BÖB JOURNAL Fachinformationen für das Rechnungswesen Ausgabe Juni 2021
Wissenswertes und wertvolle Tipps für das Rechnungswesen zum Nachlesen. Die Beiträge stammen aus der Feder von Top-Experten, die in ihrer täglichen Praxis die "graue Theorie" umsetzen und gerne Ihren Schatz an Wissen und Erfahrung mit Ihnen teilen.
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DIGITALISIERUNG
Programmieren als zukünftige
digitale Kompetenz im
Rechnungswesen
Die Programmiersprache Python und Anwendungsbeispiele
Rudolf Grünbichler
lehrt und forscht am Institut
für Betriebswirtschaftslehre
und Betriebssoziologie an
der Technischen Universität
Graz.
Digitalisierung, Automatisierung und künstliche Intelligenz ziehen immer weiter
in die Unternehmenswelt ein. Der generelle Trend in diese Richtung macht
deutlich, dass zukünftig Kenntnisse in der Programmierung essentiell sein werden.
Dieser Beitrag widmet sich diesem Thema und stellt dar, wie Programmiersprachen
funktionieren, wie die Programmiersprache Python auf dem eigenen
Computer installiert werden kann, bietet Informationen zur Erlangung von Programmierkenntnissen
und zeigt, welche Anwendungsmöglichkeiten es im Rechnungswesen
gibt.
Lukas Holder
ist Studienassistent am Institut
für Betriebswirtschaftslehre
und Betriebssoziologie
an der Technischen Universität
Graz. Er studiert Software
Engineering and Management
an der Technischen
Universität Graz.
Die Funktionsweise von
Programmiersprachen
Es gibt unzählige Beispiele, in denen Computer
das Alltagsleben vereinfachen. Sei es, dass
Grafiken automatisiert erstellt oder Fahrtwege
optimiert werden. Generell gilt, dass all diese
Aufgaben auch ohne Computer lösbar wären, jedoch
vermutlich um ein Vielfaches länger dauern
würden. Es macht daher durchaus Sinn, gewisse
Aufgaben zu automatisieren und von einem
Computer erledigen zu lassen.
Beim Programmieren geht es darum, dass Computern
beigebracht wird, bestimmte Probleme zu
lösen. Diese Probleme müssen vorab vom Benutzer
möglichst konkret definiert werden. Danach
folgt die Erstellung eines Lösungswegs zu diesem
definierten Problem, der sogenannte Algorithmus.
Als Programmieren wird sodann der Vorgang
bezeichnet, diesen Algorithmus in einem
Programm abzubilden, damit der Computer diesen
zur Lösungssuche verwenden kann.
Da der Computer die menschliche Sprache nicht
beherrscht, muss ihm diese in einer Kunstsprache
mitgeteilt werden: der Programmiersprache. Die
Sprache, mit denen Computer „sprechen“ ist der
Maschinencode. Es handelt sich um eine rudimentäre
Sprache, deren Erlernen für Menschen
vermutlich zu mühsam wäre. Eine etwas einfachere
Möglichkeit, Computern mitzuteilen, was
sie zu tu haben, ist die Kommunikation mittels
Programmiersprachen.
Programmiersprachen sind damit etwas komplexer
als Maschinencode, aber immer noch einfacher
als natürliche Sprachen und für Menschen
versteh- und erlernbar. Beim Programmieren
wird nun der entwickelte Lösungsweg (Algorithmus)
in einer Programmiersprache ausgedrückt.
Es wird vom sogenannten Quellcode gesprochen.
Da die Maschine jedoch nur den Maschinencode
versteht, muss der Quellcode in Maschinensprache
übersetzt werden. Das macht der sogenannte
Compiler. Beim Compiler handelt es sich um einen
festen Bestandteil einer Programmiersprache.
Die Aufgabe des Nutzers ist es lediglich, sich für
eine Programmiersprache zu entscheiden und deren
„Sprache“ und Syntax (die „Grammatik“ der
Programmiersprache) zu erlernen.
Die Anwendungsvoraussetzungen für das Erlernen
einer Programmiersprache sind überschau-
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