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PINwand Nr. 327

Weinmailing Ausgabe August 2021 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

Weinmailing Ausgabe August 2021 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

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Thillardon<br />

BEAUJOLAIS FRANKREICH<br />

„LES CARRIÈRES“ CHÉNAS, ROUGE 2020 (BIO)<br />

Junger Chénas voller Saftigkeit und Spannung. Ein Wein zum Verlieben!<br />

FBJ050120 „Les Carrières“ Chénas, rouge 2020 11,5% Vol. 26,60 €/l 19,95 €<br />

FR-BIO-15<br />

„Les Carrières“ stammt aus einer Parzelle mit Silexböden,<br />

die sich – wie ihr Name schon vermuten lässt<br />

– auf dem Terrain eines ehemaligen Steinbruchs befindet.<br />

Wenn man diesen Wein neben dem schwebend<br />

leichtfüßigen Gamay aus Moulin à Vent im Glas hatte,<br />

wird augenscheinlich klar, wie sehr das Terroir hier<br />

prägt. Der Silex sorgt für einen engmaschigen Wein,<br />

der enormen Druck am Gaumen erzeugt, sich enorm<br />

seriös präsentiert und doch die pure Eleganz der nach<br />

wie vor preiswerten Region Burgunds betont.<br />

Die Brüder Paul-Henri und Charles arbeiten im Weinberg<br />

seit 2011 wird bio-zertifiziert (seit 2008 schon mit<br />

vielen biodynamischem Komponenten). Im Keller wird<br />

so zurückhaltend wie möglich vinifiziert: zarte Extraktion,<br />

keine Mostschwefelung, keine Filtration oder<br />

Schönung sowie ein Ausbau in größeren neutralen Gebinden.<br />

2019 erwies sich erneut als Herausforderung<br />

für die Region: erst Frühjahrsfröste, dann auch noch<br />

Hagel im August – die Erntemengen waren entsprechend<br />

klein, unsere Allokation ist es leider auch! Dafür<br />

verblüfft uns der Jahrgang mit einer enormen Klarheit<br />

und Charmeoffensive, wie wir sie bisweilen auch von<br />

den Pinot Noirs der Côte d’Or kennen.<br />

Dieser aufgrund des Verzichts auf Filtration zart trübe,<br />

dabei durchsichtig rubinrote Chénas duftet fein nach<br />

Hagebutten, Sauerkirschen und Himbeeren. Transparenz<br />

und Feinheit lauten hier die Stichworte. Am Gaumen<br />

da zeigt sich der Wein dicht, aber nicht in Form von<br />

schwerem und sprödem Tannin (hier nicht wesentlich<br />

ausgeprägter als bei einem stoffigen Rosé), sondern es<br />

ist die Frucht, die hier regelrecht ins Korsett eingebunden<br />

wurde, die den Wein bündelt. Was uns besonders<br />

gefällt ist die Textur des Weins, die (äußerst angenehm!)<br />

an Kreidestaub erinnert. Ein Hauch Rosenblätter, rosa<br />

Pampelmusen und Walderdbeeren hallen nach. Ein<br />

höchst sinnlicher Wein, der schmeichelt ohne sich niederer<br />

Mittel zu bedienen, der sich nicht anbiedert aber<br />

wunderschön anschmiegt. William Kelley (Wine Advocate),<br />

der die Domaine enorm schätzt („Die Brüder<br />

Thillardon werden immer stärker und entwickeln sich<br />

schnell zu einem der heute aufregendsten Erzeuger im<br />

Beaujolais.“), hat den aktuellen Jahrgang noch nicht verkostet,<br />

schloss aber seinen Bericht im Vorjahr mit diesen<br />

Worten ab, denen wir uns nur anschließen können:<br />

„Alle Weine sind wärmstens zu empfehlen.“<br />

Schon jetzt eine Offenbarung! Bis mindestens 2030.<br />

„MOULIN À VENT“ MOULIN-À-VENT, ROUGE 2019<br />

Transzendental schwebender Beaujolais vom rosa Granit<br />

FBJ050719 Moulin à Vent, rouge 2019 12,5% Vol. 30,66 €/l 23,00 €<br />

Auf mehreren ausgewählten Einzelparzellen rund um<br />

die berühmte Mühle, das Wahrzeichen der ganzen<br />

Region, wachsen in biologischem Anbau die Reben<br />

für diesen spektakulären Tropfen, die auf kargen von<br />

mineralischen Adern durchzogenen rosa Granitböden<br />

stehen. Das Ergebnis ist stets der transzendentalste<br />

aller Beaujolais aus dem Hause Thillardon. Er ist der<br />

Inbegriff eines Leichtbau-Weins, dessen feine Frucht<br />

förmlich aus dem Glas schwebt. In kleinen 20-Kilo-<br />

Kisten lesen die Brüder Paul-Henri und Charles hier<br />

ihre Gamay-Trauben, die binnen weniger Minuten ins<br />

Weingut gebracht werden können, wo alles mittels<br />

Schwerkraft geschieht, um das Lesegut möglichst zu<br />

schonen. Wie einen Tee lassen die Gebrüder diesen<br />

Wein dann mazerieren, anstatt die Maische dauernd<br />

zu belüften oder den Tresterhut für mehr Volumen<br />

zu stößeln. So soll das Allerfeinste der Traube extrahiert<br />

werden. Daher wird der Wein auch lediglich in<br />

neutralen Gebinden wie Beton- und Stahltanks und<br />

gebrauchten 228- bis 600-Liter-Fässern ausgebaut.<br />

Der „Moulin à Vent“ duftet ungemein frisch nach Minze,<br />

Herzkirschen und Kirschpastillen – ein höchst eleganter<br />

Rotwein, der im Glas sicherlich auch gern einmal<br />

als Weißwein durchgeht. Am Gaumen sind die Tannine<br />

buttrig weich, die feine Säurestruktur leitet den kirschigen<br />

und fruchtintensiven Beaujolais. Der Cru<br />

Moulin-à-Vent liefert häufig die finessenreichsten und<br />

elegantesten Weine des Beaujolais, die eine schon<br />

fast referenzartige Frische auszeichnet und deren<br />

mineralischer Kern mit feinster Präzision diesen sinnlichen<br />

Gamay, einem großen Pinot Noir ähnlich, prägt!<br />

Ein Beaujolais, der uns an feinsten Chambolle-Musigny<br />

erinnert, sich allerdings deutlich leichtfüßiger und zugänglicher<br />

gibt. Ganz klar: Für unseren Geschmack einer<br />

der schönsten, elegantesten Beaujolais-Interpretationen<br />

der Region. PS: Meiningers Sommelier zeichnete<br />

vor wenigen Jahren diesen Wein mit der zweithöchstem<br />

Wertung einer breit angelegten Beaujolais-Verkostung<br />

aus. Das Fazit der Jury: „natural at its best“!<br />

Ab sofort bis 2029+.<br />

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