MAGNIFICAT September 2021

Thema des Monats 340
Konziliarer Aufbruch
Gestern – und heute?
Was ist eigentlich ein Konzil? Das Wort leitet sich von dem
lateinischen Nomen „concilium“, Zusammenkunft, Versammlung,
ab. Die Versammlung der Bischöfe und Theologen
wird in der katholischen Kirche als Konzil bezeichnet. Man
unterscheidet zwischen Partikular- oder Regionalkonzilien einerseits
und den Allgemeinen bzw. Ökumenischen Konzilien
andererseits.
Zusammenfinden
Als das erste Ökumenische Konzil wird das Konzil von Nizäa
geführt (325). Hier wurde weichenstellend die Frage besprochen
und es wurde leidenschaftlich um eine gemeinsame Antwort
gerungen, die den biblischen Monotheismus Israels ohne
Wenn und Aber bewahrt, aber auch den herausfordernden,
durchaus verwirrend vielstimmigen biblischen Zeugnissen über
Jesus von Nazaret nicht ausweicht: Wer ist Jesus Christus? Da
müssen wir unbedingt zusammenkommen. Da müssen wir uns
austauschen, uns, unsere Argumente, Beweggründe, Erfahrungen,
Sichtweisen, und die daraus resultierenden Überzeugungen.
Nur so können wir zusammenfinden. Um den rechten Weg
zu finden. Das jüngste Allgemeine Konzil war dann, im 20. Jahrhundert,
das Zweite Vatikanische Konzil (1962–1965).
Frische Luft
Wohl kein (kirchliches) Ereignis hat die Gestalt der Kirche im
20. Jahrhundert so geprägt wie das Zweite Vatikanische Konzil.
Nicht, wie so oft, die Abwehr von Irrlehren stand im Zentrum
der beeindruckend weltkirchlich angelegten Beratungen