PINwand Nr. 327

Weinmailing Ausgabe August 2021 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender Weinmailing Ausgabe August 2021 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

10.08.2021 Aufrufe

SPANIEN RIOJA Rodríguez „TABÚERNIGA“ DOCa RIOJA, TINTO 2018 (BIO) „Tabuérniga“: Wie schon im letzten Jahr unser Liebling unter Telmos spektakulären Lanzaga-Crus! max. 1 Fl. pro Kunde 96 Punkte TIM ATKIN SRI020618 „Tabúerniga“ DOCa Rioja, tinto 2018 14% Vol. 78,66 €/l 59,00 € ES-ECO-026-VAS © Jason Orton Beim „Tabuérniga“ (wahlweise mit oder, zumindest auf dem Etikett, ohne Akzent auf dem „e“) ringen selbst professionelle Kritiker um Worte! Die Worte die Parker-Verkoster Luis Gutiérrez für die schon im Vorjahr tatsächlich atemberaubende (im Original verwendet er die Vokabel „gobsmacking“) Balance dieses gemischten Satzes aus Tempranillo, Garnacha und Graciano (und sieben bis acht nicht zu identifizierenden roten und weißen Rebsorten) haben wir selbstverständlich nicht vergessen, sie beschreiben unseren Eindruck vom aktuellen 2018er absolut präziese! Tim Atkin indes befindet sich bereits in dunkelbeerig „geschichteter“ Ekstase (was auch die 96 Punkte sowie einen Ehrenplatz unter den „Wines of the year“ seines Rioja-Reports 2021 erklärt). Und ehrlich gesagt: Uns ist es ähnlich ergangen – was wirklich kein Wunder ist! Telmo Rodríguez bezeichnet die Lage „Tabuérniga“ als „außergewöhnlichen Ort“ in Labastida, einer kleinen Gemeinde in der Rioja Alavesa, die auf eine immerhin über 1300-jährige Weinbautradition zurückblicken kann. Ein weiterer „Kraft-Ort“, „an dem mittelalterliche Weinpressen in den Felsen zwischen den Weinbergen das Erbe früherer Zeiten bewachen“. Auch die Landschaft ist „atemberaubend“ schön, „Tabuérniga“ befindet sich in einem kleinen, isolierten Tal, das von Weinbergen durchzogen wird: einige davon aufgelassen, andere in Bewirtschaftung und viele andere, die Telmo und sein Verbündeter Pablo Eguzkiza dem Vergessen entrissen haben. 2011 kauften sie dem Winzer José Luis López, genannt „El Chifla“ vier Hektar kleinerer, von Feigen-, Mandel- und Pfirsichbäumen umgebenen Parzellen ab. „Dieser Weinberg hat 50 Jahre lang täglich diesen Winzer gesehen. In gewisser Weise haben wir seinen Weinberg und seine Arbeit geerbt. Wir verpflichten uns ihn zu pflegen zu hüten und einen großartigen Wein zu machen. Der Weinberg ist es auf jeden Fall!“ – und der „Tabuérniga“, liebe Kunden, ist es auch! Im Grunde wie die anderen Lanzaga-Crus vinifiziert (Spontanvergärung in offenen 3000-Liter-Bottichen aus Eichenholz und 14 bis 16 Monate im 1.500 Liter fassenden Fuderfass), wobei dieser Wein tatsächlich den Jahrgang „transzendiert“, seinen fulminanten Vorgängern – 2016 und 2017 waren spektakuär – in jeder Hinsicht Wasser und Wein reichen kann: In den ersten Momenten im Glas wieder diese sagenhafte florale Finesse (Veilchens, Lavendel bis fast Rosenblüten), die einem kühlen, „steinigen“ Schleier weicht. Das Bouquet dann sehr dicht, dann „leuchtendes Dunkel“ (Brombeeren, Blau- und Schwarzjohannisbeeren), das nach und nach „errötet“ (Kirsche, zart säuerliche Wildbeerenfrucht). Am Gaumen recht präsente, wunderbar strukturierende Tannine, eine feine, distinkte Säureader, die die kühle dunkle Frucht geradezu „singen“ lässt. Eine absolut brillante, unglaublich animierende Version des „Tabuérniga“, der dem „Las Beatas“ (bei Tim Atkin „Overall red wine of the year“!) sehr nahe kommt – zu einem im Vergleich unglaublich erschwinglichen Preis. Liebe auf den ersten Schluck! Himmelstürmer! Ideal ab etwa 2024, dann bis 2042+. 54 PINWAND no 327 | August 2021

Rodríguez RIOJA SPANIEN „LA ESTRADA“ DOCa RIOJA, TINTO 2018 (BIO) Lanzagas „La Estrada“: Tempranillo von Telmos Gnaden – fantastisch! SRI020518 „La Estrada“ DOCa Rioja, tinto 2018 14% Vol. 88,00 €/l 66,00 € ES-ECO-026-VAS „La Estrada Alta“ ist ein vergleichsweise winziger Weinberg von nur 0,64 Hektar Größe, der auf 610 Metern Höhe im westlichsten Teil der Gemeinde Lanciego mit äußerst kargen Böden. Diese in den 1940er-Jahren bepflanzte Lage wurde seinerzeit hauptsächlich mit Tempranillo und einer Graciano-Zugabe bestückt. Der nach Nordosten ausgerichtete Weinberg „thront“ im oberen Bereich eines Hangs mit reinem Kalkmergelboden. Ein Weinberg, der Telmo immer seiner „Tiefe und Ausgewogenheit“ wegen fasziniert hat. Trotz des vergleichsweise feuchten Jahrgangs 2018 war die Qualität des Leseguts exzellent. Ein weiteres bemerkenswertes Detail wollen wir Ihnen nicht vorenthalten, Telmo schreibt: „Wir haben La Estrada am 30. Oktober geerntet. Ein besonderer Tag, denn am Vorabend hatte es geschneit hatte, wir haben schneebestäubte Trauben gelesen, wie wir es in der Rioja vor 30 Jahren gewohnt waren ... Im Vergleich zu Jahrgängen davor ist La Estrada 2018 viel früher trinkreif. Er ist noch raffinierter, direkter und vertikaler.“ Aus der Reihe der raren Cru-Weine der Bodega Lanzaga, ist das der vermutlich max. 1 Fl. pro Kunde am „modernsten“ wirkende Wein. Und der deutliche Tempranillo-„Überhang“, der den Wein heuer so früh zugänglich sein lässt, macht sich im Duft mit vergleichsweise üppiger Beerenfrucht (Brombeeren, gequetschte Blaubeeren), dazu Pflaume und steinig-kalkiger Würzigkeit (die später um etwas Zimt und Süßholz bereichert wird) bemerkbar. „Vergleichsweise“, da jedes dieser Einzellagen-Wunder nach unserem Ermessen gar nicht anders kann als in jeglicher Hinsicht schlank und elegant wirken. Neben den schon erwähnten Beeren (jetzt auch säuerliche Johannis- und Himbeeren) tritt eine schon fast „atlantische“ Frische zutage (Meeresbrise nebst Salinität). Am Gaumen dann wieder Brombeeren, fast (rauch)fleischige Noten und vor allem eine dunkelschimmernde Mineralität (Austerschalen, die Textur wirkt minütlich „kalkiger“), dazu waldig-erdige Noten, griffige, dabei elegant feinkörnige und geradezu anregende Tannine. Länge und Nachhall wieder schlicht phänomenal – wenn das Telmos „Vertikalität“ ist, dann wollen wir ab jetzt nur noch diese! Großartig! Noch besser ab 2022, dann bis 2040+. © Krause 55

Rodríguez<br />

RIOJA SPANIEN<br />

„LA ESTRADA“ DOCa RIOJA, TINTO 2018 (BIO)<br />

Lanzagas „La Estrada“: Tempranillo von Telmos Gnaden – fantastisch!<br />

SRI020518 „La Estrada“ DOCa Rioja, tinto 2018 14% Vol. 88,00 €/l 66,00 €<br />

ES-ECO-026-VAS<br />

„La Estrada Alta“ ist ein vergleichsweise winziger<br />

Weinberg von nur 0,64 Hektar Größe, der auf 610 Metern<br />

Höhe im westlichsten Teil der Gemeinde Lanciego<br />

mit äußerst kargen Böden. Diese in den 1940er-Jahren<br />

bepflanzte Lage wurde seinerzeit hauptsächlich mit<br />

Tempranillo und einer Graciano-Zugabe bestückt. Der<br />

nach Nordosten ausgerichtete Weinberg „thront“ im<br />

oberen Bereich eines Hangs mit reinem Kalkmergelboden.<br />

Ein Weinberg, der Telmo immer seiner „Tiefe<br />

und Ausgewogenheit“ wegen fasziniert hat. Trotz des<br />

vergleichsweise feuchten Jahrgangs 2018 war die Qualität<br />

des Leseguts exzellent. Ein weiteres bemerkenswertes<br />

Detail wollen wir Ihnen nicht vorenthalten,<br />

Telmo schreibt: „Wir haben La Estrada am 30. Oktober<br />

geerntet. Ein besonderer Tag, denn am Vorabend hatte<br />

es geschneit hatte, wir haben schneebestäubte Trauben<br />

gelesen, wie wir es in der Rioja vor 30 Jahren gewohnt<br />

waren ... Im Vergleich zu Jahrgängen davor ist<br />

La Estrada 2018 viel früher trinkreif. Er ist noch raffinierter,<br />

direkter und vertikaler.“ Aus der Reihe der raren<br />

Cru-Weine der Bodega Lanzaga, ist das der vermutlich<br />

max. 1 Fl. pro Kunde<br />

am „modernsten“ wirkende Wein. Und der deutliche<br />

Tempranillo-„Überhang“, der den Wein heuer so früh<br />

zugänglich sein lässt, macht sich im Duft mit vergleichsweise<br />

üppiger Beerenfrucht (Brombeeren, gequetschte<br />

Blaubeeren), dazu Pflaume und steinig-kalkiger Würzigkeit<br />

(die später um etwas Zimt und Süßholz bereichert<br />

wird) bemerkbar. „Vergleichsweise“, da jedes dieser<br />

Einzellagen-Wunder nach unserem Ermessen gar nicht<br />

anders kann als in jeglicher Hinsicht schlank und elegant<br />

wirken. Neben den schon erwähnten Beeren (jetzt<br />

auch säuerliche Johannis- und Himbeeren) tritt eine<br />

schon fast „atlantische“ Frische zutage (Meeresbrise<br />

nebst Salinität). Am Gaumen dann wieder Brombeeren,<br />

fast (rauch)fleischige Noten und vor allem eine dunkelschimmernde<br />

Mineralität (Austerschalen, die Textur<br />

wirkt minütlich „kalkiger“), dazu waldig-erdige Noten,<br />

griffige, dabei elegant feinkörnige und geradezu anregende<br />

Tannine. Länge und Nachhall wieder schlicht<br />

phänomenal – wenn das Telmos „Vertikalität“ ist, dann<br />

wollen wir ab jetzt nur noch diese!<br />

Großartig! Noch besser ab 2022, dann bis 2040+.<br />

© Krause<br />

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