Wirtschafts-News II 2021 Mainz
Wirtschafts Gesundheit News 54 Sport und Bewegung bei Krebs Unsere Expertin: Dr. med. Gabriele Lochhas Dr. med. Gabriele Lochhas ist Fachärztin für Strahlentherapie und ltd. Fachärztin der Strahlentherapie RheinMainNahe am Standort Rüsselsheim. Als Koordinatorin der Krebssportgruppe am GPR-Klinikum Rüsselsheim ermutigt sie ihre Patienten, während und nach einer Krebstherapie mit Sport und Bewegung nach den jeweils individuellen Möglichkeiten aktiv zu bleiben. . WI-News: Seit 25 Jahren arbeiten Sie als Fachärztin für Strahlentherapie. Ihr Schwerpunkt liegt damit klar auf der technischen und somit schulmedizinischen Therapie bei Krebs. Dennoch setzen Sie sich seit langem ganz gezielt dafür ein, dass Patienten bereits während der Krebsbehandlung sportlich aktiv sein sollen. Was spricht in dieser anstrengenden Lebensphase für Sport und Bewegung? Dr. G. Lochhas: Für die effektive Behandlung von Krebs stehen die Strahlentherapie, die Chemo- und Immuntherapie und die Operation zur Verfügung. Sehr häufig werden diese Optionen kombiniert oder folgen hintereinander. Da ist es nachvollziehbar, dass die Therapie für die betroffenen Patienten mitunter sehr anstrengend und belastend ist. Dennoch ist eine reine Schonung nicht sinnvoll. Vielmehr kann mit moderater Bewegung oder leichtem Sport dem chronischen Erschöpfungszustand (Fatigue), der sich häufig bei einer Krebstherapie einstellt, entgegengewirkt werden. WI-News: Eine komplette Schonung, wie wir es bei schweren Erkrankungen im Kopf haben, ist also gar nicht ratsam? Dr. G. Lochhas: Wenn es dem Patienten möglich ist, sollte er in Bewegung bleiben. Natürlich soll während der Therapie keine Überlastung stattfinden, etwa durch schwere körperliche Arbeit oder zusätzliche psychische Belastungen. Bewegung und leichter Sport hingegen sind ausdrücklich erlaubt. In der Strahlentherapie RheinMainNahe informieren wir unsere Patienten hierüber ausführlich. „Sport und Bewegung“ zählen zur Komplementären Onkologie. Diese umfasst wissenschaftlich belegte Maßnahmen, die die Nebenwirkungen von Krebstherapien lindern. WI-News: „Sport“ bei Krebs – das können sich möglicherweise nicht alle Patienten vorstellen. Denn es klingt nach einer weiteren Kraftanstrengung, die kaum leistbar ist.
EXPERTENFORUM 55 Dr. G. Lochhas: Deshalb sprechen wir auch von „Sport und Bewegungstherapie“. Es soll als begleitende Maßnahme verstanden werden, die jeder nach seinen Möglichkeiten und der Schwere der jeweiligen Krebserkrankung durchführen kann. Natürlich fällt es Menschen, die vor der Diagnose bereits sportlich aktiv waren, leichter, dies auch während einer Krebstherapie umzusetzen. Dennoch sehen wir im Praxisalltag immer wieder, dass auch Patienten, die vorher keinen oder wenig Sport getrieben haben, definitiv von Bewegung profitieren. Das Immunsystem wird gestärkt, der chronische Erschöpfungszustand (Fatigue) wird gelindert und damit steigt die Lebensqualität. WI-News: Sport und Bewegung bei Krebs schließen sich also nicht aus, sondern sind vielmehr eine gute Kombination, um die Nebenwirkungen der Therapie aktiv zu lindern- Fr. Dr. Lochhas, wir danken Ihnen für das Interview. Sport- und Bewegungstherapie bei Krebs – Wirksamkeit belegt Erste beobachtende Studien der Universitätsmedizin Heidelberg weisen darauf hin, dass körperliches Training einen Einfluss auf das Überleben und auf eine erneute Krebserkrankung haben kann. Belegt werden konnte in Studien, dass sich neben der Lebensqualität auch therapie- und krankheitsbedingte Nebenwirkungen durch eine systematische Sport- und Bewegungstherapie positiv beeinflussen lassen. Im Rahmen einer Studie haben Wissenschaftler der Deutschen Sporthochschule Köln und der Uniklinik Köln im Centrum für Integrierte Onkologie CIO Köln/Bonn belegen können, dass sich angemessene Ausdauerbelastung bei Krebspatienten positiv auf die körpereigene Tumorabwehr auswirkt. Redaktion: Christiane Gawlyta www.strahlentherapie-rheinmainnahe.de
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Sport und Bewegung bei Krebs<br />
Unsere Expertin:<br />
Dr. med. Gabriele Lochhas<br />
Dr. med. Gabriele Lochhas ist Fachärztin für Strahlentherapie<br />
und ltd. Fachärztin der Strahlentherapie RheinMainNahe am<br />
Standort Rüsselsheim. Als Koordinatorin der Krebssportgruppe<br />
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während und nach einer Krebstherapie mit Sport und Bewegung<br />
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für Strahlentherapie. Ihr Schwerpunkt<br />
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sportlich aktiv sein sollen. Was<br />
spricht in dieser anstrengenden Lebensphase<br />
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Dr. G. Lochhas: Für die effektive Behandlung<br />
von Krebs stehen die Strahlentherapie, die Chemo-<br />
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Verfügung. Sehr häufig werden diese Optionen<br />
kombiniert oder folgen hintereinander. Da ist<br />
es nachvollziehbar, dass die Therapie für die<br />
betroffenen Patienten mitunter sehr anstrengend<br />
und belastend ist. Dennoch ist eine reine<br />
Schonung nicht sinnvoll. Vielmehr kann mit<br />
moderater Bewegung oder leichtem Sport dem<br />
chronischen Erschöpfungszustand (Fatigue),<br />
der sich häufig bei einer Krebstherapie einstellt,<br />
entgegengewirkt werden.<br />
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es bei schweren Erkrankungen im Kopf haben,<br />
ist also gar nicht ratsam?<br />
Dr. G. Lochhas: Wenn es dem Patienten möglich<br />
ist, sollte er in Bewegung bleiben. Natürlich<br />
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Arbeit oder zusätzliche psychische Belastungen.<br />
Bewegung und leichter Sport hingegen sind<br />
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zählen zur Komplementären Onkologie. Diese<br />
umfasst wissenschaftlich belegte Maßnahmen,<br />
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