Download - Schönstatt Bewegung Schweiz
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2<br />
Endlich …<br />
nob | Endlich ist sie wieder da, die<br />
<strong>Schönstatt</strong>-Modenschau, wo sich<br />
das engelsgleiche Dunkelblau von<br />
Marienschwestern und Kernteam<br />
harmonisch mischt mit den Farbtönen<br />
des Fackellauforange und<br />
dem kräftigen Rot der Update-<br />
5.0-Shirts. Eine Farbharmonie<br />
einzig unterbrochen von dem<br />
mittlerweile nostalgischen Weiß<br />
der neubelebtenBayernzelt-<br />
Shirts.<br />
Endlich<br />
läuft sie<br />
wieder, die<br />
<strong>Schönstatt</strong>-Orga<br />
mit ihren<br />
e i g e n e n<br />
Ä m t e r n<br />
und Titeln, wo die Café-Pappbecherbekleber<br />
mit dem Kernteamsprecher<br />
per Du sind und der<br />
Moderator des Wochenendes den<br />
Moderator des Samstagmorgens<br />
begrüßt, damit dieser den Referenten<br />
des Vormittags vorstellt,<br />
der dann seine Unterreferenten<br />
zum Statement auf die Bühne<br />
holt.<br />
Endlich ist sie wieder da, die<br />
<strong>Schönstatt</strong>-Sprache, die man versucht<br />
zu erklären, zu vermeiden,<br />
die manchmal gehasst wird, doch<br />
ohne die es scheinbar nicht geht.<br />
Denn wo sonst kann der stolze<br />
Gruppenleiter wenigstens einmal<br />
im Jahr unverblümt erzählen, dass<br />
er am letzten Abend auf Zeltlager<br />
mit den anderen Jungs aus seinem<br />
Zelt im Wald das Liebesbündnis<br />
geschlossen hat, ohne dabei Angst<br />
haben zu müssen eindeutig zweideutig<br />
verstanden zu werden?<br />
Endlich gibt es wieder <strong>Schönstatt</strong>-Shopping,<br />
wo man auf<br />
dem Marktplatz dem Kauf des<br />
Premium-Spar-Kombi-Jugendfest-Memorial-Sets<br />
zum Schleuderpreis<br />
von 5 Euro sowie des<br />
nagelneuen Kentenich-Hörbuchs<br />
aus Stuttgart zum ebenfalls sagenumwobenen<br />
Preis von 8 Euro<br />
nur entkommen kann, wenn man<br />
die Bereitschaft auf sich nimmt,<br />
die Marktreihe zu wechseln, um<br />
am Two-Day-Stand auch als Single<br />
nur knapp der Einladung zum<br />
nächsten Paaretreffen zu entkommen,<br />
bevor man schließlich doch<br />
dem Charme der Buchverkäuferin<br />
erliegt und sich zum Kauf eines<br />
Buches aus längst vergangener<br />
Zeit des Patris-Verlages breitschlagen<br />
lässt.<br />
Endlich ist es wieder da, das<br />
<strong>Schönstatt</strong>-Gewusel, wenn<br />
rund 500 bunt behängte und geschmückte<br />
Jugendliche dem Tal<br />
von <strong>Schönstatt</strong> das Leben eines<br />
großen Ameisenhaufens verleihen<br />
und sich die werten Herrschaften<br />
der Backnanger <strong>Schönstatt</strong>-Seniorenwallfahrt<br />
fragen, was in diesen<br />
Tagen im sonst so beschaulichen<br />
Wallfahrtsort vor sich geht.<br />
Du wirkst. Unaufhaltsam.<br />
Das NdH-Motto hinterfragt<br />
cm | Kurz und bündig, nur drei<br />
Worte, vor allem einprägsam!<br />
Das Motto der Nacht des Heiligtums<br />
„Du wirkst. Unaufhaltsam.“<br />
begegnet immer wieder, sei es in<br />
vertonter Form, in überdimensionalen<br />
Lettern auf der Bühne in<br />
der Stadthalle oder während der<br />
Vorträge und Workshops. „Ein<br />
Wochenende haben wir diskutiert<br />
und uns letztlich für dieses Motto<br />
entschieden, weil uns der Gedanke,<br />
dass Gott in unserem Leben wirkt,<br />
sehr wichtig ist“, erzählt Lorenz<br />
Klausmann, Sprecher des<br />
Kernteams und zuständig für<br />
die Koordination und Kommunikation<br />
der einzelnen<br />
Vorbereitungsteams. Mit dem<br />
Bild einer Meereswelle, das auf<br />
jedem Programmheftchen zu<br />
finden ist, erklärt der 26-Jährige,<br />
dass man auch dann auf<br />
das kraftvolle Wirken Gottes<br />
vertrauen dürfe, wenn man es<br />
gerade nicht im Alltag sehe –<br />
schließlich ist eine Welle im<br />
Ozean auch nicht zu sehen,<br />
und dennoch ist sie da.<br />
„Gott wirkt nicht nur ein paar<br />
Tage, sondern das ganze Jahr<br />
über.“ – Davon ist der SMJ-ler<br />
aus der Diözese Rottenburg-<br />
Stuttgart überzeugt. Nur geschehe<br />
dieses Wirken Gottes<br />
nicht wie von Zauberhand,<br />
sondern durch jeden einzelnen<br />
persönlich. „Wenn jeder<br />
kapieren würde, dass Gott<br />
durch uns wirkt, dann würde<br />
in der Welt viel mehr Gutes<br />
geschehen.“<br />
„Unaufhaltsam – Das passt<br />
am besten zu mir,“ so Simone<br />
Höhn, für die das Motto erst<br />
bei der Auswahl des Mottoliedes<br />
an größerer Bedeutung gewonnen<br />
habe. Die 21-Jährige<br />
aus der Diözese Rottenburg-<br />
Stuttgart ist im Kernteam die<br />
Die Tsunamiewelle rollt auf<br />
einen Küstenstreifen zu – unaufhaltsam<br />
mit verheerender<br />
Wirkung.<br />
Eine Großbank nach der anderen<br />
geht in Konkur – eine Lawine von<br />
Zusammenbrüchen – kaum aufzuhalten.<br />
Der Konflikt zwischen Palästinensern<br />
und Israelis – eine unendliche<br />
Geschichte von Hass und<br />
Gewalt – setzt sich scheinbar unaufhaltsam<br />
fort.<br />
Eine Ehe bricht auseinander –<br />
Verwundungen der Kindheit wirken<br />
fort in den eigenen Kindern<br />
– unaufhaltsam.<br />
Und dann die Nacht des Heiligtums,<br />
wo die Lebensfreude<br />
und Begeisterung am Glauben so<br />
richtig unter die Haut gehen: Du<br />
wirkst unaufhaltsam!<br />
Wie passt das zusammen? Eine<br />
Thema des Tages<br />
Frau fürs Geld und Sponsoring und<br />
mit fürs Programm verantwortlich.<br />
Schnell macht die Studentin<br />
klar, dass sie den zweiten Mottoteil<br />
aber nicht wie ein zielloses „immer<br />
mehr“, „immer weiter“ und „immer<br />
größer“ interpretiert, sondern mehr<br />
im Sinne von „kontinuierlich“ und<br />
„beständig“ versteht. Ein gewisser<br />
Rahmen im Leben, in dem man sich<br />
frei bewegen kann, sei wichtig. Als<br />
Werkzeug, durch das Gott in der<br />
Welt wirke, sieht sie aber auch einen<br />
Erfahrung aus meiner eigenen<br />
Schulzeit kann ich zusammenfassen<br />
in der These: „Es gibt nichts,<br />
was mir begegnet, das keine Wirkung<br />
auf mich hat!“<br />
Zeige mir Dein Zimmer, mit<br />
allem was es darin gibt: Die Poster<br />
an der Wand, den Schreibtisch,<br />
vielleicht ein Zimmerheiligtum<br />
und ich sage Dir, wer Du bist. Sage<br />
mir, mit wem Du umgehst, welchen<br />
Lebensstil Du pflegst, und ich<br />
sage Dir, wer Du bist.<br />
Aus der Psychologie weiß man<br />
heute, dass unser Verhalten mehr<br />
durch die Umstände als durch zuvor<br />
gefasste Grundsätze bestimmt<br />
werden. Ein gefährlich anmutender<br />
Satz; aber wenn er wahr ist, was be-<br />
SAMSTAG / SONNTAG, 22./23. AUGUST 2009 NUMMER 02<br />
ungeheuerlichen Anspruch an sich<br />
selbst gerichtet. Der Mensch müsse<br />
offen sein für den Anruf Gottes und<br />
auf den Zuspruch in der richtigen<br />
Weise antworten. „Einsatz und Engagement<br />
für andere hier im Kernteam<br />
sind meine Antwort darauf.“<br />
Ähnlich sieht es Sr. M. Anastasia,<br />
die sich im Liturgieteam eingebracht<br />
und Liebesbündnisnacht<br />
und Aussendungsgottesdienst vorbereitet<br />
hat. Auch für sie kommt<br />
das Motto einer persönlich an sie<br />
gerichteten Zusage Gottes<br />
gleich. Dass Gott in ihrem Leben<br />
unaufhaltsam wirke, gelte<br />
besonders in schweren Zeiten,<br />
wie beispielsweise aktuell angesichts<br />
der Wirtschaftskrise.<br />
Vorsehungsgläubig und immer<br />
auf der Suche nach Spuren<br />
Gottes im Leben, könne man<br />
das Geschehen in der Welt<br />
nicht nur als Zufall verstehen.<br />
„Es ist ein Zusammenspiel von<br />
Gott und Mensch“, meint die<br />
Marienschwester und betont<br />
damit die menschliche Verantwortung<br />
sowie die Mitgestaltungsmöglichkeiten<br />
für und an<br />
der göttlichen Schöpfung. Beide<br />
Interpretationen drücken<br />
sich im „Du“ aus.<br />
Einen konkreten biblischen<br />
Bezug weist das Motto übrigens<br />
nicht auf. Und ein Zitat<br />
von Pater Josef Kentenich ist<br />
es auch nicht. Das verwundert.<br />
Sr. Anastasia erinnert aber daran,<br />
dass das Wirken Gottes<br />
für Kentenich „realer als ein<br />
Tisch“ gewesen sei, also ein offensichtlicher<br />
Bestandteil der<br />
Wirklichkeit, den man nicht<br />
wegdenken kann. Durch das<br />
Lebensbeispiel Kentenichs<br />
könnten die Teilnehmer an der<br />
Nacht des Heiligtums lernen,<br />
auf das Wirken Gottes vorsehungsgläubig<br />
zu bauen.<br />
Alles hat seine Wirkung<br />
Ein Kommentar von Pater Markus Thomm<br />
deutet das dann für mein Leben?<br />
Für mich heißt das noch bewusster<br />
als bisher zu entscheiden, welchen<br />
Einflüssen ich mich aussetze.<br />
Es geht um die Kunst, mich besonders<br />
den Einflüssen auszusetzen, die<br />
meinen Wertvorstellungen und der<br />
Erkenntnis, wo auf Dauer das Mehr<br />
an Leben zu finden ist, entsprechen.<br />
Auf eine Person gebündelt ist das<br />
für mich Maria, der wir staunend<br />
zurufen können: Du wirkst unaufhaltsam.<br />
Und weil Maria eine Person<br />
ist, die normalerweise mit ganz<br />
leiser Stimme uns ruft, kann es gut<br />
sein, immer wieder bewusst in die<br />
Stille zu gehen, sich in ein Heiligtum,<br />
am besten ins Urheiligtum<br />
oder aber auch in das mit viel Liebe<br />
aktuelles Lexikon<br />
Vorsehungsglaube<br />
ale | Gott hat die Welt erschaffen,<br />
er erhält und regiert sie aus Liebe,<br />
so Jesus: „Mein Vater wirkt bis zur<br />
Stunde und so wirke auch ich“<br />
( Joh. 5,17). Er sorgt für alles, für<br />
das große Weltgeschehen und für<br />
die Eintagsfliege in der Luft. Er<br />
ordnet und leitet alles. Nichts ist<br />
ihm zu gering. Diese regierende<br />
Tätigkeit aus Liebe nennen wir<br />
göttliche Vorsehung.<br />
So lässt sich erklären, dass überall,<br />
im kleinen Alltagsleben und im<br />
großen Weltgeschehen, die Spuren<br />
der göttlichen Vaterliebe zu<br />
erkennen sind. Und diese Spuren<br />
sind wie eine Rückmeldung für<br />
uns: Sie erzählen von Gottes Wirken<br />
im Alltag.<br />
Hier gibt es oft glückliche Umstände,<br />
die spontane Freude hervorrufen<br />
und ebenso genügend<br />
leidvolle, wo man sich fragt: „Was<br />
hat das jetzt zu bedeuten?“<br />
Da kann man auf Gott vertrauen,<br />
darauf dass er letztlich alles aus<br />
unendlicher Liebe tut. Und man<br />
kann sich auch in harten und fordernden<br />
Situationen ein Zitat von<br />
Josef Kentenich, dem Gründer<br />
<strong>Schönstatt</strong>s, vor Augen halten:<br />
„Gott ist Vater, Gott ist gut, gut ist<br />
alles was er tut!“<br />
Das Vertrauen darauf, dass ein Sinn<br />
hinter allem steht und Gott uns immer<br />
und überall nahe ist, das nennen<br />
wir auch Vorsehungsglaube.<br />
Spruch des Tages<br />
Gott hält mich<br />
für fähig,<br />
Aufgaben zu lösen.<br />
Und er steht<br />
hinter mir.<br />
Pater Josef Kentenich<br />
eingerichtete Zimmerheiligtum zu<br />
setzen, und still zu werden.<br />
So erzählte mir vor einiger Zeit<br />
ein Exerzitienteilnehmer: „Ich habe<br />
noch nie so deutlich die Nähe Marias<br />
im Heiligtum gespürt wie in<br />
diesen Tagen.“<br />
Ein weiterer Weg, wie Maria und<br />
das Leben aus dem Liebesbund in<br />
mir wirken, ist sicher auch die Musik.<br />
Sei es die sanfte, meditativ leise<br />
Musik oder gerade auch Musik,<br />
wie wir sie während der nacht des<br />
Heiligtums in so bunten Facetten<br />
von unserer Band geschenkt bekommen<br />
haben. Bei dieser Musik<br />
vibriert alles in einem und kommt<br />
in <strong>Bewegung</strong>. Auch hier wirkst Du<br />
unaufhaltsam, wirkt die Fülle des<br />
Lebens, die Freude am Glauben.<br />
Wo spürst Du besonders deutlich,<br />
dass sie wirkt, in Deinem Leben –<br />
unaufhaltsam? Wo will sie durch<br />
dich wirken – unaufhaltsam?