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PINwand Nr. 327

Weinmailing Ausgabe August 2021 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

Weinmailing Ausgabe August 2021 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

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DEUTSCHLAND MOSEL<br />

Molitor<br />

94+ PARKER-PUNKTE<br />

ÜRZIGER WÜRZGARTEN<br />

RIESLING KABINETT (FEINHERB,<br />

GRÜNE KAPSEL), 2019<br />

Mit Schirm, Charme und Schiefer – was für ein<br />

Terroir!<br />

DMO067519 Ürziger Würzgarten Riesling Kabinett, 2019<br />

10% Vol. 21,06 €/l 15,80 €<br />

In passenden Jahren – und 2019 war ein solches Jahr – holt<br />

Markus Molitor je einen trockenen, einen feinherben und einen<br />

edelsüßen Kabinett aus diesem so fantastischen Weinberg namens<br />

Ürziger Würzgarten. Der Name stammt, wie man sich<br />

schon denken kann, von einem ehemals in direkter Nachbarschaft<br />

angelegten Gewürzgarten, mit dessen Ertrag man Weine<br />

aromatisiert hat. Das war in Römerzeit und auch noch im<br />

Mittelalter üblich. Dass die Rieslinge aus dieser Lage die Würze<br />

schon im Namen tragen, passt allerdings perfekt, denn wir kennen<br />

kaum einen anderen Weinberg, in dem solch schieferwürzige<br />

Weine entstehen. Molitors Parzellen sind uralt. Sie sind in<br />

solchem Maße vom blanken Schiefer geprägt, dass die Reblaus<br />

nie eine Chance hatte. Und so findet man dort noch wurzelechten<br />

Riesling in Einzelpfahl-Erziehung.<br />

Was aus den sehr klein- und lockerbeerigen Rieslingtrauben<br />

entsteht, ist ein Saft, der es in sich hat. Der Wein duftet zunächst<br />

intensiv nach Schiefer und Rauch. Dann taucht ein<br />

wenig Lanolin auf, danach eine cremige Form von Kern- und<br />

Steinobst, garniert mit Zitronenspalten, Fenchelgrün, Olivenöl,<br />

Zitronenmelisse und einigen Roten Johannisbeeren. Am Gaumen<br />

entfaltet der „Kabinett“ eine beeindruckende Zugkraft.<br />

Natürlich spürt man die feinherbe Restsüße in diesem Wein,<br />

aber sie wird geradezu mitgerissen von der lebendigen, druckvollen<br />

Säure und der tiefen rauchigen und elektrisierenden<br />

Mineralität. Dieser Wein strotzt nur so vor mundwässernden<br />

Aromen, Salzigkeit und Stein, feiner Kräuterwürze und einem<br />

herrlich seidigen Gerbstoff, der für eine elegante Textur sorgt.<br />

Der Wein baut in 2019 mehr Druck auf als im Jahr davor, ist näher<br />

am trockenen „Kabinett“, doch behält er dabei den Charme,<br />

der den Weinen mit der grünen Kapsel bei Molitor innewohnt.<br />

Stephan Reinhardts Kommentar: „Sehr langanhaltend und unendlich<br />

salzig.“<br />

Geben Sie diesem Wein ruhig noch Zeit bis 2024, und genießen Sie<br />

ihn dann über fünfzehn Jahre hinweg.<br />

93 PARKER-PUNKTE<br />

„ALTE REBEN SAAR“ RIESLING<br />

(TROCKEN, WEISSE KAPSEL), 2019<br />

Top-Tipp! „Vielleicht der beste Saar-Riesling aus<br />

alten Reben, den ich von Molitor hatte“<br />

– S. Reinhardt (Wine Advocate)<br />

DMO067119 „Alte Reben Saar“ Riesling, 2019<br />

11,5% Vol. 23,73 €/l 17,80 €<br />

Dass Markus Molitor als Mosel-Winzer zunehmend die Saar interessiert,<br />

dürfte keinem aufmerksamen Fan entgangen sein. In den<br />

letzten Jahren hat das niemals ruhende Genie ganze drei Hektar<br />

im legendären Saarburger Rausch erworben, einige Parzellen<br />

im Ockfener Bockstein und die ehemalige Staatsdomäne Serrig.<br />

Mit Roman Niewodniczanskis Mehrgenerationen- Projekt, dem<br />

atemberaubend gut gelungenen Van-Volxem-Neubau sowie immer<br />

gefragteren Kleinstbetrieben (wie etwa dem Hofgut Falkenstein<br />

und Stefan Müller), vollzieht sich an der Saar, einer für viele<br />

Winzer auch klimatisch zunehmend attraktiveren Region, eine<br />

zweite Renaissance. Das „Stahlige“ dieser blitzschlanken Weine<br />

ist dem Riesling hier wie auf den Leib geschneidert.<br />

Dass im Hause Molitor die Uhren langsamer ticken, kommt uns<br />

als Weinliebhabern nur entgegen. Wie gut der Jahrgang 2019 in<br />

Deutschland ausgefallen ist, dürfte mittlerweile unstrittig sein.<br />

Wir präsentieren nun die erst seit kurzem verfügbare Kollektion.<br />

Dieser hellgold bis silbern funkelnde Riesling von alten Reben<br />

(40 bis 50 Jahre) verdeutlicht die perfekten Parameter und die<br />

Brillanz des Jahrgangs und weist unmissverständlich auf (s)eine<br />

überdurchschnittliche Lebensdauer. Ein vermeintlich „einfacher“<br />

Wein (so suggerieren es die Klassifikation und Preisklasse), in<br />

Wahrheit aber kann es dieser Riesling mit deutlich teureren Gewächsen<br />

aufnehmen. Wir trauen ihm ein Reifepotenzial von 10<br />

bis 12 Jahren zu – mühelos! Man muss den Wein auch erst einmal<br />

ein paar Minuten im Glas geben, bis er voll aufblüht. Dann offenbart<br />

die anfangs reduzierte Zitronennase auch den Duft von Pfirsichen,<br />

grüner Ananas und Tulpen. Eine „schieferne“ Komponente<br />

durchzieht den feinen Riesling am Gaumen, der sich zunächst<br />

dicht verwoben präsentiert, sich gen Abgang hin aber immer<br />

feiner aufdröselt, dadurch ein regelrechtes Schweben erzeugt.<br />

Das ist mal tänzelnd, mal geradlinig … und herrlich verspielt!<br />

Wir kennen diese Feinheit und Leichtigkeit nur von Riesling an<br />

Mosel, Saar und Ruwer – und werden, bei Weinen wie diesem,<br />

nicht müde unser Mantra zu wiederholen: Einige der preiswertesten<br />

und zugleich größten Weißweine überhaupt, sind hier in<br />

Deutschland für alle zum Greifen nah!<br />

Trinkreif ab sofort, Höhepunkt wohl ab 2022 bis 2032+.<br />

88 PINWAND no <strong>327</strong> | August 2021

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