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DaHeim Sommer 2021

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Das Magazin der ARGE der Niederösterreichischen Pensionisten- und Pflegeheime Sommer 2021

Veeh Harfe – weil Musik allen Freude macht!

Ein Bienentraum

Von der Pflegeassistentin zur Ergotherapeutin

DaHeim Sommer 2021 I 1


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2 I DaHeim Sommer 2021

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Editorial

Übergangslösung, statt freier Heimplätze!

Liebe KollegInnen,

Sehr geehrte LeserInnen,

mit Freude und Stolz können wir auf unsere sehr

erfolgreiche erste Hybridfachtagung „Vertrauen.

Zukunft.Weg“ zu rückblicken. Die vielen, so

positiven Rückmeldungen, die wir erhalten haben

zeigen uns, dass unser innovatives Experiment

geglückt ist. Ein großes Danke in diesem Zusammenhang

an unsere Geschäftsstellenleiterin

Barbara Handl für ihre höchst professionelle

Vorbereitung und ihren unermüdlichen Einsatz bei

der Organisation!

Rückgängige Corona-Zahlen und sich wieder einpendelnde

Besucherströme lassen uns auf ein baldiges Ende der Pandemie und eine

weitgehende Normalität nach Corona in unseren Einrichtungen hoffen. Mit FFP2

Masken den ganzen Tag in der Pflege arbeiten zu müssen, erleben viele MitarbeiterInnen

als reinen Wahnsinn. Wir sind froh über die Erleichterung durch MNS-

Masken. Trotzdem hoffen wir auf ein baldiges Ende jeglicher Maskenpflicht, denn

die Durchimpfungsraten in unseren Einrichtungen ist sehr hoch.

Ein ganz herzliches Danke an all unsere MitarbeiterInnen und Führungskräfte:

Sie haben in den letzten 1,5 Jahren Außergewöhnliches geleistet und diese lange, so

schwierige Zeit hervorragend bewältigt! Eine einmalige Prämie, wie von der Politik

beschlossen, wird jedoch nicht genügen für einen attraktiven Pflegeberuf. Wir

brauchen endlich die lang hinausgeschobene Pflegereform und sie muss zu allererst

eine Antwort auf die immer stärker spürbar werdende Personalknappheit liefern!

Es darf nicht sein, dass Häuser bei geringfügiger Unterschreitung in einzelnen Berufsgruppen

durch die Behörde mit Maßnahmen bestraft werden - es könnte morgen

auch alle anderen treffen. Bis ausreichend Personal ausgebildet ist und wieder zur

Verfügung steht, braucht es eine Art Notverordnung, eine mögliche Umverteilung

im Personalschlüssel (mehr AlltagsbegleiterInnen? SozialarbeiterInnen? ...), eine

Übergangslösung - anstatt vieler freier Heimplätze aus Personalmangel! Suchen

wir gemeinsam nach Lösungen mit der Landespolitik, um die Personalnot zu überbrücken!

Auch in den nächsten Jahren werden wir den Personalbedarf mit hoher

Wahrscheinlichkeit nicht erfüllen können und brauchen dringend eine Übergangslösung

ohne massive Einbußen in der Pflegequalität. Die demografische Entwicklung

spricht Bände. Welche Lösung können wir gemeinsam für die pflegebedürftigen,

alten Menschen in Niederösterreich erarbeiten? Mit dieser Frage sollten wir uns in

den nächsten Wochen und Monaten intensiv beschäftigen.

Impressum

Medieninhaber, Herausgeber und Verleger:

ARGE der Niederösterreichischen Pensionisten-

und Pflegeheime, 3484 Grafenwörth, Hofgarten

1, Tel: +43 (0)2738/77066-403, office@

noeheime.at, www.noeheime.at

Für den Inhalt verantwortlich:

Obmann Dir. Ing. Dietmar Stockinger

Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen

nicht mit der Meinung des Herausgebers

übereinstimmen.

Chefredaktion, Konzeption & Layout:

Gabriele Tupy, Tel. +43 (0)699/10027740,

gabriele.tupy@imzusammenspiel.com,

www.imzusammenspiel.com

Redaktionsteam: Gregor Herzog, Barbara,

Handl, Anita Koller, Ludwig Schweng, Franz

Permoser, Ulrike Blum, Larissa Gröll.

Fotos (wenn nicht anders angegeben): zur Verfügung

gestellt von den NÖ Heimen; Titelbild:

SeneCura Sozialzentrum Pöchlarn

Anzeigenverkauf: Barbara Handl

Tel. +43 (0)2738/ 77 066, DW 403

daheim@noeheime.at

Erscheinungsort: Niederösterreich

Druck & Versand: Print Alliance HAV Produktions

GmbH

Dir. Ing. Dietmar Stockinger

Obmann der ARGE NÖ Heime

Blattlinie

DaHeim ist eine Zeitschrift der NÖ Heime und

hat das Ziel, die hohe Qualität der NÖ-Heime

nach innen und außen zu repräsentieren. Der

Fokus liegt auf einer lösungsorientierten und

konstruktiven Auseinandersetzung mit der

Betreuung der alten und pflegebedürftigen

Menschen.

DaHeim Sommer 2020 2021 I 3


Editorial

Foto: Pflege- und Betreuungszentrum Wilhelmsburg

Rikscha-Ausfahrten erobern in immer mehr NÖ Heimen im Sturm die

Herzen der BewohnerInnen! Auf die Rikscha, fertig, los!

Inhalt

5

7

8

10

14

16

Vertrauen.Zukunft.Weg

NÖ Pflege- und Betreuungseinrichtungen:

Modernisierung und Ausbau

Die NÖ Heime stellen sich vor:

Das Stadtheim in Wiener Neustadt

Aus dem bunten Alltag in den NÖ Heimen

Pflanzenwelten

Internationaler Tag der Karotte

22

23

24

26

27

28

SeneCura fördert 15 Studienplätze an der IMC

Fachhochschule Krems

Das war der Frühling in den den NÖ Heimen

Jahrhundertmenschen

Von der Pflegeassistentin zur Ergotherapeutin

Physik & Chemiestunde im Mater Salvatoris

Dies & Das: Kinderbriefe, Glück im Alter, Buchtipp,

Alte Ansichten, Cartoon

17

Veeh Harfe – weil Musik allen Freude macht!

30

Aus Omas Küche: Topfen-Marillen-Strudel

18

Ein Bienentraum

30

Veranstaltungen

20

Sommerzeit ist Gartenzeit!

31

Heilpflanzen: Die Linde

4 I DaHeim Herbst 2014

I DaHeim Sommer 2021


ARGE NÖ Heime

© ARGE NÖ HEIME/Johann Korlath

Vertrauen.Zukunft.Weg

Gelungene Premiere der ersten Hybrid-Veranstaltung

Außergewöhnliche Zeiten bringen außergewöhnliche

Herausforderungen mit sich: In

unserem Fall das Umwandeln eines anlogen

Events in ein digitales Veranstaltungsformat.

Gemäß dem Motto „Nicht alles ist abgesagt“

haben wir uns dieser Aufgabe gestellt und den

16. Österreichischen Kongress für Führungskräfte

in der Altenarbeit als Hybrid-Fachtagung

neu konzipiert. Nicht ohne Stolz dürfen wir

rückblickend sagen: „Mission geglückt!“.

„Vertrauen.Zukunft.Weg“ – der Veranstaltungs-Titel

hätte nach über einem Jahr Pandemie

und Ausnahmezustand in den Pflegeund

Betreuungseinrichtungen nicht treffender

gewählt werden können. Wir wissen nicht,

wie die Zukunft nach Corona aussehen bzw.

was diese bringen wird – gewiss ist jedoch,

dass mit der nötigen Portion Vertrauen im

Gepäck, der Weg vor uns leichter bewältigbar

sein wird.

© PBZ Berndorf © PBZ Gutenstein © ARGE Alten- und Pflegeheime OÖ

DaHeim Sommer 2021 I 5


ARGE NÖ Heime

© ARGE Alten- und Pflegeheime OÖ

Die ReferentInnen Franz Kühmayer, Dr. Paul M.

Zulehner, Mag. Christine Hackl, MSc, Dr. Georg

Fraberger, Tristan Horx und Felix Gottwald, MSc

haben den TeilnehmerInnem in Ihren Vorträgen

hilfreiche Tools für den Alltag – sowohl für

das Berufs- als auch für das Privatleben, mit

auf den Weg gegeben und fungierten gleichsam

als wertvolle ImpulsgeberInnen gegen

Corona-Müdigkeit/Erschöpfung und luden zur

Selbstreflexion ein.

Nicht vor Ort, aber doch hautnah mit dabei –

die digitale Welt macht’s möglich. Die Veranstaltung

wurde live vom Kloster UND in Krems

a. d. Donau übertragen, die Teilnehmenden

saßen - Corona bedingt - daheim vor ihren

Computern oder vor großen Leinwänden in

den Einrichtungen. Mit Hilfe des Tools Slido

hatten die TeilnehmerInnen die Möglichkeit,

sich aktiv mit Fragen einzubringen oder sich

an Umfragen der Vortragenden zu beteiligen,

welche mitunter verbildlicht wurden.

Zum Beispiel in Form von „Wortwolken“,

die Mehrfachantworten der Teilnehmenden

für alle sichtbar machten. Diese Interaktionsmöglichkeiten

bildeten den Grundstein

für eine abwechslungsreiche und lebendige

Veranstaltung, bei der – und schöner könnte

es tatsächlich kaum sein – jede(r) Einzelne das

Gefühl hatte, Teil eines großen Ganzen bzw.

live vor Ort mit dabei zu sein.

In einem Großteil der Pflege- und Betreuungseinrichtungen

wurde die Hybrid-Fachtagung als

Teamevent organisiert. Rückmeldungen wie

„Wir konnten dabei Energie auftanken“ oder

„Die Fachtagung hat uns sehr gut getan (…)“

sind in diesem Zusammenhang eine schöne

Bestätigung dafür, dass wir unser Ziel – mit

diesem Event einen Hauch von Aufbruchsstimmung

in die Häuser zu bringen, erreicht haben.

Herzlichen Dank für das gemeinsame und

gelungene Premieren-Erlebnis der Hybrid-

Fachtagung sagen an dieser Stelle deshalb der

Lebenswelt Heim Bundesverband & die ARGE

NÖ HEIME!

Eine solche Veranstaltung wäre ohne die Unterstützung

von Sponsoren nicht möglich – daher

dürfen wir uns abschließend bei unseren treuen

Partnern ganz herzlich bedanken!

Ein herzliches Danke den Sponsoren unserer Hybrid-Fachtagung!

Premium Sponsoren:

Basis Sponsoren:

6 I DaHeim Sommer 2021


ARGE NÖ Heime

NÖ Pflege- und Betreuungseinrichtungen:

Modernisierung und Ausbau

„Das Land Niederösterreich wird in den Ausbau

und die Modernisierung der Pflege- und Betreuungseinrichtungen

des Landes und privater Träger

knapp 300 Millionen Euro investieren. Damit

wird die Ausrichtung der stationären Pflege und

Betreuung erheblich verbessert und es werden

rund 650 neue Pflege- und Betreuungsplätze

geschaffen“, informierte Landeshauptfrau

Johanna Mikl-Leitner in einer gemeinsamen

Pressekonferenz mit Sozial-Landesrätin Christiane

Teschl-Hofmeister.

„In Bad Vöslau, Waidhofen an der Ybbs, Eggenburg,

Hollabrunn, Mistelbach, Hainburg,

Scheibbs und Laa an der Thaya werden an

den bestehenden Standorten von Pflege- und

Betreuungszentren des Landes Neu, Zu- und

Umbauten entstehen. Zusätzlich sind an zwölf

Standorten technische Sanierungen vorgesehen“,

so Mikl-Leitner. Die Investitionskosten für diese

Maßnahmen bezifferte die Landeshauptfrau mit

260,5 Millionen Euro. Darüber hinaus unterstütze

man auch die privaten Träger mit rund 32

Millionen Euro.

Der Ausbau der Pflege- und Betreuungs-Einrichtungen

erfolge in enger Zusammenarbeit mit der

Wissenschaft, betonte die Landeshauptfrau. Das

Kompetenzzentrum für Gerontologie an der Karl

Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften

habe basierend auf wissenschaftlichen

Prognosen und Entwicklungsszenarien den

Altersalmanach aufbereitet. „Der Altersalmanach

ist für uns als Entscheidungsträger eine

ganz zentrale Richtschnur, wo es diese

Adaptierungen und Verbesserungen

im Bereich der stationären Pflege und

Betreuung auch benötigt.“

Sozial-Landesrätin Christiane Teschl-

Hofmeister dankte zunächst den

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in

den Pflege- und Betreuungszentren

für ihre „großartige Arbeit und Einsatzbereitschaft“.

Ohne sie wäre es nicht

möglich, dass „wir die Krise gemeinsam so gut

meistern“. In den niederösterreichischen Pflegeund

Betreuungszentren liege die Impfbereitschaft

bei den Bewohnerinnen und Bewohnern bei „erfreulichen

85 Prozent“, bei den Mitarbeiterinnen

und Mitarbeitern wären es 67 Prozent.

Mit diesem Ausbau- und Modernisierungsprogramm

trage man auch der demografischen

Entwicklung Rechnung, so Teschl-Hofmeister. Der

Anteil der über 60-Jährigen in Niederösterreich

werde bis 2030 auf 32 Prozent steigen, der Anteil

der über 75-Jährigen auf 12 Prozent. „Bis 2030

werden wir deshalb 1.970 zusätzliche Plätze in

den Pflege- und Betreuungszentren brauchen“,

sagte die Landesrätin. Es gelte deshalb, an den

bestehenden Standorten zusätzliche Plätze zu

schaffen und gleichzeitig auch den Komfort

und die Qualität in den Häusern zu verbessern.

Auch der Anteil der Einzelzimmer werde erhöht.

Landeshauptfrau Johanna

Mikl-Leitner und

Sozial-Landesrätin Christiane

Teschl-Hofmeister

informierten über die

Modernisierung und den

Ausbau der stationären

Pflege und Betreuung

in NÖ. Im Bild mit einer

Mitarbeiterin und einem

Mitarbeiter eines Pflegeund

Betreuungszentrums.

© NLK Burchhart

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DaHeim Sommer 2021 I 7


ARGE NÖ Heime

Die NÖ Heime stellen sich vor:

Das Stadtheim in Wiener Neustadt

Nach knapp zweijähriger Bauzeit

wurde der erste Bauteil

des „Stadtheim neu“ im Jänner

2021 nach mondernsten

Gesichtspunkten fertiggestellt

und in Betrieb genommen.

Das 1964 erbaute Traude Dierdorf Stadtheim

in Wiener Neustadt, das seit 2017 zum Haus

der Barmherzigkeit (HB) gehört, erstrahlt seit

Beginn dieses Jahres in neuem Glanz. Nach

knapp zweijähriger Bauzeit wurde der erste

Bauteil des „Stadtheim neu“ im Jänner 2021

nach modernsten Gesichtspunkten fertiggestellt

und in Betrieb genommen. Bei Vollbetrieb,

der für Frühjahr 2022 geplant ist, wird das HB

Stadtheim insgesamt 162 BewohnerInnen ein

neues Zuhause bieten.

Familiäres Zusammenleben

„Im Stadtheim bieten wir unseren Bewohnerinnen

und Bewohnern ein barrierefreies neues

Zuhause in familiärer Atmosphäre“, beschreibt

Lukas Pohl, Heimleiter und Geschäftsführer der

HB Pflegeheime Niederösterreich. „In unseren

Wohngemeinschaften wird nicht nur gewohnt,

sondern gemeinsam gelebt, gelacht und geplaudert.“

Das Herzstück der WGs sind ein zentrales,

gemütliches Wohnzimmer und ein geräumiger

Essbereich. Zudem ist jede Wohngemeinschaft

mit einer großen barrierefreien Terrasse ausgestattet,

die auch mit Betten befahren werden

kann. Wer Ruhe und private Momente genießen

möchte, kann sich hingegen jederzeit in

sein eigenes Zimmer zurückziehen. „Uns ist

es wichtig, dass sich unsere Bewohnerinnen

und Bewohner bei uns wohl fühlen und hier

selbstbestimmt leben können.“

Kompetente und liebevolle Pflege

Neben der bestmöglichen Pflege und Betreuung

hat der selbstbestimmte und abwechslungsreiche

Alltag der BewohnerInnen hohe

Priorität. „Unser Team versucht, bestmöglich

auf persönliche Wünsche und Bedürfnisse

einzugehen und den Tagesablauf bunt und abwechslungsreich

zu gestalten“, so Pohl. Sofern

es die Pandemie-Situation erlaubt, sorgen auch

regelmäßige Ausflüge, gemeinsame Feste und

Feiern, Besuche von Therapiebegleithunden,

Auftritte von Musikern, die Unterstützung durch

Ehrenamtliche und regelmäßige Seelsorge so

wie verschiedene Gruppenaktivitäten für willkommene

Abwechslung. Gesellige Stunden

können die BewohnerInnen auch in der Cafeteria

bei einem Stück Kuchen und einem Kaffee

genießen und in der hauseigenen Kapelle den

Gottesdienst feiern.

Teil der Gesellschaft

Mitten in der Gesellschaft und nicht abgeschottet

zu sein, ist der gesamten HB Gruppe

ein wichtiges Anliegen. „Auch wenn die

Corona-Pandemie diesen Ansatz erschwert

hat, es ist schön zu sehen, dass mit den Lockerungsschritten

der vergangenen Wochen und

der behutsamen Öffnung des Hauses wieder

Schritt für Schritt mehr Normalität einkehrt

bzw. zurückkehrt“, so Pohl. In Zukunft wird

auch das Areal rund um das neue Stadtheim

Generationen zusammenbringen und zum

sozialen Zusammenhalt der gesamten Stadt

Wiener Neustadt beitragen, denn es sind auch

Wohnungen für junge Familien sowie der Bau

eines Kindergartens geplant. Der regionale Bezug

ist auch im neuen Pflegeheim überall sichtbar:

So finden sich Zeichnungen von Wiener

Neustädter Wahrzeichen wie dem Wasserturm,

der Militärakademie und dem Wiener Neustädter

Dom an den Wänden des Essbereiches und

der Wohngemeinschaften wieder. „Auch bei

den Namen der Wohnbereiche und WGs war

der Bezug der Region unser Ziel“, erklärt Pohl.

Und so fanden Bezeichnungen von Wiener

Neustädter Bezirken (wie Ungarviertel und

Innere Stadt), historischen Persönlichkeiten mit

Bezug zur Stadt (wie Kaiserin Maria Theresia

und Kaiser Maximilian I) und die umgebende

Natur (wie Hohe Wand und Schneeberg) Einzug

in das neue Heim.

8 I DaHeim Sommer 2021


Steckbrief

Baujahr: 1964, Erweiterungen in den Jahren

1974 und 1995, seit 2018 Neubau bei laufendem

Betrieb

Träger: Haus der Barmherzigkeit (seit 2017)

Heimleitung: DI (FH) Lukas Pohl

Pflegedienstleitung: Hermann Köhler, MSc

Kontakt: stadtheim@hb.at 02622/89 820

DW 7001

Anzahl der HeimbewohnerInnen: derzeit

108 BewohnerInnen in der Langzeitpflege

(Neubau) und 40 BewohnerInnen im Wohnteil

(Altbau). Bei Vollbetrieb (für Mai 2022 geplant)

stehen 162 Betten in der Langzeitpflege zur

Verfügung. Wohnteil wird dann außer Betrieb

genommen.

Anzahl der MitarbeiterInnen: insgesamt

110 (Pflege, Seniorenbetreuung, Verwaltung,

Küche, Reinigung, Haus- und Medizintechnik)

Leitsatz der Einrichtung:

„Es lebe das Leben.“

Leistungen:

Langzeit- und Kurzzeitpflege für schwer pflegebedürftige

und chronisch kranke Menschen,

Übergangspflegezentrum (nach Vollinbetriebnahme)

Was uns auszeichnet: Die Menschen, die bei

uns arbeiten und unsere BewohnerInnen, die

wir pflegen und betreuen dürfen.

Preise, Auszeichnungen & Zertifikate:

Familienfreundlicher Betrieb

Initiativen für Umwelt & Klima: thermische

Solaranlage und begrüntes Dach

Darauf sind wir stolz: Erfolgreiche und reibungslose

Übersiedelung in den ersten Bauteil

trotz Corona-Pandemie.

Eine Vision für Ihr Haus und der nächste

Schritt dorthin: Das neue Stadtheim soll nicht

nur Leben und Wohnen in familienähnlicher

Atmosphäre ermöglichen, sondern auch ein

Ort der Begegnung sein. Mit der Schaffung

eines Übergangspflegezentrums sowie einem

NÖ Landeskindergarten mit vier Gruppen

im Erdgeschoß des Pflegeheimes und einem

öffentlich zugänglichen Café sollen soziale

Kontakte auch nach außen gefördert werden.

Damit soll das Stadtheim auch in Zukunft fester

Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens in

Wiener Neustadt sein.

Eine Herausforderung: Neubau bei laufendem

Betrieb

Das schönste Kompliment einer Bewohnerin

/ eines Bewohners: „Mir geht es so gut

hier – für mich ist jeder Tag wie Sonntag.“

In den Wohngemeinschaften

wird nicht nur gewohnt,

sondern gemeinsam gelebt,

gelacht und geplaudert.

Fotos: © Gregor Kuntscher

DaHeim Sommer 2021 I 9


Regionales

Duftendes Kräuterbeet

bei SeneCura Ternitz

Der Sommer ist da: Das

merkt man im SeneCura

Sozialzentrum Ternitz nicht

nur am schönen Wetter,

sondern auch am bunten

Unterhaltungsprogramm,

das vom Team in der warmen

Jahreszeit gerne nach

draußen verlegt wird. Vor

kurzem war es wieder soweit und die MitarbeiterInnen

des Hauses veranstalteten einen zauberhaften Gartennachmittag

mit den BewohnerInnen, bei dem frische Kräuter

für die hauseigene Küche gepflanzt wurden. Küchenchef

Dominik Lueger nahm ebenfalls teil und teilte den einen

oder anderen Geheimtipp zur Verwendung der Kräuter.

Pflege- und Betreuungszentrum

Wilhelmsburg:

Immer da Goaß noch!

Daniela vom Sonnenkogl

hat dem Pflege- und

Betreuungszentrum Wilhelmsburg

mit ihren entzückenden

Ziegen einen

Besuch abgestattet. Die

BewohnerInnen und die

pelzigen Besucher machten

es sich im Garten gemütlich. Die Zicklein wurden

ausgiebig gestreichelt und gefüttert, da gab es nichts

zu meckern. Als das Futter jedoch weggeräumt wurde,

protestierten die Ziegen.

Fest-Stimmung im Seniorenzentrum

St. Martin

Nach langen Entbehrungen

in Folge der Corona-

Pandemie wurde im Seniorenzentrum

St. Martin in

den letzten Wochen Vollgas

gegeben. Bereits das

dritte Sommerfest in Folge

wurde für die BewohnerInnen

am Martini-Platzl

abgehalten. Direktor Franz Oels meint dazu: „Wir holen

jetzt nach, was wir im letzten Jahr streichen mussten“.

BewohnerInnen und Bedienstete waren mit Engagement

und vollem Einsatz dabei. Für den musikalischen Schwung

sorgte die „Hausband“ Duo Kammerer.

Ein Hoch auf die Gemeinschaft

im PBZ

Wolkersdorf!

Der Zeit entsprechend

sieht der Maibaum im

PBZ Wolkersdorf heuer

etwas anders, aber durchaus

auch ansprechend

aus. Und alle sind zuversichtlich,

im nächsten

Jahr wieder einen „richtigen“

Maibaum aufstellen zu können, welcher der so

ersehnten „Normalität“ entspricht. Bis dahin nutzt man

im Haus alle Möglichkeiten für Freude und Gemeinsamkeit

unter der gebotenen Vorsicht.

Das Pflege- und Betreuungszentrum

Mödling

sagt Danke!

Im PBZ Mödling gibt es

seit Beginn der Pandemie

einen Portierdienst. Neben

hauseigenem Personal

übernahm auch der Zivilschutz

Dienste. Durch diesen

glücklichen Umstand

kam Familie Aigner ins PBZ

Mödling und ist seither nicht mehr wegzudenken aus

dem ehrenamtlich mitarbeitenden Team des Hauses. Ihr

Einsatz inspirierte soweit, dass jetzt auch andere ehrenamtliche

MitarbeiterInnen Portierdienste übernehmen!

Vielen Dank für Ihr Engagement!

Casa Marienheim &

Guntramsdorf: Ein VR-

Brillen-Erlebnis

Wow, die 80+ (und

90+!) BewohnerInnen

der Pflegewohnhäuser

Casa Guntramsdorf und

Marienheim sind sehr

offen für Neues aus dem

Bereich der Technik und

probierten voller Neugier spezielle VR-Brillen aus, mit

denen man virtuelle Reisen z.B. auf den Schneeberg oder

zu den Myra-Fällen unternehmen kann. Dank der 360°

Aufnahmen kann man in alle Richtungen schauen und

voll eintauchen, als ob man selbst dort wäre.

10 I DaHeim Sommer 2021


Regionales

Vatertag im Pflege- und

Betreuungszentrum

Klosterneuburg

Anlässlich des Vatertages

ließ man im Pflege- und

Betreuungszentrum Klosterneuburg

auch heuer

wieder alle Väter, Großväter

und Urgroßväter

hoch leben. Bei einem

köstlichen Herrengulasch,

einem kühlen Bier und guter Musik wurde der sonnige

Vormittag auf der Cafe-Terrasse im wahrsten Sinne des

Wortes genossen.

Pflegezentrum St. Pöl–

ten-Pottenbrunn: Mit

Glück sicher unterwegs

Unter diesem Motto

stand die erste Rikscha

Ausfahrt im heurigen

Jahr. Der erste Gast war

Frau Gertrud Glück, die

die Ausfahrt auch sehr

genossen hat. „Es ist

so wunderschön durch

die Gegend zu fahren“, schwärmte sie den anderen

Bewohnerinnen an ihrem Tisch vor. Für die nächsten

Tage hatten sich schon viele weitere Bewohnerinnen

und Bewohner angemeldet, um ebenfalls in so einen

Genuss zu kommen.

Casa Kirchberg/Rabenstein:

Ein besonderer

Muttertag

Der ehemalige Zivildiener

Jonathan, zum „Zivildiener

des Jahres“ ausgezeichnet,

stattete der Casa

Kirchberg/Rabenstein

einen besonderen Besuch

zum Muttertag ab.

Er überreichte den Damen

zu deren großer Freude prächtige Blumen! Natürlich

hatte der junge Musikant auch seine Trompete mit dabei

und lies es sich nicht nehmen, lustige Ständchen zum

Besten zu geben! So wurde der Muttertag nicht nur für

die Damen der Schöpfung zu einem besonderen Tag!

Erdbeerzeit bei SeneCura

Krems, Haus Brunnkirchen

Rot, saftig, süß – Erdbeeren

sind im Frühsommer

eine beliebte Nascherei

bei den Bewohnerinnen

und Bewohnern

des SeneCura Sozialzentrums

Krems Haus

Brunnkirchen. Deshalb

organisierten die MitarbeiterInnen des Hauses einen

Backnachmittag, bei dem die Seniorinnen und Senioren

köstliche Erdbeertorten zauberten. In der Backstube kam

beste Stimmung auf und durch das ganze Haus strömte

ein verführerischer Duft nach Kuchen.

Gebackene Holunderblüten

im PBZ Neunkirchen

Gebackene Holunderblüten,

auch Holler Schöberl

genannt, sind ein wahrer

Genuss. Und weil man in

diesen Genuss nicht alle

Tage kommt, sondern

eben nur zur Holunderblüte

im Mai und Juni,

wurden im Pflege- und

Betreuungszentrum Neunkirchen kurz entschlossen

Holunderblüten gepflückt und köstliche Holler Schöberl

gebacken. Es duftete verführerisch im Wohnbereich 1.

Ein wenig Zucker drüber gestreut und die BewohnerInnen

ließen sich die besondere Nachspeise schmecken.

Es grünt so grün im

Stephansheim

Im Stephansheim sprießt

und blüht es an allen

Ecken – und das ist nicht

zuletzt den BewohnerInnen

zu verdanken. Mit dem

grünen Daumen gesegnet

kümmern sich die Hobby-

GärtnerInnen leidenschaftlich

um die Garten- Blumenund

Pflanzenwelt im Haus der Barmherzigkeit Stephansheim

in Horn. Das gute Wetter lockt die BewohnerInnen ins Freie

und motiviert vom Säen, über Um- und Aussetzen, bis zum

Gießen, Ernten und Verarbeiten. Mit Hilfe der MitarbeiterInnen

entstehen auch immer mehr kreative Pflanzentröge,

Kräuterpyramiden und Indoor-Gewächshäuser.

DaHeim Sommer 2021 I 11


Regionales

Nachhaltigkeit im

Pflegehaus St. Louise

groß geschrieben

Gleich mit mehreren Initiativen setzt das Pflegehaus St.

Louise im niederösterreichischen Maria Anzbach nachhaltige

Initiativen für eine gute, lebenswerte Welt für diese

und die nächsten Generationen. Die BewohnerInnen

sind begeistert mit dabei ...

Baumpaten-Projekt: Die ersten

Jungbäume blühten heuer bereits

Ein großes Herzensprojekt geht im Pflegehaus St. Louise

schon in die nächste Runde. Im vergangenen Jahr

wurden Patinnen und Paten gesucht, um den Traum

vom eigenen Baumlehrpfad zu erfüllen. Jetzt können

die Bewohnerinnen und Bewohner das satte Grün der

Bäume genießen, in ihrem Schatten sitzen und schon

bald einen der saftigen, roten Äpfel pflücken. Alle

Bäume werden auch beschildert, dann ist der Lehrpfad

perfekt. Ende Juni fand die feierliche Verleihung der

Baumpatenschaften statt.

Pflegehaus St. Louise nutzt die Energie

der Sonne

Passend zum schönen Sommerwetter war es soweit – das

Pflegehaus St. Louise hat eine Photovoltaik-Anlage bekommen.

Es ist damit das erste Haus in der Vinzenz Gruppe und

Vorreiter auf dem Weg in Richtung nachhaltige Energie. Die

Anlage ist Mitte Juni in Betrieb gegangen. 30% des jährlichen

Strombedarfs können im Pflegehaus ab sofort mit

Sonnenstrom abgedeckt werden.

Vatertag im Pflegezentrum

Yspertal

Anlässlich des Vatertages

wurden die Herren im

Pflegezentrum Yspertal

zu einer kleinen Heurigenjause

eingeladen. Die

ehrenamtliche Mitarbeiterin

Annemarie Hackl

sorgte auf der Steirischen

Harmonika für den musikalischen

Rahmen der Feier. Die Männer fühlten sich

sichtlich wohl und alle hatten so richtig Appetit auf die

Salzstangerl mit Liptauer und Grammelschmalz und ein

Glas Bier. Mit Singen, Witzen, Scherzfragen und Schätzspielen

verging die Zeit wie im Flug.

„Post für Sie“ im PBZ

Hollabrunn

Im Unterrichtsgegenstand

„Persönlichkeitsbildung

und soziale Kompetenz“

in den I. Jahrgängen

der Handelsakademie

Hollabrunn, gibt es seit

2017 das Projekt „Lernen

durch Engagement“ auch

mit dem NÖ Pflege- und

Betreuungszentrum Hollabrunn. Corona bedingt fand

im Schuljahr 2020/21 kein persönlicher Kontakt mit den

BewohnerInnen statt. Die SchülerInnen gestalteten jedoch

ein Plakat für die BewohnerInnen unter dem Titel „Post für

Sie“, sowie Briefnachrichten mit der Botschaft „Wir denken

an Sie“ – mit persönlichen Worten und lieben Grüßen.

Casa Guntramsdorf

tanzt

Jerusalema - dieser Tanz

ist seit Monaten in aller

Munde … oder besser

gesagt in aller Beine,

denn der Rhythmus

dieses schwungvollen

Liedes lässt einen automatisch

mitwippen. In der

Casa Guntramsdorf hat

Schwester Tina alle zum gemeinsamen Tanzen motiviert!

Mit viel Lachen wurde dann in der Freizeit ein cooles

Video gedreht, das auf Facebook über 4.000 Aufrufe

hat - ein toller Teamerfolg!

12 I DaHeim Sommer 2021


Regionales

Fronleichnam im Pflegeheim

der Stadt Stockerau

Der sonnige, strahlende

Tag, der perfekte Einsatz

des Betreuungsteams und

die gute Zusammenarbeit

mit der Seelsorge machten

es möglich, dass ein Großteil

der HeimbewohnerInnen

des Pflegeheimes der

Stadt Stockerau die Fronleichnamsprozession heuer vor

dem Heim miterleben und den Eucharistischen Segen

empfangen konnte. Gleichzeitig war dieses religiöse

Ereignis wohl auch ein Ausdruck des Lebens und der

Dankbarkeit gegenüber Gott, dass er das Pflegeheim

vom Coronavirus bisher verschont hat.

Brauchtumspflege bei

SeneCura Pöchlarn

Mit selbstgebasteltem

Osterschmuck zog der

Frühling im SeneCura

Sozialzentrum Pöchlarn

ein. Gemeinsam mit BewohnerInnen

wurden die

Gänge mit Palmkätzchen

und bunten Ostereiern

geschmückt. Es wurden Eier

gefärbt, Germstriezel gebacken, Palmbesen gebunden. Am

Ostersonntag gab es ein schmackhaftes Osteressen von

der hauseigenen Küche und es wurde Eierlikör verkostet.

Unter strengsten Corona-Maßnahmen durfte Pfarrer Peter

die Krankensalbung im Haus durchführen. Trotz der

schwierigen Zeit wurde das Osterfest mit Freude gefeiert.

Fröhlicher Harmonika-

Nachmittag im Urbanusheim

Im Haus der Barmherzigkeit

Urbanusheim sorgte ein

stimmungsvoller Musiknachmittag

für ausgelassene

Stimmung. Der ortsbekannte

Volksmusikant Fritz

Rieder spielte sich erstmals

mit seiner Harmonika von

Hausgemeinschaft zu Hausgemeinschaft und damit direkt

in die Herzen der BewohnerInnen. So wurde gemeinsam

gesungen, geklatscht, gelacht und sogar die Rasseln ausgepackt.

BewohnerInnen und KollegInnen waren begeistert

vom gemeinsamen Musizieren, der positiven Stimmung und

der Energie, die in der Luft lag.

PBZ Tulln: Flug zum Ötscher

- Ein letzter Wunsch

ging in Erfüllung

Eleonora M. war Patientin

im Tullner Hospiz

und hatte einen großen

Wunsch: noch ein letztes

Mal wollte sie den Ötscher

aus der Luft sehen.

Unzählige Male war sie

mit ihrer Familie dort gewesen

und hatte die schönsten Momente ihres Lebens

mit ihren Lieben erlebt. Das herzliche Engagement des

Teams des Hospizes im PBZ Tulln machte es tatsächlich

möglich: einen Flug in die Bergwelt Niederösterreichs

mit herrlichen Rund- und Ausblicken zum Ötscher und

eine vor Freude strahlende Eleonore M..

Muttertag im PBZ Gänserndorf

Im Pflege- und Betreuungszentrum

Gänserndorf

wurden heuer

mehrere Muttertagsfeiern

– Corona bedingt – in

den eigenen Wohnereichen

gefeiert. Die Tische

wurden schön dekoriert,

es gab Kuchen, Eistörtchen

– und mit einem Glas Sekt wurde natürlich angestoßen.

Mit schöner Musik im Hintergrund wurde viel

geplaudert, getanzt und gesungen. Es waren vier tolle

und sehr gemütliche Nachmittage.

Lama-Besuch im SeneCura

Sozialzentrum Kirchberg

am Wechsel

Vor kurzem ging es im

SeneCura Sozialzentrum

Kirchberg am Wechsel

tierisch hoch her, als

das Team des Hauses

für die BewohnerInnen

einen Besuch von ganz

besonderen Vierbeinern

organisierte: Vier freundliche Lamas verbrachten einen

sonnigen Nachmittag mit den Seniorinnen und Senioren

im hauseigenen Garten, wo Streicheleinheiten, Fütterungen,

Spaziergänge und vor allem gute Laune nicht

zu kurz kamen.

DaHeim Sommer 2021 I 13


Visionen

Pflanzenwelten

Perspektiven von BewohnerInnen auf Begrünung der PBZ

In den Pflege- und Betreuungszentren

Stockerau,

St. Pölten, Tulln und

Wolkersdorf wurden neue

Begrünungsinitiativen

in Abstimmung mit den

Bedürfnissen, Wünschen

und Anforderungen der

BewohnerInnen und MitarbeiterInnen

umgesetzt.

Der Klimawandel

bringt auch für Pflege-

und Betreuungszentren

Sommerhitze

und Trockenheit

mit sich. Wie in der

Herbstausgabe 2020

von DaHeim berichtet,

beschäftigt sich

das Projekt „GREEN:

Cool & Care“ mit

innovativen Begrünungslösungen

in

vier Pflege- und

Betreuungszentren

(PBZs) der niederösterreichischen

Landesgesundheitsagentur. In

Stockerau, St. Pölten, Tulln und Wolkersdorf

werden Begrünungen in Abstimmung mit

den Bedürfnissen, Wünschen und Anforderungen

der hier arbeitenden und lebenden

Menschen erarbeitet und umgesetzt. Auch

bauphysikalische und mikroklimatische Messungen

betreffend die Luftqualität (etwa CO2,

Schimmelsporen und andere Luftschadstoffe,

Temperatur, Feuchtigkeit) werden durchgeführt

und mit dem individuellen Empfinden

der BewohnerInnen verglichen.

Die Gesundheit und das Wohlbefinden der

BewohnerInnen steht in den NÖ Pflege-,

Betreuungs- und Förderzentren an oberster

Stelle. Besonders älteren Personen macht die

Hitze in den Sommermonaten zu schaffen.

Begrünungslösungen tragen dazu bei, dass

sich sie sich wohler fühlen, zeigt man sich im

Land und in den Pflegeeinrichtungen einig.

Eine der ersten Fragen im Projekt war es daher:

Welche Wünsche und Bedürfnisse haben

die BewohnerInnen der vier teilnehmenden

PBZ? Welche Erfahrungen mit Pflanzen haben

BewohnerInnen in ihrer Lebensgeschichte,

welche Bedeutung haben sie in der Gegenwart?

Und: Möchten und können sie sich bei

der Pflege der Pflanzen im Alltag beteiligen?

Konzeptionell liegen diesen Fragen auch die

sechs Grundprinzipien des personzentrierten

Betreuungs- und Pflegemodells „Mensch im

Mittelpunkt“, das in Zusammenarbeit zwischen

dem Land Niederösterreich und dem Institut

für Pflegewissenschaft entwickelt wurde,

zugrunde.

Barbara Pichler und Elisabeth Reitinger vom

Institut für Pflegewissenschaft der Universität

Wien führten zunächst qualitative Interviews

mit insgesamt 29 Frauen und Männern durch,

die in den vier PBZ wohnen. Im Zeitraum von

Jänner bis Februar 2020, also knapp vor dem

ersten Covid 19 Lockdown, nahmen 24 Frauen

und 5 Männern im Alter von 62 bis 97 Jahren

an den Gesprächen teil.

Es zeigt sich, dass die Bedeutung von Pflanzen

in der Lebensgeschichte ganz unterschiedlich

ist. Es können drei Typen benannt werden, ein

Typ 1 mit hoher Bedeutung von Pflanzen in der

Biografie, ein Typ 2 mit geringer Bedeutung

von Pflanzen in der Biografie und ein Typ 3 mit

mäßiger oder sich wandelnder Bedeutung von

Pflanzen in der Biografie. Charakteristisch für

den ersten Typ ist, dass sich im Laufe des Lebens

viel Erfahrungswissen gesammelt hat und

Pflanzen im PBZ sehr wichtig sind. „Da freu

ich mich über jede Blume, was frisch aufblüht

oder wenn sie was setzen. Da geh ich dann

nachschauen, wie weit was schon gewachsen

ist, da bin ich wie ein kleines Kind“ (Frau V.

). Trotz dieser Freude wird auch betont, dass

Gartenarbeit auch sehr aufwändig ist und die

Pflege der Pflanzen nicht unterschätzt werden

darf. Einer Mitarbeit bei der Pflanzenpflege

stehen sie daher mit gemischten Gefühlen

gegenüber. Manche sehen ihre schwindenden

körperlichen Fähigkeiten als Hindernis an. Entsprechende

Unterstützung, um mitarbeiten zu

können, ist daher notwendig.

Demgegenüber gefallen dem Typ 2 zwar

Pflanzen, sie sind aber weiter nicht wichtig.

„Wenn im Haus nirgendwo was grün wär,

wär‘s mir wurscht, weil ich mich nicht orientier

dran“ (Herr M.). Eher überraschend, sind

VertreterInnen dieses Typs durchaus bereit,

sich bei der Pflanzenpflege zu beteiligen,

wenn ihnen gesagt wird, was zu tun ist. So

würden beispielsweise Hochbeete zur Mitarbeit

einladen: „Das würd mir eventuell schon

gefallen!“ (Frau W.).

Die Personen in Typ 3 sind einerseits in unterschiedlichen

Phasen ihres Lebens mehr

14 I DaHeim Sommer 2021


Visionen

BewohnerInnen und MitarbeiterInnen

freuen sich

über die neuen Pflanzen.

oder weniger mit Grünpflanzen und Gärtnern

verbunden, weshalb diesen auch jeweils eine

andere Bedeutung zukommt. Andererseits

gibt es auch in Bezug zur Grünpflege verschiedene

Vorlieben. So sind hier auch Personen

vertreten, die lieber gar nicht damit belastet

werden möchten. „Ich schau sie mir gern an,

aber pflegen mag ich‘s eigentlich nicht. Ich will

nicht belastet werden.“ (Herr C.).

In Bezug auf die Wünsche für die aktuellen Begrünungsmaßnamen

wird zum einen deutlich,

dass Frühlingsblumen und Heilkräuter besonders

beliebt sind. Zum anderen gibt es ganz

unterschiedliche Vorlieben hinsichtlich der „Ordentlichkeit“

eines Gartens und von Pflanzen.

An einem Pol wird möglichst natürliches Grün

bevorzugt, am anderen sehr strikt geordnete

Pflanzen. Alle vorgestellten Varianten an Begrünungen

– begrünte Wände, Hochbeete, mobile

Hochbeete – erhalten positive Resonanz: „Das

ist schön, sehr schön. (…). Ich mein, das ist für

die Augen auch gesund.“ (Frau K.).

Somit lässt sich zusammenfassend sagen, dass

die Initiative der Begrünungen insgesamt sehr

positiv aufgenommen wird. Nachdenklichkeiten

bestehen vor allem hinsichtlich der Frage,

wer die Pflanzenpflege vornimmt und wie sie

dauerhaft gut gelingen kann. Die BewohnerInnen

nehmen ihre eigenen Einschränkungen

als hinderlich wahr, auch wenn manche gern

mittun würden. Es ist daher wichtig zu klären,

wie dies in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten

gut gelingen kann.

Diese Ergebnisse wurden in zwei der Häuser

auch mit Mitarbeitenden bzw. in einer Gruppe

von BewohnerInnen vorgestellt und diskutiert.

Bente Knoll von BNK-GmbH und Ralf Dopheide

haben dann in den „co-kreativen Workshops“

begonnen, gemeinsam mit Mitarbeitenden

in den einzelnen PBZ maßgeschneiderte und

pflegeleichte Begrünungen auszuwählen.

Simultan wird von der TU Wien - Ökologische

Bautechnologien, ein bauphysikalisches und

mikroklimatisches Monitoring durchgeführt,

das auch Rückschlüsse auf die positiven Einflüsse

bezüglich thermischer Behaglichkeit für

die BewohnerInnen und auch die Luftqualitätsverbesserung

allgemein hat.

Mit Interesse wird das Forschungsteam nun

beobachten und im Laufe des nächsten Jahres

gemeinsam mit dem beteiligten PBZ anhand

von Wirkungszielen überprüfen, wie die geplanten

Maßnahmen gut umgesetzt werden

können und inwieweit und auf welchen Ebenen

Verbesserungen durch die Begrünungsmaßnahmen

feststellbar sind.

AutorInnen

Elisabeth Reitinger 1 , Barbara Pichler 1 , Bente

Knoll 2 , Ralf Dopheide 3 , Eva Zojer 4 , Jutta Hollands

5 , Katharina Halbmayer 5 , Azra Korjenic 5

1) Institut für Pflegewissenschaft, Universität

Wien, 2) BNK-GmbH, 3) Gartenbox – Ralf Dopheide

e.U., 4) NÖ Landesgesundheitsagentur,

5) Institut für Werkstofftechnologie, Bauphysik

und Bauökologie, TU - Wien

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DaHeim Sommer 2021 I 15


Regionales

Internationaler Tag der Karotte

im Pflege- und Betreuungszentrum Scheiblingkirchen

Die Karotte hat ihren Ursprung in Zentralasien.

Ihre wilden Vorfahren stammen wahrscheinlich

aus Persien – dem heutigen Iran und Afghanistan.

Schon die Menschen in der Jungsteinzeit

kannten Karotten. Das beweisen Samenfunde

in Pfahlbauten. In der Antike nutzten Griechen

und Römer die wilde Karotte als Arzneipflanze.

Damals wurde sie eher wegen ihrer aromatischen

Blätter und Samen als wegen ihrer Wurzel

angebaut. Um ihre Bitterkeit zu reduzieren, die

Süße zu erhöhen und den holzigen Kern zu minimieren

wurde im Laufe der Jahrhunderte eine

Unterart der wilden Karotte gezüchtet. Die beliebte

Wurzel trat ihren Siegeszug ursprünglich

in cremig-weiß bis gelb und violett an. Ihre Farbe

wechselte sie erst im 16. Jahrhundert – laut

Legende zu Ehren des niederländischen Königs

Wilhelm von Oranien. Von den Niederlanden

aus verbreitete sie sich weltweit. Eine Tatsache,

die durch die Saatgutproduktion bis heute gilt.

In Österreich sind Karotten mit 18% Anbau

die zweitwichtigste Gemüseart und gelten als

das beliebteste Bio-Gemüse. 83% der Karotten

kommen übrigens aus Niederösterreich.

Der 4. April steht ganz im Zeichen der gesunden

Ernährung bzw. einer Gemüsepflanze aus der

Familie der Doldenblütler. Denn seit 2003 wird

dieser Tag in einer ganzen Reihe von Ländern

als Internationaler Tag der Karotte gefeiert.

Weshalb dieser Ehrentag der Karotte einen

festen Platz im Kalender der kuriosen Feiertage

aus aller Welt verdient hat, dieser Frage ist man

im Pflege- und Betreuungszentrum Scheiblingkirchen

auf den Grund gegangen.

Karotten sind sehr kalorienarm und gesund.

Unter allen Gemüsearten enthalten sie am

meisten Carotin, eine Vorstufe von Vitamin

A – besonders wichtig für unsere Sehfähigkeit,

insbesondere das Nachtsehen, aber ebenso

für das Immunsystem und das Zellwachstum.

Außerdem sind in Karotten Vitamin B6, B1

und B2 enthalten. Auch mit dem für unsere

Abwehrkräfte wichtigen Vitamin C und dem

Radikalfänger Vitamin E kann das orangefarbene

Gemüse punkten. Und nicht zuletzt sind Karotten

reich an Mineralstoffen und Spurenelementen:

Kalium, Phosphor, Kalzium, Magnesium,

Eisen und Zink. Es gibt also vielerlei Gründe,

um Österreichs beliebtestes Bio-Gemüse zu

genießen. Insbesondere bei der Zubereitung von

Salaten und Gemüsesäften haben sie in vielen

regionalen Küchen daher Tradition.

Am 4. April stand die Karotte im Pflege- und

Betreuungszentrum Scheiblingkirchen im Mittelpunkt.

Viel Wissen über das Gemüse wurde

ausgetauscht und die BewohnerInnen stellten

einen köstlichen Karottenaufstrich sowie gesunden,

frisch gepressten Karotten-Apfelsaft her.

16 I DaHeim Sommer 2021


Regionales

Die Veeh-Harfe ist ein

Zupfinstrument, das Ende

der 1980er Jahre von Hermann

Veeh (1935–2020)

aus der Akkordzither

entwickelt wurde. Veeh

konzipierte die Veeh-Harfe

und eine entsprechende

Notenschrift für seinen

mit dem Down-Syndrom

geborenen Sohn. Das

Instrument wird heute an

Musikschulen und in Weiterbildungen

unterrichtet,

z.B. in der Musikgeragogik

oder Musiktherapie.

Weil Musik allen Freude macht!

Veeh Harfe im Pflege- und Betreuungszentrum Pottendorf

Im Pflege- und Betreuungszentrum Pottendorf

wurde durch den besonderen Einsatz von

ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen das Projekt

VEEH-Harfe ins Leben gerufen.

Die Veeh-Harfe ist ein Saitenzupfinstrument,

das ohne Notenkenntnisse gespielt werden

kann. Eigens für das Instrument wurde eine

einfache und deutliche Notenschrift entwickelt

– reduziert auf das Wesentliche. Notenschablonen,

die zwischen Saiten und Resonanzkörper

geschoben werden, ermöglichen ein Spielen

„vom Blatt“ - die Noten werden begreifbar.

Ihr harmonischer Klang geht zu Herzen und

kann therapeutisch eingesetzt werden. Nicht

umsonst wird gesagt, dass die Harfe ein

„himmlisches Instrument“ ist.

Auf diese einfache Weise ist es auch den

BewohnerInnen möglich, das Instrument zu

spielen.

Ziel ist es eine Musikgruppe zu gründen, welche

mit unterschiedlichen Instrumenten gemeinsam

singt und musiziert.

Zitat einer Bewohnerin: “Es ist ein unbeschreiblich

wunderbares Gefühl das ich von dem

Musiknachmittag mitnehme.“

Musikgeragogische Arbeit

Die musikgeragogische Arbeit geht von der

Annahme aus, dass musikalische Bildung zu

einer Verbesserung der Lebensqualität älterer

Menschen beitragen kann.

Insbesondere Menschen mit dementiellen

Syndromen fehlt es aufgrund ihrer kognitiven

Beeinträchtigungen an Ausdrucksmöglichkeiten

– aktives Musizieren kann als Instrument

der Biographiearbeit sowie als Ausdrucksmittel

dienen, dies auszugleichen. Aber auch für

Angehörige bietet Musik Gelegenheit, fernab

der belastenden Pflegesituation mit den Betroffenen

in Kontakt zu treten.

„Aktives Musizieren

mit der Veeh-Harfe: Ein

musikgeragogisches

Konzept für Menschen mit

dementiellen Syndromen

(Musik als Medium)“, ein

Taschenbuch von Sibylle

Hoedt-Schmidt.

Musik hat eine Kraft, die

uns Menschen Stärke geben

kann. Sie baut uns auf,

lässt uns ruhen und macht

auch traurig. Sie kitzelt

unsere Emotionen, ob wir

nun passiv sind – also zuhörend

– oder aktiv agieren,

sprich ein Instrument

spielen.

DaHeim Sommer 2021 I 17


ARGE NÖ Heime

Ein Bienentraum

Bienenprojekt im Casa Marienheim Baden

Die neuen, blühenden Blumenwiesen

und selbst gebaute

und liebevoll bemalte

Insenktenhotels sollen im

Garten der Casa Marienheim

Bienen, Schlupfwespen,

Hummeln, Florfliegen und

weitere Nützlinge anlocken.

Die BewohnerInnen freuen

sich schon sehr!

Eine gesunde Natur und der Schutz der Umwelt

liegt älteren Menschen sehr am Herzen.

Das zeigte sich auch in der Casa Marienheim

Baden. Eine kleine Umfrage unter den BewohnerInnen,

ob sich denn das Haus an einem

bienenfreundlichen Projekt beteiligen sollte,

brachte rasch eine klare Antwort: „Das wär‘

schon wichtig, dass wir da mitmachen!“ …

„Es gibt eh so wenige Bienen!“... „Naturschutz

ist wichtig“ … und auch Erinnerungen

wurden wach: „Mein Schwiegervater hat mich

immer Apis mellifera carnica genannt, das ist

eine besonders fleißige Biene“, erzählte eine

Bewohnerin.

Und da auch für die „Casa Leben gGmbH“

Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein wichtige

Werte sind, die man im Unternehmen nach

Möglichkeit gerne um- und einsetzen will, war

die Entscheidung schnell getroffen, einen Teil

der Wiese für bienenfreundliche Blumen zur

Verfügung zu stellen und sich aktiv am „Frutura

Bio Bienen Apfel“ Projekt zu beteiligen.

Gesagt, getan… und so kam Ende April Alfred

Herz-Digruber zu Besuch und überreichte

im Namen von Frutura nicht nur jede Menge

gemischte Blumensamen, sondern auch schon

ein Körbchen voll knackiger Bio Bienen Äpfel

zum Verkosten. Und er staunte nicht schlecht,

dass man zur feierlichen Übergabe schon ein

eigenes, fleißiges Bienchen mitgebracht hat…

„Doch vor dem Aussäen kam zuerst noch

einiges an Arbeit auf uns zu… denn vorab

musste die alte Grasnarbe abgetragen und

mit frischer Erde aufgefüllt werden. Eigentlich

kein Problem für unsere starken Herren im

Team, nur das Wetter war im Frühjahr derart

launisch und unbeständig, dass das Umgraben

öfter verschoben werden musste“, erzählt man

uns in der Casa Marienheim. Aber schließlich

war es geschafft und ein langer Rasenstreifen

neben der Kapelle sowie die kleine Wiese rund

um die Marienstatue waren fertig abgegraben

und mit Humus versorgt.

Die Samen der bienenfreundlichen Blumen

und Blüten wurden dann locker verstreut,

etwas angepresst und schlussendlich mit einer

dünnen Schicht Erde bedeckt. Mit täglich etwas

Wasser sollte es mit Hilfe von ein bisschen

Sonnenschein und Wärme bald zu sprießen

beginnen.

Dieses Jahr wird die Blumenwiese nur einmal

gemäht. In den folgenden Jahren säen sich die

Blumen immer wieder selbst aus und werden

höchstens zwei Mal – einmal im Sommer und

einmal im Herbst – geschnitten.

Auch wenn es noch eine Zeit lang dauert, bis

die Wiesen in voller Blüte stehen und bis zur

ersten Mahd, wollte man im Haus schon jetzt

ein paar Bienen, Schlupfwespen, Hummeln,

Florfliegen und allerlei sonstige Nützlinge

anlocken. Und so bauten die BewohnerInnen

fleißig jede Menge Insektenhotels aus Holz

und Drahtgitter. Das war allerdings gar nicht

18 I DaHeim Sommer 2021


so einfach, wie es zuerst aussah…denn im

Inneren mussten Bambusstöckchen gestapelt

werden, die den Insekten als Brutplätze dienen

sollten bzw. später auch als Überwinterungsort

genutzt werden können. Jede Menge Bambus

in einer Hand, Häuschen in der anderen und

eigentlich sollte man noch gleichzeitig die

Schrauben und den Inbusschlüssel parat haben

... Oje, da brauchte es dann doch noch einige

Anläufe und schließlich ein paar Hände mehr,

bis die Behausungen stand- und rüttelfest

zusammengebaut waren.

Die einfachere nächste Aufgabe war das Bemalen

der Holzhäuschen – denn im Marienheim

gibt es viele kreative KünstlerInnen, die voller

Phantasie und Schaffenslust die Insektenhotels

in aller Farbenpracht bepinselten. Da gab es

gestreifte und getupfte Häuschen und natürlich

jede Menge Blütenranken und Blumen, damit

sich die Bienen & Co in ihrem neuen Zuhause

auch richtig wohl fühlen. Zu schade, dass man

für den Garten nur ein Nützlingshotel behalten

durfte, die anderen Unikate wurden wieder an

die Projektleitung Frutura zurückgeschickt, die

die Kunstwerke dann verteilte.

Und jetzt heißt es nur noch abwarten… welche

Blumen sprießen auf den Wiesen? Und wie

wird es aussehen, wenn sie alle blühen? Der

Beinwell ist schon besonders schön herangewachsen

und zeigt bereits seine wundervollen

violetten Blüten. Andere Blumen sind bereits

an ihren Blättern zu erkennen: Cosmeen und

Margeriten werden die Wiesen bald in einen

blühenden Sommer-Bienentraum verwandelt

haben.

Ob wohl auch bald jemand ins Insektenhotel

einzieht? Im Casa Marienheim sind auf jeden

Fall alle fleißigen Bienchen herzlich willkommen

und man freut sich schon sehr auf ein emsiges

Summen im Garten.

Ein Projekt, das alle begeistert

und den Bienen und

der Artenvielfalt hilft: In der

Casa Marienheim wurden

zwei Blumenwiesen für Bienen

und vielerlei Nützlinge

angelegt.

Fotos: Casa Marienheim und

Adobe Stock

DaHeim Sommer 2021 I 19


Regionales

Die warme Jahreszeit genießen:

Sommerzeit ist Gartenzeit!

Die warme Jahreszeit mit

allen Sinnen

genießen!

Die leuchtend kräftigen Farben der üppigen

Frühsommer-Blütenpracht haben die zarten

Töne der Frühlingsblumen abgelöst. Jetzt ist

es Zeit, Garten und Balkon zu genießen. Ganz

nach dem Motto: die schönen Stunden nutzen,

den Sommer bestaunen, schmecken und so

richtig auskosten. Sommerbeginn ist die Zeit,

in der der Duft von Wildrosen und Lavendel

die Luft erfüllt, Holunder und Geißblatt blühen

und Hortensien in strahlenden Farben die Hecken

säumen. Sonnenschein am wolkenlosen

Himmel lockt alle hinaus ins Freie, um den

Sommer zu genießen. Die Hitze lässt dann

rasch den Wunsch nach kühlenden Hand- und

Fußbädern, einem Tag im Freibad, fruchtigen

Säften und Eisköstlichkeiten wachsen – auch

in den NÖ Pflegeeinrichtungen.

Im SeneCura Sozialzentrum Pöchlarn zieht

es die BewohnerInnen auf die Terassen, in

den Garten und in den hauseigenen, herrlich

duftenden Rosengarten. Wie wunderbar, hier

ein paar Hände voll Rosenblüten pflücken zu

können. Die Hand- und Fußbäder sind dann

schnell im Garten vorbereitet und werden mit

großer Freude und viel Genuss zelebriert. Sind

sie nicht eine wunderbare Wohltat für Körper

und Seele?

Das selbst angebaute Gemüse wartet darauf

liebevoll gepflegt und ausgiebig gegossen

zu werden. Es wächst in einem besonderen

Hochbeet: Ganz im Sinne des Upsyclings wurde

ein ausgedientes Pflegebett von Haustechniker

Stefan umgebaut, gestrichen, befüllt und

schließlich bepflanzt – mit Tomaten, Salaten,

Kohlrabi und mehr. Nun wird alles mit Liebe

von und mit den BewohnerInnen gepflegt,

Gemüse-Köstlichkeiten werden zubereitet und

mit Genuss verzehrt.

Auch im Pflege- und Betreuungszentrum

Scheiblingkirchen freut man sich über den

Sommerbeginn und die sonnigen Tage im

Garten und auf den Terrassen. Bei strahlend

heißem Wetter gab es auch hier kühlende

Rosen-Fußbäder für die BewohnerInnen. So

lässt sich die warme Jahreszeit genießen. Sehr

beliebt sind bei den BewohnerInnen auch

fruchtig-frische Milchshakes mit Erdbeeren,

Bananen, Minzen und vielerlei Zutaten mehr!

Mmh, das schmeckt und löscht den Durst! Die

Idee dazu hatte Alltagsbegleiterin Esther mit

den Bewohnerinnen im Wohnbereich Seerose

geboren – als köstliche Alternative zu Wasser.

Leuchtende Blüten in orange, rot, pink und

blau verwandeln die Gärten und Balkone in

den NÖ Heimen in Blumenparadiese. Und auch

erntefrisches Obst und Gemüse aus eigenem

Anbau kommt auf den Tisch, für ein einzigartiges

und gesundes Geschmackserlebnis. Kennen

wir das nicht alle? Die selbst gepflückten

Erdbeeren und Himbeeren schmecken gleich

nochmals so gut, wie jene aus dem Supermarkt.

Außerdem sind sie frisch gepflückt

auch viel gesünder und reich an Vitalstoffen

und Vitaminen.

Bei strahlendem Sonnenschein steht manchmal

sogar ein Ausflug ins Freibad auf dem

Programm. Denn das kühle Nass an heißen

Tagen und die spielerische Leichtigkeit im

Wasser lieben auch die BewohnerInnen in

unseren Heimen sehr – Badespaß kennt eben

kein Alter! Im Pflege- und Betreuungszentrum

Mauer machte man sich im Juni heuer erstmals

auf ins Bad. Was für ein herrlicher Tag im

Schwimmbad!

Das Pflegezentrum Yspertal startete an einem

sonnigen Frühsommertag eine Rundfahrt durch

das Yspertal. Die Fahrt führte an verschiedenen

Teichen nach Ysper und hinauf nach Schöberlberg.

Von dort genossen die Ausflügler eine

herrliche Aussicht über das gesamte Yspertal.

Weiter ging es dann nach Kapelleramt, Dorsch

und zum Eingang der Ysperklamm. Einige

der teilnehmenden BewohnerInnen stammen

aus dem Yspertal und es war für sie sehr

berührend, diese Plätze wieder zu besuchen.

Teilweise waren sie seit Jahren nicht mehr dort,

manche sogar noch nie: „Das war gestern sehr

schön, ich bin an Orte gekommen, die ich

mein Lebtag noch nicht gesehen habe!“ In

diesem Fall hat es den Ausflüglern gar nichts

20 I DaHeim Sommer 2021


Regionales

ausgemacht, dass der Einkehrschwung Corona

bedingt noch nicht gestattet war.

Mit den Worten „Willkommen in der Eis-Zeit“,

verführt das Pflege- und Betreuungszentrum

Wilhelmsburg zu köstlichen Eisspezialitäten.

Denn bei sommerlich heißen Temperaturen,

bietet sich ein Zwischenstopp beim neu gestalteten

Eiswagen des Hauses an. Und auf

der Terrasse lässt es sich mit einem köstlichen

Eisbecher so richtig entspannen.

Es ist Sommer in den NÖ Heimen!

3. Nationaler Aktionstag

für pflegende Angehörige am 13. 9. 2021

Wenn die Last in der Pandemie für pflegende Angehörige zu groß wird

– das kostenlose Angehörigengespräch des Sozialministeriums ist eine

wichtige Unterstützung.

Anmeldung unter 050 808 2087 oder angehoerigengespraech@svqspg.at

Service des Sozialministeriums

für Bürgerinnen und Bürger:

0800/201 611

buergerservice@sozialministerium.at

Interessengemeinschaft

pflegender Angehöriger:

+43 (1) 589 00 328

office@ig-pflege.at

DaHeim Sommer 2021 I 21


Wissen

SeneCura fördert 15 Studienplätze an

der IMC Fachhochschule Krems

Bewerbung:

An einem Studienplatz Interessierte

können ihre Bewerbung

inkl. Lebenslauf und

Motivationsschreiben über

das Online-Bewerbungsformular

des Stellenangebotes

mit der Kennziffer 2021-

5192 auf www.senecuragruppe.at,

adressiert an Dr.

Friederike Stern, SeneCura

HR Talent Management,

einreichen.

Die SeneCura Gruppe erweitert ihre umfassende

Ausbildungsoffensive, um den steigenden

Bedarf nach qualifiziertem Gesundheits- und

Pflegepersonal auch künftig decken zu können,

und fördert 15 Studienplätze an der IMC Fachhochschule

Krems für die Bachelor-Studiengänge

Physiotherapie sowie Gesundheits- und

Krankenpflege. Die Ausbildungskosten werden

zur Gänze übernommen. Die Auszubildenden

arbeiten danach drei Jahre an einem der 85

Standorte der SeneCura Gruppe in Österreich

und haben nachfolgend die Möglichkeit, im

Mutterkonzern – der weltweit agierenden

ORPEA-Gruppe – international Karriere zu

machen. Anmeldungen für den Studienstart

im Herbst 2021 sind ab sofort möglich.

Um den Mehrbedarf von rund 100.000 Pflegekräften

bis 2030 und die verstärkte Nachfrage

nach qualifiziertem Gesundheitspersonal zu

decken, engagiert sich die SeneCura Gruppe

als größte private Betreiberin von Pflege- und

Gesundheitseinrichtungen in Österreich schon

seit längerer Zeit konsequent um adäquate

Ausbildungsmöglichkeiten, u.a. gemeinsam

mit dem AMS und lokalen Bildungsträgern.

Neu hinzugekommen sind 15 Studienplätze an

der IMC Fachhochschule Krems: Interessierte

können sich ab sofort für zehn Studienplätze

im Bachelor-Studiengang Gesundheits- und

Krankenpflege sowie um fünf Plätze im Bachelor-Studiengang

Physiotherapie bewerben.

Voraussetzung ist eine erfolgreiche Absolvierung

der Matura bzw. eine Studienberechtigungsprüfung.

Die Studienplätze werden für

alle Interessierten sowie für Mitarbeitende der

SeneCura Gruppe ausgeschrieben und nach

einem internen Auswahlverfahren vergeben.

Danach erfolgt das Aufnahmeverfahren an

der IMC FH Krems. SeneCura übernimmt die

Kosten der Ausbildung. Die Auszubildenden

verpflichten sich im Gegenzug, drei Jahre für

die SeneCura Gruppe tätig zu sein und können

ihre Praktika auch während der Ausbildung

schon in den Einrichtungen der SeneCura

Gruppe absolvieren. Danach steht einer internationalen

Karriere im Mutterkonzern der

SeneCura Gruppe, der weltweit agierenden

ORPEA-Gruppe, nichts mehr im Weg.

„Die qualitätsvolle Aus- und Weiterbildung

im Pflegebereich ist eines unserer wichtigsten

strategischen Ziele, das wir mit Kampagnen,

Kooperationen und Initiativen erreichen. Die

IMC Fachhochschule Krems ist in dieser Hinsicht

mit ihren hohen Qualitätsstandards und

ihrer praxisnahen Forschung ein optimaler

Partner. Wir hoffen, mit dieser Zusammenarbeit

einen guten Beitrag für den Gesundheits- und

Pflegesektor in Österreich zu leisten und freuen

uns bereits auf zahlreiche Bewerbungen für

die Studienplätze“, so Anton Kellner, CEO der

SeneCura Gruppe.

MIT ABSTAND

DIE PERSÖNLICHSTE BERATUNG.

Zusammenhalt ist keine Frage der Nähe.

Auch jetzt sind alle unserer Mitarbeiter rund um

die Uhr für Sie im Einsatz. Gemeinsam schaffen wir das.

Persönlich oder mit der Meine-NV-App.

22 I DaHeim Sommer 2021

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Wir schaffen das.


Das war der Frühling

in Niederösterreichs

Alten- & Pflegeheimen

DaHeim Sommer 2021 I 23


Blattsalat

Jahrhundertmenschen

in Niederösterreichs Pflegeheimen

(Teil 10)

Sie haben das 20. Jahrhundert erlebt und überlebt – manche von ihnen in den letzten Atemzügen

der Monarchie, mit zwei Weltkriegen, Zerstörung und Aufbau. Vor 102 Jahren wurde

Österreich zur Republik. Die Jahre danach: mehr als turbulent. Am 8. Mai 1945 endete in Europa

der Zweite Weltkrieg. Und dann, die europäische Integration, das erfolgreichste Friedensprojekt

der (neueren) Geschichte – 2020 jährten sich 75 Jahre Frieden, das hat es in Europa zuvor

noch nicht gegeben! Sie sind Jahrhundertmenschen, die über 100-Jährigen in unseren Pflegeeinrichtungen.

Über einen Mangel an Geschichte können sich Österreich und unsere über

Hundertjährigen nicht beklagen. Rund 75 von ihnen leben heute in NÖ Pflegeeinrichtungen.

legten: „Wir waren zu dieser Zeit arm. Erst

später bekamen wir vier Arbeitspferde und

Schweine dazu.“

Als Kind hat sie bereits viel gearbeitet. Von der

Schule nach Hause gekommen, umziehen und

arbeiten. Zwei Kilometer gingen sie zur Schule.

Es war keine Zeit zum Lernen: „Ich bin gerade

in der Mitte durchgekommen“, erzählt sie.

Karolin Steinböck hat in ihrem

Leben keine Gaudi ausgelassen.

Ihr guter Humor hat ihr bis zum

heutigen Tag über alles hinweggeholfen.

So wird man 100 ...

Ihr Rezept wie man 100 Jahr alt wird

und gesund bleibt? Mit lachendem

Gesicht und ohne nachdenken zu

müssen erzählt Karoline Steinböck

blitzschnell: Sie war bei jedem Narrenstück

dabei und hat keine Gaudi

ausgelassen. Über Witze kann sie

herzhaft lachen und ihr guter Humor

habe ihr bis zum heutigen Tag über

alles hinweggeholfen. Ihre Oma

hat sie für alles angeheuert und so

hatten sie immer einen Streich auf

Lager. In ihrer Kindheit ist sie mit

Leidenschaft auf jeden Kirschen- oder Apfelbaum

geklettert.

Karoline Steinböck wurde am 30. Oktober

1920 in Meierhöfen geboren, dies gehörte

zur Post Asperhofen. Ihr Eltern führten einen

bäuerlichen Betrieb. Sie war das viertälteste

Kind, drei Schwestern und vier Brüder vervollständigten

die Familie. Sie kann sich noch

genau erinnern, wie sie mit ihren Eltern und

einem Ochsen die Kartoffeln auf dem Feld

Dann begann der Krieg. Die Russen kamen und

es wurde ihnen alles genommen – von den

Pferden bis zum letzten Schwein. Zu dieser Zeit

wurde sie von ihre Mutter sozusagen schnell

im Kamin am Dachboden versteckt. Sechs

Wochen habe sie fast kein Tageslicht gesehen,

nur bei Nacht war sie ein bisschen heraußen.

Ihre Mutter brachte ihr Kleinigkeiten zu essen

und meist Kaffee, um die Milch musste der

Vater weit gehen.

Nach dem Krieg habe sie mit Vater und Mutter

wieder alles aufgebaut. Sie sagt, sie wisse

alles noch ganz genau. Ihre Mutter ist mit 80

Jahren und ihr Vater mit 90 Jahren verstorben.

Drei ihrer Brüder sind im Krieg gefallen. Bruder

Franz ist verwundet vom Krieg heimgekommen.

Franz besuchte immer wieder seinen Freund

Josef, der mit ihm eingerückt war. Einige Male

begleitete sie ihn dabei und so lernte sie ihren

zukünftigen Gatten Josef Steinböck kennen

und lieben.

Mit 24 Jahren hat sie geheiratet. Die Hochzeit

fand in Asperhofen statt. Mit den Pferden fuhren

sie durch den Ort. Als Hochzeitsgeschenk

bekam sie ein Rad und eine Nähmaschine.

Das war etwas ganz Besonderes. Mit ihrem

Gatten Josef führte sie dann in Grabensee eine

24 I DaHeim Sommer 2021


Landwirtschaft. Josef war mit Leidenschaft bei

der Freiwilligen Feuerwehr (FF) tätig und vierzig

Jahre FF-Hauptmann.

So erzählt Karoline Steinböck von ihrem Hochzeitsstreich:

Die FF-Männer hatten vor ihrem

Haus Wache gehalten, um auf das Brautpaar zu

warten und ihnen den Zugang zu verwehren.

Als sie zu später Stunde nach Hause kamen,

ist sie leise mit ihrem Mann an der Rückseite

des Hauses bei einem Fenster hineingeklettert.

So hatten sie die FF-Männer ausgetrickst. Früh

am Morgen wurden dann die müden Herren

von Karoline zu einer Jause eingeladen. Das

vergisst sie nie und lacht von Herzen.

Mit Stolz erzählt sie von ihren vier Kindern,

zwei Söhnen, von denen einer die Landwirtschaft

übernommen hat, und ihren zwei Töchtern.

Eine Tochter ist im Waldviertel verheiratet

und eine in Plank am Kamp. Mittlerweile hat

sie 6 Enkelkinder und 4 Urenkerl.

Zwischen den Gesprächen fallen Karoline immer

wieder lustige Gschichteln ein. Sie erzählt,

einmal habe sie den Nachbarsbuben das Rad im

Schweinestall versteckt und mit Stroh bedeckt,

doch diese waren schlauer und hatten ihr Rad

so hoch am Balken aufgehängt, dass sie es

nicht mehr erreichen konnte und so musste

sie an diesem Tag zu Fuß nach Hause gehen.

Bei der Arbeit haben immer alle zusammengeholfen.

Es wurde vieles händisch gemacht und

es ist immer lustig gewesen. Sonntags wurde

eine Stunde früher aufgestanden der Stall

gemacht und anschließend ging man meist

in einer ganzen Schar gemeinsam zur Kirche.

Neben der Arbeit war sie engagiert beim Seniorenbund,

dem Kameradschaftsbund oder

dem Bauernbund.

Am 10. Mai 1990 ist, mit 70 Jahren, ihr Mann

Josef nach einer Krebserkrankung gestorben.

Sie erinnert sich: Am Feld waren noch viele

Rüben zum Vereinzeln – wie sollte sie die

Arbeit schaffen? Als sie am nächsten Tag aus

dem Fenster schaute, sah sie zehn Personen am

Acker. Wieder haben alle zusammengeholfen

und sich über die anschließenden Grammelknödel

mit Sauerkraut gefreut.

Mit 60 Jahren war sie das erste Mal im Krankenhaus

und musste sich einer Gallenoperation

unterziehen. Medikamente hat sie nie viele

benötigt, da waren ihr ein Zuckerl oder Schokolade

lieber.

Seit über zwei Jahren wohnt sie nun im

Pflegehaus St. Louise. Sie ist gerne bei den

angebotenen Aktivitäten dabei und freut sich,

kleine gärtnerische Tätigkeiten übernehmen

zu dürfen. Ihr größter Wunsch ist: Sobald

Corona vorbei ist, wird nachträglich ihr 100.

Geburtstag noch groß gefeiert!

Sobald Corona vorbei ist, will

Karoline Steinböck ihren 100. Geburtstag

nachträglich groß feiern!

DaHeim Sommer 2021 I 25


Blattsalat

Von der Pflegeassistentin

zur Ergotherapeutin

Berufe mit Herz

Julia Schweiger arbeitet als Ergotherapeutin auch im SeneCura Sozialzentrum Pöchlarn. Die

Ergotherapie hat sie schon während ihrer ersten Ausbildung zur Pflegehelferin begeistert –

und nicht mehr losgelassen. Deshalb setzte sie ihre Ausbildung fort. Jetzt arbeitet sie in ihrem

Traumberuf.

In der Arbeit mit alten Menschen habe ich schon

bei meiner ersten Berufsausbildung als Pflegehelferin

Erfahrungen gesammelt. Als ich während

der Ausbildung von einer Ergotherapeutin

unterrichtet wurde, wusste ich, dass sich mein

Ausbildungsweg noch verlängern wird. Dass ich

dann nach dem abgeschlossenen Bildungsweg

als Ergotherapeutin auch wieder in der Geriatrie

tätig bin, hat sich eher zufällig ergeben.

Das Herausfordernde an der Arbeit mit alten

Menschen ist, dass sich aufgrund der Multimorbidität

viele Fachbereiche wie zum Beispiel die

Orthopädie und die Neurologie vereinen. Auch

die Ressourcen sind nicht mehr so ausgiebig

vorhanden wie bei jüngeren PatientInnen.

Deshalb darf man auch in der Therapie mit

unseren BewohnerInnen die Therapieziele

nicht zu hoch stecken. Als Therapeutin im

geriatrischen Bereich braucht man Flexibilität,

weil die Belastbarkeit unserer BewohnerInnen

abhängig von der schwankenden Tagesverfassung

ist. Wichtig in der therapeutischen

Arbeit sind Geduld, Empathie, Flexibilität und

die Zusammenarbeit mit den Angehörigen.

Die selbstständige Bewältigung des Alltages

ist ein großes Thema in der Ergotherapie. Das

Motto lautet: „Unterstützung und Hilfsmittel so

viel wie nötig, aber so wenig wie möglich“. Die

Ergotherapie geht davon aus, dass Betätigung

ein menschliches Grundbedürfnis ist und dass

gezielt eingesetzte Tätigkeiten gesundheitsfördernde

und therapeutische Wirkung haben.

Ein großer Teil meiner Tätigkeit im Senecura

Sozialzentrum Pöchlarn ist die Arbeit mit den

BewohnerInnen der Übergangspflege. Wie

selbständig sind die Menschen vor dem Aufenthalt

bei uns gewesen? Wieviel Unterstützung

war bereits notwendig und von wem wurden

sie unterstützt? Wie sind die Gegebenheiten

zuhause und was muss verändert werden, um

ein Leben zuhause wieder möglich zu machen?

Diese und viele andere Fragen versuchen wir

gemeinsam mit BewohnerInnen und Angehörigen

zu klären. Darauf werden auch unsere

Therapieziele und Maßnahmen angepasst,

um die Menschen wieder gut auf den Alltag

zuhause vorzubereiten.

Es ist schön, den Therapieverlauf während des

Aufenthaltes gemeinsam mit den BewohnerInnen

zu gestalten und zu sehen, wie sie die

Erfolge motivieren und die anfängliche Verzweiflung

über die eingeschränkte Selbstständigkeit

der Freude über die wieder gewonnene

Lebensqualität weicht.

Das Tätigkeitsfeld in der Ergotherapie ist sehr

breit gefächert und abwechslungsreich. Man

lernt auch nie aus. Es gibt ein großes Angebot

an Fortbildungen und es ist immer wieder interessant

dazuzulernen, sich zu spezialisieren

und das Wissen in der praktischen Arbeit mit

den Patienten umzusetzen. Ich mag meinen

Beruf sehr!

Bachelor-Studium Ergotherapie

Im Mittelpunkt der Ergotherapie steht der

Mensch, der seine Lebensqualität erhalten

bzw. wieder erreichen will. ErgotherapeutInnen

unterstützen Ihre Mitmenschen dabei, Alltagsaktivitäten

wieder selbstständig meistern zu

können. Alle Werkzeuge dazu erhalten Sie im

Bachelor-Studium Ergotherapie.

Werden Sie zur Expertin oder zum Experten für

Alltagsaktivitäten. Die IMC FH Krems macht Sie

in 3 Jahren bereit für diese schöne Aufgabe.

Mehr zum Berufsfeld Ergotherapie finden Sie

unter www.fh-krems.ac.at/studium/bachelor/

vollzeit/ergotherapie/#ueberblick

26 I DaHeim Sommer 2021


Chemie und Physikstunde

im Mater Salvatoris

Das Team der Seniorenbetreuung im Mater Salvatoris

erstellt wöchentlich abwechslungsreiche

Gruppenaktivitäten für die HeimbewohnerInnen.

Unlängst standen nicht nur Musik & Bewegung

und Gedächtnistraining auf dem Programm,

sondern Sozialpädagogin Anja Prudic und ihre

beiden jungen Helferinnen vom Freiwilligen

Sozialen Jahr, Johanna Leitner und Larissa Pendl,

versuchten sich an chemischen und physikalischen

Experimenten. Die Begeisterung war groß

und Heimbewohnerin Frau Ponweiser meinte:

„Auch im Alter lernt man nicht aus!“.

So wurde zum Beispiel Wasser in ein Glas befördert,

ohne es in das Glas zu schütten. Für dieses

Experiment wurde etwas mit Lebensmittelfarbe

gefärbtes Wasser in einen Teller gefüllt, ein Teelicht

hineingestellt und zusätzlich Streichhölzer

dazu gesteckt. Das Teelicht wurde entzündet

und ein Glas über das brennende Teelicht

gestülpt. Dabei wurde der Sauerstoff im Glas

verbraucht, ein Unterdruck entstand und das

Wasser wurde in das Glas gesaugt.

Weiters wurde eine nicht newtonsche Flüssigkeit

aus Kartoffelstärke und Wasser hergestellt, die

einerseits fest ist und andererseits eine flüssige

Konsistenz hat. Dazu mischt man Speisestärke

in einer Schüssel 2:1 mit Wasser. Die Masse

kann man kneten und fühlen was passiert,

wenn man sie zusammendrückt und wieder

locker lässt. Dieses Experiment wurde von allen

anwesenden BewohnerInnen ausprobiert und

hinterließ Verblüffung. Auf einer vibrierenden

Oberfläche kann man der Masse bei lustigen

Verformungen und Sprüngen zusehen.

In einem weiteren Versuch reinigten wir

Kupfermünzen mit Hilfe von Zitronensaft. Es

funktionierte sehr gut, die Münzen glänzten

danach wieder.

Am Ende der Chemie und Physikstunde blickte

man im Mater Salvatoris auf eine gelungene

Aktivität zurück und freute sich über ein neues

gut angenommenes Angebot, das nun öfters

am Aktivitätenplan stehen wird.

Verblüffende Experimente im

Mater Salvatoris sorgten für

großes Interesse bei BewohnerInnen

und MitarbeiterInnen.

Das Jobportal

für Pflegestellen

www.pflegestellen.at

pflege

stellen.at

DaHeim Sommer 2021 I 27


Blattsalat

Du bist nie zu alt, um glücklich zu sein

Ein herzliches

Dankeschön ...

... an unser ehrenamtliches

Besucherteam im SeneCura

Sozialzentrum Pöchlarn. Schon über ein ganzes Jahr begleiten

uns unsere Ehrenamtlichen durch diese schwierige Zeit.

Mit viel Aufwand und stressigen Stunden leisten sie den

„Eingangsdienst“ für den Empfang der BesucherInnen, sind

immer an unserer Seite und unterstützen die Seniorenbetreuung

tatkräftig. Wir überreichten ein kleines Dankeschön

mit Blumen. Freude und teilweise Rührung waren sichtlich

erkennbar. Von ganzem Herzen ein großes DANKE!!!

Dir. Ulrike Blum

................................

In vielen alten Menschen schlummern Schätze.

Du mußt sie zu entdecken wissen. Habe

Zeit für alte Menschen! Es wird zuviel über

sie gesprochen, über ihre Rente, über ihre

Wohnung, über ihre kleinen und großen

Leiden, aber es wird zu wenig mit ihnen gesprochen.

Rede mal mit ihnen.

Vor allem höre solchen alten Menschen zu,

die noch nicht vom unmenschlichen Lebensstil

der Großstadt geschädigt sind, Menschen

vom freien Land. Du wirst staunen über ihre

Lebensweisheit, ihren Humor, ihre Philosophie,

ihre Ruhe, ihre Sicherheit, über den

Frieden ihres Herzens.

Phil Bosmans (1922 - 2012), belgischer Ordenspriester, Telefonseelsorger

und Schriftsteller, ›der moderne Franziskus‹

Was Glück für mich bedeutet

Ich hatte eine wunderschöne Kindheit, obwohl ich behindert

war (Kinderlähmung). Es war ein Glück, dass ich in einem Dorf

aufgewachsen bin und von Kind an integriert war. Wir hatten

einen großen Bauernhof, ich war das letzte von 5 Kindern.

Meine Geschwister mussten alle früh arbeiten gehen, ich

konnte wegen meinem Fuß als einzige auf eine Schule. Ich

durfte lernen, das war auch ein Glück. Ich hab immer Humor

g’habt. Das hat mir auch bei meiner Behinderung geholfen.

Das größte Glück ist, dass ich eine große Familie hab! Als mein

1. Kind geboren wurde, war meine 1. Frage: „Herr Doktor,

hat’s gsunde Füß?“ Er sagte: „Aber ja, schauen‘s her.“ Ich

weiß eh, dass Kinderlähmung nicht vererbt wird, aber das

geistert halt so in einem herum. Die Tochter war gesund! Ich

sag Ihnen, das war ein großes Glücksgefühl!

Jetzt bin ich hier im Heim und ich könnt’s mir nicht besser

vorstellen: liebe Heimbewohner*innen, liebe Pfleger*innen.

Natürlich muss man sich drauf einstellen. Aber wenn man

nicht loslassen kann, kann man auch nichts Neues anfangen.

Das positive Denken ist das Wichtigste. Heute war die Frau

Doktor da und hat gesagt: „Frau Schandl, so wie Sie möchte

ich werden im Alter“. Ist das nicht schön?!

Alosia Schandl, 96 Jahre

Casa Guntramsdorf

Besuchen Sie die

ARGE NÖ Heime

auch auf Facebook!

28 I DaHeim Sommer 2021


Blattsalat

Alte Ansichten

Buchtipp:

Die Enkelkinder

aufwachsen sehen

Entdecken Sie die Geheimnisse

der 100-Jährigen

von Dr. Christian Glockner

Wie schnell der Mensch altert, hängt entscheidend von

seiner Lebensführung und vom Umgang mit sich selbst

und der Umwelt ab:

Der Alterungsprozess betrifft den ganzen Organismus. Laut

Erkenntnissen des Max-Planck-Institutes erlauben äußerliche

Veränderungen Rückschlüsse auf den körperlichen Zustand.

An der Universität von Süddänemark wurden die Alters-

Biomarker von Zwillingen untersucht. Mit klarem Ergebnis:

Der älter aussehende Zwilling hatte eine deutlich geringere

Lebenserwartung.

Fettige und einseitige Ernährung, Alkohol, Tabakkonsum

und zu lange Sonnenbäder erzeugen im Körper Stress und

langfristig molekulare Schäden in der DNA. Während der

Körper von jungen Menschen die Schäden noch reparieren

kann, ist es älteren Menschen nicht mehr möglich, diesen

zellulären Stress zu kompensieren - Organe versagen

schneller und im schlimmsten Fall kommt es zu einer

Tumorbildung.

Natürlich können Sie sich weiter in Ihrer Komfortzone

ausruhen und den Alterungsprozess als unabwendbares

Schicksal hinnehmen.

Doch wie wäre es, wenn es ein einfach umzusetzendes

Geheimrezept gibt? Mit dem Sie Ihre Gesundheit erhalten

oder wiederherstellen? Geistig rege und auch äußerlich

jung und vital bis ins hohe Alter hinein bleiben?

© museumsdorf niedersulz

Die historischen Gebäude und Gärten im Weinviertler Museumsdorf Niedersulz

bergen Geschichten, die in ein Leben vor 100 Jahren blicken lassen.

Alte, längst vergessene Handwerkstechniken und dörfliches Leben

und Arbeiten von anno dazumal werden jeden Samstag, Sonn- und Feiertag,

10-17 Uhr, bei „Alltag im Dorf“ vermittelt.

Cartoon

von Gregor Herzog

Dr. Christian Glockner, hat die Erkenntnisse von Wissenschaftlern

und Ärzten durchforstet und ein simples Konzept

entwickelt, das Ihnen ein unglaubliches Potenzial für Ihr

Leben bietet.

Der Autor räumt zunächst mit populären Mythen rund

um das Älterwerden auf und erklärt anschließend, was

der Alterungsprozess mit dem Körper macht. Im großen

Praxisteil wird ein leicht umsetzbares Komplettprogramm

auf der Basis von gesunder Ernährung, Bewegung und

Fitnessübungen für die grauen Zellen vorgestellt. Ziel dabei

ist es, Körper und Geist zu einer starken Einheit werden zu

lassen und damit der älteren Generation einen Leitfaden

mit echtem Mehrwert an die Hand zu geben.

DaHeim Sommer 2021 I 29


Blattsalat

Aus Omas Küche:

Topfen-Marillen-Strudel

Zutaten für 2 Strudel

6 Blätter Strudelteig

300 g Marillen (oder mehr)

500 g Topfen (20 % Fett i. Tr.)

120 g weiche Butter

90 g Zucker

20 g Vanillezucker

4 Eier

1/8 l Sauerrahm

Saft und Schale einer halben

Zitrone

flüssige Butter

Staubzucker

Säuerlichen Topfen, fruchtige Marillen und

knusprigen Teig. Mehr braucht es nicht für

diesen köstlichen Strudel aus der Wachau.

Wie viele Marillen Sie in die Fülle geben, ist

Geschmacksache. Wir meinen, im Zweifelsfall

ruhig etwas mehr.

Zubereitung

Für die Fülle Butter mit dem Zucker cremig

rühren, die Eier trennen und die Dotter einzeln

in die Masse mixen.

Die Eiklar schaumig rühren, den Vanillezucker

beigeben und zu steifen Eischnee schlagen.

Topfen, Sauerrahm, Zitronenzesten und -saft

mit der Butter-Zucker-Masse vermischen und

den Schnee unterheben.

Auf ein feuchtes Geschirrtuch ein Strudelblatt

legen, dieses mit flüssiger Butter bepinseln, das

nächste Teigblatt auflegen, wieder mit Butter

bepinseln und mit einem dritten Strudelblatt

ebenso verfahren.

Die Hälfte der Topfenmasse aufstreichen, dabei

die hintere Längskante etwa 10 Zentimeter

aussparen.

150 g der gewaschenen, entsteinten und

geachtelten Marillen darauf verteilen. Das

Geschirrtuch auf der vorderen Längskante anheben

und so den Teig zu einer Rolle formen.

Mit den restlichen Zutaten den zweiten Strudel

ebenso zubereiten.

Damit die Masse während des Backens nicht

auseinanderquillt, legen Sie den Strudel zum

Backen in eine mit flüssiger Butter befettete

Auflaufform. Die Auflaufform sollte genau die

beiden Strudel fassen, damit sie sich nicht in

die Breite ausdehnen können, sondern in die

Höhe aufgehen.

Die Strudel mit flüssiger Butter bestreichen.

Das Backrohr auf 170 Grad vorheizen und

den Strudel ca. 50 Minuten goldgelb backen.

Noch warm mit Staubzucker bestäuben.

Tipp:

Den Topfen-Marillen-Strudel lauwarm mit

Mohneis servieren.

Veranstaltungen

• 3. Nationaler Aktionstag für pflegende Angehörige

13. September 2021

Weitere Infos: www.ig-pflege.at

• „Jetzt erst recht“ – 20. Hospizenquete des Landesverbandes Hospiz NÖ

6. Oktober 2021 von 9.00-17.00 Uhr im Landhaus St. Pölten.

Weitere Infos & Anmeldung: www.hospiz-noe.at/veranstaltungen/20-hospizenquete-jetzt-erst-recht/

• „Care 4.0 - Change in Competence“ Kongress des europäischen Dachverbandes EAN – European Ageing Network

und Lebenswelt Heim – Bundesverband

28.-30. September 2022 in Wien - Save the date!

Weitere Infos in der nächsten Ausgabe

30 I DaHeim Sommer 2021


Blattsalat

Heilpflanzen erkennen, anwenden und die Gesundheit fördern

Die Sommerlinde

Tilia platyphyllos

D

ie Sommer- und die Winterlinde sind die häufigste Lindenarten in Europa. Linden können bis zu

1.000 Jahre alt werden und wachsen bis zu einer Höhe von 35 Metern. Schon die Germanen und

Slawen verehrten die Linde. Jedes Dorf hatte einen Lindenbaum auf dem zentralen Marktplatz, wo

man sich traf, sich austauschte und Anfang Mai Tanzfeste ausrichtete. Nach Kriegen oder Epidemien wurden

traditionell Linden als Friedensbäume gepflanzt. Heute ist die Linde nicht nur ein beliebter Park- und Alleenbaum,

sondern auch populär in der Naturheilkunde. Vor allem der wohltuende Lindenblütentee wird sehr häufig

bei Erkältungen, aber auch vorbeugend zur Stärkung der Abwehrkräfte angewendet. Die enthaltenen Schleimstoffe

beruhigen Hustenreiz und lindern Halsschmerzen. Die Glykosiden der Blüten wirken entzündungshemmend

und schmerzstillend und können bei fieberhaften Erkältungen, grippalen Infekten und sogar Krämpfen

helfen. Inhalieren mit Lindenblüten hilft bei Erkältungen, Schnupfen oder Bronchitis. Intensiviert wird die

Wirkung der Inhalation, wenn man mehrere Heilkräuter verwendet. Eine gute Ergänzung sind Kamillenblüten,

Salbeiblätter und Thymiankraut. Lindenblüten wirken außerdem fiebersenkend, harntreibend, beruhigend,

blutdrucksenkend, erfrischend, reizlindernd, schlaffördernd und verdauungsfördernd. Die jungen, weichen

Blätter der Linde kann man pur essen und sie auch im Salat verwenden. Sie sind sehr mild und reich an Proteinen,

Mineralien und Chlorophyll. Auch die Blüten können direkt gegessen werden und Speisen dekorieren.

Wenn die Linde blüht, erfüllt sie mit ihrem Duft ganze Straßenzüge. Ein großer Baum bildet rund 60.000 Blüten

aus. Wer unter einem blühenden Lindenbaum stehen, hört das Summen der Bienen, weil sie den Nektar der

Blüten einfach lieben. Auch die Raupen verschiedener Schmetterlingsarten ernähren sich von Lindenblättern.

In Mitteleuropa kommen 71 Großschmetterlingsarten auf unseren Lindenarten vor. Gerade für den Klima- und

Biodiversitätsschutz sollten Linden wieder vermehrt gepflanzt werden: auf Dorf- und Markplätzen, bei Schulen,

auf Hügeln oder im Garten. Die Linde wurde deshalb zum Baum des Jahres 2021 ernannt.

Sammelzeit: Blätter im Frühjahr wenn die Bäume austreiben, Blüten im Juni/ Juli während der Blütezeit

Honig mit Lindenblüten aromatisieren

Ein besonderes Aroma verleihen Lindenblüten dem

Honig. Dafür eine Tasse Lindenblüten mit einem

Glas Honig vermengen und die Blüten über Nacht

im Honig ziehen lassen. Nach Belieben Speisen und

Getränke damit süßen.

Lindentinktur

Frische Blüten in ein Schraubglas füllen, mit Weingeist

übergießen, bis alle Pflanzenteile bedeckt

sind. Vier bis sechs Wochen im verschlossenen

Glas ziehen lassen. Danach abseihen und in einer

dunklen Apothekerflasche verwahren. Die Tinktur

eignet sich hervorragend zur Weiterverwendung in

Cremen, Tropfen, Hustensaft und anderen Heil- und

Pflegeprodukten.

DaHeim Sommer 2021 I 31


Blattsalat

„Jetzt erst recht“

20. Hospizenquete des Landesverbandes Hospiz NÖ

6. Oktober 2021 von 9.00-17.00 Uhr im Landhaus St. Pölten.

Weitere Infos & Anmeldung:

www.hospiz-noe.at/veranstaltungen/20-hospizenquete-jetzt-erst-recht/

www.noeheime.at

Österreichische Post AG

MZ 11Z038816 M

ARGE der Pensionisten- und Pflegeheime in Niederösterreich

3484 Grafenwörth, Hofgarten 1

32 I DaHeim Sommer 2021

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