der motor – Sonderausgabe Land- und Baumaschinen – Kommunikation für die Branche
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In <strong>der</strong> Chronologie des Unimog, stellt <strong>die</strong> Industrialisierung<br />
des Fahrzeugs bei <strong>der</strong> Göppinger Maschinenfabrik Gebr.<br />
Boehringer GmbH, den nächsten entscheidenden Schritt dar.<br />
Das Göppinger Unternehmen hatte schon <strong>für</strong> <strong>die</strong> Prototypen<br />
1-4 einige Bauteile gefertigt <strong>und</strong> realisiert nun <strong>die</strong> serienmäßige<br />
Produktion des Unimog. Nach gerade einmal drei Jahren<br />
begann 1949 <strong>die</strong> Serienproduktion des Boehringer Unimog<br />
OM 936<br />
70200. Von Mitte 1948 bis Anfang 1951, produzierte das<br />
Göppinger Werk 600 Fahrzeuge.1951 wurde <strong>die</strong> gesamte<br />
Produktion an Daimler Benz verkauft, welche den Unimog<br />
noch bis heute herstellt. Bis auf den Namen, welchen Daimler<br />
Benz in Baureihe 2010 än<strong>der</strong>te, blieb <strong>der</strong> Unimog weitestgehend<br />
unverän<strong>der</strong>t.<br />
Hohe Korrosionsbeständigkeit<br />
Wirtschaftliche Herstellung<br />
Hohe Druckfestigkeit<br />
Unempfindlichkeit gegenüber<br />
äußeren Kerben<br />
Hohe Gestaltfestigkeit bei schwingen<strong>der</strong><br />
Beanspruchung<br />
Hoher Verschleißwie<strong>der</strong>stand<br />
Hervorragende Gießeigenschaften<br />
Von 1951 an, produzierte Daimler Benz den Unimog 5.846-<br />
mal. Bei <strong>der</strong> Motorisierung setzte man auf einen OM 636.914.<br />
Das Kürzel „OM“ steht <strong>für</strong> „Oel-Motor“ <strong>und</strong> weist auf einen<br />
Motor hin, welcher mit Leichtöl/Diesel betrieben wird <strong>und</strong><br />
bezeichnet bis heute noch <strong>die</strong> Diesel<strong>motor</strong>en von Daimler.<br />
Der OM 636.914 Motorblock sowie <strong>die</strong> Zylin<strong>der</strong> wurden aus<br />
Grauguss gefertigt.<br />
Alle Baumuster <strong>der</strong><br />
636 Reihe besitzen<br />
einen durchgehen-<br />
GRAUGUSS<br />
den Ventildeckel.<br />
Lediglich <strong>die</strong> Varianten<br />
636.912 <strong>und</strong><br />
636.915 haben zwei<br />
Ventildeckel. Die<br />
Kurbelwellen (dreifachgelagert)<br />
sowie<br />
<strong>die</strong> Pleuel sind aus<br />
Stahl geschmiedet. VORKAMMEREINSPRITZUNG<br />
Die untenliegende<br />
Nockenwelle (OHV)<br />
In den 90ern wurde <strong>die</strong> Vorkammereinspritzung<br />
weitestgehend von <strong>der</strong><br />
wird über ein Zahnradpaar<br />
angetrie-<br />
Direkteinspritzung abgelöst.<br />
ben. Über ein weiteres<br />
Zahnradpaar<br />
Beson<strong>der</strong>heiten <strong>und</strong> Funktion<br />
wird <strong>die</strong> Reihen-Einspritzpumpe<br />
von <strong>der</strong><br />
<strong>und</strong> Hauptbrennraum<br />
Brennraum ist unterteilt in Vorkammer<br />
Nockenwelle betrieben.<br />
Bei <strong>der</strong> Vorkam-<br />
des Hauptbrennraums<br />
Vorkammer entspricht ca. 35% <strong>der</strong> Größe<br />
mereinspritzpumpe<br />
Einspritzdruck max. 400 bar (wirkt sich<br />
findet man <strong>die</strong> Vorkammern<br />
links <strong>und</strong><br />
Einspritzstrahl trifft auf Prallstifte bzw.<br />
positiv auf <strong>die</strong> Haltbarkeit des Motors aus)<br />
<strong>die</strong> Nockenwellen,<br />
Prallkugeln <strong>und</strong> erzeugt dadurch ein<br />
den Auslass <strong>und</strong><br />
Kraftstoff-Luft-Gemisch<br />
Geringer Zündverzug des unterteilten<br />
<strong>die</strong> Einspritzpumpe<br />
Brennraums durch verdampfen des<br />
rechts am Motor.<br />
Kraftstoffs auf Prallstifte (-kugeln)<br />
Der OM 636.914 besitzt<br />
keinen eigenen<br />
erzeugt Expansionsdruck<br />
Verbrennung in <strong>der</strong> Vorkammer<br />
Spritzversteller <strong>und</strong><br />
Der Kraftstoff <strong>und</strong> <strong>die</strong> Verbrennungsluft<br />
wird über <strong>die</strong> Enddrehzahl<br />
gedrosselt.<br />
Hauptbrennraum<br />
gelangen durch „Schusskanal“ in den<br />
Da <strong>der</strong> Steg zwischen<br />
den Ventilen<br />
den Kolben an<br />
Die Verbrennung im Hauptraum treibt<br />
zu schmal ist <strong>und</strong><br />
Belastung <strong>der</strong> einzelnen Bauteile ist<br />
somit <strong>die</strong> Wärme<br />
durch Einspritzdruck <strong>und</strong> kontrollierter<br />
nicht richtig ableiten<br />
Verbrennung relativ niedrig<br />
Erlaubt eine hohe Laufleistung<br />
kann, ist einer <strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Diesel<strong>motor</strong>en<br />
wenigen Schwachpunkte<br />
des Motors,<br />
ein Wassereintritt<br />
im Brennraum durch<br />
kleinere Haarrisse,<br />
aufgr<strong>und</strong> thermischer Überlastung <strong>der</strong> Zylin<strong>der</strong>köpfe.<br />
Heute, mehr als 70 Jahre später, ist <strong>der</strong> Gedanke „Allzweck-Traktor“<br />
weitergedacht <strong>und</strong> auf <strong>die</strong> mo<strong>der</strong>nen technischen<br />
Fortschritte <strong>und</strong> das immer größer werdende Einsatzspektrum<br />
angepasst. Mit r<strong>und</strong> 300 PS unter <strong>der</strong> Motorhaube,<br />
ist <strong>der</strong> Unimog U 530 das größte <strong>und</strong> leistungsstärkste Modell<br />
<strong>der</strong> Geräteträger von Mercedes-Benz. Mit seiner beeindruckenden<br />
Power setzt er hohe Standards <strong>und</strong> fährt in Sachen<br />
Effizienz <strong>und</strong> Umweltfre<strong>und</strong>lichkeit auch als Schwergewicht<br />
ganz vorne mit. Bis zu 16,5 t zulässiges Gesamtgewicht<br />
bringt er auf <strong>die</strong> Waage <strong>und</strong> verfügt mit 3.900 mm über den<br />
längsten Radstand unter den Unimog Gerätewagen.<br />
So trägt <strong>der</strong> Unimog U 530 in landwirtschaftlicher Ausstattung<br />
sogar das Siegel des DLG-PowerMix-Tests, einem anerkannten<br />
Messverfahren, <strong>für</strong> den Kraftstoffverbrauch bei Traktoren<br />
unter Voll- <strong>und</strong> Teillast. So liefert <strong>der</strong> U 530 einen Verbrauchsvorteil<br />
von bis zu 23 % gegenüber vergleichbaren Traktoren.<br />
Seine ganzjährigen Einsatzmöglichkeiten, treiben <strong>die</strong> Fahrzeugauslastungsquote<br />
in bemerkenswerte Höhen <strong>und</strong><br />
das bei einem niedrigen Verbrauch. Denn dank aktueller<br />
Euro-VI-Motorengeneration, fährt <strong>der</strong> U 530 beson<strong>der</strong>s<br />
sparsam. Gleichzeitig erfüllt <strong>die</strong> Mercedes-Benz Antriebs-<br />
Ausgabe 4/2021 43