PINwand Nr. 327
Weinmailing Ausgabe August 2021 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender
Weinmailing Ausgabe August 2021 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender
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DEUTSCHLAND MOSEL<br />
Molitor<br />
„SCHIEFERSTEIL“ RIESLING (TROCKEN, WEISSE KAPSEL), 2019<br />
Steil gehen mit Markus Molitor!<br />
DMO065119 „Schiefersteil“ Riesling (trocken, weiße Kapsel), 2019 12% Vol. 17,06 €/l 12,80 €<br />
92 Punkte<br />
PARKER<br />
Während es sich bei Markus Molitors Riesling<br />
„Haus Klosterberg“ tendenziell um den typischen<br />
Guts- und mundwässernden Zechwein handelt,<br />
zeigt der „Schiefersteil“ schon sehr viele Anlagen<br />
von Molitors großen trockenen Mosel-Weinen.<br />
Hier duftet es nach Petrol und Schiefer, Spontanvergärung,<br />
reifer gelber Frucht, aber eben auch nach<br />
einer zusätzlichen Dimension einer präzisen, fast kühl<br />
und knackig wirkenden Zitrusfrucht, die durch die reife<br />
Steinobstfrucht dringt und herbe Aspekte mit sich<br />
bringt. Man möchte sich schon in der Nase verlieren,<br />
die so einladend, pikant und saftig wirkt. Doch es geht<br />
am Gaumen nahtlos so weiter. Man kann es kaum fassen,<br />
dass dieser mundfüllende, saftige, überbordende<br />
und doch präzise Mosel-Riesling gerade einmal den<br />
Einstieg in das Molitor’sche Portfolio darstellt. Doch<br />
der Terroir-Meister ist mit so vielen guten Lagen gesegnet,<br />
dass er sich schon bei der Basis nicht lumpen<br />
lassen muss. Und dafür schätzen wir den Mann, der wie<br />
sonst keiner in Deutschland regelmäßig so hohe internationale<br />
Bewertungen in 99- und 100-Punkte-Gefilden<br />
erhält. So kann man sich nur wohlfühlen, genießen<br />
und schwärmen, wenn man den „Schiefersteil“ über die<br />
Zunge gleiten lässt. Voll und reif wirkt der Riesling zunächst,<br />
und im ersten Augenblick dominieren die gelben<br />
Früchte. Doch dann wird der Wein immer heller,<br />
immer zitrischer, immer druckvoller und präziser. Zur<br />
Zitrone und den Grapefruit- Noten kommt der rauchige<br />
Stein, das Kräutrige und das Steinsalz. Was für eine<br />
Balance zeigt sich hier zwischen reifer Süße, druckvoller<br />
Säure und dem blanken Stein, welche Kraft bei tänzelnder<br />
Leichtigkeit! Da ist die Flasche schnell geleert, und<br />
man bleibt beglückt zurück.<br />
Stephan Reinhardt: „Der 2019er Riesling Schiefersteil ist<br />
in der offenen, raffinierten und eleganten, schiefrigen Nase<br />
schön präzise und flintig. Saftig, pikant und elegant am<br />
Gaumen, mit großer Balance und einem anregenden kristallinen<br />
und salzigen Abgang, ist dies ein außergewöhnlicher<br />
Wein für 12,80 Euro ab Weingut. Er zeigt Dichte,<br />
Ausdruck und Länge, und man kann nicht aufhören, ihn zu<br />
trinken. Fabelhaft. Verkostet im Mai 2021.“<br />
Jetzt und sicher bis 2027 zu genießen.<br />
PINOT BLANC „EINSTERN *“, 2019<br />
Eleganz, Dichte und Spannung – Weißburgunder vom Riesling-Magier<br />
DMO067019 Pinot Blanc „Einstern *“, 2019 12% Vol. 19,73 €/l 14,80 €<br />
90 Punkte<br />
PARKER<br />
Es werden (allzu) oft Burgunder-Vergleiche bemüht,<br />
wenn es um deutsche Weine geht. Aber wer einmal<br />
Markus Molitors Pinot Blanc „Einstern *“ im Glas<br />
hatte, wird darum nicht herumkommen, unwillkürlich<br />
an exzellente Village-Weine aus der Bourgogne<br />
zu denken. Der Mann, dessen Weinberge mit rund<br />
94 % Riesling bestockt sind, hat einfach ein Händchen<br />
und ein enormes Gespür für Burgundersorten.<br />
Der 2019er Pinot Blanc „Einstern *“ ist das beste Beispiel<br />
für diesen Hang zu Klarheit und Eleganz, der sich<br />
neben den Rieslingen auch in seinen Burgundern widerspiegelt.<br />
Der Pinot Blanc „Einstern *“ wird komplett im<br />
Holz ausgebaut, wobei Molitor sowohl das große Fuder<br />
als auch in geringerem Maße das Barrique einsetzt,<br />
aber immer gerade so, dass das Holz zwar zu spüren ist,<br />
wenn man genau darauf achtet, allerdings auf die feine,<br />
nie die plakative Art. Es bietet die Bühne für die Rebsorte,<br />
steht aber nie im Vordergrund – ganz im Gegensatz<br />
zu vielen Weißburgunder-Interpretationen, die wir<br />
sonst aus Deutschland kennen. Vielleicht hat Molitor<br />
bei der Sorte deshalb die französische Bezeichnung beibehalten,<br />
um den „landestypischen“ Ansatz schon im<br />
Titel hervorzuheben.<br />
So ergibt sich ein Wein voller Raffinesse, Charme und<br />
Eleganz, der aromatisch nach Weinbergpfirsich und<br />
Reineclauden duftet, nach Jasmin und Baiser mit Zitronencreme,<br />
nach Heu, saftigen Birnen und einem Hauch<br />
von Honig. Was sich in diesem Jahr besonders intensiv<br />
zeigt, ist der Schieferboden, der diesem Weißburgunder<br />
seinen Stempel aufdrückt. Am Gaumen lebt der Weißburgunder<br />
in hohem Maße von seiner saftig cremigen<br />
Aromatik, dem Schmelz und einer gewissen Rauchigkeit,<br />
einer pikant herben Note und salziger Mineralität.<br />
Das ist ein wunderbarer Weißburgunder, der einen ganz<br />
eigenen Mosel- und Molitor-Charakter aufweist und in<br />
seiner Eleganz und Klarheit die deutsche Alternative für<br />
Burgunder-Liebhaber ist. Und wenn man sich den Preis<br />
anschaut, dann kann man nur bewundernd den Kopf<br />
schütteln.<br />
Stephan Reinhardt: „Das ist ein ausgezeichneter gastronomischer<br />
Wein, der zu Fisch oder weißem Fleisch serviert<br />
werden kann.“<br />
Ab sofort bis sicherlich 2026+.<br />
86 PINWAND no <strong>327</strong> | August 2021