KACHEN #28 (Herbst 2021) Deutsch Ausgabe
Willkommen bei KACHEN, Luxemburgs Premium Food- und Lifestyle-Magazin. Hier können Sie einen ersten Blick in das Heft werfen. Sollten Sie Interesse am gesamten Inhaltes des Heftes haben, können Sie es entweder digital oder als Papier-Magazin hier bestellen. KACHEN ist auch im Zeitschriftenhandel erhältlich.
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DEUTSCHE<br />
AUSGABE<br />
HERBST<br />
HERBSTZAUBER<br />
Wild & Pilze<br />
55<br />
SAISONALE<br />
REZEPTE<br />
No. 28<br />
SAISONAL GENIESSEN WELLBEING<br />
TRAUBEN, CHICORÉE<br />
DOSSIER: QUINOA<br />
ALLES IN EINEM TOPF: CURRYS<br />
WIEDER BEISAMMEN<br />
ZEIT FÜR COCKTAILS<br />
NEU: <strong>KACHEN</strong> MIT KIDS<br />
CHAKRAS<br />
TREND: VAMPIR-LIFTING<br />
BARBERSHOPS<br />
12 €
LIGHT & SHADOW<br />
DER STANDMIXER <strong>2021</strong> IN LIMITIERTER AUFLAGE<br />
Lassen Sie sich von der Schönheit von Licht & Schatten verzaubern.<br />
Light & Shadow inspiriert in jedem Moment und hat einen festen Platz in Ihrer Küche verdient.<br />
www.kitchenaid.lu
EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
spüren Sie ihn auch, den frischen Wind? Nein, ich meine<br />
nicht den <strong>Herbst</strong>wind, der uns sicher auch bald wieder<br />
um die Ohren wehen wird. Ich meine die allgemeine<br />
Aufbruchsstimmung nach der (hoffentlich) überstandenen<br />
Pandemie. Was vor dem Sommer noch als laues Lüftchen<br />
zu verspüren war, frischt auf und wird hoffentlich<br />
bald zu einer steifen Brise, die die Wirtschaft vorantreibt!<br />
Hoffen wir, dass wir tatsächlich das Schlimmste hinter<br />
uns haben, und vor allem, dass wir aus der überstandenen<br />
Krise stärker und schlauer herausgehen.<br />
Auch das <strong>KACHEN</strong>-Team ist im Aufwind, haben wir doch<br />
etliche Projekte, die lange auf Eis lagen, jetzt endlich<br />
realisieren können. Sie dürfen also gespannt sein, was wir<br />
alles für Sie in petto haben!<br />
Es gibt endlich ein Datum für die Verleihung des BLOG<br />
AWARD 2020 (20. Oktober) und wir arbeiten an einem<br />
Live-Stream des Events, damit unsere 8.000 Leser (!), die<br />
online für ihre Lieblings-Influencer abgestimmt hatten,<br />
den feierlichen Abschluss auch online mitverfolgen<br />
können. Der <strong>KACHEN</strong>-Club geht an den Start, mit einem<br />
ersten Leser-Event Anfang Dezember und die <strong>KACHEN</strong><br />
Tasty-Box kommt! Dies wird eine mit lokalen und regionalen<br />
Leckereien gefüllte Überraschungsbox sein, die<br />
Sie, liebe Leser, bestellen und abonnieren können! Mehr<br />
zu alldem bereits in diesem Heft.<br />
Aber auch im Heft gibt es einige Neuerungen, die Sie<br />
gleich beim Durchblättern entdecken werden. „<strong>KACHEN</strong><br />
mit Kids“ ist eine neue Rubrik, die ab sofort ihren festen<br />
Platz in unserem Heft hat. Unsere Weinbegleitungstipps<br />
und eine neue Cocktailserie werden die Genießer-Herzen<br />
sicher erfreuen. Außerdem haben wir uns mit Thermomix<br />
zusammengetan, um auch denjenigen unter unseren<br />
Lesern, die stolze Besitzer ein solches Zaubergerätes sind,<br />
unsere Rezepte zugänglich zu machen. Ab sofort befindet<br />
sich neben einigen Rezepten eine Ikone, die besagt, dass<br />
es für dieses Rezept eine Thermomix-Variante auf unserer<br />
Webseite www.kachen.lu gibt. Last but not least arbeiten<br />
wir mit Hochdruck an der <strong>KACHEN</strong>-Rezepte-App, die<br />
noch mehr tolle Rezepte, Tipps, Tricks und News für Sie<br />
bereithalten und Ihnen so das Leben leicht und köstlich<br />
machen wird. Überhaupt kann ich nur jedem empfehlen,<br />
auf www.kachen.lu unseren wöchentlichen Newsletter zu<br />
abonnieren, um immer auf dem Laufenden zu sein, was<br />
bei <strong>KACHEN</strong> aber auch allgemein in der Luxemburger<br />
Genießer-Szene passiert, denn das ist so einiges!<br />
Ich freue mich sehr über die Partnerschaft mit „We’re<br />
smart world“, die unser Heft letztes Jahr als „World media<br />
of the year“ ausgezeichnet hatte. Ab sofort ist <strong>KACHEN</strong><br />
der weltexklusive Medienpartner dieser innovativen<br />
Initiative, die jährlich die besten pflanzlichen Restaurants<br />
weltweit kürt und sich für eine pflanzliche Ernährung<br />
einsetzt, die längst weit mehr ist als „nur“ Trend,<br />
sondern ein smarter Beitrag zu unserer Umwelt und der<br />
Zukunft unseres Planeten (und nicht zuletzt auch unserer<br />
Gesundheit). Diese Partnerschaft kommt nicht von ungefähr,<br />
denn <strong>KACHEN</strong> ist inzwischen in mehreren europäischen<br />
Ländern erhältlich (<strong>Deutsch</strong>land, Österreich,<br />
Belgien) und geht mit diesem Heft auch in den Niederlanden<br />
an den Start.<br />
Sie sehen, Ihr kleines luxemburgisches Magazin wird<br />
langsam, aber sicher zum global Player und trägt alles<br />
Schöne und Gute aus Luxemburg in die Welt hinaus, und<br />
darauf sind wir nicht wenig stolz!<br />
Ihnen wünsche ich einen erfrischenden, energiegeladenen<br />
und genussvollen <strong>Herbst</strong>.<br />
Bleiben Sie gesund,<br />
Bibi Wintersdorf<br />
und das gesamte <strong>KACHEN</strong>-Team<br />
3<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
INHALT<br />
20<br />
37<br />
26<br />
55<br />
96<br />
62<br />
71<br />
100<br />
94<br />
4<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
INHALT<br />
MAGAZIN<br />
TEAM — 7<br />
RESTAURANT & SHOP NEWS — 8<br />
NEWS — 10<br />
PRODUKTNEWS — 12<br />
BÜCHER — 14<br />
BLOG AWARD — 168<br />
REZEPTE<br />
WILDE WELT — 16<br />
Wild auf Wild: Rezepte von David Albert<br />
ES IST PILZSAISON — 24<br />
Leckere Pilzrezepte<br />
BACK TOGETHER — 34<br />
Nehmt Platz, Glückspilze<br />
ÜBER LAND & MEER — 46<br />
Fünf Currys<br />
FOODOSKOP — 174<br />
REZEPTVERZEICHNIS — 176<br />
IMPRESSUM — 177<br />
VEGAN — 52<br />
Für unterwegs<br />
VEGAN — 58<br />
Boxemännchen von Julie Jager<br />
LUXEMBURG<br />
TYPISCH LUXEMBURGISCH — 94<br />
Zwetschgentorte von Anne Lommel<br />
GROSSMUTTERS REZEPT — 96<br />
Waffelhörnchen von Françoise Kremer<br />
MY LUXEMBOURG — 100<br />
Soufflé mit Kachkéis von Fabrice Salvador<br />
RESTAURANTPORTRAIT — 102<br />
Um Plateau:<br />
Eine Geschichte des guten Geschmacks<br />
CHEFPORTRAIT — 104<br />
In der Schule des Lebens:<br />
Baptiste Heugens<br />
STEP BY STEP — 60<br />
Saftiger Kürbiskuchen von Ursula Schersch<br />
GLUTENFREI — 62<br />
Twix von Eloïse Jennes<br />
DOSSIER<br />
Quinoa, das Superkorn der Inkas — 64<br />
Bertrands Quinoa-Rezepte — 68<br />
KNOWLEDGE BITES — 72<br />
Bitterer Geschmack, aber gerne!<br />
SAISONGEMÜSE — 74<br />
Chicorée<br />
SAISONOBST — 80<br />
Trauben<br />
CHEF–MASTERCLASS — 106<br />
Heilbutt in Gravlax, Jod-Vinaigrette<br />
& Liebstöckel<br />
EXPAT REZEPT — 110<br />
Francesco Micillo: Ein Italiener in Luxemburg<br />
Focaccia<br />
VEGETARISCH — 86<br />
Süßkartoffel-Toast von Sandrine Pingeon<br />
<strong>KACHEN</strong> MAT KANNER — 88<br />
<strong>Herbst</strong>-Basteleien mit Heike<br />
MADE IN LUXEMBOURG — 114<br />
Frëschkëscht: Frisch und regional<br />
5<br />
INSPIRATION<br />
KUNST — 116<br />
Palo - Pascal Loschetter<br />
KÜNSTLER — 118<br />
Vier Künstler im Überlick<br />
MUST HAVES — 120<br />
Happy Halloween<br />
KULTUR — 124<br />
Comedy-Abend für den guten Zweck<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
INHALT<br />
HAPPY HOUR<br />
WINZERFAMILIE — 126<br />
Maison viticole Schmit-Fohl in Ahn<br />
SHAKE IT BABY! — 130<br />
Cocktails by Wengler<br />
DOSSIER — 134<br />
Ouzo, der berühmteste aller Griechen<br />
130<br />
NACHHALTIG<br />
WELLBEING<br />
<strong>KACHEN</strong> ON TOUR<br />
IM GARTEN — 140<br />
Stadtnatur in der Erntekiste<br />
GREEN KITCHEN — 142<br />
Die Wurm-WG<br />
INFO INTOX — 144<br />
Plastikverschmutzung in Zahlen<br />
LEIDENSCHAFTLICH — 146<br />
Slow Lunchbox<br />
ACHTSAM LEBEN — 148<br />
Entdecken Sie die Chakras & ihre Kraft<br />
TRENDS — 150<br />
Vampir-Lifting, der Beauty-Trend<br />
SCHÖNHEIT — 152<br />
Ran an den Bart<br />
KOLUMNE — 154<br />
Hilft der Nutri-Score gegen Übergewicht?<br />
WEB TALK — 158<br />
Hilfe, ich hab’ Fomomo!<br />
LUXEMBURG — 160<br />
Das Fruchtfeuerwerk von Beaufort<br />
REPORTAGE — 172<br />
Expo 2020 in Dubai<br />
152<br />
160<br />
6<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
TEAM<br />
MITARBEITER<br />
MARION FINZI<br />
Nachdem sie mehrere Jahre<br />
als Anwältin praktiziert hatte,<br />
trieb sie der Wunsch nach<br />
Abwechslung nach der Geburt<br />
ihres ersten Kindes dazu, sich<br />
wieder ihrer größten Leidenschaft<br />
zuzuwenden. Begeistert<br />
von guten Geschichten<br />
und vernarrt in die Kunst des<br />
Schreibens arbeitet sie seither<br />
als freiberufliche Journalistin.<br />
Sie liebt es, vom Leben anderer<br />
Menschen zu hören, von ihren<br />
Projekten und ihren Erfolgen<br />
zu erfahren und diese in ihren<br />
Artikeln in einem schlichten<br />
und oft humorvollen Stil darzustellen.<br />
Sie ist auch Autorin<br />
von zwei zeitgenössischen<br />
Romanen.<br />
RAYMOND CLEMENT<br />
Zu den früheren Motiven des<br />
Luxemburger Fotografen<br />
gehörten Jazzmusiker wie<br />
Duke Ellington, Miles Davies<br />
und Herbie Hancock sowie<br />
Sängerinnen wie Ella Fitzgerald<br />
und Miriam Makeba.<br />
Clement galt als einer der<br />
weltweit besten Jazzfotografen.<br />
Doch heute zieht es<br />
den Naturliebhaber auch in die<br />
wildromantischen Täler, die<br />
Wälder und an die Seen seines<br />
Heimatlandes Luxemburgs. Für<br />
Kachen on Tour setzt Raymond<br />
Clement in dieser <strong>Ausgabe</strong><br />
die Burg Beaufort und die<br />
Cassero-Produktion ins<br />
rechte Licht.<br />
ENIA HAECK<br />
Als sie vor zwei Jahren nach<br />
ihrem Grafikstudium in Brüssel<br />
zum Team stieß, kam sie praktisch<br />
frisch von der Schulbank.<br />
Mit Kreativität und Energie<br />
eroberte sie sich schnell einen<br />
festen Platz im Grafikteam<br />
und hält seither alle mit ihrer<br />
quirligen und immer positiven<br />
Art bei Laune. Ob Layouts,<br />
Illustrationen oder Fotografie,<br />
sie nimmt gerne neue Herausforderungen<br />
an. Ihr Style?<br />
Manchmal etwas Dada und<br />
übertrieben, manchmal reiner<br />
Minimalismus. Ob ganz clean<br />
oder eher chaotisch, in beiden<br />
Welten fühlt sie sich wohl.<br />
Ihr Motto? Weniger ist mehr!<br />
Jedoch trifft das Motto nicht<br />
immer auf sie zu, wenn es<br />
ums Essen geht.<br />
FOTO<br />
Ramunas<br />
Astrauskas<br />
7<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
RESTAURANT & SHOP NEWS<br />
8<br />
© JEFF POITIERS<br />
LA BARAQUE<br />
MIZU<br />
15, Rue Aldringen — L-1118 Luxemburg<br />
Tel. +352 / 27 49 59 80 0<br />
10, Rue Sigismond — L-2537 Luxemburg<br />
Tel. +352 / 26 68 43 43<br />
labaraque.lu<br />
mizu.lu<br />
„LA BARAQUE“, die neueste Frittenbude der Stadt,<br />
bietet köstliche hausgemachte Pommes frites auf<br />
5-Sterne-Niveau. Man muss kein Belgier sein, um eine<br />
„Friterie“ zu eröffnen, aber es könnte durchaus hilfreich<br />
sein. Stéphanie Jauquet, die treibende Kraft hinter<br />
Cocottes, Tempo Bar Où Manger und Um Plateau, hat<br />
im Herzen der Hauptstadt ein neues Konzept eingeführt.<br />
Sie bringt die „Fritkot“-Kultur nach Luxemburg<br />
und bietet alles, was die in weißes Rinderfett getauchten<br />
Kartoffeln auszeichnet, ergänzt von einem gewissen<br />
5-Sterne-Etwas. Die Pommes werden mit neu<br />
interpretierten Klassikern wie „américain“, Thunfisch-<br />
Mayo, Frikadellen, Vol-au-vent und unzähligen weiteren<br />
kreativen und köstlichen Belägen serviert. Aber<br />
auch Puristen kommen auf ihre Kosten, wenn sie ihre<br />
Pommes frites einfach mit frischen, hausgemachten<br />
Saucen bekommen. Zudem wird alles in biologisch<br />
abbaubaren Verpackungen serviert. „LA BARAQUE“<br />
ist ein Pommes-Konzept, bei dem sich Geschmack und<br />
Aroma, Know-how und Persönlichkeit verbinden, ein<br />
Treffpunkt zwischen Fast Food und Casual Dining, bei<br />
dem die Pommes vom Chefkoch zubereitet und auf eine<br />
neue und aufregende Art angeboten werden.<br />
MIZU ist eine innovative Pop-up-Bar auf dem Dach des<br />
Graace Hotels, die hochwertige japanische Tees anbietet.<br />
Die große Auswahl an Matcha-, Sencha-, Genmaicha-<br />
und Houjicha-Tees stammt von kleinen, familiengeführten<br />
Teeplantagen. MIZU, zu deutsch „Wasser“, bietet<br />
einen atemberaubenden Blick auf die Umgebung sowie<br />
ein friedliches und entspannendes Ambiente, in dem man<br />
abschalten und der täglichen Hektik entfliehen kann. Der<br />
wunderschöne Dachgarten, der das Gefühl von Ruhe und<br />
Stadtflucht noch verstärkt, wurde vom Infiiorata Flower<br />
Shop gestaltet. Das Gesamtkonzept ist von der japanischen<br />
Teekultur inspiriert, legt aber auch Wert auf lokale<br />
und regionale Produkte. So gibt es eine Vielzahl an pflanzlichen<br />
Produkten und Snacks von Alavita. MIZU lädt auch<br />
zu einem Bummel durch den angeschlossenen Laden<br />
ein, in dem ein großes Teesortiment sowie eine Auswahl<br />
an Büchern und Zeitschriften der Buchhandlung Alinea<br />
angeboten werden. MIZU – den Moment genießen.<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
RESTAURANT & SHOP NEWS<br />
L‘ATELIER STEFFEN<br />
HYDE<br />
Royal Hamilius Grand-Rue — L-1660 Luxemburg<br />
Tel. +352 / 39 96 50 1<br />
steffen.lu<br />
hyde.lu<br />
Atelier Steffen, die neue Qualitätsmarke mit frischen<br />
und saisonalen Produkten, eröffnet voraussichtlich<br />
im November <strong>2021</strong> eine zweite Take-away-Filiale im<br />
Zentrum von Luxemburg-Stadt, im Royal Hamilius.<br />
An der Ecke Avenue Monterey und Boulevard Royal<br />
gelegen, befindet sich das Lokal in unmittelbarer<br />
Nähe des Einkaufszentrums. Das Geschäft bietet 45<br />
modulare Sitzgelegenheiten im ersten Stock und eine<br />
gemütliche Bar. Die Inneneinrichtung ist primär mit<br />
floralen Elementen gestaltet und bietet den künftigen<br />
Kunden ein idyllisches grünes Ambiente. Das Konzept<br />
des Ladens zielt darauf ab, eine kindliche Melancholie<br />
voller Emotionen zu wecken, perfekt für einen Moment<br />
der Entspannung alleine, zu zweit, mit der Familie oder<br />
mit Freunden. Das Geschäft wird eine breite Palette<br />
an frischen Produkten anbieten, darunter Sandwiches,<br />
Salate, warme und kalte Gerichte, Suppen, Desserts<br />
usw. Und für diejenigen, die nicht im Restaurant essen<br />
wollen, bietet das Atelier Steffen eine große Auswahl<br />
an Gerichten zum Mitnehmen an.<br />
Hyde ist ein vielversprechender neuer Pizza-Foodtruck,<br />
der die authentischen neapolitanischen Pizzen direkt<br />
auf die Straßen Luxemburgs bringt. Diese jüngste<br />
Kreation ist eine Zusammenarbeit von Stéphane<br />
Rodrigues und Jade Leboeuf sowie den Inhabern<br />
des namhaften Restaurants Chiggeri in Luxemburg-<br />
Stadt, Joao Ramos und Sandra Totaro. In der Küche<br />
des Foodtrucks liegt alles in den erfahrenen Händen<br />
zweier bestens geeigneter Köche aus Neapel. Mit ihrem<br />
umfangreichen Wissen und ihrer langjährigen geballten<br />
Erfahrung werden ihre typischen neapolitanischen<br />
Pizzen mit großer Sicherheit zum neuen Renner in der<br />
Stadt werden. Ab September rollt der Foodtruck dann<br />
durch die Straßen in und um Luxemburg-Stadt.<br />
9<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
NEWS<br />
BIOG<br />
Cellulose statt Plastik<br />
So viel wie nötig, so wenig wie möglich:<br />
Dieses Leitmotiv gilt für BIOG in Bezug auf die<br />
Verpackungen. Ein Durchbruch ist der Marke der Bio-<br />
Bauere-Genossenschaft Lëtzebuerg und des Bio-<br />
Großhändlers BIOGROS jüngst bei der Verpackung<br />
von Obst und Gemüse gelungen. Dank der Umstellung<br />
auf gartenkompostierbare Cellulose ist diese nun<br />
plastikfrei. Bereits seit dreizehn Jahren arbeitet BIOG<br />
unermüdlich an Alternativlösungen für Plastik.<br />
Seit 2008 war der Kunststoff PLA im Einsatz, der<br />
aus regenerativen Rohstoffen gewonnen wird. Nun<br />
wurde er durch die neue Cellulose-Folie ersetzt.<br />
biog.lu<br />
LES JARDINS D’ANAÏS<br />
Paul Cabayé, der neue Küchenchef<br />
Nach dem Rücktritt von Küchenchef Christophe Quentin<br />
übernimmt Küchenchef Paul Cabayé die Zügel des<br />
berühmten Restaurants Les Jardins d‘Anaïs, das mitten<br />
im historischen Clausen-Viertel liegt. Seit zehn Jahren<br />
gestaltet Paul Cabayé seine berufliche Laufbahn mit<br />
viel Ehrgeiz und Engagement. Ausgebildet in namhaften<br />
Küchen, hat dieser leidenschaftliche Nachwuchskoch<br />
bereits vier Auszeichnungen in verschiedenen<br />
europäischen Wettbewerben gewonnen, zuletzt den<br />
Cuisinier d‘Or in Bern. Seit diesem Sommer freuen sich<br />
die Jardins d‘Anaïs, ihren Gästen den neuen Chefkoch<br />
und vor allem seine Kochkünste vorstellen zu können.<br />
jardinsdanais.lu<br />
„VISIT LUXEMBOURG“<br />
Ihr persönlicher Reisebegleiter<br />
Das Großherzogtum bietet ein vielfältiges und sich stets<br />
erweiterndes Angebot an spannenden touristischen<br />
Attraktionen. Die „VisitLuxembourg“-App bietet alle<br />
gewünschten Informationen direkt aus der Tasche.<br />
In den sechs Kategorien Kultur, Natur, Gastronomie<br />
& Nachtleben, Sport & Aktivitäten, Führungen<br />
und „Made in Luxembourg“ sowie weiteren zwanzig<br />
Unter-kategorien bietet die App dem Nutzer einen<br />
umfassenden Überblick über das aktuelle Angebot im<br />
Land. Für extra Komfort und Individualisierung ermöglicht<br />
die App sogar die Kontaktaufnahme und Buchung<br />
von teilnehmenden Attraktionen und zeigt optimale<br />
Verkehrsverbindungen an.<br />
visitluxembourg.com<br />
10<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
VERFEINERN SIE<br />
IHRE KÜCHE.<br />
ALLES UNTER<br />
KONTROLLE MIT<br />
TEMPCONTROL<br />
Lassen Sie sich inspirieren.<br />
Als Gourmet überraschen Sie gerne Ihre Freunde<br />
und Familie mit Ihren kulinarischen Köstlichkeiten.<br />
Aber neben der Präsentation eines perfekten<br />
Gerichts möchten Sie auch die Gesellschaft Ihrer<br />
Gäste genießen. Dank unseres Induktionskochfelds<br />
mit TempControl haben Sie die komplette Kontrolle<br />
über den Garprozess, denn Sie können damit die<br />
Temperatur perfekt einstellen. Das bedeutet, dass<br />
Ihre Gerichte nicht mehr anbrennen können und Sie<br />
behalten immer die Kontrolle.
PRODUKTNEWS<br />
KITCHENAID<br />
Neue Cordless-Kollektion<br />
Die neue Cordless-Kollektion von KitchenAid befreit Sie<br />
von lästigen und beengenden Kabeln und bietet Ihnen<br />
die Möglichkeit, köstliche Speisen zuzubereiten, wo,<br />
wann und wie Sie wollen. Die neue kabellose Produktreihe<br />
ist mit einem aufladbaren Lithium-Ionen-Akku<br />
ausgestattet und bietet eine optimale Laufzeit und<br />
Leistung. Die neue kabellose Produktlinie, vom<br />
Zerkleinerer bis zum Stabmixer, bietet mühelosen Stil<br />
und grenzenlose Kreativität - überall in der Küche.<br />
Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf!<br />
kitchenaid.lu<br />
VINSMOSELLE<br />
100 Jahre Caves de Grevenmacher<br />
Im Jahr 1921 schlossen sich 25 Winzer zusammen und<br />
gründeten am 4. September 1921 offiziell die erste<br />
Winzergenossenschaft in Grevenmacher. Nach diesem<br />
Zusammenschluss wurden in den folgenden Jahren fünf<br />
weitere Winzergenossenschaften gegründet, aus denen<br />
die heutigen Domaines Vinsmoselle hervorgegangen sind.<br />
Zu Ehren dieses Jubiläums bietet Ihnen Domaines<br />
Vinsmoselle einen exklusiven Wein an: den „Rulänner“<br />
Sonderedition zum 100-jährigen Bestehen der Winzergenossenschaft<br />
Grevenmacher - einen Pinot Gris Grand<br />
Premier Cru Grevenmacher Fels. Dieser Pinot Gris zeichnet<br />
sich durch seine prägnante gelbe Farbe mit goldenen<br />
Reflexen aus. In der Nase ist er sehr expressiv, man findet<br />
rauchige Aromen und gelbe Früchte. Am Gaumen bietet<br />
er eine schöne Finesse, Eleganz und Kraft sowie Aromen<br />
von Quitte und Mirabelle, die am Gaumen verweilen.<br />
vinsmoselle.lu<br />
BOTANIETS<br />
Der erste 0,0 % Gin<br />
The King of Zero. Botaniets, ausschließlich von Wengler<br />
Châteaux et Domaines eingeführt, ist der erste 0,0%-ige<br />
Gin, der ganz ohne Alkohol destilliert wurde. Ein Genuss<br />
für alle, die ein alkoholfreies Getränk mit hochwertigen<br />
natürlichen Zutaten und fachkundigen Destillationstechniken<br />
erleben wollen. Hergestellt wird dieser einzigartige,<br />
in Belgien produzierte Gin aus einem Aufguss von<br />
Rosmarin, frischem Ingwer und einer Mischung aus neun<br />
Kräutern. Ganz ohne Alkohol erfrischt er mit seinem<br />
köstlichen Kräutergeschmack.<br />
wengler.lu<br />
12<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
ENTDECKT<br />
UNSE E WELT!<br />
NÄCHSTE AUSGABE: 20. OKTOBER <strong>2021</strong><br />
REESENMAG.LU
BÜCHER<br />
KÜCHENSEELE<br />
Von der Geborgenheit des Kochens<br />
— Valerie Hammacher —<br />
Kennen Sie das Gefühl, wenn Sie der<br />
Geruch oder der Geschmack eines<br />
Gerichts sofort in Ihre Kindheit oder an<br />
einen besonderen Moment in Ihrem<br />
Leben zurückversetzt? Für Valerie<br />
Hammacher ist das die Magie des<br />
Kochens. In Küchenseele erzählt die<br />
Fotografin nun mit 85 Familienrezepten<br />
und äußerst stimmungsvollen<br />
Bildern von ihrer besonderen Beziehung<br />
zu ihrem liebsten Hobby. Über 7 Kapitel,<br />
mit Rezepten für jede Gelegenheit,<br />
zaubert sie einzigartige Genussmomente,<br />
die man am liebsten teilen will.<br />
230 Seiten — Verlag ars vivendi<br />
ISBN 978-3-7472-0327-9<br />
KARMA FOOD CURRYS<br />
Vegetarisch & Vegan<br />
— Adi Raihmann & Simone Raihmann —<br />
Simone und Adi Raihmann nehmen ihre<br />
Leser mit auf einen Abenteuertrip durch<br />
die Welt der besten original-indischen<br />
Currys. Eine Entdeckungsreise von Land<br />
zu Leuten und den Sinnen, mit einer<br />
Vielfalt lokaler Lieblingscurrys – einige<br />
feurig, andere mild, alle aromatisch!<br />
Rezepte für indische Brote, Fladen und<br />
Chutneys und, für Eilige, eine vorbereitete<br />
selbstgemachte Currypaste, um in<br />
wenigen Minuten ein Essen zu zaubern,<br />
komplettieren das Buch. Alle Speisen<br />
sind ayurvedisch – und garantieren<br />
damit Balance und viel Energie!<br />
208 Seiten — Verlag Brandstätter<br />
ISBN 978-3-7106-0536-9<br />
MINDFUL DRINKING<br />
Nüchtern, happy, katerfrei -<br />
mit Genuss zum gesunden Maß<br />
— Isabella Steiner & Katja Kauf —<br />
Die Zukunft von Alkohol ist alkoholfrei!<br />
Denn Mindful Drinking - der bewusste<br />
Konsum von Alkohol - ist der nächste<br />
logische Schritt für einen achtsamen<br />
und bewussten Lebensstil. Und das<br />
bedeutet weder völlige Abstinenz noch<br />
ein Ausweichen auf fade Alternativen<br />
wie Limonaden oder Sprudelwasser.<br />
Mit Spaß und Maß lädt dieser Lifestyle-<br />
Guide dazu ein, den Verzicht auf<br />
die Promille möglichst einfach zu<br />
gestalten und einen reflektierten<br />
Umgang mit dem eigenen Alkoholkonsum<br />
zu entdecken.<br />
240 Seiten — Verlag Knesebeck<br />
ISBN 978-3-95728-518-8<br />
MAGIC FOOD<br />
Genuss und Gesundheit für die ganze Familie<br />
— Mauro Bergonzoli & Franziska Gräfin Fugger von Babenhausen —<br />
Eine radikale Ernährungsumstellung rettete dem<br />
italienischen Neo-Pop-Künstler Mauro Bergonzoli<br />
nach einem Herzinfarkt das Leben. Der Künstler und<br />
seine Lebenspartnerin Franziska Gräfin Fugger von<br />
Babenhausen verzichten nun seit einigen Jahren<br />
komplett auf tierische Produkte, Zucker und Gluten.<br />
Franziska begleitete Mauro bei dieser bewegenden Reise,<br />
mit selbstentwickelten, einzigartigen Rezepten, deren Zutaten der<br />
Maestro in der farbenfrohen Kunst-Serie „Magic Food“ festhielt.<br />
Ein umfangreiches Potpourri an veganen Gerichten begeistert<br />
die ganze Familie und verwöhnt Körper, Herz und Seele.<br />
208 Seiten — Verlag Callwey<br />
ISBN 978-3-7667-2551-6<br />
GEWINNSPIEL<br />
WIR VERLOSEN JE EIN EXEMPLAR<br />
DER BÜCHER „KÜCHENSEELE“<br />
UND „MAGIC FOOD“<br />
Schicken Sie eine E-Mail mit Ihrem<br />
Namen, Ihrer Adresse und dem Betreff<br />
BÜCHER an gewinnen@tasty.lu<br />
Es entscheidet das Zufallsprinzip.<br />
Teilnahmeschluss ist der 09.10.<strong>2021</strong><br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
14<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
SAISONALE REZEPTE<br />
WILDE WELT<br />
DIREKT AUS DEM WALD,<br />
NATÜRLICHER GEHT’S<br />
NICHT. WILDFLEISCH<br />
BRINGT EINE ERSTAUNLICHE<br />
VIELFALT IN DIE KÜCHE.<br />
TEXT Oliver Zelt<br />
Zwei Köche meistern den Aufbruch. Die beiden meinen<br />
damit nicht nur das in der Jägersprache bekannte<br />
Auswaiden des Wildes. Ludwig Maurer und Heiko<br />
Antoniewicz wollen „eine komplett neue Philosophie“.<br />
Es geht ihnen nicht „um den hundertsten Rehrücken<br />
mit Preiselbeerfüllung“. „Ein neues Naturverständnis<br />
für die Wildnis“ sei vonnöten. Dazu gehöre die ganzheitliche<br />
Verarbeitung.<br />
Deshalb servieren Maurer und Antoniewicz, die<br />
beide zu den kreativsten Köpfen in der deutschen<br />
Gastroszene gehören, Ossobuco vom Hirsch mit<br />
einem knallvioletten Blaukrautgel, Wildschweinbäckchen,<br />
die in Tomatenessenz sous-vide gegart sind, und<br />
ein Gericht, das sie konsequenterweise „Aufbruch“<br />
nennen. Ein Ragout aus Herz, Lunge und Leber vom<br />
Reh mit fluffiger Meerrettichcreme.<br />
WILDFLEISCH ‒ EIN ECHTES NATURPRODUKT<br />
Das ist alles sehr weit weg von klassischen Gerichten,<br />
der Schwere eines speckgespickten Keulenbratens mit<br />
dampfendem Rotkohl und Klößen. Reh, Hirsch und Wildschwein<br />
bekommen nun eine lässige Leichtigkeit und<br />
passen so perfekt in die moderne leichte Küche. Wildschwein<br />
kann schweinelecker sein.<br />
Wildfleisch ist eines der wenigen echten Naturprodukte.<br />
Tiere, die in den Wäldern Futter suchen und Feinden<br />
trotzen, haben großartiges Fleisch. Das allerdings ist<br />
bei den wenigsten angekommen, denn die allermeisten<br />
sind alles andere als wild auf Wild. In <strong>Deutsch</strong>land ist<br />
gerade mal ein Prozent allen gegessenen Fleisches Wild.<br />
Dem Fleisch aus dem Wald steckt ein mieses Image<br />
in den Knochen: es rieche streng, schmecke auch so und<br />
müsse deshalb in Buttermilch einlegt werden. Diese<br />
Erzählungen stammen aus den Zeiten, als ein Kühlschrank<br />
noch ein Luxusprodukt war und so lange vom<br />
Tier gegessen wurde, bis alles aufgebraucht war – und<br />
nicht so lange es noch gut war.<br />
Der Braten aus freier Wildbahn ist eine erstklassige<br />
Alternative zu Rind, Schwein und Huhn, die oft aus<br />
Massentierhaltung kommen. „Es ist das Beste, was draußen<br />
vor der Tür rumläuft. Die Tiere haben nie einen Stall<br />
gesehen“, sagt Ben Weber, Chef des Restaurants „Gudde<br />
Kascht“ in Haller.<br />
Allerdings sind Jäger längst nicht die Einzigen, die<br />
Wild auf den Markt bringen. Fast die Hälfte des Angebots<br />
stammt aus der Zucht, bei der Tiere in Gehegen gehalten<br />
und gefüttert werden. Was in den Supermarktregalen<br />
liegt, aber auch in Restaurants auf der Karte steht, stammt<br />
meist aus Übersee, oft aus riesigen Gattern in Neuseeland.<br />
Das Fleisch aus den Gehegen sei deutlich heller und<br />
habe weniger Geschmack als das aus den Jagdrevieren,<br />
sagen Köche.<br />
16<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
SAISONALE REZEPTE<br />
WILDANGEBOT IN LUXEMBURG<br />
In Luxemburg gibt es in zahlreichen Supermärkten meist<br />
gefrorenes Wildschwein, Reh und Rotwild, einige Metzger<br />
haben es in der Theke liegen, aber private Wildhändler<br />
gibt es kaum. Das ist in <strong>Deutsch</strong>land ganz anders. Da<br />
liefern Jäger Rücken, Keulen oder sogar Beinscheiben und<br />
Zunge oft direkt an die Haustür. „Die Selbstvermarktung<br />
ist noch etwas Neues in Luxemburg“, weiß Daniel Albert,<br />
Koch im Restaurant „De Klautjen“ in Roost/Bissen, der<br />
befreundeten Waidmännern empfiehlt, es damit einmal zu<br />
versuchen. Denn Wild ist reichlich da, zwischen Ardennen<br />
und Moseltal. „Wildschweine sogar mehr, als es der Natur<br />
guttut“, so Albert. Jedes Jahr werden etwa 6.000 Rehe,<br />
400 Hirsche und bis zu 8.000 Wildschweine erlegt.<br />
REH BELIEBT IM RESTAURANT<br />
Daniel Albert ist Koch und Jäger und somit sein eigener<br />
Lieferant. Er hat ein kleines Revier gleich in der Nähe<br />
seines Restaurants. Manchmal bekommt er ein Tier von<br />
einem Freund aus dem Mullerthal. 95 Prozent des Wildfleisches,<br />
das Albert in seinem Lokal den Gästen anbietet,<br />
stammt aus Luxemburg. Und der Koch merkt, „im<br />
Restaurant greifen die Leute oft zum Wildgericht, erst<br />
recht im <strong>Herbst</strong>.“<br />
Als er Kalbsfilet auf der Speisekarte anbot und als<br />
Alternative eine dicke Scheibe aus der Rehnuss ging 30<br />
Mal das Rind über den Küchenpass. „35 Gäste nahmen<br />
das Reh, das ich mit Sauce bordelaise serviert habe“.<br />
Albert hat nichts gegen einen rosa Rehrücken, aber er<br />
empfiehlt die Keule. Die sei durchwachsener und muskulöser,<br />
das interessantere Fleisch. Und es sei problemlos in<br />
Scheiben zu schneiden und „auf dem Grill ebenso fantastisch<br />
rosa hinzubekommen“, sagt Daniel Albert, der auf<br />
den nächsten Seiten einige seiner Rezepte verrät.<br />
Ben Weber vom Restaurant „Gudde Kascht“ erhält vom<br />
örtlichen Wildverein hin und wieder ein ganzes Tier noch<br />
mit Fell. „Das zerlege ich dann in einem Kochkurs“, wo er<br />
den Hobbygourmets zeigt, wie Nose-to-Tail-Kochen geht.<br />
Einen Glanzpunkt setzt Weber mit einer Rehkeule,<br />
die er als Ganzes 24 Stunden in Gänse- und Schweinefett<br />
confiert, dann wie beim Pulled Pork abzupft und<br />
mit einer cremigen Sauce, Kartoffelpuffern und einem<br />
Rotkohlsorbet als Frischekick serviert. Auch das ein<br />
kulinarischer Aufbruch.<br />
17<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
SAISONALE REZEPTE<br />
WILD<br />
AUF WILD<br />
18<br />
REZEPTE<br />
FOTOS<br />
David Albert<br />
Ramunas Astrauskas<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
SAISONALE REZEPTE<br />
David Albert ist nicht nur passionierter Küchenchef und Betreiber des<br />
Restaurants „De Klautjen“ in Bissen, er liebt Wild in all seinen Formen und ist<br />
selbst leidenschaftlicher Jäger. Für <strong>KACHEN</strong> interpretierte er einige seiner<br />
Lieblingswildrezepte, passend zur herbstlichen Jahreszeit, die auch für Laien<br />
einfach nachzukochen sind. Bekannt wurde David auch durch sein Kochbuch<br />
„Wild gekocht“. Das Restaurant De Klautjen in Roost/Bissen liegt im 1. Stock,<br />
während im Erdgeschoss Take-away angeboten wird. Alle Speisen werden<br />
täglich frisch aus saisonalen und regionalen Produkten zubereitet. Der Name<br />
des Restaurants wird abgeleitet von der ehemals in Bissen angesiedelten Nagelfabrik, deren<br />
Arbeiter im Sprachgebrauch „Klautjen“ genannt wurden.<br />
deklautjen.lu<br />
FEIERSTENGSZALOT<br />
VUM HIRSCH<br />
6 Personen<br />
30 Minuten<br />
1 Stunde + ziehen<br />
Für die Feierstengszalot<br />
› 1,2 kg Hirschfleisch aus der Keule<br />
› 1 Bund Suppengemüse (Möhre,<br />
Lauch, Zwiebel, Sellerie)<br />
› 1 l Weißwein (Elbling)<br />
› 3 hart gekochte Eier<br />
› 100 g feine saure Gewürzgurken,<br />
gehackt<br />
› 100 g Schalotten, fein gehackt<br />
› 20 g Petersilie, fein gehackt<br />
› 10 ml Sonnenblumenöl<br />
› 3 EL Senf<br />
› Essig, nach Gusto<br />
› Salz, Pfeffer<br />
› Croûtons<br />
Für die Rollen<br />
› 400 g Rindercarpaccio<br />
oder Hirschcarpaccio,<br />
dünn geschnitten<br />
Am Vortag<br />
1 Das Fleisch mit kaltem Wasser abwaschen und das Suppengemüse<br />
klein schneiden.<br />
2 In einem großen Topf den Wein zu dem Fleisch und Suppengemüse geben<br />
und mit Wasser aufschütten, bis das Fleisch bedeckt ist. Ca. 1 Stunde<br />
garkochen.<br />
3 Anschließend abkühlen lassen. Die Brühe kann für eine Suppe oder Sauce<br />
genutzt werden.<br />
Die Zubereitung<br />
1 Das gekochte Fleisch in ca.1 cm kleine Würfel schneiden. Die gekochten<br />
Eier hacken mit der Petersilie, den Gurken und Schalotten sorgfältig<br />
vermengen.<br />
2 In einer kleinen Schüssel den Senf, Essig und das Sonnenblumenöl zu<br />
einem Dressing verrühren. Zu dem Fleisch geben, sorgfältig einreiben und<br />
mit Salz und Pfeffer würzen. Für einen vollen Geschmack 2 – 3 Stunden<br />
ziehen lassen und nach Gusto nachwürzen.<br />
3 Die Feierstengszalot auf Rindercarpaccio oder Hirschcarpaccio verteilen,<br />
einwickeln und in kleine Scheiben schneiden. Auf einem frischen, knackigen<br />
Salat mit ein paar Spritzern Dressing und Croûtons servieren.<br />
WEINBEGLEITUNG<br />
Chardonnay Remerschen Kreitzberg<br />
Moselle Luxembourg - Weißwein<br />
Krier - Welbes<br />
19<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
SAISONALE REZEPTE<br />
WILDSCHWEINRAGOUT<br />
MIT PFIFFERLINGEN<br />
6 Personen<br />
30 Minuten<br />
40 – 45 Minuten<br />
› 1,5 kg Wildschweinfleisch<br />
(am besten Hals oder Schulter)<br />
› 3 Zwiebeln<br />
› 3 Möhren<br />
› 1 Knoblauchzehe<br />
› 3 EL Öl zum Anbraten<br />
› 500 ml Rotwein<br />
› 500 ml Wildfond oder Rinderfond<br />
› Salz und Pfeffer<br />
› 1 Lorbeerblatt<br />
› 3 Gewürznelken<br />
› 250 g Pfifferlinge<br />
› 60 g Mehlschwitze<br />
› 30 g Butter<br />
1 Das Wildschweinfleisch in 4 cm große Würfel schneiden. Zwiebeln,<br />
Möhren und Knoblauch schälen und würfeln. Pfifferlinge putzen<br />
und halbieren.<br />
2 In einem Topf (am besten aus Gusseisen) das Öl erhitzen und das Fleisch<br />
bei großer Hitze kräftig anbraten. Zwiebeln, Möhren und Knoblauch<br />
hinzufügen und leicht anschwitzen. Mit Salz, Pfeffer, Gewürznelken und<br />
Lorbeerblatt würzen. Mit Wildfond und Rotwein ablöschen und<br />
45 – 50 Minuten köcheln lassen.<br />
3 Die Pfifferlinge in einer Pfanne mit Butter anbraten und zu dem Ragout<br />
geben. Wenn nötig nachwürzen und mit Mehlschwitze leicht binden.<br />
4 Das Ragout mit gebratenen Spätzle oder Kartoffeln und saisonalem<br />
Gemüse wie z. B. Rotkohl servieren.<br />
WEINBEGLEITUNG<br />
Villa Donoratico<br />
Toscane Bolgheri - Rotwein<br />
Argentiera<br />
20<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
SAISONALE REZEPTE<br />
WILDBURGER<br />
6 Personen 40 Minuten 20 Minuten<br />
› 450 g Wildschwein<br />
› 450 g Reh oder Hirsch<br />
› 3 Zwiebeln<br />
› 2 Knoblauchzehen<br />
› 1 kleines Bund Petersilie<br />
› 2 Scheiben trockenes Brot<br />
› 100 ml Milch<br />
› 2 Eigelb<br />
› 3 Salatblätter<br />
› 1 Tomate<br />
› 2 EL Ketchup<br />
› Salz und Pfeffer<br />
› Öl zum Anbraten<br />
› 6 Brötchen<br />
› Tabasco (nach Geschmack)<br />
1 Das Brot in der Milch einweichen. Zwiebeln und<br />
Knoblauch schälen und ganz fein hacken. Davon 1/3 für<br />
die Sauce aufbewahren. Petersilie fein schneiden.<br />
Das Fleisch durch den Fleischwolf drehen (Scheibe<br />
3 – 4 mm). Zwiebeln, Knoblauch, Petersilie, das<br />
aufgeweichte Brot und Eigelb mit dem gehackten<br />
Fleisch vermischen. Mit Salz und Pfeffer würzen.<br />
2 In einer Schüssel Ketchup, Zwiebeln und Knoblauch<br />
vermischen. Nach Geschmack mit Tabasco schärfen.<br />
3 Den Ofen auf 170 °C Umluft vorheizen. Das Fleisch<br />
zu Hamburgern formen. In einer vorgeheizten<br />
Pfanne auf beiden Seiten gut anbraten und im Ofen<br />
15 Minuten fertig garen. Die Brötchen halbieren<br />
und im Ofen erwärmen. Den Wildburger mit Brot,<br />
Tomatenscheibe, Hamburger, Sauce und Salat<br />
zusammensetzen.<br />
WEINBEGLEITUNG<br />
La dame Brune<br />
Ventoux 2016 Biodynamie - Rotwein<br />
Domaine Dambrun<br />
21<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
SAISONALE REZEPTE<br />
TOURNEDOS VOM DAMHIRSCH<br />
MIT PORTWEINSAUCE<br />
6 Personen<br />
30 Minuten<br />
25 Minuten<br />
› 6 Tournedos vom Damhirsch<br />
(Lende oder Rücken)<br />
› 6 dünne Scheiben Speck<br />
› 400 ml Wildfond<br />
› 100 ml Portwein<br />
› 100 ml Rotwein<br />
› 2 Schalotten<br />
› Balsamico-Essig (nach Bedarf)<br />
› 50 g Butter<br />
› Salz und Pfeffer<br />
› Speisestärke<br />
› 3 EL Öl zum Anbraten<br />
1 Schalotten schälen, fein schneiden und in einem Topf<br />
mit Butter glasig dünsten. Mit Portwein und Rotwein<br />
ablöschen und um die Hälfte einkochen lassen.<br />
Wildfond hinzugeben und nochmal um die Hälfte<br />
einkochen lassen.<br />
2 Mit Salz und Pfeffer nach Bedarf würzen und<br />
mit dem Balsamico-Essig das richtige süß-saure<br />
Gleichgewicht herstellen. Die Sauce mit etwas<br />
Speisestärke binden, mit Butter montieren und nicht<br />
mehr aufkochen lassen.<br />
3 Den Ofen auf 170 °C Umluft vorheizen. Die Tournedos<br />
mit Speck umwickeln und mit Küchengarn festbinden.<br />
Das Fleisch in einer gut vorgeheizten Pfanne mit Öl<br />
beidseitig gut anbraten. Die Tournedos im vorgeheizten<br />
Ofen 12 Minuten (Garstufe: Rosa) garen.<br />
Anschließend das Fleisch in Alufolie einpacken<br />
und 5 Minuten ruhen lassen.<br />
4 Das Fleisch aus der Alufolie nehmen und auf<br />
einem Bett aus gebratenen Waldpilzen anrichten.<br />
Mit Rotkohl und gebratenen Spätzle servieren.<br />
WEINBEGLEITUNG<br />
Castillon<br />
Côtes de Bordeaux - Rotwein<br />
Domaine de l’Aurage<br />
22<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
25 JAHRE<br />
LABEL CACTUS RËNDFLEESCH<br />
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SAISONALE REZEPTE<br />
ES IST<br />
PILZ-<br />
SAISON<br />
Es gibt kaum eine üppigere Jahreszeit als<br />
der <strong>Herbst</strong>. Auch wenn das Wetter langsam<br />
umschlägt und kühlere Tage kommen, sind<br />
Äpfel, Birnen und Kastanien reif und die<br />
Trauben können gelesen werden. Die Pilzsaison,<br />
die ja bereits im Hochsommer beginnt, hat jetzt<br />
ihren Höhepunkt, und wer sich auskennt und<br />
mit offenen Augen durch den Wald streift, der<br />
findet hierzulande etliche wohlschmeckende<br />
Sorten, für deren Zubereitung wir auf den<br />
nächsten Seiten einige schöne Ideen liefern.<br />
WEINBEGLEITUNG<br />
24<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
SAISONALE REZEPTE<br />
25<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
SAISONALE REZEPTE<br />
KNUSPRIGE WONTONS<br />
16 Wontons<br />
20 Minuten<br />
20 Minuten<br />
› 1 ½ EL Pflanzenöl<br />
› 1 TL Sesamöl<br />
› 2 Knoblauchzehen, fein gehackt<br />
› 1 EL geriebener Ingwer<br />
› 45 g Frühlingszwiebeln,<br />
fein gehackt<br />
› 8 große Shiitake-Pilze<br />
› 250 g gemischte Pilze, gehackt<br />
› 45 g Koriander, gehackt<br />
› 2 EL Hoisin-Sauce<br />
› 16 Wonton-Wraps<br />
(alternativ: Samosa-Wraps)<br />
› ½ rote Chilischote, in Scheiben<br />
geschnitten<br />
› Sojasauce<br />
› Wasser<br />
› Sesam- oder Pflanzenöl,<br />
zum Frittieren<br />
1 Beide Öle in einer großen Pfanne mischen und erhitzen.<br />
2 Die Pilze einige Minuten lang braten, dann den<br />
Knoblauch, den Ingwer und die Frühlingszwiebeln in<br />
die Pfanne geben. Umrühren, bis der gesamte Saft<br />
verdampft ist.<br />
3 Den Koriander und die Hoisin-Sauce unterrühren,<br />
bis sich alles vermischt hat.<br />
4 Ein Wonton-Wrapper auf ein Brett legen und etwa<br />
½ Esslöffel Füllung in die Mitte des Wrappers geben. Die<br />
Ränder mit den Fingern mit Wasser bepinseln, dann den<br />
Teig vorsichtig über die Mitte falten, so dass die Füllung<br />
eingeschlossen ist und ein Dreieck entsteht. Drücken Sie<br />
die Ränder mit einer Gabel oder den Fingern zusammen,<br />
um sie zu verschließen. Den Vorgang mit den restlichen<br />
Teigblättern und der Füllung wiederholen.<br />
5 Etwa 1 cm Sesam- oder Olivenöl erhitzen und<br />
die Wontons rundherum knusprig frittieren.<br />
Auf Küchenpapier abtropfen lassen.<br />
6 Sojasauce und Chili verrühren und mit den knusprigen<br />
Wontons servieren.<br />
WEINBEGLEITUNG<br />
Côte du Rhône 2019 Bio<br />
Les Arbousiers - Rotwein<br />
Domaine La Réméjeanne<br />
26<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
SAISONALE REZEPTE<br />
MARINIERTE CHAMPIGNONS<br />
2 Personen 10 Minuten + 2 Std<br />
Für die marinierten Champignons<br />
› 250 g Champignons, in Scheiben<br />
geschnitten<br />
› 60 ml Zitronensaft<br />
› Schale von 1 Zitrone<br />
› 30 ml Weißweinessig<br />
› 1 EL Koriandersamen, geröstet<br />
und grob zerkleinert<br />
› ½ Knoblauchzehe<br />
› 60 ml Olivenöl<br />
› Salz und Pfeffer<br />
Zum Servieren<br />
› 160 g wilde Rauke<br />
› Parmesan, gehobelt<br />
1 In einer großen Schüssel alle Zutaten gründlich<br />
miteinander vermischen, so dass alles gleichmäßig<br />
bedeckt ist, und mindestens 2 Stunden<br />
marinieren lassen.<br />
MARINIERTE PILZE EIGNEN<br />
SICH AUCH SEHR GUT ALS<br />
TEIL EINER ITALIENISCHEN<br />
ANTIPASTI-PLATTE.<br />
2 Abschmecken, sobald die Pilze den Saft<br />
aufgenommen haben und weich geworden sind.<br />
3 In einem frischen Salat mit Rucola und Parmesan<br />
servieren.<br />
WEINBEGLEITUNG<br />
Chardonnay<br />
Ciampagnis 2018 - Weißwein<br />
Vie di Romans<br />
KNOWLEDGE BITES<br />
Die besten Ergebnisse erzielt<br />
man, wenn man die Pilze in<br />
Butter oder Öl anbrät. Darauf<br />
achten, dass die Pfanne sehr<br />
heiß ist, bevor die Pilze hineingegeben<br />
werden, und die<br />
Pfanne nicht zu voll machen.<br />
Auf diese Weise verdunstet<br />
das austretende Wasser und<br />
die Pilze werden braun, was<br />
den Geschmack verstärkt.<br />
Getrocknete Pilze 30 Minuten<br />
lang in etwas heißem<br />
Wasser einweichen. Die Pilze<br />
können dann wie gewohnt<br />
verwendet werden. Außerdem<br />
kann man die Pilzflüssigkeit<br />
abseihen und in Saucen<br />
oder Brühen verwenden –<br />
sie hat viel Geschmack!<br />
27<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
SAISONALE REZEPTE<br />
FEIN GETRÜFFELTES MAC ’N CHEESE<br />
4 Personen 15 Minuten 35 Minuten<br />
Für die Mac ‘n Cheese<br />
› 60 g Butter<br />
› 60 g Mehl<br />
› 625 ml Milch<br />
› 250 g reifer Cheddar, gerieben<br />
› 350 g Makkaroni<br />
› 250 g gemischte exotische Pilze<br />
› 2 Knoblauchzehen, gehackt<br />
› 1 EL Butter<br />
› Muskatnuss, gemahlen<br />
› Salz<br />
› Pfeffer<br />
Zum Servieren<br />
› Trüffelöl<br />
› Käse zum Überbacken (Gruyère,<br />
Gouda, Cheddar …)<br />
1 Die gemischten exotischen Pilze und den Knoblauch<br />
in einem Esslöffel Butter anbraten. Beiseitestellen.<br />
2 Die Butter in einem Topf schmelzen, das Mehl<br />
einstreuen und unter kurzem Rühren kochen,<br />
bis alles gut verbunden ist.<br />
3 Die Milch erhitzen und nach und nach mit dem<br />
Schneebesen in die Mehlschwitze einrühren und<br />
kochen, bis sie glatt und dickflüssig ist.<br />
4 Den geriebenen Cheddar dazugeben und gut verrühren.<br />
Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken.<br />
Auf kleiner Flamme warm halten.<br />
5 Die Makkaroni kochen, abgießen und unter die<br />
Käsesauce rühren. Die Champignons und den<br />
Knoblauch vorsichtig unterheben und das<br />
Mac ’n Cheese in eine Auflaufform geben.<br />
1 Nach Belieben mit Trüffelöl beträufeln,<br />
mit zusätzlichem Käse bestreuen und bei<br />
180 °C überbacken, bis die Makkaroni<br />
goldbraun „blubbern“.<br />
WEINBEGLEITUNG<br />
Bourgogne<br />
Les Perrières 2018 - Weißwein<br />
Simon Bize<br />
28<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
SAISONALE REZEPTE<br />
TAGLIATELLE MIT<br />
CREMIGEN PILZEN & MANGOLD<br />
4 Personen<br />
30 Minuten<br />
20 Minuten<br />
› 500 g Tagliatelle<br />
› Olivenöl<br />
› 8 gewürzte Schweinswürstchen,<br />
ohne Därme<br />
› 1 rote Zwiebel, grob gehackt<br />
› 3 Knoblauchzehen, gehackt<br />
› 250 g Portabellini-Pilze, grob<br />
zerkleinert<br />
› 125 ml Weißwein<br />
› 125 ml Sahne<br />
› 100 g Mangold, Stiele entfernt,<br />
Blätter gehackt<br />
› Salz<br />
› Pfeffer<br />
› getrocknete Chiliflocken,<br />
zum Abschmecken<br />
› Parmesanspäne, zum Servieren<br />
(optional)<br />
1 Nudeln nach Packungsanweisung kochen. Abgießen<br />
und beiseitestellen.<br />
2 Einen Schuss Öl in einer großen Pfanne erhitzen und<br />
das Brät goldgelb anbraten. Zwiebel, Knoblauch,<br />
Chiliflocken und Champignons hinzugeben und<br />
braten, bis sie weich sind.<br />
3 Wein und Sahne zugeben und 5 bis 15 Minuten<br />
köcheln lassen, um die Sauce auf die gewünschte<br />
Dicke zu reduzieren.<br />
4 Den Mangold zugeben und 5 Minuten kochen lassen.<br />
5 Abschmecken, die Paste in der Sauce schwenken<br />
und mit Parmesanspänen servieren.<br />
WEINBEGLEITUNG<br />
Weisser Burgunder<br />
Bürgstadter Berg 2018 - Weißwein<br />
Fürst Erste Lage<br />
29<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
SAISONALE REZEPTE<br />
SCHNELLE PILZ-<br />
PORREE-SUPPE<br />
4 Personen<br />
10 Minuten<br />
45 Minuten<br />
› 1 Bund Lauch, gewaschen und<br />
in Stücke geschnitten<br />
› 1 TL Butter<br />
› 500 g Champignons<br />
› 750 ml Hühnerbrühe<br />
› 1 Zweig Thymian<br />
› 2 EL getrocknete Champignons,<br />
eingeweicht<br />
› 125 ml Sahne<br />
› 1 EL Maisstärke<br />
› Wasser<br />
EINIGE DER GEBRÄUNTEN PILZE<br />
BEISEITESTELLEN UND SPÄTER ZUR<br />
SUPPE SERVIEREN, WIE ABGEBILDET.<br />
1 Den Lauch in einem großen Topf<br />
in einem Stück Butter anbraten,<br />
bis er weich ist.<br />
2 Die Champignons vorsichtig<br />
waschen oder bürsten, je nach<br />
Größe vierteln oder halbieren,<br />
dann in den Topf geben und<br />
anbraten.<br />
3 Die Hühnerbrühe, einen Thymianzweig<br />
und die eingeweichten<br />
getrockneten Pilze hinzugeben.<br />
Gründlich umrühren und 15<br />
Minuten köcheln lassen.<br />
4 Die Sahne zugeben und glatt<br />
rühren.<br />
5 Die Speisestärke mit etwas<br />
Wasser anrühren und in die<br />
Suppe geben.<br />
6 Weitere 20 Minuten kochen, um<br />
die Suppe einzudicken. Mit Toast<br />
oder Croutons servieren.<br />
WEINBEGLEITUNG<br />
Fendant Vétroz<br />
Les Terrasses 2019 - Weißwein<br />
Germanier<br />
30<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
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SAISONALE REZEPTE<br />
34<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
SAISONALE REZEPTE<br />
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binden, für jeden Gast bei Tisch.<br />
Eine handgeschriebene Menükarte<br />
und Kekse im Fliegenpilz-Look wecken<br />
die Vorfreude auf einen leckeren Abend<br />
und ein üppiger Blumenstrauß in<br />
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Baumscheiben als Platzteller passen<br />
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Zusammen mit Heike von „Pfeffer<br />
macht glücklich“ wünschen wir eine<br />
schöne <strong>Herbst</strong>zeit und viel Freude beim<br />
Inspirieren und Nachstylen.<br />
Weitere Anregungen auf Heikes Instagram:<br />
pfeffermachtglücklich<br />
35<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
SAISONALE REZEPTE<br />
MARONENSUPPE<br />
6 Personen 15 Minuten 20 Minuten<br />
› 1 kleine Zwiebel<br />
› 3 EL frische Thymianblättchen<br />
› 500 g vakuumverpackte Maronen<br />
› 40 g Butter<br />
› 600 ml Hühnerfond<br />
› 160 g Sahne 33 %<br />
› evtl. etwas Milch 3,5 %<br />
› Meersalz<br />
› frisch gemahlener Pfeffer<br />
› Piment d’Espelette<br />
› 2 EL Olivenöl<br />
› 1 großer Apfel, entkernt und klein<br />
gewürfelt<br />
1 Die Zwiebel schälen und fein würfeln. Die Maronen<br />
ebenfalls fein würfeln, davon 4 EL sowie 1 EL<br />
Thymianblättchen beiseitestellen.<br />
2 Die Butter in einem gusseisernen Topf erhitzen, die<br />
Zwiebelwürfel, die Maronen und die Thymianblättchen<br />
darin andünsten. Während fünf Minuten bei sanfter<br />
Hitze schmoren lassen. Mit dem Hühnerfond und der<br />
Sahne ablöschen und 15 Minuten zugedeckt<br />
bei kleiner Hitze köcheln.<br />
3 Die Suppe mit dem Stabmixer pürieren. Wenn sie<br />
zu fest ist, mit dem Stabmixer evtl. etwas Milch<br />
untermixen, nochmal kurz aufkochen lassen und<br />
mit dem Salz, dem Pfeffer und dem Piment<br />
d’Espelette würzen.<br />
4 Die beiseitegestellten Maronen und Thymianblättchen<br />
zusammen mit den Apfelwürfeln in dem<br />
Olivenöl kurz anbraten und mit Salz und Piment<br />
d’Espelette würzen.<br />
5 Maronensuppe nochmal durchmixen, in vorgewärmte<br />
Teller geben und mit der Maronen-Apfel-Mischung<br />
und einem kleinen Zweig Thymian verzieren.<br />
36<br />
REZEPTE<br />
FOTOS<br />
Heike Meyers<br />
Ramunas Astrauskas<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
WALDPILZE<br />
AUF OFENKARTOFFEL<br />
4 Personen<br />
10 Minuten<br />
55 Minuten<br />
› 4 große Kartoffeln<br />
› 4 EL feines Olivenöl<br />
› 3 Schalotten, fein gewürfelt<br />
› 750 g verschiedene frische<br />
Waldpilze, geputzt und verlesen<br />
› schwarzer Pfeffer,<br />
frisch gemahlen<br />
› 2 Zweige Rosmarin<br />
› 2 Zweige Thymian<br />
› frischer Rosmarin, fein gehackt<br />
› frischer Thymian, fein gehackt<br />
› Piment d’Espelette<br />
› 250 g saure Sahne<br />
› 125 g Crème fraîche<br />
› eine Handvoll frische Petersilie,<br />
gehackt<br />
1 Die Kartoffeln 10 Minuten in Salzwasser halbgar<br />
kochen. Den Backofen auf 170 °C vorheizen.<br />
Die Kartoffeln abschütten, trocknen & in Alufolie<br />
eingewickelt ca. 45 Minuten backen. Dann Stäbchenprobe<br />
machen – sie müssen schön weich sein.<br />
2 Währenddessen das Olivenöl erhitzen und die<br />
Schalotten darin sanft anbraten. Die Temperatur<br />
erhöhen, die Pilze mit den Kräuterzweigen zugeben<br />
und bei starker Hitze unter ständigem Rühren braten.<br />
Zunächst tritt Flüssigkeit aus, die sollte wieder ganz<br />
verdampfen. Dann erst mit dem Salz, dem Pfeffer<br />
und Piment d’Espelette würzen. Die Kräuterzweige<br />
entfernen. Jeweils einen Klecks von der sauren Sahne<br />
und der Crème fraîche unterrühren, ebenso die Hälfte<br />
der fein gehackten Kräuter.<br />
3 Die restliche saure Sahne mit der restlichen Crème<br />
fraîche glattrühren, die übrigen fein gehackten<br />
Kräuter unterrühren und mit Salz und Pfeffer<br />
kräftig abschmecken.<br />
4 Die Kartoffeln aus dem Ofen und der Folie nehmen,<br />
auf einen hübschen Teller legen, oben längs<br />
einschneiden, etwas auseinanderdrücken, Kräutercreme<br />
und Pilze darauf anrichten, mit der Petersilie<br />
bestreuen und sofort genießen.<br />
TIPP<br />
Auf eigene Faust Pilze sammeln sollte man nur,<br />
wenn man über das entsprechende Wissen<br />
verfügt. Die meisten Vergiftungen passieren,<br />
weil essbare Pilze mit Giftpilzen verwechselt<br />
werden. Nur ein Bruchteil der bekannten Pilze ist<br />
tatsächlich essbar, davon wiederum gelten nur<br />
wenige als ausgezeichnete Speisepilze. Es gibt<br />
aber auch wahre Pilzkenner. Denen sollte man<br />
sich im Idealfall anschließen.<br />
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<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
SAISONALE REZEPTE<br />
38<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
SAISONALE REZEPTE<br />
ZIMTEIS AUF APFELTARTE<br />
6 ‒ 8 Personen 30 Minuten 40 Minuten<br />
Für die Tarte<br />
› 200 g Mehl 405<br />
› 170 g zimmerwarme Butter<br />
› 3 Eigelb (= 45 g Eigelb)<br />
› 100 g Zucker<br />
› eine Prise Salz<br />
› 7 – 8 säuerliche Äpfel<br />
(vorzugsweise rote Äpfel)<br />
› Saft einer Zitrone<br />
› Apfel- bzw. Quittengelee<br />
› 5 EL Orangensaft<br />
Für das Eis<br />
› 3 Eigelb<br />
› 200 g feinster Zucker<br />
› 600 ml Vollmilch<br />
› 2 EL Zimt<br />
Die Tarte<br />
1 Das Mehl mit 150 g Butter, den Eigelben, 75 g Zucker<br />
und einer Prise Salz zügig verkneten. Zu einem Ziegel<br />
formen und in Folie gewickelt 30 Minuten in den<br />
Kühlschrank legen.<br />
2 Den Backofen auf 190 °C vorheizen.<br />
3 Vom Teig ein wenig für den Rand abnehmen, restlichen<br />
Teig in eine mit Backpapier ausgelegte Springform<br />
legen und mit den Fingern bis zum Rand drücken,<br />
alternativ auf wenig Mehl ausrollen und in die Form<br />
legen. Den restlichen Teig zu einer Rolle formen, diese<br />
an den Rand der Form legen und festdrücken.<br />
4 Die Äpfel halb schälen, sodass noch ein wenig von der<br />
schönen roten Schale bleibt, halbieren, das Kerngehäuse<br />
entfernen, in dünne Scheiben schneiden und<br />
sofort mit dem Zitronensaft beträufeln. Die Apfelscheiben<br />
dicht an dicht in die Form legen, mit der<br />
restlichen Butter in Flöckchen belegen und mit dem<br />
restlichen Zucker bestreuen. 20 Minuten backen.<br />
5 Das Apfelgelee mit dem Orangensaft aufkochen. Die<br />
Tarte damit einpinseln und weitere 20 Minuten backen.<br />
6 Die Tarte aus der Form lösen und auf einem Kuchengitter<br />
vollständig auskühlen lassen.<br />
Das Eis<br />
1 Die Eigelbe mit dem Zucker cremig hell aufschlagen.<br />
Das dauert ein wenig, der Zucker sollte sich ganz<br />
aufgelöst haben.<br />
2 Die Milch aufkochen und heiß, in einem dünnen<br />
Strahl, unter weiterem Rühren in die Eigelbmasse<br />
einfließen lassen, dann alles zurück in den Topf geben.<br />
3 Langsam, unter ständigem Rühren, nur fast zum<br />
Kochen bringen, bis die Creme leicht dicklich ist.<br />
4 Vom Herd nehmen, Zimt einrühren und unter<br />
gelegentlichem Rühren abkühlen lassen.<br />
5 Dann in die Eismaschine geben und zu einem<br />
cremigen Zimteis gefrieren.<br />
Anrichten<br />
Die Tarte in Stücke teilen, auf einen hübschen Teller<br />
legen und mit einer Kugel Zimteis belegen.<br />
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<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
SAISONALE REZEPTE<br />
40<br />
IDEEN<br />
FOTOS<br />
Heike Meyers<br />
Ramunas Astrauskas<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
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8 Personen<br />
Großer Bräter mit Deckel<br />
Zubereitungszeit:<br />
3 Std. 30 Min.<br />
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ADVERTORIAL<br />
Für das Fleisch:<br />
1,5 – 2 kg Hirschbraten aus<br />
der Keule, ohne Knochen<br />
Salz<br />
Pfeffer aus der Mühle<br />
30 g Butterschmalz<br />
30 g Butter<br />
Für die Sauce:<br />
1 mittelgroße Zwiebel<br />
2 kleine Karotten<br />
1 kleines Stück Knollensellerie<br />
½ Stange Lauch<br />
2 kleine Knoblauchzehen<br />
einige Wacholderbeeren<br />
30 g Butter<br />
20 g Zucker<br />
5 Thymianzweige<br />
1 EL Tomatenmark<br />
250 ml herber Rotwein<br />
2 – 3 Nelken<br />
1 Lorbeerblatt<br />
1 Zimtstange<br />
250 ml Wildfond aus dem Glas<br />
1 Messerspitze scharfer Senf<br />
Zucker<br />
2 EL Preiselbeeren<br />
aus dem Glas<br />
Tipp:<br />
Sie können die Sauce binden,<br />
indem Sie 1 EL Speisestärke mit<br />
etwas kaltem Wasser anrühren,<br />
zügig mit einem Schneebesen<br />
in die heiße Sauce rühren<br />
und die Sauce nochmals<br />
aufkochen lassen.<br />
1. Das Fleisch kurz kalt abspülen und<br />
mit Küchenpapier trocken tupfen.<br />
Mit Salz und Pfeffer würzen.<br />
2. Das Wurzelgemüse putzen und schälen.<br />
Den Lauch der Länge nach halbieren und<br />
gut waschen. Das Gemüse in 1 – 2 cm<br />
große Stücke schneiden.<br />
3. Das Butterschmalz in einem Bräter<br />
erhitzen und das Fleisch rundherum<br />
gut anbraten.<br />
4. Das Fleisch aus dem Bräter nehmen<br />
und zur Seite stellen.<br />
5. Gemüse, Knoblauchzehen und<br />
Wacholderbeeren kurz im Bratensatz<br />
anrösten.<br />
6. 30 g Butter in den Bräter geben, den<br />
Zucker zugeben und karamellisieren<br />
lassen. Den Thymian zufügen und den<br />
Saucenansatz damit aromatisieren. Das<br />
Tomatenmark zugeben, mitrösten und mit<br />
ca. 100 ml Rotwein ablöschen. Nelken,<br />
Lorbeerblatt und Zimtstange dazugeben<br />
und den Saucenansatz einreduzieren<br />
lassen. Mit dem Wildfond aufgießen.<br />
7. Das Fleisch wieder in den Bräter legen<br />
und mit 30 g Butter bestreichen. Mit dem<br />
Deckel verschließen und das Fleisch wie<br />
angegeben braten. Nach 1 Stunde 20<br />
Minuten wenden und ab jetzt mehrmals<br />
mit dem Bratensaft begießen.<br />
8. Nach Ende der Garzeit das Fleisch aus<br />
dem Bräter nehmen und warm stellen.<br />
Die Sauce durch ein feines Sieb gießen und<br />
das Gemüse durchpassieren. Den restlichen<br />
Rotwein angießen und mit Salz und Pfeffer<br />
würzen. Die Sauce nach Belieben binden<br />
und mit Senf, Zucker und Preiselbeeren<br />
abschmecken.<br />
Pro Portion:<br />
494 kcal, 12 g KH,<br />
23 g F, 54 g E, 1,0 BE<br />
So stellen Sie ein:<br />
Bräter mit Deckel auf dem Rost, Höhe 2 , Ober-/Unterhitze, 170 °C<br />
Garzeit: 3 Std.-3 Std. 10 Min.
SAISONALE REZEPTE<br />
ÜBER LAND & MEER<br />
FÜNF CURRYS<br />
VIETNAMESISCHES<br />
GARNELEN-CURRY<br />
4 Personen<br />
15 Minuten<br />
25 Minuten<br />
Für das Garnelen-Curry<br />
› 1 kg ungekochte Riesengarnelen<br />
(oder 500 g Scampis, geschält<br />
und entdarmt)<br />
› 1 EL Pflanzenöl<br />
› 4 große (360 g) reife Roma-<br />
Tomaten, gewürfelt<br />
› 250 ml Fischfond<br />
› 300 g gemischte asiatische Pilze<br />
(z. B. Shiitake, Enoki und Austernpilze),<br />
große Pilze halbieren<br />
› 225 g Bambussprossen aus der<br />
Dose, in Scheiben, abgetropft<br />
› Minze und gedünsteter<br />
Jasminreis, zum Servieren<br />
› 1 Limette, geviertelt<br />
Für die Currypaste<br />
› 4 cm frischer Ingwer (Stück),<br />
geschält, gehackt<br />
› 4 Knoblauchzehen, geschält<br />
› ½ mittelgroße (85 g) rote Zwiebel,<br />
gehackt<br />
› 1 EL Salz<br />
› 1 EL brauner Zucker<br />
› 2 EL Pflanzenöl<br />
› ½ Tasse grob gehacktes frisches<br />
Zitronengras<br />
› 1 TL getrocknete Chiliflocken<br />
Die Currypaste<br />
1 Alle Zutaten in einen Mixer geben und zu einer groben Paste verarbeiten.<br />
Das vietnamesische Garnelen-Curry<br />
1 Die Garnelen schälen und entdarmen, die Schwänze dabei intakt lassen.<br />
Das Öl in einer tiefen Bratpfanne bei starker Hitze erhitzen. Die Garnelen<br />
nacheinander braten, bis sie beidseitig gebräunt sind; aus der Pfanne<br />
nehmen.<br />
2 Die Hitze auf mittlere Stufe reduzieren und die Currypaste in die Pfanne<br />
geben. Unter Rühren ein paar Minuten kochen, bis die Paste dunkel wird.<br />
3 Die Tomaten und die Fischbrühe hinzufügen, umrühren und 10 Minuten<br />
kochen lassen. Die Pilze hinzufügen und ein paar weitere Minuten kochen,<br />
dann die Garnelen mit den Bambussprossen zurück in die Pfanne geben.<br />
2 Minuten köcheln lassen, oder bis die Garnelen durchgebraten sind.<br />
Nach Geschmack würzen.<br />
4 Mit Minze, einem Spritzer Limette und gedünstetem Jasminreis servieren.<br />
46<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
SAISONALE REZEPTE<br />
LAMM & FRISCHES KRÄUTERCURRY<br />
4 Personen 15 Minuten 1 Stunde<br />
› 1 kg Lammschulter ohne Knochen, geputzt,<br />
in 2 cm große Würfel geschnitten<br />
› 450 g oder 3 mittlere braune Zwiebeln,<br />
in dünne Scheiben geschnitten<br />
› 1 TL Salz<br />
› 1 TL gemahlener Chili<br />
› 2 TL frischer Ingwer, fein gerieben<br />
› 1 Knoblauchzehe, zerdrückt<br />
› 1 TL gemahlener Kurkuma<br />
› 2 TL Tamarindenpaste<br />
› 500 ml Wasser<br />
› 2 EL Pflanzenöl<br />
› 1 Bund Korianderblätter, lose verpackt<br />
› ½ Bund Minze, lose verpackt<br />
› 4 frische lange grüne Chilischoten, grob gehackt<br />
› 60 ml Zitronensaft<br />
› Minze zum Servieren<br />
› Naan-Brot, warm, zum Servieren<br />
1 Lammfleisch, Zwiebel, Salz, gemahlene Chilischoten,<br />
Ingwer, Knoblauch, Kurkuma, Tamarinde, Pflanzenöl und<br />
Wasser in einem großen, schweren Topf zum Kochen<br />
bringen und dann die Hitze auf ein Köcheln reduzieren.<br />
Zugedeckt 45 Minuten leicht köcheln lassen,<br />
bis das Fleisch weich ist.<br />
2 Den Deckel abnehmen und die Hitze auf mittlere<br />
bis hohe Stufe erhöhen. Unbedeckt kochen,<br />
bis die Sauce etwas eingedickt ist.<br />
3 In der Zwischenzeit den Koriander, die Minze, die grünen<br />
Chilis, den Saft und 2 EL Wasser in einen Mixer oder<br />
eine Küchenmaschine geben und zu einer dünnen<br />
Paste verarbeiten.<br />
4 Wenn die Sauce eingekocht ist, die Kräuterpaste darübergießen<br />
und weitere 5 Minuten kochen. Mit Meersalz und<br />
frisch gemahlenem Pfeffer abschmecken.<br />
5 Das Curry mit zusätzlichen Minzblättern bestreuen und<br />
nach Wunsch mit warmem Naan-Brot servieren.<br />
47<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
ROTES THAI-RINDFLEISCH-CURRY<br />
4 Personen 20 Minuten 90 Minuten<br />
› 1 EL rote Currypaste<br />
› 1 EL geriebener Palmzucker<br />
› 1 EL Fischsauce<br />
› 1 Knoblauchzehe, zerdrückt<br />
› 1 Kaffir-Limettenblatt, in feine Scheiben<br />
geschnitten<br />
› 1 kg Rinder-Chuck-Steak, in 2 cm große<br />
Würfel geschnitten<br />
› 2 EL Pflanzenöl<br />
› 150 g oder 1 mittlere braune Zwiebel,<br />
fein geschnitten<br />
› 125 ml Rinder- oder Gemüsebrühe<br />
› 250 ml Kokosnusscreme<br />
› 200 g rote Paprika, in Scheiben geschnitten<br />
› 1 Bund englischer Spinat, gewaschen, geputzt<br />
› 2 EL asiatisch gebratene Schalotten (optional)<br />
› Gedämpfter Jasminreis, zum Servieren<br />
1 In einer großen Schüssel die Paste, den Zucker,<br />
die Sauce, den Knoblauch und das Limettenblatt<br />
vermischen. Das Rindfleisch dazugeben und gut<br />
durchschwenken. 30 Minuten stehen lassen.<br />
2 Das Öl in einer großen, schweren Pfanne bei<br />
starker Hitze erhitzen. Das Rindfleisch schubweise<br />
anbraten, bis es von allen Seiten gut<br />
gebräunt ist; aus der Pfanne nehmen.<br />
3 Die Zwiebel hinzufügen. Unter Rühren 2 Minuten<br />
kochen oder bis sie weich ist. Das Rindfleisch mit<br />
der Brühe zurück in die Pfanne geben. Die Hitze<br />
reduzieren und zugedeckt 1 Stunde lang köcheln<br />
lassen, bis das Fleisch weich ist. Die Kokosnusscreme<br />
hinzufügen und zugedeckt köcheln<br />
lassen, bis die Sauce cremig ist.<br />
4 Kurz vor dem Servieren die Paprika und den<br />
Spinat hinzufügen und eine weitere Minute<br />
kochen oder bis dieser gegart ist. Mit Meersalz<br />
und frisch gemahlenem schwarzen<br />
Pfeffer abschmecken.<br />
5 Mit den Schalotten bestreuen und mit<br />
gedämpftem Jasminreis servieren.
SAISONALE REZEPTE<br />
KICHERERBSEN-<br />
GEMÜSE-CURRY<br />
4 – 6 Personen<br />
10 Minuten<br />
25 Minuten<br />
Für das Curry<br />
› 60 ml Pflanzenöl<br />
› 1 EL schwarze Senfkörner<br />
› 300 g oder 2 mittelgroße braune<br />
Zwiebeln, fein gewürfelt<br />
› 2 Knoblauchzehen, fein gehackt<br />
› 60 g frischer Ingwer, gerieben<br />
› ½ TL gemahlener Kurkuma<br />
› ½ TL gemahlener Kreuzkümmel<br />
› 1 TL Garam Masala<br />
› ¼ TL Cayennepfeffer<br />
› 400 g zerkleinerte Tomaten aus<br />
der Dose<br />
› 250 ml Gemüsebrühe<br />
› 1 EL Honig<br />
› 500 g Blumenkohl, in Röschen<br />
geschnitten<br />
› 300 g Zucchini, in dicke Scheiben<br />
geschnitten<br />
› 400 g Kichererbsen aus der Dose,<br />
abgespült, abgetropft<br />
Zum Servieren<br />
› Kokosnuss-Reis<br />
› Korianderblätter<br />
› Pappadums<br />
› Mango-Chutney<br />
1 Das Öl in einem großen, schweren Topf bei mittlerer<br />
bis hoher Hitze erhitzen. Senfkörner hinzufügen.<br />
Sobald sie aufpoppen, die Zwiebel, den Knoblauch<br />
und den Ingwer hinzufügen; unter Rühren braten,<br />
bis die Zwiebel goldbraun ist.<br />
2 Die Hitze auf niedrige Stufe reduzieren und die restlichen<br />
Gewürze hinzufügen. Unter Rühren ein paar<br />
Minuten kochen, bis sie duften, dann die nicht abgetropften<br />
Tomaten, die Brühe und den Honig hinzufügen.<br />
Abdecken und 10 Minuten köcheln lassen.<br />
3 Blumenkohl und Zucchini hinzufügen. Weitere 10<br />
Minuten zugedeckt köcheln lassen, bis der Blumenkohl<br />
gar ist. Die Kichererbsen einrühren und 1 Minute oder<br />
bis zum Erhitzen köcheln lassen. Mit Meersalz und<br />
frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer abschmecken.<br />
4 Das Curry mit Kokosnussreis und Koriander,<br />
Pappadums und Mango-Chutney servieren.<br />
TIPP<br />
Für den Kokosnussreis 400 g Basmatireis, 250 ml<br />
Kokosmilch, 500 ml Wasser und 1 TL Meersalzflocken<br />
in einen mittelgroßen Topf geben und unter<br />
gelegentlichem Rühren zum Kochen bringen. Die<br />
Hitze reduzieren und zugedeckt etwa 10 Minuten<br />
köcheln lassen oder bis die Flüssigkeit aufgesogen<br />
ist. Bedeckt für 10 Minuten stehen lassen.<br />
49<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
SAISONALE REZEPTE<br />
GRÜNER CHILI &<br />
HÜHNERCURRY<br />
4 Personen<br />
15 Minuten<br />
25 Minuten<br />
Für das Curry<br />
› 700 g Hähnchenschenkelfilets,<br />
gewürfelt<br />
› 2 EL Pflanzenöl<br />
› 300 g oder 2 mittelgroße braune<br />
Zwiebeln, fein gewürfelt<br />
› 1 Zimtstange<br />
› 270 ml Kokosnussmilch<br />
› 200 g grüne Bohnen, halbiert<br />
Für die Gewürzpaste<br />
› 1 Bund Korianderblätter, lose<br />
verpackt<br />
› 150 g oder 1 mittlere braune<br />
Zwiebel, gehackt<br />
› 5 frische lange grüne<br />
Chilischoten, gehackt<br />
› 3 Knoblauchzehen, grob zerkleinert<br />
› 2 TL Koriandersamen<br />
› 1 TL Kreuzkümmelsamen<br />
› 1 TL schwarze Pfefferkörner<br />
› 2 Kardamomschoten<br />
Zum Servieren<br />
› Korianderblätter<br />
› Safran-Reis<br />
Die Gewürzpaste<br />
1 Alle Zutaten in einen Mixer oder eine Gewürzmühle<br />
geben und zu einer dicken Paste pürieren.<br />
Das Curry<br />
1 Die Gewürzpaste in eine Schüssel geben und das<br />
Huhn hinzufügen. Das Hähnchen in der Paste wenden<br />
und bedecken.<br />
2 Das Öl in einem großen Kochtopf bei mittlerer Hitze<br />
erwärmen. Die Zwiebel hinzufügen. Unter Rühren<br />
5 Minuten lang kochen oder bis gebräunt.<br />
3 Das Hähnchenfleisch hinzufügen. Weitere 5 Minuten<br />
unter Rühren kochen, dann die Zimtstange und die<br />
Kokosmilch hinzufügen. Die Hitze auf niedrige Stufe<br />
senken und zugedeckt 10 Minuten köcheln lassen.<br />
Mit Meersalz und gemahlenem weißen Pfeffer<br />
abschmecken.<br />
4 Bohnen zugeben und zugedeckt 3 Minuten köcheln<br />
lassen, bis diese gerade durchgegart sind.<br />
5 Zusätzliche Korianderblätter über das Curry streuen<br />
und mit Safranreis servieren.<br />
50<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
FARFALLE<br />
MIT CHAMPIGNONS, SPINAT<br />
& ZIEGENKÄSE<br />
2 Personen<br />
20 Minuten<br />
15 Minuten<br />
› 160 g Le Moulin Farfalle<br />
› 1 EL Olivenöl<br />
› 20 g Butter<br />
› 1 Schalotte, gehackt<br />
› 1 Knoblauchzehe, fein gehackt<br />
› 200 g Champignons (Shiitake<br />
oder Cremini), grob gehackt<br />
› 150 g frischer Babyspinat,<br />
gehackt<br />
› 50 ml Weißwein<br />
› 150 ml schwere Schlagsahne<br />
› 50 g Parmesankäse, gerieben<br />
› 60 g weicher Ziegenkäse<br />
(Berdorfer), zerkrümelt<br />
› Salz, Pfeffer<br />
1 In einer großen Pfanne die Pilze in Öl und Butter<br />
anbraten, bis sie goldbraun und weich sind.<br />
Knoblauch und Schalotte zugeben und ein paar<br />
Minuten weiterbraten. Mit dem Weißwein ablöschen.<br />
Salzen und pfeffern, die Sahne hinzugeben und<br />
unterrühren. Den Blattspinat unterheben und<br />
zugedeckt köcheln lassen, bis er weich ist.<br />
2 In der Zwischenzeit die Nudeln in Salzwasser für<br />
6:30 Minuten kochen, abgießen und zur Sauce in die<br />
Pfanne geben. Etwas Kochwasser von den Nudeln<br />
aufbewahren, um es bei Bedarf in die Sauce zu geben.<br />
3 Die Hälfte des Parmesans und einen Großteil des<br />
Ziegenkäses dazugeben. Mischen und servieren.<br />
Den restlichen Parmesan und etwas Ziegenkäsekrümel<br />
auf den Tellern verteilen.<br />
lemoulin1704.lu
VEGANE REZEPTE<br />
FÜR UNTERWEGS<br />
In unserem hektischen Alltag ist es manchmal schwierig, sich konsequent gesund zu ernähren<br />
und nicht einfachheitshalber zu Fertigkost zu greifen. Damit die Vitamine auch unterwegs<br />
oder auf der Arbeit nicht zu kurz kommen, haben wir ein paar tolle Snacks zum Vorbereiten<br />
und Mitnehmen für Sie zusammengestellt. Dass diese leckeren Gerichte allesamt vegan sind,<br />
hätten Sie womöglich gar nicht bemerkt, oder?!
VEGANE REZEPTE<br />
ESSENERBROT<br />
MIT DILL-ERBSENAUFSTRICH<br />
& FERMENTIERTEM GEMÜSE<br />
4 Personen<br />
10 Minuten<br />
5 Minuten<br />
› 360 g tiefgekühlte Erbsen<br />
› 90 g geschältes Tahini<br />
› 2 EL frische Dillblätter<br />
› 1 Knoblauchzehe, zerdrückt<br />
› 2 EL Zitronensaft<br />
› 1 EL Dijon-Senf<br />
› 2 EL Sonnenblumenkerne<br />
› 2 TL Sesamsamen<br />
› 2 TL Leinsamen (Leinsamen)<br />
› 9 x 80 g Scheiben Sprossenbrot (siehe Tipp)<br />
› 240 g abgetropftes, fermentiertes<br />
Gemüse nach Wahl<br />
› 15 g lose gepackte Zuckerschoten-Ranken<br />
› ½ mittelgroße Zitrone, in 4 Spalten<br />
geschnitten<br />
1 Die Erbsen in eine hitzebeständige Schüssel<br />
geben und sie mit kochendem Wasser<br />
bedecken. 2 Minuten stehen lassen und<br />
abtropfen lassen. Die Erbsen, Tahini, Dill,<br />
Knoblauch, Saft und Senf pürieren oder<br />
verarbeiten, bis es einen stückigen Aufstrich<br />
bildet. Nach Geschmack würzen.<br />
2 Die Erbsen in eine kleine Pfanne mit schwerem<br />
Boden geben und bei mittlerer Hitze ständig<br />
rühren, bis sie leicht gebräunt sind.<br />
3 Das getoastete Brot mit dem Aufstrich, dem<br />
Gemüse, den Samen und den Zuckerschoten<br />
belegen. Mit Zitronenspalten servieren.<br />
TIPP<br />
Essener- oder Sprossenbrot ist in einigen<br />
Reformhäusern, Gourmetläden und<br />
Märkten erhältlich; kühl aufbewahren.<br />
53
VEGANE REZEPTE<br />
TARTE MIT<br />
GEBRATENEM KÜRBIS, LAUCH & FEIGEN<br />
6 Personen<br />
10 Minuten<br />
1 Stunde<br />
› 500 g Kent-Kürbis, in 2 cm dicke<br />
Spalten geschnitten<br />
› 2 EL frische Rosmarinblätter<br />
› 1 ½ EL Olivenöl<br />
› 1 großer Lauch, in Scheiben<br />
geschnitten<br />
› 2 TL Balsamico-Essig<br />
› 4 mittelgroße frische Feigen,<br />
in Scheiben geschnitten<br />
› 2 EL Pepitas (Kürbiskerne), geröstet<br />
› 1 EL karamellisierter<br />
Balsamico-Essig<br />
Für den Teig<br />
› 225 g Kichererbsenmehl<br />
› 75 g Buchweizenmehl<br />
› 1 TL Meersalz<br />
› 60 ml Olivenöl<br />
› 80 ml kaltes Wasser<br />
1 Den Ofen auf 220 ºC vorheizen und zwei Backbleche<br />
mit Backpapier auslegen.<br />
2 Den Kürbis, den Rosmarin und die Hälfte des Öls auf<br />
ein Backblech geben und das Blech schwenken, um das<br />
Öl zu verteilen. 30 Minuten rösten oder bis der Kürbis<br />
goldgelb und zart ist. Den Ofen auf 200 ºC reduzieren.<br />
3 Den Teig vorbereiten.<br />
4 In der Zwischenzeit das restliche Öl in einer mittelgroßen<br />
Pfanne bei mittlerer Hitze erhitzen und den<br />
Lauch unter Rühren 8 Minuten lang dünsten oder bis er<br />
weich ist. Den Essig hinzufügen und weitere 3 Minuten<br />
kochen oder bis dieser klebrig und karamellisiert ist.<br />
Die Lauchmischung auf denTeig löffeln und mit<br />
geröstetem Kürbis belegen.<br />
5 Die Tarte 20 Minuten lang backen, bis der Belag zu<br />
karamellisieren beginnt und der Teig goldbraun ist.<br />
Mit Feigen und Pepitas bestreut servieren und mit<br />
karamellisiertem Balsamico-Essig beträufeln.<br />
Der Teig<br />
1 Die Mehle und das Salz in eine mittelgroße Schüssel<br />
sieben; das Öl und das Wasser hinzufügen.<br />
2 Mit einem Messer mit runder Klinge durch die<br />
Mehlmischung „schneiden“, bis sie einen Teig bildet.<br />
3 Den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche zu<br />
einem Oval von 25 x 30 cm ausrollen. Wenn der Teig<br />
zu klebrig ist, noch etwas Mehl unterkneten.<br />
4 Den Teig auf ein Backblech legen.<br />
TIPP<br />
Um die Pepitas zu rösten, diese auf einem Backblech<br />
verteilen. 5 Minuten lang toasten, oder bis sie leicht<br />
gebräunt sind. Alternativ die Kerne in einer schweren<br />
Bratpfanne bei mittlerer Hitze und regelmäßigem<br />
Umrühren toasten, bis sie leicht gebräunt sind.<br />
54<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
VEGANE REZEPTE<br />
PIKANTE KICHERERBSENGLÄSER<br />
MIT HERZHAFTEM JOGHURT<br />
4 Personen<br />
25 Minuten<br />
› 560 g veganer Joghurt<br />
› frische Dillblätter, fein gehackt<br />
› 2 Knoblauchzehen, zerdrückt<br />
› 125 ml Zitronensaft<br />
› 2 x 400 g Kichererbsen aus der Dose,<br />
abgetropft, abgespült (siehe Tipps)<br />
› 55 g Johannisbeeren<br />
› 150 g abgetropfte, gegrillte Paprika,<br />
in dünne Scheiben geschnitten<br />
› 1 kleine rote Zwiebel, geviertelt und<br />
in dünne Scheiben geschnitten<br />
› 2 libanesische Gurken, fein gewürfelt<br />
› 70 g geriebene Mandeln, geröstet<br />
› 2 TL Harissa-Paste<br />
› 2 EL Olivenöl<br />
1 Den Joghurt, den Dill, die Hälfte des<br />
Knoblauchs und 2 EL des Zitronensafts<br />
in einer kleinen Schüssel vermischen.<br />
Nach Geschmack würzen.<br />
2 Kichererbsen, Johannisbeeren, Paprika,<br />
Zwiebel, Gurke und 1/3 der Mandeln in<br />
einer mittelgroßen Schüssel mischen.<br />
3 Harissa, Öl, restlichen Knoblauch<br />
und Zitronensaft in einer kleinen<br />
Schüssel vermischen.<br />
4 Die Joghurtmischung in 375-ml-Gläser<br />
geben. Mit dem Salat und einem Löffel<br />
Harissa-Dressing belegen.<br />
ZUR ABWECHSLUNG DAS REZEPT MIT ANDEREN<br />
HÜLSENFRÜCHTEN, Z. B. WEISSEN BOHNEN ODER<br />
EINER VIER-BOHNEN-MISCHUNG, PROBIEREN.<br />
TIPP<br />
Sie können die abgetropfte<br />
Flüssigkeit der Kichererbsen<br />
aus der Dose, auch Aquafaba<br />
genannt, aufheben. Sie kann für die<br />
Zubereitung von veganen Baisers<br />
oder Mousse verwendet werden.<br />
In einem verschlossenen Behälter<br />
im Kühlschrank hält sie zwei Tage,<br />
tiefgefroren bis zu 3 Monate.<br />
55<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
VEGANE REZEPTE<br />
SUPPE MIT GEBRATENEN KAROTTEN<br />
& KNOBLAUCH MIT KNUSPRIGEN KICHERERBSEN<br />
4 Personen<br />
30 Minuten<br />
1 Stunde + Ruhezeit<br />
› 1 kg Möhren, grob gehackt<br />
› 2 mittelgroße Zwiebeln,<br />
grob gehackt<br />
› 60 ml Olivenöl<br />
› 1 TL Kreuzkümmelsamen<br />
› 1 TL getrocknete Chiliflocken<br />
› 1 Knoblauchzehe, halbiert<br />
› 30 g abgespülte Kichererbsen<br />
› 3 TL Za‘atar<br />
› 1,5 l Wasser<br />
› frische Korianderblätter<br />
1 Den Ofen auf 200 ºC vorheizen. Zwei Backbleche<br />
mit Backpapier auslegen.<br />
2 Die Karotten und Zwiebeln auf die Bleche verteilen.<br />
Mit 2 Esslöffeln des Öls beträufeln und mit den<br />
Samen und dem Chili bestreuen. Würzen.<br />
30 Minuten rösten. Den Knoblauch auf ein Blech<br />
geben und weitere 15 Minuten rösten oder bis<br />
das Gemüse und der Knoblauch weich sind.<br />
3 In der Zwischenzeit die Kichererbsen auf ein flaches<br />
Backblech geben und mit dem restlichen Öl<br />
beträufeln. Mit Za‘atar bestreuen und schwenken,<br />
um sie zu überziehen. 10 Minuten rösten oder bis<br />
sie duften und leicht gebräunt sind.<br />
4 Den Knoblauch aus der Schale pressen und<br />
die Schale entsorgen. Das Gemüse und den<br />
Knoblauch in einen großen Topf geben und das<br />
Wasser hinzufügen. Bei starker Hitze zum Kochen<br />
bringen. Die Hitze reduzieren; 10 Minuten lang ohne<br />
Deckel köcheln. 10 Minuten stehen lassen.<br />
5 Die Suppe pürieren, bis sie glatt ist, und abschmecken.<br />
Bei Bedarf die Suppe nochmals leicht erwärmen.<br />
6 Die Suppe mit Kichererbsen und Koriander<br />
bestreut servieren.<br />
TIPP<br />
Die Suppe kann bis zu zwei Tage im Voraus<br />
zubereitet werden, dann nur nicht mit Kichererbsen<br />
und Koriander bestreuen. Abgedeckt<br />
im Kühlschrank aufbewahren. Die gerösteten<br />
Kichererbsen in einem luftdichten Behälter<br />
bei Raumtemperatur aufbewahren.<br />
56<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
PARTNER-REZEPT<br />
TUTTI VERDURA<br />
Dieser Salat aus marinierten und gegrillten Zucchini, Erbsen,<br />
Edamame-Bohnen, Minze, Dill, Zitrone, Rucola-Pesto und Galbani Mini Mozzarella<br />
ist ein köstliches Gericht direkt aus dem Süden.<br />
1 Person 10 Minuten 5 Minuten<br />
› 10 Bällchen Galbani Mini<br />
Mozzarella mit Büffelmilch<br />
oder Kuhmilch<br />
› 1 gelbe Zucchini<br />
› 1 grüne Zucchini<br />
› 1 EL Erbsen<br />
› 1 EL Edamame-Bohnen<br />
› 1 EL Pesto<br />
› 1 Zitrone<br />
› 5 Minzblätter<br />
› 2 Zweige Dill (die Zweige)<br />
› Olivenöl<br />
› Weißweinessig<br />
› Salz und Pfeffer<br />
1 6 Scheiben gelbe und 6 Scheiben grüne Zucchini<br />
schneiden und grillen.<br />
2 Von jeder Zucchini mit einer Mandoline 5 dünne<br />
Scheiben schneiden.<br />
3 Die Zucchini (roh und gegrillt) mit ein wenig Olivenöl,<br />
Zitronensaft und Weißweinessig marinieren. Mit Salz<br />
und Pfeffer würzen.<br />
4 Anschließend die Erbsen und Edamame-Bohnen<br />
kochen und blanchieren.<br />
5 Alle Komponenten auf einen Teller geben und mit<br />
den Galbani Mini Mozzarella, der Minze, dem Dill<br />
und ein wenig Zitronenschale garnieren.<br />
Für mehr Rezepte von Galbani, besuchen Sie galbani.lu<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
VEGANES REZEPT<br />
VEGANER „BOXEMÄNNCHEN“<br />
12 Stück 20 Minuten + 2 Stunden 10 Minuten<br />
› 500 g Weizenmehl Typ 550<br />
› 4 g Salz<br />
› 80 g Zucker<br />
› 5 g Zimt<br />
› 90 g natürlicher Weizensauerteig<br />
(falls nicht vorhanden, 7,5 g<br />
Backpulver verwenden)<br />
› 70 g pflanzliche Margarine<br />
› 200 g Kokosnussmilch<br />
› 50 g Soja- oder Reismilch<br />
› 5 g frische Bäckerhefe<br />
› 90 g Apfelmus<br />
› Schokoladensplitter,<br />
zum Dekorieren<br />
1 Alle trockenen Zutaten zusammen mit dem Sauerteig<br />
in eine Schüssel geben<br />
2 Die flüssigen Zutaten und Margarine auf 37 °C<br />
erwärmen und die Hefe damit auflösen.<br />
3 Zu der trockenen Mischung hinzufügen und<br />
10 Minuten bei mittlerer Geschwindigkeit kneten.<br />
Das Kompott hinzufügen.<br />
4 Den Teig in eine geölte Schüssel geben, abdecken und<br />
ca. 1 Stunde in einem warmen Raum gehen lassen.<br />
5 In kleine Stücke aufteilen, entgasen und formen<br />
(Arme und Beine mit einer Ausstechform formen),<br />
dann auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech<br />
legen. Abdecken und 1 Stunde lang<br />
aufgehen lassen.<br />
6 10 Minuten bei 200 °C backen. Für die Augen Schokoladensplitter<br />
einsetzen und mit Sojamilch und Zucker<br />
verzieren. Weitere 10 Minuten bei 200 °C backen.<br />
58<br />
REZEPT<br />
FOTO<br />
Julie Jager<br />
Marc Dostert<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
Bio, weil<br />
ohne Insektizide<br />
und Pestizide<br />
gut für die Bio-Diversität<br />
100% Bio-Futter<br />
viel Weidegang<br />
und Platz im Stall<br />
<br />
<br />
<br />
Fair, weil<br />
die Bedürfnisse aller<br />
Beteiligten wichtig sind<br />
das Wohl der Tiere<br />
geachtet wird<br />
Rücksicht auf Insekten<br />
und Kleinlebewesen<br />
<br />
<br />
<br />
Regional, weil<br />
Milch von Luxemburger<br />
Bio-Höfen<br />
abgefüllt in der<br />
BIOG-Molkerei<br />
in Bascharage<br />
Naturdünger der<br />
eigenen Kühe
STEP BY STEP<br />
PUMPKIN BREAD<br />
SAFTIGER KÜRBISKUCHEN<br />
Dieser leuchtend orangefarbene Kürbiskuchen punktet mit<br />
seinen wärmenden Gewürzen – getreu dem Rezept aus den<br />
USA. Durch den Kürbis wird der Kuchen auch richtig schön<br />
saftig. Wie will man den <strong>Herbst</strong> besser willkommen heißen?<br />
Übrigens: In den USA werden Kuchen, die in einer Kastenform<br />
gebacken werden, oft als „quick bread“ (schnelles Brot)<br />
bezeichnet. Es handelt sich hierbei aber dennoch um einen<br />
Kuchen – ähnlich wie etwa ein „banana bread“.<br />
Kastenform 10 x 22 x 7 cm<br />
30 Minuten<br />
75 Minuten<br />
› 1 kleiner Hokkaido-Kürbis<br />
› 3 Eier (M)<br />
› 120 g zerlassene Butter,<br />
etwas abgekühlt<br />
› 200 g Zucker<br />
› ½ TL Salz<br />
› ½ TL gemahlener Zimt<br />
› ¼ TL geriebene Muskatnuss<br />
› ¼ TL gemahlener Ingwer<br />
› 270 g Mehl (Type 405)<br />
› ½ Packung (Weinstein-)<br />
Backpulver<br />
› Zum Bestreuen (optional):<br />
1 EL Zucker und 1/3 TL Zimt
STEP BY STEP<br />
DAS KÜRBISPÜREE<br />
1Den Kürbis halbieren, mit<br />
einem Löffel entkernen und in<br />
Spalten schneiden. Man kann<br />
ihn schälen, bei der Sorte Hokkaido<br />
ist das aber kein Muss. Die Spalten in<br />
3 – 4 cm große Würfel schneiden.<br />
DER KUCHEN<br />
2Die Kürbiswürfel in einem<br />
großen Topf, der einige<br />
Zentimeter hoch mit Wasser<br />
gefüllt ist, zugedeckt rund<br />
20 Minuten köcheln lassen,<br />
bis der Kürbis weich ist.<br />
3Den Kürbis abseihen und mit<br />
einem Stabmixer pürieren.<br />
Abkühlen lassen.<br />
4Eier, 300 g Kürbispüree,<br />
zerlassene Butter, Zucker,<br />
Salz, Zimt, Muskatnuss und<br />
Ingwer in einer Schüssel mit einem<br />
Schneebesen verquirlen. Mehl und<br />
Backpulver zugeben und kurz mit<br />
den restlichen Zutaten vermengen.<br />
5Eine Kastenform ölen oder<br />
mit Backpapier auslegen<br />
und mit der Kuchenmasse<br />
befüllen.<br />
6Für eine knusprige Zucker-<br />
Zimt-Kruste 1 EL Zucker mit<br />
1/3 TL Zimt vermengen und<br />
damit gleichmäßig den Teig in<br />
der Form bestreuen.<br />
Ursula<br />
Schersch<br />
7Den Kuchen im vorgeheizten Backofen bei 175 °C Ober- und Unterhitze<br />
backen, bis er goldbraun ist und ein mittig in den Teig gestochenes<br />
Holzstäbchen sauber wieder herauskommt, rund 55 Minuten.<br />
TIPP Wer den Teig mit Zucker-Zimt-Mischung bestreut, sollte nach rund<br />
15 – 20 Minuten Backzeit kontrollieren, ob sich die Zucker-Kruste vom<br />
restlichen Teig abhebt oder aufzuspringen beginnt. Falls dem so ist,<br />
die Oberfläche des Kuchens mit einem Messer längs einritzen.<br />
8Den Kürbiskuchen abkühlen<br />
lassen und genießen.<br />
REZEPT<br />
& FOTOS<br />
61<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
GLUTENFREI<br />
GLUTENFREIE TWIX<br />
MIT DATTELKARAMELL<br />
10 Twix<br />
30 Minuten + Ruhezeit<br />
17 Minuten<br />
Für die Kekse<br />
› 100 g Cashewnüsse<br />
› 50 g glutenfreie Haferflocken<br />
› 30 g geschmolzenes Kokosnussöl,<br />
abgekühlt<br />
› 40 g Ahornsirup<br />
› ¼ TL Vanilleextrakt<br />
› 1 Prise Salz<br />
Für das Dattelkaramell<br />
› 10 große Medjool-Datteln,<br />
entsteint<br />
› 2 gehäufte EL Mandelbutter<br />
(oder Cashewbutter)<br />
› 1 EL Pflanzendrink, optional<br />
› 1 Prise Salz<br />
Für den Guss<br />
› 150 g Zartbitterschokolade,<br />
70 % Kakaoanteil<br />
› Meersalz, nach Belieben<br />
Eloïse<br />
Jennes<br />
REZEPT<br />
& FOTO<br />
1 Den Backofen auf 180 °C vorheizen.<br />
2 Cashews und Haferflocken in einer Küchenmaschine<br />
mahlen. In einer Schüssel die gemahlenen Haferflocken<br />
und Cashews mit dem geschmolzenen Kokosöl,<br />
dem Ahornsirup, dem Vanilleextrakt und dem Salz<br />
vermischen, bis ein Teig entsteht.<br />
3 Eine kleine ofenfeste Form (20 x 10 cm oder 15 x 15 cm)<br />
mit Pergamentpapier auslegen. Den Keksteig in<br />
die Form drücken und mit einer Gabel einstechen.<br />
17 Minuten backen, bis die Ränder goldbraun sind.<br />
Mindestens 15 Minuten abkühlen lassen.<br />
4 Die entsteinten Datteln 10 Minuten lang in heißem<br />
Wasser einweichen. Die Datteln mit der Mandelbutter<br />
und dem Salz in einer Küchenmaschine oder mit<br />
einem Stabmixer pürieren. Wenn die Mischung<br />
zu dickflüssig ist, 1 EL Pflanzendrink hinzufügen.<br />
5 Das Dattelkaramell auf den abgekühlten Keksen<br />
verteilen. Mindestens 1 Stunde oder über Nacht in<br />
den Gefrierschrank stellen.<br />
6 Den gefrorenen Block aus dem Behälter nehmen<br />
und mit einem scharfen Messer, das Sie zuvor unter<br />
heißes Wasser gehalten haben, in dünne Riegel<br />
schneiden.<br />
7 Die dunkle Schokolade in einer Schüssel schmelzen.<br />
Mit zwei Gabeln jede Tafel in die Schokolade tauchen<br />
und auf Pergamentpapier legen. Nach Belieben<br />
mit Meersalz bestreuen. Zum Aushärten in den<br />
Kühlschrank stellen.<br />
62<br />
cookingwithelo<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
PARTNER-REZEPT<br />
TRUE ITALIAN<br />
TASTE<br />
Am 14. Juni fand in Anwesenheit der Küchenchefin Silvia Regi Baracchi vom Relais<br />
& Château „Il Falconiere“, einem 1-Michelin-Stern-Restaurant, ein besonderer Meisterkurs<br />
zum Thema Aromen und Landschaften der Valdichiana der Toskana statt.<br />
Die Veranstaltung wurde von der Camera di Commercio Italo-Lussemburghese (CCIL)<br />
im Rahmen des Projekts „True Italian Taste“ organisiert, das darauf abzielt, authentische<br />
italienische Lebensmittelprodukte aufzuwerten und zu fördern. Die für ihre authentische<br />
und raffinierte Küche bekannte Küchenchefin hat ein Rezept mit Pici kreiert, eine<br />
typische handgerollte Pasta aus der Region Valdichiana. Die Veranstaltung<br />
diente auch dazu, den Teilnehmern die Bedeutung der Verwendung von<br />
Qualitätsprodukten in der italienischen Küche nahezubringen und<br />
orginalgetreue italienische Produkte zu förden. Dazu gehören extra natives Olivenöl, Pecorino di<br />
Pienza Gran Riserva und Aglione-Sauce. Zum anderen standen aber auch die Weine der Region<br />
im Mittelpunkt, wie der Achelo Rosso Cortona DOC 2018 und der Vin Sabazio Rosso<br />
Montepulciano DOC 2019, die den Geschmack der Pici wunderbar hervorheben.<br />
PICI MIT SEMMELBRÖSELN<br />
5 Personen<br />
1 Stunde<br />
10 ‒ 12 Minuten<br />
Für die Nudeln<br />
› 250 ml Wasser<br />
› 500 g Mehl<br />
› Prise Salz<br />
Für die Sauce<br />
› 200 ml natives Olivenöl extra<br />
› 50 g Paniermehl oder<br />
Semmelbrösel<br />
› 2 Peperoni<br />
› 1 Zweig Thymian<br />
› 2 Zehen Valdichiana-Knoblauch<br />
› 2 gesalzene Anchovisfilets<br />
› 2 kleine EL halbgewürzter<br />
Pecorino-Käse<br />
› 500 g Saubohnen inklusive Schoten<br />
› 5 Kirschtomaten<br />
› 100 g Rigatino-Käse<br />
Die Pici<br />
1 Das Mehl auf eine Arbeitsfläche sieben. In der<br />
Mitte eine Mulde formen. Eine Prise Salz und das<br />
Wasser hinzufügen und mit den Händen verkneten,<br />
um eine homogene Masse zu erhalten. Diese sollte<br />
elastisch, aber nicht klebrig sein. 10 Minuten<br />
lang ruhen lassen.<br />
2 Eine Kugel formen und den Teig mit Frischhaltefolie<br />
abgedeckt etwa ½ Stunde ruhen lassen. Danach den Teig mit<br />
dem Nudelholz 1 cm dick ausrollen, in dünne Streifen schneiden und<br />
mit den Händen zu einer Art Spaghetti von ca. ½ cm Durchmesser ausrollen.<br />
3 Die Pici mit Mehl pudern und auf ein bemehltes Blech legen, dabei<br />
vermeiden, dass sie sich stapeln.<br />
Die Fertigstellung<br />
1 In einer Pfanne die Semmelbrösel in EVO-Öl rösten, bis sie golden und<br />
knusprig sind.<br />
2 In einem Topf bei mittlerer Hitze das native Olivenöl extra mit dem<br />
Knoblauch (aglione), dem in Streifen geschnittenen Rigatino, dem Thymian<br />
und dem Chili vermischen.<br />
3 Die Pici in einer großen Menge Salzwasser kochen; sie sind fertig gegart,<br />
sobald sie an die Oberfläche steigen.<br />
4 Die abgetropften Pici in der Pfanne mit Öl, Knoblauch und Sardellen würzen<br />
und anbraten, dabei etwas Kochwasser, die zuvor blanchierten Bohnen und<br />
eine Prise geriebenen Pecorino-Käse hinzufügen. Die Pici auf dem Teller<br />
anrichten, mit Semmelbröseln bestreuen und mit einem Zweig frischem<br />
Thymian oder Kräutern dekorieren.<br />
63<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
DOSSIER<br />
64<br />
TEXT<br />
Alexandra Hartung<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
DOSSIER<br />
QUINOA<br />
DAS SUPERKORN<br />
DER INKAS<br />
Ob herzhaft oder süß, warm oder kalt:<br />
Quinoa hat in den letzten Jahren die Teller<br />
der Welt erobert. Lesen Sie, welche Talente die<br />
vielseitigen Körnchen bündeln und wie sie einen<br />
Fondsmanager dazu bewogen, ein Fairtrade-<br />
Unternehmen zu gründen.<br />
„Quinoa könnte helfen, den Hunger auf der Welt zu<br />
bekämpfen.“ Davon ist James Livingstone-Wallace überzeugt.<br />
Der Firmengründer des Fairtrade-Unternehmens<br />
Quinola bringt seit 2012 das Inka-Korn aus den Anden<br />
auf den europäischen Markt. Von dem Produkt ist er heute<br />
noch genauso fasziniert wie damals vor zehn Jahren, als<br />
er es bei einer Reise durch Südamerika erstmalig auf dem<br />
Teller hatte. Zwanzig Jahre lang hatte der Ire im Finanzsektor<br />
gearbeitet, dann kam die Bankenkrise und er verlor<br />
seinen Job. Für ihn kein Grund zum Verzweifeln, sondern<br />
der Anlass, sich neue Horizonte zu erschließen. „Ich<br />
hatte genug davon, reiche Leute immer nur noch reicher<br />
zu machen“, erzählt der ehemalige Fondsmanager. Die<br />
Idee von einem Fairtrade-Unternehmen entstand: „Ich<br />
wollte etwas wirklich Sinnvolles tun. Armen Leuten eine<br />
sichere, wirtschaftliche Perspektive verschaffen durch<br />
ihre eigene Arbeit.“<br />
Eine Antwort auf den Klimawandel?<br />
Zugute kam Livingstone-Wallace, dass die Vereinten Nationen<br />
2013 das internationale Jahr der Quinoa ausriefen —<br />
und das bis dahin verkannte Andenkorn ins Bewusstsein<br />
der ganzen Welt rückten. „Erst drei Mal in ihrer langjährigen<br />
Geschichte haben die UN eine Pflanze gekürt, neben<br />
Quinoa waren das der Reis und die Kartoffel“, erläutert<br />
der Fairtrade-Unternehmer. Warum aber haben die senfkorngroßen<br />
Samen sogar die politische Bühne erobert?<br />
Die Quinoa-Pflanze ist äußerst anpassungsfähig: Sie<br />
wächst bei Temperaturen zwischen -8 und 38 °C und in<br />
Höhen vom Meeresspiegel bis auf über 4.000 Meter. Sie<br />
muss nicht gegossen und kaum gedüngt werden. Und sie<br />
liefert lebenswichtige Nährstoffe. „Das Inka-Korn könnte<br />
also die Antwort auf klimawandelbedingte Ernährungskrisen<br />
sein“, resümiert Livingstone-Wallace. Auch die<br />
CO 2-Bilanz kann sich sehen lassen: „Bei der Produktion<br />
von Quinoa entsteht nur ein Sechstel der Menge an Treibhausgasen<br />
wie zum Beispiel bei Reis.“<br />
65<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
Verborgener Schatz<br />
Quinoa wird schon seit 6.000 Jahren in den Anden<br />
angebaut. Auf den kargen Gebirgsböden wuchs kein<br />
Getreide. Dementsprechend verehrten die Ureinwohner<br />
das Gewächs als Wunderpflanze, die ihnen das Überleben<br />
sicherte. Das änderte sich mit den spanischen Eroberern.<br />
Sie taten den sogenannten Inkaweizen als billiges Arme-<br />
Leute-Essen ab und verboten teilweise sogar den Anbau.<br />
Kein Wunder, dass das getreideähnliche Gewächs in der<br />
westlichen Welt bis vor wenigen Jahrzehnten nahezu<br />
unbekannt war.<br />
Der Quinoa-Boom der letzten Jahre hat aber vor allem<br />
einen Grund: die sensationellen Inhaltsstoffe der „Mutter<br />
allen Getreides“, wie sie die Inkas nennen. Das Superfood<br />
punktet mit reichlich Eisen, Folsäure, Magnesium, Zink<br />
und Mangan. Außerdem steckt es voller Vitamine und<br />
komplexer Kohlenhydrate. Letztere muss der Körper erst<br />
aufspalten und verwertet sie langsam und kontinuierlich.<br />
Das Sättigungsgefühl hält lange an – anders als bei<br />
einfachen Kohlenhydraten, wie sie in Weißmehlprodukten<br />
oder Süßigkeiten enthalten sind. Sie verursachen die<br />
berüchtigten Heißhunger-Attacken.<br />
Wer Probleme mit der Verdauung hat, sollte das Korn<br />
aus den Anden ebenfalls öfters auf seinen Speiseplan<br />
setzen. Die zahlreich enthaltenen Ballaststoffe dienen<br />
den gesunden Darmbakterien als Nahrungsquelle. Und<br />
die gute Nachrichten für Vegetarier/Veganer und alle,<br />
die ihren Fleischkonsum reduzieren möchten: Quinoa<br />
kann mühelos mit tierischen Eiweißlieferanten mithalten.<br />
Neben Soja ist es die einzige Pflanze, die den Körper wie<br />
Fleisch mit allen essenziellen Aminosäuren versorgt.<br />
Pseudogetreide ohne Gluten<br />
Äußerlich erinnern die hirsegroßen Körnchen an<br />
Getreide. Allerdings gehört Quinoa zu den Gänsefußgewächsen,<br />
zu denen auch Mangold, Spinat oder Rote<br />
Bete zählen. Das bedeutet, dass sie anders als die klassischen<br />
Getreidevarianten kein Gluten enthält. Die Körner<br />
aus den Anden gibt es in verschiedenen Farben. Am<br />
häufigsten ist weiße Quinoa in den Läden anzutreffen.<br />
Sie hat einen mild-nussigen Geschmack und kann damit<br />
sowohl herzhafte als auch süße Speisen bereichern.<br />
Rote Quinoa behält beim Kochen gut ihre Konsistenz<br />
und ist somit eine optimale Basis für Salate oder Bowls.<br />
Schwarze Quinoa hat einen leicht erdigen Geschmack<br />
und fügt sich daher gut in deftige Gerichte ein. Sowohl<br />
schwarze wie auch rote Sorten haben eine etwas längere<br />
Garzeit als die weißen.<br />
66<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
DOSSIER<br />
NUR FAIRTRADE-PRODUKTE<br />
SICHERN FAIRE PREISE<br />
Inzwischen können Quinoa-Fans das Superfood<br />
aus den Anden nahezu überall kaufen, sogar<br />
beim Discounter – allerdings selten in Fairtrade-<br />
Qualität. Aber nur mit diesem Siegel ist<br />
gewährleistet, dass auch die Kleinbauern in<br />
Peru und Bolivien von ihrer Arbeit leben können.<br />
Denn die Weltmarktpreise schwanken stark.<br />
„Wir zahlen den Produzenten vor Ort quasi<br />
einen fixen Mindestlohn“, erklärt Fairtrade-<br />
Unternehmer James Livingstone-Wallace.<br />
„Im Moment liegt der rund 300 Dollar/Tonne<br />
über dem Weltmarktpreis.“ Das verschafft den<br />
Kleinbauern gleichzeitig finanziellen Spielraum<br />
für Investitionen – so wie der peruanischen<br />
Kooperative Coopain Cabana, mit der der<br />
Quinola-Chef eng zusammenarbeitet. „Die<br />
Bauern konnten sich zwei Traktoren kaufen“,<br />
erzählt er begeistert. „Wo das Felderpflügen<br />
vorher zwei Tage gebraucht hat, ist es jetzt in<br />
zwei Stunden erledigt.“ Mit dem Fairtrade-Label<br />
erwerben die Käufer hierzulande also nicht nur<br />
ein leckeres und gesundes Produkt, sondern<br />
leisten auch einen kleinen Beitrag zu einer<br />
besseren Welt.<br />
Waschen ist Pflicht!<br />
Quinoa-Samen sollten nur geschält im Kochtopf<br />
landen. Denn in der Schale sitzen Bitterstoffe, sogenannte<br />
Saponine, die die Pflanze auf natürliche Art<br />
vor Schädlingen schützen. Die Körnchen liegen hierzulande<br />
in der Regel zwar nur geschält in den Ladenregalen,<br />
dennoch sollte man sie gründlich abspülen – bis<br />
das Wasser klar und bläschenfrei bleibt. Die Zubereitung<br />
ist simpel: einfach einen Teil Quinoa mit mindestens<br />
zwei Teilen gesalzenem Wasser oder Brühe etwa<br />
15 Minuten köcheln lassen. Überschüssiges Wasser<br />
abgießen – fertig! Quinoa ist eine klasse Beilage zu<br />
Fleisch, Fisch, Gemüse oder Currys. In allen Rezepten<br />
lässt sich Reis problemlos gegen Quinoa austauschen.<br />
Als Hauptdarsteller tritt Quinoa gerne in Salaten auf,<br />
als Einlage reichert sie Suppen mit Nährwert an. Wer<br />
es lieber süß mag, wird von Gerichten wie Quinoa-<br />
Kokos-Pudding mit Mango oder Quinoa-Auflauf mit<br />
Kirschen begeistert sein. Das Inka-Getreide hat mittlerweile<br />
sogar den Frühstückstisch erobert. Quinoaflocken<br />
oder gepuffte Quinoa sind eine beliebte Zutat<br />
in Müslis, Porridge oder Joghurts. Die Körnchen sind<br />
so vielseitig, dass bestimmt jeder auf den Geschmack<br />
kommt – garantiert!<br />
SCHON MAL VON FONIO GEHÖRT?<br />
Fonio ist das afrikanische Pendant zu Quinoa.<br />
Es ist wohl die erste Getreideart, die auf dem<br />
afrikanischen Kontinent kultiviert wurde und<br />
doch ist sie bis heute nahezu unbekannt. Dabei<br />
hat auch dieser Sprössling aus der Familie<br />
der Hirsegewächse das Zeug zum absoluten<br />
Superfood. Der Nährstoffgehalt ist ähnlich hoch<br />
wie bei Quinoa. Foniohirse ist glutenfrei und hat<br />
laut der Welternährungsorganisation (FAO) den<br />
höchsten Kalziumgehalt aller Getreidearten.<br />
Ihre Bedürfnisse beim Anbau sind bescheiden:<br />
Sie gedeiht bei größter Trockenheit und auch auf<br />
kargen Böden. In ihrer Heimat war diese Hirseart<br />
lange nur den Stammesältesten oder dem Adel<br />
vorbehalten oder wurde nur bei Festlichkeiten<br />
serviert. Aber wer weiß, vielleicht schafft auch<br />
dieses Lebensmittel schon bald den Sprung<br />
von den afrikanischen Feldern auf die Tische<br />
in aller Welt?<br />
67<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
BERTRANDS<br />
QUINOA-REZEPTE
DOSSIER<br />
An dieser Stelle präsentiert uns Bertrand vom Atelier de<br />
Cuisine Bertrand in Strassen wie gewohnt einige einfache<br />
und wunderbare Rezepte zum Feature-Thema dieser<br />
<strong>Ausgabe</strong>, der Quinoa. Nachkochen und genießen!<br />
In Zusammenarbeit mit<br />
atelier-de-cuisine.com<br />
SCHWARZE-<br />
QUINOA-<br />
PLÄTZCHEN<br />
2 Personen<br />
20 Minuten<br />
5 Minuten<br />
› 75 g schwarze Quinoa<br />
› 1 Ei<br />
› 1 EL Mehl<br />
› 25 g Grana-Padano-Käse, gerieben<br />
› 1 Schalotte, gehackt<br />
› 5 Salbeiblätter, gehackt<br />
› Olivenöl<br />
› 100 g griechischer Joghurt<br />
› 1 TL Chili<br />
› 5 entsteinte Oliven<br />
› rosa Madagaskar-Beeren,<br />
zum Anrichten<br />
1 Die Quinoa abwaschen und in 1,5 Mal so<br />
viel Salzwasser für 15 Minuten kochen.<br />
Abtropfen und abkühlen lassen.<br />
2 In einer Rührschüssel das Ei, das Mehl, den Grana<br />
Padano, die Schalotte, den Salbei, 2 EL Olivenöl<br />
und das Salz vermischen.<br />
3 Kleine Plätzchen formen und in einer Pfanne<br />
3 Minuten auf jeder Seite braten. Warm halten.<br />
4 Den Joghurt mit dem Chili, den gehackten Oliven<br />
und dem Salz mischen.<br />
5 Auf einem Teller neben den Plätzchen einen Klecks<br />
Joghurt mit etwas frischem Salbei und rosa<br />
Madagaskar-Beeren anrichten.<br />
69<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
EIN KLEINES EXTRA: EINEN TEELÖFFEL ERDNUSSBUTTER ZUR SCHOKOLADE HINZUFÜGEN<br />
UND MIT KORNBLUMEN ODER ANDEREN ESSBAREN BLÜTEN GARNIEREN.<br />
WEISSE-QUINOA-<br />
MILCHREIS<br />
2 Personen 20 Minuten 20 Minuten<br />
› 100 g weiße Quinoa<br />
› 250 ml Vollmilch<br />
› 20 g brauner Zucker<br />
› ½ Vanilleschote<br />
› 1 Prise Bertrand-Salz<br />
Für die Ganache<br />
› 85 g flüssige Sahne<br />
› 1 TL Honig<br />
› 50 g Schokolade<br />
(72 % oder mehr)<br />
› 15 g Milchschokolade<br />
› 1 Prise Salz<br />
› 1 Prise Tonkabohne<br />
› 1 Handvoll gesalzene Erdnüsse<br />
1 Die Milch mit Zucker, Salz und<br />
Vanille in einem Topf zum Kochen<br />
bringen und vom Herd nehmen.<br />
2 Die Quinoa gut abspülen, abtropfen<br />
lassen und in die Milch geben.<br />
20 Minuten bei schwacher Hitze<br />
unter wiederholtem Rühren<br />
kochen, dann 10 Minuten<br />
stehen lassen.<br />
3 In einem zweiten Topf die Sahne,<br />
den Honig, das Salz und die<br />
Tonkabohne einmal aufkochen<br />
lassen. Vom Herd nehmen und<br />
die beiden Schokoladensorten<br />
zerkleinert hinzufügen. Vorsichtig<br />
verquirlen, um eine glatte<br />
Mischung zu erhalten.<br />
4 Die Schüsseln mit der Quinoa<br />
füllen, die Ganache darauf<br />
verteilen und die zerstoßenen<br />
Erdnüsse darüberstreuen.<br />
70<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
DOSSIER<br />
ROTE-QUINOA-RISOTTO<br />
2 Personen 25 Minuten 20 Minuten<br />
› 200 g rote Quinoa<br />
› 2 Schalotten, gehackt<br />
› 25 g gesalzene Butter<br />
› ½ l Bouillon<br />
› 100 ml Pinot blanc<br />
› 2 EL getrocknete Steinpilze<br />
› 100 ml Kokosnussmilch<br />
› 100 g Tofu<br />
› 1 EL Olivenöl<br />
› 2 Prisen brauner Zucker<br />
› Bertrand-Salz<br />
› frisches Basilikum, zum Servieren<br />
1 Quinoa abspülen und bei starker Hitze mit dem Pinot<br />
blanc und dem Bouillon für 15 Minuten kochen, bis<br />
fast alle Flüssigkeit absorbiert oder verdampft ist.<br />
2 Die Schalotten, Steinpilze und Kokosnuss hinzufügen<br />
und für weitere 5 – 8 Minuten kochen. Am Ende der<br />
Garzeit mit Pfeffer und Salz würzen.<br />
3 Den Tofu in kleine Würfel schneiden und im Olivenöl,<br />
dem braunen Zucker und Bertrand-Salz einige<br />
Minuten goldbraun und karamellisiert anbraten.<br />
4 In einem Suppenteller mit dem Tofu, etwas Basilikumblättern<br />
und einem Schuss Kokosnussmilch servieren.<br />
71<br />
REZEPTE<br />
FOTOS<br />
Bertrand Duchamps<br />
Ramunas Astrauskas<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
KNOWLEDGE BITES<br />
BITTERER<br />
BEIGESCHMACK<br />
ABER GERN!<br />
Herb kann herrlich sein. Es darf, bitte schön,<br />
ein wenig mehr davon auf den Teller!<br />
Sandrine Pingeon postete ihr Angebot auf Facebook.<br />
„Kommen und entdecken sie Puntarelle, einen erstaunlichen<br />
Salat“, schrieb die Gemüsegärtnerin aus Münsbach.<br />
Ein Grün mit üppigen Aromanoten.<br />
Die hoch aufgeschossenen, zackigen Blätter erinnern<br />
an Löwenzahn und sind von einer herben Bitternis. Im<br />
Herzen der Pflanze sprießen Triebe, die grünem Spargel<br />
ähneln und die dezent bitter schmecken. Nur kurz in der<br />
Pfanne geschwenkt oder roh mit Knoblauch, Kapern und<br />
Zitronenschnitzen sind sie eine Delikatesse.<br />
In München serviert Michael Huber Puntarelle zum<br />
Rehrücken und gibt noch Artischocken hinzu.<br />
TEXT Oliver Zelt<br />
Aroma ist eigentlich verpönt<br />
War bitter bislang eher eine Note, bei der sowohl Spitzenköche<br />
als auch Hobbygourmets den Kopf schüttelten,<br />
wagen sich die Küchenmeister nun wieder an die herben<br />
Aromen. Langsam gewöhnen sich Gastronomen und<br />
Gäste an die Strenge in Radicchio, Endivie und Mangold.<br />
Die Köche holen damit eine durchaus edle Geschmacksrichtung<br />
wieder zurück auf den Teller. Denn bitter gehört<br />
mit zum Geschmacksgerüst. Bitteres ist gesund und hilft,<br />
Gifte aus dem Körper zu spülen, und es nimmt fetten<br />
Speisen die Schwere. Damit lässt sich sogar eine festliche<br />
Völlerei leichter verdauen.<br />
Bitteres weggezüchtet<br />
Es ist tatsächlich nicht einfach, richtig bitteres Gemüse<br />
zu bekommen. Den allermeisten Sorten züchteten die<br />
Saatgutkonzerne in Laufe der Zeit die Bitternis einfach<br />
weg, weil der Gaumen der Köche und der Kunden diese<br />
Nuance angeblich verabscheute. Von schön bitteren<br />
Grapefruits erzählt man sich höchstens noch beim<br />
Familientreffen.<br />
Aber Köche suchen nach dem Bitteren und finden es<br />
noch bei alten Sorten. Mit einem Trick aus Großmutters<br />
Zeiten versuchen sie dann die Balance zu finden. Sie<br />
legen Radicchio oder Chicorée in Eiswasser oder Buttermilch<br />
ein, um ihm die herben Spitzen zu nehmen. Damit<br />
die Gäste zunächst wieder lernen, Bitteres gut zu finden.<br />
Herbe Köstlichkeiten<br />
Luxemburger Köche nehmen die Herausforderung bitterernst.<br />
René Mathieu, den der Guide Michelin mit einem<br />
„grünen Stern“ für Nachhaltigkeit ausgezeichnete, bietet<br />
in seinem Top-Restaurant „La Distillerie“ in Bourglinster<br />
nur noch Gemüsekreationen an. Zu grandiosen Artischockenböden<br />
mit ihrem feinen Bittercharakter gibt er<br />
Erbsen, Pilze, Zwiebeln und einen Fonds, der mit Nelkenwurz<br />
aromatisiert ist, eine Heilpflanze mit prächtigen<br />
Bitterstoffen.<br />
In Moutfort gibt Cyril Molard den Artischocken in<br />
anderer Kombination eine Chance. Er arrangiert sie<br />
zusammen mit confierten Langusten und träufelt Estragonöl<br />
darüber.<br />
72<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
TotalFlex<br />
Mit dem TotalFlex-Kochfeld können Sie Töpfe und Pfannen in verschiedenen<br />
Formen und Größen verwenden. Sein intuitives Design gibt Ihnen außerdem die<br />
Möglichkeit, Töpfe und Pfannen überall auf der Glasoberfläche frei zu bewegen,<br />
ohne den Kochvorgang zu unterbrechen.<br />
www.aeg.lu
SAISONGEMÜSE<br />
5 FAKTEN ÜBER<br />
CHICORÉE<br />
REINER ZUFALL ...<br />
Hätte Anfang des 19. Jahrhunderts<br />
ein Bauer in Belgien nicht<br />
einige Wurzeln der Zichorie in<br />
seinem dunklen Gewächshaus<br />
übersehen, würden wir heute<br />
den hellblättrigen Fitmacher<br />
für die Wintersaison, der in<br />
völliger Dunkelheit gezüchtet<br />
wird, wohl nicht kennen. Es<br />
ist das Nationalgemüse der<br />
Belgier, die davon im Durchschnitt<br />
9 kg pro Jahr<br />
verzehren.<br />
Eine Initiative der luxemburgischen<br />
Regierung im Rahmen der Aktion<br />
„Gesond iessen, Méi beweegen“.<br />
Mehr Infos: gimb.public.lu<br />
VIELSEITIG<br />
& GESUND<br />
Der heutige Chicorée enthält<br />
deutlich weniger Bitterstoffe<br />
als ursprünglich, trotzdem<br />
noch immer genug, um Leber,<br />
Gallenblase und Bauchspeicheldrüse<br />
anzuregen, den<br />
Blutzucker zu senken und<br />
durch seine harntreibende<br />
Wirkung den Säure-Basen-<br />
Haushalt regeln zu helfen.<br />
Sein hoher Ballaststoffanteil<br />
und das Fructan Inulin<br />
stärken die Darmflora.<br />
EINKAUF &<br />
LAGERUNG<br />
Chicorée ist sehr druckempfindlich.<br />
Achten Sie<br />
beim Einkauf auf die Farbe<br />
der Blätter: je grüner, desto<br />
mehr Bitterstoffe, braune<br />
Blätter sind ein Hinweis auf<br />
Verderb. Lagern Sie Chicorée<br />
dunkel und kühl, um den<br />
bitteren Geschmack nicht<br />
noch zu verstärken, am<br />
besten in ein feuchtes Tuch<br />
gewickelt. So hält er bis zu<br />
einer Woche.<br />
TIPPS BEIM KOCHEN<br />
Beim Dünsten ein wenig Zitronensaft<br />
dazugeben, dann bleiben die<br />
Blätter hell Wenn man Chicorée in<br />
einer Pfanne brät, die Eisen enthält,<br />
wird er schwarz. Mit einem Dressing<br />
mit Honig oder Fruchtsaft wird der<br />
bittere Geschmack natürlich gemildert,<br />
ohne die positive Wirkung zu<br />
verringern, und besonders schmackhaft<br />
kombiniert wird das Aroma<br />
z. B. mit Äpfeln, Nüssen oder<br />
Mandarinen.<br />
WER BITTER NICHT<br />
SO MAG ...<br />
... sollte den Strunk keilförmig<br />
herausschneiden, er<br />
enthält am meisten Bitterstoffe.<br />
Auch kann man die<br />
Blätter für ein paar Minuten<br />
in lauwarmes Salzwasser,<br />
Milch oder Buttermilch<br />
legen. Allerdings geht<br />
dadurch natürlich auch die<br />
positive Wirkung der Bitterstoffe<br />
verloren.<br />
74<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
SAISONGEMÜSE<br />
CHICORÉE-CHIPS<br />
4 Personen<br />
15 Minuten<br />
2 Minuten<br />
› 250 g Chicoréewurzel<br />
› Pflanzenöl, zum Frittieren<br />
› Salz<br />
1 Die Chicoréewurzeln gründlich<br />
waschen, schälen und in ca. 1 mm dicke<br />
Scheiben hobeln.<br />
2 In einem Topf reichlich Öl auf 170 °C<br />
erhitzen und die Scheiben darin ca.<br />
2 Minuten knusprig frittieren.<br />
3 Mit einer Schaumkelle herausheben,<br />
auf Küchenpapier abtropfen lassen und<br />
mit Salz würzen. Sofort servieren.<br />
75<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
SAISONGEMÜSE<br />
GEBRATENER CHICORÉE<br />
MIT LENDENSTEAK<br />
4 Personen<br />
25 Minuten<br />
22 Minuten<br />
› 4 Chicorée<br />
› 2 Möhren<br />
› 150 g grüner Spargel, Spitzen<br />
› 100 g Zuckerschoten<br />
› Salz<br />
› 1 Blatt Lauch<br />
› 4 EL Butter<br />
› Pfeffer, aus der Mühle<br />
› ½ EL Petersilie, gehackt<br />
› 600 g Sirloin-Steak<br />
› 1 EL Pflanzenöl<br />
› Portulak, zum Garnieren<br />
1 Den Chicorée waschen, putzen und je in 5 – 6 Scheiben<br />
schneiden. Dabei den Strunk nicht entfernen.<br />
2 Möhren schälen, putzen und in dünne Scheiben<br />
schneiden. Zusammen mit den Spargelspitzen und<br />
den Zuckerschoten für 1 – 2 Minuten in kochendem<br />
Salzwasser blanchieren. Abgießen, kalt abschrecken<br />
und abtropfen lassen.<br />
3 Das Lauchblatt waschen, längs in vier Streifen (à ca.<br />
1 x 40 cm) schneiden und ebenfalls kurz blanchieren.<br />
4 In einer Pfanne je ½ EL Butter erhitzen und die<br />
Chicroéescheiben portionsweise je Seite<br />
1 – 2 Minuten anbräunen. Leicht salzen.<br />
5 In einer weiteren Pfanne das Gemüse in der restlichen<br />
Butter warm schwenken und mit Salz und Pfeffer<br />
würzen. Petersilie untermischen und kurz warm halten.<br />
6 Das Fleisch abbrausen, trocken tupfen, in Streifen<br />
schneiden, mit Salz und Pfeffer würzen und im Öl<br />
3 – 4 Minuten scharf anbraten. Kurz ruhen lassen.<br />
7 Zum Servieren die Chicoréescheiben auf Tellern hochkant<br />
in Servierringe (ca. 12 cm Ø) an den Rand stellen.<br />
Das Gemüse mit dem Fleisch mittig darin anrichten<br />
und mit je einem Lauchstreifen zusammenbinden.<br />
8 Nach Belieben mit Portulak garnieren und mit<br />
dem Bratsatz beträufelt servieren.<br />
76<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
SAISONGEMÜSE<br />
CHICORÉE-GRATIN<br />
MIT SCHINKEN-KÄSE-SAUCE<br />
4 Personen<br />
20 Minuten<br />
35 Minuten<br />
› 2 EL Butter<br />
› 1 EL Mehl<br />
› 500 ml Milch<br />
› Salz<br />
› Pfeffer, aus der Mühle<br />
› 1 Prise Muskatnuss,<br />
frisch gerieben<br />
› 175 g Reibekäse, gemischt<br />
z. B. Cheddar, Pecorino, Gouda<br />
› 4 Chicorée<br />
› 200 g Kochschinken,<br />
in dünnen Scheiben<br />
› 3 EL Mandeln, gemahlen<br />
1 In einem Topf 1 EL Butter zerlassen,<br />
das Mehl einstreuen, kurz mit<br />
angehen lassen und die Milch<br />
unter Rühren zugießen.<br />
2 Mit Salz, Pfeffer und Muskat<br />
würzen und ca. 10 Minuten unter<br />
stetigem Rühren kochen lassen.<br />
Anschließend den Käse zugeben,<br />
schmelzen lassen und umrühren,<br />
bis eine cremige Sauce entsteht.<br />
3 Den Backofen auf 180 °C<br />
Ober- und Unterhitze vorheizen.<br />
Chicorée waschen, nach Belieben<br />
halbieren und mit Schinken<br />
umwickeln.<br />
4 Eine Auflaufform (ca. 22 cm Ø)<br />
mit restlicher Butter einfetten<br />
und die Chicorée einlegen. Die<br />
Käsesauce darüber verteilen, mit<br />
Mandeln bestreuen und im Ofen<br />
ca. 25 Minuten backen. Etwas<br />
abkühlen lassen und servieren.<br />
77<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
SAISONGEMÜSE<br />
CHICORÉE-BIRNEN-SALAT<br />
MIT WALNÜSSEN<br />
4 Personen<br />
15 Minuten<br />
› 500 g Chicorée<br />
› 3 Birnen<br />
› 1 Apfel<br />
› ½ EL Zitronensaft<br />
› 50 g Walnusskerne<br />
› 1 TL Dijon-Senf<br />
› 2 EL Walnussöl<br />
› 1 EL Olivenöl<br />
› 2 EL Weißweinessig<br />
› Salz<br />
› Pfeffer, aus der Mühle<br />
1 Den Chicorée in feine Streifen<br />
schneiden, waschen und<br />
abtropfen lassen.<br />
2 Birnen und Apfel waschen,<br />
vierteln, Kerngehäuse entfernen<br />
und das Fruchtfleisch in Streifen<br />
schneiden. Sofort vorsichtig,<br />
mit dem Zitronensaft mischen.<br />
3 Walnusskerne trocken in einer<br />
Pfanne leicht rösten, abkühlen<br />
lassen und grob hacken.<br />
4 Senf, Walnuss- und Olivenöl,<br />
Essig mit etwas Salz und<br />
Pfeffer verrühren.<br />
5 Chicorée- und Obststreifen<br />
auf einer Platte anrichten,<br />
mit Walnüssen bestreuen und<br />
das Dressing darüber verteilen.<br />
Mit Pfeffer übermahlen<br />
und servieren.<br />
78<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
PANEER<br />
4 Personen 5 Minuten 15 Minuten<br />
› 3 l Luxlait 3,5% Vollmilch<br />
› 4 – 5 EL Zitronensaft<br />
1 Ein großes Sieb auf einen Topf<br />
geben und mit einem Käsetuch<br />
oder Durchseihtuch auslegen.<br />
Den Zitronensaft abmessen und<br />
griffbereit zur Seite stellen.<br />
2 In einem zweiten Topf die Luxlait<br />
3,5% Vollmilch unter stetigem<br />
Rühren aufkochen lassen. Sobald<br />
die Milch kocht, die Hitze auf ein<br />
Minimum reduzieren und den<br />
Zitronensaft schrittweise unterrühren,<br />
bis sich der weiße Käse von der<br />
gelb-grünen Molke getrennt hat.<br />
3 Die Masse in das mit dem Tuch<br />
ausgelegte Sieb geben und<br />
die Flüssigkeit ein paar Minuten<br />
abtropfen lassen. Vorsichtig das Tuch<br />
zusammenbinden, um den Rest der<br />
Flüssigkeit per Hand auszudrücken.<br />
4 Den Käse im Tuch fest zu einem<br />
Paket binden und mit einem<br />
Schneidbrett oder einem anderen<br />
schweren Objekt für 2 – 3 Stunden<br />
stehen lassen.<br />
5 Den Paneer aus dem Tuch nehmen<br />
und in kleine Stückchen schneiden<br />
oder in einem luftdichten Behälter<br />
mit Wasser im Kühlschrank<br />
aufbewahren.<br />
TIPPS<br />
› Paneer kann man alternativ<br />
auch mit Koriander, Kurkuma oder<br />
sonstigen Gewürzen aufpeppen,<br />
indem man diese vor dem Kochen<br />
zur Luxlait 3,5% Vollmilch gibt.<br />
› Paneer eignet sich hervorragend für<br />
unser Garnelen-Curry auf Seite 46.<br />
Neue Verpackung bald in<br />
Ihrem Geschäft erhältlich!<br />
Für mehr Luxlait-Rezepte, besuchen Sie www.luxlait.lu
SAISONOBST<br />
5 FAKTEN ÜBER<br />
TRAUBEN<br />
TRAUBENSAISON<br />
IST IMMER<br />
AUCH DIE KERNE<br />
SIND GESUND<br />
Wer kernlose Traubensorten<br />
bevorzugt, sollte bedenken,<br />
dass die Kerne entzündungshemmende<br />
und keimtötende<br />
Stoffe enthalten, die der<br />
Körper nutzen kann, wenn<br />
man sie zerbeißt. Außerdem<br />
erhöhen sie den Ballaststoffgehalt<br />
und fördern so die<br />
Verdauung.<br />
Eine Initiative der luxemburgischen<br />
Regierung im Rahmen der Aktion<br />
„Gesond iessen, Méi beweegen“.<br />
Mehr Infos: gimb.public.lu<br />
Heimische Trauben und<br />
solche aus dem Mittelmeerraum<br />
findet man von Ende<br />
August bis November im<br />
Regal, im Sommer kommen<br />
sie aus Ägypten und Israel<br />
und Anfang des Jahres<br />
aus Südafrika, Chile<br />
und Argentinien.<br />
STARK FÜR ZELLEN &<br />
IMMUNSYSTEM<br />
Trauben, vor allem die roten,<br />
enthalten besonders in der<br />
Schale viele Antioxidantien,<br />
wie Resveratrol und OPC<br />
(Oligomere Proanthocyanidine),<br />
die das Risiko von<br />
Diabetes und Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen verringern und<br />
die Zellen der Haut schützen<br />
sollen, oder Lutein, das<br />
Augenschäden wie Katarakt<br />
verhindern helfen soll.<br />
KEINE NACHREIFUNG<br />
Tafeltrauben reifen nicht nach.<br />
Daher sollte man nur vollreife<br />
Beeren kaufen, die noch den wachsartigen<br />
Kondensniederschlag, den<br />
sog. „Duftfilm“, auf der Haut haben.<br />
Dieser sollte erst kurz vor dem<br />
Verzehr abgewaschen werden, er<br />
verhindert eine zu schnelle Alterung<br />
der Früchte. So halten die Trauben<br />
im Obstkorb 4 – 5 Tage, im Kühlschrank<br />
bis zu 14 Tagen.<br />
TAFEL- ODER<br />
KELTERTRAUBEN<br />
Wer schon mal Trauben<br />
direkt von einem Weinberg<br />
gekostet hat, wird eventuell<br />
den Mund verzogen haben.<br />
Im Gegensatz zu den Tafeltrauben<br />
haben Keltertrauben<br />
nämlich viel kleinere,<br />
kernreichere und dickhäutigere<br />
Früchte mit einem<br />
höheren Säuregehalt, der<br />
aber für die Weinherstellung<br />
besonders wichtig ist.<br />
80<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
SAISONOBST<br />
BLUTWURST-BLÄTTERTEIGGEBÄCK<br />
MIT TRAUBEN & BIRNE<br />
4 Personen<br />
15 Minuten<br />
10 Minuten<br />
› 2 Birnen<br />
› 400 g Blutwurst<br />
› 1 Rispe weiße Trauben<br />
› 4 Blätter Filoteig<br />
› 30 g geschmolzene Butter<br />
› Salz und frisch gemahlener Pfeffer<br />
1 Die Birnen schälen und halbieren.<br />
Kerngehäuse und Samen entfernen<br />
und das Fruchtfleisch in kleine<br />
Würfel schneiden. Beiseitestellen.<br />
Die Blutwurst aus der Pelle nehmen.<br />
Die Trauben waschen und entrappen,<br />
halbieren und entkernen.<br />
2 Den Ofen auf 190 °C vorheizen. Die<br />
Blutwurst in einer beschichteten<br />
Pfanne bei schwacher Hitze weich<br />
werden lassen. Die gewürfelten<br />
Birnen und Trauben hinzugeben.<br />
Vorsichtig umrühren. Mit Salz und<br />
Pfeffer würzen.<br />
3 1 Blatt Filoteig auf einer großen<br />
Fläche ausbreiten und mit<br />
geschmolzener Butter bestreichen.<br />
Ein zweites Teigblatt auflegen.<br />
Auch mit Butter bestreichen.<br />
Mit den restlichen Blättern ebenso<br />
vorgehen. Diese in 8 Streifen von<br />
ca. 5 cm Breite schneiden.<br />
4 Je eine Portion des Blutwurst-Mix<br />
auf den unteren Teil der Teigstreifen<br />
streichen. Aufrollen und die Enden<br />
nach innen falten, damit die Füllung<br />
nicht austritt. Die Rollen mit Butter<br />
bestreichen und auf das mit Backpapier<br />
ausgelegte Backblech legen.<br />
10 Minuten in den Ofen schieben.<br />
5 Die Rollen in mundgerechte<br />
Häppchen schneiden und sofort<br />
als Vorspeise servieren.<br />
DIE HÄLFTE DER BLUTWURST KANN DURCH HELLE<br />
KOCHWURST (Z. B. MIT TRÜFFELN), GEMISCHT MIT<br />
APFEL UND ETWAS ZIMT, ERSETZT WERDEN.<br />
81<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
SAISONOBST<br />
PERLHUHNBRATEN<br />
MIT KARAMELLISIERTEN TRAUBEN<br />
6 Personen<br />
25 Minuten<br />
75 Minuten<br />
› 1 großes Perlhuhn<br />
vom Bauernhof, in Stücke<br />
geschnitten<br />
› 2 Zwiebeln<br />
› 600 g Weißkohl<br />
› 40 g Butter<br />
› 3 EL Honig<br />
› 20 cl Hühnerbrühe<br />
› 1 große Rispe Weintrauben<br />
› Olivenöl<br />
› Salz und Pfeffer aus der Mühle<br />
1 Die Zwiebeln schälen, hacken und in einem Topf mit 2 EL Olivenöl anschwitzen.<br />
2 Den Kohl waschen, den Strunk entfernen, die beschädigten Blätter<br />
entfernen, die weißen und harten Rippen abschneiden und die Blätter<br />
in Streifen schneiden. In den Topf geben; mit Salz und Pfeffer würzen,<br />
umrühren und 2 Minuten bei mittlerer Hitze unter Rühren dünsten lassen.<br />
Den Topf abdecken und 20 Minuten bei sehr niedriger Hitze unter<br />
gelegentlichem Rühren kochen.<br />
3 Den Ofen auf 210 °C vorheizen. In einer Bratpfanne die Perlhuhnstückchen<br />
mit der Butter und einem TL Öl anbraten, dann mit Salz und Pfeffer<br />
würzen, mit Honig beträufeln und leicht karamellisieren lassen, bevor mit<br />
der Hühnerbrühe abgelöscht wird.<br />
4 Die Hähnchenstücke auf dem Bett aus Kohl und Zwiebeln in der Auflaufform<br />
anrichten, mit dem Bratensaft beträufeln, abdecken und die Auflaufform<br />
für 40 Minuten in den Ofen schieben, dabei gelegentlich umrühren.<br />
5 Die geschälten Weintrauben dazugeben, mit dem Saft beträufeln und<br />
im Ofen 10 Minuten zugedeckt weitergaren, nach der Hälfte der Garzeit<br />
erneut begießen.<br />
6 Den Auflauf aus dem Ofen nehmen, abdecken und heiß servieren.<br />
82<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
SAISONOBST<br />
KABELJAU-RÜCKENFILET<br />
MIT ZWEI TRAUBENSORTEN<br />
4 Personen 15 Minuten 15 Minuten<br />
› 4 Kabeljau-Steaks à 150 g<br />
› 1 kleine Rispe Weintrauben<br />
› 40 g helle Rosinen<br />
› 80 g weiche Butter<br />
› 4 Zweige Thymian<br />
› 6 cl Traubensaft<br />
› Pfeffer, 5er-Mischung<br />
aus der Mühle<br />
› Fleur de Sel<br />
1 Den Backofen auf 180 °C vorheizen. Die Trauben waschen und die Kerne<br />
entfernen; bei dicker Haut schälen.<br />
2 4 kleine einzelne Backformen mit Backpapier auslegen, dabei genügend<br />
Platz lassen, damit die Ränder überstehen und man das Papier später<br />
verschließen kann. Den Boden der Schalen mit weicher Butter bestreichen,<br />
den Kabeljau anrichten, mit Pfeffer würzen, dann die Trauben und<br />
Rosinen dazugeben, den Thymian zerbröseln; auf jeden Kabeljau<br />
zwei Tupfer Butter und 1 EL Traubensaft geben.<br />
3 Das Backpapier fest verschließen und die Backpapier-Förmchen auf den<br />
Rost in der Mitte des Ofens schieben und 15 Minuten garen lassen.<br />
4 Aus dem Ofen nehmen, die Oberseite des Backpapiers vorsichtig<br />
einschneiden, die Filets mit Fleur de Sel salzen und sofort servieren.<br />
DIE KERAMIKSCHALE VERLANGSAMT DAS GAREN:<br />
IN EINEM METALLFÖRMCHEN BRAUCHT DER GARPROZESS<br />
BEI 180 °C 5 MINUTEN WENIGER.<br />
83<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
SAISONOBST<br />
MANDEL-ROSINEN-<br />
TÖRTCHEN<br />
6 Personen<br />
20 Minuten<br />
25 Minuten<br />
› 1 Rispe schwarze Weintrauben<br />
› 1 Rispe Muskateller-Trauben<br />
› 2 Rollen Mürbeteig<br />
› 125 g Mandelpulver<br />
› 50 g Mehl<br />
› 125 g weiche Butter +<br />
20 g für die Förmchen<br />
› 1 Ei<br />
› 100 g Puderzucker<br />
1 Die Trauben waschen, trocknen<br />
und entkernen.<br />
2 Auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche<br />
den Mürbeteig ausrollen.<br />
Sechs Teigscheiben ausschneiden,<br />
die deutlich größer sind als die<br />
Förmchen. Die Förmchen buttern,<br />
den Teig in den Boden legen und<br />
mit einer Gabel einstechen. An<br />
einen kühlen Ort stellen.<br />
3 Die Butter und den Zucker in<br />
eine Schüssel geben. Die Masse<br />
aufschlagen, bis sie die Konsistenz<br />
von Sahne hat. Das Ei hinzufügen.<br />
Gut verquirlen. Mehl und Mandelpulver<br />
hinzufügen und erneut<br />
verquirlen.<br />
4 Ofen auf 180 °C vorheizen.<br />
Die Trauben auf die Förmchen<br />
aufteilen. Mit der Mandelcreme<br />
bedecken.<br />
5 In den Ofen schieben und<br />
25 Minuten backen. Die Oberseite<br />
sollte goldbraun sein. Warm<br />
oder kalt servieren.<br />
84<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
So schmeckt<br />
Luxemburg<br />
Entdecken Sie die kulinarische Vielfalt Luxemburgs!<br />
Die Produkte der luxemburgischen Landwirtschaft bestechen durch<br />
ihre bemerkenswerte Qualität – umweltfreundlich und transparent<br />
durch den kurzen Weg vom Hof auf den Teller.<br />
Weitere Info auf www.sou-schmaacht-letzebuerg.lu
VEGETARISCHES REZEPT<br />
SÜSSKARTOFFEL-TOAST<br />
MIT ZIEGENFRISCHKÄSE & BIRNE<br />
1 – 2 Personen 45 Minuten 20 Minuten<br />
Sandrine Pingeon<br />
Marc Dostert<br />
REZEPT<br />
FOTO<br />
› 1 große Süßkartoffel<br />
› 6 kleine frische Scheiben Ziegenkäse (Berdorfer)<br />
› 100 g ganze Haselnüsse, gehackt<br />
› 1 Konferenzbirne<br />
› 3 Zweige Thymian<br />
1 Backofen auf 200 °C vorheizen.<br />
2 Die Süßkartoffel waschen und in 1 cm breite Streifen<br />
schneiden.<br />
3 Die Streifen in eine Schüssel geben, das Olivenöl und<br />
ein wenig Salz und Pfeffer hinzufügen. Gut mischen.<br />
4 Die Streifen auf ein Backblech legen und 20 Minuten<br />
lang goldbraun braten. Anschließend 15 Minuten<br />
abkühlen lassen.<br />
› 2 EL Olivenöl<br />
› Fleur de Sel und Pfeffer<br />
› 1 junge grüne Zwiebel, gehackt<br />
› etwas Luxemburger Honig<br />
5 In der Zwischenzeit die Birne schälen und in dünne<br />
Streifen schneiden.<br />
6 Den Thymian abspülen, die Zwiebel fein würfeln<br />
und die Haselnüsse hacken.<br />
7 Zum Anrichten je 3 Birnenscheiben, Ziegenkäse, einige<br />
Haselnüsse, Thymian und Frühlingszwiebeln auf die<br />
Süßkartoffelscheiben geben. Mit ein paar Tropfen<br />
Luxemburger Honig abschließen. Schon fertig ...<br />
86<br />
lespaniersdesandrine.lu<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
ADVERTORIAL<br />
NEUES AMBIENTE FÜR<br />
LES ROSES<br />
Die Zeichen stehen auf Anpassung und Erneuerung. Da war es nur logisch, dass auch<br />
das Gourmet-Restaurant des Casinos in Bad Mondorf neue Wege beschreitet.<br />
In diesem <strong>Herbst</strong> ist es so weit: Das Restaurant „Les Roses“ wird<br />
seine Gäste in einem neu gestalteten edlen Ambiente willkommen<br />
heißen. Der Name „Les Roses“ verpflichtet. Die Innenarchitektin<br />
Elodie Lenoir mit Büros in Paris und Luxemburg,<br />
die mit der Neugestaltung des Casinos beauftragt worden war,<br />
hat sich bei Monet und seinen Gärten in Giverny inspirieren<br />
lassen. Der herrliche, lichtdurchflutete Rundsaal mit seinen<br />
riesigen Panoramafenstern wurde völlig neu konzipiert und<br />
erinnert jetzt an einen großzügigen Wintergarten. Natürlich<br />
im modernen Look. Der neue Saal ist gemütlich und einladend<br />
und die ideale Kulisse für ein Interieur aus natürlichen Materialien.<br />
Ein bisschen wie bei den Gemälden der Impressionisten.<br />
Die Wände sind mit dunklem Holz verkleidet, die Tische<br />
bestehen aus runden oder ovalen Eichenplatten mit feinen<br />
Marmordetails. Die Bänke sind mit waldgrünem Velours bezogen,<br />
der Stein der Stützen in der Mitte des Raums und die goldschimmernden<br />
Messingaufhängungen bringen die luftige<br />
Höhe des Saals zum Strahlen. In der Saalmitte ermöglichen<br />
organisch geformte Stellwände eine flexible Raumaufteilung<br />
und die Schaffung abgetrennter, privater Bereiche. Eine Decke<br />
mit Spiegeleffekt krönt den beeindruckenden Saal. Keine<br />
Frage: Die Gäste werden die Helligkeit und Eleganz gepaart<br />
mit einer privaten Atmosphäre zu schätzen wissen.<br />
Bei den Gerichten setzt man zu gleichen Teilen auf Neuerung<br />
wie auf Kontinuität: François Jagut war früher die rechte<br />
Hand von Alain Pierron und hat vor einem Jahr die Leitung<br />
übernommen. Mit seinem meisterhaften Können und seiner<br />
Kreativität ist der junge Koch die absolute Idealbesetzung im<br />
neu gestalteten Restaurant im Casino Bad Mondorf.<br />
Der Chefkoch wird seine neuesten kulinarischen Kreationen<br />
also in einem völlig modernisierten Ambiente präsentieren.<br />
Bei der Karte für den <strong>Herbst</strong> setzt er wie immer auf die<br />
modernen Kreationen von François Jagut und auf saisonale<br />
Produkte, wie zum Beispiel die Tomate. Auch Hummer, Wagyu<br />
und Mirabellen werden die neue kulinarische Erfahrung im<br />
Les Roses ergänzen.<br />
Entstanden ist ein neuer Rahmen, der zur außergewöhnlichen<br />
Küche und dem exzellenten Service passt, die im Restaurant<br />
im CASINO 2OOO in Bad Mondorf einfach zum guten<br />
Ton gehören.<br />
Geöffnet von Donnerstag bis Montag ab 19:00 Uhr,<br />
und Sonntag von 12:00 Uhr bis 14:00 Uhr<br />
Änderungen der Öffnungszeiten sind vorbehalten. Um<br />
informiert zu bleiben, besuchen Sie casino2000.lu<br />
Informationen et Reservierung:<br />
+352 / 23 611-410
<strong>KACHEN</strong> MAT KANNER<br />
HERBST-BASTELEIEN<br />
MIT HEIKE<br />
Wie wäre es mit einer selbstgebastelten Tischdeko? Ihr braucht nicht viel dafür und<br />
das meiste davon habt ihr wahrscheinlich sowieso im Haus oder ihr findet es im Garten<br />
oder im Wald. Diesmal basteln wir mit Heike lustige „Pilze“ aus Fimo, die euren Tisch<br />
verschönern und euren Gästen (oder euch selbst) viel Freude bereiten werden, denn<br />
nichts sagt so viel über eure Wertschätzung aus wie selbstgemachte Dekorationen<br />
oder Mitbringsel. Und Freude macht ja auch schon das Basteln selbst.<br />
Übrigens werden die (durchaus noch ausbaufähigen) Kinderseiten in Zukunft fester<br />
Bestandteil von <strong>KACHEN</strong> sein, schließlich sind die Jüngsten unsere Leser von morgen!<br />
88<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
<strong>KACHEN</strong> MAT KANNER<br />
BASTEL-<br />
WORKSHOPS<br />
FÜR KIDS<br />
Keiner bastelt, kocht und dekoriert wie<br />
Heike Meyers von @pfeffermachtglücklich!<br />
Für alle Kids, die das Basteln und Backen<br />
genauso lieben, gibt es jetzt exklusiv für<br />
<strong>KACHEN</strong> wieder Workshops mit Heike!<br />
Im Oktober, November und Dezember finden<br />
Kreativateliers (natürlich unter Berücksichtigung<br />
der Gesundheitsvorschriften) statt, zu denen ihr<br />
euch ab sofort ganz schnell einschreiben könnt,<br />
denn die Plätze sind begrenzt!<br />
05.10.<br />
Wir basteln für den <strong>Herbst</strong><br />
14.30 – 18.00 Uhr<br />
19.10.<br />
Waldbasteleien<br />
14.00 – 17.00 Uhr<br />
11.11.<br />
Wir backen & basteln für den Advent<br />
14.30 – 18.00 Uhr<br />
02.12.<br />
Wir backen & basteln für den Nikolaustag<br />
14.30 – 18.00 Uhr<br />
Infos findet ihr online auf pmg.lu<br />
89<br />
Kachen_O lactose_19-10-20.indd 3 21/10/2020 15:01<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
<strong>KACHEN</strong> MAT KANNER<br />
FLIEGENPILZE<br />
FÜR DIE TISCHDEKORATION<br />
Material<br />
› Soft-Fimo<br />
› dünne, lange Stöckchen<br />
aus dem Wald<br />
› rote und weiße Acrylfarbe<br />
› Hütchen von Eicheln<br />
› rundliche Zapfen<br />
Fliegenpilz auf Wald-Stöckchen<br />
1 Aus dem Fimo die spitzen<br />
Hütchen formen, auf die zurechtgeschnittenen<br />
Äste stecken und<br />
über Nacht trocknen lassen.<br />
2 Dann mit der Acrylfarbe<br />
anmalen, trocknen lassen.<br />
3 Die Fliegenpilze sind als Tischdekoration<br />
einsetzbar, aber auch<br />
schön, um ein Geschenk zu<br />
verzieren.<br />
Fliegenpilze aus Hütchen<br />
von Eicheln<br />
1 Die Hütchen der Eicheln mit<br />
der Acrylfarbe anmalen und<br />
trocknen lassen.<br />
2 Aus Fimo die Pilzstiele formen.<br />
3 Eicheln auflegen, leicht andrücken<br />
und trocknen lassen.<br />
Heike Meyers<br />
Ramunas Astrauskas<br />
90<br />
ANLEITUNG<br />
FOTOS<br />
Fliegenpilze aus Zapfen<br />
1 Von den Zapfen den „Hut“<br />
abschneiden und mit Acrylfarbe<br />
anmalen, trocknen lassen.<br />
2 Aus Fimo die Pilzstiele formen,<br />
Zapfen auflegen, leicht andrücken<br />
und trocknen lassen.<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
REGENBOGEN-REISWR AP<br />
91<br />
ILLUSTRATION Yolande Koster<br />
Eine Initiative der luxemburgischen Regierung im Rahmen der Aktion „Gesond iessen, Méi beweegen“.<br />
Mehr Infos: gimb.public.lu
DAS BESTE IST<br />
INNENDRIN<br />
ABONNIEREN SIE PUREN GENUSS!<br />
EIN JAHR <strong>KACHEN</strong> + MIETGLIEDSCHAFT<br />
IM <strong>KACHEN</strong> CLUB* NUR 44€<br />
* MEHR INFOS ZUM <strong>KACHEN</strong> CLUB AUF <strong>KACHEN</strong>.LU
TYPISCH LUXEMBURGISCH<br />
QUETSCHENTAART<br />
ZWETSCHGENTORTE<br />
94<br />
REZEPT<br />
& FOTO<br />
Anne<br />
Lommel<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
TYPISCH LUXEMBURGISCH<br />
A<br />
nne Lommel, Berufsfotografin und Hobbyköchin,<br />
verrät ihr Familienrezept für einen köstlichen<br />
saisonalen Pflaumenkuchen.<br />
Weitere Rezepte von ihr finden Sie auf Instagram:<br />
lommelscuisine<br />
6 Personen<br />
45 Minuten<br />
40 ‒ 45 Minuten<br />
Für die Torte<br />
› 1 kg Zwetschgen<br />
› 250 g Mehl<br />
› 125 g Butter, Zimmertemperatur<br />
› 1 Ei, Zimmertemperatur<br />
› 3 – 4 EL Wasser oder Rahm<br />
› 3 EL Zucker<br />
› eine Messerspitze Salz<br />
› 1 gestrichener TL Backpulver<br />
› 1 große Tortenform<br />
(oder 6 kleine)<br />
Für die Schlagsahne<br />
› 250 ml Sahne<br />
› 2 EL Zucker<br />
1 Mehl und Backpulver in eine Schüssel geben und Butter dazugeben.<br />
Mit den Händen für 5 Minuten vermischen.<br />
2 In der Mitte eine Mulde formen, das Ei darin aufschlagen, Salz, Wasser<br />
und Zucker dazugeben. Alles miteinander mit den Händen zu einem Teig<br />
kneten und anschließend zu einer Kugel formen.<br />
3 Die Tortenform(en) mit ein wenig Butter einfetten, den Teig dünn<br />
ausrollen und in die Form legen. Mit einer Gabel kleine Löcher einstechen.<br />
Falls Teig übrigbleibt, wieder zu einer Kugel formen und für zusätzliche<br />
kleine Backformen ausrollen.<br />
4 Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.<br />
5 Die Zwetschgen waschen, entkernen und in Viertel oder Hälften<br />
schneiden. Zwetschgen auf dem Teig verteilen und für 40 – 45 Minuten<br />
in den Ofen geben. Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.<br />
6 Die Sahne mit zwei EL Zucker mischen und mit einem Handmixer steif<br />
schlagen. Sahne separat zur Torte reichen.<br />
95<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
GROSSMUTTERS REZEPT<br />
„WÄFFELCHER“<br />
WAFFELHÖRNCHEN<br />
96<br />
REZEPT<br />
FOTOS<br />
Françoise Kremer<br />
Enia Haeck<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
GROSSMUTTERS REZEPT<br />
Françoise, Monique, Enia – drei Generationen, ein Rezept. Als unsere<br />
Grafikerin Enia irgendwann die „Wäffelcher“ ihrer Großmutter zum<br />
Probieren mit in die Redaktion brachte, mussten wir nicht lange überlegen.<br />
Es lag auf der Hand, dass wir dieses zudem traditionelle luxemburgische<br />
Rezept unbedingt mit unseren Lesern teilen mussten. So knusprig, leicht<br />
und lecker! Auch braucht man kein ausgebildeter Pâtissier zu sein, um<br />
die zarten Waffeln zu backen. Françoise Kremer, leidenschaftliche Hobby-<br />
Bäckerin, macht sich eine Ehre daraus, für jedes Familienessen ein besonderes<br />
Dessert zu zaubern. Nun wiederum ist es uns eine besondere Ehre, ihr<br />
wunderbares Waffelrezept in <strong>KACHEN</strong> vorzustellen. Dieses traditionelle Gebäck kann man mit etwas<br />
Eis, Schlagsahne oder – für eine etwas gesündere Variante – mit frischem Obst verfeinern. Am besten<br />
schmecken die „Wäffelcher“ bei einer guten Tasse Tee oder Kaffee. Übrig bleiben garantiert nur<br />
Krümel! Ein kleiner Tipp: „Wäffelcher“ eignen sich hervorragend als Mitbringsel, hübsch eingepackt<br />
in einem Tütchen mit bunter Schleife.<br />
50 ‒ 60 Waffeln<br />
15 Minuten<br />
2 Stunden<br />
› 500 g Mehl<br />
› 500 g Zucker<br />
› 500 g Butter<br />
› 6 Eier<br />
› eine Prise Salz<br />
› etwas pflanzliches Öl<br />
› Waffelhorn / Kegelform<br />
› flaches Waffeleisen<br />
(Eiswaffeleisen, Hörncheneisen)<br />
1 Das Waffeleisen (Hörncheneisen) vorheizen<br />
und beide Seiten leicht mit Öl einpinseln.<br />
2 In einer kleinen Rührschüssel die Butter<br />
und den Zucker cremig schlagen. Das Salz<br />
und die Eier hinzufügen. Gut rühren, bis<br />
sich die Zutaten gut vermischt haben. Das<br />
Mehl langsam dazusieben und sorgfältig zu<br />
einem glatten Teig vermischen.<br />
3 1 großen TL des Teigs in die Mitte des<br />
heißen Waffeleisens geben, dann den<br />
Deckel fest verschließen. Für 1 ½ Minuten<br />
backen. Prüfen, ob die Waffeln die<br />
erwünschte goldbraune Farbe erreicht<br />
haben und die Zeit entsprechend anpassen.<br />
4 Die Waffel vorsichtig mit einer Gabel auf<br />
ein sauberes Stoffhandtuch legen.<br />
Die Waffel mit einem Tuch anheben<br />
und um die Kegelform rollen. Die Spitze<br />
zudrücken und<br />
den Kegel etwa 10 Sekunden lang halten,<br />
damit die Waffel ihre Form erhält.<br />
5 In einem luftdichten Behälter können<br />
die Waffeln bis zu 1 Woche aufbewahrt<br />
werden.<br />
TIPP<br />
Für noch leichtere Hörnchen kann man<br />
die Butter mit der gleichen Menge an<br />
Margarine ersetzen. Wer etwas dickere<br />
Hörnchen bevorzugt, soll den Deckel<br />
beim Backen nicht zu fest schließen.<br />
Die „Wäffelcher“ brechen dann beim<br />
Verzehr auch nicht so schnell.<br />
97<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
GOURMET-TOAST MIT<br />
WALNUSS-KACHKÉIS,<br />
RUCOLA & GETROCKNETEN TOMATEN<br />
4 Scheiben 7 Minuten 3 Minuten<br />
› 150 g EKABE Kachkéis mit Nüssen<br />
› 4 Scheiben Bauernbrot<br />
› 150 g getrocknete Tomaten<br />
› eine Handvoll frischer Rucola<br />
› eine Handvoll Walnüsse, zerbröselt<br />
› Olivenöl<br />
› Salz und frisch gemahlener Pfeffer<br />
1 Die Brotscheiben toasten.<br />
2 Eine kräftige Schicht Ekabe-Kachkéis mit Walnüssen auf den Scheiben<br />
verteilen.<br />
3 Die getrockneten Tomaten darauf anrichten und mit dem Rucola und<br />
den Walnüssen garnieren. Zum Schluss mit etwas Olivenöl beträufeln,<br />
einige Walnüsse darauflegen und mit Salz und Pfeffer würzen.
PARTNER-REZEPT<br />
KNOBLAUCH-KACHKÉIS-PASTETEN<br />
MIT KAROTTEN & ROMANESCO<br />
12 Pasteten<br />
30 Minuten<br />
25 Minuten<br />
› 150 g EKABE Kachkéis mit Knoblauch<br />
› 150 g Möhren<br />
› 150 g Romanesco (oder andere Kohlsorten<br />
wie Blumenkohl oder Brokkoli)<br />
› 2 Rollen fertiger Blätterteig<br />
› Salz und frisch gemahlener Pfeffer<br />
› 1 Ei<br />
› etwas frischer Basilikum<br />
› 1 Muffinform<br />
1 Das Gemüse in Stücke schneiden und in kochendem<br />
Wasser einige Minuten lang kochen, bis es weich ist.<br />
Abgießen, abkühlen lassen, mischen, mit Salz und<br />
Pfeffer würzen und mit einer Gabel grob zerdrücken.<br />
Beiseitestellen.<br />
2 Den Blätterteig ausrollen und mit einer Ausstechform<br />
12 Kreise in der Größe der Muffinmulden ausstechen.<br />
Aus der zweiten Teigplatte 12 kleinere Teigkreise<br />
als Deckel ausstechen.<br />
3 Das Muffinblech mit Butter einpinseln. Die größeren<br />
Teigkreise in die Förmchen des Muffinblechs legen<br />
und jeweils einen Löffel der Gemüsemischung<br />
einfüllen. Jeweils einen Teelöffel Ekabe-Kachkéis<br />
mit Knoblauch daraufgeben, mit etwas mehr<br />
Gemüsemischung bedecken und mit den Teigdeckeln<br />
abschließen. Die Ränder rundherum mit einer Gabel<br />
zusammendrücken und in der Mitte ein Loch einstechen.<br />
Mit verquirltem Ei bepinseln und bei 200 °C<br />
20 Minuten backen. Die Pasteten auf einen Teller<br />
mit etwas frischem Basilikum servieren.<br />
99<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
MY LUXEMBOURG<br />
SOUFFLÉ<br />
MIT KACHKÉIS,<br />
PFIFFERLINGEN<br />
& ESTRAGON<br />
100<br />
REZEPT<br />
FOTOS<br />
Fabrice Salvador<br />
Ramunas Astrauskas<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
MY LUXEMBOURG<br />
Anlässlich der Wiedereröffnung der Cristallerie im Mai <strong>2021</strong> fand Fabrice<br />
Salvador bewegende Worte: „Welch ein Glück, diese Rückkehr zu den<br />
einfachen Freuden des Lebens, diese Leidenschaft, die wir wieder mit Ihnen<br />
teilen können! Wir alle haben diese außergewöhnliche Zeit auf unterschiedliche<br />
Weise erlebt. Für viele, mich eingeschlossen, war es eine Zeit<br />
des Hinterfragens und Überdenkens. Diese Rückkehr zu unseren Wurzeln<br />
hat das Team enger zusammengeschweißt, wir mussten unsere Kreationen<br />
überdenken, insbesondere diejenigen, die wir für selbstverständlich hielten,<br />
um eine neue Perspektive zu gewinnen. Diese Zeit der Kreativität und<br />
Selbstbeobachtung war daher ein notwendiger Schritt, um weiterzukommen.<br />
Daraus entstanden eine viel stärkere Reflexion und eine noch<br />
stärkere Leidenschaft, etwas zu schaffen. Als Mensch und Koch muss ich<br />
Botschafter einer Küche sein, die von Werten, lokalen Produkten, Respekt vor dem Rhythmus<br />
der Jahreszeiten und der Liebe zu unserem Land geprägt ist.“<br />
5 – 6 Soufflés<br />
10 Minuten<br />
15 Minuten<br />
› 150 ml Milch<br />
› 100 ml Sahne, flüssig<br />
› 4 Luxemburger Bio-Eier<br />
› 55 g Butter + 20 g<br />
für die Pfifferlinge<br />
› 55 g Mehl<br />
› 100 g Luxemburger Kachkéis<br />
› 1 TL Zitronensaft<br />
› 200 g einheimische Pfifferlinge,<br />
gründlich gereinigt<br />
› 100 g Rinder- oder<br />
Geflügelfond<br />
› ½ Schalotte, gehackt<br />
› 1 EL Estragon, gehackt<br />
› Muskatnuss<br />
› Salz<br />
› Butter<br />
› 5 bis 6 kleine runde<br />
Förmchen Ø 10 cm<br />
1 Die Förmchen zweimal buttern, kühl<br />
stellen. Den Backofen auf 200 °C vorheizen.<br />
2 Mit den 55 g Butter und dem Mehl eine weiße<br />
Mehlschwitze herstellen, abkühlen lassen.<br />
3 In einer Pfanne die 20 g Butter schmelzen,<br />
sobald richtig heiß, die Schalotten dazugeben,<br />
dann die Pfifferlinge, anziehen<br />
lassen und 2 – 3 Minuten zügig kochen.<br />
4 Den Fleischfond dazugeben, 3 – 4 Minuten<br />
einkochen lassen, abschmecken, würzen<br />
und beiseitestellen.<br />
5 Eiweiß und Eigelb trennen, das Eiweiß in<br />
eine Rührschüssel geben und das Eigelb<br />
beiseitestellen.<br />
6 Milch, Sahne, Kachkéis, eine Prise Salz und<br />
eine Prise Muskatnuss aufkochen, über<br />
die Mehlschwitze gießen und unter<br />
ständigem Rühren ca. 5 Minuten zur<br />
Béchamelsauce kochen.<br />
7 Für ein paar Minuten vom Herd nehmen,<br />
das Eigelb hinzufügen, gut verquirlen und<br />
durch ein feines Sieb passieren.<br />
8 Das Eiweiß mit einer Prise Salz aufschlagen,<br />
wenn es fast steif ist, den<br />
Teelöffel Zitronensaft dazugeben und<br />
vorsichtig mit der noch warmen<br />
Béchamel vermischen.<br />
9 Abschmecken, bei Bedarf noch etwas Salz<br />
zugeben und die Form nicht vollständig<br />
füllen, sondern 3 – 5 mm frei lassen.<br />
10 7 – 8 Minuten bei 200 °C im Ofen garen.<br />
11 In der Zwischenzeit die Pfifferlinge erhitzen<br />
und den gehackten Estragon dazugeben.<br />
12 Soufflés herausnehmen, ein Loch in die<br />
Oberseite stechen und vor den Augen der<br />
Gäste mit dem Fleischfond mit Pfifferlingen<br />
garnieren. Guten Appetit.<br />
WEINBEGLEITUNG<br />
Pinot Blanc<br />
Barrique 2016 - Weißwein<br />
Domaine Henri Ruppert<br />
101<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
RESTAURANTPORTRAIT<br />
UM PLATEAU<br />
EINE GESCHICHTE DES GUTEN GESCHMACKS<br />
„Wir unternehmen<br />
eine kulinarische<br />
Reise um die Welt<br />
und bieten eine<br />
schmackhafte und<br />
reichhaltige Küche.“<br />
Was für ein Kleinod der Ruhe und Erholung! Hier, zwischen<br />
Altstadt und Rives de Clausen und nur zehn Minuten fußläufig<br />
von der Place d’Armes entfernt, werden die Gäste in einem<br />
altehrwürdigen, denkmalgeschützten Gebäude begrüßt, das<br />
mit seinen gut erhaltenen bunten Glasfenstern besticht. Dieses<br />
Haus hat so manche spannende Geschichte zu erzählen.<br />
Eine dieser Geschichten ist die des Lokals, das im Jahr<br />
1980 hier eröffnete. Das von Roland Sunnen geführte Haus<br />
entwickelte sich mit den Jahren zu einem der In-Treffpunkte<br />
der Stadt. „Ein Mythos“ sei es gewesen, so liest man in der<br />
Presse. Ganz Luxemburg fand sich hier gern ein, man feierte<br />
bis zum Morgen und der Champagner floss in Strömen. Aber<br />
im Jahr 2003 verstirbt der Eigentümer. Dank ihm war das<br />
„Um Plateau“ zu einem wichtigen Place-to-be dieser Stadt<br />
geworden. Einige Zeit später übernahm eine junge Belgierin,<br />
die bereits Restaurants im Stadtzentrum ihr Eigen nannte,<br />
gemeinsam mit ihrem damaligen Geschäftspartner<br />
das Restaurant. Natürlich war es für<br />
Stéphanie Jauquet eine große Herausforderung,<br />
diesen besonderen Ort wieder mit<br />
Leben zu füllen. Aber die Wiedereröffnung<br />
im Dezember 2008 wurde zu einem vollen<br />
Erfolg. Die Gäste kamen gern wieder hierher.<br />
Einige Jahre später dann die nächste<br />
Etappe in der Geschichte des Hauses: Ein<br />
neues Tandem übernimmt. Die aus dem belgischen<br />
Namur stammende Eigentümerin wendet sich an den<br />
jungen Restaurantbesitzer Jonathan Germay. Sie kennt ihn<br />
gut, ist er doch der Sohn des Restaurantbesitzers, bei dem<br />
sie einst ihre Ausbildung absolvierte, fast wie Familie … Sie<br />
vertraut ihm und lässt ihn gewähren. Er seinerseits sorgt<br />
dafür, das gut dreißig Jahre alte Lokal wieder zu beleben.<br />
2016 dann „haben wir das Konzept nochmal überarbeitet,<br />
um es zeitgemäßer zu machen“, erzählen sie. Das Um Plateau<br />
wird zu einer „Bar, in die man essen geht“. Ab diesem Zeitpunkt<br />
werden kleine kulinarische Köstlichkeiten angeboten,<br />
die man zu seinem Drink genießen kann. Dazu wird einer<br />
der drei klassischen Räume des Lokals umgestaltet, mit<br />
Hockern und Stehtischen und einer Bar, an der man essen<br />
und dabei dem Barkeeper zusehen kann, wie er den nächsten<br />
frischen Cocktail zubereitet. Bestellen Sie bei Florian<br />
unbedingt einen Gëlle Fra oder aber seine Spezialität Uisge<br />
Beatha, für die er kürzlich sogar eine Auszeichnung erhielt!<br />
Der neu entstandene Bereich sorgt für noch mehr frischen<br />
Wind, auch, weil hier ein eleganter Mix aus Designer-Möbeln<br />
und den prächtigen Glasfenstern mit den luxemburgischen<br />
Wappen gelungen ist.<br />
Der kleine, aber luxuriös anmutende Raum unten ist natürlich<br />
immer noch da. Hier findet sich die „traditionelle Kundschaft“<br />
gern ein, die das Um Plateau schon seit seinen Anfängen<br />
kennt. Auch der Raum oben mit dem gemütlich-warmen<br />
Ambiente empfängt noch seine Gäste. Gerade bei schlechtem<br />
Wetter tut es gut, hier ein wenig die gemütliche „Home<br />
Sweet Home“-Atmosphäre zu genießen. Im Eingangsbereich<br />
dieses Raums gibt es einen riesigen Spiegel zu bewundern.<br />
Er stammt von der Großmutter von Stéphanie Jauquet. Noch<br />
so eine spannende Geschichte …<br />
An sonnigen Tagen hingegen sitzt man gern auf der<br />
Terrasse, auf der bis zu 90 Personen Platz finden. Auch sie<br />
wurde kürzlich auf Vordermann gebracht und erstrahlt jetzt<br />
neu in mediterranen Farben. Buchsbäumchen in Terrakotta-<br />
Gefäßen harmonieren perfekt mit olivgrünen Tönen und<br />
üppigem Bambus.<br />
Ins Um Plateau kommt in der Regel ein buntgemischtes<br />
Publikum. Luxemburger und Menschen aus aller Welt<br />
genießen hier gern die Leckereien von einer Karte, die alle<br />
fünf bis sechs Wochen wechselt. „Wir servieren<br />
einfache, aber ausgewählte Produkte“,<br />
erklärt Stéphanie Jauquet, die gleichzeitig<br />
die Geschäftsführerin der Marke Cocottes<br />
ist, die für frische, saisonale Produkte aus<br />
regionalem Anbau und mit umweltschonender<br />
Verarbeitung steht. „Wir unternehmen<br />
eine kulinarische Reise um die Welt – von<br />
Japan nach Italien, gern auch mit einem<br />
kleinen Abstecher nach Knokke! Wir bieten<br />
unseren Gästen schmackhafte und reichhaltige Gerichte.“<br />
Keine Frage: Ins Um Plateau kommt man zum Essen, aber<br />
eben auch, um in einem unvergleichlich schönen Rahmen bei<br />
geschmackvoller Deko und angenehmer Musik in entspannter<br />
Atmosphäre einfach eine gute Zeit zu verleben. Damit<br />
das funktioniert, legt Stéphanie Jauquet Wert auf Details.<br />
Sie kann mit einer beeindruckenden Weinkarte aufwarten,<br />
die nicht nur klassische Weine enthält (rund zwanzig unterschiedliche<br />
Champagner, offene Weine, vierzig Weißweine<br />
und über hundert Rotweine), sondern auch eine ganze Reihe<br />
„feinster Flaschen“, die echte Ausnahme-Weine sind. Damit<br />
unterscheidet sich das Lokal von vielen anderen und ist ein<br />
echter Glücksfall für passionierte Weinliebhaber. Denn was<br />
gibt es Schöneres, als aus so einer Vielfalt seine eigene, ganz<br />
individuelle Wahl treffen zu können?<br />
UM PLATEAU<br />
6, Plateau Altmuenster — L-1123 Luxemburg<br />
Tel. +352 / 26 47 84 26<br />
umplateau.lu<br />
102<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
RESTAURANTPORTRAIT<br />
103<br />
TEXT<br />
FOTOS<br />
Marie Tissier<br />
Ramunas Astrauskas<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
CHEFPORTRAIT<br />
IN DER SCHULE DES LEBENS:<br />
BAPTISTE HEUGENS<br />
„Ich habe niemals<br />
etwas anderes<br />
machen wollen.<br />
Und ich könnte<br />
auch gar nichts<br />
anderes tun.“<br />
E<br />
s war ein guter Start für Baptiste Heugens. 2017<br />
verstärkte er die Küchenmannschaft im Two6Two –<br />
so benannt nach der Hausnummer der Route d’Arlon in<br />
Strassen. Ein halbes Jahr später war der junge Belgier<br />
Sous-Chef, Ende 2018 wurde er Nachfolger des damaligen<br />
Chefs Julien Elles. Seither hat er die Stellung des<br />
Hauses im Kreis der besonders guten Restaurants in<br />
Luxemburg weiter gefestigt. Er ist vom Gault&Millau zum<br />
„Jungkoch des Jahres 2020“ gekürt und mit 14,5 Punkten<br />
benotet worden. Heute ist er 29 Jahre alt und sagt:<br />
„Ich habe niemals etwas anderes machen wollen. Und ich<br />
könnte auch gar nichts anderes tun.“<br />
Nach der Schule besuchte Heugens die Hotelfachschule<br />
im belgischen Saint-Ghislain, nur einen Steinwurf<br />
von der französischen Grenze entfernt. „Die waren sehr<br />
wählerisch, was die Praktika anging“, sagt Heugens. Und<br />
das habe ihn von Anfang an ins Spitzenetablissement<br />
gebracht. Nach einem Praktikum<br />
im „Sea Grill“ von Yves Mattagne<br />
in Brüssel durfte er als Commis dorthin<br />
zurückkehren. „Ich war dort wie ein Kind<br />
im Spielzeugladen. Ich habe diese Sorgfalt<br />
gesehen, diese Präzision. Das hat mich<br />
sofort angesprochen.“<br />
Die Arbeit an der Zusammensetzung,<br />
das Nachdenken über originelle Ideen, das<br />
mache ihm einfach Spaß. Im Two6Two betreibt Heugens<br />
eine „moderne Gastronomie“ – und setzt das „modern“<br />
selbst in große Anführungszeichen. „Wir sind eine junge<br />
Mannschaft. Und wir haben Lust, neue Techniken zu<br />
entwickeln und neue Dinge auszuprobieren.“ Aber wichtig<br />
sei, dass dies immer auch Vergnügen bereite und<br />
sehr lecker sein müsse. Er wolle zwar überraschen, aber<br />
gleichzeitig auch den Kunden die „Gourmandise“ eines<br />
Tellers garantieren.<br />
Wichtig ist ihm, dass Fleisch, Fisch und Gemüse in der<br />
Küche – und auf der Karte – gleichberechtigt nebeneinanderstehen.<br />
So gibt es ein Menü mit drei Gängen, für die es<br />
wiederum je drei Wahlmöglichkeiten gibt. „Das erlaubt es<br />
vier Personen an einem Tisch jeweils völlig unterschiedliche<br />
Dinge zu essen. Sie werden nicht zu konventionellen<br />
Entscheidungen gedrängt.“ Das erfordert etwas mehr<br />
Aufwand in der Küche, lasse sich aber durchaus organisieren,<br />
sagt Baptiste Heugens. „Das schränkt uns nicht<br />
ein und ist für den Gast sehr attraktiv.“<br />
Vor allem sei aber wichtig, dass Gemüse ebenso<br />
aufmerksam und liebevoll wie Fleisch oder Fisch behandelt<br />
werde. „Wir arbeiten wirklich am Gemüse. Wir<br />
machen uns Gedanken über ein vegetarisches Gericht.<br />
„Ohne dass das etwas wird, was wir gezwungenermaßen<br />
machen. Und ohne dass das etwas wird, was vielleicht<br />
etwas weniger gut als der Rest gemacht wird. Ich will,<br />
dass es das gleiche Niveau wie das andere Angebot hat.“<br />
Das vegetarische Gericht soll „eine wirkliche Wahlmöglichkeit“<br />
sein: „Jeder Gang ist in der gleichen Art und<br />
Weise konstruiert wie die Fleisch- oder Fischvariante.“<br />
Nein, das Two6Two werde ganz sicherlich kein vegetarisches<br />
Restaurant. Eigentlich gehe es ihm nur darum,<br />
immer den bestmöglichen Teller auf den Tisch des Gastes<br />
zu bringen: „Es gibt nichts, womit ich nicht gerne in der<br />
Küche arbeite.“<br />
„Eine Küche, in der sich alle wiederfinden“, wolle er –<br />
und das sei vermutlich auch die Erklärung dafür, dass<br />
man zu normalen Zeiten sowohl mittags<br />
als auch abends immer sehr gut ausgelastet<br />
sei. Mehr als 30 bis 35 Plätze besetze man<br />
nicht. Mit vier Köchen, Baptiste Heugens<br />
eingeschlossen, ist die Mannschaft überschaubar:<br />
„Wir wollen vor allem mit Qualität<br />
und nicht mit Quantität überzeugen.<br />
Und uns um den Gast kümmern.“<br />
Wie wichtig wäre ihm ein Stern des<br />
Guide Michelin? „Hoffentlich eines Tages“,<br />
sagt Baptiste Heugens. „Wir arbeiten in diese Richtung.<br />
Das wollen wir nicht verheimlichen.“ Aber man müsse<br />
viel arbeiten, am Produkt und am Teller. „Wenn uns das<br />
eines Tages passiert, dann sind wir sicherlich sehr zufrieden.<br />
Aber die erste Priorität ist der Kunde: Wenn er zu uns<br />
kommt, dann muss er zufrieden sein.“<br />
„Küche bedeutet Demut und die Lust zu lernen und<br />
voranzukommen“, sagt Baptiste Heugens. „Das ist ein<br />
Beruf, der mir in meinem Privatleben enorm viel gegeben<br />
und mich enorm bereichert hat. Für mich ist die Küche die<br />
Schule des Lebens.“<br />
TWO6TWO<br />
262, Route d‘Arlon — L-8010 Strassen<br />
Tel. +352 / 621 213 208<br />
two6two.lu<br />
Dieter Ebeling<br />
Ramunas Astrauskas<br />
105<br />
TEXT<br />
FOTO<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
CHEF-MASTERCLASS<br />
HEILBUTT IN GRAVLAX,<br />
Jod-Vinaigrette & Liebstöckel<br />
4 Personen<br />
1 Stunde + Marinieren<br />
15 Minuten<br />
Für den Fisch<br />
› 320 g Heilbuttfilet<br />
› 500 g grobes Salz<br />
› 75 g Zucker<br />
Für die Apfelwürfel<br />
› 2 Äpfel, Granny Smith<br />
› 1 Zitrone<br />
Für die Senfsaatgurken<br />
› 20 g Senfkörner<br />
› 50 g weißer Balsamico-Essig<br />
› 10 g Zucker<br />
Für das Maggikrautelöl<br />
› 100 g Traubenkernöl<br />
› 50 g Liebstöckel<br />
Für die Austern-Vinaigrette<br />
› 2 hohle Austern<br />
› 40 g Granny-Smith-Apfelsaft,<br />
zentrifugiert<br />
› 1 TL Senf<br />
› 1 Eigelb<br />
› 1 TL Haselnussöl<br />
› 1 EL Sherry-Essig<br />
› 4 EL Kochsahne<br />
› Salz, Pfeffer<br />
Zum Anrichten<br />
› 80 g geröstete Haselnüsse<br />
› 20 g Dill<br />
› 30 g Salzstangen<br />
106<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
CHEF-MASTERCLASS<br />
1Das Salz und den Zucker in einem großen Behälter<br />
mischen und den Fisch vollständig bedecken, dann<br />
2,5 Stunden im Kühlschrank ziehen lassen.<br />
2Das überschüssige Salz-Zucker-Gemisch mit<br />
einem Rinnsal Wasser abspülen und den Fisch für<br />
5 Stunden in den Kühlschrank stellen.<br />
3Fisch in feine Scheiben schneiden und<br />
beiseitelegen.<br />
4Die Äpfel in 5 mm große Würfel schneiden,<br />
in Zitronenwasser einlegen und beiseitestellen.<br />
Die Apfelreste in einer Zentrifuge pressen,<br />
durch ein Sieb passieren und den entstandenen Saft<br />
für das Dressing aufheben.<br />
5Essig, Zucker und Senfkörner 2 Minuten lang<br />
aufkochen, dann so schnell wie möglich<br />
abkühlen lassen.<br />
6Das Öl auf 60 °C temperieren, dann sofort<br />
zusammen mit dem Liebstöckel in die Schüssel<br />
eines Mixers geben und pürieren.<br />
107<br />
Baptiste Heugens<br />
Ramunas Astrauskas<br />
REZEPT<br />
FOTOS<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
CHEF-MASTERCLASS<br />
7Abseihen, dann abkühlen lassen.<br />
8Die Austern öffnen, zusammen mit dem Saft<br />
in die Schüssel eines Mixers geben und mit den<br />
restlichen Zutaten auf höchster Stufe pürieren.<br />
Abseihen und an einem kühlen Ort beiseitestellen.<br />
9Die Fischscheiben auf einem Teller nebeneinander<br />
anrichten.<br />
Bestandteile der Garnitur vorsichtig<br />
auf dem Fisch verteilen, dazu auch die<br />
10Alle<br />
abgetropften Apfelwürfel.<br />
11Anschließend das Austerndressing rundherum<br />
verteilen und das Maggikrautöl mit<br />
einem Löffel darüberträufeln.<br />
108<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
un cadre dynamique et motivant<br />
ADVERTORIAL<br />
DIE HOTELSCHULE EHTL:<br />
FENSTER ZUR WELT<br />
EINE REISE IN DIE WELT<br />
DER GASTFREUNDSCHAFT,<br />
DER GASTRONOMIE & DES TOURISMUS<br />
Im neuen Ausbildungsjahr <strong>2021</strong>/2022 haben drei Schülergruppen<br />
das Glück, im Rahmen ihrer Ausbildung Teil eines ganz<br />
besonderen Abenteuers zu sein: mit ihrer Mitarbeit im luxemburgischen<br />
Pavillon dürfen sie aktiv bei der Weltausstellung in<br />
Dubai mitwirken. Die Welt entdecken, fremden Menschen und<br />
Kulturen begegnen – all dies ist fester Bestandteil der Ausbildung<br />
aller Schüler und Studenten an der École d’Hôtellerie et<br />
de Tourisme du Luxembourg. Möglich wird das dank einem<br />
breitgefächerten Angebot an Aktivitäten und Events, mit<br />
denen die Lernenden ihr Wissen vertiefen und ihren Horizont<br />
erweitern können.<br />
Die französische Küche zählt zu den renommiertesten weltweit<br />
– das steht außer Frage. Und so spielt sie auch in der<br />
Kochausbildung in Diekirch eine wesentliche Rolle. Neben der<br />
Zusammenarbeit mit der Ecole Ducasse in Paris wagt es die<br />
Hotelschoul aber auch, neue Wege zu beschreiten und sich der<br />
internationalen Kochkunst zu widmen. Und so geht es in einem<br />
Teil der Ausbildung um die Zubereitung von Sushi und Sashimi,<br />
in einem anderen um Speisen aus Kolumbien und exotische<br />
Zutaten aus dem Amazonas-Gebiet. Auch die Zubereitung<br />
einer echten napolitanischen Pizza unter Anleitung eines<br />
renommierten Chefkochs steht auf dem Ausbildungsplan.<br />
Parallel dazu müssen die angehenden Hotelfachfrauen<br />
und -männer Menüs zu ausgewählten Themen planen und<br />
umsetzen. Die Aufgabe lautet, eine kulinarische Reise zu einer<br />
bestimmten Region zu entwickeln: das kann Mexiko sein,<br />
Jamaika oder auch Indien. Hierzu müssen sich die Auszubildenden<br />
über lokale Spezialitäten und Weine, aber auch über die<br />
Geschichte und geographische Besonderheiten der Gegend<br />
informieren und im Anschluss auf der Grundlage des neu<br />
erworbenen Wissens passende Gerichte und Desserts kreieren.<br />
Auf Tuchfühlung mit der internationalen Kochkunst gehen<br />
die Studenten außerdem alle vier Jahre dank der Teilnahme<br />
der EHTL an der Expogast, einem weltweit renommierten kulinarischen<br />
Event rund um die internationale Gastronomie und<br />
kulinarische Raffinesse. Abend für Abend servieren die Auszubildenden<br />
im Restaurant des Nations über 900 Menüs, die von<br />
Teams aus der ganzen Welt – aus Südkorea, Schweden oder<br />
Singapur – entwickelt wurden. Hier messen sich die nationalen<br />
Teams mit ihren Kollegen aus zahllosen Ländern der Welt.<br />
Ein weiterer Höhepunkt der Ausbildung, den vor allen Dingen<br />
die Auszubildenden im Bereich Tourismus immer sehnsüchtig<br />
erwarten, ist die Tourismusmesse ITB, die jedes Jahr in Berlin<br />
stattfindet. Vor Ort informieren sich die Auszubildenden im<br />
zweiten Lehrjahr über die unterschiedlichen Destinationen<br />
für ihre eigene Studienreise. Die Fahrt, die jeweils im Folgejahr<br />
stattfindet, planen sie selbst von A bis Z. So ging es mal nach<br />
Griechenland, mal nach Kroatien, mal in die Türkei.<br />
Mit den Pflichtpraktika, die im Rahmen der Ausbildungen an<br />
der EHTL zu absolvieren sind, können sich die Auszubildenden<br />
und Studierenden kulturell und persönlich weiterbilden und<br />
einen Blick über den Tellerrand unseres schönen, kleinen Großherzogtums<br />
wagen. Die Lernenden wenden dabei ihr in den<br />
Bereichen Küche, Service oder Rezeption erworbenes theoretisches<br />
Wissen auf Malta, Madeira, Korsika oder auch mal am<br />
ganz anderen Ende der Welt, auf La Réunion, in der Praxis an.<br />
Mit dem Abschlusszeugnis in der Tasche dürfen sich die<br />
Studierenden und Auszubildenden der EHTL sicher sein, dass sie<br />
ihrer Leidenschaft rund um den Globus nachgehen können!<br />
L’École d’Hôtellerie et de Tourisme<br />
du Luxembourg,<br />
Weitere<br />
c’est :<br />
Informationen zur Berufsausbildung<br />
und zu unseren Abendkursen<br />
finden une large Sie offre hier: de formations pour les élèves issus<br />
de l’enseignement secondaire classique et<br />
ehtl.lu/formations<br />
de l’enseignement général<br />
ehtl.lu/formations/cours-du-soir<br />
un cursus de qualité alliant théorie et pratique<br />
l’acquisition de compétences professionnelles et<br />
de valeurs de savoir-vivre<br />
un lieu de convivialité et de respect
EXPAT-INTERVIEW<br />
FRANCESCO<br />
MICILLO<br />
EIN ITALIENER IN<br />
LUXEMBURG<br />
Francesco Micillo ist in Neapel<br />
geboren. Seit Jahrhunderten<br />
bereiten die Menschen in der<br />
süditalienischen Stadt eines<br />
der berühmtesten Gerichte<br />
der Halbinsel zu: die PIZZA!<br />
Francesco Micillo<br />
Ramunas Astrauskas<br />
110<br />
REZEPT<br />
FOTOS<br />
„Die meisten Väter in Neapel können sich für ihre Söhne<br />
nur zwei Berufe vorstellen: Fußballer beim SSC Napoli<br />
oder Pizzaiolo – im Dialekt sagt man übrigens ‚Pizzaiulo‘“,<br />
erklärt Francesco, dem die Leidenschaft für gute Pizza fast<br />
schon in die Wiege gelegt wurde, stammt er doch aus einer<br />
Familie, die ihr eigenes Restaurant führte. „Bei der Zubereitung<br />
von Pizzateig ist es beinahe so, als würde man etwas<br />
Lebendiges erschaffen. Man muss sehr präzise arbeiten,<br />
denn vernachlässigt man die Qualität, kommt das einem<br />
Verrat an der Familientradition gleich. Und das ist dann<br />
genauso schlimm, wie seine Ehefrau zu betrügen!“<br />
Glaubt man der Beschreibung Francescos, ist Neapel<br />
eine wunderbare, aber eben auch schwierige Stadt, in der<br />
es zahlreiche Hürden zu überwinden gilt, möchte man<br />
dort beruflich erfolgreich sein. Aus eben diesem Grund<br />
beschloss er mit neunzehn Jahren, sich eine Auszeit vom<br />
Leben als Pizzaiolo zu gönnen und ein Ingenieurstudium<br />
aufzunehmen. „Ich habe zwölf Stunden am Tag gelernt,<br />
weil ich von den Grundsätzen der Physik und Chemie so<br />
fasziniert war. Ich war so besessen davon, dass ich sogar<br />
versucht habe, diese Grundsätze bei der Zubereitung des<br />
Pizzateigs und beim Kochen ganz allgemein anzuwenden.<br />
Als ich in Paris gewohnt habe, kamen meine Freunde<br />
oft zu mir nach Hause und standen sogar manchmal<br />
Schlange, um eine meiner neuesten Pizza-Kreationen zu<br />
probieren“, lacht Francesco.<br />
Mittlerweile hat sich Francesco in Luxemburg niedergelassen.<br />
Tagsüber arbeitet er als Ingenieur. Nachts verwandelt er<br />
sich in einen Pizzaiulo. Unter seinem Pseudonym FranzPizza-<br />
Lux bietet er in seinem Kochstudio Kurse an. Dabei lernt man<br />
etwas über den Gärungsprozess, entdeckt zahlreiche unterschiedliche<br />
Zubereitungsweisen von Pizza und Focaccia und<br />
auch Brotrezepte kommen nicht zu kurz. Im letzten Jahr hat<br />
er außerdem das erste Ghost Restaurant in Luxemburg-Stadt<br />
eröffnet. Hier können die Kunden die perfekte neapolitanische<br />
Pizza mit fluffig-knusprigem Rand direkt an der Ladentür<br />
abholen. „Die Menschen fragen mich, wie ich es schaffe,<br />
drei Berufe unter einen Hut zu bringen. Nun ja, wie mein<br />
Vater zu sagen pflegte: ‚Wähle einen Beruf, den du liebst und<br />
du musst dein ganzes Leben lang nicht arbeiten!‘“<br />
Kochstudio:<br />
FranzPizzaLux - 146 Avenue de la Liberté, L-4602 Differdange<br />
facebook.com/FranzPizzaLux<br />
Ghost Kitchen:<br />
Cloud Factory - 268 Rue de Neudorf, L-2222 Luxembourg<br />
cloudfactory.lu<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
EXPAT-REZEPT<br />
FOCACCIA<br />
3 ‒ 4 Personen 30 Minuten + 3 Stunden 25 Minuten<br />
Für den Teig<br />
› 300 g Mehl Typ 00<br />
(mit mindestens 11 g Eiweiß)<br />
› 200 g Grießmehl<br />
› 150 g Kartoffeln<br />
› 330 ml kaltes Wasser<br />
› 13 g Salz<br />
› 5 g frische Hefe<br />
› 3 EL Olivenöl<br />
Für den Belag<br />
› 500 g Kirschtomaten<br />
› 20 schwarze Oliven<br />
› Salz<br />
› Oregano<br />
› frisches Basilikum<br />
› grobes Meersalz<br />
› Olivenöl<br />
1 Die Kartoffeln weichkochen,<br />
dann zu Püree stampfen und<br />
abkühlen lassen.<br />
2 Die Mehle und das Kartoffelpüree<br />
in einer Schüssel mischen, die Hefe<br />
in dem Wasser auflösen und 215 ml<br />
Wasser hinzufügen. Kneten, bis das<br />
gesamte Mehl aufgenommen ist.<br />
3 Das Salz und das restliche Wasser<br />
nach und nach zugeben. Kneten,<br />
bis der Teig glatt und elastisch ist,<br />
dann das Olivenöl unter ständigem<br />
Kneten hinzufügen.<br />
4 Ein Backblech einölen und den Teig<br />
darauf ausbreiten. Die Oberseite des<br />
Teigs mit Olivenöl bestreichen und<br />
den Teig im ausgeschalteten Backofen<br />
etwa 2 – 3 Stunden lang auf die<br />
doppelte Größe aufgehen lassen.<br />
5 Die Focaccia nach Wunsch formen<br />
und die Tomaten, den Oregano, das<br />
Salz und die Oliven darauf verteilen.<br />
6 Auf der unteren Schiene des Ofens<br />
bei 220 °C 20 – 25 Minuten backen,<br />
bis die Kruste golden und knusprig<br />
ist. Mit einem großzügigen<br />
Spritzer Öl, Basilikum und Meersalz<br />
bestreuen und sofort oder<br />
abgekühlt zu einem späteren<br />
Zeitpunkt servieren.<br />
111<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | AUTOMNE 21
VIER MÄRKTE IN LU<br />
ADVERTORIAL<br />
Wussten Sie, dass Sie in Luxemburg-Stadt in 4 verschiedenen Vierteln frisch und entspannt einkaufen<br />
können? Neben dem unverzichtbaren Markt im Stadtzentrum auf dem Platz Emile Hamilius finden<br />
noch drei weitere Märkte statt: in Bonnevoie, im Gare-Viertel und auf dem Champ des Glacis.<br />
GLACIS-<br />
MAART<br />
STATER<br />
MAART<br />
Jeden Mittwoch- und Samstagmorgen stellen<br />
Obst- und Gemüsehändler, Metzger, Bäcker und<br />
Blumenhändler zwischen 7.30 – 14 Uhr ihre Stände<br />
in der Fußgängerzone des neugestalteten Emile<br />
Hamilius-Platzes auf.<br />
Sylvie Clees betreibt den Stand „Biohaff Clees“ und<br />
verkauft seit nunmehr zwölf Jahren ihr Bio-Obst und<br />
‐Gemüse auf Märkten. „Zu uns kommen regelmäßig<br />
Neukunden, die erst jetzt gesehen haben, dass es hier<br />
einen Markt gibt. Dabei handelt es sich um einen der<br />
bekanntesten! Seit der Markt auf dem Place Hamilius<br />
ist, kommen auch die Angestellten in ihrer Mittagspause<br />
und versorgen sich mit allem, was sie brauchen“,<br />
erzählt sie.<br />
Seit Beginn der Pandemie erfreut sich dieser Markt<br />
noch größerer Beliebtheit, erklärt Metzger Jeff Burg,<br />
der seinen Stand hier regelmäßig aufstellt und außerdem<br />
Vorsitzender des „Lëtzebuerger Maarteverband“<br />
ist. „Es ist für die Menschen wichtig geworden, lokal<br />
einzukaufen. Und genau das macht ja unseren Markt<br />
aus. Jetzt, da die Menschen mehr im Homeoffice<br />
arbeiten, können sie sich ihre Zeit anders einteilen.<br />
Sie gehen auf den Markt, um auf andere Gedanken zu<br />
kommen und an der frischen Luft zu sein.“<br />
Jeden dritten Sonntag von 10 bis 17 Uhr, von März bis<br />
November (außer im August), bietet der Glacismaart<br />
weit mehr als einen gewöhnlichen Markt. Hier trifft<br />
man sich, sieht alte Bekannte wieder, man flaniert,<br />
Touristen kommen zum Schauen, ganze Familien<br />
bummeln an den Ständen vorbei. Gerade wegen der<br />
bunten Mischung ist dieser Markt einen Besuch wert.<br />
Die Besucher können gemütlich über den Markt spazieren,<br />
ihn in Ruhe erkunden, lokale Erzeugnisse verkosten<br />
und eine schöne Auszeit vom Alltag genießen.<br />
Neben den Lebensmittel-Ständen gibt es zum<br />
großen Vergnügen der Kleinsten auch Karussells. Aber<br />
auch Antiquitätenhändler, Getränke-Anbieter und<br />
Stoff-, Wolle- und Kurzwaren-Händler wie Laure Faber,<br />
Gründerin von WoolINSPIRES, sind hier vertreten.<br />
„Ich komme seit drei Jahren auf diesen Markt. Der<br />
Sonntag ist ideal, um auch ein größeres Publikum zu<br />
erreichen. Für mich ist das ein hervorragender Ort,<br />
meinen Kunden persönlich zu begegnen. Sie können<br />
sich die Wolle ansehen und sich beraten lassen. Sogar<br />
Kunden aus dem belgischen Arlon oder aus Nancy in<br />
Frankreich schauen vorbei!“<br />
112<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
ADVERTORIAL<br />
XEMBURG-STADT<br />
GARER<br />
MAART<br />
BOUNEWEGER<br />
MAART<br />
Jeden Dienstagnachmittag zwischen 16 und 19 Uhr<br />
bieten auf dem Place Léon XIII, direkt gegenüber der<br />
Kirche von Bonnevoie, acht Händler für Lebensmittel<br />
und Textilien ihre Produkte an. Da viele dann Feierabend<br />
haben, können sie so auf dem Nachhauseweg<br />
noch schnell ein paar Einkäufe erledigen und sich mit<br />
lokalen Produkten eindecken!<br />
Eine der Händlerinnen ist Alice Tibeiro. Bei ihr gibt<br />
es italienische Erzeugnisse von ihrem Bauernhof in<br />
Italien. „Wir verkaufen Olivenöl, Tomatensauce, Saft,<br />
aber auch in Italien angebautes Obst und Gemüse.<br />
Unser Hof befindet sich in der Nähe von Rimini. An<br />
unseren Stand kommen in erster Linie Bewohner des<br />
Stadtviertels mit einem Faible für italienische Küche.“<br />
Der jüngste Spross in der Markt-Familie Luxemburgs<br />
wurde in diesem Sommer im Bahnhofsviertel auf dem<br />
völlig neugestalteten place de Paris eingeweiht. Donnerstagmorgen<br />
gibt es hier zwischen 7:30 und 14 Uhr mehrere<br />
Stände auf beiden Seiten der Straßenbahnlinie.<br />
Alice Tibeiro, die mit ihrem Stand „Volio“ auch hier<br />
vertreten ist, ist zuversichtlich, dass dieser neue Treffpunkt<br />
ein voller Erfolg wird. „Der Platz ist groß, hat viel<br />
Raum und ist von der Straße aus gut sichtbar. Zu uns<br />
kommt viel Kundschaft, die im Stadtviertel arbeitet<br />
und hier entweder ihre Mittagspause macht oder aber<br />
Einkäufe erledigt.“<br />
Metzger Jeff Burg ist im Hinblick auf den zukünftigen<br />
Erfolg des neuen Markts in diesem lebendigen<br />
Stadtviertel in Bahnhofsnähe ähnlich optimistisch.<br />
„Ein neuer Markt ist immer eine Herausforderung – für<br />
jeden Händler. Aber ich bin wirklich zuversichtlich und<br />
glaube fest daran, dass die Kunden diesen Markt gern<br />
besuchen werden. Die öffentlichen Verkehrsmittel in<br />
direkter Nähe werden ihr Übriges tun, um aus diesem<br />
Markt einen beliebten Treffpunkt zu machen, wo man<br />
gern zusammenkommt.“<br />
113<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
MADE IN LUXEMBOURG<br />
FRISCH<br />
UND REGIONAL<br />
Frisch vom Hof oder aus der Manufaktur auf den Tisch: Ob Gemüse, Obst, hausgemachte Marmelade,<br />
Senf oder Saucen aus regionaler Herstellung – dank den jungen Machern der „FrëschKëscht“ wird eine<br />
große Auswahl an Frische- und Trockenprodukten sorgfältig zusammengestellt und steht entweder<br />
zum Abholen bereit oder wird bequem nach Hause geliefert. Aktuell werden um die 120 Kisten<br />
pro Woche verkauft, das entspricht rund einer Tonne Warengewicht.<br />
114<br />
Jessika Maria Rauch<br />
TEXT<br />
Als die sieben Schülerinnen und Schüler aus Luxemburg<br />
ihr Unternehmen vor rund zwei Jahren gründeten,<br />
war es ihnen vor allem wichtig, „etwas Gutes für die<br />
Umwelt zu tun“ und die Vielfalt sowie die Qualität<br />
Luxemburger Produkte in den Vordergrund<br />
zu stellen. Da immer mehr Menschen<br />
auf eine gesunde Ernährung achten und<br />
beim Einkauf zu regionalen und<br />
saisonalen Produkten greifen,<br />
entwickelten Geschäftsführer<br />
Ivo Silva und sein Team<br />
zum richtigen Zeitpunkt ihre<br />
Geschäftsidee.<br />
„Wir stellen jede Woche eine<br />
Kiste zusammen, die zu 100 %<br />
mit luxemburgischen Produkten<br />
befüllt ist. Sie variiert und manchmal<br />
gibt es auch exklusive Kisten, wie<br />
z. B. zur Weihnachtszeit, die nach Abfrage<br />
bestimmter Kriterien sogar individuell für die Kunden<br />
zusammengestellt werden können“, erklärt Ivo Silva.<br />
„Die Kisten können bei uns in Mullendorf (Steinsel)<br />
abgeholt werden oder wir liefern sie bis vor die Haustür<br />
– und zwar in ganz Luxemburg.“<br />
Um die richtigen Produkte für die „FrëschKëscht“ zu<br />
finden, haben die Jungunternehmer viel Recherche<br />
betrieben, Bauern, Obst- und Gemüsegärtner sowie<br />
andere Produzenten besucht, um eine hohe Qualität<br />
der Ware sicherzustellen und die Grundlagen<br />
für eine Zusammenarbeit zu besprechen.<br />
„Anfangs war es nicht immer<br />
einfach, da wir als Schulprojekt<br />
gestartet sind und uns den nötigen<br />
Respekt erarbeiten mussten.<br />
Jetzt werden wir ernst genommen<br />
und unsere Lieferanten<br />
freuen sich über steigende<br />
Abnahmemengen“, sagt Ivo Silva.<br />
Gestartet sind sie mit fünf,<br />
mittlerweile arbeiten die Macher der<br />
Frischebox mit mehr als zwanzig Lieferanten<br />
zusammen. Dazu gehören u. a.<br />
Lëtzebuerger Geméis, Forum pour l’emploi,<br />
die Moutarderie du Luxembourg und auch<br />
Privatpersonen, wie z. B. eine Dame, deren hausgemachte<br />
Marmelade zum Sortiment gehört.<br />
Weitere Informationen und Bestellung unter freschkescht.lu<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
PALO - PASCAL LO
KUNST<br />
SCHETTER<br />
„Art should be<br />
something that<br />
liberates your<br />
soul, provokes the<br />
imagination and<br />
encourages people<br />
to go further.“<br />
Keith Haring<br />
Palo (mit vollem Namen Pascal Loschetter)<br />
wuchs in Luxemburg auf und lebt derzeit in<br />
London. Vor kurzem absolvierte er die Bartlett<br />
School of Architecture und arbeitet nun in<br />
einem Architekturbüro in London. Als sein Job<br />
im vergangenen Jahr während der Pandemie auf<br />
Eis gelegt wurde, begann er auf alten Brettern<br />
und anderen ausrangierten Oberflächen, über<br />
die er bei seinen täglichen Streifzügen durch<br />
die Straßen von Hackney stolperte, zu malen.<br />
Diese großen up-cycelten Werke entstehen in<br />
einem Rutsch, an Ort und Stelle, und werden<br />
oft auf der Straße liegen gelassen, sodass sie<br />
jemand anderes entdecken kann. Inzwischen<br />
hat er auch schon Wandbilder<br />
für begeisterte Passanten<br />
gemalt. Derzeit malt Palo zur<br />
Hälfte im Atelier an kleineren<br />
Bildern und zur Hälfte auf der<br />
Straße an größeren Objekten.<br />
Die Bilder entstehen immer in<br />
einem automatischen Ablauf,<br />
was zu spontanen Kompositionen<br />
aus verschlungenen,<br />
lebendigen Elementen führt.<br />
Innerhalb dieses Durcheinanders<br />
gibt es Andeutungen auf mechanische und<br />
biologische Elemente, die in ständiger Verwandlung<br />
miteinander verflochten sind und kollidieren.<br />
Ein Großteil der Symbolik bleibt jedoch<br />
mehrdeutig und lässt dem Betrachter Raum für<br />
eigene Deutungen. Insbesondere beim Malen<br />
auf offener Straße genießt Palo es, von Passanten<br />
aller Altersgruppen ganz unterschiedliche<br />
Interpretationen zu hören.<br />
Vor kurzem war der Künstler Teil der Gruppenausstellung<br />
„YLA - Young Luxembourgish Artists“<br />
in der Valerius Gallery. Seine Arbeiten sind in<br />
der Valerius Gallery in Luxemburg erhältlich.<br />
valeriusartgallery.com<br />
117<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
KÜNSTLER<br />
SAMUËL LEVY<br />
DER ENERGIE-<br />
KATALYSATOR<br />
SANDRA BIEWERS<br />
LEIDEN-<br />
SCHAFT<br />
IM BLUT<br />
Sandras große Leidenschaft gilt der Kunst. Diese<br />
braucht sie wie die Luft zum Atmen. Bei ihren<br />
Zeichnungen, Ölgemälden, textilen Skulpturen und<br />
auch bei ihren jüngsten Schmuckkreationen macht<br />
sie vor keinem Material und vor keiner Technik Halt.<br />
Sie erschafft zarte Welten, in denen Romantik<br />
und Gotik miteinander verschmelzen. Mal<br />
sind es Vintage-Elemente, die bei ihren Werken<br />
den Ton angeben, mal integriert sie burleske<br />
Elemente in ihren Kreationen.<br />
Ob Zeichenblock oder andere zweidimensionale<br />
Oberflächen: nichts ist vor ihrer Kreativität<br />
sicher. In ihrem 2010 gegründeten Tattoo-Studio<br />
„Inktologie Tattoo“ kann sie sich nach Herzenslust<br />
austoben. Sandra schafft hier Kunstwerke<br />
für die Ewigkeit auf den Körpern ihrer Kunden.<br />
Mit feinen, zarten Strichen entstehen schwarzweiße<br />
Bilder, die unter die Haut gehen und mit<br />
jedem Nadelstich erzählt sie eine Geschichte …<br />
Der Maler und Zeichner Samuël Levy beglückt<br />
uns nicht nur mit seinen Werken, sondern verwandelt<br />
sich durch sein Schaffen selbst in einen<br />
Mittler zwischen der Welt und ihren Bewohnern.<br />
Aus seinen Bildern liest man alle Emotionen, die<br />
Samuel durchströmen, heraus. Er schafft eigene<br />
Traumwelten aus majestätischen Schwüngen,<br />
die einen zu umarmen und mitzureißen scheinen.<br />
Sein letztes Projekt „Nature artificielle“ (Künstliche<br />
Natur) thematisiert die Interaktion zwischen<br />
den externen Elementen und dem Werk an sich. In<br />
seinen Gemälden lässt er neue, organische, pflanzliche<br />
oder sogar Unterwasserwelten entstehen.<br />
Ob in seinen Zeichnungen, Fresken, Gemälden<br />
oder Installationen: Samuel versteht sich darauf,<br />
uns eine lichterfüllte, kompromisslos ehrliche<br />
Energie zu übermitteln. Sich nur auf Pinsel und<br />
Staffelei zu beschränken, wäre für Samuel viel zu<br />
einfach. Der Künstler liebt das Herumprobieren<br />
mit den unterschiedlichsten Materialien und wagt<br />
sich aktuell an die Holzgravur heran. Diese neuen<br />
Werke wird es schon bald zu bewundern geben.<br />
instagram.com/samuellevy_drawing<br />
instagram.com/sandra.biewers.artist<br />
118<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
KÜNSTLER<br />
SARAH SCHLEICH<br />
UND DIE<br />
TRADITION<br />
FRANCESCO GIAMPAOLO<br />
MALEN ALS<br />
THERAPIE<br />
Für Francesco ist jedes Gemälde Ausdruck einer<br />
Stimmung, eines Seelenzustands, eines Gefühls.<br />
Man erkennt darin, was er in den vergangenen<br />
Jahren durchlebt hat. Seine unruhige Kunst ist<br />
expressiv, quicklebendig und fügt sich in die<br />
Pop-Art-Ästhetik ein. Er greift zum Spachtel,<br />
zum Pinsel oder nimmt gleich die Finger, um<br />
Kunstwerke zu erschaffen, bei denen Kupfer<br />
und Gold dominieren. Dabei arbeitet er nach der<br />
Drip-Painting-Technik und macht keinen Hehl<br />
daraus, dass Jackson Pollock eine seiner Inspirationsquellen<br />
ist.<br />
Während des ersten Lockdowns in der<br />
Corona-Pandemie hat er seine wahre künstlerische<br />
Ausdrucksform gefunden und die sogenannten<br />
„Savage Canvas“ (Wilde Leinwände)<br />
entstehen lassen. „In dieser Zeit ist uns allen<br />
klar geworden, wie wichtig es ist, unser Leben zu<br />
gestalten“, findet Francesco.<br />
instagram.com/savage.canvas<br />
Bei Sarah Schleichs Arbeiten dreht sich alles um<br />
Werte und Traditionen. In ihrer Kunst vermischt<br />
sie virtuos Malerei mit genähten Elementen,<br />
wobei sich eins zum anderen fügt und zusammen<br />
eine Szenerie, ein harmonisches Gesamtbild<br />
ergibt. Am liebsten arbeitet sie mit Toilede-Jouy,<br />
einem bedruckten Baumwollgewebe,<br />
dessen charakteristische Designs an das<br />
berühmte Porzellan von Villeroy und Boch erinnern.<br />
In ihren Kompositionen verarbeitet Sarah<br />
Textilien, deren Glanz und Leichtigkeit für sie die<br />
Freiheit des Geistes symbolisieren. Über allem<br />
steht für Sarah Schleich, der Familientraditionen<br />
besonders am Herzen liegen, immer der Wunsch,<br />
ihre schönsten Kindheitserinnerungen lebendig<br />
werden zu lassen und dabei gleichzeitig eine<br />
Frau ihrer Zeit zu verkörpern, die ihre Rolle in den<br />
Bildern der Vergangenheit gefunden hat.<br />
instagram.com/_sarah_schleich_<br />
TEXT Emilie Di Vincenzo<br />
119<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
© OLIVER PERROTT
MUST HAVES<br />
HAPPY<br />
HALLOWEEN<br />
Die gruselige Jahreszeit rückt immer näher und wir haben eine Kollektion<br />
zusammengestellt, die Ihre Gäste zum Schreien bringen wird - vor Freude natürlich!<br />
Egal, ob Sie sich dieses Jahr für Halloween zurückhalten oder der Addams Family<br />
den Rang ablaufen, wir sind sicher, dass hier für jeden etwas dabei ist.<br />
121<br />
BOCADOLOBO.COM<br />
NATALIAWILLMOTT.CO.UK<br />
„Trick or Treat“-Neon-Wandleuchte • Schwarzer LED-Baum • 3er-Set TruGlow mit schwarzem Tropfwachs<br />
• 6er-Set herbstliche TruGlow-Kerzen • Glaskürbis • Antikweißer Kürbis • 6er-Set Mini-Kürbisse<br />
in Antikweiß • 4 TruGlow ferngesteuerte LED-Kegelkerzen • TruGlow LED-Stumpenkerze 10 cm<br />
Lights4fun.co.uk<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
MUST HAVES<br />
Vino Bat Corkscrew<br />
redcandy.co.uk<br />
Hand-Wandhaken<br />
mit VASE<br />
charlesandmarie.de<br />
Hand-Wandhaken<br />
charlesandmarie.de<br />
Gold Beetle Wall Decor<br />
audenza.com<br />
The Black Collection:<br />
Large Container Candle<br />
concreteandwax.com<br />
Mistress Confidante black<br />
bykoket.com<br />
122<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
E A MAKER<br />
Scan this QR Code with your phone & start<br />
creating in Augmented Reality on Instagram<br />
MAKE<br />
SHAPE<br />
CREATE<br />
#MakersOfLuxembourg<br />
handwierk.lu
KULTUR<br />
COMEDY-ABEND<br />
FÜR DEN GUTEN ZWECK<br />
Bereits zum dritten Mal findet am 27. November <strong>2021</strong> im Aalt Stadhaus in<br />
Differdingen der Comedy-Abend „Relais du Rire“ statt. Vier Comedians werden<br />
nacheinander auf der Bühne ordentlich Ihre Lachmuskeln strapazieren.<br />
TEXT Marion Finzi<br />
Am Anfang dieses für die Krebsstiftung Luxemburg organisierten<br />
Projekts stand ein Mann: Alex Monteiro ist studierter<br />
Psychologe, aber eben auch Comedian. Als seine Mutter an<br />
Krebs erkrankt, begreift Alex, wie wichtig die Arbeit der Krebsstiftung<br />
Luxemburg für die Betroffenen ist: „Die Unterstützung,<br />
die Ehrenamtliche den Patienten zuteilwerden lassen,<br />
damit sie sich angesichts ihrer Erkrankung ein klein bisschen<br />
weniger allein fühlen, ist sehr wertvoll. Sie haben unter<br />
anderem die Aufgabe, den Patienten das Leben zu erleichtern,<br />
indem sie sie in ihrem Alltag unterstützen.“ Dank des enormen<br />
Engagements der Mitarbeiter und auch der vielen Freiwilligen<br />
kann die Stiftung zahlreiche Projekte umsetzen.<br />
Alex, der bereits seit mehreren Jahren ehrenamtlich<br />
für die Stiftung engagiert ist, wollte noch mehr tun, um<br />
sie zu unterstützen. So entstand die Idee des humorvollen<br />
Events. „Ich wollte das Event selbst managen und vor<br />
allen Dingen etwas machen, das nicht traurig stimmt.<br />
Da die Krebsstiftung regelmäßig die Solidaritätsaktion<br />
‚Relais pour la Vie‘ organisiert, kam mir dann auf einmal<br />
die Idee vom ‚Relais du Rire‘.“<br />
Nach dem großen Erfolg des ersten Events im Kulturzentrum<br />
Altrimenti in Luxemburg-Stadt, das Alex fast<br />
allein gestemmt hat, hat er sich diesmal an das Aalt Stadhaus<br />
gewandt. Diese Wahl lag auf der Hand, denn dort<br />
gibt es im Programm bereits Stand-up-Comedian-Veranstaltungen.<br />
„Ich brauchte Hilfe bei der Organisation des<br />
Events und das Aalt Stadhaus war sofort interessiert, hat<br />
mir den wunderbaren Saal für einen Abend bereitgestellt<br />
und mir die notwendige technische Unterstützung gegeben,<br />
um ein erstklassiges Event auf die Beine zu stellen.“<br />
Dieses Jahr werden Yacine Belhousse erwartet, dessen<br />
Karriere im Jamel Comedy Club begann, sowie drei weitere<br />
Künstler: Josselin Dailly, Doug und Rach. Alex übernimmt<br />
die Moderation der rund 1,5-stündigen Veranstaltung,<br />
begleitet von der Musik des Sängers EDSUN.<br />
Ohne Lachen wäre das Leben eine ganz schön bittere<br />
Pille, oder? Wenn es dann noch für den guten Zweck ist,<br />
sollte man nicht lang zaudern!<br />
INFORMATIONEN<br />
Wann: 27. November <strong>2021</strong><br />
Wo: Aalt Stadhaus in Differdingen<br />
Preis: 23 €<br />
124<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
In Maßen genießen.
WINZERFAMILIE<br />
MAISON VITICOLE SCHMIT-FOHL IN AHN<br />
NAHTLOSER ÜBERGANG<br />
Nicolas und Mathieu Schmit<br />
haben den Familienbetrieb in<br />
Ahn übernommen, der jetzt<br />
komplett auf Bio-Weinbau<br />
umgestellt ist. Den trockenen<br />
Stil des Hauses wollen die<br />
Brüder weiterhin pflegen.<br />
126<br />
Claude François<br />
Ramunas Astrauskas<br />
TEXT<br />
FOTOS<br />
Die „Maison Viticole Schmit-Fohl“ wurde im 18. Jahrhundert<br />
in Ahn gegründet. 1985 übernahmen Armand<br />
Schmit und seine Frau Patrizia, die sich während ihres<br />
Studiums in Paris kennengelernt hatten, die Leitung<br />
des Familienbetriebs. Armand produzierte mit Vorliebe<br />
recht trockene Weine und er investierte in eine moderne<br />
Kelteranlage und in einen kleinen Barrique-Park, um den<br />
Weinen einen besonderen Schliff zu verleihen: ein Weingut<br />
mit einer persönlichen Unterschrift!<br />
2016 stieß der älteste Sohn Nicolas zum Betrieb, drei<br />
Jahre später folgte sein Bruder Mathieu. „Eigentlich hatte<br />
ich nie etwas anderes vor, als den Betrieb eines Tages zu<br />
übernehmen, denn er faszinierte mich bereits als Kind“,<br />
bestätigt Nicolas Schmit, dessen Eltern ihn „nie unter<br />
Druck gesetzt“ haben.<br />
Nicolas hat in Weinsberg in Baden-Württemberg Weinbau<br />
und Önologie studiert und praktische Erfahrungen<br />
in der Champagne und in einem Biobetrieb in der Pfalz<br />
gesammelt, wo er sich wertvolle Kenntnisse in biologischem<br />
Weinbau aneignete. „Um auch einmal etwas anderes<br />
von der Welt zu sehen als nur Gegenden in Zentraleuropa”,<br />
absolvierte er ein Praktikum in Franschhoek<br />
in Südafrika, in der renommierten Weinregion Stellenbosch/Cape<br />
Winelands.<br />
Gemeinsam auf Bio-Anbau umgestellt<br />
Im Jahr 2017 stellten Armand und Nicolas den Betrieb<br />
komplett auf biologischen Anbau um. „Mein Vater war<br />
immer offen für neue Ideen, und wir trafen die Entscheidung<br />
gemeinsam“, unterstreicht der junge Winzer. „Da wir<br />
die Erntemenge nicht noch mehr drosseln konnten und wir<br />
im Keller ohnehin schon viel in puncto Qualitätsmanagement<br />
tun, versuchen wir durch die Umstellung, das Terroir<br />
der verschiedenen Lagen noch mehr in den Vordergrund<br />
zu setzen und somit die Weine zu differenzieren. Und dazu<br />
eignet sich der Bioweinbau viel besser als der konventionelle<br />
Weinbau“, erklärt Nicolas. Dadurch, dass die Rebflächen<br />
alle zwischen Machtum und Ehnen liegen und der<br />
Betrieb personell und maschinell sehr gut aufgestellt ist,<br />
konnte die Umstellung relativ leicht durchgeführt werden.<br />
Der zweieinhalb Jahre jüngere Mathieu studierte eine<br />
Zeitlang Kommunikationswissenschaften in Brüssel und<br />
sah seine Zukunft ursprünglich nicht im elterlichen Betrieb.<br />
Doch mit der Zeit fand er Gefallen an der Idee, zusammen<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
WINZERFAMILIE<br />
mit seinem Bruder zu arbeiten, und ließ sich in der Champagne<br />
in der Fachrichtung Weinhandel und Weinwirtschaft<br />
ausbilden. Nicolas ist demnach für die technischen Aufgaben<br />
in der Produktion zuständig, also für die Arbeit in den<br />
Weinbergen und im Keller, und Mathieu vor allem für die<br />
Vermarktung und die Betriebsführung. Ein Jahr, nachdem<br />
ihr Vater Armand in Rente gegangen war, gründeten die<br />
Söhne eine neue Gesellschaft.<br />
Eine neue Crémant-Cuvée<br />
Nicolas und Mathieu wollen die „trockene“ Linie des<br />
Hauses fortsetzen, und auch weiterhin Barriques benutzen,<br />
„aber nicht, um den Weinen einen Holzton zu verleihen,<br />
vielmehr stehen die Rebsorte und das Terroir jeweils<br />
im Vordergrund.“ Geplant sei nicht, viele Neuheiten auf<br />
den Markt zu bringen, „aber falls ein Jahrgang es uns<br />
erlaubt, einen speziellen Wein herzustellen, dann sind wir<br />
natürlich nicht abgeneigt“, verrät Nicolas. Seit kurzem ist<br />
eine neue Crémant-Cuvée Brut Nature auf dem Markt,<br />
die einige Jahre auf der Hefe lag und der kein Likör zugesetzt<br />
wurde – eine exzellente Chardonnay-dominierte<br />
Cuvée, die es mit vielen großen Champagnern dieses<br />
Stils aufnehmen kann. Vor vier Jahren haben die Schmits<br />
Pinot Meunier angepflanzt, der in die Crémant-Produktion<br />
einfließen wird.<br />
Und wie hat die „Maison Viticole Schmit-Fohl“ die<br />
Pandemiezeit überstanden? „Relativ gut“, bilanziert Nicolas,<br />
„denn unser Familienbetrieb ist relativ klein und kann<br />
flexibel und reaktiv geführt werden. So haben wir zum<br />
Beispiel einen Teil unseres Kellers als Weinbar eingerichtet,<br />
ein Konzept, das uns viele neue Kunden gebracht hat.<br />
Und unsere Stammkundschaft ist uns treu geblieben und<br />
hat dazu beigetragen, dass wir den wegen der Schließung<br />
der Cafés und Restaurants erlittenen Verlust zu einem<br />
guten Teil auffangen konnten. Wir sind mit einem blauen<br />
Auge davongekommen.“<br />
MAISON VITICOLE SCHMIT-FOHL<br />
8, Rue de Niederdonven — L-5401 Ahn<br />
Tel. +352 / 76 02 310<br />
schmit-fohl.lu<br />
127<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
ADVERTORIAL<br />
PINOT NOIR<br />
FACETTENREICHES MULTITALENT<br />
Rot, Rosé, Weiß und prickelnd – der Pinot noir hat viele<br />
Facetten. Die Pinot-noir-Traube, in der deutschen Sprache<br />
eher als Spätburgundertraube bekannt, hat ihren<br />
Ursprung im Burgund und ist fester Bestandteil der<br />
Luxemburger Weinberge an der Mosel. In den letzten<br />
zwanzig Jahren hat ihre Rebfläche sich fast verdoppelt<br />
und macht heute rund 130 Hektar aus.<br />
ROT, ROSÉ UND WEISS<br />
In der Regel wird die Pinot-noir-Traube nach der Lese für<br />
einige Tage oder Wochen auf die Maische gelegt, damit<br />
die in der Schale enthaltenen Farbstoffe in den Traubensaft<br />
aufgenommen werden. Dieser Arbeitsschritt ist für die<br />
Herstellung von Rotwein unbedingt notwendig. Als Rotwein<br />
bietet der Pinot noir sich kraftvoll und intensiv an, vor allem<br />
wenn er gepflegt und geduldig im Holzfass ausgebaut wird.<br />
Übergeht man diesen Arbeitsschritt und presst die<br />
Trauben sofort nach der Lese, dann kommt der weiße<br />
Traubensaft nicht mit dem natürlichen roten Farbstoff<br />
aus der Traubenschale in Kontakt: Es entsteht ein Weißwein,<br />
und zwar ein „Blanc de Noir“, zu <strong>Deutsch</strong> „Weiß aus<br />
Schwarz“. In dieser Variante zeigt sich der Pinot noir sehr<br />
vollmundig und fruchtig.<br />
Eine dritte Methode, bei der die Dauer der Maische<br />
verkürzt wird, erlaubt die Herstellung von Roséweinen.<br />
Hier gewinnt der weiße Traubensaft nur gering an rotem<br />
Farbstoff und entwickelt ein zärtliches Rosé mit viel<br />
Frische und Frucht.<br />
PRICKELND<br />
Der Erfolg des Crémant de Luxembourg ist dieser Traubensorte<br />
zu verdanken. Als wichtiger Verschnittpartner<br />
für die Cuvées der Luxemburger Qualitätsschaumweine<br />
ist der Pinot noir die unumgängliche Grundlage für einen<br />
aromatischen, frischen und qualitativ hochwertigen<br />
Crémant de Luxembourg.<br />
128<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
vins-cremants.lu<br />
DIESER<br />
CRÉMANT<br />
STAMMT AUS<br />
LUXEMBURG<br />
Das AOP* Label auf den Flaschen,<br />
Ihre Garantie für lokalen Wein<br />
und Crémant von Qualität.<br />
*Appellation d’Origine Protégée<br />
in Maßen genießen<br />
plan K
SHAKE IT BABY!<br />
APPLEBERRY<br />
Knackig-frische Äpfel im <strong>Herbst</strong>, saftige Beeren,<br />
ein Hauch von Gewürzen und Kräuteraromen ...<br />
diesen köstlichen Cocktail kann man nur lieben!<br />
› 50 ml Christian Drouin<br />
Calvados-Auswahl<br />
› 10 ml Verjus oder<br />
Zitronensaft<br />
› 1 EL Himbeerkonfitüre<br />
› 100 ml Ingwerbier<br />
Glas<br />
Highball-Glas<br />
Zubereitung<br />
Alle Zutaten außer dem Ingwerbier vorsichtig in einen<br />
Cocktailshaker geben. Eine Kelle Eis in den Shaker geben,<br />
verschließen und kräftig schütteln. Das Glas mit Eis füllen<br />
und den Cocktail darin abseihen. Zuletzt den Cocktail mit<br />
dem Ingwerbier auffüllen und die Garnitur hinzufügen.<br />
Alternativ kann man alle Zutaten außer dem Ingwerbier<br />
in das Glas geben, gut umrühren, Eis dazugeben und mit<br />
dem Ingwerbier auffüllen.<br />
Garnierung<br />
Ein Zweig Rosmarin<br />
HERBAL PEAR<br />
Man braucht keinen Alkohol, wenn man Aromen<br />
wie diese hat. Saftige Birne, kräftige Zitrusnoten und<br />
das unglaublich frische Aromenbouquet von Seedlip<br />
Garden lassen von blühenden Wiesen träumen.<br />
› 50 ml Seedlip Garden<br />
› 25 ml ungefilterter<br />
Birnensaft<br />
› 15 ml Verjus oder<br />
Zitronensaft<br />
› 15 ml Honig oder<br />
Ahornsirup<br />
› 50 ml Sodawasser<br />
Glas<br />
Cocktailglas<br />
Zubereitung<br />
Alle Zutaten in einen Cocktailshaker* geben, mit Eis füllen und<br />
kräftig schütteln. Ins Cocktailglas abseihen und garnieren.<br />
Garnierung<br />
Birnenfächer. Dazu eine 5 mm dicke Birnenscheibe in<br />
3 – 5 feine Blättchen schneiden und auffächern.<br />
* Falls kein Cocktailshaker zur Hand ist, kann man auch<br />
eine Plastikflasche oder ein anderes robustes Plastikgefäß<br />
mit Clip-Verschluss verwenden!<br />
Für mehr Cocktails und Mocktails, besuchen Sie wengler.lu
ADVERTORIAL<br />
ESCH2022<br />
GASTRONOMIE ALS WICHTIGER<br />
BESTANDTEIL DER KULTUR<br />
2022 wird die zweitgrößte Stadt im Großherzogtum, Esch/Alzette,<br />
zusammen mit zehn Pro-Sud-Gemeinden und acht französischen<br />
CCPHVA-Gemeinden, Europäische Kulturhauptstadt. Die ideale<br />
Gelegenheit, die Gastronomie des Südens Luxemburgs und ganz<br />
besonders die Biere einem großen Publikum zu präsentieren.<br />
Entdeckungstour<br />
durch Brauereien ...<br />
Seit Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts<br />
belebt und prägt die Brauereikunst<br />
ganz Luxemburg. Vor einem<br />
Jahrhundert gab es noch 65 Brauereien,<br />
die über das gesamte Großherzogtum<br />
verteilt waren. Heute hingegen<br />
sind es nur noch fünf, die fast alle<br />
im Süden des Landes angesiedelt sind.<br />
Die nach traditionellem Brauereihandwerk<br />
hergestellten Biere<br />
entwickeln sich mit der Gesellschaft<br />
und sich wandelnden Trends. Diese<br />
Geschichte wird im Mittelpunkt des<br />
Projekts Esch2022 stehen.<br />
Das lokale Getränk führt die<br />
Menschen zusammen, ein Symbol<br />
von Bündnis und Genuss. Daher<br />
wird auch die Nationalbrauerei<br />
Bofferding mit ihrem Werk in Käerjeng<br />
mitmachen und Bierverkostungen<br />
und Führungen anbieten,<br />
die allen Liebhabern des Gerstensafts<br />
ganz bestimmt ein begeistertes<br />
Jauchzen entlocken werden. Die<br />
Besucher können die natürlichen,<br />
frischen Biere genießen, aber eben<br />
auch lernen, die unterschiedlichen<br />
Geschmacksnuancen von Malz und<br />
Hopfen genauer zu erkunden.<br />
…. und nun zu Tisch!<br />
Aber die Aktivitäten in der Stadt<br />
beschränken sich nicht nur auf Brauereien,<br />
sondern bieten allen gastronomischen<br />
Anbietern eine Bühne.<br />
Luc Meyer ist der Geschäftsführer<br />
des Metzgereibetriebs „Salaisons<br />
Meyer“, den es seit 1918 und<br />
damit seit vier Generationen gibt. Er<br />
leitet außerdem das 2002 gegründete<br />
Hotel mit angeschlossenem<br />
Restaurant mit Brasserie namens<br />
Béierhaascht. Er beschloss, für<br />
dieses Event zwei Neuheiten auf<br />
den Markt zu bringen: Ein Bier und<br />
ein Fleischprodukt. Um es so richtig<br />
schön spannend zu machen, werden<br />
beide Produkte aber erst am Ende<br />
des Jahres präsentiert. „Es ist eine<br />
Ehre, dass wir hier unsere Handwerksberufe<br />
zeigen dürfen. Natürlich<br />
gehen wir mit der Zeit, aber die<br />
traditionellen Rezepte werden weiter<br />
bewahrt und stets vom Vater an den<br />
Sohn weitergegeben“, erzählt Luc<br />
Meyer. Das Familienunternehmen<br />
hat kürzlich die eigene Markenidentität<br />
„Meyer“ überarbeitet, um seinen<br />
Produkten im Supermarkt und vor<br />
Ort ein neues Image zu geben. Das<br />
Bier „Lëtzebéier“ gibt es seit 2018.<br />
Kulinarisches Programm<br />
Bei Esch2022 können Sie Monat<br />
für Monat kulinarische Spezialitäten<br />
der teilnehmenden Gemeinden<br />
entdecken. Die Gemeinde Käerjeng<br />
reiht sich vom 18. bis 20. März 2022<br />
in den Reigen ein und begrüßt auf<br />
einem Bauernmarkt der regionalen<br />
Anbieter die Gäste. Hier können Sie<br />
sich nicht nur mit lokalen Produkten<br />
eindecken, sondern auch viel über<br />
regionale Produkte und nachhaltige<br />
Entwicklung erfahren. Der Name<br />
„Au Goût du Terroir“ – auf <strong>Deutsch</strong><br />
in etwa „der Geschmack der Region“<br />
– ist als Einladung zu verstehen, sich<br />
den kulinarischen Genüssen ganz<br />
ohne Reue hinzugeben!<br />
131<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
REICHTÜMER<br />
DES PIEMONT<br />
Der <strong>Herbst</strong> naht. Und mit ihm die saisonale Küche: Ob Schmorbraten,<br />
klassischer Braten oder ein Risotto mit Champignons …<br />
kaum etwas passt besser zu den klassischen <strong>Herbst</strong>-Gerichten<br />
als ein charakterstarker Wein mit ursprünglichem<br />
Geschmack. Wer solche Tropfen liebt, wird im<br />
Piemont fündig.<br />
Typisch für die Weinanbaugebiete im Norden<br />
Italiens am Fuße der Alpen sind die sanft<br />
hügeligen Landschaften. Die Weine werden<br />
mehrheitlich aus lokalen Rebsorten wie<br />
dem berühmten Nebbiolo gewonnen, aus<br />
dem auch die bekanntesten Qualitätsweine<br />
des Piemont wie der Barolo und der<br />
Barbaresco gemacht werden.<br />
In den Hügeln von Langhe werden<br />
jährlich rund 6 Millionen Flaschen<br />
Barolo abgefüllt. Ihn bezeichnet man<br />
auch gern als den „König der Weine und<br />
Wein der Könige“. Der Barbaresco, den<br />
Kenner als seinem bekannteren Bruder ebenbürtig<br />
einstufen, kommt immerhin noch auf rund<br />
2,5 Millionen Flaschen pro Jahr. Das vor dem Mittelmeerwind<br />
geschützte Gebiet bietet mit seiner Lage ideale Voraussetzungen<br />
für den Weinanbau. Die Temperaturschwankungen<br />
sind hinreichend gut. 2014 wurde das Anbaugebiet zum<br />
Unesco-Weltkulturerbe ernannt.<br />
Beide Weine werden aus Nebbiolo gewonnen und haben eine<br />
kräftige Struktur, weswegen sie mit einer sehr guten Alterungsfähigkeit<br />
aufwarten. Im Piemont produziert<br />
man somit Lagerweine von außergewöhnlicher<br />
Qualität, die man unbesorgt zwanzig bis dreißig<br />
Jahre aufbewahren kann. Dann nämlich entwickeln<br />
sie ebenso viel Finesse wie ein Burgunder.<br />
In der Region wimmelt es nur so von familiengeführten<br />
Weingütern und so konnte das<br />
Fachwissen der Winzer die Jahre überdauern.<br />
Das Familienunternehmen Wengler<br />
Châteaux et Domaines ist unter Wahrung<br />
dieser Traditionen zum Alleinimporteur<br />
des Großherzogtums Luxemburgs der<br />
Weingüter Gaja, Voerzio, Elio Altare<br />
und anderen geworden, die vorzügliche<br />
Qualitätsweine des Piemont anbieten.<br />
Das Unternehmen vertreibt Weine aus zwölf<br />
Weingütern dieser norditalienischen Region – vom<br />
Jahrgangswein mit hohem Alterungspotential bis hin<br />
zur trinkreifen Flasche. Von 2007 bis 2017 sind alle Jahrgänge<br />
vertreten. In diesem Sinne: Salute!<br />
PHILOSOPHIE VON WENGLER CHÂTEAUX ET DOMAINES<br />
Bei Wengler Châteaux et Domaines<br />
werden alle Produkte mit viel<br />
Leidenschaft und großer Sorgfalt<br />
behandelt und jede Flasche wird<br />
sorgfältig ausgewählt, um die beste<br />
Qualität zu bieten. Das Angebot an<br />
Flaschen stammt von den prestigeträchtigsten<br />
Weingütern, den<br />
renommiertesten Weinbergen<br />
und Häusern, die Know-how und<br />
Exzellenz kultivieren. Sowohl der<br />
Kenner als auch der einfache Liebhaber<br />
guter Flaschen kann sich<br />
freuen, denn hinter jedem Produkt<br />
steckt ein Ansatz von Exzellenz.<br />
120 Jahre Erfahrung,<br />
exklusive Partnerschaft mit<br />
mehr als 360 Preisnachlässen.
FINE WINES<br />
RISOTTO MIT TRÜFFELN<br />
PIEMONTESER ART<br />
5 Personen 5 Minuten 20 Minuten<br />
› 450 g Risottoreis<br />
› 1 Zwiebel, in dünne<br />
Ringe geschnitten<br />
› 110 g Butter<br />
› 110 g geriebener<br />
Parmesankäse<br />
› 4,5 Tassen Brühe,<br />
sorgfältig entfettet<br />
› 1 Glas trockener<br />
Weißwein<br />
› 1 Alba-Trüffel<br />
› Salz<br />
1 Die Zwiebel in einem Topf auf kleiner Flamme mit der<br />
Hälfte der Butter andünsten, dann im Mixer pürieren<br />
und zurück in den Topf geben.<br />
2 Den Reis hinzugeben, eine Minute lang bei starker<br />
Hitze unter ständigem Rühren kochen, den Weißwein<br />
und die Brühe hinzugeben. Bei schwacher Hitze unter<br />
ständigem Rühen etwa 15 Minuten weiterkochen.<br />
3 Die restliche Butter und den Parmesankäse hinzufügen.<br />
Gut mischen und den Reis einige Minuten im<br />
Topf ruhen lassen, nachdem er vom Herd genommen<br />
wurde. In eine Servierschüssel geben und großzügig<br />
mit sehr dünnen Trüffelscheiben belegen.<br />
Dolcetto Sandrone<br />
Der Dolcetto ist das Wahrzeichen der<br />
Region und bietet ein saftiges und<br />
fruchtiges Profil mit Noten von Heidelbeeren<br />
und Schwarzen Johannisbeeren.<br />
Ein idealer Einstieg in die piemontesischen<br />
Weine, dessen durststillende<br />
Natur ihn zu einem perfekten Partner<br />
für alle südlichen Küchen macht.<br />
12,48 €<br />
Barbera d’Alba Supériore Pira & Figli<br />
Einer der schönsten und wohl<br />
ausgewogensten Barbera aus der<br />
Gemeinde Alba des Piemonts. Chiara<br />
Boschis zeigt hier ihr ganzes Talent.<br />
Mit Noten von Schwarzkirsche und<br />
Eukalyptus betört er den Gaumen<br />
mit einer süßen und zugleich<br />
genussvollen Seite.<br />
23,11 €<br />
Entdecken sie die komplette Auswahl auf wengler.lu<br />
Dagromis Angelo Gaja<br />
Angelo Gaja gilt als legendär<br />
in Italien und ist die ultimative<br />
Empfehlung im Piemont. Dieser<br />
aus Nebbiolo-Trauben hergestellte<br />
Barolo ist würzig und gierig, mit<br />
würzigen und balsamischen Aromen.<br />
Die samtigen Tannine dehnen sich bis<br />
zu einem endlosen Abgang aus.<br />
79,56 €<br />
133
DOSSIER<br />
134<br />
TEXT<br />
Susanne Jaspers<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
DOSSIER<br />
DER BERÜHMTESTE<br />
ALLER GRIECHEN<br />
Womöglich ist Ouzo eigentlich türkisch,<br />
aber Alexis Sorbas war ja eigentlich auch Mexikaner.<br />
Wenn man eine zwanglose Umfrage im Bekanntenkreis<br />
startet, was den Leuten denn so zum Thema Griechenland<br />
spontan in den Kopf kommt, erhält man in der Regel<br />
recht erwartbare Antworten. Die Akropolis ist fast immer<br />
dabei, Aristoteles schon weniger häufig, Gyros kennt<br />
jeder, das köstliche Olivenöl aus Kalamata dagegen kaum<br />
jemand. Bei den griechischen Weinen, die schon Udo<br />
Jürgens so sehnsuchtsvoll besang, denken die meisten an<br />
Retsina – auch wenn beileibe nicht alle dessen harzigen<br />
Geschmack schätzen. Und dann sind da natürlich noch<br />
Alexis Sorbas und der Sirtaki. Doch dazu später. Was<br />
aber jedem, wirklich jedem, vor allem in gastronomischer<br />
Hinsicht zu Griechenland einfällt, ist … Ouzo.<br />
VORHER, NACHHER ODER MITTENDRIN?<br />
Die Griechen sind berühmt für ihre Gastfreundschaft,<br />
und da gehört der kleine Klare unbedingt dazu. Um in<br />
den Genuss dieser Gastfreundschaft zu gelangen, muss<br />
man gar nicht erst nach Griechenland reisen. Auch hierzulande<br />
ist es durchaus üblich, dass der Grieche um die<br />
Ecke ein Gläschen Ouzo spendiert. Die Frage dabei lautet<br />
allerdings: Vor, während oder nach dem Essen? Daran<br />
scheiden sich die Geister. Viele Nicht-Griechen tendieren<br />
dazu, Ouzo als Aperitif zu trinken. Schließlich macht man<br />
das mit Pastis auch und der ist ebenfalls für seinen Anisgeschmack<br />
bekannt. Andere schwören auf die würzige<br />
Spirituose als Digestif. Klingt logisch, denn neben dem<br />
unverzichtbaren Anis werden Ouzo häufig weitere Kräuter<br />
und Gewürze wie z. B. Fenchel oder Koriander beigegeben,<br />
und Kräuterschnäpse haben wie man weiß eine<br />
verdauungsfördernde Wirkung. Die Hellenen selbst<br />
handhaben die Sache indessen so: Sie trinken Ouzo am<br />
liebsten zum Essen, und dabei besonders gern zu „Mezedes“,<br />
wie der Name der in der Regel als Vorspeise gereichten<br />
griechischen Antwort auf spanische Tapas lautet.<br />
135<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
DOSSIER<br />
EIN DUBIOSER DRINK?<br />
Womit wir bei der nächsten Gretchen-Frage wären: Wie<br />
genau trinkt man Ouzo überhaupt? Nun, es ist wohl mehr<br />
als nachvollziehbar, dass echte Griechen ihn beim Mezedes-Mampfen<br />
nicht gleich schnapsglasweise kippen.<br />
Ähnlich wie die Franzosen verdünnen sie ihren Anis<br />
nach eigenem Gutdünken mit Wasser. Ouzo-Fans, die<br />
das Tröpfchen lieber als Digestif konsumieren, schätzen<br />
ihn hingegen pur, während er zum Aperitif gern auf Eis<br />
genossen wird. Allerdings nimmt der Klare, wenn er in<br />
Kontakt mit Wasser oder Eis kommt, eine milchähnliche<br />
Färbung an: Das nennt man „Louche-Effekt“. Wobei die<br />
französische Bezeichnung keineswegs andeuten möchte,<br />
dass es sich womöglich um einen – auf gut Luxemburgisch<br />
– „louchen“ oder sonst irgendwie fragwürdigen<br />
Trank handelt, sondern eben um einen getrübten. Dabei<br />
gilt die folgende Faustregel: Je trüber, desto höher der<br />
Anisgehalt und desto besser der Ouzo.<br />
VON TÜRKEN UND<br />
SCHLECHTEN TÄNZERN<br />
Wann und wo genau er erfunden wurde, ist, wie so häufig<br />
bei den sogenannten Nationalgetränken, auch beim<br />
Ouzo eine etwas knifflige Angelegenheit. Als halbwegs<br />
gesichert gilt lediglich, dass es ihn bereits im 15. Jahrhundert<br />
gab und dass er zu jener Zeit im Osmanischen<br />
Reich gebrannt wurde. Da gehörten zwar eine ganze<br />
Weile auch die Griechen zu, aber unter der Herrschaft von<br />
Leuten, die später Türken heißen würden. Hinzu kommt,<br />
dass der Name „Ouzo“ seinen Ursprung nicht im Griechischen,<br />
sondern im Türkischen hat, wo das Wort „üzüm“<br />
ganz einfach „Traube“ bedeutet. Und aus Trauben bzw.<br />
Traubentrester wird Ouzo gemacht. Ist der berühmteste<br />
Grieche also in Wirklichkeit ein Türke? Aber was soll’s:<br />
Der legendäre Alexis-Sorbas-Darsteller Anthony Quinn<br />
war ja auch kein Grieche, sondern Mexikaner, und den<br />
berühmtesten aller griechischen Volkstänze, den Sirtaki,<br />
gibt es eigentlich gar nicht, denn er wurde eigens für<br />
den Film „Alexis Sorbas“ erfunden, weil Anthony Quinn<br />
sich bei den herkömmlichen griechischen Tänzen derart<br />
ungeschickt anstellte, dass man sich am Set aus der Not<br />
heraus ein paar besonders leichte Schrittfolgen einfallen<br />
ließ. Ob der Mexikaner einfach nur ein grottenschlechter<br />
Tänzer war oder aber vielleicht während der Dreharbeiten<br />
dem einen oder anderen Gläschen Ouzo zugesprochen<br />
hatte, ist leider nicht überliefert. Möglich wär’s indes,<br />
schließlich hat der kleine Klare rund 40 Umdrehungen.<br />
In diesem Sinne: Yamas!<br />
136<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
ADVERTORIAL<br />
FAIRTRADE<br />
LËTZEBUERG<br />
Das Fairtrade-Label auf Bananen in den Supermarktregalen<br />
kennen wir alle. Aber was bedeutet<br />
das Label in der Praxis eigentlich wirklich?<br />
Fairtrade ist eine Zertifizierung, die während<br />
des gesamten Prozesses eines Produkts drei<br />
Aspekte der Nachhaltigkeit in den Fokus rückt.<br />
Das reicht von der Produktion in den betroffenen<br />
Ländern bis hin zum Verkauf in unseren Geschäften.<br />
Wir haben uns einen Überblick verschafft.<br />
INTERNATIONALES LABEL<br />
Das 1988 von den zwei Niederländern Frans van der Hoff<br />
und Nico Rozen gegründete Label Fairtrade wird heute von<br />
einem internationalen Dachverband geleitet, unter dem<br />
die einzelnen nationalen Organisationen versammelt sind.<br />
„Die Stärke unseres Verbands liegt sicherlich in der Art der<br />
Entscheidungsfindung. Entscheidungen werden gemeinsam<br />
mit den drei großen Netzwerken der Lebensmittelerzeuger<br />
und den Arbeitern in Asien, Afrika und Lateinamerika<br />
getroffen. Sie haben einen Stimmenanteil von 50 %“, erklärt<br />
die Leiterin der NGO Fairtrade Lëtzebuerg Geneviève Krol.<br />
Die zentrale Mission von Fairtrade besteht darin, einen<br />
angemessenen und festen Preis zu vereinbaren, mit dem<br />
die mittel- und langfristige Zukunftssicherung der Arbeiter<br />
sichergestellt wird. „Der FT-Preis ist wie ein Netz mit<br />
doppeltem Boden. Egal, ob es an der Börse Abwärtsbewegungen<br />
gibt, der Erzeuger erhält immer mindestens<br />
diesen FT-Preis, der seine Produktionskosten deckt.“<br />
Jeder Produzent, der das Fairtrade-Siegel erhalten<br />
möchte, erklärt sich mit der Einhaltung eines genauen<br />
Pflichtenhefts einverstanden und verspricht, die Umsetzung<br />
der Vorgaben kontinuierlich zu optimieren.<br />
Was die sozialen Standards angeht, so sind Zwangsund<br />
Kinderarbeit verboten. Auch umweltschutzrechtliche<br />
Vorgaben gilt es einzuhalten: die Produzenten<br />
müssen strenge Kriterien wie die Nutzung von Wasser<br />
in einem geschlossenen Kreislauf, die Abfallreduktion<br />
oder das absolute Verbot genmanipulierter Pflanzen<br />
einhalten. Darüber hinaus gibt es eine Liste mit 110<br />
verbotenen chemischen Substanzen, die nicht in den<br />
verwendeten Pflanzenschutzmitteln enthalten sein<br />
dürfen. „Für die Erzeuger, die den Weg in Richtung<br />
ökologische Landwirtschaft einschlagen möchten, gibt<br />
es eine FT-Prämie, um sie bei ihrem Vorhaben finanziell<br />
zu unterstützen“, erzählt Geneviève Krol.<br />
FAIRTRADE IN LUXEMBURG<br />
Luxemburg steht bei den weltweiten Verbrauchern von<br />
Produkten aus fairem Handel an sechster Stelle. Vor Ort<br />
übernimmt Fairtrade Lëtzebuerg die Aufgabe, Aufklärung<br />
zum fairen Handel und seinen Herausforderungen<br />
zu betreiben, um das Bewusstsein hierfür zu schärfen und<br />
ein verantwortungsvolleres Käuferverhalten zu fördern.<br />
Im Land gibt es 35 Gemeinden, die mit dem Fairtrade-Label<br />
ausgezeichnet sind. „Sie leisten Großartiges,<br />
um unsere Botschaft weiterzutragen und ganz konkrete<br />
Maßnahmen umzusetzen“, freut sich Genéviève Krol.<br />
Fairtrade Lëtzebuerg besucht außerdem Schulen und<br />
bietet Fortbildungen für Erwachsene an. „Wir haben ein<br />
Improvisationstheater zum Thema Textilbranche auf die<br />
Beine gestellt, um unsere Botschaft auf etwas lockerere<br />
Art und Weise an den Mann zu bringen als einfach nur<br />
138<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
ADVERTORIAL<br />
2.919<br />
Produkte mit Fairtrade-Siegel<br />
sind auf dem luxemburgischen Markt.<br />
74<br />
der Luxemburger konsumieren<br />
oder kaufen Produkte mit<br />
dem Fairtrade-Siegel.<br />
% (2019)<br />
mit einer Powerpoint-Präsentation“, erklärt Geneviève<br />
Krol. Neben ihrer didaktischen Aufgabe hilft die NGO<br />
auch bei der Marktentwicklung und der Bewerbung von<br />
Produkten des FT-Kreislaufs im Land.<br />
DIE WICHTIGSTEN PRODUKTE<br />
VON FAIRTRADE<br />
Die wichtigsten Produkte im Fairtrade-Bereich sind<br />
Kaffee, Bananen, Schokolade, Rohrzucker und das Fairtrade-Croissant.<br />
Auch die weniger bekannte Rose spielt<br />
eine wichtige Rolle. „Die Hälfte aller Rosen, die in Luxemburg<br />
verkauft werden, stammen aus fairem Handel“, weiß<br />
Geneviève zu berichten.<br />
In Luxemburg findet man die Fairtrade-Produkte in<br />
300 Verkaufsstellen. „Wir hätten gern noch mehr, damit<br />
auch wirklich jeder unsere Produkte in seinem Supermarkt<br />
finden kann, aber eben auch in einem kleineren<br />
Lebensmittelgeschäft.“ Fairtrade Lëtzebuerg feiert im<br />
nächsten Jahr 30-jähriges Bestehen und setzt sein Engagement<br />
im Land natürlich weiter fort!<br />
RETHINK YOUR CLOTHES<br />
Fairtrade Lëtzebuerg arbeitet aktuell im<br />
Auftrag der Regierung an einer Kampagne<br />
zum Thema fairer Textilhandel. Die Kampagne<br />
„Rethink your Clothes“ dient der Sensibilisierung<br />
der Verbraucher für die Arbeitsbedingungen<br />
in der Textilbranche. Aktuell gibt es lediglich<br />
zwanzig Verkaufspunkte in Luxemburg, hier<br />
sollen in Zukunft noch weitere folgen.<br />
139<br />
FOTO: TRANSFAIR E.V.<br />
367<br />
Produkte werden unter einer<br />
luxemburgischen Marke verkauft.<br />
28<br />
Luxemburger Unternehmen dürfen unter<br />
ihrer eigenen Marke Fairtrade-Produkte<br />
produzieren und verkaufen.<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
IM GARTEN<br />
STADTNATUR<br />
IN DER ERNTEKISTE<br />
Was passiert, wenn drei Gleichgesinnte<br />
aus den Bereichen<br />
Agrarökologie, Permakultur<br />
und Gemüsebau sich kennenlernen<br />
und ihre Köpfe zum<br />
Thema Gemüse, Nahversorgung<br />
und „anders landwirtschaften“<br />
zusammenstecken?<br />
Stéphanie Krischel<br />
Anne Lommel<br />
TEXT<br />
FOTOS<br />
Es entsteht ein naturnahes und nach den Prinzipien der<br />
solidarischen Landwirtschaft geführtes Gartenprojekt,<br />
und zwar dort, wo sich der städtische Fuchs und Hase<br />
gute Nacht sagen – in Eich. Das Ganze trägt den Namen<br />
„Terra“ und die kreativen Köpfe gehören dem Gründertrio<br />
Pit Reichert, Sophie Pixius und Marko Anyfandakis.<br />
Mitten in der Stadtnatur haben wir Pit im Juli zum<br />
Gartenplausch getroffen. Er erzählte uns von den<br />
Anfängen, den Entwicklungen und wie Terra eigentlich<br />
funktioniert.<br />
ES GRÜNT SO GRÜN<br />
Das erste Gemüse wurde im März 2014 auf rund 0,5<br />
Hektar Anbaufläche gepflanzt und im Juni waren die<br />
ersten Ergebnisse essbar. „Wir starteten mit 35 Erntekisten<br />
und Ende des Jahres waren wir bei 101 Kisten,<br />
knapp dem Dreifachem“, berichtet Pit. Eine super Startbilanz.<br />
Das mit der Kiste funktioniert so: Mit dem jähr-<br />
lichen Beitrag der Kistenempfänger, den Mitgliedern<br />
von Terra, wird die Existenz des Projektes gesichert.<br />
Als Gegenleistung gibt es wöchentlich frisches Grün<br />
in Bioqualität, wobei die Quantität natürlich davon<br />
abhängig ist, was der Boden gerade hergibt. Aber<br />
das ist eine Menge: „Du musst wirklich gerne kochen<br />
(wollen), sonst ist die Gemüsekiste nicht das Richtige<br />
für dich.“ Für jedes Mitglied gibt es die gleiche Menge<br />
Tomaten, Salat & Co., wobei jede oder jeder den finanziellen<br />
Beitrag leistet, den er oder sie innerhalb der<br />
festgelegten Preisspanne für vertretbar hält. Und es<br />
funktioniert, solidarisch.<br />
Waren es zu Beginn drei Gründer und etliche freiwillige<br />
Helfer, die sich um die Gemüsebeete kümmerten,<br />
besteht das Gartenteam mittlerweile aus vier Angestellten<br />
und zwei Lehrlingen. Freiwillige, Studierende und auch<br />
Mitglieder legen nach wie vor Hand mit an im Beet. Es<br />
gibt immer viel zu tun, ganz ohne Traktor und Maschinen.<br />
140<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
IM GARTEN<br />
EHRLICHES & UNABHÄNGIGES GEMÜSE<br />
Im Schnitt sind ca. 8 – 10 verschiedene Gemüse- und Obstsorten<br />
in einer Erntekiste. Entgegen dem im Supermarkt<br />
verkauften Bild eines dauersaisonalen und makellosen<br />
Veggieangebots ist das Grün bei Terra weder genormt noch<br />
hundertprozentig vorhersehbar, geschweige denn konstant<br />
im Jahr – das ist Naturverständnis. Was und wie viel es<br />
gerade gibt, wird bei den zwei Verteilerstellen in Eich und<br />
Bonnevoie angeschrieben. Hier packen sich die Mitglieder<br />
nicht nur ihren Erntekorb, sondern holen sich gerne auch<br />
mal Verarbeitungstipps für die wöchentliche Blatt- und<br />
Knolleninvasion. Es sollte mehr sein als nur das reine Abholen<br />
von einer fertig abgepackten Veggiekiste. „Wir wollen<br />
den Kontakt halten zu den Mitgliedern und den Austausch<br />
zwischen Produzenten und Konsumenten ermöglichen“, so<br />
Pit. Teile des Ernteguts von Terra werden außerdem über<br />
ausgewählte Restaurants und über „Naturlëtz“ vertrieben,<br />
ein Teil geht gratis an eine gemeinnützige Küche.<br />
Acht Erntejahre lang steht Terra nun auf vielen und vor<br />
allem eigenen Beinen. Keine Schulden, keine staatlichen<br />
Beihilfen, starke Mitgliederzahlen, sprießendes Grün<br />
– was will man mehr? „Nicht wirklich viel Neues“, überlegt<br />
Pit. „Eigentlich nur, dass das Gleichgewicht zwischen<br />
Gemüse und Essern erhalten bleibt und dass das Projekt<br />
weiterhin ohne finanzielle Hilfe auskommt.“<br />
Beim Verlassen des Grundstücks grinst Pit. Einen<br />
kleinen Insidertipp hätte er noch: „Die bunt blühenden<br />
Blumen auf dem Gelände sind unser Barometer dafür, ob<br />
es uns gut geht. Können wir Blumen säen, dann haben<br />
wir Zeit und Muße, uns darum zu kümmern, denn das<br />
Gemüse hat natürlich immer Vorrang.“<br />
terra-coop.lu<br />
141<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
GREEN KITCHEN<br />
DIE WURM-WG<br />
Wie Sie mittels<br />
einer tierischen<br />
Wohngemeinschaft<br />
der etwas<br />
anderen Art Ihre<br />
Küchenabfälle<br />
wiederverwerten<br />
können. Wurm<br />
sei Dank.<br />
© MARC MEYERBRÖKER<br />
TEXT Stéphanie Krischel<br />
Den Komposthaufen im Garten kennt man. Ein dahinvegetierender<br />
Mix aus Laub, Küchenabfällen und Rasenschnitt,<br />
der sich in ein erdiges und nährstoffreiches<br />
Substrat verwandelt: Komposterde als Pflanzendünger.<br />
Weniger bekannt ist der Kompost im Hocker, im Haus<br />
oder am Balkon. Die sogenannte „Wurmkiste“ (oder auch<br />
„Wurmfarm“) hält Einzug in die (nicht nur) städtischen<br />
Wohnräume. Und zurecht. Eine bewusst gewählte Wohngemeinschaft<br />
mit Mehrwert.<br />
Kompost im Hocker<br />
Eigentlich ist alles ganz einfach. Viele Würmer namens<br />
„Eisenia fetida“ zersetzen Küchenabfälle zu Wurmhumus<br />
(fester Anteil) und Wurmtee (flüssiger Anteil). Und das<br />
funktioniert draußen im Garten genauso wie drinnen in<br />
einer Kiste.<br />
Der Vorteil ist, die Wurmkiste braucht weniger Platz<br />
und keine Grünfläche. Eine sinnvolle und preiswerte<br />
Möglichkeit, Lebensmittelreste zu verwerten und sich<br />
seinen eigenen, natürlichen Dünger herzustellen. Der<br />
Wurmkompost ist sogar konzentrierter und reichhaltiger<br />
als herkömmlicher Kompost. Etwa 20 Liter im Jahr<br />
bringen die kriechenden Gesellen zu Stande, vollkommen<br />
ausreichend für Zimmer- oder Balkonpflanzen.<br />
Die meisten Wurmkistenkreateure bieten die Wurmheime<br />
als Sitzmöbel an. Praktisch! Im Hocker arbeiten<br />
die Würmer und oben sitzt der Mensch und trinkt<br />
Kaffee. Den Kaffeesatz wiederum mögen die Würmer<br />
ganz gern. Spannend ist es zudem (nicht nur) für Kinder,<br />
den Kreislauf der Kompostierung live in der Wohnung<br />
zu haben. Manche Kisten haben hierfür ein Schaufenster<br />
eingefräst. Die Startmannschaft an Würmern für die<br />
Inbetriebnahme der Kompostkiste kann entweder privat<br />
besorgt werden oder aber beim Kistenanbieter direkt<br />
mitbestellt werden.<br />
Auf den Wurm gekommen – die Wurm-WG<br />
Basis jeder Wohngemeinschaft ist das „WG-Zimmer“.<br />
Die Wurmkiste beherbergt etwa 500 Kompostwürmer<br />
und weitere Kompostierhelfer (Mikroorganismen<br />
und andere Zersetzer wie Pilze, Bakterien, Asseln oder<br />
Springschwänze). Sie mögen es dunkel, feucht, temperiert<br />
und gesellig. Jede Kiste muss einen Deckel zur<br />
Abdunkelung und Löcher für die Luftdurchlässigkeit<br />
haben. Ob das Wurmheim nun aus Kunststoff oder Holz<br />
gefertigt ist, das ist dem Wurm eigentlich egal. Holz als<br />
nachwachsender Rohstoff jedoch könnte ein entscheidendes<br />
Argument sein.<br />
142<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
GREEN KITCHEN<br />
Die Kiste kann drinnen oder draußen stehen. Aber<br />
Vorsicht mit dem Betriebsklima! Nicht zu heiß und nicht<br />
zu kalt, sonst ist es aus mit dem Wurm. Schatten ist angesagt<br />
und eine Temperatur zwischen 15 und 25 Grad –<br />
dann kann tüchtig gearbeitet werden.<br />
Punkto Futter. Bitte rein pflanzlich, ganz nach dem Prinzip:<br />
nicht gekocht, nicht gewürzt und keine Zitrusfrüchte -<br />
also wie beim klassischen Kompost im Garten. Empfohlen<br />
wird, dem Kompost zirka 20 % eingeweichte Pappe- oder<br />
Papierschnipsel beizumengen, die Würmer brauchen die<br />
enthaltene Faser. Die Kiste füllt sich dann langsam aber<br />
sicher, abhängig von Futtermenge und Größe der Wurmpopulation.<br />
Nach etwa sechs Monaten kann der Wurmkompost<br />
dann geerntet werden. Die Ernte besteht im Wesentlichen<br />
darin, die Wurmmannschaft vom verdauten Substrat zu<br />
trennen. Je nach Anbieter und Bauart der Kiste werden die<br />
Würmer entweder mittels mobiler Erntekiste entnommen<br />
oder per Hand. Das Sickerwasser wird in einem Auffangbecken<br />
unterhalb des Kubus gesammelt, es entsteht der Wurmtee,<br />
der verdünnt als Flüssigdünger verwendet werden kann.<br />
Fertig ist die Kompostierrunde. Die Würmer können wieder<br />
retour in die Kiste. Das Spiel beginnt von vorn.<br />
WG-GEFLÜSTER<br />
Als stolze Hauptmieterin meiner privaten<br />
Wurm-WG plaudere ich zum Schluss ein wenig<br />
aus dem Kompostkästchen …<br />
JA, es ist befremdlich, Würmer in der Küche in<br />
einem Sitzhocker zu halten. ABER das verfliegt,<br />
spätestens wenn die Bewunderung für die veganen<br />
Workaholics eingesetzt hat (dauert nicht lang).<br />
NEIN, die Kompostierkollegen haben keinerlei<br />
Ambitionen, auf Wanderschaft außerhalb ihres<br />
WG-Zimmers zu gehen. Sie bleiben auch bei<br />
offenem Deckel in der Kiste (schon mehrmals<br />
unabsichtlich ausgetestet).<br />
NEIN, die Wurmkiste stinkt bei guter Führung<br />
nicht. Geruchsentwicklung wäre zum Beispiel ein<br />
Zeichen dafür, dass zu viel gefüttert wurde.<br />
JA, Würmer überleben auch einen dreiwöchigen<br />
Urlaub problemlos, ganz ohne „Wurmsitting“.<br />
Es ist sehr einfach, Informationen und<br />
Hilfestellungen zum Thema Wurmkiste im Internet<br />
zu bekommen. Würmer haben sogar eine große<br />
Fangemeinschaft in den sozialen Medien.<br />
Verantwortungsvolle Wurmkistenanbieter<br />
verschicken die Starterpopulation an lebendigen<br />
Würmern nicht bei kalten Temperaturen.<br />
wurmkiste.at<br />
hubus-berlin.de<br />
143<br />
© WURMKISTE.AT<br />
© WURMKISTE.AT
INFO INTOX<br />
PLASTIK-<br />
VERSCHMUTZUNG<br />
IN ZAHLEN<br />
Kunststoff ist in unserem Alltag allgegenwärtig, und damit<br />
leider auch in unseren Gewässern. In den vergangenen Jahren<br />
ist klar geworden, dass unsere übermäßige Abhängigkeit von<br />
Kunststoffen, insbesondere von Einwegplastik, verheerende<br />
Auswirkungen auf unsere aquatische Umwelt hat. Weckrufe<br />
ertönen auf der ganzen Welt und schaffen Aufmerksamkeit<br />
und Aktionismus auf allen Ebenen, von Trends in den sozialen<br />
Medien und Reinigungsaktionen an den Küsten bis hin zu<br />
aufstrebenden gemeinnützigen Organisationen und politischen<br />
Kampagnen. Dass die EU <strong>2021</strong> ein vollständiges Verbot von<br />
Einwegplastik verhängt hat, symbolisiert diesen kulturellen<br />
Bewusstseinswandel und ist ein wichtiger Schritt in unserem<br />
gemeinsamen Kampf gegen die zunehmende Plastikkrise.<br />
Gehen wir die nächsten Schritte nun also weiter zusammen ...
INFO INTOX<br />
150<br />
MEERESVERSCHMUTZUNG DURCH PLASTIK<br />
KOSTET DIE EU JÄHRLICH<br />
259-695 MILLIONEN TONNEN PLASTIK<br />
SCHWIMMEN HEUTE WELTWEIT<br />
MILLIONEN EURO.<br />
IN UNSEREN GEWÄSSERN.<br />
SCHÄTZUNGSWEISE<br />
4,8-<br />
12,7<br />
MILLIONEN TONNEN<br />
PLASTIK GELANGEN JEDES<br />
JAHR IN DIE OZEANE.<br />
730<br />
TONNEN ABFALL WERDEN TÄGLICH IM MITTELMEER<br />
VERSENKT.<br />
51<br />
BILLIONEN MIKROPLASTIK-<br />
PARTIKEL TUMMELN SICH<br />
IN DEN MEEREN – 500-MAL<br />
MEHR ALS STERNE IN<br />
UNSERER GALAXIE.<br />
DERZEIT WERDEN<br />
EINE HALBIERUNG DER 10<br />
WENIGER ALS<br />
GÄNGIGSTEN PLASTIK-<br />
ABFÄLLE IN DEN MEEREN<br />
30%<br />
KÖNNTE DIE TREIBHAUS-<br />
2,63<br />
GASEMISSIONEN UM<br />
DER 26 MILLIONEN<br />
TONNEN KUNSTSTOFF,<br />
DIE JÄHRLICH IN DER EU<br />
ANFALLEN, RECYCELT.<br />
MILLIONEN TONNEN<br />
REDUZIEREN.<br />
145<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
LEIDENSCHAFTLICH<br />
SLOW LUNCHBOX<br />
GUTES ESSEN FÜR SCHÜLER<br />
Im Athénée de Luxembourg,<br />
auch „Kolléisch“ genannt, haben<br />
die zwei Schülerinnen Emma und<br />
Frida das Projekt „Slow Lunch<br />
Box“ ins Leben gerufen. Bei<br />
dieser neuen Slow-Food-Initiative<br />
geht es darum, gutes Essen und<br />
eine gesunde Ernährungsweise<br />
zu fördern. Diese ist Teil des<br />
Programms „Slow Food Youth“<br />
der luxemburgischen Slow-<br />
Food-Bewegung, von der sie<br />
auch die notwendige<br />
Unterstützung erhält.<br />
TEXT Marion Finzi<br />
Wer auf Fertiggerichte zurückgreift, tut das häufig aus<br />
der falschen Annahme heraus, frisch zuhause vorzukochen<br />
dauere zu lang und man müsse viele, komplizierte<br />
Zutaten kaufen. Genau diesen Vorurteilen haben<br />
die zwei siebzehnjährigen Schülerinnen Emma und<br />
Frida den Kampf angesagt. Bewaffnet mit Zucchini<br />
und Karotten …<br />
Auf ihrem Instagram-Kanal präsentieren die beiden<br />
Woche für Woche neue Kochvideos zum Nachmachen.<br />
Gute Gerichte, die gesund und einfach sind. Die einzelnen<br />
Zubereitungsschritte werden auf lockere Art und Weise<br />
präsentiert. „Ich koche mein Mittagessen schon lange vor.<br />
Dank einer gesunden Ernährungsweise fühle ich mich<br />
den ganzen Tag über gut. Diese Lebensweise hoffe ich<br />
auf diesem Weg auch anderen Schülern näherbringen zu<br />
können“, erklärt Frida.<br />
Die Idee für das Projekt, das sie gemeinsam mit ihrer<br />
Freundin Emma, für die Ernährung ebenfalls ein essenzielles<br />
Thema ist, entstand ganz natürlich. „Ich möchte einfach<br />
wissen, was ich auf dem Teller habe. Deshalb bereite ich<br />
mein Essen lieber selbst zu als in die Kantine zu gehen.<br />
Ganz gleich, ob jemand unsere Rezepte 1 zu 1 nachkocht<br />
oder sie einfach nur als Inspiration für sein eigenes Gericht<br />
nimmt – wir wünschen uns Nachahmer“, erzählt Emma.<br />
146<br />
Angefangen hat das Projekt als Schul-Initiative. Den<br />
beiden Schülerinnen war es aber wichtig, noch einen Schritt<br />
weiterzugehen. Der pädagogische Aspekt des Projekts wird<br />
nun auch mithilfe von Fragebögen und einigen „Fun Facts“<br />
zu den Nährwerten in unserem Essen ergänzt. „Wir möchten<br />
die Schüler und Schülerinnen für Themen wie Nachhaltigkeit<br />
sensibilisieren und dafür, dass es wichtig ist, saisonal<br />
und regional zu essen“, betonen beide Mädchen.<br />
Emma und Frida hoffen nun, dass ihre Rezepte ein<br />
größeres Publikum finden, dass viele Studenten und<br />
Schüler sie nutzen, vor allen Dingen aber möchten sie<br />
auch jüngere Kinder erreichen. „Mit der Aufklärung<br />
über gesunde Ernährung muss man so früh wie möglich<br />
anfangen“, sind sich Emma und Frida einig.<br />
Ob groß oder klein, die kulinarischen Ideen der beiden<br />
finden Sie auf ihrem Instagram-Account: @slow.lunchbox<br />
Für eine biologische Vielfalt von guten, sauberen und fairen Lebensmitteln.<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
ENTDECKEN SIE<br />
DIE CHAKRAS & IHRE KRAFT<br />
Ob Astrologie oder die Therapie mit Heilsteinen: Spiritualität ist aus unserem<br />
Alltag heute kaum mehr wegzudenken. Es gibt so viele neue Möglichkeiten,<br />
sich selbst besser kennenzulernen, um letztlich ein erfüllteres Leben zu leben.<br />
Eine der Königsdisziplinen bei der Suche nach dem Glück ist das Studium und<br />
das Verständnis der Funktionen der Chakren. Aber welche Rolle spielen sie<br />
konkret und warum ist es so wichtig, sie im Gleichgewicht zu halten?<br />
Aufgepasst. Wir erklären Ihnen alles!<br />
TEXT Sarah Braun<br />
In Sanskrit, einer indogermanischen Sprache, bedeutet<br />
„Chakra“ wörtlich „Rad“. Unser Körper enthält über 80.000<br />
davon, aber die ayurvedische Medizin konzentriert sich<br />
lediglich auf die sieben Haupt-Chakren, die auch unsere<br />
Energiezentren sind. Die mit einem Energiekanal miteinander<br />
verbundenen Chakren sind in einer ganz bestimmten<br />
Drehrichtung alle entlang der Wirbelsäule angeordnet und<br />
reichen bis an den Kopf. Sie entwickeln sich bei Männern<br />
und Frauen unterschiedlich. Bei Männern nämlich drehen<br />
sie sich im Uhrzeigersinn, weil sie von der Sonnenenergie<br />
angezogen werden. Bei den Frauen hingegen drehen sie<br />
in die umgekehrte Richtung, da sie von der Mondenergie<br />
angeschoben werden.<br />
Jedes Chakra wird einem bestimmten Körperteil und<br />
einem Organ zugeordnet. „Jedes Chakra steht für ein<br />
Element, von konkret bis abstrakt: Erde, Wasser, Feuer und<br />
schließlich Äther“, erläutert Sioux Berger, die Autorin von<br />
„Mes petites routines: chakras pour faire le plein d’énergie“<br />
(Verlag Marabout). Alles ist also miteinander verbunden.<br />
Harmonieren die Chakren, kann die Energie frei fließen.<br />
Für den menschlichen Körper übersetzt bedeutet das,<br />
dass der Mensch physisch, mental und emotional gesund ist.<br />
DIE BALANCE ZÄHLT!<br />
Für das eigene Wohlergehen ist ein gesundes Gleichgewicht<br />
der Chakren daher wesentlich. Es ist wichtig, auf<br />
sich zu hören, die eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen,<br />
aber auch wahrzunehmen, was nicht gut läuft. Ein aus dem<br />
Gleichgewicht geratenes Chakra kann Auswirkungen auf<br />
unsere Stimmung oder sogar unsere Gesundheit haben. Ihr<br />
Gleichgewicht ist nämlich störungsanfällig. Ob schlecht<br />
verarbeitete Emotionen, eine schlechte Lebensweise, Unvorhergesehenes,<br />
Veränderungen … viele Faktoren können für<br />
Ungleichgewicht sorgen. Aus diesem Grund sollte man sich<br />
für ihr Zusammenspiel und ihre Funktionsweise interessieren.<br />
Körperliche und emotionale Blockaden lassen sich auf<br />
diese Weise besser feststellen, man begreift ihre Gründe<br />
und kann so entsprechend gegensteuern.<br />
148<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
ACHTSAM LEBEN<br />
WISSENSWERTES ZU DEN CHAKREN<br />
Wurzelchakra<br />
Es steht für das „Ich-selbst-Sein“, für die Lebenskraft.<br />
Es verkörpert den Lebens- und Überlebenswillen,<br />
Grundbedürfnisse, Verwurzelung, Gesundheit,<br />
Sicherheit und das Hier und Jetzt.<br />
Übungen zur Stärkung: barfuß gehen, Yoga,<br />
aufrechte Haltung, Ausflüge in die Natur<br />
Stein: roter Jaspis<br />
Sakralchakra<br />
„Ich will, ich kann“, die individuelle Macht.<br />
Selbstwertgefühl, Eigenliebe, Wille, Dynamik,<br />
Wahlfreiheit, Unabhängigkeit.<br />
So lässt es sich aktivieren: Yoga: Twists;<br />
Komfortzone verlassen<br />
Stein: Tigerauge<br />
Solarplexuschakra<br />
„Ich will, ich kann“, die individuelle Macht.<br />
Selbstwertgefühl, Eigenliebe, Wille, Dynamik,<br />
Wahlfreiheit, Unabhängigkeit.<br />
So lässt es sich aktivieren: Yoga: Twists;<br />
Komfortzone verlassen<br />
Stein: Tigerauge<br />
Herzchakra<br />
„Ich liebe, ich akzeptiere“, Liebe, Mitgefühl.<br />
Akzeptanz, Frieden, Freude, Fröhlichkeit, Einheit,<br />
Weisheit, Altruismus, Loslösung, Unschuld.<br />
Praxis: Öffnen des Herzens, Pranayama (Atemtechnik)<br />
Steine: Rosenquarz, Malachit<br />
Kehlchakra<br />
„Ich spreche, ich bin da“, Kommunikation. Reinheit,<br />
Integrität, Wahrheit, Zuhören, „Ich werde gehört“,<br />
Vorstellungskraft, künstlerische Gabe, Wille, Solidarität.<br />
Praxis: Singen von Mantras der Fülle; Yoga; Übungen zum<br />
Dehnen des Nackens, Arbeiten an seinen Urängsten.<br />
Stein: Aquamarin<br />
Drittes Auge<br />
„Ich nehme wahr“, Intuition. Weisheit, Kenntnis,<br />
Urteilskraft, innere Weisheit, Klarheit, Weitblick.<br />
Übungen: Meditieren, Tagebuch über seine Vorsätze<br />
führen, restoratives Yoga.<br />
Stein: Lapislazuli<br />
Kronenchakra<br />
„Ich verwirkliche mich“, Spiritualität, Einheit.<br />
Selbstverwirklichung, Akzeptanz, Dankbarkeit,<br />
Harmonie, Frieden, göttliche Einheit.<br />
Übungen: Meditation, Yoga, Inversionsübungen<br />
Stein: Amethyst<br />
Sie wollen mehr erfahren?<br />
• Mes petites routines, chakras<br />
pour faire le plein d’énergie,<br />
Sioux Berger (Verlag Marabout)<br />
• Le Guide des chakras, Georgia<br />
Coleridge (Verlag Marabout)<br />
149<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
TRENDS<br />
„VAMPIR-LIFTING“<br />
DER BEAUTY-TREND<br />
Wir wissen es alle: Vampire sind unsterblich und alterslos. Beneidenswert! Es gibt<br />
nur ein klitzekleines Problem: Vampire gibt es nämlich in Wirklichkeit gar nicht.<br />
Für uns Sterbliche jedoch existiert eine attraktive Option: das Vampir-Lifting!<br />
TEXT Marion Finzi<br />
Dieser Beauty-Eingriff ist DER neue Trend aus den USA<br />
und beginnt, sich langsam auch in Europa durchzusetzen.<br />
Zwei Punkte möchten wir gleich zu Beginn klarstellen:<br />
beim Vampire Lifting geht es nicht darum, anderer Leute<br />
Blut zu saugen (selbst wenn einige Freiwillige jetzt laut<br />
„hier“ rufen) und – nein! – das Vampire Lifting macht Sie<br />
auch nicht unsterblich.<br />
Was aber bringt es uns? Ganz einfach: Mithilfe der<br />
Injektion von thrombozytenreichem Blutplasma (PRP-<br />
Behandlung) lässt sich die Hautalterung verlangsamen.<br />
Seit Jahren schon verwenden Chirurgen thrombozytenreiches<br />
Plasma zur Behandlung von Arthrose, Bänderriss<br />
oder Sehnenscheidenentzündung. Beim Vampire<br />
Lifting hingegen kommt das Plasma zu rein ästhetischen<br />
Zwecken zum Einsatz. Spezifische Studien zur Wirksamkeit<br />
dieses Verfahrens gibt es bisher nicht, aber das<br />
Einspritzen des Blutplasmas soll die Haut verjüngen und<br />
kleine Fältchen oder Aknenarben mildern, indem es im<br />
Injektionsbereich die Hauterneuerung fördert.<br />
Wie funktioniert das in der Praxis? Keine Angst, der Arzt<br />
wird Ihnen nicht das Blut anderer Menschen in die Haut spritzen.<br />
Das Verfahren ist zu 100 % natürlich und sehr einfach.<br />
Wenn man einen Hang zu Nadeln hat, versteht sich …<br />
Der Arzt wird Ihnen zunächst Blut abnehmen. Dann<br />
gibt er es in eine Zentrifuge, um daraus das Blutplasma<br />
zu gewinnen. Diese Flüssigkeit, die vom Blut getrennt<br />
eine goldene Färbung aufweist, wird Ihnen mittels Spritze<br />
wieder in die Haut injiziert. Dieser Vorgang kann an allen<br />
Bereichen des Körpers erfolgen, an dem es zu einer Alterung<br />
der Haut kommt. Vor allen Dingen an der Stirn, den<br />
Augenringen, dem Dekolleté oder dem Hals kommt das<br />
Verfahren zum Einsatz. Nach einigen Wochen wirkt Ihre<br />
Haut erfrischt und glatter.<br />
Sie sind noch skeptisch? Dann denken Sie ans<br />
nächste Halloween: Sie brauchen sich nicht mehr zu<br />
verkleiden, sondern können dann einfach sagen, dass<br />
Sie ein echter Vampir sind. Keine Frage: damit werden<br />
Sie Eindruck schinden.<br />
150<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
We give you the energy<br />
You write the story<br />
Luxembourg energy provider<br />
enovos.lu
SCHÖNHEIT<br />
RAN AN DEN BART!<br />
Bärte stehen für Männlichkeit<br />
und sind zur Zeit schwer in Mode.<br />
Aber Wildwuchs ist ein absolutes<br />
No-Go! Ob Drei-Tage-Bart oder<br />
langer Hipster-Bart, wichtig ist,<br />
dass er in Form gebracht wird.<br />
Daher: Nix wie hin zum Barbershop!<br />
152<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
SCHÖNHEIT<br />
„Vielleicht empfinden Männer ja als Gegenreaktion auf das Erstarken feministischer<br />
Bewegungen heute vermehrt das Bedürfnis, ihre Männlichkeit zur Schau<br />
zu stellen? In jedem Fall ist der Bart ein starkes Zeichen“, stellt Laura Ferber fest,<br />
die gemeinsam mit ihrem Bruder Lionel den Familienkonzern Ferber hair&style<br />
mit dreizehn Frisör-Salons und vier Barbershops in Luxemburg leitet.<br />
DER BARTTRÄGER VON HEUTE PFLEGT EINEN ANDEREN STYLE<br />
Seit rund zehn Jahren erlebt der Bart sein Comeback und ist nun wieder in<br />
Männergesichtern zu bewundern. Auch die Barber Shops schießen wie Pilze aus<br />
dem Boden. Ein gänzlich neues Phänomen? Nein, nicht ganz, wenn man einmal<br />
genauer hinsieht. Eigentlich war es nur in den 1980er und 1990er Jahren Mode,<br />
dass sich die Männer mehrheitlich jeden Morgen das Gesicht rasierten. Aber<br />
der Bartträger von heute hat wenig mit dem von damals gemein. Eine üppige,<br />
kratzende Bartpracht ist heutzutage nicht mehr angesagt. Und erst recht nicht<br />
der Bart, in dem sich Essensreste verfangen oder ein Vogel sich gern sein Nest<br />
bauen würde … Männlich? Na klar! Aber bitte präzise getrimmt und ordentlich<br />
gezähmt! „Ihr Bart ist wie ein wildes Tier: wenn Sie sich nicht darum kümmern,<br />
verlieren Sie die Kontrolle“, heißt es in einem Männermagazin. Damit wird<br />
deutlich: Bart zu tragen ist Männersache (für verantwortungsbewusste, reife<br />
Männer sozusagen) und nichts für kleine, wankelmütige Jungs.<br />
WIE BEI DER KOSMETIKERIN<br />
Ob Drei-Tage-Bart oder länger, einen Bart muss man stutzen, bürsten, waschen<br />
und ihn mit natürlichen Produkten mit Feuchtigkeit versorgen. Neigt er zum<br />
Ergrauen, kann man gegebenenfalls mit ein wenig Farbe nachhelfen. „Der Gang<br />
zum Barbier ist ein echtes Wohlfühl-Ritual. Man nimmt sich Zeit für sich und<br />
gönnt sich einen Moment der Erholung“, erklärt Lionel Ferber, der uns verrät,<br />
dass einige seiner Kunden sogar auf dem Frisörsessel einschlummern. Ist es für<br />
Männer also heute genauso selbstverständlich, zum Barbier zu gehen, wie für<br />
Frauen der Besuch der Kosmetikerin ist? „In bestimmter Hinsicht ist das durchaus<br />
der Fall. Übrigens war es vor nicht allzu langer Zeit noch so, dass die Männer<br />
auch in den Kosmetik-Salon gingen, beispielsweise zur Haarentfernung. Heutzutage<br />
befinden sich in unseren Barber Shops aber Kabinen für solche ästhetischen<br />
Behandlungen, wo eine ganze Palette von Schönheitsbehandlungen angeboten<br />
wird“, erklärt Laura. Klar ist: den Männern geht es nicht nur um Bartpflege,<br />
sondern eben auch darum, insgesamt mehr für die Pflege ihres Körpers zu tun.<br />
UND DER SCHNAUZBART?<br />
Der Lockdown hat unsere Gewohnheiten verändert. Das gilt auch für die Bärte.<br />
Aus Komfort-Gründen tragen einige vor dem Hintergrund der Maskenpflicht<br />
den Bart nun kürzer und den Teil über der Oberlippe etwas üppiger. A propos<br />
Oberlippenbart: Er erlebte erst kürzlich ein kleines Revival, sah man ihn doch<br />
bei den Berliner Hipstern. Ganz nebenbei ist das auch eine gute Nachricht für<br />
all jene Herren der Schöpfung, die mit einer ungleichmäßigen oder eben nicht<br />
so üppigen Behaarung an den Wangen gesegnet sind. Die gänzlich unbehaarten<br />
müssen übrigens nicht fürchten, gar keine Chance bei den Frauen zu haben.<br />
Irgendwann werden sie keinen Old Dutch Bart, kein Ziegenbärtchen oder voluminöse<br />
Koteletten mehr sehen wollen. Keine Frage: bald wird sich die Männlichkeit<br />
wieder mit einem völlig neuen Gesicht präsentieren.<br />
TEXT Fabrice Barbian<br />
153<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
KOLUMNE<br />
KANN DER NUTRI-SCORE<br />
BEIM KAMPF GEGEN DIE VOLKS-<br />
KRANKHEIT ÜBERGEWICHT HELFEN?<br />
DR. MARC KEIPES<br />
Direktor<br />
ZithaGesondheetsZentrum<br />
gesondheetszentrum.lu/blog<br />
154<br />
Ich bin fest davon überzeugt, dass eine<br />
gute Aufklärung der Verbraucher die<br />
halbe Miete ist. Ernährung ist ein komplexes<br />
Thema und nicht jeder kennt sich<br />
genügend gut damit aus. Mit diesem Artikel<br />
möchte ich Menschen, die regelmäßig<br />
im Supermarkt einkaufen, bei der Auswahl<br />
der richtigen Lebensmittel helfen. Mit<br />
dem Nutri-Score lassen sich Produkte mit<br />
besonders hohem Zucker-, Fett- und Salzanteil<br />
schnell als solche erkennen.<br />
Von A bis E<br />
Ähnlich wie bei den Energieeffizienzklassen für Haushaltsgeräte<br />
werden nach der Nutri-Score-Ampel auch<br />
Lebensmittel in fünf Stufen unterteilt. A (grün) steht für die<br />
gesündesten Lebensmittel. E (rot) hingegen deutet auf ein<br />
Lebensmittel hin, das zu „reichhaltig“ ist. Die Nutri-Score-<br />
Kennzeichnung ist auf der Verpackung gut sichtbar angebracht,<br />
sodass der Verbraucher auch dann weiß, was er<br />
kauft, wenn er die häufig sehr umfangreiche Zutatenliste der<br />
Lebensmittel nicht vorher ausführlich studiert hat. Ein französisch-britisches<br />
Forscherteam hat die Nutri-Score-Kriterien<br />
gemeinsam entwickelt. Und das Modell ist ein Erfolg.<br />
Die Nutri-Score-Stufen<br />
Wie so häufig steckt jedoch auch hier der Teufel im Detail.<br />
Ein Beispiel: Dunkle Schokolade mit einem Kakaoanteil<br />
von 85 % wird mit dem Buchstaben E gekennzeichnet, weil<br />
sie 40 % Fett enthält, wovon 40 % gesättigte Fettsäuren sind,<br />
sowie 15 g Zucker. Dabei wird völlig außer Acht gelassen,<br />
dass sie auch Polyphenole und andere positive Inhaltsstoffe<br />
enthält. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass der Genuss<br />
dunkler Schokolade die Flexibilität unserer Arterien erhöht.<br />
Industriell hergestellte Bonbons hingegen, die Farbstoffe<br />
und Zuckerersatz enthalten, die keinerlei Mehrwert in Sachen<br />
Nährstoffe oder Geschmack bringen, bekommen hingegen<br />
ein „A“, weil weder Zucker noch Fett oder Salz drin ist.<br />
Die Kriterien der Nutri-Score-Ampel gelten auch nicht für<br />
jedermann auf dieselbe Weise. So ist Salz bei Herzerkrankungen<br />
oder Bluthochdruck kontraproduktiv. Bei jungen<br />
Frauen mit einem niedrigen Blutdruck hingegen kann ein<br />
wenig Salz durchaus positiv wirken. Menschen, die sich<br />
Low Carb ernähren, d. h. mehr Fettsäuren und Proteine<br />
zu sich nehmen (aber wenig Pasta, Reis oder Brot), haben<br />
bessere Cholesterinwerte als diejenigen, die gesättigte<br />
Fettsäuren und viele Kohlenhydrate bzw. Zucker essen.<br />
Maßvoll heißt die Devise<br />
Auch die Menge der Lebensmittel, die ein Mensch zu<br />
sich nimmt, spielt bei den Nutri-Score-Kriterien keine<br />
Rolle. Dabei liegt auf der Hand, wie wichtig dieser<br />
Faktor ist. Ein Müsli mit vielen Ballaststoffen, Antioxydantien,<br />
Mineralstoffen und anderen Mikronährstoffen<br />
in vernünftigen Mengen ist förderlich für die Gesundheit.<br />
Ein halbes Müsli-Päckchen zu jedem Frühstück ist<br />
es ganz bestimmt nicht – es sei denn, man ist Radfahrer<br />
bei der Tour de France oder leistet jeden Tag zehn<br />
Stunden körperlich anstrengende Arbeit. Nur weil auf<br />
einem Produkt der Nutri-Score-Buchstabe A zu sehen<br />
ist, bedeutet es nicht, dass es gesund ist und in rauen<br />
Mengen verzehrt werden sollte. Der Nutri-Score berücksichtigt<br />
außerdem auch nicht den Verarbeitungsgrad<br />
der Lebensmittel oder bestimmte Inhaltsstoffe, die<br />
vermutlich gesundheitsschädlich sind: sogenannte<br />
Transfette, Fructose usw.<br />
Mein Rat<br />
Der Nutri-Score stellt die Inhaltsstoffe der Lebensmittel<br />
stark vereinfacht dar und bietet auch deswegen kritischen<br />
Stimmen eine gewisse Angriffsfläche. Meine Empfehlung:<br />
versuchen Sie nicht, im Supermarkt die am wenigsten<br />
gesundheitsschädlichen, industriell verarbeiteten<br />
Lebensmittel zu finden, sondern greifen Sie stattdessen<br />
einfach zu den vielfältigen lokalen, saisonalen und<br />
frischen (oder tiefgefrorenen) Lebensmitteln!<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
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GESUND BLEIBEN.<br />
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Gesund sein und es zu bleiben ist uns sehr wichtig.<br />
Deswegen haben wir die Internetseite gesondbleiwen.cmcm.lu ins Leben gerufen.<br />
Hier findet ihr eine Reihe an leicht verständlichen und einfach umsetzbaren Gesundheitstipps.<br />
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NATURHEILKUNDE<br />
EINE GANZHEITLICHE SICHTWEISE<br />
AUF DEN MENSCHEN<br />
An der luxemburgischen Akademie für Naturheilkunde „Académie de Naturopathie de Luxembourg“<br />
(ADNL) kann man zahlreiche Naturheilverfahren erlernen. Es handelt sich dabei um eine traditionelle,<br />
natürliche Medizin mit einem ganzheitlichen Ansatz, bei der der Mensch in seiner Gesamtheit und<br />
als Wesen, das unmittelbar mit seiner Umwelt verbunden ist, im Mittelpunkt steht.<br />
WAS GENAU IST NATURHEILKUNDE?<br />
Die Weltgesundheitsorganisation WHO stuft die Naturheilkunde<br />
als drittes weltweit angewandtes nicht-konventionelles<br />
Heilverfahren ein, neben der Traditionellen Chinesischen<br />
Medizin (TCM) und Ayurveda. Die Naturheilkunde<br />
versteht sich als eine Kombination mehrerer Naturheilverfahren,<br />
die zum Erhalt des allgemeinen Wohlbefindens zum<br />
Einsatz kommen, präventiv wirken sollen und dann unterstützend<br />
eingesetzt werden, wenn es darum geht, wieder<br />
mehr Gesundheit und Vitalität zurückzuerlangen.<br />
„Gesundheit bedeutet vollkommenes physisches,<br />
mentales und soziales Wohlbefinden“, weiß Aurélie<br />
Maire, Yogalehrerin und -therapeutin, Heilpraktikerin<br />
und Dozentin an der ADNL.<br />
Die Naturheilkunde ist also vor allen Dingen eine<br />
Lebenseinstellung. „Jeder Mensch sollte auf seinen<br />
Körper und seine Bedürfnisse hören und einen Lebensstil<br />
führen, der zu ihm passt und mit dem es gelingt, die richtige<br />
Balance zu erlangen“, erklärt Aurélie Maire.<br />
Die Naturheilkunde fußt auf drei Grundsätzen. Wesentlich<br />
sind regelmäßige körperliche Aktivität, gesunde<br />
Ernährung und ein ausgewogenes psycho-emotionales<br />
Befinden. Natürliche Heilverfahren kommen dann<br />
ergänzend zum Einsatz. So kann auf die individuellen<br />
Bedürfnisse des Einzelnen reagiert werden, die in einer<br />
ausführlichen Eingangsanamnese, bei der die Vitalität<br />
des Patienten untersucht wird, ermittelt werden. Aromatherapie,<br />
Phytotherapie, Gemmotherapie, Energetik oder<br />
auch die Atemtherapie sind nur einige der Behandlungsverfahren,<br />
die Heilpraktiker bei der Ausübung ihrer<br />
Tätigkeit anwenden, um Menschen Möglichkeiten für ein<br />
gesünderes Leben aufzuzeigen.<br />
DIE AKADEMIE FÜR NATURHEILKUNDE<br />
IN LUXEMBURG ADNL<br />
Die ADNL wurde von David Blondiau, einem Personal<br />
Trainer, Ernährungstherapeuten und Heilpraktiker gegründet,<br />
weil er Interessierten eine erstklassige, durch<br />
Fachleute vermittelte Ausbildung anbieten wollte.<br />
„Unsere Kurse entsprechen den neuesten wissenschaftlichen<br />
Standards und berücksichtigen auch jüngere<br />
Erkenntnisse im Bereich der Naturheilkunde“, betont<br />
David Blondiau.<br />
Die Ausbildung zum Heilpraktiker dauert zwei Jahre<br />
und kann in Präsenz oder per E-Learning absolviert<br />
werden. Sie richtet sich sowohl an Personen, die die Tätig-<br />
156<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
ADVERTORIAL<br />
keit beruflich ausüben möchten, als auch an interessierte<br />
Laien, denen das eigene Wohlbefinden und das ihrer<br />
Familie am Herzen liegt. „Die meisten unserer Schülerinnen<br />
und Schüler hatten Lust, ihrem Leben eine neue<br />
Richtung zu geben und zurück zur Natur zu finden“, hat<br />
Aurélie Maire beobachtet.<br />
Wer mehr über die Ausbildung erfahren möchte und<br />
sich für die nächsten Aus- und Fortbildungszeiträume<br />
interessiert, wird hier fündig: academie-naturopathie.lu<br />
Wer sich für Alternativmedizin interessiert, aber keine<br />
zweijährige Ausbildung absolvieren kann oder möchte,<br />
kann an Tagungen und Fortbildungen teilnehmen, die<br />
regelmäßig von der ADNL angeboten werden.<br />
HEALTHENTIAL. PLATTFORM FÜR NATÜR-<br />
LICHE GESUNDHEIT UND WOHLBEFINDEN<br />
Vor dem Hintergrund seiner ganzheitlichen Sichtweise<br />
auf das Thema Gesundheit hat David Blondiau auch<br />
„Healthential“ mitbegründet. Hier finden sich Informationen<br />
rund um die Themen „natürliche Gesundheit“ und<br />
„Wohlbefinden“ sowie eine große Auswahl an Nahrungsergänzungsmitteln,<br />
die in Luxemburg produziert und<br />
höchsten Nachhaltigkeitsstandards gerecht werden.<br />
Die Produkte sollen Menschen dabei helfen, ihre innere<br />
Balance wiederherzustellen und Vitalität zurückzugewinnen.<br />
„Natürlich reicht es nicht aus, Nahrungsergänzungsmittel<br />
einzunehmen. Man muss auch insgesamt seinen<br />
Lebensstil ändern“, ist es dem Gründer der ADNL David<br />
Blondiau noch wichtig zu betonen.<br />
Bei Healthential erhält man hochgradig bioverfügbare<br />
Nahrungsergänzungsmittel, die das Immunsystem<br />
schützen und keinerlei entzündungsförderliche Inhaltsstoffe<br />
oder unnötige Additive enthalten.<br />
Die natürlichen Nahrungsergänzungsmittel können<br />
auf der Website bestellt werden. Auch eine kostenlose<br />
Produktberatung wird angeboten. Außerdem ist es<br />
möglich, sich individuell über eine gesunde Lebensweise<br />
beraten zu lassen. Online kann hierzu ein Termin mit<br />
einem Heilpraktiker vereinbart werden. Weitere Informationen<br />
erhalten Sie hier: healthential.lu<br />
WERTVOLLE NAHRUNGSERGÄNZUNGS-<br />
MITTEL FÜR DIE HERBSTZEIT<br />
Um den Körper auf den nahenden <strong>Herbst</strong> vorzubereiten,<br />
empfehlen die Heilpraktiker von Healthential<br />
drei Wirkkomplexe: „Vitamine D“ (Natürliches<br />
Vitamin D3) zur Stärkung der Immunabwehr,<br />
„Détox“ mit Pflanzenextrakten (enthält schwarzen<br />
Rettich, Mariendistel und Artischocke) und<br />
Mikronährstoffen zur Reinigung des Organismus<br />
und als Booster vor dem Beginn der kalten<br />
Jahreszeit. Außerdem soll „Magnésium“ (Magnesiumglycerophosphat<br />
und verschiedene B-Vitamine)<br />
dabei helfen, Müdigkeit und Stress zu reduzieren<br />
und Muskelkrämpfen vorzubeugen.<br />
1<br />
Definition der WHO.<br />
2<br />
ADNL ist eine Ausbildung, die von DB Lifestylecoaching angeboten wird. Dabei handelt es sich um eine vom Wirtschaftsministerium<br />
offiziell anerkannte Ausbildungsstätte (Nr. 10077290) in Luxemburg. Es besteht daher die Möglichkeit, für Fortbildungen an diesem<br />
Institut einen individuellen Bildungsurlaub zu beantragen.<br />
157<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
WEB TALK<br />
HILFE,<br />
ICH HAB’<br />
FOMOMO!<br />
Die sozialen Netzwerke treiben bekanntlich<br />
gern seltsame Blüten – dazu zählen auch<br />
ein paar ziemlich schräge „Krankheiten“.<br />
TEXT Susanne Jaspers<br />
Wie bitte? Sie leiden an FOMO? Tja, dann sind Sie in Sachen angesagte<br />
Social-Media-Erkrankungen nicht wirklich auf dem neuesten<br />
Stand. Die „Fear of missing out“, die Angst, etwas zu verpassen,<br />
wurde wie so viele andere leicht spinnerte Trends in den USA erfunden.<br />
Bzw. als Problem erkannt. Was schon ein paar Jahre her, aber<br />
seitdem kein bisschen besser geworden ist. Schließlich hat die Zahl<br />
der Instagram-Fotos, Tweets, Facebook-Posts, Youtube- oder TikTok-<br />
Videos, mit denen der zeitgenössische Smartphone-Besitzer tagtäglich<br />
überflutet wird, noch deutlich zugenommen. Und genau darin<br />
liegt das Problem: All diese Bilder vermitteln nämlich den Eindruck,<br />
sämtliche Freunde und Bekannte (und natürlich auch die vielen Internet-Bekannten,<br />
die man in Wirklichkeit gar nicht kennt), die da ständig<br />
posten, hätten unablässig riesigen Spaß, feierten ununterbrochen<br />
Wahnsinns-Partys und erlebten dauernd spannende Abenteuer rund<br />
um den Globus, während man selbst bloß gelangweilt vor dem Fernseher<br />
abhängt. Bislang litt man dann unter der guten alten FOMO.<br />
Aber das war, wie gesagt, gestern. Mittlerweise gestaltet sich die<br />
Sache deutlich komplizierter.<br />
Als wesentlich aktuelleres Phänomen auf dem Gebiet des Social-<br />
Media-Wahnsinns gilt BROMO. Damit hat zu kämpfen, wer all die<br />
tollen Tweets und Posts, Filmchen und Fotos auf einmal nicht mehr<br />
zu sehen bekommt. Wofür es eigentlich einen nett gemeinten Grund<br />
gibt: BROMO bedeutet „Bros (protecting you from) missing out“.<br />
Was heißt, dass die Freunde – in coolem US-Slang „Bros“ – einen vor<br />
dem Gefühl schützen wollen, etwas verpasst zu haben, weil man bei<br />
einem Event nicht dabei war, und daher aus Rücksicht gar keine Fotos<br />
von den jeweiligen Feten, Festen oder Ferienhighlights posten. Das<br />
Dumme an der netten Geste ist nur, dass die Freunde damit im Zweifelsfall<br />
das genaue Gegenteil erreichen – denn das Nicht-Posten von<br />
Fotos kann neben der BROMO sogar die noch dramatischere MOMO<br />
auslösen – wenn Sie nicht gerade FOMOMO haben …<br />
BROMO<br />
„Bros“ (protecting you from) missing<br />
out – Die Freunde posten keine<br />
Event-Fotos oder -Filme, damit man<br />
nicht das Gefühl hat, etwas verpasst<br />
zu haben, weil man nicht dabei war –<br />
keine gute Idee.<br />
FOMOMO<br />
Fear of the mystery of missing out<br />
– Die Angst, was in den sozialen Netzwerken<br />
zu verpassen, weil der Handy-<br />
Akku leer ist und man fürchtet, dass<br />
alle anderen sich irgendwo amüsieren<br />
und man selbst weder dabei ist noch<br />
irgendwas davon mitbekommt.<br />
MOMO<br />
Mystery of missing out – Hier wird<br />
einem angst und bange, weil man in<br />
den Netzwerken keine Posts von den<br />
Partys der Freunde findet und daher<br />
noch nicht einmal weiß, was man<br />
(vermutlich) verpasst hat. Somit<br />
ein unerwünschter Nebeneffekt<br />
von BROMO.<br />
158<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
© RAYMOND CLEMENT
LUXEMBURG<br />
160<br />
TEXT<br />
FOTOS<br />
Joscha Remus<br />
Raymond Clement<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
LUXEMBURG<br />
DAS FRUCHTFEUER-<br />
WERK VON BEAUFORT<br />
Wie lautet die Rezeptur für einen paradiesischen Tag<br />
in der kleinen Luxemburger Schweiz? Man nehme ein<br />
verträumtes Renaissanceschloss, eine idyllische Burg,<br />
einen romantischen Burgweiher, einige malerische<br />
Wanderpfade und zum Ausklang eine lokale Spezialität,<br />
einen leckeren Cassis beispielsweise und voilá, fertig ist<br />
der Zaubertag!<br />
Aber natürlich könnte man, angesichts der Vielfalt der<br />
Möglichkeiten, auch gleich ein ganzes Wochenende samt<br />
fruchtigem Ausklang rund um das Schloss und die Burg<br />
Beaufort verbringen. Denn gleich vom Burg-Parkplatz aus<br />
führen abwechslungsreiche Wanderpfade in Naturwaldreservate<br />
und zu wunderschönen Aussichtspunkten. Besonders<br />
zu empfehlen ist dabei der Rundwanderweg B1 (Beaufort<br />
1), der einen nach der Wanderung wieder zur Burg<br />
zurückbringt, wo man sich abschließend stärken, erholen<br />
und einen köstlichen Cassero, pur als Likör oder mit Sekt<br />
verdünnt, genießen kann. Auf den Cassero und seine interessante<br />
Entstehungsgeschichte kommen wir gleich zurück.<br />
Die schöne Burg<br />
Zuerst einmal aber zur Burg, denn sie fällt den Besuchern<br />
zuerst ins Auge. Sie befindet sich am Talrand der Hochebene<br />
von Beaufort. Der Name leitet sich von der romanischen<br />
Fassung des lateinischen Begriffs „bellus fortis“<br />
ab, was so viel wie „schöne Burg“ bedeutet. Geht man von<br />
diesem alten Namen aus, schien bei der zwischen 1050<br />
und 1650 in vier Bauphasen entstandenen Mittelalterburg<br />
von Beaufort auch die prächtige Lage von Anfang<br />
an zur Namensgebung beigetragen zu haben. Der luxemburgische<br />
Naturfotograf Raymond Clement, der die Burg<br />
so wunderbar ins Bild setzen kann, gerät angesichts des<br />
pittoresken Baus ins Schwärmen.<br />
Zu den Bewunderern der Burg gehörte einst auch Victor<br />
Hugo, der 1871 bei seinem Besuch in Beaufort staunte:<br />
„Zwischen zwei Regengüssen bin ich zur Burg gegangen.<br />
Sie erscheint bei einer Biegung, in einem Wald, am<br />
Ende einer Schlucht. Sie ist eine Traumerscheinung. Sie<br />
ist prächtig.“ Die Burg Beaufort ist tatsächlich auch heute<br />
noch prachtvoll, auch wenn der Zahn der Zeit etwas an<br />
ihr genagt hat.<br />
Seit 1981 sind die Burg und das Renaissanceschloss<br />
Beaufort im Besitz des Luxemburger Staates und unter<br />
der Verwaltung der Freunde der Beauforter Schlösser.<br />
161<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
LUXEMBURG<br />
Die heute bei einem Rundgang durch die Burg in sämtlichen<br />
Räumen zu sehenden Zeichnungen vermitteln eine<br />
Vorstellung vom früheren Aussehen der Burg und dem<br />
Leben der damaligen Bewohner.<br />
Zu den vielen interessanten Geschichten, die es über<br />
die Burg rund um ihre Wehrmauern, den früheren Wassergraben<br />
und die in den Felsen getriebenen Burgverließe zu<br />
erzählen gibt, gehört auch so manch verwegene.<br />
So sticht die Geschichte von Bernhard III. heraus, der<br />
ab 1539 Herr von Beaufort war. Unter der Regentschaft<br />
seines Schwiegersohns Gaspard de Heu aus Metz wurde<br />
die Burg kurzzeitig sogar zum Unterschlupf für holländische<br />
Freibeuter und Plünderer.<br />
Nach den ersten Bauphasen im 11. und 13. Jahrhundert<br />
war es ein gewisser Jean Baron de Beck, der der Burg zu<br />
Glanz verhalf. Der aus bescheidenen Verhältnissen stammende<br />
Jean Beck wurde nach militärischen Erfolgen und<br />
seinem Aufstieg zum General von Kaiser Ferdinand III. in<br />
den erblichen Adelsstand erhoben. Nach den Wirrnissen<br />
des Dreißigjährigen Krieges wurden während seiner Zeit<br />
die letzten großen Umbauten an der Burg vorgenommen.<br />
Als alleiniger Herr von Beaufort begann Baron Freiherr<br />
von Beck 1643 auch mit dem Bau eines neuen, repräsentativen<br />
Renaissanceschlosses, das auf geführten Touren<br />
besichtigt werden kann.<br />
Der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde die<br />
Burg Beaufort übrigens bereits 1932 durch den damaligen<br />
Schlossherren Edmond Linckels. Ab 1750 hatte ein<br />
langsamer Verfall der alten Burg begonnen. Edmond<br />
Linckels befreite die Ruine vom jahrhundertealten Schutt<br />
und machte die Burg Beaufort Anfang der 1930er Jahre<br />
zur ersten luxemburgischen Burg überhaupt, die für den<br />
Tourismus erschlossen wurde.<br />
Der köstlich dunkelrote Drank<br />
Unter Edmond Linckels wurde die Destillerie, die bereits<br />
durch den früheren Pächter in Nebenräumen des Schlosses<br />
installiert worden war, weitergeführt.<br />
Seit 1930 befasste er sich mit der Fabrikation des<br />
Cassislikörs „Cassero“. Linckels legte bereits damals die<br />
ersten Felder für Schwarze Johannisbeeren an. Seine<br />
Frau Anne-Marie Linckels-Volmar führte nach seinem<br />
Tod seine Arbeit fort.<br />
Laut Jacqueline Kuijpers, die heute die Cassero-<br />
Produktion leitet, wurden die Schwarzen Johannesbeeren<br />
damals noch von Hand geerntet. Die Dorfbewohner<br />
halfen bei der Ernte mit. Anschließend wurden die gefüllten<br />
Eimer vor dem Schlosskeller abgewogen und pro<br />
Kilo bezahlt. Jacqueline Kuijpers, die auch die Verwaltung<br />
der Gebäude und den Ticketverkauf für Führungen<br />
übernommen hat (siehe Informationen am Ende des<br />
Artikels), kann sich selbst noch gut an dieses aufwändige<br />
Handpflücken erinnern. Heute, sagt Kuijpers mit<br />
einem Lächeln, würde diese Arbeit durch eine extra dafür<br />
konstruierte „Schwaarzkréischelspléckmaschinn“, eine<br />
„Schwarzejohannisbeerpflückmaschine“, übernommen.<br />
Doch so ganz ohne Handarbeit kommt man auch bei der<br />
heutigen Cassis-Produktion nicht aus. Das sieht man<br />
besonders eindrucksvoll, wenn Jacqueline Kuijpers sich<br />
an die drehbar gelagerten Fässer im Schlosskeller begibt<br />
und die Handkurbel betätigt. Jedes der Eichenholzfässer<br />
fasst zwischen 800 und 1.500 Liter.<br />
Ein lokales, frisches, reines Naturprodukt<br />
Normalerweise müsste man die Früchte, um den<br />
Geschmack und die Qualität der Schwarzen Johannesbeeren<br />
zu bewahren, gleich nach der Ernte bei minus 30<br />
Grad einfrieren. Doch rund um die Burg und das Schloss<br />
Beaufort sind die Transportwege glücklicherweise so<br />
kurz, dass man die frischen Früchte sofort verarbeiten<br />
kann. Dabei erntet der Landwirt Jean-Paul Friederes<br />
auf dem Eppeldorfer Berg täglich nur so viele Schwarze<br />
Johannisbeeren, wie man am gleichen Tag verarbeiten<br />
kann. Der Beforter Cassis kommt ganz ohne chemische<br />
Zusätze aus.<br />
Die Früchte müssen schön reif sein und tüchtig Sonne<br />
getankt haben. Die Qualität hängt auch vom Wetter ab,<br />
das sich bekanntlich jedes Jahr so ändert wie die Erntemenge.<br />
Wenn nicht genügend hochwertige Schwarze<br />
Johannisbeeren in Luxemburg geerntet werden können,<br />
werden sie im Südosten Frankreichs, im Department<br />
Ardèche, hinzugekauft.<br />
Nachdem die in 93-prozentigen Alkohol eingelegten<br />
Früchte zwei Monaten Reifezeit in den Eichenfässern<br />
absolviert und der Alkohol und das Fruchtaroma sich gut<br />
vermischt haben, werden die Früchte gepresst. Der Saft<br />
wird dann mit Zucker vermengt und erneut in die drehbaren<br />
Fässer gefüllt, wo die Handkurbel dreimal am Tag<br />
ins Spiel kommt. Das Drehen der Fässer ist wichtig, damit<br />
sich der Zucker auflöst.<br />
Vitamin-C-reiches Wunder<br />
Der Geschmack der Schwarzen Johannisbeere, dieser<br />
seit dem 16. Jahrhundert in Mitteleuropa in Gärten<br />
angepflanzten Vitamin-C-reichen Frucht, ist intensiver<br />
und etwas herber als der der Roten Johannisbeere. Nach<br />
dem Geheimnis der Rezeptur gefragt, antwortet Jacqueline<br />
Kuijpers, es sei allein die Qualität der erntefrischen<br />
Frucht, die den Cassero zu einem Naturprodukt mache.<br />
Doch wenn man das Lächeln auf dem Gesicht von<br />
Jacqueline Kuijpers sieht, darf man durchaus behaupten,<br />
auch die Liebe und Leidenschaft zum tief dunkelroten<br />
Cassero gehört zu den Geheimnissen der Herstellung<br />
dieses Getränks.<br />
Der Cassero hat einen Alkoholgehalt von 29 Prozent<br />
und wird gerne als Aperitif mit Weißwein oder Cremant<br />
gemischt. „Im Winter“, so Jacqueline Kuijpers, „schmeckt<br />
er aber auch als Grog ganz wunderbar.“<br />
Weißer Sand wie auf den Bahamas<br />
Wie eingangs erwähnt, führen einige Wanderwege zur<br />
Burg Beaufort. Empfehlenswert ist der Wanderweg B1,<br />
164<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
LUXEMBURG<br />
165<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
ein 10,6 km langer Rundweg, der direkt an der Burg<br />
beginnt und an ihr endet. Auf der Strecke gibt es einen<br />
schönen Aussichtspunkt, an dem man rasten und weit<br />
über das Tal der Sauer hinwegsehen kann. Laut Patrick<br />
Deboulle, Wanderführer des Natur- und Geoparks<br />
Müllerthal – Kleine Luxemburger Schweiz ist dieser<br />
Wanderweg vor allem wegen seiner Nähe zur Burg<br />
Beaufort, dem Plateau mit Ausblick und dem wildromantischen<br />
Tal des Halerbachs und Haupeschbachs zu<br />
empfehlen.<br />
Patrick führt uns gleich hinter dem Schloss Beaufort zu<br />
einem schönen, mit wilden Farnen bewachsenen ehemaligen<br />
Waschbrunnen, dem Klingelbuer. Daneben ist eine<br />
Archimedische Schraube zu sehen – eine Schneckenschraube,<br />
mit der man Wasser auf ein höheres Niveau<br />
befördern kann. Kinder lieben diesen Ort. Dann führt<br />
uns Patrick Deboulle zu eindrucksvollen Felsformationen,<br />
die man entlang des Wanderwegs B1 immer wieder<br />
sehen kann. Alleine durch tektonische Hebungen, durch<br />
Kompression und die Arbeit des Wassers entstanden hier<br />
schöne Ablagerungen, imposante Überhänge und Felsen<br />
mit Wabenverwitterung – Strukturen, bei denen Kalk<br />
das Wasser auf bizarre Art aus dem Felsen löst. Da sich<br />
vor 200 bis 250 Millionen Jahren in der Kleinen Luxemburger<br />
Schweiz ein Meer befand, stößt man auch immer<br />
wieder auf Stellen mit feinem weißen „Meeressand“, ein<br />
in Jahrtausenden entstandener feinster Sandstein, der<br />
ursprünglich aus diesem Urmeer stammt.<br />
Oben auf dem Plateau kommen wir an einem Felsen vorbei,<br />
der wie ein gigantischer Steinpilz aussieht und einen Treppendurchgang<br />
besitzt. Dahinter sind wir umgeben von<br />
Stechpalmen, die auf Englisch Holly heißen. Intelligente<br />
stechpalmenartige Gewächse seien das, so erfahren wir,<br />
weil diese Pflanze – ganz nach dem Luxemburger Motto<br />
„Eis Beem hu Charakter“ – an den Blättern nur unten<br />
Stacheln austreibt, um sich gegen Fressfeinde zu wehren.<br />
Also ist auch die Natur rund um die Burg Beaufort immer<br />
wieder für eine Überraschung gut.<br />
ÖFFNUNGSZEITEN –<br />
FÜHRUNGEN – KONTAKT<br />
Die Besichtigung der Burg und des Renaissanceschlosses<br />
sind möglich. Burg und Schloss können<br />
zwischen dem 1. April und Anfang November<br />
besichtigt werden. Es wird um vorherige<br />
Anmeldung gebeten. Eine Gratisverkostung<br />
ist im Eintrittspreis inbegriffen.<br />
Kontakt: +352 / 83 66 01<br />
Mail: contact@beaufortcastles.com<br />
Webseite: beaufortcastles.com<br />
166<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
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es ist so weit! Nachdem wir, wie so viele andere, unser Event pandemiebedingt mehrfach verlegen mussten,<br />
steht nun das neue Datum für die Verleihung der BLOG AWARDS 2020 fest:<br />
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<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
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<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
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171<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
REPORTAGE<br />
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VON DER PARTIE!<br />
SIMULATION: VIZE FOR METAFORM ARCHITECTS<br />
Ein Jahr später als geplant<br />
kann sie nun endlich stattfinden:<br />
Am 1. Oktober wird die<br />
Weltausstellung in Dubai ihre<br />
Tore öffnen. Sechs Monate lang<br />
lädt sie Besucher von nah und<br />
fern zu einer Entdeckungsreise<br />
ein. Im luxemburgischen Pavillon<br />
wird mit dem Restaurant<br />
Schengen Lounge der Sternekoch<br />
Kim Kevin de Dood das<br />
Zepter übernehmen. Unterstützung<br />
erhält er dabei von<br />
lokalen Kräften, aber auch von<br />
31 Auszubildenden der École<br />
d’Hôtellerie et de Tourisme<br />
du Luxembourg (EHTL).<br />
172<br />
Marion Finzi<br />
Ramunas Astrauskas<br />
TEXT<br />
FOTO<br />
Entwicklung des Gastronomiekonzepts<br />
für die Expo 2020 gemeinsam mit der EHTL<br />
Schon sehr früh wurde die EHTL in die Planung des<br />
Gastronomiekonzepts für die Expo eingebunden. Die<br />
luxemburgische Generalkommissarin der Expo 2020,<br />
Frau Maggy Nagel, hatte sich an die Ausbildungsstätte<br />
gewandt. „Ursprünglich hatte man wegen unserer Expertise<br />
im Bereich Catering angefragt. Dann aber hat die GIE<br />
den Wunsch zum Ausdruck gebracht, jungen Talenten<br />
der luxemburgischen Gastronomie eine Bühne zu bieten.<br />
Dank unserem Netzwerk aus ehemaligen Lernenden unserer<br />
Schule konnten wir hier bei der Suche behilflich sein“,<br />
erzählt der Direktor der EHTL Michel Lanners.<br />
Die Idee, dass einige der Schüler der Schule einen Teil<br />
ihrer Praxis-Erfahrung dann in Dubai absolvieren können,<br />
entstand mit der Zeit. So werden nun 31 Auszubildende<br />
verteilt über drei Zeiträume direkt unter der Ägide des<br />
Chefkochs Kim Kevin de Dood arbeiten. Begleitet werden<br />
sie von zwei Dozenten der EHTL.<br />
Die Auszubildenden der EHTL werden direkt mit dem<br />
Sternekoch zusammenarbeiten, sie werden in der Küche<br />
helfen, den Service übernehmen und auch die Besucher<br />
willkommen heißen. „Soweit ich es weiß, gibt es kein anderes<br />
europäisches Land bei der Expo, bei dem Auszubildende<br />
einer Hotelfachschule mit dabei sind“, unterstreicht Michel<br />
Lanners. Und so zeigt diese Kooperation eben auch, wie groß<br />
das Vertrauen in die zukünftigen Absolventen der EHTL ist.<br />
Luxemburg kann sich auf diese Weise außerdem noch besser<br />
von der Masse abheben. „Keine Ausbildung in unserer<br />
Schule kann eine solch einzigartige Erfahrung wettmachen,<br />
die ja in einer anderen Kultur als der unseren stattfindet. Die<br />
Lernenden werden zweifellos an Reife und Lebenserfahrung<br />
gewinnen“, freut sich der Direktor der Schule.<br />
Der Einsatz des Sternekochs de Dood in Dubai gelang<br />
dank der EHTL, die ihn als Dozenten eingestellt und der GIE<br />
vorgeschlagen hat. „Als luxemburgischer Sternekoch und<br />
ehemaliger Schüler unserer Schule repräsentiert er wie kein<br />
Zweiter die gastronomische Exzellenz Luxemburgs“, betont<br />
Michel Lanners. Vor Ort erfolgt das Management des Restaurants<br />
in Kooperation mit der Jumeirah Group. „Wir brauchen<br />
einen erfahrenen Partner, der die Gegebenheiten vor Ort<br />
kennt, damit wir das Restaurant unter Einhaltung der lokalen<br />
Vorgaben führen können“, erläutert der Direktor der Schule.<br />
Ein Sternekoch übernimmt die Leitung<br />
Der ehemalige Schüler der EHTL Kim Kevin de Dood hat<br />
sowohl in Europa als auch in Asien Erfahrungen sammeln<br />
können. In Singapur erhielt er mit dem Restaurant „Saint-<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
REPORTAGE<br />
Pierre“ seinen ersten Michelin-Stern, zwei Jahre später<br />
den zweiten. „Eine Woche nach meiner Abreise erhielt das<br />
Saint-Pierre seinen zweiten Stern“, berichtet der Sternekoch<br />
nicht ohne Stolz. Mittlerweile ist er wieder zurück in seiner<br />
luxemburgischen Heimat. „Die luxemburgische Gastronomie<br />
bei einer Weltausstellung vertreten zu dürfen, ist eine<br />
einmalige Chance.“<br />
Derzeit sieht die Planung 360 Gäste pro Tag an sieben<br />
Tagen pro Woche vor. Den Teams wird es also nicht langweilig<br />
werden! „Wir haben eine sehr genaue Auswahl<br />
getroffen und werden nur die besten und motiviertesten<br />
Auszubildenden mitnehmen.“<br />
„Die luxemburgische<br />
Gastronomie bei<br />
einer Weltausstellung<br />
vertreten zu dürfen, ist<br />
eine einmalige Chance.“<br />
Menü-Inspiration Luxemburg<br />
Eines der ersten Gerichte, das Sternekoch de Dood auf der<br />
Menükarte sehen wollte, waren Kniddelen. „Es war eine<br />
Herausforderung, hier ein Gericht zu kreieren, weil wir ja<br />
keinen Speck verwenden konnten. Ich habe stattdessen<br />
geräucherte Entenbrust genommen. Anschließend kommen<br />
die Kniddelen noch in die Pfanne, damit sie schön knusprig<br />
werden. Ich glaciere sie im Bratensaft der Ente mit frischen<br />
Kräutern. Das ist zwar nicht das traditionelle Rezept, aber<br />
unsere einzigartigen Kniddelen bleiben es trotzdem!“<br />
Das gesamte Menü wurde so gestaltet, dass es auch<br />
die kulturelle Vielfalt Luxemburgs widerspiegelt. Dazu<br />
wurden traditionelle Gerichte neu interpretiert: so gibt es<br />
für die Gäste eine Forelle Müllerin-Art an einer Ingwersauce,<br />
grünem Dill-Öl und Fenchel. Oder wie wäre es mit<br />
Lammbraten, der mit Champignon-Kartoffel-Waffeln,<br />
Pickles und würziger Senfsauce serviert wird?<br />
„Ich würde mir wünschen, dass die Luxemburger, die in<br />
der Schengen Lounge vorbeischauen, danach sagen, dass<br />
sie in jedem dieser modern zubereiteten Gerichte ein kleines<br />
bisschen Luxemburg erschmecken konnten“, hofft der<br />
Chefkoch lächelnd.<br />
Wir sehen uns ab dem 1. Oktober <strong>2021</strong> in Dubai!<br />
SIMULATION: VIZE FOR METAFORM ARCHITECTS<br />
173<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
FOODOSKOP<br />
JUNGFRAU<br />
23.08. - 22.09.<br />
Eins haben Sie in der Sommerpause<br />
ganz gewiss nicht vermisst:<br />
das fade Essen in der Kantine<br />
und die nicht enden wollenden<br />
Mittagessen mit den Kollegen.<br />
Ach, war das schön, als Sie den<br />
ganzen Tag Rohkost knabbernd<br />
und bei einem Glas Aperol Spritz<br />
gemütlich auf der Sonnenliege<br />
faulenzen durften!<br />
WAAGE<br />
23.09. - 22.10.<br />
Bei Ihnen ist alles eine Frage der<br />
gesunden Balance - außer im<br />
Sommer. Sie haben jede Menge<br />
Apéros mit Fleisch und Wurst aus<br />
der Region genossen und weniger<br />
zu saisonalem Obst und Gemüse<br />
gegriffen. Nach der Sommerpause<br />
ist nun auch Ihr Körper<br />
ein wenig aus dem Gleichgewicht<br />
geraten.<br />
SKORPION<br />
23.10. - 21.11.<br />
Entgegen allen Erwartungen – vor<br />
allen Dingen Ihren eigenen –<br />
haben Sie in diesem Sommer alle<br />
Vorbehalte über Bord geworfen.<br />
Sie haben Muscheln gegessen<br />
und Schnecken, obwohl Sie einmal<br />
geschworen hatten, so etwas nie<br />
im Leben anzurühren! Jetzt gilt es,<br />
diese „Positive Food Attitude“ auch<br />
mit in den <strong>Herbst</strong> zu nehmen.<br />
Marion Finzi<br />
TEXT<br />
APEROL SPRITZ<br />
› 60 ml Aperol<br />
› 90 ml Prosecco<br />
› 30 ml Sprudelwasser<br />
› Orangenscheiben<br />
Das Sommer-Getränk Aperol<br />
Spritz nehmen wir schlicht und<br />
ergreifend in den Winter mit.<br />
Ein grauer Himmel ist noch lange<br />
kein Grund, auf diesen Genuss<br />
zu verzichten!<br />
OLD FASHIONED<br />
› 60 ml Bourbon<br />
› 3 Spritzer Angostura Bitter<br />
› 1 TL Sprudelwasser<br />
› 1/2 TL Zucker<br />
› Schale einer Orange<br />
Cocktail-Mixen ist eine Kunst<br />
für sich. Zum Glück beherrschen<br />
Sie sie wie ein Profi. Vor allen<br />
Dingen, wenn es sich um einen<br />
der meistgetrunkenen Cocktails<br />
weltweit handelt!<br />
CAIPIRINHA<br />
› 60 ml Cachaça<br />
› 1 ‒ 2 Limetten<br />
› 1 ‒ 2 TL Zucker<br />
› gecrushtes Eis<br />
Mit diesem Cocktail fühlt sich das<br />
ganze Jahr nach Copacabana an …<br />
Im September holen Sie<br />
mit einem Caipirinha das<br />
brasilianische Lebensgefühl<br />
nach Luxemburg!<br />
174<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
FOODOSKOP<br />
SCHÜTZE<br />
22.11. - 21.12.<br />
Als guter Gastgeber hatten Sie<br />
diesen Sommer ständig Freunde<br />
zu Besuch. Selbst Fremde saßen<br />
an Ihrem Tisch. Sie hoffen, dass die<br />
Zeiten des Home-Office im <strong>Herbst</strong><br />
endlich vorbei sind, weil allein zu<br />
essen wirklich nicht Ihr Ding ist.<br />
STEINBOCK<br />
22.12. - 19.01.<br />
Den ganzen Sommer haben Sie in<br />
Luxemburg verbracht. Sie kennen<br />
alle Restaurants und Bars wie Ihre<br />
Westentasche. An der Kaffeemaschine<br />
wird Ihnen daher bis zum<br />
Jahresende der Gesprächsstoff<br />
nicht ausgehen …<br />
WASSERMANN<br />
20.01. - 18.02.<br />
Sie waren in den warmen Monaten<br />
vier Wochen fernab der Heimat.<br />
Jetzt, nach Ihrem Sommerurlaub,<br />
haben Sie eine unbändige Lust, all<br />
die guten Restaurants in Luxemburg<br />
zu entdecken. Kein Lokal wird<br />
mehr vor Ihnen sicher sein!<br />
FISCHE<br />
19.02. - 20.03.<br />
Sie haben den ganzen Sommer<br />
mit Ihren Lieben verbracht<br />
und sind von einem Familienessen<br />
zum nächsten gezogen.<br />
In diesem September hält Sie<br />
nichts zuhause: Restaurants, Bars,<br />
Terrassen. Ihr Motto: Das Leben in<br />
vollen Zügen genießen!<br />
WIDDER<br />
21.03. - 19.04.<br />
Für diese Ferienanlage haben Sie<br />
sich nicht zufällig entschieden: den<br />
ganzen Urlaub lang brauchten<br />
Sie nicht einmal selbst zu kochen.<br />
Herrlich! Aber irgendwie bekommt<br />
Ihnen Ihr Marmeladenbrötchen<br />
heute Morgen nicht … Zum Glück<br />
gibt es in Luxemburg ja tolle Cafés!<br />
STIER<br />
20.04. - 20.05.<br />
Im Sommer haben Sie sich den<br />
Bauch wie kein anderer vollgeschlagen.<br />
Die BBQ-Karte haben<br />
Sie rauf- und runterprobiert! Nun<br />
wird der skandinavische Winter-<br />
Grill auch in Luxemburg salonfähig<br />
gemacht, damit Sie bloß keine<br />
Entzugserscheinungen bekommen.<br />
ZWILLINGE<br />
21.05. - 20.06.<br />
Was Sie in diesem Sommer an<br />
gastronomischen Spezialitäten<br />
entdeckt haben, wurde schon<br />
wieder vergessen. Nicht vergessen<br />
haben Sie die vielen Begegnungen<br />
und Menschen. Im <strong>Herbst</strong> wird sich<br />
der Besuch bei Ihnen daher<br />
die Klinke in die Hand geben.<br />
KREBS<br />
21.06. - 22.07.<br />
Die vielen Restaurantbesuche<br />
im Sommer und die zahllosen<br />
Abende, an denen Sie nicht selbst<br />
in der Küche stehen durften, haben<br />
Ihnen zugesetzt. Nun gilt es, nachzuholen:<br />
Bis Weihnachten werden<br />
Sie keine einzige Einladung zum<br />
Essengehen mehr annehmen!<br />
LÖWE<br />
23.07. - 22.08.<br />
Den Sommer über haben Sie alle<br />
kulinarischen Neuheiten gekostet,<br />
die Ihnen zwischen die Finger<br />
kamen. Dabei haben Sie natürlich<br />
alles fein säuberlich dokumentiert.<br />
Von Ihren mondänen Dinners<br />
erzählt man sich in den allerhöchsten<br />
Kreisen. Gut gebrüllt, Löwe!<br />
175<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
GETRÄNKE<br />
130<br />
Appleberry<br />
130<br />
Herbal Pear<br />
VEGETARISCH<br />
26<br />
Knusprige Wontons<br />
27<br />
Marinierte<br />
Champignons<br />
28<br />
Fein getrüffeltes<br />
Mac ’n Cheese<br />
37<br />
49<br />
51<br />
53<br />
54<br />
55<br />
Waldpilze auf<br />
Ofenkartoffel<br />
Kichererbsen-<br />
Gemüse-Curry<br />
Farfalle mit<br />
Champignons<br />
Gekeimtes Brot mit<br />
Dill-Erbsenaufstrich<br />
Tarte mit gebratenem<br />
Kürbis<br />
Pikante Kichererbsengläser<br />
56<br />
57<br />
69<br />
71<br />
75<br />
78<br />
Suppe mit knusprigen<br />
Kichererbsen<br />
Tutti verdura<br />
Schwarze Quinoa-<br />
Plätzchen<br />
Rote-Quinoa-Risotto<br />
Chicorée-Chips<br />
Chicorée-<br />
Birnensalat<br />
79<br />
86<br />
98<br />
99<br />
111 131<br />
Paneer<br />
Süßkartoffel-Toast<br />
mit Ziegenfrischkäse<br />
Gourmet-Toast mit<br />
Walnuss-Kachkéis<br />
Knoblauch-Kachkéis-<br />
Pasteten<br />
Focaccia<br />
Risotto mit Trüffeln<br />
Piemonteser Art<br />
FLEISCH<br />
19<br />
20<br />
21<br />
22<br />
29<br />
30<br />
Feierstengszalot<br />
vum Hirsch<br />
Wildschweinragout<br />
mit Pfifferlingen<br />
Wildburger<br />
Tournedos vom<br />
Damhirsch<br />
Tagliatelle mit<br />
cremigen Pilzen<br />
Schnelle Pilzporree-<br />
Suppe<br />
36<br />
45<br />
47<br />
48<br />
50<br />
76<br />
Maronensuppe<br />
Hirschbraten in<br />
Rotwein-Wacholdersauce<br />
Lamm & frisches<br />
Kräutercurry<br />
Rotes Thai-Rindfleisch-Curry<br />
Grüner Chilli<br />
& Hühnercurry<br />
Gebratener Chicorée<br />
mit Lendensteak<br />
176<br />
<strong>KACHEN</strong> No.28 | HERBST 21
REZEPTVERZEICHNIS & IMPRESSUM<br />
77<br />
81 82 91 100<br />
Chicorée-Gratin mit<br />
Schinken-Käse-Sauce<br />
Blutwurst-Blätterteiggebäck<br />
Perlhuhnbraten<br />
mit Trauben<br />
Regenbogen-<br />
Reiswrap<br />
Soufflé mit Kachkéis<br />
& Pfifferlingen<br />
FISCH &<br />
MEERES-<br />
FRÜCHTE<br />
46<br />
63 83 106<br />
Vietnamesisches<br />
Garnelen-Curry<br />
Pici mit Semmelbröseln<br />
Kabeljau-Rückenfilet<br />
mit Traubensorten<br />
Heilbutt in Gravlax<br />
& Liebstöckel<br />
SÜSSES<br />
38<br />
58<br />
60<br />
Verlag Luxe Taste & Style Publishing Sàrl,<br />
4a, rue de Consdorf L-6230 Bech<br />
Herausgeberin &<br />
Chefredakteurin<br />
Redaktionsleitung <br />
Bibi Wintersdorf<br />
Pol Schons<br />
Zimteis auf<br />
Apfeltarte<br />
62<br />
Glutenfreie Twix<br />
mit Dattelkaramell<br />
95<br />
Veganer<br />
„Boxemännchen“<br />
70<br />
Weiße-Quinoa-<br />
Milchreis<br />
97<br />
Saftiger<br />
Kürbiskuchen<br />
84<br />
Mandel-<br />
Rosinentörtchen<br />
Redaktion<br />
Sarah Braun, Dieter Ebeling,<br />
Sylvie Ferrari, Claude François,<br />
Marion Finzi, Alexandra Hartung,<br />
Susanne Jaspers, Eloïse Jennes,<br />
Anne Lommel, Heike Meyers,<br />
Marc Keipes, Jessika Maria Rauch,<br />
Joscha Remus, Ursula Schersch,<br />
Martina Schmidt-Jamek, Marie<br />
Tissier, Oliver Zelt, Stéphanie<br />
Krischel, Fabrice Barbian<br />
Lektorat Myriam Welschbillig<br />
Übersetzung<br />
Emilie Di Vincenzo, G-dites sàrl<br />
Art Direktor<br />
Marc Dostert<br />
Grafik <br />
Enia Haeck<br />
Digital Content Manager Yannick Burrows<br />
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177<br />
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