12.08.2021 Aufrufe

Public WoB-Index 2021

Der Public Women-on-Board-Index von FidAR wurde 2021 aktualisiert. Es ist das einzige Ranking der größten öffentlichen Unternehmen in Deutschland auf Bundes- und Landesebene nach dem Frauenanteil in Aufsichtsgremien und Top-Managementorganen.

Der Public Women-on-Board-Index von FidAR wurde 2021 aktualisiert. Es ist das einzige Ranking der größten öffentlichen Unternehmen in Deutschland auf Bundes- und Landesebene nach dem Frauenanteil in Aufsichtsgremien und Top-Managementorganen.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

FRAUENANTEIL IN AUFSICHTSGREMIEN<br />

UND TOP-MANAGEMENTORGANEN<br />

DER 105 BUNDESBETEILIGUNGEN<br />

In Bezug auf die Umsetzung der gleichberechtigten Teilhabe bei der Besetzung von Führungspositionen<br />

üben die unmittelbaren Beteiligungen des Bundes, darunter bekannte große Verkehrsinfrastrukturunternehmen<br />

wie die Deutsche Bahn AG oder Finanzunternehmen wie die Förderbank<br />

Kreditanstalt für Wiederauf bau (KfW), eine besonders wichtige Vorbildfunktion hinsichtlich der<br />

Besetzung von Spitzenpositionen mit mehr Frauen aus. Der Bund kann hier laut Bundesgremienbesetzungsgesetz<br />

einen Teil der Aufsichtsräte direkt bestimmen und spielt daher eine entsprechend<br />

große Rolle. Es ist zu erwarten, dass durch das FüPoG II und die damit einhergehenden<br />

zusätzlichen Verpf lichtungen, wie die feste Aufsichtsratsquote und das Mindestbeteiligungsgebot,<br />

der Frauenanteil in den Spitzengremien der Bundesbeteiligungen noch stärker in den öffentlichen<br />

Fokus rücken wird.<br />

Das Bundesgremienbesetzungsgesetz hat seit dem 1. Januar 2018 als Zielvorgabe festgelegt, den<br />

Frauenanteil an den vom Bund zu bestimmenden Gremienmitgliedern auf 50 Prozent zu erhöhen.<br />

Dementsprechend groß ist die Möglichkeit und auch die Pf licht des Bundes, hier für mehr Geschlechtergerechtigkeit<br />

zu sorgen. Das Ziel einer paritätischen Teilhabe oder einen noch höheren<br />

Frauenanteil erreichen indes nur 24 der hier untersuchten 105 Bundesunternehmen. Das macht<br />

deutlich, dass die Vorgehensweise des Bundes bei der Besetzung der Aufsichtsratspositionen für<br />

seine anteilig zu besetzenden Positionen nicht zwingend auf die weiteren Anteilseigner ausstrahlt<br />

und zu einem deutlich höheren Frauenanteil führt. Somit ist die Breitenwirkung des Gesetzes auf<br />

die Besetzung von Aufsichtsgremien dreieinhalb Jahre nach dessen Inkrafttreten immer noch<br />

als gering einzustufen. Das Ziel einer paritätischen Besetzung der Gesamtgremien in den Bundesunternehmen<br />

als zentrale Zukunftsaufgabe erfordert somit weiterhin erhebliche Anstrengungen<br />

bei der Berufung von mehr Frauen in die Aufsichtsgremien. Das ist im FüPoG II auch vorgesehen,<br />

da die feste Quote von 30 Prozent auf die Mehrheitsbeteiligungen des Bundes ausgeweitet wird. So<br />

sind es insgesamt 74 der in dieser Studie vertretenen 105 Bundesbeteiligungen, für die eine Aufsichtsratsquote<br />

gilt. Außerdem wird für diese Unternehmen eine Mindestbeteiligung von einer<br />

Frau in Vorständen, die mehr als zwei Mitglieder haben, eingeführt. Diese Regelung gilt für 43 der<br />

hier untersuchten Bundesunternehmen.<br />

Schon die Diskussion um das FüPoG II hat Bewegung gebracht, denn der Frauenanteil in den Aufsichtsgremien<br />

der unmittelbaren Beteiligungen des Bundes konnte sich im Vergleich zum Vorjahr<br />

immerhin nochmals um zwei Prozentpunkte steigern und liegt jetzt bei 40,5 Prozent (2020: 38,5<br />

%). Auch beim Frauenanteil in den Top-Managementorganen führen die unmittelbaren Bundesbeteiligungen.<br />

Hier liegt die Steigerung im Vergleich zum Vorjahr sogar bei nennenswerten 3,8 Prozentpunkten,<br />

der Frauenanteil beträgt nun gut 28,6 Prozent (2020: 24,8 %). Im Vergleich zu 2019<br />

ist der Frauenanteil sogar über zehn Prozentpunkte gestiegen (2019: 18,4 %). Die unmittelbaren<br />

Bundesbeteiligungen liegen damit sowohl für die Aufsichtsgremien als auch für die Top-Managementorgane<br />

weiterhin deutlich über dem Durchschnittswert der hier untersuchten 263 öffentlichen<br />

Unternehmen (34,7 % bzw. 22 %).<br />

37

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!