LP_Rheindorf_Gedankensammler

Sabrina Rheindorf
Gedankensammler
Das Buch
NOEL-Verlag

Originalausgabe
Juli 2021
NOEL-Verlag GmbH
Achstraße 28
D-82386 Oberhausen/Obb.
www.noel-verlag.de
info@noel-verlag.de
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Autor:
Covergestaltung:
Sabrina Rheindorf
NOEL-Verlag
1. Auflage
Printed in Germany
ISBN 978-3-95493-061-2

Inhaltsverzeichnis
005 Das Ding mit der Liebe
013 Realität
022 Alleine sein
031 Du bist nicht hier, doch bist Du da
038 Mein Gefühl – dein Gefühl
044 Wenn Du mich suchst…
046 Fününü oder: Jammern hilft?
049 Aufgewärmt schmeckts besser
054 Es geht auf Weihnachten zu
059 Bridget Jones
062 Aufräumen
067 Gewählt oder erzwungen
071 Verfolgungswahn
075 Entscheidungen
079 Ich bin bei mir
081 Lichtwesen und Schattengestalten
098 Im Hier und jetzt – und in die Zukunft
101 Partner sind wie Katzen

Das Ding mit der Liebe
Was bedeutet es eigentlich zu lieben … wie fühlt
es sich an … wie erkenne ich Mr. Right?
Gibt es nur ‚die eine Liebe‘?
Wenn ich nicht weiß, wie sich etwas anfühlt, woher
soll ich dann wissen, dass genau DAS Liebe
ist?
In meinen 39 Jahren, die ich nun auf dieser Erde
bin, habe ich die magischen Worte schon häufig
verwendet. Heute weiß ich nicht, ob ich wirklich
immer geliebt habe. Geliebt habe ich bestimmt,
keine Frage, aber … ist es DIE Liebe gewesen?
Wenn ich das Ganze mal mit einem Orgasmus
vergleiche, so gibt es viele Aussagen darüber, was
es ist und wie es sich anfühlt.
Lange Zeit habe ich die Aussagen von Freundinnen
und Bekannten, dem Internet und sonstigen
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Quellen, die es so gibt, hingenommen und für
mich entschieden: „Bei mir ist es anders.“
Es fühlte sich nicht an wie eine innere Explosion.
Hatte nie das Gefühl, dass ich vor Freude weinen
muss und danach in völliger Entspannung
daliege.
„Ich bin in vielerlei Hinsicht anders, also warum
dann auch nicht bei dieser Thematik?“
Lange habe ich dieses ‚Anders sein‘ akzeptiert.
Bis zu diesem einen Tag – um genau zu sein, bis
zu dieser einen Nacht – da wurde es mir schlagartig
klar: Das, was ich bisher empfand und als
Orgasmus bezeichnete, war es nicht.
Diese innere Explosion kam so völlig überraschend,
körpereinnehmend wie nichts anderes,
was ich vorher fühlte. Die Tränen stiegen in mir
auf und ich weinte. DAS also war es, was
beschrieben wurde … und ich musste warten bis
ich 36 Jahre alt war, um diese Erfahrung zu
machen.
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Manche Dinge brauchen eben Zeit und den
richtigen Mann. Ja, es war ein Mann, der mir
dieses unbeschreibliche Glücksgefühl gab.
Was hat das nun mit der wahren, echten Liebe zu
tun? Für mich sehr viel, denn es zeigt mir, dass
es Dinge der Wahrnehmung gibt, die mir bis
dorthin verborgen blieben. All das Gefühl beim
Sex nahm ich als Orgasmus wahr, der es nicht
war. Ist es in der Liebe nicht genauso möglich?
Ist das Gefühl, dass ich bisher hatte – und es war
immer ein anderes Gefühl, eine andere Wahrnehmung,
die sich jedoch immer echt und gut
anfühlte – wirklich diese eine Liebe gewesen?
Die letzte Partnerschaft, die mich noch immer
nicht loslässt, lässt mich an all den Gefühlen, die
ich bisher als Liebe bezeichnete, ein Stück
zweifeln. Ich möchte meine Gefühle nicht anzweifeln,
denn ich wusste es bis dahin nicht
besser. Es war das, was ich aus meiner Erfah-
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ung, meinem Lebensweg und den erworbenen
Erkenntnissen daraus schließen konnte.
Das, was ich in dieser letzten Partnerschaft hatte,
habe ich so noch nie empfunden und wahrgenommen.
Es kommt dem gleich, was man von
vereinzelten Personen, die über die wahre, die
einzige, die vollkommene Liebe sprechen, hört.
Schweigend nebeneinander sitzen und trotzdem
entsteht kein ungutes oder unangenehmes Gefühl.
Sich für den anderen freuen, wenn er ins
Kino, zum Konzert, zum Sport oder zu irgendetwas
anderem geht – ohne dich. Eine Fülle aus
der Zufriedenheit des Partners ziehen und dadurch
eigenes Glück erfahren.
Keine Anzeichen von Eifersucht, keine Anzeichen
von Unzufriedenheit, weil die gemeinsame
Zeit zu kurz kommt. Selbst vielleicht in so einem
Moment, wenn er kurzfristig in der Bierbude
Dienst tun muss, weil kein anderer es tut. Ich
wäre mit ihm in die Bierbude gegangen, um ihn
zu unterstützen.
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Was ich dachte? Im ersten Moment war ich
traurig, ja, aber der Stolz, einen Menschen an
meiner Seite zu haben, der sich für andere und
die Gemeinschaft einsetzt, überwog.
Und es machte mich glücklich. Ich war bei ihm.
Eine andere Form der gemeinsamen Zeit.
Sachlich betrachtet eine Quantitative, das gebe
ich zu. Ihn macht es glücklich zu helfen und zu
unterstützen. Damit macht es mich glücklich,
weil er es ist.
Ist das nicht DIE Liebe?
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