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Wirtschafts-News II 2021 Mainz

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Bildung in der Schule sowie in der Lehrkräftebildung<br />

auf die politische Agenda setzt. Ein<br />

Grund für die Platzierung von Rheinland-Pfalz<br />

liegt unserem Ermessen nach darin, dass ökonomische<br />

Bildung als Unterrichtsprinzip verankert<br />

wird. Das hat zur Folge, dass auch die<br />

Lehrkräfteausbildung weder wirtschaftswissenschaftlich<br />

noch wirtschaftsdidaktisch hinreichend<br />

ökonomisch fundiert ist.“<br />

Hessen liegt im Mittelfeld<br />

Hessen hingegen liegt laut der OeBiX-Studie im<br />

Mittelfeld (Platz acht): „An allen weiterführenden<br />

allgemeinbildenden Schulen gibt es das Pflichtfach<br />

Politik und Wirtschaft – in der <strong>Wirtschafts</strong>lehrkräftebildung<br />

gibt es Optimierungspotenziale.<br />

In Hessen können die Schülerinnen und<br />

Schüler in der gymnasialen Oberstufe ein eigenständiges<br />

Fach Wirtschaft wählen. An allen<br />

weiterführenden allgemeinbildenden Schulformen<br />

in Hessen wird das Pflichtfach Politik und Wirtschaft<br />

unterrichtet, das zu 50 Prozent ökonomische<br />

Inhalte umfasst. Optimierungspotenziale<br />

bestehen in Hessen vor allem in der<br />

<strong>Wirtschafts</strong>lehrkräftebildung. So gibt es an keinem<br />

Hochschulstandort, an dem <strong>Wirtschafts</strong>lehrkräfte<br />

ausgebildet werden, eine wirtschaftsdidaktische<br />

Professur. Auch spielen<br />

wirtschaftswissenschaftliche und wirtschaftsdidaktische<br />

Inhalte in den Studiengängen eine<br />

untergeordnete Rolle.“<br />

Das Kultusministerium Hessen zeigte sich auf<br />

Anfrage zufrieden mit den Ergebnissen der<br />

OeBiX-Studie: „Es ist sehr erfreulich, dass Hessen<br />

im Rahmen der OeBiX-Studie in Bezug auf<br />

die ökonomische Bildung in mehreren Teilbereichen<br />

sehr gute Ergebnisse erzielt hat.“<br />

Hessen schneide „beispielsweise in den Erhebungskategorien,<br />

die das Gymnasium betreffen,<br />

überdurchschnittlich ab. Dies zeigt, dass die<br />

bildungspolitischen Weichenstellungen der vergangenen<br />

Jahre erfolgreich waren.“<br />

Den bisher eingeschlagenen Weg gelte es laut<br />

Ministerium „weiterzuverfolgen. Insbesondere<br />

sollte künftig dabei schulformübergreifend die<br />

Sekundarstufe I und die erste Phase der Lehrerausbildung<br />

stärker in den Blick genommen<br />

werden.“<br />

Allerdings sieht man auch in Hessen die ökonomische<br />

Bildung bevorzugt fächerübergreifend.<br />

Das Ministerium erläutert dazu: „Die ökonomische<br />

Bildung, die nicht nur Inhalte der <strong>Wirtschafts</strong>politik,<br />

sondern auch die Finanz- und Verbraucherbildung<br />

umfasst, zielt auf die Ausbildung<br />

entsprechender Kompetenzen und betrifft nicht<br />

nur ein Fach, sondern ist fachübergreifend zu<br />

sehen.“ So würden „grundlegende ökonomische<br />

Kompetenzen“ etwa auch in den Fächern Mathematik,<br />

Geschichte, Religion oder Erdkunde<br />

vermittelt. Als<br />

Ökonomische Bildung<br />

auch in Hessen bevorzugt<br />

fächerübergreifend<br />

Themen, die in<br />

diesen Fächern<br />

behandelt würden,<br />

führt das<br />

Ministerium unter<br />

anderem Statistik, <strong>Wirtschafts</strong>ethik, Konsum<br />

und Globalisierung auf.<br />

Sven Schumann, Co-Vorsitzender des Bündnis<br />

Ökonomische Bildung, sieht Hessen durchaus<br />

auf einem guten Weg. Dennoch liege Hessen<br />

„im Teilindex Schule bundesweit auf Platz vier<br />

– obwohl auch hier nicht einmal 50 Prozent der<br />

Anforderungen für ein normales Nebenfach erreicht<br />

werden. Im Detail: Ökonomische Inhalte<br />

Die vollständige Studie unter: www.oebix-studie.de<br />

OeBiX-Gesamtindex und -Teilindizes im Vergleich zum Bundesdurchschnitt, in %<br />

Stand: 31.03.<strong>2021</strong>; Quelle: Die OeBiX-Studie, Hg. Flossbach von Storch Stiftung in Kooperation mit IÖB Oldenburg<br />

Ziel:<br />

vollwertiges Nebenfach<br />

Wirtschaft<br />

Gesamtindex<br />

Teilindex Schule<br />

Teilindex Lehrkräftebildung<br />

23,15%<br />

45,40%<br />

45,68%<br />

57,50%<br />

48,50%<br />

26,35%<br />

16,75%<br />

39,20%<br />

22,03%<br />

0% 20%<br />

10% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Bundesdurchschnitt<br />

Hessen

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