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Kindergipfel Handbuch

Handbuch für Projekte der politischen Partizipation am Beispiel des Kindergipfels. Mit Tipps und Beispielen, wie eine Partizipationsveranstaltung auf Regional-, Landes- und Bundesebene organisiert werden kann. Der Kindergipfel ist eine Partizipationsveranstaltung für Kinder und Jugendliche. Als Expert*innen für ihr eigenes Lebensumfeld stehen sie hier im Mittelpunkt und entscheiden, wie bessere Politik für junge Menschen aussehen sollte. Damit ein Kindergipfel- Projekt von möglichst vielen Akteur*innen und Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit organisiert werden kann, werden in diesem Handbuch Tipps und Beispiele für die Regional-, Landes- und Bundesebene gegeben. Gleichzeitig ist das Projekt modular konzipiert. So kann – je nach Möglichkeiten und Ressourcen – eine passende Umsetzung geplant werden. Komplettiert wird das Handbuch durch Beiträge von Jugendlichen und ihren politischen Forderungen aus dem aktuellen Kindergipfel.

Handbuch für Projekte der politischen Partizipation am Beispiel des Kindergipfels. Mit Tipps und Beispielen, wie eine Partizipationsveranstaltung auf Regional-, Landes- und Bundesebene organisiert werden kann.

Der Kindergipfel ist eine Partizipationsveranstaltung für Kinder und Jugendliche. Als Expert*innen für ihr eigenes Lebensumfeld stehen sie hier im Mittelpunkt und entscheiden, wie bessere Politik für junge Menschen aussehen sollte. Damit ein Kindergipfel- Projekt von möglichst vielen Akteur*innen und Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit organisiert werden kann, werden in diesem
Handbuch Tipps und Beispiele für die Regional-, Landes- und Bundesebene gegeben.

Gleichzeitig ist das Projekt modular konzipiert. So kann – je nach Möglichkeiten und Ressourcen – eine passende Umsetzung geplant werden. Komplettiert wird das Handbuch durch Beiträge von Jugendlichen und ihren politischen Forderungen aus dem aktuellen Kindergipfel.

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Der<br />

KINDER<br />

GIPFEL<br />

<strong>Handbuch</strong><br />

für Projekte der politischen<br />

Partizipation von Kindern und<br />

Jugendlichen<br />

Wir machen die<br />

Politik<br />

von morgen


Inhalt<br />

1 Einleitung 5<br />

2 Der <strong>Kindergipfel</strong> 8<br />

Das Konzept 8<br />

Die Planung 10<br />

3 Die sechs Module des <strong>Kindergipfel</strong>-Prozesses 12<br />

Vorbereitungen 12<br />

Regionalkonferenzen 16<br />

Erhebungen und andere Online-Formate 17<br />

<strong>Kindergipfel</strong> und Zukunftsvertrag 18<br />

Öffentlichkeitsarbeit 20<br />

Evaluation 22<br />

4 Kommunale Mitwirkungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche 25<br />

5 Der Kinder- und Jugendrat 2021 - Mitglieder, Themen und Ergebnisse 26<br />

Anhang 34<br />

HANDBUCH KINDERGIPFEL<br />

3


Wahlen<br />

Wählen erst ab 18?<br />

Ungerecht!<br />

Klimawandel<br />

1 Einleitung<br />

Der<br />

KINDER<br />

GIPFEL<br />

Kinder und Jugendliche werden an politischen Entscheidungen und Weichenstellungen<br />

so gut wie gar nicht beteiligt. Zudem scheint es keine (politische) Mehrheit dafür zu<br />

geben, dass sich das ändert. Dies kann man gut an den langen und unfruchtbaren Debatten<br />

zur Absenkung des Wahlalters sehen. Auch die Diskussion um die Verankerung der<br />

Kinderrechte im Grundgesetz wird bereits seit bald 30 Jahren geführt, nachdem 1992 die<br />

UN-Kinderrechtskonvention auch in der Bundesrepublik in Kraft getreten ist. Aktuelle<br />

Vorschläge für eine Grundgesetzänderung greifen immer noch zu kurz, denn sie beschränken<br />

sich darauf, dass Kindern und Jugendlichen rechtliches Gehör geschenkt wird. Das ist<br />

bereits grundgesetzlich garantiert. Was hingegen fehlt, ist die Verankerung eines umfassenden<br />

Beteiligungsrechtes.<br />

Zukunftsvertrag<br />

Rechtsextremismus?<br />

Nicht mit uns!<br />

Der Bund der Alevitischen Jugendlichen in<br />

Deutschland (BDAJ) fordert die Verankerung<br />

von Kinderrechten im Grundgesetz, wovon<br />

besonders das Recht auf Gehör und Beteiligung<br />

sowie das Recht aller Kinder auf<br />

Beteiligung an allen sie betreffenden Entscheidungen<br />

hervorzuheben sind. Schutz<br />

und Stärkung der Beteiligungsrechte und<br />

der Rolle von Kindern und Jugendlichen als<br />

handelnde Subjekte stehen für den BDAJ<br />

dabei im Mittelpunkt. Die Naturfreundejugend<br />

Deutschlands setzt sich zudem für<br />

ein aktives Wahlrecht auf allen politischen<br />

Ebenen für alle Menschen – unabhängig<br />

von Alter und Herkunft – ein. Damit wird<br />

nicht nur die Teilhabe aller – eben auch<br />

minderjährigen – Menschen in diesem Land<br />

gewährleistet. Vielmehr ist dies auch ein<br />

elementarer Baustein für die Akzeptanz der<br />

Demokratie, denn es bindet jede*n Bürger*in<br />

in die demokratische Willensbildung mit ein.<br />

Gemeinsam setzen wir mit dem <strong>Kindergipfel</strong><br />

unsere Überzeugungen der unbedingten<br />

Partizipation von Kindern und Jugendlichen<br />

in die Tat um.<br />

BDAJ<br />

Der Bund der alevitischen Jugendlichen<br />

in Deutschland e. V. (BDAJ) vertritt derzeit<br />

die Interessen von ca. 78.000 alevitischen<br />

Jugendlichen in Deutschland.<br />

Inhaltlich orientieren sich der BDAJ sowie<br />

seine Untergliederungen an dem humanistisch-sozialen<br />

Weltbild der Alevit*innen,<br />

das von Gleichberechtigung, Nächstenliebe,<br />

Gleichstellung der Geschlechter, Bildung<br />

und Wissenschaft geprägt ist. Der<br />

Verband setzt sich für einen jugend-integrationsspezifischen<br />

Ansatz ein, der seine<br />

Mitglieder in die Lage versetzen soll, sich<br />

als gleichberechtigten Teil der deutschen<br />

Gesellschaft wahrzunehmen und an dieser<br />

in den verschiedensten Bereichen zu<br />

partizipieren. Als Jugendverband hat der<br />

BDAJ den Anspruch sich aus der Rolle der<br />

Migrant*innenjugendselbstorganisation<br />

hin zu einem Verband zu emanzipieren, der<br />

von der breiten Öffentlichkeit als gleichberechtigter<br />

und ernstzunehmender Partner<br />

wahrgenommen wird.<br />

www.bdaj.de<br />

4<br />

HANDBUCH KINDERGIPFEL HANDBUCH KINDERGIPFEL 5


NFJD<br />

Die Naturfreundejugend Deutschlands ist<br />

1926 als Jugendorganisation der Naturfreunde<br />

entstanden. Aus ihrer sozialistischen<br />

Tradition und als Verband der Arbeiter*innenbewegung<br />

fühlt sie sich den<br />

Werten Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität<br />

verpflichtet. Die Naturfreundejugend<br />

Deutschlands setzt sich seit jeher für die<br />

Demokratisierung aller Lebensbereiche ein.<br />

Sie will den Kapitalismus und seine sozialen<br />

und ökologischen Widersprüche überwinden<br />

und strebt eine sozialistische Demokratie<br />

im Sinne einer humanistischen,<br />

solidarischen, freiheitlichen und demokratischen<br />

Gesellschaftsordnung an. Unsere<br />

Ideale und Visionen lassen sich nur in einer<br />

vielfältigen Gesellschaft verwirklichen, die<br />

nationale Grenzen und Sichtweisen überwunden<br />

hat. Daher sind interkultureller<br />

Dialog und Respekt Grundsätze unserer<br />

Arbeit. Die Naturfreundejugend Deutschlands<br />

ist parteipolitisch unabhängig, aber<br />

keineswegs politisch neutral.<br />

www.naturfreundejugend.de<br />

Der erste bundesweite <strong>Kindergipfel</strong> fand<br />

1991 in der Frankfurter Paulskirche statt.<br />

Seit dem Jahr 2000 wird der <strong>Kindergipfel</strong><br />

in regelmäßigen Abständen von der Naturfreundejugend<br />

Deutschlands organisiert.<br />

Dabei arbeitet sie immer wieder auch mit<br />

Partner*innenorganisationen zusammen, wie<br />

etwa aktuell mit dem BDAJ. Der <strong>Kindergipfel</strong><br />

rückt die Vorstellungen, Wünsche und Forderungen<br />

junger Menschen in den Blick. Sie<br />

sind die besten Expert*innen für ihr Lebensumfeld<br />

und für die Zukunft, die sie sich wünschen.<br />

Im Rahmen des <strong>Kindergipfel</strong>s diskutieren<br />

sie dies mit Politiker*innen und anderen<br />

Entscheidungsträger*innen. Politiker*innen<br />

von der Kommunal- bis zur Europapolitik<br />

haben sich dort schon im Austausch mit den<br />

Kindern und Jugendlichen zur Umsetzung<br />

verschiedenster Forderungen verpflichtet. Im<br />

Gegenzug haben sich die jungen <strong>Kindergipfel</strong>-Teilnehmer*innen<br />

Selbstverpflichtungen<br />

auferlegt. Denn Demokratie lebt vom Mitmachen,<br />

von Partizipation auf allen Ebenen<br />

und in jedem Teil der Gesellschaft. Kinder<br />

und Jugendliche sind sich darüber bewusst<br />

und gehen mit ihren gemeinschaftlich erarbeiteten<br />

Forderungen und Selbstverpflichtungen<br />

in eine Vorleistung gegenüber Politik<br />

und Gesellschaft. Ihnen fehlt aber die bedingungslose<br />

Anerkennung ihrer souveränen<br />

Willensbildung – die implizite Grundforderung<br />

eines jeden <strong>Kindergipfel</strong>s.<br />

Die vorliegende Broschüre ist unter dem<br />

Eindruck der Corona-Pandemie entstanden.<br />

Alle Teile der Gesellschaft sind in dieser Zeit<br />

wie noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg in<br />

Bedrängnis geraten. Die Auswirkungen für<br />

Kinder und Jugendliche sind aber besonders<br />

dramatisch. Es trifft sie in einer sehr<br />

vulnerablen Lebensphase, in der sich die<br />

Persönlichkeit stark entwickelt und in der<br />

die Weichen für das Leben in Eigenverantwortung<br />

gestellt werden. Ein bestimmendes<br />

Merkmal dieser Phase ist zudem, dass die<br />

Perspektive auf Zeit eine ganz andere ist, als<br />

bei Erwachsenen. Ein Jahr voller Einschränkungen<br />

wird als noch länger und belastender<br />

wahrgenommen, als es den Älteren schon<br />

vorkommt. Umso bemerkenswerter ist, wie<br />

sich der Kinder- und Jugendrat des aktuellen<br />

<strong>Kindergipfel</strong>-Projekts nicht hat entmutigen<br />

lassen. Fast zwei Jahre haben sie das Projekt<br />

begleitet, gestaltet und immer wieder neu<br />

erfunden. Vieles, was sich die jugendlichen<br />

Ratsmitglieder vorgenommen hatten, konnte<br />

aufgrund der Pandemie nicht realisiert<br />

werden. Dafür haben sie sich neue Formate<br />

ausgedacht, wie sich Kinder und Jugendliche<br />

mehr Gehör verschaffen können, um ihre<br />

Forderungen durchzusetzen.<br />

In der vorliegenden Publikation führt der aktuelle<br />

Kinder- und Jugendrat durch die Methoden<br />

und Themen des <strong>Kindergipfel</strong>s 2021.<br />

Nicht alles davon konnte realisiert werden,<br />

gerade die zentrale <strong>Kindergipfel</strong>-Veranstaltung<br />

war in der Pandemie nicht umzusetzen.<br />

Dafür sind neue Bausteine hinzugekommen,<br />

die auch für kommende <strong>Kindergipfel</strong> wichtige<br />

Beiträge ermöglichen können. Dazu gehören<br />

etwa Online-Formate wie Umfragen<br />

oder gemeinsame Videokonferenzen des<br />

Rats. Gleichzeitig ist deutlich geworden, wie<br />

unersetzbar das persönliche Aufeinandertreffen<br />

und Austauschen ist. Digitale Formate<br />

und virtuelle Treffen können immer nur<br />

ein kleiner Baustein von partizipatorischen<br />

Kinder- und Jugendprojekten sein. Sie leben<br />

vor allem vom interaktiven Drumherum, dem<br />

Ungeplanten, dem Spontanen und Unvorhergesehenen<br />

während persönlicher Treffen.<br />

Diese Lebendigkeit schlägt sich auch unmittelbar<br />

in den politischen Forderungen nieder.<br />

Worum geht es beim <strong>Kindergipfel</strong> ?<br />

Als junger Mensch bist du der*die beste<br />

Expert*in für dein Leben – deswegen sollst du<br />

entscheiden, was anders laufen muss und wie<br />

bessere Politik für Kinder und Jugendliche<br />

aussehen sollte.<br />

6<br />

HANDBUCH KINDERGIPFEL HANDBUCH KINDERGIPFEL 7


2 Der <strong>Kindergipfel</strong><br />

Das Konzept<br />

»Kinder reden, Erwachsene hören zu«.<br />

Das war seit jeher das Motto des <strong>Kindergipfel</strong>s,<br />

denn junge Menschen werden nach wie<br />

vor nicht richtig angehört. Beim <strong>Kindergipfel</strong><br />

stehen Kinder und Jugendliche deswegen<br />

im Mittelpunkt: Sie geben die richtungsweisenden<br />

Impulse, wir Erwachsenen helfen<br />

ihnen bei der Umsetzung. So wird die im<br />

Alltag erlebte Beziehung von Kindern und<br />

Jugendlichen zu Erwachsenen auf den Kopf<br />

gestellt. Dies ermöglicht jungen Menschen<br />

neue Handlungsfelder und Erfahrungen des<br />

Empowerments und der Selbstwirksamkeit.<br />

In der Eröffnung von Möglichkeiten, die sie<br />

vorher nicht hatten, werden sie aktiv und<br />

übernehmen Verantwortung. Die Erfolgserlebnisse<br />

aus diesem Prozess sind daher besonders<br />

nachhaltig.<br />

Auch die Beschäftigung mit den Schwerpunktthemen<br />

verläuft selbstbestimmt. Die<br />

Mitglieder eines Kinder- und Jugendrats, der<br />

den <strong>Kindergipfel</strong> vor allem inhaltlich vorbereitet,<br />

erarbeiten gemeinsam Workshops zu<br />

Fragestellungen, die ihnen wichtig sind. Sie<br />

erfahren dabei eine vorbehaltlose Anerkennung<br />

der Themen, die ihnen wichtig sind –<br />

und damit eine bedingungslose Wertschätzung<br />

ihrer Gestaltungskompetenz. Durch<br />

emanzipatorische Ansätze des <strong>Kindergipfel</strong>s<br />

werden die jungen Expert*innen – denn das<br />

sind sie in vielerlei Hinsicht – ermutigt und<br />

geschult, ihre Sichtweisen weiter auszuformulieren,<br />

öffentlich zu vertreten und Ergebnisse<br />

einzufordern. Sie erlernen dabei Argumentationskompetenzen,<br />

die ihnen auch in<br />

späteren Debatten helfen werden. Zu späterem<br />

Engagement wird es ziemlich sicher<br />

kommen, denn die Ratsmitglieder, ebenso<br />

wie die weiteren Teilnehmenden, sind ohne<br />

Zweifel hochpolitische, gesellschaftskritische<br />

junge Menschen. Der <strong>Kindergipfel</strong><br />

nimmt sie darin ernst und unterstützt ihr Engagement<br />

– für konkrete Lösungen genauso<br />

wie für richtungsweisende Visionen.<br />

Kinder- und Jugendpartizipation darf nicht<br />

auf wenige medial aufbereitete Events beschränkt<br />

werden. Stattdessen müssen junge<br />

Menschen selbst darauf Einfluss nehmen<br />

können, wo und wie sie beteiligt werden –<br />

und das mit langfristiger Perspektive. Partizipation<br />

setzt Kompetenzen zur Selbstorganisation<br />

und Mitgestaltung voraus, die in der<br />

schulischen Umgebung nicht ausreichend<br />

gefördert werden. Non-formale Angebote<br />

und das Lernen in der Peer-Group sind deshalb<br />

sehr wichtig. Jungen Menschen muss<br />

Wissen zu Partizipationsmöglichkeiten im<br />

konkreten Lebensumfeld und zu demokratischem<br />

Engagement vermittelt werden. Gerade<br />

Jugendverbände können hierfür niedrigschwellige<br />

Angebote bereitstellen.<br />

Die Erfahrung der eigenen Wirksamkeit in<br />

Partizipationsprozessen ist grundlegend für<br />

die Sozialisation und von großer Bedeutung<br />

für die Übernahme gesellschaftlicher<br />

Verantwortung. Dies gilt gleichermaßen für<br />

junge Menschen mit und ohne Flucht- und<br />

Migrationsgeschichte. Dem gesellschaftlichen<br />

Engagement und der demokratischen<br />

Mitwirkung, insbesondere von jungen Menschen<br />

mit Flucht- und Migrationsgeschichte,<br />

muss zu mehr öffentlicher Sichtbarkeit<br />

verholfen werden. Zu häufig wird in den<br />

Medien nur über die Lebenswelten der Kinder<br />

und Jugendlichen gesprochen, zu selten<br />

werden sie selbst in die Debatten einbezogen<br />

und ihre Stimmen gehört. Es gilt, alle jungen<br />

Menschen stärker in Diskussionen über<br />

das Zusammenleben in einer vielfältigen,<br />

von Migration geprägten Gesellschaft einzubeziehen.<br />

Der <strong>Kindergipfel</strong> zeigt hierbei<br />

exemplarisch auf, wie echte Partizipation<br />

organisiert werden kann und er liefert eine<br />

Blaupause dafür, wie junge Menschen mit<br />

und ohne Flucht- oder Migrationsgeschichte<br />

in gesellschaftliche Debatten eingebunden<br />

werden können.<br />

Autokratie?<br />

Macht verteilen!<br />

Wir engagieren uns<br />

gegen<br />

Rassismus<br />

8<br />

HANDBUCH KINDERGIPFEL HANDBUCH KINDERGIPFEL 9


Die Planung<br />

Der <strong>Kindergipfel</strong> ist eine Partizipationsveranstaltung<br />

für junge Menschen, unabhängig<br />

davon, ob sie in einer jugendverbandlichen<br />

Struktur organisiert sind oder nicht. Für den<br />

Organisationsprozess braucht es aber eine<br />

starke demokratische Struktur, wie sie nur<br />

überregional verankerte Jugendverbände<br />

gewährleisten können. Damit ein <strong>Kindergipfel</strong>-Projekt<br />

von möglichst vielen Akteur*innen<br />

auf den unterschiedlichen Verbandsebenen<br />

durchgeführt werden kann, werden<br />

in dieser Publikation Tipps und Beispiele für<br />

die Regional-, Landes- und Bundesebene<br />

gegeben. So kannst du je nach deinen Möglichkeiten<br />

eine für dich passende Umsetzung<br />

planen. Dazu gehört auch die Option, die<br />

Reihenfolge der Maßnahmen zu variieren.<br />

Regionalkonferenzen (Seite 16) kannst du<br />

bspw. vor oder nach dem <strong>Kindergipfel</strong> stattfinden<br />

lassen. Was das für Auswirkungen für<br />

dein Projekt hat, kannst du in Kapitel „<strong>Kindergipfel</strong><br />

und Zukunftsvertrag“ (Seite 18)<br />

nachlesen.<br />

nehmenden Kindern und Jugendlichen sowie<br />

Gäst*innen aus der Politik. Kinder und<br />

Jugendliche sind die besten Expert*innen für<br />

ihr Leben, weswegen sie beim <strong>Kindergipfel</strong><br />

im Zentrum stehen und nach Möglichkeit<br />

alles selbst entscheiden. Die erwachsenen<br />

Teamer*innen helfen dem Kinder- und Jugendrat<br />

vor allem bei der Umsetzung ihrer<br />

Ideen und den notwendigen Rahmenbedingungen.<br />

Als Organisator*in und Gruppenleiter*in<br />

hältst du alle Fäden in der Hand. Wie<br />

du einen Kinder- und Jugendrat gründen<br />

kannst, erfährst du auf Seite 12.<br />

Weitere Unterstützung kann der Kinder- und<br />

Jugendrat durch Teamer*innen bekommen.<br />

Auch sie helfen dem Rat, seine Vorstellungen<br />

umzusetzen. Zudem sind Teamer*innen<br />

unverzichtbar bei der Durchführung des<br />

<strong>Kindergipfel</strong>s. Als junge Erwachsene können<br />

sie nämlich Verantwortung übernehmen und<br />

mit ihrer Erfahrung die einzelnen Arbeitsgruppen<br />

unterstützen. Wie du Teamer*innen<br />

finden und vor allem durch Qualifizierung<br />

stärken kannst, findest du auf Seite 13.<br />

erhalten, in der du ihn durchführen möchtest.<br />

Dafür solltest du so früh wie möglich Kontakt<br />

zu den Bürgermeister*innen aufnehmen<br />

und versuchen, sie als Schirmherr*innen für<br />

den <strong>Kindergipfel</strong> zu gewinnen. Mit ihrer Unterstützung<br />

kannst du dann im besten Fall<br />

repräsentative Einrichtungen der Stadt oder<br />

Gemeinde für die Abschlussveranstaltung<br />

des <strong>Kindergipfel</strong>s und die Diskussion der<br />

Ergebnisse mit den Politiker*innen nutzen.<br />

Ein besonderer, demokratisch geprägter Ort<br />

wertet den Abschluss des Zukunftsvertrags<br />

für alle Beteiligten nochmals auf. Gerade<br />

für Kinder und Jugendliche, die noch nicht<br />

an demokratischer Willensbildung teilhaben<br />

konnten, ist das eine besondere Erfahrung.<br />

Für einen feierlichen Rahmen und die Außenwirkung<br />

deiner Veranstaltung kann das<br />

sehr förderlich sein. Erfahre mehr dazu im<br />

Kapitel „<strong>Kindergipfel</strong> und Zukunftsvertrag“<br />

(Seite 18).<br />

Der <strong>Kindergipfel</strong> will etwas bewirken. Ob ihm<br />

das gelungen ist, solltest du zum Abschluss<br />

in einer Evaluation deines Projekts herausfinden.<br />

Dabei richtet sich der Blick nicht nur<br />

auf die Kinder und Jugendlichen des Rats<br />

und der zahlreichen Teilnehmenden. Vielmehr<br />

sollte auch überprüft werden, inwieweit<br />

sich die Politiker*innen an ihre Zusagen<br />

gehalten haben, die sie dem <strong>Kindergipfel</strong><br />

gegenüber machten. Wie du das am besten<br />

umsetzt, erfährst du auf Seite 22.<br />

Zu einem <strong>Kindergipfel</strong>-Projekt gehört immer<br />

ein Kinder- und Jugendrat sowie eine<br />

Hauptveranstaltung »<strong>Kindergipfel</strong>« mit teil-<br />

Wichtige Unterstützung für den <strong>Kindergipfel</strong><br />

kannst du auch von der Gemeinde oder Stadt<br />

Ein <strong>Kindergipfel</strong> braucht Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Zum einen, damit die Kinder und Jugendlichen<br />

gehört werden, zum anderen, damit<br />

auch positiver Druck auf Politiker*innen ausgeübt<br />

werden kann. Auf was du dabei achten<br />

solltest, findest du ab Seite 20.<br />

Nicht nur die öffentliche Aufmerksamkeit,<br />

sondern auch eine möglichst breite Einbindung<br />

von Kindern und Jugendlichen,<br />

kann durch die Umsetzung geeigneter<br />

Online-Formate unterstützt werden.<br />

So können junge Menschen erreicht<br />

und gehört werden, zu denen bisher<br />

kein direkter Zugang, etwa durch Einbindung<br />

in den ausrichtenden Verband,<br />

bestand. Auf Seite 17 kannst du die<br />

wichtigsten Punkte dazu nachlesen.<br />

Junge Teamer*innen des BDAJ<br />

und der Naturfreundejugend<br />

unterstützen den Kinder- und<br />

Jugendrat bei der Durchführung<br />

des <strong>Kindergipfel</strong>s. Sie werden<br />

dafür auf einem eigenen Seminar<br />

geschult und vorbereitet.<br />

10<br />

HANDBUCH KINDERGIPFEL HANDBUCH KINDERGIPFEL 11


3 Die sechs Module des<br />

<strong>Kindergipfel</strong>-Prozesses<br />

Die Module des <strong>Kindergipfel</strong>s<br />

Vorbereitungen<br />

Ein <strong>Kindergipfel</strong> besteht nicht nur aus der zentralen Veranstaltung des Gipfels, sondern<br />

aus einer Reihe von Maßnahmen, die den Gipfel vor- oder nachbereiten. In der vorliegenden<br />

Publikation wird der <strong>Kindergipfel</strong> in Modulen vorgestellt, deren Reihenfolge zum<br />

Teil variiert werden kann. So kannst du auf verschiedene Bedingungen oder Wünsche in<br />

deiner Projektplanung eingehen. Nur die Bildung des Kinder- und Jugendrats muss ganz<br />

zu Beginn erfolgen.<br />

REGIONALKONFERENZEN<br />

ONLINE-ERHEBUNGEN<br />

/-FORMATE<br />

Vorbereitungen<br />

KINDER- UND JUGENDRAT FINDEN UND STÄRKEN<br />

Am Anfang eines jeden <strong>Kindergipfel</strong>prozesses steht die Bildung eines Kinder- und Jugendrats.<br />

Er entscheidet mit eurer Hilfe über die Themen, die Ausrichtung und Ausgestaltung<br />

des <strong>Kindergipfel</strong>s, er ist der partizipatorische Kern. Je nachdem, auf welcher Ebene (regional,<br />

landes-, bundesweit) du einen <strong>Kindergipfel</strong> durchführen möchtest oder in welche Verbandsstrukturen<br />

du eingebunden bist, eignet sich ein anderes Vorgehen bei der Bildung des Kinder-<br />

und Jugendrats. Er kann aus einer bestehenden Gruppe gebildet werden, was sich oft<br />

auf der regionalen Ebene anbietet, etwa in deiner Ortsgruppe. Dort kennst du in der Regel<br />

die Mitglieder und kannst die Bildung eines Rats bei persönlichen Treffen initiieren. Auf Landes-<br />

oder Bundesebene bietet sich eine Ausschreibung der Plätze an, auf die sich Kinder und<br />

Jugendliche bewerben können. Die Bewerbung ist auch eine geeignete Methode, wenn du<br />

Teilnehmende über deinen Verband hinaus suchst. Mit ihrer Hilfe kannst du die Motivation<br />

und Interessen der Teilnehmenden einschätzen, aber auch ihren Wissensstand. Während der<br />

gemeinsamen Arbeit an eurem <strong>Kindergipfel</strong>projekt werden alle Beteiligten viel lernen. Es ist<br />

aber wichtig, dass der Wissensstand und Erfahrungsschatz der Ratsmitglieder nicht zu unterschiedlich<br />

ist, um Überforderung oder auch<br />

Langeweile zu vermeiden. Der Rat sollte also<br />

relativ altershomogen sein. In einer Gruppe,<br />

die du gut kennst, wirst du die unterschiedlichen<br />

Voraussetzungen vielleicht auch gut<br />

abfedern können. Bei neuen Gruppen hast du<br />

dafür möglicherweise nicht die Kapazitäten.<br />

Wenn du deinen Kinder- und Jugendrat gefunden<br />

hast, muss er sich aber vielleicht noch<br />

selbst finden. Plant gemeinsame Aktionen<br />

oder gar ein ganzes Wochenende, auf dem<br />

sich alle untereinander kennenlernen. Beim<br />

ersten Treffen sollte die Gruppenbildung im<br />

Zentrum stehen.<br />

»Kinder- und<br />

Jugendrat«<br />

» Alter: etwa zwei Jahre älter als die<br />

Zielgruppe der Teilnehmenden;<br />

möglichst altershomogen<br />

» Größe: sechs bis zwölf Kinder oder<br />

Jugendliche<br />

» Auswahl: bestehende Gruppe (auf<br />

Regionalebene) oder Bewerbung (auf<br />

Landes- oder Bundesebene)<br />

» Dauer der Treffen: je ein Wochenende<br />

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

Evaluation<br />

KINDERGIPFEL UND<br />

ZUKUNFTSVERTRAG<br />

TEAMER*INNEN FINDEN UND STÄRKEN<br />

Teamer*innen helfen nicht nur dem Kinder- und Jugendrat bei der Formulierung seiner Vorstellungen<br />

und bei der Erarbeitung der Workshops. Sie können dich auch bei der Planung und<br />

Durchführung der Veranstaltungen unterstützen. Ohne Teamer*innen ist ein großes <strong>Kindergipfel</strong>-Treffen<br />

nicht durchführbar, weswegen du früh auf die Suche nach ihnen gehen solltest.<br />

Vielleicht gibt es in deiner Ortsgruppe junge Erwachsene, die schon einmal geteamt haben<br />

oder das gerne ausprobieren möchten. Ansonsten kann dir bestimmt dein Landesverband oder<br />

der örtliche Jugendring mit Kontakten weiterhelfen.<br />

Alle Teamer*innen – ob erfahren oder Anfänger*innen – sollten eine Teamer*innenschulung<br />

bei dir durchlaufen. Hier erfahren sie alles, was für ihre Aufgabe wichtig ist: Die pädagogische<br />

Konzeption, Betreuung Minderjähriger und Schutzkonzepte, Lösung von Konflikten,<br />

Moderation von Workshops sowie den Zeitplan und Ablauf der geplanten Maßnahmen. Die<br />

Schulung kann eigenständig, aber auch parallel zu einem Treffen des Kinder- und Jugendrats<br />

durchgeführt werden. Das hätte den Vorteil, dass sich Teamer*innen und Ratsmitglieder persönlich<br />

kennenlernen und für die nächsten Schritte direkt miteinander verabreden können.<br />

„Bezüglich Inhalten und Standards kannst du dich an der Juleica (Jugendleiter*in-Card,<br />

www.juleica.de) orientieren.“<br />

12<br />

HANDBUCH KINDERGIPFEL HANDBUCH KINDERGIPFEL 13


14<br />

»Methoden: Gruppe stärken«<br />

Die Gruppe trifft sich zum ersten Mal? Hier ein paar Tipps für ein gelungenes Kennenlernen:<br />

Sorge dafür, dass alle sich willkommen fühlen<br />

Gib allen die Möglichkeit im eigenen Tempo »anzukommen«<br />

Bereite Spiele vor, die keine große Überwindung kosten<br />

Spieleideen für die Gruppe:<br />

1. Wer bist du?<br />

Es ist soweit. Die Gruppe sitzt im Kreis und so richtig kennt sich hier kaum jemand.<br />

Was kannst du jetzt tun, um allen einen guten Start in die gemeinsame Zeit zu ermöglichen?<br />

Nach einer ersten kurzen Begrüßungsrunde: Verteile nach dem Zufallsprinzip<br />

Bonbons/Karten, die jeweils ein Paar ergeben. Teilnehmende mit einem gleichen Paar<br />

dürfen sich nun gegenseitig interviewen und einen (vorgefertigten) Steckbrief ausfüllen.<br />

Achte darauf, dass hier ungewöhnliche Fragen abgefragt werden. Das kann zu<br />

interessanten Gesprächen unter den Gruppenmitgliedern führen. Wenn alle wieder in<br />

der Runde zusammenkommen, dürfen die Paare sich gegenseitig vorstellen.<br />

2. Tellerrand<br />

Die Gruppe bewegt sich im Schritttempo durch den Raum. Auf dem Boden ist ein<br />

großer Kreis markiert, der einen Teller darstellen soll. Lese verschiedene Aussagen<br />

laut vor. Trifft eine Aussage auf ein Gruppenmitglied zu, dann muss sie*er schnell<br />

auf den Tellerrand hüpfen. Die Personen, die auf dem Tellerrand stehen, sehen auch<br />

andere Personen, die dort stehen, und nehmen Gemeinsamkeiten wahr. Beispiele für<br />

Aussagen: Ich liebe Pizza; ich gehe gern schwimmen; ich spiele Playstation (usw.).<br />

3. Ins Sprechen kommen:<br />

Vor der Gruppe zu sprechen ist am ersten Tag gar nicht so einfach. Das Spiel »Whiskeymixer<br />

und Wachsmaske« sorgt für erste Versprecher und lockert somit die Angst<br />

sich zu verhaspeln oder vor der Gruppe zu blamieren. Im Kreis aufgestellt, gibt eine<br />

Person ein Klatschen und ein lautes »Whiskeymixer« an die linke Person weiter, oder<br />

»Wachsmaske« und ein Klatschen nach rechts. Versprecher sind vorprogrammiert und<br />

erlaubt! Muss jedoch jemand lachen, dann darf die Person eine Runde um die Gruppe<br />

laufen. Erhöhe die Schwierigkeit, indem quer durch die Gruppe ein »Messwechsel«<br />

geschickt wird.<br />

4. Motivieren/Wachmachen:<br />

Befindet sich die Gruppe in einer Gruppenarbeit und du merkst, dass die Luft langsam<br />

schwindet? Schnapp dir zwei Decken und einen weichen Ball. Teile die Gruppe<br />

in 4er-Gruppen per Zufallsprinzip ein. Jeweils zwei Teams treten gegeneinander<br />

an. Jedes Teammitglied erhält einen Deckenzipfel und hält ihn mit beiden Händen<br />

fest. Jetzt geht es darum, den Ball mit der Decke hin und her zuschmeißen. Fällt der<br />

Ball auf den Boden, so gibt es Punktabzug. Macht vorher 1-2 Testläufe. Erhöhe die<br />

Schwierigkeitsstufe, indem das Sprechen verboten wird. Besprecht vorher die Regeln<br />

und ob es etwas zu gewinnen gibt.<br />

Viele weitere Methoden findest du unter www.naturfreundejugend.de/go/methoden.<br />

UNTERSTÜTZUNG FINDEN<br />

Schon zu Beginn deines Projektes solltest du dir weitere Unterstützung holen. Es haben sich<br />

Partner*innenschaften mit der Gemeinde oder Stadt bewährt, in denen du den <strong>Kindergipfel</strong><br />

ausrichten wirst. Frage den*die Bügermeister*in an, ob er*sie Schirmherr*in für den <strong>Kindergipfel</strong><br />

werden möchte. In der Anfrage ist es wichtig, das Konzept des <strong>Kindergipfel</strong>s vorzustellen<br />

(ab Seite 8) und auch auf die geplante, ausführliche Öffentlichkeitsarbeit zu verweisen (Seite 20).<br />

Gleichzeitig solltest du ebenfalls den konkreten Unterstützungsbedarf beschreiben. Dazu gehört<br />

bspw. die Nutzung eines repräsentativen Raums zur Eröffnung und zur Abschlussveranstaltung<br />

des <strong>Kindergipfel</strong>s. Das kann etwa der Innenhof einer Kultureinrichtung, aber auch ein<br />

Versammlungsraum im historischen Bürger*innenhaus sein. Das wirkt sich in zwei Richtungen<br />

positiv aus: Die Teilnehmenden des <strong>Kindergipfel</strong>s erfahren eine sichtbare Anerkennung und<br />

fühlen sich durch einen besonderen Raum wertgeschätzt. Gleichzeitig verspricht dieser Rahmen<br />

eine gute Außenwirkung für deine Öffentlichkeitsarbeit. Plane hier unbedingt eine gute<br />

Fotodokumentation mit ein. Neben den Räumlichkeiten verspricht natürlich auch die Schirmherrschaft<br />

eines*r Amtsträger*in Aufmerksamkeit, so dass möglichst viele Pressevertreter*innen<br />

zu deiner Veranstaltung kommen und darüber berichten. Weitere Unterstützung kannst<br />

du möglicherweise auch von lokalen Jugendringen oder -zentren erhalten. Sie können dir bei<br />

der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten helfen oder diese selbst zur Verfügung stellen.<br />

Die skizzierten Unterstützungsmöglichkeiten gelten für jede Ebene (lokal, regional, bundesweit),<br />

auf der du deinen <strong>Kindergipfel</strong> ausrichtest. In größeren Städten wird es manchmal<br />

schwer, den*die Bürgermeister*in als Schirmherr*in zu gewinnen. Lass dich von ausbleibenden<br />

Antworten nicht entmutigen und bleib dran. Vielleicht kannst du parallel andere Unterstützer*innen<br />

gewinnen, die dir mehr Gehör verschaffen, wie z.B. lokale Landtags-, Bundestagsoder<br />

Europaabgeordnete. Vielleicht gibt es auch eine*n Sportler*in oder Künstler*in, die dein<br />

Projekt gut findet und es offiziell unterstützen möchte.<br />

Demokratie<br />

Schule<br />

In<br />

klu<br />

sion<br />

HANDBUCH KINDERGIPFEL 15


16<br />

KERNTHEMEN HERAUSARBEITEN<br />

Die Mitglieder des Kinder- und Jugendrats<br />

kommen oft mit den unterschiedlichsten Ideen<br />

und Vorstellungen, aber auch unterschiedlichen<br />

Persönlichkeiten zusammen. Hilf dem Rat dabei,<br />

dass alle Mitglieder zu Wort kommen und sich<br />

einbringen können. Im besten Fall gibt es keinerlei<br />

Vorgaben für die Themenfindung und es<br />

kann frei eingebracht werden, was jemandem<br />

gerade am wichtigsten ist: Schule, Umweltverschmutzung,<br />

Online-Mobbing, politische Systeme,<br />

Klimawandel, Rassismus, Armut…<br />

Manchmal ist die Möglichkeit, sich für alles<br />

entscheiden zu können, auch etwas erschlagend.<br />

Der Rat kann dann über ein gemeinsames<br />

Motto beraten, unter dem sich die Themen der<br />

einzelnen Mitglieder versammeln. Das Motto<br />

kann als Ausgangspunkt für die Themenschwerpunkte<br />

dienen, aber auch als Abschluss die<br />

Klammer um die Einzelthemen bilden.<br />

Regionalkonferenzen<br />

Regionalkonferenzen können dem eigentlichen <strong>Kindergipfel</strong> vorausgehen und ihn mit vorbereiten,<br />

oder sie finden nach dem Gipfel statt und tragen die Ergebnisse in die Breite. In<br />

beiden Fällen eignen sich Tagesveranstaltungen am besten für die Durchführung. Sie lassen<br />

sich einfacher organisieren und setzen die Teilnahmehürden relativ niedrig. Gleichzeitig wird<br />

der Kreis der Teilnehmenden auf ein regionales Einzugsgebiet beschränkt. Das ist für den<br />

<strong>Kindergipfel</strong>-Prozess aber von Vorteil, da es so das direkte Lebensumfeld der Kinder- und Jugendlichen<br />

berührt. Die Auseinandersetzung mit den Themen findet hier weniger auf einer abstrakten<br />

Ebene, als vielmehr mit persönlichem Bezug statt – nämlich in der Region, in der sie<br />

zu Hause sind. Die Regionalkonferenzen bieten<br />

grundsätzlich die Chance, mehr Kinder und<br />

Jugendliche zu erreichen, als dies nur durch<br />

einen zentralen <strong>Kindergipfel</strong> möglich wäre. Vor<br />

Ort oder in der lokalen Umgebung kann ein<br />

Angebot in der Regel einfacher wahrgenommen<br />

werden. Hier erübrigen sich im besten Fall<br />

Fragen der Fahrtwege und der Unterbringung.<br />

»Treffen des Kinderund<br />

Jugendrats«<br />

» 1. Treffen: Kennenlernen, Gruppe<br />

stärken und Themen besprechen;<br />

Motto festlegen<br />

» 2. Treffen: Themen vertiefen, Umsetzung<br />

des <strong>Kindergipfel</strong>s und/oder der<br />

Regionalkonferenzen besprechen;<br />

Kennenlernen der Teamer*innen<br />

» 3. Treffen: Auswertung des <strong>Kindergipfel</strong>s<br />

bzw. der Regionalkonferenzen<br />

und Vorbereitung der folgenden<br />

Veranstaltungen<br />

» 4. Treffen: Auswertung und gemeinsamer<br />

Abschluss des gesamten Projekts<br />

Regionalkonferenzen zur Vorbereitung widmen<br />

sich am besten nur einem Workshopthema,<br />

das von ein oder zwei Mitgliedern des<br />

Kinder- und Jugendrats betreut wird. Es lassen<br />

sich an einem Tag auch zwei Themen behandeln.<br />

Aber du musst darauf achten, den Tag<br />

nicht zu überladen und allen Beteiligten ge-<br />

»Regionalkonferenzen«<br />

» Alter der Teilnehmenden: etwa zwei<br />

Jahre jünger als der Jugendrat; möglichst<br />

keine allzu große Altersspanne<br />

(etwa drei Jahre)<br />

» Größe: zehn bis 25 Kinder oder<br />

Jugendliche<br />

» Auswahl: bestehende Gruppe,<br />

freie Teilnahme<br />

» Dauer: Tagesveranstaltung<br />

nug Zeit zu geben. Die Ratsmitglieder stellen ihre Themen vor und diskutieren sie mit anderen<br />

Kindern und Jugendlichen. Gemeinsam können erste Forderungen und Selbstverpflichtungen<br />

erarbeitet werden, die später in den Gipfel mit einfließen. Zu einer Vorbereitungsveranstaltung<br />

können auch Expert*innen eingeladen werden, die beim Verständnis der gewählten Themenkomplexe<br />

helfen.<br />

Regionalkonferenzen in der Resonanzphase nach dem Gipfel finden an verschiedenen Orten<br />

in Deutschland statt, die jeweils wieder gemeinsam mit einem oder mehreren Mitgliedern des<br />

Kinder- und Jugendrats initiiert werden. Hier geht es nun darum, die auf dem Gipfel erarbeiteten<br />

Forderungen auch an Entscheidungsträger*innen vor Ort zu adressieren. Gleichzeitig<br />

kann der auf dem <strong>Kindergipfel</strong> begonnene Prozess mit jungen Menschen aus dem Umfeld<br />

der Teilnehmenden fortgeführt werden. Die Formate hierfür können vielfältig sein. Denkbar<br />

sind zum Beispiel Infoveranstaltungen oder Zukunftskonferenzen in Vereinen oder Schulen zu<br />

den Themen des Zukunftsvertrags. Hierbei können Lokalpolitiker*innen, aber auch Verwaltungen<br />

oder Schulen eingebunden werden.<br />

Erhebungen und andere Online-Formate<br />

Der persönliche Austausch ist durch nichts zu ersetzen. Er ist aber immer mit einem hohen<br />

zeitlichen wie organisatorischen und oft auch finanziellen Aufwand verbunden – erst recht,<br />

wenn dein Projekt über eine Region hinausreicht. Online-Erhebungen bieten hier eine niedrigschwellige<br />

Möglichkeit, Rückmeldungen zu deinem Projekt einzuholen. Sei es, um Entscheidungen<br />

zum weiteren Vorgehen innerhalb des Jugendrats zu treffen, oder etwa um Stimmen<br />

der Zielgruppe einzufangen.<br />

Die Kernthemen deines <strong>Kindergipfel</strong>-Projekts<br />

können so auch an Kinder und Jugendliche<br />

herangetragen werden, die bisher nicht in<br />

der Reichweite der persönlichen Ansprache<br />

durch dich oder den Kinder- und Jugendrat<br />

waren. Auch können so die Verbandsgrenzen<br />

einfacher überwunden und junge Menschen<br />

ohne Vereinszugehörigkeit erreicht werden,<br />

deren Wünsche und Vorstellungen nun mit<br />

in den <strong>Kindergipfel</strong> einfließen. Durch die<br />

Einbeziehung möglichst vieler junger Stimmen<br />

erfahren die Forderungen und Selbstverpflichtungen<br />

in der Diskussion mit Politiker*innen<br />

schließlich ein noch stärkeres<br />

Gewicht.<br />

»Online-<br />

Erhebungen«<br />

» Plattform: Einer der zahlreichen Anbieter<br />

für Online-Fragebögen (werbefinanziert<br />

oder durch Eigenmittel).<br />

» Zielgruppe: Altersgruppe der <strong>Kindergipfel</strong>-Teilnehmenden<br />

» Verbreitung: Über deine Social-Media​-​<br />

Kanäle, Messenger-Gruppen oder<br />

E-Mail-Verteiler<br />

Die Fragebögen richten sich am besten an die Altersgruppe der Kinder und Jugendlichen,<br />

die auch am <strong>Kindergipfel</strong> teilnehmen sollen. Verbreiten lassen sie sich über E-Mail-Verteiler,<br />

Messenger-Gruppen und Social-Media-Kanäle. Die ersten beiden Verteiler sind in der Regel<br />

Listen deiner Ortsgruppe oder deines Verbands, über die vor allem Multiplikator*innen wie<br />

Teamer*innen, Ehren- und Hauptamtliche im Verein erreicht werden können. Sie können die<br />

Fragebögen in ihre Kinder- und Jugendgruppen weiterleiten. Eine persönliche Ansprache von<br />

Gruppenleiter*innen und anderen Multiplikator*innen wird dich hier oft weiterbringen.<br />

HANDBUCH KINDERGIPFEL HANDBUCH KINDERGIPFEL 17


Die Kommunikation über die Verbandsgrenzen hinaus ist etwas schwieriger, da du nicht einfach<br />

Kontakte ohne deren Einwilligung anschreiben darfst. Über Social-Media-Kanäle kannst<br />

du aber eine ganz andere Reichweite haben. Dafür kann es sich sogar lohnen, den Beitrag mit<br />

deiner Online-Erhebung kostenpflichtig zu bewerben, um über deine Follower*innen hinaus<br />

wahrgenommen zu werden. Bei den Social-Media-Kanälen muss beachtet werden, dass viele<br />

Plattformen offiziell erst ab 14 Jahren genutzt werden dürfen. Die Realität sieht zwar oft<br />

anders aus, die Nutzung dieser Kanäle sollte aber zur Altersgruppe der <strong>Kindergipfel</strong>-Teilnehmenden<br />

passen bzw. vorrangig auch Multiplikator*innen ansprechen.<br />

<strong>Kindergipfel</strong> und Zukunftsvertrag<br />

Der <strong>Kindergipfel</strong> ist ein mehrtägiges Mitmach-Fest für Kinder und Jugendliche.<br />

Er kann an zwei Tagen, einem ganzen Wochenende oder über ein<br />

Wochenende mit Feier- und Brückentag auch vier- bis fünftägig durchgeführt<br />

werden. Da der <strong>Kindergipfel</strong> in erster Linie durch den Kinder- und<br />

Jugendrat gestaltet werden soll, kann er nicht ganz zu Beginn des gesamten<br />

Projektes stattfinden. Der Rat muss sich zunächst finden, die Themen<br />

festlegen und seine Vorstellungen konkretisieren, wie der <strong>Kindergipfel</strong><br />

ablaufen und wer eingeladen werden soll. So wird die größtmögliche<br />

Partizipation von Kindern und Jugendlichen gewährleistet. Dafür ist auch<br />

ausreichend Zeit zwischen dem ersten Treffen des Jugendrats und dem<br />

<strong>Kindergipfel</strong> einzuplanen (mindestens neun Monate).<br />

Mit<br />

Mach<br />

Fest<br />

Ob der <strong>Kindergipfel</strong> in der Mitte oder gegen Ende der Projektlaufzeit durchgeführt wird, ist<br />

zum einen abhängig von der Gesamtlaufzeit. Hast du nur ein Jahr oder gar weniger Zeit, wird<br />

er eher am Ende liegen. Kannst du über 18 oder gar 24 Monate planen, kann der <strong>Kindergipfel</strong><br />

auch gut als zentrale Veranstaltung in der Mitte liegen. Die organisatorischen Schritte der<br />

Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung sind zunächst gleich. Inhaltlich ergeben sich<br />

jedoch ein paar Unterschiede, ob Regionalkonferenzen zur Vor- oder Nachbereitung durchgeführt,<br />

oder ob die Forderungen und Selbstverpflichtungen in erster Linie während des Gipfels<br />

erarbeitet werden (s. „Regionalkonferenzen“, Seite 16).<br />

Als Großveranstaltung braucht der <strong>Kindergipfel</strong> viel Vorbereitung, mit der du schon ein Jahr<br />

vorher beginnen solltest. Es müssen frühzeitig Räume und Unterkünfte gebucht, Partner*innen<br />

gefunden und Gäst*innen eingeladen werden. Du solltest den Termin auch mit anderen<br />

Vorhaben in deinem Verein und in deiner Stadt oder Gemeinde koordinieren, so dass es keine<br />

nachteiligen Überschneidungen gibt. Vergiss nicht, deine Veranstaltung rechtzeitig zu bewerben<br />

und die Anmeldung dafür zu öffnen, damit sich möglichst viele Teilnehmende finden. Sind<br />

diese Fragen erst geklärt, kannst du dich ganz auf die Inhalte konzentrieren. Zur Auflockerung<br />

gehören auch Angebote für Spiel und Spaß, die bei der Planung nicht zu kurz kommen dürfen.<br />

Die Themen des <strong>Kindergipfel</strong>s werden in den Forderungen und Selbstverpflichtungen der<br />

Teilnehmenden verdichtet und im Zukunftsvertrag gebündelt. Forderungen werden an Politiker*innen<br />

und andere Entscheidungsträger*innen gerichtet. Die Selbstverpflichtungen sind<br />

Vorhaben der Kinder und Jugendlichen, ihren Beitrag zu einem bestimmten Thema zu leisten<br />

und die Forderungen zu unterstützen. Nachdem sich alle Teilnehmenden des <strong>Kindergipfel</strong>s auf<br />

den Zukunftsvertrag geeinigt haben, wird er mit Politiker*innen diskutiert, die einzelne – oder<br />

Ablauf des <strong>Kindergipfel</strong>s<br />

1 Workshops<br />

Der Kinder- und Jugendrat hat auf seinen Treffen Themen vorbereitet, die in parallel<br />

stattfindenden Workshops eigenständig von den Teilnehmenden behandelt werden. Dabei<br />

leiten die Ratsmitglieder ihre eigenen Workshops. Um sich eingehend mit einem Thema<br />

zu beschäftigen, sollte es keine Wechsel zwischen den einzelnen Workshopgruppen<br />

geben. Nach der Einstiegsphase, in der sich die Gruppe zum Thema ausgetauscht hat,<br />

können Expert*innen hinzukommen. Mit ihnen können alle offenen Fragen geklärt und<br />

zusätzliche Fakten für die Forderungen eingeholt werden. Zum Abschluss entscheidet die<br />

Gruppe gemeinsam, was das Ergebnis ihres Workshops sein soll: Es werden Forderungen<br />

und Selbstverpflichtungen festgehalten.<br />

Neben den Themenworkshops kann es auch Trainings- und Aktionsworkshops geben. Hier<br />

lernen die Teilnehmenden, wie man mit Politiker*innen diskutiert, oder sie kreieren ein<br />

gemeinsames Theater- oder Musikstück.<br />

2 Zukunftsvertrag<br />

Nach ihren Workshops kommen alle Teilnehmenden des <strong>Kindergipfel</strong>s zusammen und<br />

präsentieren den anderen Gruppen ihre Ergebnisse. Wichtig sind hier klare Ergebnisse<br />

und Formulierungen, so dass die Zusagen von Politiker*innen später auch überprüfbar<br />

sind. In einem großen Plenum wird über die Forderungen und Selbstverpflichtungen<br />

schließlich von allen Kindern und Jugendlichen abgestimmt. Dabei geht es oft kontrovers<br />

zu, weswegen für diesen Punkt ausreichend Zeit eingeplant werden sollte. Am Schluss<br />

steht der Zukunftsvertrag, auf den sich alle geeinigt haben und der nun von den Teilnehmenden<br />

unterzeichnet wird.<br />

3 Diskussion mit Politiker*innen<br />

Den Abschluss und Höhepunkt des <strong>Kindergipfel</strong>s bildet die öffentliche Diskussion mit<br />

Politiker*innen. Die kann als Podiumsdiskussion, aber auch in Kleingruppen stattfinden.<br />

Den Schlusspunkt bildet aber immer die feierliche Überreichung des Zukunftsvertrags. Im<br />

besten Fall unterstützt dich dabei die örtliche Gemeinde oder Stadt, indem sie den <strong>Kindergipfel</strong><br />

für die Abschlussveranstaltung in einen repräsentativen Raum einlädt. In diesem<br />

Rahmen wird die Abschlussveranstaltung auch pressewirksamer. Je mehr öffentliche<br />

Aufmerksamkeit der <strong>Kindergipfel</strong> erhält, desto eher halten die Entscheidungsträger*innen<br />

auch ihre Versprechen ein. Zusätzliche Aufmerksamkeit kannst du auch selbst über<br />

die Social-Media-Kanäle deiner jeweiligen Vereinsstruktur erzeugen. Als Organisator*in<br />

musst du gleichzeitig darauf achten, dass der <strong>Kindergipfel</strong> nicht zu einer Aktion für die<br />

Interessen von Erwachsenen oder gar einer parteipolitischen Veranstaltung wird.<br />

18<br />

HANDBUCH KINDERGIPFEL HANDBUCH KINDERGIPFEL 19


auch alle – Forderungen annehmen können. Zur Diskussion kannst du ebenfalls Vertreter*innen<br />

zivilgesellschaftlicher Gruppen einladen, aber auch aus Kultur, Wirtschaft und anderen Bereichen.<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Für den Erfolg eines <strong>Kindergipfel</strong>s ist es wichtig, dass viele Leute davon erfahren. Die Idee sollte<br />

möglichst weit verbreitet werden. Ohne Presse- und Öffentlichkeitsarbeit läuft nicht viel.<br />

Hier ist die Fantasie und das Geschick der Organisator*innen und weiterer Projektbeteiligter<br />

gefragt. Am besten erstellt man Flugblätter und Plakate zur Ankündigung des <strong>Kindergipfel</strong>s.<br />

In Geschäften, Banken, Schulen, Jugendfreizeiteinrichtungen und öffentlichen Gebäuden<br />

wie Museen, Kino, Theater und Büchereien kann man nachfragen, ob Plakate aufgehängt<br />

werden dürfen. Besonders erfolgsversprechend ist Mundpropaganda: Weitersagen macht die<br />

Veranstaltung bekannt. Deshalb sollte möglichst vielen Leuten davon erzählt werden, auch<br />

denen, die auf den ersten Blick gar nichts mit dem <strong>Kindergipfel</strong> zu tun haben. Lehrer*innen,<br />

die Schüler*innenvertretung, Schüler*innen- und Klassensprecher*innen können die Veranstaltung<br />

ankündigen, möglichst auch durch den Lautsprecher der Schule. Vielleicht hat die<br />

Schule eine Website oder weitere mediale Präsenzen, die zur Verbreitung des <strong>Kindergipfel</strong>s<br />

genutzt werden können.<br />

Ein <strong>Kindergipfel</strong> sollte immer auch eine Internetpräsenz haben. Dabei kann es sich um eine<br />

Unterseite auf den Seiten des Veranstaltenden (der Schule, der Stadt oder einer Umweltorganisation)<br />

oder eine eigene Seite handeln. Im Internet sollten Termine, Themen und Gäst*innen<br />

angekündigt und Informationen für die Presse abgelegt werden. Nach der Veranstaltung<br />

eignet sich dieser Platz im Internet für den Zukunftsvertrag. Aktuelle Berichte und Fotos vom<br />

<strong>Kindergipfel</strong> machen die Seite attraktiver. Diese sollten nach Möglichkeit auch von den Kindern<br />

und Jugendlichen selbst erstellt werden.<br />

Im Vorfeld des <strong>Kindergipfel</strong>s kannst du schon einiges für eine gelungene Berichterstattung<br />

vorbereiten. Dazu gehören Pressemitteilungen, eine rechtzeitige Einladung zur Berichterstat-<br />

tung an Medienvertreter*innen und die Erstellung von Pressemappen. Sprich auch mit der<br />

Pressestelle der Stadt oder Gemeinde, in der deine Veranstaltung stattfindet, die dich bei der<br />

Bewerbung des <strong>Kindergipfel</strong>s sicher gerne unterstützt.<br />

Bei einer großen Veranstaltung lohnt es sich, ein eigenes „Kinderpressezentrum“ einzurichten,<br />

in dem die Kinder und Jugendlichen des Gipfels ihre Berichte und Fotos der Veranstaltung<br />

zusammentragen und online oder in einer Konferenzzeitung veröffentlichen. Außerdem kann<br />

das Kinderpressezentrum Presseanfragen beantworten und die Mitwirkung der Kinder und<br />

Jugendlichen bei der Verbreitung der Ergebnisse sicherstellen. Um die Forderungen der Kinder<br />

und Jugendlichen zu verbreiten, ist es von großer Bedeutung, dass viele Journalist*innen und<br />

Reporter*innen von Zeitungen, vom Fernsehen und vom Rundfunk den <strong>Kindergipfel</strong> besuchen,<br />

um über die Aktion zu berichten. Journalist*innen kommen häufig, wenn Prominente<br />

aus Politik und Wirtschaft dabei sind, oder wenn interessante Themen sie neugierig machen.<br />

Natürlich hilft es, wenn ein*e prominente*r Schirmherr*in gewonnen wurde, der*die auch an<br />

der Veranstaltung teilnimmt. Ein interessantes oder vielversprechendes Motto hilft ebenfalls<br />

dabei, den Gipfel bekannter zu machen. Die Erfahrungen bei den bisherigen <strong>Kindergipfel</strong>n<br />

haben gezeigt, dass die Pressevertreter*innen auch manchmal stören können. Vor allem, wenn<br />

sie mit der Kamera kommen und Situationen nachstellen wollen, wird es häufig nervig.<br />

Auf der anderen Seite sind sie wichtig, weil die Ideen des <strong>Kindergipfel</strong>s durch sie das Gehör<br />

der Öffentlichkeit finden: Also vorher mit ihnen reden. Am besten werden Journalist*innen zu<br />

einigen Programmpunkten hinzugenommen und zu anderen nicht – und verdeutlicht, warum<br />

so entschieden wurde. Sinnvoll ist auch eine Pressekonferenz, auf der ihnen das Wichtigste<br />

mitgeteilt wird. Es hat sich bewährt, mit dem Kinder- und Jugendrat vorher zu besprechen,<br />

wie mit der Presse umgegangen werden soll. So können Regeln aufgestellt und Zeichen vereinbart<br />

werden, wenn ein Workshop ungestört arbeiten möchte.<br />

Flyer<br />

Pressekonferenz<br />

Homepage<br />

20<br />

HANDBUCH KINDERGIPFEL HANDBUCH KINDERGIPFEL 21


Evaluation<br />

Nach einer bestimmten Zeit, etwa mehreren Monaten oder einem Jahr, sollte überprüft<br />

werden, ob die Gäst*innen ihre Versprechen eingelöst haben. Dazu schreibt man sie an<br />

und trägt anschließend die Antworten zusammen. Wenn es möglich ist, kannst du auch<br />

ein persönliches Gespräch mit den Politiker*innen oder Prominenten organisieren, bei dem<br />

die Kinder nachfragen, was aus ihren Forderungen geworden ist – am besten natürlich<br />

gemeinsam mit der Presse.<br />

Versuche, möglichst viele Berichte über den <strong>Kindergipfel</strong> in einem Pressespiegel zusammenzutragen<br />

und verschaffe dir auch einen Überblick über Klickzahlen der Homepage- und<br />

Social-Media-Beiträge. Die Medienpräsenz und -rezeption vermittelt nicht nur einen guten<br />

Überblick darüber, welche Reichweite die Veranstaltung hatte. Du kannst so später Redakteur*innen<br />

direkt mit Neuigkeiten zum <strong>Kindergipfel</strong> versorgen und dabei an den alten Berichten<br />

anknüpfen. Nicht zuletzt ist die öffentliche Aufmerksamkeit auch für den Kinder- und<br />

Jugendrat eine schöne Bestätigung.<br />

Den Kinder- und Jugendrat solltest du ebenfalls regelmäßig um Rückmeldungen bitten, um<br />

seine Stimmung im Blick zu behalten – aber auch, um seine Entwicklung und die Wirksamkeit<br />

des Projektes festzuhalten. Dazu entwirfst du noch vor dem ersten Treffen mit dem Rat einen<br />

Fragebogen, den er in dieser Form mindestens nach jedem Treffen beantwortet, bei langen<br />

Abständen vielleicht auch zwischendurch. Das Ausfüllen sollte anonym erfolgen und auch<br />

kritische Fragen zu den Treffen und Veranstaltungen berücksichtigen, etwa zur Organisation,<br />

den Themen oder der Stimmung insgesamt. So gibst du dem Rat die Chance, möglichen Frust<br />

loszuwerden und euch allen, ein besseres nächstes Treffen zu organisieren. Je nach Veranstaltung<br />

sollten auch die Teamer*innen sowie die weiteren Teilnehmenden um ihr Feedback<br />

gebeten werden.<br />

Auswertung<br />

Nach<br />

fragen<br />

22<br />

HANDBUCH KINDERGIPFEL HANDBUCH KINDERGIPFEL 23


4 Kommunale Mitwirkungsmöglichkeiten<br />

für Kinder und Jugendliche<br />

Während des <strong>Kindergipfel</strong>s haben die Teilnehmenden viel darüber gelernt, wie sie ihre Forderungen<br />

formulieren und mit Entscheidungsträger*innen diskutieren können. In der Nachbereitung<br />

des Gipfels kann es auch darum gehen, ihr Engagement auf kommunaler Ebene weiter<br />

zu unterstützen. Hier, in ihrem direkten Wirkumfeld, können Kinder und Jugendliche an ganz<br />

konkreten Vorhaben arbeiten und im besten Fall anschaulich erleben, wie sie etwas erreichen<br />

können.<br />

Um Partizipationsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche zu schaffen oder gar zu etablieren,<br />

brauchen sie deine Unterstützung und weitere Verbündete. Da die Kommunen ganz<br />

unterschiedlich aufgestellt sind, muss zunächst eine Bestandsaufnahme der Partizipationsmöglichkeiten<br />

erfolgen. Gibt es bspw. Kinder- oder Jugendbeauftragte, vielleicht sogar schon<br />

ein Kinder-, Schüler*innen- oder Jugendparlament? Fehlen solche etablierten Beteiligungsformate<br />

noch, kann man sich auch an die Expert*innen in Jugendfreizeiteinrichtungen oder<br />

Jugendgruppenleiter*innen aus den örtlichen Verbänden wenden. Sie kennen vielleicht weitere<br />

gute Ansprechpartner*innen in der Kommune oder wissen von Partizipationsprojekten.<br />

Wenn man auch hier nicht weiterkommt, so kann man auch die Sprechstunden der Kommunen<br />

nutzen und direkt mit dem*der Bürgermeister*in oder zuständigen Leiter*innen in der<br />

Verwaltung reden.<br />

Mit den Ergebnissen des <strong>Kindergipfel</strong>s, festgehalten im Zukunftsvertrag, können die Kinder<br />

und Jugendlichen selbstbewusst auf die erarbeiteten Forderungen und Selbstverpflichtungen<br />

zurückgreifen, die ihnen am wichtigsten sind. So haben sie ein konkretes Ziel vor Augen, dem<br />

sie sich in ihrer Kommune widmen und für dessen Erreichung sie sich Verbündete suchen<br />

können. Gerade wenn es noch keine festen Beteiligungsstrukturen gibt, darf es gerne auch ein<br />

kleines Ziel sein. Ist der Prozess nämlich erst einmal bis zum Ende durchgespielt worden, dann<br />

lässt er sich auch einfacher als neuer Standard etablieren.<br />

Demokratie<br />

Schule<br />

In<br />

klu<br />

sion<br />

24<br />

HANDBUCH KINDERGIPFEL HANDBUCH KINDERGIPFEL 25


5 Der Kinder- und Jugendrat 2021<br />

Mitglieder, Themen und Ergebnisse<br />

Eren:<br />

Rassismus entgegenwirken<br />

Forderungen der Teilnehmenden<br />

Lehrkräfte sollten mehr geschult werden.<br />

Oft schauen diese nämlich weg oder greifen in<br />

der falschen Situation ein.<br />

Es soll mehr schulische Veranstaltungen<br />

geben, die auf die Ausgrenzung im Schulalltag<br />

und ihre Folgen eingehen.<br />

Serhat:<br />

Für Inklusion - gegen<br />

Ausgrenzung im Schulalltag<br />

Forderungen der Teilnehmenden:<br />

Rassismus höher bestrafen und das Thema<br />

mehr (öffentlich) besprechen.<br />

Einen höheren Wert auf die Teilhabe von<br />

Menschen mit migrantischer Herkunft in den Alltag<br />

bzw. die Politik legen.<br />

Selbstverpflichtungen der Teilnehmenden:<br />

Wenn ich mitbekomme, dass sich jemand<br />

rassistisch äußert, werde ich dazwischen gehen.<br />

Ich werde aktiv rassistische Szenarien wenn<br />

möglich aufhalten oder minimieren.<br />

Serhats Statement:<br />

Ausgrenzung ist eine überwältigende<br />

Kraft, die es zu minimieren gilt. Sie findet in<br />

jeglicher Form statt und ist selbst im Tierreich<br />

zu beobachten, weshalb es schon als<br />

Normalität gilt. Mein Ziel ist es, diese vermeintliche<br />

Normalität zu durchbrechen<br />

und für ein besseres gesellschaftliches und<br />

internationales Miteinander zu sorgen.<br />

Selbstverpflichtungen der Teilnehmenden<br />

Gerade als Älterer habe ich die Aufgabe<br />

andere aufzuklären. Am besten direkt in der<br />

gegebenen Situation.<br />

Ich werde Menschen, die von (schulischer)<br />

Ausgrenzung betroffen sind, mehr<br />

miteinbeziehen und sie auch mal an der<br />

Hand nehmen, um deren Angst vor der Überwindung<br />

entgegenzuwirken.<br />

Erens Statement:<br />

Viele Kinder werden von ihren Eltern<br />

rassistisch erzogen. So passiert es, dass es<br />

rassistische Bemerkungen auch schon in<br />

Schulen oder im Sport gibt. Schüler*innen<br />

werden wegen ihrer Hautfarbe für ungepflegt<br />

gehalten. Egal welche Hautfarbe<br />

man hat oder welcher Religion man angehört,<br />

wir sind alle Menschen!<br />

26<br />

HANDBUCH KINDERGIPFEL HANDBUCH KINDERGIPFEL 27


Kayra & Seif:<br />

Klimawandel und Umwelt<br />

Aziza:<br />

Coronasituation für Kinder<br />

und Jugendliche verbessern<br />

Kayras Statement:<br />

Mir wäre es wichtig, dass viele mitmachen<br />

würden, auf die Forderungen<br />

Rücksicht nehmen und versuchen, mit uns<br />

etwas an der Umwelt zum Besseren zu<br />

ändern.<br />

Seifs Statement:<br />

Der Klimawandel bringt nur Nachteile<br />

mit sich. Wenn wir jetzt nichts verändern,<br />

werden wir das irgendwann bereuen.<br />

Forderungen der Teilnehmenden:<br />

Uns zuhören, uns einbinden, uns mithelfen lassen,<br />

unsere Ferienaktionen zulassen.<br />

Generell sollte den Kindern mehr Aufmerksamkeit<br />

geschenkt werden... die Belastung ist bei<br />

uns nämlich am Höchsten!<br />

Selbstverpflichtungen der Teilnehmenden:<br />

Ich werde mehr meine Meinung sagen, mich<br />

an die AHA-Regeln halten und älteren Menschen<br />

helfen.<br />

Ich werde mit Menschen wie Lehrer*innen reden<br />

und Probleme klarstellen!<br />

Bürgermeister*in werden.<br />

Azizas Statement:<br />

Forderungen der Teilnehmenden:<br />

Bei recyclebarem Plastik ist es uns wichtig,<br />

dass es mehr gibt, dass besser recycelt<br />

wird, wie mit dem Flaschenpfandsystem.<br />

Wir wollen, dass die Haltung der Tiere<br />

verbessert wird, z.B. durch Subventionen und<br />

andere Hilfen für Erzeuger*innen.<br />

Umwelt, Gesundheit, elektrischer Strom<br />

und ähnliche Themen als Fächer an Schulen<br />

unterrichten lassen.<br />

Selbstverpflichtungen der Teilnehmenden:<br />

Ich werde mich mehr bei der Mülltrennung<br />

anstrengen!<br />

Ich werde mehr auf meine direkte Umwelt<br />

achten, also Müll sammeln und auch<br />

versuchen, mich vegan zu ernähren.<br />

Ich werde auch bei Regen laufen.<br />

Corona ist für uns Jugendliche und Kinder<br />

eine sehr schwierige Phase. Wir haben<br />

nicht mehr viele Möglichkeiten, irgendwas<br />

zu machen, keine Freizeitaktivitäten oder<br />

Ferienlager. Ich finde, man sollte sich auch<br />

die Meinung der Kinder und Jugendlichen<br />

anhören und eine gemeinsame Lösung für<br />

uns finden.<br />

28<br />

HANDBUCH KINDERGIPFEL HANDBUCH KINDERGIPFEL 29


Juri:<br />

Gegen Autokratie und<br />

Diktaturen<br />

Forderungen der Teilnehmenden:<br />

Politiker*innen sollen sich mehr für Freiheit<br />

einsetzen.<br />

Keine Waffenlieferungen in Diktaturen<br />

und Krisengebiete machen. Und den Reichtum<br />

gerechter verteilen.<br />

Elias:<br />

Forderungen der Teilnehmenden:<br />

Die Aufklärung in Schulen sollte mehr<br />

gefördert werden (z.B. Einladen von Betroffenen<br />

rechtsextremer Gewalt).<br />

Die Politik soll noch mehr gegen Rechtsextremismus<br />

vorgehen.<br />

Gegen Rechts(extremismus)<br />

Selbstverpflichtungen der Teilnehmenden:<br />

Ich werde in demokratischen Vereinen<br />

mitarbeiten, in denen andere junge Menschen<br />

sind.<br />

Ich würde gerne wählen gehen (darf ich<br />

noch nicht).<br />

Elias‘ Statement:<br />

Rechtsextremismus ist eine Gefahr, die<br />

man nicht unterschätzen sollte. Mehr Aufklärung,<br />

vor allem an Grundschulen und<br />

weiterführenden Schulen, ist dringend nötig.<br />

Nährboden für rechtes Gedankengut kann<br />

schon früh entstehen.<br />

Juris Statement:<br />

Demokratie ist die beste aller Staatsformen,<br />

weil sie die Macht auf viele verteilt.<br />

Man muss sie aber lernen, am besten<br />

so früh wie möglich.<br />

Selbstverpflichtungen der Teilnehmenden:<br />

Bei diskriminierenden Sprüchen werde<br />

ich nicht schweigen, sondern mich diesen<br />

klar entgegensetzen.<br />

Ich werde durch ehrenamtliches Engagement<br />

(z.B. in Jugendverbänden, Vereinen,<br />

Schul-AGs) menschenfreundliche Einstellungen<br />

fördern und stärken.<br />

Ich werde meine Vorurteile hinterfragen.<br />

30<br />

HANDBUCH KINDERGIPFEL HANDBUCH KINDERGIPFEL 31


Forderungen der Teilnehmenden:<br />

Schule muss viel digitaler werden.<br />

Das Schulsystem sollte über alle Bundesländer<br />

hinweg gleich sein.<br />

Kayras Statement:<br />

In der Schule gibt es Fächer, die manchen<br />

Schüler*innen kaum etwas bringen<br />

oder worin sie nicht gut sind. Ich wünsche<br />

mir deswegen mehr Wahlmöglichkeiten<br />

für Schüler*innen.<br />

Gulezars Statement:<br />

Selbstverpflichtungen der Teilnehmenden:<br />

Ich werde mich mit eigenen Ideen einbringen<br />

und mich für die Umsetzung dieser<br />

einsetzen!<br />

Ich werde mich mit Ratschlägen in Sachen<br />

Digitalisierung einbringen, da Schüler*innen in<br />

diesem Bereich mehr als die Lehrer*innen<br />

wissen.<br />

Moussa:<br />

Wahlen<br />

(für alle ermöglichen)<br />

Forderungen der Teilnehmenden:<br />

Kinder und Jugendliche sollen auch mitbestimmen<br />

können, wer sie regiert.<br />

Der Klimawandel wird mich am meisten betreffen,<br />

also möchte ich jetzt die wählen können,<br />

die wirklich etwas verändern. Das wäre nur gerecht.<br />

Selbstverpflichtungen der Teilnehmenden:<br />

Wenn ich darf, geh‘ ich immer wählen.<br />

Ich werde mich vor jeder Wahl gut informieren.<br />

In der gesamten Schullaufbahn werden<br />

kaum zukunftsrelevante Probleme thematisiert,<br />

stattdessen werden altmodische<br />

Lernmethoden angewendet und die Schüler*innen<br />

leiden unter enormem psychischen<br />

Druck. Das muss sich ändern!<br />

Moussas Statement:<br />

Wer hier lebt, soll auch hier wählen<br />

dürfen. Egal, wie alt jemand ist oder wo<br />

man geboren wurde.«<br />

Gulezar & Kayra:<br />

Schulsystem verbessern<br />

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HANDBUCH KINDERGIPFEL HANDBUCH KINDERGIPFEL 33


IMPRESSUM<br />

Der <strong>Kindergipfel</strong> 2021 ist<br />

ein Kooperationsprojekt der<br />

Naturfreundejugend Deutschlands<br />

und dem<br />

Danksagungen<br />

Deniz<br />

Fırat<br />

Sezen Çakmak<br />

Özge Erdoğan<br />

Tamara Busch<br />

Malte Grenz<br />

Ardil Güner<br />

Caner Güneş<br />

Janik Holst<br />

Issa Issa<br />

Barış Kaçar<br />

Carolin Klumpp<br />

Pia Metzger<br />

Arje Sarar<br />

Haus der Jugendverbände<br />

Anne Frank, Karlsruhe<br />

Bund der Alevitischen Jugendlichen<br />

in Deutschland (BDAJ)<br />

Der <strong>Kindergipfel</strong> c/o<br />

Naturfreundejugend Deutschlands,<br />

Warschauer Straße 59a<br />

10243 Berlin, Telefon 030 / 29 77 32 70<br />

Telefax 030 / 29 77 32 80, info@kindergipfel.de<br />

Gefördert vom<br />

Redaktion: Severin Goerss, Ljuba Ljachowa,<br />

Tobias Thiele (V.i.S.d.P.)<br />

Herausgegeben durch:<br />

Kinder- und Jugendwerk der Naturfreunde -<br />

Verein zur Förderung der Naturfreundejugend<br />

Deutschlands e.V.,<br />

Warschauer Str. 59a, 10243 Berlin<br />

Tel. 0 30 / 29 77 32 70<br />

Fax: 0 30 / 29 77 32 80<br />

info@naturfreundejugend.de<br />

www.naturfreundejugend.de<br />

www.kindergipfel.de<br />

Layout: Nicole Jaecke, fija.de<br />

Fotos: Naturfreundejugend Deutschlands, Bund<br />

der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland,<br />

Sezen Çakmak, Özge Erdoğan, Jugendrat<br />

34<br />

HANDBUCH KINDERGIPFEL


Der<br />

KINDER<br />

GIPFEL<br />

Der <strong>Kindergipfel</strong> ist eine Partizipationsveranstaltung für Kinder<br />

und Jugendliche. Als Expert*innen für ihr eigenes Lebensumfeld<br />

stehen sie hier im Mittelpunkt und entscheiden, wie bessere Politik<br />

für junge Menschen aussehen sollte. Damit ein <strong>Kindergipfel</strong>-​Projekt<br />

von möglichst vielen Akteur*innen und Einrichtungen der Kinderund<br />

Jugendarbeit organisiert werden kann, werden in diesem<br />

<strong>Handbuch</strong> Tipps und Beispiele für die Regional-, Landes- und Bundesebene<br />

gegeben. Gleichzeitig ist das Projekt modular konzipiert.<br />

So kann – je nach Möglichkeiten und Ressourcen – eine passende<br />

Umsetzung geplant werden. Komplettiert wird das <strong>Handbuch</strong><br />

durch Beiträge von Jugendlichen und ihren politischen Forderungen<br />

aus dem aktuellen <strong>Kindergipfel</strong>.<br />

kindergipfel.de<br />

36<br />

HANDBUCH KINDERGIPFEL<br />

ISBN 978-3-921381-60-1

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