Download - Schönstatt Bewegung Schweiz
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SAMSTAG / SONNTAG, 22./23. AUGUST 2009 NUMMER 02<br />
sma | …nein, da brauchen Sie<br />
jetzt nicht Ihren Arzt oder<br />
Apotheker zu fragen, weil das<br />
ausnahms-weise auch einmal<br />
klar ist: Es gibt diese Augenbli-<br />
cke, die gehen unter die Haut.<br />
Gänsehaut-feeling. Davon gibt<br />
es genug in dieser Liebesbündnisnacht.<br />
„Das Besondere daran ist,<br />
dass wir die Prozession nachts<br />
machen“, so eine 16-jährige Teilnehmerin.<br />
„Die Atmosphäre,<br />
die ganze Stimmung, das muss<br />
man echt erlebt haben.“ Und der<br />
Kommentar ihres älteren Bruders,<br />
der danebensteht: „Das ist<br />
der ruhigere Teil des Festes …“<br />
und das hört sich richtig positiv<br />
an, ohne bedauernden Unterton.<br />
Entgegen der Meinung, die<br />
Jugend muss immer nur Krach<br />
machen, wird es zuerst ganz still,<br />
bevor knapp 500 Jugendliche einen<br />
leisen und unspektakulären<br />
Weg von der Stadthalle Vallendar<br />
zum Urheiligtum gehen.<br />
Und dann geht es los. Wer sich<br />
in die lange Prozession mit seinem<br />
Licht in der Hand einreiht,<br />
bewegt sich zwar langsam, aber<br />
unaufhaltsam auf die kleine,<br />
unscheinbare Kapelle zu, die wie<br />
nob | Um die Stimmung der Nacht<br />
des Heiligtums zu beschreiben, genügt<br />
es wohl nicht nur die großen<br />
Events und Ereignisse des Wochenendes<br />
zu beschreiben. Stimmung<br />
spielt sich für jeden anders ab. Deswegen<br />
haben wir eine Teilnehmerin<br />
durch die Nacht des Heiligtums begleitet<br />
und das Wochenende für sie<br />
„getwittert“.<br />
Sarah Jehle ist 19 Jahre alt und<br />
Schülerin. Sie kommt aus Ravensburg<br />
und ist zum zweiten Mal bei<br />
der Nacht des Heiligtums dabei.<br />
Freitag nach der Ankunft: „Bereits<br />
um 13 Uhr Start zur Nacht<br />
des Heiligtums. Unterwegs einige<br />
Zwischenstopps. Stau und viel<br />
Stop-and-Go. Sind erst gegen<br />
Zu Risiken und Nebenwirkungen…<br />
ein Magnet wirkt: Es ist schwer,<br />
sich dem Flair die-ses Ortes zu<br />
entziehen. Wie war das? „Das<br />
muss man echt erlebt haben.“<br />
Drei 18- und 19-Jährige aus<br />
Gießen, die zum ersten Mal nach<br />
<strong>Schönstatt</strong> gekommen sind, haben<br />
sich davon viel erhofft: „Ich<br />
kann nur für mich sprechen,<br />
aber am meisten freu ich mich<br />
auf die Liebesbündnisnacht“,<br />
meint eine. Und das hat auch<br />
seinen Grund: „So etwas brauch<br />
ich wirklich mal wieder, im Alltag<br />
ist so viel los, man kommt<br />
einfach nicht zu sich selber.“<br />
Zu sich selber kommen, sich<br />
anfüllen lassen mit bezaubernden<br />
Bildern, mit Worten, die<br />
rich-tig tief gehen, mit stimmungsvollen<br />
Liedern und viel<br />
Kerzenlicht, das Rampenlicht,<br />
in dem verschiedene Lebenssituationen<br />
auf einer kleinen Bühne<br />
getanzt werden, der Kreis aus<br />
Lich-tern auf dem weiten Wiesenplatz<br />
beim Urheiligtum, und<br />
die Scheinwerfer, die diese kleine<br />
Kapelle anstrahlen – das alles<br />
ist das große Geschenk dieser<br />
Nacht!<br />
Auch die meisten der Häuser<br />
in der Straße, an der der Prozessionsweg<br />
vorbeiführt, haben<br />
20:00 Uhr in <strong>Schönstatt</strong> angekommen.<br />
Wollte dann erstmal<br />
was essen, meiner Freundin ‘Hallo‘<br />
sagen. Dann einfach mal gar<br />
nichts tun.“<br />
Freitagnacht: „Eröffnungsveranstaltung<br />
war gut. Viel Stimmung,<br />
viel Musik. Denke, dass es so weiter<br />
geht. Bin zwar nur bis Samstagnacht<br />
da. Sonntag<br />
geht schon der Flieger Richtung<br />
Türkei. Trotzdem: Kommen hat<br />
Lichter in den Fenstern. „Man<br />
hat den Eindruck, dass die Leute<br />
hier alles aufgefahren haben<br />
an Lichtern, was sie so im Haus<br />
haben“, so der Kommentar einerTeilnehmerin.<br />
Viele<br />
Z u s c h a u e r<br />
v e r f o l g e n<br />
den Weg der<br />
jungen Leute<br />
s chweigend<br />
und staunend<br />
mit.<br />
Schritt für<br />
Schritt und<br />
Station um<br />
Station wird<br />
das eigene<br />
Leben, wie<br />
es sich im<br />
Alltag abspielt,<br />
und<br />
die Welt, die<br />
uns umgibt<br />
hergeholt, eingefangen, mitgenommen.<br />
„Unser<br />
Weg ist ein Weg,<br />
auf dem wir nicht<br />
alles vorausplanen<br />
können…“<br />
heißt es da an<br />
einer Stelle. Erschreckend<br />
und<br />
faszinierend zugleich:<br />
Es gibt<br />
das Element der<br />
Unberechenbarkeit.<br />
Spannend.<br />
Überraschend.<br />
Mit Absturzgefahr?<br />
„Leben ist nicht<br />
planbar. Vieles<br />
kommt ganz anders<br />
als gedacht<br />
…<br />
Zufall? Schicksal?<br />
Oder: DU.<br />
Gott.“ betet ein<br />
Sprecher weiter.<br />
Gott hat einen<br />
Plan von meinem<br />
Leben. Und die-<br />
Lichterprozession von der Stadthalle zum Urheiligtum<br />
Liebesbündnisnacht<br />
sich gelohnt, denke ich!“<br />
Samstagmorgen: „War später<br />
gestern. Feuer vorm Bayernzelt<br />
und Cocktailbar. Haben was getrunken<br />
und uns unterhalten. 3<br />
Uhr Bett. Hab richtig gut geschlafen!“<br />
Samstagmittag: „Statements waren<br />
voll interessant<br />
– gute<br />
Leute! Vor<br />
allem der<br />
Erste – echt<br />
faszinierend.<br />
Geht einmal<br />
runter nach<br />
Rom und jetzt<br />
immer wieder.<br />
Gute Möglichkeit den Urlaub zu<br />
verbringen und mitzubauen!“<br />
ser Plan ist ein guter Plan. Da<br />
kann ich ganz sicher sein, so lautet<br />
die Botschaft dieser Nacht.<br />
Ist es wirklich so einfach?<br />
Nein, ist es nicht. Aber die Antwort<br />
stimmt trotzdem.<br />
Bei der dritten Station ganz<br />
nah am Heiligtum kommt einer<br />
ins Spiel, der das in seinem<br />
eige-nen Leben hautnah erlebt<br />
hat: Pater Josef Kentenich. Sein<br />
Wort von der Sicherheit in Gott<br />
ist absolut gedeckt. Sein Leben<br />
– kein Spaziergang, nicht die<br />
sanfte Tour. Als junger Student<br />
die bohrende Frage nach der<br />
Wahrheit. Die geht an seine<br />
Substanz, sie bringt ihn an den<br />
Rand. Und dann die Erfahrung:<br />
mittendrin bleibt eine Brücke<br />
zum Himmel. Maria.<br />
Es gibt dafür keine Erklärung<br />
– aber die Erfahrung trägt!<br />
Das Bild mit dem großen Pendel,<br />
das neben dem Kreuz auf<br />
der Wiese aufgebaut ist, prägt<br />
Liebesbündnisfeier beim Urheiligtum<br />
Samstagabend: „Mittagessen.<br />
Dann erstmal Pause. Sind zusammen<br />
im Pausenhof gesessen. War<br />
im Plauderkasten-Workshop.<br />
Sehr gut. Hab viel zugehört.<br />
Spannende Themen. Zum Beispiel:<br />
Pilgern – Egotrip oder auch<br />
was für andere? Dann Kuchenpause<br />
und Quatschen mit den<br />
Freundinnen.“<br />
Samstagnacht: „Beim Bunten<br />
Abend richtig gutes Programm.<br />
Vor allem das Improtheater mit<br />
Spontan-ABC! Dann Prozession<br />
und Vigil mit Fackellauf-Aussendung.<br />
Jetzt geht’s also für meine<br />
Brüder nach über 2 Jahren Planung<br />
los. Muss leider heute schon<br />
weg. Aber der Abend ist ein passender<br />
Abschluss.“<br />
Mein erster<br />
Eindruck von<br />
<strong>Schönstatt</strong><br />
5<br />
sich ein: Sicherheit ist möglich –<br />
Pendelsicherheit. „Oben in Gott<br />
liegt unser Halt“ so Kente-nich.<br />
Die Sehnsucht wächst. Man<br />
möchte sich mehr erzählen lassen<br />
von diesem Menschen, von<br />
diesem Leben.<br />
Dann wird der Blick frei für<br />
das Heiligtum, das eigentliche<br />
Ziel dieser Nacht und des ganzen<br />
Wochenendes. Dieser Ort<br />
wirkt. Ankommen. Einfach da<br />
sein. Die Jugendlichen werden<br />
hier erwartet. Von Maria. Ein<br />
großes Bild von ihr wird nach<br />
vorne getragen, gut sichtbar für<br />
alle. Ohne zu wissen, wie einem<br />
geschieht, ist man mittendrin,<br />
wird das Herz berührt, ist Gott<br />
greifbar nah. Ein Höhepunkt<br />
dieser Nacht: ER ist da. Jesus<br />
Christus. IHM wird das eigene<br />
Leben hergebracht, die jungen<br />
Leute stehen stellvertretend für<br />
die Jugend der ganzen Welt vor<br />
ihm. „Befreier, Einfallsreicher,<br />
Entfalter, Herausfordernder<br />
…“<br />
– so oder ähnlich<br />
lauten die schöpferischen<br />
Du für<br />
mich-Anrufungen<br />
beim anbetenden<br />
Gebet.<br />
Und dann<br />
kommt der große<br />
Augenblick, der<br />
die einzigartige<br />
Atmosphäre dieser<br />
Nacht auffängt<br />
und zum Himmel<br />
aufsteigen lässt:<br />
„Gemeinsam mit<br />
unserem Vater<br />
und Gründer<br />
schlie-ßen und erneuern<br />
wir unser<br />
Liebesbündnis.<br />
Jetzt, an unserem<br />
Ursprungsort, mit<br />
dir (Maria), miteinander,<br />
für die Jugend<br />
der Welt.“<br />
Die 17- jährige Magdalena aus<br />
Ebenmerk war dieses Jahr zum<br />
ersten Mal in <strong>Schönstatt</strong>, das sie<br />
zuvor nur von ihren Freundinnen<br />
kannte.<br />
„Ich find es total cool hier, die<br />
gute Stimmung, die Leute und<br />
die gute Gemeinschaft! Auch das<br />
Programm ist vielfältig und es ist<br />
für jeden etwas dabei! Im Großen<br />
und Ganzen einfach ein sehr gelungenes<br />
Wochenende und ich<br />
komme auf jeden Fall nächstes<br />
Jahr wieder!