17.08.2021 Aufrufe

ocean7 5/2021

Ein Leben voller Schiffe. Franz Scheriau und sein Weg vom Hochseekapitän auf allen Weltmeeren zum Betreiber des Schiffmuseum Vienna an der Donau. Ein Mekka für Yachties. Biograd – Publikumsmagnet für Wassersportler abseits der klassischen touristischen Hotspots Kroatiens. Herbstmessen. Was Cannes, Genua, Biograd und die 60. Auflage der Interboot in Friedrichshafen 2021 können. E-delboote. Fast die Hälfte der von Frauscher ausgelieferten Boote sind emissionsfreie Elektroboote – Tendenz steigend. Elektrisierend. Die slowenische Alfastreet 23 Cabin Evo, ein (auch preislich) attraktiver Daycruiser mit bis zu 30 kW, im Test beim Österreich-Händler Mittendorfer auf dem Attersee. Outboard. Mit der neuen Vida 33 hat Bavaria Yachts nun auch den Sprung in das Segment der Außenborder gewagt. Alles bleibt anders. Mit der neuen Sunbeam 32.1 stellte die österreichische Traditionswerft am Mattsee so ziemlich alles auf den Kopf. Gut so, wie ein Blick aufs Boot und in die Auftragsbücher zeigt.

Ein Leben voller Schiffe. Franz Scheriau und sein Weg vom Hochseekapitän auf allen Weltmeeren zum Betreiber des Schiffmuseum Vienna an der Donau.
Ein Mekka für Yachties. Biograd – Publikumsmagnet für Wassersportler abseits der klassischen touristischen Hotspots Kroatiens.
Herbstmessen. Was Cannes, Genua, Biograd und die 60. Auflage der Interboot in Friedrichshafen 2021 können.
E-delboote. Fast die Hälfte der von Frauscher ausgelieferten Boote sind emissionsfreie Elektroboote – Tendenz steigend.
Elektrisierend. Die slowenische Alfastreet 23 Cabin Evo, ein (auch preislich) attraktiver Daycruiser mit bis zu 30 kW, im Test beim Österreich-Händler Mittendorfer auf dem Attersee.
Outboard. Mit der neuen Vida 33 hat Bavaria Yachts nun auch den Sprung in das Segment der Außenborder gewagt.
Alles bleibt anders. Mit der neuen Sunbeam 32.1 stellte die österreichische Traditionswerft am Mattsee so ziemlich alles auf den Kopf. Gut so, wie ein Blick aufs Boot und in die Auftragsbücher zeigt.

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YACHTING, REISEN UND MEER<br />

5/<strong>2021</strong> September/Oktober<br />

www.<strong>ocean7</strong>.at<br />

SHIP AHOY!<br />

Vom Hochseekapitän auf allen Weltmeeren zum Betreiber des<br />

SCHIFFMUSEUM VIENNA an der Donau: Die Abenteuer des<br />

Franz Scheriau, der in Österreich (k)einen Hafen gefunden hat.<br />

NAUTIKMESSEN<br />

Lust auf<br />

Meer<br />

Die großen In-Water-<br />

Shows im Herbst.<br />

BAVARIA VIDA 33<br />

Die Welt von<br />

außen<br />

Der erste Outboarder<br />

aus Giebelstadt.<br />

SUNBEAM 32.1<br />

Alles bleibt<br />

anders<br />

Vorhang auf<br />

am Mattsee.<br />

Mit News der österreichischen<br />

Verbände YCA und MSVÖ


23.<br />

BIOGRAD<br />

BOAT SHOW<br />

20.-24.10.<strong>2021</strong>.<br />

Marina Kornati<br />

Biograd, Kroatien.<br />

Die In-Water-Show<br />

in Zentraleuropa!


Editorial<br />

Schöne neue Welt<br />

Sachte und mit bedachten Schritten kehren wir zur Normalität zurück. Die Uhren können wir zwar nicht zurückdrehen,<br />

aber jedem Anfang wohnt ja nach Hermann Hesse auch ein Zauber inne. So lassen wir uns verzaubern<br />

von neuen Wassersportwelten, Schiffsausstellungen und Yachtideen, auf die wir in diesem Herbst zusteuern.<br />

FOTO: HARRI SKRACH<br />

Auf der ersten Interboot<br />

in Friedrichshafen vor<br />

60 Jahren (1962).<br />

TAHSIN ÖZEN<br />

Journalist, Segler und<br />

Liebhaber aller Reviere<br />

und Yachten, Skipper,<br />

Chefredakteur.<br />

redaktion@<strong>ocean7</strong>.at<br />

Aufgeben war keine Option,<br />

also hatten es die Veranstalter<br />

der Interboot mit großem<br />

Aufwand (Hygiene, Sicherheit<br />

etc.) geschafft, auch 2020 die Tore<br />

ihrer Messehallen in Friedrichshafen<br />

zu öffnen.<br />

Freilich nur in ab gespeckter Version,<br />

aber siehe da: „Wie zu erwarten<br />

kamen zwar weniger Besucher,<br />

die aber waren sehr fachkundig<br />

und kaufkräftig, zusätzlich freuen<br />

wir uns auch über viele Kunden<br />

aus den Nachbarländern Österreich<br />

und der Schweiz“, wird ein<br />

Aussteller im Abschlussbericht<br />

2020 zitiert. Heuer feiert die Interboot<br />

ihre 60. Auflage. Wohl nicht<br />

als Massen event, aber das war sie ja<br />

1962 auch nicht – und so besinnt<br />

man sich der alten Werte: Weniger<br />

ist mehr! Die wichtigsten Messen<br />

im Überblick dürfen wir Ihnen ab<br />

Seite 26 präsentieren.<br />

Wir wechseln thematisch von<br />

der Messe- in die Museumswelt<br />

und geografisch von Friedrichshafen<br />

in die Freudenau nach Wien.<br />

Hier hat Hochseekapitän Franz<br />

Scheriau die Früchte seines Lebens<br />

zusammengetragen, fest am Donauufer<br />

vertäut und unter dem<br />

Namen „Schiffmuseum Vienna“<br />

der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.<br />

Ob k. u. k. Dampfschiff<br />

mit Geheimkabine, Eisbrecher<br />

oder schwimmender Zollponton<br />

zur Zeit des Eisernen Vorhangs –<br />

jedes einzelne Schiff hat eine mindestens<br />

ebenso spannende Geschichte<br />

wie der Erzähler selbst,<br />

der wohl als einziger Österreicher<br />

mit Meldezettel auf dem Wasser<br />

lebt. Nicht gerne redet der Kapitän,<br />

dessen Karriere als DDSG-Schiffsjunge<br />

auf der Donau begann, darüber,<br />

wie es um die Zukunft steht,<br />

denn der Wiener Magistrat will<br />

den Vertrag nicht verlängern: „Plan<br />

B habe ich keinen. Dann muss ich<br />

eben unter der Brücke schlafen.“<br />

Lesen Sie die Geschichte dieses<br />

außergewöhnlichen Schiffsliebhabers<br />

(ab Seite 18), mit der wir<br />

Sie hoffentlich inspirieren können,<br />

das Schiffmuseum Vienna selbst zu<br />

besuchen und auf diesem Weg zur<br />

Bewahrung dieses austro-nautischen<br />

Kulturerbes beizu tragen.<br />

Die schöne neue Welt der modernen<br />

Motor- und Elektroyachten<br />

wollen wir Ihnen natürlich auch<br />

nicht vorenthalten und weil Themenschwerpunkt,<br />

haben wir sie<br />

in dieser Ausgabe breit gestreut.<br />

Diese ist übrigens die dritte,<br />

die unsere Abonnenten ohne<br />

Plastik-Schutzhülle in Händen<br />

halten. Danke, dass Sie als treue<br />

Leser den Verzicht zugunsten unserer<br />

Umwelt ohne einen einzigen<br />

Protest mitgetragen haben!<br />

FOTO: INTERBOOT FRIEDRICHSHAFEN<br />

„ Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und<br />

der uns hilft, zu leben.“ Hermann Hesse (1877–1962), deutsch-schweizerischer Schriftsteller. Quelle: Stufen, Gedicht.<br />

5/<strong>2021</strong> 3


BESUCHEN<br />

SIE DIE<br />

BAVARIA C38 & C42<br />

IN CANNES!<br />

SAIL 201<br />

Passion made<br />

BAVARIA<br />

C38<br />

BAVARIA C38 BAVARIA C42 BAVARIA C45<br />

BAVARIA C50 BAVARIA C57<br />

bavariayachts.com


Cartoon<br />

Davon ...<br />

ILLUSTRATION: INGA BEITZ, WWW.INGABEITZ.JIMDO.COM<br />

... stand nichts im Wetterbericht.<br />

5/<strong>2021</strong> 5


Inhalt 5/<strong>2021</strong><br />

ZUM BADEN GEBOREN. Mit der TimeSquare 20 gibt Frauscher 54bei den Elektrobooten so richtig Strom, aber nicht nur …<br />

FOTOS: FRAUSCHER, GÜNTER PACHSCHWÖLL, ALFASTREET<br />

70<br />

SUNBEAM 32.1. Neue Generation am Steuer, neuer Zugang zum Segeln, neues Modell:<br />

Die Salzburger Yachtmanufaktur macht derzeit alles richtig, wie man sehen und spüren kann.<br />

62<br />

GUT BEDACHT. Das hydraulische Dach ist nur eines der vielen Features, die die neue Alfa street<br />

23 Cabin Evo zu einem sportlich-freundlichen Begleiter auf dem Wasser machen.


Mit News der österreichischen<br />

Verbände YCA und MSVÖ<br />

9 190001 019703<br />

05<br />

f<br />

Rubrik<br />

8 SCHAUFENSTER<br />

Olympisch: Griechenlands große Show.<br />

69 IMPRESSUM<br />

Kolumnen<br />

10 BOBBY SCHENK<br />

Der Albtraum von der perfekten Yacht.<br />

16 OCEAN WOMAN<br />

Wie und wo man sich während der<br />

Schiffsarbeiten in Friaul verköstigt.<br />

35 GOTTFRIED RIESER<br />

Tipps für die saubere Schiffsübernahme.<br />

52 SKIPPER’S DIARIES<br />

Wie Seeanemonen und Einsiedlerkrebse<br />

die besten Freunde geworden sind.<br />

82 SAILING POETRY<br />

Als König Gilgamesch das Segel erfand.<br />

Reisen<br />

24 DIE MITTE KROATIENS<br />

Yachties-Hotspot und doch Geheimtipp:<br />

Die urtümlichen Seiten von Biograd.<br />

Features<br />

18 LEBEN IM MUSEUM<br />

Der einzige Österreicher mit Meldezettel<br />

am Wasser: Franz Scheriau und sein<br />

abenteuervolles Schiffmuseum Vienna.<br />

26 HERBSTMESSEN<br />

Cannes, Friedrichshafen, Biograd und<br />

Meer: Wo es welche Show zu sehen gibt.<br />

34 MIT DER APP ZUM LIEGEPLATZ<br />

Seasy, ein österreichisches Start up, will<br />

das maritime booking.com werden.<br />

40 HARTE WÄHRUNG<br />

Weltumsegler Wolfgang Hausner<br />

erzählt, wie er in den 1970ern<br />

aus Muscheln und Schnecken bare<br />

Münze gemacht hat.<br />

44 DIE MÜLLSAMMLER<br />

Mit Hightech gegen den Plastikmüll<br />

in den Ozeanen: Die Projekte „The<br />

SeaCleaners“ und „Ocean Cleanup“.<br />

50 45 JAHRE YACHT-POOL<br />

Vom Boote-Bauen zum Boote-Ver ­<br />

sichern: Die Geschichte von Yacht-<br />

Pool-Gründer Friedrich Schöchl.<br />

Yachten<br />

54 E-DELBOOTE<br />

Die TimeSquare 20, die Elektro motorbootflotte<br />

der Frauscher Bootswerft<br />

und andere spannende Neuheiten.<br />

62 ALFASTREET 23 CABIN EVO<br />

Testfahrt auf dem Attersee mit dem<br />

cleveren Daycruiser aus Slowenien.<br />

64 BAVARIA VIDA 33<br />

Zwischen Daycruiser und Weekender:<br />

Der erste Außenborder der Bayern.<br />

70 SUNBEAM 32.1<br />

Sailing Penthouse mit neuem Freizeitfeeling<br />

aus dem Hause Schöchl.<br />

Sport<br />

36 DIE DEPPERTE MEDAILLE<br />

Europa- und Weltmeisterin Lara Vadlau<br />

will 2024 Olympiagold holen.<br />

38 EINFACH NUR SEGELN<br />

Michael Guggenberger will 2022 beim<br />

Golden Globe Race teilnehmen.<br />

74 SOLO NONSTOP UM DIE WELT<br />

Das war der Gebirgssegler Cup <strong>2021</strong>.<br />

Im Verband<br />

76 YACHT CLUB AUSTRIA<br />

80 MOTORBOOTSPORT UND SEEFAHRTS<br />

VERBAND ÖSTERREICH<br />

YACHT-POOL<br />

Versicherungen<br />

45<br />

Jahre<br />

Innovator<br />

&<br />

Trendsetter<br />

Pionier<br />

der Allgefahrendeckung für<br />

Yachteigner<br />

Erfinder<br />

der Haftpflichtversicherung für<br />

Charterskipper<br />

da kann auch kommen<br />

was man nicht will.<br />

FOTO: KURT PINTER<br />

Österreichische Post AG | MZ 12Z039473 M | <strong>ocean7</strong>, Feschnigstraße 232, 9020 Klagenfurt<br />

YACHTING, REISEN UND MEER<br />

SHIP AHOY!<br />

Vom Hochseekapitän auf allen Weltmeeren zum Betreiber des<br />

SCHIFFMUSEUM VIENNA an der Donau: Die Abenteuer des<br />

Franz Scheriau, der in Österreich (k)einen Hafen gefunden hat.<br />

NAUTIKMESSEN<br />

Lust auf<br />

Meer<br />

Die großen In-Water-<br />

Shows im Herbst.<br />

BAVARIA VIDA 33<br />

Die Welt von<br />

außen<br />

Der erste Outboarder<br />

aus Giebelstadt.<br />

SUNBEAM 32.1<br />

Alles bleibt<br />

anders<br />

Vorhang auf<br />

am Mattsee.<br />

5/<strong>2021</strong> September/Oktober € 4,90<br />

www.<strong>ocean7</strong>.at<br />

Kapitän Franz Scheriau und sein<br />

Museum an der Freudenau.<br />

YACHT-POOL Deutschland<br />

Tel.: +49/89 74 67 34 80<br />

E-Mail.: info@yacht-pool.de<br />

YACHT-POOL Österreich<br />

Tel.: +43/5456 2043300<br />

E-Mail.: info@yacht-pool.at<br />

YACHT-POOL Schweiz<br />

Tel.: +41/44 941 49 57<br />

E-Mail.: info@yacht-pool.ch<br />

www.yacht-pool.com


Olympic Yac<br />

Schaufenster<br />

Wirtschaftskrise, Pandemie,<br />

Naturkatastrophen:<br />

Griechenland<br />

hatte es in seiner<br />

jüngsten Geschichte wirklich nicht<br />

leicht. Dennoch ist das Ganzjahresrevier<br />

für Yachties mit seiner fast<br />

14.000 Kilometer langen Küstenlinie<br />

darum bemüht, sich stets von<br />

seiner schönsten Seite zu zeigen.<br />

So will man heuer mit der ersten<br />

Olympic Yacht Show (1.–5. Oktober)<br />

ein Statement auf der internationalen<br />

Bühne im mittleren und<br />

oberen Yachtsegment setzen – aber<br />

auch Luxus-RIBs und -Daycruisern<br />

ein exklusives Umfeld bieten.<br />

Die Kulisse dafür wird die moderne<br />

Marina Olympic Marine in<br />

Sounio geben – einer der wichtigsten<br />

Yachthäfen in Attika und nur<br />

30 Minuten vom internationalen<br />

Flughafen entfernt. „Die Olympic<br />

Yacht Show ist als Veranstaltung<br />

für Premium-Yachten und alle damit<br />

verbundenen Geschäftsfelder<br />

konzipiert und soll die Position<br />

Griechenlands auf dem globalen<br />

Markt festigen“, so die mit der<br />

Veranstaltung betraute Agentur.<br />

Wir drücken die Daumen, denn<br />

einen würdigen Auftritt hätte das<br />

Land, das immerhin über 80 Prozent<br />

aller Inseln des Mittelmeers<br />

verwaltet, durchaus verdient.<br />

è www.olympicyachtshow.gr<br />

8 5/<strong>2021</strong>


ht Show<br />

Text TAHSIN ÖZEN<br />

Fotos VERANSTALTER, WERFT<br />

Tender Love<br />

Mit gleich acht Booten, die auch als Tender<br />

auf Luxusyachten sehr beliebt sind, wird die<br />

griechische Werft Technohull auf der Olympic<br />

Yacht Show Präsenz zeigen. Darunter auch das<br />

neue Modell T7 mit Teakholz-Deck, Carbonund<br />

Edelstahl-Elementen und bis zu 65 Knoten<br />

Topspeed. Hat man Freude an einem Modell<br />

gefunden, so kann man sich in der eleganten<br />

Technohull-Lounge in der Marina näher beraten<br />

lassen.<br />

è www.technohull.com<br />

5/<strong>2021</strong> 9


In den Wind gesprochen<br />

Wie manche Segler ihr<br />

ganzes Kapital vernichten<br />

In der letzten Ausgabe habe ich Ihnen berichtet, wie kläglich im Berufsleben so erfolgreiche<br />

Geschäfts leute bei der Verwirklichung ihres Traums von der „Superyacht“ Marke Eigenbau<br />

gescheitert sind. Diesmal verrate ich Ihnen, warum und zu welch hohem Preis.<br />

Teil 2<br />

BOBBY SCHENK<br />

ist Weltumsegler,<br />

Navigations-Experte<br />

und Buchautor. Am<br />

18./19. September leitet<br />

er ein Astro-Seminar,<br />

am 25./26. September<br />

ein Blauwasserseminar<br />

auf der Interboot in<br />

Friedrichshafen.<br />

kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />

Der Besitzer so manchen<br />

„Bastlerhits“<br />

bleibt auf der Strecke.<br />

Zur Erinnerung hier noch einmal<br />

kurz zwei Beispiele: Selfmade-Millionär<br />

Robert wollte<br />

unbedingt seine eigene Superyacht<br />

bauen, Toni wäre gerne mit seinem<br />

42-Fuß-Selbstbau in Rente gegangen:<br />

Beide haben es nicht geschafft,<br />

sondern sind verarmt verstorben.<br />

Warum aber überschätzen sich<br />

Menschen (ich habe Dutzende solcher<br />

Tragödien und ganz wenige<br />

geglückte Unternehmungen miterlebt)<br />

derart? Und zwar Segler,<br />

die im Berufsleben erfolgreich<br />

ihren Mann gestanden haben?<br />

Die Antwort liegt auf der Hand:<br />

Es geht ums Segeln, um Romantik,<br />

ja um die Liebe zur See, ums Streben<br />

nach der Freiheit, um ein glückliches<br />

Leben im Alter, kurz, um<br />

Sehnsüchte, in die sich die Logik<br />

kaum je verirrt. Nebenbei: Frauen<br />

verlieren sich selten in dieser technischen<br />

Szenerie – und wenn doch,<br />

dann ziehen sie ihre Unternehmun­<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

gen auch konsequent durch, ich<br />

kenne da einige bemerkenswerte<br />

Damen! Warum aber glauben diese<br />

Männer, sie könnten das perfekte<br />

Schiff erschaffen, oder das ganz<br />

preiswerte, oder das superseetüchtige?<br />

Würden diese im Berufsleben<br />

meist sehr erfolgreichen und kühlen<br />

Rechner bei der Bestellung ihres<br />

Autos, sagen wir einmal eines<br />

„Mercedes“, auf die Idee kommen,<br />

als Extra einen selbst zusammengebastelten<br />

Hybridantrieb einzubauen?<br />

Aber bei ihrer Yacht wird<br />

der ernsthaft in Betracht gezogen!<br />

Der oben erwähnte Robert hatte<br />

die Idee, die Winschen für seine<br />

Traumyacht selbst zu konstruieren!<br />

DIE WERFT IM NIRGENDWO<br />

Einer meiner Besucher hat das<br />

Handtuch geworfen. Nach ein paar<br />

Jahren Bauzeit an seiner Schale hat<br />

er eingesehen, dass die Sache schiefgehen<br />

würde. Nunmehr steht das<br />

unfertige Schiff zum Verkauf, wird<br />

vielleicht notgedrungen fast verschenkt<br />

und es wird nach einem<br />

gebrauchten Boot Ausschau gehalten.<br />

Gratuliere zu dieser noch rechtzeitigen<br />

und klugen Entscheidung.<br />

Noch so eine tolle Idee: „Ich werde<br />

mir in Australien (Neuseeland,<br />

USA, Südafrika) einen Katamaran<br />

bauen lassen!“ Die Träumer sprechen<br />

von Werften, die sie nicht kennen,<br />

von denen sie vielleicht einmal<br />

eine einzige Yacht gesehen oder nur<br />

Fotos im Internet gefunden haben.<br />

Mehrere Bekannte habe ich, die<br />

nach der Überweisung der Anzahlung<br />

nie mehr von dieser Firma und<br />

somit von ihrem Schiff gehört haben.<br />

Obwohl sie jahrelang „sorgfältig“<br />

nach der richtigen Werft Ausschau<br />

gehalten hatten!<br />

WICHTIGSTE RESSOURCE<br />

Mein Rat: Das Wort „Traum yacht“<br />

aus dem Gedächtnis, aus dem Wortschatz<br />

streichen! Und sich an Serienyachten<br />

halten, egal ob gebraucht<br />

oder neu. Hinter einer Bavaria,<br />

Jeanneau, Hallberg-Rassy, Sunbeam,<br />

Sun Odyssey, Hanse etc. steht die<br />

Erfahrung von hunderten Yachten.<br />

Und gleichgültig, wie manche Werft<br />

an- oder abgeschrieben ist, eines ist<br />

sicher: Jede Werft lernt aus Fehlern.<br />

Und deshalb haben die großen<br />

Werften besonders viel gelernt.<br />

Dieses Kapital an Erfahrung nicht<br />

zu nutzen ist dumm. Ich rate auch<br />

zu gebrauchten Yachten, sogar aus<br />

dem Fundus seriöser Charter firmen.<br />

Wenn die tausende Charterkunden<br />

überlebt haben, sind sie unkaputtbar,<br />

auch auf einer Weltumsegelung. Der<br />

große Vorteil beim Kauf einer bereits<br />

existenten Yacht: Es geht keine Zeit<br />

verloren, Leinen los! Denn in den genannten<br />

Selbstbau-Beispielen haben<br />

die Segler ihre wichtigste Ressource<br />

verschleudert – ihre zur Verfügung<br />

stehende Lebenszeit.<br />

Der verstorbene Hans G. Strepp,<br />

ein gekonnt bissiger Segeljournalist,<br />

hat es einmal so beschrieben: „Es ist,<br />

als ob diese Segler jahrelang an ihrem<br />

Sarg basteln!“<br />

Das war wohl in den Wind gesprochen.<br />

<br />

10 5/<strong>2021</strong>


Villacher Starkstrom<br />

PANORAMA<br />

Tipps, Trends & Neuheiten<br />

E-BOOT & KATAMARANE. Das<br />

Elektro-Wassersportboot Super<br />

Air Nautique GS22E, mit Ingenity<br />

Antriebssystem für Elektroboote,<br />

das von Ortner-Boote in Villach<br />

entwickelt wurde, wird bereits<br />

in Serie in Orlando, USA<br />

produziert. Es ist das weltweit<br />

erste Elektroboot, das standardmäßig<br />

ab Werft mit dem Typ 2<br />

CCS Schnell-Lade stecker ausgeliefert<br />

wird. Dank Flüssigkeitskühlung<br />

der Lithiumbatterie<br />

und Batterienmanagementsystem<br />

(BMS) sind der intensiven Nutzung<br />

und dem Schnelladen<br />

(1 Std.) keine Schranken gesetzt.<br />

Das hochmoderne BMS-System<br />

überwacht die Lithiumzellen auf<br />

tausendstel Volt, überprüft die<br />

Isolation der Kabel, ist standardmäßig<br />

mit einem Crash-Sensor<br />

ausgestattet, wasserdicht und auf<br />

spezielle Dämpfungselemte aufgebaut,<br />

um die Batterie vor Erschütterungen<br />

abzuschirmen.<br />

è www.ortner-boote.com<br />

Hans Ortner an<br />

der E-Tankstelle<br />

mit der Super Air<br />

Nautique GS22E.<br />

Explorer 49.5 mit versenkbarem Pool.<br />

Werft gesucht<br />

SUPERYACHT. Einen Plan, einen<br />

Käufer, aber noch keine Werft hat das<br />

neueste Projekt von Schiffs designer<br />

Tommaso Spadolini. Die in Auftrag<br />

gegebene Explorer 49.5 besitzt einige<br />

eher unübliche Features wie eine mit<br />

Lift erreichbare Fly bridge, keine(!)<br />

fixen Liegeflächen zum Sonnen, drei<br />

Küchen sowie einen versenkbaren<br />

Pool. Gebaut werden soll die ungewöhnliche<br />

Superyacht mit Stahlrumpf<br />

und Alu-Aufbauten, sobald<br />

sich eine Werft findet – Spadolini<br />

würde natürlich eine italienische<br />

bevorzugen.<br />

è www.spadolini.it<br />

JAHRE<br />

18. – 26. SEPT. <strong>2021</strong><br />

MESSE FRIEDRICHSHAFEN<br />

NUR ONLINE<br />

TICKETS!<br />

interboot.de


PANORAMA<br />

Tipps, Trends & Neuheiten<br />

Vom Coupé kopiert<br />

Contest 59CS und<br />

Continental GT V8 Coupé.<br />

INNENDESIGN. Für den russischen<br />

Superstar Garik Sukachev (Rockmusiker,<br />

Regisseur und Schauspieler)<br />

hat die holländische Werft<br />

Contest Yachts das Interieur<br />

einer Contest 59CS vom Automobilhersteller<br />

Bentley gestalten lassen.<br />

Vorbild war dabei ein Continental<br />

GT V8 Coupe, der im Innenraum<br />

von Nussholz sowie roten und<br />

beigen Ledertapezierungen geprägt<br />

wird – alles jetzt auch in handgefertigter<br />

Weise in den Möbeln,<br />

Wänden und Decken der 59CS<br />

zu finden.<br />

è www.contestyachts.com<br />

Vom Achensee zur Adria<br />

BINNEN UND MEER. Schnell zum<br />

Motorbootschein (Binnen, FB1, FB2)<br />

kommt man in der Yachtschule<br />

Schwaiger. Das Tiroler Unternehmen<br />

am Achensee hat zudem eine<br />

Dependance in Grado, in der man<br />

an einem Wochenende den Schein<br />

inklusive des notwendigen Erfahrungsnachweises<br />

(50 sm mit einer<br />

Nachtfahrt) erwerben kann. Die<br />

praktische Prüfung findet sofort im<br />

Anschluss statt, die Theorie kann<br />

vorab als Web-Seminar gelernt<br />

werden. Ausbildungsschiff ist eine<br />

Rio 700 Cabin mit drei Kojen, die<br />

ab Grado auf Anfrage auch gechartert<br />

werden kann.<br />

è www.yachtschule-schwaiger.at<br />

Online und in Grado<br />

zum FB1 oder FB2.<br />

Uhrtief<br />

Zu- und aufgestiegen<br />

MITARBEITER. Die Wiener Niederlassung<br />

von Pantaenius Yachtversicherungen<br />

betreut seit 1999<br />

Kunden in Österreich, Südosteuropa<br />

und am Mittelmeer. Zur Saison <strong>2021</strong><br />

freut sich das Team über Zuwachs.<br />

Nachdem Barbara Schiesser, seit<br />

2002 bei Pantaenius, mit Mai dieses<br />

Jahres die Geschäftsführung von<br />

Cornelia Schifter übernommen hat,<br />

kümmert sich Hannes Huber fortan<br />

um die Vertriebsleitung. Neu im<br />

Team ist auch Christiane Lenart, die<br />

nach ihrem Wirtschaftsstudium nun<br />

das Vertriebsteam ergänzt und unter<br />

anderem die Betreuung der südöstlichen<br />

Anrainerstaaten unterstützt.<br />

è www.pantaenius.at<br />

Barbara Schiesser<br />

(2. v. l.), Christiane<br />

Lenart (3. v. l.) und<br />

Hannes Huber (1. v. r.).<br />

TAUCHLEGENDE. Die neue Certina<br />

DS Super PH500M sieht nicht nur wie<br />

eine klassische Taucheruhr aus, sie ist<br />

auch für extreme Unterwassergänge gebaut.<br />

Das 500M steht für die maximale<br />

Tauchtiefe! Das Automatikwerk<br />

verfügt über eine Gangreserve<br />

von bis zu 80 Stunden und ist<br />

unempfindlich gegenüber<br />

Magnetfeldern. Großzügige<br />

Beschichtung mit Leuchtmasse<br />

sorgt für perfekte<br />

Ablesbarkeit unter Wasser.<br />

Was uns aber vielleicht<br />

am besten gefällt:<br />

Das schwarz-graue<br />

Armband besteht aus<br />

einem Textil auf Basis von<br />

recycelten Plastikabfällen,<br />

die aus dem Meer gefischt<br />

wurden. UVP € 895,–.<br />

è www.certina.com<br />

12 5/<strong>2021</strong>


Hänschen klein<br />

NEUE MARKE. Neben den schon sechs<br />

vorhandenen Konzernmarken will<br />

HanseYachts sein Portfolio um<br />

eine weitere Motor-Marke erweitern.<br />

Geplant ist die Produktion von Motorbooten<br />

mit Außen bordern in Größen<br />

von 24 bis 39 Fuß unter dem Namen<br />

Ryck. Das Lastenheft der neuen Marke<br />

– elegante Ausstattung sowie Fokus<br />

auf die Bereiche Schlafen, Bäder und<br />

Fahreigenschaften – weist in Richtung<br />

Weekender, also etwas kleiner als die<br />

Modelle der Konzernschwester Sealine<br />

und etwas komfortabler als die Powerboote<br />

von Fjord. Gebaut werden die<br />

Boote in Hanses polnischer Werft in<br />

Goleniów, die dafür weiter ausgebaut<br />

werden soll.<br />

è www.hanseyachtsag.com<br />

Ryck, eine<br />

neue Motorbootmarke.<br />

Sie sehnen sich nach einer<br />

Auszeit vom stressigen Alltag,<br />

nach einem Abenteuer<br />

auf dem Wasser?<br />

Dann sichern Sie sich jetzt ihr<br />

Trööööööt!<br />

SIGNALHORN. So muss nautisch gewarnt<br />

werden! Die Edelstahltrompeten<br />

von Schmitt & Ongaro aus Lancaster,<br />

Pennsylvania sind nicht nur höllisch<br />

laut, sondern auch himmlisch<br />

schön. Der Aufwand, um sie seewasserfest<br />

zu machen, ist allerdings beträchtlich:<br />

Hochwertiger 304er-Edelstahl,<br />

ein patentiertes Drainagesystem in den<br />

Schalltrichtern, die internen Komponenten<br />

vollständig mit Harz versiegelt<br />

und durch Gummidichtungen vor eindringendem<br />

Wasser geschützt. In Einzel-<br />

und Doppelversionen, mit 12 oder<br />

24 Volt erhältlich, im deutschsprachigen<br />

Raum leider noch ohne Importeur.<br />

è www.schmittongaromarine.com<br />

Traumboot von Jeanneau. Folgende<br />

Boote sind trotz werksseitig limitierter<br />

Produktion für Sie 2022 verfügbar:<br />

Merry Fisher<br />

605 S2 2 Stk<br />

695 S2 2 Stk<br />

795 S2 2 Stk<br />

895 2 Stk<br />

1095 1 Stk<br />

795 Sport 1 Stk<br />

Cap Camarat<br />

5.5 WA S2 2 Stk<br />

6.5 WA S3 2 Stk<br />

6.5 DC S2 1 Stk<br />

7.5 WA S3 1 Stk<br />

Pool-reich<br />

Leader<br />

36 1 Stk<br />

SUPERYACHT. Mit der Sportiva 55 hat<br />

Tankoa eine neue Linie von Superyachten<br />

vorgestellt. Die von Luca Dini<br />

entworfene 55-m-Yacht besitzt einen<br />

Stahlrumpf und Alu-Aufbauten und<br />

soll auch in einer 65-m-Version und als<br />

reines Aluschiff mit 45 Metern gebaut<br />

werden. Auf die Eigner warten einige<br />

sehr nette Details, z. B. eine Privatterrasse<br />

mit Whirlpool oder eine<br />

Fly bridge mit kleinem Pool. Der Badebereich<br />

im Heck besitzt einen Infinity-<br />

Pool, aufklappbare Bordwände und als<br />

ganz besonderes Feature im Inneren<br />

ein Fenster, das teilweise unter der<br />

Wasserlinie liegt.<br />

èwww.tankoa.it<br />

Flott: Sportiva 55.<br />

NC<br />

37 1 Stk<br />

Österreich-Importeur für<br />

INFO-HOTLINE:<br />

+43 664 3409786<br />

www.bootemayer.at


PANORAMA<br />

Tipps, Trends & Neuheiten<br />

Punktgenau verorten<br />

Der MSC 10 zapft<br />

sechs Satellitensysteme<br />

an.<br />

NAVIGATIONSHILFE. Gleich sechs<br />

Satellitensysteme nutzt Garmins neuer<br />

MSC 10 Marine-Satellitenkompass, um<br />

jederzeit lückenlose und präzise Informationen<br />

zum Steuerkurs und der<br />

ak tuellen Position des Bootes zu erhalten.<br />

Der GPS-basierte Kompass wird<br />

nicht durch magnetische Störungen<br />

abgelenkt, da er seine Daten ausschließlich<br />

von Satelliten bezieht. Der MSC 10<br />

kann einfach an Bord installiert und<br />

als primärer Sensor für Autopiloten<br />

und alle anderen Systeme an Bord,<br />

die genaue Steuerkursinformationen<br />

benötigen, integriert werden.<br />

è www.garmin.com<br />

Wassersportlich<br />

MOTORBOOTE. Für die Saison 2022<br />

hat Jeanneau drei neue Modelle<br />

im Außenborder-Bereich vorgestellt:<br />

Die Cap Camarat 7.5 CC Serie 3 besitzt<br />

ein komplett neues Decklayout,<br />

genauso wie die neue Cap Camarat<br />

7.5 WA Serie 3, die zudem erstmals<br />

in der Kabine über eine Schlafmöglichkeit<br />

verfügt. Neu ist auch die<br />

Merry Fisher 795, die nun nicht<br />

mehr Marlin, sondern Sport genannt<br />

wird. Schlechte Nachricht: Jeanneau<br />

hat bereits für 2022 bei den Motorbooten<br />

alle Produktionsslots aus ­<br />

verkauft! Gute Nachricht: Der Österreich-Importeur<br />

Boote Mayer hat<br />

sich Boote in allen Längen<br />

reservieren lassen.<br />

èwww.bootemayer.at<br />

Merry Fisher 795 Sport und<br />

Cap Camarat 7.5 CC.<br />

Werner Ober GmbH Werner & Werner Co Ober KG<br />

GmbH Ober & GmbH Co KG& Co KG<br />

Yachtelektronik<br />

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Leichter lenken<br />

STEUERRAD. Auf Carbon- und GFK-Teile für<br />

den Radsport sowie Rotorblätter für ferngesteuerte<br />

Helikopter hat sich der slowenische<br />

Hersteller Carbonautica spezialisiert und<br />

jetzt den nautischen Markt entdeckt – genauer:<br />

superleichte Steuerräder aus GFK. Zur Auswahl<br />

stehen vier verschiedene Modelle: Sport,<br />

Elegance, 3-Speichen und 5-Speichen. Jedes<br />

der vier Modelle ist in unterschiedlichen<br />

Durchmessern<br />

von 600–1.800 mm<br />

erhältlich und mit<br />

einer Nabe aus<br />

Aluminium für die<br />

Steuersäulen von<br />

Lewmar, Solimar,<br />

Jefa, Goiot oder<br />

Edson ausgestattet.<br />

Erhältlich z. B. im<br />

Onlineshop von<br />

www.sailtec.de<br />

ab € 1.049,–.<br />

è www.carbonautica.com


Raumwunder<br />

SUPERYACHTSTUDIE. Nauta 54m Wide<br />

heißt das neueste Konzept des Mailänder<br />

Studios Nauta Design. Wichtig ist<br />

der Zusatz „Wide“: Um möglichst viel<br />

Raum zu bieten und die Yacht nicht<br />

endlos in die Länge zu ziehen, beträgt<br />

die maximale Breite 11 Meter. So bringt<br />

man locker eine 75 m 2 große Master-<br />

Suite, einen 78 m 2 großen Salon und<br />

eine 137-m 2 -Flybridge unter. Um den<br />

Badebereich zu vergrößern, können die<br />

Bordwände fast bis mittschiffs aufgeklappt<br />

werden. Es gibt auch eine Garage<br />

für Wasserspielzeug und einen Tender<br />

von fast 9 m. Der dieselelektrische Antrieb<br />

mit seinen sechs Generatoren und<br />

zwei 1.000-kW-Propellerwellen-Elektromotoren<br />

hat unter dem Deck Platz gefunden.<br />

Sechs Gästekabinen mit Bad im<br />

Unterdeck und zwei Kabinen auf dem<br />

Oberdeck hinter dem Steuerhaus vervollständigen<br />

das üppige Raumangebot.<br />

è www.nautadesign.com<br />

„Und die See gibt ihnen neue Hoffnung,<br />

wie die Nacht ihnen neue Träume bringt.“<br />

Christoph Kolumbus (1451–1506)<br />

Nennt sie „breit“!<br />

Oceans<br />

Reha<br />

DOKU-TIPP. Niemand erklärt<br />

die Welt so gekonnt und<br />

charmant wie der deutsche<br />

Astrophysiker und Wissenschaftsjournalist<br />

Harald<br />

Lesch. Man darf sich daher<br />

freuen, dass er in seiner<br />

Sendereihe „Leschs Kosmos“<br />

den Zustand der Weltmeere<br />

aufs Tapet gebracht<br />

hat. „Vermüllt, versauert,<br />

ausgebeutet – Reha für die<br />

Ozeane“ hieß die Sendung<br />

am 3. August, die noch in der<br />

Online-Videothek des ZDF<br />

gestreamt werden kann.<br />

Fazit: Noch ist es nicht zu<br />

spät, die Meere zu retten. Mit<br />

unkonventionellen Methoden<br />

könnte man die wichtigen<br />

Funktionen der Ozeane für<br />

unser Ökosystem erhalten.<br />

è www.zdf.de/wissen/<br />

leschs-kosmos<br />

INSTANTLY THRILLING<br />

RYCKYACHTS.COM<br />

New Brand, One Boat, Many Talents – Your Pure Adventure.<br />

IHR HÄNDLER FÜR RYCK YACHTS<br />

HANSE DEUTSCHLAND VERTRIEBS GMBH & CO. KG<br />

Chiemseestrasse 65, 83233 Bernau am Chiemsee sales@hanseyachts.de +49 (8051) 9629 767


Ocean Woman<br />

Vino, Vongole e Vermouth<br />

Auf einem alten Boot gibt es immer Arbeit. Auch auf einem neuen, bestätigt unser Kranführer Luca, und<br />

so bleiben wir ein paar Tage in dem schönen Fluss Stella, um unseren 37-jährigen Katamaran Risho Maru<br />

einer Frischzellen-, äh, Frischwasserkur zu unterziehen, inklusive einiger Restaurationsarbeiten.<br />

Es gibt Schlimmeres, denn wir<br />

liegen mitten in Friaul und<br />

wo gearbeitet wird, muss auch<br />

gegessen werden. Den Tag beginnen<br />

wir in der Bar „Ai Cinquecento“ mit<br />

zahlreichen Arbeitern, Angestellten,<br />

Hausfrauen, Pensionisten – der Cappuccino<br />

ist schaumig und cremig,<br />

die Chefin resolut, aber gerecht. Zu<br />

jedem Kaffee gibt es ein Stamperl<br />

Mineralwasser, wer mehr braucht,<br />

bestellt Caffè corretto – einen<br />

Espresso mit einem Schuss Grappa.<br />

Dazu ein Brioche mit Marmellata<br />

di albicocche oder cioccolata.<br />

Gleich danach geht es zum Wochenmarkt<br />

– in der Umgebung ist<br />

immer gerade einer. Wir lieben den<br />

Markt in Palazzolo und kaufen zum<br />

wiederholten Mal diese wunderbaren<br />

kernlosen Victoria-Trauben<br />

bei Michele und Irena. Die beiden<br />

haben alle Hände voll zu tun – viele<br />

kommen wegen der saftigen Pesche<br />

noci und der himmlisch süßen<br />

Meloni di Mantova, der Honigmelonen.<br />

Vom Käsestand schnappen wir<br />

uns eine Ecke Montasio-Käse. Oder<br />

doch zwei. Je länger dieser reift, desto<br />

aromatischer wird er. Also einmal<br />

fresco und einmal straveccio. Die<br />

Mittagsjause ist gerettet. Noch ein<br />

Cuore di bue – Ochsenherztomate –<br />

mit Balsamico, Olivenöl und weißen<br />

Zwiebel dazu, abgerundet mit einer<br />

Ciabatta.<br />

Die Arbeiten am Schiff gehen<br />

voran. Zwar wären wir einer Siesta<br />

nicht abgeneigt – so wie sie gerade<br />

in unserer näheren Umgebung alle<br />

halten –, aber schließlich wollen wir<br />

doch noch in diesem Sommer nach<br />

Kroatien.<br />

Der Abend bietet viele Möglichkeiten.<br />

Unser Favorit ist das „Ristorante<br />

Cigno“ in Latisana. Die Pizzen<br />

dünn und knusprig, die Kellnerin<br />

charmant und neapolitanisch.<br />

Ricotta e spinaci oder die Siciliana<br />

mit salzigen Anchovis. Dazu<br />

Insalata mista, mit Fenchel und<br />

Borlotti-Bohnen verfeinert. Wenn<br />

wir vom Mittagessen zu satt sind<br />

oder der Tag einfach zu heiß ist,<br />

bleiben wir ums Eck in der Bar<br />

„Il Stusighin“ hängen.<br />

Der Spritz bianco ist unschlagbar,<br />

liegt wohl an den köstlichen Weißweinen,<br />

die in der Umgebung gekeltert<br />

werden. Und dann mein heißgeliebtes<br />

Frico con patate, Fladen<br />

aus Käse, Erdäpfeln und Zwiebeln,<br />

knusprig-goldig – mamma mia! Der<br />

Skipper nimmt die Tramezzini –<br />

die sind ja einfach immer gut! Gamberetti,<br />

bresaola con rucola oder<br />

Speck, stracchino e zucchine …<br />

DIE WASSERLINIE HALTEN<br />

Überhaupt gibt es in der Umgebung<br />

unendlich viele Möglichkeiten,<br />

sich den Bauch vollzuschlagen.<br />

Es brauchte einige Zeit, bis wir zu<br />

einem der Grill-Restaurants direkt<br />

an der Straße abgebogen sind, weil<br />

uns die Lage nicht gerade schön erschien,<br />

aber das Feuer des großen<br />

Grills zog uns immer wieder an.<br />

Die „Trattoria-Rosticceria al Gallo“<br />

serviert unter anderem ein köstliches<br />

Pollo (halbes gegrilltes Huhn)<br />

mit Polenta. Dazu gerösteter Fenchel,<br />

Radicchio und Melan zani.<br />

Spinaci al burro zergeht auf der<br />

Zunge.<br />

Danach folgt ein Diättag, sonst<br />

müssten wir die Wasserlinie der<br />

Risho Maru höher setzen. Und<br />

noch mehr Arbeit brauchen wir<br />

wirklich nicht. Es gibt nur Cappuccino<br />

und erst am Abend biegen wir<br />

auf das Weingut „Anselmi“ ein, um<br />

einerseits „unseren“ Prosecco zu<br />

kaufen und andererseits eine der<br />

köstlichen Bruschette zu schnabulieren.<br />

Bei Anselmi kann man auch<br />

nächtigen – für alle, die es auch<br />

ohne Schiffsrenovierung in diese<br />

Gegend zieht.<br />

Auf dem Heimweg verwerfen wir<br />

wieder alle Diatpläne, indem wir in<br />

der Gelateria Artigianale einkehren.<br />

Dort verkosten wir Gelato ai<br />

mirtilli – Schwarzbeer-Eis – und<br />

als Draufgabe una pallina di gelato<br />

Vermouth con Arancia – gerührt,<br />

nicht geschüttelt.<br />

Ohne Grappa geht dann meist gar<br />

nichts mehr. Wir besuchen in Gehweite<br />

zur Marina unser Stammlokal<br />

„Da Mauro“ mit all den Arbeitern,<br />

Angestellten, Pensionisten und<br />

Hausfrauen, die uns freundlich<br />

zuwinken. La vita è bella!<br />

PS: Wo es die besten Vongole<br />

des Friûl gibt, verraten wir<br />

nicht – scusate …<br />

<br />

ALEXANDRA SCHÖLER<br />

ist Weltumseglerin,<br />

Sängerin, Regisseurin,<br />

Buchautorin und seit<br />

2010 Ocean Woman.<br />

kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />

Himmlisch das Obst von<br />

Michele und Irena auf<br />

dem Markt in Palazzolo.<br />

Unwderstehlich das<br />

Frico und die Tramezzini<br />

in der Bar „Il Stusighin“.<br />

FOTO: STEFAN HARING<br />

16 5/<strong>2021</strong>


Yachtcharter – Yachtverkauf<br />

Insel-Hopping<br />

im Ionischen<br />

Meer<br />

FOTO: LARIN HEERO<br />

Genieß‘ den<br />

sonnigen Herbst<br />

in Kroatien!<br />

KAT-CHARTER. Die Kombination<br />

griechische Inseln plus Katamaran<br />

gehört beim Segelcharter zu den<br />

ganz großen Trends. Master<br />

Yachting vermietet beispielsweise<br />

für eine Woche unbeschwertes Inselhüpfen<br />

im Ionischen Meer eine<br />

Lagoon 42 mit über 12,8 m Länge<br />

und 7,7 m Breite, die sich bestens für<br />

acht Personen eignet, ab 5.800 Euro<br />

inkl. Skipper. Dazu kommt noch die<br />

Verpflegung, so dass der Yachturlaub<br />

um die 1.000 Euro pro Person und<br />

Woche kostet. Abgelegt wird in Preveza<br />

an der griechischen Westküste,<br />

dann geht es vorbei an Lefkada nach<br />

Palairos in die Bucht von Ampelika<br />

auf Meganisi und weiter nach Kefalonia<br />

und Ithaka. Geankert wird, wo<br />

es gefällt – mit dem Dingi werden<br />

einsame Strände, besondere Tauchund<br />

Schnorchel-Plätze oder abgelegene<br />

griechische Tavernen erreicht.<br />

è www.master-yachting.de<br />

Mit Skipper und Kat<br />

an die Westküste<br />

Griechenlands.<br />

FOTOS: TOM CLAEREN<br />

Best off Urlaub<br />

LUXUSCHARTER. Wer sich den<br />

Traum von der Superyacht zumindest<br />

eine Woche lang verwirklichen<br />

möchte und rund 90.000 Euro hat,<br />

kann mit der Best Off eine 33 m lange<br />

Ferretti mit Ausgangshafen Monaco<br />

chartern. Statt der üblichen Eignerkabine<br />

verfügt das Schmuckstück<br />

über zwei, ist also für Luxuscharter<br />

wie geschaffen. In den insgesamt fünf<br />

Kabinen ist Platz für elf Passagiere,<br />

die von sechs professionellen Crewmitgliedern<br />

umsorgt werden, davon<br />

einem Spitzenkoch. An Bord finden<br />

sich auch eine Reihe von Wasserspielzeugen<br />

– darunter zwei Unterwasserscooter,<br />

zwei SUPs, ein Kanu,<br />

ein Jetski Waverunner, ein Seabob F5<br />

und ein 5 Meter langes Novurania-<br />

Beiboot mit Yamaha-Außenbordmotoren.<br />

è www.ekkayachts.com<br />

Fünf-Sterne-Charter<br />

in Monaco.<br />

Wochen-Angebote für<br />

Trimarane & Co.<br />

ab Pula bzw. Split<br />

Trimaran Neel 43 ab € 2.430,–<br />

Trimaran Neel 47 ab € 3.500,--<br />

Kat Bali 4.3. ab € 2.000,--<br />

Catspace/Bali 4.1. ab € 1.680,–<br />

SY Sun Odyssey 440 ab € 1.360,--<br />

Sun Odyssey 349 ab € 800,--<br />

Vertragshändler für<br />

offi ce@trend-travel-yachting.com<br />

Tel. +43(0)5332/74291<br />

www.trend-travel-yachting.com


Schiffmuseum<br />

Ein Leben<br />

voller Schiffe<br />

Im 19. Jahrhundert war Österreich die größte Binnenschifffahrtsnation der Welt.<br />

An Glanz und Gloria jener Zeit erinnert das Schiffmuseum Vienna nahe dem<br />

Donauhafen Freudenau. Mit seiner Sammlung historischer Schiffe hat der<br />

ehemalige Hochseekapitän Franz Scheriau aber nicht nur ein schwimmendes<br />

Kulturgut für Besucher geschaffen, sondern auch ein Zuhause für sich selbst.<br />

Text TAHSIN ÖZEN | Fotos KURT PINTER<br />

18 5/<strong>2021</strong>


An Bord des Eisbrechers Arthur,<br />

der bis 1977 im Einsatz war.


Schiffmuseum<br />

Wenn Franz Scheriau<br />

sagt, dass er manchmal<br />

wie ein Kaiser<br />

schläft, dann darf<br />

man das ruhig wörtlich nehmen.<br />

Denn zum Verbund der acht historischen<br />

Dampfschiffe, die nahe dem<br />

Donauhafen Freudenau vertäut liegen<br />

und die der ehemalige Hochseekapitän<br />

abwechselnd bewohnt,<br />

gehört auch die Frédéric Mistral,<br />

1914 in Holland gebaut und mit<br />

einer Geheimkabine ausgestattet.<br />

In ihr soll Kaiser Franz Joseph I.<br />

die Donau hinauf und hinunter<br />

gefahren sein, um seine Kronländer<br />

inkognito zu inspizieren.<br />

Allzu luxuriös darf man sich die<br />

Nächte im Bug des Schleppers aber<br />

nicht vorstellen. Denn das k. u. k.-<br />

Bett, in das der Kaiser sich da legte,<br />

ist vom King-Size-Format weit entfernt.<br />

Da nächtigt Scheriau mit<br />

seinen Schäferhunden Max und<br />

Moritz doch lieber im Steuerhaus –<br />

Panoramablick inklusive.<br />

Neben der Frédéric Mistral gehören<br />

auch der Eisbrecher Arthur<br />

(erbaut 1955), das Salonschiff Ana<br />

(1894), die Arche Dimetor, der Zollponton<br />

Kranich, das Blumenschiff<br />

Zoie (1850) sowie die Schlepper<br />

Josef (1949) und Isaac (1977) zu<br />

der Sammlung, die Franz Scheriau<br />

über die Jahre zusammengetragen<br />

oder besser -geschippert hat. „Zuerst<br />

hatte ich nur zwei Schiffe, aber<br />

dann musste ich ein weiteres kaufen,<br />

um das Kaiserschiff, das unten<br />

im rumänischen Donaudelta völlig<br />

verwahrlost vor sich hin dümpelte,<br />

heraufzuschleppen“, erzählt er. So<br />

sei die Sammlung eben nach und<br />

nach gewachsen.<br />

Allesamt haben die Schiffe eine<br />

wechselvolle Geschichte hinter sich.<br />

So diente etwa die Frédéric Mistral<br />

als Minensuchboot im Schwarzen<br />

Meer, wurde von Marschall Tito als<br />

Befehlsstand für seine Partisanen<br />

genutzt und war schon dem Untergang<br />

bzw. der Verschrottung geweiht,<br />

bevor sie von Franz gerettet<br />

und liebevoll restauriert wurde.<br />

„Handwerker hätte ich mir nicht<br />

leisten könen. Aber zum Glück<br />

lernt man als Kapitän so viel, dass<br />

man das meiste selbst reparieren<br />

kann – wenn auch nicht immer<br />

perfekt“ (lacht).<br />

Oben: Arche Dimetor – einst Vermessungsschiff, heute Garten mit seltenen Gemüsesorten. Mitte: Die Ana, einst Salonboot des<br />

k. u. k. Hofadels, ist als ältestes Passagierschiff auf der Donau noch heute für (individuelle) Ausflugsfahrten buchbar. Unten links:<br />

Blick vom Bug des Schleppers Josef auf die Wiener Skyline. Unten rechts: Blumenschiff Zoie, vormals Seilfähre am Donaukanal.<br />

SCHIFFE KOSTEN EIN HAUS<br />

Seit März 2020 sind die Schiffe nun<br />

auch zu besichtigen. Die Einkünfte<br />

aus dem „Schiffmuseum Vienna“,<br />

das Kapitän Scheriau gemeinsam<br />

mit seinem Partner Walter Haider<br />

gegründet hat, sollen finanziell zum<br />

Unterhalt beitragen.<br />

Ein Haus, sagt Franz Scheriau,<br />

habe er bereits investiert. Und das<br />

meint er auch so. Der Erlös aus<br />

dem Verkauf seines Alterswohnsitzes<br />

im steirischen Leoben ist<br />

gänzlich in die Instandsetzung der<br />

Schiffe geflossen: „Eines der besseren<br />

Schiffe kostet zwischen 300.000<br />

und 400.000 Euro“, erklärt er. Bereut<br />

hat er seine Entscheidung aber nie.<br />

„Ich würde es wieder machen.“<br />

20 5/<strong>2021</strong>


Wohnzimmer mit Balkon an Bord der Frédéric Mistral – einst Dampfschlepper, Minensuchschiff und kaiserliches Visitationsschiff.<br />

Mit Geheimkabine für Franz Joseph I. unter Deck, die es im Rahmen einer Museumsführung zu entdecken gilt.<br />

KURS AUF ABENTEUER<br />

Denn das ruhige Landrattenleben<br />

hinterm Gartenzaun, das war so gar<br />

nichts für ihn. Schon als kleiner<br />

Junge baute der Franz lieber Flöße,<br />

um die Mur zu erkunden, als in der<br />

Schule zu büffeln.<br />

Mit 14 Jahren packte er seinen<br />

Koffer – „einen Seesack hatte ich<br />

damals noch nicht“ – und heuerte<br />

erst bei der Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft<br />

(DDSG)<br />

und dann als Schiffsjunge auf einem<br />

Fischkutter vor Grönland an. Mit<br />

Anfang 20 wurde er Hochseekapitän<br />

und steuerte Kreuzfahrtschiffe<br />

und Öltanker durch die Ozeane.<br />

Natürlich hat er auch die Welt<br />

umschifft. Die Geschichten, die der<br />

alte Seebär, der so gar nichts Brummiges<br />

an sich hat, erzählt, würden<br />

ganze Abenteuerromane füllen.<br />

Die Frédéric Mistral<br />

fuhr auch unter französischer<br />

Flagge (Societé<br />

française de Navigation<br />

Danubienne), wie die<br />

Schornsteinmarke<br />

verrät. Im Bild unten<br />

die „französische<br />

Küche“ an Bord.<br />

„Ich bin wohl der einzige Österreicher<br />

mit einem Meldezettel auf dem Wasser.“<br />

TAUSEND GRÜNDE,<br />

EIN PARTNER


Schiffmuseum<br />

Kapitän Franz Scheriau ist auch der<br />

„Schiffsführer“ in seinem Museum.<br />

„ Jetzt hat man auch noch eine alte Verordnung<br />

gefunden, die besagt, dass ich<br />

die Schiffe im Winter rausstellen muss.“<br />

Links: Rast am Zollponton Kranich, dem einzigen schwimmenden Zollhaus<br />

Österreichs. Rechts: Blick in den Maschinenraum des Eisbrechers Artur.<br />

Man kann seinen kräftigen Fingern<br />

kaum folgen, so schnell fliegen sie<br />

auf dem runden Kartentisch von<br />

einem Ort des Geschehens zum<br />

anderen.<br />

MELDEZETTEL AM WASSER<br />

So war es eigentlich nur logisch,<br />

dass er jetzt dort sesshaft ist, wo<br />

seine Karriere begonnen hat: auf<br />

der Donau. Seine Adresse: Hafenzufahrtsstraße<br />

17. „Ich bin wohl<br />

der einzige Österreicher mit einem<br />

Meldezettel auf dem Wasser.“<br />

Der Magistrat, sagt der Franz, sieht<br />

das nicht gern. Doch weil er auch<br />

eine Donaufähre betreibt, hat alles<br />

offiziell seine Ordnung. „Die Beamten<br />

haben eingesehen, dass ich alles<br />

auch in der Nacht bewachen muss.<br />

Man kann ein Schiff ja nicht einfach<br />

allein lassen.“<br />

Ruhe vor der Bürokratie hat er<br />

dennoch nicht: Einmal stören seine<br />

Blumen am Ufer, ein anderes Mal<br />

gibt es Ärger wegen des Liegeplatzes,<br />

den er eigentlich nur aufgrund<br />

der Fähre hat. „Jetzt hat man auch<br />

noch eine alte Verordnung gefunden,<br />

die besagt, dass ich die Schiffe<br />

im Winter rausstellen muss.“ Ein<br />

laufender Rechtsstreit. Sollte ihn<br />

Franz Scheriau verlieren, verliert<br />

er auch sein Zuhause. „Plan B habe<br />

ich keinen. Dann muss ich unter<br />

der Brücke schlafen.“<br />

Schiffmuseum Vienna<br />

KEINE BRIEFMARKEN<br />

Und noch etwas bedroht den Fortbestand<br />

des schwimmenden Kulturguts:<br />

Ein Nachfolger, der nicht<br />

nur Franz’ Lebenswerk, sondern<br />

auch die Pflege der Schiffe übernimmt,<br />

ist nicht in Sicht. „Schiffe<br />

sind ja leider keine Briefmarken,<br />

sie machen viel Arbeit.“<br />

Diese Arbeit wird dem inzwischen<br />

70-Jährigen von Jahr zu Jahr<br />

beschwerlicher. Gerne würde er mit<br />

seiner Lebensgefährtin Roswitha<br />

auf einem Hausboot die europäischen<br />

Wasserstraßen erkunden.<br />

„Aber als Kapitän gibt man nicht<br />

auf. Ums Schiff wird bis zum Letzten<br />

gekämpft.“ Erst recht um ein<br />

Kaiserschiff. <br />

<br />

Gemeinsam mit Museumsdirektor Walter Haider betreibt der ehemalige Hochseekapitän Franz Scheriau das Schiffmuseum<br />

Wien. Es zeigt eine Sammlung historischer Schiffe, die am Donauufer vertäut sind (Hafenzufahrtsstraße 17, 1020 Wien). Täglich<br />

geöffnet von 12–20 Uhr, Anmeldung erbeten. Führungen: min. 5, max. 8 Pers. (je € 8,–). Buchung: Tel. 0660/119 17 19, E-Mail:<br />

è schiffmuseum@gmail.com<br />

Im ausgehenden 19. Jh. wurden Waren vom Schwarzen Meer und aus den an der Donau liegenden Kronländern nach Wien<br />

transportiert. Die Lastkähne wurden von Dampfschleppern die Donau hinauf gezogen. Der letzte Dampfschlepper seiner Art,<br />

das 1914 gebaute Kaiserschiff Frédéric Mistral, kann besichtigt werden. Begehbar sind die Geheimkabine des Monarchen,<br />

der große Salon, die Mannschaftsquartiere, die Offiziersmesse, die luxuriösen Kapitänskajüten, der imposante Steuerstand<br />

auf der Kommandobrücke und der Maschinenraum mit seinem drei Meter hohen Dampfkessel.<br />

Zu sehen sind u. a. auch der Eisbrecher Arthur (1955), das bis 1989 einzige schwimmende Zollhaus Europas Kranich<br />

sowie die Arche Dimetor mit Gemüsegarten – einst Messschiff, mit dem die Fahrrinne der Donau ermittelt wurde.<br />

è www.schiffmuseum.at<br />

22 5/<strong>2021</strong>


Genießen Sie einen<br />

sicheren Aufenthalt<br />

vom “Willkommen” bis zum “Auf Wiedersehen”<br />

PHOTO: SESTRICA VELA, LIGHTHOUSE TAJER (ZORAN JELAČA)<br />

Weitere Informationen finden Sie unter safestayincroatia.hr


Ein Mekka für<br />

Biograd<br />

Abseits der klassischen touristischen Hotspots wie Rovinj im Norden oder Dubrovnik im Süden hat sich still<br />

und leise Biograd in der Mitte Kroatiens zu einem Publikumsmagneten für Wassersporttouristen gemausert.<br />

Auch deswegen, weil sich das verträumte Städtchen seine Ursprünglichkeit bis heute bewahren konnte.<br />

Text TAHSIN ÖZEN<br />

Dass der Magnet als Quell<br />

der Anziehungskraft nicht<br />

in der Altstadt, sondern<br />

unmittelbar davor im<br />

Wasser zu finden ist, steht fest: Mit<br />

rund eintausend Liegeplätzen, die<br />

hunderte Yachten internationaler<br />

Charteragenturen beherbergen, sind<br />

die Marinas Kornati und Šangulin<br />

für Yachties meist die ersten Stationen<br />

in Biograd.<br />

Zum Vergleich: Das Städtchen<br />

selbst zählt gerade einmal 5.700<br />

Einwohner. Platzangst muss man<br />

beim Bummeln durch die alten<br />

Gassen dennoch nicht haben –<br />

so richtig voll wird es hier nie.<br />

Insider wissen, dass die meisten<br />

Yachties möglichst noch am selben<br />

Tag auslaufen möchten. Kein Wunder,<br />

liegen doch die dalmatinischen<br />

Inseln samt Nationalpark Kornati<br />

wie Kronjuwelen vor den Toren der<br />

Stadt. Insider laufen aber einen Tag<br />

später aus und einen Tag früher<br />

wieder ein – oder hängen gleich ein<br />

paar Tage nach dem Törn an.<br />

Das erspart nicht nur Zeit und<br />

Stress (etappenbedingt volle Buchten<br />

und Liegeplätze, Stau an der<br />

Tankstelle etc.), sondern eröffnet<br />

auch reizvolle Gelegenheiten, die<br />

Schätze Biograds in aller Ruhe zu<br />

erkunden.<br />

WENIGER IST MEHR<br />

Historisch gesehen gibt es deren<br />

nicht bedeutende, als Königs- und<br />

Bischofssitz wurde Biograd von<br />

zahlreichen Kriegen und Verwüstungen<br />

heimgesucht. Der Dom ist<br />

zerstört, die Bazilika Svetog Ivana<br />

nur noch teilweise erhalten. Die<br />

einfachen Bürger aber haben ihre<br />

Stadt niemals aufgegeben, wie ein<br />

Spaziergang durch die verwinkelten<br />

Gassen entlang der mittelalterlichen<br />

Häuser zeigt.<br />

Viele von ihnen leben noch heute<br />

vom einfachen Fischfang und lassen<br />

sich gerne auf die Finger schauen,<br />

wenn sie an der Hafenmole ihre<br />

Netze flicken. Den Tagesfang nehmen<br />

ihnen die Konobas für gutes<br />

Geld gerne ab, die zahlreich entlang<br />

der Uferpromenade zu finden sind.<br />

Wie beispielsweise das Bistro<br />

Europa – leicht zu erkennen an den<br />

bunten Holzstühlen und -tischen<br />

vor und der hippen Einrichtung mit<br />

Im Pašman-Kanal.<br />

Rechts Biograd mit<br />

der Marina Kornati,<br />

gleich links davon im<br />

Kreisrund die Altstadt.<br />

24 5/<strong>2021</strong><br />

FOTOS: GERT SCHMIDLEITNER (1), TAHSIN ÖZEN (1), SHUTTERSTOCK (6)


Yachties<br />

alten Accessoires in der Gastwirtschaft.<br />

Hier wird nicht nur einfache<br />

dalmatinische Küche serviert, sondern<br />

es werden auch regionale<br />

Weine und erfrischende Cocktails<br />

kredenzt – Meerblick inklusive.<br />

BÜHNE AM MEER<br />

Freilich nicht zu tief ins Glas blicken<br />

sollte man als Teilnehmer<br />

einer Regatta – und deren gibt es<br />

viele in und um Biograd. So macht<br />

beispielsweise auch der von Pitter<br />

Yachtcharter veranstaltete und weit<br />

über die Landesgrenzen hinaus<br />

bekannte Kornati Cup hier Halt.<br />

Heuer feiert diese von Fahrtenseglern<br />

sehr geschätzte Regatta ihr<br />

20­ Jahre­ Jubiläum, gesegelt wird<br />

sie von 16. bis 20. Oktober (Murter–<br />

Piškera–Žut–Biograd–Murter).<br />

Eine sehr gute Zeit übrigens, um<br />

Biograd zu besuchen und noch ein<br />

letztes Mal im Jahr Sommer zu tanken:<br />

Mild das Wetter, noch warm<br />

das Meer und ebenfalls angesagt<br />

ist die Biograd Boat Show – mehr<br />

darüber auf der nächsten Seite. <br />

Kroatien, Biograd na Moru<br />

Marinas. Mit der Eröffnung der Marina Kornati 1974 wurde der Grundstein für den Yachttourismus<br />

in Biograd gelegt. Zusammen mit der Marina Šangulin im südlichen Teil stehen<br />

rund 1.000 Liegeplätze inkl. kompletter Infrastruktur zur Verfügung.<br />

è www.www.marinakornati.com è www.sangulin.hr<br />

Hotel-Tipp. Die Ilirija-Gruppe verfügt in Biograd über mehrere Hotels und Villen und ist<br />

zugleich auch Betreiber der Marina Kornati. è www.ilirijabiograd.com<br />

Lokal-Tipp. Konoba Bistro Europa. Kroatisch-mediterrane Küche,<br />

fangfrische Fische, hausgemachte Pasta. Tel. +385/2338 3961.<br />

Kultur-Tipp. Im Heimatmuseum am Hafen sind u. a.<br />

erstaunlich gut erhaltene Kostbarkeiten eines 1583<br />

im Pašman-Kanal gesunkenen venezianischen<br />

Handelsschiffs zu sehen. Tel. +385/2338 3721.<br />

Strand-Tipp. Im Südosten (ab dem Hotel<br />

Ilirija) folgt umgeben von Kiefernwäldern<br />

dem Kiesstrand Dražica der Sandstrand<br />

Soline. Mehr Infos: è www.croatia.hr<br />

Hafenmole mit Fischerbooten.<br />

Fischer bei der Arbeit.<br />

In der Konoba Europa …<br />

… bei Kalamari oder Fisch.<br />

Selbst der Kornati Cup<br />

macht in Biograd Halt.<br />

Die wenigen Reste der einstigen<br />

Kronstadt für Könige und Bischöfe.<br />

5/<strong>2021</strong> 25


Herbstmessen<br />

FOTO: VERANSTALTER<br />

Slow Food & Show<br />

Fast schon rekordverdächtig: Ohne Unterbrechung geht seit 20 Jahren die Biograd Boat Show übers Wasser.<br />

Und die Vorzeichen stehen gut, dass dies auch heuer wieder geschmackvoll gelingen dürfte.<br />

Text TAHSIN ÖZEN<br />

So konnten letztes Jahr<br />

nur drei Nautikmessen<br />

ihre Pforten öffnen, die<br />

Biograd Boat Show (BBS)<br />

war eine davon. Die Ilirija-Gruppe<br />

hat sich während der Pandemie<br />

als sicherer und professioneller<br />

Ver anstalter profiliert, was selbst<br />

für ein Goldmitglied der International<br />

Federation of Boat Show<br />

Orga nizers (FBSO) keine leichte<br />

Auf gabe war.<br />

Das sehr zur Freude der Branche,<br />

ist die größte Bootsmesse Kroatiens,<br />

die heuer von 20. bis 24. Oktober<br />

stattfindet, über die Jahre zum<br />

wichtigsten In-Water-Event im<br />

CEE-Raum avanciert. „Die große<br />

Beliebtheit Kroatiens als Reiseziel<br />

für Yachties spielt dabei eine zentrale<br />

Rolle – und genau das spiegelt<br />

sich alljährlich in unserem vielfältigen<br />

Veranstaltungskalender wider“,<br />

erklärt Milan Šangulin, Direktor<br />

der BBS.<br />

Neben heimischen und inter ­<br />

nationalen Werften und Händlern<br />

zeigen alljährlich auch zahlreiche<br />

Vercharterer, Versicherer und andere<br />

Dienstleister hier ihr Bestes.<br />

Mit Biograd B2B wurde aber auch<br />

eine Business-to-Business-Plattform<br />

entwickelt, die Aussteller und<br />

andere Geschäftstreibende in der<br />

Branche zusammenbringen soll –<br />

von 20. bis 22. Oktober ist auch die<br />

kroatische Wirtschaftskammer mit<br />

an Bord. Die Croatia Charter Expo<br />

(21.–22. Oktober) hingegen dient<br />

der Vernetzung von Flottenbetreibern,<br />

Vercharterern etc.<br />

Klingt nach Business, Geschäftsleuten<br />

in grauen Anzügen und vollen<br />

Terminkalendern, ist es aber<br />

gar nicht. Für den klassischen<br />

Messebesucher ist die BBS auch<br />

eine schöne Gelegenheit, um die<br />

Sommersaison <strong>2021</strong> beschaulich<br />

ausklingen zu lassen. Die Hafenpromenade<br />

der Altstadt ist vom<br />

Messegeschehen auf dem Gelände<br />

der Marina Kornati nur wenige<br />

Schritte entfernt. Und so ergibt es<br />

sich, dass so manches Business-<br />

„Die große Beliebtheit<br />

Kroatiens als Reiseziel<br />

für Yachties spielt<br />

für die BBS eine<br />

zentrale Rolle.“<br />

Milan Šangulin, Direktor BBS<br />

Meeting und so mancher Deal in<br />

einem der vielen Konobas bei mediterranem<br />

Slow Food und ohne<br />

Hektik über die Bühne gehen.<br />

Dass man in diesem Mekka für<br />

Yachties (siehe Bericht auf den<br />

Seiten 24/25) um diese Jahreszeit<br />

auch eine Yacht für einen Törn abseits<br />

der Massen chartern kann, ist<br />

an dieser Stelle natürlich ebenfalls<br />

zu erwähnen.<br />

<br />

Biograd Boat Show <strong>2021</strong><br />

Von 20. bis 24. Oktober, Mittwoch bis Sonntag, täglich 10 bis 18 Uhr. Croatia Charter Expo<br />

von 21. bis 22. Oktober. Biograd B2B „Croatian Nautical Days“ der kroatischen Wirtschaftskammer<br />

von 20. bis 22. Oktober. Mehr Infos, Preise, Tickets etc. online unter<br />

è www.bbs.com.hr<br />

26 5/<strong>2021</strong>


XX<br />

XX<br />

16.–21. SEPTEMBER <strong>2021</strong><br />

Salonfähig<br />

in Genua<br />

ITALIEN. Will man edles Design und<br />

hochwertige Materialien sehen, so<br />

blickt man auch auf wassersportlicher<br />

Ebene gerne zu unseren südlichen<br />

Nachbarn. Im September lohnt sich<br />

dann auch der Abstecher nach Genua,<br />

um auf dem Salone Nautico Yachten<br />

und Zubehör made in Italy in Hülle<br />

und Fülle zu erleben.<br />

Auf über 200.000 m 2 Schaufläche<br />

finden natürlich auch anderer Länder<br />

Aussteller Platz, was die größte Bootsmesse<br />

Italiens zu einem internationalen<br />

Event der Superlative macht.<br />

Und das in vier Dimensionen, wie die<br />

Veranstalter betonen: erstens als Tech-<br />

Trade-Messe für Komponenten und<br />

Ausrüstungen, zweitens als Segelbootmesse<br />

(Sailing World), drittens als<br />

Schauplatz für Außenbordmotorboote<br />

(Boat Dis covery) und viertens als eine<br />

Yacht- und Super yacht-Show.<br />

è www.salonenautico.com<br />

XX<br />

XX<br />

7.–10. OKTOBER <strong>2021</strong><br />

Second Hand<br />

Multihulls<br />

FRANKREICH. Gab es vor der Pandemie<br />

noch ein Meer voller Gebraucht-<br />

Yachten, so ist dieses während der<br />

Lockdowns in aller Welt ausgetrocknet.<br />

Überall? Nein! Ein kleines Städtchen<br />

in Südfrankreich namens Caneten-Roussillon,<br />

das sich einen Namen<br />

als Austragungsort für eine Second-<br />

Hand-Multihull-Messe gemacht hat,<br />

will auch heuer wieder ihrem guten<br />

Ruf gerecht werden.<br />

Schon im letzten Jahr konnte Les<br />

Occasions du Multicoque trotz<br />

aller Umstände im kleineren Rahmen<br />

stattfinden, heuer will man wieder an<br />

die guten alten Zeiten anschließen.<br />

Mit an Bord sind unter anderem Catana/Bali,<br />

Lagoon, Fountaine Pajot und<br />

Privilège, um passenderweise ein paar<br />

FOTO: DOMINIQUE DAVID<br />

französische Werften zu nennen. Zu<br />

erstehen gibt es verschiedene Modelle<br />

von der 12 Meter langen Leopard 40<br />

bis zur 18,6 Meter langen Ice Yacht 61.<br />

è www.lesoccasionsdumulticoque.com<br />

FOTO: DOMINIQUE DAVID<br />

Besuchen Sie uns:<br />

Cannes Yacht Festival<br />

7.–12. September <strong>2021</strong><br />

Interboot<br />

18.–26. September <strong>2021</strong><br />

Bootshändler • Bootsservice<br />

TopYacht<br />

www.topyacht.eu


Herbstmessen<br />

Adrett an der<br />

Croisette<br />

Nach<br />

einem Jahr unfreiwilliger Pause öffnet das Cannes Yachting<br />

Festival vom 7. bis 12. September wieder seine Pforten. Wieder<br />

mit zwei Ausstellungshäfen und jeder Menge Weltpremieren.<br />

Text WOLFGANG GEMÜND<br />

Ja! Nein! Ja! Und dann schlussendlich:<br />

Nein! Letztes Jahr<br />

musste das Cannes Yachting<br />

Festival aufgrund der Corona-Pandemie<br />

die Segel streichen. Nach<br />

einem Jahr Pause will sich aber<br />

Europas bedeutendste In-Water-<br />

Bootsmesse glanzvoller denn je<br />

präsentieren.<br />

Zum einen drängen die Werften<br />

nach der Absage der Düsseldorfer<br />

Bootsmesse darauf, ihre Neuheiten<br />

einer breiteren Öffentlichkeit vorstellen<br />

zu dürfen. So sollen heuer<br />

in Cannes 450 Motor yachten und<br />

115 Segelboote präsentiert werden,<br />

darunter 150 Weltpremieren.<br />

Zum anderen wird man nach<br />

2019 auch heuer wieder zwei Häfen<br />

als Ausstellungszentren zur Verfügung<br />

haben: Neben dem Vieux<br />

Port, wo die Motorboote ihr Revier<br />

haben, wird der am anderen Ende<br />

der Promenade de la Croisette<br />

liegende Port Canto für das<br />

Zurschaustellen der Segelschiffe<br />

genutzt – man verfügt also über<br />

ausreichend Platz, um all die Neuheiten<br />

angemessen vorführen zu<br />

können.<br />

Die beiden Standorte sind durch<br />

einen regelmäßigen Schiffs- und<br />

Bus-Shuttle-Service verbunden,<br />

der alle 15 Minuten fährt – die<br />

Besucher müssen lediglich ihre<br />

Messe-Tickets vorzeigen, um diese<br />

kostenlosen Dienste in Anspruch<br />

zu nehmen.<br />

Da man ein Jahr lang Zeit zum<br />

Nachdenken hatte, haben sich die<br />

Organisatoren für heuer einiges<br />

Neues einfallen lassen. So z. B. den<br />

Innovation Space im Port Canto, in<br />

dem Startups aus dem nautischen<br />

Sektor vorgestellt werden, die neue<br />

Technologien oder Dienstleistungen<br />

mit hohem Mehrwert anbieten.<br />

Im Vieux Port hingegen wurde ein<br />

Bereich für elektrische und hybride<br />

Boote reserviert, darunter auch für<br />

Boote der Edelwerft Marian vom<br />

Wolfgangsee.<br />

Eher den Sicherheitsmaßnahmen<br />

geschuldet ist ein weiteres Novum:<br />

Für Probefahrten wird ein Areal<br />

außerhalb des Ausstellungsbereichs<br />

reserviert, der die Besucherströme<br />

im Hafengebiet reduzieren und einen<br />

schnellen und direkten Zugang<br />

zum offenen Meer bieten soll. <br />

Cannes Yachting Festival <strong>2021</strong><br />

Geöffnet von Dienstag bis Samstag (7.–11. September) von 10 bis 19 Uhr. Am Sonntag<br />

(12. September) von 10 bis 18 Uhr. Late Opening am Freitag (10. September) bis 22 Uhr.<br />

Eintrittspreise ab 18 Euro, freier Eintritt für Kinder bis zum 10. Lebensjahr.<br />

è www.cannesyachtingfestival.com<br />

FOTO: VERANSTALTER<br />

28 5/<strong>2021</strong>


Topseller<br />

LUXUS AUF 20 METERN. Viel Platz,<br />

viel Licht, viel Komfort: Auch mit<br />

der neuen Sirena 68 bleibt die junge<br />

türkische Werft Sirena ihrem<br />

Erfolgs rezept treu.<br />

Das fünfte Modell der Werft feiert<br />

in Cannes offiziell Weltpremiere und<br />

wurde wieder von der argentinischen<br />

Design-Legende German<br />

Frers entworfen. Besichtigen werden<br />

das erste Modell bestimmt jene<br />

elf Käufer, die die Sirena 68 schon<br />

vom Zeichenbrett weg (die ersten<br />

Renderings gab es erst im April)<br />

gekauft haben.<br />

è www.sirenayachts.com<br />

Dominante Flybridge<br />

auf der Sirena 68.<br />

Viel Glas macht Spaß<br />

Fountaine Pajots Kleinster.<br />

EINSTIEGSKAT. Mit der MY 4.S<br />

stellt Fountaine Pajot in Cannes<br />

sein neues Einstiegsmodell vor. Der<br />

schlanke 11-Meter-Motorkat mit der<br />

auffälligen Rumpfverglasung wird in<br />

einer Maestro-Version (drei Kabinen<br />

und zwei Bäder) oder einer Quartett-<br />

Version (vier Kabinen und zwei Bäder)<br />

erhältlich sein. Flybridge gibt es<br />

keine, die Länge reicht wohl nicht<br />

aus. Dafür kann das Dach optional<br />

elektrisch geöffnet oder geschlossen<br />

werden. Motorisiert wird der Kat<br />

standardmäßig mit 2 x 150 PS starken<br />

Yanmar-Motoren, auf Wunsch und<br />

gegen Aufpreis sind auch kräftige<br />

2 x 250 PS möglich.<br />

è www.captivayachting.com<br />

Mit Ecken und Kanten<br />

EXPLORERYACHT. In Cannes<br />

wird Numarine erstmals seine<br />

37XP ausstellen. Der kantige<br />

Verdränger erinnert sehr an<br />

die vor vier Jahren vorgestellte<br />

32XP, hat auch die gleiche Breite<br />

wie die kleine Schwester, nur<br />

wurden vier Meter vor dem<br />

Maschinenraumschott hinzugefügt,<br />

um mehr Plätz für die<br />

Gäste- und Crewunterkünfte<br />

zu schaffen sowie das Oberdeck<br />

und die Sky Lounge elegant zu<br />

ver größern.<br />

Während Baunummer 1 in<br />

Cannes zu sehen ist, wird schon<br />

an der zweiten Yacht gebaut,<br />

die Anfang 2022 an den neuen<br />

Eigner ausgeliefert werden soll.<br />

è www.numarine.com<br />

37XP: In Cannes in natura zu sehen.<br />

Halbverdränger<br />

Palm Beach GT60.<br />

Sportsfreund<br />

FLAGGSCHIFF. Die 1995 in Australien<br />

gegründete und 2014 von Grand Banks<br />

Yachts (USA) gekaufte Werft Palm Beach<br />

bringt mit der GT60 ihr neues Flaggschiff<br />

nach Cannes. Der Halbgleiter mit zwei<br />

Volvo IPS 1350-Motoren mit einer Gesamtleistung<br />

von 2.000 PS bringt jene<br />

Kraft, Effizienz und Laufruhe mit, für<br />

die Palm Beach bekannt ist. Als GT mit<br />

mehr Extras für Sport und Spaß.<br />

è www.palmbeachmotoryachts.com<br />

5/<strong>2021</strong> 29


Herbstmessen<br />

Aus 3 mach 4<br />

NEUES FLAGGSCHIFF. Mit gleich<br />

18 Yachten legt die italienische Edelwerft<br />

Azimut beim Cannes Yachting<br />

Festival im Vieux Port an, darunter<br />

mit vier Weltpremieren. Azimut 53<br />

und Azimut 68 bereichern das Segment<br />

der Flybridge-Cruiser, die<br />

Magellano 66 bildet die neue Mitte<br />

der stylischen Trawleryachten-Reihe<br />

und mit der Grande Trideck stellt<br />

Azimut sein neues, 38 Meter langes<br />

Flaggschiff vor (alles darüber firmiert<br />

unter dem Markennamen Benetti).<br />

Zählt man die Terrassen der Trideck,<br />

kommt man auf die Zahl vier –<br />

zwischen Oberdeck und Beach-Club<br />

haben die Italiener im Heck nämlich<br />

noch eine Art Mezzanin mit großem<br />

Loungebereich eingezogen. Der<br />

Rumpf wurde aus GFK, die Aufbauten<br />

aus Carbon hergestellt, Letzteres<br />

soll sechs Tonnen an Gewicht eingespart<br />

haben (was sich aber bei<br />

190 Tonnen Gesamtverdrängung<br />

etwas relativiert). Weitere Eckdaten:<br />

Platz für zehn Passagiere und sechs<br />

Crewmitglieder, Dieselmotoren bis<br />

2 x 2.600 PS, Topspeed bis 24 Knoten<br />

und eine Batteriekapazität von satten<br />

Die Grande Trideck mit viel<br />

Luxus und vier Decks.<br />

130 kW/h, was für eine bis zu acht<br />

Stunden dauernde, generatorlose<br />

Nachtruhe sorgt.<br />

è www.yacht-werk.com<br />

News auch aus dem Hause Yachtwerk, Österreich-<br />

Händler für Azimut-Yachten: Margarete Feichtner<br />

ist neue Verkaufsleiterin und erste Ansprechperson.<br />

feichtner@yacht-werk.de<br />

Custom & Carbon<br />

Fast 30 Meter Carbon.<br />

LUXUS-RENNYACHT. Beim Cannes<br />

Yachting Festival wird die deutsche, auf<br />

Carbon-Segelyachten der luxuriösen Art<br />

spezialisierte Werft YYachts erstmals<br />

mit der gesamten Modellpalette vertreten<br />

sein. Neben der Y7 und der Y8 wird<br />

mit der Tripp 90 ein 29,77 Meter langes,<br />

maßgeschneidertes Flaggschiff vorgestellt.<br />

Die vom US-Designer Bill Tripp<br />

entworfene Carbon-Slup Prevail ist von<br />

ihrem Eigner sowohl für Urlaubstörns<br />

als auch für den Einsatz auf Regatten vorgesehen.<br />

Dementsprechend stehen am<br />

Großbaum und am Vorstag fast 400 m 2<br />

Segelfläche zur Verfügung. Für vielseitige<br />

Einsätze sorgt ein Liftkiel, der den<br />

Tiefgang von 4,64 bis 2,81 m verkürzt.<br />

è www.yyachts.de<br />

Flower Power<br />

SUPERYACHTEN. In Cannes hat<br />

Benetti Großes vor – mit der<br />

Delfino 95, der Oasis 40M und der<br />

Motopanfilo 37 stellt die italienische<br />

Luxuswerft gleich drei Superyachten<br />

vor. Interessantestes Ausstellungsstück<br />

ist die hochelegante Motopanfilo,<br />

mit der Benetti in Form und<br />

Farben eine legendäre Luxusyacht<br />

aus den 1960er-Jahren zitiert.<br />

Die Technik entspricht natürlich<br />

dem neuesten Stand, darunter die<br />

beiden MAN V12-Motoren mit<br />

Leistung bis zu je 1.213 kW, die der<br />

Yacht eine Höchstgeschwindigkeit<br />

von 18 Knoten garantieren, mit einer<br />

Reichweite von 3.800 Seemeilen bei<br />

einer Reisegeschwindigkeit von<br />

10 Knoten.<br />

è www.benettiyachts.it<br />

Im Zeichen der 1960er-Jahre: Motopanfilo 37.<br />

30 5/<strong>2021</strong>


Unverwüstlich<br />

Besser fischen mit<br />

der 280 Vantage.<br />

EUROPA-DEBÜTS. Zwar mit keinen<br />

Welt-, dafür aber mit zwei Europapremieren<br />

kann Boston Whaler<br />

in Cannes aufwarten. Die vielseitig<br />

einsetzbare 280 Vantage wurde mit<br />

einem integrierten Edelstahl-Rutenhalter<br />

und zwei großen Fischkästen<br />

im Cockpit noch angeltauglicher gemacht.<br />

Sehr praktisch die verstaubare<br />

Grillstation, auf der der Fang gleich<br />

zubereitet werden kann. Die 325 Conquest<br />

markiert nun die neue Mitte bei<br />

den Kabinencruisern und verfügt<br />

über einen neuen Rumpf für verbesserte<br />

Gleitfähigkeit und Stabilität.<br />

è www.topyacht.eu<br />

Sieben auf einen Streich<br />

FAMILIENAUFSTELLUNG. Gleich<br />

sieben Boote stellt Invictus im<br />

Vieux Port in Cannes aus. Darunter –<br />

als Weltpremiere – mit der SX 200<br />

das erste Modell der neuen Capoforte-Reihe<br />

und mit der TT 460 das<br />

Flaggschiff der italienischen Werft.<br />

Schönheit und Vielseitigkeit soll die<br />

Capoforte-Linie auszeichnen. Bei der<br />

SX 200 bekommt man eine Ahnung,<br />

was damit gemeint ist: Edle Materialien,<br />

Bug und Heck lassen sich in Essoder<br />

Sonnenmodus verwandeln, viel<br />

Stauraum unter den Sitzen, Außenborder<br />

von 100 bis 150 PS.<br />

è www.invictus-boote.de<br />

Vielseitigkeit ist bei<br />

der SX 200 Trumpf.


Herbstmessen<br />

FOTO: VERANSTALTER<br />

60 Jahr:<br />

wunderbar!<br />

Vom 18. bis 26. September ist der Bodensee wieder der Nabel der deutschsprachigen Wassersportszene:<br />

Die Interboot lichtet in Friedrichshafen den Anker, dieses Mal sogar als Jubiläums-Edition.<br />

Text WOLFGANG GEMÜND<br />

Als eine der wenigen Wassersport-Messen<br />

konnte die<br />

Interboot im letzten September<br />

zwischen den diversen Lockdowns<br />

stattfinden. Freilich nur mit<br />

umfangreichen Sicherheits- und<br />

Hygienemaßnahmen und in reduziertem<br />

Ausmaß: Statt 460 Aussteller<br />

und über 83.000 Besucher wie<br />

im Jahr 2019 zählte man 2020 nur<br />

200 Aussteller und 29.000 Besucher.<br />

Heuer rechnet man wieder mit<br />

Wachstum: Rund 250 Aussteller<br />

haben sich angemeldet und mehr<br />

Besucher sollten wohl trotz geltender<br />

Corona-Verordnung, die u. a.<br />

3G-Konzept und Maske vorsieht,<br />

auch nach Friedrichshafen finden.<br />

Bei den Messe-Organisatoren<br />

freut man sich jedenfalls auf die<br />

Wassersport-Fans, zumal man diesen<br />

bereits zum 60. Mal (!) Produkte,<br />

Trends und Branchen-Neuheiten<br />

zu den Themen Segel- und Motorboot<br />

präsentieren kann.<br />

Das Konzept ist dasselbe geblieben:<br />

Weltpremieren gibt es am Bodensee<br />

eher wenige (mit der neuen<br />

Sunbeam 32.1 aber aus österreichischer<br />

Sicht eine sehr interessante),<br />

dafür aber ist die Interboot eine<br />

Publikumsmesse, bei der die Besucher<br />

viel selbst ausprobieren können.<br />

Segel- und Motoryachten,<br />

Elektroboote, Schlauchboote, Jollen,<br />

Kanus, Kajaks, Kites, Wakeboards,<br />

Surfbretter, Motoren, Elektronik,<br />

Kleidung und alle Arten von Zubehör<br />

haben in sechs Messehallen und<br />

im Freigelände West ihre Bühne.<br />

Workshops und Seminare beinhaltet<br />

die Interboot Academy: Ob<br />

Bobby Schenks Blauwasserseminar,<br />

Astronavigation, UKW-Funkauffrischung,<br />

Radar-Plotterkurse, Sunset<br />

Cruising, Sunset Sailing oder<br />

Hafenmanöver Fresh-ups – hier<br />

ist für alle Wassersportbegeisterten<br />

etwas Passendes dabei.<br />

Wassersportfans, die sich lieber<br />

im statt auf dem kühlen Nass aufhalten,<br />

kommen auf der Parallelveranstaltung<br />

InterDive auf ihre<br />

Kosten, die am zweiten Interboot-<br />

Wochenende von Donnerstag bis<br />

Sonntag, (23. bis 26. September) in<br />

der Halle B5 stattfindet.<br />

Ob Tauch equipment oder nütz liches<br />

Wissen für das nächste Revier:<br />

Ausstellende Unternehmen und<br />

spannende Vorträge lassen keine<br />

Wünsche offen.<br />

<br />

„ Wir wollen der Branche wieder einen<br />

Treffpunkt bieten, den sie verdient hat.<br />

Nach einem Jahr ohne große Wassersportmesse<br />

in Deutschland ist die<br />

Freude bei allen Beteiligten riesig.“<br />

Dirk Kreidenweiss, Projektleiter<br />

Interboot Friedrichshafen <strong>2021</strong><br />

Samstag, 18. September, bis Sonntag, 26. September. Geöffnet von Montag bis Donnerstag<br />

von 10 bis 17 Uhr und Freitag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Tageskarte ab 13 Euro, Preise<br />

für Kombitickets und Interboot-Academy sind je nach Angebot der Homepage zu entnehmen.<br />

Sämtliche Tickets und Parkscheine können nur online gekauft werden!<br />

è www.interboot.de<br />

32 5/<strong>2021</strong>


Fesch, funktionell<br />

PANORAMA<br />

Tipps, Trends & Neuheiten<br />

MARINE MODE. Die neue Aquatech<br />

Kollektion von Dubarry glänzt mit<br />

leichten Poloshirts sowie funktionalen<br />

Shorts und Skorts aus schnell trocknenden<br />

Materialien und besonderen<br />

Features. So sollen die technischen<br />

Poloshirts Riviera (Damen) und Menton<br />

(Herren) nicht nur Feuchtigkeit<br />

von der Haut ableiten, sondern auch<br />

antimikrobielle Geruchsprävention<br />

bieten. Bei strahlendem Sonnenschein<br />

wären Mann und Frau mit UPF 50<br />

auch vor schädlichen UV-Strahlen<br />

geschützt. Die Atmungsaktivität wird<br />

durch ein perforiertes Gewebe verbessert.<br />

Eine integrierte Schlaufe für die<br />

Sonnenbrille ist ebenso vorhanden<br />

wie ein im Saum verstecktes Brillenreinigungstuch.<br />

Verschiedene Farben,<br />

UVP € 59,– Damen, € 65,– Herren.<br />

Das Corsica Crew-Skort wurde speziell<br />

für Bootsfahrten, Après-Segeln<br />

und den aktiven Einsatz an Land entwickelt.<br />

Der weiche Stoff mit viel<br />

Stretch ist wasserabweisend, langlebig<br />

und bleibt auch nach langer Einwirkung<br />

von Salz und Sonne farbecht.<br />

Verschiedene Farben, UPF 50 UV-<br />

Schutz, UVP € 85,–.<br />

Die Imperia Shorts für Herren wurden<br />

speziell für aktive Wassersportarten<br />

entwickelt. Das schnell trocknende<br />

technische Gewebe ist leicht<br />

dehnbar für perfekte Passform. Die<br />

strapazierfähige, verstärkte Sitzfläche<br />

garantiert eine lange Lebensdauer.<br />

Ein rutschfester Bund und ein hoher<br />

Rücken sorgen für einen sicheren Sitz.<br />

In einer der Taschen befindet sich ein<br />

abnehmbares Brillenputztuch an einer<br />

dehnbaren Schnur, mit dem im Handumdrehen<br />

der Salzsprühnebel von<br />

der Sonnenbrille abgewischt werden<br />

kann. Verschiedene Farben, UPF 50<br />

UV-Schutz, UVP € 119,–.<br />

è www.dubarry.com/eu/de<br />

Die neue, leichte<br />

und atmungsaktive<br />

Aquatech-Kollektion<br />

mit Lichtfaktor 50 UV-<br />

Schutz.<br />

FOTO: UDO REICHMANN<br />

Startklar am 3. Oktober.<br />

Segeln unter Freunden<br />

REGATTA. Mit der Alpe Adria Sai ling week geht<br />

die wohl traditionsreichste Regatta des Yacht Club<br />

Austria von 3. bis 10. Oktober übers Wasser. Austria<br />

Cup, Alpe Adria Cup, Kärntner Cruising Trophy,<br />

Alpe Adria Cruising Cup: Trophäen zu gewinnen gibt<br />

es ab der Marina Punat auf der Insel Krk viele. Während<br />

der Austria Cup aber nur über die (bereits ausgebuchte)<br />

First-35-Einheitsklasse erreichbar ist, sind<br />

für die anderen Bewerbe Teilnehmer in der offenen<br />

Klasse noch herzlich willkommen. Alle Infos inklusive<br />

Charteroptionen und Anmelde möglichkeit online:<br />

è www.aasw.at<br />

BESUCHEN SIE UNS<br />

SÜDDEUTSCHLANDS GRÖSSTE AUSSTELLUNG<br />

FÜR NEU- UND GEBRAUCHTBOOTE<br />

Wahlweg 6 / Gewerbegebiet<br />

D-97525 Schwebheim / Schweinfurt<br />

www.bootepfister.de


App-Tipp<br />

App zum<br />

Liegeplatz<br />

Mit seinem im letzten Jahr gegründeten Startup Seasy will der Grazer Jungunternehmer Niklas Baumgartner das Buchen<br />

von Liegeplätzen vereinfachen und bietet sozusagen ein maritimes booking.com, das Yachties und Marinas vernetzen soll.<br />

Ferienwohnungen, Hotelzimmer,<br />

Yachten, Mietautos, ja<br />

selbst Tische in Restaurants<br />

lassen sich schon über diverse Internet-Plattformen<br />

einfach und übersichtlich<br />

buchen. Warum nicht freie<br />

Liegeplätze für Freizeitboote? Das<br />

haben sich schon mehrere Unternehmer<br />

gefragt und entsprechende<br />

Plattformen gegründet oder Apps<br />

entwickelt, über die freie Anlegeplätze<br />

vermittelt werden. Die vielleicht<br />

besten Chancen, europäischer<br />

Marktführer zu werden, hat dabei<br />

das von Niklas Baumgartner gegründete<br />

Startup Seasy mit Sitz in Graz.<br />

„Als passionierter Segler nervte es<br />

mich“, erzählt Baumgartner, „dass<br />

man im digitalen 21. Jahrhundert<br />

immer noch auf Hafenführer in<br />

Papierform zurückgreifen bzw. sich<br />

erst vor Ort – oft mühsam – verständigen<br />

muss.“ Gemeinsam mit<br />

den aus Bratislava stammenden Digital<br />

Natives Martin Olsansky und<br />

Ivana Zemanovicova hob Baumgartner<br />

daher letztes Jahr Seasy aus<br />

der Taufe mit dem Plan, das Leben<br />

auf See einfacher zu machen. Ganz<br />

konkret im ersten Schritt mit einer<br />

Marina-Buchungsplattform für<br />

Yachties. Schon in der Premierensaison<br />

wurden rund 200 Marinas in<br />

Kroatien, Griechenland und Italien<br />

gelistet. Monatlich werden es mehr,<br />

so sind z. B. seit kurzem die ACI<br />

Marinas auf der Plattform buchbar.<br />

An der Ausweitung auf andere Reviere<br />

wie Spanien und Frankreich<br />

wird gearbeitet. Nicht zuletzt dank<br />

eines sechsstelligen Investments in<br />

diesem Frühjahr ist man dem Ziel<br />

Marktführerschaft einen großen<br />

Schritt näher gekommen.<br />

ALLES EASY<br />

Dass Seasy so einfach und erfolgreich<br />

ist, liegt auch daran, dass man<br />

den Marinas die Wahl lässt, sich<br />

ganz dem System anzuvertrauen<br />

oder die App nur als Vermittler zu<br />

nutzen. So ist es dem Yachtie möglich,<br />

den Liegeplatz direkt über<br />

Seasy zu buchen oder nur eine<br />

Buchungsanfrage zu stellen. „Wir<br />

erledigen dann die Kommunikation<br />

zwischen Marina und Segler über<br />

ein integriertes Message Board“,<br />

erklärt Niklas Baumgartner. „In beiden<br />

Fällen ist die Platzreservierung<br />

fix, es gibt also keine bösen Überraschungen<br />

bei der Ankunft am Liegeplatz.“<br />

Fein für Yachties: Es fallen<br />

keine Gebühren oder Abo-Kosten<br />

an, verdienen tut das Startup über<br />

eine Kommission von den Marinas.<br />

Die Vermittlung von freien Liegeplätzen<br />

soll nur der erste Schritt<br />

von Seasy sein, meint Baumgartner.<br />

„Wir arbeiten auch daran, Yachties<br />

künftig via Push-Nachricht vor aufkommenden<br />

Unwettern zu warnen<br />

und über mögliche Anlegeplätze zu<br />

informieren.“<br />

è www.seasy.at<br />

„Als passionierter Segler nervte es mich,<br />

dass man im digitalen 21. Jahrhundert<br />

immer noch auf Hafen führer in<br />

Papierform zurückgreifen muss.“<br />

Niklas Baumgartner, Geschäftsführer Seasy<br />

34 5/<strong>2021</strong>


Wissen und Meer<br />

Check-in – Check-out<br />

Jedes Mal das Gleiche: Du kommst hundemüde in der Marina an, immerhin bist<br />

du schon um Mitternacht losgefahren, damit du dem Stau an der Grenze entgehst.<br />

Es ist heiß, deine Crew sitzt bereits beim Begrüßungsdrink und der Stützpunkt-<br />

Mitarbeiter begleitet dich durchs Schiff.<br />

Er ist in Eile, denn die anderen<br />

Skipper warten auch<br />

schon auf ihn. Schnell,<br />

schnell muss es gehen: „Du<br />

kennst die Positionen der Ventile?“,<br />

„Die Toiletten funktionieren<br />

prima“, „Segel sind neu, alles gut“,<br />

„Maschine dobro, nema problema“,<br />

„Ganz wichtig: Code für<br />

WiFi ist 1234“.<br />

Du unterschreibst die Check-in-<br />

Liste, obwohl du die Hälfte davon<br />

gar nicht überprüft hast (wie gesagt,<br />

es ist heiß und du möchtest<br />

auch deinen Begrüßungsdrink bestellen).<br />

Du hinterlegst die Kaution,<br />

bekommst die Schiffspapiere,<br />

alles gut, der Törn kann beginnen.<br />

Während des Törns kommst du<br />

dann drauf, was alles nicht passt,<br />

was nicht funktioniert: Wo ist der<br />

Verbandskasten? Wo ist der Ankerball?<br />

Ein Splint an der Reling<br />

ist gebrochen – die Kneifzange ist<br />

ja völlig verrostet und nicht zu<br />

gebrauchen.<br />

Der Urlaubstörn ist viel zu<br />

schnell zu Ende, er war fantastisch,<br />

die Crew ist relaxt. Du<br />

machst beim Stützpunkt fest und<br />

das Procedere wie am ersten Tag<br />

beginnt, nur in umgekehrter Reihenfolge:<br />

Es ist heiß, die Crew<br />

sitzt beim Abschiedsdrink und der<br />

Stützpunktmitarbeiter begleitet<br />

dich durchs Schiff.<br />

Aber plötzlich hat er sehr viel<br />

Zeit, obwohl die anderen Skipper<br />

auch auf die Schiffsabnahme warten.<br />

Zielgerichtet geht er auf die<br />

Decksluke zu: „Da ist ein Sprung<br />

im Glas.“ Er beugt sich über die<br />

Reling: „Da sind Kratzer im Gel­<br />

coat.“ Der Taucher prustet aus<br />

dem Wasser: „Die Yacht hatte<br />

Grundberührung.“<br />

Du stehst fassungslos daneben,<br />

bringst den Mund nicht mehr zu<br />

und denkst dir, welcher Film da<br />

gerade abläuft. Im Marina-Büro<br />

beginnt nun der Kampf um die<br />

hinterlegte Kaution – Ausgang<br />

ungewiss.<br />

FAIRPLAY VOM<br />

START WEG<br />

Natürlich ist mir und der p. t.<br />

Leserschaft bewusst, dass die geschilderten<br />

Aspekte etwas überzogen<br />

sind und wenn schon, dann<br />

höchstens Einzelfälle darstellen.<br />

Aber mit wem immer ich auch<br />

über das Thema spreche, jeder hat<br />

diese, ähnliche oder andere Erlebnisse<br />

zu berichten. Und bevor<br />

sich jetzt die geballte Wut der<br />

Stützpunkt-Mit arbeiter über mich<br />

entlädt, beeile ich mich zu beteuern,<br />

dass es garantiert andere und<br />

positive Er lebnisse beim Checkout<br />

gibt.<br />

Was kannst du also tun, um<br />

nicht abgezockt zu werden und<br />

in eine Fairplay-Situation zu<br />

kommen?<br />

• Mache möglichst viele Fotos,<br />

um den Zustand der Yacht<br />

(Rumpf, Deck, Segel, Interieur<br />

etc.) zu dokumentieren.<br />

• Sei bei den Checklisten<br />

exakt und gründlich.<br />

• Nimm deinen Co-Skipper<br />

oder ein Crewmitglied beim<br />

Check-in mit, vier Augen<br />

sehen bekanntlich mehr<br />

als zwei.<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

GOTTFRIED<br />

TITZL RIESER<br />

ist Ausbildungsreferent<br />

des Yacht Club Austria.<br />

Er ist passionierter<br />

Fahrtensegler und hat<br />

insgesamt so um die<br />

20.000 Seemeilen in<br />

seinen Logbüchern<br />

dokumentiert.<br />

Sein Motto: „Die See ist<br />

der beste Lehrmeister!“<br />

kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />

Genauigkeit bei der<br />

Schiffsübernahme<br />

erspart Ärger bei der<br />

Schiffsübergabe.<br />

• Führe eine Mängelliste mit<br />

Datum und Uhrzeit – der<br />

Stützpunkt wird es dir danken,<br />

weil er ja zielgerichtet reparieren<br />

kann.<br />

• Verwende eine eigene Checkliste,<br />

damit jene Dinge, die dir<br />

wichtig sind, nicht unter den<br />

Tisch fallen.<br />

• Notiere den Namen des<br />

Stützpunktmitarbeiters,<br />

damit eine Verbindlichkeit<br />

hergestellt wird.<br />

• Unterschreibe nicht blanko,<br />

gerade Feedbackbögen divergieren<br />

oftmals von den Erlebnissen.<br />

• Dokumentiere allfällige<br />

Schäden, das hilft auch bei<br />

der Schadensregulierung der<br />

Versicherungen.<br />

• Informiere deinen Vercharterer<br />

(Agentur, Veranstalter)<br />

über deine Erlebnisse, auch über<br />

positive, das hilft den Partnern<br />

garantiert.<br />

<br />

5/<strong>2021</strong> 35


Weltklasse<br />

FOTO: PRIVAT<br />

Ich hole<br />

36 5/<strong>2021</strong>


Sie holte Gold bei den Olympischen<br />

Jugendspielen, einen<br />

Junioren-Weltmeistertitel<br />

und qualifizierte sich schon mit<br />

18 Jahren – als jüngste Teilnehmerin<br />

– für die Olympischen Spiele<br />

2012 in London.<br />

Nach dem Traumstart ging es<br />

in der 470er-Damenklasse erst so<br />

richtig bergauf. Die Kärntnerin<br />

holte mit der Polin Jolanta Ogar<br />

ihre Segel-Traumpartnerin an<br />

Bord, es folgten ein EM- und zwei<br />

WM­ Titel, parallel dazu ging die<br />

Ein bürgerung der polnischen Vor ­<br />

schoterin über die Bühne.<br />

Alles lief wie am Schnürchen,<br />

alle Entbehrungen und das beinharte<br />

Training zu Wasser und zu<br />

Lande machten sich bezahlt. Bis,<br />

ja bis am Ende der Olympischen<br />

Spiele in Rio im Jahr 2016 nicht<br />

mehr als der neunte Platz im Endklassement<br />

zu holen war. Eine<br />

sportliche Trennung, einige Ur ­<br />

laube, ein im Eil tempo abgeschlossener<br />

„Bachelor of Medicine“ und<br />

einige Änderungen im Olympischen<br />

Segelsport später klingt<br />

Vadlau aber wieder ganz altgewohnt:<br />

„Ich hole 2024 noch die<br />

depperte Medaille.“<br />

Ideen dazu standen bereits im<br />

Raum. Eine Zusammenarbeit im<br />

470er mit der Weltklasse-Eisschnellläuferin<br />

Vanessa Herzog<br />

wurde „Wassertests“ unterzogen,<br />

eine mögliche Segelpartnerschaft<br />

mit Andreas Hanakamp in der<br />

2024 in Paris jetzt doch nicht neudie<br />

Medaille<br />

Abseits der in Tokio gelaufenen Olympischen Spiele arbeitet Profi-Seglerin Lara Vadlau an ihrem Comeback,<br />

das sie 2024 in Paris mit Gold krönen will. Die Kärntnerin mit steirischen Wurzeln im Porträt.<br />

Text ROLAND REGNEMER<br />

FOTO: WORLD SAILING<br />

en olympischen „Mixed Offshore“-<br />

Disziplin zwangsläufig abgesagt,<br />

bevor sie überhaupt Fahrt aufnehmen<br />

konnte. Mittlerweile steht fest,<br />

dass „ihr“ Boot, also der 470er,<br />

auch in Frankreich olympisch ge ­<br />

segelt wird. Jedoch nicht mehr in<br />

je einem Damen- und Herrenbewerb,<br />

sondern ebenfalls „mixed“.<br />

Also noch einmal umdenken,<br />

umplanen. Ein Vorschoter war<br />

relativ schnell gefunden. Kein<br />

Wunder, lösten sich ja die auch<br />

international reüssierenden rotweiß-roten<br />

Herrenteams mangels<br />

Perspektive in den letzten Monaten<br />

förmlich auf.<br />

GEWOHNTES FAHRWASSER<br />

In den kommenden Monaten will<br />

die 27-jährige Kärntnerin zurück<br />

in gewohnte Fahrwasser. Das heißt:<br />

unzählige Stunden an hunderten<br />

Segeltagen auf dem Wasser, um zu<br />

der Perfektion in der neuen Teamkonstellation<br />

zu finden, die sie am<br />

Anfang so auszeichnete. Manöver,<br />

Trimm, Taktik und die zugehörige<br />

Rollenverteilung an Bord gilt es mit<br />

dem neuen sportlichen Partner zu<br />

erarbeiten. „Eigentlich haben wir<br />

keinen Trainingsrückstand, da alle<br />

Teams eben neu zusammengemixt<br />

werden“, erklärt Lara Vadlau die<br />

Ausgangslage.<br />

Wie sie zu dem ganzen „Mixed-<br />

Teams-Thema“ steht? „Mir ist völlig<br />

egal, ob ich eine Vorschoterin oder<br />

einen Vorschoter an meiner Seite<br />

habe – das Einzige, was zählt, sind<br />

Leistungsbereitschaft und der absolute<br />

Wille, alle Hindernisse zu überwinden,<br />

um das Ziel zu erreichen.“<br />

Und in drei Jahren die fehlende<br />

Medaille in Händen zu halten. <br />

Lara Vadlau<br />

Lara Vadlau wurde 1994 in der Steiermark geboren und lebt von klein auf im Kärntner<br />

Maria Rain. Mit sieben Jahren kam sie zum Segeln, 2010 gelang bei den Olympischen<br />

J ugend-Sommerspielen in Singapur der große internationale Durchbruch. Nur zwei Jahre<br />

später debütierte sie mit Eva-Maria Schimak bei den Olympischen Spielen. Nach zwei<br />

Welt- und einem Europameistertitel mit Jolanta Ogar verpasste sie als Favoritin in Rio<br />

2016 klar eine Olympiamedaille (9. Platz). 2024 in Paris will sie erneut an den Start gehen.<br />

FOTO: DOMINIC MARSANO<br />

5/<strong>2021</strong> 37


FOTOS: PRIVAT, JL LHOMOND<br />

Segeln pur<br />

2022 fällt der Startschuss für die dritte Auflage des legendären<br />

Golden Globe Race – und mit Michael Guggenberger will<br />

ein österreichischer Skipper die Herausforderung annehmen.<br />

Kein leichtes Unterfangen, wie er im -Interview verrät.<br />

Segeln wie früher ist dein Motto,<br />

was bedeutet das für dich?<br />

Segeln wie früher bedeutet für<br />

mich Segeln an und für sich. Die<br />

Einfachheit des Segelns. Ohne<br />

viel Technik ein Schiff unter Segel<br />

zu spüren. Über Krängung und<br />

Luvgierigkeit ein Schiff effizient,<br />

schnell, möglichst komfortabel und<br />

sicher zu fahren. Dazu braucht es<br />

keine Elektronik und keine besondere<br />

Hightech-Ausrüstung.<br />

Aber nicht falsch verstehen, ich<br />

steh total auf die neueste Technik,<br />

auf frische, knackige Laminatsegel<br />

auf einem flotten Boot und ich<br />

genieße die Einfachheit der Navigation<br />

auf meinem Kartenplotter,<br />

gekoppelt mit Radar und AIS. Aber<br />

das Gefühl, all diese Gadgets zur<br />

Verfügung zu haben, sie aber nicht<br />

notwendig zu brauchen, gibt mir<br />

eine gelassene Zufriedenheit.<br />

Golden Globe Race – wie bist<br />

du denn darauf gekommen?<br />

Seit ich die Bücher von Moitessier<br />

und Robin Knox-Johnston gelesen<br />

habe, hat Solosegeln für mich eine<br />

besondere Anziehungskraft. Und<br />

als Kopfabenteurer im Segelfieber<br />

bin ich beim Surfen über das GGR<br />

gestolpert. Das war bereits 2015.<br />

Ich habe mich augenblicklich in<br />

diese Idee verliebt und mich auch<br />

angemeldet, war aber leider noch<br />

nicht bereit dafür. Heute, sechs Jahre,<br />

viele Regatten, noch mehr Seemeilen<br />

und einige Ausbildungen<br />

später bin ich fit.<br />

Die Nina ist deine Auserwählte,<br />

wie habt ihr zwei euch gefunden?<br />

Wie so vieles ist auch meine Bootsauswahl<br />

durch Covid-19 beeinflusst<br />

worden. Ursprünglich habe<br />

ich eine Belliure Endurance 35 besessen.<br />

2016 gekauft, sollte die<br />

Mizzi am 17. März 2020 nach<br />

Neunkirchen geliefert und einem<br />

umfassenden Refit unterzogen<br />

werden.<br />

Dieser Plan wurde durch die<br />

Pandemie von heute auf morgen<br />

über den Haufen geworfen. Es folgte<br />

eine Phase der Trauer und Resignation.<br />

Davon erholt, habe ich über<br />

andere Möglichkeiten nachgedacht,<br />

doch noch am Rennen teilzunehmen<br />

und das verlorene halbe Jahr<br />

wieder aufzuholen. Es blieb nur<br />

die Option, auf ein anderes, bereits<br />

fit gemachtes Schiff umzusatteln,<br />

da das Zeitfenster schon eng war.<br />

Also habe ich in der GGR-<br />

2018-Flotte gesucht und Nina gefunden.<br />

Sie ist beim Rennen 2018<br />

gestartet, hat es aber nicht bis ins<br />

Ziel geschafft. Sie war in sehr gutem<br />

Zustand und günstig zu haben.<br />

38 5/<strong>2021</strong>


den sich meine Chancen deutlich<br />

erhöhen. Denn um aufs Stockerl<br />

zu fahren, muss man nun einmal<br />

das ganze Rennen fahren.<br />

Was wird die größte Herausforderung<br />

auf dem Wasser sein?<br />

Ganz klar die Einsamkeit. Beim<br />

Solo-Segeln komme ich zwar<br />

schnell in eine Routine, die den<br />

Tag ausfüllt, aber das Gefühl der<br />

Einsamkeit wird wohl immer wieder<br />

durchbrechen. Nina hingegen<br />

muss bereits vor dem Start perfekt<br />

in Schuss sein. Sie muss die Strecke,<br />

die ein Durchschnittsboot<br />

über ein gesamtes Bootsleben<br />

hindurch fährt, in einem Stück<br />

bewältigen. Einmal auf See, bleibt<br />

da nicht mehr viel Spielraum.<br />

Seit 2015 schwärmt<br />

Michael Guggenberger<br />

vom Golden Globe Race,<br />

2022 will er selbst mit<br />

Nina an den Start<br />

gehen.<br />

Welche Qualifikationen bringt<br />

sie mit, welche du?<br />

Nina ist die Rumpfnummer 1 der<br />

Serie Biscay 36 von Falmouth Boat<br />

Construction und wurde von ihrem<br />

Voreigner Antoine Cousot durch<br />

ebendiese Werft einem sehr intensiven<br />

Refit unterzogen. Dabei wurde<br />

die gesamte Deckstruktur von<br />

innen verstärkt, die Deck-Rumpf-<br />

Verbindung aufgedoppelt und die<br />

Aufnahmen für die Püttings am<br />

Rumpf wurden erneuert. Dann<br />

noch neuer Motor, neues Rigg,<br />

neue Segel und neuer Anstrich,<br />

damit Nina auch optisch performt.<br />

Ich selbst habe im letzten halben<br />

Jahr noch ein neues elektrisches<br />

System installiert, die In nen ausbau<br />

ten neu montiert und lackiert,<br />

eine neue Pantry mit Kühlschrank<br />

eingebaut, eine Windfahnensteuerung<br />

am Heck montiert und viele<br />

andere kleinere Dinge erledigt.<br />

Ein erster Testlauf für zehn Tage<br />

und 1.300 Seemeilen hat einige<br />

Kinderkrankheiten aufgezeigt, von<br />

denen viele bereits behoben sind.<br />

Das nächste Jahr werde ich immer<br />

wieder für ein bis zwei Wochen<br />

ausfahren und das Augenmerk<br />

auf weitere Details richten.<br />

Zu meinem persönlichen Werdegang:<br />

Ich habe 2010 mit dem Segeln<br />

begonnen und 2013 meinen<br />

FB2 bestanden. Danach habe ich<br />

eine Ausbildung zum RYA Offshore<br />

Sailing Instructor abgeschlossen,<br />

halte derzeit einen FB3 und arbeite<br />

an meinem FB4 – da fehlt nur noch<br />

die praktische Prüfung. Am Attersee<br />

bin ich in einem Regattateam<br />

auf einer Ufo 22 unterwegs und<br />

mittlerweile arbeite ich auch als<br />

Segeltrainer für den YCA sowie für<br />

private Segelschulen, organisiere<br />

eigene Trainings und Törns.<br />

Wie laufen die Vorbereitungen<br />

für euer großes Abenteuer?<br />

Alles in allem fühle ich mich gut<br />

im Plan. Mein Ziel war es, eineinhalb<br />

Jahre vor dem Rennen ein<br />

fertiges Schiff zu haben, das ist<br />

mir schon einmal gelungen. Don<br />

McIntyre hat das Credo „Planning,<br />

Preparation, Execution“, ich bin<br />

bereits im Preparation-Teil.<br />

Momentan setze ich sehr viel<br />

meiner Energie dafür ein, einen<br />

starken Partner zu finden, mit dem<br />

ich gemeinsam dieses ganz besondere<br />

Abenteuer bestreiten kann.<br />

Mit einem größeren Budget wür­<br />

Was weißt du über deine Mitbewerber<br />

und wie schätzt du deine Chancen ein?<br />

Einige Starter kenne ich bereits<br />

persönlich. Die Flotte ist gut<br />

durchmischt mit allerhand Skill-<br />

Levels. Da gibt es einige relativ unerfahrene<br />

Segler und einige Vollprofis.<br />

Ich selbst sehe mich da im<br />

Mittelfeld. Fakt ist, dass selbst die<br />

Besten auf ein Quäntchen Glück<br />

angewiesen sind – beim GGR 2018<br />

haben ja mehrfach auch sehr routinierte<br />

Segler wegen technischer<br />

Gebrechen aufgeben müssen.<br />

Ich glaube, dass das GGR 2022<br />

bis zu einem gewissen Grad bereits<br />

vor dem Rennen mit solider Vorbereitung<br />

von Schiff und Skipper<br />

entschieden wird. Eben dieser Vorbereitung<br />

widme ich mich seit<br />

einem Jahr in Vollzeit – und werde<br />

das bis zum Start weiterhin tun. <br />

Solo nonstop um die Welt<br />

Golden Globe Race. Das erste GGR wurde 1968 gesegelt<br />

und vom Briten Robin Knox-Johnston (nach 312 Tagen)<br />

gewonnen. Zum 50er-Jubiläum fand 2018 die Neuauflage<br />

der Hochseeregatta statt, die der Franzose Jean-Luc<br />

Van Den Heede (nach 212 Tagen) für sich entschied.<br />

Das nächste GGR startet am 26. Juli 2022. Mehr Infos:<br />

è www.goldengloberace.com<br />

Michael Guggenberger. Der Skipper, YCA-Trainer und<br />

Offshore Sailing Instructor mit dem Ziel, als erster Österreicher<br />

am Golden Globe Race teilzunehmen. Mehr Infos:<br />

è www.captaingugg.com<br />

5/<strong>2021</strong> 39


xxxxx xxxx<br />

Auf<br />

Muschel-<br />

suche<br />

Von<br />

Schalentieren zu barem Geld war es in den 1970er-Jahren<br />

kein weiter Weg. In der Praxis natürlich schon, wie Wolfgang<br />

Hausner aus eigener Erfahrung berichtet. Für ihn war das<br />

Sammeln nicht nur Leidenschaft, sondern auch wichtige<br />

Einnahmequelle in den frühen Jahren seiner Weltumsegelung.<br />

Text und Fotos WOLFGANG HAUSNER<br />

Angefangen hat mein Interesse<br />

für die Mollusken<br />

1971 auf den Galapagos-<br />

Inseln, als ich dort Conus­<br />

Schnecken für einen deutschen<br />

Wissenschaftler sammelte. Diese<br />

Kegelschnecken mussten genau<br />

katalogisiert (Fundort, Datum,<br />

Wassertiefe, Bodenbeschaffenheit,<br />

Uhrzeit) und in Alkohol konserviert<br />

werden. Ich schickte ihm dann eine<br />

Schuhschachtel voller Präparate, er<br />

revanchierte sich mit einer Bezahlung<br />

und einem Bestimmungsbuch<br />

für Mollusken. Wenn ich der Einfachheit<br />

halber von „Muscheln“<br />

rede, sind Schnecken und Muscheln<br />

gemeint, wobei die Schnecken zahlenmäßig<br />

bei weitem überwiegen.<br />

Diese Tätigkeit nahm in den<br />

folgenden Jahren eine gewisse Vorrangstellung<br />

ein. In einer Gegend,<br />

die man noch nicht kennt, ist das<br />

umso interessanter, weil man nicht<br />

weiß, was es überhaupt zu finden<br />

gibt. Da geht es weniger um die häufigen<br />

Arten, sondern um jene Exemplare,<br />

die entweder selten oder nur<br />

begrenzt in einem ge wissen Gebiet<br />

auftreten. In beiden Fällen handelt es<br />

sich dann um oft begehrte Sammelobjekte.<br />

Für mich war damals das Sammeln<br />

und Tauchen nach Muscheln<br />

eine Lieblingsbeschäftigung, die<br />

mich in frühen Jahren lange Zeit<br />

finanziell über Wasser gehalten hat.<br />

Eine Art von moderner Schatz suche,<br />

bei der man wahrscheinlich mehr<br />

Chancen hat, fündig zu werden, als<br />

in alten Wracks, die man erst aufspüren<br />

muss.<br />

40 5/<strong>2021</strong>


FOTOS: SHUTTERSTOCK (2)<br />

BARES FÜR RARES<br />

Was bestimmte Schnecken kostbar<br />

macht, ist der Marktwert. Der existiert<br />

deshalb, weil es auf der ganzen<br />

Welt gut drei Millionen Sammler<br />

von Schneckenschalen gibt. Es<br />

funktioniert nach dem Angebotund-Nachfrage-Prinzip.<br />

Im Pazifik,<br />

wo es die meisten Muscheln gibt,<br />

aber wenig Interesse besteht, sind<br />

die Preise für häufige Arten niedrig.<br />

Die Einheimischen haben Schnecken<br />

früher als Zahlungsmittel<br />

(„Cypraea moneta“, die „Money<br />

Cowry“) verwendet und heute noch<br />

für zeremonielle Zwecke, abgesehen<br />

davon ist das lokale Interesse an<br />

Schneckenschalen gering.<br />

Eine Ausnahme sind die kommerziell<br />

verwertbaren Arten, etwa<br />

Trochus, die einstmals zur Knopfherstellung<br />

verwendet, jetzt aber<br />

durch andere Materialien ersetzt<br />

wurde – und natürlich Perlmutter.<br />

Die Suche nach Perlen selbst ist uninteressant,<br />

man müsste tausend<br />

Muscheln aufknacken, um eine<br />

natürliche Perle zu finden. Bei den<br />

einheimischen Tauchern liegt die<br />

Sache anders, da geht es nur um das<br />

Kilogeschäft mit den Perlmutter-<br />

Schalen und etwaige gefundene<br />

Perlen sind eine feine Draufgabe.<br />

Schnecken und Muscheln sind<br />

katalogisiert, aber dennoch ist eine<br />

exakte Erfassung des Marktwerts<br />

kaum möglich, denn bei einer<br />

Schale kommt es vor allem auf<br />

den Zustand an. Sie muss lebend<br />

auf geklaubt worden sein, Farbe<br />

und Musterung spielen eine zentrale<br />

Rolle, spezielle Unter- oder Übergrößen<br />

haben besonderen<br />

Raritätenwert.<br />

GOLD-KAURIS<br />

Ein Beispiel für eine schon ziemlich<br />

wertvolle bekannte Schneckenart<br />

(zum Unterschied von den seltenen,<br />

unscheinbaren Exemplaren, die nur<br />

für Wissenschaftler interessant sind)<br />

ist die Gold-Kauri (Cypraea aurantium),<br />

die im Bereich der Fidschi-<br />

Inseln, Neuguineas und der Philippinen<br />

vorkommt. Der Liebhaber<br />

bezahlte für eine Schale in den<br />

1970er-Jahren 200 US-Dollar, mittlerweile<br />

sind die Preise wegen Überangeboten<br />

drastisch gesunken.<br />

Doch der Status einer Muschelschale<br />

kann sich praktisch über<br />

Nacht ändern. So wie bei der kleinen<br />

Kauri Cypraea caput draconis,<br />

die nur auf der Osterinsel vorkommt.<br />

1972 sammelte ich dort<br />

diese Porzellanschnecken, die ich<br />

in Tahiti mit Gewinn verkaufen<br />

oder gegen andere Schalen eintauschen<br />

konnte. Aber bald danach<br />

begann die chilenische Fluglinie<br />

einmal wöchentlich Tahiti anzufliegen,<br />

mit Zwischenstopp auf der<br />

Osterinsel. Sofort ließ sich ein findiger<br />

Muschelhändler auf Tahiti einen<br />

Sack der besagten Kauris kommen<br />

und der Preis für die Schalen sackte<br />

weltweit ab.<br />

Die Blütezeit des internationalen<br />

Schneckenhandels fiel in die späten<br />

1970er-Jahre. Genau der Zeitpunkt,<br />

an dem ich den Bau von Taboo III<br />

anging, nachdem ich zuvor meinen<br />

ersten Kat Taboo auf einem unverzeichneten<br />

Riff in Papua-Neuguinea<br />

verloren hatte. Zum Sammeln selbst<br />

hatte ich keine Zeit, also verlegte ich<br />

mich auf den Kauf und Verkauf<br />

wertvoller Schalen. Regelmäßig fuhr<br />

ich nach Punta Engaño auf der Insel<br />

Mactan, direkt gegenüber von Cebu<br />

City, wo einige Schneckenfischer<br />

ansässig waren. Keine Meile entfernt<br />

von dem Platz, wo Magellan<br />

1521 in einem Kampf mit aufrührerischen<br />

Einheimischen den Tod<br />

fand. Es ist denkbar, dass Nachfahren<br />

des Häuptlings Lapu-Lapu oder<br />

seiner Mannen mir später wertvolle<br />

Schalen verkauften, die sie mit<br />

Netzen aus einer Tiefe von bis<br />

zu 200 Metern hochgeholt hatten.<br />

Die begehrten Gold-Kauris<br />

kamen von weiter her und wurden<br />

durch Jorge Escoto angeliefert,<br />

den ich aus der Zeit kannte, als ich<br />

selbst diese Porzellanschnecken auf<br />

der Insel Samar ganz im Osten der<br />

Philippinen von ihm kaufte. Damals<br />

betrieb ich einen Schneckenhandel<br />

mit meinem französischen Partner<br />

Roger Berthe in<br />

Thailand und flog<br />

regelmäßig für diesen<br />

Zweck auf die Philippinen.<br />

Die beste Region für Schnecken<br />

und Muscheln ist zwar der Indopazifik,<br />

die Lebensbedingungen lassen<br />

sich allerdings nicht verallgemeinern.<br />

Gewisse Schnecken (die<br />

meisten Coniden etwa) kommen<br />

nur im Sand vor, andere nur in Korallen.<br />

Manche Kauri-Arten findet<br />

man im sehr bewegten Wasser an<br />

der Riffkante, andere in der ruhigen<br />

Lagune. 80 Prozent aller Schnecken<br />

kommen von knietief bis in zehn<br />

Meter Tiefe vor. Noch tiefer gibt es<br />

nur wenige Schnecken, dafür aber<br />

manchmal seltene Exem plare.<br />

Tagsüber sind die meisten Tiere<br />

kaum sichtbar – entweder im Sand<br />

eingegraben oder unter Korallenstöcken<br />

versteckt. Daher ist es günstig,<br />

nachts auf Schneckenjagd zu<br />

Das Sammeln<br />

von Muscheln und<br />

Schnecken hielt<br />

Wolfgang Hausner und<br />

seine Taboo in den<br />

1970ern über Wasser.<br />

1979 während des<br />

Baus von Taboo III:<br />

Hier liegen 3.000<br />

Dollar auf dem Tisch.<br />

5/<strong>2021</strong> 41


Schneckengeld<br />

Wertvolle Schneckenschalen<br />

sind beliebte<br />

Briefmarken-Motive.<br />

gehen. Mit einer Taucherlampe<br />

kann man bei klarem Wasser bis<br />

maximal zehn Meter sehen, oft<br />

aber weniger weit. Ausgerüstet war<br />

ich damals mit Schnorchel, Maske,<br />

Flossen, Handschuhen, Messer<br />

und Netzsäckchen zum Sammeln.<br />

Aufpassen muss man nur bei den<br />

Kegelschnecken, die mit Hilfe des<br />

beweglichen Rüssels (probiscus)<br />

und eines winzigen Giftpfeils ihre<br />

Beute harpunieren und betäuben.<br />

Das kann auch für Menschen gefährlich<br />

werden. Die Giftpfeile haben<br />

allerdings keine Durchschlagskraft,<br />

daher genügt es, wenn man<br />

beim Berühren Handschuhe trägt.<br />

Einige Todesfälle kamen bei Tauchern<br />

vor, weil sie einen schwer<br />

giftigen Conus einfach unter die<br />

Taucherjacke zur Aufbewahrung<br />

steckten. Andere hantierten an Land<br />

unachtsam mit diesen Schnecken,<br />

beispielsweise beim Herumwühlen<br />

in der Fangtasche.<br />

Das Gift wirkt auf das vegetative<br />

Nervensystem, man wird langsam<br />

gelähmt und stirbt nach zwei bis<br />

drei Tagen. Einige Arten werden<br />

besonders aggressiv, wenn sie aus<br />

ihrer gewohnten Umgebung entfernt<br />

worden sind (etwa Conus geographus,<br />

Conus textile und Conus<br />

omaria). Viele Sammler meinen, es<br />

sei gefahrlos, diese Kegelschnecken<br />

am breiten Ende anzufassen (also<br />

auf der dem Giftpfeil abgewandten<br />

Seite). Aquarienbeobachtungen<br />

zeigten allerdings, dass einige Kegelschnecken<br />

ihren beweglichen Rüssel,<br />

an dessen Ende der Giftpfeil<br />

Eine Proa in Papua-Neuguinea, verziert mit Schneckenschalen (Ovula Ovum).<br />

sitzt, bis zum gegenüberliegenden<br />

Ende schnellen lassen können.<br />

MIT HAUSVERSTAND<br />

Schnecken, die ich im Auftrag von<br />

Wissenschaftlern aufspürte, kon ­<br />

servierte ich in hochprozentigem<br />

Alkohol. Werden die Schalen gereinigt,<br />

kann ein kleiner Fehler Glanz<br />

oder Zeichnung des Gehäuses völlig<br />

verschandeln — etwa dann, wenn<br />

man zulässt, dass die Giftstoffe, hervorgerufen<br />

durch die Verwesung<br />

des Tieres, auf das Gehäuse einwirken.<br />

Das passiert, wenn man etwa<br />

die Muscheln in Süßwasser abtötet<br />

und dann im Kübel liegen lässt,<br />

anstatt sie z. B. rechtzeitig in einem<br />

Netzbeutel über die Seite des Bootes<br />

ins Wasser zu hängen, wo sie umspült<br />

werden. Innerhalb von drei<br />

bis vier Tagen zersetzen sich die<br />

Weichteile und lassen sich dann<br />

über Tage mit einem Draht herauskitzeln,<br />

bis das Gehäuse völlig rein<br />

und geruchsfrei ist.<br />

Um das Periostracum – die<br />

natürliche Schutzschicht der Kegelschnecken<br />

– zu entfernen, muss<br />

man Chemikalien wie Natriumhypochlorit,<br />

also ein Haushalts-<br />

Bleichmittel, verwenden, erst dann<br />

werden Musterung und Farbe mancher<br />

Schalen überhaupt erkennbar.<br />

Bevor jetzt Umweltschützer die<br />

Augenbrauen hochziehen oder gar<br />

von einer Plünderung der Riffe<br />

sprechen, sollte man zuerst diese<br />

private Sammeltätigkeit genauer unter<br />

die Lupe nehmen. Eines meiner<br />

Lieblingsgebiete war der Louisiade<br />

Archipel in Papua-Neuguinea, ein<br />

riesiges Gebiet, das zur knappen<br />

Hälfte aus lebendigen Riffen bestand.<br />

Manche waren klein, andere<br />

mehr als 10 Seemeilen im Durchmesser<br />

und damit ohne weiteres<br />

100 km 2 groß.<br />

Aus meiner Erfahrung weiß ich,<br />

dass man mit einer täglichen Sammeltätigkeit<br />

kaum mehr als eine<br />

Fläche von 100 mal 100 Meter abgrasen<br />

kann, immerhin 10.000 m 2 .<br />

In Wirklichkeit sucht man aber<br />

nicht systematisch jeden Quadratmeter<br />

nach einem Rastersystem ab,<br />

damit würde auch dieses Hobby<br />

nervtötend monoton werden. Wenn<br />

man jetzt je zwei Meter links und<br />

rechts von sich sucht, muss man<br />

zweieinhalb Kilometer schnorcheln,<br />

um diese Fläche von 10.000 m 2<br />

überhaupt zu bewältigen. Auch<br />

wenn ich weite Strecken zurücklege,<br />

suchen kann ich nur in meinem unmittelbaren<br />

Dunstkreis, alles andere<br />

wird ausgelassen.<br />

Abgesehen davon sind viele Mollusken<br />

so gut versteckt, dass sie keine<br />

Belästigung fürchten müssen.<br />

Mit einem Pensum von 10.000 m 2<br />

pro Tag könnte man also einen<br />

Quadratkilometer in etwas über<br />

drei Monaten schaffen. Allerdings<br />

nur, wenn man wirklich jeden Tag<br />

fleißig ist und keine Pause macht.<br />

Eines der großen Riffe abzusuchen<br />

würde demnach 25 Jahre in Anspruch<br />

nehmen – für das ganze Gebiet<br />

wären mehrere Menschenleben<br />

FOTOS: SHUTTERSTOCK (3)<br />

42 5/<strong>2021</strong>


Viele Schnecken liegen gut geschützt im Sand oder<br />

im Korallenriff – wie hier im Bild eine Kauri, die sich<br />

zusätzlich mit einem schwarzen Mantel bedeckt.<br />

nicht ausreichend. Das ist jetzt allerdings<br />

Jahrzehnte her. Seitdem hat<br />

sich meine Einstellung zu dieser<br />

Angelegenheit grundlegend geändert.<br />

Damals war ich auf diese Sammeltätigkeit<br />

angewiesen, heute bin<br />

ich es nicht mehr.<br />

Für ein paar Dollar möchte ich<br />

diese schönen Lebewesen nicht<br />

mehr umbringen, meine Gäste<br />

sehen das genauso. Die Schnecken<br />

„Es wird nicht viele Österreicher geben,<br />

die mehr von Meeresschnecken verstehen<br />

als Weltumsegler Wolfgang Hausner.“<br />

Reinhard Kikinger, Meeresbiologe und <strong>ocean7</strong>-Autor<br />

werden an Ort und Stelle bewundert<br />

und sollten sie an Bord gebracht<br />

werden, gehen sie auch wieder<br />

zurück ins Wasser. Geblieben<br />

sind mir nur mehr einige Stücke, die<br />

mich an diese Zeit erinnern. <br />

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Saubermacher<br />

Dieser Spezial-Katamaran soll nach den Plänen der<br />

Umweltschutz-Organisation „The SeaCleaners“ im<br />

Meer treibenden Plastikmüll einsammeln. Besonders<br />

in stark mit Plastik verschmutzten Küstengewässern<br />

soll der Manta zum Einsatz kommen.


Mantas, Müll<br />

und Sisyphus<br />

Mantas sind Riesenrochen, die bei der Nahrungsaufnahme mit weit geöffnetem<br />

Maul Plankton und Kleinfische einsammeln. Manta ist auch der Name eines<br />

Hightech-Schiffes, das ähnlich wie sein biologischer Namensgeber marines Treib ­<br />

gut einsammeln soll. In diesem Fall aber nicht Organismen, sondern Plastikmüll.<br />

Wenn allerdings immer wieder Unmengen an Plastik in den Ozean eingetragen<br />

werden, dann erinnert jeder Versuch einer Säuberungs aktion an die vergeblichen<br />

Bemühungen der mythologischen Figur des Sisyphus.<br />

Text REINHARD KIKINGER<br />

Fotos THE SEACLEANERS, THE OCEAN CLEANUP, REINHARD KIKINGER<br />

Das Problem der Plastikverschmutzung<br />

der Ozeane<br />

ist mittlerweile allgemein<br />

bekannt und es gibt zahlreiche<br />

Studien zu Mengen, Herkunft,<br />

Verteilung, Größenklassen<br />

und Auswirkungen auf marine<br />

Ökosysteme. Mit dem Schwerpunkt<br />

Mikroplastik hat sich auch<br />

in Ausgabe 2/<strong>2021</strong> diesem<br />

Thema gewidmet. Diese kleinen<br />

Teile des Plastikmülls bleiben<br />

unseren Augen ebenso verborgen<br />

wie die Fraktion, die in die Tiefen<br />

des Meeres absinkt.<br />

Am auffälligsten<br />

sind Plastikflaschen<br />

und anderer<br />

Makromüll,<br />

der an Strände gespült wird oder<br />

an der Meeresoberfläche treibt.<br />

Strandreinigungen werden an den<br />

meisten touristisch genützten<br />

Stränden regelmäßig durchgeführt<br />

und sind leicht zu organisieren.<br />

Wesentlich schwieriger ist das<br />

Einsammeln der riesigen ozeanischen<br />

Müllteppiche. Zwei Ansätze,<br />

um dieses Problem zu bewältigen,<br />

werden hier vorgestellt.<br />

DAS MANTA-PROJEKT<br />

Dafür wurde die Organisation<br />

„The SeaCleaners“ vom französisch-schweizerischen<br />

Extremsegler<br />

Yvan Bourgnon gegründet.<br />

Seit er als Achtjähriger mit seinen<br />

Eltern eine Weltumsegelung mitmachte,<br />

ließ ihn die Faszination<br />

des Ozeans nicht mehr los.<br />

Im Laufe der Jahre stellte er mit<br />

Mehrrumpf-Booten und in Offshore-Rennen<br />

zahlreiche Rekorde<br />

auf. Eine seiner spektakulärsten<br />

Es besteht die Gefahr, dass<br />

die mythologische Figur des<br />

Sisyphus zum Symbol der<br />

Bemühungen wird, die Ozeane<br />

vom Plastik zu befreien.<br />

Links Yvan Bourgnon. Extrem -<br />

segler, Abenteurer und<br />

Initiator der „SeaCleaners“,<br />

Mitte und links die Mobulas,<br />

die als kleine Sammelboote die<br />

großen Mantas unterstützen<br />

sollen. Sie werden Plastikmüll<br />

aus Flüssen und Flussmündungen<br />

einsammeln und zu ihrem<br />

Mutterschiff Manta bringen.<br />

Dort wird der Müll sortiert<br />

und geeignete Fraktionen<br />

sollen energetisch genützt<br />

werden. Rechts Mantas, die<br />

biologischen Namensgeber<br />

des Hightech-Schiffes.<br />

5/<strong>2021</strong> 45


Saubermacher<br />

ILLUSTRATION: SEA CLEANERS<br />

1 Million Vögel werden<br />

pro Jahr getötet.<br />

90 % der Seevögel haben bereits<br />

Plastik verschluckt, bis 2050<br />

werden es 99 % sein.<br />

Millionen km 2 sind bereits verschmutzt,<br />

was erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt,<br />

die Gesundheit und die Wirtschaft hat.<br />

100.000 Meeressäugetiere<br />

werden jedes Jahr getötet.<br />

Es dauert 450 Jahre, bis eine<br />

Plastikflasche abgebaut ist.<br />

Ist sie einmal abgesunken, ist<br />

diese Zeit fast unendlich lang.<br />

Unternehmungen war die Weltumsegelung<br />

auf einem 6,3-Meter(!)-<br />

Katamaran, ohne Kabine und<br />

ohne GPS.<br />

Bourgnon ist einer der authentischsten<br />

Zeugen der zunehmenden<br />

Vermüllung der Ozeane. Er<br />

setzte sich mit Spezialisten zusammen,<br />

die ihm helfen sollten, eine<br />

möglichst umweltfreundliche<br />

5 südostasiatische Länder<br />

sind für 86 % der<br />

Plastikverschmutzung der<br />

Ozeane verantwortlich.<br />

90 % des Plastiks, das die<br />

Flüsse in die Ozeane<br />

einbringen, stammen aus<br />

10 Flüssen in Asien, Afrika<br />

und Südamerika.<br />

Mengen und Quellen der marinen Plastikflut – hier in ein paar Zahlen veranschaulicht.<br />

Mehr als 9 Millionen<br />

Tonnen Plastikmüll<br />

werden jedes Jahr ins Meer<br />

gekippt = ein Müllwagen<br />

pro Minute.<br />

70 % der schwimmenden<br />

Abfälle sinken ab.<br />

„ Plastikmüll wird an Bord geschreddert,<br />

durch Pyrolyse in Gas und per Turbine<br />

in elektrische Energie transformiert.“<br />

Methode zu entwickeln, um in<br />

Meeresgebieten mit der höchsten<br />

Plastikverschmutzung die treibenden<br />

Müllteppiche einzusammeln.<br />

EIN HIGHTECH-SCHIFF<br />

NAMENS MANTA<br />

Die Vorgaben an die Konstrukteure<br />

dieses Schiffes sind umfangreich: Es<br />

soll energetisch möglichst autark<br />

sein und Alternativenergien zur<br />

Fortbewegung und Energieversorgung<br />

nützen. Es soll Treibgut in<br />

Küstengewässern und vor Flussmündungen<br />

einsammeln, an Bord<br />

bringen, sortieren und verarbeiten.<br />

Partikel bis zu einer Mindestgröße<br />

von 10 Millimetern sollen<br />

eingesammelt werden.<br />

Die geplante Sammelkapazität<br />

beträgt drei Tonnen pro Stunde.<br />

Das ermöglichen Förderbänder<br />

für schwimmendes Treibgut und<br />

Sammelnetze, die Müll bis 1 Meter<br />

Wassertiefe abfischen. Zwei kleinere<br />

Serviceboote, die Mobulas,<br />

operieren in flachem Wasser und<br />

in verschmutzten Flussmündungen.<br />

Sie haben ein Fassungsvermögen<br />

von jeweils 10 m 3 und<br />

bringen den Müll zum Mutterschiff<br />

Manta, wo er an Bord<br />

sortiert wird.<br />

Glas, Metall und Aluminium<br />

werden an Land gebracht, um<br />

dort fachgerecht entsorgt zu<br />

werden. Plastikmüll wird an Bord<br />

geschreddert, durch Pyrolyse in<br />

Gas umgewandelt und mit Hilfe<br />

einer Turbine in elektrische Energie<br />

transformiert. Sie versorgt<br />

zusammen mit 500 m 2 Solarpaneelen<br />

alle Systeme des Manta<br />

mit Energie. Ein kleines Labor<br />

an Bord soll den Prozess von der<br />

Einsammlung bis zur Verwertung<br />

des gesammelten Materials wissenschaftlich<br />

erfassen und dokumentieren.<br />

Mit dem Bau des 56 Meter<br />

langen Segelkatamarans Manta<br />

soll 2022 begonnen werden, der<br />

erste Einsatz ist für 2024 geplant.<br />

In einem Videoclip sind die Abmessungen<br />

und alle Systeme des<br />

Manta als Animation zu sehen:<br />

è www.youtube.com/watch?v=kF0trcGMsNE<br />

DAS PROJEKT<br />

OCEAN CLEANUP<br />

Im Gegensatz zum Manta-Projekt<br />

konzentriert sich diese Stiftung<br />

auf küstenferne Meeresregionen<br />

wie den großen nordpazifischen<br />

Müllwirbel.<br />

46 5/<strong>2021</strong>


Künstliche Küste. An einer hunderte Meter langen schwimmenden<br />

Barriere soll durch ihre spezielle Konstruktionsweise im offenen<br />

Ozean Müll konzentriert werden.<br />

Boyan Slat – der junge Holländer<br />

ist Gründer und CEO der Stiftung<br />

„The Ocean Cleanup“.<br />

Der Initiator des Projekts ist der<br />

junge Holländer Boyan Slat. Die<br />

grundlegende Idee hinter diesem<br />

Ansatz ist es, eine „Küstenlinie“ im<br />

offenen Ozean zu schaffen, an der<br />

sich das treibende Plastik sammelt.<br />

Diese künstliche Küste besteht<br />

aus einer hunderte Meter langen<br />

schwimmenden Barriere, deren<br />

Drift durch Wind, Wellen und<br />

Strömungen angetrieben wird.<br />

Durch einen mittigen Unter wasser-<br />

Schirm formt sich die Barriere<br />

zu einem großen U, in dem wie<br />

in einem Trichter das Plastik eingefangen<br />

wird. Die Funktionsweise<br />

ist in dieser Animation dargestellt:<br />

è www.youtube.com/watch?v=O1EAeNdTFHU<br />

Flüsse als Müllzubringer. In den „plastifiziertesten“<br />

Flüssen werden spezielle, solarbetriebene Sammelboote,<br />

die Interceptors, im Einsatz sein.<br />

Die Theorie. Durch Wind, Wellen und Strömungen<br />

formt sich die Barriere zu einem großen U, in dem<br />

sich Müll wie in einem Trichter sammelt.<br />

An einer Barriere wird der im Fluss<br />

treibende Müll gesammelt und über<br />

ein Förderband in den Interceptor<br />

transportiert, der seine volle Ladung<br />

an ein großes Müllschiff abliefert.<br />

Sammlung und Entsorgung. Von Zeit zu Zeit sammelt ein<br />

Müllschiff das Treibgut ein und bringt es zur Entsorgung<br />

an Land. Eine Reihe solcher Barrieren soll im großen<br />

pazifischen Müllwirbel eingesetzt werden.<br />

Geeignete Fraktionen des gesammelten<br />

Plastiks sollen zu neuen Produkten wie<br />

z. B. Sonnenbrillen recycelt werden.<br />

5/<strong>2021</strong> 47


Saubermacher<br />

Klima-Regulator<br />

Der Ozean nimmt Sonnenenergie auf<br />

und erwärmt sich. Durch die Meeres -<br />

strömungen wird die Wärme rund um<br />

den Globus verteilt, die Temperatur -<br />

unterschiede zwischen den Polen und<br />

dem Äquator werden verringert.<br />

Sauerstoff-Lieferant<br />

50 % des Sauerstoffs, den<br />

wir einatmen, produziert das Meer<br />

dank mikroskopisch kleiner<br />

Pflanzen – des Phytoplanktons,<br />

das Photosynthese betreibt.<br />

ILLUSTRATION: SEA CLEANERS<br />

Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte.<br />

„ Nur wenige Prozent der<br />

Gesamtmenge an Plastik,<br />

das im Ozean landet,<br />

treiben an der Oberfläche.“<br />

Das System ist mit solarbetriebenen<br />

Lichtern, Kameras, Sensoren<br />

und Satelliten-Antennen ausgestattet,<br />

sodass seine Position jederzeit<br />

bestimmbar ist. Von Zeit zu Zeit<br />

sammelt ein Müllschiff das konzentrierte<br />

Plastik ein und bringt es an<br />

Land, wo es idealerweise recycelt<br />

wird. Eine Flotte solcher Systeme<br />

soll im Lauf der Jahre den „Great<br />

Pacific Garbage Patch“ reinigen.<br />

Erste Systeme sind bereits im<br />

Einsatz und müssen bezüglich<br />

Haltbarkeit und Effizienz laufend<br />

angepasst und verbessert werden.<br />

Um den Eintrag durch Flüsse zu reduzieren,<br />

sammeln spezielle Schiffe,<br />

die Interceptors, den Plastikmüll in<br />

besonders stark verschmutzten<br />

Flüssen ein.<br />

KRITISCHE STIMMEN<br />

Daran mangelt es nicht, denn<br />

diese Müllsammelaktionen mit<br />

Förderbändern und Netzen sind<br />

ein wei terer technischer Eingriff in<br />

ein natürliches System, das empfindlich<br />

und nicht ausreichend<br />

erschlossen ist. Oberflächennahe<br />

Wasserschichten sind Lebensräume<br />

für Pleuston (lebt an oder auf der<br />

Wasserober fläche), für Neuston<br />

(bewohnt die obersten Zentimeter<br />

der Wassersäule) und für die gro-<br />

Kohlenstoff-Ablagerung<br />

Phytoplankton und andere Arten<br />

nehmen einen Teil des Kohlenstoffs<br />

aus der Atmosphäre auf und<br />

speichern ihn in ihren Skeletten,<br />

die sich auf dem Meeresboden<br />

ablagern. Dieser gespeicherte<br />

Kohlenstoff ist nicht mehr am<br />

Treibhauseffekt beteiligt, führt<br />

aber zu einer zunehmenden<br />

Versauerung der Ozeane.<br />

• Natürlich<br />

• Menschlich<br />

Fischerei<br />

Das Meer ernährt mehr als eine<br />

Milliarde Menschen auf der Erde.<br />

Tourismus & Freizeit<br />

Segeln, Surfen, Tauchen, Spazier -<br />

gänge, Sandburgen: Die Möglichkeiten<br />

sind endlos! Jeder zweite Tourist auf<br />

der Welt reist in ein Küstengebiet.<br />

Quelle der Inspiration<br />

Seit Jahrhunderten fasziniert das Meer die<br />

Menschen. Künstler haben sich von ihm<br />

inspirieren lassen, um ihre Geschichten, Gemälde,<br />

Fotografien, Filme und Lieder zu gestalten.<br />

Quellen für erneuerbare Energie<br />

Die Wärme des Wassers, der<br />

Unterschied im Salzgehalt zwischen<br />

Meer- und Süßwasser und die Bewegung<br />

der Ozeane durch Strömungen, Gezeiten<br />

und Wellen erzeugen Energie.<br />

Frachttransport<br />

90 % aller Wirtschaftsgüter.<br />

Wissenschaft & Forschung<br />

Als Quelle von Mineralien und<br />

Vitaminen, die in verschiedenen<br />

Ländern bereits in der<br />

Medizin verwendet werden, enthält<br />

das Meer viele Moleküle,<br />

die von Biologen untersucht<br />

werden, um uns zu heilen.<br />

Es gibt viele (zum Teil überlebenswichtige) Gründe, warum die Ozeane weltweit mit aller Kraft und allen zur<br />

Verfügung stehenden Mitteln zu schützen sind.<br />

ße Gemeinschaft des gelatinösen<br />

Zooplanktons (Quallen, Mollusken,<br />

Salpen etc.).<br />

Diese Organismen treiben mit<br />

Strömungen und sind daher oft<br />

dort, wo sich auch der Müll ansammelt.<br />

Beim Abschöpfen des Mülls<br />

werden gezwungenermaßen große<br />

Mengen an Biomasse dabei sein.<br />

Dazu kommt, dass nur wenige Prozent<br />

der Gesamtmenge an Plastik,<br />

das im Ozean landet, an der Oberfläche<br />

treiben, wovon wieder nur<br />

ein Teil eingesammelt werden kann.<br />

Mikroplastik und der in die Tiefe<br />

absinkende Plastikanteil entziehen<br />

sich diesen Sammelaktionen.<br />

Viel effizienter, als das Plastik<br />

aus dem Meer zu fischen, wären<br />

Gesetze und ein Abfallmanagement,<br />

um zu verhindern, dass<br />

dieser Müll überhaupt in Flüsse<br />

und Meere gelangt. Das wäre nachhaltig,<br />

ist allerdings nicht so sexy<br />

wie gigantische Technik. <br />

Quellen:<br />

The SeaCleaners | Manta and Innovation<br />

The Ocean Cleanup<br />

www.oceanlegacy.ca<br />

Plastic Waste Makers Index | The Minderoo Foundation<br />

48 5/<strong>2021</strong>


Der stille Held<br />

BIOGRAFIE. Der irische Seemann<br />

Tom Crean spielte auf drei der bedeutendsten<br />

Antarktis-<br />

Expeditionen eine wichtige<br />

Rolle (u. a. auf den<br />

gescheiterten Expeditionen<br />

von Scott und<br />

Shackleton), und doch<br />

ist sein Name nahezu<br />

unbekannt. Der englische<br />

Journalist Michael<br />

Smith hat diesem einfachen,<br />

wortkargen, aber<br />

REVIERFÜHRER. Mit über tausend<br />

natürlichen Seen ist die Mecklen ­<br />

bur gische Seenplatte das größte vernetzte<br />

Binnenrevier Europas. Als<br />

Einsteiger (für Hausboote braucht<br />

man keinen Bootsführerschein), der<br />

der Vielfalt etwas hilflos gegenübersteht,<br />

ist man da für Hilfestellung<br />

recht dankbar. Der Band Hausbooturlaub<br />

Mecklenburgische Seenplatte<br />

enthält alle wichtigen Informationen<br />

mit übermenschlicher mentaler und<br />

körperlicher Stärke ausgerüsteten<br />

Helden ein Buch gewidmet.<br />

Die packende<br />

Biografie aus der Blütezeit<br />

der Polarerkundung<br />

ist ein Muss für<br />

alle Liebhaber von<br />

eiskalten Abenteuern.<br />

Michael Smith: Der<br />

stille Held. mare,<br />

464 Seiten, € 26,–.<br />

è www.mare.de<br />

Einstieg in die 1.000 Seen<br />

zur Region und<br />

stellt zehn Routen<br />

für Hausboote ausführlich<br />

vor.<br />

Christine Lendt, Jens<br />

Rademacher: Hausbooturlaub<br />

Mecklenburgische<br />

Seenplatte.<br />

Edition Maritim,<br />

180 Seiten, € 24,90.<br />

è www.delius-klasing.de<br />

„ Verzerrt erscheint des Ufers Bild, wenn<br />

Sturm den See erregt: Dein Urteil fälscht<br />

die Wirklichkeit, ist dir das Herz bewegt. “<br />

Quelle: Fliegende Blätter, humoristische deutsche Wochenschrift, 1845–1944<br />

BÜCHERSCHAPP<br />

Tipps, Trends & Neuheiten<br />

Alles, was der<br />

Skipper braucht<br />

FB3-KURSBUCH. Österreichs Seefahrtschule<br />

b3onwater hat ein neues Kompendium für<br />

den Fahrtbereich 3 herausgebracht, und zwar<br />

bereits unter Berücksichtigung der neuen<br />

JachtVO. 120 mit vielen tollen Grafiken angereicherte<br />

Seiten, die als Vorbereitung auf den<br />

Befähigungsausweis für den FB3-Schein, als<br />

Nachschlagewerk für<br />

Segeln in Tidenrevieren<br />

oder für eine<br />

Überstellung/Langfahrt<br />

für jeden Skipper<br />

eine Bereicherung<br />

sind. Versand Österreich,<br />

Deutschland<br />

und Schweiz gratis.<br />

b3onwater: Seefahrt –<br />

Fahrtbereich 3. Eigenverlag,<br />

120 Seiten,<br />

€ 25,–.<br />

è www.b3-onwater.at<br />

verlost unter allen Teilnehmern drei<br />

Exemplare von „Seefahrt – Fahrtbereich 3“! Einfach<br />

eine E-Mail mit Betreffzeile „Gewinnspiel<br />

b3onwater“ an gewinnen@<strong>ocean7</strong>. at senden und<br />

mit etwas Glück gewinnen! Teilnahmeschluss ist<br />

der 20. September <strong>2021</strong>, die Gewinner werden per<br />

E-Mail verständigt.<br />

Mit Ihrer Teilnahme erklären Sie sich einverstanden,<br />

den<br />

- News letter (jederzeit kündbar)<br />

per E-Mail zu er halten. Ihre Daten werden in keiner<br />

Form an Dritte weiter gegeben. Eine Bar ablöse ist<br />

nicht möglich, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

www.lex-boats.com<br />

5/<strong>2021</strong> 49


Jubiläum<br />

Einer für<br />

FOTO: GERNOT WEILER<br />

Yacht-Pool feiert heuer sein 45-jähriges Bestehen. Der Name ist international bekannt,<br />

doch über Mastermind Friedrich Schöchl und seine Geschichte, die eng mit Sunbeam<br />

Yachts verbunden ist, weiß man nur wenig. Wir baten zum ganz persönlichen Interview.<br />

Ihnen wurde das Segeln als Mitglied<br />

der Bootsbauerfamilie Schöchl in die<br />

Wiege gelegt …<br />

Nun, ganz so ist es nicht. Ich bin<br />

1944 geboren, damals gab es nur<br />

eine kleine Tischlerei. Erst mein<br />

Bruder Gottfried, der noch 1945<br />

mit 16 von der Wehrmacht eingezogen<br />

worden war, legte mit 20 den<br />

Grundstein, als er eine von den<br />

Amerikanern am Mattsee versenkte<br />

22er-Jolle aus dem Schlamm zog<br />

und restaurierte. Ich durfte mitarbeiten<br />

und mitsegeln und war mit<br />

neun auch schon Mitglied im Segelclub<br />

Mattsee. Nach zwei bis drei<br />

Jahren verkaufte mein Bruder die<br />

Sindbad und ich weinte bitterlich.<br />

Doch Gottfried wollte nun selbst<br />

einen Einheitszehner bauen, mit<br />

der Goggerle wurde er mit meinem<br />

Bruder Hans als Vorschoter achtmal<br />

österreichischer Staatsmeister.<br />

Dabei hatte er den Bootsbau nie<br />

gelernt, sondern sich alles selbst<br />

beigebracht! Die Methode war Trial<br />

and Error, vieles war Error.<br />

Die sportlichen Siege führten zum<br />

wirtschaftlichen Erfolg?<br />

Gottfried führte ein Doppelleben,<br />

während des Tages arbeitete er in<br />

der elterlichen Tischlerei, nachts<br />

und in der Freizeit tüftelte und konstruierte<br />

er ununterbrochen weiter<br />

und zog mich, Hans und Walter mit,<br />

wobei ich als der Jüngste eher für die<br />

niederen Arbeiten eingeteilt wurde.<br />

1967 hatte ich ein Stipendium für<br />

La Rochelle bekommen. Am Hafen<br />

lernte ich durch Zufall Michel<br />

Dufour kennen, der gerade an seinem<br />

ersten Schiff baute. Dort imponierte<br />

mir eine kleine gekrante Yacht<br />

so gut, dass ich, wieder in Mattsee,<br />

Aufnahmen von ihr meinem Bruder<br />

Gottfried zeigte und ihm sagte, dass<br />

dies die Zukunft des Bootsbaus sei.<br />

50 5/<strong>2021</strong>


1976: Friedrich Schöchl und seine<br />

Frau Jette gründen Yacht-Pool.<br />

Um 1960: Die Brüder<br />

Schöchl segeln eine<br />

selbstgebaute N72<br />

auf dem heimatlichen<br />

Mattsee.<br />

Nachbarschaft noch den Sunbeam-<br />

Eignern, um die es damals ging, bei<br />

Abschluss des Vertrages klar war,<br />

sondern erst im Schadenfall, wenn<br />

ihnen vom Juristen der Schadenabteilung<br />

mitgeteilt wurde,<br />

warum sie nichts bekamen.<br />

Das ärgerte mich sehr, darum<br />

die Idee, eigene Versicherungs<br />

bedingungen im Sinne<br />

unserer Kunden zu schreiben<br />

und einen „Pool der Versicherten“<br />

zu gründen. Als wirtschaftliches<br />

Gegengewicht zu<br />

der dem Einzelnen immer<br />

überlegenen Versicherungsgesellschaft.<br />

Um 1950: Die Brüder<br />

Gottfried und<br />

Friedrich Schöchl<br />

auf der Sindbad.<br />

alle<br />

Er zeichnete sogleich seinen eigenen<br />

Riss an die Wand, kurz darauf wurde<br />

der berühmte holländische Konstrukteur<br />

Van de Stadt mit dem<br />

Design des ersten Schöchl-Boots<br />

beauftragt. Das Ergebnis zeichnete<br />

Gottfried einfach noch einmal nach<br />

eigenem Gutdünken um und wir<br />

schritten zur Tat. 1968 war<br />

die – später 3.000 Mal verkaufte<br />

– Sunbeam 22 geboren. Und<br />

mit ihr die Erfolgsgeschichte<br />

der Werft der Familie Schöchl.<br />

Danach kam Yacht-Pool …<br />

Zunächst einmal habe ich 1972<br />

mein Betriebswirtschaftsstudium<br />

abgeschlossen, danach<br />

bei der ersten Leasing-Gesellschaft,<br />

einem Pionierunter­<br />

2018 ist die zweite<br />

Auflage des Buches<br />

„Die Haftung des<br />

Skippers“ von<br />

Friedrich Schöchl<br />

erschienen.<br />

<strong>2021</strong> ist Yacht-Pool in 13 Ländern vertreten.<br />

è www.yacht-pool.at<br />

nehmen einer innovativen Branche,<br />

die damals gerade neu entstanden<br />

war, in Deutschland angeheuert.<br />

Nach einigen Lehrjahren bot mir<br />

der Verband der deutschen Genossenschaftsbanken<br />

die Chance, die<br />

VR-Leasing-Gesellschaft der Volksund<br />

Raiffeisenbanken aufzubauen.<br />

Pionier- und Innovationsgeist waren<br />

gefragt. Nach 15 Jahren zählte VR-<br />

Leasing mit rund 750 Beschäftigten<br />

zu den führenden Gesellschaften in<br />

Deutschland. Den wachstumsbedingten<br />

Umzug von München nach<br />

Frankfurt wollte ich allerdings nicht<br />

mehr mitmachen. Sondern nach all<br />

den stressvollen Jahren es nun etwas<br />

ruhiger angehen lassen. Und mich<br />

intensiver meiner Idee des Yacht-<br />

Pool widmen.<br />

Yacht-Pool wurde 1976 als<br />

„Pool der Versicherten“ geboren?<br />

Ja, und zwar aus Ärger über die<br />

Versicherungen. Der bestand darin,<br />

dass die Bedingungen im Allgemeinen<br />

ex trem nachteilig für die Versicherten<br />

waren, was aber weder dem<br />

netten Versicherungsagenten aus der<br />

Die Geburtsstunde der<br />

Allgefahrendeckung?<br />

Ja genau, „alles ist versichert,<br />

was nicht ausdrücklich ausgeschlossen<br />

ist“, das war damals<br />

die „revolutionäre“ Innovation<br />

der Yacht-Pool Kaskoversicherung.<br />

Was ursprünglich nur für Sunbeam-<br />

Kunden gedacht war, erfreute sich<br />

so großer Nachfrage, dass Yacht-<br />

Pool eine ungeahnte Eigendynamik<br />

entwickelte, sodass wir mit Yacht-<br />

Pool international durchstarten<br />

konnten – in den frühen 1980ern<br />

übernahm meine Frau Jette die<br />

Geschäftsführung in Deutschland.<br />

1995 hing ich schließlich meinen<br />

Vorstands-Job bei der VR-Leasing<br />

an den Nagel und beschäftigte mich<br />

fortan mit der Ausgestaltung von<br />

Yacht-Pool mit Produkten, wie sie<br />

ein Freizeitskipper meiner Meinung<br />

nach erwarten darf .<br />

45 Jahre sind vergangen, Ihr Resümee?<br />

Heute ist Yacht-Pool als „Pool der<br />

Versicherungsnehmer“ mit seinem<br />

Namen in 13 Ländern vertreten<br />

und einer der führenden Innovatoren<br />

und Pioniere in Europa. 1976,<br />

also am Anfang, sind unsere Freunde<br />

unsere Kunden geworden. Heute<br />

werden unsere Kunden zu unseren<br />

Freunden. Und ich bin guter Dinge,<br />

dass uns das mindestens auch in<br />

den nächsten 45 Jahren gelingt. <br />

5/<strong>2021</strong> 51


Skipper’s Diaries<br />

Die reiselustigen<br />

Seeanemonen<br />

Oder warum der vorsichtige Einsiedlerkrebs und die forsche<br />

Anemone ziemlich beste Freunde geworden sind.<br />

Die Sonne ging auf und so wie<br />

jeden Tag wiegten die auf den<br />

Felsen sitzenden Seeanemonen<br />

ihre Tentakelarme im Gleichtakt<br />

mit der Meeresströmung.<br />

„Mein Gott, ist das langweilig“,<br />

seufzte Sophie. „Was meinst du?“,<br />

fragte ihre Nachbarin. „Jeden Tag<br />

dasselbe. Wir hocken hier auf unserem<br />

Platz und vor uns bewegen sich<br />

die Fische, Seesterne und alle anderen<br />

Tiere. Nur wir sitzen hier fest.<br />

Ich möchte auch etwas anderes erleben<br />

und sehen“, gab Sophie zur<br />

Antwort.<br />

Ein lautes Keuchen unterbrach<br />

ihre Unterhaltung. Ein kleiner Einsiedlerkrebs<br />

flüchtete vor einem<br />

blauen Drückerfisch und kuschelte<br />

sich ganz eng an Sophie und ihre<br />

Nachbarin. Der große Raubfisch<br />

blieb vor den Seeanemonen stehen<br />

und versuchte, nach dem Krebs zu<br />

schnappen. Doch jedes Mal kam er<br />

den Tentakelarmen zu nahe und die<br />

Nesselkapseln von Sophie bohrten<br />

sich schmerzhaft in seine Nase.<br />

Nach einigen Versuchen gab der<br />

Fisch auf und suchte nach einer<br />

leichteren Beute.<br />

„Puh, gerade noch Glück gehabt.<br />

Mit letzter Kraft habe ich es noch<br />

rechtzeitig zu euch geschafft. Herbert<br />

mein Name, und vielen Dank<br />

auch!“ Der Einsiedlerkrebs Herbert<br />

verließ die Deckung der Anemonen.<br />

„Moment, warte kurz. Ist dir<br />

nicht aufgefallen, dass der große<br />

Fisch vor mir und meinen Waffen<br />

Reißaus genommen hat und dir die<br />

Nesselkapseln gar nichts anhaben<br />

konnten?“, rief Sophie dem mit seinem<br />

Schneckenhaus davoneilenden<br />

Herbert nach.<br />

„Du hast recht. Aber ich muss mir<br />

meine Nahrung im ganzen Riff suchen<br />

und mich daher bewegen. Ich<br />

kann nicht einfach nur hier bei dir<br />

bleiben“, gab Herbert zur Antwort.<br />

Sophie überlegte kurz und winkte<br />

Herbert zu sich, um ihm etwas ins<br />

Ohr zu flüstern.<br />

„Ob ich auf diesem Felsen sitze<br />

oder auf deinem Schneckenhaus,<br />

ist für mich fast dasselbe. Daher<br />

könntest du mich doch auf deinem<br />

Rücken mit dir tragen. Ich gebe<br />

dir Schutz vor deinen Feinden und<br />

dafür gibst du mir manchmal ein<br />

kleines Stück von deiner Beute ab“,<br />

sprach Sophie, selbst von ihrer Idee<br />

überrascht.<br />

Dem Krebs gefiel dieser Vorschlag,<br />

er zwinkerte Sophie mit<br />

seinen listigen Augen zu, hob sie<br />

mit seinen Scheren ganz vorsichtig<br />

von ihrem Felsen und setzte die<br />

Seeanemone langsam auf seinem<br />

Schneckenhaus ab.<br />

„Du bist leichter, als ich mir<br />

gedacht habe“, sagte Herbert und<br />

setze sich mit der vor Freude fast<br />

platzenden Sophie in Bewegung.<br />

WIN-WIN MIT VORBILDWIRKUNG<br />

Die anderen Seeanemonen fielen<br />

vor Erstaunen fast von ihren Plätzen,<br />

als sie den Einsiedlerkrebs<br />

mit ihrer Artgenossin an ihnen<br />

vorbeischwanken sahen.<br />

„Wenn das nur gut geht“ oder<br />

„So ein verrücktes Huhn“, konnte<br />

man vom Felsen her hören.<br />

Ein paar Tage später besuchten<br />

Sophie und Herbert den angestammten<br />

Platz von Sophie. Beide<br />

sahen blendend aus und Sophie<br />

wurde von den Seeanemonen<br />

THOMAS PERNSTEINER<br />

ist Skipper, allgemein<br />

beeideter und gerichtlich<br />

zertifizierter<br />

Sachverständiger<br />

für Schifffahrt und<br />

Wasserfahrzeuge.<br />

kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />

Ziemlich beste Freunde:<br />

Der Einsiedlerkrebs und<br />

die Seeanemone.<br />

bestürmt, doch zu erzählen, wie es<br />

ihr da draußen ergangen war.<br />

„Es ist genau so, wie ich es mir<br />

vorgestellt hatte“, plauderte Sophie.<br />

„Ihr könnt euch ja gar nicht ausmalen,<br />

wie viel ich erlebt und<br />

gesehen habe in den letzten Tagen.<br />

Herbert hat mir fast das ganze Riff<br />

gezeigt und ich konnte ihn auch<br />

ein paarmal beschützen, ach, es ist<br />

wundervoll!“<br />

Da begannen die anderen Seeanemonen<br />

auch über so ein neues<br />

Leben nachzudenken und bestürmten<br />

Herbert, doch die anderen Einsiedlerkrebse<br />

zu fragen, ob sie nicht<br />

auch Lust auf Schutzbegleitung im<br />

Riff hätten. Da klapperte Herbert<br />

mit seinen Scheren und auf einmal<br />

bogen alle seine Freunde um eine<br />

Felsecke. Jeder setzte sich eine Seeanemone<br />

auf den Rücken und spazierte<br />

mit ihr davon.<br />

Wenn du einmal einen Einsiedlerkrebs<br />

ohne Begleitung finden solltest,<br />

erzähl ihm doch die Geschichte<br />

von Sophie und Herbert – er wird<br />

sich sicher sofort auch eine Gefährtin<br />

suchen.<br />

<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

52 5/<strong>2021</strong>


MOTORYACHTEN<br />

Tipps, Trends & Neuheiten<br />

Ausweitung der Kat-Zone<br />

Bugterrasse mit fast 100 m²:<br />

Spaceline 100 Hybrid.<br />

LUXUSKAT. Die Neugründung<br />

Ultimate Catamarans mit Sitz<br />

im deutschen Bonn möchte auf dem<br />

prosperierenden Markt der Luxuskatamarane<br />

mitmischen. Für nächstes<br />

Jahr ist das erste Modell der Spaceline<br />

100 Hybrid versprochen. Länge<br />

29,5 m, Breite 13 m, vier Ebenen<br />

mit einer Gesamtfläche von 800 m 2 ,<br />

davon 400 m² Wohnraum! Platz ist<br />

für zwölf Gäste in sechs Kabinen,<br />

plus bis zu sechs Mann Besatzung.<br />

Hybrid heißt: Der E-Motor wird<br />

entweder rein Batterie-elektrisch mit<br />

solar erzeugtem Strom angetrieben<br />

oder zwei Diesel werden stufenlos<br />

zur Stromerzeugung hinzugeschaltet.<br />

è www.ultimatecatamarans.com<br />

Materialwechsel<br />

LUXUSVERDRÄNGER. Die auf schnelle,<br />

luxuriöse Gleiter aus Carbonverbundwerkstoffen<br />

spezialisierte Werft Mazu Yachts<br />

aus Istanbul wagt sich mit der 92 DS zum<br />

ersten Mal an Halbverdränger in Stahlbauweise.<br />

Für die Aufbauten der 28-Meter­<br />

Luxusyacht wird aus Gewichtsgründen<br />

wieder auf das vertraute Carbon zurückgegriffen.<br />

Die Motorisierung stellt Volvo<br />

mit drei Penta IPS 105, die für eine<br />

Höchstgeschwindigkeit von 22 kn sorgen.<br />

Modell 1 ist in Bau und schon verkauft,<br />

größere Schwesteryachten sind in Planung.<br />

è www.mazuyachts.com<br />

Stahl und Carbon:<br />

Mazu 92 DS.<br />

Queer-Yacht<br />

NEUES FLAGGSCHIFF. Mit der Evo V8<br />

hat der italienische Herstellers Blu Emme<br />

eine 24 Meter-Motoryacht vorgestellt, die<br />

Anleihen vom Segelsektor übernimmt. So<br />

sind vier Steuerstände vorhanden, einer<br />

auf dem Hauptdeck vor dem Salon, einer<br />

auf dem Dach und zwei Yachträder auf<br />

der Backbord- und Steuerbordseite des<br />

Hauptdecks.<br />

Sehr untypisch für Segler ist hingegen<br />

die große Badeplattform, die von der<br />

Hauptkabine achtern aus zugänglich ist<br />

und die durch kippbare Schanzkleider<br />

vergrößert werden kann.<br />

Das erste Modell besitzt drei Kabinen<br />

für sieben Passagiere und eine Kabine für<br />

eine zweiköpfige Crew.<br />

è www.evoyachts.com<br />

Motoryacht mit Segelanleihen.<br />

BOESCH SUNSKI 625<br />

DER SPORTLICHE ALLROUNDER<br />

Ob Wasserskifahren, Schwimmen<br />

oder Sonnenbaden – das sportliche<br />

Boesch Sunski 625 bietet für jeden<br />

mehr Platz, Komfort und grenzenlosen<br />

Horizon-Gliding-Spass.<br />

boesch.swiss<br />

www.boote-schmalzl.at<br />

Boesch-Vertretung Österreich


Stark, schö<br />

E-delboote<br />

54 5/<strong>2021</strong>


n, Strom<br />

Frauscher ist nicht nur Pionier, sondern mit der neuen TimeSquare 20<br />

auch so eine Art Revolutionär der elektrischen Fortbewegung auf dem<br />

Wasser. Eine Geschichte der Elektromodelle der oberösterreichischen<br />

Edelschmiede und eine Übersicht über die aktuelle E-Flotte.<br />

Text WOLFGANG GEMÜND | Fotos WERFT<br />

5/<strong>2021</strong> 55


E-delboote<br />

TimeSquare 20<br />

Länge<br />

8,3 m<br />

Breite<br />

2,5 m<br />

Motor<br />

2 x 2–10 kW<br />

Batterie<br />

7–30 kWh<br />

Gewicht<br />

ab 1.150 kg<br />

Personen 7<br />

Preis inkl. 20% Ust. ab € 213.640,–<br />

Wer glaubt, dass Elektroboote<br />

ein relativ neuer<br />

Trend sind, der wird<br />

von der Frauscher<br />

Bootswerft eines Besseren belehrt:<br />

Die Werft am Traunsee begann schon<br />

1955 noch unter der Leitung des<br />

Firmengründers Engelbert Frauscher<br />

mit der Herstellung von Holzelektrobooten.<br />

Als Ende der 1960er-Jahre<br />

Motorboote auf dem Traunsee verboten<br />

wurden, entwickelten Engelberts<br />

Söhne Ernst und Hans Frauscher mit<br />

der 540 Portofino ihr erstes E-Boot<br />

aus Polyester – mit fast 2.000 verkauften<br />

Stück ein durchschlagender<br />

Erfolg. Der Mut und die Lust, etwas<br />

Neues und Innovatives zu entwickeln,<br />

blieben auch der dritten Generation –<br />

Zum Baden geboren: pfiffige<br />

Raumaufteilung und Details<br />

der TimeSquare 20.<br />

540 Portofino – das erste von Frauscher aus Polyester<br />

gebaute E-Boot (1969).<br />

seit der Jahrtausendwende mit<br />

Michael, Stefan und Andrea vertreten<br />

– erhalten. Zum Beispiel 2008<br />

mit dem weltweit ersten serienmäßigen<br />

Hybrid-Sportboot oder<br />

ein Jahr später mit dem ersten<br />

wasserstoffbetriebenen Elektroboot.<br />

Heute sind rund 50 Prozent der<br />

von Frauscher ausgelieferten Boote<br />

emissionsfreie Elektroboote – Tendenz<br />

steigend. Die jahrzehntelange<br />

Erfahrung im Elektrobootsbau hat<br />

der Werft in diesem Segment eine<br />

Vorreiterrolle geschaffen, die sie<br />

mit neuen Entwicklungen verteidigen<br />

möchte. So präsentierte man<br />

2015 mit der 740 Mirage eines<br />

der ersten elektrifizierten Luxus­<br />

Sportboote.<br />

Auch das nächste E-Modell, so<br />

die Vermutung, würde wohl größer,<br />

sportlicher und luxuriöser<br />

ausfallen. Die Überraschung, als<br />

Frauscher heuer mit der Time­<br />

Square 20 sozusagen die Antithese<br />

präsentierte, war daher recht groß.<br />

TIMESQUARE 20<br />

Zwei Rümpfe, die wie zwei dünne<br />

Stelzen eine Plattform tragen. Vorne<br />

zwei Sonnenliegen, steuerbord<br />

der Steuerstand, achtern eine Bank<br />

mit Tisch, ein Negligé von einem<br />

Bimini. Alles sehr edel, filigran, mit<br />

viel Platz dazwischen.<br />

Das Frauscher-Team wollte,<br />

erzählt Stefan Frauscher, mit der<br />

Time Square 20 das Elektroboot<br />

neu erfinden. Auf das reduzieren,<br />

was für einen Tag auf dem Wasser<br />

mit Familie oder Freunden beim<br />

Chillen, Baden und Spaßhaben<br />

wichtig ist. Möglichst viel Zeit und<br />

Raum, fand man bei Frauscher,<br />

brauche man dazu, daher auch der<br />

Name Time Square. Die 20 steht<br />

für die Nutzfläche, die dafür auf<br />

56 5/<strong>2021</strong>


Überarbeiteter Bestseller: 650 Alassio.<br />

650 Alassio<br />

Länge<br />

6,50 m<br />

Breite<br />

2,17 m<br />

Motor<br />

4,3–60 kW<br />

Batterie<br />

11–40 kWh<br />

Gewicht<br />

ab 950 kg<br />

Personen 6<br />

Preis inkl. 20% Ust. ab € 76.700,–<br />

„ Fast die Hälfte der von uns ausgelieferten Boote<br />

sind emissionsfreie Elektroboote – Tendenz steigend.“<br />

Stefan Frauscher, Leiter Marketing & Sales<br />

8,30 Meter Länge und 2,5 Meter<br />

Breite zur Verfügung stehen.<br />

Auf das Katamaran-Konzept sei<br />

man sehr früh gekommen, meint<br />

Stefan Frauscher. Denn wenn weniger<br />

Antriebskraft zur Verfügung<br />

steht, wie hier bei der TimeSquare,<br />

muss man eben beim Rumpf ansetzen.<br />

Bei zwei schmalen Rümpfen<br />

kann die vorhandene Power effizienter<br />

eingesetzt werden, beim<br />

Elektroboot kommt es ja schließlich<br />

auf die Reichweite und nicht<br />

auf Vmax an. Beim Antrieb setzt<br />

man auf die langjährige Zusammenarbeit<br />

mit Torqeedo. Zwei<br />

Torqeedo Cruise 10-Motoren –<br />

in jedem Rumpf sehr schön unter<br />

einer Abdeckung versteckt – sind<br />

für den Vorschub verantwortlich.<br />

Die beiden E-Motoren schieben<br />

mächtig an – bis Tempo 25 km/h,<br />

Klassisch, praktisch,<br />

gut: Die 610 San Remo<br />

ist oft auf Österreichs<br />

Seen anzutreffen.<br />

so fährt man entspannt. Abseits<br />

vom Steuerstand genießt man den<br />

Fahrtwind und hat viele Möglichkeiten,<br />

sein Lieblingsplatzerl zu<br />

finden, ob am Bug auf den verstellbaren<br />

Liegeflächen oder im Heckbereich.<br />

Kurven nimmt die Time­<br />

Square brav, auch wenn es ein ganz<br />

anderes Fahren ist. Positiv zu erwähnen<br />

ist die Stabilität, die natürlich<br />

durch die beiden Rümpfe entsteht<br />

und sich sehr angenehm auf<br />

das Fahrgefühl auswirkt. Der Steuerstand<br />

ist aus allen Blickwinkeln<br />

ein Hingucker mit viel Carbon,<br />

einem Kartenplotter und endlich<br />

einem Torqeedo-Gashebel, der den<br />

Namen verdient.<br />

650 ALASSIO<br />

Mit gut 250 verkauften Einheiten<br />

ist die seit 2010 gebaute 650 Alassio<br />

derzeit das meistverkaufte Elektroboot<br />

in Europa. Nach elf Jahren<br />

ließ Frauscher heuer seinem Bestseller<br />

ein Update angedeihen. Im<br />

Design erinnert die Alassio nun ein<br />

wenig an die Frauscher 1212 Ghost,<br />

610 San Remo<br />

Länge<br />

6,10 m<br />

Breite<br />

1,80 m<br />

Motor<br />

4,3–15 kW<br />

Batterie<br />

11–22 kWh<br />

Gewicht<br />

ab 750 kg<br />

Personen 5<br />

Preis inkl. 20% Ust. ab € 57.100,–<br />

5/<strong>2021</strong> 57


E-delboote<br />

freilich nur auf halber Größe. Aufgewertet<br />

wurde sowohl das Deck<br />

(mit Teakholzbelägen als Standardausstattung)<br />

als auch das Armaturenbrett,<br />

das mit Touchscreens<br />

bestückt wurde.<br />

Als erstes Boot ihrer Klasse ist<br />

die Alassio mit einem optionalen<br />

Bugstrahlruder erhältlich, zudem<br />

kann für flache Gewässer eine spezielle<br />

Version mit einem Tiefgang<br />

von nur 45 cm geordert werden.<br />

610 SAN REMO<br />

Frauschers kleinstes Elektroboot<br />

wird seit 2013 unverändert gebaut.<br />

In der Formensprache erinnert die<br />

San Remo an die früheren E-Boote<br />

der oberösterreichischen Werft, wie<br />

etwa die E2000 oder die Valencia.<br />

Schlank und wendig, wie sie ist,<br />

macht sie auch in kleinen Bootshäusern<br />

oder an engen Stegen Spaß,<br />

dabei bietet sie alle Vorteile eines<br />

großen Elektrobootes, z. B. viel<br />

Platz für die Gäste durch eine große<br />

Liegefläche und Badeplattform.<br />

Sehr edel und smart die Details<br />

wie etwa das Teakdeck, das Ar maturenbrett<br />

aus Echtkarbon, das<br />

einfach zu bedienende Bimini­<br />

Verdeck oder die optionale Kühlschublade<br />

unter der Sitzbank.<br />

740 MIRAGE/MIRAGE AIR<br />

Als erstes Elektromotorboot überhaupt<br />

erhielt Frauschers Daycruiser<br />

2019 das Deep Blue 100i-Antriebssystem<br />

des deutschen Marktführers<br />

Torqeedo. Mit einem 110-kW­<br />

„ Als erstes Elektromotorboot<br />

überhaupt erhielt die 740 Mirage den<br />

Deep Blue 100i-Antrieb von Torqeedo.“<br />

Innenbordmotor und zwei 40-kWh-<br />

Lithiumbatterien von BMW erreicht<br />

sie Höchstgeschwindigkeiten von bis<br />

zu 50 km/h und kann dabei bis zu<br />

36 km zurücklegen. Bei moderaten<br />

Geschwindigkeiten sind Reichweiten<br />

jenseits der 100 km möglich.<br />

Die 740 Mirage (oder mit offenem<br />

Bug Mirage Air) ist aber nicht nur<br />

flott, sondern auch sehr luxuriös<br />

unterwegs: Zur Ausstattung gehören<br />

ein Teakdeck, JL Audio Soundsystem,<br />

Bugstrahlruder, elektrische<br />

Ankerwinsch mit Edelstahlkette<br />

und Edelstahlanker sowie die beliebte<br />

Kühlschublade.<br />

<br />

Die 740 Mirage besitzt mit der 747 Mirage auch<br />

eine Benzin-Schwester.<br />

740 Mirage<br />

Länge<br />

Breite<br />

Motor<br />

Batterie<br />

Gewicht<br />

7,47 m<br />

2,50 m<br />

60–110 kW<br />

40–80 kWh<br />

ab 1.900 kg<br />

Personen 6<br />

Preis inkl. 20% Ust. ab € 259.920,–<br />

740 Mirage Air ab € 234.210,–<br />

Frauscher Bootswerft, 4694 Ohlsdorf am Traunsee<br />

è www.frauscherboats.com<br />

740 Mirage Air. Das „Air“ steht bei Frauscher<br />

für die Version mit offenem Bugbereich.<br />

58 5/<strong>2021</strong>


Fliegender Teppich<br />

ELEKTROKATAMARAN. Vor zwei<br />

Jahren wurde das vom französischen<br />

Start-Up Neocean entwickelte<br />

Overboat 100-Foiler noch<br />

als Konzept vorgestellt, jetzt sind<br />

die ersten Exemplare schon auf<br />

dem Wasser zu sehen. Wie bei<br />

der Frauscher TimeSquare 20<br />

setzen die Franzosen auf einen<br />

Elektrokatamaran, das ist aber<br />

auch schon die einzige Gemeinsamkeit.<br />

Das rund 3 Meter lange<br />

Overboat<br />

erinnert an<br />

einen Jet-Ski,<br />

besitzt aber<br />

neben dem<br />

Neocean-Gründer<br />

Vincent Dufour.<br />

4,5 kW starken E-Motor noch<br />

zwei einzigartige Features. Da<br />

wären zum einen die vier elektronisch<br />

gesteuerten Carbon-<br />

Foils, die den Kat ab 8 Knoten<br />

und bis zur Höchstgeschwindigkeit<br />

von 15 Knoten aus dem Wasser<br />

heben. Zweite Besonderheit<br />

ist der Autopilot, der wie eine<br />

Drohne auch per Fernsteuerung<br />

funktioniert.<br />

Entwickelt wurde das vielversprechende<br />

Overboat vom<br />

Ozeanographen Vincent Dufour<br />

und der Universität Montpellier.<br />

Neben dem 100-Foiler sind eine<br />

Classic-Version ohne Foils und<br />

ein stärkerer Zweisitzer in Planung.<br />

Die Preisvorstellungen für<br />

das Classic-Modell beginnen bei<br />

rund 12.500 Euro exkl. USt., die<br />

100-Foiler kommt auf das Doppelte.<br />

Aber dass Early Adopters<br />

für ihr Elektrospielzeug tief in<br />

die Tasche greifen müssen, ist<br />

ja schon länger bekannt.<br />

è www.neocean.com<br />

Das Overboat in der Foils- und der<br />

Zwei sitzer-Version. Das Steuerrad<br />

ist ein Steuerrechteck.<br />

Ausgezeichnete<br />

Sunreef.<br />

Und der Gewinner ist …<br />

UMWELTFREUNDLICHSTER ELEKTRO-<br />

SEGLER. Die Sunreef 60 E wurde mit<br />

dem Gustave Trouvé Award als bestes<br />

Elektrosegelboot ausgezeichnet. Der Preis<br />

wird alle zwei Jahre von der kanadischen<br />

Website Plugboats.com verliehen. Die<br />

Sunreef 60 E gehört zur Eco-Reihe der auf<br />

Luxuskatamarane spezialisierten Werft in<br />

Danzig und besitzt neben einem effizienten<br />

Elektroantrieb weitere umweltfreundliche<br />

Details wie beispielsweise einen<br />

Kohlefaser-Bimini mit eingebauten gebogenen<br />

Solarpaneelen, gewichtseffiziente<br />

und nachhaltige Veredelungsmaterialien<br />

sowie einen ungiftigen Bodenanstrich.<br />

è www.sunreef-yachts.com<br />

ELECTRIC<br />

LS4C ELECTRIC<br />

Grüne Kraft<br />

voraus!<br />

Neu <strong>2021</strong><br />

Batteriekapazität<br />

bis<br />

135 kWh<br />

HOTLINE: +43 664 3410131, www.mureny.com<br />

*Alle angeführten Bootsmodelle sind mit Elektro- oder Verbrennungsmotor erhältlich!<br />

© STORNIG.at


Grüne Meile<br />

Zugdrachen<br />

PREMIERE. Auf dem Cannes<br />

Yachting Festival wird Silent<br />

Yachts seinen Elektrokatamaran<br />

Silent 60 vorstellen, der erstmals mit<br />

einem Kite-System ausgestattet ist.<br />

Das 13 m 2 große Kite-Segel kommt<br />

ohne Hauptmast aus und ist samt<br />

Winschen, Leinen und kleinem Mast<br />

in einer Box im Bug untergebracht.<br />

Mit dabei ist eine Elektropumpe, die<br />

das Segel als Starthilfe in Sekundenschnelle<br />

aufbläst. Einmal über Bord<br />

geworfen, wird es vom Wind auf bis<br />

zu 120 Meter Höhe getragen und soll<br />

das Boot um bis zu 5 Knoten schneller<br />

machen. Die 18 Meter lange 60<br />

besitzt zudem einen neuen Rumpf<br />

mit längerer Wasserlinie und geringerem<br />

Tiefgang. 42 Solarzellen sorgen<br />

für 17 kWp, die Batteriekapazität<br />

beträgt 286 kWh, Top-Speed bis 20<br />

Knoten. Neben dem Vorführmodell<br />

sind 8 weitere Einheiten in Bau und<br />

17 in Auftrag gegeben.<br />

è www.silent-yachts.com<br />

Die neue Silent 60<br />

mit Kite-Segel.<br />

Der elektrische Süden<br />

E-MOTORBOOT. Wave e-550 heißt das<br />

erste Modell der spanisch-italienischen<br />

Kooperation Magonis mit<br />

Hauptsitz in Barcelona und Werft im<br />

90 km südlich von Rom liegenden<br />

Sabaudia. Bemerkenswert ist das „e“<br />

im Namen, die Wave e-550 ist nämlich<br />

nur mit E-Motoren zu haben und<br />

gehört damit der seltenen Spezies der<br />

südeuropäischen Elektroboote an.<br />

Das 5,50 Meter lange und 1,98 Meter<br />

breite Boot wiegt nur 335 kg und<br />

besitzt einen Tiefgang von nur 30<br />

cm, ist also äußerst Seen-freundlich.<br />

Ausgelegt ist die Wave als Bowrider,<br />

deren Bug als Essnische oder Liegefläche<br />

dienen kann. Die eckige<br />

Windschutzscheibe (mit zentraler<br />

Öffnung nach hinten) erinnert ein<br />

wenig an italienisches Design der<br />

1970/80er-Jahre, unter dem Retro-<br />

Chic verbirgt sich allerdings sehr<br />

zeitgemäße Technik. Die beiden<br />

Einstiegsmotoren stammen vom<br />

deutschen Marktführer Torqeedo –<br />

leichtgewichtige Cruise-Außenborder<br />

mit 4.0 kW oder 10.0 kW. Wer es<br />

stärker mag, greift zu Mag-Power-<br />

Motoren mit 18 bzw. 30 kW. Mit<br />

Letzterem sollen sogar 22 Knoten<br />

Top-Speed erreichbar sein. Sehr<br />

modern ist die Instrumentierung,<br />

die aus einem wasserdichten 13-ZolliPad<br />

besteht, das überallhin mitgenommen<br />

werden kann.<br />

è www.magonisboats.com<br />

Spanisch-italienisches<br />

E-Motorboot mit<br />

Torqeedo-Technik.<br />

Noch Studie: E-Foiler Navier.<br />

Elektronifiziert<br />

HIGHTECH-PROJEKT. Das im Silicon<br />

Valley beheimatete Startup Navier<br />

will den E-Motorboot-Markt Teslagleich<br />

überrollen.<br />

Als erstes Modell ist die Navier 27 im<br />

Rohr, ein 8-Meter-Bowrider, der mit<br />

Foils ausgerüstet ist und dessen Elektroantrieb<br />

eine Reichweite von mehr als<br />

75 Seemeilen bei 20 Knoten erreichen<br />

soll. Fast noch interessanter klingen die<br />

elektronischen Kunststücke: Autopilot,<br />

Sensor-unterstütztes Andocken, elektronische<br />

Überwachung der Umgebung,<br />

weltweite Verbindung mit dem Boot<br />

über Smartphone-App. Die Pro duktion<br />

soll 2023 starten, die Preisvorstellungen<br />

beginnen bei rund 300.000 Dollar.<br />

è www.navierboat.com<br />

60 5/<strong>2021</strong>


Volle Leistung<br />

Mit seinen neuesten Komplett ­<br />

lösungen für E-Antriebssysteme<br />

steht Fischer Panda für einen<br />

Wirkungsgrad von bis zu 96<br />

Prozent.<br />

SAUBERE ENERGIE. Dieses Kunststück<br />

gelingt dank bürstenloser<br />

E-Motoren mit Permanent-Magnet-<br />

Technologie und integriertem Drucklager.<br />

Das maximale Drehmoment<br />

steht im gesamten Drehzahl bereich<br />

zur Verfügung. Die E-Antriebssysteme<br />

von Fischer Panda können auf<br />

Ein- und Mehrrumpfyachten mit<br />

einem oder zwei Antriebsmotoren<br />

installiert werden. Die Komponenten:<br />

• Elektrischer Antriebsmotor (Shaft-,<br />

Pod- oder Parallel-Antrieb),<br />

• Motorcontroller, Sicherungen,<br />

Spannungsversorgung für Kühlung<br />

etc.<br />

• Batteriebank (bis 20 kW System: 48 V<br />

DC, >20 kW – 100 kW: 420 V DC),<br />

• Bedieneinheit inkl. Display (Überwachung,<br />

Einstellung und Steuerung<br />

aller Funktionen),<br />

• Fahrhebel (Einzel oder Doppel, je<br />

nach Anzahl der Antriebsmotoren).<br />

Optional sind auch ein Batterieladegerät<br />

oder ein Generator (zur<br />

Sicher heit) zum Laden und zur<br />

Bordstromversorgung verfügbar.<br />

Ein klassisches 48 V-Antriebssystem<br />

kann in der Regel in Yachten mit<br />

Verdrängung von bis zu 40 Tonnen<br />

(2 x 20 kW) eingebaut werden.<br />

Für Yachten mit größerer Verdrängung<br />

sind Hochvoltsysteme im<br />

Bereich von 360 bis 420 Volt verfügbar.<br />

Für Boote mit Verbrenner und<br />

Getriebe gibt es ein Parallel-Hybrid-<br />

Antriebssystem.<br />

è www.fischerpanda.de<br />

Komponenten des 48 V/10 kW<br />

Fischer Panda E-Antriebssystems.<br />

ORTNER BOOTE<br />

Ihr innovativer Partner rund ums Boot seit 1979.<br />

Ganz gleich, ob Sie Wassersportler sind, mit der Familie Zeit am Wasser verbringen wollen<br />

oder ein Boot suchen, mit dem Sie beides vereinen können – bei Ortner Boote sind Sie richtig<br />

aufgehoben. Hier finden Sie nicht nur Benzinmotorboote und Segelkatamarane. Die Firma<br />

Ortner ist mit ihrem Partner Ingenity Electric darüber hinaus auch Marktführer bei 220 kW<br />

starken Elektrobooten.<br />

Das innovative Hochleistungselektroboot GS22E sticht nicht nur durch die Schnellladefähigkeit<br />

in ca. 1 Stunde, den 12 Zoll Linc Panoray Touchscreen, die My Nautique App, den flüssigkeit s-<br />

gekühlten Hochleistungslithium Akku hervor, sondern wurde auch bereits mehrfach inte r-<br />

national ausgezeichnet.<br />

In den großzügig dimensionierten Geschäftsräumlichkeiten gibt es eine permanente Ausstellung<br />

von Neu- und Gebrauchtbooten, jede Menge Wassersportartikel und ein riesiges Sortiment an<br />

unterschiedlichsten Ersatzteilen für Boot und Motor. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

Zehenthofstraße 26<br />

9500 Villach<br />

+43 (0) 4242 41310<br />

boote@ortner-boote.com<br />

www.ortner-boote.com


Alfastreet 23 Cabin Evo<br />

Mit der Alfastreet 23 Cabin Evo<br />

hat die slowenische Werft aus<br />

Sežana einen gemütlichen Daycruiser<br />

auf den Markt gebracht,<br />

der in kurzer Zeit viele Liebhaber<br />

gefunden hat und wohl noch<br />

finden wird. Wir testeten das<br />

elegant gezeichnete Boot auf dem<br />

sommerlichen Attersee.<br />

Text BERND HOFSTÄTTER<br />

Fotos BERND HOFSTÄTTER, WERFT<br />

Sesam, öffne dich!<br />

Der Clou an diesem Boot?<br />

Ganz klar das hydraulisch<br />

öffnende Dach! Mit der<br />

Fernbedienung geht es<br />

ganz leicht – Sesam öffne dich –, und<br />

nach knapp einer Minute ist das<br />

Boot einsatzbereit. So beginnt ein<br />

schöner Tag auf dem See: ohne lästiges<br />

Abplanen. Ins Cockpit gelangt<br />

man übrigens vom Heck kommend<br />

über die großzügige Badeplattform<br />

und die beidseitigen Stufen.<br />

Erstaunlich viel Raum empfängt<br />

uns hier, wo auch ein absenkbarer<br />

Tisch zum Verweilen einlädt, zumal<br />

sich dieser auch im Handumdrehen<br />

in eine Liege verwandeln lässt. „Bis<br />

zu acht Personen haben hier bequem<br />

Platz“, wie uns Alfa street-<br />

Händler Franz Mittendorfer erklärt.<br />

Die seitlichen Sitzbänke lassen<br />

sich im Kopfbereich aufstellen, darunter<br />

finden sich an beiden Seiten<br />

Kühlladen und Stauraum, um die<br />

wichtigsten Sachen verschwinden<br />

zu lassen. Schwindet das Tageslicht,<br />

erstrahlen die LED-Leisten, die das<br />

Cockpit indirekt ausleuchten, in<br />

vollem Glanz.<br />

Der Steuerstand punktet mit<br />

griffig-ergonomischem Lenkrad,<br />

Bugstrahlruder und einem Axiom-<br />

7-Zoll Display, das aber nur der<br />

Anzeige des aktuellen Stromverbrauchs<br />

und des Ladezustands der<br />

Batterie dient. Individualisierung<br />

wird bei Alfa street großgeschrieben,<br />

ein zusätzliches Display ist daher<br />

auf Wunsch möglich. Ebenso kann<br />

auch statt des Mittelsitzes im Cockpit-Heckbereich<br />

eine Pantry geordert<br />

werden.<br />

Über drei Stufen und durch die<br />

klappbare Frontscheibe führt der<br />

Weg zur einladenden Liegefläche<br />

am Bug der Alfastreet 23, wo sich<br />

Sonnenanbeter besonder wohlfühlen<br />

dürften. Wir machen den Abgang<br />

in die Kajüte, sie bietet einen<br />

Ruheplatz für zwei – optional kann<br />

auch hier eine Pantry und/oder ein<br />

WC eingebaut werden, was einem<br />

gemütlichen Tag auf dem See sehr<br />

zuträglich wäre.<br />

GEMÜTLICH BIS SPORTLICH<br />

Wir laufen aus, der in unserem<br />

Testboot verbaute 8 kW-Motor<br />

surrt leise vor sich hin – fast übertönt<br />

vom Plätschern des türkis ­<br />

farbenen Attersees. Ohne Hektik<br />

genießen wir die Fahrt bei maximal<br />

13 km/h. Die Alfastreet 23<br />

„ Leicht zu bedienen, sehr schöne Verarbeitung,<br />

individuelle Gestaltungsmöglichkeiten<br />

und das elektrische Dach.“<br />

Franz Mittendorfer, Österreich-Händler von Alfastreet Marine<br />

62 5/<strong>2021</strong>


Viel Charme auf 23 Fuß.<br />

Das solide Schiebedach ist auch Sonnenliege.<br />

Clever integrierter Stauraum am Heck.<br />

Cabin ist, wie von uns getestet,<br />

mit einem Verdränger-, aber auch<br />

mit einem sportlichen Gleitrumpf<br />

zu haben, der mit bis zu 150 kW<br />

bepackt werden kann.<br />

Franz Mittendorfer, der auch in<br />

die Entwicklung der Boote eingebunden<br />

ist, bringt den Erfolg der<br />

Alfastreet-Flotte auf den Punkt:<br />

„Leicht zu bedienen, sehr schöne<br />

Verarbeitung, individuelle Gestaltungsmöglichkeiten<br />

und das elektrische<br />

Dach.“<br />

DAHEIM AUF DEM SEE<br />

Letzteres ist nicht nur praktisch,<br />

sondern auch sehr stabil, so könnten<br />

bedenkenlos bis zu vier Erwachsene<br />

den Platz für ein ausgie­<br />

biges Sonnenbad nutzen. In unserem<br />

Testboot ist sogar ein Solar-<br />

Panel verbaut.<br />

Bereits 70 Einheiten hat Franz<br />

Mittendorfer verkauft – vor allem<br />

an Umsteiger und Segler, die das<br />

Segeltuch an den Nagel gehängt<br />

haben und die Alfastreet 23 als<br />

Boot für Badeausflüge im Land der<br />

Seen nutzen möchten. <br />

Alfastreet 23 Cabin Evo<br />

Länge<br />

Gesamtlänge<br />

Breite<br />

Leergewicht<br />

Tiefgang<br />

Max. Personen<br />

6,8 m<br />

7,8 m<br />

2,42 m<br />

2,7 t<br />

min 0,50 m<br />

8 Erwachsene<br />

CE-Zertifikat<br />

Motor<br />

Das Cockpit als LEDilluminierte<br />

Lounge<br />

nach Sonnenuntergang.<br />

C<br />

bis zu 30 kW<br />

Preis ohne Motor ab € 65.000,–<br />

Händler: Boote Mittendorfer,<br />

4861 Schörfling am Attersee,<br />

Tel. 0664/3003324<br />

è www.boote-mittendorfer.at<br />

Durchs Fenster führt der Weg aufs Sonnendeck.<br />

Wandelbar die Kajüte.<br />

5/<strong>2021</strong> 63


Die Welt vo<br />

Bavaria Vida 33<br />

Was für ein wunderbarer,<br />

sonniger Spätsommertag<br />

– ideal<br />

geeignet für eine ausgedehnte<br />

Spritztour auf dem Wasser.<br />

Voller Erwartung gehe ich den<br />

Steg entlang. Da vorne liegt das<br />

Boot, mit dem Heck zu mir, einladend.<br />

Ich spüre gleich ein Kribbeln<br />

im Bauch, als ich näherkomme.<br />

Die anderen sind schon an Bord,<br />

auch die Bavaria Vida 33 selbst<br />

scheint ungeduldig darauf zu warten,<br />

dass endlich die Festmacher<br />

gelöst werden. Die zwei mächtigen<br />

V8-Außenborder blubbern ruhig,<br />

aber mit einem deutlichen Versprechen<br />

im Unterton vor sich hin:<br />

Warte nur, scheinen sie zu flüstern,<br />

bis wir und unsere zweimal 300 PS<br />

endlich von der Leine gelassen<br />

werden!<br />

Lächelnd drückt mir die Gastgeberin<br />

einen eiskalten Drink in die<br />

Hand. Willkommen an Bord, sagt<br />

sie, und: Im Kühlschrank ist noch<br />

mehr davon. Kurz folgt mein Blick<br />

ihrer Hand, da steht eine komplette<br />

Wetbar mit allem Drum und Dran.<br />

Aber bevor ich lange darüber<br />

staunen kann, sind auch schon die<br />

Leinen losgeworfen, ruhig und<br />

mit Standgas gleiten wir aus dem<br />

64 5/<strong>2021</strong>


n außen<br />

Mit der neuen Vida 33 hat Bavaria Yachts nun auch den Sprung<br />

in das Segment der Außenborder gewagt. Angesichts der Tatsache,<br />

dass viele Vergleichsmodelle der Mitbewerber auf dem Markt aktuell<br />

praktisch ausverkauft sind, ein genialer Schachzug zur rechten Zeit.<br />

Die nahmen wir uns übrigens auch für die Probefahrt.<br />

Text DETLEF JENS | Fotos WERFT<br />

Hafen. Ich trage meinen Drink<br />

zum Steuerstand, drei gepolsterte<br />

Plätze stehen hier zur Verfügung,<br />

und begrüße den Skipper. Wo wir<br />

heute hinwollen, frage ich und<br />

ernte ein fröhliches Lachen: Wohin<br />

du möchtest, wir haben viele reizvolle<br />

Ziele in Reichweite!<br />

Tatsächlich, ein Blick auf das<br />

Display des Kartenplotters bestätigt<br />

es. Der Skipper zieht mit dem Finger<br />

einen Radius: 40 Seemeilen.<br />

Bei Vollgas wären wir in einer<br />

Stunde da! Aber wir wollen doch<br />

keinen Stress, wir wollen Spaß!<br />

Fast scheint mein Skipper nach<br />

dieser Ansage etwas enttäuscht<br />

zu sein: Schnell zu fahren ist kein<br />

Stress, das ist Spaß, sagt er und tritt<br />

sofort den Beweis an. Als wir die<br />

Hafeneinfahrt weit genug achteraus<br />

gelassen haben, beschleunigt er.<br />

Erst allmählich, dann immer mehr,<br />

bis die Motoren ihre ganze Kraft<br />

zeigen und das Wasser silbrig glitzernd<br />

an uns vorbeirauscht, ja, wie<br />

in einem Rausch.<br />

Seine Frau hat die Drinks verstaut<br />

und sich zu uns gesellt. Zu<br />

dritt stehen wir nun im gepolsterten<br />

Fahrstand nebeneinander, fast<br />

wie die Crew eines echten Offshore-Rennbootes,<br />

es ist wirklich<br />

5/<strong>2021</strong> 65


Bavaria Vida 33<br />

„ Bei 40 Knoten könnte dir der Fahrtwind schon die Brille<br />

von der Nase reißen, wenn du nicht aufpasst.“<br />

ein beeindruckendes Erlebnis. Kurz<br />

drehe ich mich um, das breite weiße<br />

Band unseres Kielwassers zu bestaunen.<br />

Sie tippt mich an und ruft<br />

mir ins Ohr: Mach das lieber nicht!<br />

Hier sind wir ja gut geschützt im<br />

Windschatten, aber falls du das<br />

weiter achtern machst … was<br />

dann? Der Fahrtwind, meint sie.<br />

Bei 40 Knoten könnte es dir schon<br />

die Brille von der Nase reißen,<br />

wenn du nicht aufpasst!<br />

Ich nicke. Erstaunt. Hier muss<br />

man ja ganz neue Dinge beachten.<br />

Halt dich fest, ich fahre einmal<br />

ein paar Kurven, ruft der Skipper,<br />

und schon legt sich das Boot in<br />

die Kurve. Auf die Seite. Es kippt<br />

quasi weg, aber eben nicht um.<br />

Nach einer Nano-Schrecksekunde<br />

merke ich, wie stabil der Rumpf<br />

auch jetzt im Wasser liegt. Und<br />

wieder zurück, in die andere Richtung,<br />

das Boot kippt – und liegt<br />

sicher in der Kurve.<br />

MIT HAKEN VOM HIMMEL<br />

Endlich nimmt der Skipper ein<br />

wenig Druck raus. Unser Hafen<br />

und das Ufer sind längst schon<br />

achteraus im Dunst verschwunden,<br />

dafür tauchen vor dem Bug die<br />

Inseln auf. Verrückt, so schnell bin<br />

ich noch nie hier gewesen. Noch<br />

immer rauschen wir mit rund<br />

20 Knoten dahin, aber im Vergleich<br />

zum Vollgas eben kommt es mir<br />

jetzt geradezu gemächlich vor.<br />

Fahren, so viel ist schon klar,<br />

muss man können – 40 Knoten<br />

sind kein Scherz. Aber es muss ja<br />

auch nicht gleich diese Höchstgeschwindigkeit<br />

sein. Und grundsätzlich<br />

ist die Bavaria Vida 33<br />

schon so fahrerfreundlich und einfach<br />

wie möglich gemacht. In dem<br />

ergonomisch vorbildlich gestalteten<br />

Fahrstand hat man alles unter<br />

Kontrolle und gut im Blickfeld.<br />

Die zwei Außenbordmotoren<br />

trimmen sich je nach Fahrt automatisch<br />

und die An- und Ablegemanöver<br />

werden durch den Joystick<br />

kinderleicht. Es gibt, wird<br />

mir erklärt, sogar eine sogenannte<br />

„Sky Hook“-Funktion. Was das ist?<br />

Es erinnert entfernt an die Techno­<br />

66 5/<strong>2021</strong>


logie modernster Bohrinseln oder<br />

Forschungsschiffe. Mittels GPS­<br />

Signal halten die zwei Motoren bei<br />

eingeschalteter Funktion das Boot<br />

von alleine auf der Stelle.<br />

Praktisch, wenn man solo unterwegs<br />

ist und vor dem Einlaufen in<br />

den Hafen Leinen und Fender vorbereiten<br />

möchte. In Ruhe und ohne<br />

abgetrieben zu werden …<br />

VOLLWERTIGES HEIM<br />

Ihre zweite starke Seite zeigt die<br />

Vida 33 dann vor Anker, bei unserer<br />

kleinen Lunchpause. Da wir<br />

nur zu dritt an Bord sind, haben<br />

wir die Wahl zwischen verschiedenen<br />

Möglichkeiten: Im Bug wartet<br />

eine Sitzbank rund um einen kleinen<br />

Tisch ganz einladend auf uns<br />

(alternativ ist hier eine große Sonnenliege<br />

eingebaut).<br />

Wir entscheiden uns jedoch für<br />

die große Messe hinter dem Fahrstand<br />

an Deck. Cockpit kann man<br />

diesen Bereich schon fast nicht<br />

mehr nennen, so großzügig ist es<br />

hier. Locker acht Personen, schätze<br />

ich, könnten sich hier in geselliger<br />

Runde versammeln.<br />

Gleich gegenüber der Wetbar,<br />

mit Kühlschrank, Grill und einem<br />

zweiflammigen Gaskocher plus<br />

Spüle – allemal mehr als genug,<br />

um einen wunderbaren Lunch für<br />

alle Gäste an Bord zu zaubern!<br />

Dieser sehr bequeme Sitzbereich<br />

lässt sich mit wenigen Handgriffen<br />

auch in eine sehr aus- und einladende<br />

Liegefläche verwandeln.<br />

600 PS Maximum,<br />

Relax-Zone am Bug,<br />

drei Plätze am Steuerstand,<br />

Wetbar und<br />

mehr im Cockpit.<br />

Bavaria Vida 33<br />

Gesamtlänge<br />

Rumpflänge<br />

Gesamtbreite<br />

Höhe über Wasser<br />

Tiefgang, Antrieb angehoben (ca.)<br />

Tiefgang, Antrieb abgesenkt (ca.)<br />

Leergewicht, ab (ca.)<br />

Kraftstofftank<br />

Wassertank<br />

11,01 m<br />

9,94 m<br />

3,43 m<br />

2,66 m<br />

0,61 m<br />

0,94 m<br />

5.100 kg<br />

2 x 350 l<br />

200 l<br />

Motor, Standard 2 x Mercruiser L4 150<br />

Motor, Option bis zu 2 x Mercruiser V8 300<br />

Preis inkl. 20 % Ust. ab 185.760,–<br />

Händler: Boote Riedl, 9020 Klagenfurt,<br />

Tel. 0463/320312<br />

è www.boote-riedl.at<br />

5/<strong>2021</strong> 67


Bavaria Vida 33<br />

„ Bavaria Vida 33: Das Leben<br />

kann so einfach und schön sein!“<br />

3 Fragen an Marc Diening<br />

Am 1. August hat Marc Diening bei Bavaria Yachts das Ruder von<br />

Michael Müller übernommen. Er ist selbst begeisterter Segler und<br />

ausgezeichneter Kenner der Branche.<br />

MARC DIENING<br />

CEO Bavaria Yachts AG<br />

Mit der Vida 33 setzt Bavaria<br />

erstmals auch auf Außenborder,<br />

warum?<br />

Bavaria Yachts ist bekannt für<br />

eine solide Qualität, innovatives<br />

Design und sportliche, aber<br />

sichere Fahreigenschaften. Alles<br />

Tugenden, die wir jetzt auch der<br />

Vida 33 als erstem Daycruiser<br />

mit Außenborder von Bavaria<br />

mit auf den Weg gegeben haben,<br />

um unseren Kunden ein<br />

attraktives Angebot auch in<br />

diesem Segment bieten zu<br />

können.<br />

Der Markt für Motorboote<br />

hat in den letzten Jahren weltweit<br />

besonders stark zugelegt.<br />

Motorboote mit Außenborder<br />

wie eben die Bavaria Vida 33<br />

liegen da voll im Trend.<br />

Ist die Vida 33 nun mehr Daycruiser<br />

oder eher ein Weekender?<br />

Die Bavaria Vida 33 ist gemacht<br />

für einen rundum perfekten<br />

Tag auf dem Wasser. Fahrspaß,<br />

viel Platz zum Entspannen im<br />

Cockpit und auf dem Vorschiff,<br />

eine große Wetbar für Essen<br />

und kühle Getränke inklusive.<br />

Mit dem großen Bad und der<br />

clever durchdachten Kabine<br />

kann man aber auch einmal<br />

eine oder zwei Nächte an Bord<br />

verbringen.<br />

Die Bavaria Vida 33 ist also<br />

ganz viel Daycrusier und ein<br />

bisschen Weekender.<br />

Sie sind Segler. Ihre persönliche<br />

Meinung über Motoryachten?<br />

Ich bin seit frühester Kindheit<br />

sehr gerne auf dem Wasser! Als<br />

Jugendlicher bin ich zuerst beim<br />

Segeln gelandet und dann dabei<br />

geblieben.<br />

Meine Frau liebt die Geschwindigkeit<br />

und Dynamik<br />

von Motorbooten, an denen ich<br />

aber auch großen Spaß habe. So<br />

sind bei Bavaria und in meiner<br />

Familie beide Fraktionen gut<br />

vertreten.<br />

Viel Raum im Vorschiff: Eine eigene Kajüte samt separater<br />

Nasszelle zeugt klar von Luxus bei einer Länge von 33 Fuß.<br />

Die (optionale) Badeplattform<br />

im Heck wiederum lässt sich bis<br />

knapp zur Wasserlinie absenken<br />

– ideale Bedingungen, um<br />

Badespaß unbeschwert und in<br />

vollen Zügen zu genießen.<br />

Eine Toilette gibt es in einem<br />

separaten Raum im Vorschiff,<br />

mit Dusche und Waschbecken.<br />

Neben diesem Bad befindet sich<br />

hier noch eine kleine Schlupfkajüte<br />

mit einer weiteren, zur<br />

Koje umbaubaren Sitzecke. Gut<br />

geeignet für alle, die vielleicht<br />

mal aus der Sonne heraus wollen<br />

– oder für eine, dann eher<br />

einfache, Übernachtung an Bord.<br />

LOOK AND FEEL<br />

Die Bavaria Vida 33 gibt es in<br />

mehreren Varianten im Angebot<br />

– offen oder als Hardtop mit<br />

faltbarem Stoffdach. Auch die<br />

Seiten und das Heck können<br />

beim Hardtop mit Persenningen<br />

geschlossen werden, denn das<br />

Leben hier spielt sich in jedem<br />

Fall im Cockpit ab.<br />

Für einen kraftvollen und wirtschaftlichen<br />

Antrieb sorgen ab<br />

Werft Außenbordmotoren von<br />

Mercury mit zweimal 150 PS, zu<br />

haben sind aber auch zwei V6<br />

mit 200 PS, zwei V8 mit 250 PS<br />

oder zwei V8 mit 300 PS. <br />

68 5/<strong>2021</strong>


Verwandlungskünstler<br />

SEGELYACHTEN<br />

Tipps, Trends & Neuheiten<br />

NEUE MITTELKLASSE. Mit der 460 hat<br />

Hanse einen neuen Family-Cruiser vorgestellt,<br />

bei dem der Fokus auf einfacher<br />

Handhabung, Segel-Performance und Individualisierung<br />

lag. Die maximalen Segelflächen<br />

von 114 m 2 am Wind und 234 m 2<br />

vor dem Wind sind eine sportliche Ansage.<br />

Optional sind Elektro-Furler für Großund<br />

Vorsegel sowie elektrische Schot- und<br />

Fallwinschen erhältlich, das Selbstwendefock<br />

ist Standard. Beim Interieur darf man<br />

unter 48 Layoutvarianten auswählen, von<br />

der individuellen Eigneryacht mit einer<br />

Masterkabine inklusive En-Suite-Bad und<br />

zwei komfortablen Achterkabinen bis zur<br />

Charteryacht mit zehn Schlafplätzen und<br />

drei Bädern ist alles möglich.<br />

è www.hanseyachtsag.com<br />

Neuer Family-Cruiser: Hanse 460.<br />

Mit Hannes nach Cannes<br />

Kleine Aluyacht fürs große Abenteuer.<br />

Hochseehüpfer<br />

BLAUWASSER-EINSTIEG. Das erste Modell der neuen<br />

Ovni 370 hat seine ersten Testschläge hinter sich<br />

gebracht. Alubat hat sich bei seiner neuen Blauwasser-Alu-Yacht<br />

am vor zwei Jahren vorgestellten<br />

Schwestermodell Ovni 400 orientiert – abgerundeter<br />

Bug, Doppelsteueranlage und der rundum verglaste<br />

Kajütenaufbau sind also auch hier wieder als Neuerung<br />

vorhanden. Standardmäßig ist die kleine Alubat<br />

mit zwei Doppelkabinen erhältlich, beim Salon kann<br />

unter zwei Varianten gewählt werden: mit mittigem<br />

oder mit steuerbordseitig versetztem Salontisch.<br />

è www.alubat.com<br />

SCHIFFSFÜHRER. Dieses Jahr<br />

wird in Cannes noch die Jeanneau<br />

Yachts 60 als Flaggschiff<br />

präsentiert, für 2022 steht<br />

bereits die 65-Fuß-Version am<br />

Start, weiß Österreich-Händler<br />

Hannes Grassl von Trend<br />

Travel & Yachting. Der große<br />

Wurf im nächsten Jahr dürfte<br />

aber wohl die komplett neu konzipierte<br />

Jeanneau Sun Odyssey<br />

380 sein, Bericht folgt.<br />

Legt man Wert auf höchsten<br />

Komfort auf zwei Rümpfen, so<br />

wird man mit Hannes Grassl<br />

ebenfalls fündig: Trend Travel &<br />

Yachting hat Katamarane der<br />

Werft Bali im Programm, die<br />

auch in Cannes ausstellen wird.<br />

Segelperformance und Kat-Feeling<br />

sind untrennbar mit Neel<br />

Trimarans verbunden, die ebenfalls<br />

unter fachkundiger Beratung<br />

von Hannes Grassl zu entdecken<br />

sind. Mit Sicherheit aber<br />

nur nach Terminvereinbarung!<br />

è www.trend-travel-yachting.com<br />

Neues Flaggschiff ab 2022: Jeanneau Yachts 65.<br />

IMPRESSUM<br />

MEDIENINHABER: Satz- und Druck-Team GmbH,<br />

Feschnig straße 232, 9020 Klagenfurt, +43 463/461 9025,<br />

www.<strong>ocean7</strong>.at, redaktion@<strong>ocean7</strong>.at, office@<strong>ocean7</strong>.at,<br />

Firmenbuchnummer 105347 y, Landes gericht Klagenfurt,<br />

UID ATU 25773801 · ANWENDBARE VOR-<br />

SCHRIFT: Österreichische Gewerbeordnung, Mediengesetz<br />

(www.ris.bka.gv.at) · GESCHÄFTS FÜHRER:<br />

Wolfgang Forobosko · CHEF REDAKTION: Tahsin Özen,<br />

1180 Wien, redaktion@<strong>ocean7</strong>.at · ART-DIREKTION:<br />

Catharina Pichler · GRAFISCHES KONZEPT: Thomas<br />

Frik, www.viertelbogen.at · MIT ARBEITER DIESER<br />

AUSGABE: Inga Beitz, Mag. Wolfgang Gemünd,<br />

Wolfgang Hausner, Bernd Hofstätter, Detlef Jens, Dr.<br />

Reinhard Kikinger, Günter Pachschwöll, Thomas Pernsteiner,<br />

Kurt Pinter, Gottfried Titzl Rieser, Dr. Bobby<br />

Schenk, Alexandra Schöler-Haring, Roland Regnemer,<br />

Harri Skrach, Dr. Alfred Zellinger · PRODUKTION UND<br />

DRUCK: Satz- und Druck-Team GmbH · ANZEIGEN:<br />

Bernd Hofstätter +43 664/ 552 09 32, b.hof staetter@<br />

<strong>ocean7</strong>.at · EINZELVERKAUFSPREIS: Österreich € 4,90<br />

· ABO-PREISE: Bezugs preis Inland für sechs Ausgaben:<br />

€ 29,– · ABO-BESTELLUNG: abo@<strong>ocean7</strong>.at, www.<br />

<strong>ocean7</strong>.at · VERTRIEB: Presse Großvertrieb Austria<br />

Trunk GmbH, St. Leonharder Straße 10, 5081 Anif/Salzburg<br />

· Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />

und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede<br />

Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Ur heber ­<br />

rechts gesetzes bedarf der Zustimmung des Herausgebers.<br />

Die Ver wendung von Zitaten aus Berichten für Anzeigen<br />

ist möglich. Durch Annahme eines Manuskripts erwirbt<br />

der Herausgeber das ausschließliche Recht zur Veröffentlichung.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und<br />

Fotos wird keine Haftung übernommen. Alle Rechte,<br />

auch die Übernahme von Bei trägen nach § 44 Abs. 1 u. 2<br />

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Bei Nichtbelieferung ohne Herausgeber-Verschulden<br />

oder wegen Störungen des Arbeitsfriedens<br />

bestehen keine Ansprüche gegenüber dem Herausgeber.<br />

Verantwortlich für die Mitteilungen des YCA: Yacht<br />

Club Austria, Generalsekretariat 4020 Linz, Lederer ­<br />

gasse 88, www.yca.at · Verantwortlich für die Mitteilungen<br />

des MSVÖ: Motor bootsport und Seefahrts Verband<br />

Österreich, Forchheimergasse 34/118, 1230 Wien,<br />

www.msvoe.at<br />

JURY<br />

5/<strong>2021</strong> 69


Alles bleibt an<br />

Sunbeam 32.1<br />

70 5/<strong>2021</strong>


Mit einer bis dato nicht da Neuausrichtung des Salzburger<br />

gewesenen digitalen Teaser- Tra di tions unterneh mens.<br />

Kampagne, untermalt mit In vierter Generation übernahm<br />

spacigen Renderings, wurde Andreas Schöchl das Unternehmen<br />

sie eingeläutet. In einem für Yachten von Vater und Onkel. Während Onkel<br />

außergewöhnlichen Cappuccino-Farbton<br />

ließ man die Baunummer 1 von der branche ein geschlagen hat, steht ihm<br />

Gerhard andere Wege in der Yacht­<br />

Leine. Die nun vor uns am Steg des Vater Manfred mit Rat, Tat und viel<br />

Segelclubs Mattsee liegende Sunbeam En gage ment auch weiterhin zur Seite.<br />

32.1, die bereits im Vorfeld viel Aufsehen<br />

erregt hatte, wird jetzt während DESIGN? FÄNGT BEIM KUNDEN AN.<br />

unserer Kurzvisite geradezu belagert. „Zu Beginn des Projekts sind wir mit<br />

Zu Wasser, zu Lande und mit Hilfe von der 32er so gestartet wie mit allen anderen<br />

Yachten zuvor. Dann kam die Not­<br />

Drohnen auch aus der Luft.<br />

Denn was Automobilhersteller weltweit<br />

vormachten– wie beispielsweise egal ob unter Wasser, über Deck oder<br />

bremsung. Wir hatten ja jedes Detail,<br />

Fiat mit seinem 500 –, exerzierte die im Innenraum, konsequent aus der<br />

Yachtmanufaktur am Mattsee in der Sicht der Kunden geplant und entwickelt.<br />

Da stellten wir uns die Frage:<br />

Werft szene bravourös nach, wie die<br />

Zahlen eindrucksvoll belegen: 200 Wer sind denn eigentlich unsere zukünftigen<br />

Seglerinnen und Segler –<br />

Exemplare der ersten Sunbeam 32<br />

wurden innerhalb von sechs Jahren also unsere Kunden?“, erklärt Andreas<br />

ausgeliefert! Von der Neuauflage Schöchl die Nachdenkphase von Ende<br />

des Verkaufsschlagers der 1970er- 2019 bis Mitte Jänner 2020.<br />

und 1980er-Jahre erwartet man sich Von da an galt es, alle Erkenntnisse<br />

nun nach dem richtungsweisenden unter den einen neuen Hut zu bringen.<br />

Kurswechsel im Hause Schöchl aber Also wurde neben den langjährigen<br />

weit mehr.<br />

Partnern von J&J Design aus Slowenien<br />

Seit wenigen Wochen liegt mit der mit Gerald Kiska einer der namhaftesten<br />

heimischen Industrie-Designer<br />

neuen 32er der unübersehbare Beweis<br />

für den Generationenwechsel vor Anker.<br />

Und dieser Wechsel ist nicht auf Ihm verdankt die 32er auch den mar­<br />

im wahrsten Sinne „an Bord geholt“.<br />

das Alter der Beteiligten gemünzt, kanten Anblick vor allem von vorne.<br />

sondern vielmehr darauf, Yachten von Der scharfe „Wavepiercer-Bug“ wirkt<br />

Grund auf neu zu denken. Geboren durch den quasi darauf thronenden<br />

wurde die Sunbeam 32.1 noch in den Decksaufbau optisch noch schnittiger.<br />

„alten“ Werftstrukturen, gereift ist sie Dabei gestaltete sich vor allem zu Beginn<br />

die Zusammenführung des Besten<br />

nach einem völligen Umbau sowie einer<br />

ders<br />

Mit der neuen Sunbeam 32.1 stellte die österreichische<br />

Tra ditionswerft am Mattsee so ziemlich alles auf den Kopf.<br />

Gut so, wie ein Blick aufs Boot und in die Auftragsbücher zeigt.<br />

Text ROLAND REGNEMER | Fotos GÜNTER PACHSCHWÖLL<br />

5/<strong>2021</strong><br />

71


Sunbeam 32.1<br />

Karibisches Flair trifft auf Salzkammergut – der<br />

Mattsee als Premierenort für die neue 32er.<br />

Alles im Griff: Doppelsteuerstand<br />

mit Autopilot und elektrischer<br />

Winsch auf Steuerbord.<br />

Hinter dem Niedergang<br />

versteckt der achterliche<br />

Stauraum und das Doppelbett.<br />

Auch im Bad alles<br />

edel und gut.<br />

Der großzügige Vorschiffsbereich ist<br />

loftartig angelegt. Kommt Regen,<br />

übersiedelt die Crew unter Deck.<br />

Unterhaltung und Ambiente mit<br />

Stil, die Musik kommt via Bluetooth,<br />

das Stimmungslicht als LED-Zusatzpaket.<br />

aus allen Welten als äußerst zeitund<br />

gesprächsintensiv. „Nun kann<br />

ich mit Bestimmtheit sagen: Es war<br />

jede Sekunde wert!“, so Schöchl.<br />

Am Ende des Design- und Entwicklungsprozesses<br />

steht nunmehr eine<br />

32-Fuß-Yacht, die keinen Vergleich<br />

zu scheuen braucht. Fakt ist jedoch:<br />

Es gibt nichts Vergleichbares auf<br />

dem Markt.<br />

SAILING PENTHOUSE<br />

MIT DACHTERRASSE<br />

Genau das trifft den Zeitgeist, ist<br />

exklusiv Mangelware und – mit<br />

Kiel und Segel – heiß begehrt. Doch<br />

damit nicht genug: „Dazu wollten<br />

wir das Raum gefühl wie auf einer<br />

40­ Fuß-Yacht reinpacken, mit<br />

voller Stehhöhe und einem freien<br />

Blick nach vorn. Kein Brett vor<br />

dem Kopf, wie wir es von fast allen<br />

Familien- und Urlaubs ­Yachten in<br />

dieser Klasse gewohnt sind“, erklärt<br />

Andreas Schöchl.<br />

Was soll man dazu sagen? Eierlegende<br />

Wollmilchsau wäre umgangssprachlich<br />

treffend. Wer aber<br />

die Sunbeam 32.1 betritt, erkennt<br />

rasch, dass das Kunststück gelungen<br />

ist. Im Niedergang den Kopf einziehen?<br />

Nicht nötig, da ist noch genug<br />

Luft nach oben. Dann der freie Blick<br />

nach vorn, in unserem Fall auf das<br />

satte Grün und Türkis des sommerlichen<br />

Mattsees. Der bleibt, auch<br />

wenn man sich an den großen Tisch<br />

vorschiffs setzt. Ein Yacht gewordenes<br />

Loft – so lässt sich der Eindruck<br />

hier wohl am besten beschreiben.<br />

Die Vorlage dafür lieferten Befragungen<br />

und Marktanalysen bereits<br />

im Vorfeld. Herausgekommen ist<br />

schließlich der Day sailer „plus“, also<br />

eine Mischung aus Fahrtenyacht<br />

und Daysailer. Im internen Sprachgebrauch<br />

hat sich sogar der Begriff<br />

„Weekender“ durchgesetzt.<br />

Der Eigner kommt am Freitag<br />

nach der Arbeit mit Familie an<br />

den See. Wird nicht gesegelt, verwandelt<br />

sich die Sunbeam 32.1 in<br />

einen privaten und sehr exklusiven<br />

Beach-Club. Die Badeplattform<br />

fährt auf Knopfdruck hydraulisch<br />

aus, Bimini und Sonnensegel sind<br />

mit wenigen Handgriffen montiert,<br />

im Cockpit haben auch später<br />

nachkommende Freunde noch<br />

genügend Platz.<br />

72 5/<strong>2021</strong>


Prüfender Blick ins Großsegel<br />

und das Rigg – die Eigenschaften<br />

bei Leichtwind machen<br />

neugierig auf mehr und Meer.<br />

„ Wir haben aus den geänder ten<br />

Bedürfnissen der Gesell schaft<br />

eine Zielgruppe definiert<br />

und ein Boot genau für diese<br />

Zielgruppe entworfen.“<br />

Andreas Schöchl, Werftchef Sunbeam Yachts<br />

Kommt Wind auf, so lässt sich<br />

alles auch im „Single-Modus“ betreiben<br />

– Einhandsegeln! Freilich<br />

nur, wenn beim Kauf die elektrischen<br />

Winschen und der Autopilot<br />

gleich mitbestellt wurden. Beim<br />

An- oder Ablegen kann man sich<br />

vom ebenfalls optionalen Bugstrahlruder<br />

– keine Selbstverständlichkeit<br />

auf 32 Fuß – helfen lassen. Die Fender<br />

dürfen aber nach wie vor händisch<br />

ausgebracht werden.<br />

Gern Hand anlegen wird man<br />

auch am erstmals bei Sunbeam verbauten<br />

Doppelsteuerstand mit Doppelruder.<br />

Diese sind starr miteinander<br />

verbunden, sodass kein Spiel an<br />

den Rädern zu bemerken ist – daher<br />

die Präzision und absolute Kontrolle<br />

beim Lenken der Yacht.<br />

Betucht ist die Sunbeam 32.1 in<br />

der High-End-Variante mit Top-<br />

Genua und Genua, alles meisterlich<br />

erdacht und ausgeführt von<br />

Florian Raudaschl vom benachbarten<br />

Wolfgangsee. Backstagen bzw.<br />

Achterstag gibt es keine, was den<br />

loftartigen Charakter der 32.1 auch<br />

an Deck unterstreicht. Ebenso wie<br />

die weitestgehend bedeckte Leinenführung<br />

zum Steuerstand.<br />

GUT GEBUCHT<br />

Trotz des mäßigen Windes an<br />

unserem Testtag konnten wir uns<br />

von den Vorzügen der gänzlich neu<br />

gedachten Sunbeam 32.1 ein gutes<br />

Bild machen. Nach der Erstpräsentation<br />

für Händler und erste Kunden<br />

im Juli waren auch schon die<br />

Auftragsbücher gut gefüllt. Messepremiere<br />

feiert die Sunbeam 32.1<br />

im September auf der Interboot in<br />

Friedrichshafen – dort eingehende<br />

Aufträge können wohl erst 2023<br />

erfüllt werden.<br />

Der Einstiegspreis liegt bei rund<br />

190.000 Euro, unsere Testyacht<br />

schlägt mit 250.000 Euro zu Buche.<br />

Neben den erwähnten Ex tras fehlen<br />

nur noch Warmwasser-, Heizungsund<br />

Dusch paket bis zur Vollausstattung.<br />

Was uns noch fehlt, ist der<br />

ausgiebige Test der Sunbeam 32.1<br />

bei Wind und in salzigem Wasser.<br />

Das sollte aber noch im Spätherbst<br />

möglich sein. <br />

<br />

Sunbeam 32.1<br />

Länge ü. a.<br />

Breite ü. a.<br />

Verdrängung<br />

Kielgewicht<br />

9,98 m<br />

2,98 m<br />

4.150 t<br />

1.250 kg<br />

Ballastanteil Kiel 30 %<br />

Motor<br />

Elektromotor (opt.)<br />

Frischwasser<br />

Treibstoff (Diesel)<br />

Grauwassertank<br />

Volvo Penta D1-20, 18 PS<br />

8 kW<br />

80 l<br />

60 l<br />

60 l<br />

Segelfläche am Wind max. 60 m 2<br />

SW-Fock (Standard) 20 m 2<br />

Großsegel (Standard) 36 m 2<br />

Tiefgang Standardkiel/Kurzkiel<br />

1,80/1,30 m<br />

Preis ab € 190.000,–<br />

Sunbeam Watersports GmbH, 5163 Mattsee,<br />

Tel. 06217/5581-0<br />

è www.sunbeam-yachts.com<br />

5/<strong>2021</strong> 73


Der Möglichm<br />

YCA Gebirgssegler Cup <strong>2021</strong><br />

Bitte warten“ wurde beim<br />

heurigen Gebirgssegler Cup<br />

zum geflügelten Wort. Das<br />

nahezu unüberblickbare<br />

und sich laufend ändernde Wirrwarr<br />

der behördlichen Vorgaben rund um<br />

grenzüberschreitende Covid-Maßnahmen<br />

war für Mike Hecker und<br />

seine Gebirgssegler-Cup-Mannschaft<br />

jedoch heuer schon fast einfacher<br />

zu überschauen als die Mitte Juni<br />

zwischen Primošten und Rogoznica<br />

herrschenden Wind- und Wetterverhältnisse.<br />

Diese führen am ersten Regatta-<br />

Tag (Bora, 30 kn) gleich nach einem<br />

Startversuch zum Abbruch. Am Folgetag<br />

geht es nach einem Staberl mit<br />

einer Navigationswettfahrt nach<br />

Šibenik. An den folgenden zwei<br />

Cup-Tagen dominiert der Leichtwind,<br />

es gelingt jedoch noch eine<br />

kurze Navigationswettfahrt.<br />

Am abschließenden Donnerstag<br />

kommt es zwar noch zwischen<br />

Kremik und Rogoznica zu bewegenden<br />

Badeszenen im adriatischen<br />

74 5/<strong>2021</strong>


acher<br />

Der<br />

steirische YCA Crew-Commander Mike Hecker ist der<br />

Mann hinter dem Gebirgssegler Cup. Auch heuer trotzte er<br />

mit seinem Team allen pandemischen Widrigkeiten und<br />

machte das schier Unmögliche möglich: Es wurde gesegelt.<br />

Text ROLAND REGNEMER | Fotos GÜNTER PACHSCHWÖLL<br />

Frühsommer – für Action an der<br />

Leetonne reicht es wegen Windstille<br />

aber leider nicht mehr.<br />

SPANNUNG BEI DEN „FIRSTS“<br />

In der mit zwölf Teams stark besetzten<br />

Einheitsklasse entspannte sich<br />

trotz eines furiosen Auftakts des<br />

Teams rund um Claus Chabina mit<br />

zwei Siegen letztlich ein Dreikampf<br />

um den Sieg. Chabina sicherte sich<br />

mit einem dritten Platz in der letzten<br />

Wettfahrt mit nur einem Punkt Vorsprung<br />

auf Markus Lechner den<br />

Gesamtsieg. Ebenfalls nur einen<br />

Punkt von der „Titelverteidigung“<br />

entfernt war die Mannschaft von<br />

Vorjahressieger Wolfgang Babinsky.<br />

Mit einem lupenreinen Hattrick (drei<br />

Siege in drei Wettfahrten) schufen<br />

Thomas Dieplinger und Crew in der<br />

offenen Klasse klare Verhältnisse.<br />

Die Anmeldungen für 2022 laufen<br />

bereits, die ersten Teams haben sich<br />

ihre Boote schon gesichert. Gesegelt<br />

wird von 10. bis 14. April im Raum<br />

Šibenik. <br />

<br />

5/<strong>2021</strong> 75


YACHT CLUB AUSTRIA<br />

News September/Oktober <strong>2021</strong><br />

YCA-CLUBTÖRN<br />

Äolische Inseln<br />

Seit Jahren organisiert der YCA Clubtörns, die außerhalb des üblichen Mainstreams liegen und dank<br />

der bewährt routinierten Durchführung größten Anklang bei unseren Mitgliedern finden.<br />

Text GOTTFRIED RIESER, YCA-AUSBILDUNGSLEITUNG<br />

Ausgangshafen ist Portorosa<br />

im Nordosten von Sizilien,<br />

einem künstlich angelegten<br />

Feriendorf, wobei unser Vercharterer<br />

gute 2 Kilometer vom Hauptgebäude<br />

entfernt ist – im Info­<br />

Prospekt war davon keine Rede.<br />

Zu guter Letzt können wir aber<br />

ein Taxi organisieren, um unser<br />

Gepäck zu den Booten zu bringen.<br />

Der Lebensmittelladen ist klein,<br />

aber fein sortiert, der gekaufte<br />

Proviant wird kostenlos zum Steg<br />

geliefert. Beim Check-in merken<br />

wir, dass die Yachten ein gutes Jahr<br />

kaum genutzt wurden: Bei einem<br />

Boot steht das Wasser in der Bilge,<br />

bei einem ist der neue Auto pilot<br />

nicht kalibriert, bei einem anderen<br />

Boot wiederum bemerken wir Gasgeruch<br />

in der Backskiste, und ein<br />

weiteres Boot ist nicht aufgetankt.<br />

Die Mitarbeiter am Stützpunkt<br />

arbeiten bis spät in die Nacht,<br />

um die Probleme zu beseitigen.<br />

Aber am nächsten Vormittag<br />

geht es los: Nach Lipari, der größten<br />

Insel des Archipels. Wir legen<br />

an den zwei Stegen nördlich des<br />

Fähranlegers an.<br />

Die Marina „Porto Pignataro“ erscheint<br />

uns etwas heruntergekommen<br />

zu sein. Abends flanieren wir<br />

den Corso entlang, den Fisch nehmen<br />

wir im „L’Angelo del Pesce“.<br />

Der Patrone himself verspricht feierlich,<br />

ihn täglich frisch aus dem<br />

Meer zu fischen.<br />

In der Früh wecken uns Fallwinde<br />

auf, die Böen treffen quer<br />

zum Boot und erreichen bis zu<br />

30 Knoten. Die Marineros vor Ort<br />

haben in der Nacht vorgesorgt:<br />

Sie tauschen unsere reckfreien<br />

Festmacher gegen eigenes, kunstvoll<br />

geflochtenes und wesentlich<br />

elastischeres Tauwerk aus. Der Tag<br />

Gute Stimmung ist<br />

auf den YCA Clubtörns<br />

immer mit an Bord.<br />

76 5/<strong>2021</strong>


YCA-Events und -Veranstaltungen <strong>2021</strong><br />

2. September Zoom-Webinar Infoabend für<br />

RYA-Yachtmaster<br />

4. September Breitenbrunn Competent Crew<br />

Mitsegeln 1,<br />

2 Tage<br />

4. September Linz Radausflug Crew<br />

Oberösterreich,<br />

Linz-Aschach, 1 Tag<br />

11. September Breitenbrunn Competent Crew<br />

Mitsegeln 2,<br />

2 Tage<br />

11. September Laufnitzdorf Clubwanderung im<br />

Grazer Bergland,<br />

1 Tag<br />

11. September Kaštela/Split Big Boat Training auf<br />

der 60ft Austria One,<br />

8 Tage<br />

18. September Breitenbrunn Regattatraining<br />

Neusiedler See,<br />

1 Tag<br />

19. September Portsmouth Tidal-Training Solent<br />

24. September Ansfelden Theorie-Präsenz-<br />

Kurs Oberösterreich,<br />

1 Tag<br />

24. September Ludersdorf SRC Short Range<br />

Certificate Steiermark,<br />

2 Tage<br />

FOTOS: GOTTFRIED RIESER (2), SHUTTERSTOCK (3)<br />

führt uns nun nach Panarea. Überraschung:<br />

Unmittelbar neben dem<br />

Ankerplatz gibt es ein Bojenfeld mit<br />

Bootstaxi-Service. Eine feine Sache<br />

bei Wind aus Nord, Ost oder Süd.<br />

Wir warten bis 23 Uhr, dann heißt<br />

es „Leinen los“ mit dem Ziel Stromboli.<br />

Wir wollen die Vulkan-Aktivitäten<br />

bei Nacht erleben und wir werden<br />

nicht enttäuscht. Spektakuläre<br />

rot-gelbe Feuer-Eruptionen schleudern<br />

die Lava bis zu 100 Meter in die<br />

Luft. Dies erinnert an die Spritzkerzen<br />

auf einer Geburtstagstorte. Wir<br />

umrunden das Highlight des Törns<br />

und gehen in den Morgenstunden<br />

vor der Insel Salina vor Anker. Erst<br />

am Nachmittag suchen wir uns einen<br />

Platz in Santa Marina Salina.<br />

Gerade rechtzeitig – am Abend ist<br />

die Marina gerammelt voll und die<br />

Preise sind auch happig: 95 Euro<br />

(Wasser kostet extra) ohne Duschen<br />

und Toiletten. Abends probieren<br />

wir den Malvasia und den Passito,<br />

vorzügliche Weine von der Insel.<br />

Nun machen wir einen Schlag<br />

nach Fillicudi, dem westlichen<br />

Turning-Point unserer Reise. Der<br />

Nordost beschert uns einen Ankerplatz<br />

östlich vom Hauptort Pecorini<br />

a Mare und Fallwinde mit 25 Knoten.<br />

Wir nennen es „Heizstrahlerphänomen“:<br />

Zuerst spüren wir echt<br />

warme Luft wie aus einem Fön, dann<br />

kommen die Fallböen, es folgt spürbar<br />

kalte Luft, die Böen schlafen<br />

ein – das Meer beruhigt sich und<br />

20 Minuten später geht es wieder<br />

von vorne los.<br />

Am vorletzten Tag landen wir auf<br />

Vulcano. Leider ist das Schwefelschlammbad<br />

Corona-bedingt gesperrt.<br />

Die heißen Quellen dagegen<br />

sind echt beeindruckend: Ein 100° C-<br />

Heißwasser-Jacuzzi aus der Tiefe des<br />

Meeres – für alle Rheuma-, Hautkrankheiten-<br />

und Arthritisgeplagten<br />

zur Heilung empfohlen.<br />

Der nächste Tag bringt uns zurück<br />

nach Portorosa. Der Check-out<br />

bringt so manche böse Überraschung<br />

mit sich, das ist aber eine andere<br />

Geschichte. Vielleicht besuchen<br />

auch Sie einmal diese wunderschöne<br />

Region der Äolischen Inseln – und<br />

können Ihre Erfahrungen mit uns<br />

teilen.<br />

Die Route des diesjährigen<br />

Clubtörns oben<br />

links, rechts oben ein<br />

Ankerplatz auf Fillicudi;<br />

links unten der<br />

spuckende Stromboli,<br />

rechts unten auf der<br />

Insel Volcano mit ihrem<br />

Heilschlamm und den<br />

vielen Heilquellen.<br />

25. September Biograd OSYC vs. YCA<br />

Freundschafts-<br />

Regatta, 8 Tage<br />

26. September Portsmouth/Solent Channel Crossing für<br />

RYA Yachtmaster<br />

3. Oktober Punat AASW Alpe Adria<br />

Sailing Week<br />

Regatta <strong>2021</strong>,<br />

5 Tage<br />

6. Oktober Zoom-Webinar Infoabend für<br />

RYA Yachtmaster<br />

10. Oktober Portsmouth/Solent Tidal-Training<br />

Solent, 6 Tage<br />

15. Oktober Linz-Ansfelden FB2-Theorie-<br />

Ausbildung – Kurs<br />

16. Oktober Izola YCA Sailing Master,<br />

4 Tage<br />

20. Oktober Izola YCA Sailing Master,<br />

4 Tage<br />

30. Oktober Salzburg Astronomie für<br />

Einsteiger, Gottfried<br />

Grabner, 1 Tag<br />

20. November Kapverden 15T Segeln Spezial<br />

ab São Vicente,<br />

15 Tage<br />

Allfällige Änderungen vorbehalten.<br />

Clubabende<br />

Sämtliche YCA-Clubabende (online oder real), Aus- und<br />

Weiterbildungs-Möglichkeiten tagesaktuell abrufbar unter<br />

è www.yca.at/vereinonline<br />

Crew Kärnten: Clubabende 14-tägig, siehe<br />

è www.yca-crew-ktn.at<br />

Gäste und Freunde sind an den YCA-Clubabenden<br />

ebenfalls willkommen!<br />

5/<strong>2021</strong> 77


YACHT CLUB AUSTRIA<br />

News September/Oktober <strong>2021</strong><br />

YCA-AUSBILDUNG<br />

FB2-Prüfungstörn<br />

erfolgreich gemeistert!<br />

Nachdem uns Harald Schwanzer bereits hervorragend auf die<br />

theoretische Prüfung für den FB2-Schein vorbereitet hatte, kam<br />

der zweiwöchige Trainings- und Prüfungstörn in Kroatien ab<br />

der Marina Kremik in Primošten zur rechten Zeit.<br />

Text und Fotos MAG. MARC SIMBÜRGER, YCA CREW STEIERMARK<br />

Um die erforderlichen 500 Seemeilen<br />

nachzuweisen, haben<br />

wir einige Nachtfahrten eingelegt.<br />

Die Fahrt in die Festungsstadt<br />

Ston hat am meisten fasziniert, da<br />

sie wegen eines äußerst engen Fahrkanals<br />

in einer dunklen Nacht eine<br />

echte Herausforderung darstellt.<br />

Am nächsten Tag wurden wir für<br />

unsere Mühen durch eine kurze<br />

Stadtbesichtigung und ein spektakuläres<br />

Ablegemanöver über die<br />

äußere Achterleine entschädigt. Die<br />

Hafengäste waren erstaunt darüber,<br />

wie sich unsere Shanti Blu, eine<br />

Bavaria 46, um die eigene Achse<br />

drehte. Erstaunt waren auch wir am<br />

nächsten Tag nach einem Besuch der<br />

beinahe touristenfreien Stadt Dubrovnik<br />

und dem Ankern in Cavtat,<br />

als der Außenborder des Dingis seinen<br />

Dienst quittierte und uns zum<br />

Rudern zwang. Die kommende<br />

Nacht sollte uns ebenfalls überraschen,<br />

nachdem der Wetterbericht<br />

uns eine waschechte Bora verschwiegen<br />

hatte. Dieser Wetterumschwung<br />

ließ unseren Anker ausbrechen. Wir<br />

mussten uns mitten in der Nacht auf<br />

ein „Päckchen“ mit einem fest verankerten<br />

Fischerboot legen.<br />

Nach Cavtat steuerten wir Prigradica<br />

(auf Korčula) an, wo uns unser<br />

Ausbildner Wolfgang Siebenhandl<br />

in der dortigen Konoba mit heimatlichen<br />

Klängen auf seiner Gitarre<br />

erfreute. Der nächste Tag führte uns<br />

zum Bunker Dumboka auf Dugi<br />

Otok. Tags darauf besichtigten wir<br />

den gesunkenen Frachter bei Veli<br />

Rat. Im Anschluss trainierten wir<br />

verschiedene Manöver mit den entsprechenden<br />

Befehlen.<br />

Die kroatische Kulinarik konnten<br />

wir in der zweiten Woche bei einem<br />

von Mike Hecker organisierten tollen<br />

Ausflug ins Landesinnere zu einem<br />

„Heurigen“ genießen. Der Wetterbericht<br />

prognostizierte ruhige Bedingungen.<br />

Tatsächlich hatten wir<br />

aber eine raue See bei unseren POB-<br />

Manövern, glücklicherweise konnten<br />

alle unvorsichtigen Fender gerettet<br />

werden. Die An- und Ablegemanöver<br />

sowie Navigationsaufgaben<br />

meisterten wir mit bester Bravour.<br />

Den krönenden Abschluss dieser<br />

FB2-Prüfung bildete das Ankermanöver<br />

unter Segel. Am letzten Tag<br />

legten wir einen kurzen Schlag nach<br />

Žirje zum Baden zurück und liefen<br />

danach wieder in den Heimathafen,<br />

die Marina Kremik, ein.<br />

Resümee: Wir haben nicht nur<br />

neue Freunde gewonnen, sondern<br />

auch viele kritische Situationen – wie<br />

losgerissene Anker, Mann über Bord,<br />

unpassende Wetterberichte, enge<br />

und seichte Hafeneinfahrten, Nachtfahrten,<br />

stürmische See u. v. m. –<br />

bestens gemeistert. Ein ganz großes<br />

Dankeschön gebührt unserem Ausbildner<br />

Wolfgang Siebenhandl sowie<br />

der YCA-Crew Steiermark für diese<br />

großartigen zwei Wochen!<br />

Unsere Bavaria 46<br />

Shanti Blu mit Robert,<br />

Steve, Wolfgang, Stephan,<br />

Ewald, Sebastian, Marc<br />

und Peter.<br />

YCA-Services und -Vorteilspartner<br />

Wir bauen laufend unser Netzwerk zu<br />

starken Partnern aus. Damit können wir<br />

unseren YCA-Mitgliedern attraktivste<br />

Konditionen in vielen Bereichen anbieten,<br />

siehe unsere Service-/Vorteilspartner<br />

auf è www.yca.at<br />

Marinas: Sondertarif für Tages- bzw.<br />

Jahres-Liegeplätze. Italien: Marina Certosa<br />

(Venedig), Marina Aprilia Marittima<br />

(Lignano*). Kroa tien: Marina Vrsar, Marina<br />

Funtana, Marina Punat, Marina Frapa<br />

* In Kooperation mit der Agenzia Adrianautica und Agenzia Immobiliare-Nautica & Yachting San Marco.<br />

Wir konnten das ganze Jahr<br />

2020 über keinen einzigen<br />

Dubrovnik. Trainingstörn Spanien: durch­Versicherung: Pantaenius.<br />

in Rogoznica und<br />

Marine Project führen, Iberia geschweige (Barcelona). denn einen YCA-Stützpunkte: Alle Marinas wie links<br />

Charter: Prüfungstörn. Müller Yachtcharter, Und im Herbst Pitter kam angeführt + Ionian Charter.<br />

Yachtcharter, es dann My noch SeaTime einmal Yachtcharter knüppeldick,<br />

d.o.o. (Kroa zum tien), Start Ionian der Ausbildungssaison<br />

Charter (Griechenland),<br />

four seasons yachting GmbH Interessierten Sponsoren und Partnern<br />

bieten wir gerne attraktivste<br />

mussten wir auch die Theoriekurse<br />

(Deutschland).<br />

absagen. Haben wir im Frühjahr<br />

Service:<br />

2020<br />

MEC-Energietechnik,<br />

noch unsere themenbezogenen<br />

Webinare mit großem Erfolg<br />

SeaHelp, Kooperations formen und Möglichkeiten<br />

Seemannsladen.at, Thomas Pernsteiner, für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.<br />

Schiffs-Sachverständiger, <strong>ocean7</strong>-Magazin,<br />

Marina-Buchungsplattform seasy.at Vorschläge: è<br />

Wir freuen uns auf Ihre Anfragen und<br />

marketing@yca.at<br />

78 2/<strong>2021</strong> 5/<strong>2021</strong>


YCA-FLOTTE<br />

Melges 24 – unsere neue Yacht<br />

Der Yacht Club Austria vergrößert seine Flotte auf dem Attersee: Die neueste Errungenschaft<br />

ist eine sportliche Yacht mit erheblichem Fun- und Regatta-Potenzial.<br />

Text MICHAEL MONZ, YCA CREW SALZBURG<br />

Für Markus Wieser, einen der besten<br />

Segler im deutschsprachigen Raum,<br />

ist sie „… das innovativste und unter<br />

allen Bedingungen am einfachsten zu segelnde<br />

Boot der Kategorie bis 30 Fuß …“.<br />

Damit ist schon fast alles gesagt. Mit der<br />

sportlichen Ausrichtung dieses Bootes erweitern<br />

wir das Angebot für alle Mitglieder<br />

des YCA: Hohes Geschwindigkeitspotenzial,<br />

verbunden mit spektakulärem Gennakersegeln,<br />

gewährleistet puren Segelspaß. Es<br />

bestehen aber auch Möglichkeiten, bei Regatten<br />

auf höchstem Niveau mitzumischen.<br />

Die Melges 24 kann von jedem YCA-Mitglied<br />

für einen geringen Unkostenbeitrag<br />

gesegelt werden. Mit diesem tollen Angebot<br />

setzt der YCA wieder einmal Maßstäbe für<br />

seine Mitglieder. Michi Monz, einer der Betreuer<br />

dieses Projektes, weist auf ein Alleinstellungsmerkmal<br />

hin: „Wo gibt es sonst<br />

YCA-AUSBILDUNG<br />

noch so ein Service für unsere Mitglieder:<br />

Segeln auf einer Rennyacht zu einem sensationell<br />

günstigen Preis, eignergepflegt<br />

und ohne Ärger über Nebenkosten!“<br />

Einfach auf unserer Veranstaltungsplattform<br />

eine Schiffseinweisung (kostenlos)<br />

buchen und schon heißt es „Leinen los,<br />

hol an die Schoten“ und ab geht die Post!<br />

è www.yca.at<br />

Info-Abende für Skipper<br />

Es geht wieder los: Im September beginnen unsere Theoriekurse<br />

für die Hochsee-Skipper-Ausbildung.<br />

Der Yacht Club Austria bietet dafür<br />

österreichweit Informationsabende<br />

an, wo man sich unverbindlich über<br />

Inhalte, Termine und Kosten orientieren<br />

kann (Termine für die Infoabende siehe<br />

unten). Der YCA bekennt sich zur Qualität.<br />

Termin Bundesland/Crew Ort<br />

Die Melges 24 (M24) ist eine<br />

Segelyacht, die hauptsächlich im<br />

Regatta sport Verwendung findet.<br />

Wir verkaufen keine Scheine, sondern wir<br />

bilden aus: Das macht den Unterschied!<br />

Un sere Trainer sind allesamt zertifizierte<br />

Offshore Sailing Instructors. Und sie sind<br />

der Garant für langjährige Erfahrung und<br />

besten Ruf! Siehe auch è www.yca.at<br />

9. September, 18 Uhr Steiermark Lucky’s Heuriger, Brucknerstraße 30, 8010 Graz<br />

9. September, 19 Uhr Oberösterreich Zoom-Online-Meeting<br />

10. September, 19 Uhr Oberösterreich Gasthof Hotel Stockinger, Ritzlhofstraße 63, 4052 Ansfelden<br />

14. September, 19 Uhr Kärnten Jugend- und Familiengästehaus, Neckheimgasse 6, 9020 Klagenfurt<br />

14. September, 19 Uhr Tirol/Vorarlberg Schützenheim Wilten, St. Bartlmä 5, 6020 Innsbruck<br />

16. September, 19 Uhr Wien/Niederösterreich/Burgenland Humboldt Maturaschule, Lothringerstraße 4–8/3. Stock, 1040 Wien<br />

23. September, 19 Uhr Salzburg Friesacher Heuriger, Hellbrunnerstraße 17, 5081 Anif/Salzburg<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

YACHT CLUB AUSTRIA<br />

GENERALSEKRETARIAT<br />

Estermannstraße 6, 4020 Linz<br />

+43(0)732 781086, office@yca.at<br />

www.yca.at<br />

COMMODORE<br />

Christian Schifter<br />

+43(0)664 5315353<br />

cschifter@yca.at<br />

CREW WIEN, NÖ, BURGENLAND<br />

Crew-Commander<br />

Günther Holzinger<br />

+43(0)664 2108020<br />

guenther.holzinger@yca.at<br />

CREW SALZBURG<br />

Crew-Commander<br />

Hubert Kraft<br />

+43(0)664 9645011<br />

hubert.kraft@yca.at<br />

CREW OBERÖSTERREICH<br />

Crew-Commander,<br />

Generalsekretär<br />

Thomas Hickersberger<br />

+43(0)676 3067224<br />

thomas.hickersberger@yca.at<br />

CREW TIROL UND VORARLBERG<br />

Crew-Commander<br />

Johannes Lindig<br />

+43(0)660 5208136<br />

j.lindig@tsn.at<br />

CREW KÄRNTEN<br />

Crew-Commander<br />

Fritz Abl<br />

+43(0)664 2436871<br />

office@yca-crew-ktn.at<br />

www.yca-crew-ktn.at<br />

CREW STEIERMARK<br />

Crew-Commander<br />

Mike Hecker<br />

+43/(0)0676 6086035<br />

mike.hecker@yca.at<br />

AUSBILDUNG<br />

YCA-Ausbildungsleiter<br />

Gottfried „Titzl“ Rieser<br />

+43(0)664 3706027<br />

gottfried.rieser@yca.at<br />

NAUTISCHES<br />

KOMPETENZ-ZENTRUM<br />

Wolfgang Hurch<br />

+43 (0)732 781086<br />

wolfgang.hurch@yca.at<br />

5/<strong>2021</strong> 79


M<br />

V<br />

S<br />

Ö<br />

MOTORBOOTSPORT UND SEEFAHRTS VERBAND ÖSTERREICH<br />

News September/Oktober <strong>2021</strong><br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

Mitte Juni trafen sich Vertreter des MSVÖ, MLVW und des MLVNÖ mit Vera<br />

Hofbauer als Repräsentantin der Obersten Schifffahrtsbehörde (OSB) zur all jährlichen<br />

Besprechung im Verkehrsministerium. Als Schnittstelle zwischen Sportbootfahrern<br />

und dem Ministerium konnten die Experten auch diesmal viel erreichen.<br />

Text und Foto C . M. VOGT<br />

Talk am runden Tisch<br />

Vera Hofbauer hieß im Juni<br />

die Repräsentanten des<br />

MSVÖ, MLVW und MLVN im<br />

Ministerium willkommen.<br />

Teilnehmer an der Diskussionsrunde<br />

waren der Binnengewässerreferent<br />

des MSVÖ<br />

sowie die Präsidenten und Vizepräsidenten<br />

des MLV Wien und<br />

des MLV Niederösterreich.<br />

ERLEICHTERUNGEN >10M<br />

Das 20-Meter-Patent für Wasserstraßen<br />

ist in Zukunft Ländersache<br />

(Wien, Niederösterreich, Oberösterreich).<br />

Es gibt derzeit einige<br />

Erleichterungen („Fahrtag“ =<br />

mind. zwei Stunden an Bord, ein<br />

Fahrtag pro Kalendertag, bis zu<br />

zehn Tage auf einem Fahrzeug mit<br />

einer Länge bis zu zehn Meter anrechenbar<br />

etc.). Privatpatente sind<br />

damit zu angemessenen Kosten<br />

und angemessenem Zeitaufwand<br />

auch für berufs tätige Privatpersonen<br />

leichter zugänglich. Über<br />

weitere Erleichterungen kann und<br />

wird nach Beobachtung der Situation<br />

diskutiert werden.<br />

Zukünftig wird es für Sportboote<br />

zu nicht gewerblichen Zwecken<br />

ohne Längenbegrenzung (> 20 Meter)<br />

ein „Schiffsführerpatent AT“<br />

geben. Darüber hinaus werden die<br />

Designs der Patente im Scheckkartenformat<br />

für die Sportbootbefähigungsausweise<br />

abgeändert,<br />

die alten Ausweise bleiben weiterhin<br />

gültig.<br />

SCHIFFFAHRTSGESETZ<br />

Ein neuer Entwurf für Änderungen<br />

des Schifffahrtsgesetzes liegt<br />

vor und ist derzeit in Begutachtung.<br />

Eine Novelle der Wasserstraßenverkehrsordnung<br />

(WVO)<br />

soll 2022 folgen. Inkludiert sind<br />

voraussichtlich wieder Vorschriften<br />

für „Waterbikes“, aber auch<br />

Stand-Up-Paddler.<br />

IM FOKUS<br />

Weitere Punkte, die in der Besprechung<br />

behandelt wurden, betrafen<br />

die Situation mit Covid-19, die<br />

Tankstelle in Krems, den Ankerplatz<br />

Lobau, das Befahren des<br />

Donaukanals, die Situation in den<br />

Marinas Wien und Kuchelau, eine<br />

Vereinheitlichung von gewerblichen<br />

Patenten (ohne Auswirkung<br />

auf die Sportschifffahrt) und diverse<br />

Baggerungen. Mehr Infos:<br />

è www.msvoe.at<br />

80 5/<strong>2021</strong>


Erweiterung der Antriebsart<br />

Wer bereits einen Befähigungsausweis für Motorantrieb oder Segelantrieb<br />

hat und noch eine Modul-Prüfung absolviert, kann sich einen Befähigungsausweis<br />

Motor- und Segelantrieb ausstellen lassen und das IC-Patent über<br />

den MSVÖ bei der Via Donau GmbH beantragen. Und so geht’s …<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

Wer einen reinen Segelschein<br />

hat, kann die<br />

MOTOR-MODUL-THEORIE-<br />

PRÜFUNG, 12 Fragen aus dem<br />

Sachgebiet Motorantrieb ablegen.<br />

Voraussetzungen: Besitz Befähigungsausweis<br />

Segelantrieb (der<br />

nach bisherigen Rechtsvorschriften<br />

ausgestellt wurde).<br />

Wer einen reinen Motorschein<br />

hat, kann die SEGEL-MODUL -<br />

THEORIEPRÜFUNG, 14 Fragen aus<br />

dem Sachgebiet Segelantrieb, eine<br />

Kartenarbeit mit vier Fragen und<br />

eine Segel-Modul-Praxisprüfung<br />

(Segelmanöver) ablegen. Voraussetzungen:<br />

Besitz Befähigungsausweis<br />

Motorantrieb (der nach bisherigen<br />

Rechtsvorschriften ausgestellt<br />

wurde), bei Besitz FB2 Nachweis<br />

über 200 sm auf einer Segelyacht;<br />

bei Besitz FB3 Nachweis über 500<br />

sm, davon mind.<br />

250 sm als Schiffsführer<br />

auf einer<br />

Segelyacht.<br />

Alle geforderten<br />

Schiffsführermeilen<br />

müssen immer mit Logbuchkopien<br />

nachgewiesen werden! Mehr Infos,<br />

Kosten etc. unter<br />

è www.msvoe.at/pruefungswesen/<br />

ergaenzungspruefung/<br />

Segler, die auch eine<br />

Motorprüfung ablegen,<br />

haben Anspruch auf<br />

das Patent „Motorund<br />

Segelantrieb“.<br />

Nachrichten für die Schifffahrt der OSB<br />

BAGGERARBEITEN<br />

Grein Strudenstrecke, Strom-km<br />

2080.8 bis 2075.0 – Beschränkung bis<br />

17. September <strong>2021</strong>, Mo–Fr, 6–20 Uhr:<br />

Besondere Vorsicht für alle Fahrzeuge<br />

in alle Richtungen. Zusätzliche Meldepflicht<br />

über UKW 10 und UKW 84.<br />

Es ist mit Wartezeiten und tw. Sperren<br />

und Behinderungen zu rechnen, fallweise<br />

ist die Signalstelle Tiefenbach<br />

besetzt, Einbahnregelungen über den<br />

Strudenkanal möglich. Absolutes<br />

Ankerverbot und Verbot des Ankerschleifens<br />

in diesem Bereich. Während<br />

der Bauzeit vermehrte Sondierungen<br />

im Hößgangkanal durch die Schifffahrtsaufsicht<br />

und Wassertrübungen<br />

durch die Saugbaggerung.<br />

Krems, Strom-km 1999.4 bis 2003.1 –<br />

Beschränkungen bis 31. Dezember<br />

<strong>2021</strong>, 6–20 Uhr: Besondere Vorsicht im<br />

ganzen Bereich, Sog und Wellenschlag<br />

vermeiden.<br />

ARBEITEN<br />

Wien Donaukanal, km 10.7 – Beschränkungen<br />

bis 17. Dezember <strong>2021</strong>:<br />

Durchfahrtshöhe höchstens 7,85 m bezogen<br />

auf Höchster Schifffahrtswasserstand<br />

(HSW) im ganzen Bereich, Sog und Wellenschlag<br />

vermeiden. Generalinspektion<br />

am Gaswerksteg Donaukanal-km<br />

10.74, Brücke wird eingerüstet bzw.<br />

Hinweis auf verminderte Durchfahrtshöhe<br />

bei HSW. Bereich ist mit sicherer<br />

Geschwindigkeit zu durchfahren!<br />

Krems, Straßenbrücke Stein-Mautern,<br />

Donau km 2003.5 – Beschränkung bis<br />

29. Oktober <strong>2021</strong>, Mo–Do 7–17 Uhr,<br />

Fr 7–13 Uhr: Besondere Vorsicht im<br />

ganzen Bereich. Prüfungs- und Erhaltungsarbeiten<br />

(Hängegerüst) mit eingeschränkter<br />

Durchfahrtshöhe von<br />

2,25 m. Finden diese Arbeiten in den<br />

Feldern 1, 2, 4 statt, werden diese Joche<br />

während der Arbeitszeiten mit Schifffahrtszeichen<br />

gesperrt. Bei Arbeiten im<br />

empfohlenen Durchfahrtsjoch (Feld 3)<br />

Überwachung von der Schifffahrtsaufsicht<br />

Schiffsverkehrregelung vor Ort.<br />

Schifffahrt grundsätzlich nicht behindert,<br />

kurze Verzögerungen möglich.<br />

REPARATURARBEITEN<br />

Vorhafen Lobau, Tanklände Neue<br />

Donau, rechtes Ufer, Strom-km 1917.3<br />

bis 1917.2, Donau-km 1917.1 – Beschränkung<br />

bis 31. Dezember <strong>2021</strong>:<br />

Stillliegeverbot im westlichen Bereich.<br />

Hinweis auch auf die Treppelwegsperre<br />

für den gesamten Verkehr rechtes Ufer<br />

Neue Donau Höhe Str.-km 1917.248<br />

bis 1917.728, Zufahrt zum Lobausporn<br />

über den linksufrigen donauseitigen<br />

Treppelweg möglich.<br />

BAUARBEITEN<br />

Linz, Obere Donaulände, Strom-km<br />

2136.5 bis 2136.7 bis 31. Dezember<br />

<strong>2021</strong> durchgehend: Stillliegeverbot im<br />

Bereich des rechten Ufers.<br />

KIESVERLADUNG<br />

Altenwörth, Strom-km 1982.8 – Beschränkungen<br />

bis 17. September <strong>2021</strong>,<br />

Mo–Fr, 6–20 Uhr: Besondere Vorsicht<br />

und Sog und Wellenschlag vermeiden<br />

im rechten Bereich. Arbeitsgerät und<br />

-bereiche entsprechend der WVO mit<br />

Tag- und Nachtbezeichnungen gekennzeichnet,<br />

Schifffahrt grundsätzlich<br />

nicht behindert.<br />

Wien, Str.-km 1920.162 bis 1920.400,<br />

linker Fahrbahnrand, bis 23. Dezember<br />

<strong>2021</strong>, Mo–Do, 6–18 Uhr. Verklappt<br />

wird im Bereich Str.-km 1914.000 bis<br />

1920.000 über die gesamte Strombreite.<br />

Arbeitsgeräte und -bereich entsprechend<br />

der WVO mit Schifffahrtszeichen<br />

(Tag- und Nachtbezeichnung) gekennzeichnet.<br />

Ergänzende Infos: UKW-<br />

Kanal 10 bei MS Krems oder MS Linz.<br />

VERSANDUNG<br />

Brandstatt, Sportboothafen, Donaukm<br />

2157.1, rechter Bereich – Beschränkung<br />

bis 31. Dezember <strong>2021</strong> durchgehend:<br />

Besondere Vorsicht. Tw. nur Tiefe<br />

von 1 Meter verlaufend bis gegen 0 Meter<br />

gegeben. Stromgrundaufnahme<br />

steht als Anlage zur Verfügung. Weitere<br />

Infos: http://nts.doris.bmk.gv.at/<br />

Download?attachement=<br />

2006000510000000342<br />

HOCHWASSERSCHUTZ-<br />

ERRICHTUNG<br />

Krems, Strom-km 2018.3 bis 2016.2,<br />

bis voraussichtlich 31.10.2022: Totalsperre<br />

des Treppelweges, besondere<br />

Vorsicht im Bereich des rechten Ufers.<br />

SEICHTSTELLEN<br />

Donau, Strom-km 1872.8 bis 2035.0:<br />

Informationen über Seichtstellen in der<br />

Wachau und im Bereich östlich von<br />

Wien (einschließlich Einfahrten zu<br />

den Wiener Häfen) werden laufend<br />

im Internet veröffentlicht. Ergänzende<br />

Informationen: www.doris.bmvit.gv.at/<br />

fahrwasserinformation/seichtstellen.<br />

5/<strong>2021</strong> 81


Sailing Poetry<br />

Gilgamesch sucht die<br />

Unsterblichkeit<br />

Wir begegnen dem legendären König von Uruk, von dem die älteste Geschichte der Welt erzählt:<br />

Nach einer ruhmreichen Karriere sucht er das ewige Leben und erfindet dabei das Segel.<br />

Empfehle, das Gilgamesch-Epos<br />

wieder zu lesen; Geschichten<br />

zu erzählen und zu hören ist<br />

ein Ur-Bedürfnis, Geschichten über<br />

Leben und Tod, über Hybris und<br />

Katharsis, das Gilgamesch-Epos ist<br />

so eine: Der Hirte Enkidu wird von<br />

der schönen Schamchat verführt<br />

und geht mit ihr in die Stadt. Auf<br />

der gewaltigen Stadtmauer begegnet<br />

er Gilgamesch und lästert über<br />

Könige, die mit Werken wie diesem<br />

in die Geschichte eingehen wollen.<br />

Gilgamesch gibt sich zu erkennen,<br />

sie beginnen zu raufen, der Kampf<br />

endet unentschieden – worauf sie<br />

auf ein Bier gehen und Freunde werden.<br />

Mit einem Sieg über Chuwawa,<br />

den Wächter des Zedernwaldes, will<br />

Gilgamesch Ruhm erwerben. Im<br />

Hafen werden Gilgamesch und<br />

Enkidu verabschiedet: „Zum Kai<br />

von Uruk kehret heil zurück!“<br />

Die Freunde töten Chuwawa, der<br />

Zedernwald wird nutzbar gemacht,<br />

Ishtar, Göttin der Liebe, verliebt sich<br />

in Gilgamesch, fordert ihn auf zur<br />

„heiligen Hochzeit“ – was dieser<br />

ablehnt, eingedenk des Schicksals<br />

früherer Liebhaber der Ishtar, denen<br />

meist kein langes Leben mehr<br />

beschieden war. Ishtar will sich<br />

rächen, der Himmelsstier richtet<br />

in Uruk Unheil an, bis Gilgamesch<br />

und Enkidu ihn gemeinsam töten.<br />

Sie verhöhnen Ishtar, die Götter<br />

verhängen darob eine Strafe über<br />

Enkidu; der stirbt.<br />

Geheimnis des Lebens. Eine Odyssee<br />

der Todesfurcht (Rilke) beginnt.<br />

Gilgamesch hofft, dass Ut-Napischti,<br />

dem die Götter das ewige Leben<br />

geschenkt haben, ihm helfen kann.<br />

Nach einem langen Marsch<br />

durch die Wüsten Syriens und über<br />

das Gebirge des Libanon erreicht er<br />

den Rand des Meeres und trifft in<br />

einer Taverne am Strand Siduri, die<br />

Schenkin. Sie weist ihm den Weg<br />

zu Ur-Schanabi, dem Fährmann,<br />

der allein befugt ist, die Wasser des<br />

Todes zu überqueren. Der fordert<br />

von Gilgamesch, 300 Stakstangen<br />

zu fällen; die Wasser des Todes<br />

dürfen seine Hand nicht benetzen.<br />

Die Stakstangen sind bald verbraucht.<br />

Wie schaffen wir jetzt die<br />

letzte Strecke, Fährmann? Öffne<br />

den Gürtel, ich brauche deinen<br />

weißen Umhang! Gilgamesch<br />

spannt diesen als Segel zwischen<br />

seine Arme, fängt den Wind und<br />

so erreichen sie das Ufer.<br />

Du hast gerade das Segel erfunden,<br />

sagt Ur-Schanabi, damit wird<br />

man die Ränder der Welt ausspähen,<br />

die seefahrenden Völker,<br />

die städtegründenden Griechen,<br />

Aeneas, dessen Söhne Rom gründen<br />

werden – sie werden dir danken.<br />

ALFRED ZELLINGER<br />

ist Schriftsteller und<br />

erlernte das Segeln in<br />

der O-Jolle des Vaters<br />

auf dem Traunsee. Dort<br />

segelt er heute einen<br />

30er-Schärenkreuzer,<br />

auf dem Meer eine 46er<br />

Grand Soleil.<br />

kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />

Buchtipp:<br />

Das Gilgamesch-Epos<br />

von Reclam.<br />

Auf der Insel der Toten werden<br />

sie von Ut-Napischti empfangen.<br />

Gilgamesch will erfahren, was ist<br />

das Leben und was der Tod. Die<br />

Götter haben Leben und Tod festgelegt,<br />

aber den Tag des Todes taten<br />

sie nicht kund, sagt Ut-Napischti;<br />

auch als König kannst du dem Tod<br />

nicht entkommen. Ich empfehle<br />

dir, ein gutes Regiment zu führen,<br />

dann wirst du unsterblich sein in<br />

der Erinnerung der Völker. Zum<br />

Abschied verrät Ut-Napischtis Frau<br />

ein Geheimnis: Es gibt eine Pflanze<br />

des ewigen Lebens, tief im Meer.<br />

Gilgamesch taucht danach, findet<br />

sie, bringt sie an Bord und wähnt<br />

sie in Sicherheit. Jetzt zurück nach<br />

Uruk! Das verbieten die Götter, sagt<br />

Ur-Schanabi; ich darf keinen Lebenden<br />

zurückbringen. Du musst eine<br />

andere Möglichkeit finden … <br />

Im nächsten Sailing Poetry, meine<br />

Damen und Herren, begleiten wir<br />

Odysseus, der nach dem Winter bei<br />

Circe zum Tor der Unterwelt segelt,<br />

um den Seher Teiresias über den<br />

Kurs nach Ithaka zu befragen – und<br />

der dort Gilgamesch begegnen wird.<br />

ODYSSEE DER TODESFURCHT<br />

Nun beschäftigt Gilgamesch sich<br />

mit dem Tod: Er will nicht sterben<br />

müssen wie Enkidu und so macht<br />

er sich auf die Suche nach dem<br />

Segelschiff<br />

des Odysseus.<br />

ILLUSTRATION: SHUTTERSTOCK<br />

82 5/<strong>2021</strong>


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