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MAGNIFICAT September 2021

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Engagiertes Christsein 352<br />

Landweg in knapp drei Stunden zu bewältigen ist, dauerte es in<br />

der Antike rund fünf Tage, um von der Hauptstadt des Reiches<br />

nach Nicäa zu gelangen. Lysimachos wählte die Lage für die<br />

Gründung der Stadt vermutlich auch wegen ihrer Nähe zu dem<br />

Ort seines Sieges in der Schlacht von Ipsos im Jahr 301 v. Chr.<br />

In dieser Schlacht kämpften die Nachfolger Alexanders um die<br />

Vorherrschaft. Sie markiert für viele Historiker das endgültige<br />

Ende des Alexanderreichs, das anschließend in die Diadochenreiche<br />

zerfiel, welche die Staatenwelt des hellenistischen Ostens<br />

bis zur römischen Eroberung prägten. Nicäa wurde 284 v. Chr.<br />

von den Bithyniern erobert, einem thrakischen Volksstamm,<br />

der seit dem fünften Jahrhundert v. Chr. einen unabhängigen<br />

Staat in Westanatolien hielt. Das Königreich der Bithynier<br />

konnte seine Macht immer mehr ausdehnen und erlangte in<br />

der Mitte des zweiten Jahrhunderts v. Chr. seine Blütezeit.<br />

Konzil von Nicäa<br />

74 v. Chr. wurde Bithynien und damit auch Nicäa ein Teil des<br />

Römischen Reiches. Nicäa wurde der Provinz Bithynia et Pontus<br />

mit der Provinzhauptstadt Nikomedia eingegliedert. Für die<br />

Christenheit wurde Nicäa aber für kurze Zeit zum Nabel der<br />

Welt. Kaiser Konstantin berief ein Konzil ein, bei dem es um<br />

die zentrale Frage nach der Natur und der Stellung Jesu Christi<br />

zu Gott Vater und dem Heiligen Geist ging. Konstantin war zum<br />

Alleinherrscher des Römischen Reichs geworden und wollte die<br />

neu gewonnene Reichseinheit nun auch durch ein kirchliches<br />

Konzil in seinem Namen verdeutlichen. Das Konzil endete mit<br />

dem Sieg derjenigen, welche die Göttlichkeit Jesu Christi und<br />

die Wesenseinheit von Gott dem Vater, Jesus dem Sohn und<br />

dem Heiligen Geist bekräftigten. Sie formulierten das nicänische<br />

Bekenntnis, das von den meisten der anwesenden Bischöfe<br />

des Konzils formal anerkannt wurde. Ein Teil der östlichen<br />

Bischöfe hatte es zwar abgelehnt, doch soll Kaiser Konstantin

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