zu ihrem liebsten Hobby. Über 7 Kapitel,<br />

mit Rezepten für jede Gelegenheit,<br />

zaubert sie einzigartige Genussmomente,<br />

die man am liebsten teilen will.<br />

230 Seiten — Verlag ars vivendi<br />

ISBN 978-3-7472-0327-9<br />

KARMA FOOD CURRYS<br />

Vegetarisch & Vegan<br />

— Adi Raihmann & Simone Raihmann —<br />

Simone und Adi Raihmann nehmen ihre<br />

Leser mit auf einen Abenteuertrip durch<br />

die Welt der besten original-indischen<br />

Currys. Eine Entdeckungsreise von Land<br />

zu Leuten und den Sinnen, mit einer<br />

Vielfalt lokaler Lieblingscurrys – einige<br />

feurig, andere mild, alle aromatisch!<br />

Rezepte für indische Brote, Fladen und<br />

Chutneys und, für Eilige, eine vorbereitete<br />

selbstgemachte Currypaste, um in<br />

wenigen Minuten ein Essen zu zaubern,<br />

komplettieren das Buch. Alle Speisen<br />

sind ayurvedisch – und garantieren<br />

damit Balance und viel Energie!<br />

208 Seiten — Verlag Brandstätter<br />

ISBN 978-3-7106-0536-9<br />

MINDFUL DRINKING<br />

Nüchtern, happy, katerfrei -<br />

mit Genuss zum gesunden Maß<br />

— Isabella Steiner & Katja Kauf —<br />

Die Zukunft von Alkohol ist alkoholfrei!<br />

Denn Mindful Drinking - der bewusste<br />

Konsum von Alkohol - ist der nächste<br />

logische Schritt für einen achtsamen<br />

und bewussten Lebensstil. Und das<br />

bedeutet weder völlige Abstinenz noch<br />

ein Ausweichen auf fade Alternativen<br />

wie Limonaden oder Sprudelwasser.<br />

Mit Spaß und Maß lädt dieser Lifestyle-<br />

Guide dazu ein, den Verzicht auf<br />

die Promille möglichst einfach zu<br />

gestalten und einen reflektierten<br />

Umgang mit dem eigenen Alkoholkonsum<br />

zu entdecken.<br />

240 Seiten — Verlag Knesebeck<br />

ISBN 978-3-95728-518-8<br />

MAGIC FOOD<br />

Genuss und Gesundheit für die ganze Familie<br />

— Mauro Bergonzoli & Franziska Gräfin Fugger von Babenhausen —<br />

Eine radikale Ernährungsumstellung rettete dem<br />

italienischen Neo-Pop-Künstler Mauro Bergonzoli<br />

nach einem Herzinfarkt das Leben. Der Künstler und<br />

seine Lebenspartnerin Franziska Gräfin Fugger von<br />

Babenhausen verzichten nun seit einigen Jahren<br />

komplett auf tierische Produkte, Zucker und Gluten.<br />

Franziska begleitete Mauro bei dieser bewegenden Reise,<br />

mit selbstentwickelten, einzigartigen Rezepten, deren Zutaten der<br />

Maestro in der farbenfrohen Kunst-Serie „Magic Food“ festhielt.<br />

Ein umfangreiches Potpourri an veganen Gerichten begeistert<br />

die ganze Familie und verwöhnt Körper, Herz und Seele.<br />

208 Seiten — Verlag Callwey<br />

ISBN 978-3-7667-2551-6<br />

GEWINNSPIEL<br />

WIR VERLOSEN JE EIN EXEMPLAR<br />

DER BÜCHER „KÜCHENSEELE“<br />

UND „MAGIC FOOD“<br />

Schicken Sie eine E-Mail mit Ihrem<br />

Namen, Ihrer Adresse und dem Betreff<br />

BÜCHER an gewinnen@tasty.lu<br />

Es entscheidet das Zufallsprinzip.<br />

Teilnahmeschluss ist der 09.10.<strong>2021</strong><br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

14<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


SAISONALE REZEPTE<br />

WILDE WELT<br />

DIREKT AUS DEM WALD,<br />

NATÜRLICHER GEHT’S<br />

NICHT. WILDFLEISCH<br />

BRINGT EINE ERSTAUNLICHE<br />

VIELFALT IN DIE KÜCHE.<br />

TEXT Oliver Zelt<br />

Zwei Köche meistern den Aufbruch. Die beiden meinen<br />

damit nicht nur das in der Jägersprache bekannte<br />

Auswaiden des Wildes. Ludwig Maurer und Heiko<br />

Antoniewicz wollen „eine komplett neue Philosophie“.<br />

Es geht ihnen nicht „um den hundertsten Rehrücken<br />

mit Preiselbeerfüllung“. „Ein neues Naturverständnis<br />

für die Wildnis“ sei vonnöten. Dazu gehöre die ganzheitliche<br />

Verarbeitung.<br />

Deshalb servieren Maurer und Antoniewicz, die<br />

beide zu den kreativsten Köpfen in der deutschen<br />

Gastroszene gehören, Ossobuco vom Hirsch mit<br />

einem knallvioletten Blaukrautgel, Wildschweinbäckchen,<br />

die in Tomatenessenz sous-vide gegart sind, und<br />

ein Gericht, das sie konsequenterweise „Aufbruch“<br />

nennen. Ein Ragout aus Herz, Lunge und Leber vom<br />

Reh mit fluffiger Meerrettichcreme.<br />

WILDFLEISCH ‒ EIN ECHTES NATURPRODUKT<br />

Das ist alles sehr weit weg von klassischen Gerichten,<br />

der Schwere eines speckgespickten Keulenbratens mit<br />

dampfendem Rotkohl und Klößen. Reh, Hirsch und Wildschwein<br />

bekommen nun eine lässige Leichtigkeit und<br />

passen so perfekt in die moderne leichte Küche. Wildschwein<br />

kann schweinelecker sein.<br />

Wildfleisch ist eines der wenigen echten Naturprodukte.<br />

Tiere, die in den Wäldern Futter suchen und Feinden<br />

trotzen, haben großartiges Fleisch. Das allerdings ist<br />

bei den wenigsten angekommen, denn die allermeisten<br />

sind alles andere als wild auf Wild. In <strong>Deutsch</strong>land ist<br />

gerade mal ein Prozent allen gegessenen Fleisches Wild.<br />

Dem Fleisch aus dem Wald steckt ein mieses Image<br />

in den Knochen: es rieche streng, schmecke auch so und<br />

müsse deshalb in Buttermilch einlegt werden. Diese<br />

Erzählungen stammen aus den Zeiten, als ein Kühlschrank<br />

noch ein Luxusprodukt war und so lange vom<br />

Tier gegessen wurde, bis alles aufgebraucht war – und<br />

nicht so lange es noch gut war.<br />

Der Braten aus freier Wildbahn ist eine erstklassige<br />

Alternative zu Rind, Schwein und Huhn, die oft aus<br />

Massentierhaltung kommen. „Es ist das Beste, was draußen<br />

vor der Tür rumläuft. Die Tiere haben nie einen Stall<br />

gesehen“, sagt Ben Weber, Chef des Restaurants „Gudde<br />

Kascht“ in Haller.<br />

Allerdings sind Jäger längst nicht die Einzigen, die<br />

Wild auf den Markt bringen. Fast die Hälfte des Angebots<br />

stammt aus der Zucht, bei der Tiere in Gehegen gehalten<br />

und gefüttert werden. Was in den Supermarktregalen<br />

liegt, aber auch in Restaurants auf der Karte steht, stammt<br />

meist aus Übersee, oft aus riesigen Gattern in Neuseeland.<br />

Das Fleisch aus den Gehegen sei deutlich heller und<br />

habe weniger Geschmack als das aus den Jagdrevieren,<br />

sagen Köche.<br />

16<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


SAISONALE REZEPTE<br />

WILDANGEBOT IN LUXEMBURG<br />

In Luxemburg gibt es in zahlreichen Supermärkten meist<br />

gefrorenes Wildschwein, Reh und Rotwild, einige Metzger<br />

haben es in der Theke liegen, aber private Wildhändler<br />

gibt es kaum. Das ist in <strong>Deutsch</strong>land ganz anders. Da<br />

liefern Jäger Rücken, Keulen oder sogar Beinscheiben und<br />

Zunge oft direkt an die Haustür. „Die Selbstvermarktung<br />

ist noch etwas Neues in Luxemburg“, weiß Daniel Albert,<br />

Koch im Restaurant „De Klautjen“ in Roost/Bissen, der<br />

befreundeten Waidmännern empfiehlt, es damit einmal zu<br />

versuchen. Denn Wild ist reichlich da, zwischen Ardennen<br />

und Moseltal. „Wildschweine sogar mehr, als es der Natur<br />

guttut“, so Albert. Jedes Jahr werden etwa 6.000 Rehe,<br />

400 Hirsche und bis zu 8.000 Wildschweine erlegt.<br />

REH BELIEBT IM RESTAURANT<br />

Daniel Albert ist Koch und Jäger und somit sein eigener<br />

Lieferant. Er hat ein kleines Revier gleich in der Nähe<br />

seines Restaurants. Manchmal bekommt er ein Tier von<br />

einem Freund aus dem Mullerthal. 95 Prozent des Wildfleisches,<br />

das Albert in seinem Lokal den Gästen anbietet,<br />

stammt aus Luxemburg. Und der Koch merkt, „im<br />

Restaurant greifen die Leute oft zum Wildgericht, erst<br />

recht im <strong>Herbst</strong>.“<br />

Als er Kalbsfilet auf der Speisekarte anbot und als<br />

Alternative eine dicke Scheibe aus der Rehnuss ging 30<br />

Mal das Rind über den Küchenpass. „35 Gäste nahmen<br />

das Reh, das ich mit Sauce bordelaise serviert habe“.<br />

Albert hat nichts gegen einen rosa Rehrücken, aber er<br />

empfiehlt die Keule. Die sei durchwachsener und muskulöser,<br />

das interessantere Fleisch. Und es sei problemlos in<br />

Scheiben zu schneiden und „auf dem Grill ebenso fantastisch<br />

rosa hinzubekommen“, sagt Daniel Albert, der auf<br />

den nächsten Seiten einige seiner Rezepte verrät.<br />

Ben Weber vom Restaurant „Gudde Kascht“ erhält vom<br />

örtlichen Wildverein hin und wieder ein ganzes Tier noch<br />

mit Fell. „Das zerlege ich dann in einem Kochkurs“, wo er<br />

den Hobbygourmets zeigt, wie Nose-to-Tail-Kochen geht.<br />

Einen Glanzpunkt setzt Weber mit einer Rehkeule,<br />

die er als Ganzes 24 Stunden in Gänse- und Schweinefett<br />

confiert, dann wie beim Pulled Pork abzupft und<br />

mit einer cremigen Sauce, Kartoffelpuffern und einem<br />

Rotkohlsorbet als Frischekick serviert. Auch das ein<br />

kulinarischer Aufbruch.<br />

17<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


SAISONALE REZEPTE<br />

WILD<br />

AUF WILD<br />

18<br />

REZEPTE<br />

FOTOS<br />

David Albert<br />

Ramunas Astrauskas<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


SAISONALE REZEPTE<br />

David Albert ist nicht nur passionierter Küchenchef und Betreiber des<br />

Restaurants „De Klautjen“ in Bissen, er liebt Wild in all seinen Formen und ist<br />

selbst leidenschaftlicher Jäger. Für <strong>KACHEN</strong> interpretierte er einige seiner<br />

Lieblingswildrezepte, passend zur herbstlichen Jahreszeit, die auch für Laien<br />

einfach nachzukochen sind. Bekannt wurde David auch durch sein Kochbuch<br />

„Wild gekocht“. Das Restaurant De Klautjen in Roost/Bissen liegt im 1. Stock,<br />

während im Erdgeschoss Take-away angeboten wird. Alle Speisen werden<br />

täglich frisch aus saisonalen und regionalen Produkten zubereitet. Der Name<br />

des Restaurants wird abgeleitet von der ehemals in Bissen angesiedelten Nagelfabrik, deren<br />

Arbeiter im Sprachgebrauch „Klautjen“ genannt wurden.<br />

deklautjen.lu<br />

FEIERSTENGSZALOT<br />

VUM HIRSCH<br />

6 Personen<br />

30 Minuten<br />

1 Stunde + ziehen<br />

Für die Feierstengszalot<br />

› 1,2 kg Hirschfleisch aus der Keule<br />

› 1 Bund Suppengemüse (Möhre,<br />

Lauch, Zwiebel, Sellerie)<br />

› 1 l Weißwein (Elbling)<br />

› 3 hart gekochte Eier<br />

› 100 g feine saure Gewürzgurken,<br />

gehackt<br />

› 100 g Schalotten, fein gehackt<br />

› 20 g Petersilie, fein gehackt<br />

› 10 ml Sonnenblumenöl<br />

› 3 EL Senf<br />

› Essig, nach Gusto<br />

› Salz, Pfeffer<br />

› Croûtons<br />

Für die Rollen<br />

› 400 g Rindercarpaccio<br />

oder Hirschcarpaccio,<br />

dünn geschnitten<br />

Am Vortag<br />

1 Das Fleisch mit kaltem Wasser abwaschen und das Suppengemüse<br />

klein schneiden.<br />

2 In einem großen Topf den Wein zu dem Fleisch und Suppengemüse geben<br />

und mit Wasser aufschütten, bis das Fleisch bedeckt ist. Ca. 1 Stunde<br />

garkochen.<br />

3 Anschließend abkühlen lassen. Die Brühe kann für eine Suppe oder Sauce<br />

genutzt werden.<br />

Die Zubereitung<br />

1 Das gekochte Fleisch in ca.1 cm kleine Würfel schneiden. Die gekochten<br />

Eier hacken mit der Petersilie, den Gurken und Schalotten sorgfältig<br />

vermengen.<br />

2 In einer kleinen Schüssel den Senf, Essig und das Sonnenblumenöl zu<br />

einem Dressing verrühren. Zu dem Fleisch geben, sorgfältig einreiben und<br />

mit Salz und Pfeffer würzen. Für einen vollen Geschmack 2 – 3 Stunden<br />

ziehen lassen und nach Gusto nachwürzen.<br />

3 Die Feierstengszalot auf Rindercarpaccio oder Hirschcarpaccio verteilen,<br />

einwickeln und in kleine Scheiben schneiden. Auf einem frischen, knackigen<br />

Salat mit ein paar Spritzern Dressing und Croûtons servieren.<br />

WEINBEGLEITUNG<br />

Chardonnay Remerschen Kreitzberg<br />

Moselle Luxembourg - Weißwein<br />

Krier - Welbes<br />

19<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


SAISONALE REZEPTE<br />

WILDSCHWEINRAGOUT<br />

MIT PFIFFERLINGEN<br />

6 Personen<br />

30 Minuten<br />

40 – 45 Minuten<br />

› 1,5 kg Wildschweinfleisch<br />

(am besten Hals oder Schulter)<br />

› 3 Zwiebeln<br />

› 3 Möhren<br />

› 1 Knoblauchzehe<br />

› 3 EL Öl zum Anbraten<br />

› 500 ml Rotwein<br />

› 500 ml Wildfond oder Rinderfond<br />

› Salz und Pfeffer<br />

› 1 Lorbeerblatt<br />

› 3 Gewürznelken<br />

› 250 g Pfifferlinge<br />

› 60 g Mehlschwitze<br />

› 30 g Butter<br />

1 Das Wildschweinfleisch in 4 cm große Würfel schneiden. Zwiebeln,<br />

Möhren und Knoblauch schälen und würfeln. Pfifferlinge putzen<br />

und halbieren.<br />

2 In einem Topf (am besten aus Gusseisen) das Öl erhitzen und das Fleisch<br />

bei großer Hitze kräftig anbraten. Zwiebeln, Möhren und Knoblauch<br />

hinzufügen und leicht anschwitzen. Mit Salz, Pfeffer, Gewürznelken und<br />

Lorbeerblatt würzen. Mit Wildfond und Rotwein ablöschen und<br />

45 – 50 Minuten köcheln lassen.<br />

3 Die Pfifferlinge in einer Pfanne mit Butter anbraten und zu dem Ragout<br />

geben. Wenn nötig nachwürzen und mit Mehlschwitze leicht binden.<br />

4 Das Ragout mit gebratenen Spätzle oder Kartoffeln und saisonalem<br />

Gemüse wie z. B. Rotkohl servieren.<br />

WEINBEGLEITUNG<br />

Villa Donoratico<br />

Toscane Bolgheri - Rotwein<br />

Argentiera<br />

20<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


SAISONALE REZEPTE<br />

WILDBURGER<br />

6 Personen 40 Minuten 20 Minuten<br />

› 450 g Wildschwein<br />

› 450 g Reh oder Hirsch<br />

› 3 Zwiebeln<br />

› 2 Knoblauchzehen<br />

› 1 kleines Bund Petersilie<br />

› 2 Scheiben trockenes Brot<br />

› 100 ml Milch<br />

› 2 Eigelb<br />

› 3 Salatblätter<br />

› 1 Tomate<br />

› 2 EL Ketchup<br />

› Salz und Pfeffer<br />

› Öl zum Anbraten<br />

› 6 Brötchen<br />

› Tabasco (nach Geschmack)<br />

1 Das Brot in der Milch einweichen. Zwiebeln und<br />

Knoblauch schälen und ganz fein hacken. Davon 1/3 für<br />

die Sauce aufbewahren. Petersilie fein schneiden.<br />

Das Fleisch durch den Fleischwolf drehen (Scheibe<br />

3 – 4 mm). Zwiebeln, Knoblauch, Petersilie, das<br />

aufgeweichte Brot und Eigelb mit dem gehackten<br />

Fleisch vermischen. Mit Salz und Pfeffer würzen.<br />

2 In einer Schüssel Ketchup, Zwiebeln und Knoblauch<br />

vermischen. Nach Geschmack mit Tabasco schärfen.<br />

3 Den Ofen auf 170 °C Umluft vorheizen. Das Fleisch<br />

zu Hamburgern formen. In einer vorgeheizten<br />

Pfanne auf beiden Seiten gut anbraten und im Ofen<br />

15 Minuten fertig garen. Die Brötchen halbieren<br />

und im Ofen erwärmen. Den Wildburger mit Brot,<br />

Tomatenscheibe, Hamburger, Sauce und Salat<br />

zusammensetzen.<br />

WEINBEGLEITUNG<br />

La dame Brune<br />

Ventoux 2016 Biodynamie - Rotwein<br />

Domaine Dambrun<br />

21<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


SAISONALE REZEPTE<br />

TOURNEDOS VOM DAMHIRSCH<br />

MIT PORTWEINSAUCE<br />

6 Personen<br />

30 Minuten<br />

25 Minuten<br />

› 6 Tournedos vom Damhirsch<br />

(Lende oder Rücken)<br />

› 6 dünne Scheiben Speck<br />

› 400 ml Wildfond<br />

› 100 ml Portwein<br />

› 100 ml Rotwein<br />

› 2 Schalotten<br />

› Balsamico-Essig (nach Bedarf)<br />

› 50 g Butter<br />

› Salz und Pfeffer<br />

› Speisestärke<br />

› 3 EL Öl zum Anbraten<br />

1 Schalotten schälen, fein schneiden und in einem Topf<br />

mit Butter glasig dünsten. Mit Portwein und Rotwein<br />

ablöschen und um die Hälfte einkochen lassen.<br />

Wildfond hinzugeben und nochmal um die Hälfte<br />

einkochen lassen.<br />

2 Mit Salz und Pfeffer nach Bedarf würzen und<br />

mit dem Balsamico-Essig das richtige süß-saure<br />

Gleichgewicht herstellen. Die Sauce mit etwas<br />

Speisestärke binden, mit Butter montieren und nicht<br />

mehr aufkochen lassen.<br />

3 Den Ofen auf 170 °C Umluft vorheizen. Die Tournedos<br />

mit Speck umwickeln und mit Küchengarn festbinden.<br />

Das Fleisch in einer gut vorgeheizten Pfanne mit Öl<br />

beidseitig gut anbraten. Die Tournedos im vorgeheizten<br />

Ofen 12 Minuten (Garstufe: Rosa) garen.<br />

Anschließend das Fleisch in Alufolie einpacken<br />

und 5 Minuten ruhen lassen.<br />

4 Das Fleisch aus der Alufolie nehmen und auf<br />

einem Bett aus gebratenen Waldpilzen anrichten.<br />

Mit Rotkohl und gebratenen Spätzle servieren.<br />

WEINBEGLEITUNG<br />

Castillon<br />

Côtes de Bordeaux - Rotwein<br />

Domaine de l’Aurage<br />

22<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


25 JAHRE<br />

LABEL CACTUS RËNDFLEESCH<br />

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SAISONALE REZEPTE<br />

ES IST<br />

PILZ-<br />

SAISON<br />

Es gibt kaum eine üppigere Jahreszeit als<br />

der <strong>Herbst</strong>. Auch wenn das Wetter langsam<br />

umschlägt und kühlere Tage kommen, sind<br />

Äpfel, Birnen und Kastanien reif und die<br />

Trauben können gelesen werden. Die Pilzsaison,<br />

die ja bereits im Hochsommer beginnt, hat jetzt<br />

ihren Höhepunkt, und wer sich auskennt und<br />

mit offenen Augen durch den Wald streift, der<br />

findet hierzulande etliche wohlschmeckende<br />

Sorten, für deren Zubereitung wir auf den<br />

nächsten Seiten einige schöne Ideen liefern.<br />

WEINBEGLEITUNG<br />

24<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


SAISONALE REZEPTE<br />

25<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


SAISONALE REZEPTE<br />

KNUSPRIGE WONTONS<br />

16 Wontons<br />

20 Minuten<br />

20 Minuten<br />

› 1 ½ EL Pflanzenöl<br />

› 1 TL Sesamöl<br />

› 2 Knoblauchzehen, fein gehackt<br />

› 1 EL geriebener Ingwer<br />

› 45 g Frühlingszwiebeln,<br />

fein gehackt<br />

› 8 große Shiitake-Pilze<br />

› 250 g gemischte Pilze, gehackt<br />

› 45 g Koriander, gehackt<br />

› 2 EL Hoisin-Sauce<br />

› 16 Wonton-Wraps<br />

(alternativ: Samosa-Wraps)<br />

› ½ rote Chilischote, in Scheiben<br />

geschnitten<br />

› Sojasauce<br />

› Wasser<br />

› Sesam- oder Pflanzenöl,<br />

zum Frittieren<br />

1 Beide Öle in einer großen Pfanne mischen und erhitzen.<br />

2 Die Pilze einige Minuten lang braten, dann den<br />

Knoblauch, den Ingwer und die Frühlingszwiebeln in<br />

die Pfanne geben. Umrühren, bis der gesamte Saft<br />

verdampft ist.<br />

3 Den Koriander und die Hoisin-Sauce unterrühren,<br />

bis sich alles vermischt hat.<br />

4 Ein Wonton-Wrapper auf ein Brett legen und etwa<br />

½ Esslöffel Füllung in die Mitte des Wrappers geben. Die<br />

Ränder mit den Fingern mit Wasser bepinseln, dann den<br />

Teig vorsichtig über die Mitte falten, so dass die Füllung<br />

eingeschlossen ist und ein Dreieck entsteht. Drücken Sie<br />

die Ränder mit einer Gabel oder den Fingern zusammen,<br />

um sie zu verschließen. Den Vorgang mit den restlichen<br />

Teigblättern und der Füllung wiederholen.<br />

5 Etwa 1 cm Sesam- oder Olivenöl erhitzen und<br />

die Wontons rundherum knusprig frittieren.<br />

Auf Küchenpapier abtropfen lassen.<br />

6 Sojasauce und Chili verrühren und mit den knusprigen<br />

Wontons servieren.<br />

WEINBEGLEITUNG<br />

Côte du Rhône 2019 Bio<br />

Les Arbousiers - Rotwein<br />

Domaine La Réméjeanne<br />

26<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


SAISONALE REZEPTE<br />

MARINIERTE CHAMPIGNONS<br />

2 Personen 10 Minuten + 2 Std<br />

Für die marinierten Champignons<br />

› 250 g Champignons, in Scheiben<br />

geschnitten<br />

› 60 ml Zitronensaft<br />

› Schale von 1 Zitrone<br />

› 30 ml Weißweinessig<br />

› 1 EL Koriandersamen, geröstet<br />

und grob zerkleinert<br />

› ½ Knoblauchzehe<br />

› 60 ml Olivenöl<br />

› Salz und Pfeffer<br />

Zum Servieren<br />

› 160 g wilde Rauke<br />

› Parmesan, gehobelt<br />

1 In einer großen Schüssel alle Zutaten gründlich<br />

miteinander vermischen, so dass alles gleichmäßig<br />

bedeckt ist, und mindestens 2 Stunden<br />

marinieren lassen.<br />

MARINIERTE PILZE EIGNEN<br />

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2 Abschmecken, sobald die Pilze den Saft<br />

aufgenommen haben und weich geworden sind.<br />

3 In einem frischen Salat mit Rucola und Parmesan<br />

servieren.<br />

WEINBEGLEITUNG<br />

Chardonnay<br />

Ciampagnis 2018 - Weißwein<br />

Vie di Romans<br />

KNOWLEDGE BITES<br />

Die besten Ergebnisse erzielt<br />

man, wenn man die Pilze in<br />

Butter oder Öl anbrät. Darauf<br />

achten, dass die Pfanne sehr<br />

heiß ist, bevor die Pilze hineingegeben<br />

werden, und die<br />

Pfanne nicht zu voll machen.<br />

Auf diese Weise verdunstet<br />

das austretende Wasser und<br />

die Pilze werden braun, was<br />

den Geschmack verstärkt.<br />

Getrocknete Pilze 30 Minuten<br />

lang in etwas heißem<br />

Wasser einweichen. Die Pilze<br />

können dann wie gewohnt<br />

verwendet werden. Außerdem<br />

kann man die Pilzflüssigkeit<br />

abseihen und in Saucen<br />

oder Brühen verwenden –<br />

sie hat viel Geschmack!<br />

27<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


SAISONALE REZEPTE<br />

FEIN GETRÜFFELTES MAC ’N CHEESE<br />

4 Personen 15 Minuten 35 Minuten<br />

Für die Mac ‘n Cheese<br />

› 60 g Butter<br />

› 60 g Mehl<br />

› 625 ml Milch<br />

› 250 g reifer Cheddar, gerieben<br />

› 350 g Makkaroni<br />

› 250 g gemischte exotische Pilze<br />

› 2 Knoblauchzehen, gehackt<br />

› 1 EL Butter<br />

› Muskatnuss, gemahlen<br />

› Salz<br />

› Pfeffer<br />

Zum Servieren<br />

› Trüffelöl<br />

› Käse zum Überbacken (Gruyère,<br />

Gouda, Cheddar …)<br />

1 Die gemischten exotischen Pilze und den Knoblauch<br />

in einem Esslöffel Butter anbraten. Beiseitestellen.<br />

2 Die Butter in einem Topf schmelzen, das Mehl<br />

einstreuen und unter kurzem Rühren kochen,<br />

bis alles gut verbunden ist.<br />

3 Die Milch erhitzen und nach und nach mit dem<br />

Schneebesen in die Mehlschwitze einrühren und<br />

kochen, bis sie glatt und dickflüssig ist.<br />

4 Den geriebenen Cheddar dazugeben und gut verrühren.<br />

Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken.<br />

Auf kleiner Flamme warm halten.<br />

5 Die Makkaroni kochen, abgießen und unter die<br />

Käsesauce rühren. Die Champignons und den<br />

Knoblauch vorsichtig unterheben und das<br />

Mac ’n Cheese in eine Auflaufform geben.<br />

1 Nach Belieben mit Trüffelöl beträufeln,<br />

mit zusätzlichem Käse bestreuen und bei<br />

180 °C überbacken, bis die Makkaroni<br />

goldbraun „blubbern“.<br />

WEINBEGLEITUNG<br />

Bourgogne<br />

Les Perrières 2018 - Weißwein<br />

Simon Bize<br />

28<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


SAISONALE REZEPTE<br />

TAGLIATELLE MIT<br />

CREMIGEN PILZEN & MANGOLD<br />

4 Personen<br />

30 Minuten<br />

20 Minuten<br />

› 500 g Tagliatelle<br />

› Olivenöl<br />

› 8 gewürzte Schweinswürstchen,<br />

ohne Därme<br />

› 1 rote Zwiebel, grob gehackt<br />

› 3 Knoblauchzehen, gehackt<br />

› 250 g Portabellini-Pilze, grob<br />

zerkleinert<br />

› 125 ml Weißwein<br />

› 125 ml Sahne<br />

› 100 g Mangold, Stiele entfernt,<br />

Blätter gehackt<br />

› Salz<br />

› Pfeffer<br />

› getrocknete Chiliflocken,<br />

zum Abschmecken<br />

› Parmesanspäne, zum Servieren<br />

(optional)<br />

1 Nudeln nach Packungsanweisung kochen. Abgießen<br />

und beiseitestellen.<br />

2 Einen Schuss Öl in einer großen Pfanne erhitzen und<br />

das Brät goldgelb anbraten. Zwiebel, Knoblauch,<br />

Chiliflocken und Champignons hinzugeben und<br />

braten, bis sie weich sind.<br />

3 Wein und Sahne zugeben und 5 bis 15 Minuten<br />

köcheln lassen, um die Sauce auf die gewünschte<br />

Dicke zu reduzieren.<br />

4 Den Mangold zugeben und 5 Minuten kochen lassen.<br />

5 Abschmecken, die Paste in der Sauce schwenken<br />

und mit Parmesanspänen servieren.<br />

WEINBEGLEITUNG<br />

Weisser Burgunder<br />

Bürgstadter Berg 2018 - Weißwein<br />

Fürst Erste Lage<br />

29<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


SAISONALE REZEPTE<br />

SCHNELLE PILZ-<br />

PORREE-SUPPE<br />

4 Personen<br />

10 Minuten<br />

45 Minuten<br />

› 1 Bund Lauch, gewaschen und<br />

in Stücke geschnitten<br />

› 1 TL Butter<br />

› 500 g Champignons<br />

› 750 ml Hühnerbrühe<br />

› 1 Zweig Thymian<br />

› 2 EL getrocknete Champignons,<br />

eingeweicht<br />

› 125 ml Sahne<br />

› 1 EL Maisstärke<br />

› Wasser<br />

EINIGE DER GEBRÄUNTEN PILZE<br />

BEISEITESTELLEN UND SPÄTER ZUR<br />

SUPPE SERVIEREN, WIE ABGEBILDET.<br />

1 Den Lauch in einem großen Topf<br />

in einem Stück Butter anbraten,<br />

bis er weich ist.<br />

2 Die Champignons vorsichtig<br />

waschen oder bürsten, je nach<br />

Größe vierteln oder halbieren,<br />

dann in den Topf geben und<br />

anbraten.<br />

3 Die Hühnerbrühe, einen Thymianzweig<br />

und die eingeweichten<br />

getrockneten Pilze hinzugeben.<br />

Gründlich umrühren und 15<br />

Minuten köcheln lassen.<br />

4 Die Sahne zugeben und glatt<br />

rühren.<br />

5 Die Speisestärke mit etwas<br />

Wasser anrühren und in die<br />

Suppe geben.<br />

6 Weitere 20 Minuten kochen, um<br />

die Suppe einzudicken. Mit Toast<br />

oder Croutons servieren.<br />

WEINBEGLEITUNG<br />

Fendant Vétroz<br />

Les Terrasses 2019 - Weißwein<br />

Germanier<br />

30<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


<strong>KACHEN</strong> PRÄSENTIERT:<br />

IHR NEUER<br />

SOUS-CHEF<br />

Ab sofort finden Sie ein neues Icon im Heft, das die Rezepte<br />

kennzeichnet, für die es auch eine Thermomix-Variante gibt.<br />

Diese finden Sie dann auf unserer Webseite oder<br />

in der <strong>KACHEN</strong>-Rezepte-App!<br />

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Cédric Colchen Tel. +352 / 661 102 559 cedric@letzmix.lu<br />

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SAISONALE REZEPTE<br />

34<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


SAISONALE REZEPTE<br />

NEHMT PLATZ,<br />

GLÜCKSPILZE<br />

Ob aus dem Wald oder vom Wochenmarkt,<br />

würzige Pilze verfeinern jedes<br />

<strong>Herbst</strong>menü.<br />

Die Guten kommen ins Töpfchen,<br />

fürs exquisite <strong>Herbst</strong>menü, die Giftigen<br />

in gebastelter Version zur Deko auf die<br />

Festtafel, wie hier beim gedeckten Tisch<br />

von Heike Meyers.<br />

Zu den Pilzen aus Fimo gesellen<br />

sich Varianten aus Holz, in verschiedenen<br />

Formen und Farben, kleine, zierliche<br />

Holzfiguren aus dem Erzgebirge<br />

sowie im Wald gesammelte Blätter<br />

und Eicheln. Mit Letzteren lassen sich<br />

auch im Handumdrehen kleine Kränze<br />

binden, für jeden Gast bei Tisch.<br />

Eine handgeschriebene Menükarte<br />

und Kekse im Fliegenpilz-Look wecken<br />

die Vorfreude auf einen leckeren Abend<br />

und ein üppiger Blumenstrauß in<br />

<strong>Herbst</strong>farben rundet die Tafel ab.<br />

Baumscheiben als Platzteller passen<br />

ebenfalls ins Gesamtbild und so entsteht<br />

mit nur wenigen selbstgebastelten<br />

Objekten ein herrlicher <strong>Herbst</strong>tisch, der<br />

euren Gästen viel Freude machen wird.<br />

Zusammen mit Heike von „Pfeffer<br />

macht glücklich“ wünschen wir eine<br />

schöne <strong>Herbst</strong>zeit und viel Freude beim<br />

Inspirieren und Nachstylen.<br />

Weitere Anregungen auf Heikes Instagram:<br />

pfeffermachtglücklich<br />

35<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


SAISONALE REZEPTE<br />

MARONENSUPPE<br />

6 Personen 15 Minuten 20 Minuten<br />

› 1 kleine Zwiebel<br />

› 3 EL frische Thymianblättchen<br />

› 500 g vakuumverpackte Maronen<br />

› 40 g Butter<br />

› 600 ml Hühnerfond<br />

› 160 g Sahne 33 %<br />

› evtl. etwas Milch 3,5 %<br />

› Meersalz<br />

› frisch gemahlener Pfeffer<br />

› Piment d’Espelette<br />

› 2 EL Olivenöl<br />

› 1 großer Apfel, entkernt und klein<br />

gewürfelt<br />

1 Die Zwiebel schälen und fein würfeln. Die Maronen<br />

ebenfalls fein würfeln, davon 4 EL sowie 1 EL<br />

Thymianblättchen beiseitestellen.<br />

2 Die Butter in einem gusseisernen Topf erhitzen, die<br />

Zwiebelwürfel, die Maronen und die Thymianblättchen<br />

darin andünsten. Während fünf Minuten bei sanfter<br />

Hitze schmoren lassen. Mit dem Hühnerfond und der<br />

Sahne ablöschen und 15 Minuten zugedeckt<br />

bei kleiner Hitze köcheln.<br />

3 Die Suppe mit dem Stabmixer pürieren. Wenn sie<br />

zu fest ist, mit dem Stabmixer evtl. etwas Milch<br />

untermixen, nochmal kurz aufkochen lassen und<br />

mit dem Salz, dem Pfeffer und dem Piment<br />

d’Espelette würzen.<br />

4 Die beiseitegestellten Maronen und Thymianblättchen<br />

zusammen mit den Apfelwürfeln in dem<br />

Olivenöl kurz anbraten und mit Salz und Piment<br />

d’Espelette würzen.<br />

5 Maronensuppe nochmal durchmixen, in vorgewärmte<br />

Teller geben und mit der Maronen-Apfel-Mischung<br />

und einem kleinen Zweig Thymian verzieren.<br />

36<br />

REZEPTE<br />

FOTOS<br />

Heike Meyers<br />

Ramunas Astrauskas<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


WALDPILZE<br />

AUF OFENKARTOFFEL<br />

4 Personen<br />

10 Minuten<br />

55 Minuten<br />

› 4 große Kartoffeln<br />

› 4 EL feines Olivenöl<br />

› 3 Schalotten, fein gewürfelt<br />

› 750 g verschiedene frische<br />

Waldpilze, geputzt und verlesen<br />

› schwarzer Pfeffer,<br />

frisch gemahlen<br />

› 2 Zweige Rosmarin<br />

› 2 Zweige Thymian<br />

› frischer Rosmarin, fein gehackt<br />

› frischer Thymian, fein gehackt<br />

› Piment d’Espelette<br />

› 250 g saure Sahne<br />

› 125 g Crème fraîche<br />

› eine Handvoll frische Petersilie,<br />

gehackt<br />

1 Die Kartoffeln 10 Minuten in Salzwasser halbgar<br />

kochen. Den Backofen auf 170 °C vorheizen.<br />

Die Kartoffeln abschütten, trocknen & in Alufolie<br />

eingewickelt ca. 45 Minuten backen. Dann Stäbchenprobe<br />

machen – sie müssen schön weich sein.<br />

2 Währenddessen das Olivenöl erhitzen und die<br />

Schalotten darin sanft anbraten. Die Temperatur<br />

erhöhen, die Pilze mit den Kräuterzweigen zugeben<br />

und bei starker Hitze unter ständigem Rühren braten.<br />

Zunächst tritt Flüssigkeit aus, die sollte wieder ganz<br />

verdampfen. Dann erst mit dem Salz, dem Pfeffer<br />

und Piment d’Espelette würzen. Die Kräuterzweige<br />

entfernen. Jeweils einen Klecks von der sauren Sahne<br />

und der Crème fraîche unterrühren, ebenso die Hälfte<br />

der fein gehackten Kräuter.<br />

3 Die restliche saure Sahne mit der restlichen Crème<br />

fraîche glattrühren, die übrigen fein gehackten<br />

Kräuter unterrühren und mit Salz und Pfeffer<br />

kräftig abschmecken.<br />

4 Die Kartoffeln aus dem Ofen und der Folie nehmen,<br />

auf einen hübschen Teller legen, oben längs<br />

einschneiden, etwas auseinanderdrücken, Kräutercreme<br />

und Pilze darauf anrichten, mit der Petersilie<br />

bestreuen und sofort genießen.<br />

TIPP<br />

Auf eigene Faust Pilze sammeln sollte man nur,<br />

wenn man über das entsprechende Wissen<br />

verfügt. Die meisten Vergiftungen passieren,<br />

weil essbare Pilze mit Giftpilzen verwechselt<br />

werden. Nur ein Bruchteil der bekannten Pilze ist<br />

tatsächlich essbar, davon wiederum gelten nur<br />

wenige als ausgezeichnete Speisepilze. Es gibt<br />

aber auch wahre Pilzkenner. Denen sollte man<br />

sich im Idealfall anschließen.<br />

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<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


SAISONALE REZEPTE<br />

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<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


SAISONALE REZEPTE<br />

ZIMTEIS AUF APFELTARTE<br />

6 ‒ 8 Personen 30 Minuten 40 Minuten<br />

Für die Tarte<br />

› 200 g Mehl 405<br />

› 170 g zimmerwarme Butter<br />

› 3 Eigelb (= 45 g Eigelb)<br />

› 100 g Zucker<br />

› eine Prise Salz<br />

› 7 – 8 säuerliche Äpfel<br />

(vorzugsweise rote Äpfel)<br />

› Saft einer Zitrone<br />

› Apfel- bzw. Quittengelee<br />

› 5 EL Orangensaft<br />

Für das Eis<br />

› 3 Eigelb<br />

› 200 g feinster Zucker<br />

› 600 ml Vollmilch<br />

› 2 EL Zimt<br />

Die Tarte<br />

1 Das Mehl mit 150 g Butter, den Eigelben, 75 g Zucker<br />

und einer Prise Salz zügig verkneten. Zu einem Ziegel<br />

formen und in Folie gewickelt 30 Minuten in den<br />

Kühlschrank legen.<br />

2 Den Backofen auf 190 °C vorheizen.<br />

3 Vom Teig ein wenig für den Rand abnehmen, restlichen<br />

Teig in eine mit Backpapier ausgelegte Springform<br />

legen und mit den Fingern bis zum Rand drücken,<br />

alternativ auf wenig Mehl ausrollen und in die Form<br />

legen. Den restlichen Teig zu einer Rolle formen, diese<br />

an den Rand der Form legen und festdrücken.<br />

4 Die Äpfel halb schälen, sodass noch ein wenig von der<br />

schönen roten Schale bleibt, halbieren, das Kerngehäuse<br />

entfernen, in dünne Scheiben schneiden und<br />

sofort mit dem Zitronensaft beträufeln. Die Apfelscheiben<br />

dicht an dicht in die Form legen, mit der<br />

restlichen Butter in Flöckchen belegen und mit dem<br />

restlichen Zucker bestreuen. 20 Minuten backen.<br />

5 Das Apfelgelee mit dem Orangensaft aufkochen. Die<br />

Tarte damit einpinseln und weitere 20 Minuten backen.<br />

6 Die Tarte aus der Form lösen und auf einem Kuchengitter<br />

vollständig auskühlen lassen.<br />

Das Eis<br />

1 Die Eigelbe mit dem Zucker cremig hell aufschlagen.<br />

Das dauert ein wenig, der Zucker sollte sich ganz<br />

aufgelöst haben.<br />

2 Die Milch aufkochen und heiß, in einem dünnen<br />

Strahl, unter weiterem Rühren in die Eigelbmasse<br />

einfließen lassen, dann alles zurück in den Topf geben.<br />

3 Langsam, unter ständigem Rühren, nur fast zum<br />

Kochen bringen, bis die Creme leicht dicklich ist.<br />

4 Vom Herd nehmen, Zimt einrühren und unter<br />

gelegentlichem Rühren abkühlen lassen.<br />

5 Dann in die Eismaschine geben und zu einem<br />

cremigen Zimteis gefrieren.<br />

Anrichten<br />

Die Tarte in Stücke teilen, auf einen hübschen Teller<br />

legen und mit einer Kugel Zimteis belegen.<br />

39<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


SAISONALE REZEPTE<br />

40<br />

IDEEN<br />

FOTOS<br />

Heike Meyers<br />

Ramunas Astrauskas<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


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trocken – der Genuss eines guten<br />

Weines in bester Gesellschaft gehört<br />

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Wenn die edlen Tropfen dann noch elegant<br />

gelagert und mit der idealen Trinktemperatur<br />

serviert werden, wird dieser<br />

Genussmoment noch gesteigert. Siemens<br />

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sondern auch für Rosé, Champagner<br />

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Lösung, um Ihre Weinsammlung stilvoll<br />

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Design fügt sich nahtlos in jeden Raum<br />

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Und während Ihre Weinsammlung ein<br />

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Weinschränke von Siemens auch ein<br />

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Eichenfässern gelagert wird, so wird auch<br />

Ihre Weinsammlung in Regalen aus hochwertigem<br />

Eichenholz aufbewahrt. Dank<br />

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die Flaschen sicher ein- und ausräumen<br />

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Auch die Beleuchtung im Weinschrank<br />

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HIRSCHBRATEN<br />

IN ROTWEIN-WACHOLDERSAUCE<br />

8 Personen<br />

Großer Bräter mit Deckel<br />

Zubereitungszeit:<br />

3 Std. 30 Min.<br />

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ADVERTORIAL<br />

Für das Fleisch:<br />

1,5 – 2 kg Hirschbraten aus<br />

der Keule, ohne Knochen<br />

Salz<br />

Pfeffer aus der Mühle<br />

30 g Butterschmalz<br />

30 g Butter<br />

Für die Sauce:<br />

1 mittelgroße Zwiebel<br />

2 kleine Karotten<br />

1 kleines Stück Knollensellerie<br />

½ Stange Lauch<br />

2 kleine Knoblauchzehen<br />

einige Wacholderbeeren<br />

30 g Butter<br />

20 g Zucker<br />

5 Thymianzweige<br />

1 EL Tomatenmark<br />

250 ml herber Rotwein<br />

2 – 3 Nelken<br />

1 Lorbeerblatt<br />

1 Zimtstange<br />

250 ml Wildfond aus dem Glas<br />

1 Messerspitze scharfer Senf<br />

Zucker<br />

2 EL Preiselbeeren<br />

aus dem Glas<br />

Tipp:<br />

Sie können die Sauce binden,<br />

indem Sie 1 EL Speisestärke mit<br />

etwas kaltem Wasser anrühren,<br />

zügig mit einem Schneebesen<br />

in die heiße Sauce rühren<br />

und die Sauce nochmals<br />

aufkochen lassen.<br />

1. Das Fleisch kurz kalt abspülen und<br />

mit Küchenpapier trocken tupfen.<br />

Mit Salz und Pfeffer würzen.<br />

2. Das Wurzelgemüse putzen und schälen.<br />

Den Lauch der Länge nach halbieren und<br />

gut waschen. Das Gemüse in 1 – 2 cm<br />

große Stücke schneiden.<br />

3. Das Butterschmalz in einem Bräter<br />

erhitzen und das Fleisch rundherum<br />

gut anbraten.<br />

4. Das Fleisch aus dem Bräter nehmen<br />

und zur Seite stellen.<br />

5. Gemüse, Knoblauchzehen und<br />

Wacholderbeeren kurz im Bratensatz<br />

anrösten.<br />

6. 30 g Butter in den Bräter geben, den<br />

Zucker zugeben und karamellisieren<br />

lassen. Den Thymian zufügen und den<br />

Saucenansatz damit aromatisieren. Das<br />

Tomatenmark zugeben, mitrösten und mit<br />

ca. 100 ml Rotwein ablöschen. Nelken,<br />

Lorbeerblatt und Zimtstange dazugeben<br />

und den Saucenansatz einreduzieren<br />

lassen. Mit dem Wildfond aufgießen.<br />

7. Das Fleisch wieder in den Bräter legen<br />

und mit 30 g Butter bestreichen. Mit dem<br />

Deckel verschließen und das Fleisch wie<br />

angegeben braten. Nach 1 Stunde 20<br />

Minuten wenden und ab jetzt mehrmals<br />

mit dem Bratensaft begießen.<br />

8. Nach Ende der Garzeit das Fleisch aus<br />

dem Bräter nehmen und warm stellen.<br />

Die Sauce durch ein feines Sieb gießen und<br />

das Gemüse durchpassieren. Den restlichen<br />

Rotwein angießen und mit Salz und Pfeffer<br />

würzen. Die Sauce nach Belieben binden<br />

und mit Senf, Zucker und Preiselbeeren<br />

abschmecken.<br />

Pro Portion:<br />

494 kcal, 12 g KH,<br />

23 g F, 54 g E, 1,0 BE<br />

So stellen Sie ein:<br />

Bräter mit Deckel auf dem Rost, Höhe 2 , Ober-/Unterhitze, 170 °C<br />

Garzeit: 3 Std.-3 Std. 10 Min.


SAISONALE REZEPTE<br />

ÜBER LAND & MEER<br />

FÜNF CURRYS<br />

VIETNAMESISCHES<br />

GARNELEN-CURRY<br />

4 Personen<br />

15 Minuten<br />

25 Minuten<br />

Für das Garnelen-Curry<br />

› 1 kg ungekochte Riesengarnelen<br />

(oder 500 g Scampis, geschält<br />

und entdarmt)<br />

› 1 EL Pflanzenöl<br />

› 4 große (360 g) reife Roma-<br />

Tomaten, gewürfelt<br />

› 250 ml Fischfond<br />

› 300 g gemischte asiatische Pilze<br />

(z. B. Shiitake, Enoki und Austernpilze),<br />

große Pilze halbieren<br />

› 225 g Bambussprossen aus der<br />

Dose, in Scheiben, abgetropft<br />

› Minze und gedünsteter<br />

Jasminreis, zum Servieren<br />

› 1 Limette, geviertelt<br />

Für die Currypaste<br />

› 4 cm frischer Ingwer (Stück),<br />

geschält, gehackt<br />

› 4 Knoblauchzehen, geschält<br />

› ½ mittelgroße (85 g) rote Zwiebel,<br />

gehackt<br />

› 1 EL Salz<br />

› 1 EL brauner Zucker<br />

› 2 EL Pflanzenöl<br />

› ½ Tasse grob gehacktes frisches<br />

Zitronengras<br />

› 1 TL getrocknete Chiliflocken<br />

Die Currypaste<br />

1 Alle Zutaten in einen Mixer geben und zu einer groben Paste verarbeiten.<br />

Das vietnamesische Garnelen-Curry<br />

1 Die Garnelen schälen und entdarmen, die Schwänze dabei intakt lassen.<br />

Das Öl in einer tiefen Bratpfanne bei starker Hitze erhitzen. Die Garnelen<br />

nacheinander braten, bis sie beidseitig gebräunt sind; aus der Pfanne<br />

nehmen.<br />

2 Die Hitze auf mittlere Stufe reduzieren und die Currypaste in die Pfanne<br />

geben. Unter Rühren ein paar Minuten kochen, bis die Paste dunkel wird.<br />

3 Die Tomaten und die Fischbrühe hinzufügen, umrühren und 10 Minuten<br />

kochen lassen. Die Pilze hinzufügen und ein paar weitere Minuten kochen,<br />

dann die Garnelen mit den Bambussprossen zurück in die Pfanne geben.<br />

2 Minuten köcheln lassen, oder bis die Garnelen durchgebraten sind.<br />

Nach Geschmack würzen.<br />

4 Mit Minze, einem Spritzer Limette und gedünstetem Jasminreis servieren.<br />

46<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


SAISONALE REZEPTE<br />

LAMM & FRISCHES KRÄUTERCURRY<br />

4 Personen 15 Minuten 1 Stunde<br />

› 1 kg Lammschulter ohne Knochen, geputzt,<br />

in 2 cm große Würfel geschnitten<br />

› 450 g oder 3 mittlere braune Zwiebeln,<br />

in dünne Scheiben geschnitten<br />

› 1 TL Salz<br />

› 1 TL gemahlener Chili<br />

› 2 TL frischer Ingwer, fein gerieben<br />

› 1 Knoblauchzehe, zerdrückt<br />

› 1 TL gemahlener Kurkuma<br />

› 2 TL Tamarindenpaste<br />

› 500 ml Wasser<br />

› 2 EL Pflanzenöl<br />

› 1 Bund Korianderblätter, lose verpackt<br />

› ½ Bund Minze, lose verpackt<br />

› 4 frische lange grüne Chilischoten, grob gehackt<br />

› 60 ml Zitronensaft<br />

› Minze zum Servieren<br />

› Naan-Brot, warm, zum Servieren<br />

1 Lammfleisch, Zwiebel, Salz, gemahlene Chilischoten,<br />

Ingwer, Knoblauch, Kurkuma, Tamarinde, Pflanzenöl und<br />

Wasser in einem großen, schweren Topf zum Kochen<br />

bringen und dann die Hitze auf ein Köcheln reduzieren.<br />

Zugedeckt 45 Minuten leicht köcheln lassen,<br />

bis das Fleisch weich ist.<br />

2 Den Deckel abnehmen und die Hitze auf mittlere<br />

bis hohe Stufe erhöhen. Unbedeckt kochen,<br />

bis die Sauce etwas eingedickt ist.<br />

3 In der Zwischenzeit den Koriander, die Minze, die grünen<br />

Chilis, den Saft und 2 EL Wasser in einen Mixer oder<br />

eine Küchenmaschine geben und zu einer dünnen<br />

Paste verarbeiten.<br />

4 Wenn die Sauce eingekocht ist, die Kräuterpaste darübergießen<br />

und weitere 5 Minuten kochen. Mit Meersalz und<br />

frisch gemahlenem Pfeffer abschmecken.<br />

5 Das Curry mit zusätzlichen Minzblättern bestreuen und<br />

nach Wunsch mit warmem Naan-Brot servieren.<br />

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<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


ROTES THAI-RINDFLEISCH-CURRY<br />

4 Personen 20 Minuten 90 Minuten<br />

› 1 EL rote Currypaste<br />

› 1 EL geriebener Palmzucker<br />

› 1 EL Fischsauce<br />

› 1 Knoblauchzehe, zerdrückt<br />

› 1 Kaffir-Limettenblatt, in feine Scheiben<br />

geschnitten<br />

› 1 kg Rinder-Chuck-Steak, in 2 cm große<br />

Würfel geschnitten<br />

› 2 EL Pflanzenöl<br />

› 150 g oder 1 mittlere braune Zwiebel,<br />

fein geschnitten<br />

› 125 ml Rinder- oder Gemüsebrühe<br />

› 250 ml Kokosnusscreme<br />

› 200 g rote Paprika, in Scheiben geschnitten<br />

› 1 Bund englischer Spinat, gewaschen, geputzt<br />

› 2 EL asiatisch gebratene Schalotten (optional)<br />

› Gedämpfter Jasminreis, zum Servieren<br />

1 In einer großen Schüssel die Paste, den Zucker,<br />

die Sauce, den Knoblauch und das Limettenblatt<br />

vermischen. Das Rindfleisch dazugeben und gut<br />

durchschwenken. 30 Minuten stehen lassen.<br />

2 Das Öl in einer großen, schweren Pfanne bei<br />

starker Hitze erhitzen. Das Rindfleisch schubweise<br />

anbraten, bis es von allen Seiten gut<br />

gebräunt ist; aus der Pfanne nehmen.<br />

3 Die Zwiebel hinzufügen. Unter Rühren 2 Minuten<br />

kochen oder bis sie weich ist. Das Rindfleisch mit<br />

der Brühe zurück in die Pfanne geben. Die Hitze<br />

reduzieren und zugedeckt 1 Stunde lang köcheln<br />

lassen, bis das Fleisch weich ist. Die Kokosnusscreme<br />

hinzufügen und zugedeckt köcheln<br />

lassen, bis die Sauce cremig ist.<br />

4 Kurz vor dem Servieren die Paprika und den<br />

Spinat hinzufügen und eine weitere Minute<br />

kochen oder bis dieser gegart ist. Mit Meersalz<br />

und frisch gemahlenem schwarzen<br />

Pfeffer abschmecken.<br />

5 Mit den Schalotten bestreuen und mit<br />

gedämpftem Jasminreis servieren.


SAISONALE REZEPTE<br />

KICHERERBSEN-<br />

GEMÜSE-CURRY<br />

4 – 6 Personen<br />

10 Minuten<br />

25 Minuten<br />

Für das Curry<br />

› 60 ml Pflanzenöl<br />

› 1 EL schwarze Senfkörner<br />

› 300 g oder 2 mittelgroße braune<br />

Zwiebeln, fein gewürfelt<br />

› 2 Knoblauchzehen, fein gehackt<br />

› 60 g frischer Ingwer, gerieben<br />

› ½ TL gemahlener Kurkuma<br />

› ½ TL gemahlener Kreuzkümmel<br />

› 1 TL Garam Masala<br />

› ¼ TL Cayennepfeffer<br />

› 400 g zerkleinerte Tomaten aus<br />

der Dose<br />

› 250 ml Gemüsebrühe<br />

› 1 EL Honig<br />

› 500 g Blumenkohl, in Röschen<br />

geschnitten<br />

› 300 g Zucchini, in dicke Scheiben<br />

geschnitten<br />

› 400 g Kichererbsen aus der Dose,<br />

abgespült, abgetropft<br />

Zum Servieren<br />

› Kokosnuss-Reis<br />

› Korianderblätter<br />

› Pappadums<br />

› Mango-Chutney<br />

1 Das Öl in einem großen, schweren Topf bei mittlerer<br />

bis hoher Hitze erhitzen. Senfkörner hinzufügen.<br />

Sobald sie aufpoppen, die Zwiebel, den Knoblauch<br />

und den Ingwer hinzufügen; unter Rühren braten,<br />

bis die Zwiebel goldbraun ist.<br />

2 Die Hitze auf niedrige Stufe reduzieren und die restlichen<br />

Gewürze hinzufügen. Unter Rühren ein paar<br />

Minuten kochen, bis sie duften, dann die nicht abgetropften<br />

Tomaten, die Brühe und den Honig hinzufügen.<br />

Abdecken und 10 Minuten köcheln lassen.<br />

3 Blumenkohl und Zucchini hinzufügen. Weitere 10<br />

Minuten zugedeckt köcheln lassen, bis der Blumenkohl<br />

gar ist. Die Kichererbsen einrühren und 1 Minute oder<br />

bis zum Erhitzen köcheln lassen. Mit Meersalz und<br />

frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer abschmecken.<br />

4 Das Curry mit Kokosnussreis und Koriander,<br />

Pappadums und Mango-Chutney servieren.<br />

TIPP<br />

Für den Kokosnussreis 400 g Basmatireis, 250 ml<br />

Kokosmilch, 500 ml Wasser und 1 TL Meersalzflocken<br />

in einen mittelgroßen Topf geben und unter<br />

gelegentlichem Rühren zum Kochen bringen. Die<br />

Hitze reduzieren und zugedeckt etwa 10 Minuten<br />

köcheln lassen oder bis die Flüssigkeit aufgesogen<br />

ist. Bedeckt für 10 Minuten stehen lassen.<br />

49<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


SAISONALE REZEPTE<br />

GRÜNER CHILI &<br />

HÜHNERCURRY<br />

4 Personen<br />

15 Minuten<br />

25 Minuten<br />

Für das Curry<br />

› 700 g Hähnchenschenkelfilets,<br />

gewürfelt<br />

› 2 EL Pflanzenöl<br />

› 300 g oder 2 mittelgroße braune<br />

Zwiebeln, fein gewürfelt<br />

› 1 Zimtstange<br />

› 270 ml Kokosnussmilch<br />

› 200 g grüne Bohnen, halbiert<br />

Für die Gewürzpaste<br />

› 1 Bund Korianderblätter, lose<br />

verpackt<br />

› 150 g oder 1 mittlere braune<br />

Zwiebel, gehackt<br />

› 5 frische lange grüne<br />

Chilischoten, gehackt<br />

› 3 Knoblauchzehen, grob zerkleinert<br />

› 2 TL Koriandersamen<br />

› 1 TL Kreuzkümmelsamen<br />

› 1 TL schwarze Pfefferkörner<br />

› 2 Kardamomschoten<br />

Zum Servieren<br />

› Korianderblätter<br />

› Safran-Reis<br />

Die Gewürzpaste<br />

1 Alle Zutaten in einen Mixer oder eine Gewürzmühle<br />

geben und zu einer dicken Paste pürieren.<br />

Das Curry<br />

1 Die Gewürzpaste in eine Schüssel geben und das<br />

Huhn hinzufügen. Das Hähnchen in der Paste wenden<br />

und bedecken.<br />

2 Das Öl in einem großen Kochtopf bei mittlerer Hitze<br />

erwärmen. Die Zwiebel hinzufügen. Unter Rühren<br />

5 Minuten lang kochen oder bis gebräunt.<br />

3 Das Hähnchenfleisch hinzufügen. Weitere 5 Minuten<br />

unter Rühren kochen, dann die Zimtstange und die<br />

Kokosmilch hinzufügen. Die Hitze auf niedrige Stufe<br />

senken und zugedeckt 10 Minuten köcheln lassen.<br />

Mit Meersalz und gemahlenem weißen Pfeffer<br />

abschmecken.<br />

4 Bohnen zugeben und zugedeckt 3 Minuten köcheln<br />

lassen, bis diese gerade durchgegart sind.<br />

5 Zusätzliche Korianderblätter über das Curry streuen<br />

und mit Safranreis servieren.<br />

50<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


FARFALLE<br />

MIT CHAMPIGNONS, SPINAT<br />

& ZIEGENKÄSE<br />

2 Personen<br />

20 Minuten<br />

15 Minuten<br />

› 160 g Le Moulin Farfalle<br />

› 1 EL Olivenöl<br />

› 20 g Butter<br />

› 1 Schalotte, gehackt<br />

› 1 Knoblauchzehe, fein gehackt<br />

› 200 g Champignons (Shiitake<br />

oder Cremini), grob gehackt<br />

› 150 g frischer Babyspinat,<br />

gehackt<br />

› 50 ml Weißwein<br />

› 150 ml schwere Schlagsahne<br />

› 50 g Parmesankäse, gerieben<br />

› 60 g weicher Ziegenkäse<br />

(Berdorfer), zerkrümelt<br />

› Salz, Pfeffer<br />

1 In einer großen Pfanne die Pilze in Öl und Butter<br />

anbraten, bis sie goldbraun und weich sind.<br />

Knoblauch und Schalotte zugeben und ein paar<br />

Minuten weiterbraten. Mit dem Weißwein ablöschen.<br />

Salzen und pfeffern, die Sahne hinzugeben und<br />

unterrühren. Den Blattspinat unterheben und<br />

zugedeckt köcheln lassen, bis er weich ist.<br />

2 In der Zwischenzeit die Nudeln in Salzwasser für<br />

6:30 Minuten kochen, abgießen und zur Sauce in die<br />

Pfanne geben. Etwas Kochwasser von den Nudeln<br />

aufbewahren, um es bei Bedarf in die Sauce zu geben.<br />

3 Die Hälfte des Parmesans und einen Großteil des<br />

Ziegenkäses dazugeben. Mischen und servieren.<br />

Den restlichen Parmesan und etwas Ziegenkäsekrümel<br />

auf den Tellern verteilen.<br />

lemoulin1704.lu


VEGANE REZEPTE<br />

FÜR UNTERWEGS<br />

In unserem hektischen Alltag ist es manchmal schwierig, sich konsequent gesund zu ernähren<br />

und nicht einfachheitshalber zu Fertigkost zu greifen. Damit die Vitamine auch unterwegs<br />

oder auf der Arbeit nicht zu kurz kommen, haben wir ein paar tolle Snacks zum Vorbereiten<br />

und Mitnehmen für Sie zusammengestellt. Dass diese leckeren Gerichte allesamt vegan sind,<br />

hätten Sie womöglich gar nicht bemerkt, oder?!


VEGANE REZEPTE<br />

ESSENERBROT<br />

MIT DILL-ERBSENAUFSTRICH<br />

& FERMENTIERTEM GEMÜSE<br />

4 Personen<br />

10 Minuten<br />

5 Minuten<br />

› 360 g tiefgekühlte Erbsen<br />

› 90 g geschältes Tahini<br />

› 2 EL frische Dillblätter<br />

› 1 Knoblauchzehe, zerdrückt<br />

› 2 EL Zitronensaft<br />

› 1 EL Dijon-Senf<br />

› 2 EL Sonnenblumenkerne<br />

› 2 TL Sesamsamen<br />

› 2 TL Leinsamen (Leinsamen)<br />

› 9 x 80 g Scheiben Sprossenbrot (siehe Tipp)<br />

› 240 g abgetropftes, fermentiertes<br />

Gemüse nach Wahl<br />

› 15 g lose gepackte Zuckerschoten-Ranken<br />

› ½ mittelgroße Zitrone, in 4 Spalten<br />

geschnitten<br />

1 Die Erbsen in eine hitzebeständige Schüssel<br />

geben und sie mit kochendem Wasser<br />

bedecken. 2 Minuten stehen lassen und<br />

abtropfen lassen. Die Erbsen, Tahini, Dill,<br />

Knoblauch, Saft und Senf pürieren oder<br />

verarbeiten, bis es einen stückigen Aufstrich<br />

bildet. Nach Geschmack würzen.<br />

2 Die Erbsen in eine kleine Pfanne mit schwerem<br />

Boden geben und bei mittlerer Hitze ständig<br />

rühren, bis sie leicht gebräunt sind.<br />

3 Das getoastete Brot mit dem Aufstrich, dem<br />

Gemüse, den Samen und den Zuckerschoten<br />

belegen. Mit Zitronenspalten servieren.<br />

TIPP<br />

Essener- oder Sprossenbrot ist in einigen<br />

Reformhäusern, Gourmetläden und<br />

Märkten erhältlich; kühl aufbewahren.<br />

53


VEGANE REZEPTE<br />

TARTE MIT<br />

GEBRATENEM KÜRBIS, LAUCH & FEIGEN<br />

6 Personen<br />

10 Minuten<br />

1 Stunde<br />

› 500 g Kent-Kürbis, in 2 cm dicke<br />

Spalten geschnitten<br />

› 2 EL frische Rosmarinblätter<br />

› 1 ½ EL Olivenöl<br />

› 1 großer Lauch, in Scheiben<br />

geschnitten<br />

› 2 TL Balsamico-Essig<br />

› 4 mittelgroße frische Feigen,<br />

in Scheiben geschnitten<br />

› 2 EL Pepitas (Kürbiskerne), geröstet<br />

› 1 EL karamellisierter<br />

Balsamico-Essig<br />

Für den Teig<br />

› 225 g Kichererbsenmehl<br />

› 75 g Buchweizenmehl<br />

› 1 TL Meersalz<br />

› 60 ml Olivenöl<br />

› 80 ml kaltes Wasser<br />

1 Den Ofen auf 220 ºC vorheizen und zwei Backbleche<br />

mit Backpapier auslegen.<br />

2 Den Kürbis, den Rosmarin und die Hälfte des Öls auf<br />

ein Backblech geben und das Blech schwenken, um das<br />

Öl zu verteilen. 30 Minuten rösten oder bis der Kürbis<br />

goldgelb und zart ist. Den Ofen auf 200 ºC reduzieren.<br />

3 Den Teig vorbereiten.<br />

4 In der Zwischenzeit das restliche Öl in einer mittelgroßen<br />

Pfanne bei mittlerer Hitze erhitzen und den<br />

Lauch unter Rühren 8 Minuten lang dünsten oder bis er<br />

weich ist. Den Essig hinzufügen und weitere 3 Minuten<br />

kochen oder bis dieser klebrig und karamellisiert ist.<br />

Die Lauchmischung auf denTeig löffeln und mit<br />

geröstetem Kürbis belegen.<br />

5 Die Tarte 20 Minuten lang backen, bis der Belag zu<br />

karamellisieren beginnt und der Teig goldbraun ist.<br />

Mit Feigen und Pepitas bestreut servieren und mit<br />

karamellisiertem Balsamico-Essig beträufeln.<br />

Der Teig<br />

1 Die Mehle und das Salz in eine mittelgroße Schüssel<br />

sieben; das Öl und das Wasser hinzufügen.<br />

2 Mit einem Messer mit runder Klinge durch die<br />

Mehlmischung „schneiden“, bis sie einen Teig bildet.<br />

3 Den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche zu<br />

einem Oval von 25 x 30 cm ausrollen. Wenn der Teig<br />

zu klebrig ist, noch etwas Mehl unterkneten.<br />

4 Den Teig auf ein Backblech legen.<br />

TIPP<br />

Um die Pepitas zu rösten, diese auf einem Backblech<br />

verteilen. 5 Minuten lang toasten, oder bis sie leicht<br />

gebräunt sind. Alternativ die Kerne in einer schweren<br />

Bratpfanne bei mittlerer Hitze und regelmäßigem<br />

Umrühren toasten, bis sie leicht gebräunt sind.<br />

54<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


VEGANE REZEPTE<br />

PIKANTE KICHERERBSENGLÄSER<br />

MIT HERZHAFTEM JOGHURT<br />

4 Personen<br />

25 Minuten<br />

› 560 g veganer Joghurt<br />

› frische Dillblätter, fein gehackt<br />

› 2 Knoblauchzehen, zerdrückt<br />

› 125 ml Zitronensaft<br />

› 2 x 400 g Kichererbsen aus der Dose,<br />

abgetropft, abgespült (siehe Tipps)<br />

› 55 g Johannisbeeren<br />

› 150 g abgetropfte, gegrillte Paprika,<br />

in dünne Scheiben geschnitten<br />

› 1 kleine rote Zwiebel, geviertelt und<br />

in dünne Scheiben geschnitten<br />

› 2 libanesische Gurken, fein gewürfelt<br />

› 70 g geriebene Mandeln, geröstet<br />

› 2 TL Harissa-Paste<br />

› 2 EL Olivenöl<br />

1 Den Joghurt, den Dill, die Hälfte des<br />

Knoblauchs und 2 EL des Zitronensafts<br />

in einer kleinen Schüssel vermischen.<br />

Nach Geschmack würzen.<br />

2 Kichererbsen, Johannisbeeren, Paprika,<br />

Zwiebel, Gurke und 1/3 der Mandeln in<br />

einer mittelgroßen Schüssel mischen.<br />

3 Harissa, Öl, restlichen Knoblauch<br />

und Zitronensaft in einer kleinen<br />

Schüssel vermischen.<br />

4 Die Joghurtmischung in 375-ml-Gläser<br />

geben. Mit dem Salat und einem Löffel<br />

Harissa-Dressing belegen.<br />

ZUR ABWECHSLUNG DAS REZEPT MIT ANDEREN<br />

HÜLSENFRÜCHTEN, Z. B. WEISSEN BOHNEN ODER<br />

EINER VIER-BOHNEN-MISCHUNG, PROBIEREN.<br />

TIPP<br />

Sie können die abgetropfte<br />

Flüssigkeit der Kichererbsen<br />

aus der Dose, auch Aquafaba<br />

genannt, aufheben. Sie kann für die<br />

Zubereitung von veganen Baisers<br />

oder Mousse verwendet werden.<br />

In einem verschlossenen Behälter<br />

im Kühlschrank hält sie zwei Tage,<br />

tiefgefroren bis zu 3 Monate.<br />

55<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


VEGANE REZEPTE<br />

SUPPE MIT GEBRATENEN KAROTTEN<br />

& KNOBLAUCH MIT KNUSPRIGEN KICHERERBSEN<br />

4 Personen<br />

30 Minuten<br />

1 Stunde + Ruhezeit<br />

› 1 kg Möhren, grob gehackt<br />

› 2 mittelgroße Zwiebeln,<br />

grob gehackt<br />

› 60 ml Olivenöl<br />

› 1 TL Kreuzkümmelsamen<br />

› 1 TL getrocknete Chiliflocken<br />

› 1 Knoblauchzehe, halbiert<br />

› 30 g abgespülte Kichererbsen<br />

› 3 TL Za‘atar<br />

› 1,5 l Wasser<br />

› frische Korianderblätter<br />

1 Den Ofen auf 200 ºC vorheizen. Zwei Backbleche<br />

mit Backpapier auslegen.<br />

2 Die Karotten und Zwiebeln auf die Bleche verteilen.<br />

Mit 2 Esslöffeln des Öls beträufeln und mit den<br />

Samen und dem Chili bestreuen. Würzen.<br />

30 Minuten rösten. Den Knoblauch auf ein Blech<br />

geben und weitere 15 Minuten rösten oder bis<br />

das Gemüse und der Knoblauch weich sind.<br />

3 In der Zwischenzeit die Kichererbsen auf ein flaches<br />

Backblech geben und mit dem restlichen Öl<br />

beträufeln. Mit Za‘atar bestreuen und schwenken,<br />

um sie zu überziehen. 10 Minuten rösten oder bis<br />

sie duften und leicht gebräunt sind.<br />

4 Den Knoblauch aus der Schale pressen und<br />

die Schale entsorgen. Das Gemüse und den<br />

Knoblauch in einen großen Topf geben und das<br />

Wasser hinzufügen. Bei starker Hitze zum Kochen<br />

bringen. Die Hitze reduzieren; 10 Minuten lang ohne<br />

Deckel köcheln. 10 Minuten stehen lassen.<br />

5 Die Suppe pürieren, bis sie glatt ist, und abschmecken.<br />

Bei Bedarf die Suppe nochmals leicht erwärmen.<br />

6 Die Suppe mit Kichererbsen und Koriander<br />

bestreut servieren.<br />

TIPP<br />

Die Suppe kann bis zu zwei Tage im Voraus<br />

zubereitet werden, dann nur nicht mit Kichererbsen<br />

und Koriander bestreuen. Abgedeckt<br />

im Kühlschrank aufbewahren. Die gerösteten<br />

Kichererbsen in einem luftdichten Behälter<br />

bei Raumtemperatur aufbewahren.<br />

56<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


PARTNER-REZEPT<br />

TUTTI VERDURA<br />

Dieser Salat aus marinierten und gegrillten Zucchini, Erbsen,<br />

Edamame-Bohnen, Minze, Dill, Zitrone, Rucola-Pesto und Galbani Mini Mozzarella<br />

ist ein köstliches Gericht direkt aus dem Süden.<br />

1 Person 10 Minuten 5 Minuten<br />

› 10 Bällchen Galbani Mini<br />

Mozzarella mit Büffelmilch<br />

oder Kuhmilch<br />

› 1 gelbe Zucchini<br />

› 1 grüne Zucchini<br />

› 1 EL Erbsen<br />

› 1 EL Edamame-Bohnen<br />

› 1 EL Pesto<br />

› 1 Zitrone<br />

› 5 Minzblätter<br />

› 2 Zweige Dill (die Zweige)<br />

› Olivenöl<br />

› Weißweinessig<br />

› Salz und Pfeffer<br />

1 6 Scheiben gelbe und 6 Scheiben grüne Zucchini<br />

schneiden und grillen.<br />

2 Von jeder Zucchini mit einer Mandoline 5 dünne<br />

Scheiben schneiden.<br />

3 Die Zucchini (roh und gegrillt) mit ein wenig Olivenöl,<br />

Zitronensaft und Weißweinessig marinieren. Mit Salz<br />

und Pfeffer würzen.<br />

4 Anschließend die Erbsen und Edamame-Bohnen<br />

kochen und blanchieren.<br />

5 Alle Komponenten auf einen Teller geben und mit<br />

den Galbani Mini Mozzarella, der Minze, dem Dill<br />

und ein wenig Zitronenschale garnieren.<br />

Für mehr Rezepte von Galbani, besuchen Sie galbani.lu<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


VEGANES REZEPT<br />

VEGANER „BOXEMÄNNCHEN“<br />

12 Stück 20 Minuten + 2 Stunden 10 Minuten<br />

› 500 g Weizenmehl Typ 550<br />

› 4 g Salz<br />

› 80 g Zucker<br />

› 5 g Zimt<br />

› 90 g natürlicher Weizensauerteig<br />

(falls nicht vorhanden, 7,5 g<br />

Backpulver verwenden)<br />

› 70 g pflanzliche Margarine<br />

› 200 g Kokosnussmilch<br />

› 50 g Soja- oder Reismilch<br />

› 5 g frische Bäckerhefe<br />

› 90 g Apfelmus<br />

› Schokoladensplitter,<br />

zum Dekorieren<br />

1 Alle trockenen Zutaten zusammen mit dem Sauerteig<br />

in eine Schüssel geben<br />

2 Die flüssigen Zutaten und Margarine auf 37 °C<br />

erwärmen und die Hefe damit auflösen.<br />

3 Zu der trockenen Mischung hinzufügen und<br />

10 Minuten bei mittlerer Geschwindigkeit kneten.<br />

Das Kompott hinzufügen.<br />

4 Den Teig in eine geölte Schüssel geben, abdecken und<br />

ca. 1 Stunde in einem warmen Raum gehen lassen.<br />

5 In kleine Stücke aufteilen, entgasen und formen<br />

(Arme und Beine mit einer Ausstechform formen),<br />

dann auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech<br />

legen. Abdecken und 1 Stunde lang<br />

aufgehen lassen.<br />

6 10 Minuten bei 200 °C backen. Für die Augen Schokoladensplitter<br />

einsetzen und mit Sojamilch und Zucker<br />

verzieren. Weitere 10 Minuten bei 200 °C backen.<br />

58<br />

REZEPT<br />

FOTO<br />

Julie Jager<br />

Marc Dostert<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


Bio, weil<br />

ohne Insektizide<br />

und Pestizide<br />

gut für die Bio-Diversität<br />

100% Bio-Futter<br />

viel Weidegang<br />

und Platz im Stall<br />

<br />

<br />

<br />

Fair, weil<br />

die Bedürfnisse aller<br />

Beteiligten wichtig sind<br />

das Wohl der Tiere<br />

geachtet wird<br />

Rücksicht auf Insekten<br />

und Kleinlebewesen<br />

<br />

<br />

<br />

Regional, weil<br />

Milch von Luxemburger<br />

Bio-Höfen<br />

abgefüllt in der<br />

BIOG-Molkerei<br />

in Bascharage<br />

Naturdünger der<br />

eigenen Kühe


STEP BY STEP<br />

PUMPKIN BREAD<br />

SAFTIGER KÜRBISKUCHEN<br />

Dieser leuchtend orangefarbene Kürbiskuchen punktet mit<br />

seinen wärmenden Gewürzen – getreu dem Rezept aus den<br />

USA. Durch den Kürbis wird der Kuchen auch richtig schön<br />

saftig. Wie will man den <strong>Herbst</strong> besser willkommen heißen?<br />

Übrigens: In den USA werden Kuchen, die in einer Kastenform<br />

gebacken werden, oft als „quick bread“ (schnelles Brot)<br />

bezeichnet. Es handelt sich hierbei aber dennoch um einen<br />

Kuchen – ähnlich wie etwa ein „banana bread“.<br />

Kastenform 10 x 22 x 7 cm<br />

30 Minuten<br />

75 Minuten<br />

› 1 kleiner Hokkaido-Kürbis<br />

› 3 Eier (M)<br />

› 120 g zerlassene Butter,<br />

etwas abgekühlt<br />

› 200 g Zucker<br />

› ½ TL Salz<br />

› ½ TL gemahlener Zimt<br />

› ¼ TL geriebene Muskatnuss<br />

› ¼ TL gemahlener Ingwer<br />

› 270 g Mehl (Type 405)<br />

› ½ Packung (Weinstein-)<br />

Backpulver<br />

› Zum Bestreuen (optional):<br />

1 EL Zucker und 1/3 TL Zimt


STEP BY STEP<br />

DAS KÜRBISPÜREE<br />

1Den Kürbis halbieren, mit<br />

einem Löffel entkernen und in<br />

Spalten schneiden. Man kann<br />

ihn schälen, bei der Sorte Hokkaido<br />

ist das aber kein Muss. Die Spalten in<br />

3 – 4 cm große Würfel schneiden.<br />

DER KUCHEN<br />

2Die Kürbiswürfel in einem<br />

großen Topf, der einige<br />

Zentimeter hoch mit Wasser<br />

gefüllt ist, zugedeckt rund<br />

20 Minuten köcheln lassen,<br />

bis der Kürbis weich ist.<br />

3Den Kürbis abseihen und mit<br />

einem Stabmixer pürieren.<br />

Abkühlen lassen.<br />

4Eier, 300 g Kürbispüree,<br />

zerlassene Butter, Zucker,<br />

Salz, Zimt, Muskatnuss und<br />

Ingwer in einer Schüssel mit einem<br />

Schneebesen verquirlen. Mehl und<br />

Backpulver zugeben und kurz mit<br />

den restlichen Zutaten vermengen.<br />

5Eine Kastenform ölen oder<br />

mit Backpapier auslegen<br />

und mit der Kuchenmasse<br />

befüllen.<br />

6Für eine knusprige Zucker-<br />

Zimt-Kruste 1 EL Zucker mit<br />

1/3 TL Zimt vermengen und<br />

damit gleichmäßig den Teig in<br />

der Form bestreuen.<br />

Ursula<br />

Schersch<br />

7Den Kuchen im vorgeheizten Backofen bei 175 °C Ober- und Unterhitze<br />

backen, bis er goldbraun ist und ein mittig in den Teig gestochenes<br />

Holzstäbchen sauber wieder herauskommt, rund 55 Minuten.<br />

TIPP Wer den Teig mit Zucker-Zimt-Mischung bestreut, sollte nach rund<br />

15 – 20 Minuten Backzeit kontrollieren, ob sich die Zucker-Kruste vom<br />

restlichen Teig abhebt oder aufzuspringen beginnt. Falls dem so ist,<br />

die Oberfläche des Kuchens mit einem Messer längs einritzen.<br />

8Den Kürbiskuchen abkühlen<br />

lassen und genießen.<br />

REZEPT<br />

& FOTOS<br />

61<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


GLUTENFREI<br />

GLUTENFREIE TWIX<br />

MIT DATTELKARAMELL<br />

10 Twix<br />

30 Minuten + Ruhezeit<br />

17 Minuten<br />

Für die Kekse<br />

› 100 g Cashewnüsse<br />

› 50 g glutenfreie Haferflocken<br />

› 30 g geschmolzenes Kokosnussöl,<br />

abgekühlt<br />

› 40 g Ahornsirup<br />

› ¼ TL Vanilleextrakt<br />

› 1 Prise Salz<br />

Für das Dattelkaramell<br />

› 10 große Medjool-Datteln,<br />

entsteint<br />

› 2 gehäufte EL Mandelbutter<br />

(oder Cashewbutter)<br />

› 1 EL Pflanzendrink, optional<br />

› 1 Prise Salz<br />

Für den Guss<br />

› 150 g Zartbitterschokolade,<br />

70 % Kakaoanteil<br />

› Meersalz, nach Belieben<br />

Eloïse<br />

Jennes<br />

REZEPT<br />

& FOTO<br />

1 Den Backofen auf 180 °C vorheizen.<br />

2 Cashews und Haferflocken in einer Küchenmaschine<br />

mahlen. In einer Schüssel die gemahlenen Haferflocken<br />

und Cashews mit dem geschmolzenen Kokosöl,<br />

dem Ahornsirup, dem Vanilleextrakt und dem Salz<br />

vermischen, bis ein Teig entsteht.<br />

3 Eine kleine ofenfeste Form (20 x 10 cm oder 15 x 15 cm)<br />

mit Pergamentpapier auslegen. Den Keksteig in<br />

die Form drücken und mit einer Gabel einstechen.<br />

17 Minuten backen, bis die Ränder goldbraun sind.<br />

Mindestens 15 Minuten abkühlen lassen.<br />

4 Die entsteinten Datteln 10 Minuten lang in heißem<br />

Wasser einweichen. Die Datteln mit der Mandelbutter<br />

und dem Salz in einer Küchenmaschine oder mit<br />

einem Stabmixer pürieren. Wenn die Mischung<br />

zu dickflüssig ist, 1 EL Pflanzendrink hinzufügen.<br />

5 Das Dattelkaramell auf den abgekühlten Keksen<br />

verteilen. Mindestens 1 Stunde oder über Nacht in<br />

den Gefrierschrank stellen.<br />

6 Den gefrorenen Block aus dem Behälter nehmen<br />

und mit einem scharfen Messer, das Sie zuvor unter<br />

heißes Wasser gehalten haben, in dünne Riegel<br />

schneiden.<br />

7 Die dunkle Schokolade in einer Schüssel schmelzen.<br />

Mit zwei Gabeln jede Tafel in die Schokolade tauchen<br />

und auf Pergamentpapier legen. Nach Belieben<br />

mit Meersalz bestreuen. Zum Aushärten in den<br />

Kühlschrank stellen.<br />

62<br />

cookingwithelo<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


PARTNER-REZEPT<br />

TRUE ITALIAN<br />

TASTE<br />

Am 14. Juni fand in Anwesenheit der Küchenchefin Silvia Regi Baracchi vom Relais<br />

& Château „Il Falconiere“, einem 1-Michelin-Stern-Restaurant, ein besonderer Meisterkurs<br />

zum Thema Aromen und Landschaften der Valdichiana der Toskana statt.<br />

Die Veranstaltung wurde von der Camera di Commercio Italo-Lussemburghese (CCIL)<br />

im Rahmen des Projekts „True Italian Taste“ organisiert, das darauf abzielt, authentische<br />

italienische Lebensmittelprodukte aufzuwerten und zu fördern. Die für ihre authentische<br />

und raffinierte Küche bekannte Küchenchefin hat ein Rezept mit Pici kreiert, eine<br />

typische handgerollte Pasta aus der Region Valdichiana. Die Veranstaltung<br />

diente auch dazu, den Teilnehmern die Bedeutung der Verwendung von<br />

Qualitätsprodukten in der italienischen Küche nahezubringen und<br />

orginalgetreue italienische Produkte zu förden. Dazu gehören extra natives Olivenöl, Pecorino di<br />

Pienza Gran Riserva und Aglione-Sauce. Zum anderen standen aber auch die Weine der Region<br />

im Mittelpunkt, wie der Achelo Rosso Cortona DOC 2018 und der Vin Sabazio Rosso<br />

Montepulciano DOC 2019, die den Geschmack der Pici wunderbar hervorheben.<br />

PICI MIT SEMMELBRÖSELN<br />

5 Personen<br />

1 Stunde<br />

10 ‒ 12 Minuten<br />

Für die Nudeln<br />

› 250 ml Wasser<br />

› 500 g Mehl<br />

› Prise Salz<br />

Für die Sauce<br />

› 200 ml natives Olivenöl extra<br />

› 50 g Paniermehl oder<br />

Semmelbrösel<br />

› 2 Peperoni<br />

› 1 Zweig Thymian<br />

› 2 Zehen Valdichiana-Knoblauch<br />

› 2 gesalzene Anchovisfilets<br />

› 2 kleine EL halbgewürzter<br />

Pecorino-Käse<br />

› 500 g Saubohnen inklusive Schoten<br />

› 5 Kirschtomaten<br />

› 100 g Rigatino-Käse<br />

Die Pici<br />

1 Das Mehl auf eine Arbeitsfläche sieben. In der<br />

Mitte eine Mulde formen. Eine Prise Salz und das<br />

Wasser hinzufügen und mit den Händen verkneten,<br />

um eine homogene Masse zu erhalten. Diese sollte<br />

elastisch, aber nicht klebrig sein. 10 Minuten<br />

lang ruhen lassen.<br />

2 Eine Kugel formen und den Teig mit Frischhaltefolie<br />

abgedeckt etwa ½ Stunde ruhen lassen. Danach den Teig mit<br />

dem Nudelholz 1 cm dick ausrollen, in dünne Streifen schneiden und<br />

mit den Händen zu einer Art Spaghetti von ca. ½ cm Durchmesser ausrollen.<br />

3 Die Pici mit Mehl pudern und auf ein bemehltes Blech legen, dabei<br />

vermeiden, dass sie sich stapeln.<br />

Die Fertigstellung<br />

1 In einer Pfanne die Semmelbrösel in EVO-Öl rösten, bis sie golden und<br />

knusprig sind.<br />

2 In einem Topf bei mittlerer Hitze das native Olivenöl extra mit dem<br />

Knoblauch (aglione), dem in Streifen geschnittenen Rigatino, dem Thymian<br />

und dem Chili vermischen.<br />

3 Die Pici in einer großen Menge Salzwasser kochen; sie sind fertig gegart,<br />

sobald sie an die Oberfläche steigen.<br />

4 Die abgetropften Pici in der Pfanne mit Öl, Knoblauch und Sardellen würzen<br />

und anbraten, dabei etwas Kochwasser, die zuvor blanchierten Bohnen und<br />

eine Prise geriebenen Pecorino-Käse hinzufügen. Die Pici auf dem Teller<br />

anrichten, mit Semmelbröseln bestreuen und mit einem Zweig frischem<br />

Thymian oder Kräutern dekorieren.<br />

63<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


DOSSIER<br />

64<br />

TEXT<br />

Alexandra Hartung<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


DOSSIER<br />

QUINOA<br />

DAS SUPERKORN<br />

DER INKAS<br />

Ob herzhaft oder süß, warm oder kalt:<br />

Quinoa hat in den letzten Jahren die Teller<br />

der Welt erobert. Lesen Sie, welche Talente die<br />

vielseitigen Körnchen bündeln und wie sie einen<br />

Fondsmanager dazu bewogen, ein Fairtrade-<br />

Unternehmen zu gründen.<br />

„Quinoa könnte helfen, den Hunger auf der Welt zu<br />

bekämpfen.“ Davon ist James Livingstone-Wallace überzeugt.<br />

Der Firmengründer des Fairtrade-Unternehmens<br />

Quinola bringt seit 2012 das Inka-Korn aus den Anden<br />

auf den europäischen Markt. Von dem Produkt ist er heute<br />

noch genauso fasziniert wie damals vor zehn Jahren, als<br />

er es bei einer Reise durch Südamerika erstmalig auf dem<br />

Teller hatte. Zwanzig Jahre lang hatte der Ire im Finanzsektor<br />

gearbeitet, dann kam die Bankenkrise und er verlor<br />

seinen Job. Für ihn kein Grund zum Verzweifeln, sondern<br />

der Anlass, sich neue Horizonte zu erschließen. „Ich<br />

hatte genug davon, reiche Leute immer nur noch reicher<br />

zu machen“, erzählt der ehemalige Fondsmanager. Die<br />

Idee von einem Fairtrade-Unternehmen entstand: „Ich<br />

wollte etwas wirklich Sinnvolles tun. Armen Leuten eine<br />

sichere, wirtschaftliche Perspektive verschaffen durch<br />

ihre eigene Arbeit.“<br />

Eine Antwort auf den Klimawandel?<br />

Zugute kam Livingstone-Wallace, dass die Vereinten Nationen<br />

2013 das internationale Jahr der Quinoa ausriefen —<br />

und das bis dahin verkannte Andenkorn ins Bewusstsein<br />

der ganzen Welt rückten. „Erst drei Mal in ihrer langjährigen<br />

Geschichte haben die UN eine Pflanze gekürt, neben<br />

Quinoa waren das der Reis und die Kartoffel“, erläutert<br />

der Fairtrade-Unternehmer. Warum aber haben die senfkorngroßen<br />

Samen sogar die politische Bühne erobert?<br />

Die Quinoa-Pflanze ist äußerst anpassungsfähig: Sie<br />

wächst bei Temperaturen zwischen -8 und 38 °C und in<br />

Höhen vom Meeresspiegel bis auf über 4.000 Meter. Sie<br />

muss nicht gegossen und kaum gedüngt werden. Und sie<br />

liefert lebenswichtige Nährstoffe. „Das Inka-Korn könnte<br />

also die Antwort auf klimawandelbedingte Ernährungskrisen<br />

sein“, resümiert Livingstone-Wallace. Auch die<br />

CO 2-Bilanz kann sich sehen lassen: „Bei der Produktion<br />

von Quinoa entsteht nur ein Sechstel der Menge an Treibhausgasen<br />

wie zum Beispiel bei Reis.“<br />

65<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


Verborgener Schatz<br />

Quinoa wird schon seit 6.000 Jahren in den Anden<br />

angebaut. Auf den kargen Gebirgsböden wuchs kein<br />

Getreide. Dementsprechend verehrten die Ureinwohner<br />

das Gewächs als Wunderpflanze, die ihnen das Überleben<br />

sicherte. Das änderte sich mit den spanischen Eroberern.<br />

Sie taten den sogenannten Inkaweizen als billiges Arme-<br />

Leute-Essen ab und verboten teilweise sogar den Anbau.<br />

Kein Wunder, dass das getreideähnliche Gewächs in der<br />

westlichen Welt bis vor wenigen Jahrzehnten nahezu<br />

unbekannt war.<br />

Der Quinoa-Boom der letzten Jahre hat aber vor allem<br />

einen Grund: die sensationellen Inhaltsstoffe der „Mutter<br />

allen Getreides“, wie sie die Inkas nennen. Das Superfood<br />

punktet mit reichlich Eisen, Folsäure, Magnesium, Zink<br />

und Mangan. Außerdem steckt es voller Vitamine und<br />

komplexer Kohlenhydrate. Letztere muss der Körper erst<br />

aufspalten und verwertet sie langsam und kontinuierlich.<br />

Das Sättigungsgefühl hält lange an – anders als bei<br />

einfachen Kohlenhydraten, wie sie in Weißmehlprodukten<br />

oder Süßigkeiten enthalten sind. Sie verursachen die<br />

berüchtigten Heißhunger-Attacken.<br />

Wer Probleme mit der Verdauung hat, sollte das Korn<br />

aus den Anden ebenfalls öfters auf seinen Speiseplan<br />

setzen. Die zahlreich enthaltenen Ballaststoffe dienen<br />

den gesunden Darmbakterien als Nahrungsquelle. Und<br />

die gute Nachrichten für Vegetarier/Veganer und alle,<br />

die ihren Fleischkonsum reduzieren möchten: Quinoa<br />

kann mühelos mit tierischen Eiweißlieferanten mithalten.<br />

Neben Soja ist es die einzige Pflanze, die den Körper wie<br />

Fleisch mit allen essenziellen Aminosäuren versorgt.<br />

Pseudogetreide ohne Gluten<br />

Äußerlich erinnern die hirsegroßen Körnchen an<br />

Getreide. Allerdings gehört Quinoa zu den Gänsefußgewächsen,<br />

zu denen auch Mangold, Spinat oder Rote<br />

Bete zählen. Das bedeutet, dass sie anders als die klassischen<br />

Getreidevarianten kein Gluten enthält. Die Körner<br />

aus den Anden gibt es in verschiedenen Farben. Am<br />

häufigsten ist weiße Quinoa in den Läden anzutreffen.<br />

Sie hat einen mild-nussigen Geschmack und kann damit<br />

sowohl herzhafte als auch süße Speisen bereichern.<br />

Rote Quinoa behält beim Kochen gut ihre Konsistenz<br />

und ist somit eine optimale Basis für Salate oder Bowls.<br />

Schwarze Quinoa hat einen leicht erdigen Geschmack<br />

und fügt sich daher gut in deftige Gerichte ein. Sowohl<br />

schwarze wie auch rote Sorten haben eine etwas längere<br />

Garzeit als die weißen.<br />

66<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


DOSSIER<br />

NUR FAIRTRADE-PRODUKTE<br />

SICHERN FAIRE PREISE<br />

Inzwischen können Quinoa-Fans das Superfood<br />

aus den Anden nahezu überall kaufen, sogar<br />

beim Discounter – allerdings selten in Fairtrade-<br />

Qualität. Aber nur mit diesem Siegel ist<br />

gewährleistet, dass auch die Kleinbauern in<br />

Peru und Bolivien von ihrer Arbeit leben können.<br />

Denn die Weltmarktpreise schwanken stark.<br />

„Wir zahlen den Produzenten vor Ort quasi<br />

einen fixen Mindestlohn“, erklärt Fairtrade-<br />

Unternehmer James Livingstone-Wallace.<br />

„Im Moment liegt der rund 300 Dollar/Tonne<br />

über dem Weltmarktpreis.“ Das verschafft den<br />

Kleinbauern gleichzeitig finanziellen Spielraum<br />

für Investitionen – so wie der peruanischen<br />

Kooperative Coopain Cabana, mit der der<br />

Quinola-Chef eng zusammenarbeitet. „Die<br />

Bauern konnten sich zwei Traktoren kaufen“,<br />

erzählt er begeistert. „Wo das Felderpflügen<br />

vorher zwei Tage gebraucht hat, ist es jetzt in<br />

zwei Stunden erledigt.“ Mit dem Fairtrade-Label<br />

erwerben die Käufer hierzulande also nicht nur<br />

ein leckeres und gesundes Produkt, sondern<br />

leisten auch einen kleinen Beitrag zu einer<br />

besseren Welt.<br />

Waschen ist Pflicht!<br />

Quinoa-Samen sollten nur geschält im Kochtopf<br />

landen. Denn in der Schale sitzen Bitterstoffe, sogenannte<br />

Saponine, die die Pflanze auf natürliche Art<br />

vor Schädlingen schützen. Die Körnchen liegen hierzulande<br />

in der Regel zwar nur geschält in den Ladenregalen,<br />

dennoch sollte man sie gründlich abspülen – bis<br />

das Wasser klar und bläschenfrei bleibt. Die Zubereitung<br />

ist simpel: einfach einen Teil Quinoa mit mindestens<br />

zwei Teilen gesalzenem Wasser oder Brühe etwa<br />

15 Minuten köcheln lassen. Überschüssiges Wasser<br />

abgießen – fertig! Quinoa ist eine klasse Beilage zu<br />

Fleisch, Fisch, Gemüse oder Currys. In allen Rezepten<br />

lässt sich Reis problemlos gegen Quinoa austauschen.<br />

Als Hauptdarsteller tritt Quinoa gerne in Salaten auf,<br />

als Einlage reichert sie Suppen mit Nährwert an. Wer<br />

es lieber süß mag, wird von Gerichten wie Quinoa-<br />

Kokos-Pudding mit Mango oder Quinoa-Auflauf mit<br />

Kirschen begeistert sein. Das Inka-Getreide hat mittlerweile<br />

sogar den Frühstückstisch erobert. Quinoaflocken<br />

oder gepuffte Quinoa sind eine beliebte Zutat<br />

in Müslis, Porridge oder Joghurts. Die Körnchen sind<br />

so vielseitig, dass bestimmt jeder auf den Geschmack<br />

kommt – garantiert!<br />

SCHON MAL VON FONIO GEHÖRT?<br />

Fonio ist das afrikanische Pendant zu Quinoa.<br />

Es ist wohl die erste Getreideart, die auf dem<br />

afrikanischen Kontinent kultiviert wurde und<br />

doch ist sie bis heute nahezu unbekannt. Dabei<br />

hat auch dieser Sprössling aus der Familie<br />

der Hirsegewächse das Zeug zum absoluten<br />

Superfood. Der Nährstoffgehalt ist ähnlich hoch<br />

wie bei Quinoa. Foniohirse ist glutenfrei und hat<br />

laut der Welternährungsorganisation (FAO) den<br />

höchsten Kalziumgehalt aller Getreidearten.<br />

Ihre Bedürfnisse beim Anbau sind bescheiden:<br />

Sie gedeiht bei größter Trockenheit und auch auf<br />

kargen Böden. In ihrer Heimat war diese Hirseart<br />

lange nur den Stammesältesten oder dem Adel<br />

vorbehalten oder wurde nur bei Festlichkeiten<br />

serviert. Aber wer weiß, vielleicht schafft auch<br />

dieses Lebensmittel schon bald den Sprung<br />

von den afrikanischen Feldern auf die Tische<br />

in aller Welt?<br />

67<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


BERTRANDS<br />

QUINOA-REZEPTE


DOSSIER<br />

An dieser Stelle präsentiert uns Bertrand vom Atelier de<br />

Cuisine Bertrand in Strassen wie gewohnt einige einfache<br />

und wunderbare Rezepte zum Feature-Thema dieser<br />

<strong>Ausgabe</strong>, der Quinoa. Nachkochen und genießen!<br />

In Zusammenarbeit mit<br />

atelier-de-cuisine.com<br />

SCHWARZE-<br />

QUINOA-<br />

PLÄTZCHEN<br />

2 Personen<br />

20 Minuten<br />

5 Minuten<br />

› 75 g schwarze Quinoa<br />

› 1 Ei<br />

› 1 EL Mehl<br />

› 25 g Grana-Padano-Käse, gerieben<br />

› 1 Schalotte, gehackt<br />

› 5 Salbeiblätter, gehackt<br />

› Olivenöl<br />

› 100 g griechischer Joghurt<br />

› 1 TL Chili<br />

› 5 entsteinte Oliven<br />

› rosa Madagaskar-Beeren,<br />

zum Anrichten<br />

1 Die Quinoa abwaschen und in 1,5 Mal so<br />

viel Salzwasser für 15 Minuten kochen.<br />

Abtropfen und abkühlen lassen.<br />

2 In einer Rührschüssel das Ei, das Mehl, den Grana<br />

Padano, die Schalotte, den Salbei, 2 EL Olivenöl<br />

und das Salz vermischen.<br />

3 Kleine Plätzchen formen und in einer Pfanne<br />

3 Minuten auf jeder Seite braten. Warm halten.<br />

4 Den Joghurt mit dem Chili, den gehackten Oliven<br />

und dem Salz mischen.<br />

5 Auf einem Teller neben den Plätzchen einen Klecks<br />

Joghurt mit etwas frischem Salbei und rosa<br />

Madagaskar-Beeren anrichten.<br />

69<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


EIN KLEINES EXTRA: EINEN TEELÖFFEL ERDNUSSBUTTER ZUR SCHOKOLADE HINZUFÜGEN<br />

UND MIT KORNBLUMEN ODER ANDEREN ESSBAREN BLÜTEN GARNIEREN.<br />

WEISSE-QUINOA-<br />

MILCHREIS<br />

2 Personen 20 Minuten 20 Minuten<br />

› 100 g weiße Quinoa<br />

› 250 ml Vollmilch<br />

› 20 g brauner Zucker<br />

› ½ Vanilleschote<br />

› 1 Prise Bertrand-Salz<br />

Für die Ganache<br />

› 85 g flüssige Sahne<br />

› 1 TL Honig<br />

› 50 g Schokolade<br />

(72 % oder mehr)<br />

› 15 g Milchschokolade<br />

› 1 Prise Salz<br />

› 1 Prise Tonkabohne<br />

› 1 Handvoll gesalzene Erdnüsse<br />

1 Die Milch mit Zucker, Salz und<br />

Vanille in einem Topf zum Kochen<br />

bringen und vom Herd nehmen.<br />

2 Die Quinoa gut abspülen, abtropfen<br />

lassen und in die Milch geben.<br />

20 Minuten bei schwacher Hitze<br />

unter wiederholtem Rühren<br />

kochen, dann 10 Minuten<br />

stehen lassen.<br />

3 In einem zweiten Topf die Sahne,<br />

den Honig, das Salz und die<br />

Tonkabohne einmal aufkochen<br />

lassen. Vom Herd nehmen und<br />

die beiden Schokoladensorten<br />

zerkleinert hinzufügen. Vorsichtig<br />

verquirlen, um eine glatte<br />

Mischung zu erhalten.<br />

4 Die Schüsseln mit der Quinoa<br />

füllen, die Ganache darauf<br />

verteilen und die zerstoßenen<br />

Erdnüsse darüberstreuen.<br />

70<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


DOSSIER<br />

ROTE-QUINOA-RISOTTO<br />

2 Personen 25 Minuten 20 Minuten<br />

› 200 g rote Quinoa<br />

› 2 Schalotten, gehackt<br />

› 25 g gesalzene Butter<br />

› ½ l Bouillon<br />

› 100 ml Pinot blanc<br />

› 2 EL getrocknete Steinpilze<br />

› 100 ml Kokosnussmilch<br />

› 100 g Tofu<br />

› 1 EL Olivenöl<br />

› 2 Prisen brauner Zucker<br />

› Bertrand-Salz<br />

› frisches Basilikum, zum Servieren<br />

1 Quinoa abspülen und bei starker Hitze mit dem Pinot<br />

blanc und dem Bouillon für 15 Minuten kochen, bis<br />

fast alle Flüssigkeit absorbiert oder verdampft ist.<br />

2 Die Schalotten, Steinpilze und Kokosnuss hinzufügen<br />

und für weitere 5 – 8 Minuten kochen. Am Ende der<br />

Garzeit mit Pfeffer und Salz würzen.<br />

3 Den Tofu in kleine Würfel schneiden und im Olivenöl,<br />

dem braunen Zucker und Bertrand-Salz einige<br />

Minuten goldbraun und karamellisiert anbraten.<br />

4 In einem Suppenteller mit dem Tofu, etwas Basilikumblättern<br />

und einem Schuss Kokosnussmilch servieren.<br />

71<br />

REZEPTE<br />

FOTOS<br />

Bertrand Duchamps<br />

Ramunas Astrauskas<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


KNOWLEDGE BITES<br />

BITTERER<br />

BEIGESCHMACK<br />

ABER GERN!<br />

Herb kann herrlich sein. Es darf, bitte schön,<br />

ein wenig mehr davon auf den Teller!<br />

Sandrine Pingeon postete ihr Angebot auf Facebook.<br />

„Kommen und entdecken sie Puntarelle, einen erstaunlichen<br />

Salat“, schrieb die Gemüsegärtnerin aus Münsbach.<br />

Ein Grün mit üppigen Aromanoten.<br />

Die hoch aufgeschossenen, zackigen Blätter erinnern<br />

an Löwenzahn und sind von einer herben Bitternis. Im<br />

Herzen der Pflanze sprießen Triebe, die grünem Spargel<br />

ähneln und die dezent bitter schmecken. Nur kurz in der<br />

Pfanne geschwenkt oder roh mit Knoblauch, Kapern und<br />

Zitronenschnitzen sind sie eine Delikatesse.<br />

In München serviert Michael Huber Puntarelle zum<br />

Rehrücken und gibt noch Artischocken hinzu.<br />

TEXT Oliver Zelt<br />

Aroma ist eigentlich verpönt<br />

War bitter bislang eher eine Note, bei der sowohl Spitzenköche<br />

als auch Hobbygourmets den Kopf schüttelten,<br />

wagen sich die Küchenmeister nun wieder an die herben<br />

Aromen. Langsam gewöhnen sich Gastronomen und<br />

Gäste an die Strenge in Radicchio, Endivie und Mangold.<br />

Die Köche holen damit eine durchaus edle Geschmacksrichtung<br />

wieder zurück auf den Teller. Denn bitter gehört<br />

mit zum Geschmacksgerüst. Bitteres ist gesund und hilft,<br />

Gifte aus dem Körper zu spülen, und es nimmt fetten<br />

Speisen die Schwere. Damit lässt sich sogar eine festliche<br />

Völlerei leichter verdauen.<br />

Bitteres weggezüchtet<br />

Es ist tatsächlich nicht einfach, richtig bitteres Gemüse<br />

zu bekommen. Den allermeisten Sorten züchteten die<br />

Saatgutkonzerne in Laufe der Zeit die Bitternis einfach<br />

weg, weil der Gaumen der Köche und der Kunden diese<br />

Nuance angeblich verabscheute. Von schön bitteren<br />

Grapefruits erzählt man sich höchstens noch beim<br />

Familientreffen.<br />

Aber Köche suchen nach dem Bitteren und finden es<br />

noch bei alten Sorten. Mit einem Trick aus Großmutters<br />

Zeiten versuchen sie dann die Balance zu finden. Sie<br />

legen Radicchio oder Chicorée in Eiswasser oder Buttermilch<br />

ein, um ihm die herben Spitzen zu nehmen. Damit<br />

die Gäste zunächst wieder lernen, Bitteres gut zu finden.<br />

Herbe Köstlichkeiten<br />

Luxemburger Köche nehmen die Herausforderung bitterernst.<br />

René Mathieu, den der Guide Michelin mit einem<br />

„grünen Stern“ für Nachhaltigkeit ausgezeichnete, bietet<br />

in seinem Top-Restaurant „La Distillerie“ in Bourglinster<br />

nur noch Gemüsekreationen an. Zu grandiosen Artischockenböden<br />

mit ihrem feinen Bittercharakter gibt er<br />

Erbsen, Pilze, Zwiebeln und einen Fonds, der mit Nelkenwurz<br />

aromatisiert ist, eine Heilpflanze mit prächtigen<br />

Bitterstoffen.<br />

In Moutfort gibt Cyril Molard den Artischocken in<br />

anderer Kombination eine Chance. Er arrangiert sie<br />

zusammen mit confierten Langusten und träufelt Estragonöl<br />

darüber.<br />

72<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


TotalFlex<br />

Mit dem TotalFlex-Kochfeld können Sie Töpfe und Pfannen in verschiedenen<br />

Formen und Größen verwenden. Sein intuitives Design gibt Ihnen außerdem die<br />

Möglichkeit, Töpfe und Pfannen überall auf der Glasoberfläche frei zu bewegen,<br />

ohne den Kochvorgang zu unterbrechen.<br />

www.aeg.lu


SAISONGEMÜSE<br />

5 FAKTEN ÜBER<br />

CHICORÉE<br />

REINER ZUFALL ...<br />

Hätte Anfang des 19. Jahrhunderts<br />

ein Bauer in Belgien nicht<br />

einige Wurzeln der Zichorie in<br />

seinem dunklen Gewächshaus<br />

übersehen, würden wir heute<br />

den hellblättrigen Fitmacher<br />

für die Wintersaison, der in<br />

völliger Dunkelheit gezüchtet<br />

wird, wohl nicht kennen. Es<br />

ist das Nationalgemüse der<br />

Belgier, die davon im Durchschnitt<br />

9 kg pro Jahr<br />

verzehren.<br />

Eine Initiative der luxemburgischen<br />

Regierung im Rahmen der Aktion<br />

„Gesond iessen, Méi beweegen“.<br />

Mehr Infos: gimb.public.lu<br />

VIELSEITIG<br />

& GESUND<br />

Der heutige Chicorée enthält<br />

deutlich weniger Bitterstoffe<br />

als ursprünglich, trotzdem<br />

noch immer genug, um Leber,<br />

Gallenblase und Bauchspeicheldrüse<br />

anzuregen, den<br />

Blutzucker zu senken und<br />

durch seine harntreibende<br />

Wirkung den Säure-Basen-<br />

Haushalt regeln zu helfen.<br />

Sein hoher Ballaststoffanteil<br />

und das Fructan Inulin<br />

stärken die Darmflora.<br />

EINKAUF &<br />

LAGERUNG<br />

Chicorée ist sehr druckempfindlich.<br />

Achten Sie<br />

beim Einkauf auf die Farbe<br />

der Blätter: je grüner, desto<br />

mehr Bitterstoffe, braune<br />

Blätter sind ein Hinweis auf<br />

Verderb. Lagern Sie Chicorée<br />

dunkel und kühl, um den<br />

bitteren Geschmack nicht<br />

noch zu verstärken, am<br />

besten in ein feuchtes Tuch<br />

gewickelt. So hält er bis zu<br />

einer Woche.<br />

TIPPS BEIM KOCHEN<br />

Beim Dünsten ein wenig Zitronensaft<br />

dazugeben, dann bleiben die<br />

Blätter hell Wenn man Chicorée in<br />

einer Pfanne brät, die Eisen enthält,<br />

wird er schwarz. Mit einem Dressing<br />

mit Honig oder Fruchtsaft wird der<br />

bittere Geschmack natürlich gemildert,<br />

ohne die positive Wirkung zu<br />

verringern, und besonders schmackhaft<br />

kombiniert wird das Aroma<br />

z. B. mit Äpfeln, Nüssen oder<br />

Mandarinen.<br />

WER BITTER NICHT<br />

SO MAG ...<br />

... sollte den Strunk keilförmig<br />

herausschneiden, er<br />

enthält am meisten Bitterstoffe.<br />

Auch kann man die<br />

Blätter für ein paar Minuten<br />

in lauwarmes Salzwasser,<br />

Milch oder Buttermilch<br />

legen. Allerdings geht<br />

dadurch natürlich auch die<br />

positive Wirkung der Bitterstoffe<br />

verloren.<br />

74<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


SAISONGEMÜSE<br />

CHICORÉE-CHIPS<br />

4 Personen<br />

15 Minuten<br />

2 Minuten<br />

› 250 g Chicoréewurzel<br />

› Pflanzenöl, zum Frittieren<br />

› Salz<br />

1 Die Chicoréewurzeln gründlich<br />

waschen, schälen und in ca. 1 mm dicke<br />

Scheiben hobeln.<br />

2 In einem Topf reichlich Öl auf 170 °C<br />

erhitzen und die Scheiben darin ca.<br />

2 Minuten knusprig frittieren.<br />

3 Mit einer Schaumkelle herausheben,<br />

auf Küchenpapier abtropfen lassen und<br />

mit Salz würzen. Sofort servieren.<br />

75<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


SAISONGEMÜSE<br />

GEBRATENER CHICORÉE<br />

MIT LENDENSTEAK<br />

4 Personen<br />

25 Minuten<br />

22 Minuten<br />

› 4 Chicorée<br />

› 2 Möhren<br />

› 150 g grüner Spargel, Spitzen<br />

› 100 g Zuckerschoten<br />

› Salz<br />

› 1 Blatt Lauch<br />

› 4 EL Butter<br />

› Pfeffer, aus der Mühle<br />

› ½ EL Petersilie, gehackt<br />

› 600 g Sirloin-Steak<br />

› 1 EL Pflanzenöl<br />

› Portulak, zum Garnieren<br />

1 Den Chicorée waschen, putzen und je in 5 – 6 Scheiben<br />

schneiden. Dabei den Strunk nicht entfernen.<br />

2 Möhren schälen, putzen und in dünne Scheiben<br />

schneiden. Zusammen mit den Spargelspitzen und<br />

den Zuckerschoten für 1 – 2 Minuten in kochendem<br />

Salzwasser blanchieren. Abgießen, kalt abschrecken<br />

und abtropfen lassen.<br />

3 Das Lauchblatt waschen, längs in vier Streifen (à ca.<br />

1 x 40 cm) schneiden und ebenfalls kurz blanchieren.<br />

4 In einer Pfanne je ½ EL Butter erhitzen und die<br />

Chicroéescheiben portionsweise je Seite<br />

1 – 2 Minuten anbräunen. Leicht salzen.<br />

5 In einer weiteren Pfanne das Gemüse in der restlichen<br />

Butter warm schwenken und mit Salz und Pfeffer<br />

würzen. Petersilie untermischen und kurz warm halten.<br />

6 Das Fleisch abbrausen, trocken tupfen, in Streifen<br />

schneiden, mit Salz und Pfeffer würzen und im Öl<br />

3 – 4 Minuten scharf anbraten. Kurz ruhen lassen.<br />

7 Zum Servieren die Chicoréescheiben auf Tellern hochkant<br />

in Servierringe (ca. 12 cm Ø) an den Rand stellen.<br />

Das Gemüse mit dem Fleisch mittig darin anrichten<br />

und mit je einem Lauchstreifen zusammenbinden.<br />

8 Nach Belieben mit Portulak garnieren und mit<br />

dem Bratsatz beträufelt servieren.<br />

76<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


SAISONGEMÜSE<br />

CHICORÉE-GRATIN<br />

MIT SCHINKEN-KÄSE-SAUCE<br />

4 Personen<br />

20 Minuten<br />

35 Minuten<br />

› 2 EL Butter<br />

› 1 EL Mehl<br />

› 500 ml Milch<br />

› Salz<br />

› Pfeffer, aus der Mühle<br />

› 1 Prise Muskatnuss,<br />

frisch gerieben<br />

› 175 g Reibekäse, gemischt<br />

z. B. Cheddar, Pecorino, Gouda<br />

› 4 Chicorée<br />

› 200 g Kochschinken,<br />

in dünnen Scheiben<br />

› 3 EL Mandeln, gemahlen<br />

1 In einem Topf 1 EL Butter zerlassen,<br />

das Mehl einstreuen, kurz mit<br />

angehen lassen und die Milch<br />

unter Rühren zugießen.<br />

2 Mit Salz, Pfeffer und Muskat<br />

würzen und ca. 10 Minuten unter<br />

stetigem Rühren kochen lassen.<br />

Anschließend den Käse zugeben,<br />

schmelzen lassen und umrühren,<br />

bis eine cremige Sauce entsteht.<br />

3 Den Backofen auf 180 °C<br />

Ober- und Unterhitze vorheizen.<br />

Chicorée waschen, nach Belieben<br />

halbieren und mit Schinken<br />

umwickeln.<br />

4 Eine Auflaufform (ca. 22 cm Ø)<br />

mit restlicher Butter einfetten<br />

und die Chicorée einlegen. Die<br />

Käsesauce darüber verteilen, mit<br />

Mandeln bestreuen und im Ofen<br />

ca. 25 Minuten backen. Etwas<br />

abkühlen lassen und servieren.<br />

77<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


SAISONGEMÜSE<br />

CHICORÉE-BIRNEN-SALAT<br />

MIT WALNÜSSEN<br />

4 Personen<br />

15 Minuten<br />

› 500 g Chicorée<br />

› 3 Birnen<br />

› 1 Apfel<br />

› ½ EL Zitronensaft<br />

› 50 g Walnusskerne<br />

› 1 TL Dijon-Senf<br />

› 2 EL Walnussöl<br />

› 1 EL Olivenöl<br />

› 2 EL Weißweinessig<br />

› Salz<br />

› Pfeffer, aus der Mühle<br />

1 Den Chicorée in feine Streifen<br />

schneiden, waschen und<br />

abtropfen lassen.<br />

2 Birnen und Apfel waschen,<br />

vierteln, Kerngehäuse entfernen<br />

und das Fruchtfleisch in Streifen<br />

schneiden. Sofort vorsichtig,<br />

mit dem Zitronensaft mischen.<br />

3 Walnusskerne trocken in einer<br />

Pfanne leicht rösten, abkühlen<br />

lassen und grob hacken.<br />

4 Senf, Walnuss- und Olivenöl,<br />

Essig mit etwas Salz und<br />

Pfeffer verrühren.<br />

5 Chicorée- und Obststreifen<br />

auf einer Platte anrichten,<br />

mit Walnüssen bestreuen und<br />

das Dressing darüber verteilen.<br />

Mit Pfeffer übermahlen<br />

und servieren.<br />

78<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


PANEER<br />

4 Personen 5 Minuten 15 Minuten<br />

› 3 l Luxlait 3,5% Vollmilch<br />

› 4 – 5 EL Zitronensaft<br />

1 Ein großes Sieb auf einen Topf<br />

geben und mit einem Käsetuch<br />

oder Durchseihtuch auslegen.<br />

Den Zitronensaft abmessen und<br />

griffbereit zur Seite stellen.<br />

2 In einem zweiten Topf die Luxlait<br />

3,5% Vollmilch unter stetigem<br />

Rühren aufkochen lassen. Sobald<br />

die Milch kocht, die Hitze auf ein<br />

Minimum reduzieren und den<br />

Zitronensaft schrittweise unterrühren,<br />

bis sich der weiße Käse von der<br />

gelb-grünen Molke getrennt hat.<br />

3 Die Masse in das mit dem Tuch<br />

ausgelegte Sieb geben und<br />

die Flüssigkeit ein paar Minuten<br />

abtropfen lassen. Vorsichtig das Tuch<br />

zusammenbinden, um den Rest der<br />

Flüssigkeit per Hand auszudrücken.<br />

4 Den Käse im Tuch fest zu einem<br />

Paket binden und mit einem<br />

Schneidbrett oder einem anderen<br />

schweren Objekt für 2 – 3 Stunden<br />

stehen lassen.<br />

5 Den Paneer aus dem Tuch nehmen<br />

und in kleine Stückchen schneiden<br />

oder in einem luftdichten Behälter<br />

mit Wasser im Kühlschrank<br />

aufbewahren.<br />

TIPPS<br />

› Paneer kann man alternativ<br />

auch mit Koriander, Kurkuma oder<br />

sonstigen Gewürzen aufpeppen,<br />

indem man diese vor dem Kochen<br />

zur Luxlait 3,5% Vollmilch gibt.<br />

› Paneer eignet sich hervorragend für<br />

unser Garnelen-Curry auf Seite 46.<br />

Neue Verpackung bald in<br />

Ihrem Geschäft erhältlich!<br />

Für mehr Luxlait-Rezepte, besuchen Sie www.luxlait.lu


SAISONOBST<br />

5 FAKTEN ÜBER<br />

TRAUBEN<br />

TRAUBENSAISON<br />

IST IMMER<br />

AUCH DIE KERNE<br />

SIND GESUND<br />

Wer kernlose Traubensorten<br />

bevorzugt, sollte bedenken,<br />

dass die Kerne entzündungshemmende<br />

und keimtötende<br />

Stoffe enthalten, die der<br />

Körper nutzen kann, wenn<br />

man sie zerbeißt. Außerdem<br />

erhöhen sie den Ballaststoffgehalt<br />

und fördern so die<br />

Verdauung.<br />

Eine Initiative der luxemburgischen<br />

Regierung im Rahmen der Aktion<br />

„Gesond iessen, Méi beweegen“.<br />

Mehr Infos: gimb.public.lu<br />

Heimische Trauben und<br />

solche aus dem Mittelmeerraum<br />

findet man von Ende<br />

August bis November im<br />

Regal, im Sommer kommen<br />

sie aus Ägypten und Israel<br />

und Anfang des Jahres<br />

aus Südafrika, Chile<br />

und Argentinien.<br />

STARK FÜR ZELLEN &<br />

IMMUNSYSTEM<br />

Trauben, vor allem die roten,<br />

enthalten besonders in der<br />

Schale viele Antioxidantien,<br />

wie Resveratrol und OPC<br />

(Oligomere Proanthocyanidine),<br />

die das Risiko von<br />

Diabetes und Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen verringern und<br />

die Zellen der Haut schützen<br />

sollen, oder Lutein, das<br />

Augenschäden wie Katarakt<br />

verhindern helfen soll.<br />

KEINE NACHREIFUNG<br />

Tafeltrauben reifen nicht nach.<br />

Daher sollte man nur vollreife<br />

Beeren kaufen, die noch den wachsartigen<br />

Kondensniederschlag, den<br />

sog. „Duftfilm“, auf der Haut haben.<br />

Dieser sollte erst kurz vor dem<br />

Verzehr abgewaschen werden, er<br />

verhindert eine zu schnelle Alterung<br />

der Früchte. So halten die Trauben<br />

im Obstkorb 4 – 5 Tage, im Kühlschrank<br />

bis zu 14 Tagen.<br />

TAFEL- ODER<br />

KELTERTRAUBEN<br />

Wer schon mal Trauben<br />

direkt von einem Weinberg<br />

gekostet hat, wird eventuell<br />

den Mund verzogen haben.<br />

Im Gegensatz zu den Tafeltrauben<br />

haben Keltertrauben<br />

nämlich viel kleinere,<br />

kernreichere und dickhäutigere<br />

Früchte mit einem<br />

höheren Säuregehalt, der<br />

aber für die Weinherstellung<br />

besonders wichtig ist.<br />

80<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


SAISONOBST<br />

BLUTWURST-BLÄTTERTEIGGEBÄCK<br />

MIT TRAUBEN & BIRNE<br />

4 Personen<br />

15 Minuten<br />

10 Minuten<br />

› 2 Birnen<br />

› 400 g Blutwurst<br />

› 1 Rispe weiße Trauben<br />

› 4 Blätter Filoteig<br />

› 30 g geschmolzene Butter<br />

› Salz und frisch gemahlener Pfeffer<br />

1 Die Birnen schälen und halbieren.<br />

Kerngehäuse und Samen entfernen<br />

und das Fruchtfleisch in kleine<br />

Würfel schneiden. Beiseitestellen.<br />

Die Blutwurst aus der Pelle nehmen.<br />

Die Trauben waschen und entrappen,<br />

halbieren und entkernen.<br />

2 Den Ofen auf 190 °C vorheizen. Die<br />

Blutwurst in einer beschichteten<br />

Pfanne bei schwacher Hitze weich<br />

werden lassen. Die gewürfelten<br />

Birnen und Trauben hinzugeben.<br />

Vorsichtig umrühren. Mit Salz und<br />

Pfeffer würzen.<br />

3 1 Blatt Filoteig auf einer großen<br />

Fläche ausbreiten und mit<br />

geschmolzener Butter bestreichen.<br />

Ein zweites Teigblatt auflegen.<br />

Auch mit Butter bestreichen.<br />

Mit den restlichen Blättern ebenso<br />

vorgehen. Diese in 8 Streifen von<br />

ca. 5 cm Breite schneiden.<br />

4 Je eine Portion des Blutwurst-Mix<br />

auf den unteren Teil der Teigstreifen<br />

streichen. Aufrollen und die Enden<br />

nach innen falten, damit die Füllung<br />

nicht austritt. Die Rollen mit Butter<br />

bestreichen und auf das mit Backpapier<br />

ausgelegte Backblech legen.<br />

10 Minuten in den Ofen schieben.<br />

5 Die Rollen in mundgerechte<br />

Häppchen schneiden und sofort<br />

als Vorspeise servieren.<br />

DIE HÄLFTE DER BLUTWURST KANN DURCH HELLE<br />

KOCHWURST (Z. B. MIT TRÜFFELN), GEMISCHT MIT<br />

APFEL UND ETWAS ZIMT, ERSETZT WERDEN.<br />

81<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


SAISONOBST<br />

PERLHUHNBRATEN<br />

MIT KARAMELLISIERTEN TRAUBEN<br />

6 Personen<br />

25 Minuten<br />

75 Minuten<br />

› 1 großes Perlhuhn<br />

vom Bauernhof, in Stücke<br />

geschnitten<br />

› 2 Zwiebeln<br />

› 600 g Weißkohl<br />

› 40 g Butter<br />

› 3 EL Honig<br />

› 20 cl Hühnerbrühe<br />

› 1 große Rispe Weintrauben<br />

› Olivenöl<br />

› Salz und Pfeffer aus der Mühle<br />

1 Die Zwiebeln schälen, hacken und in einem Topf mit 2 EL Olivenöl anschwitzen.<br />

2 Den Kohl waschen, den Strunk entfernen, die beschädigten Blätter<br />

entfernen, die weißen und harten Rippen abschneiden und die Blätter<br />

in Streifen schneiden. In den Topf geben; mit Salz und Pfeffer würzen,<br />

umrühren und 2 Minuten bei mittlerer Hitze unter Rühren dünsten lassen.<br />

Den Topf abdecken und 20 Minuten bei sehr niedriger Hitze unter<br />

gelegentlichem Rühren kochen.<br />

3 Den Ofen auf 210 °C vorheizen. In einer Bratpfanne die Perlhuhnstückchen<br />

mit der Butter und einem TL Öl anbraten, dann mit Salz und Pfeffer<br />

würzen, mit Honig beträufeln und leicht karamellisieren lassen, bevor mit<br />

der Hühnerbrühe abgelöscht wird.<br />

4 Die Hähnchenstücke auf dem Bett aus Kohl und Zwiebeln in der Auflaufform<br />

anrichten, mit dem Bratensaft beträufeln, abdecken und die Auflaufform<br />

für 40 Minuten in den Ofen schieben, dabei gelegentlich umrühren.<br />

5 Die geschälten Weintrauben dazugeben, mit dem Saft beträufeln und<br />

im Ofen 10 Minuten zugedeckt weitergaren, nach der Hälfte der Garzeit<br />

erneut begießen.<br />

6 Den Auflauf aus dem Ofen nehmen, abdecken und heiß servieren.<br />

82<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


SAISONOBST<br />

KABELJAU-RÜCKENFILET<br />

MIT ZWEI TRAUBENSORTEN<br />

4 Personen 15 Minuten 15 Minuten<br />

› 4 Kabeljau-Steaks à 150 g<br />

› 1 kleine Rispe Weintrauben<br />

› 40 g helle Rosinen<br />

› 80 g weiche Butter<br />

› 4 Zweige Thymian<br />

› 6 cl Traubensaft<br />

› Pfeffer, 5er-Mischung<br />

aus der Mühle<br />

› Fleur de Sel<br />

1 Den Backofen auf 180 °C vorheizen. Die Trauben waschen und die Kerne<br />

entfernen; bei dicker Haut schälen.<br />

2 4 kleine einzelne Backformen mit Backpapier auslegen, dabei genügend<br />

Platz lassen, damit die Ränder überstehen und man das Papier später<br />

verschließen kann. Den Boden der Schalen mit weicher Butter bestreichen,<br />

den Kabeljau anrichten, mit Pfeffer würzen, dann die Trauben und<br />

Rosinen dazugeben, den Thymian zerbröseln; auf jeden Kabeljau<br />

zwei Tupfer Butter und 1 EL Traubensaft geben.<br />

3 Das Backpapier fest verschließen und die Backpapier-Förmchen auf den<br />

Rost in der Mitte des Ofens schieben und 15 Minuten garen lassen.<br />

4 Aus dem Ofen nehmen, die Oberseite des Backpapiers vorsichtig<br />

einschneiden, die Filets mit Fleur de Sel salzen und sofort servieren.<br />

DIE KERAMIKSCHALE VERLANGSAMT DAS GAREN:<br />

IN EINEM METALLFÖRMCHEN BRAUCHT DER GARPROZESS<br />

BEI 180 °C 5 MINUTEN WENIGER.<br />

83<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


SAISONOBST<br />

MANDEL-ROSINEN-<br />

TÖRTCHEN<br />

6 Personen<br />

20 Minuten<br />

25 Minuten<br />

› 1 Rispe schwarze Weintrauben<br />

› 1 Rispe Muskateller-Trauben<br />

› 2 Rollen Mürbeteig<br />

› 125 g Mandelpulver<br />

› 50 g Mehl<br />

› 125 g weiche Butter +<br />

20 g für die Förmchen<br />

› 1 Ei<br />

› 100 g Puderzucker<br />

1 Die Trauben waschen, trocknen<br />

und entkernen.<br />

2 Auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche<br />

den Mürbeteig ausrollen.<br />

Sechs Teigscheiben ausschneiden,<br />

die deutlich größer sind als die<br />

Förmchen. Die Förmchen buttern,<br />

den Teig in den Boden legen und<br />

mit einer Gabel einstechen. An<br />

einen kühlen Ort stellen.<br />

3 Die Butter und den Zucker in<br />

eine Schüssel geben. Die Masse<br />

aufschlagen, bis sie die Konsistenz<br />

von Sahne hat. Das Ei hinzufügen.<br />

Gut verquirlen. Mehl und Mandelpulver<br />

hinzufügen und erneut<br />

verquirlen.<br />

4 Ofen auf 180 °C vorheizen.<br />

Die Trauben auf die Förmchen<br />

aufteilen. Mit der Mandelcreme<br />

bedecken.<br />

5 In den Ofen schieben und<br />

25 Minuten backen. Die Oberseite<br />

sollte goldbraun sein. Warm<br />

oder kalt servieren.<br />

84<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


So schmeckt<br />

Luxemburg<br />

Entdecken Sie die kulinarische Vielfalt Luxemburgs!<br />

Die Produkte der luxemburgischen Landwirtschaft bestechen durch<br />

ihre bemerkenswerte Qualität – umweltfreundlich und transparent<br />

durch den kurzen Weg vom Hof auf den Teller.<br />

Weitere Info auf www.sou-schmaacht-letzebuerg.lu


VEGETARISCHES REZEPT<br />

SÜSSKARTOFFEL-TOAST<br />

MIT ZIEGENFRISCHKÄSE & BIRNE<br />

1 – 2 Personen 45 Minuten 20 Minuten<br />

Sandrine Pingeon<br />

Marc Dostert<br />

REZEPT<br />

FOTO<br />

› 1 große Süßkartoffel<br />

› 6 kleine frische Scheiben Ziegenkäse (Berdorfer)<br />

› 100 g ganze Haselnüsse, gehackt<br />

› 1 Konferenzbirne<br />

› 3 Zweige Thymian<br />

1 Backofen auf 200 °C vorheizen.<br />

2 Die Süßkartoffel waschen und in 1 cm breite Streifen<br />

schneiden.<br />

3 Die Streifen in eine Schüssel geben, das Olivenöl und<br />

ein wenig Salz und Pfeffer hinzufügen. Gut mischen.<br />

4 Die Streifen auf ein Backblech legen und 20 Minuten<br />

lang goldbraun braten. Anschließend 15 Minuten<br />

abkühlen lassen.<br />

› 2 EL Olivenöl<br />

› Fleur de Sel und Pfeffer<br />

› 1 junge grüne Zwiebel, gehackt<br />

› etwas Luxemburger Honig<br />

5 In der Zwischenzeit die Birne schälen und in dünne<br />

Streifen schneiden.<br />

6 Den Thymian abspülen, die Zwiebel fein würfeln<br />

und die Haselnüsse hacken.<br />

7 Zum Anrichten je 3 Birnenscheiben, Ziegenkäse, einige<br />

Haselnüsse, Thymian und Frühlingszwiebeln auf die<br />

Süßkartoffelscheiben geben. Mit ein paar Tropfen<br />

Luxemburger Honig abschließen. Schon fertig ...<br />

86<br />

lespaniersdesandrine.lu<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


ADVERTORIAL<br />

NEUES AMBIENTE FÜR<br />

LES ROSES<br />

Die Zeichen stehen auf Anpassung und Erneuerung. Da war es nur logisch, dass auch<br />

das Gourmet-Restaurant des Casinos in Bad Mondorf neue Wege beschreitet.<br />

In diesem <strong>Herbst</strong> ist es so weit: Das Restaurant „Les Roses“ wird<br />

seine Gäste in einem neu gestalteten edlen Ambiente willkommen<br />

heißen. Der Name „Les Roses“ verpflichtet. Die Innenarchitektin<br />

Elodie Lenoir mit Büros in Paris und Luxemburg,<br />

die mit der Neugestaltung des Casinos beauftragt worden war,<br />

hat sich bei Monet und seinen Gärten in Giverny inspirieren<br />

lassen. Der herrliche, lichtdurchflutete Rundsaal mit seinen<br />

riesigen Panoramafenstern wurde völlig neu konzipiert und<br />

erinnert jetzt an einen großzügigen Wintergarten. Natürlich<br />

im modernen Look. Der neue Saal ist gemütlich und einladend<br />

und die ideale Kulisse für ein Interieur aus natürlichen Materialien.<br />

Ein bisschen wie bei den Gemälden der Impressionisten.<br />

Die Wände sind mit dunklem Holz verkleidet, die Tische<br />

bestehen aus runden oder ovalen Eichenplatten mit feinen<br />

Marmordetails. Die Bänke sind mit waldgrünem Velours bezogen,<br />

der Stein der Stützen in der Mitte des Raums und die goldschimmernden<br />

Messingaufhängungen bringen die luftige<br />

Höhe des Saals zum Strahlen. In der Saalmitte ermöglichen<br />

organisch geformte Stellwände eine flexible Raumaufteilung<br />

und die Schaffung abgetrennter, privater Bereiche. Eine Decke<br />

mit Spiegeleffekt krönt den beeindruckenden Saal. Keine<br />

Frage: Die Gäste werden die Helligkeit und Eleganz gepaart<br />

mit einer privaten Atmosphäre zu schätzen wissen.<br />

Bei den Gerichten setzt man zu gleichen Teilen auf Neuerung<br />

wie auf Kontinuität: François Jagut war früher die rechte<br />

Hand von Alain Pierron und hat vor einem Jahr die Leitung<br />

übernommen. Mit seinem meisterhaften Können und seiner<br />

Kreativität ist der junge Koch die absolute Idealbesetzung im<br />

neu gestalteten Restaurant im Casino Bad Mondorf.<br />

Der Chefkoch wird seine neuesten kulinarischen Kreationen<br />

also in einem völlig modernisierten Ambiente präsentieren.<br />

Bei der Karte für den <strong>Herbst</strong> setzt er wie immer auf die<br />

modernen Kreationen von François Jagut und auf saisonale<br />

Produkte, wie zum Beispiel die Tomate. Auch Hummer, Wagyu<br />

und Mirabellen werden die neue kulinarische Erfahrung im<br />

Les Roses ergänzen.<br />

Entstanden ist ein neuer Rahmen, der zur außergewöhnlichen<br />

Küche und dem exzellenten Service passt, die im Restaurant<br />

im CASINO 2OOO in Bad Mondorf einfach zum guten<br />

Ton gehören.<br />

Geöffnet von Donnerstag bis Montag ab 19:00 Uhr,<br />

und Sonntag von 12:00 Uhr bis 14:00 Uhr<br />

Änderungen der Öffnungszeiten sind vorbehalten. Um<br />

informiert zu bleiben, besuchen Sie casino2000.lu<br />

Informationen et Reservierung:<br />

+352 / 23 611-410


<strong>KACHEN</strong> MAT KANNER<br />

HERBST-BASTELEIEN<br />

MIT HEIKE<br />

Wie wäre es mit einer selbstgebastelten Tischdeko? Ihr braucht nicht viel dafür und<br />

das meiste davon habt ihr wahrscheinlich sowieso im Haus oder ihr findet es im Garten<br />

oder im Wald. Diesmal basteln wir mit Heike lustige „Pilze“ aus Fimo, die euren Tisch<br />

verschönern und euren Gästen (oder euch selbst) viel Freude bereiten werden, denn<br />

nichts sagt so viel über eure Wertschätzung aus wie selbstgemachte Dekorationen<br />

oder Mitbringsel. Und Freude macht ja auch schon das Basteln selbst.<br />

Übrigens werden die (durchaus noch ausbaufähigen) Kinderseiten in Zukunft fester<br />

Bestandteil von <strong>KACHEN</strong> sein, schließlich sind die Jüngsten unsere Leser von morgen!<br />

88<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


<strong>KACHEN</strong> MAT KANNER<br />

BASTEL-<br />

WORKSHOPS<br />

FÜR KIDS<br />

Keiner bastelt, kocht und dekoriert wie<br />

Heike Meyers von @pfeffermachtglücklich!<br />

Für alle Kids, die das Basteln und Backen<br />

genauso lieben, gibt es jetzt exklusiv für<br />

<strong>KACHEN</strong> wieder Workshops mit Heike!<br />

Im Oktober, November und Dezember finden<br />

Kreativateliers (natürlich unter Berücksichtigung<br />

der Gesundheitsvorschriften) statt, zu denen ihr<br />

euch ab sofort ganz schnell einschreiben könnt,<br />

denn die Plätze sind begrenzt!<br />

05.10.<br />

Wir basteln für den <strong>Herbst</strong><br />

14.30 – 18.00 Uhr<br />

19.10.<br />

Waldbasteleien<br />

14.00 – 17.00 Uhr<br />

11.11.<br />

Wir backen & basteln für den Advent<br />

14.30 – 18.00 Uhr<br />

02.12.<br />

Wir backen & basteln für den Nikolaustag<br />

14.30 – 18.00 Uhr<br />

Infos findet ihr online auf pmg.lu<br />

89<br />

Kachen_O lactose_19-10-20.indd 3 21/10/2020 15:01<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


<strong>KACHEN</strong> MAT KANNER<br />

FLIEGENPILZE<br />

FÜR DIE TISCHDEKORATION<br />

Material<br />

› Soft-Fimo<br />

› dünne, lange Stöckchen<br />

aus dem Wald<br />

› rote und weiße Acrylfarbe<br />

› Hütchen von Eicheln<br />

› rundliche Zapfen<br />

Fliegenpilz auf Wald-Stöckchen<br />

1 Aus dem Fimo die spitzen<br />

Hütchen formen, auf die zurechtgeschnittenen<br />

Äste stecken und<br />

über Nacht trocknen lassen.<br />

2 Dann mit der Acrylfarbe<br />

anmalen, trocknen lassen.<br />

3 Die Fliegenpilze sind als Tischdekoration<br />

einsetzbar, aber auch<br />

schön, um ein Geschenk zu<br />

verzieren.<br />

Fliegenpilze aus Hütchen<br />

von Eicheln<br />

1 Die Hütchen der Eicheln mit<br />

der Acrylfarbe anmalen und<br />

trocknen lassen.<br />

2 Aus Fimo die Pilzstiele formen.<br />

3 Eicheln auflegen, leicht andrücken<br />

und trocknen lassen.<br />

Heike Meyers<br />

Ramunas Astrauskas<br />

90<br />

ANLEITUNG<br />

FOTOS<br />

Fliegenpilze aus Zapfen<br />

1 Von den Zapfen den „Hut“<br />

abschneiden und mit Acrylfarbe<br />

anmalen, trocknen lassen.<br />

2 Aus Fimo die Pilzstiele formen,<br />

Zapfen auflegen, leicht andrücken<br />

und trocknen lassen.<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


REGENBOGEN-REISWR AP<br />

91<br />

ILLUSTRATION Yolande Koster<br />

Eine Initiative der luxemburgischen Regierung im Rahmen der Aktion „Gesond iessen, Méi beweegen“.<br />

Mehr Infos: gimb.public.lu


DAS BESTE IST<br />

INNENDRIN<br />

ABONNIEREN SIE PUREN GENUSS!<br />

EIN JAHR <strong>KACHEN</strong> + MIETGLIEDSCHAFT<br />

IM <strong>KACHEN</strong> CLUB* NUR 44€<br />

* MEHR INFOS ZUM <strong>KACHEN</strong> CLUB AUF <strong>KACHEN</strong>.LU


TYPISCH LUXEMBURGISCH<br />

QUETSCHENTAART<br />

ZWETSCHGENTORTE<br />

94<br />

REZEPT<br />

& FOTO<br />

Anne<br />

Lommel<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


TYPISCH LUXEMBURGISCH<br />

A<br />

nne Lommel, Berufsfotografin und Hobbyköchin,<br />

verrät ihr Familienrezept für einen köstlichen<br />

saisonalen Pflaumenkuchen.<br />

Weitere Rezepte von ihr finden Sie auf Instagram:<br />

lommelscuisine<br />

6 Personen<br />

45 Minuten<br />

40 ‒ 45 Minuten<br />

Für die Torte<br />

› 1 kg Zwetschgen<br />

› 250 g Mehl<br />

› 125 g Butter, Zimmertemperatur<br />

› 1 Ei, Zimmertemperatur<br />

› 3 – 4 EL Wasser oder Rahm<br />

› 3 EL Zucker<br />

› eine Messerspitze Salz<br />

› 1 gestrichener TL Backpulver<br />

› 1 große Tortenform<br />

(oder 6 kleine)<br />

Für die Schlagsahne<br />

› 250 ml Sahne<br />

› 2 EL Zucker<br />

1 Mehl und Backpulver in eine Schüssel geben und Butter dazugeben.<br />

Mit den Händen für 5 Minuten vermischen.<br />

2 In der Mitte eine Mulde formen, das Ei darin aufschlagen, Salz, Wasser<br />

und Zucker dazugeben. Alles miteinander mit den Händen zu einem Teig<br />

kneten und anschließend zu einer Kugel formen.<br />

3 Die Tortenform(en) mit ein wenig Butter einfetten, den Teig dünn<br />

ausrollen und in die Form legen. Mit einer Gabel kleine Löcher einstechen.<br />

Falls Teig übrigbleibt, wieder zu einer Kugel formen und für zusätzliche<br />

kleine Backformen ausrollen.<br />

4 Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.<br />

5 Die Zwetschgen waschen, entkernen und in Viertel oder Hälften<br />

schneiden. Zwetschgen auf dem Teig verteilen und für 40 – 45 Minuten<br />

in den Ofen geben. Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.<br />

6 Die Sahne mit zwei EL Zucker mischen und mit einem Handmixer steif<br />

schlagen. Sahne separat zur Torte reichen.<br />

95<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


GROSSMUTTERS REZEPT<br />

„WÄFFELCHER“<br />

WAFFELHÖRNCHEN<br />

96<br />

REZEPT<br />

FOTOS<br />

Françoise Kremer<br />

Enia Haeck<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


GROSSMUTTERS REZEPT<br />

Françoise, Monique, Enia – drei Generationen, ein Rezept. Als unsere<br />

Grafikerin Enia irgendwann die „Wäffelcher“ ihrer Großmutter zum<br />

Probieren mit in die Redaktion brachte, mussten wir nicht lange überlegen.<br />

Es lag auf der Hand, dass wir dieses zudem traditionelle luxemburgische<br />

Rezept unbedingt mit unseren Lesern teilen mussten. So knusprig, leicht<br />

und lecker! Auch braucht man kein ausgebildeter Pâtissier zu sein, um<br />

die zarten Waffeln zu backen. Françoise Kremer, leidenschaftliche Hobby-<br />

Bäckerin, macht sich eine Ehre daraus, für jedes Familienessen ein besonderes<br />

Dessert zu zaubern. Nun wiederum ist es uns eine besondere Ehre, ihr<br />

wunderbares Waffelrezept in <strong>KACHEN</strong> vorzustellen. Dieses traditionelle Gebäck kann man mit etwas<br />

Eis, Schlagsahne oder – für eine etwas gesündere Variante – mit frischem Obst verfeinern. Am besten<br />

schmecken die „Wäffelcher“ bei einer guten Tasse Tee oder Kaffee. Übrig bleiben garantiert nur<br />

Krümel! Ein kleiner Tipp: „Wäffelcher“ eignen sich hervorragend als Mitbringsel, hübsch eingepackt<br />

in einem Tütchen mit bunter Schleife.<br />

50 ‒ 60 Waffeln<br />

15 Minuten<br />

2 Stunden<br />

› 500 g Mehl<br />

› 500 g Zucker<br />

› 500 g Butter<br />

› 6 Eier<br />

› eine Prise Salz<br />

› etwas pflanzliches Öl<br />

› Waffelhorn / Kegelform<br />

› flaches Waffeleisen<br />

(Eiswaffeleisen, Hörncheneisen)<br />

1 Das Waffeleisen (Hörncheneisen) vorheizen<br />

und beide Seiten leicht mit Öl einpinseln.<br />

2 In einer kleinen Rührschüssel die Butter<br />

und den Zucker cremig schlagen. Das Salz<br />

und die Eier hinzufügen. Gut rühren, bis<br />

sich die Zutaten gut vermischt haben. Das<br />

Mehl langsam dazusieben und sorgfältig zu<br />

einem glatten Teig vermischen.<br />

3 1 großen TL des Teigs in die Mitte des<br />

heißen Waffeleisens geben, dann den<br />

Deckel fest verschließen. Für 1 ½ Minuten<br />

backen. Prüfen, ob die Waffeln die<br />

erwünschte goldbraune Farbe erreicht<br />

haben und die Zeit entsprechend anpassen.<br />

4 Die Waffel vorsichtig mit einer Gabel auf<br />

ein sauberes Stoffhandtuch legen.<br />

Die Waffel mit einem Tuch anheben<br />

und um die Kegelform rollen. Die Spitze<br />

zudrücken und<br />

den Kegel etwa 10 Sekunden lang halten,<br />

damit die Waffel ihre Form erhält.<br />

5 In einem luftdichten Behälter können<br />

die Waffeln bis zu 1 Woche aufbewahrt<br />

werden.<br />

TIPP<br />

Für noch leichtere Hörnchen kann man<br />

die Butter mit der gleichen Menge an<br />

Margarine ersetzen. Wer etwas dickere<br />

Hörnchen bevorzugt, soll den Deckel<br />

beim Backen nicht zu fest schließen.<br />

Die „Wäffelcher“ brechen dann beim<br />

Verzehr auch nicht so schnell.<br />

97<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


GOURMET-TOAST MIT<br />

WALNUSS-KACHKÉIS,<br />

RUCOLA & GETROCKNETEN TOMATEN<br />

4 Scheiben 7 Minuten 3 Minuten<br />

› 150 g EKABE Kachkéis mit Nüssen<br />

› 4 Scheiben Bauernbrot<br />

› 150 g getrocknete Tomaten<br />

› eine Handvoll frischer Rucola<br />

› eine Handvoll Walnüsse, zerbröselt<br />

› Olivenöl<br />

› Salz und frisch gemahlener Pfeffer<br />

1 Die Brotscheiben toasten.<br />

2 Eine kräftige Schicht Ekabe-Kachkéis mit Walnüssen auf den Scheiben<br />

verteilen.<br />

3 Die getrockneten Tomaten darauf anrichten und mit dem Rucola und<br />

den Walnüssen garnieren. Zum Schluss mit etwas Olivenöl beträufeln,<br />

einige Walnüsse darauflegen und mit Salz und Pfeffer würzen.


PARTNER-REZEPT<br />

KNOBLAUCH-KACHKÉIS-PASTETEN<br />

MIT KAROTTEN & ROMANESCO<br />

12 Pasteten<br />

30 Minuten<br />

25 Minuten<br />

› 150 g EKABE Kachkéis mit Knoblauch<br />

› 150 g Möhren<br />

› 150 g Romanesco (oder andere Kohlsorten<br />

wie Blumenkohl oder Brokkoli)<br />

› 2 Rollen fertiger Blätterteig<br />

› Salz und frisch gemahlener Pfeffer<br />

› 1 Ei<br />

› etwas frischer Basilikum<br />

› 1 Muffinform<br />

1 Das Gemüse in Stücke schneiden und in kochendem<br />

Wasser einige Minuten lang kochen, bis es weich ist.<br />

Abgießen, abkühlen lassen, mischen, mit Salz und<br />

Pfeffer würzen und mit einer Gabel grob zerdrücken.<br />

Beiseitestellen.<br />

2 Den Blätterteig ausrollen und mit einer Ausstechform<br />

12 Kreise in der Größe der Muffinmulden ausstechen.<br />

Aus der zweiten Teigplatte 12 kleinere Teigkreise<br />

als Deckel ausstechen.<br />

3 Das Muffinblech mit Butter einpinseln. Die größeren<br />

Teigkreise in die Förmchen des Muffinblechs legen<br />

und jeweils einen Löffel der Gemüsemischung<br />

einfüllen. Jeweils einen Teelöffel Ekabe-Kachkéis<br />

mit Knoblauch daraufgeben, mit etwas mehr<br />

Gemüsemischung bedecken und mit den Teigdeckeln<br />

abschließen. Die Ränder rundherum mit einer Gabel<br />

zusammendrücken und in der Mitte ein Loch einstechen.<br />

Mit verquirltem Ei bepinseln und bei 200 °C<br />

20 Minuten backen. Die Pasteten auf einen Teller<br />

mit etwas frischem Basilikum servieren.<br />

99<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


MY LUXEMBOURG<br />

SOUFFLÉ<br />

MIT KACHKÉIS,<br />

PFIFFERLINGEN<br />

& ESTRAGON<br />

100<br />

REZEPT<br />

FOTOS<br />

Fabrice Salvador<br />

Ramunas Astrauskas<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


MY LUXEMBOURG<br />

Anlässlich der Wiedereröffnung der Cristallerie im Mai <strong>2021</strong> fand Fabrice<br />

Salvador bewegende Worte: „Welch ein Glück, diese Rückkehr zu den<br />

einfachen Freuden des Lebens, diese Leidenschaft, die wir wieder mit Ihnen<br />

teilen können! Wir alle haben diese außergewöhnliche Zeit auf unterschiedliche<br />

Weise erlebt. Für viele, mich eingeschlossen, war es eine Zeit<br />

des Hinterfragens und Überdenkens. Diese Rückkehr zu unseren Wurzeln<br />

hat das Team enger zusammengeschweißt, wir mussten unsere Kreationen<br />

überdenken, insbesondere diejenigen, die wir für selbstverständlich hielten,<br />

um eine neue Perspektive zu gewinnen. Diese Zeit der Kreativität und<br />

Selbstbeobachtung war daher ein notwendiger Schritt, um weiterzukommen.<br />

Daraus entstanden eine viel stärkere Reflexion und eine noch<br />

stärkere Leidenschaft, etwas zu schaffen. Als Mensch und Koch muss ich<br />

Botschafter einer Küche sein, die von Werten, lokalen Produkten, Respekt vor dem Rhythmus<br />

der Jahreszeiten und der Liebe zu unserem Land geprägt ist.“<br />

5 – 6 Soufflés<br />

10 Minuten<br />

15 Minuten<br />

› 150 ml Milch<br />

› 100 ml Sahne, flüssig<br />

› 4 Luxemburger Bio-Eier<br />

› 55 g Butter + 20 g<br />

für die Pfifferlinge<br />

› 55 g Mehl<br />

› 100 g Luxemburger Kachkéis<br />

› 1 TL Zitronensaft<br />

› 200 g einheimische Pfifferlinge,<br />

gründlich gereinigt<br />

› 100 g Rinder- oder<br />

Geflügelfond<br />

› ½ Schalotte, gehackt<br />

› 1 EL Estragon, gehackt<br />

› Muskatnuss<br />

› Salz<br />

› Butter<br />

› 5 bis 6 kleine runde<br />

Förmchen Ø 10 cm<br />

1 Die Förmchen zweimal buttern, kühl<br />

stellen. Den Backofen auf 200 °C vorheizen.<br />

2 Mit den 55 g Butter und dem Mehl eine weiße<br />

Mehlschwitze herstellen, abkühlen lassen.<br />

3 In einer Pfanne die 20 g Butter schmelzen,<br />

sobald richtig heiß, die Schalotten dazugeben,<br />

dann die Pfifferlinge, anziehen<br />

lassen und 2 – 3 Minuten zügig kochen.<br />

4 Den Fleischfond dazugeben, 3 – 4 Minuten<br />

einkochen lassen, abschmecken, würzen<br />

und beiseitestellen.<br />

5 Eiweiß und Eigelb trennen, das Eiweiß in<br />

eine Rührschüssel geben und das Eigelb<br />

beiseitestellen.<br />

6 Milch, Sahne, Kachkéis, eine Prise Salz und<br />

eine Prise Muskatnuss aufkochen, über<br />

die Mehlschwitze gießen und unter<br />

ständigem Rühren ca. 5 Minuten zur<br />

Béchamelsauce kochen.<br />

7 Für ein paar Minuten vom Herd nehmen,<br />

das Eigelb hinzufügen, gut verquirlen und<br />

durch ein feines Sieb passieren.<br />

8 Das Eiweiß mit einer Prise Salz aufschlagen,<br />

wenn es fast steif ist, den<br />

Teelöffel Zitronensaft dazugeben und<br />

vorsichtig mit der noch warmen<br />

Béchamel vermischen.<br />

9 Abschmecken, bei Bedarf noch etwas Salz<br />

zugeben und die Form nicht vollständig<br />

füllen, sondern 3 – 5 mm frei lassen.<br />

10 7 – 8 Minuten bei 200 °C im Ofen garen.<br />

11 In der Zwischenzeit die Pfifferlinge erhitzen<br />

und den gehackten Estragon dazugeben.<br />

12 Soufflés herausnehmen, ein Loch in die<br />

Oberseite stechen und vor den Augen der<br />

Gäste mit dem Fleischfond mit Pfifferlingen<br />

garnieren. Guten Appetit.<br />

WEINBEGLEITUNG<br />

Pinot Blanc<br />

Barrique 2016 - Weißwein<br />

Domaine Henri Ruppert<br />

101<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


RESTAURANTPORTRAIT<br />

UM PLATEAU<br />

EINE GESCHICHTE DES GUTEN GESCHMACKS<br />

„Wir unternehmen<br />

eine kulinarische<br />

Reise um die Welt<br />

und bieten eine<br />

schmackhafte und<br />

reichhaltige Küche.“<br />

Was für ein Kleinod der Ruhe und Erholung! Hier, zwischen<br />

Altstadt und Rives de Clausen und nur zehn Minuten fußläufig<br />

von der Place d’Armes entfernt, werden die Gäste in einem<br />

altehrwürdigen, denkmalgeschützten Gebäude begrüßt, das<br />

mit seinen gut erhaltenen bunten Glasfenstern besticht. Dieses<br />

Haus hat so manche spannende Geschichte zu erzählen.<br />

Eine dieser Geschichten ist die des Lokals, das im Jahr<br />

1980 hier eröffnete. Das von Roland Sunnen geführte Haus<br />

entwickelte sich mit den Jahren zu einem der In-Treffpunkte<br />

der Stadt. „Ein Mythos“ sei es gewesen, so liest man in der<br />

Presse. Ganz Luxemburg fand sich hier gern ein, man feierte<br />

bis zum Morgen und der Champagner floss in Strömen. Aber<br />

im Jahr 2003 verstirbt der Eigentümer. Dank ihm war das<br />

„Um Plateau“ zu einem wichtigen Place-to-be dieser Stadt<br />

geworden. Einige Zeit später übernahm eine junge Belgierin,<br />

die bereits Restaurants im Stadtzentrum ihr Eigen nannte,<br />

gemeinsam mit ihrem damaligen Geschäftspartner<br />

das Restaurant. Natürlich war es für<br />

Stéphanie Jauquet eine große Herausforderung,<br />

diesen besonderen Ort wieder mit<br />

Leben zu füllen. Aber die Wiedereröffnung<br />

im Dezember 2008 wurde zu einem vollen<br />

Erfolg. Die Gäste kamen gern wieder hierher.<br />

Einige Jahre später dann die nächste<br />

Etappe in der Geschichte des Hauses: Ein<br />

neues Tandem übernimmt. Die aus dem belgischen<br />

Namur stammende Eigentümerin wendet sich an den<br />

jungen Restaurantbesitzer Jonathan Germay. Sie kennt ihn<br />

gut, ist er doch der Sohn des Restaurantbesitzers, bei dem<br />

sie einst ihre Ausbildung absolvierte, fast wie Familie … Sie<br />

vertraut ihm und lässt ihn gewähren. Er seinerseits sorgt<br />

dafür, das gut dreißig Jahre alte Lokal wieder zu beleben.<br />

2016 dann „haben wir das Konzept nochmal überarbeitet,<br />

um es zeitgemäßer zu machen“, erzählen sie. Das Um Plateau<br />

wird zu einer „Bar, in die man essen geht“. Ab diesem Zeitpunkt<br />

werden kleine kulinarische Köstlichkeiten angeboten,<br />

die man zu seinem Drink genießen kann. Dazu wird einer<br />

der drei klassischen Räume des Lokals umgestaltet, mit<br />

Hockern und Stehtischen und einer Bar, an der man essen<br />

und dabei dem Barkeeper zusehen kann, wie er den nächsten<br />

frischen Cocktail zubereitet. Bestellen Sie bei Florian<br />

unbedingt einen Gëlle Fra oder aber seine Spezialität Uisge<br />

Beatha, für die er kürzlich sogar eine Auszeichnung erhielt!<br />

Der neu entstandene Bereich sorgt für noch mehr frischen<br />

Wind, auch, weil hier ein eleganter Mix aus Designer-Möbeln<br />

und den prächtigen Glasfenstern mit den luxemburgischen<br />

Wappen gelungen ist.<br />

Der kleine, aber luxuriös anmutende Raum unten ist natürlich<br />

immer noch da. Hier findet sich die „traditionelle Kundschaft“<br />

gern ein, die das Um Plateau schon seit seinen Anfängen<br />

kennt. Auch der Raum oben mit dem gemütlich-warmen<br />

Ambiente empfängt noch seine Gäste. Gerade bei schlechtem<br />

Wetter tut es gut, hier ein wenig die gemütliche „Home<br />

Sweet Home“-Atmosphäre zu genießen. Im Eingangsbereich<br />

dieses Raums gibt es einen riesigen Spiegel zu bewundern.<br />

Er stammt von der Großmutter von Stéphanie Jauquet. Noch<br />

so eine spannende Geschichte …<br />

An sonnigen Tagen hingegen sitzt man gern auf der<br />

Terrasse, auf der bis zu 90 Personen Platz finden. Auch sie<br />

wurde kürzlich auf Vordermann gebracht und erstrahlt jetzt<br />

neu in mediterranen Farben. Buchsbäumchen in Terrakotta-<br />

Gefäßen harmonieren perfekt mit olivgrünen Tönen und<br />

üppigem Bambus.<br />

Ins Um Plateau kommt in der Regel ein buntgemischtes<br />

Publikum. Luxemburger und Menschen aus aller Welt<br />

genießen hier gern die Leckereien von einer Karte, die alle<br />

fünf bis sechs Wochen wechselt. „Wir servieren<br />

einfache, aber ausgewählte Produkte“,<br />

erklärt Stéphanie Jauquet, die gleichzeitig<br />

die Geschäftsführerin der Marke Cocottes<br />

ist, die für frische, saisonale Produkte aus<br />

regionalem Anbau und mit umweltschonender<br />

Verarbeitung steht. „Wir unternehmen<br />

eine kulinarische Reise um die Welt – von<br />

Japan nach Italien, gern auch mit einem<br />

kleinen Abstecher nach Knokke! Wir bieten<br />

unseren Gästen schmackhafte und reichhaltige Gerichte.“<br />

Keine Frage: Ins Um Plateau kommt man zum Essen, aber<br />

eben auch, um in einem unvergleichlich schönen Rahmen bei<br />

geschmackvoller Deko und angenehmer Musik in entspannter<br />

Atmosphäre einfach eine gute Zeit zu verleben. Damit<br />

das funktioniert, legt Stéphanie Jauquet Wert auf Details.<br />

Sie kann mit einer beeindruckenden Weinkarte aufwarten,<br />

die nicht nur klassische Weine enthält (rund zwanzig unterschiedliche<br />

Champagner, offene Weine, vierzig Weißweine<br />

und über hundert Rotweine), sondern auch eine ganze Reihe<br />

„feinster Flaschen“, die echte Ausnahme-Weine sind. Damit<br />

unterscheidet sich das Lokal von vielen anderen und ist ein<br />

echter Glücksfall für passionierte Weinliebhaber. Denn was<br />

gibt es Schöneres, als aus so einer Vielfalt seine eigene, ganz<br />

individuelle Wahl treffen zu können?<br />

UM PLATEAU<br />

6, Plateau Altmuenster — L-1123 Luxemburg<br />

Tel. +352 / 26 47 84 26<br />

umplateau.lu<br />

102<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


RESTAURANTPORTRAIT<br />

103<br />

TEXT<br />

FOTOS<br />

Marie Tissier<br />

Ramunas Astrauskas<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


CHEFPORTRAIT<br />

IN DER SCHULE DES LEBENS:<br />

BAPTISTE HEUGENS<br />

„Ich habe niemals<br />

etwas anderes<br />

machen wollen.<br />

Und ich könnte<br />

auch gar nichts<br />

anderes tun.“<br />

E<br />

s war ein guter Start für Baptiste Heugens. 2017<br />

verstärkte er die Küchenmannschaft im Two6Two –<br />

so benannt nach der Hausnummer der Route d’Arlon in<br />

Strassen. Ein halbes Jahr später war der junge Belgier<br />

Sous-Chef, Ende 2018 wurde er Nachfolger des damaligen<br />

Chefs Julien Elles. Seither hat er die Stellung des<br />

Hauses im Kreis der besonders guten Restaurants in<br />

Luxemburg weiter gefestigt. Er ist vom Gault&Millau zum<br />

„Jungkoch des Jahres 2020“ gekürt und mit 14,5 Punkten<br />

benotet worden. Heute ist er 29 Jahre alt und sagt:<br />

„Ich habe niemals etwas anderes machen wollen. Und ich<br />

könnte auch gar nichts anderes tun.“<br />

Nach der Schule besuchte Heugens die Hotelfachschule<br />

im belgischen Saint-Ghislain, nur einen Steinwurf<br />

von der französischen Grenze entfernt. „Die waren sehr<br />

wählerisch, was die Praktika anging“, sagt Heugens. Und<br />

das habe ihn von Anfang an ins Spitzenetablissement<br />

gebracht. Nach einem Praktikum<br />

im „Sea Grill“ von Yves Mattagne<br />

in Brüssel durfte er als Commis dorthin<br />

zurückkehren. „Ich war dort wie ein Kind<br />

im Spielzeugladen. Ich habe diese Sorgfalt<br />

gesehen, diese Präzision. Das hat mich<br />

sofort angesprochen.“<br />

Die Arbeit an der Zusammensetzung,<br />

das Nachdenken über originelle Ideen, das<br />

mache ihm einfach Spaß. Im Two6Two betreibt Heugens<br />

eine „moderne Gastronomie“ – und setzt das „modern“<br />

selbst in große Anführungszeichen. „Wir sind eine junge<br />

Mannschaft. Und wir haben Lust, neue Techniken zu<br />

entwickeln und neue Dinge auszuprobieren.“ Aber wichtig<br />

sei, dass dies immer auch Vergnügen bereite und<br />

sehr lecker sein müsse. Er wolle zwar überraschen, aber<br />

gleichzeitig auch den Kunden die „Gourmandise“ eines<br />

Tellers garantieren.<br />

Wichtig ist ihm, dass Fleisch, Fisch und Gemüse in der<br />

Küche – und auf der Karte – gleichberechtigt nebeneinanderstehen.<br />

So gibt es ein Menü mit drei Gängen, für die es<br />

wiederum je drei Wahlmöglichkeiten gibt. „Das erlaubt es<br />

vier Personen an einem Tisch jeweils völlig unterschiedliche<br />

Dinge zu essen. Sie werden nicht zu konventionellen<br />

Entscheidungen gedrängt.“ Das erfordert etwas mehr<br />

Aufwand in der Küche, lasse sich aber durchaus organisieren,<br />

sagt Baptiste Heugens. „Das schränkt uns nicht<br />

ein und ist für den Gast sehr attraktiv.“<br />

Vor allem sei aber wichtig, dass Gemüse ebenso<br />

aufmerksam und liebevoll wie Fleisch oder Fisch behandelt<br />

werde. „Wir arbeiten wirklich am Gemüse. Wir<br />

machen uns Gedanken über ein vegetarisches Gericht.<br />

„Ohne dass das etwas wird, was wir gezwungenermaßen<br />

machen. Und ohne dass das etwas wird, was vielleicht<br />

etwas weniger gut als der Rest gemacht wird. Ich will,<br />

dass es das gleiche Niveau wie das andere Angebot hat.“<br />

Das vegetarische Gericht soll „eine wirkliche Wahlmöglichkeit“<br />

sein: „Jeder Gang ist in der gleichen Art und<br />

Weise konstruiert wie die Fleisch- oder Fischvariante.“<br />

Nein, das Two6Two werde ganz sicherlich kein vegetarisches<br />

Restaurant. Eigentlich gehe es ihm nur darum,<br />

immer den bestmöglichen Teller auf den Tisch des Gastes<br />

zu bringen: „Es gibt nichts, womit ich nicht gerne in der<br />

Küche arbeite.“<br />

„Eine Küche, in der sich alle wiederfinden“, wolle er –<br />

und das sei vermutlich auch die Erklärung dafür, dass<br />

man zu normalen Zeiten sowohl mittags<br />

als auch abends immer sehr gut ausgelastet<br />

sei. Mehr als 30 bis 35 Plätze besetze man<br />

nicht. Mit vier Köchen, Baptiste Heugens<br />

eingeschlossen, ist die Mannschaft überschaubar:<br />

„Wir wollen vor allem mit Qualität<br />

und nicht mit Quantität überzeugen.<br />

Und uns um den Gast kümmern.“<br />

Wie wichtig wäre ihm ein Stern des<br />

Guide Michelin? „Hoffentlich eines Tages“,<br />

sagt Baptiste Heugens. „Wir arbeiten in diese Richtung.<br />

Das wollen wir nicht verheimlichen.“ Aber man müsse<br />

viel arbeiten, am Produkt und am Teller. „Wenn uns das<br />

eines Tages passiert, dann sind wir sicherlich sehr zufrieden.<br />

Aber die erste Priorität ist der Kunde: Wenn er zu uns<br />

kommt, dann muss er zufrieden sein.“<br />

„Küche bedeutet Demut und die Lust zu lernen und<br />

voranzukommen“, sagt Baptiste Heugens. „Das ist ein<br />

Beruf, der mir in meinem Privatleben enorm viel gegeben<br />

und mich enorm bereichert hat. Für mich ist die Küche die<br />

Schule des Lebens.“<br />

TWO6TWO<br />

262, Route d‘Arlon — L-8010 Strassen<br />

Tel. +352 / 621 213 208<br />

two6two.lu<br />

Dieter Ebeling<br />

Ramunas Astrauskas<br />

105<br />

TEXT<br />

FOTO<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


CHEF-MASTERCLASS<br />

HEILBUTT IN GRAVLAX,<br />

Jod-Vinaigrette & Liebstöckel<br />

4 Personen<br />

1 Stunde + Marinieren<br />

15 Minuten<br />

Für den Fisch<br />

› 320 g Heilbuttfilet<br />

› 500 g grobes Salz<br />

› 75 g Zucker<br />

Für die Apfelwürfel<br />

› 2 Äpfel, Granny Smith<br />

› 1 Zitrone<br />

Für die Senfsaatgurken<br />

› 20 g Senfkörner<br />

› 50 g weißer Balsamico-Essig<br />

› 10 g Zucker<br />

Für das Maggikrautelöl<br />

› 100 g Traubenkernöl<br />

› 50 g Liebstöckel<br />

Für die Austern-Vinaigrette<br />

› 2 hohle Austern<br />

› 40 g Granny-Smith-Apfelsaft,<br />

zentrifugiert<br />

› 1 TL Senf<br />

› 1 Eigelb<br />

› 1 TL Haselnussöl<br />

› 1 EL Sherry-Essig<br />

› 4 EL Kochsahne<br />

› Salz, Pfeffer<br />

Zum Anrichten<br />

› 80 g geröstete Haselnüsse<br />

› 20 g Dill<br />

› 30 g Salzstangen<br />

106<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


CHEF-MASTERCLASS<br />

1Das Salz und den Zucker in einem großen Behälter<br />

mischen und den Fisch vollständig bedecken, dann<br />

2,5 Stunden im Kühlschrank ziehen lassen.<br />

2Das überschüssige Salz-Zucker-Gemisch mit<br />

einem Rinnsal Wasser abspülen und den Fisch für<br />

5 Stunden in den Kühlschrank stellen.<br />

3Fisch in feine Scheiben schneiden und<br />

beiseitelegen.<br />

4Die Äpfel in 5 mm große Würfel schneiden,<br />

in Zitronenwasser einlegen und beiseitestellen.<br />

Die Apfelreste in einer Zentrifuge pressen,<br />

durch ein Sieb passieren und den entstandenen Saft<br />

für das Dressing aufheben.<br />

5Essig, Zucker und Senfkörner 2 Minuten lang<br />

aufkochen, dann so schnell wie möglich<br />

abkühlen lassen.<br />

6Das Öl auf 60 °C temperieren, dann sofort<br />

zusammen mit dem Liebstöckel in die Schüssel<br />

eines Mixers geben und pürieren.<br />

107<br />

Baptiste Heugens<br />

Ramunas Astrauskas<br />

REZEPT<br />

FOTOS<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


CHEF-MASTERCLASS<br />

7Abseihen, dann abkühlen lassen.<br />

8Die Austern öffnen, zusammen mit dem Saft<br />

in die Schüssel eines Mixers geben und mit den<br />

restlichen Zutaten auf höchster Stufe pürieren.<br />

Abseihen und an einem kühlen Ort beiseitestellen.<br />

9Die Fischscheiben auf einem Teller nebeneinander<br />

anrichten.<br />

Bestandteile der Garnitur vorsichtig<br />

auf dem Fisch verteilen, dazu auch die<br />

10Alle<br />

abgetropften Apfelwürfel.<br />

11Anschließend das Austerndressing rundherum<br />

verteilen und das Maggikrautöl mit<br />

einem Löffel darüberträufeln.<br />

108<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


un cadre dynamique et motivant<br />

ADVERTORIAL<br />

DIE HOTELSCHULE EHTL:<br />

FENSTER ZUR WELT<br />

EINE REISE IN DIE WELT<br />

DER GASTFREUNDSCHAFT,<br />

DER GASTRONOMIE & DES TOURISMUS<br />

Im neuen Ausbildungsjahr <strong>2021</strong>/2022 haben drei Schülergruppen<br />

das Glück, im Rahmen ihrer Ausbildung Teil eines ganz<br />

besonderen Abenteuers zu sein: mit ihrer Mitarbeit im luxemburgischen<br />

Pavillon dürfen sie aktiv bei der Weltausstellung in<br />

Dubai mitwirken. Die Welt entdecken, fremden Menschen und<br />

Kulturen begegnen – all dies ist fester Bestandteil der Ausbildung<br />

aller Schüler und Studenten an der École d’Hôtellerie et<br />

de Tourisme du Luxembourg. Möglich wird das dank einem<br />

breitgefächerten Angebot an Aktivitäten und Events, mit<br />

denen die Lernenden ihr Wissen vertiefen und ihren Horizont<br />

erweitern können.<br />

Die französische Küche zählt zu den renommiertesten weltweit<br />

– das steht außer Frage. Und so spielt sie auch in der<br />

Kochausbildung in Diekirch eine wesentliche Rolle. Neben der<br />

Zusammenarbeit mit der Ecole Ducasse in Paris wagt es die<br />

Hotelschoul aber auch, neue Wege zu beschreiten und sich der<br />

internationalen Kochkunst zu widmen. Und so geht es in einem<br />

Teil der Ausbildung um die Zubereitung von Sushi und Sashimi,<br />

in einem anderen um Speisen aus Kolumbien und exotische<br />

Zutaten aus dem Amazonas-Gebiet. Auch die Zubereitung<br />

einer echten napolitanischen Pizza unter Anleitung eines<br />

renommierten Chefkochs steht auf dem Ausbildungsplan.<br />

Parallel dazu müssen die angehenden Hotelfachfrauen<br />

und -männer Menüs zu ausgewählten Themen planen und<br />

umsetzen. Die Aufgabe lautet, eine kulinarische Reise zu einer<br />

bestimmten Region zu entwickeln: das kann Mexiko sein,<br />

Jamaika oder auch Indien. Hierzu müssen sich die Auszubildenden<br />

über lokale Spezialitäten und Weine, aber auch über die<br />

Geschichte und geographische Besonderheiten der Gegend<br />

informieren und im Anschluss auf der Grundlage des neu<br />

erworbenen Wissens passende Gerichte und Desserts kreieren.<br />

Auf Tuchfühlung mit der internationalen Kochkunst gehen<br />

die Studenten außerdem alle vier Jahre dank der Teilnahme<br />

der EHTL an der Expogast, einem weltweit renommierten kulinarischen<br />

Event rund um die internationale Gastronomie und<br />

kulinarische Raffinesse. Abend für Abend servieren die Auszubildenden<br />

im Restaurant des Nations über 900 Menüs, die von<br />

Teams aus der ganzen Welt – aus Südkorea, Schweden oder<br />

Singapur – entwickelt wurden. Hier messen sich die nationalen<br />

Teams mit ihren Kollegen aus zahllosen Ländern der Welt.<br />

Ein weiterer Höhepunkt der Ausbildung, den vor allen Dingen<br />

die Auszubildenden im Bereich Tourismus immer sehnsüchtig<br />

erwarten, ist die Tourismusmesse ITB, die jedes Jahr in Berlin<br />

stattfindet. Vor Ort informieren sich die Auszubildenden im<br />

zweiten Lehrjahr über die unterschiedlichen Destinationen<br />

für ihre eigene Studienreise. Die Fahrt, die jeweils im Folgejahr<br />

stattfindet, planen sie selbst von A bis Z. So ging es mal nach<br />

Griechenland, mal nach Kroatien, mal in die Türkei.<br />

Mit den Pflichtpraktika, die im Rahmen der Ausbildungen an<br />

der EHTL zu absolvieren sind, können sich die Auszubildenden<br />

und Studierenden kulturell und persönlich weiterbilden und<br />

einen Blick über den Tellerrand unseres schönen, kleinen Großherzogtums<br />

wagen. Die Lernenden wenden dabei ihr in den<br />

Bereichen Küche, Service oder Rezeption erworbenes theoretisches<br />

Wissen auf Malta, Madeira, Korsika oder auch mal am<br />

ganz anderen Ende der Welt, auf La Réunion, in der Praxis an.<br />

Mit dem Abschlusszeugnis in der Tasche dürfen sich die<br />

Studierenden und Auszubildenden der EHTL sicher sein, dass sie<br />

ihrer Leidenschaft rund um den Globus nachgehen können!<br />

L’École d’Hôtellerie et de Tourisme<br />

du Luxembourg,<br />

Weitere<br />

c’est :<br />

Informationen zur Berufsausbildung<br />

und zu unseren Abendkursen<br />

finden une large Sie offre hier: de formations pour les élèves issus<br />

de l’enseignement secondaire classique et<br />

ehtl.lu/formations<br />

de l’enseignement général<br />

ehtl.lu/formations/cours-du-soir<br />

un cursus de qualité alliant théorie et pratique<br />

l’acquisition de compétences professionnelles et<br />

de valeurs de savoir-vivre<br />

un lieu de convivialité et de respect


EXPAT-INTERVIEW<br />

FRANCESCO<br />

MICILLO<br />

EIN ITALIENER IN<br />

LUXEMBURG<br />

Francesco Micillo ist in Neapel<br />

geboren. Seit Jahrhunderten<br />

bereiten die Menschen in der<br />

süditalienischen Stadt eines<br />

der berühmtesten Gerichte<br />

der Halbinsel zu: die PIZZA!<br />

Francesco Micillo<br />

Ramunas Astrauskas<br />

110<br />

REZEPT<br />

FOTOS<br />

„Die meisten Väter in Neapel können sich für ihre Söhne<br />

nur zwei Berufe vorstellen: Fußballer beim SSC Napoli<br />

oder Pizzaiolo – im Dialekt sagt man übrigens ‚Pizzaiulo‘“,<br />

erklärt Francesco, dem die Leidenschaft für gute Pizza fast<br />

schon in die Wiege gelegt wurde, stammt er doch aus einer<br />

Familie, die ihr eigenes Restaurant führte. „Bei der Zubereitung<br />

von Pizzateig ist es beinahe so, als würde man etwas<br />

Lebendiges erschaffen. Man muss sehr präzise arbeiten,<br />

denn vernachlässigt man die Qualität, kommt das einem<br />

Verrat an der Familientradition gleich. Und das ist dann<br />

genauso schlimm, wie seine Ehefrau zu betrügen!“<br />

Glaubt man der Beschreibung Francescos, ist Neapel<br />

eine wunderbare, aber eben auch schwierige Stadt, in der<br />

es zahlreiche Hürden zu überwinden gilt, möchte man<br />

dort beruflich erfolgreich sein. Aus eben diesem Grund<br />

beschloss er mit neunzehn Jahren, sich eine Auszeit vom<br />

Leben als Pizzaiolo zu gönnen und ein Ingenieurstudium<br />

aufzunehmen. „Ich habe zwölf Stunden am Tag gelernt,<br />

weil ich von den Grundsätzen der Physik und Chemie so<br />

fasziniert war. Ich war so besessen davon, dass ich sogar<br />

versucht habe, diese Grundsätze bei der Zubereitung des<br />

Pizzateigs und beim Kochen ganz allgemein anzuwenden.<br />

Als ich in Paris gewohnt habe, kamen meine Freunde<br />

oft zu mir nach Hause und standen sogar manchmal<br />

Schlange, um eine meiner neuesten Pizza-Kreationen zu<br />

probieren“, lacht Francesco.<br />

Mittlerweile hat sich Francesco in Luxemburg niedergelassen.<br />

Tagsüber arbeitet er als Ingenieur. Nachts verwandelt er<br />

sich in einen Pizzaiulo. Unter seinem Pseudonym FranzPizza-<br />

Lux bietet er in seinem Kochstudio Kurse an. Dabei lernt man<br />

etwas über den Gärungsprozess, entdeckt zahlreiche unterschiedliche<br />

Zubereitungsweisen von Pizza und Focaccia und<br />

auch Brotrezepte kommen nicht zu kurz. Im letzten Jahr hat<br />

er außerdem das erste Ghost Restaurant in Luxemburg-Stadt<br />

eröffnet. Hier können die Kunden die perfekte neapolitanische<br />

Pizza mit fluffig-knusprigem Rand direkt an der Ladentür<br />

abholen. „Die Menschen fragen mich, wie ich es schaffe,<br />

drei Berufe unter einen Hut zu bringen. Nun ja, wie mein<br />

Vater zu sagen pflegte: ‚Wähle einen Beruf, den du liebst und<br />

du musst dein ganzes Leben lang nicht arbeiten!‘“<br />

Kochstudio:<br />

FranzPizzaLux - 146 Avenue de la Liberté, L-4602 Differdange<br />

facebook.com/FranzPizzaLux<br />

Ghost Kitchen:<br />

Cloud Factory - 268 Rue de Neudorf, L-2222 Luxembourg<br />

cloudfactory.lu<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


EXPAT-REZEPT<br />

FOCACCIA<br />

3 ‒ 4 Personen 30 Minuten + 3 Stunden 25 Minuten<br />

Für den Teig<br />

› 300 g Mehl Typ 00<br />

(mit mindestens 11 g Eiweiß)<br />

› 200 g Grießmehl<br />

› 150 g Kartoffeln<br />

› 330 ml kaltes Wasser<br />

› 13 g Salz<br />

› 5 g frische Hefe<br />

› 3 EL Olivenöl<br />

Für den Belag<br />

› 500 g Kirschtomaten<br />

› 20 schwarze Oliven<br />

› Salz<br />

› Oregano<br />

› frisches Basilikum<br />

› grobes Meersalz<br />

› Olivenöl<br />

1 Die Kartoffeln weichkochen,<br />

dann zu Püree stampfen und<br />

abkühlen lassen.<br />

2 Die Mehle und das Kartoffelpüree<br />

in einer Schüssel mischen, die Hefe<br />

in dem Wasser auflösen und 215 ml<br />

Wasser hinzufügen. Kneten, bis das<br />

gesamte Mehl aufgenommen ist.<br />

3 Das Salz und das restliche Wasser<br />

nach und nach zugeben. Kneten,<br />

bis der Teig glatt und elastisch ist,<br />

dann das Olivenöl unter ständigem<br />

Kneten hinzufügen.<br />

4 Ein Backblech einölen und den Teig<br />

darauf ausbreiten. Die Oberseite des<br />

Teigs mit Olivenöl bestreichen und<br />

den Teig im ausgeschalteten Backofen<br />

etwa 2 – 3 Stunden lang auf die<br />

doppelte Größe aufgehen lassen.<br />

5 Die Focaccia nach Wunsch formen<br />

und die Tomaten, den Oregano, das<br />

Salz und die Oliven darauf verteilen.<br />

6 Auf der unteren Schiene des Ofens<br />

bei 220 °C 20 – 25 Minuten backen,<br />

bis die Kruste golden und knusprig<br />

ist. Mit einem großzügigen<br />

Spritzer Öl, Basilikum und Meersalz<br />

bestreuen und sofort oder<br />

abgekühlt zu einem späteren<br />

Zeitpunkt servieren.<br />

111<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | AUTOMNE 21


VIER MÄRKTE IN LU<br />

ADVERTORIAL<br />

Wussten Sie, dass Sie in Luxemburg-Stadt in 4 verschiedenen Vierteln frisch und entspannt einkaufen<br />

können? Neben dem unverzichtbaren Markt im Stadtzentrum auf dem Platz Emile Hamilius finden<br />

noch drei weitere Märkte statt: in Bonnevoie, im Gare-Viertel und auf dem Champ des Glacis.<br />

GLACIS-<br />

MAART<br />

STATER<br />

MAART<br />

Jeden Mittwoch- und Samstagmorgen stellen<br />

Obst- und Gemüsehändler, Metzger, Bäcker und<br />

Blumenhändler zwischen 7.30 – 14 Uhr ihre Stände<br />

in der Fußgängerzone des neugestalteten Emile<br />

Hamilius-Platzes auf.<br />

Sylvie Clees betreibt den Stand „Biohaff Clees“ und<br />

verkauft seit nunmehr zwölf Jahren ihr Bio-Obst und<br />

‐Gemüse auf Märkten. „Zu uns kommen regelmäßig<br />

Neukunden, die erst jetzt gesehen haben, dass es hier<br />

einen Markt gibt. Dabei handelt es sich um einen der<br />

bekanntesten! Seit der Markt auf dem Place Hamilius<br />

ist, kommen auch die Angestellten in ihrer Mittagspause<br />

und versorgen sich mit allem, was sie brauchen“,<br />

erzählt sie.<br />

Seit Beginn der Pandemie erfreut sich dieser Markt<br />

noch größerer Beliebtheit, erklärt Metzger Jeff Burg,<br />

der seinen Stand hier regelmäßig aufstellt und außerdem<br />

Vorsitzender des „Lëtzebuerger Maarteverband“<br />

ist. „Es ist für die Menschen wichtig geworden, lokal<br />

einzukaufen. Und genau das macht ja unseren Markt<br />

aus. Jetzt, da die Menschen mehr im Homeoffice<br />

arbeiten, können sie sich ihre Zeit anders einteilen.<br />

Sie gehen auf den Markt, um auf andere Gedanken zu<br />

kommen und an der frischen Luft zu sein.“<br />

Jeden dritten Sonntag von 10 bis 17 Uhr, von März bis<br />

November (außer im August), bietet der Glacismaart<br />

weit mehr als einen gewöhnlichen Markt. Hier trifft<br />

man sich, sieht alte Bekannte wieder, man flaniert,<br />

Touristen kommen zum Schauen, ganze Familien<br />

bummeln an den Ständen vorbei. Gerade wegen der<br />

bunten Mischung ist dieser Markt einen Besuch wert.<br />

Die Besucher können gemütlich über den Markt spazieren,<br />

ihn in Ruhe erkunden, lokale Erzeugnisse verkosten<br />

und eine schöne Auszeit vom Alltag genießen.<br />

Neben den Lebensmittel-Ständen gibt es zum<br />

großen Vergnügen der Kleinsten auch Karussells. Aber<br />

auch Antiquitätenhändler, Getränke-Anbieter und<br />

Stoff-, Wolle- und Kurzwaren-Händler wie Laure Faber,<br />

Gründerin von WoolINSPIRES, sind hier vertreten.<br />

„Ich komme seit drei Jahren auf diesen Markt. Der<br />

Sonntag ist ideal, um auch ein größeres Publikum zu<br />

erreichen. Für mich ist das ein hervorragender Ort,<br />

meinen Kunden persönlich zu begegnen. Sie können<br />

sich die Wolle ansehen und sich beraten lassen. Sogar<br />

Kunden aus dem belgischen Arlon oder aus Nancy in<br />

Frankreich schauen vorbei!“<br />

112<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


ADVERTORIAL<br />

XEMBURG-STADT<br />

GARER<br />

MAART<br />

BOUNEWEGER<br />

MAART<br />

Jeden Dienstagnachmittag zwischen 16 und 19 Uhr<br />

bieten auf dem Place Léon XIII, direkt gegenüber der<br />

Kirche von Bonnevoie, acht Händler für Lebensmittel<br />

und Textilien ihre Produkte an. Da viele dann Feierabend<br />

haben, können sie so auf dem Nachhauseweg<br />

noch schnell ein paar Einkäufe erledigen und sich mit<br />

lokalen Produkten eindecken!<br />

Eine der Händlerinnen ist Alice Tibeiro. Bei ihr gibt<br />

es italienische Erzeugnisse von ihrem Bauernhof in<br />

Italien. „Wir verkaufen Olivenöl, Tomatensauce, Saft,<br />

aber auch in Italien angebautes Obst und Gemüse.<br />

Unser Hof befindet sich in der Nähe von Rimini. An<br />

unseren Stand kommen in erster Linie Bewohner des<br />

Stadtviertels mit einem Faible für italienische Küche.“<br />

Der jüngste Spross in der Markt-Familie Luxemburgs<br />

wurde in diesem Sommer im Bahnhofsviertel auf dem<br />

völlig neugestalteten place de Paris eingeweiht. Donnerstagmorgen<br />

gibt es hier zwischen 7:30 und 14 Uhr mehrere<br />

Stände auf beiden Seiten der Straßenbahnlinie.<br />

Alice Tibeiro, die mit ihrem Stand „Volio“ auch hier<br />

vertreten ist, ist zuversichtlich, dass dieser neue Treffpunkt<br />

ein voller Erfolg wird. „Der Platz ist groß, hat viel<br />

Raum und ist von der Straße aus gut sichtbar. Zu uns<br />

kommt viel Kundschaft, die im Stadtviertel arbeitet<br />

und hier entweder ihre Mittagspause macht oder aber<br />

Einkäufe erledigt.“<br />

Metzger Jeff Burg ist im Hinblick auf den zukünftigen<br />

Erfolg des neuen Markts in diesem lebendigen<br />

Stadtviertel in Bahnhofsnähe ähnlich optimistisch.<br />

„Ein neuer Markt ist immer eine Herausforderung – für<br />

jeden Händler. Aber ich bin wirklich zuversichtlich und<br />

glaube fest daran, dass die Kunden diesen Markt gern<br />

besuchen werden. Die öffentlichen Verkehrsmittel in<br />

direkter Nähe werden ihr Übriges tun, um aus diesem<br />

Markt einen beliebten Treffpunkt zu machen, wo man<br />

gern zusammenkommt.“<br />

113<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


MADE IN LUXEMBOURG<br />

FRISCH<br />

UND REGIONAL<br />

Frisch vom Hof oder aus der Manufaktur auf den Tisch: Ob Gemüse, Obst, hausgemachte Marmelade,<br />

Senf oder Saucen aus regionaler Herstellung – dank den jungen Machern der „FrëschKëscht“ wird eine<br />

große Auswahl an Frische- und Trockenprodukten sorgfältig zusammengestellt und steht entweder<br />

zum Abholen bereit oder wird bequem nach Hause geliefert. Aktuell werden um die 120 Kisten<br />

pro Woche verkauft, das entspricht rund einer Tonne Warengewicht.<br />

114<br />

Jessika Maria Rauch<br />

TEXT<br />

Als die sieben Schülerinnen und Schüler aus Luxemburg<br />

ihr Unternehmen vor rund zwei Jahren gründeten,<br />

war es ihnen vor allem wichtig, „etwas Gutes für die<br />

Umwelt zu tun“ und die Vielfalt sowie die Qualität<br />

Luxemburger Produkte in den Vordergrund<br />

zu stellen. Da immer mehr Menschen<br />

auf eine gesunde Ernährung achten und<br />

beim Einkauf zu regionalen und<br />

saisonalen Produkten greifen,<br />

entwickelten Geschäftsführer<br />

Ivo Silva und sein Team<br />

zum richtigen Zeitpunkt ihre<br />

Geschäftsidee.<br />

„Wir stellen jede Woche eine<br />

Kiste zusammen, die zu 100 %<br />

mit luxemburgischen Produkten<br />

befüllt ist. Sie variiert und manchmal<br />

gibt es auch exklusive Kisten, wie<br />

z. B. zur Weihnachtszeit, die nach Abfrage<br />

bestimmter Kriterien sogar individuell für die Kunden<br />

zusammengestellt werden können“, erklärt Ivo Silva.<br />

„Die Kisten können bei uns in Mullendorf (Steinsel)<br />

abgeholt werden oder wir liefern sie bis vor die Haustür<br />

– und zwar in ganz Luxemburg.“<br />

Um die richtigen Produkte für die „FrëschKëscht“ zu<br />

finden, haben die Jungunternehmer viel Recherche<br />

betrieben, Bauern, Obst- und Gemüsegärtner sowie<br />

andere Produzenten besucht, um eine hohe Qualität<br />

der Ware sicherzustellen und die Grundlagen<br />

für eine Zusammenarbeit zu besprechen.<br />

„Anfangs war es nicht immer<br />

einfach, da wir als Schulprojekt<br />

gestartet sind und uns den nötigen<br />

Respekt erarbeiten mussten.<br />

Jetzt werden wir ernst genommen<br />

und unsere Lieferanten<br />

freuen sich über steigende<br />

Abnahmemengen“, sagt Ivo Silva.<br />

Gestartet sind sie mit fünf,<br />

mittlerweile arbeiten die Macher der<br />

Frischebox mit mehr als zwanzig Lieferanten<br />

zusammen. Dazu gehören u. a.<br />

Lëtzebuerger Geméis, Forum pour l’emploi,<br />

die Moutarderie du Luxembourg und auch<br />

Privatpersonen, wie z. B. eine Dame, deren hausgemachte<br />

Marmelade zum Sortiment gehört.<br />

Weitere Informationen und Bestellung unter freschkescht.lu<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


PALO - PASCAL LO


KUNST<br />

SCHETTER<br />

„Art should be<br />

something that<br />

liberates your<br />

soul, provokes the<br />

imagination and<br />

encourages people<br />

to go further.“<br />

Keith Haring<br />

Palo (mit vollem Namen Pascal Loschetter)<br />

wuchs in Luxemburg auf und lebt derzeit in<br />

London. Vor kurzem absolvierte er die Bartlett<br />

School of Architecture und arbeitet nun in<br />

einem Architekturbüro in London. Als sein Job<br />

im vergangenen Jahr während der Pandemie auf<br />

Eis gelegt wurde, begann er auf alten Brettern<br />

und anderen ausrangierten Oberflächen, über<br />

die er bei seinen täglichen Streifzügen durch<br />

die Straßen von Hackney stolperte, zu malen.<br />

Diese großen up-cycelten Werke entstehen in<br />

einem Rutsch, an Ort und Stelle, und werden<br />

oft auf der Straße liegen gelassen, sodass sie<br />

jemand anderes entdecken kann. Inzwischen<br />

hat er auch schon Wandbilder<br />

für begeisterte Passanten<br />

gemalt. Derzeit malt Palo zur<br />

Hälfte im Atelier an kleineren<br />

Bildern und zur Hälfte auf der<br />

Straße an größeren Objekten.<br />

Die Bilder entstehen immer in<br />

einem automatischen Ablauf,<br />

was zu spontanen Kompositionen<br />

aus verschlungenen,<br />

lebendigen Elementen führt.<br />

Innerhalb dieses Durcheinanders<br />

gibt es Andeutungen auf mechanische und<br />

biologische Elemente, die in ständiger Verwandlung<br />

miteinander verflochten sind und kollidieren.<br />

Ein Großteil der Symbolik bleibt jedoch<br />

mehrdeutig und lässt dem Betrachter Raum für<br />

eigene Deutungen. Insbesondere beim Malen<br />

auf offener Straße genießt Palo es, von Passanten<br />

aller Altersgruppen ganz unterschiedliche<br />

Interpretationen zu hören.<br />

Vor kurzem war der Künstler Teil der Gruppenausstellung<br />

„YLA - Young Luxembourgish Artists“<br />

in der Valerius Gallery. Seine Arbeiten sind in<br />

der Valerius Gallery in Luxemburg erhältlich.<br />

valeriusartgallery.com<br />

117<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


KÜNSTLER<br />

SAMUËL LEVY<br />

DER ENERGIE-<br />

KATALYSATOR<br />

SANDRA BIEWERS<br />

LEIDEN-<br />

SCHAFT<br />

IM BLUT<br />

Sandras große Leidenschaft gilt der Kunst. Diese<br />

braucht sie wie die Luft zum Atmen. Bei ihren<br />

Zeichnungen, Ölgemälden, textilen Skulpturen und<br />

auch bei ihren jüngsten Schmuckkreationen macht<br />

sie vor keinem Material und vor keiner Technik Halt.<br />

Sie erschafft zarte Welten, in denen Romantik<br />

und Gotik miteinander verschmelzen. Mal<br />

sind es Vintage-Elemente, die bei ihren Werken<br />

den Ton angeben, mal integriert sie burleske<br />

Elemente in ihren Kreationen.<br />

Ob Zeichenblock oder andere zweidimensionale<br />

Oberflächen: nichts ist vor ihrer Kreativität<br />

sicher. In ihrem 2010 gegründeten Tattoo-Studio<br />

„Inktologie Tattoo“ kann sie sich nach Herzenslust<br />

austoben. Sandra schafft hier Kunstwerke<br />

für die Ewigkeit auf den Körpern ihrer Kunden.<br />

Mit feinen, zarten Strichen entstehen schwarzweiße<br />

Bilder, die unter die Haut gehen und mit<br />

jedem Nadelstich erzählt sie eine Geschichte …<br />

Der Maler und Zeichner Samuël Levy beglückt<br />

uns nicht nur mit seinen Werken, sondern verwandelt<br />

sich durch sein Schaffen selbst in einen<br />

Mittler zwischen der Welt und ihren Bewohnern.<br />

Aus seinen Bildern liest man alle Emotionen, die<br />

Samuel durchströmen, heraus. Er schafft eigene<br />

Traumwelten aus majestätischen Schwüngen,<br />

die einen zu umarmen und mitzureißen scheinen.<br />

Sein letztes Projekt „Nature artificielle“ (Künstliche<br />

Natur) thematisiert die Interaktion zwischen<br />

den externen Elementen und dem Werk an sich. In<br />

seinen Gemälden lässt er neue, organische, pflanzliche<br />

oder sogar Unterwasserwelten entstehen.<br />

Ob in seinen Zeichnungen, Fresken, Gemälden<br />

oder Installationen: Samuel versteht sich darauf,<br />

uns eine lichterfüllte, kompromisslos ehrliche<br />

Energie zu übermitteln. Sich nur auf Pinsel und<br />

Staffelei zu beschränken, wäre für Samuel viel zu<br />

einfach. Der Künstler liebt das Herumprobieren<br />

mit den unterschiedlichsten Materialien und wagt<br />

sich aktuell an die Holzgravur heran. Diese neuen<br />

Werke wird es schon bald zu bewundern geben.<br />

instagram.com/samuellevy_drawing<br />

instagram.com/sandra.biewers.artist<br />

118<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


KÜNSTLER<br />

SARAH SCHLEICH<br />

UND DIE<br />

TRADITION<br />

FRANCESCO GIAMPAOLO<br />

MALEN ALS<br />

THERAPIE<br />

Für Francesco ist jedes Gemälde Ausdruck einer<br />

Stimmung, eines Seelenzustands, eines Gefühls.<br />

Man erkennt darin, was er in den vergangenen<br />

Jahren durchlebt hat. Seine unruhige Kunst ist<br />

expressiv, quicklebendig und fügt sich in die<br />

Pop-Art-Ästhetik ein. Er greift zum Spachtel,<br />

zum Pinsel oder nimmt gleich die Finger, um<br />

Kunstwerke zu erschaffen, bei denen Kupfer<br />

und Gold dominieren. Dabei arbeitet er nach der<br />

Drip-Painting-Technik und macht keinen Hehl<br />

daraus, dass Jackson Pollock eine seiner Inspirationsquellen<br />

ist.<br />

Während des ersten Lockdowns in der<br />

Corona-Pandemie hat er seine wahre künstlerische<br />

Ausdrucksform gefunden und die sogenannten<br />

„Savage Canvas“ (Wilde Leinwände)<br />

entstehen lassen. „In dieser Zeit ist uns allen<br />

klar geworden, wie wichtig es ist, unser Leben zu<br />

gestalten“, findet Francesco.<br />

instagram.com/savage.canvas<br />

Bei Sarah Schleichs Arbeiten dreht sich alles um<br />

Werte und Traditionen. In ihrer Kunst vermischt<br />

sie virtuos Malerei mit genähten Elementen,<br />

wobei sich eins zum anderen fügt und zusammen<br />

eine Szenerie, ein harmonisches Gesamtbild<br />

ergibt. Am liebsten arbeitet sie mit Toilede-Jouy,<br />

einem bedruckten Baumwollgewebe,<br />

dessen charakteristische Designs an das<br />

berühmte Porzellan von Villeroy und Boch erinnern.<br />

In ihren Kompositionen verarbeitet Sarah<br />

Textilien, deren Glanz und Leichtigkeit für sie die<br />

Freiheit des Geistes symbolisieren. Über allem<br />

steht für Sarah Schleich, der Familientraditionen<br />

besonders am Herzen liegen, immer der Wunsch,<br />

ihre schönsten Kindheitserinnerungen lebendig<br />

werden zu lassen und dabei gleichzeitig eine<br />

Frau ihrer Zeit zu verkörpern, die ihre Rolle in den<br />

Bildern der Vergangenheit gefunden hat.<br />

instagram.com/_sarah_schleich_<br />

TEXT Emilie Di Vincenzo<br />

119<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


© OLIVER PERROTT


MUST HAVES<br />

HAPPY<br />

HALLOWEEN<br />

Die gruselige Jahreszeit rückt immer näher und wir haben eine Kollektion<br />

zusammengestellt, die Ihre Gäste zum Schreien bringen wird - vor Freude natürlich!<br />

Egal, ob Sie sich dieses Jahr für Halloween zurückhalten oder der Addams Family<br />

den Rang ablaufen, wir sind sicher, dass hier für jeden etwas dabei ist.<br />

121<br />

BOCADOLOBO.COM<br />

NATALIAWILLMOTT.CO.UK<br />

„Trick or Treat“-Neon-Wandleuchte • Schwarzer LED-Baum • 3er-Set TruGlow mit schwarzem Tropfwachs<br />

• 6er-Set herbstliche TruGlow-Kerzen • Glaskürbis • Antikweißer Kürbis • 6er-Set Mini-Kürbisse<br />

in Antikweiß • 4 TruGlow ferngesteuerte LED-Kegelkerzen • TruGlow LED-Stumpenkerze 10 cm<br />

Lights4fun.co.uk<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


MUST HAVES<br />

Vino Bat Corkscrew<br />

redcandy.co.uk<br />

Hand-Wandhaken<br />

mit VASE<br />

charlesandmarie.de<br />

Hand-Wandhaken<br />

charlesandmarie.de<br />

Gold Beetle Wall Decor<br />

audenza.com<br />

The Black Collection:<br />

Large Container Candle<br />

concreteandwax.com<br />

Mistress Confidante black<br />

bykoket.com<br />

122<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


E A MAKER<br />

Scan this QR Code with your phone & start<br />

creating in Augmented Reality on Instagram<br />

MAKE<br />

SHAPE<br />

CREATE<br />

#MakersOfLuxembourg<br />

handwierk.lu


KULTUR<br />

COMEDY-ABEND<br />

FÜR DEN GUTEN ZWECK<br />

Bereits zum dritten Mal findet am 27. November <strong>2021</strong> im Aalt Stadhaus in<br />

Differdingen der Comedy-Abend „Relais du Rire“ statt. Vier Comedians werden<br />

nacheinander auf der Bühne ordentlich Ihre Lachmuskeln strapazieren.<br />

TEXT Marion Finzi<br />

Am Anfang dieses für die Krebsstiftung Luxemburg organisierten<br />

Projekts stand ein Mann: Alex Monteiro ist studierter<br />

Psychologe, aber eben auch Comedian. Als seine Mutter an<br />

Krebs erkrankt, begreift Alex, wie wichtig die Arbeit der Krebsstiftung<br />

Luxemburg für die Betroffenen ist: „Die Unterstützung,<br />

die Ehrenamtliche den Patienten zuteilwerden lassen,<br />

damit sie sich angesichts ihrer Erkrankung ein klein bisschen<br />

weniger allein fühlen, ist sehr wertvoll. Sie haben unter<br />

anderem die Aufgabe, den Patienten das Leben zu erleichtern,<br />

indem sie sie in ihrem Alltag unterstützen.“ Dank des enormen<br />

Engagements der Mitarbeiter und auch der vielen Freiwilligen<br />

kann die Stiftung zahlreiche Projekte umsetzen.<br />

Alex, der bereits seit mehreren Jahren ehrenamtlich<br />

für die Stiftung engagiert ist, wollte noch mehr tun, um<br />

sie zu unterstützen. So entstand die Idee des humorvollen<br />

Events. „Ich wollte das Event selbst managen und vor<br />

allen Dingen etwas machen, das nicht traurig stimmt.<br />

Da die Krebsstiftung regelmäßig die Solidaritätsaktion<br />

‚Relais pour la Vie‘ organisiert, kam mir dann auf einmal<br />

die Idee vom ‚Relais du Rire‘.“<br />

Nach dem großen Erfolg des ersten Events im Kulturzentrum<br />

Altrimenti in Luxemburg-Stadt, das Alex fast<br />

allein gestemmt hat, hat er sich diesmal an das Aalt Stadhaus<br />

gewandt. Diese Wahl lag auf der Hand, denn dort<br />

gibt es im Programm bereits Stand-up-Comedian-Veranstaltungen.<br />

„Ich brauchte Hilfe bei der Organisation des<br />

Events und das Aalt Stadhaus war sofort interessiert, hat<br />

mir den wunderbaren Saal für einen Abend bereitgestellt<br />

und mir die notwendige technische Unterstützung gegeben,<br />

um ein erstklassiges Event auf die Beine zu stellen.“<br />

Dieses Jahr werden Yacine Belhousse erwartet, dessen<br />

Karriere im Jamel Comedy Club begann, sowie drei weitere<br />

Künstler: Josselin Dailly, Doug und Rach. Alex übernimmt<br />

die Moderation der rund 1,5-stündigen Veranstaltung,<br />

begleitet von der Musik des Sängers EDSUN.<br />

Ohne Lachen wäre das Leben eine ganz schön bittere<br />

Pille, oder? Wenn es dann noch für den guten Zweck ist,<br />

sollte man nicht lang zaudern!<br />

INFORMATIONEN<br />

Wann: 27. November <strong>2021</strong><br />

Wo: Aalt Stadhaus in Differdingen<br />

Preis: 23 €<br />

124<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


In Maßen genießen.


WINZERFAMILIE<br />

MAISON VITICOLE SCHMIT-FOHL IN AHN<br />

NAHTLOSER ÜBERGANG<br />

Nicolas und Mathieu Schmit<br />

haben den Familienbetrieb in<br />

Ahn übernommen, der jetzt<br />

komplett auf Bio-Weinbau<br />

umgestellt ist. Den trockenen<br />

Stil des Hauses wollen die<br />

Brüder weiterhin pflegen.<br />

126<br />

Claude François<br />

Ramunas Astrauskas<br />

TEXT<br />

FOTOS<br />

Die „Maison Viticole Schmit-Fohl“ wurde im 18. Jahrhundert<br />

in Ahn gegründet. 1985 übernahmen Armand<br />

Schmit und seine Frau Patrizia, die sich während ihres<br />

Studiums in Paris kennengelernt hatten, die Leitung<br />

des Familienbetriebs. Armand produzierte mit Vorliebe<br />

recht trockene Weine und er investierte in eine moderne<br />

Kelteranlage und in einen kleinen Barrique-Park, um den<br />

Weinen einen besonderen Schliff zu verleihen: ein Weingut<br />

mit einer persönlichen Unterschrift!<br />

2016 stieß der älteste Sohn Nicolas zum Betrieb, drei<br />

Jahre später folgte sein Bruder Mathieu. „Eigentlich hatte<br />

ich nie etwas anderes vor, als den Betrieb eines Tages zu<br />

übernehmen, denn er faszinierte mich bereits als Kind“,<br />

bestätigt Nicolas Schmit, dessen Eltern ihn „nie unter<br />

Druck gesetzt“ haben.<br />

Nicolas hat in Weinsberg in Baden-Württemberg Weinbau<br />

und Önologie studiert und praktische Erfahrungen<br />

in der Champagne und in einem Biobetrieb in der Pfalz<br />

gesammelt, wo er sich wertvolle Kenntnisse in biologischem<br />

Weinbau aneignete. „Um auch einmal etwas anderes<br />

von der Welt zu sehen als nur Gegenden in Zentraleuropa”,<br />

absolvierte er ein Praktikum in Franschhoek<br />

in Südafrika, in der renommierten Weinregion Stellenbosch/Cape<br />

Winelands.<br />

Gemeinsam auf Bio-Anbau umgestellt<br />

Im Jahr 2017 stellten Armand und Nicolas den Betrieb<br />

komplett auf biologischen Anbau um. „Mein Vater war<br />

immer offen für neue Ideen, und wir trafen die Entscheidung<br />

gemeinsam“, unterstreicht der junge Winzer. „Da wir<br />

die Erntemenge nicht noch mehr drosseln konnten und wir<br />

im Keller ohnehin schon viel in puncto Qualitätsmanagement<br />

tun, versuchen wir durch die Umstellung, das Terroir<br />

der verschiedenen Lagen noch mehr in den Vordergrund<br />

zu setzen und somit die Weine zu differenzieren. Und dazu<br />

eignet sich der Bioweinbau viel besser als der konventionelle<br />

Weinbau“, erklärt Nicolas. Dadurch, dass die Rebflächen<br />

alle zwischen Machtum und Ehnen liegen und der<br />

Betrieb personell und maschinell sehr gut aufgestellt ist,<br />

konnte die Umstellung relativ leicht durchgeführt werden.<br />

Der zweieinhalb Jahre jüngere Mathieu studierte eine<br />

Zeitlang Kommunikationswissenschaften in Brüssel und<br />

sah seine Zukunft ursprünglich nicht im elterlichen Betrieb.<br />

Doch mit der Zeit fand er Gefallen an der Idee, zusammen<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


WINZERFAMILIE<br />

mit seinem Bruder zu arbeiten, und ließ sich in der Champagne<br />

in der Fachrichtung Weinhandel und Weinwirtschaft<br />

ausbilden. Nicolas ist demnach für die technischen Aufgaben<br />

in der Produktion zuständig, also für die Arbeit in den<br />

Weinbergen und im Keller, und Mathieu vor allem für die<br />

Vermarktung und die Betriebsführung. Ein Jahr, nachdem<br />

ihr Vater Armand in Rente gegangen war, gründeten die<br />

Söhne eine neue Gesellschaft.<br />

Eine neue Crémant-Cuvée<br />

Nicolas und Mathieu wollen die „trockene“ Linie des<br />

Hauses fortsetzen, und auch weiterhin Barriques benutzen,<br />

„aber nicht, um den Weinen einen Holzton zu verleihen,<br />

vielmehr stehen die Rebsorte und das Terroir jeweils<br />

im Vordergrund.“ Geplant sei nicht, viele Neuheiten auf<br />

den Markt zu bringen, „aber falls ein Jahrgang es uns<br />

erlaubt, einen speziellen Wein herzustellen, dann sind wir<br />

natürlich nicht abgeneigt“, verrät Nicolas. Seit kurzem ist<br />

eine neue Crémant-Cuvée Brut Nature auf dem Markt,<br />

die einige Jahre auf der Hefe lag und der kein Likör zugesetzt<br />

wurde – eine exzellente Chardonnay-dominierte<br />

Cuvée, die es mit vielen großen Champagnern dieses<br />

Stils aufnehmen kann. Vor vier Jahren haben die Schmits<br />

Pinot Meunier angepflanzt, der in die Crémant-Produktion<br />

einfließen wird.<br />

Und wie hat die „Maison Viticole Schmit-Fohl“ die<br />

Pandemiezeit überstanden? „Relativ gut“, bilanziert Nicolas,<br />

„denn unser Familienbetrieb ist relativ klein und kann<br />

flexibel und reaktiv geführt werden. So haben wir zum<br />

Beispiel einen Teil unseres Kellers als Weinbar eingerichtet,<br />

ein Konzept, das uns viele neue Kunden gebracht hat.<br />

Und unsere Stammkundschaft ist uns treu geblieben und<br />

hat dazu beigetragen, dass wir den wegen der Schließung<br />

der Cafés und Restaurants erlittenen Verlust zu einem<br />

guten Teil auffangen konnten. Wir sind mit einem blauen<br />

Auge davongekommen.“<br />

MAISON VITICOLE SCHMIT-FOHL<br />

8, Rue de Niederdonven — L-5401 Ahn<br />

Tel. +352 / 76 02 310<br />

schmit-fohl.lu<br />

127<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


ADVERTORIAL<br />

PINOT NOIR<br />

FACETTENREICHES MULTITALENT<br />

Rot, Rosé, Weiß und prickelnd – der Pinot noir hat viele<br />

Facetten. Die Pinot-noir-Traube, in der deutschen Sprache<br />

eher als Spätburgundertraube bekannt, hat ihren<br />

Ursprung im Burgund und ist fester Bestandteil der<br />

Luxemburger Weinberge an der Mosel. In den letzten<br />

zwanzig Jahren hat ihre Rebfläche sich fast verdoppelt<br />

und macht heute rund 130 Hektar aus.<br />

ROT, ROSÉ UND WEISS<br />

In der Regel wird die Pinot-noir-Traube nach der Lese für<br />

einige Tage oder Wochen auf die Maische gelegt, damit<br />

die in der Schale enthaltenen Farbstoffe in den Traubensaft<br />

aufgenommen werden. Dieser Arbeitsschritt ist für die<br />

Herstellung von Rotwein unbedingt notwendig. Als Rotwein<br />

bietet der Pinot noir sich kraftvoll und intensiv an, vor allem<br />

wenn er gepflegt und geduldig im Holzfass ausgebaut wird.<br />

Übergeht man diesen Arbeitsschritt und presst die<br />

Trauben sofort nach der Lese, dann kommt der weiße<br />

Traubensaft nicht mit dem natürlichen roten Farbstoff<br />

aus der Traubenschale in Kontakt: Es entsteht ein Weißwein,<br />

und zwar ein „Blanc de Noir“, zu <strong>Deutsch</strong> „Weiß aus<br />

Schwarz“. In dieser Variante zeigt sich der Pinot noir sehr<br />

vollmundig und fruchtig.<br />

Eine dritte Methode, bei der die Dauer der Maische<br />

verkürzt wird, erlaubt die Herstellung von Roséweinen.<br />

Hier gewinnt der weiße Traubensaft nur gering an rotem<br />

Farbstoff und entwickelt ein zärtliches Rosé mit viel<br />

Frische und Frucht.<br />

PRICKELND<br />

Der Erfolg des Crémant de Luxembourg ist dieser Traubensorte<br />

zu verdanken. Als wichtiger Verschnittpartner<br />

für die Cuvées der Luxemburger Qualitätsschaumweine<br />

ist der Pinot noir die unumgängliche Grundlage für einen<br />

aromatischen, frischen und qualitativ hochwertigen<br />

Crémant de Luxembourg.<br />

128<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


vins-cremants.lu<br />

DIESER<br />

CRÉMANT<br />

STAMMT AUS<br />

LUXEMBURG<br />

Das AOP* Label auf den Flaschen,<br />

Ihre Garantie für lokalen Wein<br />

und Crémant von Qualität.<br />

*Appellation d’Origine Protégée<br />

in Maßen genießen<br />

plan K


SHAKE IT BABY!<br />

APPLEBERRY<br />

Knackig-frische Äpfel im <strong>Herbst</strong>, saftige Beeren,<br />

ein Hauch von Gewürzen und Kräuteraromen ...<br />

diesen köstlichen Cocktail kann man nur lieben!<br />

› 50 ml Christian Drouin<br />

Calvados-Auswahl<br />

› 10 ml Verjus oder<br />

Zitronensaft<br />

› 1 EL Himbeerkonfitüre<br />

› 100 ml Ingwerbier<br />

Glas<br />

Highball-Glas<br />

Zubereitung<br />

Alle Zutaten außer dem Ingwerbier vorsichtig in einen<br />

Cocktailshaker geben. Eine Kelle Eis in den Shaker geben,<br />

verschließen und kräftig schütteln. Das Glas mit Eis füllen<br />

und den Cocktail darin abseihen. Zuletzt den Cocktail mit<br />

dem Ingwerbier auffüllen und die Garnitur hinzufügen.<br />

Alternativ kann man alle Zutaten außer dem Ingwerbier<br />

in das Glas geben, gut umrühren, Eis dazugeben und mit<br />

dem Ingwerbier auffüllen.<br />

Garnierung<br />

Ein Zweig Rosmarin<br />

HERBAL PEAR<br />

Man braucht keinen Alkohol, wenn man Aromen<br />

wie diese hat. Saftige Birne, kräftige Zitrusnoten und<br />

das unglaublich frische Aromenbouquet von Seedlip<br />

Garden lassen von blühenden Wiesen träumen.<br />

› 50 ml Seedlip Garden<br />

› 25 ml ungefilterter<br />

Birnensaft<br />

› 15 ml Verjus oder<br />

Zitronensaft<br />

› 15 ml Honig oder<br />

Ahornsirup<br />

› 50 ml Sodawasser<br />

Glas<br />

Cocktailglas<br />

Zubereitung<br />

Alle Zutaten in einen Cocktailshaker* geben, mit Eis füllen und<br />

kräftig schütteln. Ins Cocktailglas abseihen und garnieren.<br />

Garnierung<br />

Birnenfächer. Dazu eine 5 mm dicke Birnenscheibe in<br />

3 – 5 feine Blättchen schneiden und auffächern.<br />

* Falls kein Cocktailshaker zur Hand ist, kann man auch<br />

eine Plastikflasche oder ein anderes robustes Plastikgefäß<br />

mit Clip-Verschluss verwenden!<br />

Für mehr Cocktails und Mocktails, besuchen Sie wengler.lu


ADVERTORIAL<br />

ESCH2022<br />

GASTRONOMIE ALS WICHTIGER<br />

BESTANDTEIL DER KULTUR<br />

2022 wird die zweitgrößte Stadt im Großherzogtum, Esch/Alzette,<br />

zusammen mit zehn Pro-Sud-Gemeinden und acht französischen<br />

CCPHVA-Gemeinden, Europäische Kulturhauptstadt. Die ideale<br />

Gelegenheit, die Gastronomie des Südens Luxemburgs und ganz<br />

besonders die Biere einem großen Publikum zu präsentieren.<br />

Entdeckungstour<br />

durch Brauereien ...<br />

Seit Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts<br />

belebt und prägt die Brauereikunst<br />

ganz Luxemburg. Vor einem<br />

Jahrhundert gab es noch 65 Brauereien,<br />

die über das gesamte Großherzogtum<br />

verteilt waren. Heute hingegen<br />

sind es nur noch fünf, die fast alle<br />

im Süden des Landes angesiedelt sind.<br />

Die nach traditionellem Brauereihandwerk<br />

hergestellten Biere<br />

entwickeln sich mit der Gesellschaft<br />

und sich wandelnden Trends. Diese<br />

Geschichte wird im Mittelpunkt des<br />

Projekts Esch2022 stehen.<br />

Das lokale Getränk führt die<br />

Menschen zusammen, ein Symbol<br />

von Bündnis und Genuss. Daher<br />

wird auch die Nationalbrauerei<br />

Bofferding mit ihrem Werk in Käerjeng<br />

mitmachen und Bierverkostungen<br />

und Führungen anbieten,<br />

die allen Liebhabern des Gerstensafts<br />

ganz bestimmt ein begeistertes<br />

Jauchzen entlocken werden. Die<br />

Besucher können die natürlichen,<br />

frischen Biere genießen, aber eben<br />

auch lernen, die unterschiedlichen<br />

Geschmacksnuancen von Malz und<br />

Hopfen genauer zu erkunden.<br />

…. und nun zu Tisch!<br />

Aber die Aktivitäten in der Stadt<br />

beschränken sich nicht nur auf Brauereien,<br />

sondern bieten allen gastronomischen<br />

Anbietern eine Bühne.<br />

Luc Meyer ist der Geschäftsführer<br />

des Metzgereibetriebs „Salaisons<br />

Meyer“, den es seit 1918 und<br />

damit seit vier Generationen gibt. Er<br />

leitet außerdem das 2002 gegründete<br />

Hotel mit angeschlossenem<br />

Restaurant mit Brasserie namens<br />

Béierhaascht. Er beschloss, für<br />

dieses Event zwei Neuheiten auf<br />

den Markt zu bringen: Ein Bier und<br />

ein Fleischprodukt. Um es so richtig<br />

schön spannend zu machen, werden<br />

beide Produkte aber erst am Ende<br />

des Jahres präsentiert. „Es ist eine<br />

Ehre, dass wir hier unsere Handwerksberufe<br />

zeigen dürfen. Natürlich<br />

gehen wir mit der Zeit, aber die<br />

traditionellen Rezepte werden weiter<br />

bewahrt und stets vom Vater an den<br />

Sohn weitergegeben“, erzählt Luc<br />

Meyer. Das Familienunternehmen<br />

hat kürzlich die eigene Markenidentität<br />

„Meyer“ überarbeitet, um seinen<br />

Produkten im Supermarkt und vor<br />

Ort ein neues Image zu geben. Das<br />

Bier „Lëtzebéier“ gibt es seit 2018.<br />

Kulinarisches Programm<br />

Bei Esch2022 können Sie Monat<br />

für Monat kulinarische Spezialitäten<br />

der teilnehmenden Gemeinden<br />

entdecken. Die Gemeinde Käerjeng<br />

reiht sich vom 18. bis 20. März 2022<br />

in den Reigen ein und begrüßt auf<br />

einem Bauernmarkt der regionalen<br />

Anbieter die Gäste. Hier können Sie<br />

sich nicht nur mit lokalen Produkten<br />

eindecken, sondern auch viel über<br />

regionale Produkte und nachhaltige<br />

Entwicklung erfahren. Der Name<br />

„Au Goût du Terroir“ – auf <strong>Deutsch</strong><br />

in etwa „der Geschmack der Region“<br />

– ist als Einladung zu verstehen, sich<br />

den kulinarischen Genüssen ganz<br />

ohne Reue hinzugeben!<br />

131<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


REICHTÜMER<br />

DES PIEMONT<br />

Der <strong>Herbst</strong> naht. Und mit ihm die saisonale Küche: Ob Schmorbraten,<br />

klassischer Braten oder ein Risotto mit Champignons …<br />

kaum etwas passt besser zu den klassischen <strong>Herbst</strong>-Gerichten<br />

als ein charakterstarker Wein mit ursprünglichem<br />

Geschmack. Wer solche Tropfen liebt, wird im<br />

Piemont fündig.<br />

Typisch für die Weinanbaugebiete im Norden<br />

Italiens am Fuße der Alpen sind die sanft<br />

hügeligen Landschaften. Die Weine werden<br />

mehrheitlich aus lokalen Rebsorten wie<br />

dem berühmten Nebbiolo gewonnen, aus<br />

dem auch die bekanntesten Qualitätsweine<br />

des Piemont wie der Barolo und der<br />

Barbaresco gemacht werden.<br />

In den Hügeln von Langhe werden<br />

jährlich rund 6 Millionen Flaschen<br />

Barolo abgefüllt. Ihn bezeichnet man<br />

auch gern als den „König der Weine und<br />

Wein der Könige“. Der Barbaresco, den<br />

Kenner als seinem bekannteren Bruder ebenbürtig<br />

einstufen, kommt immerhin noch auf rund<br />

2,5 Millionen Flaschen pro Jahr. Das vor dem Mittelmeerwind<br />

geschützte Gebiet bietet mit seiner Lage ideale Voraussetzungen<br />

für den Weinanbau. Die Temperaturschwankungen<br />

sind hinreichend gut. 2014 wurde das Anbaugebiet zum<br />

Unesco-Weltkulturerbe ernannt.<br />

Beide Weine werden aus Nebbiolo gewonnen und haben eine<br />

kräftige Struktur, weswegen sie mit einer sehr guten Alterungsfähigkeit<br />

aufwarten. Im Piemont produziert<br />

man somit Lagerweine von außergewöhnlicher<br />

Qualität, die man unbesorgt zwanzig bis dreißig<br />

Jahre aufbewahren kann. Dann nämlich entwickeln<br />

sie ebenso viel Finesse wie ein Burgunder.<br />

In der Region wimmelt es nur so von familiengeführten<br />

Weingütern und so konnte das<br />

Fachwissen der Winzer die Jahre überdauern.<br />

Das Familienunternehmen Wengler<br />

Châteaux et Domaines ist unter Wahrung<br />

dieser Traditionen zum Alleinimporteur<br />

des Großherzogtums Luxemburgs der<br />

Weingüter Gaja, Voerzio, Elio Altare<br />

und anderen geworden, die vorzügliche<br />

Qualitätsweine des Piemont anbieten.<br />

Das Unternehmen vertreibt Weine aus zwölf<br />

Weingütern dieser norditalienischen Region – vom<br />

Jahrgangswein mit hohem Alterungspotential bis hin<br />

zur trinkreifen Flasche. Von 2007 bis 2017 sind alle Jahrgänge<br />

vertreten. In diesem Sinne: Salute!<br />

PHILOSOPHIE VON WENGLER CHÂTEAUX ET DOMAINES<br />

Bei Wengler Châteaux et Domaines<br />

werden alle Produkte mit viel<br />

Leidenschaft und großer Sorgfalt<br />

behandelt und jede Flasche wird<br />

sorgfältig ausgewählt, um die beste<br />

Qualität zu bieten. Das Angebot an<br />

Flaschen stammt von den prestigeträchtigsten<br />

Weingütern, den<br />

renommiertesten Weinbergen<br />

und Häusern, die Know-how und<br />

Exzellenz kultivieren. Sowohl der<br />

Kenner als auch der einfache Liebhaber<br />

guter Flaschen kann sich<br />

freuen, denn hinter jedem Produkt<br />

steckt ein Ansatz von Exzellenz.<br />

120 Jahre Erfahrung,<br />

exklusive Partnerschaft mit<br />

mehr als 360 Preisnachlässen.


FINE WINES<br />

RISOTTO MIT TRÜFFELN<br />

PIEMONTESER ART<br />

5 Personen 5 Minuten 20 Minuten<br />

› 450 g Risottoreis<br />

› 1 Zwiebel, in dünne<br />

Ringe geschnitten<br />

› 110 g Butter<br />

› 110 g geriebener<br />

Parmesankäse<br />

› 4,5 Tassen Brühe,<br />

sorgfältig entfettet<br />

› 1 Glas trockener<br />

Weißwein<br />

› 1 Alba-Trüffel<br />

› Salz<br />

1 Die Zwiebel in einem Topf auf kleiner Flamme mit der<br />

Hälfte der Butter andünsten, dann im Mixer pürieren<br />

und zurück in den Topf geben.<br />

2 Den Reis hinzugeben, eine Minute lang bei starker<br />

Hitze unter ständigem Rühren kochen, den Weißwein<br />

und die Brühe hinzugeben. Bei schwacher Hitze unter<br />

ständigem Rühen etwa 15 Minuten weiterkochen.<br />

3 Die restliche Butter und den Parmesankäse hinzufügen.<br />

Gut mischen und den Reis einige Minuten im<br />

Topf ruhen lassen, nachdem er vom Herd genommen<br />

wurde. In eine Servierschüssel geben und großzügig<br />

mit sehr dünnen Trüffelscheiben belegen.<br />

Dolcetto Sandrone<br />

Der Dolcetto ist das Wahrzeichen der<br />

Region und bietet ein saftiges und<br />

fruchtiges Profil mit Noten von Heidelbeeren<br />

und Schwarzen Johannisbeeren.<br />

Ein idealer Einstieg in die piemontesischen<br />

Weine, dessen durststillende<br />

Natur ihn zu einem perfekten Partner<br />

für alle südlichen Küchen macht.<br />

12,48 €<br />

Barbera d’Alba Supériore Pira & Figli<br />

Einer der schönsten und wohl<br />

ausgewogensten Barbera aus der<br />

Gemeinde Alba des Piemonts. Chiara<br />

Boschis zeigt hier ihr ganzes Talent.<br />

Mit Noten von Schwarzkirsche und<br />

Eukalyptus betört er den Gaumen<br />

mit einer süßen und zugleich<br />

genussvollen Seite.<br />

23,11 €<br />

Entdecken sie die komplette Auswahl auf wengler.lu<br />

Dagromis Angelo Gaja<br />

Angelo Gaja gilt als legendär<br />

in Italien und ist die ultimative<br />

Empfehlung im Piemont. Dieser<br />

aus Nebbiolo-Trauben hergestellte<br />

Barolo ist würzig und gierig, mit<br />

würzigen und balsamischen Aromen.<br />

Die samtigen Tannine dehnen sich bis<br />

zu einem endlosen Abgang aus.<br />

79,56 €<br />

133


DOSSIER<br />

134<br />

TEXT<br />

Susanne Jaspers<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


DOSSIER<br />

DER BERÜHMTESTE<br />

ALLER GRIECHEN<br />

Womöglich ist Ouzo eigentlich türkisch,<br />

aber Alexis Sorbas war ja eigentlich auch Mexikaner.<br />

Wenn man eine zwanglose Umfrage im Bekanntenkreis<br />

startet, was den Leuten denn so zum Thema Griechenland<br />

spontan in den Kopf kommt, erhält man in der Regel<br />

recht erwartbare Antworten. Die Akropolis ist fast immer<br />

dabei, Aristoteles schon weniger häufig, Gyros kennt<br />

jeder, das köstliche Olivenöl aus Kalamata dagegen kaum<br />

jemand. Bei den griechischen Weinen, die schon Udo<br />

Jürgens so sehnsuchtsvoll besang, denken die meisten an<br />

Retsina – auch wenn beileibe nicht alle dessen harzigen<br />

Geschmack schätzen. Und dann sind da natürlich noch<br />

Alexis Sorbas und der Sirtaki. Doch dazu später. Was<br />

aber jedem, wirklich jedem, vor allem in gastronomischer<br />

Hinsicht zu Griechenland einfällt, ist … Ouzo.<br />

VORHER, NACHHER ODER MITTENDRIN?<br />

Die Griechen sind berühmt für ihre Gastfreundschaft,<br />

und da gehört der kleine Klare unbedingt dazu. Um in<br />

den Genuss dieser Gastfreundschaft zu gelangen, muss<br />

man gar nicht erst nach Griechenland reisen. Auch hierzulande<br />

ist es durchaus üblich, dass der Grieche um die<br />

Ecke ein Gläschen Ouzo spendiert. Die Frage dabei lautet<br />

allerdings: Vor, während oder nach dem Essen? Daran<br />

scheiden sich die Geister. Viele Nicht-Griechen tendieren<br />

dazu, Ouzo als Aperitif zu trinken. Schließlich macht man<br />

das mit Pastis auch und der ist ebenfalls für seinen Anisgeschmack<br />

bekannt. Andere schwören auf die würzige<br />

Spirituose als Digestif. Klingt logisch, denn neben dem<br />

unverzichtbaren Anis werden Ouzo häufig weitere Kräuter<br />

und Gewürze wie z. B. Fenchel oder Koriander beigegeben,<br />

und Kräuterschnäpse haben wie man weiß eine<br />

verdauungsfördernde Wirkung. Die Hellenen selbst<br />

handhaben die Sache indessen so: Sie trinken Ouzo am<br />

liebsten zum Essen, und dabei besonders gern zu „Mezedes“,<br />

wie der Name der in der Regel als Vorspeise gereichten<br />

griechischen Antwort auf spanische Tapas lautet.<br />

135<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


DOSSIER<br />

EIN DUBIOSER DRINK?<br />

Womit wir bei der nächsten Gretchen-Frage wären: Wie<br />

genau trinkt man Ouzo überhaupt? Nun, es ist wohl mehr<br />

als nachvollziehbar, dass echte Griechen ihn beim Mezedes-Mampfen<br />

nicht gleich schnapsglasweise kippen.<br />

Ähnlich wie die Franzosen verdünnen sie ihren Anis<br />

nach eigenem Gutdünken mit Wasser. Ouzo-Fans, die<br />

das Tröpfchen lieber als Digestif konsumieren, schätzen<br />

ihn hingegen pur, während er zum Aperitif gern auf Eis<br />

genossen wird. Allerdings nimmt der Klare, wenn er in<br />

Kontakt mit Wasser oder Eis kommt, eine milchähnliche<br />

Färbung an: Das nennt man „Louche-Effekt“. Wobei die<br />

französische Bezeichnung keineswegs andeuten möchte,<br />

dass es sich womöglich um einen – auf gut Luxemburgisch<br />

– „louchen“ oder sonst irgendwie fragwürdigen<br />

Trank handelt, sondern eben um einen getrübten. Dabei<br />

gilt die folgende Faustregel: Je trüber, desto höher der<br />

Anisgehalt und desto besser der Ouzo.<br />

VON TÜRKEN UND<br />

SCHLECHTEN TÄNZERN<br />

Wann und wo genau er erfunden wurde, ist, wie so häufig<br />

bei den sogenannten Nationalgetränken, auch beim<br />

Ouzo eine etwas knifflige Angelegenheit. Als halbwegs<br />

gesichert gilt lediglich, dass es ihn bereits im 15. Jahrhundert<br />

gab und dass er zu jener Zeit im Osmanischen<br />

Reich gebrannt wurde. Da gehörten zwar eine ganze<br />

Weile auch die Griechen zu, aber unter der Herrschaft von<br />

Leuten, die später Türken heißen würden. Hinzu kommt,<br />

dass der Name „Ouzo“ seinen Ursprung nicht im Griechischen,<br />

sondern im Türkischen hat, wo das Wort „üzüm“<br />

ganz einfach „Traube“ bedeutet. Und aus Trauben bzw.<br />

Traubentrester wird Ouzo gemacht. Ist der berühmteste<br />

Grieche also in Wirklichkeit ein Türke? Aber was soll’s:<br />

Der legendäre Alexis-Sorbas-Darsteller Anthony Quinn<br />

war ja auch kein Grieche, sondern Mexikaner, und den<br />

berühmtesten aller griechischen Volkstänze, den Sirtaki,<br />

gibt es eigentlich gar nicht, denn er wurde eigens für<br />

den Film „Alexis Sorbas“ erfunden, weil Anthony Quinn<br />

sich bei den herkömmlichen griechischen Tänzen derart<br />

ungeschickt anstellte, dass man sich am Set aus der Not<br />

heraus ein paar besonders leichte Schrittfolgen einfallen<br />

ließ. Ob der Mexikaner einfach nur ein grottenschlechter<br />

Tänzer war oder aber vielleicht während der Dreharbeiten<br />

dem einen oder anderen Gläschen Ouzo zugesprochen<br />

hatte, ist leider nicht überliefert. Möglich wär’s indes,<br />

schließlich hat der kleine Klare rund 40 Umdrehungen.<br />

In diesem Sinne: Yamas!<br />

136<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


ADVERTORIAL<br />

FAIRTRADE<br />

LËTZEBUERG<br />

Das Fairtrade-Label auf Bananen in den Supermarktregalen<br />

kennen wir alle. Aber was bedeutet<br />

das Label in der Praxis eigentlich wirklich?<br />

Fairtrade ist eine Zertifizierung, die während<br />

des gesamten Prozesses eines Produkts drei<br />

Aspekte der Nachhaltigkeit in den Fokus rückt.<br />

Das reicht von der Produktion in den betroffenen<br />

Ländern bis hin zum Verkauf in unseren Geschäften.<br />

Wir haben uns einen Überblick verschafft.<br />

INTERNATIONALES LABEL<br />

Das 1988 von den zwei Niederländern Frans van der Hoff<br />

und Nico Rozen gegründete Label Fairtrade wird heute von<br />

einem internationalen Dachverband geleitet, unter dem<br />

die einzelnen nationalen Organisationen versammelt sind.<br />

„Die Stärke unseres Verbands liegt sicherlich in der Art der<br />

Entscheidungsfindung. Entscheidungen werden gemeinsam<br />

mit den drei großen Netzwerken der Lebensmittelerzeuger<br />

und den Arbeitern in Asien, Afrika und Lateinamerika<br />

getroffen. Sie haben einen Stimmenanteil von 50 %“, erklärt<br />

die Leiterin der NGO Fairtrade Lëtzebuerg Geneviève Krol.<br />

Die zentrale Mission von Fairtrade besteht darin, einen<br />

angemessenen und festen Preis zu vereinbaren, mit dem<br />

die mittel- und langfristige Zukunftssicherung der Arbeiter<br />

sichergestellt wird. „Der FT-Preis ist wie ein Netz mit<br />

doppeltem Boden. Egal, ob es an der Börse Abwärtsbewegungen<br />

gibt, der Erzeuger erhält immer mindestens<br />

diesen FT-Preis, der seine Produktionskosten deckt.“<br />

Jeder Produzent, der das Fairtrade-Siegel erhalten<br />

möchte, erklärt sich mit der Einhaltung eines genauen<br />

Pflichtenhefts einverstanden und verspricht, die Umsetzung<br />

der Vorgaben kontinuierlich zu optimieren.<br />

Was die sozialen Standards angeht, so sind Zwangsund<br />

Kinderarbeit verboten. Auch umweltschutzrechtliche<br />

Vorgaben gilt es einzuhalten: die Produzenten<br />

müssen strenge Kriterien wie die Nutzung von Wasser<br />

in einem geschlossenen Kreislauf, die Abfallreduktion<br />

oder das absolute Verbot genmanipulierter Pflanzen<br />

einhalten. Darüber hinaus gibt es eine Liste mit 110<br />

verbotenen chemischen Substanzen, die nicht in den<br />

verwendeten Pflanzenschutzmitteln enthalten sein<br />

dürfen. „Für die Erzeuger, die den Weg in Richtung<br />

ökologische Landwirtschaft einschlagen möchten, gibt<br />

es eine FT-Prämie, um sie bei ihrem Vorhaben finanziell<br />

zu unterstützen“, erzählt Geneviève Krol.<br />

FAIRTRADE IN LUXEMBURG<br />

Luxemburg steht bei den weltweiten Verbrauchern von<br />

Produkten aus fairem Handel an sechster Stelle. Vor Ort<br />

übernimmt Fairtrade Lëtzebuerg die Aufgabe, Aufklärung<br />

zum fairen Handel und seinen Herausforderungen<br />

zu betreiben, um das Bewusstsein hierfür zu schärfen und<br />

ein verantwortungsvolleres Käuferverhalten zu fördern.<br />

Im Land gibt es 35 Gemeinden, die mit dem Fairtrade-Label<br />

ausgezeichnet sind. „Sie leisten Großartiges,<br />

um unsere Botschaft weiterzutragen und ganz konkrete<br />

Maßnahmen umzusetzen“, freut sich Genéviève Krol.<br />

Fairtrade Lëtzebuerg besucht außerdem Schulen und<br />

bietet Fortbildungen für Erwachsene an. „Wir haben ein<br />

Improvisationstheater zum Thema Textilbranche auf die<br />

Beine gestellt, um unsere Botschaft auf etwas lockerere<br />

Art und Weise an den Mann zu bringen als einfach nur<br />

138<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


ADVERTORIAL<br />

2.919<br />

Produkte mit Fairtrade-Siegel<br />

sind auf dem luxemburgischen Markt.<br />

74<br />

der Luxemburger konsumieren<br />

oder kaufen Produkte mit<br />

dem Fairtrade-Siegel.<br />

% (2019)<br />

mit einer Powerpoint-Präsentation“, erklärt Geneviève<br />

Krol. Neben ihrer didaktischen Aufgabe hilft die NGO<br />

auch bei der Marktentwicklung und der Bewerbung von<br />

Produkten des FT-Kreislaufs im Land.<br />

DIE WICHTIGSTEN PRODUKTE<br />

VON FAIRTRADE<br />

Die wichtigsten Produkte im Fairtrade-Bereich sind<br />

Kaffee, Bananen, Schokolade, Rohrzucker und das Fairtrade-Croissant.<br />

Auch die weniger bekannte Rose spielt<br />

eine wichtige Rolle. „Die Hälfte aller Rosen, die in Luxemburg<br />

verkauft werden, stammen aus fairem Handel“, weiß<br />

Geneviève zu berichten.<br />

In Luxemburg findet man die Fairtrade-Produkte in<br />

300 Verkaufsstellen. „Wir hätten gern noch mehr, damit<br />

auch wirklich jeder unsere Produkte in seinem Supermarkt<br />

finden kann, aber eben auch in einem kleineren<br />

Lebensmittelgeschäft.“ Fairtrade Lëtzebuerg feiert im<br />

nächsten Jahr 30-jähriges Bestehen und setzt sein Engagement<br />

im Land natürlich weiter fort!<br />

RETHINK YOUR CLOTHES<br />

Fairtrade Lëtzebuerg arbeitet aktuell im<br />

Auftrag der Regierung an einer Kampagne<br />

zum Thema fairer Textilhandel. Die Kampagne<br />

„Rethink your Clothes“ dient der Sensibilisierung<br />

der Verbraucher für die Arbeitsbedingungen<br />

in der Textilbranche. Aktuell gibt es lediglich<br />

zwanzig Verkaufspunkte in Luxemburg, hier<br />

sollen in Zukunft noch weitere folgen.<br />

139<br />

FOTO: TRANSFAIR E.V.<br />

367<br />

Produkte werden unter einer<br />

luxemburgischen Marke verkauft.<br />

28<br />

Luxemburger Unternehmen dürfen unter<br />

ihrer eigenen Marke Fairtrade-Produkte<br />

produzieren und verkaufen.<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


IM GARTEN<br />

STADTNATUR<br />

IN DER ERNTEKISTE<br />

Was passiert, wenn drei Gleichgesinnte<br />

aus den Bereichen<br />

Agrarökologie, Permakultur<br />

und Gemüsebau sich kennenlernen<br />

und ihre Köpfe zum<br />

Thema Gemüse, Nahversorgung<br />

und „anders landwirtschaften“<br />

zusammenstecken?<br />

Stéphanie Krischel<br />

Anne Lommel<br />

TEXT<br />

FOTOS<br />

Es entsteht ein naturnahes und nach den Prinzipien der<br />

solidarischen Landwirtschaft geführtes Gartenprojekt,<br />

und zwar dort, wo sich der städtische Fuchs und Hase<br />

gute Nacht sagen – in Eich. Das Ganze trägt den Namen<br />

„Terra“ und die kreativen Köpfe gehören dem Gründertrio<br />

Pit Reichert, Sophie Pixius und Marko Anyfandakis.<br />

Mitten in der Stadtnatur haben wir Pit im Juli zum<br />

Gartenplausch getroffen. Er erzählte uns von den<br />

Anfängen, den Entwicklungen und wie Terra eigentlich<br />

funktioniert.<br />

ES GRÜNT SO GRÜN<br />

Das erste Gemüse wurde im März 2014 auf rund 0,5<br />

Hektar Anbaufläche gepflanzt und im Juni waren die<br />

ersten Ergebnisse essbar. „Wir starteten mit 35 Erntekisten<br />

und Ende des Jahres waren wir bei 101 Kisten,<br />

knapp dem Dreifachem“, berichtet Pit. Eine super Startbilanz.<br />

Das mit der Kiste funktioniert so: Mit dem jähr-<br />

lichen Beitrag der Kistenempfänger, den Mitgliedern<br />

von Terra, wird die Existenz des Projektes gesichert.<br />

Als Gegenleistung gibt es wöchentlich frisches Grün<br />

in Bioqualität, wobei die Quantität natürlich davon<br />

abhängig ist, was der Boden gerade hergibt. Aber<br />

das ist eine Menge: „Du musst wirklich gerne kochen<br />

(wollen), sonst ist die Gemüsekiste nicht das Richtige<br />

für dich.“ Für jedes Mitglied gibt es die gleiche Menge<br />

Tomaten, Salat & Co., wobei jede oder jeder den finanziellen<br />

Beitrag leistet, den er oder sie innerhalb der<br />

festgelegten Preisspanne für vertretbar hält. Und es<br />

funktioniert, solidarisch.<br />

Waren es zu Beginn drei Gründer und etliche freiwillige<br />

Helfer, die sich um die Gemüsebeete kümmerten,<br />

besteht das Gartenteam mittlerweile aus vier Angestellten<br />

und zwei Lehrlingen. Freiwillige, Studierende und auch<br />

Mitglieder legen nach wie vor Hand mit an im Beet. Es<br />

gibt immer viel zu tun, ganz ohne Traktor und Maschinen.<br />

140<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


IM GARTEN<br />

EHRLICHES & UNABHÄNGIGES GEMÜSE<br />

Im Schnitt sind ca. 8 – 10 verschiedene Gemüse- und Obstsorten<br />

in einer Erntekiste. Entgegen dem im Supermarkt<br />

verkauften Bild eines dauersaisonalen und makellosen<br />

Veggieangebots ist das Grün bei Terra weder genormt noch<br />

hundertprozentig vorhersehbar, geschweige denn konstant<br />

im Jahr – das ist Naturverständnis. Was und wie viel es<br />

gerade gibt, wird bei den zwei Verteilerstellen in Eich und<br />

Bonnevoie angeschrieben. Hier packen sich die Mitglieder<br />

nicht nur ihren Erntekorb, sondern holen sich gerne auch<br />

mal Verarbeitungstipps für die wöchentliche Blatt- und<br />

Knolleninvasion. Es sollte mehr sein als nur das reine Abholen<br />

von einer fertig abgepackten Veggiekiste. „Wir wollen<br />

den Kontakt halten zu den Mitgliedern und den Austausch<br />

zwischen Produzenten und Konsumenten ermöglichen“, so<br />

Pit. Teile des Ernteguts von Terra werden außerdem über<br />

ausgewählte Restaurants und über „Naturlëtz“ vertrieben,<br />

ein Teil geht gratis an eine gemeinnützige Küche.<br />

Acht Erntejahre lang steht Terra nun auf vielen und vor<br />

allem eigenen Beinen. Keine Schulden, keine staatlichen<br />

Beihilfen, starke Mitgliederzahlen, sprießendes Grün<br />

– was will man mehr? „Nicht wirklich viel Neues“, überlegt<br />

Pit. „Eigentlich nur, dass das Gleichgewicht zwischen<br />

Gemüse und Essern erhalten bleibt und dass das Projekt<br />

weiterhin ohne finanzielle Hilfe auskommt.“<br />

Beim Verlassen des Grundstücks grinst Pit. Einen<br />

kleinen Insidertipp hätte er noch: „Die bunt blühenden<br />

Blumen auf dem Gelände sind unser Barometer dafür, ob<br />

es uns gut geht. Können wir Blumen säen, dann haben<br />

wir Zeit und Muße, uns darum zu kümmern, denn das<br />

Gemüse hat natürlich immer Vorrang.“<br />

terra-coop.lu<br />

141<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


GREEN KITCHEN<br />

DIE WURM-WG<br />

Wie Sie mittels<br />

einer tierischen<br />

Wohngemeinschaft<br />

der etwas<br />

anderen Art Ihre<br />

Küchenabfälle<br />

wiederverwerten<br />

können. Wurm<br />

sei Dank.<br />

© MARC MEYERBRÖKER<br />

TEXT Stéphanie Krischel<br />

Den Komposthaufen im Garten kennt man. Ein dahinvegetierender<br />

Mix aus Laub, Küchenabfällen und Rasenschnitt,<br />

der sich in ein erdiges und nährstoffreiches<br />

Substrat verwandelt: Komposterde als Pflanzendünger.<br />

Weniger bekannt ist der Kompost im Hocker, im Haus<br />

oder am Balkon. Die sogenannte „Wurmkiste“ (oder auch<br />

„Wurmfarm“) hält Einzug in die (nicht nur) städtischen<br />

Wohnräume. Und zurecht. Eine bewusst gewählte Wohngemeinschaft<br />

mit Mehrwert.<br />

Kompost im Hocker<br />

Eigentlich ist alles ganz einfach. Viele Würmer namens<br />

„Eisenia fetida“ zersetzen Küchenabfälle zu Wurmhumus<br />

(fester Anteil) und Wurmtee (flüssiger Anteil). Und das<br />

funktioniert draußen im Garten genauso wie drinnen in<br />

einer Kiste.<br />

Der Vorteil ist, die Wurmkiste braucht weniger Platz<br />

und keine Grünfläche. Eine sinnvolle und preiswerte<br />

Möglichkeit, Lebensmittelreste zu verwerten und sich<br />

seinen eigenen, natürlichen Dünger herzustellen. Der<br />

Wurmkompost ist sogar konzentrierter und reichhaltiger<br />

als herkömmlicher Kompost. Etwa 20 Liter im Jahr<br />

bringen die kriechenden Gesellen zu Stande, vollkommen<br />

ausreichend für Zimmer- oder Balkonpflanzen.<br />

Die meisten Wurmkistenkreateure bieten die Wurmheime<br />

als Sitzmöbel an. Praktisch! Im Hocker arbeiten<br />

die Würmer und oben sitzt der Mensch und trinkt<br />

Kaffee. Den Kaffeesatz wiederum mögen die Würmer<br />

ganz gern. Spannend ist es zudem (nicht nur) für Kinder,<br />

den Kreislauf der Kompostierung live in der Wohnung<br />

zu haben. Manche Kisten haben hierfür ein Schaufenster<br />

eingefräst. Die Startmannschaft an Würmern für die<br />

Inbetriebnahme der Kompostkiste kann entweder privat<br />

besorgt werden oder aber beim Kistenanbieter direkt<br />

mitbestellt werden.<br />

Auf den Wurm gekommen – die Wurm-WG<br />

Basis jeder Wohngemeinschaft ist das „WG-Zimmer“.<br />

Die Wurmkiste beherbergt etwa 500 Kompostwürmer<br />

und weitere Kompostierhelfer (Mikroorganismen<br />

und andere Zersetzer wie Pilze, Bakterien, Asseln oder<br />

Springschwänze). Sie mögen es dunkel, feucht, temperiert<br />

und gesellig. Jede Kiste muss einen Deckel zur<br />

Abdunkelung und Löcher für die Luftdurchlässigkeit<br />

haben. Ob das Wurmheim nun aus Kunststoff oder Holz<br />

gefertigt ist, das ist dem Wurm eigentlich egal. Holz als<br />

nachwachsender Rohstoff jedoch könnte ein entscheidendes<br />

Argument sein.<br />

142<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


GREEN KITCHEN<br />

Die Kiste kann drinnen oder draußen stehen. Aber<br />

Vorsicht mit dem Betriebsklima! Nicht zu heiß und nicht<br />

zu kalt, sonst ist es aus mit dem Wurm. Schatten ist angesagt<br />

und eine Temperatur zwischen 15 und 25 Grad –<br />

dann kann tüchtig gearbeitet werden.<br />

Punkto Futter. Bitte rein pflanzlich, ganz nach dem Prinzip:<br />

nicht gekocht, nicht gewürzt und keine Zitrusfrüchte -<br />

also wie beim klassischen Kompost im Garten. Empfohlen<br />

wird, dem Kompost zirka 20 % eingeweichte Pappe- oder<br />

Papierschnipsel beizumengen, die Würmer brauchen die<br />

enthaltene Faser. Die Kiste füllt sich dann langsam aber<br />

sicher, abhängig von Futtermenge und Größe der Wurmpopulation.<br />

Nach etwa sechs Monaten kann der Wurmkompost<br />

dann geerntet werden. Die Ernte besteht im Wesentlichen<br />

darin, die Wurmmannschaft vom verdauten Substrat zu<br />

trennen. Je nach Anbieter und Bauart der Kiste werden die<br />

Würmer entweder mittels mobiler Erntekiste entnommen<br />

oder per Hand. Das Sickerwasser wird in einem Auffangbecken<br />

unterhalb des Kubus gesammelt, es entsteht der Wurmtee,<br />

der verdünnt als Flüssigdünger verwendet werden kann.<br />

Fertig ist die Kompostierrunde. Die Würmer können wieder<br />

retour in die Kiste. Das Spiel beginnt von vorn.<br />

WG-GEFLÜSTER<br />

Als stolze Hauptmieterin meiner privaten<br />

Wurm-WG plaudere ich zum Schluss ein wenig<br />

aus dem Kompostkästchen …<br />

JA, es ist befremdlich, Würmer in der Küche in<br />

einem Sitzhocker zu halten. ABER das verfliegt,<br />

spätestens wenn die Bewunderung für die veganen<br />

Workaholics eingesetzt hat (dauert nicht lang).<br />

NEIN, die Kompostierkollegen haben keinerlei<br />

Ambitionen, auf Wanderschaft außerhalb ihres<br />

WG-Zimmers zu gehen. Sie bleiben auch bei<br />

offenem Deckel in der Kiste (schon mehrmals<br />

unabsichtlich ausgetestet).<br />

NEIN, die Wurmkiste stinkt bei guter Führung<br />

nicht. Geruchsentwicklung wäre zum Beispiel ein<br />

Zeichen dafür, dass zu viel gefüttert wurde.<br />

JA, Würmer überleben auch einen dreiwöchigen<br />

Urlaub problemlos, ganz ohne „Wurmsitting“.<br />

Es ist sehr einfach, Informationen und<br />

Hilfestellungen zum Thema Wurmkiste im Internet<br />

zu bekommen. Würmer haben sogar eine große<br />

Fangemeinschaft in den sozialen Medien.<br />

Verantwortungsvolle Wurmkistenanbieter<br />

verschicken die Starterpopulation an lebendigen<br />

Würmern nicht bei kalten Temperaturen.<br />

wurmkiste.at<br />

hubus-berlin.de<br />

143<br />

© WURMKISTE.AT<br />

© WURMKISTE.AT


INFO INTOX<br />

PLASTIK-<br />

VERSCHMUTZUNG<br />

IN ZAHLEN<br />

Kunststoff ist in unserem Alltag allgegenwärtig, und damit<br />

leider auch in unseren Gewässern. In den vergangenen Jahren<br />

ist klar geworden, dass unsere übermäßige Abhängigkeit von<br />

Kunststoffen, insbesondere von Einwegplastik, verheerende<br />

Auswirkungen auf unsere aquatische Umwelt hat. Weckrufe<br />

ertönen auf der ganzen Welt und schaffen Aufmerksamkeit<br />

und Aktionismus auf allen Ebenen, von Trends in den sozialen<br />

Medien und Reinigungsaktionen an den Küsten bis hin zu<br />

aufstrebenden gemeinnützigen Organisationen und politischen<br />

Kampagnen. Dass die EU <strong>2021</strong> ein vollständiges Verbot von<br />

Einwegplastik verhängt hat, symbolisiert diesen kulturellen<br />

Bewusstseinswandel und ist ein wichtiger Schritt in unserem<br />

gemeinsamen Kampf gegen die zunehmende Plastikkrise.<br />

Gehen wir die nächsten Schritte nun also weiter zusammen ...


INFO INTOX<br />

150<br />

MEERESVERSCHMUTZUNG DURCH PLASTIK<br />

KOSTET DIE EU JÄHRLICH<br />

259-695 MILLIONEN TONNEN PLASTIK<br />

SCHWIMMEN HEUTE WELTWEIT<br />

MILLIONEN EURO.<br />

IN UNSEREN GEWÄSSERN.<br />

SCHÄTZUNGSWEISE<br />

4,8-<br />

12,7<br />

MILLIONEN TONNEN<br />

PLASTIK GELANGEN JEDES<br />

JAHR IN DIE OZEANE.<br />

730<br />

TONNEN ABFALL WERDEN TÄGLICH IM MITTELMEER<br />

VERSENKT.<br />

51<br />

BILLIONEN MIKROPLASTIK-<br />

PARTIKEL TUMMELN SICH<br />

IN DEN MEEREN – 500-MAL<br />

MEHR ALS STERNE IN<br />

UNSERER GALAXIE.<br />

DERZEIT WERDEN<br />

EINE HALBIERUNG DER 10<br />

WENIGER ALS<br />

GÄNGIGSTEN PLASTIK-<br />

ABFÄLLE IN DEN MEEREN<br />

30%<br />

KÖNNTE DIE TREIBHAUS-<br />

2,63<br />

GASEMISSIONEN UM<br />

DER 26 MILLIONEN<br />

TONNEN KUNSTSTOFF,<br />

DIE JÄHRLICH IN DER EU<br />

ANFALLEN, RECYCELT.<br />

MILLIONEN TONNEN<br />

REDUZIEREN.<br />

145<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


LEIDENSCHAFTLICH<br />

SLOW LUNCHBOX<br />

GUTES ESSEN FÜR SCHÜLER<br />

Im Athénée de Luxembourg,<br />

auch „Kolléisch“ genannt, haben<br />

die zwei Schülerinnen Emma und<br />

Frida das Projekt „Slow Lunch<br />

Box“ ins Leben gerufen. Bei<br />

dieser neuen Slow-Food-Initiative<br />

geht es darum, gutes Essen und<br />

eine gesunde Ernährungsweise<br />

zu fördern. Diese ist Teil des<br />

Programms „Slow Food Youth“<br />

der luxemburgischen Slow-<br />

Food-Bewegung, von der sie<br />

auch die notwendige<br />

Unterstützung erhält.<br />

TEXT Marion Finzi<br />

Wer auf Fertiggerichte zurückgreift, tut das häufig aus<br />

der falschen Annahme heraus, frisch zuhause vorzukochen<br />

dauere zu lang und man müsse viele, komplizierte<br />

Zutaten kaufen. Genau diesen Vorurteilen haben<br />

die zwei siebzehnjährigen Schülerinnen Emma und<br />

Frida den Kampf angesagt. Bewaffnet mit Zucchini<br />

und Karotten …<br />

Auf ihrem Instagram-Kanal präsentieren die beiden<br />

Woche für Woche neue Kochvideos zum Nachmachen.<br />

Gute Gerichte, die gesund und einfach sind. Die einzelnen<br />

Zubereitungsschritte werden auf lockere Art und Weise<br />

präsentiert. „Ich koche mein Mittagessen schon lange vor.<br />

Dank einer gesunden Ernährungsweise fühle ich mich<br />

den ganzen Tag über gut. Diese Lebensweise hoffe ich<br />

auf diesem Weg auch anderen Schülern näherbringen zu<br />

können“, erklärt Frida.<br />

Die Idee für das Projekt, das sie gemeinsam mit ihrer<br />

Freundin Emma, für die Ernährung ebenfalls ein essenzielles<br />

Thema ist, entstand ganz natürlich. „Ich möchte einfach<br />

wissen, was ich auf dem Teller habe. Deshalb bereite ich<br />

mein Essen lieber selbst zu als in die Kantine zu gehen.<br />

Ganz gleich, ob jemand unsere Rezepte 1 zu 1 nachkocht<br />

oder sie einfach nur als Inspiration für sein eigenes Gericht<br />

nimmt – wir wünschen uns Nachahmer“, erzählt Emma.<br />

146<br />

Angefangen hat das Projekt als Schul-Initiative. Den<br />

beiden Schülerinnen war es aber wichtig, noch einen Schritt<br />

weiterzugehen. Der pädagogische Aspekt des Projekts wird<br />

nun auch mithilfe von Fragebögen und einigen „Fun Facts“<br />

zu den Nährwerten in unserem Essen ergänzt. „Wir möchten<br />

die Schüler und Schülerinnen für Themen wie Nachhaltigkeit<br />

sensibilisieren und dafür, dass es wichtig ist, saisonal<br />

und regional zu essen“, betonen beide Mädchen.<br />

Emma und Frida hoffen nun, dass ihre Rezepte ein<br />

größeres Publikum finden, dass viele Studenten und<br />

Schüler sie nutzen, vor allen Dingen aber möchten sie<br />

auch jüngere Kinder erreichen. „Mit der Aufklärung<br />

über gesunde Ernährung muss man so früh wie möglich<br />

anfangen“, sind sich Emma und Frida einig.<br />

Ob groß oder klein, die kulinarischen Ideen der beiden<br />

finden Sie auf ihrem Instagram-Account: @slow.lunchbox<br />

Für eine biologische Vielfalt von guten, sauberen und fairen Lebensmitteln.<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


ENTDECKEN SIE<br />

DIE CHAKRAS & IHRE KRAFT<br />

Ob Astrologie oder die Therapie mit Heilsteinen: Spiritualität ist aus unserem<br />

Alltag heute kaum mehr wegzudenken. Es gibt so viele neue Möglichkeiten,<br />

sich selbst besser kennenzulernen, um letztlich ein erfüllteres Leben zu leben.<br />

Eine der Königsdisziplinen bei der Suche nach dem Glück ist das Studium und<br />

das Verständnis der Funktionen der Chakren. Aber welche Rolle spielen sie<br />

konkret und warum ist es so wichtig, sie im Gleichgewicht zu halten?<br />

Aufgepasst. Wir erklären Ihnen alles!<br />

TEXT Sarah Braun<br />

In Sanskrit, einer indogermanischen Sprache, bedeutet<br />

„Chakra“ wörtlich „Rad“. Unser Körper enthält über 80.000<br />

davon, aber die ayurvedische Medizin konzentriert sich<br />

lediglich auf die sieben Haupt-Chakren, die auch unsere<br />

Energiezentren sind. Die mit einem Energiekanal miteinander<br />

verbundenen Chakren sind in einer ganz bestimmten<br />

Drehrichtung alle entlang der Wirbelsäule angeordnet und<br />

reichen bis an den Kopf. Sie entwickeln sich bei Männern<br />

und Frauen unterschiedlich. Bei Männern nämlich drehen<br />

sie sich im Uhrzeigersinn, weil sie von der Sonnenenergie<br />

angezogen werden. Bei den Frauen hingegen drehen sie<br />

in die umgekehrte Richtung, da sie von der Mondenergie<br />

angeschoben werden.<br />

Jedes Chakra wird einem bestimmten Körperteil und<br />

einem Organ zugeordnet. „Jedes Chakra steht für ein<br />

Element, von konkret bis abstrakt: Erde, Wasser, Feuer und<br />

schließlich Äther“, erläutert Sioux Berger, die Autorin von<br />

„Mes petites routines: chakras pour faire le plein d’énergie“<br />

(Verlag Marabout). Alles ist also miteinander verbunden.<br />

Harmonieren die Chakren, kann die Energie frei fließen.<br />

Für den menschlichen Körper übersetzt bedeutet das,<br />

dass der Mensch physisch, mental und emotional gesund ist.<br />

DIE BALANCE ZÄHLT!<br />

Für das eigene Wohlergehen ist ein gesundes Gleichgewicht<br />

der Chakren daher wesentlich. Es ist wichtig, auf<br />

sich zu hören, die eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen,<br />

aber auch wahrzunehmen, was nicht gut läuft. Ein aus dem<br />

Gleichgewicht geratenes Chakra kann Auswirkungen auf<br />

unsere Stimmung oder sogar unsere Gesundheit haben. Ihr<br />

Gleichgewicht ist nämlich störungsanfällig. Ob schlecht<br />

verarbeitete Emotionen, eine schlechte Lebensweise, Unvorhergesehenes,<br />

Veränderungen … viele Faktoren können für<br />

Ungleichgewicht sorgen. Aus diesem Grund sollte man sich<br />

für ihr Zusammenspiel und ihre Funktionsweise interessieren.<br />

Körperliche und emotionale Blockaden lassen sich auf<br />

diese Weise besser feststellen, man begreift ihre Gründe<br />

und kann so entsprechend gegensteuern.<br />

148<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


ACHTSAM LEBEN<br />

WISSENSWERTES ZU DEN CHAKREN<br />

Wurzelchakra<br />

Es steht für das „Ich-selbst-Sein“, für die Lebenskraft.<br />

Es verkörpert den Lebens- und Überlebenswillen,<br />

Grundbedürfnisse, Verwurzelung, Gesundheit,<br />

Sicherheit und das Hier und Jetzt.<br />

Übungen zur Stärkung: barfuß gehen, Yoga,<br />

aufrechte Haltung, Ausflüge in die Natur<br />

Stein: roter Jaspis<br />

Sakralchakra<br />

„Ich will, ich kann“, die individuelle Macht.<br />

Selbstwertgefühl, Eigenliebe, Wille, Dynamik,<br />

Wahlfreiheit, Unabhängigkeit.<br />

So lässt es sich aktivieren: Yoga: Twists;<br />

Komfortzone verlassen<br />

Stein: Tigerauge<br />

Solarplexuschakra<br />

„Ich will, ich kann“, die individuelle Macht.<br />

Selbstwertgefühl, Eigenliebe, Wille, Dynamik,<br />

Wahlfreiheit, Unabhängigkeit.<br />

So lässt es sich aktivieren: Yoga: Twists;<br />

Komfortzone verlassen<br />

Stein: Tigerauge<br />

Herzchakra<br />

„Ich liebe, ich akzeptiere“, Liebe, Mitgefühl.<br />

Akzeptanz, Frieden, Freude, Fröhlichkeit, Einheit,<br />

Weisheit, Altruismus, Loslösung, Unschuld.<br />

Praxis: Öffnen des Herzens, Pranayama (Atemtechnik)<br />

Steine: Rosenquarz, Malachit<br />

Kehlchakra<br />

„Ich spreche, ich bin da“, Kommunikation. Reinheit,<br />

Integrität, Wahrheit, Zuhören, „Ich werde gehört“,<br />

Vorstellungskraft, künstlerische Gabe, Wille, Solidarität.<br />

Praxis: Singen von Mantras der Fülle; Yoga; Übungen zum<br />

Dehnen des Nackens, Arbeiten an seinen Urängsten.<br />

Stein: Aquamarin<br />

Drittes Auge<br />

„Ich nehme wahr“, Intuition. Weisheit, Kenntnis,<br />

Urteilskraft, innere Weisheit, Klarheit, Weitblick.<br />

Übungen: Meditieren, Tagebuch über seine Vorsätze<br />

führen, restoratives Yoga.<br />

Stein: Lapislazuli<br />

Kronenchakra<br />

„Ich verwirkliche mich“, Spiritualität, Einheit.<br />

Selbstverwirklichung, Akzeptanz, Dankbarkeit,<br />

Harmonie, Frieden, göttliche Einheit.<br />

Übungen: Meditation, Yoga, Inversionsübungen<br />

Stein: Amethyst<br />

Sie wollen mehr erfahren?<br />

• Mes petites routines, chakras<br />

pour faire le plein d’énergie,<br />

Sioux Berger (Verlag Marabout)<br />

• Le Guide des chakras, Georgia<br />

Coleridge (Verlag Marabout)<br />

149<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


TRENDS<br />

„VAMPIR-LIFTING“<br />

DER BEAUTY-TREND<br />

Wir wissen es alle: Vampire sind unsterblich und alterslos. Beneidenswert! Es gibt<br />

nur ein klitzekleines Problem: Vampire gibt es nämlich in Wirklichkeit gar nicht.<br />

Für uns Sterbliche jedoch existiert eine attraktive Option: das Vampir-Lifting!<br />

TEXT Marion Finzi<br />

Dieser Beauty-Eingriff ist DER neue Trend aus den USA<br />

und beginnt, sich langsam auch in Europa durchzusetzen.<br />

Zwei Punkte möchten wir gleich zu Beginn klarstellen:<br />

beim Vampire Lifting geht es nicht darum, anderer Leute<br />

Blut zu saugen (selbst wenn einige Freiwillige jetzt laut<br />

„hier“ rufen) und – nein! – das Vampire Lifting macht Sie<br />

auch nicht unsterblich.<br />

Was aber bringt es uns? Ganz einfach: Mithilfe der<br />

Injektion von thrombozytenreichem Blutplasma (PRP-<br />

Behandlung) lässt sich die Hautalterung verlangsamen.<br />

Seit Jahren schon verwenden Chirurgen thrombozytenreiches<br />

Plasma zur Behandlung von Arthrose, Bänderriss<br />

oder Sehnenscheidenentzündung. Beim Vampire<br />

Lifting hingegen kommt das Plasma zu rein ästhetischen<br />

Zwecken zum Einsatz. Spezifische Studien zur Wirksamkeit<br />

dieses Verfahrens gibt es bisher nicht, aber das<br />

Einspritzen des Blutplasmas soll die Haut verjüngen und<br />

kleine Fältchen oder Aknenarben mildern, indem es im<br />

Injektionsbereich die Hauterneuerung fördert.<br />

Wie funktioniert das in der Praxis? Keine Angst, der Arzt<br />

wird Ihnen nicht das Blut anderer Menschen in die Haut spritzen.<br />

Das Verfahren ist zu 100 % natürlich und sehr einfach.<br />

Wenn man einen Hang zu Nadeln hat, versteht sich …<br />

Der Arzt wird Ihnen zunächst Blut abnehmen. Dann<br />

gibt er es in eine Zentrifuge, um daraus das Blutplasma<br />

zu gewinnen. Diese Flüssigkeit, die vom Blut getrennt<br />

eine goldene Färbung aufweist, wird Ihnen mittels Spritze<br />

wieder in die Haut injiziert. Dieser Vorgang kann an allen<br />

Bereichen des Körpers erfolgen, an dem es zu einer Alterung<br />

der Haut kommt. Vor allen Dingen an der Stirn, den<br />

Augenringen, dem Dekolleté oder dem Hals kommt das<br />

Verfahren zum Einsatz. Nach einigen Wochen wirkt Ihre<br />

Haut erfrischt und glatter.<br />

Sie sind noch skeptisch? Dann denken Sie ans<br />

nächste Halloween: Sie brauchen sich nicht mehr zu<br />

verkleiden, sondern können dann einfach sagen, dass<br />

Sie ein echter Vampir sind. Keine Frage: damit werden<br />

Sie Eindruck schinden.<br />

150<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


We give you the energy<br />

You write the story<br />

Luxembourg energy provider<br />

enovos.lu


SCHÖNHEIT<br />

RAN AN DEN BART!<br />

Bärte stehen für Männlichkeit<br />

und sind zur Zeit schwer in Mode.<br />

Aber Wildwuchs ist ein absolutes<br />

No-Go! Ob Drei-Tage-Bart oder<br />

langer Hipster-Bart, wichtig ist,<br />

dass er in Form gebracht wird.<br />

Daher: Nix wie hin zum Barbershop!<br />

152<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


SCHÖNHEIT<br />

„Vielleicht empfinden Männer ja als Gegenreaktion auf das Erstarken feministischer<br />

Bewegungen heute vermehrt das Bedürfnis, ihre Männlichkeit zur Schau<br />

zu stellen? In jedem Fall ist der Bart ein starkes Zeichen“, stellt Laura Ferber fest,<br />

die gemeinsam mit ihrem Bruder Lionel den Familienkonzern Ferber hair&style<br />

mit dreizehn Frisör-Salons und vier Barbershops in Luxemburg leitet.<br />

DER BARTTRÄGER VON HEUTE PFLEGT EINEN ANDEREN STYLE<br />

Seit rund zehn Jahren erlebt der Bart sein Comeback und ist nun wieder in<br />

Männergesichtern zu bewundern. Auch die Barber Shops schießen wie Pilze aus<br />

dem Boden. Ein gänzlich neues Phänomen? Nein, nicht ganz, wenn man einmal<br />

genauer hinsieht. Eigentlich war es nur in den 1980er und 1990er Jahren Mode,<br />

dass sich die Männer mehrheitlich jeden Morgen das Gesicht rasierten. Aber<br />

der Bartträger von heute hat wenig mit dem von damals gemein. Eine üppige,<br />

kratzende Bartpracht ist heutzutage nicht mehr angesagt. Und erst recht nicht<br />

der Bart, in dem sich Essensreste verfangen oder ein Vogel sich gern sein Nest<br />

bauen würde … Männlich? Na klar! Aber bitte präzise getrimmt und ordentlich<br />

gezähmt! „Ihr Bart ist wie ein wildes Tier: wenn Sie sich nicht darum kümmern,<br />

verlieren Sie die Kontrolle“, heißt es in einem Männermagazin. Damit wird<br />

deutlich: Bart zu tragen ist Männersache (für verantwortungsbewusste, reife<br />

Männer sozusagen) und nichts für kleine, wankelmütige Jungs.<br />

WIE BEI DER KOSMETIKERIN<br />

Ob Drei-Tage-Bart oder länger, einen Bart muss man stutzen, bürsten, waschen<br />

und ihn mit natürlichen Produkten mit Feuchtigkeit versorgen. Neigt er zum<br />

Ergrauen, kann man gegebenenfalls mit ein wenig Farbe nachhelfen. „Der Gang<br />

zum Barbier ist ein echtes Wohlfühl-Ritual. Man nimmt sich Zeit für sich und<br />

gönnt sich einen Moment der Erholung“, erklärt Lionel Ferber, der uns verrät,<br />

dass einige seiner Kunden sogar auf dem Frisörsessel einschlummern. Ist es für<br />

Männer also heute genauso selbstverständlich, zum Barbier zu gehen, wie für<br />

Frauen der Besuch der Kosmetikerin ist? „In bestimmter Hinsicht ist das durchaus<br />

der Fall. Übrigens war es vor nicht allzu langer Zeit noch so, dass die Männer<br />

auch in den Kosmetik-Salon gingen, beispielsweise zur Haarentfernung. Heutzutage<br />

befinden sich in unseren Barber Shops aber Kabinen für solche ästhetischen<br />

Behandlungen, wo eine ganze Palette von Schönheitsbehandlungen angeboten<br />

wird“, erklärt Laura. Klar ist: den Männern geht es nicht nur um Bartpflege,<br />

sondern eben auch darum, insgesamt mehr für die Pflege ihres Körpers zu tun.<br />

UND DER SCHNAUZBART?<br />

Der Lockdown hat unsere Gewohnheiten verändert. Das gilt auch für die Bärte.<br />

Aus Komfort-Gründen tragen einige vor dem Hintergrund der Maskenpflicht<br />

den Bart nun kürzer und den Teil über der Oberlippe etwas üppiger. A propos<br />

Oberlippenbart: Er erlebte erst kürzlich ein kleines Revival, sah man ihn doch<br />

bei den Berliner Hipstern. Ganz nebenbei ist das auch eine gute Nachricht für<br />

all jene Herren der Schöpfung, die mit einer ungleichmäßigen oder eben nicht<br />

so üppigen Behaarung an den Wangen gesegnet sind. Die gänzlich unbehaarten<br />

müssen übrigens nicht fürchten, gar keine Chance bei den Frauen zu haben.<br />

Irgendwann werden sie keinen Old Dutch Bart, kein Ziegenbärtchen oder voluminöse<br />

Koteletten mehr sehen wollen. Keine Frage: bald wird sich die Männlichkeit<br />

wieder mit einem völlig neuen Gesicht präsentieren.<br />

TEXT Fabrice Barbian<br />

153<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


KOLUMNE<br />

KANN DER NUTRI-SCORE<br />

BEIM KAMPF GEGEN DIE VOLKS-<br />

KRANKHEIT ÜBERGEWICHT HELFEN?<br />

DR. MARC KEIPES<br />

Direktor<br />

ZithaGesondheetsZentrum<br />

gesondheetszentrum.lu/blog<br />

154<br />

Ich bin fest davon überzeugt, dass eine<br />

gute Aufklärung der Verbraucher die<br />

halbe Miete ist. Ernährung ist ein komplexes<br />

Thema und nicht jeder kennt sich<br />

genügend gut damit aus. Mit diesem Artikel<br />

möchte ich Menschen, die regelmäßig<br />

im Supermarkt einkaufen, bei der Auswahl<br />

der richtigen Lebensmittel helfen. Mit<br />

dem Nutri-Score lassen sich Produkte mit<br />

besonders hohem Zucker-, Fett- und Salzanteil<br />

schnell als solche erkennen.<br />

Von A bis E<br />

Ähnlich wie bei den Energieeffizienzklassen für Haushaltsgeräte<br />

werden nach der Nutri-Score-Ampel auch<br />

Lebensmittel in fünf Stufen unterteilt. A (grün) steht für die<br />

gesündesten Lebensmittel. E (rot) hingegen deutet auf ein<br />

Lebensmittel hin, das zu „reichhaltig“ ist. Die Nutri-Score-<br />

Kennzeichnung ist auf der Verpackung gut sichtbar angebracht,<br />

sodass der Verbraucher auch dann weiß, was er<br />

kauft, wenn er die häufig sehr umfangreiche Zutatenliste der<br />

Lebensmittel nicht vorher ausführlich studiert hat. Ein französisch-britisches<br />

Forscherteam hat die Nutri-Score-Kriterien<br />

gemeinsam entwickelt. Und das Modell ist ein Erfolg.<br />

Die Nutri-Score-Stufen<br />

Wie so häufig steckt jedoch auch hier der Teufel im Detail.<br />

Ein Beispiel: Dunkle Schokolade mit einem Kakaoanteil<br />

von 85 % wird mit dem Buchstaben E gekennzeichnet, weil<br />

sie 40 % Fett enthält, wovon 40 % gesättigte Fettsäuren sind,<br />

sowie 15 g Zucker. Dabei wird völlig außer Acht gelassen,<br />

dass sie auch Polyphenole und andere positive Inhaltsstoffe<br />

enthält. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass der Genuss<br />

dunkler Schokolade die Flexibilität unserer Arterien erhöht.<br />

Industriell hergestellte Bonbons hingegen, die Farbstoffe<br />

und Zuckerersatz enthalten, die keinerlei Mehrwert in Sachen<br />

Nährstoffe oder Geschmack bringen, bekommen hingegen<br />

ein „A“, weil weder Zucker noch Fett oder Salz drin ist.<br />

Die Kriterien der Nutri-Score-Ampel gelten auch nicht für<br />

jedermann auf dieselbe Weise. So ist Salz bei Herzerkrankungen<br />

oder Bluthochdruck kontraproduktiv. Bei jungen<br />

Frauen mit einem niedrigen Blutdruck hingegen kann ein<br />

wenig Salz durchaus positiv wirken. Menschen, die sich<br />

Low Carb ernähren, d. h. mehr Fettsäuren und Proteine<br />

zu sich nehmen (aber wenig Pasta, Reis oder Brot), haben<br />

bessere Cholesterinwerte als diejenigen, die gesättigte<br />

Fettsäuren und viele Kohlenhydrate bzw. Zucker essen.<br />

Maßvoll heißt die Devise<br />

Auch die Menge der Lebensmittel, die ein Mensch zu<br />

sich nimmt, spielt bei den Nutri-Score-Kriterien keine<br />

Rolle. Dabei liegt auf der Hand, wie wichtig dieser<br />

Faktor ist. Ein Müsli mit vielen Ballaststoffen, Antioxydantien,<br />

Mineralstoffen und anderen Mikronährstoffen<br />

in vernünftigen Mengen ist förderlich für die Gesundheit.<br />

Ein halbes Müsli-Päckchen zu jedem Frühstück ist<br />

es ganz bestimmt nicht – es sei denn, man ist Radfahrer<br />

bei der Tour de France oder leistet jeden Tag zehn<br />

Stunden körperlich anstrengende Arbeit. Nur weil auf<br />

einem Produkt der Nutri-Score-Buchstabe A zu sehen<br />

ist, bedeutet es nicht, dass es gesund ist und in rauen<br />

Mengen verzehrt werden sollte. Der Nutri-Score berücksichtigt<br />

außerdem auch nicht den Verarbeitungsgrad<br />

der Lebensmittel oder bestimmte Inhaltsstoffe, die<br />

vermutlich gesundheitsschädlich sind: sogenannte<br />

Transfette, Fructose usw.<br />

Mein Rat<br />

Der Nutri-Score stellt die Inhaltsstoffe der Lebensmittel<br />

stark vereinfacht dar und bietet auch deswegen kritischen<br />

Stimmen eine gewisse Angriffsfläche. Meine Empfehlung:<br />

versuchen Sie nicht, im Supermarkt die am wenigsten<br />

gesundheitsschädlichen, industriell verarbeiteten<br />

Lebensmittel zu finden, sondern greifen Sie stattdessen<br />

einfach zu den vielfältigen lokalen, saisonalen und<br />

frischen (oder tiefgefrorenen) Lebensmitteln!<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


DU WILLST<br />

GESUND BLEIBEN.<br />

WIR SIND DA.<br />

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Gesund sein und es zu bleiben ist uns sehr wichtig.<br />

Deswegen haben wir die Internetseite gesondbleiwen.cmcm.lu ins Leben gerufen.<br />

Hier findet ihr eine Reihe an leicht verständlichen und einfach umsetzbaren Gesundheitstipps.<br />

Lust Mitglied zu werden? Weitere Informationen auf www.cmcm.lu<br />

MIR SINN DO. FIR JIDDEREEN.<br />

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NATURHEILKUNDE<br />

EINE GANZHEITLICHE SICHTWEISE<br />

AUF DEN MENSCHEN<br />

An der luxemburgischen Akademie für Naturheilkunde „Académie de Naturopathie de Luxembourg“<br />

(ADNL) kann man zahlreiche Naturheilverfahren erlernen. Es handelt sich dabei um eine traditionelle,<br />

natürliche Medizin mit einem ganzheitlichen Ansatz, bei der der Mensch in seiner Gesamtheit und<br />

als Wesen, das unmittelbar mit seiner Umwelt verbunden ist, im Mittelpunkt steht.<br />

WAS GENAU IST NATURHEILKUNDE?<br />

Die Weltgesundheitsorganisation WHO stuft die Naturheilkunde<br />

als drittes weltweit angewandtes nicht-konventionelles<br />

Heilverfahren ein, neben der Traditionellen Chinesischen<br />

Medizin (TCM) und Ayurveda. Die Naturheilkunde<br />

versteht sich als eine Kombination mehrerer Naturheilverfahren,<br />

die zum Erhalt des allgemeinen Wohlbefindens zum<br />

Einsatz kommen, präventiv wirken sollen und dann unterstützend<br />

eingesetzt werden, wenn es darum geht, wieder<br />

mehr Gesundheit und Vitalität zurückzuerlangen.<br />

„Gesundheit bedeutet vollkommenes physisches,<br />

mentales und soziales Wohlbefinden“, weiß Aurélie<br />

Maire, Yogalehrerin und -therapeutin, Heilpraktikerin<br />

und Dozentin an der ADNL.<br />

Die Naturheilkunde ist also vor allen Dingen eine<br />

Lebenseinstellung. „Jeder Mensch sollte auf seinen<br />

Körper und seine Bedürfnisse hören und einen Lebensstil<br />

führen, der zu ihm passt und mit dem es gelingt, die richtige<br />

Balance zu erlangen“, erklärt Aurélie Maire.<br />

Die Naturheilkunde fußt auf drei Grundsätzen. Wesentlich<br />

sind regelmäßige körperliche Aktivität, gesunde<br />

Ernährung und ein ausgewogenes psycho-emotionales<br />

Befinden. Natürliche Heilverfahren kommen dann<br />

ergänzend zum Einsatz. So kann auf die individuellen<br />

Bedürfnisse des Einzelnen reagiert werden, die in einer<br />

ausführlichen Eingangsanamnese, bei der die Vitalität<br />

des Patienten untersucht wird, ermittelt werden. Aromatherapie,<br />

Phytotherapie, Gemmotherapie, Energetik oder<br />

auch die Atemtherapie sind nur einige der Behandlungsverfahren,<br />

die Heilpraktiker bei der Ausübung ihrer<br />

Tätigkeit anwenden, um Menschen Möglichkeiten für ein<br />

gesünderes Leben aufzuzeigen.<br />

DIE AKADEMIE FÜR NATURHEILKUNDE<br />

IN LUXEMBURG ADNL<br />

Die ADNL wurde von David Blondiau, einem Personal<br />

Trainer, Ernährungstherapeuten und Heilpraktiker gegründet,<br />

weil er Interessierten eine erstklassige, durch<br />

Fachleute vermittelte Ausbildung anbieten wollte.<br />

„Unsere Kurse entsprechen den neuesten wissenschaftlichen<br />

Standards und berücksichtigen auch jüngere<br />

Erkenntnisse im Bereich der Naturheilkunde“, betont<br />

David Blondiau.<br />

Die Ausbildung zum Heilpraktiker dauert zwei Jahre<br />

und kann in Präsenz oder per E-Learning absolviert<br />

werden. Sie richtet sich sowohl an Personen, die die Tätig-<br />

156<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


ADVERTORIAL<br />

keit beruflich ausüben möchten, als auch an interessierte<br />

Laien, denen das eigene Wohlbefinden und das ihrer<br />

Familie am Herzen liegt. „Die meisten unserer Schülerinnen<br />

und Schüler hatten Lust, ihrem Leben eine neue<br />

Richtung zu geben und zurück zur Natur zu finden“, hat<br />

Aurélie Maire beobachtet.<br />

Wer mehr über die Ausbildung erfahren möchte und<br />

sich für die nächsten Aus- und Fortbildungszeiträume<br />

interessiert, wird hier fündig: academie-naturopathie.lu<br />

Wer sich für Alternativmedizin interessiert, aber keine<br />

zweijährige Ausbildung absolvieren kann oder möchte,<br />

kann an Tagungen und Fortbildungen teilnehmen, die<br />

regelmäßig von der ADNL angeboten werden.<br />

HEALTHENTIAL. PLATTFORM FÜR NATÜR-<br />

LICHE GESUNDHEIT UND WOHLBEFINDEN<br />

Vor dem Hintergrund seiner ganzheitlichen Sichtweise<br />

auf das Thema Gesundheit hat David Blondiau auch<br />

„Healthential“ mitbegründet. Hier finden sich Informationen<br />

rund um die Themen „natürliche Gesundheit“ und<br />

„Wohlbefinden“ sowie eine große Auswahl an Nahrungsergänzungsmitteln,<br />

die in Luxemburg produziert und<br />

höchsten Nachhaltigkeitsstandards gerecht werden.<br />

Die Produkte sollen Menschen dabei helfen, ihre innere<br />

Balance wiederherzustellen und Vitalität zurückzugewinnen.<br />

„Natürlich reicht es nicht aus, Nahrungsergänzungsmittel<br />

einzunehmen. Man muss auch insgesamt seinen<br />

Lebensstil ändern“, ist es dem Gründer der ADNL David<br />

Blondiau noch wichtig zu betonen.<br />

Bei Healthential erhält man hochgradig bioverfügbare<br />

Nahrungsergänzungsmittel, die das Immunsystem<br />

schützen und keinerlei entzündungsförderliche Inhaltsstoffe<br />

oder unnötige Additive enthalten.<br />

Die natürlichen Nahrungsergänzungsmittel können<br />

auf der Website bestellt werden. Auch eine kostenlose<br />

Produktberatung wird angeboten. Außerdem ist es<br />

möglich, sich individuell über eine gesunde Lebensweise<br />

beraten zu lassen. Online kann hierzu ein Termin mit<br />

einem Heilpraktiker vereinbart werden. Weitere Informationen<br />

erhalten Sie hier: healthential.lu<br />

WERTVOLLE NAHRUNGSERGÄNZUNGS-<br />

MITTEL FÜR DIE HERBSTZEIT<br />

Um den Körper auf den nahenden <strong>Herbst</strong> vorzubereiten,<br />

empfehlen die Heilpraktiker von Healthential<br />

drei Wirkkomplexe: „Vitamine D“ (Natürliches<br />

Vitamin D3) zur Stärkung der Immunabwehr,<br />

„Détox“ mit Pflanzenextrakten (enthält schwarzen<br />

Rettich, Mariendistel und Artischocke) und<br />

Mikronährstoffen zur Reinigung des Organismus<br />

und als Booster vor dem Beginn der kalten<br />

Jahreszeit. Außerdem soll „Magnésium“ (Magnesiumglycerophosphat<br />

und verschiedene B-Vitamine)<br />

dabei helfen, Müdigkeit und Stress zu reduzieren<br />

und Muskelkrämpfen vorzubeugen.<br />

1<br />

Definition der WHO.<br />

2<br />

ADNL ist eine Ausbildung, die von DB Lifestylecoaching angeboten wird. Dabei handelt es sich um eine vom Wirtschaftsministerium<br />

offiziell anerkannte Ausbildungsstätte (Nr. 10077290) in Luxemburg. Es besteht daher die Möglichkeit, für Fortbildungen an diesem<br />

Institut einen individuellen Bildungsurlaub zu beantragen.<br />

157<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


WEB TALK<br />

HILFE,<br />

ICH HAB’<br />

FOMOMO!<br />

Die sozialen Netzwerke treiben bekanntlich<br />

gern seltsame Blüten – dazu zählen auch<br />

ein paar ziemlich schräge „Krankheiten“.<br />

TEXT Susanne Jaspers<br />

Wie bitte? Sie leiden an FOMO? Tja, dann sind Sie in Sachen angesagte<br />

Social-Media-Erkrankungen nicht wirklich auf dem neuesten<br />

Stand. Die „Fear of missing out“, die Angst, etwas zu verpassen,<br />

wurde wie so viele andere leicht spinnerte Trends in den USA erfunden.<br />

Bzw. als Problem erkannt. Was schon ein paar Jahre her, aber<br />

seitdem kein bisschen besser geworden ist. Schließlich hat die Zahl<br />

der Instagram-Fotos, Tweets, Facebook-Posts, Youtube- oder TikTok-<br />

Videos, mit denen der zeitgenössische Smartphone-Besitzer tagtäglich<br />

überflutet wird, noch deutlich zugenommen. Und genau darin<br />

liegt das Problem: All diese Bilder vermitteln nämlich den Eindruck,<br />

sämtliche Freunde und Bekannte (und natürlich auch die vielen Internet-Bekannten,<br />

die man in Wirklichkeit gar nicht kennt), die da ständig<br />

posten, hätten unablässig riesigen Spaß, feierten ununterbrochen<br />

Wahnsinns-Partys und erlebten dauernd spannende Abenteuer rund<br />

um den Globus, während man selbst bloß gelangweilt vor dem Fernseher<br />

abhängt. Bislang litt man dann unter der guten alten FOMO.<br />

Aber das war, wie gesagt, gestern. Mittlerweise gestaltet sich die<br />

Sache deutlich komplizierter.<br />

Als wesentlich aktuelleres Phänomen auf dem Gebiet des Social-<br />

Media-Wahnsinns gilt BROMO. Damit hat zu kämpfen, wer all die<br />

tollen Tweets und Posts, Filmchen und Fotos auf einmal nicht mehr<br />

zu sehen bekommt. Wofür es eigentlich einen nett gemeinten Grund<br />

gibt: BROMO bedeutet „Bros (protecting you from) missing out“.<br />

Was heißt, dass die Freunde – in coolem US-Slang „Bros“ – einen vor<br />

dem Gefühl schützen wollen, etwas verpasst zu haben, weil man bei<br />

einem Event nicht dabei war, und daher aus Rücksicht gar keine Fotos<br />

von den jeweiligen Feten, Festen oder Ferienhighlights posten. Das<br />

Dumme an der netten Geste ist nur, dass die Freunde damit im Zweifelsfall<br />

das genaue Gegenteil erreichen – denn das Nicht-Posten von<br />

Fotos kann neben der BROMO sogar die noch dramatischere MOMO<br />

auslösen – wenn Sie nicht gerade FOMOMO haben …<br />

BROMO<br />

„Bros“ (protecting you from) missing<br />

out – Die Freunde posten keine<br />

Event-Fotos oder -Filme, damit man<br />

nicht das Gefühl hat, etwas verpasst<br />

zu haben, weil man nicht dabei war –<br />

keine gute Idee.<br />

FOMOMO<br />

Fear of the mystery of missing out<br />

– Die Angst, was in den sozialen Netzwerken<br />

zu verpassen, weil der Handy-<br />

Akku leer ist und man fürchtet, dass<br />

alle anderen sich irgendwo amüsieren<br />

und man selbst weder dabei ist noch<br />

irgendwas davon mitbekommt.<br />

MOMO<br />

Mystery of missing out – Hier wird<br />

einem angst und bange, weil man in<br />

den Netzwerken keine Posts von den<br />

Partys der Freunde findet und daher<br />

noch nicht einmal weiß, was man<br />

(vermutlich) verpasst hat. Somit<br />

ein unerwünschter Nebeneffekt<br />

von BROMO.<br />

158<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


© RAYMOND CLEMENT


LUXEMBURG<br />

160<br />

TEXT<br />

FOTOS<br />

Joscha Remus<br />

Raymond Clement<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


LUXEMBURG<br />

DAS FRUCHTFEUER-<br />

WERK VON BEAUFORT<br />

Wie lautet die Rezeptur für einen paradiesischen Tag<br />

in der kleinen Luxemburger Schweiz? Man nehme ein<br />

verträumtes Renaissanceschloss, eine idyllische Burg,<br />

einen romantischen Burgweiher, einige malerische<br />

Wanderpfade und zum Ausklang eine lokale Spezialität,<br />

einen leckeren Cassis beispielsweise und voilá, fertig ist<br />

der Zaubertag!<br />

Aber natürlich könnte man, angesichts der Vielfalt der<br />

Möglichkeiten, auch gleich ein ganzes Wochenende samt<br />

fruchtigem Ausklang rund um das Schloss und die Burg<br />

Beaufort verbringen. Denn gleich vom Burg-Parkplatz aus<br />

führen abwechslungsreiche Wanderpfade in Naturwaldreservate<br />

und zu wunderschönen Aussichtspunkten. Besonders<br />

zu empfehlen ist dabei der Rundwanderweg B1 (Beaufort<br />

1), der einen nach der Wanderung wieder zur Burg<br />

zurückbringt, wo man sich abschließend stärken, erholen<br />

und einen köstlichen Cassero, pur als Likör oder mit Sekt<br />

verdünnt, genießen kann. Auf den Cassero und seine interessante<br />

Entstehungsgeschichte kommen wir gleich zurück.<br />

Die schöne Burg<br />

Zuerst einmal aber zur Burg, denn sie fällt den Besuchern<br />

zuerst ins Auge. Sie befindet sich am Talrand der Hochebene<br />

von Beaufort. Der Name leitet sich von der romanischen<br />

Fassung des lateinischen Begriffs „bellus fortis“<br />

ab, was so viel wie „schöne Burg“ bedeutet. Geht man von<br />

diesem alten Namen aus, schien bei der zwischen 1050<br />

und 1650 in vier Bauphasen entstandenen Mittelalterburg<br />

von Beaufort auch die prächtige Lage von Anfang<br />

an zur Namensgebung beigetragen zu haben. Der luxemburgische<br />

Naturfotograf Raymond Clement, der die Burg<br />

so wunderbar ins Bild setzen kann, gerät angesichts des<br />

pittoresken Baus ins Schwärmen.<br />

Zu den Bewunderern der Burg gehörte einst auch Victor<br />

Hugo, der 1871 bei seinem Besuch in Beaufort staunte:<br />

„Zwischen zwei Regengüssen bin ich zur Burg gegangen.<br />

Sie erscheint bei einer Biegung, in einem Wald, am<br />

Ende einer Schlucht. Sie ist eine Traumerscheinung. Sie<br />

ist prächtig.“ Die Burg Beaufort ist tatsächlich auch heute<br />

noch prachtvoll, auch wenn der Zahn der Zeit etwas an<br />

ihr genagt hat.<br />

Seit 1981 sind die Burg und das Renaissanceschloss<br />

Beaufort im Besitz des Luxemburger Staates und unter<br />

der Verwaltung der Freunde der Beauforter Schlösser.<br />

161<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


LUXEMBURG<br />

Die heute bei einem Rundgang durch die Burg in sämtlichen<br />

Räumen zu sehenden Zeichnungen vermitteln eine<br />

Vorstellung vom früheren Aussehen der Burg und dem<br />

Leben der damaligen Bewohner.<br />

Zu den vielen interessanten Geschichten, die es über<br />

die Burg rund um ihre Wehrmauern, den früheren Wassergraben<br />

und die in den Felsen getriebenen Burgverließe zu<br />

erzählen gibt, gehört auch so manch verwegene.<br />

So sticht die Geschichte von Bernhard III. heraus, der<br />

ab 1539 Herr von Beaufort war. Unter der Regentschaft<br />

seines Schwiegersohns Gaspard de Heu aus Metz wurde<br />

die Burg kurzzeitig sogar zum Unterschlupf für holländische<br />

Freibeuter und Plünderer.<br />

Nach den ersten Bauphasen im 11. und 13. Jahrhundert<br />

war es ein gewisser Jean Baron de Beck, der der Burg zu<br />

Glanz verhalf. Der aus bescheidenen Verhältnissen stammende<br />

Jean Beck wurde nach militärischen Erfolgen und<br />

seinem Aufstieg zum General von Kaiser Ferdinand III. in<br />

den erblichen Adelsstand erhoben. Nach den Wirrnissen<br />

des Dreißigjährigen Krieges wurden während seiner Zeit<br />

die letzten großen Umbauten an der Burg vorgenommen.<br />

Als alleiniger Herr von Beaufort begann Baron Freiherr<br />

von Beck 1643 auch mit dem Bau eines neuen, repräsentativen<br />

Renaissanceschlosses, das auf geführten Touren<br />

besichtigt werden kann.<br />

Der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde die<br />

Burg Beaufort übrigens bereits 1932 durch den damaligen<br />

Schlossherren Edmond Linckels. Ab 1750 hatte ein<br />

langsamer Verfall der alten Burg begonnen. Edmond<br />

Linckels befreite die Ruine vom jahrhundertealten Schutt<br />

und machte die Burg Beaufort Anfang der 1930er Jahre<br />

zur ersten luxemburgischen Burg überhaupt, die für den<br />

Tourismus erschlossen wurde.<br />

Der köstlich dunkelrote Drank<br />

Unter Edmond Linckels wurde die Destillerie, die bereits<br />

durch den früheren Pächter in Nebenräumen des Schlosses<br />

installiert worden war, weitergeführt.<br />

Seit 1930 befasste er sich mit der Fabrikation des<br />

Cassislikörs „Cassero“. Linckels legte bereits damals die<br />

ersten Felder für Schwarze Johannisbeeren an. Seine<br />

Frau Anne-Marie Linckels-Volmar führte nach seinem<br />

Tod seine Arbeit fort.<br />

Laut Jacqueline Kuijpers, die heute die Cassero-<br />

Produktion leitet, wurden die Schwarzen Johannesbeeren<br />

damals noch von Hand geerntet. Die Dorfbewohner<br />

halfen bei der Ernte mit. Anschließend wurden die gefüllten<br />

Eimer vor dem Schlosskeller abgewogen und pro<br />

Kilo bezahlt. Jacqueline Kuijpers, die auch die Verwaltung<br />

der Gebäude und den Ticketverkauf für Führungen<br />

übernommen hat (siehe Informationen am Ende des<br />

Artikels), kann sich selbst noch gut an dieses aufwändige<br />

Handpflücken erinnern. Heute, sagt Kuijpers mit<br />

einem Lächeln, würde diese Arbeit durch eine extra dafür<br />

konstruierte „Schwaarzkréischelspléckmaschinn“, eine<br />

„Schwarzejohannisbeerpflückmaschine“, übernommen.<br />

Doch so ganz ohne Handarbeit kommt man auch bei der<br />

heutigen Cassis-Produktion nicht aus. Das sieht man<br />

besonders eindrucksvoll, wenn Jacqueline Kuijpers sich<br />

an die drehbar gelagerten Fässer im Schlosskeller begibt<br />

und die Handkurbel betätigt. Jedes der Eichenholzfässer<br />

fasst zwischen 800 und 1.500 Liter.<br />

Ein lokales, frisches, reines Naturprodukt<br />

Normalerweise müsste man die Früchte, um den<br />

Geschmack und die Qualität der Schwarzen Johannesbeeren<br />

zu bewahren, gleich nach der Ernte bei minus 30<br />

Grad einfrieren. Doch rund um die Burg und das Schloss<br />

Beaufort sind die Transportwege glücklicherweise so<br />

kurz, dass man die frischen Früchte sofort verarbeiten<br />

kann. Dabei erntet der Landwirt Jean-Paul Friederes<br />

auf dem Eppeldorfer Berg täglich nur so viele Schwarze<br />

Johannisbeeren, wie man am gleichen Tag verarbeiten<br />

kann. Der Beforter Cassis kommt ganz ohne chemische<br />

Zusätze aus.<br />

Die Früchte müssen schön reif sein und tüchtig Sonne<br />

getankt haben. Die Qualität hängt auch vom Wetter ab,<br />

das sich bekanntlich jedes Jahr so ändert wie die Erntemenge.<br />

Wenn nicht genügend hochwertige Schwarze<br />

Johannisbeeren in Luxemburg geerntet werden können,<br />

werden sie im Südosten Frankreichs, im Department<br />

Ardèche, hinzugekauft.<br />

Nachdem die in 93-prozentigen Alkohol eingelegten<br />

Früchte zwei Monaten Reifezeit in den Eichenfässern<br />

absolviert und der Alkohol und das Fruchtaroma sich gut<br />

vermischt haben, werden die Früchte gepresst. Der Saft<br />

wird dann mit Zucker vermengt und erneut in die drehbaren<br />

Fässer gefüllt, wo die Handkurbel dreimal am Tag<br />

ins Spiel kommt. Das Drehen der Fässer ist wichtig, damit<br />

sich der Zucker auflöst.<br />

Vitamin-C-reiches Wunder<br />

Der Geschmack der Schwarzen Johannisbeere, dieser<br />

seit dem 16. Jahrhundert in Mitteleuropa in Gärten<br />

angepflanzten Vitamin-C-reichen Frucht, ist intensiver<br />

und etwas herber als der der Roten Johannisbeere. Nach<br />

dem Geheimnis der Rezeptur gefragt, antwortet Jacqueline<br />

Kuijpers, es sei allein die Qualität der erntefrischen<br />

Frucht, die den Cassero zu einem Naturprodukt mache.<br />

Doch wenn man das Lächeln auf dem Gesicht von<br />

Jacqueline Kuijpers sieht, darf man durchaus behaupten,<br />

auch die Liebe und Leidenschaft zum tief dunkelroten<br />

Cassero gehört zu den Geheimnissen der Herstellung<br />

dieses Getränks.<br />

Der Cassero hat einen Alkoholgehalt von 29 Prozent<br />

und wird gerne als Aperitif mit Weißwein oder Cremant<br />

gemischt. „Im Winter“, so Jacqueline Kuijpers, „schmeckt<br />

er aber auch als Grog ganz wunderbar.“<br />

Weißer Sand wie auf den Bahamas<br />

Wie eingangs erwähnt, führen einige Wanderwege zur<br />

Burg Beaufort. Empfehlenswert ist der Wanderweg B1,<br />

164<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


LUXEMBURG<br />

165<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


ein 10,6 km langer Rundweg, der direkt an der Burg<br />

beginnt und an ihr endet. Auf der Strecke gibt es einen<br />

schönen Aussichtspunkt, an dem man rasten und weit<br />

über das Tal der Sauer hinwegsehen kann. Laut Patrick<br />

Deboulle, Wanderführer des Natur- und Geoparks<br />

Müllerthal – Kleine Luxemburger Schweiz ist dieser<br />

Wanderweg vor allem wegen seiner Nähe zur Burg<br />

Beaufort, dem Plateau mit Ausblick und dem wildromantischen<br />

Tal des Halerbachs und Haupeschbachs zu<br />

empfehlen.<br />

Patrick führt uns gleich hinter dem Schloss Beaufort zu<br />

einem schönen, mit wilden Farnen bewachsenen ehemaligen<br />

Waschbrunnen, dem Klingelbuer. Daneben ist eine<br />

Archimedische Schraube zu sehen – eine Schneckenschraube,<br />

mit der man Wasser auf ein höheres Niveau<br />

befördern kann. Kinder lieben diesen Ort. Dann führt<br />

uns Patrick Deboulle zu eindrucksvollen Felsformationen,<br />

die man entlang des Wanderwegs B1 immer wieder<br />

sehen kann. Alleine durch tektonische Hebungen, durch<br />

Kompression und die Arbeit des Wassers entstanden hier<br />

schöne Ablagerungen, imposante Überhänge und Felsen<br />

mit Wabenverwitterung – Strukturen, bei denen Kalk<br />

das Wasser auf bizarre Art aus dem Felsen löst. Da sich<br />

vor 200 bis 250 Millionen Jahren in der Kleinen Luxemburger<br />

Schweiz ein Meer befand, stößt man auch immer<br />

wieder auf Stellen mit feinem weißen „Meeressand“, ein<br />

in Jahrtausenden entstandener feinster Sandstein, der<br />

ursprünglich aus diesem Urmeer stammt.<br />

Oben auf dem Plateau kommen wir an einem Felsen vorbei,<br />

der wie ein gigantischer Steinpilz aussieht und einen Treppendurchgang<br />

besitzt. Dahinter sind wir umgeben von<br />

Stechpalmen, die auf Englisch Holly heißen. Intelligente<br />

stechpalmenartige Gewächse seien das, so erfahren wir,<br />

weil diese Pflanze – ganz nach dem Luxemburger Motto<br />

„Eis Beem hu Charakter“ – an den Blättern nur unten<br />

Stacheln austreibt, um sich gegen Fressfeinde zu wehren.<br />

Also ist auch die Natur rund um die Burg Beaufort immer<br />

wieder für eine Überraschung gut.<br />

ÖFFNUNGSZEITEN –<br />

FÜHRUNGEN – KONTAKT<br />

Die Besichtigung der Burg und des Renaissanceschlosses<br />

sind möglich. Burg und Schloss können<br />

zwischen dem 1. April und Anfang November<br />

besichtigt werden. Es wird um vorherige<br />

Anmeldung gebeten. Eine Gratisverkostung<br />

ist im Eintrittspreis inbegriffen.<br />

Kontakt: +352 / 83 66 01<br />

Mail: contact@beaufortcastles.com<br />

Webseite: beaufortcastles.com<br />

166<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


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BLOG AWARD<br />

BLOG AWARD 2020<br />

Liebe Bloggerinnen und Blogger, liebe Teilnehmer des BLOG AWARD, liebe Partner,<br />

es ist so weit! Nachdem wir, wie so viele andere, unser Event pandemiebedingt mehrfach verlegen mussten,<br />

steht nun das neue Datum für die Verleihung der BLOG AWARDS 2020 fest:<br />

AM 20. OKTOBER <strong>2021</strong><br />

IM HOTEL LE ROYAL IN LUXEMBURG<br />

In unserem Newsletter und online halten wir Sie natürlich über das Event<br />

auf dem Laufenden (Live-Streaming geplant)!<br />

www.blogaward.lu<br />

MAIN PARTNERS<br />

PARTNERS<br />

168<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


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Genéisst en aussergewéinleche Moment am elegante Kader vum Le Royal.<br />

Loosst iech vun der Musek verzauberen a gënnt iech äre Liblings-Cocktail<br />

a gemittlecher Atmosphär. Um Programm: Cocktailer, Jazz an Zigaren.<br />

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BLOG AWARD<br />

DER BLOG AWARD 202<br />

AB SEPTEMBER 2019<br />

Partner-Events:<br />

CFL EVASION, AUCHAN,<br />

KITCHENAID, VINSMOSELLE,<br />

MIELE<br />

MÄRZ 2019<br />

Startschuss für den<br />

BLOG AWARD 2020<br />

FRÜHJAHR 2019<br />

Anmeldephase<br />

für Teilnehmer auf<br />

blogaward.lu<br />

FRÜHJAHR 2019<br />

Vorstellung<br />

der Partner<br />

170<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


BLOG AWARD<br />

0 IM ÜBERBLICK<br />

20. OKTOBER <strong>2021</strong><br />

Preisverleihung<br />

BLOG AWARD<br />

2020<br />

Es war eine spannende Reise,<br />

und das Beste kommt noch!<br />

HERBST <strong>2021</strong><br />

Partner-Events:<br />

CASINO 2OOO, PARIS 8,<br />

VICTORINE, PALL CENTER,<br />

JARDIN D’ANAÏS,<br />

LE PLACE D’ARMES<br />

DEZEMBER 2019 -<br />

ENDE JANUAR<br />

Public Voting<br />

FEBRUAR 2020<br />

Vorstellung<br />

der Jury SOMMER 2020<br />

Partner-Event:<br />

LE ROYAL<br />

Picknick<br />

OUR NEW<br />

REALITY<br />

(COVID)<br />

171<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


REPORTAGE<br />

EXPO 2020 IN DUBAI<br />

EIN STERNEKOCH UND 31 AUSZUBILDENDE<br />

DER HOTELSCHOUL EHTL SIND MIT<br />

VON DER PARTIE!<br />

SIMULATION: VIZE FOR METAFORM ARCHITECTS<br />

Ein Jahr später als geplant<br />

kann sie nun endlich stattfinden:<br />

Am 1. Oktober wird die<br />

Weltausstellung in Dubai ihre<br />

Tore öffnen. Sechs Monate lang<br />

lädt sie Besucher von nah und<br />

fern zu einer Entdeckungsreise<br />

ein. Im luxemburgischen Pavillon<br />

wird mit dem Restaurant<br />

Schengen Lounge der Sternekoch<br />

Kim Kevin de Dood das<br />

Zepter übernehmen. Unterstützung<br />

erhält er dabei von<br />

lokalen Kräften, aber auch von<br />

31 Auszubildenden der École<br />

d’Hôtellerie et de Tourisme<br />

du Luxembourg (EHTL).<br />

172<br />

Marion Finzi<br />

Ramunas Astrauskas<br />

TEXT<br />

FOTO<br />

Entwicklung des Gastronomiekonzepts<br />

für die Expo 2020 gemeinsam mit der EHTL<br />

Schon sehr früh wurde die EHTL in die Planung des<br />

Gastronomiekonzepts für die Expo eingebunden. Die<br />

luxemburgische Generalkommissarin der Expo 2020,<br />

Frau Maggy Nagel, hatte sich an die Ausbildungsstätte<br />

gewandt. „Ursprünglich hatte man wegen unserer Expertise<br />

im Bereich Catering angefragt. Dann aber hat die GIE<br />

den Wunsch zum Ausdruck gebracht, jungen Talenten<br />

der luxemburgischen Gastronomie eine Bühne zu bieten.<br />

Dank unserem Netzwerk aus ehemaligen Lernenden unserer<br />

Schule konnten wir hier bei der Suche behilflich sein“,<br />

erzählt der Direktor der EHTL Michel Lanners.<br />

Die Idee, dass einige der Schüler der Schule einen Teil<br />

ihrer Praxis-Erfahrung dann in Dubai absolvieren können,<br />

entstand mit der Zeit. So werden nun 31 Auszubildende<br />

verteilt über drei Zeiträume direkt unter der Ägide des<br />

Chefkochs Kim Kevin de Dood arbeiten. Begleitet werden<br />

sie von zwei Dozenten der EHTL.<br />

Die Auszubildenden der EHTL werden direkt mit dem<br />

Sternekoch zusammenarbeiten, sie werden in der Küche<br />

helfen, den Service übernehmen und auch die Besucher<br />

willkommen heißen. „Soweit ich es weiß, gibt es kein anderes<br />

europäisches Land bei der Expo, bei dem Auszubildende<br />

einer Hotelfachschule mit dabei sind“, unterstreicht Michel<br />

Lanners. Und so zeigt diese Kooperation eben auch, wie groß<br />

das Vertrauen in die zukünftigen Absolventen der EHTL ist.<br />

Luxemburg kann sich auf diese Weise außerdem noch besser<br />

von der Masse abheben. „Keine Ausbildung in unserer<br />

Schule kann eine solch einzigartige Erfahrung wettmachen,<br />

die ja in einer anderen Kultur als der unseren stattfindet. Die<br />

Lernenden werden zweifellos an Reife und Lebenserfahrung<br />

gewinnen“, freut sich der Direktor der Schule.<br />

Der Einsatz des Sternekochs de Dood in Dubai gelang<br />

dank der EHTL, die ihn als Dozenten eingestellt und der GIE<br />

vorgeschlagen hat. „Als luxemburgischer Sternekoch und<br />

ehemaliger Schüler unserer Schule repräsentiert er wie kein<br />

Zweiter die gastronomische Exzellenz Luxemburgs“, betont<br />

Michel Lanners. Vor Ort erfolgt das Management des Restaurants<br />

in Kooperation mit der Jumeirah Group. „Wir brauchen<br />

einen erfahrenen Partner, der die Gegebenheiten vor Ort<br />

kennt, damit wir das Restaurant unter Einhaltung der lokalen<br />

Vorgaben führen können“, erläutert der Direktor der Schule.<br />

Ein Sternekoch übernimmt die Leitung<br />

Der ehemalige Schüler der EHTL Kim Kevin de Dood hat<br />

sowohl in Europa als auch in Asien Erfahrungen sammeln<br />

können. In Singapur erhielt er mit dem Restaurant „Saint-<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


REPORTAGE<br />

Pierre“ seinen ersten Michelin-Stern, zwei Jahre später<br />

den zweiten. „Eine Woche nach meiner Abreise erhielt das<br />

Saint-Pierre seinen zweiten Stern“, berichtet der Sternekoch<br />

nicht ohne Stolz. Mittlerweile ist er wieder zurück in seiner<br />

luxemburgischen Heimat. „Die luxemburgische Gastronomie<br />

bei einer Weltausstellung vertreten zu dürfen, ist eine<br />

einmalige Chance.“<br />

Derzeit sieht die Planung 360 Gäste pro Tag an sieben<br />

Tagen pro Woche vor. Den Teams wird es also nicht langweilig<br />

werden! „Wir haben eine sehr genaue Auswahl<br />

getroffen und werden nur die besten und motiviertesten<br />

Auszubildenden mitnehmen.“<br />

„Die luxemburgische<br />

Gastronomie bei<br />

einer Weltausstellung<br />

vertreten zu dürfen, ist<br />

eine einmalige Chance.“<br />

Menü-Inspiration Luxemburg<br />

Eines der ersten Gerichte, das Sternekoch de Dood auf der<br />

Menükarte sehen wollte, waren Kniddelen. „Es war eine<br />

Herausforderung, hier ein Gericht zu kreieren, weil wir ja<br />

keinen Speck verwenden konnten. Ich habe stattdessen<br />

geräucherte Entenbrust genommen. Anschließend kommen<br />

die Kniddelen noch in die Pfanne, damit sie schön knusprig<br />

werden. Ich glaciere sie im Bratensaft der Ente mit frischen<br />

Kräutern. Das ist zwar nicht das traditionelle Rezept, aber<br />

unsere einzigartigen Kniddelen bleiben es trotzdem!“<br />

Das gesamte Menü wurde so gestaltet, dass es auch<br />

die kulturelle Vielfalt Luxemburgs widerspiegelt. Dazu<br />

wurden traditionelle Gerichte neu interpretiert: so gibt es<br />

für die Gäste eine Forelle Müllerin-Art an einer Ingwersauce,<br />

grünem Dill-Öl und Fenchel. Oder wie wäre es mit<br />

Lammbraten, der mit Champignon-Kartoffel-Waffeln,<br />

Pickles und würziger Senfsauce serviert wird?<br />

„Ich würde mir wünschen, dass die Luxemburger, die in<br />

der Schengen Lounge vorbeischauen, danach sagen, dass<br />

sie in jedem dieser modern zubereiteten Gerichte ein kleines<br />

bisschen Luxemburg erschmecken konnten“, hofft der<br />

Chefkoch lächelnd.<br />

Wir sehen uns ab dem 1. Oktober <strong>2021</strong> in Dubai!<br />

SIMULATION: VIZE FOR METAFORM ARCHITECTS<br />

173<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


FOODOSKOP<br />

JUNGFRAU<br />

23.08. - 22.09.<br />

Eins haben Sie in der Sommerpause<br />

ganz gewiss nicht vermisst:<br />

das fade Essen in der Kantine<br />

und die nicht enden wollenden<br />

Mittagessen mit den Kollegen.<br />

Ach, war das schön, als Sie den<br />

ganzen Tag Rohkost knabbernd<br />

und bei einem Glas Aperol Spritz<br />

gemütlich auf der Sonnenliege<br />

faulenzen durften!<br />

WAAGE<br />

23.09. - 22.10.<br />

Bei Ihnen ist alles eine Frage der<br />

gesunden Balance - außer im<br />

Sommer. Sie haben jede Menge<br />

Apéros mit Fleisch und Wurst aus<br />

der Region genossen und weniger<br />

zu saisonalem Obst und Gemüse<br />

gegriffen. Nach der Sommerpause<br />

ist nun auch Ihr Körper<br />

ein wenig aus dem Gleichgewicht<br />

geraten.<br />

SKORPION<br />

23.10. - 21.11.<br />

Entgegen allen Erwartungen – vor<br />

allen Dingen Ihren eigenen –<br />

haben Sie in diesem Sommer alle<br />

Vorbehalte über Bord geworfen.<br />

Sie haben Muscheln gegessen<br />

und Schnecken, obwohl Sie einmal<br />

geschworen hatten, so etwas nie<br />

im Leben anzurühren! Jetzt gilt es,<br />

diese „Positive Food Attitude“ auch<br />

mit in den <strong>Herbst</strong> zu nehmen.<br />

Marion Finzi<br />

TEXT<br />

APEROL SPRITZ<br />

› 60 ml Aperol<br />

› 90 ml Prosecco<br />

› 30 ml Sprudelwasser<br />

› Orangenscheiben<br />

Das Sommer-Getränk Aperol<br />

Spritz nehmen wir schlicht und<br />

ergreifend in den Winter mit.<br />

Ein grauer Himmel ist noch lange<br />

kein Grund, auf diesen Genuss<br />

zu verzichten!<br />

OLD FASHIONED<br />

› 60 ml Bourbon<br />

› 3 Spritzer Angostura Bitter<br />

› 1 TL Sprudelwasser<br />

› 1/2 TL Zucker<br />

› Schale einer Orange<br />

Cocktail-Mixen ist eine Kunst<br />

für sich. Zum Glück beherrschen<br />

Sie sie wie ein Profi. Vor allen<br />

Dingen, wenn es sich um einen<br />

der meistgetrunkenen Cocktails<br />

weltweit handelt!<br />

CAIPIRINHA<br />

› 60 ml Cachaça<br />

› 1 ‒ 2 Limetten<br />

› 1 ‒ 2 TL Zucker<br />

› gecrushtes Eis<br />

Mit diesem Cocktail fühlt sich das<br />

ganze Jahr nach Copacabana an …<br />

Im September holen Sie<br />

mit einem Caipirinha das<br />

brasilianische Lebensgefühl<br />

nach Luxemburg!<br />

174<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


FOODOSKOP<br />

SCHÜTZE<br />

22.11. - 21.12.<br />

Als guter Gastgeber hatten Sie<br />

diesen Sommer ständig Freunde<br />

zu Besuch. Selbst Fremde saßen<br />

an Ihrem Tisch. Sie hoffen, dass die<br />

Zeiten des Home-Office im <strong>Herbst</strong><br />

endlich vorbei sind, weil allein zu<br />

essen wirklich nicht Ihr Ding ist.<br />

STEINBOCK<br />

22.12. - 19.01.<br />

Den ganzen Sommer haben Sie in<br />

Luxemburg verbracht. Sie kennen<br />

alle Restaurants und Bars wie Ihre<br />

Westentasche. An der Kaffeemaschine<br />

wird Ihnen daher bis zum<br />

Jahresende der Gesprächsstoff<br />

nicht ausgehen …<br />

WASSERMANN<br />

20.01. - 18.02.<br />

Sie waren in den warmen Monaten<br />

vier Wochen fernab der Heimat.<br />

Jetzt, nach Ihrem Sommerurlaub,<br />

haben Sie eine unbändige Lust, all<br />

die guten Restaurants in Luxemburg<br />

zu entdecken. Kein Lokal wird<br />

mehr vor Ihnen sicher sein!<br />

FISCHE<br />

19.02. - 20.03.<br />

Sie haben den ganzen Sommer<br />

mit Ihren Lieben verbracht<br />

und sind von einem Familienessen<br />

zum nächsten gezogen.<br />

In diesem September hält Sie<br />

nichts zuhause: Restaurants, Bars,<br />

Terrassen. Ihr Motto: Das Leben in<br />

vollen Zügen genießen!<br />

WIDDER<br />

21.03. - 19.04.<br />

Für diese Ferienanlage haben Sie<br />

sich nicht zufällig entschieden: den<br />

ganzen Urlaub lang brauchten<br />

Sie nicht einmal selbst zu kochen.<br />

Herrlich! Aber irgendwie bekommt<br />

Ihnen Ihr Marmeladenbrötchen<br />

heute Morgen nicht … Zum Glück<br />

gibt es in Luxemburg ja tolle Cafés!<br />

STIER<br />

20.04. - 20.05.<br />

Im Sommer haben Sie sich den<br />

Bauch wie kein anderer vollgeschlagen.<br />

Die BBQ-Karte haben<br />

Sie rauf- und runterprobiert! Nun<br />

wird der skandinavische Winter-<br />

Grill auch in Luxemburg salonfähig<br />

gemacht, damit Sie bloß keine<br />

Entzugserscheinungen bekommen.<br />

ZWILLINGE<br />

21.05. - 20.06.<br />

Was Sie in diesem Sommer an<br />

gastronomischen Spezialitäten<br />

entdeckt haben, wurde schon<br />

wieder vergessen. Nicht vergessen<br />

haben Sie die vielen Begegnungen<br />

und Menschen. Im <strong>Herbst</strong> wird sich<br />

der Besuch bei Ihnen daher<br />

die Klinke in die Hand geben.<br />

KREBS<br />

21.06. - 22.07.<br />

Die vielen Restaurantbesuche<br />

im Sommer und die zahllosen<br />

Abende, an denen Sie nicht selbst<br />

in der Küche stehen durften, haben<br />

Ihnen zugesetzt. Nun gilt es, nachzuholen:<br />

Bis Weihnachten werden<br />

Sie keine einzige Einladung zum<br />

Essengehen mehr annehmen!<br />

LÖWE<br />

23.07. - 22.08.<br />

Den Sommer über haben Sie alle<br />

kulinarischen Neuheiten gekostet,<br />

die Ihnen zwischen die Finger<br />

kamen. Dabei haben Sie natürlich<br />

alles fein säuberlich dokumentiert.<br />

Von Ihren mondänen Dinners<br />

erzählt man sich in den allerhöchsten<br />

Kreisen. Gut gebrüllt, Löwe!<br />

175<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


GETRÄNKE<br />

130<br />

Appleberry<br />

130<br />

Herbal Pear<br />

VEGETARISCH<br />

26<br />

Knusprige Wontons<br />

27<br />

Marinierte<br />

Champignons<br />

28<br />

Fein getrüffeltes<br />

Mac ’n Cheese<br />

37<br />

49<br />

51<br />

53<br />

54<br />

55<br />

Waldpilze auf<br />

Ofenkartoffel<br />

Kichererbsen-<br />

Gemüse-Curry<br />

Farfalle mit<br />

Champignons<br />

Gekeimtes Brot mit<br />

Dill-Erbsenaufstrich<br />

Tarte mit gebratenem<br />

Kürbis<br />

Pikante Kichererbsengläser<br />

56<br />

57<br />

69<br />

71<br />

75<br />

78<br />

Suppe mit knusprigen<br />

Kichererbsen<br />

Tutti verdura<br />

Schwarze Quinoa-<br />

Plätzchen<br />

Rote-Quinoa-Risotto<br />

Chicorée-Chips<br />

Chicorée-<br />

Birnensalat<br />

79<br />

86<br />

98<br />

99<br />

111 131<br />

Paneer<br />

Süßkartoffel-Toast<br />

mit Ziegenfrischkäse<br />

Gourmet-Toast mit<br />

Walnuss-Kachkéis<br />

Knoblauch-Kachkéis-<br />

Pasteten<br />

Focaccia<br />

Risotto mit Trüffeln<br />

Piemonteser Art<br />

FLEISCH<br />

19<br />

20<br />

21<br />

22<br />

29<br />

30<br />

Feierstengszalot<br />

vum Hirsch<br />

Wildschweinragout<br />

mit Pfifferlingen<br />

Wildburger<br />

Tournedos vom<br />

Damhirsch<br />

Tagliatelle mit<br />

cremigen Pilzen<br />

Schnelle Pilzporree-<br />

Suppe<br />

36<br />

45<br />

47<br />

48<br />

50<br />

76<br />

Maronensuppe<br />

Hirschbraten in<br />

Rotwein-Wacholdersauce<br />

Lamm & frisches<br />

Kräutercurry<br />

Rotes Thai-Rindfleisch-Curry<br />

Grüner Chilli<br />

& Hühnercurry<br />

Gebratener Chicorée<br />

mit Lendensteak<br />

176<br />

<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21


REZEPTVERZEICHNIS & IMPRESSUM<br />

77<br />

81 82 91 100<br />

Chicorée-Gratin mit<br />

Schinken-Käse-Sauce<br />

Blutwurst-Blätterteiggebäck<br />

Perlhuhnbraten<br />

mit Trauben<br />

Regenbogen-<br />

Reiswrap<br />

Soufflé mit Kachkéis<br />

& Pfifferlingen<br />

FISCH &<br />

MEERES-<br />

FRÜCHTE<br />

46<br />

63 83 106<br />

Vietnamesisches<br />

Garnelen-Curry<br />

Pici mit Semmelbröseln<br />

Kabeljau-Rückenfilet<br />

mit Traubensorten<br />

Heilbutt in Gravlax<br />

& Liebstöckel<br />

SÜSSES<br />

38<br />

58<br />

60<br />

Verlag Luxe Taste & Style Publishing Sàrl,<br />

4a, rue de Consdorf L-6230 Bech<br />

Herausgeberin &<br />

Chefredakteurin<br />

Redaktionsleitung <br />

Bibi Wintersdorf<br />

Pol Schons<br />

Zimteis auf<br />

Apfeltarte<br />

62<br />

Glutenfreie Twix<br />

mit Dattelkaramell<br />

95<br />

Veganer<br />

„Boxemännchen“<br />

70<br />

Weiße-Quinoa-<br />

Milchreis<br />

97<br />

Saftiger<br />

Kürbiskuchen<br />

84<br />

Mandel-<br />

Rosinentörtchen<br />

Redaktion<br />

Sarah Braun, Dieter Ebeling,<br />

Sylvie Ferrari, Claude François,<br />

Marion Finzi, Alexandra Hartung,<br />

Susanne Jaspers, Eloïse Jennes,<br />

Anne Lommel, Heike Meyers,<br />

Marc Keipes, Jessika Maria Rauch,<br />

Joscha Remus, Ursula Schersch,<br />

Martina Schmidt-Jamek, Marie<br />

Tissier, Oliver Zelt, Stéphanie<br />

Krischel, Fabrice Barbian<br />

Lektorat Myriam Welschbillig<br />

Übersetzung<br />

Emilie Di Vincenzo, G-dites sàrl<br />

Art Direktor<br />

Marc Dostert<br />

Grafik <br />

Enia Haeck<br />

Digital Content Manager Yannick Burrows<br />

Offiice Manager Vanessa Schmit<br />

Finanzen & Logistik Maurizio Maffei<br />

Druck<br />

Reka print+<br />

Redaktion<br />

redaktion@tasty.lu<br />

Anzeigen<br />

sales@tasty.lu<br />

Gewinnspiele<br />

gewinnen@tasty.lu<br />

Zwetschgentorte<br />

Waffelhörnchen<br />

Vertrieb <strong>Deutsch</strong>land, Österreich, Belgien, Niederlande<br />

stella distribution GmbH<br />

Thermomix-<br />

Variante auf<br />

kachen.lu<br />

Überseering 10a - 22297 Hamburg - Tel. 040-8080530 0<br />

Mail: kontakt@stella-distribution.de<br />

vegan<br />

vegetarisch<br />

© Luxe Taste & Style Publishing ISSN EAN 419-0886-7120-08<br />

LEGENDE<br />

Unsere Rezepte sind mit kleinen Icons<br />

versehen, die auf einen Blick erkennen<br />

lassen, welche Allergene sie enthalten.<br />

laktosefrei<br />

zuckerfrei<br />

glutenfrei<br />

ohne Nüsse<br />

Die Redaktion haftet nicht für unaufgefordert eingesandte Artikel, Fotos und<br />

Zeichnungen. Nachdruck, Aufnahme in Online-Dienste und Internet und Vervielfältigung<br />

auf Datenträger wie CD-Rom etc. nur nach vorheriger schriftlicher<br />

Zustimmung des Verlags. Alle Rechte vorbehalten. Alle Angaben wurden sorgfältig<br />

geprüft. Für die Richtigkeit der Angaben wird keine Haftung übernommen.<br />

177<br />

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178<br />

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