Magazin GARCON - Essen, Trinken, Lebensart Nr. 58
Unsere Annette (Torten-) Zeller hat Applaus verdient. Warum? Lesen Sie alles dazu im neuen GARCON Genuss Magazin! Auch was es mit dem VOLK oder Burneleits vierten Streich auf sich hat, was das Besondere an den Corises mi-cuites von Anais oder den Shitake aus Kyushu ist oder wie eine Spreewälder Traditionsfleischerei bis heute bestehen konnte. Natürlich waren wir auch wieder bei tollen Produzenten in Brandenburg zu Gast, aber auch bei einer adligen Dame vom Grill, bei Christoph Hauser und seinen Mitstreitern und bei Natalie, die sich mit polnischen Backwaren auskennt. Lesen Sie alles rund um Passionsfrucht, Buchweizen und Porridge - auf keinen Fall langweilig!
Unsere Annette (Torten-) Zeller hat Applaus verdient. Warum? Lesen Sie alles dazu im neuen GARCON Genuss Magazin! Auch was es mit dem VOLK oder Burneleits vierten Streich auf sich hat, was das Besondere an den Corises mi-cuites von Anais oder den Shitake aus Kyushu ist oder wie eine Spreewälder Traditionsfleischerei bis heute bestehen konnte. Natürlich waren wir auch wieder bei tollen Produzenten in Brandenburg zu Gast, aber auch bei einer adligen Dame vom Grill, bei Christoph Hauser und seinen Mitstreitern und bei Natalie, die sich mit polnischen Backwaren auskennt. Lesen Sie alles rund um Passionsfrucht, Buchweizen und Porridge - auf keinen Fall langweilig!
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• Kopfsalat
Jenny von Düsterlho
Jenny von Düsterlho – „alter Adel, aber wenig Jeld“ – geboren 1964
„Eine Curry bitte.“
„Scharf oder normal?“
„Sowas dazwischen.“
„Verstehe, scharf biste schon.“
Gerne hätte ich Jenny von Düsterlho ein Berliner Original genannt, aber
das trifft es wohl nicht ganz. Erstens stammt sie aus Niedersachsen
(was eben noch anginge), aber zweitens passt sie nicht in die Reihe
der schrägen Vögel und schrulligen Typen von Kaiser Kasimir über den
Grimassenschneider Horst „Knautschke“ Ehbauer bis zur Ficken-fürden-Frieden-Mahnwächterin
Helga Goetze.
Nein, Jenny von Düsterlho ist eine Berliner Marktfrau und verkauft
Bulette, Curry & Co. Dass sie auch Seelentrösterin, Lebenshelferin
und Problemlöserin ist, gehört zu ihrem Berufsbild, ebenso wie das
Gute-Laune-Talent und das Freundlichkeits-Gen. „Eine einzige Geste
der Freundlichkeit ist eine kleine Weltverbesserung im Alltag“, auch
solche Sätze sind vor ihr zu hören.
in Hannover, kam als Kind nach Berlin. „Papa hatte einen Imbiss an
der Havelchaussee, ick habe jeholfen, det hat jeprägt.“ Dennoch eine
Ausbildung zur Datenverarbeiterin. Rückkehr in den väterlichen Imbiss,
den sie später gemeinsam mit ihrem Mann betreibt. 1999 Geburt der
Zwillinge Lisa und Lars, auf die sie wahnsinnig stolz ist. „Lisa hat
Steurfachjehilfin jelernt und studiert jetzt was mit Wirtschaft, Lars
ist Fallschirmjäger bei der Bundeswehr.“
Seit dem Tod ihres Mannes im vorigen Jahr rockt sie den Imbisswagen
alleine – dienstags und freitags auf dem Rüdesheimer,
mittwochs und samstags auf dem Mierendorffplatz.
Ein Kunde fragt nach einer Kopfschmerztablette zum Kaffee. Jenny
hat. Ein zweiter braucht ein Pflaster. Jenny hilft. „Mein Mann ist ins
Krankenhaus gekommen, Corona“, klagt eine Frau. Jenny tröstet. So
ist sie, und so sind ihre Kolleginnen. Mal warmherzig, mal kodderschnauzig,
immer aber echt. Berliner Marktfrauen eben.
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