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stadtMAGAZIN KÖLN. Ausgabe August-September 2021

Kölner Magazin für Zeitgeschehen, Kunst, Kultur und Lebensart.

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32. Jahrgang | <strong>August</strong> / <strong>September</strong> <strong>2021</strong><br />

stadt<br />

MAGAZIN<br />

<strong>KÖLN</strong>. Magazin für Zeitgeschehen, Kunst, Kultur und Lebensart.<br />

leben &<br />

wohnen<br />

Bauhaus<br />

der Künste<br />

Börse<br />

ETF:<br />

Lug & Trug &<br />

Exotenspielchen<br />

75 Jahre Bikini


SXXL-StadtRevue-210x145.pdf 9 27.07.21 16:12<br />

S UKK O T XXL<br />

DAS GRÖSSTE LAUBHÜTTENFEST DER WELT!<br />

BUNDESWEIT VOM 20. bis 27. SEPTEMBER <strong>2021</strong><br />

SukkotXXL.de<br />

Zum ersten Mal in Deutschland – Sukkot als großes Fest für Alle!<br />

Programm, Termine und Orte unter: SukkotXXL.de


THEMEN im <strong>August</strong> / <strong>September</strong> <strong>2021</strong><br />

Foto: ©BikiniARTmuseum<br />

04<br />

ZEITGESCHEHEN | 75 Jahre Bikini<br />

14<br />

LOKAL | Tag des offenen Denkmals in Köln<br />

10<br />

LOKAL | 1700 Jahre jüdisches Leben in Köln<br />

18<br />

LEBEN & WOHNEN |<br />

Ein BauHaus der<br />

Künste und Familie<br />

Foto: ©Clemens Hillebrand<br />

TITEL<br />

Original Pressefoto der Réard Bademoden Show<br />

von 1951, nachträglich koloriert<br />

© Nuits de Satin / BikiniARTmuseum<br />

ZEITGESCHEHEN<br />

Der Bikini feiert seinen 75. Geburtstag 4<br />

<strong>KÖLN</strong> KULINARISCH<br />

Steffen Hensslers „AHOI“ in Köln geankert 16<br />

Fine Food Days Cologne 16<br />

LEBEN & WOHNEN<br />

Ein BauHaus der Künste und Familien 18<br />

AUSSERGEWÖHNLICHE BERUFE<br />

Hufschmied Martin Brülke 28<br />

RESTAURIERUNG<br />

Restaurierung antiker Bilderrahmen 30<br />

MENSCHEN IM EHRENAMT<br />

Carola Blum über Beratung in Konfliktsituationen 36<br />

<strong>KÖLN</strong> LOKAL<br />

Beauty-Tipps für sie & ihn 6<br />

Sommergewinnspiel 7<br />

Buchtipp: Schottergärten adé 11<br />

Tag des offenen Denkmals in Köln 12<br />

1700 Jahre jüdisches Leben in Köln 14<br />

Das Kronkorken-Spiel 22<br />

Börsebius Gastkolumne: Meinung zu ETF 26<br />

Beethoven Musik Picknick ist abgesagt 27<br />

Kölns Veedel entdecken Mit Pitter & Mariele 32<br />

Hochwasser: Hilfen und Spenden 34<br />

BUSINESS-NEWS<br />

1a – Auszeichnung für „DIE HÖRLOUNGE" 8<br />

GRÜN hoch3: gegen das Grau im Vorgarten 10<br />

Neuer Raum für Leben in Porz-Mitte 24<br />

ADAC-Gewinnspiel 38<br />

MEDIEN<br />

BlueRay-Tipp 38<br />

Impressum 38<br />

www.stadtmagazinkoeln.de Die schönsten Seiten unserer Stadt! 3


Der<br />

B<br />

IKINI<br />

editorial<br />

feiert seinen 75.<br />

Liebe Leser*innen,<br />

erschütternde Nachrichten erreichten uns im Juli aus<br />

nächster Nähe: Die Ahr und weitere Flüsse überschwemmen<br />

weite Teile der Ufergebiete mit verheerenden Folgen für<br />

die dort lebenden Menschen. Für viele von ihnen kommt<br />

jede Warnung zu spät, sie sterben in den Wassermassen.<br />

Tausende sind obdachlos oder haben ihre Existenz verloren.<br />

Fast 500 Gebäude sind weggerissen, bzw. vollständig<br />

zerstört.<br />

Überschwemmungen solchen Ausmaßes kennen wir<br />

weitestgehend nur aus Asien – weit weg von uns. Man erfährt<br />

es in den Nachrichten, sieht die Bilder, ist kurzfristig<br />

schockiert und vergisst es wieder. Doch die Naturkatastrophen<br />

rücken näher und werden häufiger.<br />

Wer bisher noch am Klimawandel zweifelte, dem wurden<br />

jetzt die Folgen vehement vor Augen geführt. Das Unglück<br />

ist so nah, so greifbar und macht uns fassungslos. Den<br />

Wassermassen folgte eine enorme Welle der Hilfsbereitschaft:<br />

Durch tatkräftiges Zupacken oder Geld- und Sachspenden.<br />

Auf Seite 34 haben wir ein paar Informationen<br />

zusammengetragen, wie man helfen kann.<br />

Alle reden vom Klimawandel, wenige tun etwas dagegen.<br />

Weder im Großen noch im Kleinen. Dabei kann man mit<br />

wenigen Mitteln vor der eigenen Haustüre beginnen,<br />

z.B. Vorgärten in biodiverse Glücksorte umwandeln. Ade´<br />

Schottergarten: Einen Buchtipp für die Anlage von solchen<br />

„Glücksorten” finden Sie in dieser <strong>Ausgabe</strong>.<br />

Außerdem packen wir das Glück im Spätsommer noch<br />

einmal beim Schopf mit unserem Sommer-Gewinnspiel.<br />

Mitten im Hochsommer feierte der Bikini seinen 75.<br />

Geburtstag – für uns ein Anlass, über seine Geschichte zu<br />

berichten.<br />

Um Geschichte, Architektur und Denkmalpflege dreht sich<br />

diesen <strong>September</strong> der Tag des Offenen Denkmals. Ein<br />

architektonisches Highlight aus der Zeit des Bauhauses<br />

lernen Sie in unserer Serie leben & wohnen kennen, und<br />

was für eine Geschichte antike Bilderrahmen erzählen<br />

können, lesen Sie in unserer Serie über Restaurierungen.<br />

Kulinarik, Kultur, bürgerschaftliches Engagement und<br />

Einblicke in die Arbeit eines weltweit renommierten<br />

Hufschmiedes runden die Thematik in der Spätsommer-<br />

<strong>Ausgabe</strong> des <strong>stadtMAGAZIN</strong>S <strong>KÖLN</strong> ab, bei dessen Lektüre<br />

ich Ihnen wieder viel Freude wünsche.<br />

Herzlichst Ihre<br />

Karola Waldek<br />

- Herausgeberin -<br />

Von den Anfängen bis zum Männerbikini<br />

Am Anfang ein<br />

Skandal und bis<br />

heute heiß diskutiert:<br />

der „Bikini”. Das<br />

wohl spektakulärste<br />

Kleidungsstück der<br />

Modegeschichte,<br />

feierte am 5.Juli seinen<br />

Geburtstag!<br />

„Der Goldene Réard“ – Der historisch wertvollste Bikini der Welt –<br />

ausgestellt im BikiniARTmuseum in Bad Rappenau<br />

Vor exakt 75 Jahren präsentierte Louis Réard, gelernter<br />

Maschinenbauingenieur, im Pariser Schwimmbad<br />

Molitor einen nabelfreien und für die damaligen<br />

Verhältnisse viel zu knappen Zweiteiler, der die ganze Welt<br />

schlagartig in einen Atemstillstand versetzte. Die Wahl des<br />

Namens war ein genialer Schachzug und wesentlich für<br />

die Erfolgsgeschichte. Réard benannte das Stückchen Stoff<br />

nach dem gleichnamigen Bikini-Atoll, das durch die wenige<br />

Tage zuvor stattgefundenen Atombomben-Tests der Amerikaner<br />

die Schlagzeilen der Titelseiten der internationalen<br />

Presse dominierte. Seine Erfindung sollte hierdurch mit<br />

der Sprengkraft einer Atombombe assoziiert werden. Und<br />

so ging das Wort „Bikini“ unübersetzt in alle Kontinente.<br />

Der Bikini ist feministisch und politisch, leidenschaftlich<br />

und persönlich, unterhaltend und aufwühlend, ästhetisch<br />

und sinnlich, berührend und voller Erinnerungen und...<br />

er verbirgt in der Kombination mit der jeweiligen Trägerin<br />

immer ein Geheimnis. „Der Bikini stößt an die Grenzen des<br />

Möglichen. Er beschwichtigt eine Gesellschaft, die Nacktheit<br />

verbietet und ist dabei aber viel aufreizender.“ (Zitat Ursula<br />

Templin, frühere Designerin von Triumph International).<br />

In Zusammenarbeit des BikiniARTmuseums mit Réard-<br />

Biografin Ghislaine Rayer entsteht aktuell die erste Biografie<br />

über den Bikini-Erfinder Louis Réard. Das Buch wird 2022 erscheinen,<br />

doch zu dem besonderen Jubiläum werden schon<br />

jetzt ein paar spannende Einblicke in das bislang kaum beleuchtete<br />

Leben des Modeschöpfers gegeben und bisher un-<br />

Foto ©BikiniARTmuseum/Florian Busch<br />

4<br />

stadt MAGAZIN <strong>KÖLN</strong>. Nr. 4/ <strong>2021</strong> 32. Jahrgang


zeitgeschehen<br />

Geburtstag<br />

veröffentlichtes Fotomaterial von Filmikone Brigitte Bardot<br />

und Louis Réard, für den der Weltstar bereits mit 19 Jahren<br />

modelte, wird gezeigt. Als echtes Marketinggenie verfügte<br />

Réard über einen namhaften Hollywood-Kundenstamm:<br />

Stars wie Marilyn Monroe, Rita Hayworth, Esther Williams<br />

oder Brigitte Bardot warben für seine innovativen Kreationen.<br />

Im 1. Internationalen Museum für Bademode, dem BikiniARTmuseum,<br />

sind Louis Réard und seine Erfindungen<br />

breit vertreten. Zu seiner Ehre ist eine eigene Show kreiert<br />

worden. Weiterhin befindet sich dort die größte Sammlung<br />

an erhaltenen Réard-Bademodenstücken. Dreizehn Bikinis<br />

und Badeanzüge werden in verschiedenen Inszenierungen<br />

gezeigt. Darunter auch „Der Goldene Réard“, der historisch<br />

wertvollste Bikini der Welt.<br />

75 Jahre nach seiner Geburt ist der Bikini noch immer en<br />

vogue, doch in Zeiten von Gender Equality und Diversity nicht<br />

mehr nur Frauen vorbehalten: Der von der Foundation des<br />

BikiniARTmuseums verliehene „JANARA Swimwear Award“<br />

zeichnet dieses Jahr <strong>2021</strong> in der Kategorie „Extravagant &<br />

Provocative“ das brasilianische Label „Fernando Cozendey“<br />

aus, das 75 Jahre nach der Bikini-Erfindung den Zweiteiler<br />

auch für Männer designt und verkauft.<br />

Réard war im Jahr 1946 seiner Zeit weit voraus. Es dauerte<br />

Jahre bis zum endgültigen Durchbruch und bis zur Akzeptanz<br />

in der breiten Bevölkerung. Ursula Andress´ ikonische<br />

James Bond Filmszene, als sie im weißen Gürtelbikini<br />

1962 mit Messer und Muschel in den Händen dem Meer<br />

entstieg und die sexuelle Revolution in den 1960er-Jahren<br />

etablierten das winzige Badebekleidungsstück, das bis heute<br />

die Strände der Welt beherrscht. Sicherlich hätte Réard es<br />

zu schätzen gewusst, dass er seine letzte Ruhe in Lausanne<br />

neben Gabrielle „Coco“ Chanel finden würde. Das „kleine<br />

Schwarze“ und der „Bikini“ wurden somit als Meilensteine<br />

der Modegeschichte über den Tod hinaus vereint.<br />

Die „Miss Europa”<br />

Ingrid Weiss trug<br />

1957 einen original<br />

Réard Bikini<br />

Der Franzose Louis Réard gilt<br />

als der Erfinder des Bikinis<br />

Foto ©BikiniARTmuseum<br />

Aufnahme von 1958 ©Photographer unknown<br />

INFO: Das BikiniARTmuseum (kurz: „BAM“) in Bad Rappenau ist der<br />

weltweit erste zentrale Ort, an dem das gesamte historische und<br />

zeitgenössische Wissen rund um den Erdball zu den Themen Bademode<br />

und Bademodenkultur zusammengetragen und der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt wird. Es ist historisch kompetent<br />

und verfügt über die wertvollste Bademodensammlung<br />

der Welt, beginnend ab 1870 bis heute. Das BAM ist<br />

als Lifestyle-Museum „provokativ & so feministisch”.<br />

www.bikiniartmuseum.com<br />

Das Foto zeigt<br />

eine originale<br />

Louis Réard<br />

Bademoden-Box<br />

Foto ©BikiniARTmuseum<br />

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SCHÖNE HAUT<br />

an heißen Tagen<br />

&<br />

Beauty-Tipps für sie<br />

ihn<br />

Bikinischönheiten<br />

Gerne aalen sich die<br />

Bikinischönheiten auf<br />

der Luftmatratze auf<br />

dem Wasser, sei es im<br />

Pool oder im Meer.<br />

Damit sie alle Blicke<br />

auf sich ziehen und<br />

die optimale Wirkung<br />

erzielen, sind einige<br />

Pflege- und Beautytricks<br />

das Non-plus<br />

Ultra. Fuß- und Fingernägel müssen lackiert sein und zwar<br />

in den aktuellen Sommerfarben von ANNY by Artdeco.<br />

Neu ist ein aktuelles<br />

Spray von A4 welches<br />

vor dem Sonnenlicht<br />

und vor den gefährlichen<br />

Blaustrahlen<br />

schützt, die das unvermeidliche<br />

Handy für die<br />

Selfies ausstrahlt.<br />

Nachhaltige Badekultur<br />

für den Mann<br />

Nicht nur modisch en vogue sein zählt für das starke Geschlecht –<br />

auch das allmorgendliche Ritual, inklusive Dusche, Rasur und intensiver<br />

Schönheitspflege ist Trends unterworfen. So greifen immer mehr Vertreter<br />

des starken Geschlechts zu nachhaltigen Produkten.<br />

Peelings aus Kaffee von Terre des Mars oder reichhaltige<br />

Gesichtscremes, mit Ölen gemischt, sind angesagt. Produkte<br />

mit Bienenhonig wie von LUSH erfreuen die zarte Haut<br />

harter Männer. Diese Marke produzierte übrigens als eine<br />

der ersten feste Shampoos.<br />

`So schön kann doch kein Mann sein´ nehmen sich viele<br />

zu Herzen und wollen genau das Gegenteil beweisen. Daher<br />

benutzen immer mehr Männer Seren, die die Haut verschönern<br />

sollen und damit natürlich die Ausstrahlung. Die Marke<br />

LAB to beauty hat ein nachhaltiges Serum im Programm.<br />

Dieses effektive Konzentrat auf pflanzlicher Basis stärkt und<br />

beruhigt die Haut mit einer Anti-Aging sowie entzündungshemmenden<br />

Mischung von aus Hanf gewonnenem CBD,<br />

Vitamin C, veganer Hyaluronsäure, Aloe Vera, Polyphenolen,<br />

6<br />

stadt MAGAZIN <strong>KÖLN</strong>. Nr. 4/ <strong>2021</strong> 32. Jahrgang


- Promotion -<br />

Ringelblume, Koffein, Arganöl und Tamanuöl.<br />

Green+The Gent bietet dagegen Cremes mit<br />

Aloe vera, Aprikosenkern-, Distel- und Hagebuttenöl,<br />

Holunder-, Efeu- und Hopfenextrakt<br />

sowie Parakresse.<br />

Seit zwei, drei Jahren sind männliche Bärte<br />

wieder voll im Rennen. Und die wollen gehegt<br />

und gepflegt werden. So kommen spezielle<br />

Bartöle zum Einsatz, wie von Manufaktum.<br />

Der Kamm und die Bürste aus Holz bringen<br />

das Ganze in Fasson. Wer es dann leid ist mit<br />

dieser (Bart-)Haarpracht greift wieder<br />

zum Rasur-Pinsel. Die Haarpracht auf<br />

dem Kopf wird gerne mit nachhaltigem<br />

Bienenwachs gebändigt.<br />

Nun ist noch das Finishing wichtig:<br />

der richtige Duft. LVMH lanciert im<br />

<strong>August</strong> von Kenzo ein nachhaltiges<br />

Duftwässerchen, welches in einem<br />

recycelten Flacon gefüllt ist und unter<br />

anderem aus Bambus gewonnen<br />

wurde. (mr)<br />

SommerGewinnspiel<br />

Das <strong>stadtMAGAZIN</strong> <strong>KÖLN</strong> verlost sommerliche,<br />

hippe und nachhaltige Geschenke, die Sie mit ein<br />

bisschen Glück gewinnen können. Alles, was Sie<br />

dafür tun müssen, ist eine E-Mail mit dem jeweiligen<br />

Glückscode im Betreff an ich-will-gewinnen@<br />

stadtmagazinkoeln.de schicken.<br />

Bitte die postalische Adresse nicht vergessen, damit<br />

wir den Gewinn auch zusenden können.<br />

Einsendeschluss ist der 30. <strong>August</strong> <strong>2021</strong><br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Eine Barauszahlung ist nicht möglich.<br />

Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.<br />

Hinweis zur DSGVO: Wir verwenden Ihre Adressdaten ausschließlich<br />

zur Ermittlung der Gewinner dieses Preisausschreibens. Die<br />

Daten werden anschließend gelöscht.<br />

FRISCH,<br />

NACHHALTIG &<br />

SOMMERLICH<br />

Für Männer, die mehr wollen als nur ein neues Odeur: Ein<br />

Duft, der lange anhält und nachhaltig produziert wurde<br />

– das neue Eau de Toilette von KENZOHOMME vereint<br />

sommerliche Frische von Bambusnoten mit einem guten<br />

Gefühl. – Glückscode: KENZO<br />

HIP, FRECH & LEBENDIG<br />

Die limitierte MIAMI CALLING COLLECTION von ANNY<br />

(www.anny-cosmetics.de ) verkörpert ein Gefühl von Leichtigkeit<br />

und Freude. Sonnenbaden am South Beach, Cocktails<br />

am Ocean’s Drive oder hippe Parties am Strand – keine<br />

andere Me tropole ist so lebendig, frech und abwechslungsreich<br />

wie Miami.<br />

Fünf farbenfrohe Neon-Nuancen in Midi bringen den<br />

Sommer auf die Nägel: Das knallige Orange von „PINK<br />

PALMS“ No. 178.10 verleiht dem Styling Feuer und ist das<br />

Highlight für den Sommer. Ein echter Hingucker ist „FLA-<br />

MINGO BEACH“ No. 172.10, eine Kombination aus Orange-<br />

Rot und Flamingo-Pink. Passend zum fruchtigen Cocktail<br />

unter Palmen ist „TROPICAL DECO“ No. 170.50, ein strahlendes<br />

Neon-Pink. „LEMON SQUEEZY“ No. 374.10 bringt ein<br />

sonniges Neon-Gelb auf die Nägel und weckt Optimismus<br />

und Begeisterung. „CARIBBEAN BLUE“ No. 384.80, ein<br />

knalliges Blau, lässt vom Karibischen Meer träumen.<br />

Der ANNY NAIL POLISH MIDI enthält das speziell<br />

entwickelte Expert Gel 1. Dieser bildet einen Schutzfilm,<br />

der die Deckkraft des Lackes erhöht. Hochwertige Harze<br />

verleihen dem Nagellack langanhaltenden Glanz. Die Textur<br />

ist splitterresistent.<br />

Einen glänzenden Schutzfilm bildet der transparente<br />

und schnelltrocknende QUICK DRY MIDI. Zusätzlich wird die<br />

Widerstandskraft gegen Abnutzungen des Farblackes erhöht.<br />

Drei glückliche Gewinner erwartet je ein tolles ANNY-<br />

Kosmetikset aus der aktuellen ANNY-Kollektion MIAMI<br />

CALLING (erhältlich ab Anfang Juni <strong>2021</strong>) sowie je eine<br />

stylische Ananas-Luftmatratze für garantierte Aufmerksamkeit.<br />

– Glückscode: ANNY<br />

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1a – die bestätigte Kompetenz für<br />

„DIE HÖRLOUNGE – Ihr Hörakustiker“<br />

Hans Hausmann, Inhaber der Hörlounge<br />

im Severinsviertel, erhielt Hausmann (l.), Inhaber<br />

Hörakustiker Hans<br />

im Juni die 1a- Auszeichnung des der HÖRLOUNGE im<br />

Severinsviertel, erhielt<br />

größten Brancheninformationsdienstes<br />

Europas, dem markt intern-Ver-<br />

für exzellenten Service<br />

die 1a-Auszeichnung<br />

lag. Mit dieser Auszeichnung, die der und Top-Qualität aus<br />

engagierte Hörakustiker bereits zum der Hand von Elfi<br />

Scho-Antwerpes.<br />

dritten Mal in Folge erhielt, wurden<br />

Rechts im Bild:<br />

ihm exzellenter Service, eine hohe Beratungsqualität<br />

und stets freundliche markt intern-Verlag<br />

Carsten Schmitt vom<br />

Mitarbeiter bescheinigt.<br />

Seit Mai 2017 im Severinsviertel ansässig, hat sich Hans<br />

Hausmann nicht nur einen Namen in Sachen Kompetenz und<br />

Kundenfreundlichkeit geschaffen, sondern auch für sein großes<br />

soziales Engagement. So engagiert er sich in der Interessengemeinschaft<br />

Severinsviertel e.V. für ein lebendiges Veedel<br />

und in verschiedenen Vereinen. Besonders am Herzen liegt<br />

ihm die AIDS-Hilfe Köln e.V. Vergangenes Jahr konnte er, trotz<br />

der Corona-Pandemie, eine Spendensumme von 1.111,- Euro<br />

für die AIDS-Hilfe zusammentragen. Während eines kleinen<br />

Festakts in seinem Ladenlokal anlässlich seiner 1a-Auszeichnung,<br />

überreichte er den Scheck an Elfi Scho-Antwerpes, Vorstandsmitglied<br />

der Aidshilfe Köln e. V.<br />

Scho-Antwerpes: „Hans Hausmann ist um seine Kunden<br />

sowie das Veedel bemüht und vergisst dabei niemals den<br />

sozialen Aspekt. So trifft die Auszeichnung den Richtigen.“<br />

Hans Hausmann betonte, dass es ihm nicht einfach nur um<br />

eine Spende ging, sondern dass ihm das „WIR” besonders<br />

wichtig sei – eine Leitlinie, die sich wie ein roter Faden durch<br />

sein soziales und unternehmerisches Handeln zieht. Daher<br />

kommt es nicht von ungefähr, dass ihm seine Kunden mit ihrer<br />

Unterschrift im Prüfungs- und Auszeichnungsverfahren<br />

die Zufriedenheit beim Einkauf in der Hörlounge beglaubigten<br />

und ihm so die 1a Kompetenz bestätigten. (wp)<br />

DIE HÖRLOUNGE (Inh. Hans Hausmann)<br />

Severinstraße 92-96 | 50678 Köln<br />

Tel. 0221 34663121<br />

info@hoerlounge.koeln<br />

www.hoerlounge.koeln<br />

Tipps rund um das Thema Gehör<br />

unter: www.facebook.com/hoerlounge.koeln<br />

Nachhaltig Wirkung erzielen.<br />

Foto: ©Hörlounge<br />

stadt MAGAZIN<br />

<strong>KÖLN</strong>. Magazin für Zeitgeschehen, Kunst, Kultur und Lebensart.<br />

32. Jahrgang | <strong>August</strong> / <strong>September</strong> <strong>2021</strong><br />

stadt MAGAZIN<br />

<strong>KÖLN</strong>. Magazin für Zeitgeschehen, Kunst, Kultur und Lebensart.<br />

32. Jahrgang | Ausg. Juni / Juli <strong>2021</strong><br />

<strong>stadtMAGAZIN</strong><br />

<strong>KÖLN</strong>. Die schönsten Seiten unserer Stadt!<br />

leben &<br />

wohnen<br />

Bauhaus<br />

der Künste<br />

Börse<br />

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bei häuslicher Gewalt<br />

leben & wohnen:<br />

VINTAGE trifft<br />

trifft<br />

Skandinavisches DESIGN<br />

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1912 - Erstes Kölner<br />

Strandbad in Rodenkirchen<br />

75 Jahre Bikini<br />

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Fragen? – Telefon: 02236.384 66 90<br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong> des <strong>stadtMAGAZIN</strong> <strong>KÖLN</strong> erscheint Anfang Oktober <strong>2021</strong><br />

8<br />

stadt MAGAZIN <strong>KÖLN</strong>. Nr. 4/ <strong>2021</strong> 32. Jahrgang


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Deine Perspektive:<br />

Zahngesundheit!<br />

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Dr. Wolfgang Boisserée und Dr. Julius Boisserée<br />

Hanieh Bakhtiari, Zahnmedizinische Fachangestellte<br />

Ich bin Hanieh Bakhtiari und habe gerade erfolgreich<br />

meine Ausbildung zur Zahnmedizinischen<br />

Fachangestellten abgeschlossen. Jetzt arbeite weiter<br />

im Team von Dr. Boisserée und wir suchen<br />

wieder eine/n Auszubildende/n ZMF.<br />

Warum es Freude macht, für die<br />

Gesundheit der Patienten zu arbeiten.<br />

Für mich ist es ganz wichtig, eine sinnvolle Arbeit<br />

zu machen. Und was ist wichtiger, als die<br />

Gesundheit der Menschen? Ich bin direkt dabei,<br />

wenn den Patienten geholfen wird und sorge mit<br />

dafür, dass sie die Behandlung gut überstehen.<br />

Das ist manchmal<br />

stressig, aber am Ende<br />

bleibt ein gutes Gefühl,<br />

wenn der Patient<br />

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habe ich mitbekommen,<br />

dass es wegen<br />

COVID-19 Vorbehalte<br />

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Genaues Erklären ist wichtig. eine Ausbildung im<br />

Gesundheitsbereich<br />

gibt. Ich glaube, die sind unbegründet, weil ich<br />

weiß, wie intensiv wir an der Hygiene arbeiten.<br />

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stelle ich Dir gerne meinen Arbeitsplatz und die<br />

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Mit „GRÜN hoch 3“<br />

gegen das Grau im Vorgarten<br />

Die Stadt Köln bietet aus gutem Grund mit dem<br />

Förderprogramm „GRÜN hoch 3 Dächer | Fassaden | Höfe“<br />

finanzielle Unterstützung für den Rückbau von Schotter- und Kiesgärten<br />

Der Klimawandel ist uns allen bewusst, doch werden<br />

die Folgen von Jahr zu Jahr spürbarer. So erleben wir<br />

immer heißere Sommer mit langen Dürreperioden<br />

und immer häufiger vorkommende Starkregenereignisse<br />

mit manchmal verheerenden Folgen, wie in diesem Sommer.<br />

Gerade in der dicht bebauten Stadt, wo Grünflächen<br />

mit Infrastruktur und Wohnraum konkurrieren, bedarf es<br />

Maßnahmen, um sich an die neue Situation anzupassen.<br />

Zudem verzeichnen wir einen immensen Rückgang der<br />

Artenvielfalt, der ebenfalls auf den Klimawandel, aber auch<br />

auf die intensive Bewirtschaftung und Versiegelung von Flächen<br />

zurückzuführen ist.<br />

Doch während versiegelte Flächen für Infrastruktur und<br />

Wohnungsbau kaum zu vermeiden sind, wirft ein Thema besonders<br />

Fragen auf. Der Schottergarten: karge Steinwüsten<br />

in den Vorgärten unserer urbanen Gebiete.<br />

Die vom wertvollen Oberboden befreiten und oft mit einer<br />

Folie versehenen Steinflächen heizen sich im Sommer<br />

tagsüber stark auf und geben die Wärme nachts wieder ab.<br />

Durch die Folie und den fehlenden Oberboden wird verhindert,<br />

dass Regenwasser gespeichert und an heißen Tagen<br />

durch Verdunstung zur Kühlung beitragen kann. Da haben<br />

es auch die oft einzeln oder in Dreiergruppen gesetzten, immergrünen<br />

Pflanzen schwer zu überleben. Und auch die so<br />

wichtigen Arten wie Wildbiene, Haussperling und Co. finden<br />

hier weder Nahrung noch Lebensraum.<br />

Viele Hausbesitzer*innen stellen fest, dass die vielleicht<br />

am Anfang noch pflegeleichte Fläche mit den Jahren immer<br />

mehr Aufmerksamkeit benötigt. Die Steine verfärben sich<br />

und durch organischen Eintrag ziehen nun doch die sogenannten<br />

„Unkräuter“, die aufwändig und einzeln entfernt<br />

werden müssen, ein.<br />

Dabei kann mit einer guten Planung, beispielsweise<br />

unter Verwendung von mehrjährigen Stauden oder Sträuchern,<br />

eine ansprechende bunte oder, wenn gewünscht,<br />

auch schlichtere Fläche geschaffen werden, die durch ihren<br />

dichten Bewuchs kaum unerwünschten Aufwuchs zulässt,<br />

pflegleicht ist und im Gegensatz zu Schotterflächen zu jeder<br />

Jahreszeit ein neues schönes Gesicht zeigt. Gleichzeitig trägt<br />

man zum Erhalt der Artenvielfalt bei.<br />

Wie man nicht nur in seinem Vorgarten, sondern auch<br />

in seinem sonstigen Umfeld mehr Raum für Biodiversität<br />

schaffen kann, zeigt das Projekt „Bunte Gärten<br />

und Balkone“ (www.stadt-koeln.de/naturgarten).<br />

Mit dem Förderprogramm „GRÜN hoch 3<br />

Dächer | Fassaden | Höfe“ unterstützt die Stadt<br />

Köln mit finanziellen Mitteln die Bemühungen<br />

Ihrer Bürger*innen, mehr Grün zu schaffen<br />

und somit den Erhalt der Artenvielfalt zu<br />

fördern. So werden neben Dach- und Fassadenbegrünung<br />

sowie dem Rückbau und der<br />

Begrünung von vollversiegelten Flächen seit<br />

2020 auch der Rückbau und die Begrünung<br />

von Schotter- und Kiesflächen gefördert. Erfolgt im Rahmen<br />

eines Förderantrags auf eine dieser Maßnahmen eine naturnahe<br />

Gestaltung, wird ein zusätzlicher Bonus gewährt.<br />

INFO: Beratung und Informationen zum Programm unter<br />

www.stadt-koeln.de/gruenhoch3<br />

Stadt Köln | Umwelt- und Verbraucherschutzamt<br />

Willy-Brandt-Platz 2 | 50679 Köln<br />

Telefon: 0221 / 221-25384 oder -36164<br />

E-Mail: gruenhoch3@stadt-koeln.de<br />

Weitere Informationen zum Thema Biodiversität und Artenvielfalt:<br />

www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/klima-umwelt-tiere/<br />

biodiversitaet-warum-sie-auch-der-stadt-so-wichtig-ist<br />

Telefon: 0221 / 221-22770<br />

E-Mail: wildbienen@stadt-koeln.de<br />

10<br />

stadt MAGAZIN <strong>KÖLN</strong>. Nr. 4/ <strong>2021</strong> 32. Jahrgang


Buchtipp<br />

Adé Schottergarten<br />

BAUERNGÄRTEN<br />

Glücksorte – biodivers<br />

und ertragreich<br />

Bauerngärten sind zeitlos modern und können mit ihrem<br />

Prinzip Schönheit, Nachhaltigkeit und Vielfalt<br />

dabei helfen, die Welt zu ernähren. Sie bereichern jedes<br />

Ortsbild und sind ökologische Gärten, die den Boden<br />

schützen und ihn aufbauen, da sie biologisch bewirtschaftet<br />

werden. In diesen Gärten funktioniert der<br />

Kreislauf zwischen Boden, Pflanzen, Tier und Mensch.<br />

Das Buch zeigt Bauerngärten für jedes Land, an jedem<br />

Ort in Europa. Die zahlreichen Bilder zeichnen sich<br />

nicht nur durch ihre Liebe zum Detail und ihre Qualität<br />

aus, sondern sie zeigen, dass es auf keinem in diesen<br />

Gärten weder ein Insektensterben noch ökologische<br />

Krisen gibt. Wolf-Dietmar Unterweger hat diese Bilder<br />

über viele Jahre fotografiert und zusammen mit seinem<br />

Sohn Philipp Unterweger darin die Zukunft gefunden.<br />

Praxisanleitungen, Pflanzlisten, Gärtnertricks und ideenbereichernde<br />

Bilder machen das Buch zum Helfer für jeden,<br />

der einen solchen Garten anlegen möchte.<br />

Bauerngärten<br />

Glücksorte – biodivers und ertragreich<br />

Wolf-Dietmar und Philipp Unterweger<br />

Biodiverse Gärten, die satt und glücklich machen<br />

Wissen, woher Obst und Gemüse kommen<br />

Überarbeitete und erweiterte Neuauflage des<br />

erfolgreichen Titels<br />

ca. 176 Seiten, durchgehend farbig bebildert,<br />

Hardcover | ca. € 39,90<br />

ISBN 978-3-7020-1953-2<br />

Leopold Stocker Verlag<br />

Erscheinungstermin: <strong>September</strong> <strong>2021</strong><br />

www.stadtmagazinkoeln.de Die schönsten Seiten unserer Stadt! 11


Tag des offenen Denkmals in Köln<br />

12. <strong>September</strong> <strong>2021</strong>: Denkmale vor Ort und digital<br />

AUSZÜGE AUS DEM PROGRAMM:<br />

Am Südpark 49-51<br />

Leben und Wirken der Architekten Georg Falck,<br />

Helmut Goldschmidt und Robert Stern in der<br />

Villenkolonie Marienburg bei Köln. Köln zählte<br />

bis zum Beginn des Nationalsozialismus zu den<br />

Städten Deutschlands, die ein besonders reiches<br />

jüdisches Leben, vor allem auf dem Sektor der<br />

Kultur und des Geschäftswesens, aufweisen<br />

konnten. Das Engagement für die Baukultur, eine<br />

Offenheit für Experimente der neuen Avantgarde<br />

und ein Zeichen für den Kunstsinn jüdischer<br />

Bauherren lässt sich bis in die 1930-er Jahre hier<br />

entdecken.<br />

Meller Friedhof Sürther Straße<br />

Der von Hitler sehr geschätzte Bildhauer Willy<br />

Meller aus Weiß hat im Geiste des Nationalsozialismus<br />

Ehrenmale auf den Ordensburgen<br />

Vogelsang und Krössinsee geschaffen. Das<br />

Portal des Gemeindehauses der Kirchengemeinde<br />

Bayenthal mit dem SS-Mann, dessen ursprüngliche<br />

Bedeutung man trotz Entfernung erkennt, ist<br />

eine seiner lokalen Arbeiten. Seine Spezialitäten<br />

waren Reichs- und Parteiadler, so auch an der<br />

Rodenkirchener Brücke. Wie kommt ein solcher<br />

Künstler darauf, nach dem Krieg ein Mahnmal für<br />

die „Opfer der Gewaltherrschaft“ in Rodenkirchen<br />

auszuführen? Das Objekt befindet sich auf dem<br />

denkmalgeschützten Friedhof, ohne Hinweis<br />

auf den Urheber und den Titel. Das fordert zur<br />

Diskussion heraus.<br />

©Dieter Maretzky<br />

Marktstraße, Markthalle<br />

Im Jahr 1936 wurde der Großmarkt vom Heumarkt<br />

aufgrund verkehrsstrategischer Überlegungen auf<br />

ein Grundstück in Köln-Raderberg verlagert. Die<br />

architektonische Keimzelle des neuen „Erzeugergroßmarkt<br />

für landwirtschaftliche Produkte“<br />

wurde die eigentliche Großmarkthalle mit ihrem<br />

imposanten Aussehen in der Sprache des „Neuen<br />

Bauens“. Vom Krieg weitestgehend verschont,<br />

erfüllt sie heute noch ihren Dienst.<br />

SEIN & SCHEIN<br />

in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege<br />

Der diesjährige Tag des offenen Denkmals beschäftigt sich mit Illusionen, Täuschungen und der<br />

Originalität unserer Denkmale. Das „Sein“ steht dabei an erster Stelle, denn ohne Original und<br />

Materialität gibt es weder Täuschung, Retusche noch Rekonstruktion. Denkmale können nur<br />

dann Geschichten erzählen, wenn die Spuren der Historie zu erkennen sind. Über die Rolle der<br />

Denkmalpflege in diesem Zusammenhang erfahren geschichtlich Interessierte mehr am<br />

12. <strong>September</strong> – vor Ort und digital.<br />

Ob die Nachahmung der Natur, Sinnestäuschungen<br />

im Dekor oder visuelle Erweiterungen der Architektur<br />

– immer geht es um das Verhältnis von Sein und<br />

Schein. So brachten verschiedene Epochen wie der Realismus,<br />

Barock, Historismus oder die Moderne ihre spezifischen<br />

Kontexte, Werke und Interpretationen mit sich.<br />

Der schöne Schein ist also nicht erst heute ein Thema,<br />

sondern begegnet uns immer wieder in der Architekturgeschichte.<br />

Denkmale zeugen bis heute davon und beeindrucken<br />

mit optischen Täuschungen und Illusionen. Schon seit<br />

vielen Jahrhunderten, von der Antike über die Kunst und<br />

Architektur des Barocks bis heute, faszinieren uns die Tricks<br />

und Künste, die hinter solchen Illusionen stecken. Für Sinnestäuschungen<br />

in der Architektur sorgen z. B. Wand- und<br />

Deckenmalerei wie beispielsweise Scheinkuppeln, die Räume<br />

visuell erweitern und vergrößern. In manchen Bauten<br />

sind feine Stuckarbeiten in Wirklichkeit Konstruktionen aus<br />

leichtem Pappmaché, Stuckmarmor ahmt mit verschiedenen<br />

Techniken die Beschaffenheit echten Marmors nach und verputztes<br />

Fachwerk imitiert durch aufgemalte Quader (Quaderputz)<br />

ein sauber gearbeitetes Steinmauerwerk. Mithilfe<br />

von Farben, Putz und Reliefs entstanden sogenannte Schein-<br />

12<br />

stadt MAGAZIN <strong>KÖLN</strong>. Nr. 4/ <strong>2021</strong> 32. Jahrgang


Koblenzer Str. 65<br />

Nutzungswandel einer Fabrik: Die Werksanlage<br />

wurde 1924 im Stil des Rheinischen Expressionismus<br />

als verputztes Bauwerk errichtet. Bauherr<br />

war der Zigarettenfabrikant Sally Siegfried<br />

Fabian, der vermutlich 1942 mit seiner Frau<br />

nach Theresienstadt deportiert wurde. Bereits ab<br />

1935 stellte die Firma Liebig in der Fabrik unter<br />

anderem Fleischextrakte und Brühwürfel her.<br />

1954 verlegte der Kölner Apotheker Paul Bolder<br />

seine Produktion pharmazeutischer Produkte in<br />

die Werksanlage, die seit 2014 für die Planung<br />

und Durchführung von Filmproduktionen genutzt<br />

wird. Das Baudenkmal hat einen Teil seiner<br />

originalen architektonischen Ausstattung bis<br />

heute erhalten.<br />

Kartäusergasse 7, Kartäuserkirche<br />

Bei einem Gang durch die Kartäuserkirche und<br />

ihre Umgebung (Kartause) werden Einblicke in<br />

deren wechselvolle Geschichte gegeben: von der<br />

Zeit und dem Wirken der Kartäusermönche, der<br />

Fremdnutzung als Lazarett und Lagerhaus zur<br />

Zeit der französischen Besatzung bis zur heutigen<br />

Nutzung als evangelische Predigtstätte und Sitz<br />

des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und<br />

Region. Im Februar 2017 wurden bei Routinearbeiten<br />

drei verschollene Kapellen wiederentdeckt,<br />

ein archäologischer „Glücksfund“ in der historischen<br />

Klosteranlage der Kölner Kartause.<br />

St. Severin<br />

Auf einem Gräberfeld südlich der römischen Colonia<br />

entstand im 4. Jahrhundert der Ursprungsbau<br />

der Severinskirche, der schon bald eine Erweiterung<br />

erfuhr. Über Jahrhunderte hinweg hat es<br />

viele bis heute ablesbare bauliche Veränderungen<br />

gegeben, zudem erhielt die Kirche eine bedeutende<br />

Ausstattung. Ein besonderer Schatz sind die<br />

historischen Textilien aus dem Severinsschrein,<br />

sie werden im Sacrarium präsentiert. Zum Tag<br />

des offenen Denkmals sind der romanische<br />

Langchor, die Krypta, die Ausgrabungen des spätrömischen<br />

Gräberfelds mit dem Ursprungsbau<br />

von St. Severin sowie das Sacrarium im Rahmen<br />

von Kurzführungen zugänglich.<br />

©Stadt Köln, Stadtkonservator -<br />

Amt für Denkmalschutz und Denkmalpflege<br />

Fotos Dorothea Heiermann<br />

fassaden, die Fenster, Säulen und Gesimse vortäuschen<br />

konnten. Neben Quaderputz gehören Grisaillemalerei, Rustizierung,<br />

Holz-Maserung oder Stuckmarmor<br />

zu den historischen Techniken,<br />

mit denen Handwerker und Baukünstler<br />

beeindruckende architektonische Illusionen<br />

schufen.<br />

KONSERVIEREN, RESTAURIEREN,<br />

REKONSTRUIEREN?<br />

Der Umgang mit originaler oder verlorengegangener<br />

Substanz an und in historischen<br />

Bauwerken ist ein lebendiger<br />

Diskurs in der modernen Denkmalpflege.<br />

Etliche Beispiele von Erhalt, Instandsetzung, Wiederaufbau<br />

oder Rekonstruktion bezeugen seit Jahrhunderten einen äußerst<br />

vielfältigen Umgang – je nach politischem, kulturellem<br />

und historischem Kontext. Dabei ist die Auseinandersetzung<br />

mit konkreten Maßnahmen der historischen Re- oder Teilrekonstruktion<br />

ebenso spannend für die Auseinandersetzung<br />

mit dem diesjährigen Motto „Sein und Schein“ wie aktuelle<br />

Debatten.<br />

BESONDERE SCHWERPUNKTE IN <strong>KÖLN</strong><br />

Ein Schwerpunkt des diesjährigen Tages des offenen Denkmals<br />

wird in Köln auf dem Gedenkjahr „1700 Jahre jüdisches<br />

Leben in Deutschland“ liegen. Es gibt viele Veranstaltungen,<br />

die zeigen, wie Köln und seine Geschichte von den jüdischen<br />

Mitbürger*innen mitgestaltet<br />

wurde: Führungen<br />

rund ums Rathaus, das<br />

mitten im jüdischen Viertel<br />

errichtet wurde, Führungen<br />

zu Fabrikbauten<br />

jüdischer Firmenbesitzer,<br />

Wohnbauten (Villen und<br />

Siedlungsarchitektur), die<br />

von jüdischen Architekten<br />

geplant wurden, Führungen<br />

in der Synagoge und<br />

zu jüdischen Friedhöfen<br />

sowie Führungen, die die Geschichte des 20. Jahrhunderts<br />

mit dem Schwerpunkt auf der NS-Zeit thematisieren.<br />

Lesen Sie hierzu auch den Artikel „Shalom Cologne” von<br />

unserer Gastautorin Stefanie Mergehenn auf den folgenden<br />

Seiten (wp)<br />

Quelle: Deutsche Stiftung Denkmalschutz<br />

Als lebendige Zeugnisse jahrhundertelanger<br />

Traditionen der Völker vermitteln die<br />

Denkmäler der Gegenwart eine geistige<br />

Botschaft der Vergangenheit (…). Sie [die<br />

Menschheit] hat die Verpflichtung, ihnen<br />

die Denkmäler im ganzen Reichtum ihrer<br />

Authentizität weiterzugeben.<br />

Charta von Venedig, 1964<br />

INFO: Sonntag, 12.09.<strong>2021</strong>, ganztägig | Digital und deutschlandweit<br />

kostenlos | Veranstalter: Deutsche Stiftung Denkmalschutz<br />

Kölner Denkmäler: Anmeldung ab Mitte <strong>August</strong> | Weitere Informationen<br />

im Programmheft (erhältlich im Rathaus, bei KölnTourismus<br />

und in den Bürgerzentren) oder unter www.offenes-denkmal.koeln<br />

Es gelten die allgemeinen Pandemievorgaben.<br />

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köln lokal<br />

„SHALOM Cologne“<br />

#<strong>2021</strong>JLID vermittelt jüdisches Leben auch in Köln<br />

von Stefanie Mergehenn<br />

Im Jahr <strong>2021</strong> leben Jüdinnen und Juden nachweislich seit mindestens 1700 Jahren in Köln<br />

– und damit auf dem Territorium des heutigen Deutschlands. Das gilt es zu würdigen,<br />

finden die Mitglieder des Vereins „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“.<br />

Das Podcast-Trio Mirna Funk, Shelly Kupferberg und Miron Tenenberg (v.l.) interviewt<br />

wöchentlich im Rahmen des Podcasts #<strong>2021</strong>JLID Mitglieder der jüdischen Community<br />

Um das bundesweite Festjahr #<strong>2021</strong>JLID zu organisieren<br />

und zu koordinieren, wurde 2018 auf Initiative<br />

des Vorsitzenden der Kölner Synagogen-Gemeinde<br />

und Zentralrats-Vizepräsident Abraham Lehrer sowie Ministerpräsident<br />

a.D. Prof. Dr. Jürgen Rüttgers der Verein<br />

„321-<strong>2021</strong>: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.“<br />

gegründet. Das historische Datum geht zurück auf den römischen<br />

Kaiser Konstantin, der im Dezember 321 ein Edikt<br />

erließ, das Juden das Bekleiden städtischer Ämter in den<br />

Curien, den römischen Stadträten, gestattete. Eine entsprechende<br />

Anfrage war aus der Colonia Claudia Ara Agrippinensium<br />

gekommen, dem heutigen Köln.<br />

Das Edikt Konstantins, dessen Abschrift in der Bibliothek<br />

des Vatikans aufbewahrt und im Herbst <strong>2021</strong> in Köln ausgestellt<br />

wird, ist somit das früheste schriftliche Zeugnis über<br />

jüdisches Leben in Mittel- und Nordeuropa. Es belegt, dass<br />

jüdische Gemeinden bereits seit der Spätantike integrativer<br />

Bestandteil der europäischen Kultur waren und sind. „Das<br />

Judentum ist konstitutiv für Deutschland“, betont die Generalsekretärin<br />

des Vereins Sylvia Löhrmann, Staatsministerin<br />

a.D.. „Viele Impulse der deutschen Kultur-, Geistes- oder Wirtschaftsgeschichte<br />

gingen von Jüdinnen und Juden aus.“ In<br />

Köln haben beispielsweise die Oppenheims, die Offenbachs<br />

oder Frauen wie Luise Straus-Ernst, Hilde Domin und Hertha<br />

Kraus zur Bedeutung der Domstadt beigetragen.<br />

Im deutsch-jüdischen Festjahr geht der Blick aber<br />

nicht nur zurück, sondern vor allem nach vorn. Unter der<br />

Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier<br />

finden bundesweit über 1500 Veranstaltungen statt<br />

(https://<strong>2021</strong>jlid.de/programm/ ). „Damit wollen wir die Vielfalt<br />

jüdischen Lebens sichtbar und erlebbar machen“, sagt<br />

Andrei Kovacs, der Leitende Geschäftsführer des Vereins. An<br />

diesem Ziel von #<strong>2021</strong>JLID beteiligen sich jüdische wie nichtjüdische<br />

Vereine, Verbände, jüdische und Kirchen-Gemeinden,<br />

Institutionen und die Zivilgesellschaft – auch, um ein starkes<br />

gemeinsames Signal gegen den Antisemitismus zu setzen,<br />

der, so Löhrmann, „die Grundfesten unserer Demokratie insgesamt<br />

gefährdet“.<br />

Die Interreligiosität spiegelt sich auch im Team der in<br />

Köln ansässigen Geschäftsstelle des Vereins wider. Hier wurden<br />

Hunderte Förderanträge bundesweiter Veranstalter*innen<br />

eingereicht, deren Ausgestaltung vom Bundesinnenministerium<br />

großzügig unterstützt wird. Hinzu kommen<br />

rund 450 Projekte finanziell eigenständiger<br />

Kooperationspartner*innen. Der Verein<br />

Foto: ©#<strong>2021</strong>JLID<br />

selbst organisiert derzeit das bundesweite Begegnungsfestival<br />

„Mentsh!“ (www.mentshen.<br />

de) sowie das weltweit größte Laubhüttenfest<br />

Sukkot XXL vom 20. bis 27. <strong>September</strong> (www.<br />

sukkotxxl.de), zu dem jüdische Gemeinden und<br />

andere Träger in ganz Deutschland einladen.<br />

Auch Schulen und andere Bildungseinrichtungen<br />

spielen in der Gestaltung des Festjahres<br />

eine gewichtige Rolle. Generalsekretärin<br />

Löhrmann verfolgt mit zwei von der Bezirksregierung<br />

teilabgeordneten Lehrkräften ein<br />

nachhaltiges Konzept: Auf www.<strong>2021</strong>JLID.de/<br />

Bildung werden zahlreiche bildungsbezogene<br />

Initiativen im Kontext des Festjahres aufge-<br />

14<br />

stadt MAGAZIN <strong>KÖLN</strong>. Nr. 4/ <strong>2021</strong> 32. Jahrgang


Die Kölner „Schalömchen-Bahn“ der KVB<br />

zeigt. Interessierte Lehrkräfte erhalten regelmäßig „Digitale<br />

Impulse“, Tipps für außerschulische Lernorte oder Links<br />

zu Kooperationspartnern wie dem Zentralrat der Juden in<br />

Deutschland, der mit „Meet a Jew“ ein ebenso authentisches<br />

wie niederschwelliges Begegnungsangebot macht. Für den<br />

8. Dezember ist überdies eine Fachtagung für Pädagog*innen<br />

und sonstige Interessierte geplant. Auch dort sollen in Zusammenarbeit<br />

mit Bildungspartner NRW Ansätze und Möglichkeiten<br />

ausgelotet werden, wie die Auseinandersetzung mit<br />

und das Lernen über jüdisches Leben systematisch in Bildungsprozesse<br />

und Curricula integriert werden kann.<br />

Denn vielfach wird über Jüdinnen und Juden nur als<br />

Opfer gesprochen und nicht als lebendiger Teil unserer Geschichte<br />

und heutigen Gesellschaft. Natürlich gilt es, der<br />

Shoah, dem größten Zivilisationsbruch der Menschheit, als<br />

Mahnung und Auftrag zu gedenken. Dazu gehört aber auch<br />

die Begegnung mit jüdischen Menschen. Der Leitende Geschäftsführer<br />

wünscht sich eine erweiterte Perspektive: „Jüdinnen<br />

und Juden sollten als LEBENDE und nicht als ÜBERlebende<br />

wahrgenommen werden“, betont Andrei Kovacs. „Vor<br />

allem junge Jüdinnen und Juden wollen nicht ständig auf<br />

Modell des künftigen historischen Quartiers am Rathausplatz<br />

Infos zu aktuellen Angeboten von <strong>2021</strong><br />

JLID-Projektpartnern aus Köln:<br />

Am Sonntag, 15. <strong>August</strong>, soll unter dem Motto<br />

„Shalom Cologne“ ein Straßenfest gefeiert<br />

werden. Als Zeichen gegen Antisemitismus<br />

und für ein friedliches Miteinander haben die<br />

Stadt Köln, die Synagogen-Gemeinde Köln<br />

und das Kölner Forum für Kultur im Dialog<br />

e.V. zur Teilnahme an der Foto-Aktion „Shalom<br />

Selfie - Zeigt Zusammenhalt!“ aufgerufen. Ab<br />

dem 15. <strong>August</strong> wird das XXL-Mosaikplakat in<br />

einer Größe von etwa 100 Quadratmetern an<br />

der Fassade des Domforums zu sehen sein.<br />

Das Plakat aus 1700 Fotos soll im Festjahr<br />

ein starkes Zeichen für eine offene, bunte<br />

und friedliche Gesellschaft setzen.<br />

Für den „Tag des offenen Denkmals“ am<br />

Sonntag, 12. <strong>September</strong>, plant die „MiQua.<br />

LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen<br />

Quartier“ eine Führung durch den Plassmannschen<br />

Keller unter dem Historischen<br />

Rathaus in Köln. Im Mittelalter gehörte der<br />

Keller zu einem jüdischen Wohnhaus im<br />

historischen Viertel, das gerade freigelegt<br />

und der Öffentlichkeit künftig zugänglich<br />

gemacht wird.<br />

die Opferrolle reduziert werden, sondern Deutschland aktiv<br />

mitgestalten!“ Deshalb gibt ihnen das Festjahr eine Stimme<br />

- beispielsweise auf der Homepage www.<strong>2021</strong>JLID.de und in<br />

den sozialen Netzwerken: Drei jüdische Journalist*innen interviewen<br />

wöchentlich im Rahmen des Podcasts #<strong>2021</strong>JLID<br />

Mitglieder der jüdischen Community, das Puppentheater<br />

„Bubales“ bringt Kindern jüdische Feiertage nahe, und in<br />

den „Jewersity“-Clips beschreiben junge<br />

Frauen und Männer, was ihr „Jüdisch<br />

sein“ ausmacht.<br />

Eine Antwort darauf möchte auch das<br />

Festjahr #<strong>2021</strong>JLID geben – mit Konzerten,<br />

Lesungen, Schul-Projekten, Ausstellungen<br />

und Podiumsdiskussionen. Denn<br />

wer miteinander redet, isst, trinkt und<br />

feiert, begegnet einander und lernt sich<br />

kennen – im günstigsten Fall auch schätzen.<br />

Deshalb seien Sie dabei, bringen Sie<br />

sich vor Ort ein, machen Sie #<strong>2021</strong>JLID<br />

auch zu IHREM Festjahr! Damit aus den<br />

Lehren der Vergangenheit eine Gegenwart<br />

gestaltet werden kann, die eine lebenswerte<br />

Zukunft für alle Menschen in<br />

Deutschland ermöglicht. <br />

Foto: ©MiQua/ Wandel-Lorch-Architekten<br />

Foto: ©#<strong>2021</strong>JLID<br />

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köln lokal<br />

<strong>KÖLN</strong><br />

Das erste AHOI südlich von Hamburg<br />

Steffen Hensslers „AHOI“ in Köln geankert<br />

Fernsehkoch Steffen Henssler<br />

gibt zu: „Ich habe schon lange<br />

mit dem Gedanken gespielt, in Köln<br />

ein Restaurant zu eröffnen...”<br />

Gesagt, getan. In der Butzweilerstr.<br />

35-39, (in der Motorworld)<br />

können Fans des norddeutschen<br />

Koch-Genies seit Ende Juni eine<br />

vielfältige Mischung aus bodenständigen,<br />

beliebten und zeitgemäßen<br />

Gerichten für jede Tageszeit<br />

genießen. Ob mittags, wenn man<br />

eben mal schnell etwas zu sich<br />

nehmen möchte oder am Abend in<br />

gemütlicher Runde – im „Ahoi” ist<br />

für jeden Geschmack und jede Gelegenheit<br />

etwas dabei. Das Essen<br />

wird in Eisenpfannen mit „Ahoi steffen henssler“-Schriftzug<br />

serviert. Auf der Speisekarte stehen unter anderem Fish’n<br />

Chips in unterschiedlichen Variationen, Burger, Sushi-Bowls<br />

sowie diverse Beilagen und Desserts. Dazu gibt es spezielle<br />

Kindergerichte. In allen Gerichten findet sich der typische<br />

Henssler-Style wieder.<br />

Das „Ahoi“ in Köln präsentiert sich in einem rustikalen<br />

und modernen maritimen Look. Stühle und Tische in unterschiedlicher<br />

Optik sowie Sitzbänke mit bequemen Polstern<br />

und Kissen sorgen für eine wohlige Atmosphäre. (wp)<br />

INFO: www.ahoisteffenhenssler.de/filiale/ahoi-koeln<br />

Foto: ©AHOI Köln<br />

Foto: ©Fine Food Days Cologne<br />

FINE FOOD DAYS Cologne –<br />

Der <strong>August</strong> wird EXQUISIT!<br />

Ursprünglich für das Frühjahr geplant<br />

und coronabedingt abgesagt,<br />

stehen die neuen Termine nun fest:<br />

Die nächsten Fine Food Days Cologne<br />

werden am Samstag, den 13. <strong>August</strong><br />

<strong>2021</strong> mit einer großen Küchenparty<br />

im KölnSKY eröffnet. In den folgenden<br />

beiden Wochen stehen dann die vielfältigsten kulinarischen<br />

Erlebnisse und Exkursionen auf dem Programm, darunter<br />

Gala-Dinners, Lunch-Events, Sommelier-Treffen, Kochkurse<br />

und prominent besetzte Lesungen.<br />

Passionierte Kölner Spitzenköche werden auch dieses<br />

Jahr ihr Bestes geben, anspruchsvolle Gourmets zu verwöhnen.<br />

Die Main Events werden die Küchenparty Deluxe im<br />

KölnSky am 13. <strong>August</strong> und das Galadinner mit Award-Verleihung<br />

am 22. <strong>August</strong> im Grandhotel Schloss Bensberg sein.<br />

INFO: www.finefooddays.cologne<br />

16<br />

stadt MAGAZIN <strong>KÖLN</strong>. Nr. 4/ <strong>2021</strong> 32. Jahrgang


Neelams Energiewende?<br />

Und ein Energieanbieter,<br />

der Strom von regionalen<br />

Bauern liefert.<br />

Für Neelam und für unseren RegionalStrom<br />

kaufen wir grüne Energie direkt ab Hof –<br />

zum Beispiel vom Gemüsebauern Milz.<br />

Ihr mit uns. Für Köln.<br />

www.energiewende.koeln<br />

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Exklusiv im <strong>stadtMAGAZIN</strong> <strong>KÖLN</strong>: Einblicke in private Domizile<br />

interior design<br />

leben & wohnen Text: Martina Reims<br />

Fotos: © M. Reims und Clemens Hillebrand<br />

Ein Pinselstrich für<br />

BAU-HAUS der Künste<br />

und Familien<br />

18<br />

Deckengemälde sind das<br />

`High´-light des Bauhauses


„Vorübergehende wundern sich manchmal, wieso wir<br />

das Haus noch nicht angestrichen haben, aber der beige<br />

Ursprungsputz hält immer noch“<br />

Die Kunst breitet sich immer mehr aus“<br />

schmunzeln die Eheleute Brigitte und<br />

Clemens Hillebrand. Clemens Hillebrand<br />

der Ältere, in Persona der Großvater gleichen<br />

Namens wie der heutige Besitzer, ließ das Haus<br />

anno 1929 von dem Architekten Op gen Oorth im<br />

Bauhausstil entwerfen und errichten.<br />

„Eigentlich war das Haus damals für eine Familie konzipiert“,<br />

doch dann ergab es sich, dass immer mehrere<br />

Familien dort wohnten und damit die Kunst einzog.<br />

„Das ganze Haus ist quasi eine Galerie“, so Clemens<br />

Hillebrand. Zwar ist der eigentliche Ausstellungsraum<br />

im Erdgeschoss angesiedelt – und wird von Brigitte<br />

Hillebrand verwaltet – wo schon verschiedene Ausstellungen<br />

stattfanden, u.a. von Ursula Arndt, Otto<br />

Coester und Gottfried Böhm.<br />

Den alten Stiegen, noch aus dem Erbauungsjahr, wird durch die zahlreichen<br />

Kunstwerke Pep eingehaucht<br />

Doch die Bilder des Künstlers hängen im ganzen Haus.<br />

Und nicht nur das Da Clemens Hillebrand oft Deckengemälde<br />

in Kirchen gestaltet, hat er dies auch gleich zu Hause<br />

umgesetzt. So zeigt die in Fresko-sekko gemalte Decke der<br />

Galerie, eine Perspektive zahlreicher Architekturen. Gleich<br />

nebenan steht noch ein Klavier, auf dem ein Sohn während<br />

seiner Besuche immer wieder Musik erklingen lässt.<br />

So künstlerisch sieht Hillebrand sein eigenes Atelier<br />

Licht und<br />

Natur:<br />

Hillebrands<br />

Interpretation<br />

des eigenen<br />

Hauses<br />

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„Eigentlich haben wir immer Musiker als Mieter, das passt am besten"<br />

Offenbarung durch Blick nach oben<br />

Auf dem Weg nach oben in den Wohnbereich versinkt<br />

der Besucher in die Betrachtung der wechselnden<br />

Kunstwerke der verschiedensten Ansichten. Der<br />

Gang durch die Original-Tür mit dem ursprünglichen<br />

Glas-Türknauf offenbart an der Decke ein relativ<br />

neues Gemälde mit dem Blick in eine Turmspitze.<br />

„Da war das Wohnzimmer fast drei Wochen blockiert“<br />

bemerkt die Ehefrau sachlich. Auch während<br />

der Ausarbeitung eines großen Kirchenfensters war<br />

dieser Aufenthaltsraum erst mal nicht zu nutzen. Interessant<br />

sind die um die Ecke geformten Fenster, die<br />

ursprünglich – ganz im Bauhausstil – in einem Stück<br />

gefertigt waren. Hier lohnt sich der Blick nach unten,<br />

weil sich dort ein wunderschönes Kirschholzparkett<br />

befindet. Nebenan im Büro liegt noch der original<br />

Korkbodenbelag im Schachbrettmuster, der früher<br />

im ganzen Haus ausgelegt war.<br />

Alles was das Künstlerherz begehrt findet<br />

sich in dem verwunschenen Atelier wieder:<br />

Pinsel, Farbe und viel Licht.<br />

„Wir versuchen, das Haus für die Familie zu erhalten"<br />

20<br />

stadt MAGAZIN <strong>KÖLN</strong>. Nr. 4/ <strong>2021</strong> 32. Jahrgang


Die gemütliche Ecke wird umrahmt wie eine Galerie<br />

Der Blick in die Natur<br />

inspiriert die grünen<br />

Kunst-Gedanken<br />

Das Wohnzimmer ist eine<br />

wandelnde Ausstellung. Zur Zeit<br />

befinden sich dort unter anderem<br />

Ansichten einer Allee im Brühler<br />

Schlosspark, der Doppelkirche<br />

Schwarzrheindorf bei Bonn<br />

und der des Rheinauhafens mit Blick auf die Kranhäuser.<br />

„Hier gab es zunächst Ärger beim Malen und ich sollte<br />

meine Staffelei wegräumen“, erzählt Hillebrand über<br />

einen übereifrigen Ordnungshüter. Trotzdem ist das Bild<br />

zustande gekommen.<br />

Die kleinen witzigen<br />

Skulpturen waren<br />

einst wächserne<br />

Käsehüllen<br />

Zimmer mit Aussicht<br />

Ein anderes Bild ist ebenfalls zustande gekommen,<br />

nämlich eine wunderschöne weitere Deckenarbeit mit<br />

Blumen, welche Clemens Hillebrand seiner Gattin einst<br />

zu einem runden Geburtstag schenkte. Heute hat eine<br />

Mieterin das Glück, dieses Kunstwerk zu bewundern.<br />

Eine Cellistin fühlt sich in diesem Künstlerhaus nämlich<br />

fidelwohl und kann ungestört auf ihrem Cello spielen.<br />

Sensationell ist hier der Blick auf die malerische Terrasse.<br />

Dieses „Zimmer mit Aussicht“ fand sich schon in diversen<br />

Bildern wider, die er in seinem malerischen Atelier fertigt.<br />

Dies ist ausgelagert im Garten, ganz verwunschen hinter<br />

einigen Sträuchern. Hier gestaltet Hillebrand nicht nur<br />

mit Pinsel und Farbmaterialien. Es kommen auch Babybel-<br />

Schalen zum Einsatz, die er noch am Frühstückstisch zu<br />

temperamentvollen Wachsfigürchen geformt hat, selbstverständlich<br />

nach dem er den Käse genussvoll verspeist hat.<br />

www.stadtmagazinkoeln.de Die schönsten Seiten unserer Stadt! 21


köln lokal<br />

Treffpunkt Parkbank:<br />

Das KRONKORKEN-Spiel<br />

von Monika Lüpschen<br />

Ganz klar: Corona ist schuld, dass die Kronkorken fliegen!<br />

Hatte die Pandemie doch jeglicher Geselligkeit enge<br />

Grenzen gesetzt oder sie sogar ganz verhindert. Was also<br />

tun, um trotzdem ein bisschen Normalität zu bewahren oder<br />

zu schaffen und gleichzeitig natürlich auf die Corona-Gebote<br />

zu achten? Zum Beispiel könnte eine Parkbank geselliger<br />

Treffpunkt werden. Dazu taugen Bänke ja allgemein, nicht<br />

nur in Parks und auf Plätzen, sondern auch in Alleen. Die<br />

Rolandstraße in der Kölner Südstadt ist mit Bänken ganz gut<br />

bestückt, und so entschied sich die kleine Gruppe, die das<br />

Geselligkeitsdefizit für sich ändern wollte, für eine solche.<br />

Für alle gut erreichbar sollte sie für den täglichen Treff am<br />

Nachmittag sein, so dass man praktisch leicht schlendernd<br />

„antanzen“ konnte. Schnell zeigte sich: Die Bank ist zu klein<br />

für alle Mann, zumal es sich ja im Kreis und auf Augenhöhe<br />

viel besser parlieren lässt als im Stehen. Mit rasch organisierten<br />

mobilen Sitzgelegenheiten war dem leicht abzuhelfen.<br />

Und wissend um die Vorliebe einiger Freunde für eine<br />

Zigarette beim fröhlich entspannten Zuprosten mit Kölsch,<br />

Wein oder anderen Getränken war denn auch bald noch ein<br />

Aschenbecher zur Stelle: eine leicht antike <strong>Ausgabe</strong> aus den<br />

1970er Jahren. Manche mögen das Ding ja noch kennen: In<br />

dem auf hohen Schaft montierten kugeligen Behälter verschwinden<br />

die Kippen auf Knopfdruck.<br />

Aber wohin nun mit den Kronkorken der Bierflaschen?<br />

Ach ja, da befindet sich gegenüber in der Allee ja der städtische<br />

Mülleimer. Nur circa 4 Meter entfernt! Da müssen die<br />

‚rein. Ganz entspannt Maß nehmen, Hand und Arm locker<br />

– und weg! Leider nicht immer, aber immer mehr mit Spaß<br />

und wachsendem Ehrgeiz, wer die meisten in den Mülleimer<br />

bugsieren kann. Und dann nahmen Gedanken und Ideen<br />

Fahrt auf. Gerd Köster, Sänger kölschen Liedgutes, propagierte<br />

einen Kronkorkenwettbewerb. Den wird’s demnächst<br />

geben. Kabarettist Wilfried Schmickler will als Schiedsrichter<br />

penibel darauf achten, wer am besten zielen kann.<br />

Sie spielen um den Kronkorkenpokal: Gerd Köster, Hans Markert, Georg<br />

Harthun, Wolfram Kreuzfeld, Michael Günther (v.l.n.r.)<br />

Den Sieger erwartet eine Trophäe, und die ist bereits<br />

auch schon da. Entworfen hat den Pokal der Architekt Georg<br />

Harthun und gebaut hat ihn der Ingenieur Hans Markert.<br />

Durch die abgeschrägte Vorderseite soll das stählerne Gefäß<br />

an den städtischen Mülleimer erinnern. Unübersehbar<br />

ist der stattliche Kronkorken als Fuß. Getragen wird das<br />

glänzende Stück nicht von irgend etwas, sondern von einem<br />

Stiel, der aus Wenge-Holz, einem schwarzen afrikanischen<br />

Hartholz, gefertigt wurde.<br />

Corona ist schuld an dieser kindlichen Zerstreuung!<br />

Die findigen „Geister“ entdeckten die schmale Lücke, die im<br />

strengen Reglement Platz für das heiter harmlose Spiel ließ.<br />

Das Krönchen war dann Clou der besonderen Art. <br />

Foto: ©Monika Lüpschen<br />

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22<br />

stadt MAGAZIN <strong>KÖLN</strong>. Nr. 4/ <strong>2021</strong> 32. Jahrgang


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köln lokal<br />

Die<br />

NEUE<br />

MITTE<br />

PORZ<br />

Ein vitales Zentrum<br />

für Porz<br />

Auf dem Friedrich-Ebert-Platz in Porz, wo seit Einen zentralen Beitrag zur attraktiven und zukunftsfähigen<br />

Weiterentwicklung der Porzer Mitte zu leisten, ist dabei<br />

2009 bis zu seinem Abriss im Juli 2018 das Hertie-Gebäude<br />

leer stand, entstehen mit der Neuen für moderne stadt handlungsleitend. So ist es mehr als Abbruchtätigkeit<br />

und Neuerrichtung: der stete Dialog mit den<br />

Mitte Porz drei gemischt genutzte Gebäude und<br />

ein umfassend neugestalteter öffentlicher Raum im Herzen Bürgerinnen und Bürgern vor Ort, die konsequente Information<br />

und Einbindung der Öffentlichkeit und die enge Verknüp-<br />

des Stadtbezirks Köln-Porz. Nach langjähriger Mindernutzung<br />

wird der Platz somit für Bürgerinnen und Bürger wieder<br />

attraktiv und bietet Raum für Leben in der Mitte – ein Mitte‘ der Stadt Köln machen die Neue Mitte Porz schon heute<br />

fung mit dem ‚Integrierten Stadtentwicklungskonzept Porzdeutlicher<br />

Impuls für die künftige Entwicklung des Porzer zu einem Projekt von und für alle Porzerinnen und Porzer.<br />

Bezirkszentrums.<br />

Dem Abbruch des Hertie voran gegangen<br />

war seit 2015 der Dialog mit den Beteiligten<br />

vor Ort über die künftige Gestalt und<br />

Entwicklung des Friedrich-Ebert-Platz als<br />

Ankerpunkt des Bezirkszentrums. Mit dem<br />

Ziel, die Neugestaltung der Porzer Mitte voranzutreiben<br />

und ihrem Funktionsverlust<br />

entgegenzuwirken, beauftragte die Stadt<br />

Köln 2014 die moderne stadt GmbH zunächst<br />

mit der Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie<br />

– zusammen mit JSWD Architekten<br />

GmbH & Co. KG – und anschließend mit<br />

der Gesamtkoordination und Umsetzung<br />

des städtebaulichen Konzeptes,<br />

der Neuen Mitte Porz. Die Neue Mitte Porz aus der Vogelperspektive, Stand: Mai <strong>2021</strong><br />

© moderne stadt / Fischer Luftbildkontor<br />

24<br />

stadt MAGAZIN <strong>KÖLN</strong>. Nr. 4/ <strong>2021</strong> 32. Jahrgang


- Anzeige -<br />

„Wir sind sehr stolz auf<br />

die bisherigen Fortschritte<br />

am Friedrich-Ebert-Platz<br />

und freuen uns auf das<br />

gute Ergebnis, das sich zwischenzeitlich<br />

deutlich zeigt“<br />

sagt Andreas Röhrig, Geschäftsführer<br />

der modernen<br />

stadt GmbH.<br />

Das Haus 1, ein Entwurf<br />

von JSWD Architekten<br />

GmbH & Co. KG, ist mit 49<br />

freifinanzierten Zwei- bis<br />

Vier-Zimmer-Wohnungen<br />

Teil des urban-gemischten<br />

Wohnungsangebotes der<br />

Neue Mitte Porz und wird<br />

Andreas Röhrig, Geschäftsführer<br />

der moderne stadt GmbH<br />

von moderne stadt selbst errichtet. 47 Wohnungen sind barrierefrei,<br />

zwei davon auch rollstuhlgerecht. Das Wohn- und<br />

Geschäftshaus ist in mehrere Hauseinheiten mit eigenen<br />

Eingängen unterteilt und in der Mitte befindet sich ein begrünter<br />

Innenhof, der für alle Bewohner zugänglich ist. „Die<br />

Vermarktung der Wohnungen beginnt zum Jahreswechsel<br />

<strong>2021</strong>/2022,“ kündigt Andreas Röhrig an. „Es ist also nicht<br />

mehr lange hin, bis die Neue Mitte im Haus 1 ihre ersten<br />

Bewohner begrüßt.“<br />

In das Erdgeschoss von Haus 1 zieht ein REWE Supermarkt<br />

ein, der neben seinem üblichen Sortiment, auch Frischetheken<br />

mit Fleisch-, Käse- und Feinkost sowie einen integrierten<br />

Backshop bietet. Die Eröffnung des Marktes ist im<br />

Frühjahr 2022 geplant. Ziel ist es, die Porzer Mitte zu beleben<br />

und ihre Funktion als qualitätvolles Versorgungszentrum zu<br />

sichern.<br />

Das Haus 2 der Sahle Wohnen GmbH & Co wird nach<br />

einem Entwurf von Molestina Architekten + Stadtplaner<br />

GmbH realisiert und bietet Platz für 52 öffentlich geförderte<br />

Seniorenwohnungen, gemeinschaftlich genutzte Bereiche,<br />

einen begrünten Dachgarten im Innenhof und Handelsflächen<br />

im Erdgeschoss. Bauherrin von Haus 3 ist die Aachener<br />

Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft mbH. Sie baut nach<br />

einem Entwurf von Kaspar Krämer Architekten GmbH 30<br />

Mietwohnungen in den Obergeschossen und schafft im Erdgeschoss<br />

Raum für das Pfarrzentrum der Kirchengemeinde<br />

St. Josef sowie Gastronomie- und Handelsflächen.<br />

Ein unterirdisches Verteilerbauwerk ermöglicht die Zufahrt<br />

zu den drei Gebäuden von der Hauptstraße aus und<br />

verbindet die Tiefgaragen der Gebäude miteinander. Unterhalb<br />

der Einzelhandelsflächen im Erdgeschoss von Haus 1<br />

befinden sich insgesamt 46 PKW-Stellplätze für die REWE-<br />

Kunden, 51 für die Mietenden der Wohnungen und zudem 93<br />

Fahrradstellplätze. In den Tiefgaragen der Häuser 2 und 3<br />

entstehen weitere 59 PKW-Stellplätze – darunter auch vier<br />

Car-Sharing-Stellplätze – sowie ausreichend Radabstellanlagen.<br />

Darüber hinaus stehen den Besuchern der Neuen Mitte<br />

Porz 41 öffentlich nutzbare Stellplätze im Verteilerbauwerk<br />

© moderne stadt / Michael Lübke<br />

zur Verfügung. Damit werden zahlreiche Parkmöglichkeiten<br />

inmitten des Porzer Zentrums geschaffen.<br />

Die Neugestaltung des öffentlichen Raums erfolgt auf<br />

Grundlage der Planung von clubL94 Landschaftsarchitekten<br />

GmbH, die sich in einem freiraumplanerischen Wettbewerb<br />

2019 durchsetzen konnten. Die Planung folgt der Idee, die<br />

durch die Bebauung des Friedrich-Ebert-Platzes neu entstehenden<br />

öffentlichen Stadträume zur Bühne städtischen Lebens<br />

zu machen, die direkte Verbindung zwischen Zentrum<br />

und Rhein in Wert zu setzen und um die Kirche St. Josef einen<br />

neuen, multifunktionalen Mittelpunkt für Porz zu schaffen.<br />

Ein einheitlicher Bodenbelag, Sitzelemente, Spielgeräte,<br />

Radabstellanlagen, Bepflanzungen und ein kluges Beleuchtungskonzept<br />

schaffen beste Voraussetzungen für eine ansprechende<br />

Porzer Mitte, in der sich ein Aufenthalt lohnt.<br />

Der künftige öffentliche Raum vor Haus 1 der Neuen Mitte Porz<br />

„Mit der Neuen Mitte Porz schaffen wir nicht nur ein<br />

großzügiges Wohnungsangebot, sondern auch neue öffentliche<br />

Räume, begrünte Flächen und diverse Einkaufsmöglichkeiten<br />

zum Bummeln und Flanieren. Durch diesen<br />

vielseitigen und dynamischen Nutzungsmix gelingt es uns<br />

gemeinsam mit den Akteurinnen und Akteuren vor Ort, das<br />

Bezirkszentrum Porz zu attraktiveren und neu zu beleben –<br />

beispielhaft für andere Orte in unserer Stadt,“ stellt Andreas<br />

Röhrig, Geschäftsführer der moderne stadt fest. Seit Januar<br />

<strong>2021</strong> befinden sich alle drei Gebäude im Bau. Bis zum Frühjahr<br />

2023 soll die Errichtung der Neuen Mitte Porz inklusive<br />

der Anlage der öffentlichen Räume weitgehend abgeschlossen<br />

sein.<br />

www.neuemitteporz.de<br />

ÜBER DIE MODERNE STADT GMBH<br />

moderne stadt ist die Stadtentwicklungsgesellschaft der<br />

Stadtwerke Köln GmbH und der Stadt Köln. Das Unternehmen<br />

realisiert seit mehr als 50 Jahren in Köln wesentliche<br />

Stadtentwicklungsprojekte wie den stadtbildprägenden<br />

Rheinauhafen, das mit mehreren Awards ausgezeichnete<br />

Clouth-Quartier, den Butzweilerhof, die Neue Mitte Porz und<br />

zukünftig den Deutzer Hafen Köln. Die Gesellschaft investiert<br />

in diesen Quartieren auch selbst in die Entwicklung nachhaltiger<br />

Wohn- und Geschäftsimmobilien.<br />

www.modernestadt.de<br />

© clubL94 Landschaftsarchitekten GmbH<br />

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Börsenwissen im <strong>stadtMAGAZIN</strong> <strong>KÖLN</strong>: Die Börsebius Gastkolumne<br />

Gastkommentar<br />

von Reinhold Rombach<br />

Unser Gastkommentator Reinhold Rombach („Börsebius“) ist einer der bekanntesten Börsenexperten<br />

Deutschlands und lebt schon lange in Rodenkirchen. Er beschäftigt sich seit über 30 Jahren mit<br />

börsennotierten Gesellschaften, mit Aktien und Fonds, analysiert ihre Stärken und Schwächen.<br />

Seine Meinung rund ums Geld und die Börsen veröffentlichte er früher als Kolumnist in der Zeit (aber<br />

auch in der Wirtschaftswoche und der Süddeutschen Zeitung) und mehr als ein Vierteljahrhundert<br />

im Deutschen Ärzteblatt als „Börsebius“. Generationen von Medizinern liebten seine humorvollen und<br />

gleichwohl fundierten Finanzanalysen.<br />

Seine Fans nennen ihn aber auch den „Kostolany vom Rhein“ oder das „Kölsche Orakel“.<br />

Legendär war schon sein Verriss des Börsenganges der Deutschen Telekom, aber auch die Voraussage<br />

des Niedergangs der Wirecard AG lange vor der öffentlichen Wahrnehmung.<br />

Rombach´s spannende wöchentliche Kolumnen und die Börsebius TopTen-Masterliste mit seinen<br />

interessanten Aktienfavoriten erscheinen im Internet unter: www.derboersebius.de<br />

ETF – Lug & Trug & Exotenspielchen<br />

Oder wie eine an sich gute Idee vor die Hunde gekommen ist<br />

Seit Jahren hasse ich ETF, genauer, was aus ihnen gemacht<br />

wurde. Das wissen ja auch schon viele meiner<br />

Börsebius Leser. Allerdings will ich Ihnen diese Finanzinstrument<br />

nicht mit Gewalt ausreden, wer von ETF, also börsengehandelten<br />

Indexfonds, überzeugt ist, soll sie auch weiter<br />

mögen. Mit erhobenem Zeigefinger jemanden zum Glück<br />

zwingen zu wollen, ist ebenso sinnlos wie unnötig.<br />

EINE AN SICH GUTE IDEE WIRD PERVERTIERT<br />

Gleichwohl finde ich schon, daß eine Diskussion über ETF<br />

wichtig und sinnvoll ist, weil aus einer an sich guten Idee (der<br />

Risikostreuung durch den Kauf mehrerer Aktien eines Index)<br />

meines Erachtens faktisch eine ziemliche Mogelpackung geworden<br />

ist, die den Anlegern aber nicht gründlich genug erklärt<br />

wird. Warum wohl?<br />

Leider wird sich durch meine Kolumne und bis auf weiteres<br />

am Erfolgsmodell „ETF“ nichts ändern. Das hat aber<br />

weniger damit zu tun, daß dieses Produkt einzigartig sei und<br />

nur dem Nutzen und Frommen des Anlegers dient, sondern<br />

weil sich die Initiatoren damit eine goldene Nase verdienen.<br />

Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass dem Anleger<br />

durch die vermeintlich geringen Kosten eines ETF die Sinne<br />

vernebelt werden und neuerdings soll es die Dinger ja quasi<br />

umsonst geben.<br />

VIELLEICHT NOCH MAL EINIGE<br />

GRUNDSÄTZLICHE ANMERKUNGEN ZU ETF.<br />

Also: Nach der Definition kauft ein Indexfonds (ETF=Exchange<br />

Traded Fund) die Papiere eines Index als Korb, in einem DAX-<br />

ETF wären demnach alle DAX Werte gewichtet vorhanden. Es<br />

stimmt zunächst einmal, daß ETFs deutlich günstiger sind,<br />

schlicht, weil sie nicht gemanagt werden. Aber es ist auch<br />

wahr, dass viele ETF´s eben nicht die Aktien des zugehörigen<br />

Index im Bestand haben, sondern nur Derivate – also Wetten<br />

- vorhalten, die die Indexzusammensetzung vorspiegeln.<br />

Hier handelt es sich um sogenannte SWAP – basierte ETF.<br />

Wollen Sie das wirklich, Wertpapiere besitzen, die aus Wetten<br />

bestehen?<br />

Kritiker wenden dann ein, was ich denn überhaupt wolle,<br />

es gäbe doch sogenannte physisch replizierende Fonds, wie<br />

zum Beispiel „ishares“. Die würden die tatsächlichen Werte<br />

des Index dann auch kaufen.<br />

In der Tat, jawohl, das stimmt, die physisch replizierenden<br />

Indexfonds kaufen tatsächlich die relevanten Aktien. Aber<br />

Achtung: die Fondsmanager verleihen die Titel anschließend<br />

und zwar oft nahezu den gesamten Bestand. Wer jetzt glaubt,<br />

die Leiherträge gäbe der Fonds an die Anleger komplett weiter,<br />

irrt wiederum. Keine Frage, wer das akzeptiert, einen ETF<br />

zu kaufen, der am Ende auch bloß nur noch Forderungen im<br />

Bestand hat, die im Zweifel nichts wert sind, möge sich bitte<br />

schön nicht zurückhalten.<br />

Dass wir uns immer noch richtig verstehen: Wer ETF´s gut<br />

findet und sich über die Risiken informiert hat, soll sie auch<br />

kaufen. So viel Respekt gehört sich einfach.<br />

Aber ich will schon ausdrücklich darauf beharren, dass<br />

die ETF Branche meines Erachtens mit gezinkten Karten spielt<br />

und vermeintliche Sicherheit vorgaukelt, wo keine ist. Im<br />

Grunde müsste der Anbieter eines solchen Produktes folgendes<br />

sagen: „Lieber Anleger, wir verkaufen Dir ein Papier, was<br />

suggeriert, da sei Substanz dahinter. Das stimmt aber nicht,<br />

wir haben für Dich nur einen Sack voller Versprechungen geschnürt“.<br />

Das war Fall A (SWAP-basierter ETF).<br />

Und – Fall B jetzt - bei einem physisch replizierendem<br />

Indexfonds müsste der Slogan heißen: Lieber Anleger, wir tun<br />

bloß so, als hätten wir die Aktien im Depot, die den Index ab-<br />

26<br />

stadt MAGAZIN <strong>KÖLN</strong>. Nr. 4/ <strong>2021</strong> 32. Jahrgang


köln lokal<br />

bilden. Das stimmt aber nicht, denn wir haben die meisten<br />

Aktien anschließend verliehen und verfügen somit über keine<br />

oder wenigstens nur geringe Substanz.“ Und im Übrigen bekommen<br />

Sie als Anleger auch nur einen Teil der Leihgebühren,<br />

wenn überhaupt. Ich fürchte allerdings, dass dergestalt<br />

keine Katze aus dem Sack gelassen wird.<br />

MAHNER WÄHRUNGSFONDS IWF<br />

Nur mal so am Rande: Ich bin nicht der einzige Mahner in<br />

Sachen ETF. Selbst der IWF warnte schon früh vor einer<br />

„Scheinliquidität an den ETF-Märkten. Das heißt übersetzt,<br />

der Internationale Währungsfonds glaubt eher nicht, dass<br />

im Falle der Fälle der eine oder andere ETF die benötigte<br />

Liquidität schaffen kann. Also die Anleger im Zweifel nicht an<br />

ihr Geld kommen. Spätestens dann rächt sich, dass aus einer<br />

guten Idee Teufelszeug geworden ist. Leider Gottes.<br />

Bleiben Sie mir gewogen, ich bin Ihnen ebenso verbunden.<br />

Über Anregungen für Themenvorschläge freue ich mich<br />

sehr.<br />

Stets, Ihr<br />

Reinhold Rombach<br />

„Börsebius“<br />

ABSAGE des BTHVN 2020<br />

Beethoven Musik Picknick<br />

Im gesamten Rhein-Sieg-Kreis wurde am 18.07.<strong>2021</strong> der<br />

Katastrophenfall im Sinne § 1 Abs. 2 Nr. 2 BHKG festgestellt,<br />

weil das Leben, die Gesundheit und die lebensnotwendige<br />

Versorgung zahlreicher Menschen vor allem in<br />

Swisttal und Rheinbach gefährdet ist. Darüber hinaus ist<br />

die Infrastruktur massiv von großen Schäden betroffen.<br />

Der Rhein-Voreifel-Touristik e. V. als Veranstalter muss<br />

daher leider das BTHVN 2020 Beethoven Musik Picknick<br />

komplett ausfallen lassen. Die Unwetter-Katastrophe stellt<br />

einen Fall von „höherer Gewalt“ dar, der für ihn als Veranstalter<br />

nicht voraussehbar und auch durch äußerste vernünftigerweise<br />

zu erwartender Sorgfalt nicht abwendbar<br />

war. Insbesondere die großen Schäden an der Infrastruktur,<br />

die auch die geplanten Veranstaltungsorte, Zuwegungen<br />

(Straßen, Autobahnen) und die Grundversorgung (Strom,<br />

Wasser, Abwasser usw.) betreffen, machen eine Durchführung<br />

der Gesamtveranstaltung unmöglich.<br />

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Exklusiv im <strong>stadtMAGAZIN</strong> <strong>KÖLN</strong>: Außergewöhnliche Berufe<br />

Beruf aus Berufung von Martina Reims<br />

Fotos: ©curlystyle<br />

Martin Brülke ist weltweit ein gefragter Hufschmied<br />

Mit scharrenden<br />

HUFEN<br />

„Ich sehe mich als orthopädischen Schuhmacher für Pferde. Ohne uns läuft nichts”,<br />

so der Hufschmied Martin Brülke.<br />

Bestens unter Beweis gestellt hat er diese Funktion bei<br />

einem Pferd, welches an der gefährlichen Huf-Rehe<br />

erkrankt war. Dies ist eine Entzündung des Hufbeins,<br />

welche unweigerlich zum Bruch führt. Mithilfe eines von ihm<br />

hergestellten Spezialhufeisen wurde das Pferd gerettet.<br />

Hufeisen ist jedoch nicht gleich Eisen. Da gibt es die unterschiedlichsten<br />

Materialien Formen und Beschlag-Methoden.<br />

Stahl, Aluminium und Kunststoff. Aluminium ist vor allem<br />

bei den Galopprennpferden von Vorteil, weil sie dadurch<br />

ein sogenannte Pferdelänge Vorsprung erhalten.<br />

Bei der Beschlag-Methode gibt es den Kalt- und den<br />

Warmbeschlag. Bei letzterem erlebte Martin Brülke eine brisante<br />

Situation. Er befand sich in Sharjah, als das Pferd durch<br />

den bei dieser Methode entstehenden Rauch erschreckte und<br />

davonstob. Erst in der Innenstadt Dubais konnten sie den<br />

flüchtenden Araber wieder<br />

einfangen – und mit<br />

immer bereit gehaltenen<br />

Leckerchen beruhigen.<br />

Die Chemie muss stimmen:<br />

Martin Brülke hat auch ein<br />

Händchen für Pferde.<br />

28<br />

stadt MAGAZIN <strong>KÖLN</strong>. Nr. 4/ <strong>2021</strong> 32. Jahrgang


WELTWEITER PFERDE-RUF<br />

Weltweit ist Brülke für seinen Beruf unterwegs. Viel im Einsatz<br />

ist er in den Vereinigten Arabischen Emiraten (UAE),<br />

Amerika, Russland sowie natürlich auch hierzulande. Er<br />

stellt die Beschläge für Distanz-, Fahr, Spring-, Dressur-, Galopprenn-,<br />

Westrumpf- und Vielseitigkeitspferde her. Er ist<br />

ein Meister seines Fachs. Die Ausbildung an sich ist ähnlich<br />

der eines Handwerkers. Die Gesellenausbildung umfasst einen<br />

vierwöchigen, theoretischen Ausbildungskur, dann eine<br />

zwei Jahre praktische Lehre und dann nochmal einen 4-5<br />

Monate dauernden Lernblock bis zur Prüfung.<br />

FEELING FÜR DAS PFERD<br />

Wichtig ist in diesem Beruf das Gefühl für das Tier. Das hat<br />

man oder nicht. „Ich mochte schon immer Pferde, meine Eltern<br />

hatten Pferde und es war immer ein Highlight, wenn der<br />

Hufschmied kam und ich dabei zuschauen konnte“, so Brülke.<br />

So entwickelte er ein Auge dafür, was ein Hufschmied können<br />

muss. Zunächst wird das Pferd in der Bewegung betrachtet. Dabei<br />

kommt es auf die Gliedmaßenführung und deren Stellung<br />

an. Dann kommt die Einschätzung im aufgehaltenen Zustand.<br />

Anschließend werden die Hufe dementsprechend gekürzt und<br />

geraspelt. Dann erfolgt die oben genannte Hufeisenanpassung.<br />

Das gefällt nicht jedem Pferd. „Besonders die Stuten sind launisch<br />

und können schon mal austreten.“ Dies hat die Azubine<br />

Joanna schmerzhaft zu spüren bekommen. Der Tritt landete an<br />

ihrer Stirn. Dagegen sind die frechen Hengste harmlos.<br />

IMMER IM EINSATZ MIT BLICK IN DIE ZUKUNFT<br />

Trotz oder gerade wegen dieser unvorhergesehenen Reaktionen<br />

übt der 41jährige seinen Beruf seit 15 Jahren leidenschaftlich<br />

aus. In deutschen Landen fährt er mit seiner fahrenden<br />

Werkstatt – mit ca. 400 verschiedenen Hufeisen, Amboss,<br />

Hammer, Zange – von Gestüt zu Gestüt oder Hof. Bis zu 10<br />

Pferde pro Tag kann er schaffen. Um die Auftragslage muss<br />

er sich keine Sorgen machen. Da die Tiere alle 6 Wochen im<br />

Sommer, alle 8 Wochen im Winter – Rennpferde sogar alle 4<br />

Wochen und dies ab einem Alter von einem (bei Rennpferden)<br />

bzw. vier Jahren – bei Springpferden, beschlagen werden<br />

müssen, ist dies sozusagen ein Dauerabonnement. Er selber<br />

ist passionierter Springreiter. In seiner wenigen Freizeit nimmt<br />

er dann ebenfalls an großen Turnieren teil und kämpft sich<br />

über Hindernisse und Wassergräben. Und mischt auch immer<br />

auf den vorderen Rängen mit. Seine beste Platzierung erzielte<br />

er bei einem großen Turnier in<br />

Luxemburg – natürlich wegen<br />

der professionell angepassten<br />

Hufeisen von ihm selbst<br />

- Martin Brülke.<br />

Springwettbewerbe sind Brülkes<br />

Leidenschaft und erfolgreich durch<br />

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www.stadtmagazinkoeln.de Die schönsten Seiten unserer Stadt! 29<br />

681<br />

RIVIERA<br />

BIER<br />

JAKOB BERGER<br />

1900 – 1979


Exklusiv im <strong>stadtMAGAZIN</strong> <strong>KÖLN</strong>:<br />

Erhalt historischer Werte – Restaurierungen<br />

Restaurierung alter Schätze<br />

von Monika Lüpschen<br />

Der Rahmen<br />

macht ALLES<br />

Jeder antike Rahmen ist ein Unikat und<br />

anders zu behandeln, wenn er restauriert werden soll.<br />

Die hier vorgestellten sind quasi stellvertretend<br />

für viele andere.<br />

Die beiden Bilder<br />

mit den aufwän digen<br />

Rahmen wurden der<br />

Restauratorin aus<br />

Monaco zugeschickt.<br />

Solche Stücke hatte ich noch nicht. Das sind<br />

wirklich zwei besondere Rahmen,“ sagt Agnieszka<br />

Wojdan. Die Restauratorin hat ihre<br />

Werkstatt in der Kölner Südstadt. Die Rahmen<br />

wurden ihr aus Monaco zur Restaurierung geschickt.<br />

Auffallend sind echte Muscheln an den vier<br />

Ecken des Rahmens. Sie haben direkten Bezug zu weiteren<br />

dekorativen Elementen, die im wahrsten Sinne<br />

des Wortes aus dem Rahmen fallen (würden), wenn<br />

sie nicht festgeklebt wären: auf feinem Sand. Auf den<br />

ersten Blick ist er als solcher auch kaum zu erkennen.<br />

„Ziemlich verstaubt und nachgedunkelt sieht dies<br />

alles aus. Möglicherweise hat das auch ein Schutzüberzug<br />

verursacht, dass dies auch ein wenig verbräunt<br />

ist,“ stellt die Restauratorin fest. „Jetzt will ich<br />

mir erst den Gesamtzustand ansehen. Alles, was lose<br />

ist, muss ich festigen. Erst dann kann ich mit der Reinigung<br />

beginnen.“<br />

Antike Rahmen wie diese sind heute eine besondere<br />

Spezies. Am ehesten findet man sie auf Auktionen.<br />

Dort sind Museen, Sammler und Galeristen die Kunden.<br />

Es gibt Rahmen, die so meisterlich gearbeitet und<br />

von solcher Ausdruckskraft sind, dass sie sogar Gemälde<br />

auf den zweiten Platz verweisen können, denn<br />

nicht alle Gemälde aus den vergangenen 4 Jahrhunderten,<br />

der Zeit des Barock über die Renaissance bis<br />

zum Klassizismus bzw. Jugendstil sind Meisterwerke.<br />

Rahmen haben die Aufgabe, dem Gemälde zu dienen,<br />

das Kunstwerk sozusagen zu komplettieren. Kunstvolle<br />

Rahmen können Kunstwerken insofern durchaus<br />

ebenbürtig sein.<br />

Mit zu diesem Stellenwert hat zu Beginn des 20.<br />

Jahrhunderts Wilhelm Bode beigetragen, eine Instanz<br />

in der Berliner Museumsszene. Im „Lexikon der europäischen<br />

Bilderrahmen“ (ISBN 3-00-011231-6) weist ihm<br />

Verfasser Tobias Schmitz eine bedeutende Rolle zu.<br />

„Bode war sicherlich einer der ersten Kunsthistoriker,<br />

der sich intensiv mit der Geschichte der Bilderrahmen<br />

auseinandersetzte. Vehement verfocht er<br />

die Notwendigkeit der authentischen Rahmen historischer<br />

Gemälde in den Museen.“ Zitatende<br />

30<br />

stadt MAGAZIN <strong>KÖLN</strong>. Nr. 4/ <strong>2021</strong> 32. Jahrgang


Fotos: privat<br />

0ben: Details im Vorzustand (li.) Plimentvergoldung,<br />

(mi.) Polimenvergoldung<br />

(re.) Zwischenzustand während der Reinigung.<br />

Rechts: Die Festigung der Flächen<br />

und der Fassung erfolgt mit Hlfe<br />

von Japanpapier und Rotlicht<br />

<br />

Es gibt Rahmen von beinahe grenzenloser Fantasie<br />

und Dekorationslust. Sie wurden mit überbordenden ornamentalen<br />

Aufbauten geschmückt, oft ragte das üppige Dekor<br />

weit über die Außenkanten der Rahmen hinaus. Immer<br />

wiederkehrende Elemente waren ineinander verschlungene<br />

und geflochtene Girlanden, Bänder und Ranken; wie überhaupt<br />

Pflanzenteile jeglicher Art – Blätter, Blüten, Knospen,<br />

Früchte, Samen – zu eindrucksvollen Gebilden komponiert<br />

wurden. Tiere passten auch in/auf den Rahmen: Insekten, Eidechsen<br />

u.a. mehr. Im Klassizismus war zum Beispiel römische<br />

und ägyptische Ornamentik en vogue. Schöpfer dieser<br />

außerordentlichen Stücke waren häufig Holzbildhauer und<br />

Architekten. Im Barock fertigten auch Manufakturen diese<br />

Rahmen.Und in einer anderen Kategorie spielen Rahmen<br />

ebenfalls eine große Rolle: Kein Schloss kommt in seinen<br />

Räumen und Sälen ohne prunkvoll gerahmte Spiegel aus.<br />

Und natürlich müssen sie vergoldet sein!<br />

Doch zurück in die Gegenwart zu den beiden Rahmen, die<br />

jetzt aufgefrischt werden sollen. Sie werden auf das frühe 18.<br />

Jahrhundert datiert. Das kundige Auge der Restauratorin hat<br />

längst entdeckt, dass die Fassung sehr trocken ist, dennoch<br />

Teile lose sind. „Die muss ich festigen, sonst verschwinden<br />

sie im Staubsauger.“ Dieser ist ein ganz spezieller, ebenso<br />

wie es die feinen, weichen Pinsel sind, mit denen zuerst der<br />

Die Restauratorin Agnieszka Wojdan betreibt ihre Werkstatt<br />

in der Kölner Südstadt<br />

Staub entfernt wird. Bei<br />

hartnäckigerem Schmutz<br />

greift sie zu Wattestäbchen.<br />

Sie werden mit unterschiedlichen<br />

Lösungen<br />

getränkt.<br />

Größere Fehlstellen<br />

werden auf das Niveau<br />

der Fassung aufgekittet<br />

und ältere, nachgedunkelte<br />

Retuschen entfernt<br />

und neu retuschiert. Die<br />

meisten Rahmen dieser<br />

Kategorie wurden früher<br />

aus Holz geschnitzt;<br />

hinzu kamen solche, die<br />

mit plastischer Masse<br />

aus Stuck oder Komposit ergänzt wurden. Spezialisierte Rahmenbauer<br />

modellierten Kreide als Grundschicht auf die Profilleisten.<br />

Anschließend erfolgten das Vergolden und farbige<br />

Fassungen, wobei – hier nur zur Erläuterung – der Begriff<br />

„Fassung“ den gesamten Aufbau beinhaltet. Bei Gemälden<br />

nennt man das Malschicht.<br />

Agnieszka Wojdan weiß jetzt, was zu tun ist. Einiges lässt<br />

sich gut retuschieren. Ein paar andere „Ausbrüche“ in der<br />

Fassung - Löcher, würde der Laie sagen - , können gekittet<br />

werden. Darauf wird - je nach Goldton - rotes oder gelbes<br />

Poliment (das ist eine Fett haltige Tonerde) aufgetragen, und<br />

danach beginnt eine sehr zeitaufwändige Arbeit: Ganz behutsam<br />

tupft sie mit einem feinen Pinsel die Goldpigmente auf die<br />

schadhaften Stellen der beiden großen Rahmen, Pünktchen<br />

für Pünktchen. Mit dieser Technik bleibt die Ton angebende<br />

Patina erhalten. Glücklicherweise hat sich die Kundin davon<br />

überzeugen lassen, dass eine Neuvergoldung zu glänzend<br />

oder zu leuchtend oder einfach „zu laut“ gewesen wäre. Und<br />

das hätte wohl auch den Wert dieser alten Rahmen gemindert.<br />

Wenn in einigen Wochen alles fertig ist, werden die Pastellgemälde,<br />

die Allegorien Frühling und Sommer darstellen,<br />

die Rahmen haben, die ihnen adäquat sind.<br />

INFO: www.restaurierungsatelier-wojdan.de<br />

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köln lokal<br />

Bullitaufe: <br />

Mit PITTER & MARIELE<br />

durch die Veedel<br />

Text/Fotos: Sonja Nürnberger<br />

„Ihr lieben Bullis, wir wünschen euch für alle Zeiten, immer, gute Guides und<br />

nette Gäste – dass es viele Menschen gibt, denen ihr die Schönheit unserer Stadt<br />

nahebringen könnt“, sagt Peter Millowitsch und hält feierlich eine Flasche Kölsch in die<br />

Luft. „In diesem Sinne taufe ich euch auf den Namen Pitter“, seine Schwester Mariele<br />

Millowitsch hebt ebenfalls eine Flasche Kölsch, „und den Namen Mariele.“<br />

Die beiden restaurierten VW T3-Bullis stehen nahe der<br />

St. Gereons-Kirche vor dem The Qvest-Hotel. Lackiert<br />

und beklebt in „rut un wiess “, den Farben von Köln,<br />

warten sie nur darauf, endlich wieder durch die Kölner Straßen<br />

fahren und ihren neugierigen Gästen die schönsten<br />

auch darüber hinaus Bekanntheit durch Fernsehserien wie girl<br />

friends, Nikola oder Marie Brand.<br />

Die Geschäftsführer Guido Wolf, Johannes Irmer und Kai<br />

Lucius sind stolz darauf, diese beiden bekannten Kölner Persönlichkeiten<br />

als Taufpaten für ihre Bullis gefunden zu haben.<br />

Pitter und Mariele Millowitsch sind Taufpaten für die beiden Liebe Deine Stadt-Touren-Bullis.<br />

Ecken der Stadt zeigen zu können. Charme haben die Bullis<br />

zwar ohnehin schon, „aber um noch einen drauf zu setzen,<br />

haben wir nach passenden Namen gesucht“, erklärt einer der<br />

drei Geschäftsführer der Liebe Deine Stadt-Touren, Kai Lucius.<br />

„Sehr schnell sind wir dann auf den klassischen kölschen<br />

Namen Pitter für Peter gekommen und da fiel uns natürlich<br />

direkt Peter Millowitsch ein und darüber natürlich auch seine<br />

Schwester Mariele.“<br />

Die Geschwister Millowitsch stammen aus einer traditionsreichen<br />

Theaterfamilie. Peter Millowitsch ist erfolgreicher<br />

Volksschauspieler und Bühnenautor. Mitte der 90er Jahre<br />

übernahm er das Theater seines bekannten Vaters am Rudolfplatz.<br />

2018 beendete er die „Millowitsch-Dynastie“, spielte hier<br />

aber weiter erfolgreich Theater, zuletzt Anfang 2020 gemeinsam<br />

mit Andrea Spatzek im Stück „Opa wird verkauft“. Auch<br />

seine Schwester Mariele Millowitsch stand schon früh auf der<br />

Bühne, zunächst im väterlichen Theater, später erreichte sie<br />

<strong>KÖLN</strong> ENTDECKEN<br />

Über ein Jahr durften sie nicht auf<br />

die Straße. Jetzt geht es endlich<br />

wieder los! Wer glaubt, mit Pitter<br />

und Mariele die typischen Hopon-Hop-off-Touren<br />

zu erleben und<br />

nur die typischen Touristen-Punkte<br />

abzufahren, ist hier jedoch an der<br />

falschen Adresse. „Wir fahren in<br />

die Veedel rein, schauen uns dort<br />

die unterschiedlichsten versteckten<br />

Locations an und haben eine Menge<br />

Geschichten dazu im Gepäck“, erklärt<br />

Kai Lucius. „Selbst die Kölner,<br />

die die Touren mitmachen, sind oft<br />

erstaunt, wie viele schöne Orte sie in<br />

ihrer Stadt noch gar nicht kannten.“<br />

Und genau an diese Leute richten sich die Liebe Deine Stadt-<br />

Touren auch. Über 70 Prozent der Gäste sind Kölner, die Lust<br />

haben, ihre Stadt einmal auf eine andere Art zu entdecken.<br />

Und mit den Bullis macht das einfach besonders viel Spaß.<br />

„Ob jung oder alt, das ist völlig egal, Bullis haben immer noch<br />

ein sehr sympathisches Image.“ Von der Wine Tasting-Tour,<br />

über Touren für echte FC-Fans bis hin zu ganz individuellen<br />

Erlebnissen, die Bullis zeigen Seiten von Köln, die bei weitem<br />

noch nicht jeder auf dem Schirm hat.<br />

Pitter ist bereits seit 2018 auf der Straße, Mariele seit<br />

Frühjahr 2019. Die Nachfrage war in der Vergangenheit und<br />

ist auch heute wieder sehr gut und so soll die Bulli-Flotte in<br />

Zukunft noch erweitert werden, um noch mehr Touren anbieten<br />

zu können. Dann wird die Tradition natürlich fortgesetzt<br />

und wieder der Name einer kölschen Persönlichkeit gesucht,<br />

die die Taufpatenschaft übernehmen kann.<br />

www.LiebeDeineStadt-Touren.de<br />

32<br />

stadt MAGAZIN <strong>KÖLN</strong>. Nr. 4/ <strong>2021</strong> 32. Jahrgang


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OCHWASSER<br />

Der Bundesverband<br />

mittelständische Wirtschaft<br />

(BVMW) organisiert<br />

Hochwasser<br />

UNBÜROKRATISCHE<br />

Deutschland:<br />

HILFE für HOCHWASSEROPFER<br />

Die BVMW-Familie organisiert als Erste-Hilfe-Maßnahme<br />

ein Netzwerk von Betrieben, die solidarisch helfen wollen,<br />

damit betroffene Unternehmerinnen und Unternehmer<br />

diese Krise möglichst schnell überwinden können.<br />

Gesucht werden Unterstützer, die zum Beispiel Lagerflächen<br />

vorübergehend zur Verfügung stellen oder logistische Unterstützung<br />

leisten. Auch andere praktische Hilfe wird gerne<br />

angenommen und an die richtigen Stellen weitergegeben.<br />

Das können Geräte, Fahrzeuge, Baumaterial, aber auch Nahrungsmittel,<br />

Bekleidung und Kinderbedarf sein.<br />

Bitte sprechen Sie die Leiter und Leiterinnen der folgenden<br />

Wirtschaftsregionen direkt an:<br />

- Rhein-Erft-Kreis: Margit.Schmitz@BVMW.de<br />

- Euskirchen, Rhein-Sieg-Kreis-West, Düren, Aachen:<br />

Alois.Kreins@BVMW.de<br />

- Märkischer-Kreis, Hagen: Marlies.Staudt@BVMW.de<br />

- Hochsauerlandkreis: Marlies.Staudt@BVMW.de<br />

INFO: www.bvmw.de<br />

Große SPENDENBEREITSCHAFT<br />

im Kölner Süden<br />

Tief betroffen von den Ereignissen aus dem Umland haben<br />

sich Ende Juli zahlreiche Vereine der Gemeinschaft<br />

#NurZesamme, Politik, Interessen/Aktions-Gemeinschaften<br />

und Firmen mobilisiert und innerhalb von nur 2 Tagen<br />

über EUR 25.000,00 gesammelt.<br />

Das Geld soll nun schnellstmöglich dahin, wo es dringend<br />

gebraucht wird, um zumindest erste materielle Schäden<br />

annähernd abzufangen.<br />

Durch die direkten Kontakte des Landtagsabgeordneten<br />

Oliver Kehrl zur Stadt Erftstadt können die Gelder nun gezielt<br />

eingesetzt werden.<br />

Aber auch die Gebiete im Ahrtal und in der Eifel sollen<br />

begünstigt werden. „Viele Freunde, Bekannte und teilweise<br />

Familien unserer Mitglieder sind dort direkt betroffen“,<br />

so der Präsident der KG Köln-Rodenkirchen, Marcus Becker,<br />

deren Mitglieder über EUR 16.000,00 in kürzester Zeit<br />

spendeten. M.Becker: „Das sind gerade erste kurzfristige<br />

Sofort-Maßnahmen, die wir mittelfristig fortführen werden.<br />

So planen wir noch im <strong>August</strong> ein Benefiz-Konzert auf dem<br />

Maternusplatz in Rodenkirchen. Der Reinerlös dieser Veranstaltung<br />

wird gespendet“.<br />

HIER<br />

brauchen die Menschen<br />

JETZT IHRE HILFE!<br />

Aktion Deutschland Hilft leistet den betroffenen Menschen<br />

der Hochwasserkatastrophe Nothilfe. Gemeinsam<br />

hilft das Bündnis Familien, die ihr Zuhause in den<br />

Fluten verloren haben.<br />

INFO: www.aktion-deutschland-hilft.de<br />

Spendenkonto:<br />

IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020 30<br />

Stichwort: Hochwasser Deutschland<br />

Sparkasse KölnBonn spendet für<br />

HILFEN zur<br />

HOCHWASSERKATASTROPHE<br />

Die Sparkasse KölnBonn weitet ihre finanzielle Unterstützung<br />

für die Geschädigten der Hochwasserkatastrophe<br />

aus. Sie stockt ihre Spenden an die Hilfsaktion des<br />

DuMont-Verlages zugunsten der Aktion Deutschland Hilft<br />

auf insgesamt 250.000 Euro auf. Dieselbe Summe fließt an<br />

die Hilfsaktion des Bonner General-Anzeiger zugunsten des<br />

Bonner Weihnachtslichts. <br />

Das ungeheure Ausmaß der Verwüstung nach den Hochwasserschäden<br />

auch im Rheinland lässt die Sparkassen der<br />

Region zusammenrücken. Institutsübergreifend ist seit dem<br />

23. Juli eine Mobile Filiale der Sparkasse Köln- Bonn unter<br />

anderem in Kall im Einsatz, um die Bargeldversorgung für<br />

die Anwohner zu erleichtern.<br />

Die Sparkasse hat zudem ein Soforthilfeprogramm mit<br />

zinsfreien Darlehen gestartet. Betroffene können zinsfreie<br />

Kredite von 2.500 Euro bis zu 80.000 Euro beantragen. Die<br />

Soforthilfe kann schnell und unbürokratisch in Anspruch<br />

genommen und nach Feststellen des Versicherungsfalls mit<br />

dem Schadensausgleich durch die Versicherung zurückgezahlt<br />

oder gemindert werden. Ein Programm für Gewerbekunden<br />

mit ebenfalls zinsfreien Krediten und denselben<br />

Laufzeiten steht zusätzlich zur Verfügung.<br />

BEANTRAGUNG UND INFOS UNTER: Hotline-Nummer 0221 226-<br />

17017 (Privatkunden), 0221 - 226 90900 (Firmenkunden).<br />

www.sparkasse- koelnbonn.de/de/home/aktionen/<br />

Sofortkredit_Starkregen.html. <br />

Foto: ©aktion-deutschland-hilft<br />

34<br />

stadt MAGAZIN <strong>KÖLN</strong>. Nr. 4/ <strong>2021</strong> 32. Jahrgang


köln lokal<br />

Brühler Schlosskonzerte<br />

„Sommerserenaden <strong>2021</strong>“ – Klassischer Musikgenuss Open Air<br />

Capella <strong>August</strong>ina<br />

Eine weitere Ausnahme-Saison der Brühler Schlosskonzerte<br />

steht bevor: Musiziert wird – wie schon im letzten<br />

Jahr – nicht in Schloss <strong>August</strong>usburg, sondern unter freiem<br />

Himmel, an zwölf Terminen im <strong>August</strong> im Ehrenhof der<br />

UNESCO-Welterbestätte. Das Programm der „Sommerserenaden<br />

<strong>2021</strong>“ vereint Orchesterwerke und Kammermusik,<br />

Solorecitals und Gesang. Stilistisch reicht es von Alter Musik<br />

bis zu einer Uraufführung, von Wagner bis zu den Crossover-<br />

Arrangements des Janoska Ensembles, richtet aber wie immer<br />

einen starken Fokus auf das Werk Joseph Haydns.<br />

Aus der Not etwas ganz Besonderes zu kreieren – dieser<br />

Herausforderung haben sich die Brühler Schlosskonzerte bereits<br />

im letzten Jahr gestellt und ein Open-air-Konzertformat<br />

entwickelt, das es ermöglicht hat, trotz Pandemie Livemusik<br />

in einem traumhaften Ambiente zu erleben. Die „Sommerserenaden<br />

2020“ wurden vom Publikum so enthusiastisch aufgenommen,<br />

dass das Konzept für diesen Sommer, in dem es<br />

noch immer nicht angeraten scheint, in schwer belüftbaren<br />

Räumen Konzerte zu veranstalten, beibehalten wird.<br />

Die Konzertkarten sind in allen an KölnTicket angeschlossenen<br />

Vorverkaufsstellen erhältlich oder können telefonisch<br />

unter 0221.2801 bzw. im Internet auf www.schlosskonzerte.de<br />

bestellt werden.<br />

INFO: Aktuelle Informationen zu den Verhaltens- und Hygiene-<br />

Regeln, die an den Konzertabenden gelten, werden zeitnah vor<br />

den einzelnen Terminen auf der Website www.schlosskonzerte.de<br />

veröffentlicht. <br />

Foto: ©Michael Niesewans<br />

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Exklusiv im <strong>stadtMAGAZIN</strong> <strong>KÖLN</strong>: Bürgerschaftliches Engagement<br />

Menschen im Ehrenamt <br />

Text und Fotos von Annette Siebeneck<br />

Beratung in KONFLIKTSITUATIONEN<br />

Im Interview spricht Carola Blum, ehrenamtliche Vorsitzende von<br />

donum vitae Köln, über Schwangerenkonfliktberatung und ihre Motivation,<br />

sich in diesem Bereich zu engagieren.<br />

· DONUM VITAE · BERATUNG DONUM VITAE ·<br />

Frau Blum, Sie sind ehrenamtliche Vorsitzende des Kölner<br />

Ortsverbandes von donum vitae. Wofür steht donum vitae?<br />

Donum vitae berät Frauen in Konfliktsituationen während der<br />

Schwangerschaft. Hintergrund ist die seit 1995 geltende Beratungsregelung:<br />

Abtreibung ist grundsätzlich rechtswidrig, aber<br />

unter bestimmten Bedingungen straffrei, nämlich wenn eine<br />

Pflichtberatung durch eine anerkannte Stelle vorgenommen<br />

und durch einen Beratungsschein bestätigt wird. Nach einer<br />

dreitägigen Bedenkzeit ist eine Abtreibung bis zur 12. Schwangerschaftswoche<br />

durch einen niedergelassenen Arzt möglich.<br />

Die Beratung der Frauen ist sehr wichtig, denn sie sind in einem<br />

Konflikt und brauchen viel Hilfe: psychologisch, finanziell,<br />

in Bezug auf Behörden oder auf den Partner. Die Schwangerschaftskonfliktberatung<br />

macht ungefähr ein Viertel bis ein Drittel<br />

der Beratungen bei uns aus.<br />

Aber wir bieten noch mehr: So gehört die allgemeine<br />

soziale Schwangerenberatung, die Beratung nach Pränataldiagnostik,<br />

mittlerweile sehr häufig auch die Beratung bei<br />

unerfülltem Kinderwunsch, Sexualerziehung in Schulen<br />

und auch die Beratung von Frauen in der Justizvollzugsanstalt,<br />

die in Kürze entlassen werden, zu unseren Angeboten.<br />

Außerdem vermitteln wir an bedürftige Schwangere finanzielle<br />

Leistungen aus der „Bundesstiftung Mutter und Kind<br />

– Schutz des ungeborenen Lebens“, die ihnen helfen, sich<br />

auf ihr Kind zu freuen. Sehr wichtig ist auch die Bewilligung<br />

von Geldern aus dem Verhütungsmittelfonds, den die Stadt<br />

vor einigen Jahren eingerichtet hat. Dadurch werden Frauen,<br />

die dies nicht bezahlen könnten, Verhütungsmittel, wie zum<br />

Beispiel die Spirale, ermöglicht.<br />

Wie sind Sie zu donum vitae gekommen?<br />

In meiner Kindheit und Jugend herrschte eine große Diskussion<br />

um den Paragrafen 218 StGB (Strafgesetzbuch). Ich bin<br />

mit jahrzehntelangen, quälenden Debatten aufgewachsen.<br />

Dieses Thema hat mich geprägt. Ich fand es sehr gut, als die<br />

Beratungsregel kam. Als sich die katholische Kirche aus der<br />

Beratung zurückzog, war ich zutiefst erschüttert. Selbst wenn<br />

ich anfangs noch innere Skrupel hatte, ob ich mich für die Problematik<br />

einsetzen sollte, so fühlte ich mich spätestens mit Beginn<br />

unserer Beratungsstelle bestätigt, und mir war klar, dass<br />

ich das unbedingt weitermachen muss. Es gibt so viele Einzelschicksale,<br />

so viel Not, so viel Unterstützungsbedarf.<br />

Die Titelschlagzeile “Wir haben abgetrieben!“ am 6. Juni<br />

1971 im „Stern“, mit der sich 374 teilweise prominente<br />

Frauen auf Initiative von Alice Schwarzer hin zu einem<br />

– damals rechtswidrigen - Schwangerschaftsabbruch<br />

bekannten, erregte weltweit großes Aufsehen…<br />

Schwangerschaftsabbruch war und ist ein Thema, welches die<br />

Menschen spaltete. Die Stern-Aktion war Zeichen der damaligen<br />

Debatten und löste eine Lawine aus. 1976 gab es dann die<br />

ersten gesetzlichen Regelungen in der Bundesrepublik. Damit<br />

war ein Schwangerschaftsabbruch grundsätzlich verboten und<br />

nur nach ärztlicher Indikation, wenn Gesundheit und Leben der<br />

Mutter bedroht waren, erlaubt. Die Indikationenregelung führte<br />

zu einem regelrechten Abtreibungstourismus nach Holland<br />

oder in andere Länder – allerdings nur bei denen, die es sich<br />

leisten konnten. Die anderen Frauen waren alleingelassen mit<br />

ihren Problemen, landeten oftmals bei „Pfuschern“ und starben<br />

sogar an einem Abbruch. In der DDR gab es seit 1972 dagegen<br />

bereits – wie in vielen anderen Ländern noch bis heute - die<br />

Fristenlösung, das heißt Abtreibung ist bis zur 12. Schwangerschaftswoche<br />

erlaubt. Bei dieser Gesetzeslage sind Frauen im<br />

Konflikt allerdings völlig alleingelassen, denn es gibt keine<br />

staatlich geförderte Beratungsangebote.<br />

Nach der Wiedervereinigung 1990 blieb die Rechtslage<br />

noch zwei Jahre lang gespalten, 1992 beschloss der Bundestag<br />

die Fristenregelung, die 1993 vom Bundesverfassungsgericht<br />

wieder aufgehoben wurde. 1995 wurde die heute noch<br />

aktuelle Beratungsregelung eingeführt, an deren Entwicklung<br />

unter anderem auch die Kirchen maßgeblich beteiligt<br />

waren. Es handelt sich dabei um eine Art „Fristenlösung mit<br />

Beratungspflicht“, und das ist ein gesetzlicher Glücksfall,<br />

denn diese „Pflicht“ ist in Wahrheit eine Chance.<br />

Welche Rolle spielt die katholische Kirche für donum vitae?<br />

Die katholische Kirche hat mit ihrer Entscheidung, nach fünf<br />

Jahren aus der gesetzlichen Konfliktberatung für Frauen auszusteigen,<br />

die Gründung von donum vitae beflügelt. 1999 wurde<br />

unter anderem der Kölner Kardinal Meisner beim Papst vor-<br />

36<br />

stadt MAGAZIN <strong>KÖLN</strong>. Nr. 4/ <strong>2021</strong> 32. Jahrgang


Foto: ©privat<br />

Carola Blum ist ehrenamtliche<br />

Vorsitzende des Kölner Ortsverbandes<br />

von donum vitae, an den<br />

sich Frauen, die sich während der<br />

Schwangerschaft in Konfliktsituationen<br />

befinden, wenden können.<br />

Carola Blum ist als geschäftsführende Vorsitzende von donum<br />

vitae rein ehrenamtlich tätig. Sie ist die Witwe des ehemaligen<br />

Kölner Oberbürgermeisters Harry Blum, der im Jahr 2000 überraschend<br />

mit 55 Jahren nach nur halbjährlicher Amtszeit an einer<br />

Herzerkrankung verstarb. Von 2004 bis 2009 saß Carola Blum<br />

im Kölner Stadtrat. 2003 erhielt sie für ihren Einsatz für donum<br />

vitae den Ohren-Orden der Bürgergesellschaft Köln. Heute ist die<br />

pensionierte Oberstudienrätin in zweiter Ehe verheiratet und lebt in<br />

Sürth. Sie engagiert sich auch in anderen Ehrenämtern, darunter<br />

in der Harry-Blum-Stiftung, die am Herzzentrum Uniklinik Köln<br />

angesiedelt ist.<br />

Weitere Informationen: donum vitae köln e.v. | Heumarkt 54<br />

50667 Köln | Telefon: 0221-272613 | info@donumvitae-koeln.de<br />

www.donumvitae-koeln.de<br />

stellig, um anzuprangern, dass diese Schwangerschaftskonfliktberatung<br />

nicht im Sinne der katholischen Kirche sei. Am<br />

30.06.2000 erfolgte dann der Ausstieg der Kirche. Als sich dies<br />

1999 immer mehr abzeichnete, gründete das Zentralkomitee<br />

der deutschen Katholiken (ZdK) den Bundesverband „donum<br />

vitae – Geschenk des Lebens“, einen katholischen, aber nicht<br />

kirchlichen Verein, und rief zu ebensolchen Gründungen in den<br />

Bundesländern und in Städten auf. In Köln haben wir alles darangesetzt,<br />

in Höchstgeschwindigkeit starten zu können. 1999 gehörte<br />

ich zu den neun Gründungsmitgliedern von donum vitae<br />

Köln. Im Frühjahr 2000 wurde ich als Vorsitzende gewählt. Am<br />

1.7.2000 konnten wir dann die Beratungsstelle am Heumarkt eröffnen.<br />

Bis dahin waren in Windeseile bereits über 300 Mitglieder<br />

im Trägerverein zusammengekommen. Daran konnte man<br />

den immensen Hilfsbedarf und das Streben nach Lösungen in<br />

diesem Bereich erkennen.<br />

Wie steht donum vitae zum ungeborenen Leben?<br />

Wir haben zwei Leitlinien: Zum einen das Selbstbestimmungsrecht<br />

der Frau. Zum anderen das Lebensrecht des ungeborenen<br />

Kindes. Die Beratung erfolgt zielorientiert zum Leben hin. Wir<br />

geben alle möglichen Hilfestellungen, agieren aber ergebnisoffen,<br />

und die Frau trifft letztlich ihre Entscheidung. Nur mit der<br />

Mutter, nicht gegen sie, kann das Kind geschützt werden<br />

Wie hoch ist die Quote derjenigen, die abtreiben?<br />

Etwa 25 Prozent von den Frauen, die zu uns kommen, sind im<br />

Konflikt, das bedeutet, sie wissen nicht, wie sie sich entscheiden<br />

sollen. Von diesen nehmen wiederum 25 Prozent keinen Schein<br />

mit, 75 Prozent treiben wahrscheinlich ab. Es gibt eine große<br />

Dunkelziffer, denn manche nehmen den Schein mit, nutzen ihn<br />

dann nicht. Davon erfahren wir manchmal hinterher auf Umwegen.<br />

Einmal bekamen wir beispielweise einen Anruf von einer<br />

Frau, die bei uns nach der Beratung den Schein mitgenommen<br />

hatte, sich dann aber doch für das Kind entschieden hatte. Sie<br />

und ihr Mann waren an Grippe erkrankt und konnten sich nicht<br />

um das Kind kümmern. Hier haben wir sofort Hilfe geleistet.<br />

Sie sagen, donum vitae stehe im katholischen Geiste. Was<br />

bedeutet das?<br />

Unsere Vereinsmitglieder sind im Wesentlichen Katholiken.<br />

Wir sind aber eine Laienvereinigung, was einen großen Unterschied<br />

zur Amtskirche darstellt. Wir sind der Meinung, es ist<br />

wichtiger dafür zu kämpfen das reale Leben zu schützen, als<br />

Prinzipien zu vertreten. Das Leben der Frau und des ungeborenen<br />

Kindes ist uns wichtiger als starre Grundsätze. Katholische<br />

Beratungsstellen, die gar keinen Schein vergeben, können<br />

dem ungeborenen Kind nicht zum Leben verhelfen, denn die<br />

Frauen kommen gar nicht erst zur Beratung. Nur wir können<br />

das, indem wir Frauen jeglicher Couleur, die im Konflikt sind,<br />

beraten. Mittels der systemischen Beratung können wir ihnen<br />

ihre Situation aufzeigen, sie bekommen gespiegelt, wie sie ihre<br />

Situation vielleicht in ein paar Jahren sehen würden etc. Es<br />

gibt so viele Möglichkeiten, ohne dass Frauen etwas diktiert<br />

wird oder sie sich allein gelassen fühlen müssen. Viele ältere<br />

Frauen sagen mir: „Ach hätte es das damals doch gegeben, ich<br />

war so allein…“<br />

Wie trägt sich die Beratungsstelle?<br />

Durch Gelder vom Land und einen freiwilligen Zuschuss der<br />

Stadt werden circa 80 Prozent unserer <strong>Ausgabe</strong>n, unter anderem<br />

für Miete, Betriebskosten, Versicherungen und Personalkosten<br />

für Beratung und Sekretariat, gedeckt. Die Beratungsarbeit<br />

erfolgt ausschließlich durch drei hauptamtliche, entsprechend<br />

ausgebildete Mitarbeiterinnen. Zuzüglich beschäftigen wir Honorarkräfte<br />

im Außendienst. Der Vorstand arbeitet komplett<br />

ehrenamtlich. Zum geschäftsführenden Vorstand gehören außer<br />

mir die stellvertretenden Vorsitzenden Marie-Theres Ley<br />

und Jean-Christopher Burger sowie unsere Schatzmeisterin<br />

Anne Henk-Hollstein. Zusammen kümmern wir uns um die Geschäfts-<br />

und Mitarbeiterführung, um Öffentlichkeitsarbeit und<br />

Vereinsführung. Der Verein bildet ideell und finanziell unsere<br />

tragende Säule. Rund 400 Mitglieder sowie sonstige Förderer<br />

und Spender ermöglichen die Kostendeckung. Ja, wir können<br />

mit diesen Geldern auch noch unseren „Notfonds“ finanzieren,<br />

den wir eingerichtet haben, um Frauen nach der Geburt eines<br />

Kindes bei anfallenden Sonderausgaben zu unterstützen. Das<br />

große Engagement vieler Menschen, denen die Arbeit von donum<br />

vitae am Herzen liegt, ist ein höchst effektiver ehrenamtlicher<br />

Einsatz.<br />

Corona hat auch Ihrem Verein die Arbeit erschwert. Wo sehen<br />

Sie aktuell Handlungsbedarf?<br />

Nach den Schulschließungen sind wir inzwischen wieder verstärkt<br />

in den Schulen präsent. Hier führen Honorarkräfte Aufklärungsunterricht,<br />

getrennt nach Jungen und Mädchen, durch.<br />

Die Kinder und Jugendlichen kommen an alle Informationen,<br />

wissen aber wenig über sich selbst, was ihre Sexualität angeht.<br />

Hier gibt es starken Bedarf und ausführliche Projekttage sind<br />

eine großartige Möglichkeit, dem gerecht zu werden.<br />

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Verlag<br />

Jonathan MEDIEN, Inh.: Karola Waldek<br />

Bertramstr. 33, 50999 Köln<br />

Tel.: 02236/33 15 144<br />

kontakt@jonathan-medien.de<br />

www.jonathan-medien.de<br />

Herausgeberin u. Chefredakteurin<br />

Karola W.E.A. Waldek v.i.S.d.P.<br />

Redaktion<br />

Bertramstr.33, 50999 Köln<br />

Tel.: 02236/384 66 90<br />

e-mail: redaktion@stadtmagazinkoeln.de<br />

www.stadtmagazinkoeln.de<br />

Anzeigenaufgabe<br />

Tel.: 02236/384 66 90<br />

anzeigen@stadtmagazinkoeln.de<br />

oder schriftlich an die Verlagsadresse.<br />

Druck<br />

Jonathan MEDIEN<br />

Fotos & Anzeigengestaltung<br />

Jonathan MEDIEN, Tel.: 02236/384 66 90<br />

Layout & Satz<br />

Karola Waldek, Gisela Röhrig-Wargalla<br />

Tel.: 02236/384 66 90<br />

Vertrieb<br />

Thomas Fröhlich, Werbemittelvertrieb<br />

Ständige Mitarbeiter<br />

Dr. Uwe Langohr-Plato, Monika Lüpschen,<br />

Kira Crome, Annette Siebeneck, Martina Reims,<br />

Andrea Labonte, Sonja Nürnberger<br />

Kürzel: (wp) Karola Waldek, (mr) Martina Reims<br />

Mitarbeiter dieser <strong>Ausgabe</strong><br />

Reinhold Rombach, Stefanie Mergehenn<br />

Postbezug<br />

Für € 18,00 kann das <strong>stadtMAGAZIN</strong> <strong>KÖLN</strong> für<br />

1 Jahr (6 <strong>Ausgabe</strong>n) im Abonnement (i. Inland)<br />

bezogen werden.<br />

∙ Das Kölnische Stadtmuseum, das Historische Archiv<br />

der Stadt Köln und die Deutsche Nationalbibliothek<br />

Leipzig verzeichnen diese Publikation unter ihren<br />

Sammlungen.<br />

∙ Erscheinungsweise sechs Mal jährlich; gezielte<br />

Verteilung im Kölner Handel, ausgesuchten Hotels/<br />

Gastronomie, Dienstleistern, Arztpraxen und Kliniken.<br />

Teilweise Haushaltsverteilung.<br />

∙ Für den Inhalt geschalteter Anzeigen wird keine<br />

Gewähr übernommen.<br />

∙ Die Urheberrechte für gestaltete Anzeigen, Fotos,<br />

Berichte sowie der gesamten graphischen Gestaltung<br />

liegen beim Verlag und dürfen nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung und gegen Honorarzahlung weiterverwendet<br />

werden.<br />

∙ Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte, Fotos<br />

und sonstige Unterlagen kann keine Gewähr übernommen<br />

werden.<br />

∙ Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht in<br />

jedem Fall die Meinung der Herausgeberin wieder.<br />

∙ Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 11/2020.<br />

∙ Gerichtsstand ist Köln.<br />

∙ Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

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stadt MAGAZIN <strong>KÖLN</strong>. Nr. 4/ <strong>2021</strong> 32. Jahrgang


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Kölner Brautradition seit 1894 - Privat-Brauerei Heinrich Reissdorf

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