ÖPC TEAM AUSTRIA GUIDE - TOKYO 2020
Teambroschüre TEAM AUSTRIA TOKYO 2020
Teambroschüre TEAM AUSTRIA TOKYO 2020
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
SPONSOREN<br />
PARTNER<br />
Herzlichen Dank an unsere Sponsoren, Partner und Fördergeber!
INHALT<br />
Sponsoren und Partner...........................................................................................................2<br />
Editorial.......................................................................................................................................4<br />
Paralympics <strong>TOKYO</strong> <strong>2020</strong>.......................................................................................................6<br />
Austragungsorte <strong>TOKYO</strong> <strong>2020</strong>..............................................................................................7<br />
Sportarten und AthletInnen <strong>TOKYO</strong> <strong>2020</strong>.........................................................................8<br />
Das Klassifizierungssystem....................................................................................................9<br />
Medaillenspiegel der österreichischen AthletInnen.................................................... 10<br />
Wettkampfplan <strong>TOKYO</strong> <strong>2020</strong>..............................................................................................11<br />
TV-Übertragungen im ORF................................................................................................. 12<br />
<strong>ÖPC</strong>-Kommunikationskanäle............................................................................................. 13<br />
<strong>TEAM</strong> <strong>AUSTRIA</strong> <strong>TOKYO</strong> <strong>2020</strong>.............................................................................................. 14<br />
<strong>ÖPC</strong>-Delegation <strong>TOKYO</strong> <strong>2020</strong>............................................................................................ 37<br />
Virtuelles Österreich-Haus................................................................................................. 39<br />
<strong>TOKYO</strong> - die größte Metropolregion der Welt............................................................... 43<br />
Playbook <strong>TOKYO</strong> <strong>2020</strong>.......................................................................................................... 44<br />
<strong>ÖPC</strong>-Einkleidung.................................................................................................................... 47<br />
Nützliche Infos und Kontakte............................................................................................ 49<br />
Empfehlungen der Österreichischen Botschaft in <strong>TOKYO</strong>......................................... 50<br />
Geschichte der Paralympics............................................................................................... 52<br />
BONUS: Teamfoto................................................................................................................. 28<br />
3
WILLKOMMEN<br />
いらっしゃいませ<br />
WELCOME<br />
Am 24. August eröffnen wir das Österreich-Haus. Das klingt nach<br />
normalen Paralympischen Spielen, schließlich steht das Haus für<br />
Begegnung, für Austausch und vor allem für das gemeinsame Feiern.<br />
Bei diesen Paralympics ist aber alles anders. Das Österreich-Haus ist<br />
diesmal kein Treffpunkt in Tokyo, die Begegnungen finden virtuell statt.<br />
Es ist nicht die einzige Änderung bei denen auf dieses Jahr verschobenen<br />
Spielen. Da sind die Vorsichtsmaßnahmen und Herausforderungen.<br />
Aber beim Paralympic Team Austria ist die Vorfreude auf <strong>TOKYO</strong> <strong>2020</strong><br />
dennoch spürbar.<br />
Der bekannte paralympische Spirit wird anders sein, das ist allen klar.<br />
Keine Begegnungen, kaum Kontakte, dafür so viel Schutz wie möglich.<br />
Die AthletInnen sind bereit, alle Restriktionen in Kauf zu nehmen, wenn<br />
die Spiele nur stattfinden können. „Alles besser als eine Absage“, so der<br />
einhellige Tenor bei der Einkleidung. Es geht um große Träume, um fünf<br />
Jahre der Vorbereitung auf dieses große Ziel und um die Chance, sich<br />
sportlich zu messen.<br />
Unser oberstes Ziel ist es, die SportlerInnen und das gesamte Team<br />
bestmöglich nach Tokyo und nach den Spielen gut und gesund wieder<br />
nach Hause zu bringen. An den 12 Wettkampftagen soll aber der Sport<br />
und die AthletInnen im Mittelpunkt stehen. Unser Team ist auch darauf<br />
bestens vorbereitet.<br />
4
Dass wir sorgenfrei nach Tokyo reisen können, ist auch unseren<br />
langjährigen Sponsoren und Partnern zu verdanken, ohne die wir die<br />
Herausforderungen der Pandemie nicht bewältigen könnten und die<br />
uns auch in schwierigen Zeiten weiter treu zur Seite stehen. So ist es<br />
möglich, unserem Anspruch, den SportlerInnen das bestmögliche Umfeld<br />
bieten zu können, gerecht zu werden.<br />
Viel Spaß beim Lesen des „Team Austria Guide“ mit allen Infos rund um<br />
die Paralmypics in Tokyo!<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch im „Virtuellen Österreich-Haus“ über<br />
die <strong>ÖPC</strong>-Website täglich um 19:00 Uhr.<br />
Mehr Infos auf www.oepc.at<br />
© Thomas Polzer<br />
Präsidentin BM in a.D. Maria Rauch-Kallat, MBA<br />
Generalsekretärin Mag. a Petra Huber<br />
5
DIE XVI. SOMMER-PARALYMPICS<br />
<strong>TOKYO</strong> <strong>2020</strong><br />
12 Wettkampftage, 22 Sportarten<br />
4.400 AthletInnen, 170 Nationen<br />
24. August bis 05. September 2021<br />
4.400 170<br />
AthletInnen aus Ländern<br />
IN<br />
13<br />
TAGEN<br />
WERDEN<br />
540<br />
MEDAILLEN<br />
VERGEBEN<br />
Im Sommer 2021 ist Japan der Mittelpunkt der Sportszene. Die Stadt<br />
Tokyo ist Gastgeber der Olympischen und Paralympischen Spiele <strong>2020</strong>.<br />
Vom 23. Juli bis zum 08. August 2021 finden die Olympischen Sommerspiele<br />
statt, im Anschluss daran die XVI. Paralympics vom 24. August bis<br />
05. September 2021.<br />
Bei den Paralympics werden 4.400 AthletInnen aus rund 170<br />
Nationen erwartet. 22 Sportarten sind vertreten, aufgeteilt auf die<br />
zwei Wettkampfregionen. Die Disziplinen Badminton und Taekwondo<br />
feiern in <strong>TOKYO</strong> <strong>2020</strong> Premiere und sind erstmals im paralympischen<br />
Programm dabei. Insgesamt gibt es 540 Medaillen-Entscheidungen.<br />
Aufgrund der Covid-19 Pandemie werden leider wahrscheinlich, wie bei<br />
den Olympischen Spielen, keine japanischen ZuschauerInnen in <strong>TOKYO</strong><br />
<strong>2020</strong> zugelassen sein. Gemessen<br />
an den verkauften Tickets sind die<br />
Paralympischen Spiele, nach den<br />
Olympischen Spielen und der Fußball-<br />
Weltmeisterschaft, die drittgrößte<br />
Sportveranstaltung der Welt. Die<br />
Maskottchen für <strong>TOKYO</strong> <strong>2020</strong> sind<br />
Someity (Paralympische Spiele) und<br />
Miraitowa (Olympische Spiele).<br />
6
AUSTRAGUNGSORTE<br />
<strong>TOKYO</strong> <strong>2020</strong><br />
Die Sportstätten für die Sommerspiele befinden sich in zwei Zonen<br />
innerhalb von Tokyo: die Heritage Zone und die Tokyo Bay Zone.<br />
Diese beiden Zonen erstrecken sich quer durch die Stadt und bilden ein<br />
„Unendlichkeitssymbol“.<br />
7
SPORTARTEN UND<br />
ATHLETINNEN <strong>TOKYO</strong> <strong>2020</strong><br />
Kanu<br />
• Markus Mendy Swoboda<br />
Leichtathletik<br />
• Natalija Eder<br />
• Thomas Geierspichler<br />
• Bil Marinkovic<br />
Radfahren<br />
• Walter Ablinger<br />
• Ernst Bachmaier<br />
• Elisabeth Egger<br />
• Thomas Frühwirth<br />
• Alexander Gritsch<br />
• Yvonne Marzinke<br />
Reiten<br />
• Bernd Brugger<br />
• Pepo Puch<br />
• Julia Sciancalepore<br />
• Valentina Strobl<br />
Rollstuhl-Tennis<br />
• Thomas Flax<br />
• Nico Langmann<br />
• Martin Legner<br />
• Josef Riegler<br />
Schwimmen<br />
• Andreas Ernhofer<br />
• Janina Falk<br />
• Andreas Onea<br />
Tischtennis<br />
• Krisztian Gardos<br />
Triathlon<br />
• Florian Brungraber<br />
• Günther Matzinger<br />
8
DAS KLASSIFIZIERUNGSSYSTEM<br />
Die Paralympics sind der institutionalisierte Wettkampfsport für AthletInnen<br />
mit Körper- und Sehbehinderung wie auch mentaler Behinderung (nur in den<br />
Sportarten Leichtathletik, Schwimmen und Tischtennis).<br />
Um bei den Wettkämpfen Chancengleichheit für alle AthletInnen herzustellen,<br />
werden diese in jeder Sportart in unterschiedliche Klassen eingeteilt. Dieses<br />
System soll sicherstellen, dass wie im Wettkampf für SportlerInnen ohne<br />
Behinderung, Technik, Taktik, Fitness und mentale Stärke entscheidend sind<br />
für den Sieg und nicht die Art der Behinderung.<br />
Da jede Sportart unterschiedliche Fähigkeiten und Fertigkeiten verlangt, hat<br />
jede Sportart ihr eigenes Klassifizierungssystem, je nachdem, wie sehr die Art<br />
der Behinderung die sportliche Leistung in der jeweiligen Disziplin beeinflusst.<br />
Eine Einschränkung der Arme wird beispielsweise die sportliche Leistung in<br />
einem Laufbewerb weniger beeinflussen als in einem Schwimmbewerb.<br />
Je nach Art der Behinderung kann es aber sein, dass die Klassifizierung mehrmals<br />
im Verlauf der Sportkarriere durchgeführt wird und eine Neubewertung<br />
der AthletInnen erfolgen muss.<br />
Mehr Infos zur Klassifizierung in den einzelnen Sportarten gibt es unter:<br />
www.oepc.at/sport/klassifizierung/<br />
9
MEDAILLENSPIEGEL DER<br />
ÖSTERREICHISCHEN ATHLETINNEN<br />
Sommer-Paralympics<br />
Jahr Ort Nation Gold Silber Bronze TOTAL<br />
1960 Rom ITA 11 8 11 30<br />
1964 Tokyo JPN 4 1 7 12<br />
1968 Tel Aviv ISR 2 7 10 19<br />
1972 Heidelberg GER 6 6 6 18<br />
1976 Toronto CAN 18 16 17 51<br />
1980 Arnheim NED 14 23 8 45<br />
1984 New York + Stoke USA/GBR 14 20 10 44<br />
1988 Seoul KOR 13 7 15 35<br />
1992 Barcelona ESP 5 4 13 22<br />
1996 Atlanta USA 6 6 10 22<br />
2000 Sydney AUS 2 7 6 15<br />
2004 Athen GRE 8 10 4 22<br />
2008 Peking CHN 4 1 1 6<br />
2012 London GBR 4 3 6 13<br />
2016 Rio BRA 1 4 4 9<br />
SUMME 112 123 28 363<br />
Winter-Paralympics<br />
Jahr Ort Nation Gold Silber Bronze TOTAL<br />
1976 Örnsköldsvik SWE 5 16 14 35<br />
1980 Geilo NOR 6 10 6 22<br />
1984 Innsbruck AUT 34 19 17 70<br />
1988 Innsbruck AUT 20 10 14 44<br />
1992 Tignes FRA 8 3 9 20<br />
1994 Lillehammer NOR 7 16 12 35<br />
1998 Nagano JPN 7 16 11 34<br />
2002 Salt Lake City USA 9 10 10 29<br />
2006 Turin ITA 3 4 7 14<br />
2010 Vancouver CAN 3 4 4 11<br />
2014 Sochi RUS 2 5 4 11<br />
2018 PyeongChang KOR - 2 5 7<br />
SUMME 104 115 113 332<br />
10
WETTKAMPFPLAN<br />
<strong>TOKYO</strong> <strong>2020</strong><br />
AUGUST<br />
SEPTEMBER<br />
Sportart<br />
24<br />
DI<br />
25<br />
MI<br />
26<br />
DO<br />
27<br />
FR<br />
28<br />
SA<br />
29<br />
SO<br />
30<br />
MO<br />
31<br />
DI<br />
01<br />
MI<br />
02<br />
DO<br />
03<br />
FR<br />
04<br />
SA<br />
05<br />
SO<br />
Eröffnungs-/<br />
Schlussfeier<br />
Kanu<br />
Leichtathletik<br />
Radfahren<br />
(Bahn)<br />
Radfahren<br />
(Straße)<br />
Reiten<br />
Rollstuhl-Tennis<br />
Schwimmen<br />
Tischtennis<br />
Triathlon<br />
Eröffnungs-/Schlussfeier<br />
Vorrunden<br />
Medaillenevents<br />
Angeführt sind nur Sportarten mit österreichischer Beteiligung<br />
Eröffnungsfeier: 24.08.2021 Schlussfeier: 05.09.2021<br />
11
TV-ÜBERTRAGUNGEN IM ORF<br />
Uhrzeit ORF1 DATUM ORF SPORT+ Uhrzeit<br />
12:45-16:00 Eröffnungsfeier LIVE 24.08. - -<br />
11:45-12:05<br />
Zusammenfassung mit<br />
Eröffnungsfeier<br />
25.08.<br />
Highlights<br />
Eröffnungsfeier<br />
20:15-23:00<br />
11:00-11:20 Zusammenfassung TAG 1 26.08. Highlights TAG 1 20:15-20:35<br />
12:40-13:00 Zusammenfassung TAG 2 27.08. Highlights TAG 2 22:30-22:50<br />
11:30-11:50 Zusammenfassung TAG 3 28.08. Highlights TAG 3 20:15-20:35<br />
12:50-13:10 Zusammenfassung TAG 4 29.08. Highlights TAG 4 20:15-20:35<br />
13:10-13:30 Zusammenfassung TAG 5 30.08. Highlights TAG 5 20:15-20:35<br />
11:00-11:20 Zusammenfassung TAG 6 31.08. Highlights TAG 6 20:15-20:35<br />
10:20-10:40 Zusammenfassung TAG 7 01.09. Highlights TAG 7 20:15-20:35<br />
10:20-10:40 Zusammenfassung TAG 8 02.09. Highlights TAG 8 20:15-20:35<br />
11:00-11:20 Zusammenfassung TAG 9 03.09. Highlights TAG 9 20:15-20:35<br />
11:40-12:00 Zusammenfassung TAG 10 04.09. Highlights TAG 10 20:15-20:35<br />
12:10-12:30 Zusammenfassung TAG 11 05.09.<br />
Schlussfeier LIVE +<br />
Highlights TAG 11<br />
13:00-16:00<br />
+ 20:15-20:35<br />
13:10-13:30 Zusammenfassung TAG 12 06.09. Highlights TAG 12 20:15-20:35<br />
12:40-13:40 Alle Highlights 12.09. - -<br />
- - 14.09. Alle Highlights 22:00-23:00<br />
REMINDER: Paralympic Report<br />
30-minütiger Livestream aus den Studios in Wien und Tokyo, täglich von 24.<br />
August bis 05. September 2021 um 19:00 Uhr auf www.oepc.at<br />
12
<strong>ÖPC</strong>-KOMMUNIKATIONSKANÄLE<br />
Aktuelle News über die Erfolge der österreichischen AthletInnen in <strong>TOKYO</strong> <strong>2020</strong>?<br />
Die vielen Kommunikationskanäle des <strong>ÖPC</strong> halten Sie stets am neuesten Stand:<br />
Besuchen Sie unsere Website www.oepc.at sowie die Social-Media-Kanäle des<br />
<strong>ÖPC</strong> (Facebook, Instagram, Twitter) oder unseren Youtube-Kanal, der laufend<br />
aktuelle Videos zu den Paralympics in <strong>TOKYO</strong> <strong>2020</strong> präsentiert.<br />
Unter www.oepc.at gibt es neben dem „Virtuellen Österreich-Haus“ (näheres<br />
dazu ab Seite 39) auch die Möglichkeit, sich für den täglichen Newsletter und für<br />
Presseaussendungen während der Paralympics anzumelden.<br />
13
<strong>TEAM</strong> <strong>AUSTRIA</strong> <strong>TOKYO</strong> <strong>2020</strong><br />
Österreichs AthletInnen bei den Paralympics<br />
KANU<br />
Paralympisch seit:<br />
RIO 2016<br />
Austragungsort: Sea Forest Waterway<br />
Datum: 02.09. - 04.09.2021<br />
Wettkampfplan:<br />
02.09.2021 09:50 – 10:00 Uhr: Mendy Swoboda – 200m Herren KL2 – Vorlauf<br />
11:30 – 11:40 Uhr: Mendy Swoboda – 200m Herren VL3 - Vorlauf<br />
03.09.2021<br />
09:51 – 11:57 Uhr: Mendy Swoboda – 200m Herren KL2 – Halbfinale &<br />
Finale + Siegerehrung<br />
10:19 – 12:26 Uhr: Mendy Swoboda – 200m Herren VL3 – Halbfinale &<br />
Finale + Siegerehrung<br />
Markus Mendy Swoboda<br />
Im Jahr 1997 hat sich im Leben des damals 7-jährigen Mendy Swoboda aus<br />
Altenberg bei Linz einiges verändert, als er in die Förderschnecke der elterlichen<br />
Hackschnitzelheizung gerät. Das schnelle Eingreifen des Vaters hat ihn zwar<br />
gerettet, beide Beine mussten jedoch abgenommen werden, eines unterhalb<br />
des Knies, das andere knapp über dem Knie. Vor dem Unfall sportlich sehr<br />
aktiv, begann der 8-jährige Mendy bereits ein Jahr danach wieder mit dem<br />
Training. Im Alter von 10 Jahren saß er das erste Mal im Kajak, mit 20 Jahren<br />
gewann er seinen ersten Weltmeistertitel. Der Rest ist ein glänzendes Kapitel<br />
österreichischer Sport-Geschichte. „Das Wasser hat schon immer eine wichtige<br />
Rolle in meinem Leben gespielt, da fühle ich mich einfach wohl.“ Wie gut er auf<br />
dem Wasser performt, bewies Swoboda 2016 in Rio mit Silber. Danach folgte eine<br />
durchwachsene Zeit. Ein Grund mehr, warum er in Tokyo noch einmal abräumen<br />
möchte: „Ich will mir beweisen, dass ich es noch draufhabe. Dafür gebe ich im<br />
Training alles.“<br />
14
LEICHTATHLETIK<br />
Paralympisch seit:<br />
Austragungsort:<br />
Datum:<br />
Wettkampfplan:<br />
27.08.2021<br />
28.08.2021<br />
29.08.2021<br />
02.09.2021<br />
03.09.2021<br />
ROM 1960<br />
Olympic Stadium<br />
27.08. - 05.09.2021<br />
10:37 – 10:49 Uhr: Thomas Geierspichler – Herren 400m –<br />
Klasse T52 – Vorlauf<br />
20:13 – 21:25 Uhr: Thomas Geierspichler – Herren 400m –<br />
Klasse T52 – Finale + Siegerehrung<br />
11:04 – 12:29 Uhr: Natalija Eder – Damen Speerwurf –<br />
Klasse F13 – Finale + Siegerehrung<br />
21:45 – 21:59 Uhr: Thomas Geierspichler – Herren 1.500m – Klasse T52 –<br />
Vorlauf<br />
20:40 – 22:02 Uhr: Thomas Geierspichler – 1.500m –<br />
Klasse T52 – Finale + Siegerehrung<br />
10:32 – 12:39 Uhr: Bil Marinkovic – Herren Diskus –<br />
Klasse F11 – Finale + Siegerehrung<br />
09:30 – 12:02 Uhr: Natalija Eder – Damen Kugel –<br />
Klasse F12 – Finale + Siegerehrung<br />
15
Natalija Eder<br />
London, Rio, Tokyo. Natalija Eder nimmt ihre dritten Paralympics in Angriff.<br />
Bislang lief es für die Athletin mit Sehbehinderung äußerst erfolgreich, 2012 und<br />
2016 kehrte sie jeweils mit Bronze zurück. In ihrer Kindheit konnte Eder noch<br />
komplett sehen, musste jedoch aufgrund einer Augenerkrankung im Alter von<br />
15 Jahren lernen mit Sehbeeinträchstigungen zu leben und begann bereits ein<br />
Jahr nach ihrer Erkrankung Fünfkampf zu trainieren. Die gebürtige Weißrussin<br />
beschloss, sich auf den Speer zu konzentrieren. Der Grund? „Weil man im<br />
Speerwurf am besten die fehlenden Körpermaße mit Technik kompensieren kann.“<br />
Eine Entscheidung, die Eder nicht bereuen sollte. Neben den beiden Paralympics-<br />
Medaillen hängen auch zwei WM-Medaillen (Silber, Bronze) zu Hause, zudem<br />
erfüllte sie sich 2018 mit der EM-Goldmedaille einen lange gehegten Traum. In<br />
Tokyo will Eder noch einmal voll angreifen.<br />
Thomas Geierspichler<br />
Spricht man in Österreich über Paralympics, fällt als erstes meistens ein Name:<br />
Thomas Geierspichler. Der Salzburger hat mit seinen Erfolgen und seiner<br />
einzigartigen Geschichte viele Menschen bewegt. Weltmeister, vielfacher<br />
Weltrekordhalter, Europameister und seit 2004 und 2008 am Traumziel jedes<br />
Sportlers: Gold bei den Paralympics in Athen und Peking! Dazu noch 3x Silber und<br />
4x Bronze. Geierspichler sitzt im Rollstuhl und was auf den ersten Blick wie ein<br />
Widerspruch aussieht, ist in Wirklichkeit der Sieg eines Mannes über sein Schicksal.<br />
1994 erlitt der Salzburger bei einem Autounfall eine Querschnittlähmung. Nach<br />
Drogen- und Alkoholproblemen rappelte er sich auf, kämpfte sich zurück ins<br />
Leben und an die Spitze des Para-Sports. Der sensationelle Weg von Geierspichler<br />
an die Weltspitze begann mit der Bronzemedaille im Rollstuhl-Marathon bei<br />
den paralympischen Spielen in SYDNEY 2000. Dann wurde er Europameister im<br />
Halbmarathon in Lissabon und über 10.000 Meter in Nottwil, sowie 2002 vier Mal<br />
Weltmeister in Lille. Die nächsten Triumphe: Unzählige Weltrekorde über 800m<br />
bis 10.000 Meter und im Marathon. Und schließlich als vorläufiger Höhepunkt<br />
der Laufbahn des mehrfachen Weltmeisters: die paralympische Goldmedaille in<br />
ATHEN 2004 und sensationell Marathon-Gold in PEKING 2008 mit Weltrekord!<br />
Geierspichler hat das Unglaubliche geschafft. Er hat seine physische Behinderung<br />
in positive Energie, Lebensfreude und Erfolgswillen umgepolt. Mit geistiger<br />
Stärke, Selbstvertrauen und einem starken Glauben, aus dem er seine Kraft<br />
schöpft. Auf diesem Weg des Erfolges geht Thomas Geierspichler weiter, zu neuen<br />
internationalen sportlichen Zielen und Höchstleistungen. Mit konsequentem<br />
und intensivem Training, das viel Zeit und Kraft kostet. Was ihn antreibt? „Das<br />
Bewusstsein, durch meine Willenskraft, Motivation und Unbeirrbarkeit Vorbild<br />
für viele Menschen zu sein!“<br />
16
Bil Marinkovic<br />
„Gold medal, Bil Marinkovic!“, tönte es bei den Paralympics 2004 in Athen aus den<br />
Lautsprechern. Im Speerwurf hatte sich der Wiener selbst die Krone aufgesetzt.<br />
„Die Goldene ist zwar schon lange her, ich erinnere mich aber immer noch sehr<br />
gerne daran. Bei den Paralympics Erster zu werden und die Bundeshymne zu<br />
hören, ist das größte Gefühl überhaupt“, so Marinkovic. „Ich arbeite daran, das<br />
wieder zu erleben.“ Jedoch mit dem Diskus und nicht mit dem Speer. Ab LONDON<br />
2012 wurde der Speer in seiner Klasse gestrichen. Marinkovic, der seit seinem<br />
15. Lebensjahr fast zur Gänze erblindet ist, nahm es locker, holte sich Bronze<br />
im Diskuswurf und damit seine zweite Paralympics-Medaille. Inzwischen ist er<br />
zwar über 45 Jahre alt, zählt aber noch lange nicht zum alten Eisen. Ganz im<br />
Gegenteil: Bei den Paralympics <strong>TOKYO</strong> <strong>2020</strong> will es Bil Marinkovic noch einmal<br />
allen zeigen.<br />
17
RADFAHREN<br />
Paralympisch seit:<br />
Austragungsort:<br />
NEW YORK 1984 (Straße) / ATLANTA 1996 (Bahn)<br />
Izu Velodrome (Bahn),<br />
Fuji International Speedway (Straße)<br />
Datum: 25.08.2021 - 28.08.2021 (Bahn),<br />
31.08.2021 - 03.09.2021 (Straße)<br />
Wettkampfplan:<br />
25.08.2021 10:00 – 14:25 Uhr: Yvonne Marzinke – Damen 3000m Individuell – Klasse<br />
C1-3 – Finale + Siegerehrung<br />
27.08.2021<br />
31.08.2021<br />
01.09.2021<br />
10:00 – 15:30 Uhr: Yvonne Marzinke – Damen 500m Zeitfahren – Klasse<br />
C1-3 – Finale + Siegerehrung<br />
08:00 – 12:57 Uhr: Yvonne Marzinke – Klasse C1-3 / Walter Ablinger –<br />
Klasse H3 / Thomas Frühwirth – Klasse H4 / Alexander Gritsch – Klasse H4<br />
/ Ernst Bachmaier – Klasse H1 / Elisabeth Egger – Klasse H1-3 – Damen &<br />
Herren Zeitfahren + Siegerehrung<br />
09:35 – 17:03 Uhr: Walter Ablinger – Klasse H3 / Thomas Frühwirth<br />
– Klasse H4 / Alexander Gritsch – Klasse H4 / Ernst Bachmaier – Klasse<br />
H1-2 / Elisabeth Egger – Klasse H1-4 – Damen & Herren Straßenrennen +<br />
Siegerehrung<br />
02.09.2021<br />
15:30 – 16:45 Uhr: Klasse H1-5 – Mixed Team Relay + Siegerehrung<br />
03.09.2021<br />
09:35 – 12:39 Uhr: Yvonne Marzinke – Damen Klasse C1-3 –<br />
Straßenrennen + Siegerehrung<br />
Walter Ablinger<br />
Walter Ablinger beschreibt sich gerne mit den Worten bodenständig und religiös.<br />
Auf dem Rennrad ändert sich das schlagartig. „Sobald das Helmband zu ist, bin<br />
ich in einer anderen Welt. Dann bin ich wie ein Rennpferd, einfach nur Vollgas.“<br />
Und das funktioniert für den Oberösterreicher seit vielen Jahren gut, auch<br />
weil er sich von seinem alten Motto „Pokal oder Spital“ verabschiedet hat und<br />
konstant Spitzenplätze einfährt. Bei den Paralympischen Spielen 2012 in London<br />
gewann Ablinger Gold und Silber, ein Jahr später holte er sich auch noch den<br />
18
WM-Titel. In RIO 2016 jubelte er über Silber im Einzelzeitfahren. Am individuell<br />
angefertigten Handbike möchte der seit 1999 aufgrund eines Arbeitsunfalls<br />
querschnittgelähmte Profisportler in Tokyo nun zur nächsten Medaille fahren.<br />
Wenn er in den Flieger nach Japan steigt, wird er rund 50.000 Trainings- und<br />
Rennkilometer rund um den Globus abgespult haben. „So viele Chancen für<br />
Paralympics-Medaillen werde ich nicht mehr kriegen – und ich fliege sicher nicht<br />
ans andere Ende der Welt, um 15. zu werden, ich will wieder um Gold, Silber und<br />
Bronze mitfahren.“<br />
Ernst Bachmaier<br />
Ernst Bachmaier ist ein Kämpfer. Der Oberösterreicher hat sein Leben nach einem<br />
schweren Autounfall, bei dem er sich unverschuldet einen hohen Querschnitt<br />
zuzog, voll im Griff. Nach einigen Jahren des Haderns hat er im Sport seine<br />
Erfüllung gefunden und es dort zu Höchstleistungen gebracht. Vier Wochen lang<br />
musste er nach dem schicksalhaften Autounfall künstlich beatmet werden. Erst<br />
danach gelang es ihm selbstständig, zum Teil mit Sauerstoffzufuhr, zu atmen.<br />
Eine harte Zeit. „Für mich hatte das Leben keinen Sinn mehr, ich konnte meinen<br />
geliebten Beruf, die Tischlerei, die auch ein Hobby war, nicht mehr ausüben<br />
und mit dem Motorradfahren und der Jagerei war es ebenso vorbei.“ Einzig<br />
seiner Mutter zuliebe, die schon zwei Jahre zuvor ihren Mann durch einen<br />
Herzinfarkt verloren hatte, kämpfte er sich so dahin und verdrängte die immer<br />
wieder aufkeimenden negativen Gedanken. Erst Jahre später, 2010 um genau zu<br />
sein, entdeckte er das Handbike für sich. Ein Gesamtweltcupsieg und ein neuer<br />
Marathon-Weltrekord in seiner Klasse (1:31:11 Stunden) waren die Belohnung<br />
für die harte Arbeit. Bachmair ist auch für spektakuläre Aktionen zu haben, so<br />
erklomm er den Großglockner oder umrundete den Neusiedler See. In Tokyo will<br />
er seine Karriere mit einer Medaille krönen.<br />
Elisabeth Egger<br />
Elisabeth Egger ist das „Küken“ im Rad-Team. Während ihre TeamkollegInnen<br />
allesamt über 30 Jahre alt sind, feierte die Oberösterreicherin Anfang Juni ihren<br />
25. Geburtstag. Egger, die mit einer spastischen Tetraparese lebt, hat einen<br />
steilen Aufstieg hinter sich: Ihr erstes Handbike-Training absolvierte sie 2016.<br />
„Seither trainiere ich regelmäßig mindestens 10 Stunden pro Woche.“ Neben<br />
einem 30-Stunden-Job wohlgemerkt. Eggers Zeiten verbesserten sich rasant,<br />
den bislang größten Erfolg feierte sie ausgerechnet in ihrer Heimat. Bei der<br />
Paracycling-EM in Oberösterreich holte sie in der Kategorie WH3 Silber. In Tokyo<br />
wird Egger erstmals bei Paralympics dabei sein.<br />
19
Thomas Frühwirth<br />
Medaillen sind für Thomas Frühwirth kein Anreiz. Obwohl er viele davon zu<br />
Hause hängen hat: „Mir geht es darum, im Wettkampf über meine Grenzen zu<br />
gehen, mich zu überwinden und alles herauszuholen.“ Ein harmloser Sturz im<br />
Motorsport hatte für ihn zu einer inkompletten Querschnittlähmung geführt,<br />
worauf er die Liebe zum Ausdauersport für sich entdeckt hat. Nach unzähligen<br />
Erfolgen im Triathlon brauchte „Tigger Tom“ – so sein Spitzname – eine neue<br />
Herausforderung. Gesucht, gefunden – seither misst sich Frühwirth mit den<br />
besten Handbikern der Welt und mischt stets um die Spitzenplätze mit. So auch<br />
bei seiner Paralympics-Premiere 2016 in Rio de Janeiro, wo er auf Anhieb die<br />
Silbermedaille im Einzelzeitfahren gewinnen konnte. „Ein unglaubliches Gefühl,<br />
aber ich habe schon bald darauf daran gedacht, wo ich mich noch verbessern<br />
kann“, ist Frühwirth erst dann zufrieden, wenn er seine Leistung 100-prozentig<br />
abrufen kann. In Tokyo will er es nochmals wissen. „Ich habe heuer sieben große<br />
internationale Rennen hinter mir und das schlechteste Ergebnis war Platz zwei“,<br />
ist der Steirer zuversichtlich. „Zwar war Jetze Plat fünf Mal vor mir, aber um es<br />
allen verständlich zu machen: Er ist der Marcel Hirscher unseres Sports. Ich kann<br />
aber sicher von einer traumhaften Saison sprechen. Ich habe überhaupt kein<br />
Problem damit der Beste vom Rest zu sein.“<br />
Alexander Gritsch<br />
„Niemand kann garantieren, dass ich mein Ziel erreiche, aber wenn man nicht<br />
aufgibt, hat man sein Ziel nie verloren.“ So lautet das Motto von Alexander<br />
Gritsch. Es waren harte Jahre, die der Tiroler nach seinem schweren Verkehrsunfall<br />
im Jahr 2005 durchleben sollte. Er musste sich mit einem Leben im Rollstuhl<br />
anfreunden. Ein Schlüsselerlebnis im Jahr 2007 brachte aber die große Wende<br />
für den Tarrenzer. Sein Freund Erwin Vögele meinte, dass er „kein fauler Hund<br />
sein soll und sich einen Sport auswählen“ solle. Naheliegend war das Handbike<br />
und Gritsch begann zu trainieren. Bald wurden erste Erfolge sichtbar und das<br />
Handbike von der Stange hatte ausgedient. Mentor Vögele und Christian Trois<br />
vom Gasthaus Harlander in Imst luden 15 Freunde und Gönner zum Steakessen<br />
ein, mit der Auflage, dass jeder genug Geld einstecken solle. „Das war wirklich<br />
ein berührender Moment, als alle ihre 1.000 Euro auf den Tisch legten und sich<br />
sogar noch weitere Sponsoren meldeten“, blickt der Polizist zurück. Damit war<br />
das renntaugliche Handbike, vorwiegend aus Kohlefaser hergestellt, finanziert<br />
und es taten sich neue sportliche Ufer auf. Das Training wurde professionalisiert<br />
und erste Staatsmeister-Titel und andere Erfolge stellten sich ein. Mittlerweile<br />
ist auch der Top-Trainer Michael Flir ins Boot geholt worden und Gritsch trainiert<br />
20
nach strengem Plan und mit eisernem Willen. Bei der Paracycling-WM in Portugal<br />
2021 schaffte er es sensationell auf das Podium: „Mit einer Medaille habe ich<br />
überhaupt nicht gerechnet. Ich wollte unter die Top fünf kommen, der Bronzerang<br />
ist unglaublich.“ Vielleicht gelingt ja auch in Tokyo eine Überraschung.<br />
Yvonne Marzinke<br />
Der Radsport begleitet Yvonne Marzinke schon ihr ganzes Leben lang – doch dass<br />
sie einmal eine Profi-Karriere einschlagen würde, hat sie sich nicht erträumen<br />
lassen. Marzinke hat eine angeborene Behinderung, die sich schwerwiegend auf<br />
ihren Gleichgewichtssinn und ihre Kraft in den Armen und Beinen auswirkt: Eine<br />
Plexuslähmung im linken Arm (Erb’sche Lähmung), einen Spitz-/Klumpfuß am<br />
rechten Bein und 4 cm Beinverkürzung. „Bereits als Kind saß ich gerne auf dem<br />
Rad, denn hier war der Unterschied zu nicht behinderten Kindern fast nicht zu<br />
merken. Es war außerdem die einzige Sportart, die sich gut mit meiner Behinderung<br />
ausführen ließ. Später wurde das Radfahren neben einem Vollzeitjob zu meinem<br />
intensivsten und liebsten Hobby“, erinnert sie sich. Bei einem MTB-Hobbyrennen<br />
in Saalbach-Hinterglemm wurde Marzinke damals vom Bayrischen Landeskader<br />
entdeckt und weiter gefördert, sodass sie 2007 zum ersten Mal bei einer Para-<br />
Cycling WM für Deutschland an den Start gehen durfte. Seit 2005 lebt und<br />
trainiert sie in Österreich. „Ich lebe am wunderschönen Mondsee und fühle mich<br />
als Österreicherin.“ Nachdem sie die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten<br />
hatte, wurde Marzinke im November 2017 vom Österreichischen Bundesheer als<br />
Heeressportlerin angestellt. Mit der Teilnahme in Tokyo geht für Marzinke „ein<br />
großer Traum in Erfüllung“.<br />
21
REITEN<br />
Paralympisch seit: ATLANTA 1996<br />
Austragungsort: Equestrian Park<br />
Datum: 26.08. - 30.08.2021<br />
Wettkampfplan:<br />
26.08.2021 15:00 – 22:35 Uhr: Pepo Puch – Grade II / Julia Sciancalepore – Grade I /<br />
Valentina Strobl – Grade V / Bernd Brugger – Grade IV – Individual Test +<br />
Siegerehrung<br />
28.08.2021<br />
29.08.2021<br />
30.08.2021<br />
17:00 – 22:06 Uhr: Pepo Puch – Grade II / Julia Sciancalepore – Grade I /<br />
Valentina Strobl – Grade V / Bernd Brugger – Grade IV – Team Test to Music –<br />
Tag 1<br />
18:00 – 20:45 Uhr: Pepo Puch – Grade II / Julia Sciancalepore – Grade I /<br />
Valentina Strobl – Grade V / Bernd Brugger – Grade IV – Team Test to Music –<br />
Tag 2 + Siegerehrung<br />
15:00 – 22:15 Uhr: Pepo Puch – Grade II / Julia Sciancalepore – Grade I /<br />
Valentina Strobl – Grade V / Bernd Brugger – Grade IV – Individual<br />
FreestyleTest + Siegerehrung<br />
Bernd Brugger<br />
Nach einem folgenschweren Reitunfall im Jänner 2012 erwachte der<br />
gebürtige Österreicher Bernd Brugger im Krankenhaus und konnte keine<br />
seiner Extremitäten bewegen – Diagnose: Querschnittlähmung aufgrund eines<br />
zertrümmerten Halswirbels. „Die Ärzte haben mir geraten, einen elektrischen<br />
Rollstuhl anzuschaffen. Obwohl nicht einmal klar war, ob ich den mit den Händen<br />
bedienen kann. Ich habe mir nur gedacht: Hauptsache ich lebe“, so Brugger. Doch<br />
gleichzeitig entschloss sich der ehemalige Trainer der Spanischen Hofreitschule –<br />
noch während seines Aufenthalts auf der Intensivstation – zu kämpfen. Und so,<br />
nach drei Monaten intensiven Trainings und Hippotherapie, verließ er am 3. Mai<br />
die Rehaeinrichtung und konnte wieder gehen – zwar noch langsam, aber aus<br />
eigener Kraft. Gleichzeitig erhielt er von seinem Physiotherapeuten kurz vor der<br />
Entlassung aus der Reha noch das schönste Geschenk: Die Freigabe zum Reiten.<br />
Seither widmet sich Brugger wieder seiner großen Leidenschaft, dem Pferdesport.<br />
Und gemeinsam mit Pepo Puch, Julia Sciancalepore und Valentina Strobl wird er<br />
Österreichs Para-Dressur-Kader bei den Paralympics in Tokyo vertreten.<br />
22
Pepo Puch<br />
Im August 2008 änderte ausgerechnet eine Sicherheitsweste Pepo Puchs<br />
Leben von Grund auf. Bei einem Turnier in Schenefeld explodierte durch einen<br />
technischen Defekt die Airbag-Weste, Puch war in der Weste gefangen, konnte<br />
sich beim Absturz daher nicht abrollen, erlitt im Bereich des dritten und vierten<br />
Halswirbels einen inkompletten Querschnitt. Puch: „Sekunden nach dem Unfall<br />
hab´ ich gedacht, dass nichts passiert ist. Du glaubst, du schnaufst zwei Mal<br />
durch und es geht gleich wieder. Aber es war nicht so.“ Sechs Monate Aufenthalt<br />
in der Klinik in der Schweiz, sein Rückenmark war durchtrennt, er entging der<br />
künstlichen Beatmung nur knapp. Anfangs war Puch vom Hals abwärts gelähmt,<br />
doch er gab nicht auf, arbeitete extrem hart an seinem Comeback ins Leben. „Das<br />
ist Stress pur, aber wenn du einmal den Kopf in den Sand steckst, kommst du<br />
nicht mehr hoch“, so der gebürtige Grazer. Er schaffte es: zuerst bewegte er nach<br />
Wochen den linken Zeh, später konnte er sich selbst wieder an der Nase kratzen,<br />
ein Kipferl essen, zu Weihnachten stand er bereits unter dem Weihnachtsbaum<br />
(„Meine Tochter sollte mich nicht auf einem Weihnachtsfoto im Rollstuhl<br />
sehen!“). Puch: „Dieser Tag hat mein Leben verändert, aber deswegen negiere<br />
ich den Tag nicht, es ist für mich kein Freitag, der 13te. Mein Blick geht nach<br />
vorne!“ Bereits vor dem Unfall nahm Puch als Reiter an Olympischen Spielen<br />
(2004 in Athen) teil. In LONDON 2012 war er dann erstmals bei Paralympics am<br />
Start – und wie: Gold und Bronze war die Ausbeute. Vier Jahre später in RIO 2016<br />
holte er erneut Gold und dazu noch eine Silbermedaille. Vier Silbermedaillen bei<br />
Weltreiterspielen und zahlreiche weitere Titel stehen ebenfalls auf der Vita.<br />
Julia Sciancalepore<br />
Julia Sciancalepore und Pferde, das passt einfach. Bereits im Alter von 8 Jahren<br />
hat sie mit dem Reitsport begonnen – aus Liebe zu den Pferden. Sciancalepore<br />
erfuhr ihre körperliche Beeinträchtigung durch einen Fehler während ihrer<br />
Geburt, aufgrund Sauerstoffmangels kam es zu einer Cerebralparese. Den<br />
Fixplatz im paralympischen ReiterInnen-Team hat sich die junge Grad II-Athletin<br />
für die Paralympics in RIO 2016 mit zwei Vize-Staatsmeistertitel erkämpft. 2016<br />
hat sich die Nachwuchshoffnung genau 5 Jahre nach ihrem ersten Turnier und<br />
ein Jahr nach ihrem internationalen Debüt damit das Ticket für die Paralympics<br />
RIO 2016 erritten. Platz acht mit dem Team war ein guter Beginn, in Tokyo sind<br />
die Ziele größer.<br />
23
24<br />
Valentina Strobl<br />
Bereits als Kind fühlte Valentina Strobl eine gewisse Verbundenheit zu Tieren,<br />
besonders zu Pferden. Schon im Alter von sechs Jahren begann sie deshalb mit<br />
dem Reitsport, vier Jahre später folgte der Einstieg in den Turniersport. Im Alter<br />
von 13 Jahren wurde bei Strobl schließlich Multiple Sklerose diagnostiziert.<br />
Starke Gleichgewichtsstörungen waren die Folge. „Reiten war zu dieser Zeit<br />
eine Art Therapie für mich. Reiten fiel mir wesentlich leichter als gehen.“ 2015<br />
startete Strobl erstmals bei einem internationalen Juniorenturnier. In den<br />
folgenden Jahren war sie Teil des österreichischen Juniorenkaders und nahm<br />
2018 an der Junioren-Europameisterschaft in Fontainebleau teil. Während<br />
ihrer Maturazeit im Jahr 2019 wurde Strobl auf den Parasport aufmerksam. So<br />
bestritt sie während schriftlicher und mündlicher Matura sogar ein Paradressur-<br />
Turnier. Nur kurz später fixierte die Tirolerin die erstmalige Qualifikation für die<br />
Paralympics: Gemeinsam mit Pepo Puch, Julia Sciancalepore und Bernd Brugger<br />
schaffte sie den Sprung nach Tokyo.
ROLLSTUHL-TENNIS<br />
Paralympisch seit:<br />
Austragungsort:<br />
Datum:<br />
Wettkampfplan:<br />
27.08.2021<br />
BARCELONA 1992<br />
Ariake Tennis Park<br />
27.08. - 04.09.2021<br />
11:00 – 20:00 Uhr: Herren Einzel – 1. Runde<br />
28.08.2021<br />
29.08.2021<br />
30.08.2021<br />
31.08.2021<br />
01.09.2021<br />
02.09.2021<br />
03.09.2021<br />
04.09.2021<br />
11:00 – 20:00 Uhr: Herren Doppel – 1. Runde<br />
11:00 – 20:00 Uhr: Herren Einzel & Doppel – 2. Runde<br />
11:00 – 20:00 Uhr: Herren Einzel – 3. Runde & Doppel – Viertelfinale<br />
11:00 – 20:00 Uhr: Herren Einzel – Viertelfinale & Doppel – Halbfinale<br />
11:00 – 20:00 Uhr: Herren Einzel – Halbfinale<br />
12:00 – 20:00 Uhr: Herren Einzel & Doppel – Spiel um Platz 3<br />
12:00 – 18:00 Uhr: Herren Doppel – Finale + Siegerehrung<br />
12:00 – 18:00 Uhr: Herren Einzel – Finale + Siegerehrung<br />
Thomas Flax<br />
All-In. So lautete das Motto von Thomas Flax. Gemeint war damit die Teilnahme<br />
bei den Paralympics in Tokyo. Für den Vorarlberger gab es keinen Plan B, Paris<br />
2024 wäre keine Option gewesen. Umso erlösender war die Nachricht, dass<br />
er in der japanischen Metropole dabei sein wird. Seit einem folgenschweren<br />
Mountainbike Unfall im Sommer 2007 sitzt Flax im Rollstuhl, durch den Sport<br />
arbeitete er sich zurück ins Leben. Und setzte sich eine Paralympics-Teilnahme<br />
in den Kopf. „Es war, seit ich klein bin immer mit Gänsehaut verbunden, wenn<br />
ich an Olympische Spiele oder Paralympics gedacht habe. Bis vor zehn Jahren<br />
war das immer etwas für andere oder die ganz Großen. Ich war begeisterter Fan<br />
und Zuseher, habe mich selbst rausgenommen“, so Flax. „Dann habe ich erkannt,<br />
25
dass man nicht jünger wird. Wenn du dir den Traum erfüllen willst, musst du es<br />
angehen und durchziehen. Ich habe mir ein Herz genommen und die letzten drei<br />
bis vier Jahre alles investiert. Dann kannst du sagen, dass du alles dafür getan<br />
hast – finanziell, körperlich, mental.“ Das Risiko hat sich ausgezahlt.<br />
Nico Langmann<br />
Wo Nico Langmann drauf steht, steckt ganz viel Kampfgeist drin. „Das ist<br />
sicher meine Hauptstärke – und darauf bin ich richtig stolz“, ist der Shooting-<br />
Star im Tennis auch deshalb ein beliebter Trainingspartner für die Top-5 der<br />
Welt. „Ich will jede Chance nützen, mich mit den besten Spielern zu messen.“<br />
Dafür geht es auch schon einmal um 7 Uhr auf den Trainingsplatz. Für den<br />
Erfolg überlässt Langmann, der seit einem Autounfall im Alter von zwei Jahren<br />
querschnittgelähmt ist, nämlich nichts dem Zufall. „Ich war nie der Typ, dem<br />
alles super-leicht gefallen ist, aber das habe ich mit viel harter Arbeit aufgeholt.“<br />
Seine Eltern wollten ihn von Beginn an bewusst nicht anders behandeln: „Wenn<br />
ich Kekse wollte, musste ich in der Küche einen Weg finden, an das oberste<br />
Regal zu kommen. Also bin ich nur mit den Armen hinaufgeklettert.“ 2016 in<br />
Rio de Janeiro war Langmann das erste Mal bei Paralympics – eine wertvolle<br />
Erfahrung für den damals Jüngsten im Paralympic Team Austria und einen der<br />
Hauptdarsteller im Film „Vom Fallen und Fliegen“, dessen Karriere durch einen<br />
schweren Ski-Unfall 2015 beinahe ein jähes Ende genommen hätte. Nach einem<br />
schweren Schädelbasisbruch durch einen 15-Meter-Absturz mussten fast alle<br />
Gesichtsknochen durch Titanplatten ersetzt werden. Sechs Wochen später hat<br />
sich Langmann – zum Schrecken seiner Eltern – selbst die Trainingsfreigabe<br />
erteilt und ist mit einem Eishockey-Helm am Kopf wieder auf dem Platz gewesen.<br />
Dieser junge Mann ist wirklich hart im Nehmen!<br />
Martin Legner<br />
Martin Legner, Legende. So könnte man den 59-Jährigen beschreiben. Seit einem<br />
Paragleitunfall 1988 kann Legner seine Beine nicht mehr bewegen, die Muskeln<br />
am Oberkörper sind dafür umso ausgeprägter. „Ansonsten ließe sich der Alltag<br />
kaum bewältigen“, beschreibt der Tiroler. Wenn er sich etwa über das Geländer<br />
im Stiegenhaus hantelt, anstatt den langsameren Treppenlift zu nehmen. Sein<br />
tägliches Tennistraining rentiert sich also doppelt. Auf dem Platz schlug es sich<br />
von Beginn an in Erfolgen nieder. In Barcelona bei seiner Paralympics-Premiere<br />
kam Legner bis ins Viertelfinale, 2000 schrammte er in Sydney im Spiel um Platz<br />
drei nur knapp an einer Medaille vorbei. Ansonsten ließ Legner keinen Erfolg auf<br />
der internationalen Rollstuhl-Tennis-Tour aus – er gewann Grand-Slam-Turniere,<br />
auch dreimal das Masters, kurz: Legner ist mit seinen über 1.150 Einzel- und<br />
1.000 Doppelsiegen Weltrekordhalter auf der Tour. In Tokyo wird er zum achten<br />
Mal bei Paralympics dabei sein – einfach legendär.<br />
26
Josef Riegler<br />
Spricht Josef Riegler über Tennis, strahlt er über das ganze Gesicht. Das war nicht<br />
immer so, denn als Kind hat er nie Tennis gespielt. Die gelbe Filzkugel kam erst<br />
in Rieglers Leben, als es der Rollstuhl auch tat. Der Niederösterreicher ist seit<br />
20 Jahren querschnittgelähmt. Als er im Sommer 2001 seinem Schwager beim<br />
Abriss einer Hütte half, kam er unter einem Holzbalken zu liegen. Während sich<br />
alle um die klaffende Wunde an seinem linken Bein sorgten, klingelten bei Riegler<br />
schon die Alarmglocken: „Ich sah die Wunde, aber spürte nichts. Da wusste ich,<br />
dass etwas nicht stimmt“. Im Krankenhaus St. Pölten folgte dann die traurige<br />
Gewissheit. Inzwischen trainiert Riegler drei Mal pro Woche am Tenniscourt, in<br />
der Weltrangliste hat er sich längst unter die Top-50 geschoben. In Tokyo hat<br />
der Texingtaler einiges vor: „Ich will nicht nur rüber fliegen, um dabei zu sein,<br />
sondern auch etwas zeigen. Zumindest eine Runde will ich gewinnen.“<br />
27
28
29
SCHWIMMEN<br />
Paralympisch seit:<br />
Austragungsort:<br />
Datum:<br />
Wettkampfplan:<br />
25.08.2021<br />
26.08.2021<br />
27.08.2021<br />
28.08.2021<br />
29.08.2021<br />
30.08.2021<br />
31.08.2021<br />
02.09.2021<br />
03.09.2021<br />
ROM 1960<br />
Tokyo Aquatics Centre<br />
25.08. - 03.09.2021<br />
10:18 – 10:25 Uhr: Janina Falk – 100m Butterfly – Klasse S14 – Vorlauf<br />
10:25 – 10:33 Uhr: Andreas Ernhofer – 50m Brust – Klasse SB3 – Vorlauf<br />
18:12 – 19:07 Uhr: Janina Falk – 100m Butterfly – Klasse S14 – Finale + Siegerehrung<br />
18:39 – 19:26 Uhr: Andreas Ernhofer – 50m Brust – Klasse SB3 – Finale + Siegerehrung<br />
09:15 – 09:23 Uhr: Andreas Onea – 100m Brust – Klasse SB8 – Vorlauf<br />
09:17 – 09:26 Uhr: Andreas Ernhofer – 100m Freistil – Klasse S4 – Vorlauf<br />
17:14 – 18:18 Uhr: Andreas Onea – 100m Brust – Klasse SB8 – Finale + Siegerehrung<br />
17:15 – 18:01 Uhr: Andreas Ernhofer – 100m Freistil – Klasse S4 – Finale + Siegerehrung<br />
09:40 – 09:49 Uhr: Janina Falk – 200m Freistil – Klasse S14 – Vorlauf<br />
17:36 – 18:52 Uhr: Janina Falk – 200m Freistil – Klasse S14 – Finale + Siegerehrung<br />
09:35 – 09:48 Uhr: Andreas Ernhofer – 150m Lagen – Klasse SM4 – Vorlauf<br />
10:37 – 10:47 Uhr: Andreas Onea – 200m Lagen – Klasse SM8 – Vorlauf<br />
17:27 – 19:06 Uhr: Andreas Ernhofer – 150m Lagen – Klasse SM4 – Finale + Siegerehrung<br />
18:42 – 20:07 Uhr: Andreas Onea – 200m Lagen – Klasse SM8 – Finale + Siegerehrung<br />
09:38 – 09:46 Uhr: Janina Falk – 100 Brust – Klasse SB14 – Vorlauf<br />
17:28 – 18:37 Uhr: Janina Falk – 100 Brust – Klasse SB14 – Finale + Siegerehrung<br />
09:31 – 09:44 Uhr: Andreas Ernhofer – 200m Freistil – Klasse S4 – Vorlauf<br />
17:28 – 18:39 Uhr: Andreas Ernhofer – 200m Freistil – Klasse S4 – Finale + Siegerehrung<br />
09:59 – 10:09 Uhr: Janina Falk – 200m Lagen – Klasse SM14 – Vorlauf<br />
17:42 – 19:09 Uhr: Janina Falk – 200m Lagen – Klasse SM14 – Finale + Siegerehrung<br />
10:10 – 10:18 Uhr: Janina Falk – 100m Rücken – Klasse S14 – Vorlauf<br />
10:57 – 11:05 Uhr: Andreas Ernhofer – 50m Freistil – Klasse S4 – Vorlauf<br />
18:11 – 19:32 Uhr: Janina Falk – 100m Rücken – Klasse S14 – Finale + Siegerehrung<br />
19:32 – 20:33 Uhr: Andreas Ernhofer – 50m Freistil – Klasse S4 – Finale + Siegerehrung<br />
09:36 – 09:43 Uhr: Andreas Onea – 100m Butterfly – Klasse S8 – Vorlauf<br />
10:02 – 10:10 Uhr: Andreas Ernhofer – 50m Rücken – Klasse SB3 – Vorlauf<br />
17:30 – 18:46 Uhr: Andreas Onea – 100m Butterfly – Klasse S8 – Finale + Siegerehrung<br />
18:24 – 19:58 Uhr: Andreas Ernhofer – 50m Rücken – Klasse SB3 – Finale + Siegerehrung<br />
30
Andreas Ernhofer<br />
Andreas Ernhofer feiert in Tokyo seine Premiere beim drittgrößten<br />
Sportereignis der Welt. Erst vor sieben Jahren, im Sommer 2014, hatte sich der<br />
Niederösterreicher bei einem Badeunfall drei Halswirbel gebrochen und sitzt<br />
seither im Rollstuhl. Nach der Matura stieg der Feuerwehrmann im Sommer 2016<br />
ins Schwimmtraining ein. Erste Erfolge stellten sich schnell ein. 2018 die ersten<br />
internationalen Siege – beim ersten Großevent, der Schwimm-EM 2018, konnte<br />
Ernhofer direkt eine Medaille gewinnen. Mit der Teilnahme in Tokyo erfüllt sich<br />
der 24-Jährige einen großen Traum. „Das ist das Größte! Als Kind habe ich immer<br />
die Olympischen Spiele verfolgt, jetzt bin ich selbst bei Paralympics dabei.“ Dabei<br />
sein soll nicht alles sein: „Natürlich träume ich von einer Medaille. Wenn am Tag<br />
X alles zusammenspielt, ist das sicher drin.“<br />
Janina Falk<br />
Janina Falk wird in Tokyo erstmals bei Paralympics dabei sein – und Geschichte<br />
schreiben. Die 18-Jährige hat einen rasanten Aufstieg hinter sich und konnte<br />
inzwischen bereits mehrere Medaillen, auch bei Welt- und Europameisterschaften,<br />
gewinnen. „Das Wasser ist mein Element, dort fühle ich mich frei und kann<br />
mich so richtig auspowern“, sagt die 88-fache Österreichische Staatsmeisterin.<br />
Falk wird als erste österreichische Athletin im Schwimmen mit einer mentalen<br />
Behinderung bei Paralympics antreten. „Das wird sicher etwas ganz Großes. Es<br />
freut mich, mit meinem Vorbild Andi Onea in Tokyo dabei zu sein“, strahlen ihre<br />
Augen, wenn sie an das Großereignis denkt. Der Spirit im Schwimm-Team stimmt<br />
jedenfalls: „Wir pushen und motivieren uns gegenseitig, das macht richtig Spaß.“<br />
Andreas Onea<br />
Andreas Onea nimmt bereits seine vierten Paralympics in Angriff. „Die Vorfreude<br />
ist riesengroß, wir haben lange darauf hintrainiert. Nach der Verschiebung um<br />
ein Jahr hatten wir noch mehr Zeit für hochwertige Trainingseinheiten, ich fühle<br />
mich gut vorbereitet.“ Die Paralympics-Reise des Niederösterreichers begann<br />
2008 in Peking, im Alter von 16 Jahren holte er den starken 6. Platz. Vier Jahre<br />
später schrammte Onea in London als Vierter hauchdünn an einer Medaille vorbei,<br />
in Rio war es dann aber so weit: Bronze über 100 Meter Brust. „Unvergessliche<br />
Momente! Wenn ich daran zurückdenke, bekomme ich heute noch Gänsehaut“,<br />
sagt Onea. Seine vierten Spiele sollen keineswegs seine letzten sein: „Paralympics<br />
in Los Angeles kann man sich eigentlich nicht entgehen lassen. 2028 ist definitiv<br />
mein Fernziel, wenn ich körperlich fit bleibe, will ich das in Angriff nehmen.“ Der<br />
Niederösterreicher sieht seine Behinderung als „Geschenk Gottes“. Im Alter von<br />
sechs Jahren musste dem Vorzeige-Athleten nach einem Autounfall der linke<br />
31
32<br />
Arm amputiert werden. „Eigentlich hätte ich an der Unfallstelle sterben müssen,<br />
doch ich lebe und bin unglaublich dankbar – auch für alles, was nach dem<br />
Unfall folgte.“ Ein Jahr später beginnt Onea mit dem Schwimmen als Therapie<br />
für Muskelstärke und Stabilisation der Wirbelsäule. Sein Hauptantrieb sind die<br />
Beine, daher fehlt ihm der Arm keineswegs und der Rest ist Geschichte: heute<br />
trainiert der vielseitige Schwimmer, der auch als ORF-Moderator überzeugt, bis<br />
zu 18-mal pro Woche. Kraft-, Schwimm-, Stabilisations- und Ergometertraining<br />
– das volle Programm.
TISCHTENNIS<br />
Paralympisch seit: ROM 1960<br />
Austragungsort: Tokyo Metropolitan Gymnasium<br />
Datum: 25.08. - 30.08.2021<br />
Wettkampfplan:<br />
25.08.2021 16:40 – 18:00 Uhr: Herren Einzel – Klasse MS10 – Qualifikation<br />
26.08.2021<br />
16:00 – 17:10 Uhr: Herren Einzel – Klasse MS10 – Qualifikation<br />
27.08.2021<br />
28.08.2021<br />
16:00 – 17:20 Uhr: Herren Einzel – Klasse MS10 – Qualifikation &<br />
Viertelfinale<br />
10:20 – 11:00 Uhr: Herren Einzel – Klasse MS10 – Viertelfinale & Halbfinale<br />
14:20 – 15:00 Uhr: Herren Einzel – Klasse MS10 – Halbfinale<br />
29.08.2021<br />
18:45 – 20:00 Uhr: Herren Einzel – Klasse MS10 – Finale + Siegerehrung<br />
Krisztian Gardos<br />
Ein 40 Millimeter großer Ball, der die Welt bedeutet. Im Leben von Krisztian<br />
Gardos dreht sich alles um Tischtennis. Der Tiroler stammt aus einer wahren<br />
Tischtennis-Dynastie: Vater und Mutter waren Tischtennistrainer, bereits<br />
in jungen Jahren verbrachten die Brüder Robert und Krisztian viel Zeit in der<br />
Tischtennishalle. Als die beiden im Alter von 18 Jahren nach Österreich kommen,<br />
sind sie bereits eine der besten Doppel-Paarungen der Welt, auf bestem Weg<br />
nach ganz oben. Krisztian spielt mit Schmerzen, beißt die Zähne zusammen, bis<br />
es nicht mehr geht. Diagnose: Hüftarthrose. „Dadurch ist meine Beweglichkeit<br />
eingeschränkt und ich kann nicht mehr die Umfänge wie früher trainieren.“<br />
Dennoch steht er beinahe täglich zwischen drei und sechs Stunden am Tisch. Die<br />
ersten Früchte für die harte Arbeit erntet Gardos 2015 in Peking, wo er erstmals<br />
in die Top-10 der Weltrangliste vorrückt und so das Ticket für die Paralympics<br />
2016 in Rio de Janeiro löst. Dort kämpft er sich bei seiner Premiere bis ins<br />
Halbfinale und gewinnt sein Spiel um Bronze – es ist die erste Medaille für das<br />
Paralympic Team Austria am Zuckerhut. Aber damit nicht genug, legt Gardos bei<br />
der Weltmeisterschaft 2018 nach – und jubelt ebenso über Bronze im Einzel.<br />
33
Nun will der Toyota-Markenbotschafter auch bei den Paralympics ganz nach<br />
vorne: „Es muss viel zusammenpassen, von der Tagesverfassung über die<br />
Auslosung, aber ich traue es mir zu!“<br />
TRIATHLON<br />
Paralympisch seit:<br />
Austragungsort:<br />
Datum:<br />
Wettkampfplan:<br />
29.08.2021<br />
ROM 1960<br />
Odaiba Marine Park<br />
28.08. - 29.08.2021<br />
06:30 – 10:40 Uhr: Florian Brungraber – Klasse PTWC – Finale + Siegerehrung<br />
08:30 – 11:10 Uhr: Günther Matzinger – Klasse PTS5 – Finale + Siegerehrung<br />
Florian Brungraber<br />
Sportlich war Florian Brungraber schon immer. Die Abenteuerlust brachte ihn<br />
mit Mitte 20 auch zum Paragleiten. Bei einem Unfall mit dem Gleitschirm im<br />
Jahr 2011 zog er sich eine inkomplette Querschnittlähmung zu, unterkriegen<br />
ließ er sich davon nicht. „Ich habe meine Lebensfreude nie verloren, bin in kein<br />
Loch gefallen.“ Sein Debüt als Triathlet feierte er schon 2014 in Linz über die<br />
Sprint-Distanz. In Tokyo wird der Oberösterreicher vor einem Millionen-Publikum<br />
vor den TV-Geräten starten, Angst macht ihm das keine. „Sport ist mein Hobby.<br />
Die Trainings und die Bewerbe mache ich, weil es mir unheimlich viel Spaß<br />
macht. Auch im Bewerb habe ich stets ein Lächeln im Gesicht, trotz Nervosität<br />
34
empfinde ich die Stimmung dabei immer positiv.“ Was er an seiner Sportart<br />
liebt? „Triathlon heißt für mich ‚auspowern‘. Gerade die Abwechslung im Training<br />
und Wettkampf macht es so besonders. Ich habe Triathleten früher immer als<br />
extrem fitte Personen gesehen, also nichts für mich. Nach meinem Unfall habe<br />
ich es gewagt und mir damit selbst bewiesen, dass ich trotz Handicap fit bin.<br />
Günther Matzinger<br />
Günther Matzinger ist eines der absoluten Aushängeschilder im österreichischen<br />
paralympischen Sport. Schon in jungen Jahren machte der Salzburger, der seit<br />
seiner Geburt eine Dysmelie am rechten Unterarm hat, mit starken Leistungen<br />
auf sich aufmerksam. Bei den Paralympics PEKING 2008 verpasste er jedoch noch<br />
knapp um fünf Hundertstel die Podestplätze, vier Jahre später in LONDON 2012<br />
war es dann aber so weit: Gold über 400 Meter und 800 Meter – und das mit<br />
Weltrekord. Bilder, die um die Welt gingen. „Vom Weltrekord hätte ich damals<br />
nicht zu träumen gewagt. London war immer ein guter Boden für mich. 2012 ist<br />
alles optimal gelaufen, die zwei Goldenen sind meine ganz großen Schätze.“ In<br />
den folgenden Jahren jubelte er über zwei WM-Goldmedaillen und zahlreiche<br />
weitere Erfolge. Vor RIO 2016 fielen die 800 Meter aus dem Programm, weshalb<br />
Matzinger in Brasilien nur über die 400 Meter startete und sich Bronze sicherte.<br />
Vor den Paralympics <strong>TOKYO</strong> <strong>2020</strong> suchte der Salzburger schließlich eine neue<br />
Herausforderung und landete beim Triathlon. Gleich bei seinem Weltcup-Debüt<br />
landete er auf Rang vier, im Juli 2019 schaffte er es erstmals auf das Weltcup-<br />
Podest. Bei den Paralympics will Matzinger erneut für Gänsehaut-Momente<br />
sorgen.<br />
35
<strong>ÖPC</strong>-DELEGATION<br />
<strong>TOKYO</strong> <strong>2020</strong><br />
Die offizielle Delegation des Österreichischen Paralympischen Committees<br />
umfasst insgesamt 24 AthletInnen, sowie folgende BetreuerInnen und<br />
MitarbeiterInnen vor Ort in Tokyo:<br />
Gesamtleitung:<br />
Präsidentin BM in a.D. Maria Rauch-Kallat, MBA<br />
Generalsekretärin Mag. a Petra Huber<br />
Chef de Mission:<br />
Mag. a Julia Wenninger<br />
Covid Liaison Officer<br />
(CLO) + Teammanager: Mag. Walter Pfaller<br />
Medizinisches Personal: Physiotherapeut Mag. Mohamed Elferra<br />
Masseur Peter Gaisbauer<br />
Physiotherapeutin & Masseurin Petra Gettinger, BSc<br />
Physiotherapeutin Veronika Malter<br />
Physiotherapeut Stefan Ernhofer, BSc (Headcoach Schwimmen)<br />
Headcoaches:<br />
Mag. Nandor Almasi (Kanu)<br />
Gerhard Mayer (Leichtathletik)<br />
Alexander Hohlrieder (Radfahren)<br />
Dr. Alfred Schwarzenbach (Reiten)<br />
Mag. Martin Sendlhofer (Rollstuhl-Tennis)<br />
Clemens Gal, BSc (Tischtennis)<br />
Mag. Oliver Laaber (Triathlon)<br />
37
TrainerInnen &<br />
BetreuerInnen:<br />
Petra Dissertori (Leichtathletik)<br />
Sebastian Eggert (Radfahren)<br />
Karl Hammerschmid (Radfahren)<br />
Joachim Vollmann B.Ed. (Radfahren)<br />
Adolf Gschwandtner (Schwimmen)<br />
Gottfried Müllner (Schwimmen)<br />
Gottfried Brungraber (Triathlon)<br />
Franz Lugstein (Triathlon)<br />
Dr. Heike Kölle (Tierärztin)<br />
Mag. a Christine Kogler (Administration)<br />
Paralympic Seelsorger:<br />
Pater Mag. Jakob Chavanne<br />
Medienbetreuung:<br />
Stephan Schwabl<br />
Matthias Nemetz<br />
Fotografen:<br />
Johannes Friedl (GEPA pictures)<br />
Matic Klansek (GEPA pictures)<br />
Patrick Steiner (GEPA pictures)<br />
Video:<br />
Sophie Vesely, BA<br />
38
VIRTUELLES ÖSTERREICH-HAUS<br />
<strong>TOKYO</strong> <strong>2020</strong><br />
DIE Kommunikationsplattform für Sport, SportlerInnen, Politik, Wirtschaft,<br />
Medien, Fans, Familie sowie die paralympische Community während der<br />
Paralympischen Spiele <strong>TOKYO</strong> <strong>2020</strong>. Die Österreich-Häuser gelten als Ort der<br />
Gastfreundschaft und zentraler Treffpunkt bei österreichischen (Medaillen-)<br />
Feiern mit AthletInnen, VertreterInnen aus Politik, Wirtschaft und Medien,<br />
sowie der nationalen und internationalen paralympischen Community und<br />
bieten für Unternehmen eine einzigartige Kommunikationsplattform zum<br />
Wirtschafts- und Tourismusstandort Österreich.<br />
Täglich sind unsere SportlerInnen bereit, über ihre eigenen Grenzen<br />
hinauszugehen, um ihre Ziele zu erreichen. Auch das Österreichische<br />
Paralympische Committee hat trotz der Pandemie seine Ziele klar vor Augen.<br />
Wir wollen die SportlerInnen und ihre Leistungen einer breiteren Öffentlichkeit<br />
bekannt machen und die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf die<br />
Paralympischen Spiele, der drittgrößten Sportveranstaltung der Welt richten,<br />
sowie das mediale Interesse wecken.<br />
Das traditionelle Österreich-Haus, das bei den Paralympics in TURIN 2006<br />
zum ersten Mal für die paralympische Community seine Türen öffnete, kann<br />
aufgrund der COVID-19-Pandemie dieses Mal nicht physisch stattfinden. Aus<br />
diesem Grund ist es uns wichtig, die elementarsten Eigenschaften des Hauses<br />
und die Werbeplattform für unsere Sponsoren umzusetzen. Neben vielen<br />
anderen Videos wird die Zubereitung des Kaiserschmarrn – der beliebtesten<br />
süßen Köstlichkeit der Österreich-Häuser seit den Paralympics 2006 in Turin<br />
- zum Nachkochen und zur Inspiration als Video und in der Web-Thek zum<br />
Download bereitstehen.<br />
Gemeinsam mit unseren Partnern möchten wir uns dieser Herausforderung<br />
stellen und neue Wege beschreiten! Das Österreich-Haus wird zu einem<br />
virtuellen Erlebnis mit der Unterstützung von professionellem Live-Streaming.<br />
Für die Paralympics in Tokyo werden keine Fans, keine Familienmitglieder und<br />
keine FreundInnen der österreichischen paralympischen Bewegung aufgrund<br />
der COVID-19-Maßnahmen des Organisationskomitees <strong>TOKYO</strong> <strong>2020</strong> nach<br />
Japan reisen dürfen. Aus diesem Grundwollen wir die Paralympics, sowie das<br />
Österreich-Haus für die paralympische Familie und alle Stakeholder in eine<br />
„virtuelle Welt“ transformieren!<br />
39
VIRTUELLES HAUS - PARTNER & FÖRDERGEBER<br />
PREMIUM-PARTNER<br />
TOP-PARTNER<br />
TOP-PARTNER<br />
PARTNER<br />
Gefördert mit Mitteln des<br />
40
DER „PARALYMPIC REPORT“ - <strong>TOKYO</strong> <strong>2020</strong><br />
Der „Paralympic Report“ wird heuer erstmals als virtuelles Pendant zum<br />
bisherigen Österreich-Haus während der Paralympics durchgeführt und mittels<br />
Live-Streaming in eine virtuelle Welt transformiert.<br />
Eine an dreizehn Tagen stattfindende Live-Übertragung während der<br />
Paralympics <strong>TOKYO</strong> <strong>2020</strong> aus Wien und Tokyo soll dem Publikum Einblicke in<br />
den Alltag der AthletInnen vor Ort geben und SportlerInnen eine Bühne für Ihre<br />
Leistungen und Erfolge bieten.<br />
WANN: Täglich um 19:00 Uhr zwischen 24. August und 05. September 2021<br />
WO: Live-Stream über www.oepc.at<br />
UMSETZUNG: Aus den Studios in Wien und Tokyo<br />
In zwei verschiedenen Settings werden Interviews mit Mitgliedern der<br />
paralympischen Familie, prominenten Gästen und SponsorInnen geführt.<br />
Sportlerinnen schalten sich remote aus den Paralympischen Dörfern in Tokyo<br />
und Fuji zu.<br />
Das MODUL – Österreichs traditionsreichste Talenteschmiede für den<br />
Tourismusnachwuchs – unter der Leitung von MODUL-Fachvorstand Gottfried<br />
Gansterer und Serviceprofi Christian Waxmund gilt seit den Paralympics<br />
VANCOUVER 2010 zum fixen Bestandteil der diversen Österreich-Häuser.<br />
Aufgrund der Covid-19 – Maßnahmen und der damit verbundenen virtuellen<br />
Umsetzung des Österreich-Hauses können sie die AthletInnen und Gäste leider<br />
nicht mit ihren traditionellen, österreichischen Köstlichkeiten vor Ort in Tokyo<br />
verwöhnen.<br />
Damit aber nicht gänzlich auf die kulinarischen Schmankerln verzichtet werden<br />
muss, bieten wir unter www.oepc.at einige ausgewählte Köstlichkeiten und<br />
deren Geheimrezeptur unseres Küchenchefs Gottfried Gansterer, inklusive<br />
Video zum selbst nachkochen an.<br />
41
ZEITREISE DURCH DIE HOSPITALITY-HÄUSER DES<br />
ÖSTERREICHISCHEN PARALYMPISCHEN COMMITTEES<br />
TURIN 2006 BEIJING 2008<br />
VANCOUVER 2010 LONDON 2012<br />
SOCHI 2014 VANCOUVER 2010<br />
PYEONGCHANG 2018 VIRTUELLES HAUS <strong>TOKYO</strong> <strong>2020</strong><br />
42
<strong>TOKYO</strong> - Die größte Metropolregion der Welt<br />
Mit rund 9,6 Millionen Einwohnern ist sie nicht nur die bevölkerungsreichste<br />
Metropole des Landes, sondern auch der ganzen Welt.<br />
Tokyo und das Gastgeberland Japan sind es jedenfalls wert, zu einem<br />
geeigneteren Zeitpunkt wiederzukommen. Als erster Ort ist Tokyo bereits zum<br />
zweiten Mal Austragungsort Paralympischer Spiele, die Paralympics 1964 waren<br />
ein Meilenstein für die paralympische Bewegung, sowie für die Integration von<br />
Menschen mit Behinderung in Japan.<br />
Die damals angestoßene Entwicklung wirkt bis heute fort: Japan gehört zu<br />
jenen Ländern, in denen Gleichstellung, Barrierefreiheit und Inklusion in vielerlei<br />
Hinsicht weiter fortgeschritten sind als anderswo. Als drittgrößtes Sportereignis<br />
der Welt werden die Paralympics <strong>TOKYO</strong> <strong>2020</strong> für das Gastgeberland, aber<br />
auch für die ganze Welt einen weiterer Schritt in Richtung einer inklusiven<br />
Gesellschaft bedeuten.<br />
43
PLAYBOOK <strong>TOKYO</strong> <strong>2020</strong><br />
COVID-19 Liaison Officer (CLO) -> Mag. Walter Pfaller<br />
• Die Regeln des Playbooks treten 14 Tage vor der Anreise nach Japan in<br />
Kraft!<br />
• Überwachung des Gesundheitszustandes 14 Tage vor der Abreise nach<br />
Japan (täglich Fiebermessen, proaktiv Gesundheitszustand auf Symptome<br />
überwachen)<br />
PRINZIPIEN: MINIMISE PHYSICAL INTERACTION<br />
Oberstes Prinzip: Tragen einer Maske zu jeder Zeit (außer beim Essen, Trinken,<br />
Training, Wettkampf und Schlafen)<br />
#1 körperliche Interaktionen vermeiden<br />
#2 kein Händeschütteln/Umarmen<br />
#3 2m Abstand halten zu AthletInnen<br />
#4 enge/voll Räume meiden<br />
#5 keine öffentliche Verkehrsmittel benützen<br />
#6 nur Aktivitäten des „Activity Plans“ befolgen<br />
CLOSE CONTACTS: 15 Minuten (oder länger) Kontakt mit einer Person, die ein<br />
positives Testergebnis hat, mit einem Abstand von weniger als ein Meter und<br />
ohne das Tragen einer Maske (in geschlossenen Räumen, wie einem Zimmer<br />
oder einem Auto).<br />
PRINZIPIEN: THINK HYGIENE<br />
#1 Tragen einer Maske<br />
#2 Hände regelmäßig waschen und desinfizieren<br />
#3 AthletInnen durch Klatschen anfeuern, nicht durch Singen oder Schreien<br />
#4 Keine Gegenstände gemeinsam benützen (Handys, Stifte, Schlüssel,…)<br />
#5 Alle 30 Minuten lüften<br />
44
AT THE GAMES:<br />
Screen-Testverfahren<br />
• Täglicher Test für das gesamte Team vor Ort<br />
• CLO informiert über die Organisation der Tests (wann, wo Proben abholen/<br />
abgeben)<br />
• Teammitglieder, die außerhalb des Paralympischen Dorfes wohnen (Ausnahme:<br />
RadfahrerInnen), haben dieselbe Vorgehensweise = Tests finden<br />
immer IM Paralympischen Dorf statt<br />
Speichelprobe sammeln<br />
• CLO überreicht Speichelbehälter mit Barcode<br />
• Zur vorgegebenen Zeit, Speichelprobe unter Aufsicht nehmen<br />
• 30 Minuten davor nicht essen, trinken, rauchen, Zähne putzen<br />
• CLO übergibt Proben zum vereinbarten Zeitpunkt<br />
(09:00 Uhr oder 18:00 Uhr)<br />
• Proben gehen ins Labor<br />
Ergebnisse erhalten<br />
• Je nach Abgabe um 06:00 Uhr am nächsten Tag (Abgabe 18:00 Uhr) oder<br />
21:00 Uhr (Abgabe 09:00 Uhr)<br />
• Keine Benachrichtigung = negatives Ergebnis<br />
• Benachrichtigung = Test ist unklar/positiv = sofort in COVID-19 Klinik im<br />
paralympischen Dorf und einen PCR-Test machen -> Ergebnis nach 3-5<br />
Stunden<br />
Bei Symptomen vor Ort<br />
• CLO informieren<br />
• In einem medizinischen Bereich wird ein Test gemacht – dort muss man<br />
auf das Ergebnis warten<br />
• Wenn man in einer Wettkampf-/Trainingsstätte ist: zur medizinischen<br />
Station gehen<br />
Bei positivem Test vor Ort<br />
• In Isolation begeben & CLO informieren<br />
• Isolationseinrichtung = Hotel; eigener Transport dorthin<br />
• Gesundheitszustand wird von medizinischen Personal vor Ort überwacht<br />
• In Kontakt mit CLO bleiben<br />
• Verlassen des Hotels verboten<br />
• Die Japanische Gesundheitsbehörde gibt die Dauer des Aufenthalts in der<br />
Isolation vor<br />
45
SOCIAL:<br />
ESSEN:<br />
• Kein Zutritt für AthletInnen in Zuschauerbereiche in Stadien – nur in<br />
vorgegebenen Bereichen (= Same Discipline Athlete/SDA)<br />
• Nur Aktivitäten des „Activity Plans“ befolgen = Unterkunft nur für<br />
Wettkampf/Training verlassen<br />
• KEINE öffentlichen Verkehrsmittel benützen -> nur TA-Service<br />
(= dedicated Games vehicles)<br />
• Wenn TA-Service aufgrund der Akkreditierung nicht möglich ist -><br />
Transport by Chartered Taxis (TCT) benützen (Buchungen über das TCT<br />
Call Centre, Fahrt nur zu den vorgegebenen Destinationen möglich)<br />
Bei Unterkunft im paralympischen Dorf:<br />
• im paralympischen Dorf und<br />
• in den Wettkampfstätten<br />
Bei Unterkunft im Hotel:<br />
• bei Zutritt zum Dorf = Essen im Dorf<br />
• Wettkampfstätten<br />
• Hotelrestaurant<br />
• Zimmer mit Lieferservice<br />
ESSEN im PARALYMPISCHEN DORF in der Main Dining Hall (MDH)<br />
• Stau in der MDH soll vermieden werden – wird über App einsehbar<br />
• Aufenthalt in MDH soll so kurz wie möglich sein<br />
• Frühstück gibt’s in der MDH und bei „Grab & Go stations“<br />
• Sitzplätze in der MDH werden limitiert sein – max. 4 Personen an<br />
einem Tisch<br />
• Maske tragen<br />
• Hände desinfizieren beim Betreten, bevor man Essen nimmt und vorm<br />
Essen<br />
• Beim Anstellen mind. 1 Meter Abstand halten<br />
• Nach dem Essen Tisch abwischen<br />
JAPAN VERLASSEN<br />
• Abreise für AthletInnen und sportartenspezifischen BetreuerInnen<br />
innerhalb 48 Stunden nach Ausscheiden bzw. Ende des Wettkampfes.<br />
46
<strong>ÖPC</strong>-EINKLEIDUNG<br />
„Stylisch, funktionell und nachhaltig“<br />
„Tokyo fühlt sich gut an!“, sagt das gesamte Paralympic Team Austria nach der<br />
Einkleidungsausgabe, unter strengen Sicherheitsvorkehrungen, in der AUVA-<br />
Hauptstelle in Wien-Brigittenau.<br />
Die Tokyo-Kollektion für 24 Sportlerinnen und Sportler umfasst insgesamt<br />
58 Teile, Style-Faktor hoch! Neben Funktionalität und Design spielt auch die<br />
Nachhaltigkeit eine Rolle.<br />
„Wir sind sehr glücklich darüber, diese Ausstattungs-Partner an unserer Seite<br />
zu wissen. Dass die paralympischen Sportlerinnen und Sportler in derselben<br />
Qualität ausgestattet werden, wie das Olympia-Team ist ein wichtiges Zeichen<br />
für gelebte Inklusion. Die Vorbereitungen für diese Paralympics in Tokyo waren<br />
eine große Herausforderung für uns alle, ohne starkes Teamplay wäre das alles<br />
nicht möglich gewesen“, sagt <strong>ÖPC</strong>-Präsidentin Maria Rauch-Kallat.<br />
„Das Feedback aller Athletinnen und Athleten nach der Einkleidung war<br />
überwältigend. Diese Wertschätzung, die alle durch diese individuelle Betreuung<br />
erfahren, stärkt unser Teamgefüge. Wir fahren jetzt alle mit großer Vorfreude<br />
zu diesen durch die äußeren Umstände so außergewöhnlichen Paralympischen<br />
Spielen nach Tokyo“, freut sich <strong>ÖPC</strong>-Generalsekretärin Petra Huber.<br />
Die Trainings- und Sportbekleidung kommt von Erima und umfasst 33 der<br />
insgesamt 58 Teile. Salomon stellt Lauf-, Trailrunning-Schuhe und Komfort-<br />
Flipflops zur Verfügung, von Adelsberger kommt die sportlich-elegante<br />
Festbekleidung inklusive einer Leinenhose in traditioneller Trachtenoptik für<br />
die Eröffnungsfeier. Paralympics-Debütant J. Athletics packt zusätzlich noch<br />
eine Sonnenbrille in den Tokyo-Koffer. Samsung rüstet die Delegation mit<br />
Smartphones für eine perfekte Kommunikation aus.<br />
47
48<br />
AUSSTATTER
NÜTZLICHE INFOS UND KONTAKTE<br />
Zeitzone Tokyo<br />
Asia/Tokyo - Japan Standard Time (JST)<br />
Differenz MESZ: +7 Stunden<br />
Österreichische Botschaft in Tokyo<br />
Tel.: (+81/3)3451-8281<br />
Fax.: (+81/3)3451-8283<br />
Adresse: 1-1-20, Moto Azabu, Minato-Ku, Tokyo 106-0046<br />
E-Mail: tokio-ob@bmeia.gv.at<br />
www.bmeia.gv.at/oeb-tokio<br />
Rufbereitschaft der Botschaft in Notfällen außerhalb der Dienstzeit<br />
Tel.: +81-(0)90 4600 0148<br />
Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres (BMEIA)<br />
Minoritenplatz 8, 1010 Wien<br />
Tel.: +43 50 11 50-0<br />
Tel.: +43 50 11 59-0<br />
www.bmeia.gv.at<br />
24 Stunden Bereitschaftsdienst des BMEIA in Notfällen<br />
Tel.: +81-(0)90 4600 0148<br />
Japanische Polizei<br />
Tel.: 110<br />
Japanische Rettung und Feuerwehr<br />
Tel.: 119<br />
Japanische Küstenwache<br />
Tel.: 118<br />
49
50<br />
EMPFEHLUNGEN DER<br />
ÖSTERREICHISCHEN BOTSCHAFT IN <strong>TOKYO</strong><br />
Reiseregistrierung des Außenministeriums<br />
Die Reiseregistrierung des Außenministeriums bietet bei jedem Auslandsaufenthalt<br />
zusätzliche Sicherheit und wird dringend empfohlen. Im Falle einer Krise oder<br />
Naturkatastrophe kann Sie damit das Außenministerium rasch kontaktieren,<br />
informieren und Ihnen zur Seite stehen.<br />
Mehr Infos und das Registrierungsformular finden Sie unter<br />
www.reiseregistrierung.at.<br />
Weiters gibt es jetzt eine Auslandsservice-App des BMEIA mit Reiseregistrierungs-<br />
Möglichkeit, Länderinfos, Notfalltipps und Vertretungsbehörden im jeweiligen<br />
Land.<br />
Gesundheit<br />
• Schützen Sie sich und andere vor dem Coronavirus (in Japan unter anderem<br />
die Alpha- und Delta Varianten) durch Einhaltung der Sicherheitsregeln in<br />
den <strong>TOKYO</strong> <strong>2020</strong> Playbooks (insbesondere Maskentragen, Handdesinfektion,<br />
Abstand).<br />
• Der japanische Sommer ist sehr heiß und schwül. Trinken Sie daher ausreichend<br />
Flüssigkeit und benützen Sie ausreichend Sonnenschutz.<br />
• Sofern Bewegungen außerhalb des Stadtgebietes möglich und geplant sind,<br />
sollte auf adäquate Kleidung und Ausrüstung geachtet werden. Bei plötzlichem<br />
Wetterumschwung kann es zu gefährlichen Situationen kommen. Informieren<br />
Sie sich immer im Voraus und halten Sie sich an alle offiziellen Anweisungen.<br />
• Grundsätzlich entspricht das japanische Gesundheitswesen europäischen<br />
Standards und Medikamente sind erhältlich. Bringen Sie trotzdem<br />
sicherheitshalber Ihre regelmäßig benötigten Arzneimittel und Medikamente<br />
für gängige Reiseerkrankungen in ausreichendem Vorrat mit.<br />
Sicherheit<br />
• Grundsätzlich ist Japan ein sicheres Land. Behalten Sie trotzdem, wie zuhause<br />
auch, Ihre Wertgegenstände im Auge.<br />
• Verlorene Gegenstände können oft beim nächsten Lost & Found wiedererlangt<br />
werden.
Geld<br />
• Bringen Sie für Ihre Zwecke ausreichend Bargeld (Japanische Yen) mit.<br />
Kreditkarten (v.a. Visa und Mastercard) werden zwar zunehmend akzeptiert,<br />
es gibt jedoch vereinzelt technische Probleme bei Zahlung mit ausländischen<br />
Karten.<br />
• Eine Bargeldabhebung mit österreichischen Bankomatkarten ist nur möglich<br />
wenn die Karte zuvor von Ihrer Bank in Österreich entsprechend freigeschalten<br />
wurde.<br />
Nachricht der Botschafterin<br />
Die Sommerspiele <strong>2020</strong>/21 in Tokyo finden unter nie dagewesenen Umständen<br />
statt.<br />
Hervorragende Athletinnen und Athleten aus Österreich haben es trotz aller<br />
Schwierigkeiten geschafft, sich vorzubereiten und zu qualifizieren. Dazu gratuliere<br />
ich ganz herzlich!<br />
Mit der Reise nach Tokyo ist schon der wesentlichste Schritt getan: dabei sein ist<br />
alles.<br />
Für die Wettbewerbe zittert Österreich mit den Sportlerinnen und Sportlern<br />
mit. Ich wünsche allen viel Erfolg und Glück. Und natürlich eine spannende und<br />
abwechslungsreiche Zeit in Japan!<br />
Herzliche Grüße,<br />
Dr. Elisabeth Bertagnoli<br />
Österreichische Botschafterin in Japan<br />
51
GESCHICHTE DER PARALYMPICS<br />
Zeitgleich mit den Olympischen Spielen in London wurden 1948 in Südengland die<br />
Stoke Mandeville Games als Vorläufer der Paralympics durchgeführt. Die ersten<br />
Paralympischen Sommerspiele wurden 1960 in Rom ausgetragen, ab diesem Zeitpunkt<br />
fanden diese nun alle vier Jahre statt. Die ersten Paralympischen Winterspiele folgten<br />
1976 im schwedischen Örnsköldsvik.<br />
Ein großer Meilenstein in der Entwicklung der Paralympischen Spiele war 2001 eine<br />
Vereinbarung zwischen dem Internationalen Paralympischen Committee (IPC) und dem<br />
Internationalen Olympischen Committee (IOC) welche besagt, dass<br />
• die Paralympischen Spiele immer anschließend an die Olympischen Spielen<br />
abgehalten werden,<br />
• die Paralympischen Spiele an denselben Wettkampfstätten wie die Olympischen<br />
Spiele ausgetragen werden und<br />
• eine Austragungsstadt sich um die Olympischen UND Paralympischen Spiele<br />
bewerben muss.<br />
Seit LONDON 2012 sind die Paralympischen Spiele inzwischen zur weltweit drittgrößten<br />
Sportveranstaltung der Welt gewachsen.<br />
Das Internationale Paralympischen Committee (IPC) wurde 1989 in Düsseldorf (GER)<br />
gegründet und hat seit 1999 sein permanentes Headquarters in Bonn (GER).<br />
Für die Entwicklung des paralympischen Sports in Österreich verantwortlich ist das, 1998<br />
in Wien gegründete, Österreichische Paralympische Committee, dessen Hauptaufgaben<br />
sind u.a. die Organisation & Finanzierung der Entsendung des österreichischen<br />
Teams zu den Paralympics, Bewusstseinsbildung bei Themen wie Paralympics und<br />
Spitzensport mit Behinderung, Abhaltung von Workshops, Konferenzen, Jugendarbeit<br />
(Durchführung von Jugendcamps, Talent Days, etc.).<br />
52
NOTIZEN:<br />
......................................................................................................................................................................<br />
......................................................................................................................................................................<br />
......................................................................................................................................................................<br />
......................................................................................................................................................................<br />
......................................................................................................................................................................<br />
......................................................................................................................................................................<br />
......................................................................................................................................................................<br />
......................................................................................................................................................................<br />
......................................................................................................................................................................<br />
......................................................................................................................................................................<br />
......................................................................................................................................................................<br />
......................................................................................................................................................................<br />
......................................................................................................................................................................<br />
......................................................................................................................................................................<br />
......................................................................................................................................................................<br />
......................................................................................................................................................................<br />
......................................................................................................................................................................<br />
......................................................................................................................................................................<br />
......................................................................................................................................................................<br />
......................................................................................................................................................................<br />
......................................................................................................................................................................<br />
54
XVI. Paralympics<br />
<strong>TOKYO</strong> <strong>2020</strong><br />
24.08. - 05.09.2021<br />
Österreichisches Paralympisches Committee<br />
Clemens-Holzmeister-Straße 6<br />
1100 Wien<br />
Telefon: +43/5 9393/20330<br />
E-Mail: office@oepc.at<br />
Follow us:<br />
#ParalympicTeamAustria<br />
www.oepc.at